Stuttgart, 14.03.2016 Exkursion der Marktgemeinschaft tierischer Erzeugnisse e.V. Schwarzwälder Schinkenproduktion im Schwarzaldhof, Blumberg Bei strahlendem Sonnenschein geht es am Montagmorgen mit dem Bus in Richtung Schwarzwald. Die Mitglieder der Marktgemeinschaft tierischer Erzeugnisse e.V. haben sich für eine Exkursion zur Produktionsstelle des traditionellen Schwarzwälder Schinkens im Werk der EDEKA-Tochter Schwarzwaldhof, in Blumberg entschieden. Der Geschäftsbereichsleiter für Vertrieb, Marketing und Verwaltung, Andreas Pöschel, übernahm die Führung durch das Werk. Nach einer kurzen Einführung und dem Anlegen der Hygieneoveralls, ging es durch eine Hygieneschleuse hinein in das Produktionswerk. Ankunft der Ware: Die für den Schwarzwälder Schinken benötigten Stücke aus den Schweinekeulen kommen bereits zugeschnitten in den Anlieferungshallen des Schinkenwerks an. Bei der Ankunft wird die Ware gewogen und überprüft. In verschiedenfarbigen Bändern werden die Kiste nach Gütesiegel gekennzeichnet. Von Bio-Ware über QZBW und Gutfleisch, alle Kisten sind beschriftet und dokumentiert. Viehzentrale Südwest GmbH, Katharina Recke, Viehhofstr. 10, 70188 Stuttgart T 0711 / 4603-208 F 0711 / 4603-240 www.vz-gmbh.de [email protected] Im nächsten Schritt werden die Teilstücke mit Pökelsalz und verschiedenen Gewürzen, wie Koriander, Knoblauch und Wacholderbeeren eingerieben und in Metallbehälter gelegt. Da das Salz dem Schinken Flüssigkeit entzieht, entsteht im Behälter die sog. Mutterlake, in der der Schinken für ca. 2 Wochen ruht. Nach den Ablassen der Mutterlake, verbleibt der Schinken weitere 14 Tage in den Behältern im Kühlraum. In separaten Räumen wird mittels schwarzwaldtypischen Nadelhölzern und Sägemehl Rauch erzeugt. Dieser Rauch gelangt dann in die Räucherkammern, in denen der Schwarzwälder Schinken bis zu drei Wochen lang bei 25°C kalt geräuchert wird. Durch den Rauch bekommt der Schinken seinen charakteristischen Geschmack und trocknet ab. Nach weiteren 2-3 Wochen Trocknungszeit bei 15°C, hat der Schinken seine rote Farbe, die notwendige Trockenheit und ein entsprechendes Aroma. Jetzt kann mit der weiteren Verarbeitung begonnen werden. Viehzentrale Südwest GmbH, Katharina Recke, Viehhofstr. 10, 70188 Stuttgart T 0711 / 4603-208 F 0711 / 4603-240 www.vz-gmbh.de [email protected] Mit Hilfe dieser Maschine werden die fertig gereiften Schinkenstücke rechteckig zugeschnitten und überstehende Kanten geglättet. Dann können Sie mit einem Lasermessgerät abgetastet, gewogen und in Gramm genau in Scheiben geschnitten werden. Genau im Anschluss werden die Scheiben in Blister gelegt und mit einer bedruckten Folie verschweißt. Nach der Führung durch das Fleischwerk präsentierte Andreas Pöschel noch einige Fakten zum Schwarzwaldhof in Blumberg. Pro Jahr werden hier etwa 10.000 t Fleisch verarbeitet. Davon kommen rund 5.000 t vom EDEKA Fleischwerk in Rheinstetten. Dieses Fleisch ist von Gutfleischbetrieben aus Baden-Württemberg und angrenzenden Regionen. Neben dem Rohschinken werden am Schwarzwaldhof vorwiegend Rohschinkenwürfel und Rohwurst (bspw. Landjäger) hergestellt. Mit 56,3 Mio. € Umsatz und rund 200 Beschäftigten, ist der Schwarzwaldhof ein solides Unternehmen in der Region. Viehzentrale Südwest GmbH, Katharina Recke, Viehhofstr. 10, 70188 Stuttgart T 0711 / 4603-208 F 0711 / 4603-240 www.vz-gmbh.de [email protected] Nach der interessanten Führung durch den Schwarzwaldhof und einer aufschlussreichen Präsentation, ging es zum gemeinsamen Mittagessen in einen nahe gelegenen Gasthof. Inken Bubeck, Koordinatorin für das Gutfleischprogramm (EDEKA Südwest Fleisch GmbH), referierte hier über die Philosophie der EDEKA Südwest Fleisch. Das genossenschaftlich organisierte Unternehmen, mit einem Jahresumsatz von 7,6 Mrd. EURO, verarbeitet rund 16.000 Schweine und 1.500 Rinder im Fleischwerk in Rheinstetten, zu Fleisch- und Wurstwaren. Das Schema der Programme der EDEKA Südwestfleisch ist die QSErzeugung als Basis. Danach folgt mit erweiterten Kriterien das Gutfleischprogramm, welches eine Teilnahme bzw. einen Wartelistenplatz bei der Initiative Tierwohl fordert. Hier liefern ca. 80 % badenwürttembergische Betriebe. Im Rahmen des GutfleischProgramms werden etwa 10.500 Schweine pro Woche verarbeitet. Wiederum mit erweiterten Kriterien folgt das Hofglück-Programm (ehemals Sternefleisch). Hier lehnt man sich an die Kriterien der Premiumstufe des 2-Sterne-Tierschutzlabels an. Aktuell werden hier rund 200 Schweine/Woche verarbeitet. In der Sache Kastration von Ebern ist EDEKA aktiv mit 10 Testbetrieben, in denen die Jungebermast geprüft wird. Aktuell werden über EDEKA 225 Eber/Woche geschlachtet. Dabei achtet man auf einen guten Vererber (Inodonus-Eber), gibt den Betrieben ein Handbuch zur Hilfe und sichert insofern ab als das auffällige Eber ebenfalls vergütet werden. Die bisherigen Ergebnisse sind ernüchternd: Es funktioniert nicht in allen Betrieben und die Tiere sind vergleichsweise sensibler auf Veränderungen. EDEKAs Einstellung ist klar: es muss Alternativen zur Ebermast geben! Viehzentrale Südwest GmbH, Katharina Recke, Viehhofstr. 10, 70188 Stuttgart T 0711 / 4603-208 F 0711 / 4603-240 www.vz-gmbh.de [email protected]
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