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Pressemitteilung
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Pressemitteilung vom 10. Januar 2016
15 Schmuggel-Welpen seit 4 Wochen im Tierheim Feucht;
3 Tiere verstorben
Welpen sehr krank / Insgesamt 49 von 215 tot / Hunde nicht vermittelbar / Spendenaufruf
Seit mittlerweile vier Wochen pflegt das Tierheim Feucht Schmuggel-Welpen aus dem
illegalen Transport, der in der Nacht vom 11. Dezember 2015 in Bad Reichenhall aufgehalten
wurde. Leider sind inzwischen drei der Hundebabys verstorben, die zwölf verbliebenen
Vierbeiner sind ausnahmslos krank. Einige mussten wiederholt in die Tierklinik eingewiesen
werden.
Die Welpen leiden an einem ganzen Cocktail von Hundekrankheiten, die ihrem kleinen
Organismus gleichzeitig enorm zusetzen. Bisher wurden neben starkem Wurmbefall die
gefährlichen Darmparasiten Giardien und Kokzidien festgestellt, außerdem sind praktisch alle
in Feucht untergebrachten Transportwelpen mit dem Coronavirus infiziert. Einige der Tiere
leiden an Parvovirose, einer häufig tödlich verlaufenden Hundekrankheit. Diese Erkrankung
wurde auch bei den drei in Feucht verstorbenen Welpen durch die Pathologie bestätigt.
Von den insgesamt 215 Welpen, deren illegaler Transport in Bad Reichenhall gestoppt wurde
und die in 17 bayerischen Tierheimen untergebracht wurden, sind bisher 49 ihren Krankheiten
erlegen. Inzwischen wurden auch zwei Fälle bestätigt, bei denen Tiere an Staupe verstorben
sind; es gibt zwei weitere Verdachtsfälle. Staupe ist hochansteckend und über die Luft
übertragbar.
Herbert Sauerer, Vorsitzender des Tierheims Feucht, über die Welpen-Vermehrer: „Es ist
absolut verantwortungslos, wie die Produzenten und Händler mit den Tieren umgehen. Hier
werden fühlende Lebewesen als Ware betrachtet, die nur die Geldgier der Welpenmafia
befriedigen sollen. In den Welpenfabriken ist ein gewisser Schwund als Ausschussware
einkalkuliert. Gedankenlos sind aber auch die Käufer, die meinen, hier ein Schnäppchen
machen zu können. Wie man an der Streberate in diesem Fall sieht, kaufen sie oft ein Tier, das
derart krank ist, dass es nicht überlebt.“
Die Hundebabys, die viel zu früh ihren Müttern entrissen wurden, werden durch die
skrupellosen Hundehändler direkt vor dem Transport fit gespritzt, so dass sie die Fahrt
schaffen und beim Verkauf munter wirken. Die Papiere der Welpen sind oft gefälscht.
Tierheim Feucht – Tierhilfe Nürnberg e. V. // Fellastr. 4 // 90537 Feucht
Die „Produktionskosten“ eines Welpen betragen im Herkunftsland ca. 30 bis 50 Euro. Verkauft
werden die Welpen für 400 bis 700 Euro. Ein deutscher Züchter, der ordentlich zu regulären
Bedingungen arbeitet, verlangt mindestens das Doppelte.
Das Tierheim Feucht bittet um Verständnis, dass die Hunde nach wie vor nicht vermittelt
werden können. Die Tiere sind krank und können daher noch nicht geimpft werden. Das
Tierheim gibt grundsätzlich keine Hunde ohne Impfschutz ab. Außerdem ist die Rechtslage bei
den Welpen relativ kompliziert: Streng juristisch betrachtet gehören die Hunde noch den
Händlern. Diese werden aber sicherlich nicht für die Kosten aufkommen, die im Tierheim
entstehen. Alleine in Feucht sind bereits über 10.000 Euro für die Unterbringung und Pflege
aufgelaufen, dazu kommen noch die erheblichen Tierarztkosten für die medizinische
Betreuung der Welpen.
Die Mitarbeiter im Tierheim tun alles Menschenmögliche, um die jungen Hunde gesund zu
pflegen und aufzupäppeln. Die Tierschützer danken allen Unterstützern für ihre Hilfe, sei es in
Form von Geld- oder Sachspenden, aber auch für die aufmunternden Worte.
Wer den Tieren und dem Tierheim helfen möchte, kann dies am besten mit einer Spende tun.
Die Bankverbindung des Tierheims lautet: Raiffeisenbank Burgthann, BIC: GENODEF1BTO,
IBAN: DE37 760 695 64 0000 833 100, Stichwort „Welpennotfall“.
Wer möchte, kann auch unkompliziert die Spendenhotline aus dem deutschen Festnetz
anrufen. Mit jedem Anruf bei 09001 - 91 00 00 spenden Sie 5 Euro an das Tierheim Feucht.