Streichen für Anfänger

V14
Samstag, 4. Juli 2015
IMMOBILIEN
Streichen für Anfänger
Malerei. Ob geübter Heimwerker oder unsicherer Anfänger: gelegentlich
muss jeder mal den Pinsel schwingen und eine Wand streichen oder
einen Stuhl lackieren.
Homeoffice:
Büro mit Klappe
Design. Aus dem Arbeitszimmer
wird auch schon mal ein KlappSekretär.
Schmale Notebooks, kleine Tablets, digitale
Speichermedien und kabellose Internetverbindungen haben das Arbeiten auch zu Hause verändert. Ganze Arbeitszimmer, gefüllt
mit Regalen und einem großen Schreibtisch,
sind oft überflüssig. Die Möbeldesigner konzentrieren sich daher auf neue Ideen: So
werden zunehmend schmale Sekretäre entworfen, berichtet Dirk-Uwe Klaas, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Deutschen
Möbelindustrie (VDM).
Die kleinen, funktionalen Möbel, deren
Tischfläche sich teils ausklappen lässt, finden in jedem Raum Platz, sogar im Flur.
Werden die Sekretäre nicht gebraucht, fungieren sie als dekorative Kommode. Aber
egal, wie klein oder groß das Homeoffice ist,
wichtig sind immer eine gute Beleuchtung
zum Arbeiten und ein ergonomisch geformtes, rückenfreundliches Sitzmöbel, wie
Klaas betont.
dpa
Der Bungalow erlebt ein
Comeback
Wohnen. Bungalows finden dank
ihrer Großzügigkeit neue Anhänger:
ältere Menschen.
„Heute liegt der Bungalow wieder im
Trend“, sagt Jens-Uwe Seyfarth, Mitglied
der Architektenkammer Niedersachsen.
Auch Christoph Windscheif vom Bundesverband Deutscher Fertigbau berichtet:
„Bungalows in Fertigbauweise sind aktuell
sehr gefragt, das beobachten wir auf den
Musterhaus-Ausstellungen.“ Die Gründe
liegen auf der Hand: „Der Bauhaus-Klassiker passt mit seiner klaren Architektur und
kompakten Bauform gut in unsere moderne
Zeit“, sagt Seyfarth. Vor allem kinderlose
Paare und Ältere, deren Kinder aus dem
Haus sind, interessieren sich für Bungalows.
Denn sie ermöglichen großzügiges Wohnen
auf kleiner Fläche. „Bungalows sind ideal
für offene Wohnräume mit anspruchsvollen
Küchen und Bädern.“
Und die Räume lassen sich je nach Lebenslage leicht verändern. „Durch die winkelartige Bauweise ist es möglich, die Betondecke nur auf den Außenwänden zu befestigen“, erklärt der Architekt. „Damit ist der
Bauherr völlig frei bei der Gestaltung der Innenräume. Er kann einen offenen Grundriss
wählen oder nach Belieben einzelne Zimmer abtrennen.“ Auf der Hand liegt das
Wohnen auf einer Ebene ohne Treppe für ältere Menschen. Karin Dieckmann vom Verein Barrierefrei Leben in Hamburg rät, das
Potenzial des ebenerdigen Bungalows zu
nutzen und ihn von vornherein vollständig
barrierefrei zu gestalten. Zugänge zu Haus
und Garten sollten gänzlich treppen- und
der Wand. Gut sind in der Regel Walzen mit
Polyacryl, Lammfell oder Polyamid.
Bei der Wahl der Farbrolle: ist Langoder Kurzflor besser? Der Flor bezeichnet
das Gewebe einer Farbrolle. Je kürzer die
Fasern sind, desto feiner wird laut DIY-Academy die Anstrichstruktur, was bei glatten
Oberflächen von Vorteil ist. Für strukturierte Oberflächen wie Raufasertapeten sind
Langflorrollen hingegen besser geeignet. Sie
bringen mehr Farbe in die Ritzen. Es gibt
auch elektrische Farbroller, deren Walzen
automatisch über eine Pumpe mit Farbe versorgt werden. „Das geht schnell, und durch
die Regulierung der Farbmenge bekommt
man einen gleichmäßigen Auftrag“, sagt
Pommer.
Wie viele Werkzeuge braucht man für
das Streichen der Wohnung? Einen Allroundhelfer, der für alle Arbeiten taugt, gibt
es nicht. Wer nur mal einen Raum streichen
will, ist laut DIY-Academy mit je einer
großen und kleinen Rolle, einem Pinsel
und einem Abstreifgitter gut bedient. Ein
Sprühgerät ist nur sinnvoll, wenn sehr große
Flächen in mehreren Räumen neue Farbe
bekommen.
Woran erkennt man gute Farbe? „Die
Qualität von Farben und Lacken hängt von
den verwendeten Rohstoffen ab“, sagt Farbexperte Bross. „Hochwertige Rohstoffe sind
im Zweifelsfall etwas teurer.“ Für stark beanspruchte Flächen etwa im Wohnzimmer
oder im Bad sollten Heimwerker lieber etwas mehr investieren. Orientieren können
sich Verbraucher am Deckvermögen als
Hinweis auf die Leistungsfähigkeit der Beschichtung. Nach einer DIN-Norm ist das
Deckvermögen in vier Klassen unterteilt.
Die höchste Abdeckung bietet Klasse eins.
Wie lagert man Farbe und Werkzeuge
bis zum nächsten Einsatz? Für zwei Tage
können Heimwerker ihre Pinsel und Rollen
ohne großen Aufwand wegpacken. Einfach
eine Tüte drum und diese mit Gummi oder
Malerkrepp verschließen, erklärt DIY-Trainer Pommer. Dauert es länger bis zur nächsten Malerarbeit, sollte man das Werkzeug so
lange gründlich auswaschen, bis das Wasser
klar ist. Zum Trocknen wird ein Pinsel aufgehängt, dann verformen sich die Borsten
nicht. Der Trick der DIY-Academy: Einen
langen Nagel durch die Öffnung im Pinselgriff schieben und den Pinsel so in ein Glas
schieben, dass der Nagel quer über der Öffnung liegt. Der Pinsel hängt so frei schwebend im Glas. Farbeimer und -dosen sollten
Mit einem elektrischen Farbroller, dessen Walze automatisch über eine Pumpe mit Farbe
versorgt wird, erhält man einen gleichmäßigen Farbauftrag.
Foto: DIY-Academy/Bosch
laut Bross gut verschlossen und kühl aufbewahrt werden. Ein alter Trick sei, Lackdosen
gut verschlossen auf den Kopf zu stellen –
„das verzögert die Hautbildung“.
Wann braucht man neues Material?
Wenn die Borsten hart sind, das Metall rostet oder sich an der Rolle Flusen sammeln.
Wandfarben können sich gut aufbewahrt
auch mehrere Jahre halten. „Wenn sich die
Farbe mit Wasser nicht mehr sauber aufrühren lässt und Schlieren und Brocken wirft,
bringt sie aber kein gutes Ergebnis mehr“,
sagt Bross. Wegwerfen sollten Heimwerker
angebrochene Gebinde auf jeden Fall, wenn
die Farbe verdorben riecht.
Apropos neues Material: der Pinsel
haart, was kann man tun? Sogar die besten
Pinsel verlieren nach dem Kauf Haare.
Heimwerker ziehen am besten einige Male
ein Schleifpapier über ihn, rät die DIY-Academy. Und wenn sich doch noch ein Haar
beim Streichen löst und an der Wand klebt?
Ein Stück Kreppband mit der Klebeseite
nach außen knicken und das Haar damit aufnehmen. Ch. Weckwerth/S. A. Mayer, dpa
» INFO
Reste von Farben und Lacken kommen nicht
in die normale Mülltonne. Sie müssen bei
Wertstoffhöfen oder kommunalen Annahmestellen für Sonderabfall abgegeben werden,
erklärt der Tüv Thüringen. Diese Produkte
haben kein allgemeines Verfallsdatum, aber
ihre Wirkung kann aufgrund von chemischer
Zersetzung nachlassen.
red
Awards kann man bauen!
Bewerben Sie sich jetzt mit Ihrem realisierten Bauprojekt.
schwellenfrei und so groß sein, dass auch ein
Rollstuhl hindurchpasst. „Das Verlassen
und Erreichen ihrer Wohnung ist für viele
Senioren ein entscheidendes Kriterium, wie
lange sie selbstständig darin leben können.“
Anders als noch in den 60er Jahren, wo
Bungalows wahre Energiefresser waren,
werden sie heute nach modernsten Energiestandards gebaut. Ein weiteres Problem waren früher oft die Flachdächer, da sich auf
ihnen Wasser ansammelt und viel Energie
durch sie verloren geht. Einen bestehenden
Nachteil hat die ebenerdige Bauweise allerdings: Sie beansprucht relativ viel Platz.
„Man muss sich also in der Wohnfläche beschränken oder braucht ein wesentlich größeres Grundstück als bei einem mehrstöckigen Einfamilienhaus“, sagt Windscheif. Und
Bauland wird immer teurer. Umso wichtiger
ist es, das Grundstück gut auszunutzen und
den Bungalow – wenn nötig – auch familientauglich zu machen.
Katja Fischer, dpa
Veranstalter:
Die ImmobilienAward-Verleihung findet am
26. November 2015 in der Reithalle Stuttgart statt.
Manche Bungalows lassen sich bei Bedarf
aufstocken – und bieten so mehr Platz, etwa
wenn Kinder kommen.
Foto: BDF/Weber-Haus
Mehr Infos unter: www.immobilienaward2015.de
walliser
Moderne Arbeitsplätze für das Homeoffice
sind schmal und platzsparend, teils kann
erst bei Verwendung der Tisch ausgeklappt
werden. So finden diese Möbel auch Platz
im Hausflur.
Foto: VDM/Müller
Malerarbeiten sind für viele Heimwerker
eine regelmäßige Pflichtübung. Der Fensterrahmen bekommt etwa frischen Lack, Wände neues Weiß. Im Grunde ist das auch eine
Arbeit, die sich jeder zutraut: Ein bisschen
Farbe auftragen, das geht schon. Aber: schon
der Einkauf von Pinsel und Rollen zeigt, es
gibt viele wichtige Unterschiede bei den
Werkzeugen. Was Heimwerker und Gelegenheitsmaler schon immer mal wissen
wollten:
Die wichtigste Frage zu Beginn: wann
nimmt man welches Werkzeug? Bei größeren Flächen wie Wänden sind Rollen geeigneter, Pinsel malen Ecken und Kanten präzise an. Flache Pinsel sind für größere Flächen
gut, runde Modelle für Detailarbeiten. „Dabei sollte man auch auf die Handgröße und
Kraft des Anwenders achten“, sagt Michael
Pommer, Trainer an der Heimwerkerschule
DIY-Academy in Köln. „Sind die Arbeitsgeräte zu groß, gibt es auch schnell Ermüdungserscheinungen.“ Michael Bross vom
Verband der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie rät, bei der Pinsel- und Rollenwahl darauf zu achten, ob sie zur Farbe oder
zum Lack passen. Auf der Verpackung ist
das angegeben.
Wann nimmt man Natur-, wann Kunststoffborsten bei einem Pinsel? Für lösemittelbasierten Kunstharzlack sind laut DIYAcademy Naturborsten das Richtige. Die
Borsten können den Lack aufnehmen und
gut wieder abstreichen. Für wasserlösliche
Acryllacke eignen sich Kunststoffborsten
besser, denn Naturborsten quellen bei Kontakt mit Wasser etwas auf. Diese Regel lässt
sich auf Farben übertragen: synthetische
Borsten für Acrylatfarben, Naturborsten für
Anstrichmittel auf Kunstharzbasis und für
Farben, die mit Alkohol und Farbverdünner
hergestellt werden.
Beim Beizen greifen Heimwerker besser
zu Pinseln mit Chinaborsten und einer
Kunststoff- statt Metallzwinge. Denn die
Farbe der Beize wird beim Kontakt mit
Metall verfälscht, erklärt die Stiftung
Warentest. Bei Lasuren erzielen spezielle
Lasurpinsel ein satteres Ergebnis.
Wie erkennt man eine gute Qualität?
Hochwertige Pinsel haben laut DIY-Academy einen Hohlraum in der Mitte der Borsten. Das hält Farbe besser im Pinsel und gibt
sie tropffrei ab. Farbroller brauchen einen
dicken und flaumigen Flor. Sie können dann
deutlich mehr Farbe aufnehmen, tropfen
weniger und verteilen die Farbe besser an