343/NP34310/0814 DE – FACHINFORMATION Zusammensetzung Wirkstoffe: Succinylierte Gelatine, Natriumchlorid, Natriumacetat, Kaliumchlorid, Calciumchlorid, Magnesiumchlorid Hilfsstoffe: Natriumhydroxid, Wasser für Injektionszwecke Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit Succinylierte Gelatine (= modifiziert flüssige Gelatine) 40,0 g (durchschnittliches Molekulargewicht, gewogenes Mittel: 30 000 Dalton Molekulargewicht, numerisches Mittel: 23 200 Dalton) Natriumchlorid 5,55g Natriumacetat Trihydrat 3,27g Kaliumchlorid 0,30g Calciumchlorid Dihydrat 0,15g Magnesiumchlorid Hexahydrat 0,20g Wasser für Injektionszwecke q.s. ad 1000,00 ml Elektrolyte: Natrium Chlorid Kalium Calcium Magnesium Acetat 151 103 4 1 1 24 pH-Wert Theoretische Osmolarität: 7,4 ± 0,3 284 mOsm/l mmol/l mmol/l mmol/l mmol/l mmol/l mmol/l Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten Physiogel balanced ist ein kolloidales Volumenersatzmittel in einer balancierten isotonischen Elektrolytlösung zur: •Prophylaxe und Behandlung von drohender oder manifester relativer oder absoluter Hypovolämie und Schock •Prophylaxe und Behandlung von Hypotonien (z. B. bei der Einleitung rückenmarksnaher Anästhesien) •extrakorporalen Zirkulation (z. B. Priming von Herz-Lungen-Maschinen) •akuten normovolämischen Hämodilution. Dosierung/Anwendung Physiogel balanced wird intravenös verabreicht. Dosierung und Infusionsgeschwindigkeit richten sich nach der Höhe des vorangegangenen Blutverlusts und dem individuellen Bedarf zur Wiederherstellung bzw. Aufrechterhaltung einer hämodynamischen Stabilität. Die initiale Dosis beträgt 500 bis 1000 ml im Durchschnitt; bei großen Blut- und Plasmaverlusten müssen höhere Dosen infundiert werden. Bei Erwachsenen und Kindern mit einem Körpergewicht über 25 kg werden 500 ml in einer Infusionsgeschwindigkeit, die sich nach dem hämodynamischen Status des Patienten richtet, infundiert. Bei einem Blutverlust von über 20 Prozent sollte zusätzlich eine Gabe von Vollblut oder Blutbestandteilen erfolgen. Kinder und Jugendliche Da über die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen, sollte die Dosis individuell entsprechend des vorherrschenden klinischen Zustands des Patienten angepasst werden. Die Behandlung ist besonders sorgfältig zu überwachen. (Siehe auch Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».) Maximale Dosis: Die maximale tägliche Dosis wird durch den Grad der Hämodilution bestimmt. Es ist sorgfältig darauf zu achten, dass der Hämatokrit einen kritischen Wert nicht unterschreitet, siehe Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen». Gegebenenfalls muss zusätzlich eine Transfusion von Vollblut oder Erythrozytenkonzentraten erfolgen. Außerdem ist sorgfältig auf die Verdünnung von Plasmaproteinen (z. B. Albumin und Gerinnungsfaktoren) und deren bedarfsgerechte Substitution zu achten. Infusionsgeschwindigkeit: Die Infusionsgeschwindigkeit richtet sich nach der tatsächlichen hämodynamischen Situation. Im Allgemeinen werden 500 ml Physiogel balanced innerhalb von 30 Minuten infundiert. Jedoch sind die ersten 20 bis 30 ml langsam zu infundieren, um eventuelle anaphylaktoide Reaktionen frühzeitig erkennen zu können. Siehe auch Abschnitte «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und Abschnitt «Unerwünschte Wirkungen». In Schocksituationen können 500 ml Physiogel balanced als Schnellinfusion mit Überdruck innerhalb von 5 bis 10 Minuten infundiert werden. Hämodynamik, Hämatologie und Gerinnung sollten überwacht werden. Art der Anwendung Zur intravenösen Anwendung. Bei einer Schnellinfusion sollte Physiogel balanced zuvor möglichst auf höchstens 37 °C erwärmt werden. Falls in einer Notsituation die Anwendung über eine Druckinfusion erfolgen soll, ist unbedingt darauf zu achten, dass Behältnis und Infusionssystem vor dem Anlegen der Infusion vollständig entlüftet werden. Kontraindikationen Physiogel balanced darf nicht angewendet werden bei: •Überempfindlichkeit gegenüber Gelatinelösungen, •vermehrtem Plasmavolumen (Hypervolämie), •Überwässerung (Hyperhydratation), •Hyperkaliämie, •schwerer Herzinsuffizienz, •frischem Herzinfakt, •schweren Blutgerinnungsstörungen, •schwerer Niereninsuffizienz. Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen Physiogel balanced sollte bei Patienten mit bekannten allergischen Erkrankungen (z. B. Asthma) nur mit Vorsicht angewendet werden. Wie bei allen Volumenersatzmitteln kann es auch bei Anwendung dieser Gelatinelösung in seltenen Fällen zu anaphylaktoiden Reaktionen unterschiedlichen Schweregrads kommen. Um eventuelle anaphylaktoide Reaktionen frühzeitig erkennen zu können, sind die ersten 20 bis 30 ml langsam und unter sorgfältiger Beobachtung des Patienten zu infundieren. (Symptome einer anaphylaktoiden Reaktion siehe Abschnitt «Unerwünschte Wirkungen») Physiogel balanced sollte nur mit Vorsicht angewendet bei •Risikopatienten aufgrund einer Kreislaufüberlastung, z. B. Patienten mit stauungsbedingter Herzinsuffizienz, Rechts- oder Linksherzinsuffizienz, Hypertonie, Lungenödem oder Niereninsuffizienz. •Ödemen mit Salz- und Wasserretention •Dehydratationszuständen •Hypernatriämie •Blutgerinnungsstörungen •chronischen Lebererkrankungen. Physiogel balanced darf nicht gleichzeitig mit Blut oder Blutderivaten (Erythrozytenkonzentrat, Blutplasma und Plasmafraktionen) verabreicht werden, ohne dass zwei getrennte Infusionssysteme verwendet werden. Kontrollen der Serumelektrolytkonzentrationen und der Wasserbilanz sind erforderlich. Dies gilt im besonderen bei Hypernatriämie, Hyperkaliämie und Niereninsuffizienz. Bei massiven Blutverlusten und entsprechender Massivinfusion von Physiogel balanced müssen Hämatokrit und Elektrolyte überwacht werden. Der Hämatokrit sollte nicht unter 25 % abfallen; bei älteren oder Intensivpatienten sollte er nicht unter 30 % abfallen. Ebenfalls sind bei Massivinfusionen die verdünnenden Effekte auf die Gerinnungsparameter zu beachten, vor allem bei Patienten mit vorbestehenden Hämostasestörungen. Da Physiogel balanced die verlorenen Plasmaproteine nicht ersetzt, empfiehlt sich eine Kontrolle der Plamaproteinkonzentrationen, siehe auch Abschnitt «Dosierung/Anwendung» unter „Maximale Dosis“. Kinder und Jugendliche Über die Anwendung von Physiogel balanced bei Kindern liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor. Physiogel balanced sollte deshalb nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung gegeben werden. (Siehe auch Abschnitt «Dosierung/Anwendung»). Dieses Arzneimittel enthält 4 mmol Kalium pro Liter. Dies ist bei Patienten mit Niereninsuffizienz oder unter kaliumkontrollierter Diät zu berücksichtigen. Dieses Arzneimittel enthält 151 mmol Natrium pro Liter. Dies ist bei Patienten unter natriumkontrollierter Diät zu berücksichtigen. Die Durchführung von Blutlabortests (Blutgruppe oder irreguläre Antigene) nach der Infusion von Physiogel balanced ist zwar möglich, jedoch wird die Probennahme vor der Infusion empfohlen, um eine mögliche Verfälschung der Ergebnisse auszuschließen. Interaktionen Vorsicht ist angezeigt bei Patienten, die gleichzeitig Arzneimittel einnehmen oder erhalten, die eine Kalium- oder Natriumretention verursachen können. Schwangerschaft/Stillzeit Es sind weder kontrollierte Studien bei Tieren noch bei schwangeren oder stillenden Frauen verfügbar. Wegen des nicht auszuschließenden Risikos einer anaphylaktoiden Reaktion, wodurch sich durch die Hypotonie der Mutter eine Beeinträchtigung des Fötus bzw. des Neugeborenen ergeben kann (fetaler Distress), sollte dieses Arzneimittel während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn der zu erwartende Nutzen das mögliche Risiko für den Fötus überwiegt. Es ist nicht bekannt, ob Physiogel balanced in die Muttermilch übergeht. Über die Anwendung während der Stillzeit liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor. Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen Es wurden keine entsprechenden Studien durchgeführt Unerwünschte Wirkungen Als einzige potentiell schwerwiegende Nebenwirkungen sind die nachfolgend beschriebenen anaphylaktoiden Reaktionen zu nennen. Jedoch sind schwerwiegende Reaktionen sehr selten. Gelegentlich (≥ 1/1.000, < 1/100) Erkrankungen des Immun systems Selten (≥ 1/10.000, < 1/1.000) Sehr selten (< 1/10.000) schwarz Anaphylaktoide Reaktionen aller Schweregrade* Anaphylaktoide Reaktionen der Schweregrade III und IV* Dokument = 210 x 700 mm (bxh) 2 Seiten EP / EB GIF Herzerkran kungen Tachykardie Gefäßerkran kungen Hypotonie Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediasti nums Atembeschwerden Erkrankungen der Haut und des Unterhaut zellgewebes Allgemeine Erkrankungen und Beschwer den am Verab reichungsort Leichter vorüber gehender Temperaturanstieg CH__343 343/NP34310/0814 Physiogel® balanced Standort Crissier G 110745 Fieber, Schüttelfrost *Anaphylaktoide Reaktionen des Schweregrads I – II umfassen: Juckreiz, lokales Erythem, Parästhesien, Kopfschmerzen, Rötung von Hals und Gesicht (Flush), Urtikaria, Schleimhautödem, Tachykardie, Hypotonie, Dyspnoe, Husten, Übelkeit, Erbrechen. Anaphylaktoide Reaktionen des Schweregrads III – IV umfassen: schwere Dyspnoe, Bronchospasmus, starker Blutdruckabfall, Schock, Herzund Atemstillstand. Beim Auftreten einer anaphylaktoiden Reaktion muss die Infusion sofort abgebrochen und eine Notfallbehandlung gemäß etablierten Behandlungsschemata durchgeführt werden. Überdosierung Bei einer Überdosierung von Physiogel balanced kann es zu einer Hypervolämie und Kreislaufüberlastung mit anschließender Beeinträchtigung der Herz- und Lungenfunktion kommen. Mögliche Symptome einer Kreislaufüberlastung sind beispielsweise Kopfschmerzen, Dyspnoe, Halsvenenstauung. Bei beginnender Kreislaufüberlastung ist die Infusion sofort abzubrechen und ein schnell wirksames Diuretikum zu verabreichen. Eigenschaften/Wirkungen ATC-Code: B05AA06 Pharmakodynamische Eigenschaften Physiogel balanced ist eine 4%ige Lösung von Gelatinepolysuccinat (auch als succinylierte oder modifizierte flüssige Gelatine bezeichnet) mit einem mittleren Molekulargewicht Mw (Gewichtsmittel) von 30.000 Dalton in einer plasmaadaptierten, balancierten isotonischen Elektrolytlösung. Die durch die Succinylierung in das Molekül eingeführten negativen Ladungen führen zu einer Spreizung des Moleküls, das damit erheblich raumfüllender als nichtsuccinylierte Proteinketten gleichen Molekulargewichts ist. Der gemessene initiale Volumeneffekt von Physiogel balanced beträgt circa 100 % der applizierten Menge und gewährleistet eine ausreichende Volumenwirksamkeit für ca. 4 bis 5 Stunden. Therapeutische Wirksamkeit Physiogel balanced ersetzt das fehlende intra- und extravaskuläre Flüssigkeitsvolumen bei Plasma-, Blut- und Interstitialflüssigkeitsverlusten. Das Präparat erhöht daher den mittleren arteriellen Blutdruck, den linksventrikulären enddiastolischen Druck, das Herzschlagvolumen, den Herzindex, die Sauerstoffversorgung, die Mikrozirkulation und die Diurese ohne Dehydratation des Extravaskularraums. Wirkungsmechanismus Der kolloid-osmotische Druck einer Lösung bestimmt den initialen Volumeneffekt, während dessen Dauer von der Clearance des Kolloids hauptsächlich durch renale Ausscheidung abhängt. Da der resultierende Volumeneffekt in etwa der intravenös applizierten Menge entspricht, handelt es sich bei Physiogel balanced um ein Plasmaersatzmittel und nicht um einen Plasmaexpander. Physiogel balanced führt außerdem zu einer Wiederherstellung des extravaskulären Kompartiments und beeinflusst nicht das Elektrolytgleichgewicht des Extrazellularraums. Da es sich um eine isotonische Lösung handelt, kommt es im Gegensatz zu hypotonen Lösungen nicht zu Flüssigkeitsverschiebungen in den Intrazellularraum. Physiogel balanced trägt zur Wiederherstellung des Elektrolytgleichgewichts und Korrektur einer Azidose bei. Physiogel balanced ist laktatfrei und kann bei Patienten mit Lebererkrankungen angewendet werden. Als Bicarbonatvorstufe wurde der Lösung Acetat zugesetzt, die in allen Organen und Muskeln verstoffwechselt werden kann. Pharmakokinetik Distribution Physiogel balanced verteilt sich nach der Infusion rasch im intravaskulären Kompartiment. Es gibt keine Belege, dass Physiogel balanced im retikuloendothelialen System oder anderswo gespeichert wird. Metabolismus/Elimination Die Ausscheidung erfolgt überwiegend renal. Nur eine geringe Menge wird über den Darm ausgeschieden und nur ca. 1 % der infundierten Dosis wird verstoffwechselt. Die Elimination der kleineren Moleküle erfolgt direkt durch glomeruläre Filtration, während größere Moleküle in der Leber proteolytisch abgebaut und anschließend renal eliminiert werden. Dieser proteolytische Abbau erweist sich als so anpassungsfähig, dass es auch bei Niereninsuffizienz zu keiner Kumulation kommt. Pharmakokinetik in besonderen klinischen Situationen Bei Hämodialysepatienten (GFR < 0,5 ml/min) kann die Plasmahalbwertzeit verlängert sein. Physiogel balanced minimiert die Risiken einer Dilutionsazidose und Rebound-Alkalose, wie sie bei der Infusion von laktathaltigen Lösungen bei Patienten mit Lebererkrankungen beobachtet wird. Physiogel balanced enthält Acetat und ist laktatfrei. Daher kann es auch bei hypovolämischen Patienten mit Lebererkrankungen angewendet werden. Präklinische Daten Die maximale Dosis wird nicht durch die toxikologischen Eigenschaften des Arzneistoffs, sondern durch die Volumenzufuhr und die daraus resultierende Hypervolämie bzw. Hämodilution bestimmt. Sonstige Hinweise Inkompatibilitäten Das Arzneimittel Physiogel® balanced sollte generell nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden. Für Kinder unerreichbar aufbewahren. Haltbarkeit Das Medikament darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden. Besondere Lagerungshinweise Nicht über 25 °C lagern. Nicht einfrieren. Hinweise für die Handhabung Nur zu verwenden wenn das Behältnis unverletzt und die Lösung klar ist. Nur zur einmaligen Anwendung. Eventuelle Restmengen von Lösungen verwerfen. Beim Ecobagbehältnis Umbeutel erst unmittelbar vor der Anwendung entfernen. Bei Verwendung als Druckinfusion in Notsituationen (Druckmanschette, Infusionspumpe) sollte Physiogel balanced vorher auf Körpertemperatur erwärmt werden. Siehe Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» sowie Abbildungen («Handhabungshinweise») am Ende dieser Fachinformation Zulassungsnummer 61‘813 (Swissmedic). Packungen Ecoflac®: 10 x 500 ml (B) Ecobag®: 20 x 500 ml (B) 10 x 1000 ml (B) Zulassungsinhaberin B. Braun Medical AG, Sempach. Stand der Information Juli 2011 Handhabungshinweis Ecobag® Druckinfusion - Infusionsgerät einstecken - Behälter aufrecht halten -B ei geöffneter Rollenklemme Luft vollständig aus dem Behälter entfernen und Tropfkammer ca. zur Hälfte füllen. - Behälter um 180° drehen und Infusionsgerät entlüften Druckinfusion - Infusionsgerät einstecken - Behälter aufrecht halten -B ei geöffneter Rollenklemme Luft vollständig aus dem Behälter entfernen und Tropfkammer ca. zur Hälfte füllen. - Behälter um 180° drehen und Infusionsgerät entlüften B|BRAUN NP34310_210x700_EP_EB_GIF_Physiogel_balanced_CH.indd 1 1638 Allergische Hautreaktionen* Handhabungshinweis Ecoflac® - Rollenklemme schliessen - Behälter in die Druckmanschette einlegen - Druck aufbauen - Rollenklemme öffnen und Druckinfusion starten Lätus - Rollenklemme schliessen - Behälter in die Druckmanschette einlegen - Druck auf den Beutel aufbauen jedoch nicht 40 kPa (300 mm Hg) überschreiten - eine gelegentliche Undichtigkeit bei einer Druckbelastung von 50 kPa (380 mm Hg) kann nicht ausgeschlossen werden. Entsprechende Vorsichtsmassnahmen sind zu berücksichtigen - Rollenklemme öffnen und Druckinfusion starten Zulassungsinhaberin B. Braun Medical AG Sempach 24.04.15 10:58 1638 1638 Physiogel® balanced 343/NP34310/0814 FR – INFORMATION PROFESSIONNELLE Composition Principes actifs : gélatine succinylée, chlorure de sodium, acétate de sodium, chlorure de potassium, chlorure de calcium, chlorure de magnésium Il n’existe pas de données concernant le passage de Physiogel balanced dans le lait maternel ni d’expérience suffisante sur les effets lors de son administration en période d’allaitement. Excipients : hydroxyde de sodium, eau pour préparations injectables Effet sur l’aptitude à la conduite et l’utilisation de machines Aucune étude correspondante n’a été effectuée. Forme galénique et quantité(s) de principe actif par unité gélatine succinylée 40,0 g (= gélatine liquide modifiée) 40,0 g (poids moléculaire moyen : 30’000 Dalton masse molaire moyenne en nombre : 23’200 Dalton) chlorure de sodium 5,55 g acétate de sodium trihydraté 3,27 g chlorure de potassium 0,30 g chlorure de calcium dihydraté 0,15 g chlorure de magnésium hexahydraté 0,20 g Eau pour préparations injectables qsp ad 1000 ml Électrolytes : sodium chlorure potassium calcium magnésium acétate 151 103 4 1 1 24 pH : Osmolarité théorique : 7,4 ± 0,3 284 mOsm/l mmol/l mmol/l mmol/l mmol/l mmol/l mmol/l Indications/Possibilités d’emploi Physiogel balanced est un substitut colloïdal de plasma dans une solution électrolytique isotonique et équilibrée. Il est utilisé pour : •la prophylaxie et le traitement d’une hypovolémie et d’un choc menaçants ou manifestes, relatifs ou absolus •la prophylaxie et le traitement des hypotensions (par ex. lors de l’application d’anesthésies proches de la moelle épinière) •la circulation extracorporelle (par ex. amorçage des machines cœur-poumon) •l’hémodilution normovolémique aiguë. Posologie/Mode d’emploi Physiogel balanced est administré par voie intraveineuse. La posologie et la vitesse de perfusion sont fonction des pertes de sang subies et des besoins individuels de restauration ou de maintien de la stabilité hémodynamique. La dose initiale est en moyenne de 500 à 1000 ml. En cas de fortes pertes de sang ou de plasma, les doses perfusées doivent être augmentées. Chez l’adulte et l’enfant d’un poids corporel supérieur à 25 kg, une dose de 500 ml doit être perfusée à une vitesse adaptée à l’état hémodynamique du patient. En cas de perte de sang de plus de 20 %, du sang total ou des composants sanguins doivent être en outre administrés. Enfants et adolescents En l’absence de données suffisantes sur l’utilisation chez les enfants et les adolescents, la dose doit être adaptée à l’état clinique présent du patient. Le traitement doit être administré sous surveillance particulière (voir aussi la rubrique «Mises en garde et précautions»). Dose maximale : La dose journalière maximale est fonction du degré de l’hémodilution. Il convient de veiller attentivement à ce que l’hématocrite ne descende pas en dessous d’une valeur critique (voir la rubrique «Mises en garde et précautions»). Le cas échéant, il convient de procéder en outre à une transfusion de sang total ou de concentrés érythrocytaires. Par ailleurs, il convient de surveiller étroitement la dilution des protéines plasmatiques (par ex. l’albumine et les facteurs de coagulation) et de veiller à ce que leur substitution corresponde aux besoins. Vitesse de perfusion : La vitesse de perfusion dépend du statut hémodynamique réel du patient. En général, 500 ml de Physiogel balanced sont perfusés en 30 minutes. Toutefois, les premiers 20 à 30 ml doivent être perfusés lentement pour permettre de déceler précocement d’éventuelles réactions anaphylactoïdes (voir aussi les rubriques «Mises en garde et précautions» et «Effets indésirables»). Dans les situations de choc, 500 ml de Physiogel balanced peuvent être administrés sous pression en perfusion rapide en l’espace de 5 à 10 minutes. L’hémodynamique, l’hématologie et la coagulation devraient être surveillées. Mode d’emploi Pour administration intraveineuse. En perfusion rapide, Physiogel balanced doit être d’abord chauffé autant que possible à une température inférieure à 37 °C. Dans les cas d’urgence, lors de perfusion sous pression, Il est impératif de veiller à ce que le récipient et le dispositif de perfusion soient totalement purgés avant la pose de la perfusion. Contre-indications Physiogel balanced ne doit pas être administré dans les cas suivants : •hypersensibilité aux solutions de gélatine, •volume plasmatique accru (hypervolémie), •hyperhydratation, •hyperkaliémie, •insuffisance cardiaque sévère, •infarctus du myocarde récent, •troubles graves de la coagulation sanguine, •insuffisance rénale sévère. Mises en garde et précautions Physiogel balanced devrait être administré avec prudence aux patients atteints d’affections allergiques connues (par ex. asthme). Comme avec tous les substituts de plasma, l’administration d’une solution de gélatine peut entraîner dans de rares cas des réactions anaphylactoïdes de degrés divers de sévérité. Pour que de telles réactions puissent être décelées précocement, les premiers 20 à 30 ml doivent être perfusés lentement et sous surveillance étroite du patient (symptômes d’une réaction anaphylactoïde, voir la rubrique «Effets indésirables»). Physiogel balanced devrait être administré avec prudence dans les cas suivants : •patients à risque en raison d’une surcharge circulatoire, par ex. en cas d’insuffisance cardiaque liée à une stase sanguine, d’insuffisance cardiaque droite ou gauche, d’hypertension, d’œdème pulmonaire ou d’insuffisance rénale, •œdèmes avec rétention hydro-saline, •états de déshydratation, •hypernatriémie, •troubles de la coagulation, •affections hépatiques chroniques. Physiogel balanced ne peut être administré simultanément avec du sang ou des produits sanguins (concentrés érythrocytaires, plasma sanguin et fractions plasmatiques) qu’en utilisant deux dispositifs de perfusion séparés. Des contrôles des taux d’électrolytes sériques et du bilan hydrique sont requis, surtout en cas d’hypernatriémie, d’hyperkaliémie et d’insuffisance rénale. En cas de pertes massives de sang et de perfusions massives de quantités correspondantes de Physiogel balanced, l’hématocrite et les électrolytes doivent être surveillés. L’hématocrite ne doit pas descendre en dessous de 25 %. Chez les sujets âgés ou en soins intensifs, il ne doit pas tomber en dessous de 30 %. En cas de perfusions massives, les effets de dilution exercés sur les paramètres de coagulation doivent être également surveillés, surtout chez des patients souffrant déjà de troubles de l’hémostase. Comme Physiogel balanced ne remplace pas les protéines plasmatiques perdues, il est donc recommandé de surveiller leurs concentrations (voir aussi la rubrique « Posologie/Mode d’emploi », à « Dose maximale »). Enfants et adolescents En l’absence de données suffisantes sur l’utilisation chez les enfants et les adolescents, Physiogel balanced ne doit être administré qu’après une évaluation précise des risques et des bénéfices qui peuvent en découler (voir aussi la rubrique «Posologie/Mode d’emploi»»). Le médicament contient 4 mmol de potassium par litre. Il doit en être tenu compte chez les patients atteints d’insuffisance rénale ou qui suivent un régime à teneur contrôlée en potassium. Ce médicament contient 151 mmol de sodium par litre. Il doit en être tenu compte chez les patients qui suivent un régime à teneur contrôlée en sodium. Des tests sanguins de laboratoire (groupe sanguin ou antigènes irréguliers) peuvent être réalisés après la perfusion de Physiogel balanced mais il est recommandé d’effectuer le prélèvement avant la perfusion pour exclure tout risque de résultats biaisés. Interactions La prudence est de rigueur chez les patients prenant ou recevant simultanément des médicaments susceptibles d’entraîner une rétention potassique ou sodique. Effets indésirables Les seuls effets secondaires potentiellement sévères sont les réactions anaphylactoïdes mentionnées ci-dessous. Les réactions sévères sont toutefois extrêmement rares. Effets secon daires Peu fréquents (≥ 1/1000, < 1/100) Maladies du système immunitaire Réactions anaphylactoïdes de degré III et IV* Maladies vasculaires Hypotension Maladies respiratoires, thoraciques et médiastinales Troubles respiratoires Maladies cutanées et des tissus souscutanés Affections générales et troubles au site d’administra tion Réactions cutanées allergiques* Légère augmentation passagère de la température Fièvre, frissons *Les réactions anaphylactoïdes des degrés I à II se manifestent par les symptômes suivants : démangeaisons, érythèmes locaux, paresthésies, céphalées, rougeurs au cou et au visage (flush), urticaire, œdèmes muqueux, tachycardie, hypotension, dyspnée, toux, nausées, vomissements. Les réactions anaphylactoïdes des degrés III à IV se manifestent par les symptômes suivants : dyspnée sévère, spasmes bronchiques, fortes chutes de tension, états de choc, arrêts cardio-respiratoires. En cas de réaction anaphylactoïde, la perfusion doit être immédiatement interrompue et il convient d’appliquer le traitement d’urgence prévu par les protocoles thérapeutiques. Surdosage Un surdosage de Physiogel balanced peut entraîner une hypervolémie et une surcharge circulatoire suivies d’une altération des fonctions cardiaque et respiratoire. Une surcharge circulatoire peut se manifester par des symptômes tels que céphalées, dyspnée et stase veineuse cervicale. En cas de début de surcharge circulatoire, la perfusion doit être interrompue immédiatement et un diurétique à action rapide est à administrer. Propriétés/Effets Code ATC : B05AA06 Propriétés pharmacodynamiques Physiogel balanced est une solution à 4 % de polysuccinate de gélatine (aussi appelé gélatine succinylée ou gélatine liquide modifiée), d’un poids moléculaire moyen Mw de 30000 Dalton dans une solution d’électrolytes isotonique, équilibrée et adaptée au plasma. Les charges négatives introduites par la succinylation dans la molécule entraînent une dilatation de cette dernière, qui remplit de ce fait nettement plus d’espace que les chaînes protéiniques non succinylées de même poids moléculaire. L’effet volémique initial mesuré de Physiogel balanced est d’environ 100 % de la quantité administrée et garantit une efficacité volumique suffisante pendant environ 4 à 5 heures. Efficacité thérapeutique Physiogel balanced remplace les volumes liquidiens intra- et extravasculaires éliminés par suite de pertes de plasma, de sang et de liquides interstitiels. La préparation a donc pour effet d’augmenter la pression artérielle moyenne, la pression diastolique finale dans le ventricule gauche, le volume systolique, l’index cardiaque, l’apport en oxygène et la microcirculation. Enfin, elle intensifie la diurèse sans entraîner de déshydratation de l’espace extravasculaire. Mécanisme d’action La pression colloïdale-osmotique d’une solution détermine son effet volémique initial alors que sa durée dépend de la clairance du colloïde, assurée surtout par voie rénale. Comme l’effet volémique résultant correspond à peu près au volume administré par voie intraveineuse, Physiogel balanced est un substitut de plasma et non un expanseur plasmatique. Physiogel balanced a pour autre effet de reconstituer le compartiment extravasculaire et n’influe pas sur l’équilibre électrolytique de l’espace extracellulaire. La solution étant isotonique, elle n’entraîne pas de déplacements liquidiens vers l’espace intracellulaire, contrairement aux solutions hypotoniques. Physiogel balanced contribue au rétablissement de l’équilibre électrolytique et à la correction d’une acidose. Il ne contient pas de lactate et peut être administré aux patients souffrant de troubles hépatiques. De l’acétate, un précurseur du bicarbonate, a été ajouté à la solution. Ce précurseur peut être métabolisé dans tous les organes et les muscles. Pharmacocinétique Distribution Après la perfusion, Physiogel balanced diffuse rapidement dans le compartiment intravasculaire. Aucune preuve n’est disponible indiquant que Physiogel balanced est accumulé dans le système réticulo-endothélial ou ailleurs. Métabolisme/Élimination L’élimination se fait essentiellement par voie rénale. Seule une petite partie est excrétée par les intestins et seulement environ 1 % de la dose perfusée est métabolisée. L’élimination des plus petites molécules se fait par filtration glomérulaire alors que les grandes molécules subissent une métabolisation enzymatique dans le foie et sont ensuite éliminées par voie rénale. Cette métabolisation enzymatique s’avère être si flexible qu’elle ne donne lieu à aucune accumulation, même en cas d’insuffisance rénale. Pharmacocinétique dans des situations cliniques particulières Chez les patients hémodialysés (taux de filtration glomérulaire inférieur à 0,5 ml/min), la demi-vie d’élimination plasmatique peut être prolongée. Physiogel balanced minimise les risques d’une acidose de dilution et d’une alcalose de rebond telles qu’observées en cas de perfusion de solutions contenant du lactate chez des patients souffrant de troubles hépatiques. Physiogel balanced contient de l’acétate et est exempt de lactate. Il peut donc être administré aux patients hypovolémiques souffrant de troubles hépatiques. Données précliniques La dose maximale est déterminée non pas par les propriétés toxicologiques du médicament mais par l’apport volémique ainsi que par l’hypervolémie ou l’hémodilution que cet apport induit. Remarques particulières Incompatibilités De manière générale, le médicament Physiogel® balanced ne doit pas être mélangé à d’autres médicaments. Conserver hors de portée des enfants. Stabilité Le médicament ne doit pas être utilisé au-delà de la date figurant sur le récipient après la mention «EXP». Remarques concernant le stockage Conserver à une température inférieure ou égale à 25 °C. Ne pas congeler. Remarques concernant la manipulation N’utiliser qu’une solution limpide et un récipient intact. Destiné à une administration unique. Jeter tout reste de solution. Pour la poche Ecobag®, retirer le suremballage juste avant la perfusion. En cas d’utilisation en perfusion sous pression dans des cas d’urgence (manchette à pression, pompe à perfusion), Physiogel balanced devrait être d’abord chauffé à la température du corps (voir la rubrique «Mises en garde et précautions» ainsi que les figures («Remarques concernant la manipulation») figurant à la fin de la présente information professionnelle. Numéro d’autorisation 61813 (Swissmedic) Présentation Ecoflac® : 10 x 500 ml (B) Ecobag® :20 x 500 ml (B) 10 x 1’000 ml (B) Instruction pour Ecoflac® Instruction Ecobag® Mise à jour de l’information Juillet 2011 Perfusion sous pression - insérer le trocart de la tubulure - tenir la poche en position verticale - chasser complètement l’air de la poche (pince à roulette ouverte) et remplir la chambre comptegouttes jusqu’à la moitié environ - retourner la poche de 180° et purger le trocart de la tubulure B|BRAUN NP34310_210x700_EP_EB_GIF_Physiogel_balanced_CH.indd 2 Réactions anaphylactoïdes de tous degrés de gravité* Tachycardie Titulaire de l’autorisation B. Braun Medical AG, Sempach - f ermer la pince à roulette - glisser le flacon dans l’appareil à pression - exercer la pression voulue sur le flacon - ouvrir la pince à roulette et démarrer la perfusion sous pression Très rares (< 1/10000) Maladies cardiaques Grossesse/allaitement Aucune étude contrôlée chez l’animal ou la femme enceinte ou allaitante n’est disponible. En raison du risque non exclu de réaction anaphylactoïde marquée par une hypotension de la mère susceptible d’affecter le fœtus ou le nouveau né (détresse fœtale), le médicament ne devrait être administré pendant la grossesse que si le bénéfice qui en est escompté compense le risque possible pour le fœtus. Perfusion sous pression - insérer le trocart de la tubulure - tenir le flacon en position verticale - chasser complètement l’air du flacon (pince à roulette ouverte) et remplir la chambre comptegouttes jusqu’à la moitié environ - retourner le flacon de 180° et purger le trocart de la tubulure Rares (≥ 1/10000, < 1/1000) - f ermer la pince à roulette - g lisser la poche dans l’appareil à pression - e xercer la pression voulue sur la poche tout en n’excédant pas 40 kPa (300 mm Hg). - u ne fuite occasionnelle d’une poche ne peut pas être exclue lors d’une perfusion sous pression de 50 kPa (380 mm Hg) - o uvrir la pince à roulette et démarrer la perfusion sous pression Titulaire de l’autorisation B. Braun Medical AG Sempach 24.04.15 10:58 1638 1638 Physiogel® balanced
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