Arzneimittel‐Reimporteur CC Pharma richtet sich neu aus · · · Schwacher Euro und Herstellerabschlag belasten seit geraumer Zeit das Geschäft Mit rund 260 Beschäftigten auf klassische Stärken konzentrieren und das Apotheken‐ sowie Großhandelsgeschäft weiter ausbauen Neuer Geschäftsführer Dr. Ziegler: „Einkauf und Vertrieb sind entscheidende Erfolgsfaktoren“ Densborn, 24. Juli 2015 Der Arzneimittel‐Reimporteur CC Pharma, bis vor kurzem noch unter den Top Drei der Branche, richtet sich neu aus: „Wir haben in den vergangenen Wochen sehr intensiv Prozesse, Strukturen, Sach‐ und auch Personalkosten auf den Prüfstand gestellt“, erklärt der neu bestellte Geschäftsführer von CC Pharma, Dr. Manfred Ziegler. „CC Pharma kann und muss sich auf seine klassischen Produkte und Stärken konzentrieren, das Apotheken‐ und Großhandelsgeschäft weiter ausbauen und sich neue Geschäftsfelder erschließen. Entscheidende Erfolgsfaktoren für eine Neuausrichtung und eine wirtschaftliche Kehrtwende haben wir im Einkauf wie im Vertrieb erkannt. Mit dem Betriebsrat haben wir bereits einen Sozialplan verabschiedet, dass wir uns ab Herbst 2015 mit rund 260 statt bislang rund 420 Beschäftigten dem Wettbewerb stellen“. Über die anstehenden Entlassungen zum 31. Oktober 2015 wurden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter heute in ihren jeweiligen Abteilungen informiert. Der neue Geschäftsführer verweist darauf, dass der Euro seit geraumer Zeit unter Druck steht, die Gemeinschaftswährung schwach ist wie selten: „Exportorientierte Industrieunternehmen können von dieser Entwicklung profitieren, für uns als Importeur ist die Abwertung des Euro eine immer größere Herausforderung für unser wirtschaftliches Ergebnis“, so Ziegler. Darüber hinaus belastet der im Jahr 2010 gesetzlich verordnete Herstellerabschlag das Geschäft. Trotz Milliardenüberschüssen der Krankenkassen wurde dieser Re‐Importeuren per Gesetz für diejenigen Arzneimittel auferlegt, die von den Krankenkassen bezahlt werden. Mit dieser Zwangsmaßnahme sollten die Ausgaben im Arzneimittelbereich eingedämmt und die finanzielle Stabilität der Gesetzlichen Krankenversicherungen abgesichert werden. Ursprünglich war diese Maßnahme zeitlich beschränkt vom 1. August 2010 bis zum 31. Dezember 2013. Der gesetzlich auf sieben Prozent festgelegte Herstellerabschlag ist zunächst bis Ende 2017 verlängert. „Diese Entscheidung des Gesetzgebers belastet unser Ergebnis zusätzlich zur Schwäche des Euro in einer Zeit, in der der Arzneimittelmarkt immer dynamischer und komplexer wird und uns ohnehin permanent – aktuell einmal mehr mit der Debatte um Importquoten – viel abverlangt“, so Ziegler weiter. In der Folge haben die letzten Geschäftsleitungen das Produktportfolio von CC Pharma, für das der Re‐Importeur viel Reputation bei seinen Kunden genoss, ausgerechnet bei dessen Kernprodukten um rund die Hälfte reduziert, ohne entsprechende flankierende Maßnahmen einzuleiten und umzusetzen. „Unser gemeinsames Ziel ist es, einer der führenden Arzneimittelimporteure zu bleiben. Dazu müssen wir insbesondere die Einnahmeseite stärken“, erklärt Ziegler. „Wettbewerbsfähig bleiben können wir mit qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Mit den jetzt eingeleiteten Maßnahmen, die wir sehr konsequent umsetzen müssen, wollen und können wir so viele Arbeitsplätze wie möglich nicht nur kurzfristig, sondern auch mittel‐ und langfristig erhalten“. Abgestimmt mit den finanzierenden Banken, unterstützt von Zieglers renommierter Unternehmensberatung Conzima, kann CC Pharma mit 260 Beschäftigten die Produktivität pro Mitarbeiter von einem auf das nächste Geschäftsjahr um mehr als die Hälfte steigern und Schritt für Schritt die aktuelle Ergebniskrise meistern. Die Neuausrichtung konzentriert sich auf vier Aktionsfelder: das Einkaufsvolumen und –sortiment, die Kostenstrukturen, die Produktivität sowie die weitere Professionalisierung bei internen Abläufen und Prozessen. Als potenzielle neue Geschäftsfelder sind derzeit das Exportgeschäft, der Vertrieb von Betäubungsmittelarzneien, hochwertige Kosmetik oder auch Tierarzneimittel identifiziert. Über CC Pharma CC Pharma hat 2006 seinen Firmensitz von Grevenbroich ins Kylltal verlegt und ist dort mit 53 Beschäftigten gestartet. 2010 hat die Firma mit 360 Beschäftigten rund 270 Millionen Euro Umsatz gemacht, 2013 waren es 350 Millionen Euro. Für das laufende Geschäftsjahr zeichnet sich ein deutlicher Umsatzrückgang ab. CC Pharma reimportiert Arzneimittel, gilt somit von Gesetzes wegen als Hersteller, der den strengen Regularien des deutschen Apothekengesetzes unterliegt. Kunden wie Apotheken oder Großhandel schätzen CC Pharma, spezialisiert auf Reimporte im Direktvertrieb für preisintensive patentgeschützte Arzneimittel, wegen seiner schnellen Lieferfähigkeit. Über Conzima Conzima ist eine typische Unternehmensberatung für Unternehmen in besonderen Situationen. In solchen Situationen sind schnell und zeitlich flexibel Fach‐ und Führungskräfte nötig. Die Conzima GmbH reagiert durch den gezielten Einsatz flexibel auf Vakanzen oder zusätzlichen Personalbedarf und besetzt auch langfristig Führungskräfte. Ansprechpartner für die Vertreter der Medien: thomas SCHULZ fon 0171 868 64 82 mail ts c @ ts c - k o m m .de hospelts traße 32 50825 k ö ln
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