Auf den Spuren der Römer

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Auf den Spure
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Auf den Spuren der Römer
Exkursionsvorschläge
» Militäranlagen: Kastell Eining, Limeswachturm und Limesspuren bei Hienheim
» Alltagsleben: Thermenmuseum Bad Gögging
» Archäologisches Museum Kelheim
» Stadtmuseum Abensberg
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Auf den Spuren der Römer
Folie Karte: Römer im Landkreis Kelheim
Ordne die jeweiligen Exkursionsziele zu.
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Auf den Spuren der Römer
Allgemeine Informationen:
-A
n den Exkursionsorten haben die Schüler die Möglichkeit, anhand originaler Überreste
einen lebendigen Eindruck vom militärischen und zivilen Leben an der römischen
Grenze zu erhalten.
- Die Römerabteilungen in den beiden Museen lassen vor allem den Alltag der regionalen Bevölkerung in römischer Zeit lebendig werden.
Module:
» Wachestehen an der Grenze – die römischen Soldaten im Dienst
» Römischer Alltag in der Provinz
Lehrplananbindung
- Grundschule
» Heimat- und Sachunterricht: HSU 1/2 4.2 Dauer und Wandel, 4.3 Fakten und Fiktion,
HSU 3/4 4.2 Dauer und Wandel, 4.3 Fakten und Fiktion
» Werken und Gestalten: WG 1/2 Lernbereich: Materialien, WG 3/4 Lernbereich 2: Materialien
- Realschule
» Geschichte: G 6.1 Menschen in der Vor- und Frühzeit, G 6.3 Das Römische Reich, G 6.4
Der Wandel von der Antike zum Mittelalter
» Werken: W 5.2 Materialbereich Papier, W 6.4 Materialbereich Papier (Wahlbereich),
W 7.2 Materialbereich Papier
- Mittelschule
» Kunst: 5.3 Begegnung mit frühen Kulturen: Entdecker und Ausgräber, 5.6 Verkleiden,
Verwandeln und Spielen: Klassentheater, 5.3 Arbeitsprozess beim Herstellen von
Werkstücken
» Geschichte/Sozialkunde/Erdkunde: 6.2 Römische Antike,
- Gymnasium
» Latein : L1 5.3 Antike Kultur, L1 6.3 Antike Kultur, L1 7.3 Antike, L2 6.3 Antike Kultur,
L2 7.3 Antike Kultur
» Geschichte: G 6.5 Das Imperium Romanum, G 6.6 Von der Antike zum Mittelalter
» Kunst: Ku 6.4 Bildende Kunst (Antike)
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Auf den Spuren der Römer
Ansprechpartner und Links:
» Tourist-Information Bad Gögging:
www.bad-goegging.de
» Stadtmuseum Abensberg:
www.stadtmuseum-abensberg.de
» Archäologisches Museum Kelheim:
www.archaeologisches-museum-kelheim.de
» Tourismus Stadt Kelheim:
www.kelheim.de
» Tourismusverband im Landkreis Kelheim e.V.:
www.tourismus-landkreis-kelheim.de
» Cultheca: Programmangebote im Archäologischen Museum in Kelheim, Programmangebote zum Kastell Eining, Limeswachturm in Hienheim und Thermenmuseum in Bad
Gögging:
www.cultheca.de
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Auf den Spuren der Römer
Kofferinhalt
- Ausdruck des Unterrichtsmaterials (Lehrerhandreichungen, Arbeitsblätter usw.)
- USB-Stick mit Dateien
- Informationsmaterial: Museumsführer„Salve Abusina“
- Objekte: Stoffhelm, Beutel mit römischen Münzen (Nachbildungen), Beutel mit
Astragalen (Spielknochen, aus Kunststoff), Rundmühle-Spiel mit Spielsteinen,
Schaber (strigilis), Schwamm, Ölgefäß, Terra-Sigillata-Gefäß (Nachbildung).
Die Römer – Modul 1: Wachestehen an der
Grenze – der römische Soldat im Dienst
Regieblatt 1/2
Regieblatt Kastell Abusina (Eining)
1. Hinfahrt und Ankunft
- Anfahrt (Routenplaner) sowie Führungsangebot s. Website
www.tourismus-landkreis-kelheim.de/Media/Attraktionen/RoemerkastellAbusina
- Ankunft: Sammeln der Klasse
- Im Informationspavillon des Kastells Eining befindet sich eine behindertengerechte Toilette
2. Einführung
- Klärung: Warum wurde das Kastell nicht wieder komplett aufgebaut?
(Wir wissen nicht genau, wie die einzelnen Gebäude wirklich ausgesehen
haben; man soll die Originalreste noch sehen können; Forschung verändert sich immer)
- Wiederholung Limes, Kastell und Leben eines Soldaten
» Was war der Limes? Was waren seine Bestandteile?
» Was waren Kastelle? Welches Kastell gab es hier zur Römerzeit?
» Welche Aufgaben hatten die römischen Soldaten im Kastell? (s. AB Lösung)
- Ausmachen eines Treffpunktes nach Erledigen der Aufgaben
- Verteilung Arbeitsflyer: Klären der Regeln und Aufgaben
» Gruppenarbeit: Jede Gruppe bereitet eine Station vor, um sie später der
Klasse präsentieren zu können.
» Verteilung der Schüler auf die Gruppen
3. Durchführung
- Bearbeitung des Arbeitsflyers
- Treffen: Sammeln der Erfahrungen/ Eindrücke/ Lösungen
- Führung: Jede Gruppe stellt ihre Station vor.
- Evtl. Fragen/Anmerkungen etc.
Die Römer – Modul 1: Wachestehen an der
Grenze – der römische Soldat im Dienst
Regieblatt 2/2
Regieblatt Limeswachturm und Limesspuren bei Hienheim
1. Hinfahrt und Ankunft
- Anfahrt (Routenplaner)
s. Website
www.tourismus-landkreis-kelheim.de
- Ankunft: Sammeln der Klasse
2. Einführung
- Klärung Bauart des Limeswachturms bei Hienheim: Rekonstruktion, aber
keine exakte Nachbildung (Holz, Metall, Skelettbauweise, Zeitfenster)
- Wiederholung Limes, Wachtürme und Leben eines Soldaten
» Was war der Limes? Was waren seine Bestandteile?
» Wie veränderten sich die Wachtürme?
» Während welcher Aufgaben war der Soldat auf dem Wachturm?
(Grenzsicherung und -kontrolle)
- Ausmachen eines Treffpunktes nach Erledigen der Aufgaben
- Verteilung Arbeitsflyer: Klären der Regeln und Aufgaben
» Limesturm-Rallye: Jeder beginnt an einem anderen Punkt
(Einteilen von Gruppen: Beginn bei Punkt …)
3. Durchführung
- Bearbeitung des Arbeitsflyers
- Treffen: Sammeln der Erfahrungen/Eindrücke/Lösungen
- Evtl. Fragen/Anmerkungen etc.
Die Römer – Modul 1: Wachestehen an der
Grenze – der römische Soldat im Dienst
Artikulation 1/2
Einstieg – Ideen
Impulsfragen
Wann lebten die Römer? Wo lebten die Römer?
» Hinführung zu: Römer lebten auch im Landkreis Kelheim vor etwa 2000 Jahren.
Welche Berufsgruppe könnte hier v.a. gelebt haben?
» Ziel: Soldaten (es lebten natürlich noch viele andere Berufsgruppen hier: Bauern, Handwerker, etc.; Stundenthema ist jedoch das militärische Leben)
Vorbereitung
Thema
Exkursionsorte
Klärung von Fachbegriffen
» Ziel: Kennenlernen von Kastell, Limes
Aufbau eines Kastells
» Ziel: Vorbereitung auf Exkursionsort
Kastell Abusina bei Eining
Limeswachtürme im Wandel der Zeit
» Ziel: Vorbereitung auf Exkursionsort
Limeswachturm bei Hienheim
Das Leben eines römischen Soldaten
» Ziel: Den Arbeitsaufwand eines römischen
Soldaten kennenlernen
Material
Karte
AB
AB
AB, Folie
AB Gegenstände: Tunica, Stoffhelm, Holzmörser Kleidung und Marschgepäck eines
Soldaten (Holzmörser), Stoffhelm, Beschreibung des Soldatengepäcks, Salve Abusina
(Archäologischer Museumsführer)
Exkursion s. Regieblatt (Flyer, Stifte)
Nachbereitung – Ideen
Mündliche Wiederholung der Exkursion
» Kastell Eining: Wie war das Kastell aufgebaut? Welche Informationen geben uns die
Überreste?
» Limeswachturm bei Hienheim: Wie waren Wachtürme in der Römerzeit aufgebaut?
Schreiben einer Geschichte
Mein Tag als Kastellsoldat/ Wachsoldat
Das Ende des Limes
Ab der Mitte des 3. Jhs. n. Chr. wird die Limeslinie in einem schleichenden Prozess aufgegeben.
Kannst du dir vorstellen, warum?
Lösung:
Die Gründe bestanden im anwachsenden Druck germanischer Stämme auf die Grenze
(verstärkte Überfälle auf das römische Hinterland) und einer zunehmenden Schwäche des
Römischen Reiches (innenpolitische Probleme)
Die Römer – Modul 1: Wachestehen an der
Grenze – der römische Soldat im Dienst
Artikulation 2/2
Artikulation
Einführung Ideen
Vorschläge
1. Impulsfragen (Wiederholung/Einstieg)
- Wann lebten die Römer? Wo lebten die Römer?
» Hinführung zu: Römer lebten auch im Landkreis
Kelheim vor etwa 2000 Jahren.
- Welche Berufsgruppe könnte hier v.a. gelebt haben?
» Ziel: Soldaten
2. H
inführung zum Exkursionsthema durch
stummen Impuls
3. R
ömer im Landkreis Kelheim mit Blickpunkt auf Reste militärischer Anlagen
- Bekanntgabe Ausflugsort
-K
urze Sachinformationen zu Exkursionsorten
(Wann? Wer?)
Erarbeitung 4. K
lärung von Fachbegriffen: Kastell, Limes
(Folie: eingezeichnete Kastelle/ Wachtürme als Anschauungsbeispiel)
5. Aufbau eines Kastells
- Zeichnen eines Kastells nach Anleitung
- Zuordnung der Begriffe zu den Bauten des Kastells
-F
unktionen der einzelnen Bauten
6. Ein Limeswachturm
- Im Wandel der Zeit: Von Holz zu Stein (Folie zum
Betrachten, AB zum Malen)
-F
unktion eines Wachturms
(Ideensammlung » Ausfüllen AB)
7. Das Leben eines römischen Soldaten
-U
niform und Ausrüstung
» Verkleiden/ Ausprobieren (Besprechen des
Marschgepäcks
» Ergebnis: Soldaten hatten viel Last zu tragen)
- Aufgaben eines Soldaten im Frieden
Durchführung 8. s. Regieblatt
der Exkursion
Nachberei9. Wiederholung
tung der
-K
astell Eining: Wie war das Kastell aufgebaut? WelExkursion
che Informationen geben uns die Überreste?
-L
imeswachturm bei Hienheim: Wie waren Wachtürme in der Römerzeit aufgebaut?
10. S
chreiben einer Geschichte:
Wie könnte ein Tag im Leben eines Kastellsoldaten/
Wachsoldaten ausgesehen haben?
11. Das Ende des Limes
Medien/ Gegenstände
Gegenstände im Koffer
zum Auslegen
Karte mit eingezeichneten Exkursionsorten
AB Schüler, Karte von
Limes auf Folie
Schüler AB „Aufbau eines
Kastells“
Folie und Schüler AB
„Limeswachtürme im
Wandel der Zeit“
Gegenstände im Koffer
Schüler AB „Leben eines
Soldaten“
Arbeitsflyer
Block/Arbeitsheft
AB Schüler „Das Ende
des Limes“
Die Römer – Modul 1: Wachestehen an der
Grenze – der römische Soldat im Dienst
Sachinformation I 1/2
Exkursionsorte
Eining: Das Römerkastell Abusina
Auf der rechten Donauseite liegt der Ort Eining, der in einem parkartigen Gelände die
Grundmauern des römischen Kastells Abusina beherbergt. Sowohl Wehrmauern, Kommandantur, Badegebäude und das spätrömische Reduktionskastell (Binnenkastell) sind am
Steilufer über dem Abenskanal zu besichtigen. Umgeben war das Reiterkastell von einer
ausgedehnten Zivilsiedlung, die jedoch im heute landwirtschaftlich genutzten Gebiet nicht
mehr sichtbar ist. Auf dem Weinberg, nordöstlich von Eining gelegen, überdauerten die
Fundamente eines Wachturms und eines Mars-/Victoria-Tempels. Von dort bietet sich eine
unvergleichliche Aussicht in das Donautal mit dem Ort Eining sowie dem Übergang vom
trockenen zum nassen Limes (Nordseite der Donau) und dem beginnenden Donaudurchbruch bei Weltenburg.
Funktion:
Das Kastell Abusina war ein Auxiliar- bzw. Hilfstruppenlager – im Gegensatz zu einem
Legionslager.
Limeswachturm und Limesspuren bei Hienheim
Bei Hienheim, am Ende der Limesstrecke (hier geht der sog. „trockene“ Limes in den „nassen“ [Donau] über), traf die sogenannte raetische Mauer nach 167 Kilometern Landstrecke
auf die Donau. Hier endete die ehemalige römische Reichsgrenze als feste Wehranlage. Für
viele hundert Kilometer donauabwärts bildete von da an die Donau als Flussgrenze den
nördlichen Rand des Imperium Romanum.
Auf der linken Donauseite ist der Schuttwall der Limesmauer, die wohl ursprünglich ca. 3 m
hoch war, noch gut im Gelände zu erkennen. Kurz vor dem Limesende steht auch ein Nachbau eines Holzwachturms, der zu besichtigen ist.
Informationen zur Funktion der einzelnen Bauten des Kastells (s. AB)
1- 4:
5:
6:
7:
8:
Eingänge zum Lager
Wohnhaus des Befehlshabers des Kastells
Zentrum der Verwaltung: Schreibstube, Waffenkammer, Fahnenheiligtum und Archiv
in spätrömischer Zeit fand ein Umdenken statt
» statt eines großen Kastells gab es räumlich komprimierte Verteidigungsanlagen
(Näheres s. beigelegter Museumsführer zum Kastell Abusina bei Eining, S. 90ff)
Verteidigungsanlage
Die Römer – Modul 1: Wachestehen an der
Grenze – der römische Soldat im Dienst
Sachinformation I 2/2
Literaturtipps
- Salve Abusina! Ein archäologisch-historischer Museumsführer durch das römische
Auxiliarkastell von Abusina/Eining und seinen Vicus, Hrsg. v.: Matijevic, Kr., Regensburg
2012.
Informativer Führer mit vielen weitergehenden Informationen zum Kastell Abusina bei
Eining. Er ist wissenschaftlich aufbereitet, aktuell und sehr anschaulich gestaltet.
- Baumann, G. & Fr.: Alea iacta est. Kinder spielen Römer, Münster 1998.
Umfangreiche Ideen zu einem spielerisch gestalteten Umgang mit den Römern in Unterricht
und Freizeit. Inklusive Spiel- und Bastelanleitungen, Geschichten und Informationstexten
sowie Anregungen für Kindergarten und Grundschulunterricht.
-B
randenburg, B.: So war es bei den Römern. Eine Werkstatt, Mühlheim an der Ruhr 2006.
Arbeitsblätter für einen Werkstattunterricht zum Thema Römer. Inklusive einem Teil zum
Militär bei den Römern.
- Audioguide zu dem Kastell Abusina bei Eining. Erstellt durch eine 6. Klasse der JohannTurmair-Realschule Abensberg. Website:
www.rs-abensberg.de/index.php?id=1162
Interessant gestaltet. Entweder zur Vor- oder Nachbereitung denkbar.
Die Römer – Modul 1: Wachestehen an der
Grenze – der römische Soldat im Dienst
Sachinformation II 1/2
Marschgepäck / Sarcina
Die antike Kampfweise ließ es nicht zu, mit dem gesamten Gepäck zu kämpfen (wie es
etwa in der Neuzeit praktiziert wurde). In der Regel blieb das Gepäck im befestigten Lager
zurück. Bei Attacken aus dem Hinterhalt mussten die Bündel einfach weggeworfen werden.
Um mit dem Wurfspeer (pilum) einsatzbereit zu sein, benötigte der Legionär trotzdem nur
10 bis 15 Sekunden. Um voll einsatzfähig zu sein (Schild aus der Hülle, Helm aufsetzen,
etc.) benötigte er knapp über eine Minute.
Um die sarcina (Gepäckbündel) gut verteilt bei sich zu führen, verwendete man die über
die Schulter getragene furca (Tragestange). Diese wies in ihrem oberen Teil eine kurze
Querstange auf, um das Bündel zu stabilisieren. Beim Marsch wurde die furca am Schild
abgestützt, der wiederum mittels eines Tragegurtes am Körper hing. So wurde das Gesamtgewicht gut verteilt, verursachte keine Scheuerstellen und entlastete den linken Arm (mit
dem rechten trug man die Wurfspeere auf der Schulter).
In seinem Marschgepäck (lat. sarcina oder impedimentum) führte der römische Soldat bei
Truppenverlegungen und Feldzügen seine gesamte Ausrüstung, seinen persönlichen Besitz
und Proviant für mehrere Tage mit sich.
Proviant
Nahrungsmittel und Trinkwasser waren die wichtigsten Bestandteile des Marschgepäcks.
Im Normalfall wurden jedem Soldaten Getreiderationen für drei Tage von je ca. 650 Gramm
pro Tag zugeteilt. Bei absehbar schlechter Versorgungslage konnte sich die Menge auf bis
zu 14 Tagesrationen erhöhen. Bei guter Versorgungslage oder auf eigene Kosten des Soldaten kamen weitere Nahrungsmittel (frisches oder getrocknetes Obst, Feldgemüse, Nüsse,
Fleisch oder Speck) hinzu. Zum Transport der Nahrungsmittel dienten meistens Leinenbeutel und das Tragenetz (lat. reticulum), in denen die Güter auch bei feuchtem Wetter gut
durchlüftet und damit wenig anfällig für Fäulnis waren.
Für die Aufbewahrung von Getränken dienten Feldflaschen oder Trinkschläuche, die mit
Wasser oder einer Art Limonade (Mischung aus Essig und Wasser) gefüllt wurden.
Das Mindestgewicht von Nahrung und Getränken summierte sich auf ca. 4 kg. Bei großen
Nahrungsrationen konnte es sich mehr als verdoppeln.
Kleidung, Fell, Helmzier, Reparaturzeug
Ein großer Leinensack diente der Aufnahme von Kleidungsstücken, die der Soldat nicht am
Körper trug. Dazu gehörten mindestens eine Ersatztunika und je nach Wetterlage Mantel
und Gamaschen. Für etwas Schlafkomfort in der Nacht dienten Decken oder Tierfelle, mit
denen der als Schlafunterlage genutzte Schild ausgepolstert werden konnten. Große Textilien, die nicht in den Sack passten, konnten gerollt auf die Tragestange des Gepäcks gebunden werden.
Das Gewicht dieser Bestandteile des Marschgepäcks belief sich auf etwa 5 kg.
Die Römer – Modul 1: Wachestehen an der
Grenze – der römische Soldat im Dienst
Sachinformation II 2/2
Koch- und Essgeschirr, Kleinwerkzeug
Zur Zubereitung der Nahrungsmittel und zur Nahrungsaufnahme nahmen die Soldaten Töpfe, Eimer und Pfannen mit. Nicht jeder Soldat wird alle diese Gegenstände getragen haben,
sondern jede Zeltgemeinschaft wird alle benötigten Utensilien gleichmäßig auf ihre acht
Mitglieder verteilt haben. Ebenso wird man mit anderen notwendigen Kleinwerkzeugen
wie z.B. Hämmern oder Scheren verfahren sein.
Wichtigstes Essgeschirr des Soldaten war die Kasserolle (lat. patera), die sowohl zum Essen
als auch Trinken diente und ein Fassungsvermögen und einem halben bis einen Liter hatte.
Als weitere Trinkgefäß neben der oben erwähnten Feldflasche konnten Becher oder kleine
Trinktöpfe (lat. trulla) hinzu kommen. Zum Besteck gehörten mindestens ein Messer und ein
Löffel, dessen spitzes Stielende als Gabel verwendet wurde.
Soldaten mit Sonderaufgaben (Immunes) mussten das für ihre Arbeit benötigte Werkzeug
ebenfalls zum Teil persönlich tragen. Dazu zählten beispielsweise das Arztbesteck eines
Mediziners oder Mess- und Rechengeräte eines Technikers.
Große Geschirrteile konnten lose an die Tragestange gebunden werden, während kleinere
Teile in der Ledertasche verstaut wurden. Je nach Art, Material und Menge der mitgeführten
Gegenstände kam ein Gewicht von 3 bis 4 kg zusammen.
Private Kleinteile
Zum variablen persönlichen Gepäck eines Soldaten gehörten Hygieneartikel wie Kamm
oder Rasiermesser, Alltagsgegenstände wie Öllampen, Schreibzeug oder Feuerzeug, kultische Gegenstände wie Amulette oder Götterfiguren sowie natürlich der Geldbeutel des
Soldaten und bei Feldzügen auch Beutestücke. Sie wurden in der Ledertasche transportiert
und machten 2 bis 3 kg Gewicht aus.
Gewichtsbelastung des Soldaten
Zu den oben genannten Gewichten des Gepäcks kommen zur Ermittlung der Gesamtbelastung des Soldaten das Gewicht der am Körper getragenen Kleidung und Bewaffnung sowie
des aufgeschnallten Schildes hinzu.
17 - 22 kg
10 kg
5 kg
4 kg
3 - 4 kg
2 - 3 kg
am Körper getragene Kleidung, Rüstung, Bewaffnung (ohne Schild)
Schild incl. Lederhülle
weitere Kleidung, Fell, Helmzier, Reparaturzeug
Proviant (Mindestmenge)
Koch- und Essgeschirr, Kleinwerkzeug
private Kleinteile
41 - 48 kg SUMME
Zum Vergleich:
» Preußischer Infanterist 1839: 34 kg
» Deutscher Infanterist 1914: 38 kg
» Panzergrenadier der Bundeswehr: bis zu 41 kg
Die Römer – Modul 1: Wachestehen an der
Grenze – der römische Soldat im Dienst
Folie
Der Limes im Wandel der Zeit
ab 100 n. Chr.: Weg,
bewacht durch
Holzwachturm
um 160 n. Chr.: Weg
und Holzwachturm mit
Palisade aus Holz
(Zeichnungen: Arctron)
© ArcTron 3D GmbH (2010-2015)
Alle Bilder dieser Seite © ArcTron 3D GmbH (2010-2015)
ab 180 n. Chr.: Weg,
bewacht durch Steintürme, die durch Steinmauer verbunden sind
(raetische Mauer)
Die Römer – Modul 1: Wachestehen an der
Grenze – der römische Soldat im Dienst
AB 1/5
Was ist der Limes? Was ist ein Kastell?
Überlege: Was könnte passen? Setze danach ein.
Hilfstruppenlager
Kastell:
Legionslager
Militärlager
.
Zu unterscheiden sind
und
.
Badeorte
Holzpalisaden
Rathäuser
Befestigungen
Kastelle
Steinmauern
Grenzbefestigung
Kirchen
Wachtürmen
Welterbestätte
Limes:ca. 500 km lange
mit
mindestens 900
/
,
(aus Holz / Stein),
mehr als 60 größeren
und etwa 100 kleineren
.
Er ist seit 2005
.
Die Römer – Modul 1: Wachestehen an der
Grenze – der römische Soldat im Dienst
AB 2/5
Aufbau eines Kastells
Ich male mein Kastell
Lies die Beschreibung und zeichne den passenden Bauplan.
Das Lager war ein Rechteck und von Steinmauern umgeben. Es gab vier Tore,
die in der Mitte jeder Seite waren: Das Südtor, das Westtor, das Nordtor und
das Osttor. In dem Lager kreuzten sich zwei Straßen, die von den Toren wegführen. An der Kreuzung der beiden Straßen stand ein großes Gebäude. Ein
weiteres großes Gebäude befand sich neben dem Nordtor. Auf den übrigen
Flächen standen längliche Bauten in rechteckiger Anordnung.
Die Römer – Modul 1: Wachestehen an der
Grenze – der römische Soldat im Dienst
AB 3/5
Aufbau eines Kastells
Kastellplan von Abusina bei Eining
4
5
3
6
2
7
8
1
Aufgabe: Verbinde die Bauten mit der richtigen Zahl:
1)
2)
3)
4)
5)
6)
7)
8)
Das Osttor
Das Südtor
Das Haus des Kommandanten
Das Westtor
Das Nordtor
Doppelgraben
Das Stabsgebäude
Spätrömisches Kastell
Die Römer – Modul 1: Wachestehen an der
Grenze – der römische Soldat im Dienst
AB 4/5
Ein Limeswachturm
Im Wandel der Zeit
Aufgabe: Zeichne die Limeswachtürme passend zu verschiedenen Bauphasen.
ab 100 n. Chr.: Weg, bewacht durch Holzwachturm
um 160 n. Chr.: Weg und Holzwachturm mit Palisade
aus Holz
ab 180 n. Chr.: Weg, bewacht durch Steintürme, die durch Steinmauer
verbunden sind (raetischer Limes)
Warum baute man einen Wachturm?
Die Türme sollten das unmittelbare Vorfeld
an die Truppen im Hinterland
und Gefahren
.
So bildeten die Wachtürme eine
Überlege, wie sie
.
konnten! (tagsüber und nachts!)
Die Römer – Modul 1: Wachestehen an der
Grenze – der römische Soldat im Dienst
AB 5/5
Leben eines Soldaten: Aufgaben in Friedenszeiten
Seneca: „Der Soldat macht mitten im Frieden Manöver, ohne irgendeinen
Feind wirft er einen Wall auf und ermüdet sich bei überflüssiger Strapaze, um
einer unausweichlichen genügen zu können.“
Vegetius: „Solange sie [die Soldaten] noch für sich und in ihren jeweiligen
Garnisonen leben, sollen sie mit schärfster Strenge der Tribunen oder ihrer
Vertreter und durchaus auch der Prinzipalen zu aller Zucht angehalten werden und nichts anderes als Unterwürfigkeit und Mäßigung bewahren; sie
sollen ständige Militär-Übungen im Gelände, die sie selbst als campicursio
(‚Feldlauf‘) bezeichnen, und Waffen-Inspektionen absolvieren, für keine Beurlaubung freistehen, niemals nachlassen, aufs Wort und aufs Zeichen zu gehorchen.“
Aufgabe: Lies die Texte durch und schreibe auf, welche Aufgaben Soldaten
in Friedenszeiten erledigen mussten! Überlege, ob er noch weitere Aufgaben
hatte.
Die Römer – Modul 1: Wachestehen an der
Grenze – der römische Soldat im Dienst
AB Lösung 1/5
Was ist der Limes? Was ist ein Kastell?
Überlege: Was könnte passen? Setze danach ein.
Kastell:Militärlager.
Zu unterscheiden sind Legionslager
und Hilfstruppenlager.
Limes: ca. 500 km lange Grenzbefestigung
mit Holzpalisaden / Steinmauern,
mindestens 900 Wachtürmen (aus Holz/ Stein),
mehr als 60 größeren Kastellen
und etwa 100 kleineren Befestigungen.
Er ist seit 2005 Welterbestätte.
Die Römer – Modul 1: Wachestehen an der
Grenze – der römische Soldat im Dienst
AB Lösung 2/5
Aufbau eines Kastells
Ich male mein Kastell
Lies die Beschreibung und zeichne den passenden Bauplan.
Das Lager war ein Rechteck und von einer Steinmauer umgeben. Es gab vier
Tore, die in der Mitte jeder Seite waren: Das Südtor, das Westtor, das Nordtor
und das Osttor. In dem Lager kreuzten sich zwei Straßen. An der Kreuzung der
beiden Straßen stand ein großes Gebäude. Ein weiteres großes Gebäude stand
beim Nordtor (wenn man hindurchgeht, auf der rechten Seite). Auf den leeren
Flächen standen längliche Bauten in rechteckiger Anordnung.
Die Römer – Modul 1: Wachestehen an der
Grenze – der römische Soldat im Dienst
AB Lösung 3/5
Aufbau eines Kastells
Kastellplan von Abusina bei Eining
4
5
3
6
2
7
8
1
Aufgabe: Verbinde die Bauten mit der richtigen Zahl:
1)
2)
3)
4)
5)
6)
7)
8)
Das Osttor
Das Südtor
Das Haus des Kommandanten
Das Westtor
Das Nordtor
Doppelgraben
Das Stabsgebäude
Spätrömisches Kastell
Die Römer – Modul 1: Wachestehen an der
Grenze – der römische Soldat im Dienst
AB Lösung 4/5
Ein Limeswachturm
Im Wandel der Zeit (Besprechen der Folie vor oder nach dem Zeichnen: Limeswachtürme im Wandel der Zeit)
Aufgabe: Zeichne die Limeswachtürme passend zu verschiedenen Bauphasen.
ab 100 n. Chr.: Weg, bewacht durch Holzwachturm
um 160 n. Chr.: Weg und Holzwachturm mit Palisade
aus Holz
ab 180 n. Chr.: Weg, bewacht durch Steintürme, die durch Steinmauer
verbunden sind (raetischer Limes)
Warum baute man einen Wachturm?
Die Türme sollten das unmittelbare Vorfeld schützen und Gefahren an die
Truppen im Hinterland melden.
So bildeten die Wachtürme eine Signal- und Nachrichtenlinie.
Überlege, wie sie Nachrichten übermitteln konnten! (tagsüber und nachts!)
Lösung: Rauch, Feuer, Flaggen, Blasinstrumente
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Die Römer – Modul 1: Wachestehen an der
Grenze – der römische Soldat im Dienst
AB Lösung 5/5
Leben eines Soldaten: Aufgaben in Friedenszeiten
Seneca: „Der Soldat macht mitten im Frieden Manöver, ohne irgendeinen
Feind wirft er einen Wall auf und ermüdet sich bei überflüssiger Strapaze, um
einer unausweichlichen genügen zu können.“
Vegetius: „Solange sie [die Soldaten] noch für sich und in ihren jeweiligen
Garnisonen leben, sollen sie mit schärfster Strenge der Tribunen oder ihrer
Vertreter und durchaus auch der Prinzipalen zu aller Zucht angehalten werden
und nichts anderes als Unterwürfigkeit und Mäßigung bewahren; sie sollen
ständige Militär-Übungen im Gelände, die sie selbst als campicursio (‚Feldlauf‘)
bezeichnen, und Waffen- Inspektionen absolvieren, für keine Beurlaubung freistehen, niemals nachlassen, aufs Wort und aufs Zeichen zu gehorchen.“
Aufgabe: Lies die Texte durch und schreibe auf, welche Aufgaben Soldaten
in Friedenszeiten erledigen mussten! Überlege, ob er noch weitere Aufgaben
hatte.
Grenzsicherung und
-kontrollen
Polizeiaufgaben
Holzbeschaffung
Straßenpflege und Mithilfe bei Bauprojekten
regelmäßige Übungen
Schanzarbeiten
Weitergehende Informationen für Lehrkraft:
Grenzsicherung: allmähliches Erschließen der Regionen beiderseits der Donau
und Schutz des Vorfeldes und der Region
Polizeiaufgaben: z.B. Aufsicht über Märkte und Straßen
Regelmäßige Übungen: bei Bedarf volle Einsatzfähigkeit (Exerzierübungen,
Einübung taktischer Manöver und Kampftechniken)
Straßenpflege und Mithilfe bei Bauprojekten (z.B. Kanäle, Kastelle)
Die Römer – Modul 2: Römischer Alltag in der
Provinz
Regieblatt 1/4
Regieblatt Kastell Abusina (Eining)
geeignet für: Militärisches Leben bei den Römern, Alltag in der Lagersiedlung
1. Hinfahrt und Ankunft
- Anfahrt (Routenplaner) sowie Führungsangebot s. Website
www.tourismus-landkreis-kelheim.de
- Ankunft: Sammeln der Klasse
- Im Informationspavillon des Kastells Eining befindet sich eine behindertengerechte
Toilette
2. Einführung
- Klärung: Warum wurde das Kastell nicht wieder komplett aufgebaut? (Wir wissen nicht
genau, wie die einzelnen Gebäude wirklich ausgesehen haben; man soll die Originalreste noch sehen können; Forschung verändert sich immer)
- Wiederholung Alltag bei den Römern
» Welche Berufe gab es bei den Römern?
» Hinführung zu Exkursionsthema: Es gab auch den Beruf Soldat bei den Römern. Das
wollen wir uns heute genauer ansehen.
- Ausmachen eines Treffpunktes nach Erledigen der Aufgaben (+ Zeitangabe)
- Verteilung Arbeitsflyer: Klären der Regeln und Aufgaben
» Gruppenarbeit: Jede Gruppe bereitet eine Station vor, um sie später der Klasse
präsentieren zu können.
» Verteilung der Schüler auf die Gruppen
3. Durchführung
- Bearbeitung des Arbeitsflyers
- Treffen: Sammeln der Erfahrungen/ Eindrücke/ Lösungen
- Führung: Jede Gruppe stellt ihre Station vor.
- Evtl. Fragen/Anmerkungen etc.
Die Römer – Modul 2: Römischer Alltag in der
Provinz
Regieblatt 2/4
Regieblatt Thermenmuseum Bad Gögging
geeignet für: Freizeit bei den Römern (Thermenbesuch)
1. Hinfahrt und Ankunft
- Öffnungszeiten, Preise und Anfahrt (Routenplaner) sowie Führungsangebot
s. Website www.bad-goegging.de
- Ankunft: Sammeln der Klasse und Melden an Kasse wegen Führung
- Das Thermenmuseum ist nicht barrierefrei zugänglich
- Dauer der Führung ca. 45 Minuten
2. Einführung
- Wiederholung Alltag der Römer
» Wie sieht ein Schwimmbadbesuch heute aus?
» Zeigen der Gegenstände, die die Römer in der Therme nutzten (evtl. nach der Führung)
- Vorbereitung auf Führung: Ankündigen der Führung und Regeln im Museum
3. Durchführung
- Führung
- Sammeln der Klasse nach Führung: Danke an Führung, mit Klasse kurze Besprechung
der neu gewonnenen Informationen
- Evtl. Fragen/Anmerkungen etc.
Die Römer – Modul 2: Römischer Alltag in der
Provinz
Regieblatt 3/4
Regieblatt Museum der Stadt Abensberg
geeignet für: alle Themen
1. Hinfahrt und Ankunft
- Öffnungszeiten, Preise und Anfahrt (Routenplaner) sowie Führungsangebot
s. Website www.stadtmuseum-abensberg.de
- Ankunft: Sammeln der Klasse und Melden an Kasse wegen Führung
- Behindertengerechter Zugang; behindertengerechte Toiletten vorhanden
- Dauer der Führung ca. 60 Minuten
2. Einführung
- Wiederholung Alltag der Römer
» Welche Berufe gab es bei den Römern?
» Welche Bedeutung hatten die Münzen? (Lösung: Propaganda und Zahlungsmittel)
» Welche Teile der Kleidung von Römern kennst du?
» Wie beschäftigten sich die Römer in ihrer Freizeit?
- Vorbereitung auf Führung: Ankündigen der Führung und Regeln im Museum
3. Durchführung
- Führung
- Sammeln der Klasse nach Führung: Danke an Führung, mit Klasse kurze Besprechung
der neu gewonnenen Informationen
- Evtl. Fragen/Anmerkungen etc.
Die Römer – Modul 2: Römischer Alltag in der
Provinz
Regieblatt 4/4
Regieblatt Archäologisches Museum Kelheim
geeignet für: alle Themen
1. Hinfahrt und Ankunft
- Öffnungszeiten, Preise und Anfahrt (Routenplaner) sowie Führungsangebot
s. Website www.archaeologisches-museum-kelheim.de
- Ankunft: Sammeln der Klasse und Melden an Kasse wegen Führung
- Behindertengerechter Zugang nur für die archäologische Ausstellung;
keine behindertengerechte Toilette vorhanden
- Dauer der Führung 75 Minuten
2. Einführung
- Wiederholung Alltag der Römer
» Welche Berufe gab es bei den Römern?
» Welche Bedeutung hatten die Münzen? (Lösung: Propaganda und Zahlungsmittel)
» Welche Teile der Kleidung von Römern kennst du?
» Wie beschäftigten sich die Römer in ihrer Freizeit?
- Vorbereitung auf Führung: Ankündigen und Regeln
3. Durchführung
- Führung
- Sammeln der Klasse nach Führung: Danke an Führung, mit Klasse kurze Besprechung
der neu gewonnenen Informationen
- Evtl. Fragen/Anmerkungen etc.
Die Römer – Modul 2: Römischer Alltag in der
Provinz
Artikulation
Einstieg – Ideen
Phantasiereise „Tagesablauf eines Römers“
Impulsfragen
Wann und wo lebten die Römer?
» Ziel: vor etwa 2 000 Jahren lebten die Römer auch hier im Landkreis Kelheim
Was war bei den Römern anders als heute bei uns? (Sammlung von Ideen zum Alltag der
Römer, evtl. Festhalten der Ideen an der Tafel)
Vorbereitung
Thema
Exkursionsorte
Arbeit bei den Römern
» Ziel: Kennenlernen von Berufsgruppen bei den
Römern
Münzen: Währung und deren Funktionen
» Ziel: Kennenlernen der römischen Währung und der
Bedeutung der Währung als Propagandamittel
Kleidung
» Ziel: Erkennen von Unterschieden zwischen Römern
und heute
Freizeit: Ein Thermenbesuch
» Ziel: Untersuchen des Badeverhaltens von heute,
um später einen Vergleich zu den Römern zu ziehen
(Besuch des Thermenmuseums!)
Freizeit: Spiele
» Ziel: Kennenlernen der Spiele der Römer
(aus Naturmaterialien, einfacher Spielaufbau)
Material
Karte
AB
AB, Sachinformationen Gegenstände: römischer Geldbeutel mit
Münzen
Folie Gegenstände: Tunika, Gürtel,
Schnittmusterbogen
Sachinformationen
Gegenstände: Rundmühle mit
Spielsteinen (+ Bastel- und Spielanleitung)
Exkursion s. Regieblatt (Flyer, Stifte)
Nachbereitung – Ideen
Mündliche Wiederholung der Exkursion
» Was hast du Neues auf der Exkursion erfahren?
» Wie war das Museum? Was hat dir am besten gefallen?
Schreiben einer Geschichte
» Suche dir einen Beruf heraus: Wie könnte ein Tag in diesem Beruf bei den Römern
ausgesehen haben?
» Ein Gang in die Therme: Wie war das? Was hat man dort gemacht?
» Ein Tag im Leben eines Römers. (Hierbei kann man alle Themen mit einfließen lassen)
Die Römer – Modul 2: Römischer Alltag in der
Provinz
Sachinformation
Münzen – Ideen
Nicht jede ist gleich – Münzen im Vergleich
» Besprechen der unterschiedlich gestalteten Münzen (s. Gegenstände im Koffer) in Hinblick auf die Nutzung von Münzen als Propagandamittel
» Informationstext:
Die Münzen dienten zur Demonstration staatlicher Macht. In der Kaiserzeit trugen sie
auf der Vorderseite Namen und Bild des Herrschers oder eines Mitglieds seiner Familie.
Die Angabe von Titeln und Amtsjahren ermöglicht oft eine exakte Datierung der einzelnen Münzprägungen.
Die Rückseiten unterstützten die kaiserliche Propaganda. Götter als die Garanten der
römischen Herrschaft oder als Hinweis auf Geschehnisse wurden häufig abgebildet.
Traditionelle römische Tugenden waren ebenfalls in Form von Gottheiten (Personifikationen) dargestellt. Sie konnten sich auch auf Eigenschaften des Kaisers oder des
Militärs (etwa concordia/Eintracht) beziehen. Szenen und Symbole spielten auf wichtige
Ereignisse an.
Freizeit – Ideen
Impulsfragen
- Du gehst heute ins Schwimmbad. Überlege, was du einpacken musst!
» Erwartete Ergebnisse: Badehandtuch, Badeanzug/Bikini/Badehose/etc. , Waschsachen
(Duschgel, Seife, Shampoo), evtl. Schwimmbrille, Essen, Geld für Eintritt/ bzw. Badekarte
- Wie sieht es in deinem Schwimmbad aus? Welche Becken und Einrichtungen gibt es?
» Erwartete Ergebnisse: Schwimmbecken, Kinderbecken, Imbiss, Liegewiese, Sprungturm, Wasserrutsche, etc.
Literaturtipps
- Baumann, G. & Fr.: Alea iacta est. Kinder spielen Römer, Münster 1998.
Umfangreiche Ideen zu einem spielerisch gestalteten Umgang mit den Römern in Unterricht
und Freizeit. Inklusive Spiel- und Bastelanleitungen, Geschichten und Informationstexten sowie
Anregungen für Kindergarten und Grundschulunterricht.
- Brandenburg, B.: So war es bei den Römern. Eine Werkstatt, Mühlheim an der Ruhr 2006.
Arbeitsblätter für einen Werkstattunterricht zum Thema Römer.
- Audioguide zu dem Kastell Abusina bei Eining. Erstellt durch eine 6. Klasse der
Johann-Turmair-Realschule Abensberg.
Website: www.rs-abensberg.de/index.php?id=1162
Interessant gestaltet. Entweder zur Vor- oder Nachbereitung denkbar.
Die Römer – Modul 2: Römischer Alltag in der
Provinz
AB 1/5
Arbeit bei den Römern
Aufgabe: Welche Berufe hat es bei den Römern nicht gegeben?
Beamte
Bauer
Färber
Bäcker
Schmied
Zimmerleute
Schreiner
Soldat
Töpfer
Friseure
Ärzte
Bademeister
Aufgabe: Wer ist wofür zuständig?
Verwaltung:
Lebensmittelversorgung
Herstellen von Gebrauchsgegenständen:
Dienstleistungen:
Aufgabe: Was stellen die folgenden Handwerker her?
Zimmerleute:
Schreiner:
Töpfer:
Färber:
Schmied:
Die Römer – Modul 2: Römischer Alltag in der
Provinz
AB 2/5
Münzen
Bezahlen und Verdienen – Geld bei den Römern
Infos zum Münzsystem
Quadrans (Kupfermünze)
4 Quadrans = 1 As
2 Asse = 1 Dupondius
2 Dupondii = 1 Sestertius
4 Sestertii = 1 Denarius
25 Denarii = 1 Aureus (Goldmünze)
Aufgabe: Rechne wie ein Römer!
1) Ein Liter Wein kostete 4 Asse. Das sind
2) Eine Tonschüssel kostete 20 Asse. Das sind
Quadrans.
Dupondii oder
3) Ein Soldat verdiente 300 Denarii im Jahr. Das sind pro Monat
4) Ein Arbeiter verdiente im Monat 1 Aureus. Das sind
Platz für Rechnungen:
Sestertii.
Sestertii.
Denarii.
Die Römer – Modul 2: Römischer Alltag in der
Provinz
AB 3/5
Kleidung
Kleidung und Aussehen waren bei den vornehmen Römern wichtig.
Kostbares Material (Stoffe, Verzierungen, Gürtel, Spangen) zeigten den Reichtum.
Als freie Bürger trugen die Männer eine Toga und die Frauen die Palla. Während die Palla aus bunten Stoffen bestehen konnte, war die Toga üblicherweise weiß. Eine Ausnahme war die Toga für die Senatoren, die an den Rändern
einen breiten Purpurstreifen (dunkelrot bis violett) aufwies. Nur der Kaiser
durfte eine Toga tragen, die ganz mit Purpurfarbe eingefärbt war. Der sehr teure Farbstoff wurde aus der Purpurschnecke gewonnen.
Kniekurze Tunika
(ähnlich einem
langen T-Shirt) mit
Gürtel, darunter ein
Lendenschurz.
Fußlange Stola, eine
Art Hängekleid;
wurde über der
Tunika getragen.
Toga aus einem
langrechteckigen
Stück Stoff. Wurde
über der Tunika
getragen.
Palla aus einem
rechteckigen Stück
Stoff.
Das Stoffstück für eine Toga war bis zu 6 m lang und 3 m breit. Die Stola
trugen nur verheiratete Frauen. Toga und Palla waren keine praktischen
Kleidungsstücke, man trug sie nur zu besonderen, feierlichen Anlässen.
Die Römer – Modul 2: Römischer Alltag in der
Provinz
AB 4/5
Kleide dich wie ein Römer bzw. eine Römerin. Beim Anlegen der Toga/Palla
kann dir das nebenstehende Beispiel helfen. Lass‘ dich von einem Mitschüler
fotografieren.
Notwendig für die Verkleidung:
Römer:
knielanges einfarbiges T-Shirt
Gürtel
Großes weißes Bettlaken für die Toga
Sandalen mit Lederriemen
Römerin:
Fußlanges Nachthemd
Gürtel
Großes buntes Bettlaken für die Palla
Flache leichte Stoffsandalen
Die Römer – Modul 2: Römischer Alltag in der
Provinz
AB 5/5
Tagesablauf eines Römers – Phantasiereise
Heute habe ich zwei Römer mitgebracht: Lucius und Marcellus. Ich konnte sie
überreden, dass sie uns von ihrem Tagesablauf erzählen!
Guten Tag, mein Name ist Lucius Claudius Raeticus. Ich bin ein reicher Römer.
Mein Tag beginnt mit Gesprächen mit meinen Klienten und mit geschäftlichen
Dingen – das ist nicht so spannend. Aber nachmittags kann ich mich dann
endlich entspannen: Dazu gehe ich oft in die Thermen. Dort kann ich mich
auch mit Geschäftspartnern unterhalten und Informationen mit ihnen austauschen. Am Abend gibt es dann ein Abendessen – manchmal reicht es auch bis
in die Nacht hinein. Das gibt ein Gelage!
Guten Tag, mein Name ist Marcellus. Ich bin Sklave und arbeite auf einem
Bauernhof. Mit Sonnenaufgang beginnt mein Tag und ich arbeite bis zum
Mittagessen, einer Brotzeit (dem sogenannten prandium). Die esse ich im Stehen oder Gehen – ja, genau, wie eine To-go-Mahlzeit! Danach ruhe ich mich
kurz aus – auch das muss sein! Denn die Arbeit dauert noch bis in den späten Nachmittag. Ein Abendessen, die sogenannte Hauptmahlzeit cena, gibt es
noch kurz vor Sonnenuntergang, sodass ich, wenn es dunkel wird, im Bett bin.
Bei dem straffen Arbeitstag braucht man viele freie Tage: Aber einen Sonntag,
wie ihr ihn kennt, gibt es bei uns nicht – aber dafür viele Festtage zu Ehren
der Götter und Kaiser.
Die Römer – Modul 2: Römischer Alltag in der
Provinz
AB Lösung 1/2
Arbeit bei den Römern
Aufgabe: Welche Berufe kennst du? Streiche die aus, die du nicht kennst.
Beamte
Bauer
Färber
Bäcker
Schmied
Zimmerleute
Schreiner
Soldat
Töpfer
Friseure
Ärzte
Bademeister
Aufgabe: Wer ist wofür zuständig?
Verwaltung:
Beamte
Lebensmittelversorgung
Bauer, Bäcker
Herstellen von Gebrauchsgegenständen:
Schmied, Zimmerleute, Schreiner, Töpfer,
Dienstleistungen:
Ärzte, Friseure, Bademeister, Soldat
Färber
Aufgabe: Was stellen die folgenden Handwerker her? (Antworten beispielhaft)
Zimmerleute:
Holzarbeiten beim Hausbau: Decken, Fußböden, Fachwerk
Schreiner:
Tische, Vorratstruhen, Regale, Betten
Töpfer:
Keramik- und Ziegeleiprodukte: Amphoren, Töpfe, Geschirr
Färber:
gefärbte Stoffe
Schmied:
Waffen, Pfannen, Werkzeuge, Nägel, Ketten, etc.
Weitergehende Informationen für Lehrkraft:
Es gab in Rom viele Handwerker, die Gegenstände für den Alltag herstellten.
Manche Handwerker hatten eigene Werkstätten mit einem Laden. Die Familie
half mit. Söhne erlernten ihr Handwerk beim Vater. Andere Handwerker arbeiteten in Betrieben, die einem Meister gehörten.
Die Römer – Modul 2: Römischer Alltag in der
Provinz
AB Lösung 2/2
Münzen
Bezahlen und Verdienen – Geld bei den Römern
Infos zum Münzsystem
Quadrans (Kupfermünze)
4 Quadrans = 1 As
2 Asse = 1 Dupondius
2 Dupondii = 1 Sestertius
4 Sestertii = 1 Denarius
25 Denarii = 1 Aureus (Goldmünze)
Aufgabe: Rechne wie ein Römer!
1) Ein Liter Wein kostete 4 Asse. Das sind 16 Quadrans.
2) Eine Tonschüssel kostete 20 Asse. Das sind 10 Dupondii oder 5 Sestertii.
3) Ein Soldat verdiente 300 Denarii im Jahr. Das sind pro Monat 25 Denarii.
4) Ein Arbeiter verdiente im Monat 1 Aureus. Das sind 100 Sestertii.
DenkMal!
Kelheim
Exkursionsvorschläge im Landkreis
l
mit Schul- und Unterrichtsmateria
Leihbedingungen
Leihbedingungen
Die DenkMal!-Koffer werden zu folgenden Bedingungen entliehen:
» Die max. Ausleihfrist beträgt 14 Tage.
» Vor dem Entleihen wird der Inhalt des DenkMal!-Koffers vom Leihgeber zusammen mit
dem Entleiher auf Vollständigkeit und Zustand geprüft.
» Die Verwendung des Koffers ist auf den Entleiher beschränkt. Der Koffer darf nicht
weitergegeben werden.
» Die beiliegenden Kopiervorlagen dürfen nur für die ausleihende Schulklasse/Gruppe
verwendet werden.
» Das entliehene Material muss pfleglich behandelt und im vorgefundenen Zustand
auch wieder zurückgegeben werden.
» Etwaige Schäden müssen bei der Rückgabe gemeldet werden. Die Kosten für den
Ersatz trägt der Entleiher.
» Die Pfandgebühr für das Ausleihen beträgt 50,- €. Die Gebühr wird nach Rückgabe
des Koffers und nach Prüfung des Inhaltes zurückerstattet. Falls Schäden festgestellt
werden, werden die für die Behebung entstehenden Unkosten von der Pfandgebühr
abgezogen bzw. verrechnet.
» Die Pfandgebühr wird beim Ausleihen bar bei der Jugendherberge Ihrlerstein bezahlt.
» Die Rückgabe erfolgt persönlich durch den Entleiher in der Jugendherberge Kelheim,
Ihrlerstein Kornblumenweg 1 Tel. 09441 3309.
DenkMal!
Kelheim
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Impressum
Impressum
Herausgeber und Urheberrecht
Donaupark 13, 93309 Kelheim
Tel. 09441 207-330
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www.tourismus-landkreis-kelheim.de
Konzept, Text, Bearbeitung
kulturpädagogik und kommunikation
Drei-Kronen-Gasse 2, 93047 Regensburg
Tel. 0941 69896946
www.cultheca.de
Illustrationen, Gestaltung
Cultheca, Käthe Leipold, Susanne Bauer, Kartographie Muggenthaler, Plan C Mediale Lösungen
Kofferentleihe
Jugendherberge Kelheim, Ihrlerstein
Kornblumenweg 1, 93346 Ihrlerstein
Tel. 09441 3309
[email protected]
Dank
Besonderer Dank gilt Sonja Then, Lehrerin an der Johann Turmair Realschule in Abensberg,
die mit ihrer Idee sowie der geleisteten Vorarbeit den Anstoß zum Projekt DenkMal! im
Landkreis Kelheim gegeben hat.
Das Projekt DenkMal! im Landkreis Kelheim wird gefördert durch
das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und
den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER)