Medieninformation RÖMER + RÖMER mit neuer Einzelausstellung

Medieninformation
Berlin | 11.08.2015 | Ausstellung | RÖMER + RÖMER: Wo ist eigentlich GESTERN? | Das Fusion Festival
Chronisten paradoxer Gemeinschaften:
RÖMER + RÖMER mit neuer Einzelausstellung
in Berlin
Berlin, 11. August 2015 – Drei Jahre hat das Berliner Künstlerpaar RÖMER + RÖMER an seiner
kommenden Einzelausstellung gearbeitet. Ab dem 10. Oktober 2015 werden ihre neuen Werke in
der Hauptstadt gezeigt. Das deutsch-russische Duo, das derzeit auch auf der Biennale in Venedig
vertreten ist, setzt sich in seiner Schau mit dem „Ferienkommunismus“ des legendären Festivals
Fusion (ФУЗИОН) auseinander. Mit ihren Gemälden präsentieren sich die beiden ehemaligen
Meisterschüler von A.R. Penck als subtile Chronisten paradoxer Gemeinschaften. Unter dem Titel
„Wo ist eigentlich GESTERN?“ läuft ihre Ausstellung bis zum 14. November 2015 in der Galerie
Michael Schultz in Charlottenburg.
Seit 1997 ersteht jedes Jahr im Sommer auf einem ehemaligen sowjetischen Militärflugplatz in
Mecklenburg-Vorpommern das selbst ernannte „größte Ferienlager der Republik“: das Fusion
Festival (verbreitet ist auch seine kyrillische Schreibweise ФУЗИОН). Unter dem Motto „vier
Tage Ferienkommunismus“ versetzt das Ereignis seine Teilnehmer in einen kollektiven Ausnahmezustand, der die Sehnsucht nach einer besseren Welt spiegelt. Die vielfältigen Musikstile und
Programmgattungen sowie der Verzicht auf Werbung, mediale Präsenz und Sponsoring unterscheiden das Fusion Festival und sein Publikum von anderen Raves.
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Das Ehepaar Torsten und Nina Römer, bekannt unter dem Namen RÖMER + RÖMER, hat den
Event in den Jahren 2012 bis 2014 besucht. Ihre Beobachtungen haben die beiden in unzähligen
Fotografien festgehalten. Nach dem Auswählen geeigneter Motive und Ausschnitte haben sie
die Bilder digital bearbeitet. Die so veränderten Daten dienten dem Künstlerduo als Ausgangsmaterial für Gemälde, die ihren fotografischen Ursprung nicht verleugnen. Fotorealistisch sind
ihre teils großformatigen Arbeiten dennoch nicht. Entstanden sind künstlerische Transformationen, die verschiedene Eindrücke vom Festival bei Tag und Nacht und in unterschiedlichen Lichtstimmungen wiedergeben.
Vexierbilder im Selfie-Zeitalter
In vielen Abstraktionsschritten gelangen RÖMER + RÖMER vom ersten Netzhauteindruck über
die Fotografie und die digitale Bildbearbeitung zur malerischen Umsetzung ihrer Themen. Das
Paar zerlegt seine Motive auf der Leinwand in ein Pixelraster aus einzelnen Farben. Die Punkte
mischen sich erst aus einer bestimmten Distanz im Auge des Betrachters zu einem scharfen
Bild. Mit zunehmender Nähe zum Werk verlieren sich Menschen und Gegenstände im abstrakten Spiel der Farben: Das realistisch scheinende Abbild wird als komplexes Zusammenwirken
von künstlerischen, sensorischen und kognitiven Prozessen und damit als Illusion entlarvt. Im
Gegensatz zum impressionistischen Pointillismus können die Farbpixel als Referenz auf die digitale Bilderflut im medialen Selfie-Zeitalter gedeutet werden.
Die dargestellten Szenen avancieren so zu Vexierbildern einer Parallelgesellschaft. Das Kollektiv
der „Fusionisten“ wird durch die spezifische Technik der Künstler verunklärt, beinahe mystifiziert,
aber eben auch als Scheinbild entzaubert. Die Werke von RÖMER + RÖMER sind damit ebenso
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widersprüchlich wie die Festivalgemeinschaft: Die Fusion-Besucher schließen sich einem großen
gemeinsamen Ideal auf Zeit an, wollen der Entfremdung und den Zwängen im Alltag für ein paar
Tage entfliehen. Zu diesem Zweck ordnen sie sich vor Ort neuen Strukturen und Regeln unter.
Gleichzeitig realisieren die Teilnehmer auf dem Festival ihren Drang nach individueller Freiheit,
sind hedonistisch und nur sich selbst und ihrem Spaß verpflichtet.
„Paradoxe Gemeinschaften“
Diesen Widerspruch von Individual- und Kollektivinteressen hat die Soziologin Babette Kirchner
in ihrer Studie über das Fusion Festival (Eventgemeinschaften. Das Fusion Festival und seine Besucher, Wiesbaden 2011) unter dem Begriff „paradoxe Gemeinschaften“ beschrieben. Als subtile
Chronisten legen RÖMER + RÖMER diese Gegensätze in ihren emotionalen, reportageartigen
und doch abstrahierenden Momentaufnahmen frei, ohne sie zu bewerten.
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Über RÖMER + RÖMER
Torsten Römer (geb. 1968 in Aachen) und Nina Römer (geb. als Nina Tangian 1978 in Moskau)
studierten bis 2003 Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf und wurden gemeinsam Meisterschüler von A.R. Penck. Seit 1998 arbeiten sie als Künstlerpaar an ihren Projekten und Kunstwerken zusammen. Ihr Interesse an verschiedenen Gesellschaftssystemen, Menschen und Ethnien
spiegelt sich nicht nur in ihrem malerischen Schaffen, sondern auch in ihren Reisen, ihren Performances und Aktionen im öffentlichen Raum.
Ihre künstlerische Vita verzeichnet eine Vielzahl an Einzel- und Gruppenausstellungen im
In- und Ausland, unter anderem im Today Art Museum in Peking, in der Galerie Freight+Volume
in New York, im Palais de Tokyo in Paris, im koreanischen Gwangju Art Museum, im Heidelberger
Kunstverein, in der Kunsthalle Rostock, dem Künstlerhaus Wien, im Wilhelm-Hack-Museum in
Ludwigshafen oder im Museum Angewandte Kunst in Frankfurt.
Verschiedene Biennale-Teilnahmen führten RÖMER + RÖMER außerdem nach Venedig (56.
Biennale, 2015), nach Istanbul, Vancouver, San Francisco und in diverse andere Städte (Emergency Biennale, 2005-2008), nach Liverpool (Liverpool Biennale, 2002) und nach Turin (Big Torino,
2002). Das Paar lebt und arbeitet in Berlin. Weitere Informationen unter www.roemer.tv.
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RÖMER + RÖMER: Wo ist eigentlich GESTERN?
Galerie Michael Schultz
Mommsenstraße 34
10629 Berlin
www.schultzberlin.com
Vernissage
Sa, 10. Oktober 2015, 19 – 21 Uhr
Öffnungszeiten
13. Oktober – 14. November 2015
Di bis Fr 10 – 19 Uhr
Sa 10 – 14 Uhr
Katalog
Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog.
Medienkontakt
Britta Grigull
artgenossenberlin
communications & consulting
fon +49 (0)30. 23 13 44 39
[email protected]
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Pressebilder
Folgende Pressebilder stellen wir auf Anfrage zur nicht-kommerziellen Verwendung im Rahmen einer aktuellen redaktionellen Berichterstattung über RÖMER + RÖMER und ihre Ausstellung „Wo ist eigentlich
GESTERN?“ sowie unter Angabe der Credits honorarfrei zur Verfügung. Weitere Motive und Bildformate
auf Anfrage.
RÖMER + RÖMER: Shower Tower Oase (2014) | 200 x 750 cm (Triptychon) | Öl auf Leinwand | © RÖMER + RÖMER, Courtesy Galerie Michael Schultz / Foto: Eric Tschernow
RÖMER + RÖMER: Sputnik (2015) | 110 x 150 cm | Öl auf Leinwand | © RÖMER
+ RÖMER, Courtesy Galerie Michael Schultz / Foto: Eric Tschernow
RÖMER + RÖMER: Party Sträflinge (2014) | 200 x 250 cm | Öl auf Leinwand
© RÖMER + RÖMER, Courtesy Galerie Michael Schultz / Foto: Eric Tschernow
RÖMER + RÖMER: Wo ist eigentlich GESTERN? (2015) | 110 x 150 cm | Öl auf
Leinwand | © RÖMER + RÖMER, Courtesy Galerie Michael Schultz / Foto: Eric
Tschernow
RÖMER + RÖMER: Tanz auf der Seebühne (2015) | 110 x 150 cm | Öl auf
Leinwand | © RÖMER + RÖMER, Courtesy Galerie Michael Schultz / Foto: Eric
Tschernow
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Pressebilder
Folgende Pressebilder stellen wir auf Anfrage zur nicht-kommerziellen Verwendung im Rahmen einer aktuellen redaktionellen Berichterstattung über RÖMER + RÖMER und ihre Ausstellung „Wo ist eigentlich
GESTERN?“ sowie unter Angabe der Credits honorarfrei zur Verfügung. Weitere Motive und Bildformate
auf Anfrage.
RÖMER + RÖMER: Cut Out Visuals (2015) | 45 x 100 cm | Öl auf Leinwand
© RÖMER + RÖMER, Courtesy Galerie Michael Schultz / Foto: Eric Tschernow
RÖMER + RÖMER: Chill Out zur Geisterstunde (2015) | 70 x 160 cm | Öl auf
Leinwand | © RÖMER + RÖMER, Courtesy Galerie Michael Schultz / Foto: Eric
Tschernow
RÖMER + RÖMER: Selfie vor Antifa auf dem Fusion Festival (2014) | © RÖMER
+ RÖMER
links: RÖMER + RÖMER: Schaumwein-Leuchtkörper (2015) | 290 x 90 cm | Öl
auf Leinwand | © RÖMER + RÖMER, Courtesy Galerie Michael Schultz / Foto:
Eric Tschernow
Mitte: RÖMER + RÖMER: Vier Gewinnt (2015) | 190 x 30 cm | Öl auf Leinwand
© RÖMER + RÖMER, Courtesy Galerie Michael Schultz / Foto: Eric Tschernow
rechts: RÖMER + RÖMER: Techno Flamingo (2015) | 190 x 35 cm | Öl auf
Leinwand | © RÖMER + RÖMER, Courtesy Galerie Michael Schultz / Foto: Eric
Tschernow
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