Poster - Arbeitskreis Gesundheitsfördernde Hochschulen

Universität Bielefeld
Milz S, Meier S, Krämer A
Universität Bielefeld • Fakultät für Gesundheitswissenschaften •
AG Bevölkerungsmedizin und biomedizinische Grundlagen
Gesundheitssurvey für Studierende in NRW
Studienbedingte Belastungen und Möglichkeiten der
Gesundheitsförderung an Hochschulen
Das Projekt Gesundheitssurvey für Studierende in NRW
Das Gesundheitslabor der Arbeitsgruppe Bevölkerungsmedizin an der Fakultät für Gesundheitswissenschaften führte mit Unterstützung der Techniker
Krankenkasse, der Landesunfallkasse NRW und dem Rektorat der Universität Bielefeld einen Gesundheitssurvey für Studierende durch. Ziel der Studie
war die Schaffung einer verlässlichen Datenbasis über den Gesundheitszustand von Studierenden, um geeignete Maßnahmen und Konzepte zur
Gesundheitsförderung für diese Zielgruppe entwickeln zu können. Von der Bedarfsermittlung in Nordrhein-Westfalen als hochschulreichstem Bundesland
in Deutschland wurden aussagekräftige Daten erwartet.
Methode
Mit Hilfe eines eigens konzipierten Fragebogens, entwickelt auf der Grundlage des Bielefelder Gesundheitssurveys, wurden die Studierenden
differenziert nach studienbedingten Belastungen und Ressourcen befragt. 12 Universitäten und vier Fachhochschulen nahmen mit 3.311 (53% Frauen,
47% Männer) Studierenden an der Studie teil. Die Befragungen erfolgten im Zeitraum SS 2006 - SS 2007.
Die möglichen Aspekte, die das Wohlbefinden von Studierenden beeinflussen, konnten mit einer vierstufigen Skale von „überhaupt nicht“ bis „stark“
angegeben werden. Die Befragung zu Bedingungen der räumlichen Gestaltung und der Studienbedingungen umfasste 10 Aspekte. Zum Interesse an
Gesundheitsförderung waren die Bereiche “Entspannung/Stressbewältigung“, „Gesunde Ernährung“, „Raucherentwöhnung“, „Bewegungsprogramme“
und „Allgemeine Gesundheitsberatung“ vorgegeben, zu denen Interesse an Kursangeboten, Einzelberatung, Vortrag oder kein Interesse angegeben
werden konnte. Die Einstellung der Studierenden zu ausgewählten Aspekten im Setting Hochschule wie Rauchen im Gebäude oder Verkauf von Alkohol
umfasste eine Skala von „stimme überhaupt nicht zu“ bis „stimme völlig zu“.
Aspekte die das Wohlbefinden von Studierenden beeinflussen
Interesse an Angeboten der Gesundheitsförderung an
Hochschulen
N=3.311, "eher mehr" und "stark"
N=3.311
fehlender Praxisbezug
im Studium
50%
45%
40%
unfreundliche
Gebäudegestaltung
fehlende
Rückzugsmöglichkeiten
im Hochschulgebäude
35%
Frauen
30%
Männer
Frauen
25%
Männer
20%
15%
10%
5%
0%
Zeitstress, Hektik im
Hochschulgebäude
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
Kursangebot:
Entspannung/
Stressbewältigung
Kursangebot:
Bewegungsprogramme
Vortag: Gesunde Vortrag: Allgemeine
Ernährung Gesundheitsberatung
Ergebnisse
Studienbedingungen:
- Der Großteil der Studierenden (87%) hat Spaß am Studium
- Das Wohlbefinden von Frauen ist stärker von Aspekten des Studierenden-Alltags beeinflusst, als das von Männern
- Drei der viermeistgenannten Aspekte die das Wohlbefinden beeinflussen, beziehen sich auf Aspekte der Hochschulgebäude
Gesundheitsförderung: - Frauen haben ein höheres Interesse an Gesundheitsförderung als Männer
- Es besteht ein größeres Interesse an Kursangeboten und Vorträgen, als an Einzelberatungen
- 83% der Studierenden stimmen „völlig“ oder „eher“ zu , dass im Hochschulegebäude nicht geraucht werden sollte und
60% stimmen völlig“ oder „eher“ zu, dass kein Alkohol verkauft werden soll
Diskussion
Die Studie liefert Hinweise darauf, welche Aspekte das Wohlbefinden von Studierenden im Setting Hochschule beeinflussen. So scheinen sich die
Räumlichkeiten der Hochschule in einem großen Maße auf das Wohlbefinden auszuwirken. Bei weiblichen Studierenden ist dies stärker ausgeprägt, als
bei männlichen Studierenden. Interessant für die Konzeptionierung von Angeboten der Gesundheitsförderung ist die Erkenntnis, dass insbesondere die
weiblichen Studierenden ein Interesse an Kursangeboten im Bereich Entspannung/Stressbewältigung und Bewegung haben. Aber auch Vorträge zu den
Themen "Gesunde Ernährung" und "Allgemeine Gesundheitsberatung" stoßen bei einem Viertel der Studierenden auf Zustimmung.
Homepage
Ein Projekt in Kooperation mit der
Weitere Informationen zum Projekt finden sich auf der Homepage des
Arbeitskreises Gesundheits-fördernde Hochschulen:
http://www.gesundheitsfoerdernde-hochschulen.de
Kontakt: Simone Milz • Fakultät für Gesundheitswissenschaften • AG Bevölkerungsmedizin • Universitätsstraße 25 • 33615 Bielefeld • E-Mail: [email protected]