Entwicklungsschwerpunkt 2 – Binnendifferenzierung

Pädagogisches
DS Madrid
Qualitätsmanagement
bis zur BLI 2.0 (2016)
Entwicklungsschwerpunkt Binnendifferenzierung
Projektleitung
Fr. de Luis, Fr. Hakimi
Mitglieder des
Hr. Schneider, Fr. Wallusch, Fr. Hakimi, Fr. Gimenez-Reyna, Hr. Kleindt
Qualitätszirkels
Auftraggeber/in
Beschluss der GLK (02.04.2014): Festlegung von „Binnendifferenzierung“ als Entwicklungsschwerpunkt bis zur BLI 2.0 (voraussichtlich
2016)
Qualitätsbereich und
Qualitätsbereich 2: Lernkultur- Qualität der Lehr- und Lernprozesse
Qualitätskriterium
Qualitätskriterium 2.1.3.: Differenzierungsangebote für die jeweiligen
Abschlüsse im Sekundarbereich I sind eingearbeitet.
Projektziel
Differenzierung des Unterrichts nach Inhalt, Methode
und Bewertung
Bezug zum Leitbild
Leitsatz 3: Wir sind eine Schule, die die kommunikativen und sozialen
Fähigkeiten ihrer Schüler fördert und damit einen wichtigen Beitrag zu
deren Persönlichkeitsentwicklung leistet.
Projektanlass
Binnendifferenzierter Unterricht gehört wohl zu den größten Herausforderungen an einen modernen Unterricht.
Datenbezug
Bisherige Maßnahmen
Projektbegründung
Dies gilt insbesondere an einer Deutschen Auslandsschule, denn hier
überlagern sich verschiedene Lernvoraussetzungen und Leistungsniveaus, die bei einem Unterricht, der nach Inhalt, Methode und
Bewertung differenzieren will, berücksichtigt werden müssen.
Dazu gehören sprachliche Voraussetzungen (DaM – DaF) ebenso wie
die Zuordnung der Schüler in die vorhandenen Schulformen Haupt- und
Realschule sowie Gymnasium.
Bereits im Bericht der Bund-Länder-Inspektion (Oktober 2010) wurde
festgestellt, dass die Unterrichtsentwicklung an der DS Madrid an Zielsetzungen orientiert ist, „die die didaktische Diskussion in Deutschland
beherrschen und ihren Niederschlag im Qualitätsrahmen des Bundes
und der Länder für Deutsche Auslandsschulen findet: die Binnendifferenzierung, die Selbststeuerung des Lernens, das kooperative Lernen“ (S.
19).
Gleichwohl kam die Bund-Länder-Inspektion zu dem Ergebnis, dass die
Unterrichtsentwicklung, „insbesondere im Bereich der Binnendifferenzierung“ (S. 20) weiterhin ein wichtiges Entwicklungsfeld für die Schule
darstellt:
•
Der Unterricht ist nicht durchgängig nach Anspruchsniveau und
Lerntempo differenziert.
•
Unterschiedliche Lernzugänge und sprachliche
setzungen werden zu wenig berücksichtigt.
•
Es gibt zu wenig Unterstützung der Schüler, individuelle
Kenntnisse und Fähigkeiten zu erkennen und weiter zu
entwickeln.
•
Deutlicher Entwicklungsbedarf existiert im Bereich individueller
Unterstützung.
Voraus-
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Qualitätsmanagement
bis zur BLI 2.0 (2016)
Im Anschluss an die BLI wurde „Binnendifferenzierung“ im Rahmen der
Unterrichtsentwicklung als Entwicklungsschwerpunkt von der GLK
beschlossen (16.12.2010).
Im Rahmen des Projektes „Kollegiale Hospitationen“ (SJ 2009/10, SJ
2012/13) wurde neben den Bereichen „DFU“, „Selbstständiges Lernen“
und „kooperatives Lernen“ auch „Binnendifferenzierung“ als Beobachtungsschwerpunkt für die Hospitationen festgelegt. Der von Kollegen
ausgearbeitete Beobachtungsbogen für die Hospitationen enthält
entsprechende Qualitätskriterien für einen binnendifferenzierten Unterricht (s.u. unter „Projektevaluation – Zielindikatoren).
Der Bilanzbesuch (September 2013) bestätigte gleichwohl die
Ergebnisse der Bund-Länder-Inspektion und kam zu folgendem
Ergebnis:
•
Unterschiedliche Lernvoraussetzungen werden nach wie vor
nicht durchgängig berücksichtigt
•
Entwicklungsbedarf im Bereich individueller Förderung besteht von einigen Maßnahmen abgesehen – weiterhin
Aus diesem Grund wurde „Binnendifferenzierung“ auf der GLK am
02.04.2014 als Entwicklungsschwerpunkt bis zur BLI 2.0
(voraussichtlich 2016) festgelegt und beschlossen.
Teilziele
Der Unterricht ist durchgängig nach Anspruchsniveau und Lerntempo
differenziert.
Die unterschiedlichen Lernzugänge und sprachliche Voraussetzungen
werden berücksichtigt.
Die Schüler werden dabei unterstützt, individuelle Kenntnisse und
Fähigkeiten zu erkennen und weiter zu entwickeln.
Die Schule stellt verschiedene Systeme für individuelle Unterstützung
bereit (u.a. Förderpläne).
Lernhemmnisse und Unterrichtsstörungen werden verringert, Motivation
und Konzentration werden gesteigert durch individuell abgestimmte
Lernangebote, indem
•
ein und dieselben Aufgabenstellungen und Materialien durch die
ihnen immanente Stufigkeit und Komplexität Lernergebnisse auf
unterschiedlichen
Anforderungsniveaus
(Sachund
Urteilsebene) ermöglichen,
•
verschiedene Aufgabenstellungen und Materialien mit jeweils
unterschiedlichen
Anforderungsniveaus
(Sachund
Urteilsebene) eingesetzt werden.
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bis zur BLI 2.0 (2016)
Zeit- und Arbeitsplan
Datum
Vorhaben
Bemerkungen
Termine / Maßnahmen
Während eines jeden
Schuljahres
Erstellen von binnendifferenzierenden
Aufgabenstellungen
und Materialien für eine
Unterrichtsstunde oder
kurze Unterrichtsreihen
(im Tandem, in 3erTeams, …)
1. Phase der
Kollegialen
Hospitationen im ESP
Binnendifferenzierung
Erprobung der
Aufgabenstellungen
und Materialien im
Rahmen kollegialer
Hospitationen
2. Phase der
Kollegialen
Hospitationen im ESP
Binnendifferenzierung
Gemeinsame
Auswertung der
Hospitation und ggf.
Überarbeitung der
Aufgabenstellungen
und Materialien
3. Phase der
Kollegialen
Hospitationen im ESP
Binnendifferenzierung
Archivierung aller
Unterlagen in fach- und
jahrgangsbezogenen
Ordnern im Digitalen
Lernraum (BestPractice)
4. Phase der
Kollegialen
Hospitationen im ESP
Binnendifferenzierung
17.-19.11.2014
ReFo „Binnendifferenzierung“ (DS Valencia)
2 Kollegen nehmen
teil
Dezember 2014
Befragung der
Fachleitungen zum
binnendifferenzierten
Unterricht
02. Juni 2015
Fortbildung zur
Binnendifferenzierung
im Rahmen der SchiLf
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Zeit- und Arbeitsplan
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Datum
Vorhaben
Bemerkungen
1. SHJ 2015-2016
Anschaffung des
Diagnoseinstrumentes
Online-Diagnose“
(https://www.onlinediag
nose.de):
• Diagnosetools für die
Fächer De, Ma und
En
• individuelle Fördermappen im
Anschluss an die
Diagnose
im Anschluss:
Diagnose
in De und Ma in den Kl.
5, 7 und 9,
in En in den Kl. 6, 8 und
9
16.-18. November
2015
Berücksichtigung des
ESP Binnendifferenzierung im Rahmen des
Peer Review
2. SHJ 2015-2016
Planung und Erstellung
eines fächerübergreifenden Selbsteinschätzungsbogen für
SuS für die mündliche
Note
Einrichtung von
Lerntheken im neuen
Schulgebäude in
Montecarmelo.
im 2. Schulhalbjahr
2015-2016
Umfrage unter Schülern
und Lehrern zum
binnendifferenzierten
Unterricht (IQES)
Stand: 27.12.2015 – Bern - Seite 4
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bis zur BLI 2.0 (2016)
Projektevaluation
Zielindikatoren und
messbare Ergebnisse
Evaluation
Mit Hilfe der im Folgenden aufgeführten Indikatoren soll im Rahmen der
Evaluation überprüft werden, ob im Unterricht unterschiedliche
Lernvoraussetzungen der Schüler angemessen berücksichtigt werden:
•
Die Lehrkraft bietet verschiedene Aufgaben / Aufgabentypen in
unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen an.
•
Die Materialien berücksichtigen unterschiedliche Lerntypen.
•
Die Schüler können ihr Lerntempo individuell bestimmen.
•
Der Unterricht beinhaltet Hilfen für die Schüler entsprechend
ihres Leistungsstands (personell, materiell, sprachlich).
•
Der Unterricht lässt eine gezielte Förderung
(leistungsstarker – leistungsschwacher) Schüler zu.
einzelner
Zeitplan der Evaluationsmodule
•
Im 1. Schulhalbjahr 2015-2016: Berücksichtigung des ESP
Binnendifferenzierung im Rahmen des Peer Review
•
im 2. Schulhalbjahr 2015-2016: Umfrage unter Schülern und
Lehrern zum binnendifferenzierten Unterricht (IQES-Online)
Evaluationsmethoden
•
•
•
Dokumenteneinsicht
o
Curricula-Vergleich
o
Stundentafel
o
schriftliche Aufgabenstellungen
Unterrichtshospitationen
o
Quantitativ: Anzahl Hospitationen, Verteilung Fächer,
Jahrgangsstufen, etc.
o
Quantitativ:
Auswertung
Beobachtungsbögen
o
Qualitativ:
Auswertung
der
Protokolle
Auswertungsgespräche (anonymisiert)
der
Ergebnisse
der
der
Interview mit Abteilungsleitungen
Projektdokumentation
Dokumentation
Allgemein:
•
Alle Dokumente werden vom Leiter der Steuergruppe im Büro der
Steuergruppe sowohl als Ausdruck als auch in digitaler Form für den
internen Gebrauch abgelegt.
•
Die mit dem Projekt verbundene Öffentlichkeitsarbeit läuft über die
Homepage der DS Madrid.
Projektbeschreibung
•
Eine Beschreibung des Entwicklungsschwerpunktes findet sich auf
der Homepage der DS Madrid auf den Seiten des Pädagogischen
Qualitätsmanagement.
•
Die Beschreibung enthält neben Angaben zur Projektleitung und zum
Projektteam auch die Erfolgskriterien sowie einen Zeit- und
Arbeitsplan.
Stand: 27.12.2015 – Bern - Seite 5
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bis zur BLI 2.0 (2016)
•
Die Angaben werden vom Steuergruppenleiter kontinuierlich aktualisiert.
•
Die ausführliche Beschreibung des Entwicklungsschwerpunktes
findet sich zusätzlich im ersten Teil des Schulprogramms
(Aktionsplan), der ebenfalls auf der Homepage der DS Madrid
zugänglich ist.
Projektverlauf
•
Dokumentiert werden die während des Projektverlaufes erstellten
Protokolle, Absprachen sowie die erstellten Materialien.
Evaluation (s.o.)
•
Sämtliche Evaluationsmaterialien
dokumentiert.
und
–ergebnisse
werden
Projektdurchführung
Risiken und
Probleme
Das hohe Engagement der Lehrer und die Bereitschaft, den Unterricht
zu öffnen und an kollegialen Hospitationen teilzunehmen wurden schon
im BLI-Bericht (11.2010, S.23) hervorgehoben.
Die Vorbereitung der Lehrkräfte auf die kollegialen Hospitationen im
Rahmen von SchiLF hat, so der BLI-Bericht weiter, dazu geführt, dass
diese an der DS Madrid fest verankert sind (S. 45).
So führe die DS Madrid einen „systematischen Prozess der
Unterrichtsentwicklung von klaren Zielsetzungen ausgehend, über
Fortbildungen, kollegiale Unterrichtshospitationen, Unterrichtsbesuche
und Auswertungsgespräche bis zur Evaluation von Unterrichtsergebnissen“ durch (S. 20).
Dennoch muss aufgrund der zeitlichen Mehrbelastung mit Widerständen
im Kollegium gerechnet werden.
Weiterhin kann von Bildungsresistenzen und Verweigerungshaltungen
bei einer geringen Zahl von Kollegen ausgegangen werden, die zwar
formal die Hospitationspflicht erfüllen, aber nicht bereit sind, ihren
Unterricht wirklich weiterzuentwickeln.
Ressourcenbedarf und
Rahmenbedingungen
Die Mittel für die Umsetzung der Hospitationen und Auswertungsgespräche sowie für begleitende SchiLf-Seminare stammen aus dem
Haushalt der SchiLf.
Unterrichtsmoderatoren und DFU-Fachleiter sind im Rahmen ihrer
Funktionsstelle in das Projekt eingebunden.
Dauerhafte Folgekosten werden über den SchiLf-Haushalt abgedeckt.
Wenn nötig, werden Hospitationen durch Umstellungen im Stundenplan
möglich gemacht.
Projektabschluss
Projektabschluss
Gerade weil sich an einer Deutschen Auslandsschule verschiedene
Lernvoraussetzungen und Leistungsniveaus überlagern (s.o. “Projektanlass“), ist die Umsetzung eines binnendifferenzierten Unterrichts eine
ständige Herausforderung.
Einen Projektabschluss im strengen Sinne kann und wird es daher nicht
geben. Vielmehr soll und muss die Notwendigkeit eines binnendifferenzierten Unterrichts vermittelt und Akzeptanz dafür unter den
Lehrkräften geschaffen werden.
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