MÄRZ V I E N N A ‘ S L E A D I N G P R I VAT E H O S P I TA L WIEN 2016 top class DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES Neurologie Univ.Prof Dr. Bruno MAMOLI NEUROLOGISCHES ZENTRUM AM RUDOLFINERHAUS NEU AUFGESTELLT Neue Garage in Bau Morbus Parkinson Campus Rudolfinerhaus Mehr Kapazität für Kurzund Dauerparker Moderne Therapien steigern Lebensqualität Akademisierung der Pflege New parking garage New therapies enhance life quality Nursing as a science P.B.B. 1190 WIEN, 07 Z 03 7511M www.rudolfinerhaus.at MÄRZ WIEN WIEN NEWS 4 News, Events & Lifestyle Druckfrisch aus dem Rudolfinerhaus 6 Österreichisches Rotes Kreuz Helfen im Namen der Menschlichkeit Humanitarian assistance 7 Neues MRT System installiert Hightech für mehr Komfort High tech for greater comfort INSIDE8 Eröffnung PatientenInformations- und BeratungsZentrum Patient information and counselling centre inhalt CONTENTS Hot off the press from the Rudolfinerhaus 9 Neues Präsidium gewählt Verband der Privatkrankenanstalten Hospital Association KOMPETENZ 10 Kompetenzzentrum Neurologie Interview mit Univ.Prof Dr. Bruno Mamoli Interview with Univ.Prof Dr. Bruno Mamoli 17 Epilepsie Gewitter im Gehirn A thunderstorm in the brain 20 Morbus Parkinson editorial 2016 MÄRZ Eine der häufigsten chronischen Erkrankungen des Nervensystems Parkinson’s disease – A common neurological disorder 2016 WILLKOMMEN IM NEUEN TOP CLASS! WELCOME TO THE NEW TOP CLASS! Sehr geehrte Damen und Herren! Es erfüllt mich mit Stolz, dass erstmals in der Geschichte des Rudolfiner-Vereins eine Repräsentantin der Pflegewissenschaft zur Präsidentin gewählt wurde. Ich danke allen, die mir ihr Vertrauen geschenkt haben. Für den Rudolfiner-Verein als Eigentümer der Privatklinik und des Campus stehen entscheidungsrelevante Zeiten bevor. Zum einen wurde im vergangenen Herbst mit der Errichtung der Tiefgarage und der Technikzentrale begonnen – aktuelle Informationen entnehmen Sie dem Heft, zum anderen steht die weitere Vorgangsweise für einen möglichen Um- bzw. Zubau im Vordergrund, die einen intensiven, verantwortungsvollen Entscheidungsprozess darstellt. Unter Einbezug aller Stakeholder und Berücksichtigung der wirtschaftlichen Möglichkeiten gilt es, das Projekt „Rudolfinerhaus 2020“ für die Zukunft nachhaltig zu planen, auf Machbarkeit zu prüfen und umzusetzen. Die Gremien des Rudolfiner-Vereins nehmen ihre Verantwortung sehr ernst und engagieren sich ausgesprochen intensiv und interessenswahrend. In diesem Sinne freue ich mich, Ihnen auch mitteilen zu können, dass das Rudolfinerhaus noch mehr seine medizinischen Kompetenzen stärken wird: Das Zentrum für Neurologie positioniert sich seit Anfang dieses Jahres unter der Leitung von Univ.Prof. Dr. Bruno Mamoli neu und wird mit namhaften Kollegen erweitert. Es ist auch gelungen, dass das Rudolfinerhaus als einziges privates Wiener Krankenhaus die Bewilligung für eine Angiographie als Institut der Krankenanstalt erhalten hat. Einen ersten Einblick, welche Anforderungen an das Rudolfinerhaus in diesem Bereich gestellt werden und welche Interventionen schon jetzt auf höchstem medizinischen Niveau angeboten werden, erhalten Sie ebenfalls im Blattinneren. Das Rudolfinerhaus und der Campus sind für ihre Vorreiterrolle in der Durchführung und Ausbildung der Pflege weit über die österreichische Grenze bekannt. Dieses wertvolle Alleinstellungsmerkmal wird laufend – wissenschaftlich gestützt – den aktuellen und zukünftigen Bedürfnissen der Patienten und deren Angehörigen entsprechend weiterentwickelt. Ende letzten Jahres erfolgte daher die Grundsteinlegung für das erste Patienteninformationszentrum in einem Wiener Privatkrankenhaus. Ziel ist, umfassende Fragestellungen von Patienten und Interessierten zu den Themen Gesundheit und Krankheit im weitesten Sinn in einem vertrauensvollen Gespräch durch Pflegeexpertinnen zu beantworten. 22 Modernste Herz-Gefäßdiagnostik Panta rhei – alles fließt Cardiovascular diagnosis 24 Carotis und Aorta Gefäßchirurgische Therapie Surgical vascular treatment 26 Campus Rudolfinerhaus Univ.Prof. Dr. Elisabeth Seidl Pflege auf akademischem Niveau Präsidentin Rudolfiner-Verein – Rotes Kreuz President Rudolfiner-Society – Red Cross Academic nursing training RECREATION 28 Sportlich in die warme Jahreszeit Nichts für Bewegungsmuffel Getting physical activity right 31 Geistig fit bleiben Wie fit ist Ihr Gedächtnis? How fit is your memory? 28 IMPRESSUM und Offenlegung gem. § 25 Mediengesetz 3³5Ø-.1#Ø"$13 &LA' #( - Ø$ ) UH 7 2 top class MÄRZ 2016 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES 26 10 - Ø( 2 . Ø L Z LOOL J H = H U WLIL ] L H U X QJ Medieninhaber & Herausgeber: Rudolfiner-Verein – Rotes Kreuz Billrothstraße 78, 1190 Wien, www.rudolfinerhaus.at Vorstand: KR Dr. Georg Semler, Dr. Martin Leixnering, KR Elisabeth Mayerhoffer Konzept, redaktionelle u. grafische Produktion: arge|zeit|media, www.argezeit.at Druck: Offset 5020, Bayernstraße 27, 5072 Siezenheim Fotos: iStock Photo, Rudolfinerhaus, Katharina Schiffl, ÖRK, Philips Blattlinie: Top Class dient der Information der Patienten, Ärzte und Vereinsmitglieder. Wir bitten um Verständnis, dass wir aus Gründen der Vereinfachung in unseren Texten auf die Genderformulierung verzichten. Die Verwendung von redaktionellen Inhalten ist nur mit ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung durch den Herausgeber gestattet. Druck- und Satzfehler vorbehalten. top class MÄRZ 2016 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES 3 NEWS Mehr Raum für das Rudolfinerhaus Parkplätze? Hier, bitte! D NEW PARKING GARAGE Im September 2015 hat der erste Abschnitt eines umfassenden Bauvorhabens begonnen: die Errichtung einer Tiefgarage für Belegärzte, Patienten, Besucher und Mitarbeiter. Ebenen, die halbgeschossig versetzt sind, erfolgt durch die Rudolfinerhaus Privatklinik GmbH. Das lärmund bauarme Bauvorhaben wird mittels Deckelbauweise umgesetzt, das bedeutet, dass nach dem ersten Bauabschnitt bereits drei Viertel der Oberfläche ab Jänner 2016 wieder benutzbar sind und die Arbeiten unterirdisch weiter durchgeführt werden. Die gesamte Bauzeit ist mit 12-14 Monaten vorgesehen. Die oft schwierige Parkplatzsituation für Belegärzte und Patienten war Ausgangspunkt, um nach Maßgabe des zukünftigen Bedarfs und unter Berücksichtigung von ökonomischen, technischen und Umweltfaktoren die Errichtung einer dreigeschossigen Tiefgarage zu beschließen. Diese neue Tiefgarage stellt das Fundament für weitere Um- bzw. Neubauaktivitäten dar, um den zukünftigen Anforderungen einer modernen Klinik und eines modernen Campusbetriebes zu entsprechen. KOMFORT GARANTIERT top class MÄRZ 2016 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES Die neue Tiefgarage entspricht einem modernen, zeitgemäßen Design: Stellplätze mit einer Breite, die auch für SUVs geeignet ist, ohne Gegenverkehr und mit angenehmen Ein- und Ausfahrtswinkeln, ausreichend Helligkeit und Sicherheit für die Benutzer. Darüber hinaus werden E-Ladestationen und Fahrradabstellplätze vorhanden sein. Zwei getrennte Stiegenhäuser und zwei Lifte, die auch für den Liegendtransport geeignet sind, führen an die Oberfläche, deren Gestaltung in weiterer Folge Teil des geplanten Umbauprojektes Rudolfinerhaus 2020 sein wird. An der Oberfläche stehen zusätzliche 27 Stellplätze zur Verfügung. FÜR DAUER- UND KURZPARKER Für Patienten und Besucher sind Kurzparktarife vorgesehen. Unsere Belegärzte werden die Möglichkeit haben, Dauerparkplätze zu reservieren und auch den Mitarbeitern des Rudolfinerhauses wird die Garage zur Verfügung stehen. Für die Dauer der Umbauzeit steht unseren Belegärzten ein provisorischer Parkplatz in der Rudolfinergasse 7 zur Verfügung. Seit Jänner 2016 steht der durch die Deckelbauweise ermöglichte oberirdische Parkplatz den Patienten wieder zur Verfügung. Mit dem Bau der Tiefgarage leistet das Rudolfinerhaus auch einen Beitrag für die unmittelbare Um gebung, indem es sich optisch ideal in das Erscheinungsbild des Rudolfinerhauses in Form einer Begrünung der Oberfläche ein gliedern wird. A new parking garage under construction at Rudolfinerhaus will address the frequent shortage of suitable parking spaces currently encountered by medical staff, patients and visitors. The modern new garage, to be completed within 1214 months, will offer an additional 173 parking spaces. It is part of the Rudolfinerhaus 2020 remodelling project, designed to make the hospital even more modern and user-friendly. The structure will feature three floor levels, which are to be constructed with particularly low-noise technologies. Building features will include wider turning spaces, additional security measures and charging stations for electric vehicles. Upon completion, the landscaped surface will offer further green spaces for the neighbourhood. Temporary parking will be made available during the construction phase. Neue Ambassadors I n festlichem Rahmen hoch über Wien ernannte RotkreuzPräsident Gerald Schöpfer vier neue Ambassadors. In der ÖBB-Sky Lounge am Wiener Hauptbahnhof wurde Rudolfiner-Verein – Rotes Kreuz Vorstandsmitglied KR Sissy Mayerhoffer in ihrer Funktion als Leiterin des Humanitarian Broadcasting des ORF gemeinsam mit Volkstheater-Intendantin Anna Badora, ÖBB-Chef Christian Kern und Porr-Vorstand Karl-Heinz Strauss feierlich in den Kreis der „Botschafter der Menschlichkeit“ aufgenommen. NEWS SCIENCE TALK Hörimplantate-Spezialist Univ.Prof. Dr. Wolf-Dieter Baumgartner zu Gast bei Barbara Stöckl L ärm macht krank. Das ist keineswegs eine neue Erkenntnis, sondern eine, die sich statistisch sogar belegen lässt. In Österreich leiden heute etwa 8.000 Menschen an Gehörlosigkeit und rund 600.000 haben massive Gehörprobleme. Ein Pionier auf dem Gebiet von Hightech-Hörprothesen ist der HNO-Arzt Wolf-Dieter Baumgartner, international geschätzter Experte und Belegarzt am Rudolfinerhaus. Er bildet Chirurginnen und Chirurgen in aller Welt in OP-Technik und Implantation aus. Im Jänner sprach der Hörimplantate-Spezialist im ORF science.talk mit Barbara Stöckl über das „Wunder Ohr“. Dabei ging es nicht zuletzt um die Zusammenarbeit österreichischer Techniker mit der Universitätsklinik für HNO-Erkrankungen am Wiener AKH. TELEVISION INTERVIEW Univ.Prof. Dr. Wolf-Dieter Baumgartner, an international expert in hearing aid implantation, was recently interviewed on Austrian television on the subject of the “ear as an anatomic miracle.” ÖRK „Wir freuen uns, dass künftig ein Teil der Energie, die diese vier Persönlichkeiten auszeichnet, auch dem Engagement für bedürftige Menschen zugute kommt“, sagte der Rotkreuz-Präsident in seiner Ansprache. Unter Sissy Mayerhoffer hat das soziale Engagement des ORF, „Nachbar in Not“, „Licht ins Dunkel“ oder „Helfen. Wie wir.“, neue Dimensionen erreicht. Nicht von ungefähr sieht sich die renommierte Medienfrau durch ihr sehr persönliches Engagement für humanitäre Hilfe auch dem Rudolfiner-Gedanken in hohem Maße verpflichtet. t er Rudolfiner-Verein – Rotes Kreuz hat als Grundstückseigentümer im vergangenen Sommer den Startschuss für die Errichtung einer Tiefgarage und Technikzentrale durch die Rudolfinerhaus Privatklinik GmbH erteilt. Basis für die endgültige Beschlussfassung war die bereits präsentierte Planung und eine optimierte, detaillierte Projektbeschreibung. Die Bauabwicklung der Tiefgarage mit 173 Stellplätzen auf drei 4 Improved parking KR Sissy Mayerhoffer (4.v.li.) als neue „Botschafterin der Menschlichkeit“ NEW RED CROSS AMBASSADORS In a festive ceremony, the Austrian Red Cross recently named four prominent “Ambassadors for Humanity”. Among them was Sissy Mayerhoffer, Board Member of the Rudolfiner-Society – Red Cross. top class MÄRZ 2016 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES 5 NEWS NEWS Helfen im Namen der Menschlichkeit Das Österreichische Rote Kreuz ist quer durch das Land in der Versorgung von Flüchtlingen und Asylwerbern im Einsatz. t Fotos H ussam hat alles in Syrien zurückgelassen, was einmal sein Leben ausmachte. Der junge Familienvater war Bankangestellter mit gutem Verdienst, er liebte Wochenendausflüge ans Meer. Durch den Krieg in seinem Heimatland ist er zum Flüchtling geworden. Nun sitzt er auf dem Asphalt in einem österreichischen Grenzort, hinter sich ein wackeliges Iglu-Zelt, um sich seine Frau und die vier Kinder. Die Familie Haffi zählt zu den über 730.000 Menschen, die ihre Flucht seit Anfang September 2015 über die österreichischen Grenzen geführt hat. Für die Erstversorgung der müden, hungrigen und oft auch traumatisierten Menschen stehen täglich österreichweit etwa 420 Helfer im Einsatz. In den Bahnhöfen Wien, Linz und Salzburg sind © Philips die Rotkreuzler ebenso zu finden wie an den Grenzübergängen und in den zahlreichen Übergangsquartieren, die den Flüchtlingen auf der Durchreise ein Dach über dem Kopf bieten. Die Rotkreuz-Mitarbeiter arbeiten Seite an Seite mit Freiwilligen aus der Bevölkerung, deren Engagement über die Plattform „Team Österreich“, einer Kooperation von Rotem Kreuz und Hitradio Ö3, organisiert wird. Dass es die Familie Haffi vollzählig bis nach Österreich geschafft hat, grenzt an ein Wunder. „Unter den ankommenden Flüchtlingen sind ganz viele, die jemanden vermissen. In dem Gedränge auf Bahnhöfen oder vor dem Einsteigen in Busse gehen besonders Kinder oft verloren“, sagt Tobias Mindler vom Roten Kreuz. „Wir fahren dann mit Lautsprecher-Wagen durch das Areal und einige finden sich tatsächlich hier auch wieder.“ Um die weniger Glücklichen kümmert sich der RotkreuzSuchdienst, der über sein internationales Netzwerk auch im Ausland sucht. Die körperlichen Wunden der Ankommenden werden in Ambulanzzelten an der Grenze versorgt. Dort bemühen sich RotkreuzSanitäter und freiwillige Ärzte um die Menschen. Der Wiener Neurologe Omid stammt aus dem Iran und hilft beim Übersetzen. „Viele der Menschen haben nach den langen Fußmärschen wunde Füße. Erkältungen, Halsschmerzen, Blasenentzündungen sehen wir auch oft. Das erste Heilmittel ist oft schon die Anerkennung der Verletzung als solche.“ Die Helfer sehen jeden Tag tausende Menschen ankommen und wieder gehen. Aber immer noch berührt jedes Schicksal und spornt die Helfer an. „Ich werde weiterhin Betreuungsdienste machen. Einfach weil ich ein Mensch bin und anderen Menschen helfen möchte“, spricht der RotkreuzHelfer Sören Appel wohl vielen aus dem Herzen. BITTE SPENDEN SIE JETZT! The Austrian Red Cross has been actively engaged in providing humanitarian assistance in the ongoing refugee crisis. IBAN: AT57 2011 1400 1440 0144 BIC: GIBAATWWXXX Kennwort: „Flüchtlingshilfe“ Online: www.roteskreuz.at/spende www.roteskreuz.at/fluechtlingshilfe top class t Fotos © ÖRK MÄRZ 2016 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES Hightech Komfort für mehr D er neue MRT (Magnetresonanztomograph) der Marke Philips Ingenia 1.5T ist seit Septemeber 2015 Teil der neuen medizintechnischen Ausrüstung im Zentrum für Radiologie und Bildgebende Diagnostik am Rudolfinerhaus. Der technische Neuzugang erleichtert die Untersuchung für Patienten und Personal um ein Vielfaches. Ein integriertes Video-Audio-System sorgt dafür, dass sich Patienten während der Untersuchung mit Filmen oder Musik ablenken können. Die Untersuchungsdauer lässt sich mit dem modernen Gerät ebenfalls verkürzen. Der Komfort für den Patienten ist eine der obersten Prioritäten für das Rudolfinerhaus. Die Anschaffung dieser topaktuellen Medizintechnik war daher ein großes Anliegen. NEW MRI SYSTEM INSTALLED A new magnetic resonance imaging (MRI) unit (Philips Ingenia 1.5T) was installed in September 2015 as a state-of-the-art addition to the medical imaging equipment at Rudolfinerhaus. The new system, representing the latest generation in MRI technology, offers improved image quality, shorter scanning times and greater detail for optimal patient service. As an addi tional benefit, the system has a detachable patient bed, which allows for faster and more efficient treatment in emergency situations. TECHNIK STATE-OF-THE-ART Nicht nur im Sinne des Patientenkomforts, sondern auch aus technischer Sicht ist die Anschaffung des Philips Ingenia zukunftsweisend. Das Gerät ist ein MRT der neuesten Generation. Die dStreamTechnologie sorgt für eine verbesserte Bildqualität, kürzere Messzeiten und größere Detailgenauigkeit. Einen weiteren Vorteil bietet die abnehmbare Patientenliege, mit der unsere Patienten in Notfällen noch schneller und effizienter versorgt werden können. top class MÄRZ 2016 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES 7 INSIDE Neues Präsidium gewählt Herzlich willkommen Verband der Privat- im PIZ krankenanstalten Ende letzten Jahres erfolgte die Grundsteinlegung des ersten PatientenInformations- und BeratungsZentrums (PIZ) für Patienten, Angehörige und Interessierte in Wien. Wo? Am Rudolfinerhaus. Pflegedirektorin Ruth Deutsch-Hohberg, MAS, beantwortet Fragen rund um das PIZ: Wie entstand die Idee für das PIZ? RUTH DEUTSCH-HOHBERG: Das PatientenInformations- und BeratungsZentrum ist das erste gemeinsame Projekt im Rahmen unserer Academic-PracticePartnership mit dem Institut für Pflegewissenschaft der Universität Wien. Durch Multimorbidität, die Zunahme chronischer Erkrankungen aufgrund der demographischen Entwicklung und Verkürzung der Krankenhausverweildauer besteht großer Bedarf vonseiten der Patienten an Orientierungs- und Planungshilfe. Um auf diese Bedürfnisse reagieren zu können, entstand die Idee des PIZ. Der Grundstein wurde gelegt, wie geht es nun weiter? RUTH DEUTSCH-HOHBERG: Derzeit startet das PIZ mit einer ersten Ausbaustufe und „Minimalbesetzung“ an zwei Nachmittagen in der Woche. Das Beratungs-, Schulungs- und Informationsangebot wird in den kommenden Jahren stetig ausgebaut werden. 8 top class MÄRZ 2016 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES INSIDE Die weiteren Entwicklungen werden wissenschaftlich begleitet und evaluiert, um den Besuchern des PIZ optimale Beratung, Information und Schulung anbieten zu können. Dabei arbeiten wir eng mit dem Institut für Pflegewissenschaft der Universität Wien zusammen und legen auf diese wissenschaftliche Begleitung großen Wert. Das Ziel ist, unseren Patienten bei Fragen rund um Gesundheit, Pflege und den Umgang mit Krankheit zur Verfügung zu stehen und neuestes und evidenzbasiertes Wissen zu vermitteln. Was erwartet die Patienten im PIZ? RUTH DEUTSCH-HOHBERG: Kostenfreie, unverbindliche und vertrauliche Beratung, Information, Schulung sowie Weitervermittlung und Anleitung zu Themen wie Gesundheit, Pflege, Pflegebedürftigkeit und Umgang mit Krankheit im Alltag. Die Räumlichkeiten befinden sich im Eingangsbereich des Rudolfinerhauses und wurden komplett neu gestaltet. Ein modern ausgestatteter Internet-Corner, ein gemütlicher Leseplatz und ein Beratungsbereich D p Univ.Prof. Mag. Dr. Hanna Mayer, Mag. Johanna Breuer, Aline Schwandner, Mag. Beatrix Balasko, Margareta Leitner, BSc, Margit Partoll, Dr. Andrea Smoliner, Ruth DeutschHohberg, MAS und Univ.Prof. Dr. Elisabeth Seidl (v.li.n.re.) laden zu ausgiebiger Recherche, falls gewünscht auch unter Anleitung, ein. Wann ist das PIZ geöffnet? RUTH DEUTSCH-HOHBERG: Das PIZ ist jeden Dienstag und Mittwoch von 14.00-16.00 Uhr geöffnet – die Öffnungszeiten sollen sukzessive ausgebaut werden – um Patienten, Angehörigen und Interessierten für Fragen zur Verfügung zu stehen. PATIENT INFORMATION CENTRE A new patient information and advisement centre at Rudolfinerhaus in cooperation with the University of Vienna will provide patients with counselling on specific illnesses, nursing techniques, and handling certain diseases in everyday situations. The staffing hours of the new centre are expected to increase to meet the needs of patients and their family members. The centre was established in response to the increase of chronic diseases in association with demographic developments. er Verband der Privat krankenanstalten Österreichs ist seit 1953 die Interessensvertretung für Rechtsträger privater Krankenanstalten und verfügt über eine eigene Kollektivvertragsfähigkeit. Seit November 2015 blickt der Verband mit einem neu gewählten Präsidium in die Zukunft. Bei der Wahl im Rahmen der Generalversammlung ist es zu personellen Veränderungen gekommen: Die Funktion des Vizepräsidenten wird künftig Dr. Georg Semler wahrnehmen. Präsident des Verbandes bleibt Prim. Dr. Josef F. Macher. Mag. Stefan Günther ist als neuer Generalsekretär für den Verband tätig. Zufrieden zieht Prim. Dr. Josef F. Macher, wiedergewählter Präsident des Verbands der Privatkrankenanstalten Österreichs, Bilanz. Er sieht diese unter dem großen Punkt „Schaffung einer Gemeinschaft trotz Konkurrenz“, der in Zukunft noch wichtiger wird. So gehören mittlerweile fast alle österreichischen Privatkliniken dem Verband an und entwickeln gemeinsam eine Zukunftsstrategie. Der neue Vizepräsident Dr. Georg Semler bezeichnet den Verband als die Interessensvertretung der österreichischen Privatkrankenanstalten und möchte diesen in Zukunft noch stärker als solchen positionieren. Für Semler ist entscheidend, darüber zu informieren, was Privatkrankenanstalten leisten können und leisten. „Es gilt, die Qualitäten und Vorzüge auch gegenüber öffentlichen Häusern aufzuzeigen. Dazu gehören die freie Arztwahl auf höchstem medizinischen Niveau, keine Wartelisten bei Operationen, aber auch die individuellen Stärken und Besonderheiten der einzelnen Kliniken.“ Durch die Straffung der öffentlichen Gesundheitsversorgung wächst die Bedeutung der privaten Anbieter am Gesundheitsmarkt. Diese zusätzlichen Chancen sind seitens der Privatkrankenanstalten konsequent zu nützen. Mit der Wahl wird überdies die Stellung des Rudolfinerhauses innerhalb des Verbands gewürdigt. Dr. Semler engagiert sich seit vielen Jahren ehrenamtlich für das Rudolfinerhaus und ist seit 2008 Vorstand des Rudolfiner-Verein – Rotes Kreuz und Aufsichtsratsvorsitzender der Rudolfinerhaus Privatklinik GmbH. Dr. Georg Semler Well represented HOSPITAL ASSOCIATION T he Association of Privately Operated Hospitals in Austria has represented the interests of non-public clinics and hospitals throughout Austria since 1953. The election of Dr. Georg Semler to the Association’s Board of Directors highlights the excellent reputation the Rudolfinerhaus hospital enjoys in the medical community. In his new capacity, Semler plans to promote the special offers of privately owned healthcare fa cilities, which are able to offer a higher level of quality and optimal medical choices for patients. top class MÄRZ 2016 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES 9 KOMPETENZ Kompetenzzentrum Neurologie am Rudolfinerhaus Kopfsache Univ.Prof. Dr. Bruno Mamoli als neuer organisatorischer Leiter des Kompetenzzentrums Neurologie am Rudolfinerhaus ist ein deutliches Signal. Mit einem erweiterten Leistungsangebot, täglichen Ordinationszeiten und einem renommierten Ärzteteam will man an Wiens erster Adresse für Ihre Gesundheit in diesem Jahr einen besonderen Fokus setzen. Herr Professor Mamoli, was ist neu am „Kompetenzzentrum Neurologie“? DR. BRUNO MAMOLI: Am Rudolfinerhaus hat man der wachsenden Bedeutung des Faches immer schon hohen Stellenwert zugesprochen. Das war auch der Grund, warum hier bereits im Jahre 2012 ein „Kompetenzzentrum Neurologie“ etabliert wurde. Dieses wurde nunmehr neu strukturiert und für 2016 auf eine breitere personelle Basis gestellt. Wir freuen uns sehr, weitere renommierte Expertinnen und Experten für die Betreuung von Patienten mit neurologischen Krankheitsbildern am Rudolfinerhaus gewonnen zu haben. Entscheidend ist, dass dabei das gesamte Spektrum von Krankheitsbildern abgedeckt wird, die das zentrale und 10 top class MÄRZ 2016 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES periphere Nervensystem betreffen. Dies umfasst häufige Erkrankungen wie Demenzen, Parkinsonsyndrom, Migräne und andere Kopfschmerzen, Epilepsien, Erkrankungen der Wirbelsäule (Rückenschmerzen, Bandscheibenvorfälle), Polyneuropathien usw. Einen besonderen Schwerpunkt stellen hierbei die prophylaktische Therapie z.B. bei vaskulären Prozessen (wie Schlaganfall) und die Beratung von Patienten und Angehörigen hinsichtlich einer medikamentösen Therapie und Lebensführung dar. Welche Möglichkeiten zur diagnostischen Abklärung stehen am Neurologischen Zentrum zur Verfügung? DR. BRUNO MAMOLI: Wir haben zum einen ein elektrophysiologisches Labor (EEG, EMG, NLG, Evozierte Potentiale) zur Abklärung vor allem von Epilepsien und Erkrankungen des peripheren Nervensystems. Weiters besteht im Rahmen interdisziplinärer Kooperation eine enge Zusammenarbeit mit der Allgemeinen Ambulanz sowie den Instituten für Physikalische Medizin bzw. Radiologie mit der Möglichkeit einer raschen Abklärung mittels MRT, CT und Ultraschall. Bei Bedarf ist auch eine neuropsychologische, logopädische oder ergotherapeutische Betreuung der Patienten möglich. Um die Patientenversorgung bestmöglich zu gewährleisten, werden darüber hinaus künftig täglich Ordinationen im Rahmen des Kompetenzzentrums Neurologie KOMPETENZ angeboten. Das ist eine wesentliche Erweiterung und Verbesserung des Leistungsspektrums. Zur Betreuung der stationären Patienten stehen darüber hinaus Fachärzte konsiliarisch zur Verfügung. Das Gehirn ist wohl das zentralste menschliche Organ. Wie hat sich das Fachgebiet Neurologie angesichts der zunehmenden Möglichkeiten moderner Medizin in den letzten Jahren gewandelt? DR. BRUNO MAMOLI: Das menschliche Gehirn als äußerst komplexes Organ ist Sitz unserer Persönlichkeit, unseres Denkens, unseres Fühlens, unserer Bewegungsfähigkeit, unseres Gleichgewichtes und vieler anderer Eigenschaften. Diese Komplexität macht verständlich, dass Störungen zu sehr schwerwiegenden Krankheitsbildern mit unterschiedlichsten Symptomen als Ausdruck zahlreicher akuter und chronischer Erkrankungen führen. Dementsprechend erhielt das Gehirn in den letzten Jahrzehnten große wissenschaftliche Aufmerksamkeit, was zu beachtlichen diagnostischen und therapeutischen Fortschritten führte. So wurden einerseits neue Erkenntnisse auf dem Gebiet der Funktionsweise des Gehirns und der Pathogenese von Krankheitsbildern des Nervensystems gewonnen, andererseits führten diese Erkenntnisse aber auch zu einem Wandel der Neurologie von einem vorwiegend diagnostischen Fach zu einem diagnostisch-therapeutischen Fach. Neurologische Krankheitsbilder stellen doch vor allem auch eine gewaltige sozioökonomische Herausforderung für die Gesellschaft dar? DR. BRUNO MAMOLI: Das ist absolut korrekt. Das European Brain Council errechnete, dass 35% aller Kosten im Gesundheitssystem europaweit durch Erkrankungen des Nervensystems hervorgerufen werden. Neben dieser gesellschaftsökonomischen Problematik muss allerdings auch die durch die Erkrankungen bedingte individuelle Belastung angeführt werden. So sind neurologische Krankheitsbilder die häufigste Ursache einer bleibenden Behinderung. Da nun Erkrankungen des Nervensystems häufig Erkrankungen des Alters sind, muss aufgrund der demographischen Daten, die eine Zunahme unseres Lebensalters voraussagen, in Zukunft mit einer beträchtlichen Zunahme zu versorgender Patienten mit neurologischen Krankheitsbildern gerechnet werden. Dies gilt vor allem für Patienten mit Demenzen (AlzheimerDemenz, Multiinfarkt-Demenz), Parkinsonsyndrom, aber auch für Altersepilepsie. So litten in Österreich im Jahre 2000 rund 90.500 Personen unter einer demenziellen Erkrankung. Bis 2050 wird diese Zahl auf ca. 240.000 Personen ansteigen. Stellen Sie sich diese enorme Herausforderung einmal vor! Nicht nachvollziehbar ist deshalb in diesem Zusammenhang, dass von politischer Seite diese Entwicklung erkannt, im medizinischen Bereich jedoch negiert wird. Zwar werden strukturelle Maßnahmen im Pflegebereich umgesetzt – wie z.B. die Aufstockung von Pflegepersonal oder die Ausweitung von Pflegeheimen, was unwidersprochen auch sinnvolle GUT ZU WISSEN: NEUROLOGISCHE KONSILIARÄRZTE AM RUDOLFINERHAUS: Univ.Prof. DI Dr. Christoph Baumgartner Dr. Mohammad Baghaei Prim. Dr. K. Klaus Becker Univ.Prof. Dr. Thomas Brücke Univ.Prof. Dr. Lüder Deecke OA Dr. Marcus Erdler Univ.Prof. Dr. Bruno Mamoli Priv.Doz. Dr. Michael Saletu Dr. Gabriele Neuwirth-Senautka Univ.Prof. Dr. Hans Schanda MR Dr. Wolfgang Soukop Univ.Prof. Dr. Peter Wessely ao Univ.Prof. Dr. Fritz Zimprich, PhD Kontakt Neurologisches Zentrum: Informationen und Anmeldung: +43 (0)1 36036-6410 und notwendige Maßnahmen sind. Dennoch wird (noch) nicht daran gedacht, dass auch eine erhöhte medizinische Betreuung notwendig sein wird. Mit der Neuausrichtung und top class MÄRZ 2016 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES 11 INSIDE KOMPETENZ Excellence Centre for Neurology PREPARING FOR FUTURE CHALLENGES In this interview, Univ.Prof. Dr. Bruno Mamoli, the newly appointed head of the Excellence Centre for Neurology at Rudolfinerhaus, talks about the centre’s mission and service offers. Forcierung des Neurologischen Zentrums am Rudolfinerhaus wollen wir diesem Umstand Rechnung tragen und zukunftsweisende Schritte setzen. Abgesehen von diesen Zielsetzungen im größeren Kontext, welche Vorteile kann das Neurologische Zentrum am Rudolfinerhaus dem einzelnen Patienten bzw. der einzelnen Patientin hinsichtlich ihrer sehr individuellen Situation bieten? DR. BRUNO MAMOLI: Das Kompetenzzentrum Neurologie am Rudolfinerhaus bietet im Gegensatz zu anderen Privatspitälern die tägliche Anwesenheit einer Neurologin bzw. eines Neurologen. Meist sind sogar mehrere Fachärzte in der Zeit von 09:00 bis 16:00 Uhr anwesend. Wir sind überdies sehr stolz darauf, dass an unserem Haus zahlreiche international bekannte Neurologen tätig sind, und somit eine Versorgung der Patientinnen und Patienten auf dem modernsten Stand der Wissenschaft außer Zweifel steht. Hinzu kommt die enge Zusammenarbeit mit den am Rudolfinerhaus tätigen Ärztinnen und Ärzten anderer Fachrichtungen. Diese Interdisziplinarität ist der beste Garant, für jeden individuellen Krankheitsfall die optimale Behandlungsmethode zu finden. Um außerdem die individuelle pflegerische Versorgung neurologischer Patienten zu optimieren, werden 12 top class MÄRZ 2016 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES AD PERSONAM a Univ.Pof. Dr. Bruno Mamoli, geboren in Mailand, Studium und Facharztausbildung für Neurologie und Psychiatrie in Wien a Studienaufenthalte in Italien und der Schweiz a 1982 Ernennung zum außerordentlichen Professor a Tätigkeit an der Neurologischen Universitätsklinik Wien a Danach Vorstand der Neurologischen Abteilung des Kaiser-Franz-Josef-Spitals a Anschließend Vorstand der II. Neurologischen Abteilung des Neurologischen Krankenhauses Rosenhügel a Von 1993 bis 2007 Leiter des Ludwig Boltzmann Instituts für Epilepsie a Durchführung von ca. 20 klinische Studien (Phase II bis IV) zu den Themen Epilepsie, Schlaganfall, Parkinson a Univ.Prof. Dr. Bruno Mamoli ist Träger zahlreicher Forschungspreise und Auszeichnungen, darunter die Ehrenmitgliedschaft der Italienischen Gesellschaft für EEG und Klinische Neurophysiologie sowie das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst erster Klasse a Univ.Prof. Dr. Mamoli bekleidete zahlreiche Funktionen in wissenschaftlichen Forschungsgesellschaften, u.a. war er Präsident der Österreichischen Gesellschaft für klinische Neurophysiologie, Präsident der Österreichischen Sektion der Internationalen Liga gegen Epilepsie sowie Präsident der Neurologischen Sektion der Österreichischen Gesellschaft für Neurologie und Psychatrie a Bis 2013 war Univ.Prof. Dr. Mamoli Chefredakteur der Zeitschrift „Neurologisch“ sowie Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft für Neurologie Dr. Mamoli has extensive experience in the field of neurology. Thanks to his background in teaching, hospital management, clinical research and medical publishing, he is eminently qualified to spearhead the advancement of neurological patient services at Rudolfinerhaus. The hospital has always made it a priority to respond to changes in medical disciplines. It therefore established a facility for the interdisciplinary diagnosis and treatment of neurological disorders in 2012, which was recently restructured and expanded with further staffing. The newly added medical experts cover the entire spectrum of neurological illnesses of the central and peripheral nervous system. These include common conditions such as dementia, Parkinson’s disease, migraines and other headaches as well as epilepsies, spinal disorders (back pain, disk prolapse) and polyneuropathies. The centre places particular emphasis on prophylactic therapy (e.g. with vascular processes such as stroke) and makes it a point to advise patients and their family members regarding drug therapy and life style. It features an electrophysiology laboratory (EEC, EMG, nerve conduction, evoked potential) to investigate epilepsy and disorders of the peripheral nervous system. For optimal patient care, the centre collaborates closely with other departments and therapists in house and will offer daily consultation hours. In contrast to other private hospitals, Rudolfinerhaus is able to offer the daily availability of multiple neurological specialists, who are on duty during the core hours from 9:00 a.m. to 4:00 p.m. Not only does the hospital work with internationally renowned experts in their fields, but its interdisciplinary care philosophy is the best guarantee for finding the most suitable treatment method for every individual case. Patients with neurological disorders are admitted to 2-bed wards to ensure specific nursing care. The human brain has received a lot of scientific attention over the past decades, which has led to significant diagnostic and therapeutic progress. The brain is a highly complex organ and serves as the centre of our personality, our thoughts, emotions, mobility, balance and many other properties. This complexity makes it understandable why neurological disorders lead to a wide spectrum of severe symptoms that manifest in acute INSIDE KOMPETENZ and chronic illnesses. At the same time, the insights in the functionality of the brain and the pathogenesis of nervous system disorders have changed neurology from a diagnostic field to a diagnostic-therapeutic discipline. Neurological disorders represent enormous challenges on several levels. Thus, the European Brain Council has calculated that they account for 35% of all healthcare costs in Europe. In addition to socioeconomic considerations, it must also be taken into account that neurological conditions are the most frequent cause of permanent disability. Since disorders of the nervous system are directly associated with aging, current demographic developments mean that a significant increase of patients must be expected in this field. This is particularly true for patients with dementia, Parkinson’s disease and geriatric epilepsy. In Austria, some 90,500 persons suffered from dementia in 2000. This number is expected to increase to over 240,000 by 2050, creating numerous logistical and medical challenges. Although these developments are being recognized from a political and structural perspective, the medical and nursing field has not yet fully considered how much medical care will be required to treat such indications in the future. The restructuring and reinforcement of the Excellence Centre for Neurology is intended to reflect these developments to explore future solutions. Patientinnen und Patienten mit neurologischen Krankheitsbildern in 2-Betten-Stationen aufgenommen, wodurch auch die spezifische pflegerische Qualität gewährleistet ist. All das sind triftige Gründe, die es meiner Einschätzung nach Patientinnen und Patienten leicht machen werden, sich für das Kompetenzzentrum Neurologie am Rudolfinerhaus zu entscheiden. Herr Professor, vielen Dank für das Gespräch! top class MÄRZ 2016 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES 13 belegärzte resident doctors ordinationen & konsultationsräume INSIDE medical offices & consultation rooms KONTAKT: +43 (0)1 360 36-0 | Billrothstr. 78, 1190 Wien www.rudolfinerhaus.at VIENNA‘S LEADING PRIVATE HOSPITAL WIEN Dr. Brigitta PERNER Prof. MR Dr. Raimund SAAM OSTEOPATHIE OSTEOPATHY HANDCHIRURGIE HANDSURGERY Nicolas BEGEL, D.O. AUGEN EYES Dr. Gabriele KRIEGS-AU Dr. Martin LEIXNERING Dr. Robert BIOWSKI Ass.Prof. Univ.Doz. Dr. Gabriele FUCHSJÄGER-MAYRL Prof. Univ.Doz. Dr. Wolfgang HAUFF Priv.Doz. Dr. Katharina KUBISTA Univ.Prof. Dr. Julius LUKAS Dr. Beatrix NEUMAIER-AMMERER Priv.Doz. Dr. Sibylla RICHTER-MÜKSCH Dr. Elena ROSENAUER Dr. Gabriel RUDNAY Assoc.Prof. Priv.Doz. Dr. Eva STIFTER INNERE MEDIZIN INTERNAL MEDICINE CHIRURGIE SURGERY Priv.Doz. Dr. Ruxandra CIOVICA Univ.Prof. Dr. Manfred DEUTSCH Prim. Dr. Klaus DITTRICH Univ.Prof. Dr. Nikolai KORPAN Univ.Doz. Dr. Peter METZGER Prim. Dr. Dieter H. SPONER Dr. Markus THALMANN Univ.Doz. Dr. Werner WEISSENHOFER Dr. Wafa YEGANEHFAR DERMATOLOGIE DERMATOLOGY Univ.Prof. Dr. Eva-Maria KOKOSCHKA Univ.Prof. Dr. Beatrix VOLC-PLATZER FRAUENHEILKUNDE & GEBURTSHILFE GYNAECOLOGY Univ.Prof. Dr. Dagmar BANCHER-TODESCA Dr. Bernhard BARTOSCH Dr. Wolfgang GRIN Univ.Prof. Dr. Herbert KISS, MBA Prim. Univ.Prof. DDr. Barbara MAIER GERIATRIE GERIATRICS Dr. Angelina-Maria WERNER, MA HALS-NASEN-OHREN EAR-NOSE-THROAT Prim. Univ.Prof. Dr. Monika CARTELLIERI Dr. Mualla DUMAN Univ.Prof. Dr. Klemens FREI 14 Univ.Prof. Dr. Sasan HAMZAVI Prim. Univ.Prof. Dr. Christoph REISSER Univ.Prof. Dr. Michael ZRUNEK top class MÄRZ 2016 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES Univ.Prof. Dr. Paul AIGINGER Prim. Dr. Rudolf HANSLIK, MSc Univ.Prof. Dr. Ventzislav PETKOV Prim. Univ.Prof. Dr. Rudolf PRAGER Dr. Mag. Anna Maria RIEDL Dr. Bruno ROBIBARO Univ.Prof. Dr. Markus SÄEMANN Univ.Prof. Dr. Josef SCHWARZMEIER PLASTISCHE CHIRURGIE PLASTIC SURGERY Dr. Paul POINTINGER Ass.Prof. Dr. Chieh-Han John TZOU Dr. Luise ZIESER-STELZHAMMER PULMOLOGIE PULMOLOGY Dr. Bruno ROBIBARO Univ.Prof. Dr. Ventzislav PETKOV RADIOLOGIE RADIOLOGY Dr. Ivan DOBROCKY, PhD, MSc Dr. Ivan DOBROCKY Priv.Doz. Dr. Florian WOLF Univ.Prof. Dr. Kurt WIDHALM NEUROCHIRURGIE NEUROLOGICAL SURGERY Dr. Hans P. AMMERER NEUROLOGIE NEUROLOGY Dr. Mohammad BAGHAEI Ass.Prof. Dr. Nadjeda BRANDSTÄTTER Univ.Prof. Dr. Lüder DEECKE Priv.Doz. Dr. Michael SALETU ao Univ.Prof. Dr. Fritz ZIMPRICH, PhD ORTHOPÄDIE ORTHOPAEDICS Dr. Matthias BRENNER Univ.Doz. Dr. Martin BUCHELT Univ.Prof. Dr. FlorianGOTTSAUNER-WOLF Dr. Gabriele KRIEGS-AU Dr. K. Michael RIEDL Univ.Prof. Dr. Wolfgang SCHWÄGERL Assoc.Prof. Dr. Gobert SKRBENSKY Dr. Sonja SPITZ Dr. Rudolf STOFFELLA Univ.Prof. Dr. Reinhard WINDHAGER b PSYCHOTHERAPIE PSYCHOTHERAPY INTERVENTIONELLE RADIOLOGIE INTERVENTIONAL RADIOLOGY KINDERHEILKUNDE PAEDIATRICS a THORAXCHIRURGIE THORAX SURGERY d e f g Ass.Prof. Priv.Doz. Dr. Clemens AIGNER, MBA UNFALLCHIRURGIE ACCIDENT SURGERY Dr. Stephanie ARBES, MBA Dr. Klaus DANN Dr. Tina-Maria DONNER-WIELKE Dr. Alexander EGKHER Univ.Prof. Dr. Emmerich EGKHER Dr. Georg ITTNER Prim. Priv.Doz. Dr. Franz KRALINGER Dr. Martin LEIXNERING Prim. Univ.Prof. Dr. Mehdi MOUSAVI Univ.Prof. Dr. Wolfgang SCHARF Dr. Paul STAMPFL h j k UROLOGIE UROLOGY Univ.Prof. Dr. Bob DJAVAN Assoc.Prof. Priv.Doz. Dr. Ralf HERWIG Univ.Prof. Dr. Wolfgang HÖLTL Dr. Igor STANCIK ZAHN-, MUND- UND KIEFERHEILKUNDE DENTISTRY Dr. Bernhard SLAVICEK legende ALLGEMEINMEDIZIN GENERAL MEDICINE Dr. Alexander AICHELBURG (PUL) Ass.Prof. Priv.Doz. Dr. Clemens AIGNER, MBA (CHI) Dr. Tarek ALBORNO (HNO) Dr. Erich ALTENBURGER (UNF) Dr. Hans Peter AMMERER (NCH) Prim. Dr. Wilhelm H. APPEL (CHI) Prim. Priv.Doz. Dr. Afshin ASSADIAN (CHI) Dr. Bernadette AUER (PRA) Dr. Mohammad BAGHAEI (NEU) Dr. Bernhard BARTOSCH (GYN) Prim. Dr. K. Klaus BECKER (NEU) Dr. Thomas BEER (UNF) Dr. Gilbert BERAN (INT/CAR) Prim. Univ.Prof. Dr. Susanne BINDER (AUG) Dr. Peter BOCK (ORT) Assoc.Prof. PD Dr. Arthur BOHDJALIAN, MBA (CHI) Dr. Thomas A. BRUNNER (INT/CAR) Univ.Doz. Dr. Martin BUCHELT (ORT) Dr. Klaus DANN (UNF) Dr. Peter DITTRICH (HNO) Univ.Prof. Dr. Bob DJAVAN (URO) Prof. Dr. Shapour DJAVAN (INT/CAR) Dr. Andreas DOBROVITS (PCH) Dr. Mualla DUMAN (HNO) Univ.Prof. Dr. Emmerich EGKHER (UNF) Assoc.Prof. Priv.Doz. Dr. Boban EROVIC, MBA (HNO) AUG CAR CHI GYN l m n o p r s = Augenheilkunde = Kardiologie = Chirurgie = Frauenheilkunde & Geburtshilfe HNO = INT = NCH = NEU = Hals-, Nasen- Ohrenheilkunde Innere Medizin Neurochirurgie Neurologie Dr. Albert MICHITSCH (INT) Dr. Shirin MILANI-HELLETZGRUBER (PCH) Dr. Veith MOSER (PCH) Dr. Beatrix NEUMAIER-AMMERER (AUG) Dr. Sibylle OKRESEK (GYN) Prim. Prof. Dr. Roland OPPOLZER (ORT) Dr. Gedeon PERNECZKY (NCH) Prim. Univ.Doz. Dr. Eugen PLAS (URO) Dr. Johannes POLLAK (GYN) Univ.Doz. DI DDr. Gerold PORENTA (INT/CAR) Assoc.Prof. Priv.Doz. Dr. Gerald PRAGER (INT) Dr. Friedrich REH (GYN) Prim. Univ.Prof. Dr. Christoph REISSER (HNO) Dr. Karl Michael RIEDL (ORT) Dr. Bruno ROBIBARO (INT/PUL) Assoc.Prof. Dr. Suzanne RÖDLER (INT/CAR) Dr. Anita ROHRBACHER (GYN) Dr. Georg GAUL (INT/CAR) Dr. Velislava GEORGIEV (GYN) Prim. Univ.Prof. Dr. Karl GLASER (CHI) Dr. Brigitte GREINER-PESAU (INT) Dr. Martin GRUBER (ORT) Ass.Prof. Dr. Daphne GSCHWANTLER-KAULICH (GYN) Univ.Prof. Dr. Sasan HAMZAVI (HNO) Prim. Dr. Rudolf HANSLIK, MSc (INT) Prof. Dr. Engelbert HANZAL (GYN) Prim. Univ.Prof. Dr. Michael HERMANN (CHI) Univ.Prof. Dr. Wolfgang HÖLTL (URO) Dr. Hans-Peter HOLZAPFEL (ORT) Univ.Doz. Dr. Gernot HUDELIST, MSc (GYN) Univ.Prof. Dr. Peter HUSSLEIN (GYN) Dr. Johannes JAGENBREIN (ORT) t MR Dr. Mohammad KAZEMI (PRA) v Univ.Prof. Dr. Herbert KISS, MBA (GYN) Prof. Dr. Hugo Benito KITZINGER (PCH) Univ.Prof. Dr. Nikolai KORPAN (CHI) w Dr. Andreas KRÖNER (ORT) Univ.Prof. Dr. Elisabeth KUCERA-SLIUTZ (GYN) Dr. Gerald KUCHLING (UNF) Dr. Irene KÜHRER (INT/ONK) Univ.Doz. Dr. Rafic KUZBARI (PCH) y Univ.Prof. Dr. Klemens FREI (HNO) Univ.Prof. Dr. Adalbert LAKITS (AUG) Dr. Hermann LEIDOLF (UNF) Dr. Clemens LEITGEB (INT/ONK) Dr. Martin LEIXNERING (UNF) Dr. Christian LHOTKA (ORT) Prof. MR Dr. Raimund SAAM (PRA) Dr. Walter SACHER (GYN) Univ.Prof. Dr. Bernd SALETU (PSY/NEU) Priv.Doz. Dr. Michael SALETU (NEU) Dr. Harald SALZMANN (INT) Univ.Doz. Dr. Ingrid SCHLENZ (PCH) Dr. Harald SCHLÖGEL (HNO) Univ.Doz. Dr. Katharina SCHUCHTER (GYN) Univ.Prof. Dr. Josef SCHWARZMEIER (INT/ONK) Prim. Prof. Dr. Christian SEBESTA (INT) Univ.Prof. Dr. Paul SEVELDA (GYN) Dr. Raphael SIEGERT (GYN) Assoc.Prof. Dr. Gobert SKRBENSKY (ORT) Dr. Sonja SPITZ (ORT) Univ.Prof. Dr. Felix STOCKENHUBER (INT) Dr. Beate STOCKER (CHI) Dr. Roland STOCKER (UNF) Dr. Rudolf STOFFELLA (ORT) Prim. Dr. Christian STRACKE (CHI) Prim. Dr. Josef SZIMAK (INT) Univ.Prof. Dr. Béla TELEKY (CHI) Dr. Peter VALENTIN (UNF) Univ.Doz. Dr. Werner WEISSENHOFER (CHI) Dr. Angelina-Maria WERNER, MA (PRA) Univ.Prof. Dr. Reinhard WINDHAGER (ORT) Dr. Thomas WINKLER (CHI) ONK = Onkologie ORT = Orthopädie PCH = Plastische Chirurgie PRA = Allgemeinmedizin Dr. Wafa YEGANEHFAR (CHI) PSY = Psychiatrie PUL = Pulmologie UNF = Unfallchirurgie URO = Urologie Weitere Informationen finden Sie auf www.rudolfinerhaus.at. top class MÄRZ 2016 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES 15 medical services www.rudolfinerhaus.at WIEN INSTITUTE institutes BILDGEBENDE DIAGNOSTIK CT UND MRT DIAGNOSTIC IMAGING Leitung Univ.Doz. Dr. Andreas Neuhold, MBA Anmeldung: +43 (0)1 36036-6301 INVASIVE KARDIOLOGIE / ANGIOGRAPHIE INVASIVE CARDIOLOGY / ANGIOGRAPHY Leitung Dr. Thomas A. Brunner Anmeldung: +43 (0)1 36036-6421 NICHT INVASIVE KARDIOLOGIE PHYSICAL MEDICIN & REHABILITATION Leitung Dr. Roland Peceny Anmeldung: +43 (0)1 36036-6351 top class Anmeldung: +43 (0)1 36036-6451 Koordinator Univ.Prof. Dr. Bruno Mamoli Anmeldung: +43 (0)1 36036-6410 Ärztlicher Leiter Assoc.Prof. PD Dr. Arthur Bohdjalian, MBA ANÄSTHESIE & INTERMEDIATE CARE ANAESTHESIA & INTERMEDIATE CARE Koordinator Dr. Radu–Virgiliu Dumitrescu Anmeldung: +43 (0)1 36036-6019 NUKLEARMEDIZIN PHYSIKALISCHE MEDIZIN & REHABILITATION MÄRZ 2016 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES Gehirn NEUROLOGIE NEUROLOGY Koordinatorin Prim. Univ.Prof. Dr. Susanne Binder Anmeldung: +43 (0)1 36036-6451 HISTOPATHOLOGY Leitung Dr. Nikolaus Neuhold Anmeldung: +43 (0)1 36036-6441 16 AMBULANZ & TAGESKLINIK OPHTHALMOLOGY ORTHOPÄDIE ORTHOPAEDICS Koordinator Univ.Doz. Dr. Martin Buchelt Anmeldung: +43 (0)1 36036-5315 SCHLAFLABOR SLEEP LABORATORY Koordinator Univ.Prof. Dr. Bernd Saletu Anmeldung: +43 (0)1 36036-1190 GYNÄKOLOGIE & GEBURTSHILFE UNFALLCHIRURGIE GYNAECOLOGY & OBSTETRICS ACCIDENT SURGERY Koordinator Dr. Bernhard Bartosch Anmeldung: +43 (0)1 36036-6150 Koordinator Dr. Martin Leixnering Anmeldung: +43 (0)1 36036-1000 INNERE MEDIZIN KOMPETENZ Gewitter im OUT-PATIENT DAYCLINIC AUGENHEILKUNDE PATHOLOGISCH-HISTOLOGISCHES ZENTRALLABOR Epilepsie MEDIZINISCHE SCHWERPUNKTE medical focus areas NON-INVASIVE CARDIOLOGY Leitung Prof. Dr. Shapour Djavan Anmeldung: +43 (0)1 36036-6341 NUCLEAR MEDICINE Leitung Univ.Doz. DI DDr. Gerold Porenta Anmeldung: +43 (0)1 36036-6321 VIENNA‘S LEADING PRIVATE HOSPITAL UROLOGIE INTERNAL MEDICINE UROLOGY Koordinator Dr. Georg Gaul Anmeldung: +43 (0)1 36036-6008 Koordinator Univ.Prof. Dr. Bob Djavan Anmeldung: +43 (0)1 36036-1000 Das Krankheitsbild der Epilepsie gehört zu den ältesten und häufigsten chronischen Krankheiten. Lange Zeit wurde sie auf falsche Ursachen zurückgeführt und die Betroffenen stigmatisiert. Heute kann die Krankheit durch eine umfassende Anamnese schnell diagnostiziert und zwei Drittel der Patienten erfolgreich medikamentös behandelt werden. D ie Epilepsie gehört mit einer Häufigkeit von ca. 0,8% zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen – in Österreich leiden ca. 65.000 Menschen daran. Berücksichtigt man Gelegenheitsanfälle mit, kann angenommen werden, dass ca. 10% der Bevölkerung zumindest einmal in ihrem Leben einen epileptischen Anfall erleiden. Man kann in jedem Lebensalter an einer Epilepsie erkranken, am häufigsten tritt die Erkrankung im Kleinkindesalter oder im höheren Lebensalter auf (ein Drittel der Neuerkrankungen beginnt nach dem 60. Lebensjahr). WAS IST EPILEPSIE? Das gemeinsame Merkmal der Epilepsie sind wiederholte epileptische Anfälle, bei denen es plötzlich zu heftigen Entladungen in einem Teil der Nervenzellen der Hirnrinde – einem Gewitter im Gehirn vergleichbar – kommt. Dadurch wird die normale Funktion dieser Nervenzellverbände gestört. Diese epileptischen Entladungen dauern zumeist nur kurz – in der Regel unter 2 Minuten – und werden dann durch schützende bzw. anfallsunterdrückende Abwehrvorgänge des Gehirns aktiv beendet. WIE SEHEN EPILEPTISCHE ANFÄLLE AUS? Die Symptome eines epileptischen Anfalls hängen von der Funktion der betroffenen Gehirnregion ab. Deshalb können epileptische Anfälle sehr verschieden aussehen. Ca. zwei Drittel der Anfälle entstehen in einem Netzwerk, das auf eine Hirnhälfte beschränkt ist, und werden deshalb als fokale Anfälle bezeichnet. Es kann dabei zu Veränderungen der Wahrnehmung (Auren), zu einseitigen Zuckungen oder Verkrampfungen (fokal motorische Anfälle) oder zu Einschränkungen des Bewusstseins mit verminderter oder fehlender Ansprechbarkeit kommen. Letztere sind häufig verbunden mit zum Teil merkwürdigen Verhaltensweisen wie Nesteln, Schmatzen, Kaubewegungen (dyskognitive Anfälle). Bei ca. einem Drittel der Anfälle erfasst die epileptische Aktivität von Beginn an Netzwerke in beiden Hirnhälften gleichzeitig. Man spricht dann von generalisierten Anfällen. Unterschieden werden dabei generalisierte konvulsive Anfälle (Bewusstlosigkeit, Sturz, Verkrampfungen am ganzen Körper, Zuckungen der Arme und Beine, nachfolgende Erschöpfungs- oder Verwirrtheitszustände), Absencen (kurze, wenige Sekunden dauernde Abwesenheiten), myoklonische Anfälle (kurzes Zucken der Arme, seltener der Beine oder des Gesichts), tonische Anfälle (kurze, wenige Sekunden anhaltende Verkrampfungen der Arme, Beine und des Gesichts, was oft zu Stürzen führt) sowie atonische Anfälle (kurzer Verlust der Muskelspannung, was ebenfalls Stürze nach sich ziehen kann). URSACHEN Unterschieden werden genetische Epilepsien, Epilepsien aufgrund von strukturellen oder metabolischen Ursachen sowie Epilepsien unbekannter Ursache. top class MÄRZ 2016 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES 17 KOMPETENZ Bei genetischen Epilepsien besteht eine ererbte Disposition für epileptische Anfälle. Bei manchen, allerdings seltenen Epilepsieformen, konnte der zugrunde liegende Gendefekt bereits aufgeklärt werden. Für die häufigen Epilepsieformen sind wahrscheinlich mehrere Gendefekte verantwortlich, die derzeit noch weitgehend unbekannt sind. Auch unterschiedliche strukturelle Ursachen wie z.B. Entwicklungsstörungen der Hirnrinde (fokale kortikale Dysplasien), Geburtsschäden, Narbenbildungen im Schläfenlappen (mesiale Temporallappensklerose), Entzündungen des Gehirns, Hirnverletzungen, Tumore und Schlaganfälle oder metabolische Ursachen (Stoffwechselerkrankungen) können einer Epilepsie zugrunde liegen. In vielen Fällen kann trotz aller diagnostischen Bemühungen keine definitive Ursache für die Epilepsie gefunden werden. Man spricht KOMPETENZ dann von einer Epilepsie unbekannter Ursache. DIAGNOSE Eine sorgfältige Anamnese ist die entscheidende Voraussetzung für eine richtige Diagnose. An erster Stelle steht hier die Anfallsbeschreibung durch den Patienten selbst (Auren, motorische Entäußerungen bei erhaltenem Bewusstsein) sowie insbesondere die Außenanamnese (zumeist besteht entweder für die gesamte Dauer des Anfalls oder für Teile davon eine Erinnerungslücke seitens des Patienten). Auch Symptome nach dem Anfall sind für die Diagnose wichtig (Dämmerzustand bzw. anhaltende Gedächtnisstörungen, Verwirrung bzw. Unruhe, Muskelkater, kleinste Blutungen im Gesicht etc.). Im Elektroencephalogramm (EEG) kann die elektrische Aktivität des menschlichen Gehirns gemessen werden. Das Ziel der EEG-Untersuchung ist der Nachweis von sogenannten epilepsietypischen Entladungen, die einen direkten Hinweis auf pathologisch entladende Nervenzellen geben und somit die Diagnose Epilepsie bestätigen. Bei den meisten Epilepsiepatienten treten derartige Entladungen auch zwischen den Anfällen auf, ohne dass der Patient davon etwas merkt. Mit der Magnetresonanztomographie (MRT), bei der Schnittbilder des Gehirns angefertigt werden und so auch kleinste strukturelle Veränderungen erfasst werden können, kann in vielen Fällen die Ursache der Epilepsie (z.B. Narben, Tumore, Entwicklungsstörungen der Hirnrinde) festgestellt werden. VERLAUF DER ERKRANKUNG UND HEILUNGSCHANCEN Grundsätzlich besteht bei der Epilepsie eine relativ günstige Prognose. So können zwei Drittel aller Epilepsiepatienten medikamentös erfolgreich behandelt werden, wobei in vielen Fällen die Medikamente langfristig auch wieder abgesetzt werden können. Bei einem Drittel der Patienten kann jedoch trotz maximaler Therapie keine befriedigende medikamentöse Einstellung erreicht werden. Man spricht dann von einer therapieresistenten Epilepsie. Die Prognose hängt dabei entscheidend von der Ursache und der jeweiligen Epilepsieform ab. THERAPIE ÖÖ Medikamente Die Therapie der Epilepsie erfolgt zunächst immer mit Medikamenten, sogenannten Antiepileptika, die 18 top class MÄRZ 2016 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES durch einen stabilisierenden Einfluss an den Nervenzellmembranen oder im Neurotransmitter-Stoffwechsel wirken. Das Ziel der medikamentösen Epilepsietherapie ist es, Anfallsfreiheit bei fehlenden oder minimalen Nebenwirkungen zu erreichen. In den letzten Jahren konnten hier durch die Entwicklung neuer Antiepileptika wesentliche Fortschritte erzielt werden, weil diese neuen Medikamente besser verträglich sind und Nebenwirkungen, wie z.B. Müdigkeit, Schwindel und langfristige Belastungen für den Organismus seltener auftreten als bei den alten Antiepileptika. ÖÖ Epilepsiechirurgie Für manche jener Patienten, denen mit Medikamenten nicht geholfen werden kann, besteht die Möglichkeit der Epilepsiechirurgie. Falls nämlich die Lokalisation jener Hirnregion gelingt, von der die Anfälle ihren Ausgang nehmen, kann durch einen epilepsiechirurgischen Eingriff eine Heilung erreicht werden. Leider wird diese hervorragende Möglichkeit viel zu spät und zu wenig genützt. So dauert es durchschnittlich 20 Jahre von der Diagnose bis zum chirurgischen Eingriff, oder den Patienten wird diese Therapieoption überhaupt nicht angeboten. Ursachen dafür sind zum einen mangelnde Aufklärung der Patienten, zum anderen aber auch die Scheu vieler Ärzte, ihre Patienten einem solchen Eingriff zuzuweisen. Autor: Univ.Prof. DI Dr. Christoph BAUMGARTNER FA für Neurologie und Psychiatrie ÖÖ Neurostimulation Falls weder mit Medikamenten noch mit einer Operation eine befriedigende Anfallskontrolle gelingt oder eine Operation auf Grund der Art der Epilepsie nicht möglich ist, kann bei manchen Patienten durch die Vagus-Nerv-Stimulation eine Verbesserung der Anfallssituation erzielt werden. Hierbei wird der Nervus vagus im Halsbereich durch einen Impulsgeber, der ähnlich wie ein Herzschrittmacher unterhalb des Schlüsselbeins implantiert wird, stimuliert. Eine nicht-invasive Alternative stellt die erst kürzlich eingeführte transkutane Vagus-Nerv-Stimulation dar. Als andere Stimulationsverfahren stehen seit kurzem einerseits die tiefe Hirnstimulation und andererseits die sogenannte responsive Hirnstimulation, bei denen Elektroden direkt ins Gehirn implantiert werden müssen, zur Verfügung. Alle genannten Stimulationsverfahren sind jedoch rein palliative Methoden, d.h. sie führen im Allgemeinen nur zu einer Verminderung der Anfallshäufigkeit und nur in Ausnahmefällen zu Anfallsfreiheit. A thunderstorm in the brain EPILEPSY Epilepsy, with an incidence rate of 0.8%, is one of the most common neurological disorders and affects some 65,000 people in Austria. Epilepsy can manifest at all ages, although it occurs with the greatest frequency in young children and older adults. One third of new cases are diagnosed in patients age 60 and older. As one of the oldest chronic illnesses, epilepsy was attributed to the wrong causes for a long time, leading to stigmatization for the affected patients. Today, the illness can be quickly diagnosed with an extensive medical history. An epileptic seizure can be compared to a thunderstorm in the brain – sudden discharges occurring in the nervous cells of the cerebral cortex. Since the symptoms of a seizure depend on the function of the affected brain region, they can manifest in many different ways. Both hemispheres of the brain are involved in a so-called generalized seizure. Physicians distinguish between genetic epilepsy, epilepsies with structural or metabolic causes, and epilepsies with unknown causes. A carefully compiled medical history is an essential prere- quisite for proper diagnosis in all cases. It relies on the patient’s description of the seizure experience and the observations of others. An electroencephalogram (EEG) can measure the electrical activity of the human brain, but magnetic resonance imaging (MRI) in many cases is the best tool to identify the cause of epilepsy. Many advances have been achieved in the area of antiepileptic medication in recent years, and the side effect profile of the newer generation of drugs is much improved. Two thirds of epilepsy patients respond well to drug treatment, while another third cannot be treated to alleviate all symptoms. If no relief can be achieved with medications, patients also have the option to undergo epilepsy surgery, which focuses on the brain region where the seizures originate. Unfortunately, this option is not used frequently enough. The recently introduced vagus nerve stimulation represents a non-invasive alternative, along with deep brain stimulation or responsive stimulation. However, all stimulation methods are palliative, meaning they are applied when all other approaches have failed. top class MÄRZ 2016 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES 19 KOMPETENZ Eine der häufigsten chronischen Erkrankungen des Nervensystems: AUF EINEN BLICK: a Morbus Parkinson ist eine der häufigsten Morbus Parkinson D er Morbus Parkinson ist eine der häufigsten chronischen Erkrankungen des Nervensystems. Auch wenn die Ursache für sein Auftreten heute noch immer nicht bekannt ist, sind die Veränderungen im Gehirn sehr wohl nachweisbar und lokalisierbar: Es kommt zu einem Verlust der dopaminhältigen Nervenzellen der schwarzen Substanz (Substanzia nigra) im Mittelhirn. Rund 2% der Bevölkerung im Alter von über 65 Jahren leiden an der Parkinson-Krankheit, wie sie landläufig genannt wird. In Österreich sind etwa 20.000 Menschen davon betroffen, weltweit schätzt die WHO etwa 4 Millionen Kranke. Männer erkranken etwas häufiger daran als Frauen. Beim Großteil der Parkinsonpatienten finden sich keine weiteren Erkrankten im Verwandtenkreis, lediglich bei 5% ist die Erkrankung direkt vererbt. LANGSAM AUFTRETENDE SYMPTOME Die ersten Krankheitssymptome sind manchmal untypisch und langsam fortschreitend. Oft beginnt die Erkrankung mit uncharakteristischen Schmerzen im Schulter-Armbereich, allgemeinem Leistungsdefizit, Interessenslosigkeit, depressiver 20 top class MÄRZ 2016 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES Verstimmung oder Geruchsstörung. Typische Symptome sind im weiteren Verlauf zu beobachten, wie etwa eine Verlangsamung der Bewegungen (Hypokinese), beginnende Steifigkeit (Rigor), kleinschrittiger Gang mit Gang- und Standunsicherheit, kleinerem Schriftbild und Veränderungen des Gesichtsausdrucks (Hypomimie). Die Sprache wird leiser und monoton, die Artikulation gestört. Oft tritt auch ein Zittern (Ruhetremor) an einer oder beiden oberen Extremitäten auf. Ein Zittern der Hände muss jedoch nicht unbedingt Morbus Parkinson bedeuten und ist von anderen neurologischen Erkrankungen wie z.B. dem essentiellen Tremor genau zu unterscheiden und gänzlich anders zu behandeln. STANDARDISIERTE DIAGNOSE Die Diagnostik der Erkrankung erfolgt durch den Neurologen nach standardisierten Untersuchungs kriterien aufgrund der Anamnese (Vorgeschichte) und dem klinisch neurologischen Untersuchungsbefund. Sehr hilfreich hat sich für den neurologischen Untersuchungsstatus, insbesondere für den Schweregrad der Erkrankung und den weiteren Verlauf, die Verwendung validierter Rating-Skalen (z.B. UPDRS oder MDS UPDRS) erwiesen. Als Hilfsbefunde sind nach klinischer Diagnosestellung am Beginn der Erkrankung bzw. vor Therapiebeginn eine spezielle MRT-Untersuchung des Gehirns, eine Ultraschalluntersuchung der Halsgefäße und erweiterte Blutanalysen durchzuführen. Damit können andere Erkrankungen des Gehirns (Multisystematrophien, Normaldruckhydrocephalus oder vaskulärer Parkinson) ausgeschlossen werden. Bei unsicherer Diagnose am Beginn bzw. bei atypischem Verlauf der Erkrankung sowie schlechtem Ansprechen auf die medikamentöse Therapie kann eine spezielle Untersuchung (DAT SPECT, F-DOPA SPECT) erforderlich sein. Als dia gnostisches Kriterium kann auch ein L-Dopa- oder Apomorphintest durchgeführt werden, wobei nach Applikation dieser Substanzen eine deutliche Verbesserung der Parkinsonsymptome auftritt. Außerdem ist die Messung des Geruchssinns mit standardisierten Messverfahren (SNIFFIN STICKS) hilfreich, zumal eine Minderung des Geruchssinns bei bis zu 90% aller Parkinsonpatienten besteht und bereits Jahre vor den Kardinal symptomen auftreten kann. Neben den oben erwähnten motorischen Symptomen treten bei Morbus Parkinson auch sogenannte nicht neurologischen Erkrankungen. a Die Erkrankung ist nicht heilbar, aber mittlerweile sehr gut behandelbar. a Die Diagnose wird durch Anamnese, klinisch-neurologische Untersuchung und spezielle Hilfsbefunde gestellt. a Die Behandlung erfolgt in der Regel medikamentös (Tabletten, Pflaster, Injektionen, ev. Pumpen). a Ergänzende Therapien bieten Physio- therapie, Ergotherapie, Logopädie, Ernährungsberatung. a Die operative Therapie (DBS) eigent sich für ausgewählte Fälle. a Die individuelle Therapieplanung ermöglicht den meisten Patienten eine wesentlich bessere Lebensqualität und beeinträchtigt nicht die Lebenserwartung. motorische Symptome auf, die das Wohlbefinden der Patienten massiv beeinträchtigen können. Diese sind gut behandelbar, wenn sie richtig und früh genug diagnostiziert werden. Die häufigsten nicht motorischen Symptome sind: orthostatischer Schwindel, Depressionen, Störungen der Blasen- u. Mastdarmfunktion, Erkrankungen des SchlafWachrhythmus, Tagesmüdigkeit, Einschlafattacken. Nach gesicherter Diagnose wird möglichst frühzeitig mit der Therapie begonnen. FÜR MEHR LEBENSQUALITÄT Die heute zur Verfügung stehenden Therapiemöglichkeiten haben bei der Parkinsonerkrankung zu einer deutlichen Verbesserung der Prognose und Lebensqualität geführt. Allerdings erfordert die individuell Autor: Prim. Dr. K. Klaus BECKER FA f. Neurologie u. Psychiatrie abzustimmende Therapie Genauigkeit hinsichtlich Wirkungen und allfälliger Nebenwirkungen der Medikamente seitens des Patienten und des Arztes. Die wichtigsten Medikamentengruppen zur Behandlung der motorischen Symptome bei Morbus Parkinson sind: l L-Dopa l Dopaminagonisten l MAO B Hemmer l COMT Hemmer l Amantadin l Anticholinergika Die jeweiligen Medikamente stehen in Tablettenform, Transdermalpflaster, Injektionen oder Infusionen zur Verfügung. Durch die optimierte Therapie in der Frühphase können motorische Komplikationen verzögert und gelindert werden. Bei fortgeschrittener Erkrankung können Tagesschwankungen der Beweglichkeit (Fluktuationen) sowie abnorme Überbewegungen (Dyskinesien) auftreten. Diesbezüglich ist das Aufteilen der Dopa-Dosen auf mehrere kleinere Einzeldosen oft zielführend. Beim Auftreten plötzlicher Unbeweglichkeit (Off-Phasen) können Selbst injektionen von Apomorphin sehr hilfreich sein. Auch sogenannte Pumpentherapien stehen im fortgeschrittenen Erkrankungsstadium zur Verfügung und sind für viele Patienten eine sehr zufriedenstellende Therapie über Jahre (Apomorphinpumpe, Duodopapumpe). KOMPETENZ ALTERNATIVE THERAPIEFORMEN Die operative Therapie (DBS) des Morbus Parkinson ist bei medikamentös nicht ausreichend behandelbaren Stadien der Erkrankung eine sehr wertvolle Option für Patienten. Dabei wird durch eine stereotaktische Operation eine hauchdünne Nadelelektrode in das Gehirn eingeführt. Im Rahmen der nicht medikamentösen Therapien kommen symptomorientierte Behandlungen zum Einsatz, die genau auf die Fähigkeiten und Bedürfnisse des Patienten abgestimmt werden. Die frühzeitige Physiotherapie ist dabei ein wesentlicher Bestandteil in der Behandlung der Erkrankung z.B. zur Kräftigung der Beinmuskulatur, Erweiterung der Bewegungsamplituden und Gangtraining, Koordinationsübungen, Haltungskontrolle usw. Des Weiteren sind Ergotherapie, Logopädie, psychologische Betreuung, Ernährungsberatung und Sozialberatung wichtige Therapieoptionen. Parkinson’s disease A COMMON NEUROLOGICAL DISORDER P arkinson’s disease is one of the most common neurological disorders. Although its causes are not yet fully understood, the illness is associated with the loss of nerve cells containing dopamine in the substantia nigra. The WHO estimates that some 4 million people are affected by Parkinson’s worldwide. Neurologists now use standardized examination criteria based on the medical history and validated rating scales for diagnosis. Modern therapy options focus on improving the prognosis and life quality of patients. Medications are typically combined with physical therapy to maintain mobility and balance. top class MÄRZ 2016 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES 21 KOMPETENZ Die Herz-Gefäßdiagnostik am Rudolfinerhaus entspricht höchsten internationalen Standards KOMPETENZ GUT ZU WISSEN: FOLGENDE UNTERSUCHUNGEN WERDEN AM RUDOLFINERHAUS ZU PRÄVENTION UND DIAGNOSTIK ANGEBOTEN: Panta rhei • Komplette EKG Diagnostik •24-Stunden-EKG • Belastungs-EKG Ergometrie •Bluthochdruck-Einstellung •24-Stunden-Blutdruckmessung •Echokardiographie/Herzultraschall •Venenstatus – ALLES FLIESST E in ungehinderter Blutfluss durch Arterien und Venen ist für die Sauerstoffversorgung aller Organe lebenswichtig. Umso bedrohlicher, wenn dieser durch verschiedene Risikofaktoren behindert wird. Dazu zählen u.a. hoher Blutdruck, hohe Blutfett werte, Übergewicht und mangelnde Bewegung. Eine optimale Vorsorge sollte daher die individuellen Risikoparameter für jeden Patienten evaluieren und im Idealfall zu einer Lebensstilveränderung führen, die das Risiko reduziert. Nützen Sie deshalb frühzeitig die persönliche Beratung unseres Teams renommierter Spezialisten. Sollte es bereits zu Ablagerungen in den Blutgefäßen gekommen sein und Beschwerden auftreten, bietet das Rudolfinerhaus Diagnose und Therapiemöglichkeiten entsprechend den höchsten internationalen Standards. DER HERZ-GEFÄSSCHECK Die Basis einer Herzuntersuchung ist neben einer genauen physikalischen Untersuchung (Abhören der Lunge und des Herzens) ein EKG. Im Falle von Rhythmusstörungen wird in der Regel ein 24-Stunden-EKG durchgeführt, bei erhöhtem Blutdruck kann zur optimalen Einstellung eine 24-Stunden-Blutdruckmessung 22 top class MÄRZ 2016 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES vorgenommen werden. Jedenfalls sollte ein Belastungstest mittels Fahrradergometer erfolgen, um den Blutdruck und das EKG bei Belastung zu kontrollieren. Ein Herz ultraschall gibt Auskunft über den Zustand der Herzklappen sowie die Leistungsfähigkeit des Herzmuskels. Um die Herzkranzgefäße und damit die Durchblutung des Herzens zu kontrollieren, eignet sich entweder eine Calcium-Score-Untersuchung oder eine lsotopenuntersuchung des Herzens. HERZKATHETERUNTERSUCHUNG MITTELS ANGIOGRAPHIE Sollte der Verdacht auf vermehrte Ablagerungen in den Herzkranzgefäßen bestehen, ist eine Herzkatheteruntersuchung notwendig, um genaue Informationen zu erhalten. Die Aufklärung über die Notwendigkeit zur Durchführung einer Herzkatheteruntersuchung erfolgt zunächst durch den zuweisenden Facharzt im Rahmen des Ordinationsbesuches sowie durch den interventionellen Kardiologen am Rudolfinerhaus, Dr. Brunner, am Tag der Untersuchung. Bei diesem zweiten persönlichen Aufklärungsgespräch wird auch eine entsprechende Einverständniserklärung sowohl die Angiographie betreffend als auch eine eventuelle Ballondehnung oder Stentimplantation abgegeben. Diese Aufklärung erfolgt entsprechend den Guidelines der deutschen und europäischen kardiologischen Gesellschaft. EKG geschrieben sowie eventuell noch ein Thoraxröntgen – bei klinischer Indikation – durchgeführt. DIE SCHONENDSTE ALLER METHODEN Die Aufnahme zur Herzkatheteruntersuchung am Rudolfinerhaus findet in der Regel am Untersuchungstag gegen 9 Uhr morgens statt – zuvor wurde eine entsprechende Reservierung eines Patientenzimmers durch den zuweisenden Arzt veranlasst. Bis zum Untersuchungszeitpunkt müssen Patienten nüchtern sein. Allerdings erfolgt eine perorale (bzw. intravenöse bei chronischer Niereninsuffizienz) Flüssigkeitszufuhr bis zum Untersuchungszeitpunkt. Bei Diabetikern wird eine Glucoseinfusion durchgeführt. Im Rahmen der Untersuchung wird ein peripherer Zugang (Venflon) durch einen Arzt gelegt. Wenn keine aktuellen Blutbefunde vorliegen, erfolgt eine Blutabnahme inkl. TSH (Schilddrüsenhormonstatus) und Blutgruppe. Außerdem wird ein Autorin: Assoc.Prof. Dr. Suzanne RÖDLER Fachärztin für Innere Medizin und Kardiologie Die Angiographien werden nach vorgegebenem Standard beinahe immer über den radialen Zugang vom Handgelenk aus durchgeführt. Dies ist in Österreich nur am Rudolfinerhaus der Fall und bedeutet einen enormen Vorteil hinsichtlich Sicherheit und Komfort für die Patienten. Der Zugang über die Arteria radialis führt – durch den oberflächlichen Gefäßverlauf, ohne wichtige Nerven oder Venen in der Nachbarschaft zu tangieren – zu einer geringeren Anzahl von Komplikationen: So werden die Risken von Nachblutungen, Pseudoaneurysmen oder arteriovenösen Fisteln nach dem radialen Zugang extrem minimiert. In seltenen Fällen wird die Angiographie über die Leisten arterie durchgeführt. Sollte sich während der Untersuchung die Notwendigkeit für einen Eingriff im Sinne einer Ballondehnung oder Stentimplantation ergeben, so wird diese im Regelfall gleich im Anschluss an die diagnostische Angiographie durchgeführt. Nach der Untersuchung verlässt der Patient den Angiographieraum wieder in seinem Krankenbett und wird • • • • Gefäßstatus (Beingefäße u. Halsschlagadern) Abklärung der gesamten Aorta Komplette Blutuntersuchung (Labor) Nuklearmedizinische Untersuchungen – Perfusionsszintigramm • Magnetresonanztomographie (MRT) • Calcium-Score der Gefäße durch das Assistenzpersonal in den Wartebereich gebracht. Der Patient hat einen Druckverband im Bereich der Punktionsstelle am Handgelenk, der nach 4 bis 5 Stunden vom Pflegepersonal nach einem vorgegebenen Standard entfernt wird. IN KÜRZESTER ZEIT WIEDER MOBIL Durch die Technik der RadialisAngiographie kann der Krankenhausaufenthalt so kurz wie nur möglich gehalten werden (eine Nacht). Die Patienten sind nach der Untersuchung mobil. In bestimmten Fällen werden Patienten auch ambulant untersucht und behandelt. Durch den standardisierten Ablauf der Angiographien am Rudolfinerhaus werden bereits seit Jahren Untersuchungen für unsere Patienten auf höchstem Niveau durchgeführt. Dies lässt sich auch aus den sehr niedrigen Komplikationsraten bei den mittlerweile jährlich über 400 Eingriffen ablesen. WEGWEISENDE KOMPETENZ Am Rudolfinerhaus werden zweimal im Jahr spezielle Radialiskurse für junge Kardiologen aus ganz Österreich abgehalten. Diese erfreuen sich großer Beliebtheit. Das von uns vermittelte Konzept findet Anklang in ganz Österreich und das Rudolfinerhaus gilt diesbezüglich als hoch angesehene Referenz. Darüber hinaus wurden und werden durch eine langjährige Kooperation mit der Herzchirurgie des AKH Wien schon viele gemeinsame Patienten optimal und rasch versorgt. Das gilt sowohl für dringende präoperative Herzkatheteruntersuchungen als auch für instabile Patienten, die einer raschen Herzoperation bedürfen. Cardiovascular diagnosis ENSURING REGULAR BLOOD FLOW I n addition to a thorough physical examination with auscultation of the heart and lungs, a cardiac evaluation includes an electrocardiogram (ECG). If there is any suspicion of increased plaque deposits in the coronary vessels, patients undergo heart catheterization. Angiographies, or examinations of the vessels via a catheter, are almost always performed via a radial access from the wrist. This practice is so safe that patients typically only have to spend one night in the hospital. Rudolfinerhaus implemented a standardised angiography process that has kept the quality of the procedure at the highest level for many years. top class MÄRZ 2016 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES 23 KOMPETENZ t Abb. 1 CT Angiographie eines Aortenaneurysmas vor der Behandlung t Abb. 2 Angiographie nach Implantation einer Aortenendoprothese GEFÄSSCHIRURGISCHE THERAPIE DER Carotis und Aorta Erkennen ein optimales Langzeitergebnis gewährleistet. SCHLAGANFALLVERMEIDUNG DURCH OPERATION AN DER CAROTIS zur Behandlung von Aneurysmata und Schlaganfallvermeidung J eder vierte bis fünfte Österreicher leidet bereits an einer arteriellen oder venösen Gefäßerkrankung, die Prävalenz nimmt aufgrund der älter werdenden Gesellschaft ständig zu. Die Therapieansätze arterieller Erkrankungen haben sich allerdings in den letzten Jahren deutlich verschoben. In einigen Bereichen werden vorwiegend minimalinvasive Behandlungen angeboten, in anderen hat sich – wider Erwarten – die chirurgische Therapie als die sicherere und nachhaltigere Lösung herauskristallisiert. Die invasive Behandlung arterieller Erkrankungen setzt ein sicheres, verfügbares und hochtechnisiertes Umfeld hinsichtlich Diagnostik und Nachsorge voraus. Die Verfügbarkeit hochqualitativer bildgebender Verfahren wie MRT, CT und Ultraschall vor und nach der Operation, die Möglichkeit der optimalen anästhesiologischen Betreuung während der Operation sowie postoperativ – gegebenenfalls auf einer IMC – sind die Voraussetzungen der modernen, sicheren und effizienten Behandlung. DILATATIVE ERKRANKUNGEN DER AORTA (AORTENANEURYSMA) Aneurysmata sind Aussackungen von Gefäßen um mehr als 50% des gesunden Gefäßdurchmessers. Bei weitem am häufigsten tritt ein 24 top class MÄRZ 2016 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES Aortenaneurysma im Bereich der Bauchhöhle unter den Nieren arterien auf. Das Risiko, daran zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter, besonders ab dem 65. Lebensjahr. Ab einem Durchmesser der Bauchschlagader von mehr als 3 cm spricht man von einem Aneurysma. Ab 5 cm im maximalen Durchmesser sollte man bei Frauen, ab 5,5 cm bei Männern, ein Bauchaortenaneurysma der Behandlung zuführen, da das Risiko der Ruptur – des Platzens – mit einer Sterblichkeit von 90% bei weitem höher ist als das Risiko der Behandlung. DIAGNOSTIK Die einfachste Methode der Diagnose ist eine Ultraschalluntersuchung. Dabei lässt sich leicht und schmerzfrei feststellen, ob ein Bauch aortenaneurysma vorliegt. Sollte ein maximaler Schlagaderdurchmesser von über drei Zentimeter festgestellt werden, ist es ratsam, mit dem Ultraschallbild den Gefäßspezialisten zu konsultieren, um gegebenenfalls eine CT Angiographie der Aorta durchzuführen (Abb. 1). Autor: Prim. PD Dr. Afshin ASSADIAN Facharzt für Chirurgie, Gefäßchirurgie, Endovasculärer Spezialist Nicht jedes Bauchaortenaneurysma muss gleich operativ behandelt werden. Ist die Aussackung noch klein, kann das Wachstum des Aneurysmas gestoppt und eine invasive Therapie vermieden werden. Entscheidend ist eine Reduktion von Risikofaktoren wie Rauchen, Hypertonie, Hypercholesterinämie und Übergewicht sowie eine jährliche Ultraschallkontrolle. Bauchaortenaneurysma aus dem Blutfluss genommen. Dadurch kann der Blutdruck nicht mehr auf die kranke Gefäßwand einwirken und diese zum Platzen bringen. l WANN IST EINE ULTRASCHALLUNTERSUCHUNG FÜR DAS SCREENING SINNVOLL? l Wenn Sie Raucher waren oder noch sind, l über 65 Jahre alt sind, l an Bluthochdruck (auch gut behandelt!) leiden, l an anderen arteriellen Gefäßerkrankungen leiden, l Verwandte mit einem Aneurysma haben. l Sollten alle erwähnten Punkte auf Sie zutreffen, Sie jedoch unter 65 Jahre alt sein, ist auch für Sie eine Ultraschalluntersuchung ratsam! Diese erfolgt über niedergelassene Radiologen, Internisten oder Urologen. WAS PASSIERT BEI DER BEHANDLUNG? Sowohl bei der offenen Operation als auch bei der endovaskulären Therapie mittels Stent wird das Bei der offenen Operation wird per Bauchschnitt die Bauchaorta freigelegt und eine Rohrprothese oder Y-Prothese aus Kunststoff eingenäht. Der Eingriff erfolgt in Allgemeinnarkose und stellt eine große Gefäßoperation dar. Beim Stent (kunststoffummanteltes Metallgerüst) handelt es sich meist um eine Y-förmige Prothese, deren „Beinchen“ in den Beckenarterien zu liegen kommen (Abb. 2). In den vergangenen Jahren haben sich die Materialien deutlich verbessert. Der Eingriff selbst wird unter Lokalanästhesie durchgeführt und ist durch neue Operationstechniken einfacher und risikoärmer geworden: Bei unkomplizierten Fällen dauert er durchschnittlich nur eineinhalb Stunden. Postoperativ erfolgt ein Kontroll-CT zur Darstellung des Operationserfolges und als Referenz für zukünftige CT Untersuchungen. Wichtig ist eine konsequente Nachsorge bei Aorten stents, da „kleinere Nachbesserungen“ mittels Katheter in den Jahren nach der Implantation erfolgen können und ein rechtzeitiges Das primäre Ziel der Operation von Patienten mit hochgradiger asymptomatischer und symptomatischer Carotisstenose ist die Vermeidung von Schlaganfällen. Diese treten trotz mehr oder weniger stringenter Medikamentencompliance seitens der Patienten bei der asymptomatischen Carotisstenose zwischen 2% und 4% pro Jahr auf. Bei Patienten mit symptomatischen Stenosen – rezente TIA oder Schlaganfällen – ist die Schlaganfallrate besonders in den ersten Wochen bedrohlich hoch und liegt innerhalb der ersten 6 Wochen bei ca. 20%. Die Operation der Carotis wurde in zahlreichen Studien der medikamentösen Therapie alleine und auch dem Stent gegenüber als deutlich überlegen gezeigt. Dennoch: Als Komplikation des Eingriffes kann es in erfahrener Hand bei unter 1% bei asymptomatischen und unter 3% bei symptomatischen Stenosen zu Majorkomplikationen kommen. Screeninguntersuchungen mittels Ultraschall sind bei der allgemeinen Bevölkerung nicht sinnvoll, bei Patienten mit Risikofaktoren oder manifesten arteriellen Erkrankungen ist der Carotisschall jedoch angebracht. WIE ERFOLGT DIE OPERATION? Die Operation erfolgt in Lokal anästhesie. Es wird die Halsschlagader dargestellt, nach Ausklemmung KOMPETENZ die Carotis geöffnet und der krankhaft veränderte innere Anteil des Gefäßes ausgeschält. Danach wird das Gefäß rekonstruiert und zum Abschluss eine Angiographie durchgeführt. Postoperativ verbringen die Patienten eine Nacht im Aufwachraum und kommen am nächsten Tag auf die Normalstation. Im Sinne der Qualitätskontrolle und Patientensicherheit ist eine prä- und postoperative neurologische Untersuchung von großer Bedeutung. Diesbezüglich ist am Rudolfinerhaus eine hervorragende Betreuung gegeben. Vascular therapy CAROTID ARTERIES AND AORTA T he invasive treatment of arterial diseases requires a safe and reliable high-tech environment for diagnosis and follow-up. The availability of high-quality imaging procedures such as MRI, CT and ultrasound allows for the efficient treatment of blood vessels, and surgical innovations have made vascular interventions simpler and less risky. Aneurysms of the abdominal aorta are typically either addressed with open surgery or with the insertion of stents in less invasive procedures. In cases of stenosis (narrowing) in the carotid arteries, the primary goal of the surgical procedure is to prevent strokes. Patients with recent symptoms (TIA, stroke) are at particular risk. Vascular therapy procedures are typically performed under local anaesthesia. Patients spend just one night in the recovery station. top class MÄRZ 2016 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES 25 KOMPETENZ GUT ZU WISSEN: Pflege auf akademischem Im Studiengang Gesundheits- und Krankenpflege des Campus Rudolfinerhaus in Kooperation mit der FH Wr. Neustadt wird bewusst Wert auf ein ausgeglichenes Verhältnis von Theorie und Praxis gelegt. AbsolventInnen erwerben mit dem Bachelor of Science in Health Studies zugleich auch die Berufsberechtigung für die allgemeine Gesundheitsund Krankenpflege. Niveau Seit 2008 ist es in Österreich möglich, die Grundausbildung in der Pflege auf akademischem Niveau zu absolvieren. Das Rudolfinerhaus leistet auch hier Pionierarbeit. V on 2008 bis 2013 kooperierte die – damals noch – Gesundheits- und Krankenpflegeschule am Rudolfinerhaus mit der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg. Im sogenannten „2-in-1-Modell Pflege“ waren von Beginn an theoretische und praktische Ausbildung sowie Studium gleichberechtigt. Seit 2010 führt der Campus Rudolfinerhaus den sechssemestrigen Bachelorstudiengang Gesundheits- und Kranken pflege in einer sehr erfolgreichen Kooperation mit der Fachhochschule Wiener Neustadt. 26 Seit 2011 arbeiten AbsolventInnen oben genannter Studien in der Praxis und sind, wie Studierende auch, immer wieder mit der Frage „Akademisierung wozu?“ konfrontiert. Pflegeforschung in Bremen, betont, dass von der Akademisierung der Pflegeausbildung Impulse für die Professionalisierung der Pflege erwartet werden können. Sie nimmt dabei zwar auf Deutschland Bezug, ihre Aussagen können aber mit Sicherheit für Österreich übernommen werden. Zum einen, so Darmann, werde mit der akademischen Ausbildung ein Professionsmerkmal erfüllt, zum anderen – und das ist wesentlich für die Aufgaben, die sich aktuell im Gesundheitswesen stellen – „sollten Pflegende dadurch eher in der Lage sein, […] sich auf eine methodisch kontrollierte und nach expliziten Geltungskriterien bewährte erfahrungswissenschaftliche Wissensbasis (zu) berufen und dieses Wissen im Arbeitsbündnis mit dem Klienten anzuwenden“.* Wie lässt sich diese Frage beantworten? Was „bringt“ Akademisierung tatsächlich und welche Kompetenzen haben AbsolventInnen eines Bachelorstudiums aufzuweisen? Ingrid Darmann-Finck, Professorin am Institut für Public Health und Dieser Kompetenzzuwachs, aus dem sich eine Anhebung der Pflegequalität ableiten lässt, wird im Studium gezielt und konsequent gefördert. Erklärtes Ziel dabei ist, die Studierenden auf die zunehmende Komplexität und die sich ständig top class MÄRZ 2016 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES wandelnden Anforderungen des Arbeitslebens vorzubereiten und die Beschäftigungsfähigkeit durch einen Prozess des lebenslangen Lernens langfristig zu erhalten. Im Mittelpunkt stehen vor allem: l pflegewissenschaftliche und pflegerelevante Theorien, Prinzipien und Methoden auf die Praxisfelder zu übertragen; l durch Methoden des CaseManagements die Versorgung von PatientInnen bspw. mit chronischen Erkrankungen in den verschiedenen Settings zu verbessern; l l die Förderung von Schnittstellenmanagement und Netzwerkarbeit durch reflexives Agieren konstruktiv mitzugestalten, um z.B. das Entlassungsmanagement zu optimieren; das pflegerische Handeln im Sinne allgemeinen Wohlbefindens planvoll und problemlösend in die Pflegepraxis umzusetzen und l d urch Entwicklung, Umsetzung und Evaluation von Konzepten der PatientInnenberatung und -edukation in die Arbeitsbereiche zu integrieren; l d urch Pflegevisiten eine qualitativ hochwertige Pflege zu überprüfen und zu evaluieren; l e thisches und fürsorgliches Verhalten in Bezug auf die gesellschaftlichen und ökonomischen Rahmenbedingungen mit einer fachdisziplinären Perspektive zu verschränken durch die Förderung der Selbstwirksamkeit und des eigenen Empowerments in belastenden Situationen Hilfe einzufordern bzw. Grenzen zu ziehen, um den Anforderungen im Gesundheitswesen auf lange Sicht standhalten zu können. Zusammengefasst werden kann, dass BachelorabsolventInnen über vergleichsweise höhere Kompetenzen in den Bereichen Problemlösung, Nutzung der Ergebnisse wissenschaftlicher Studien und Kommunikation verfügen. Auf die Frage „Akademisierung der Pflege, wozu?“ kann somit geantwortet werden, dass der deutsche Bildungsrat für Pflegeberufe mit der Etablierung von Studiengängen sehr treffend „eine Entwicklung hin zur europäischen Normalität“ realisiert KOMPETENZ sieht. „Internationale Studien belegen einen eindeutigen Zusammenhang zwischen dem Wissensstand der Pflegekräfte und dem Patienten-Outcome. Je mehr Bachelor- und Master- Absolventen in einer Abteilung vorhanden sind, desto geringer ist die Komplikationsrate, beispielsweise im Hinblick auf Harnwegsinfekte, Pneumonien oder Thrombosen“, so Stefan Görres, Professor für Gerontologie und Pflegewissenschaft an der Universität Bremen.** Görres plädiert für eine Vollakademisierung des Pflegeberufs, wie sie in vielen anderen Ländern bereits realisiert ist. Die Energie sollte also zukünftig in die Konzeption von hochwertigen akademischen Bildungsangeboten fließen, die den Erwerb jener Kompetenzen anstreben, die erforderlich sind, um in unserem Gesundheitswesen nachhaltige Antworten auf aktuelle Fragen zu finden. Mit gleicher Wichtigkeit wird definiert und zur Umsetzung gebracht werden müssen, welche Aufgaben Pflegende mit akademischem Abschluss zu übernehmen haben und welche Kompetenzen – auch im Sinne von Befugnissen – sie dazu benötigen. Quellen: * Ingrid DARMANN-FINCK: Wirkungen einer akademischen Erstausbildung von professionell Pflegenden im Spiegel internationaler Studien. Pflege & Gesellschaft, 17. Jg. 2012 **Stefan Görres: Interview: Pflegeausbildung. „Wir brauchen eine Vollakademisierung“. Die Schwester Der Pfleger, 51. Jahrg. 10 (2012). Autorin: Mag. Elisabeth SITTNER Direktorin des Campus Rudolfinerhaus Academic nursing training HEALTH STUDIES DEGREE A ustria introduced new academic degree programs for nursing in 2008 to reflect the increasing scientific complexity associated with the profession and to keep pace with similar developments throughout Europe. From 2008 to 2013, the nursing school at Rudolfinerhaus cooperated with a private medical school in Salzburg to develop an innovative “2-in-1” nursing school model that included theoretical and practical aspects of training. This led to the introduction of the successful 6-semester Bachelor of Science in Health Studies program at Rudolfinerhaus Campus in 2010. The first graduates of these programs now entering the profession are proof of the many advantages offered by thorough academic preparation. Many advocates are calling for universal degree requirements for nurses to further advance the profession, particularly since international studies have shown a clear correlation between the knowledge of nursing staff and positive patient outcomes. In contrast to past training models, nursing students in modern academic programs are introduced to nursing theory, case management, and long-term patient care approaches. This includes, for example improved interface use and networking for optimised discharge management. As a result, graduates are better prepared to develop and implement care concepts on the basis of scientific research and have higher competencies in problem solving. At the same time, the training emphasises that nurses are empowered to call for assistance in stressful situations in order to cope with the demands of the profession in the long term. Plans call for continuing the research of academic requirements in nursing training to further advance the profession. top class MÄRZ 2016 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES 27 Sportlich in die warme Jahreszeit RECREATION RECREATION NICHTS FÜR Bewegungsmuffel V orausgesetzt Sie gehören nicht unbedingt zu den wahrhaft konsequenten Freizeitsportlern, dann steigt mit den Außentemperaturen wahrscheinlich auch Ihr Aktivitätslevel. Oder zumindest die Freude, sich wieder mehr im Freien zu bewegen. Ein guter Plan! Ihre Gesundheit wird es Ihnen danken. NICHT SO SCHNELL Generell gilt: Langsam einsteigen, kontinuierlich steigern. Wer nach einer Pause gleich mit mehrstündigen Laufeinheiten beginnt, tut sich nichts Gutes. Muskeln müssen erst aufgebaut, Kondition erworben werden. Beides funktioniert nicht 28 top class MÄRZ 2016 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES von heute auf morgen. Auch Aufwärmphasen und Dehnungsübungen sollte man nicht überspringen. Denn Zerrungen oder andere Verletzungen könnten die unerfreuliche Folge sein. BEUGT RISIKEN VOR Richtig angegangen, beugt regelmäßige Bewegung zahlreichen Beschwerden vor, die unter anderem dadurch entstehen, dass man beruflich wie privat viel Zeit im Sitzen verbringt. Der ständige Bewegungsmangel bewirkt sehr häufig: • S toffwechselstörungen • R ücken- oder Gelenkschmerzen, rasche Ermüdbarkeit • sogar Depressionen, Angst- und Schlafstörungen Ausdauersportarten tragen da besonders zur Prävention bzw. Besserung bei. Leidet man bereits unter gesundheitlichen Beschwerden, empfiehlt es sich vor der Aufnahme des Trainings, einen Arzt aufzusuchen, um die geeignetste Sportart bzw. das gesundheitsförderndste Training zu eruieren. MIT SPASS DABEI • Ü bergewicht und Bluthochdruck • V erkalkung und Steigerung der Blutfettwerte Freude an der Bewegung selbst ist für viele schon Grund genug, zu sporteln. Glückshormone werden ausgeschüttet, das eigene Körperempfinden intensiviert, das Selbstwertgefühl gesteigert – es fühlt sich einfach wunderbar an. Aus gesundheitlicher Sicht bieten sich sowohl für Anfänger wie auch geübte Sportler beispielsweise langes Spazieren (=Wandern), Nordic Walking, Joggen, Radfahren oder Schwimmen an. Liter Quell-, Mineral- oder Tafelwasser oder ungesüßten Tee trinken. Die klassische Wander-Jause mit viel Speck, fetter Wurst oder Geselchtem ist wenig geeignet und wäre besser durch eine vollwertige Ernährung zu ersetzen (z.B. Bananen, Müsliriegel). Dann ist Wandern in jeder Hinsicht ein vitalisierender Genuss. „RICHTIG“ WANDERN Beim Nordic Walking wird durch den Einsatz der Stöcke auch die Muskulatur des Oberkörpers trainiert. Wird es korrekt ausgeführt, ist der Sauerstoffverbrauch (und somit die Ausdauerbelastung) um ca. 5% höher als beim konventionellen Wandern. Aber Achtung: Wer davon ausgeht, dass die Gelenke gegenüber normalem Spazieren weniger belastet werden, wie gelegentlich behauptet wird, der irrt. Daher ist auch hier ein behutsamer Einstieg empfehlenswert. Mit angemessenen Trainingseinheiten ist Nordic Walking für untrainierte Personen ebenso geeignet wie für ambitionierte Sportler. Wandern in einem gleichmäßigen Rhythmus ist ein guter Ausgleich zu sitzenden Tätigkeiten und steigert das Wohlbefinden maßgeblich. Nach Möglichkeit außerhalb von dicht bebautem Gebiet, wirken die frische Luft und die umgebende Natur wohltuend, erholsam und erfrischend. Wandern mindert Spannungen und Ängste und verzögert Alterungsprozesse. Durch regelmäßige Wanderungen wird das Herz-Kreislauf-System gefördert, die Fließeigenschaften des Blutes werden verbessert, die Atmung verstärkt, die Darmtätigkeit angeregt, die Knochendichte erhöht, Aufmerksamkeit und Lernfähigkeit gesteigert und das Immunsystem gestärkt. Die Wanderbewegung verbessert die gesamte Durchblutung der Muskulatur, besonders der roten und weißen Muskelfasern. Die Speicherkapazität für Sauerstoff und Kohlenhydrate steigt, der gesamte Stoffwechsel kommt in Schwung. Viel trinken ist beim Wandern wie auch bei anderen Sportarten ein Muss! Denn über Atemwege, Haut, Niere und Darm wird ständig Wasser abgegeben. Daher sollte man während einer Wanderung 1 bis 1,5 NORDIC WALKING – DAS 5% PLUS Minuten (insgesamt ein bis drei Stunden). Dabei kommt es natürlich auch auf die körperliche Verfassung an. Wer seine Kondition steigern möchte, sollte immer gerade so schnell laufen, dass er nicht außer Atem kommt, sondern sich nebenbei unterhalten kann. Der Puls sollte gleichmäßig sein, also sind zu Beginn starke Steigungen zu meiden bzw. ist das Tempo entsprechend deutlich zu reduzieren, wozu es allerdings einiger Erfahrung bedarf. Für die Gelenke ist ein weicher Boden viel schonender als Asphalt. Ein zusätzliches Krafttraining für die Beinmuskulatur kann Knieschmerzen vorbeugen. Noch 2 Tipps: Beim Kauf von Laufschuhen kompetent (!) beraten lassen (ev. alte Laufschuhe mitnehmen, deren Abnützungsprofil Schlüsse auf die Fußstellung zulässt) und Laufanalyse durchführen, die etwaige Fehlstellungen aufzeigt. Dann kann man Laufschuhe auswählen, die diese ausgleichen und die Füße BEIM JOGGEN NICHT AUSSER ATEM KOMMEN Viele Menschen denken bei Freizeitsport häufig an Joggen oder Laufen. Kein Wunder, ist dies doch nahezu immer und überall möglich, man benötigt kaum Equipment und man kann sich so richtig „auspowern“. Inzwischen haben jedoch mehrere Langzeitstudien gezeigt, dass nur moderates Joggen auf lange Sicht wirklich gut für die Gesundheit ist. Die Empfehlungen für die optimale Ausübung variieren, bewegen sich aber in etwa bei zwei bis drei Laufeinheiten pro Woche zu je 20-60 top class MÄRZ 2016 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES 29 RECREATION beim Laufen entsprechend unterstützen. Beim Laufen tief ein- und ausatmen, um einen möglichst vollständigen Luftaustausch in der Lunge zu ermöglichen. Wer dann noch reichlich trinkt, wird viel Spaß am Joggen haben und auch seine Gesundheit voranbringen. 2-RAD STATT 4-RAD Der runde Bewegungsablauf, bei dem keine Seitwärtsbewegung stattfindet, schont die Knie vor Knorpel abrieb (Kniearthrose) und schmiert gleichzeitig die Gelenke. Radfahren ist bei Übergewicht (Body-MassIndex über 25) besonders empfehlenswert wegen der gelenkschonenden Verbrennung von Kalorien und Fett. Es wirkt sich auch positiv auf die Cholesterinwerte aus und senkt das Risiko einer Arteriosklerose (Gefäßverkalkung). Radfahren bringt zudem das HerzKreislauf-System in Schwung. Der Blutdruck steigt während des Trainings an, langfristig sinkt er aber auf ein niedrigeres Niveau. Das schont das Herz, weil es gegen weniger Widerstand anpumpen muss. Durch das Training wird der Herzmuskel gestärkt und besser durchblutet. Die Steigerung der Leistungsfähigkeit beugt HerzKreislauf-Erkrankungen vor. 30 top class MÄRZ 2016 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES RECREATION WIE FIT IST IHR Beim Tritt auf die Pedale ziehen sich die Beinmuskeln zusammen. Dabei werden die Venen zusammengedrückt und das Blut zum Herzen hin gepumpt. Die aktive Unterstützung der Venen beugt einem Blutstau in den Beinen vor. Damit sinkt das Risiko von Venenerkrankungen. Allerdings ist eine aufrechte Sitzposition wichtig, damit die Blutzirkulation richtig funktioniert. Radfahren kostet Energie. Das senkt auf natürliche Weise den Blutzuckerspiegel, hält gleichzeitig das Körpergewicht in Grenzen und beugt damit Diabetes mellitus Typ 2 (Zuckerkrankheit) vor. WASSER BELEBT DIE SINNE In vielerlei Hinsicht ähneln die Vorzüge des Schwimmens jenen des Radfahrens: Das Herz-KreislaufSystem kommt in Schwung, der Herzmuskel wird trainiert, Cholesterinspiegel sowie die Risiken für Diabetes und Arteriosklerose werden gesenkt – und das auf überaus schonende Weise. Trägt doch das Wasser einen Großteil des Körpergewichts, Rücken und Gelenke werden entlastet. Auch bei Gedächtnis? Arthrose ist schwimmen möglich und kann helfen. Es empfiehlt sich abwechselnd rücken- und brustzuschwimmen. Beim Rückenschwimmen wird die Wirbelsäule entlastet und die Rückenmuskulatur gestärkt, beim Brustschwimmen trainiert man Brust-, Arm- und Schultermuskeln. Schwimmen ist eine gute Möglichkeit, mit wenig Belastung wirksame Ergebnisse zu erhalten. Kurzum: Sport hält fit und gesund – und macht Spaß! Noch irgend welche Fragen? Stepping it up GETTING PHYSICAL ACTIVITY RIGHT T he upcoming spring and summer season will again offer many opportunities to enjoy the outdoors with healthy exercise. To prevent injuries after a long winter, it is best to get started slowly without skipping over warm-up and stretching exercises. Heart-healthy exercise that can be enjoyed at any age includes hiking, Nordic walking, and slow jogging. In addition to sufficient hydration, these activities require wellfitted shoes. Biking and swimming are particularly beneficial for those who want to take weight off their legs and knees. Pedaling or swimming keeps the blood circulation moving and effectively prevents heart disease and excessive weight gain. Es führt leider kein Argument daran vorbei: Unser Gedächtnis befindet sich bereits im Alter von 16 bis 25 Jahren auf seinem Höhepunkt. Bleibt die Frage – wie bleibt man geistig fit? T rösten Sie sich – auch Albert Einstein hatte bereits mit 26 Jahren seine Relativitätstheorie geschrieben und gilt dennoch als Paradebeispiel für ungebrochen geistige Leistungsfähigkeit auch in späten Lebensjahren. Fakt aber ist ebenso, dass uns unser moderner Lebensstil zwischen Schule, Beruf, Karriere, Familie und Freizeitprogramm tagein tagaus einiges abverlangt. Alles soll schnell und am besten gleichzeitig erledigt werden. Da kommt es schon öfter einmal zur Überforderung unserer Fähigkeiten, ganz gleich in welchem Lebensalter wir uns gerade befinden. Eine nähere Beschäftigung damit, was wir selbst beitragen können, dass unser Gedächtnis möglichst lange leistungsfähig und aktiv bleibt, ist also gar kein so schlechter Plan. EIN GESUNDER GEIST IN EINEM GESUNDEN KÖRPER Kreativ ist dieser Merksatz schon lange nicht mehr, dafür aber gültig wie eh und je. Zahlreiche Untersuchungen haben gezeigt, dass ein bewegungsintensiver und ernährungsbewusster Lebensstil ursächlich mit kognitiver Aktivierung zusammenhängt. Während sich regelmäßige Bewegung positiv auf das Herz-Kreislauf-System auswirkt und das Gehirn dadurch besser durchblutet, empfiehlt sich zugleich eine möglichst zucker- und fettarme Ernährung, die vermehrt auf den Genuss von Omega-3-Fett angereicherten Lebensmitteln wie Fisch, Sojaprodukte, Nüsse oder bestimmte Gemüsesorten abzielt. „Brainfood“ nennen sich deshalb auch vielsagend Ernährungskonzepte, die mit Hilfe dieser Nahrungsmittel die Neurotransmitterbildung im Gehirn sowie die Funktionstüchtigkeit der Zellwände positiv zu beeinflussen versuchen. WIE TRAINIERBAR IST DAS GEHIRN? Ganz einig ist sich die Wissenschaft nicht. Skeptiker führen an, einschlägige Studien zeigten, dass kognitive Trainings maximal unseren „Arbeits speicher“ temporär verbessern. Also unsere Fähigkeiten nur unmittelbar während einer Aufgabenlösung erhöhen, allerdings keine bleibenden Effekte erzielen. Befürworter sehen andererseits in einer Reihe von Studien bestätigt, dass regelmäßige Trainingsprogramme Aufmerksamkeitsprozesse reaktivieren und damit sogar den IQ in Maßen verbessern können. Potenzial sei also in jedem Fall vorhanden. Nur wirklich objektivierbare Kriterien und verlässlich ge sicherte Methoden heißt es noch zu erforschen. WAS TUN? Ob kreuzworträtseln, Sudoku lösen, in Gehirnjogging-Apps Scores sammeln oder Fremdsprachen lernen – falsch können die unterschiedlichsten Aktivitäten, die unsere kognitiven Fähigkeiten fordern, niemals sein. Gerade wenn die Wissenschaft (noch) keine eindeutigen Antworten kennt, ist die Eigenverantwortung größer, herauszufinden, worin unser ganz persönliches mentales Fitnessprogramm besteht. Braucht es nur noch die Konsequenz dafür, es regelmäßig umzusetzen. How fit is your MEMORY? W hat can you do to keep your memory active? In addition to maintaining a physically active lifestyle and eating a healthy diet low in sugar and fat, make an effort to regularly challenge your brain with puzzles or foreign languages for a personal mental fitness program. top class MÄRZ 2016 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES 31 Privatklinik Rudolfinerhaus Ambulanz & Tagesklinik Eine umfassende Palette diagnostischer Untersuchungen, ein Therapieangebot von höchstem Standard, Vorsorgemedizin abgestimmt auf Ihren persönlichen Bedarf, individuelle Betreuung ohne lästige Wartezeiten. Information und Anmeldung: Mo-Fr 8-17 Uhr +43 (0)1 360 36-6451 [email protected] Die Ambulanz & Tagesklinik am Rudolfinerhaus bietet mit ihrem interdisziplinären Angebot in Kooperation mit den Fachambulanzen für Endoskopie, HNO, Neurologie mit EEG Labor, Augen, Lunge, Urologie, Orthopädie, Interne, Dermatologie und Chirurgie medizinische Versorgung auf internationalem Niveau. Darüber hinaus versuchen wir Ihren kurzen Aufenthalt auch nach kleinen Eingriffen so effektiv und angenehm wie möglich zu gestalten. Nicht umsonst vertrauen jährlich über 10.000 Patientinnen und Patienten unserer Erfahrung und Expertise. VIENNA www.rudolfinerhaus.at VIENNA‘S LEADING PRIVATE HOSPITAL
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