Univ.Prof Dr. Bruno MAMOLI

MÄRZ
V I E N N A ‘ S L E A D I N G P R I VAT E H O S P I TA L
WIEN
2016
top class
DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES
Neurologie
Univ.Prof Dr.
Bruno MAMOLI
NEUROLOGISCHES ZENTRUM
AM RUDOLFINERHAUS NEU
AUFGESTELLT
Neue Garage in Bau
Morbus Parkinson
Campus Rudolfinerhaus
Mehr Kapazität für Kurzund Dauerparker
Moderne Therapien
steigern Lebensqualität
Akademisierung
der Pflege
New parking garage
New therapies enhance life quality
Nursing as a science
P.B.B. 1190 WIEN, 07 Z 03 7511M
www.rudolfinerhaus.at
MÄRZ
WIEN
WIEN
NEWS
4 News, Events & Lifestyle
Druckfrisch aus dem Rudolfinerhaus
6
Österreichisches Rotes Kreuz
Helfen im Namen der Menschlichkeit
Humanitarian assistance
7 Neues MRT System installiert
Hightech für mehr Komfort
High tech for greater comfort
INSIDE8
Eröffnung
PatientenInformations- und BeratungsZentrum
Patient information and counselling centre
inhalt
CONTENTS
Hot off the press from the Rudolfinerhaus
9 Neues Präsidium gewählt
Verband der Privatkrankenanstalten
Hospital Association
KOMPETENZ 10 Kompetenzzentrum Neurologie
Interview mit Univ.Prof Dr. Bruno Mamoli
Interview with Univ.Prof Dr. Bruno Mamoli
17 Epilepsie
Gewitter im Gehirn
A thunderstorm in the brain
20 Morbus Parkinson
editorial
2016
MÄRZ
Eine der häufigsten chronischen Erkrankungen
des Nervensystems
Parkinson’s disease – A common neurological disorder
2016
WILLKOMMEN IM NEUEN TOP CLASS!
WELCOME TO THE NEW TOP CLASS!
Sehr geehrte Damen und Herren!
Es erfüllt mich mit Stolz, dass erstmals in der Geschichte des Rudolfiner-Vereins eine Repräsentantin der
Pflegewissenschaft zur Präsidentin gewählt wurde. Ich danke allen, die mir ihr Vertrauen geschenkt haben.
Für den Rudolfiner-Verein als Eigentümer der Privatklinik und des Campus stehen entscheidungsrelevante
Zeiten bevor. Zum einen wurde im vergangenen Herbst mit der Errichtung der Tiefgarage und der Technikzentrale begonnen – aktuelle Informationen entnehmen Sie dem Heft, zum anderen steht die weitere
Vorgangsweise für einen möglichen Um- bzw. Zubau im Vordergrund, die einen intensiven, verantwortungsvollen Entscheidungsprozess darstellt. Unter Einbezug aller Stakeholder und Berücksichtigung der wirtschaftlichen Möglichkeiten gilt es, das Projekt „Rudolfinerhaus 2020“ für die Zukunft nachhaltig zu planen, auf
Machbarkeit zu prüfen und umzusetzen. Die Gremien des Rudolfiner-Vereins nehmen ihre Verantwortung sehr
ernst und engagieren sich ausgesprochen intensiv und interessenswahrend.
In diesem Sinne freue ich mich, Ihnen auch mitteilen zu können, dass das Rudolfinerhaus noch mehr seine
medizinischen Kompetenzen stärken wird: Das Zentrum für Neurologie positioniert sich seit Anfang dieses
Jahres unter der Leitung von Univ.Prof. Dr. Bruno Mamoli neu und wird mit namhaften Kollegen erweitert.
Es ist auch gelungen, dass das Rudolfinerhaus als einziges privates Wiener Krankenhaus die Bewilligung für
eine Angiographie als Institut der Krankenanstalt erhalten hat. Einen ersten Einblick, welche Anforderungen
an das Rudolfinerhaus in diesem Bereich gestellt werden und welche Interventionen schon jetzt auf höchstem medizinischen Niveau angeboten werden, erhalten Sie ebenfalls im Blattinneren.
Das Rudolfinerhaus und der Campus sind für ihre Vorreiterrolle in der Durchführung und Ausbildung der
Pflege weit über die österreichische Grenze bekannt. Dieses wertvolle Alleinstellungsmerkmal wird laufend
– wissenschaftlich gestützt – den aktuellen und zukünftigen Bedürfnissen der Patienten und deren
Angehörigen entsprechend weiterentwickelt. Ende letzten Jahres erfolgte daher die Grundsteinlegung für das
erste Patienteninformationszentrum in einem Wiener Privatkrankenhaus. Ziel ist, umfassende Fragestellungen
von Patienten und Interessierten zu den Themen Gesundheit und Krankheit im weitesten Sinn in einem
vertrauensvollen Gespräch durch Pflegeexpertinnen zu beantworten.
22 Modernste Herz-Gefäßdiagnostik
Panta rhei – alles fließt
Cardiovascular diagnosis
24 Carotis und Aorta
Gefäßchirurgische Therapie
Surgical vascular treatment
26 Campus Rudolfinerhaus
Univ.Prof. Dr. Elisabeth Seidl
Pflege auf akademischem Niveau
Präsidentin Rudolfiner-Verein – Rotes Kreuz
President Rudolfiner-Society – Red Cross
Academic nursing training
RECREATION 28 Sportlich in die warme Jahreszeit
Nichts für Bewegungsmuffel
Getting physical activity right
31 Geistig fit bleiben
Wie fit ist Ihr Gedächtnis?
How fit is your memory?
28
IMPRESSUM und Offenlegung gem. § 25 Mediengesetz
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7
2
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MÄRZ 2016 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES
26
10
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Medieninhaber & Herausgeber: Rudolfiner-Verein – Rotes Kreuz
Billrothstraße 78, 1190 Wien, www.rudolfinerhaus.at
Vorstand: KR Dr. Georg Semler, Dr. Martin Leixnering,
KR Elisabeth Mayerhoffer
Konzept, redaktionelle u. grafische Produktion:
arge|zeit|media, www.argezeit.at
Druck: Offset 5020, Bayernstraße 27, 5072 Siezenheim
Fotos: iStock Photo, Rudolfinerhaus, Katharina Schiffl, ÖRK, Philips
Blattlinie: Top Class dient der Information der
Patienten, Ärzte und Vereinsmitglieder.
Wir bitten um Verständnis, dass wir aus Gründen der
Vereinfachung in unseren Texten auf die Genderformulierung
verzichten.
Die Verwendung von redaktionellen Inhalten ist
nur mit ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung
durch den Herausgeber gestattet.
Druck- und Satzfehler vorbehalten.
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MÄRZ 2016 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES
3
NEWS
Mehr Raum für das Rudolfinerhaus
Parkplätze?
Hier, bitte!
D
NEW PARKING GARAGE
Im September 2015 hat der erste Abschnitt
eines umfassenden Bauvorhabens begonnen:
die Errichtung einer Tiefgarage für Belegärzte,
Patienten, Besucher und Mitarbeiter.
Ebenen, die halbgeschossig versetzt
sind, erfolgt durch die Rudolfinerhaus Privatklinik GmbH. Das lärmund bauarme Bauvorhaben wird
mittels Deckelbauweise umgesetzt,
das bedeutet, dass nach dem ersten
Bauabschnitt bereits drei Viertel der
Oberfläche ab Jänner 2016 wieder
benutzbar sind und die Arbeiten
unterirdisch weiter durchgeführt
werden. Die gesamte Bauzeit ist mit
12-14 Monaten vorgesehen.
Die oft schwierige Parkplatzsituation für Belegärzte und Patienten
war Ausgangspunkt, um nach
Maßgabe des zukünftigen Bedarfs
und unter Berücksichtigung von
ökonomischen, technischen und
Umweltfaktoren die Errichtung einer dreigeschossigen Tiefgarage zu
beschließen. Diese neue Tiefgarage
stellt das Fundament für weitere
Um- bzw. Neubauaktivitäten dar,
um den zukünftigen Anforderungen einer modernen Klinik und eines modernen Campusbetriebes zu
entsprechen.
KOMFORT GARANTIERT
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MÄRZ 2016 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES
Die neue Tiefgarage entspricht
einem modernen, zeitgemäßen
Design: Stellplätze mit einer Breite,
die auch für SUVs geeignet ist,
ohne Gegenverkehr und mit angenehmen Ein- und Ausfahrtswinkeln, ausreichend Helligkeit und
Sicher­heit für die Benutzer. Darüber
hinaus werden E-Ladestationen und
Fahrradabstellplätze vorhanden sein.
Zwei getrennte Stiegenhäuser und
zwei Lifte, die auch für den Liegendtransport geeignet sind, führen
an die Oberfläche, deren Gestaltung
in weiterer Folge Teil des geplanten
Umbauprojektes Rudolfinerhaus
2020 sein wird. An der Oberfläche
stehen zusätzliche 27 Stellplätze zur
Verfügung.
FÜR DAUER- UND KURZPARKER
Für Patienten und Besucher sind
Kurzparktarife vorgesehen. Unsere
Belegärzte werden die Möglichkeit
haben, Dauerparkplätze zu reservieren und auch den Mitarbeitern des
Rudolfinerhauses wird die Garage
zur Verfügung stehen.
Für die Dauer der Umbauzeit steht
unseren Belegärzten ein provisorischer Parkplatz in der Rudolfinergasse 7 zur Verfügung. Seit Jänner
2016 steht der durch die Deckelbauweise ermöglichte oberirdische
Parkplatz den Patienten wieder zur
Verfügung.
Mit dem Bau der Tiefgarage leistet
das Rudolfinerhaus auch einen
Beitrag für die unmittelbare Um­
gebung, indem es sich optisch
ideal in das Erscheinungsbild des
Rudolfiner­hauses in Form einer
Begrünung der Oberfläche ein­
gliedern wird.
A
new parking garage under
construction at Rudolfinerhaus
will address the frequent shortage
of suitable parking spaces currently
encountered by medical staff, patients and visitors. The modern new
garage, to be completed within 1214 months, will offer an additional
173 parking spaces. It is part of the
Rudolfinerhaus 2020 remodelling
project, designed to make the hospital
even more modern and user-friendly.
The structure will feature three floor
levels, which are to be constructed
with particularly low-noise technologies. Building features will include
wider turning spaces, additional
security measures and charging
stations for electric vehicles. Upon
completion, the landscaped surface
will offer further green spaces for the
neighbourhood. Temporary parking
will be made available during the
construction phase.
Neue
Ambassadors
I
n festlichem Rahmen hoch
über Wien ernannte RotkreuzPräsident Gerald Schöpfer vier
neue Ambassadors.
In der ÖBB-Sky Lounge am
Wiener Hauptbahnhof wurde
Rudolfiner-Verein – Rotes Kreuz
Vorstandsmitglied KR Sissy
Mayerhoffer in ihrer Funktion
als Leiterin des Humanitarian
Broadcasting des ORF gemeinsam mit Volkstheater-Intendantin
Anna Badora, ÖBB-Chef Christian Kern und Porr-Vorstand
Karl-Heinz Strauss feierlich in
den Kreis der „Botschafter der
Menschlichkeit“ aufgenommen.
NEWS
SCIENCE TALK
Hörimplantate-Spezialist Univ.Prof. Dr. Wolf-Dieter
Baumgartner zu Gast bei Barbara Stöckl
L
ärm macht krank. Das ist keineswegs eine neue Erkenntnis, sondern eine,
die sich statistisch sogar belegen lässt. In Österreich leiden heute etwa
8.000 Menschen an Gehörlosigkeit und rund 600.000 haben massive Gehörprobleme. Ein Pionier auf dem Gebiet von Hightech-Hörprothesen ist der
HNO-Arzt Wolf-Dieter Baumgartner, international geschätzter Experte und
Belegarzt am Rudolfinerhaus. Er bildet Chirurginnen und Chirurgen in aller
Welt in OP-Technik und Implantation aus. Im Jänner sprach der Hörimplantate-Spezialist im ORF science.talk mit Barbara Stöckl über das „Wunder
Ohr“. Dabei ging es nicht zuletzt um die Zusammenarbeit österreichischer
Techniker mit der Universitätsklinik für HNO-Erkrankungen
am Wiener AKH.
TELEVISION INTERVIEW
Univ.Prof. Dr. Wolf-Dieter
Baumgartner, an international expert
in hearing aid implantation, was
recently inter­­­viewed on Austrian
television on the subject of the
“ear as an anatomic miracle.”
ÖRK
„Wir freuen uns,
dass künftig ein Teil
der Energie, die diese
vier Persönlichkeiten
auszeichnet, auch
dem Engagement für
bedürftige Menschen
zugute kommt“, sagte
der Rotkreuz-Präsident
in seiner Ansprache.
Unter Sissy Mayerhoffer
hat das soziale Engagement des ORF, „Nachbar in Not“,
„Licht ins Dunkel“ oder „Helfen.
Wie wir.“, neue Dimensionen erreicht. Nicht von ungefähr sieht sich
die renommierte Medienfrau durch
ihr sehr persönliches Engagement
für humanitäre Hilfe auch dem Rudolfiner-Gedanken in hohem Maße
verpflichtet.
t
er Rudolfiner-Verein –
Rotes Kreuz hat als
Grundstückseigentümer im
vergangenen Sommer den Startschuss für die Errichtung einer
Tiefgarage und Technikzentrale
durch die Rudolfinerhaus Privatklinik GmbH erteilt. Basis für die
endgültige Beschlussfassung war
die bereits präsentierte Planung
und eine optimierte, detaillierte
Projektbeschreibung.
Die Bauabwicklung der Tiefgarage mit 173 Stellplätzen auf drei
4
Improved
parking
KR Sissy Mayerhoffer (4.v.li.) als neue
„Botschafterin der Menschlichkeit“
NEW RED CROSS AMBASSADORS
In a festive ceremony, the Austrian Red
Cross recently named four prominent
“Ambassadors for Humanity”. Among
them was Sissy Mayerhoffer, Board
Member of the Rudolf­iner-Society –
Red Cross.
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MÄRZ 2016 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES
5
NEWS
NEWS
Helfen im Namen der
Menschlichkeit
Das Österreichische Rote Kreuz ist quer durch
das Land in der Versorgung von Flüchtlingen
und Asylwerbern im Einsatz.
t Fotos
H
ussam hat alles in Syrien
zurückgelassen, was einmal
sein Leben ausmachte. Der
junge Familienvater war Bankangestellter mit gutem Verdienst, er
liebte Wochenendausflüge ans Meer.
Durch den Krieg in seinem Heimatland ist er zum Flüchtling geworden. Nun sitzt er auf dem Asphalt
in einem österreichischen Grenzort,
hinter sich ein wackeliges Iglu-Zelt,
um sich seine Frau und die vier
Kinder.
Die Familie Haffi zählt zu den
über 730.000 Menschen, die ihre
Flucht seit Anfang September 2015
über die österreichischen Grenzen
geführt hat. Für die Erstversorgung
der müden, hungrigen und oft auch
traumatisierten Menschen stehen
täglich österreichweit etwa 420
Helfer im Einsatz. In den Bahnhöfen Wien, Linz und Salzburg sind
© Philips
die Rotkreuzler ebenso zu finden
wie an den Grenzübergängen und
in den zahlreichen Übergangsquartieren, die den Flüchtlingen auf der
Durchreise ein Dach über dem Kopf
bieten. Die Rotkreuz-Mitarbeiter
arbeiten Seite an Seite mit Freiwilligen aus der Bevölkerung, deren
Engagement über die Plattform
„Team Österreich“, einer Kooperation von Rotem Kreuz und Hitradio
Ö3, organisiert wird.
Dass es die Familie Haffi vollzählig
bis nach Österreich geschafft hat,
grenzt an ein Wunder. „Unter den
ankommenden Flüchtlingen sind
ganz viele, die jemanden vermissen. In dem Gedränge auf Bahnhöfen oder vor dem Einsteigen in
Busse gehen besonders Kinder oft
verloren“, sagt Tobias Mindler vom
Roten Kreuz. „Wir fahren dann mit
Lautsprecher-Wagen durch das Areal
und einige finden sich tatsächlich hier auch wieder.“ Um
die weniger Glücklichen kümmert sich
der RotkreuzSuchdienst, der
über sein internationales Netzwerk
auch im Ausland sucht.
Die körperlichen Wunden der
Ankommenden werden in Ambulanzzelten an der Grenze versorgt.
Dort bemühen sich RotkreuzSanitäter und freiwillige Ärzte um die
Menschen. Der Wiener Neurologe
Omid stammt aus dem Iran und hilft
beim Übersetzen. „Viele der Menschen haben nach den langen Fußmärschen wunde Füße. Erkältungen,
Halsschmerzen, Blasenentzündungen
sehen wir auch oft. Das erste Heilmittel ist oft schon die Anerkennung
der Verletzung als solche.“
Die Helfer sehen jeden Tag tausende
Menschen ankommen und wieder
gehen. Aber immer noch berührt
jedes Schicksal und spornt die Helfer
an. „Ich werde weiterhin Betreuungsdienste machen. Einfach weil ich ein
Mensch bin und anderen Menschen
helfen möchte“, spricht der RotkreuzHelfer Sören Appel wohl vielen aus
dem Herzen.
BITTE SPENDEN SIE JETZT!
The Austrian Red Cross has been actively
engaged in providing humanitarian assistance in the ongoing refugee crisis.
IBAN: AT57 2011 1400 1440 0144
BIC: GIBAATWWXXX
Kennwort: „Flüchtlingshilfe“
Online: www.roteskreuz.at/spende
www.roteskreuz.at/fluechtlingshilfe
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t Fotos © ÖRK
MÄRZ 2016 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES
Hightech
Komfort
für mehr
D
er neue MRT (Magnetresonanztomograph) der Marke Philips
Ingenia 1.5T ist seit Septemeber 2015 Teil der neuen medizintechnischen Ausrüstung im Zentrum für Radiologie und Bildgebende
Diagnostik am Rudolfinerhaus. Der technische Neuzugang erleichtert die Untersuchung für Patienten und Personal um ein Vielfaches.
Ein integriertes Video-Audio-System sorgt dafür, dass sich Patienten
während der Untersuchung mit Filmen oder Musik ablenken können. Die Untersuchungsdauer lässt sich mit dem modernen Gerät
ebenfalls verkürzen. Der Komfort für den Patienten ist eine der
obersten Prioritäten für das Rudolfinerhaus. Die Anschaffung dieser
topaktuellen Medizintechnik war daher ein großes Anliegen.
NEW MRI SYSTEM INSTALLED
A new magnetic resonance imaging (MRI)
unit (Philips Ingenia 1.5T) was installed
in September 2015 as a state-of-the-art
addition to the medical imaging equipment at Rudolfinerhaus. The new system,
representing the latest generation in MRI
technology, offers improved image quality,
shorter scanning times and greater detail
for optimal patient service. As an addi­
tional benefit, the system has a detachable
patient bed, which allows for faster and
more efficient treatment in emergency
situations.
TECHNIK STATE-OF-THE-ART
Nicht nur im Sinne des Patientenkomforts, sondern auch aus technischer Sicht ist die Anschaffung des Philips Ingenia zukunftsweisend. Das Gerät ist ein MRT der neuesten Generation. Die dStreamTechnologie sorgt für eine verbesserte Bildqualität, kürzere Messzeiten und größere Detailgenauigkeit. Einen weiteren Vorteil bietet die
abnehmbare Patientenliege, mit der unsere Patienten in Notfällen
noch schneller und effizienter versorgt werden können.
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MÄRZ 2016 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES
7
INSIDE
Neues Präsidium gewählt
Herzlich
willkommen
Verband der
Privat-
im PIZ
krankenanstalten
Ende letzten Jahres erfolgte die Grundsteinlegung
des ersten PatientenInformations- und BeratungsZentrums (PIZ) für Patienten, Angehörige und
Interessierte in Wien. Wo? Am Rudolfinerhaus.
Pflegedirektorin Ruth Deutsch-Hohberg, MAS,
beantwortet Fragen rund um das PIZ:
Wie entstand die Idee für das PIZ?
RUTH DEUTSCH-HOHBERG: Das PatientenInformations- und BeratungsZentrum
ist das erste gemeinsame Projekt im
Rahmen unserer Academic-PracticePartnership mit dem Institut für
Pflegewissenschaft der Universität
Wien. Durch Multimorbidität, die
Zunahme chronischer Erkrankungen aufgrund der demographischen
Entwicklung und Verkürzung der
Krankenhausverweildauer besteht
großer Bedarf vonseiten der Patienten
an Orientierungs- und Planungshilfe.
Um auf diese Bedürfnisse reagieren zu
können, entstand die Idee des PIZ.
Der Grundstein wurde gelegt, wie geht es nun
weiter?
RUTH DEUTSCH-HOHBERG: Derzeit startet
das PIZ mit einer ersten Ausbaustufe
und „Minimalbesetzung“ an zwei
Nachmittagen in der Woche. Das
Beratungs-, Schulungs- und Informationsangebot wird in den kommenden Jahren stetig ausgebaut werden.
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MÄRZ 2016 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES
INSIDE
Die weiteren Entwicklungen werden wissenschaftlich begleitet und
evaluiert, um den Besuchern des PIZ
optimale Beratung, Information und
Schulung anbieten zu können. Dabei
arbeiten wir eng mit dem Institut für
Pflegewissenschaft der Universität
Wien zusammen und legen auf diese
wissenschaftliche Begleitung großen
Wert. Das Ziel ist, unseren Patienten bei Fragen rund um Gesundheit,
Pflege und den Umgang mit Krankheit zur Verfügung zu stehen und
neuestes und evidenzbasiertes Wissen
zu vermitteln.
Was erwartet die Patienten im PIZ?
RUTH DEUTSCH-HOHBERG: Kostenfreie, unverbindliche und vertrauliche Beratung, Information, Schulung sowie
Weitervermittlung und Anleitung
zu Themen wie Gesundheit, Pflege,
Pflegebedürftigkeit und Umgang mit
Krankheit im Alltag.
Die Räumlichkeiten befinden sich
im Eingangsbereich des Rudolfinerhauses und wurden komplett neu
gestaltet. Ein modern ausgestatteter
Internet-Corner, ein gemütlicher
Leseplatz und ein Beratungsbereich
D
p Univ.Prof. Mag. Dr. Hanna Mayer,
Mag. Johanna Breuer, Aline Schwandner,
Mag. Beatrix Balasko, Margareta Leitner, BSc,
Margit Partoll, Dr. Andrea Smoliner, Ruth DeutschHohberg, MAS und Univ.Prof. Dr. Elisabeth Seidl
(v.li.n.re.)
laden zu ausgiebiger Recherche, falls
gewünscht auch unter Anleitung, ein.
Wann ist das PIZ geöffnet?
RUTH DEUTSCH-HOHBERG: Das PIZ ist
jeden Dienstag und Mittwoch von
14.00-16.00 Uhr geöffnet – die
Öffnungszeiten sollen sukzessive
ausgebaut werden – um Patienten,
Angehörigen und Interessierten für
Fragen zur Verfügung zu stehen.
PATIENT INFORMATION CENTRE
A new patient information and
advisement centre at Rudolfinerhaus
in cooperation with the University
of Vienna will provide patients with
counselling on specific illnesses, nursing
techniques, and handling certain diseases in every­day situations. The staffing
hours of the new centre are expected to
increase to meet the needs of patients
and their family members. The centre
was established in response to the increase of chronic diseases in association
with demographic developments.
er Verband der Privat­
krankenanstalten Österreichs ist seit 1953 die
Interessensvertretung für Rechtsträger privater Krankenanstalten
und verfügt über eine eigene
Kollektivvertragsfähigkeit.
Seit November 2015 blickt der Verband mit einem neu gewählten Präsidium in die Zukunft. Bei der Wahl
im Rahmen der Generalversammlung ist es zu personellen Veränderungen gekommen: Die Funktion
des Vizepräsidenten wird künftig
Dr. Georg Semler wahrnehmen.
Präsident des Verbandes bleibt Prim.
Dr. Josef F. Macher. Mag. Stefan
Günther ist als neuer Generalsekretär
für den Verband tätig.
Zufrieden zieht Prim. Dr. Josef F.
Macher, wiedergewählter Präsident
des Verbands der Privatkrankenanstalten Österreichs, Bilanz. Er
sieht diese unter dem großen Punkt
„Schaffung einer Gemeinschaft
trotz Konkurrenz“, der in Zukunft
noch wichtiger wird. So gehören
mittlerweile fast alle österreichischen Privatkliniken dem Verband
an und entwickeln gemeinsam eine
Zukunftsstrategie.
Der neue Vizepräsident Dr. Georg
Semler bezeichnet den Verband als
die Interessensvertretung der
österreichischen Privatkrankenanstalten und möchte diesen in
Zukunft noch stärker als solchen
positionieren.
Für Semler ist entscheidend, darüber
zu informieren, was Privatkrankenanstalten leisten können und leisten.
„Es gilt, die Qualitäten und Vorzüge
auch gegenüber öffentlichen Häusern aufzuzeigen. Dazu gehören die
freie Arztwahl auf höchstem medizinischen Niveau, keine Wartelisten
bei Operationen, aber auch die individuellen Stärken und Besonderheiten der einzelnen Kliniken.“ Durch
die Straffung der öffentlichen Gesundheitsversorgung wächst die
Bedeutung der privaten Anbieter
am Gesundheitsmarkt. Diese zusätzlichen Chancen sind seitens der
Privat­krankenanstalten konsequent
zu nützen.
Mit der Wahl wird überdies die Stellung des Rudolfinerhauses innerhalb
des Verbands gewürdigt. Dr. Semler
engagiert sich seit vielen Jahren ehrenamtlich für das Rudolfinerhaus
und ist seit 2008 Vorstand des Rudolfiner-Verein – Rotes Kreuz und
Aufsichtsratsvorsitzender der Rudolfinerhaus Privat­klinik GmbH.
Dr. Georg Semler
Well
represented
HOSPITAL ASSOCIATION
T
he Association of Privately Operated Hospitals in Austria has represented the interests of non-public clinics
and hospitals throughout Austria since
1953. The election of Dr. Georg Semler
to the Association’s Board of Directors
highlights the excellent reputation the
Rudolfinerhaus hospital enjoys in the
medical community. In his new capacity, Semler plans to promote the special
offers of privately owned healthcare fa­
cilities, which are able to offer a higher
level of quality and optimal medical
choices for patients.
top class
MÄRZ 2016 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES
9
KOMPETENZ
Kompetenzzentrum Neurologie
am Rudolfinerhaus
Kopfsache
Univ.Prof. Dr. Bruno Mamoli als neuer
organisatorischer Leiter des Kompetenzzentrums Neurologie am Rudolfinerhaus
ist ein deutliches Signal. Mit einem
erweiterten Leistungsangebot, täglichen Ordinationszeiten und einem
renommierten Ärzteteam will man
an Wiens erster Adresse für Ihre
Gesundheit in diesem Jahr einen
besonderen Fokus setzen.
Herr Professor Mamoli, was ist neu am „Kompetenzzentrum Neurologie“?
DR. BRUNO MAMOLI: Am Rudolfinerhaus
hat man der wachsenden Bedeutung
des Faches immer schon hohen Stellenwert zugesprochen. Das war auch
der Grund, warum hier bereits im
Jahre 2012 ein „Kompetenzzentrum
Neurologie“ etabliert wurde. Dieses wurde nunmehr neu strukturiert
und für 2016 auf eine breitere personelle Basis gestellt. Wir freuen uns
sehr, weitere renommierte Expertinnen und Experten für die Betreuung
von Patienten mit neurologischen
Krankheitsbildern am Rudolfinerhaus gewonnen zu haben. Entscheidend ist, dass dabei das gesamte
Spektrum von Krankheitsbildern
abgedeckt wird, die das zentrale und
10
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MÄRZ 2016 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES
periphere Nervensystem betreffen.
Dies umfasst häufige Erkrankungen
wie Demenzen, Parkinsonsyndrom,
Migräne und andere Kopfschmerzen,
Epilepsien, Erkrankungen der Wirbelsäule (Rückenschmerzen, Bandscheibenvorfälle), Polyneuropathien
usw. Einen besonderen Schwerpunkt
stellen hierbei die prophylaktische
Therapie z.B. bei vaskulären Prozessen (wie Schlaganfall) und die Beratung von Patienten und Angehörigen
hinsichtlich einer medikamentösen
Therapie und Lebensführung dar.
Welche Möglichkeiten zur diagnostischen
Abklärung stehen am Neurologischen Zentrum
zur Verfügung?
DR. BRUNO MAMOLI: Wir haben zum
einen ein elektrophysiologisches
Labor (EEG, EMG, NLG, Evozierte
Potentiale) zur Abklärung vor allem
von Epilepsien und Erkrankungen des peripheren Nerven­systems.
Weiters besteht im Rahmen interdisziplinärer Kooperation eine enge Zusammenarbeit mit der Allgemeinen
Ambulanz sowie den Instituten für
Physikalische Medizin bzw. Radiologie mit der Möglichkeit einer raschen Abklärung mittels MRT, CT
und Ultraschall. Bei Bedarf ist auch
eine neuropsychologische, logopädische oder ergotherapeutische Betreuung der Patienten möglich.
Um die Patientenversorgung bestmöglich zu gewährleisten, werden
darüber hinaus künftig täglich
Ordinationen im Rahmen des
Kompetenzzentrums Neurologie
KOMPETENZ
angeboten. Das ist eine wesentliche
Erweiterung und Verbesserung des
Leistungsspektrums. Zur Betreuung
der stationären Patienten stehen darüber hinaus Fachärzte konsiliarisch
zur Verfügung.
Das Gehirn ist wohl das zentralste menschliche
Organ. Wie hat sich das Fachgebiet Neurologie
angesichts der zunehmenden Möglichkeiten moderner Medizin in den letzten Jahren gewandelt?
DR. BRUNO MAMOLI: Das menschliche
Gehirn als äußerst komplexes Organ ist Sitz unserer Persönlichkeit,
unseres Denkens, unseres Fühlens,
unserer Bewegungsfähigkeit, unseres
Gleichgewichtes und vieler anderer
Eigenschaften. Diese Komplexität
macht verständlich, dass Störungen
zu sehr schwerwiegenden Krankheitsbildern mit unterschiedlichsten
Symptomen als Ausdruck zahlreicher akuter und chronischer Erkrankungen führen. Dementsprechend
erhielt das Gehirn in den letzten
Jahrzehnten große wissenschaftliche
Aufmerksamkeit, was zu beachtlichen diagnostischen und therapeutischen Fortschritten führte. So wurden einerseits neue Erkenntnisse auf
dem Gebiet der Funktionsweise des
Gehirns und der Pathogenese von
Krankheitsbildern des Nervensystems gewonnen, andererseits führten diese Erkenntnisse aber auch zu
einem Wandel der Neurologie von
einem vorwiegend diagnostischen
Fach zu einem diagnostisch-therapeutischen Fach.
Neurologische Krankheitsbilder stellen doch vor
allem auch eine gewaltige sozioökonomische
Herausforderung für die Gesellschaft dar?
DR. BRUNO MAMOLI: Das ist absolut korrekt. Das European Brain Council
errechnete, dass 35% aller Kosten
im Gesundheitssystem europaweit
durch Erkrankungen des Nervensystems hervorgerufen werden. Neben
dieser gesellschaftsökonomischen
Problematik muss allerdings auch
die durch die Erkrankungen bedingte individuelle Belastung angeführt werden. So sind neurologische
Krankheitsbilder die häufigste Ursache einer bleibenden Behinderung.
Da nun Erkrankungen des Nervensystems häufig Erkrankungen
des Alters sind, muss aufgrund der
demographischen Daten, die eine
Zunahme unseres Lebensalters voraussagen, in Zukunft mit einer
beträchtlichen Zunahme zu versorgender Patienten mit neurologischen Krankheitsbildern gerechnet
werden. Dies gilt vor allem für Patienten mit Demenzen (AlzheimerDemenz, Multiinfarkt-Demenz),
Parkinsonsyndrom, aber auch für
Altersepilepsie.
So litten in Österreich im Jahre
2000 rund 90.500 Personen unter
einer demenziellen Erkrankung.
Bis 2050 wird diese Zahl auf
ca. 240.000 Personen ansteigen.
Stellen Sie sich diese enorme Herausforderung einmal vor! Nicht
nachvollziehbar ist deshalb in diesem
Zusammenhang, dass von politischer Seite diese Entwicklung
erkannt, im medizinischen
Bereich jedoch negiert
wird. Zwar werden
strukturelle Maßnahmen im Pflegebereich umgesetzt – wie
z.B. die Aufstockung von
Pflegepersonal oder die Ausweitung von Pflegeheimen, was
unwidersprochen auch sinnvolle
GUT ZU WISSEN:
NEUROLOGISCHE KONSILIARÄRZTE AM
RUDOLFINERHAUS:
Univ.Prof. DI Dr. Christoph Baumgartner
Dr. Mohammad Baghaei
Prim. Dr. K. Klaus Becker
Univ.Prof. Dr. Thomas Brücke
Univ.Prof. Dr. Lüder Deecke
OA Dr. Marcus Erdler
Univ.Prof. Dr. Bruno Mamoli
Priv.Doz. Dr. Michael Saletu
Dr. Gabriele Neuwirth-Senautka
Univ.Prof. Dr. Hans Schanda
MR Dr. Wolfgang Soukop
Univ.Prof. Dr. Peter Wessely
ao Univ.Prof. Dr. Fritz Zimprich, PhD
Kontakt Neurologisches Zentrum:
Informationen und Anmeldung:
+43 (0)1 36036-6410
und notwendige Maßnahmen sind.
Dennoch wird (noch) nicht daran
gedacht, dass auch eine erhöhte medizinische Betreuung notwendig sein
wird. Mit der Neuausrichtung und
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MÄRZ 2016 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES
11
INSIDE
KOMPETENZ
Excellence Centre for Neurology
PREPARING FOR FUTURE
CHALLENGES
In this interview, Univ.Prof. Dr. Bruno
Mamoli, the newly appointed head of
the Excellence Centre for Neurology at
Rudolfinerhaus, talks about the centre’s
mission and service offers.
Forcierung des Neurologischen Zentrums am Rudolfinerhaus wollen wir
diesem Umstand Rechnung tragen und zukunftsweisende Schritte
setzen.
Abgesehen von diesen Zielsetzungen im größeren
Kontext, welche Vorteile kann das Neurologische
Zentrum am Rudolfinerhaus dem einzelnen Patienten bzw. der einzelnen Patientin hinsichtlich ihrer
sehr individuellen Situation bieten?
DR. BRUNO MAMOLI: Das Kompetenzzentrum Neurologie am Rudolfinerhaus
bietet im Gegensatz zu anderen Privatspitälern die tägliche Anwesenheit
einer Neurologin bzw. eines Neurologen. Meist sind sogar mehrere
Fachärzte in der Zeit von 09:00 bis
16:00 Uhr anwesend.
Wir sind überdies sehr stolz darauf,
dass an unserem Haus zahlreiche international bekannte Neurologen tätig sind, und somit eine Versorgung
der Patientinnen und Patienten auf
dem modernsten Stand der Wissenschaft außer Zweifel steht. Hinzu
kommt die enge Zusammenarbeit
mit den am Rudolfinerhaus tätigen
Ärztinnen und Ärzten anderer Fachrichtungen. Diese Interdisziplinarität
ist der beste Garant, für jeden individuellen Krankheitsfall die optimale
Behandlungsmethode zu finden.
Um außerdem die individuelle pflegerische Versorgung neurologischer
Patienten zu optimieren, werden
12
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MÄRZ 2016 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES
AD PERSONAM
a Univ.Pof. Dr. Bruno Mamoli, geboren in Mailand, Studium und Facharztausbildung für Neurologie
und Psychiatrie in Wien
a Studienaufenthalte in Italien und der Schweiz
a 1982 Ernennung zum außerordentlichen Professor
a Tätigkeit an der Neurologischen Universitätsklinik Wien
a Danach Vorstand der Neurologischen Abteilung des Kaiser-Franz-Josef-Spitals
a Anschließend Vorstand der II. Neurologischen Abteilung des Neurologischen Krankenhauses Rosenhügel
a Von 1993 bis 2007 Leiter des Ludwig Boltzmann Instituts für Epilepsie
a Durchführung von ca. 20 klinische Studien (Phase II bis IV) zu den Themen Epilepsie, Schlaganfall,
Parkinson
a Univ.Prof. Dr. Bruno Mamoli ist Träger zahlreicher Forschungspreise und Auszeichnungen, darunter
die Ehrenmitgliedschaft der Italienischen Gesellschaft für EEG und Klinische Neurophysiologie sowie
das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst erster Klasse
a Univ.Prof. Dr. Mamoli bekleidete zahlreiche Funktionen in wissenschaftlichen Forschungsgesellschaften, u.a. war er Präsident der Österreichischen Gesellschaft für klinische Neurophysiologie, Präsident der
Österreichischen Sektion der Internationalen Liga gegen Epilepsie sowie Präsident der Neurologischen
Sektion der Österreichischen Gesellschaft für Neurologie und Psychatrie
a Bis 2013 war Univ.Prof. Dr. Mamoli Chefredakteur der Zeitschrift „Neurologisch“ sowie
Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft für Neurologie
Dr. Mamoli has extensive experience
in the field of neurology. Thanks to his
background in teaching, hospital management, clinical research and medical
publishing, he is eminently qualified to
spearhead the advancement of neurological patient services at Rudolfinerhaus.
The hospital has always made it a priority to respond to changes in medical
disciplines. It therefore established a facility for the interdisciplinary diagnosis
and treatment of neurological disorders
in 2012, which was recently restructured and expanded with further staffing.
The newly added medical experts cover
the entire spectrum of neurological
illnesses of the central and peripheral
nervous system. These include common conditions such as dementia,
Parkinson’s disease, migraines and other
headaches as well as epilepsies, spinal
disorders (back pain, disk prolapse)
and polyneuropathies. The centre places
particular emphasis on prophylactic
therapy (e.g. with vascular processes
such as stroke) and makes it a point to
advise patients and their family members
regarding drug therapy and life style.
It features an electrophysiology laboratory
(EEC, EMG, nerve conduction, evoked
potential) to investigate epilepsy and
disorders of the peripheral nervous system. For optimal patient care, the centre
collaborates closely with other departments and therapists in house and will
offer daily consultation hours. In contrast
to other private hospitals, Rudolfinerhaus
is able to offer the daily availability of
multiple neurological specialists, who are
on duty during the core hours from 9:00
a.m. to 4:00 p.m.
Not only does the hospital work with
internationally renowned experts in their
fields, but its interdisciplinary care philosophy is the best guarantee for finding the
most suitable treatment method for every
individual case. Patients with neurological disorders are admitted to 2-bed wards
to ensure specific nursing care.
The human brain has received a lot of
scientific attention over the past decades,
which has led to significant diagnostic
and therapeutic progress. The brain is a
highly complex organ and serves as the
centre of our personality, our thoughts,
emotions, mobility, balance and many
other properties. This complexity makes
it understandable why neurological
disorders lead to a wide spectrum of
severe symptoms that manifest in acute
INSIDE
KOMPETENZ
and chronic illnesses. At the same time, the
insights in the functionality of the brain
and the pathogenesis of nervous system
disorders have changed neurology from a
diagnostic field to a diagnostic-therapeutic
discipline.
Neurological disorders represent enormous
challenges on several levels. Thus, the European Brain Council has calculated that
they account for 35% of all healthcare
costs in Europe. In addition to socioeconomic considerations, it must also be taken
into account that neurological conditions
are the most frequent cause of permanent
disability. Since disorders of the nervous
system are directly associated with aging,
current demographic developments mean
that a significant increase of patients must
be expected in this field. This is particularly true for patients with dementia,
Parkinson’s disease and geriatric epilepsy.
In Austria, some 90,500 persons suffered
from dementia in 2000. This number
is expected to increase to over 240,000
by 2050, creating numerous logistical
and medical challenges. Although these
developments are being recognized from
a political and structural perspective, the
medical and nursing field has not yet fully
considered how much medical care will be
required to treat such indications in the
future. The restructuring and reinforcement of the Excellence Centre for Neurology
is intended to reflect these developments to
explore future solutions.
Patientinnen und Patienten mit
neurologischen Krankheitsbildern in
2-Betten-Stationen aufgenommen,
wodurch auch die spezifische pflegerische Qualität gewährleistet ist.
All das sind triftige Gründe, die es
meiner Einschätzung nach Patientinnen und Patienten leicht machen
werden, sich für das Kompetenzzentrum Neurologie am Rudolfinerhaus
zu entscheiden.
Herr Professor, vielen Dank für das Gespräch!
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MÄRZ 2016 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES
13
belegärzte
resident doctors
ordinationen
&
konsultationsräume
INSIDE
medical offices & consultation rooms
KONTAKT: +43 (0)1 360 36-0 | Billrothstr. 78, 1190 Wien
www.rudolfinerhaus.at
VIENNA‘S LEADING
PRIVATE HOSPITAL
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Dr. Brigitta PERNER
Prof. MR Dr. Raimund SAAM
OSTEOPATHIE
OSTEOPATHY
HANDCHIRURGIE
HANDSURGERY
Nicolas BEGEL, D.O.
AUGEN
EYES
Dr. Gabriele KRIEGS-AU
Dr. Martin LEIXNERING
Dr. Robert BIOWSKI
Ass.Prof. Univ.Doz. Dr. Gabriele FUCHSJÄGER-MAYRL
Prof. Univ.Doz. Dr. Wolfgang HAUFF
Priv.Doz. Dr. Katharina KUBISTA
Univ.Prof. Dr. Julius LUKAS
Dr. Beatrix NEUMAIER-AMMERER
Priv.Doz. Dr. Sibylla RICHTER-MÜKSCH
Dr. Elena ROSENAUER
Dr. Gabriel RUDNAY
Assoc.Prof. Priv.Doz. Dr. Eva STIFTER
INNERE MEDIZIN
INTERNAL MEDICINE
CHIRURGIE
SURGERY
Priv.Doz. Dr. Ruxandra CIOVICA
Univ.Prof. Dr. Manfred DEUTSCH
Prim. Dr. Klaus DITTRICH
Univ.Prof. Dr. Nikolai KORPAN
Univ.Doz. Dr. Peter METZGER
Prim. Dr. Dieter H. SPONER
Dr. Markus THALMANN
Univ.Doz. Dr. Werner WEISSENHOFER
Dr. Wafa YEGANEHFAR
DERMATOLOGIE
DERMATOLOGY
Univ.Prof. Dr. Eva-Maria KOKOSCHKA
Univ.Prof. Dr. Beatrix VOLC-PLATZER
FRAUENHEILKUNDE & GEBURTSHILFE
GYNAECOLOGY
Univ.Prof. Dr. Dagmar BANCHER-TODESCA
Dr. Bernhard BARTOSCH
Dr. Wolfgang GRIN
Univ.Prof. Dr. Herbert KISS, MBA
Prim. Univ.Prof. DDr. Barbara MAIER
GERIATRIE
GERIATRICS
Dr. Angelina-Maria WERNER, MA
HALS-NASEN-OHREN
EAR-NOSE-THROAT
Prim. Univ.Prof. Dr. Monika CARTELLIERI
Dr. Mualla DUMAN
Univ.Prof. Dr. Klemens FREI
14
Univ.Prof. Dr. Sasan HAMZAVI
Prim. Univ.Prof. Dr. Christoph REISSER
Univ.Prof. Dr. Michael ZRUNEK
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Univ.Prof. Dr. Paul AIGINGER
Prim. Dr. Rudolf HANSLIK, MSc
Univ.Prof. Dr. Ventzislav PETKOV
Prim. Univ.Prof. Dr. Rudolf PRAGER
Dr. Mag. Anna Maria RIEDL
Dr. Bruno ROBIBARO
Univ.Prof. Dr. Markus SÄEMANN
Univ.Prof. Dr. Josef SCHWARZMEIER
PLASTISCHE CHIRURGIE
PLASTIC SURGERY
Dr. Paul POINTINGER
Ass.Prof. Dr. Chieh-Han John TZOU
Dr. Luise ZIESER-STELZHAMMER
PULMOLOGIE
PULMOLOGY
Dr. Bruno ROBIBARO
Univ.Prof. Dr. Ventzislav PETKOV
RADIOLOGIE
RADIOLOGY
Dr. Ivan DOBROCKY, PhD, MSc
Dr. Ivan DOBROCKY
Priv.Doz. Dr. Florian WOLF
Univ.Prof. Dr. Kurt WIDHALM
NEUROCHIRURGIE
NEUROLOGICAL SURGERY
Dr. Hans P. AMMERER
NEUROLOGIE
NEUROLOGY
Dr. Mohammad BAGHAEI
Ass.Prof. Dr. Nadjeda BRANDSTÄTTER
Univ.Prof. Dr. Lüder DEECKE
Priv.Doz. Dr. Michael SALETU
ao Univ.Prof. Dr. Fritz ZIMPRICH, PhD
ORTHOPÄDIE
ORTHOPAEDICS
Dr. Matthias BRENNER
Univ.Doz. Dr. Martin BUCHELT
Univ.Prof. Dr. FlorianGOTTSAUNER-WOLF
Dr. Gabriele KRIEGS-AU
Dr. K. Michael RIEDL
Univ.Prof. Dr. Wolfgang SCHWÄGERL
Assoc.Prof. Dr. Gobert SKRBENSKY
Dr. Sonja SPITZ
Dr. Rudolf STOFFELLA
Univ.Prof. Dr. Reinhard WINDHAGER
b
PSYCHOTHERAPIE
PSYCHOTHERAPY
INTERVENTIONELLE RADIOLOGIE
INTERVENTIONAL RADIOLOGY
KINDERHEILKUNDE
PAEDIATRICS
a
THORAXCHIRURGIE
THORAX SURGERY
d
e
f
g
Ass.Prof. Priv.Doz. Dr. Clemens AIGNER, MBA
UNFALLCHIRURGIE
ACCIDENT SURGERY
Dr. Stephanie ARBES, MBA
Dr. Klaus DANN
Dr. Tina-Maria DONNER-WIELKE
Dr. Alexander EGKHER
Univ.Prof. Dr. Emmerich EGKHER
Dr. Georg ITTNER
Prim. Priv.Doz. Dr. Franz KRALINGER
Dr. Martin LEIXNERING
Prim. Univ.Prof. Dr. Mehdi MOUSAVI
Univ.Prof. Dr. Wolfgang SCHARF
Dr. Paul STAMPFL
h
j
k
UROLOGIE
UROLOGY
Univ.Prof. Dr. Bob DJAVAN
Assoc.Prof. Priv.Doz. Dr. Ralf HERWIG
Univ.Prof. Dr. Wolfgang HÖLTL
Dr. Igor STANCIK
ZAHN-, MUND- UND KIEFERHEILKUNDE
DENTISTRY
Dr. Bernhard SLAVICEK
legende
ALLGEMEINMEDIZIN
GENERAL MEDICINE
Dr. Alexander AICHELBURG (PUL)
Ass.Prof. Priv.Doz. Dr. Clemens AIGNER, MBA (CHI)
Dr. Tarek ALBORNO (HNO)
Dr. Erich ALTENBURGER (UNF)
Dr. Hans Peter AMMERER (NCH)
Prim. Dr. Wilhelm H. APPEL (CHI)
Prim. Priv.Doz. Dr. Afshin ASSADIAN (CHI)
Dr. Bernadette AUER (PRA)
Dr. Mohammad BAGHAEI (NEU)
Dr. Bernhard BARTOSCH (GYN)
Prim. Dr. K. Klaus BECKER (NEU)
Dr. Thomas BEER (UNF)
Dr. Gilbert BERAN (INT/CAR)
Prim. Univ.Prof. Dr. Susanne BINDER (AUG)
Dr. Peter BOCK (ORT)
Assoc.Prof. PD Dr. Arthur BOHDJALIAN, MBA (CHI)
Dr. Thomas A. BRUNNER (INT/CAR)
Univ.Doz. Dr. Martin BUCHELT (ORT)
Dr. Klaus DANN (UNF)
Dr. Peter DITTRICH (HNO)
Univ.Prof. Dr. Bob DJAVAN (URO)
Prof. Dr. Shapour DJAVAN (INT/CAR)
Dr. Andreas DOBROVITS (PCH)
Dr. Mualla DUMAN (HNO)
Univ.Prof. Dr. Emmerich EGKHER (UNF)
Assoc.Prof. Priv.Doz. Dr. Boban EROVIC, MBA (HNO)
AUG
CAR
CHI
GYN
l
m
n
o
p
r
s
= Augenheilkunde
= Kardiologie
= Chirurgie
= Frauenheilkunde & Geburtshilfe
HNO =
INT =
NCH =
NEU =
Hals-, Nasen- Ohrenheilkunde
Innere Medizin
Neurochirurgie
Neurologie
Dr. Albert MICHITSCH (INT)
Dr. Shirin MILANI-HELLETZGRUBER (PCH)
Dr. Veith MOSER (PCH)
Dr. Beatrix NEUMAIER-AMMERER (AUG)
Dr. Sibylle OKRESEK (GYN)
Prim. Prof. Dr. Roland OPPOLZER (ORT)
Dr. Gedeon PERNECZKY (NCH)
Prim. Univ.Doz. Dr. Eugen PLAS (URO)
Dr. Johannes POLLAK (GYN)
Univ.Doz. DI DDr. Gerold PORENTA (INT/CAR)
Assoc.Prof. Priv.Doz. Dr. Gerald PRAGER (INT)
Dr. Friedrich REH (GYN)
Prim. Univ.Prof. Dr. Christoph REISSER (HNO)
Dr. Karl Michael RIEDL (ORT)
Dr. Bruno ROBIBARO (INT/PUL)
Assoc.Prof. Dr. Suzanne RÖDLER (INT/CAR)
Dr. Anita ROHRBACHER (GYN)
Dr. Georg GAUL (INT/CAR)
Dr. Velislava GEORGIEV (GYN)
Prim. Univ.Prof. Dr. Karl GLASER (CHI)
Dr. Brigitte GREINER-PESAU (INT)
Dr. Martin GRUBER (ORT)
Ass.Prof. Dr. Daphne GSCHWANTLER-KAULICH (GYN)
Univ.Prof. Dr. Sasan HAMZAVI (HNO)
Prim. Dr. Rudolf HANSLIK, MSc (INT) Prof. Dr. Engelbert HANZAL (GYN) Prim. Univ.Prof. Dr. Michael HERMANN (CHI)
Univ.Prof. Dr. Wolfgang HÖLTL (URO)
Dr. Hans-Peter HOLZAPFEL (ORT)
Univ.Doz. Dr. Gernot HUDELIST, MSc (GYN)
Univ.Prof. Dr. Peter HUSSLEIN (GYN)
Dr. Johannes JAGENBREIN (ORT)
t MR Dr. Mohammad KAZEMI (PRA)
v Univ.Prof. Dr. Herbert KISS, MBA (GYN)
Prof. Dr. Hugo Benito KITZINGER (PCH)
Univ.Prof. Dr. Nikolai KORPAN (CHI)
w Dr. Andreas KRÖNER (ORT)
Univ.Prof. Dr. Elisabeth KUCERA-SLIUTZ (GYN)
Dr. Gerald KUCHLING (UNF)
Dr. Irene KÜHRER (INT/ONK)
Univ.Doz. Dr. Rafic KUZBARI (PCH)
y Univ.Prof. Dr. Klemens FREI (HNO)
Univ.Prof. Dr. Adalbert LAKITS (AUG)
Dr. Hermann LEIDOLF (UNF)
Dr. Clemens LEITGEB (INT/ONK)
Dr. Martin LEIXNERING (UNF)
Dr. Christian LHOTKA (ORT)
Prof. MR Dr. Raimund SAAM (PRA)
Dr. Walter SACHER (GYN)
Univ.Prof. Dr. Bernd SALETU (PSY/NEU)
Priv.Doz. Dr. Michael SALETU (NEU)
Dr. Harald SALZMANN (INT)
Univ.Doz. Dr. Ingrid SCHLENZ (PCH)
Dr. Harald SCHLÖGEL (HNO)
Univ.Doz. Dr. Katharina SCHUCHTER (GYN)
Univ.Prof. Dr. Josef SCHWARZMEIER (INT/ONK)
Prim. Prof. Dr. Christian SEBESTA (INT)
Univ.Prof. Dr. Paul SEVELDA (GYN)
Dr. Raphael SIEGERT (GYN)
Assoc.Prof. Dr. Gobert SKRBENSKY (ORT)
Dr. Sonja SPITZ (ORT)
Univ.Prof. Dr. Felix STOCKENHUBER (INT)
Dr. Beate STOCKER (CHI)
Dr. Roland STOCKER (UNF)
Dr. Rudolf STOFFELLA (ORT)
Prim. Dr. Christian STRACKE (CHI)
Prim. Dr. Josef SZIMAK (INT)
Univ.Prof. Dr. Béla TELEKY (CHI)
Dr. Peter VALENTIN (UNF)
Univ.Doz. Dr. Werner WEISSENHOFER (CHI)
Dr. Angelina-Maria WERNER, MA (PRA)
Univ.Prof. Dr. Reinhard WINDHAGER (ORT)
Dr. Thomas WINKLER (CHI)
ONK = Onkologie
ORT = Orthopädie
PCH = Plastische Chirurgie
PRA = Allgemeinmedizin
Dr. Wafa YEGANEHFAR (CHI)
PSY = Psychiatrie
PUL = Pulmologie
UNF = Unfallchirurgie
URO = Urologie
Weitere Informationen finden Sie auf
www.rudolfinerhaus.at.
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15
medical services
www.rudolfinerhaus.at
WIEN
INSTITUTE
institutes
BILDGEBENDE DIAGNOSTIK
CT UND MRT
DIAGNOSTIC IMAGING
Leitung
Univ.Doz. Dr.
Andreas Neuhold, MBA
Anmeldung: +43 (0)1 36036-6301
INVASIVE KARDIOLOGIE /
ANGIOGRAPHIE
INVASIVE CARDIOLOGY / ANGIOGRAPHY
Leitung
Dr. Thomas A. Brunner
Anmeldung: +43 (0)1 36036-6421
NICHT INVASIVE KARDIOLOGIE
PHYSICAL MEDICIN & REHABILITATION
Leitung
Dr. Roland Peceny
Anmeldung: +43 (0)1 36036-6351
top class
Anmeldung: +43 (0)1 36036-6451
Koordinator
Univ.Prof. Dr.
Bruno Mamoli
Anmeldung: +43 (0)1 36036-6410
Ärztlicher Leiter
Assoc.Prof. PD Dr. Arthur
Bohdjalian, MBA
ANÄSTHESIE &
INTERMEDIATE CARE
ANAESTHESIA & INTERMEDIATE CARE
Koordinator
Dr. Radu–Virgiliu
Dumitrescu
Anmeldung: +43 (0)1 36036-6019
NUKLEARMEDIZIN
PHYSIKALISCHE MEDIZIN
& REHABILITATION
MÄRZ 2016 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES
Gehirn
NEUROLOGIE
NEUROLOGY
Koordinatorin
Prim. Univ.Prof. Dr.
Susanne Binder
Anmeldung: +43 (0)1 36036-6451
HISTOPATHOLOGY
Leitung
Dr. Nikolaus Neuhold
Anmeldung: +43 (0)1 36036-6441
16
AMBULANZ & TAGESKLINIK
OPHTHALMOLOGY
ORTHOPÄDIE
ORTHOPAEDICS
Koordinator
Univ.Doz. Dr.
Martin Buchelt
Anmeldung: +43 (0)1 36036-5315
SCHLAFLABOR
SLEEP LABORATORY
Koordinator
Univ.Prof. Dr.
Bernd Saletu
Anmeldung: +43 (0)1 36036-1190
GYNÄKOLOGIE & GEBURTSHILFE
UNFALLCHIRURGIE
GYNAECOLOGY & OBSTETRICS
ACCIDENT SURGERY
Koordinator
Dr. Bernhard Bartosch
Anmeldung: +43 (0)1 36036-6150
Koordinator
Dr. Martin Leixnering
Anmeldung: +43 (0)1 36036-1000
INNERE MEDIZIN
KOMPETENZ
Gewitter im
OUT-PATIENT DAYCLINIC
AUGENHEILKUNDE
PATHOLOGISCH-HISTOLOGISCHES
ZENTRALLABOR
Epilepsie
MEDIZINISCHE SCHWERPUNKTE
medical focus areas
NON-INVASIVE CARDIOLOGY
Leitung
Prof. Dr.
Shapour Djavan
Anmeldung: +43 (0)1 36036-6341
NUCLEAR MEDICINE
Leitung
Univ.Doz. DI
DDr. Gerold Porenta
Anmeldung: +43 (0)1 36036-6321
VIENNA‘S LEADING
PRIVATE HOSPITAL
UROLOGIE
INTERNAL MEDICINE
UROLOGY
Koordinator
Dr. Georg Gaul
Anmeldung: +43 (0)1 36036-6008
Koordinator
Univ.Prof. Dr.
Bob Djavan
Anmeldung: +43 (0)1 36036-1000
Das Krankheitsbild der Epilepsie gehört zu den ältesten und häufigsten chronischen
Krankheiten. Lange Zeit wurde sie auf falsche Ursachen zurückgeführt und die
Betroffenen stigmatisiert. Heute kann die Krankheit durch eine umfassende
Anamnese schnell diagnostiziert und zwei Drittel der Patienten erfolgreich
medikamentös behandelt werden.
D
ie Epilepsie gehört mit einer
Häufigkeit von ca. 0,8% zu
den häufigsten neurologischen Erkrankungen – in Österreich
leiden ca. 65.000 Menschen daran.
Berücksichtigt man Gelegenheitsanfälle mit, kann angenommen werden, dass ca. 10% der Bevölkerung
zumindest einmal in ihrem Leben
einen epileptischen Anfall erleiden.
Man kann in jedem Lebensalter
an einer Epilepsie erkranken, am
häufigsten tritt die Erkrankung im
Kleinkindesalter oder im höheren
Lebensalter auf (ein Drittel der Neuerkrankungen beginnt nach dem
60. Lebensjahr).
WAS IST EPILEPSIE?
Das gemeinsame Merkmal der Epilepsie sind wiederholte epileptische
Anfälle, bei denen es plötzlich zu
heftigen Entladungen in einem Teil
der Nervenzellen der Hirnrinde –
einem Gewitter im Gehirn vergleichbar – kommt. Dadurch wird die
normale Funktion dieser Nervenzellverbände gestört. Diese epileptischen
Entladungen dauern zumeist nur
kurz – in der Regel unter 2 Minuten – und werden dann durch schützende bzw. anfallsunterdrückende
Abwehrvorgänge des Gehirns aktiv
beendet.
WIE SEHEN EPILEPTISCHE ANFÄLLE AUS?
Die Symptome eines epileptischen
Anfalls hängen von der Funktion der
betroffenen Gehirnregion ab. Deshalb können epileptische Anfälle
sehr verschieden aussehen.
Ca. zwei Drittel der Anfälle entstehen in einem Netzwerk, das auf
eine Hirnhälfte beschränkt ist, und
werden deshalb als fokale Anfälle
bezeichnet. Es kann dabei zu Veränderungen der Wahrnehmung
(Auren), zu einseitigen Zuckungen
oder Verkrampfungen (fokal motorische Anfälle) oder zu Einschränkungen des Bewusstseins mit verminderter oder fehlender Ansprechbarkeit kommen. Letztere sind häufig
verbunden mit zum Teil merkwürdigen Verhaltensweisen wie Nesteln,
Schmatzen, Kaubewegungen (dyskognitive Anfälle).
Bei ca. einem Drittel der Anfälle
erfasst die epileptische Aktivität
von Beginn an Netzwerke in beiden
Hirnhälften gleichzeitig. Man spricht
dann von generalisierten
Anfällen. Unterschieden werden
dabei generalisierte konvulsive
Anfälle (Bewusstlosigkeit, Sturz,
Verkrampfungen am ganzen Körper,
Zuckungen der Arme und Beine,
nachfolgende Erschöpfungs- oder
Verwirrtheitszustände), Absencen
(kurze, wenige Sekunden dauernde
Abwesenheiten), myoklonische
Anfälle (kurzes Zucken der Arme,
seltener der Beine oder des Gesichts),
tonische Anfälle (kurze, wenige
Sekunden anhaltende Verkrampfungen der Arme, Beine und des
Gesichts, was oft zu Stürzen führt)
sowie atonische Anfälle (kurzer Verlust der Muskelspannung, was ebenfalls Stürze nach sich ziehen kann).
URSACHEN
Unterschieden werden genetische
Epilepsien, Epilepsien aufgrund von
strukturellen oder metabolischen
Ursachen sowie Epilepsien unbekannter Ursache.
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MÄRZ 2016 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES
17
KOMPETENZ
Bei genetischen Epilepsien besteht
eine ererbte Disposition für epileptische Anfälle. Bei manchen, allerdings seltenen Epilepsieformen,
konnte der zugrunde liegende Gendefekt bereits aufgeklärt werden. Für
die häufigen Epilepsieformen sind
wahrscheinlich mehrere Gendefekte
verantwortlich, die derzeit noch
weitgehend unbekannt sind.
Auch unterschiedliche strukturelle
Ursachen wie z.B. Entwicklungsstörungen der Hirnrinde (fokale kortikale Dysplasien), Geburtsschäden,
Narbenbildungen im Schläfenlappen
(mesiale Temporallappensklerose),
Entzündungen des Gehirns, Hirnverletzungen, Tumore und Schlaganfälle oder metabolische Ursachen
(Stoffwechselerkrankungen) können
einer Epilepsie zugrunde liegen.
In vielen Fällen kann trotz aller diagnostischen Bemühungen keine
definitive Ursache für die Epilepsie gefunden werden. Man spricht
KOMPETENZ
dann von einer Epilepsie unbekannter Ursache.
DIAGNOSE
Eine sorgfältige Anamnese ist die
entscheidende Voraussetzung für
eine richtige Diagnose. An erster
Stelle steht hier die Anfallsbeschreibung durch den Patienten selbst
(Auren, motorische Entäußerungen bei erhaltenem Bewusstsein)
sowie insbesondere die Außenanamnese (zumeist besteht entweder für
die gesamte Dauer des Anfalls oder
für Teile davon eine Erinnerungslücke seitens des Patienten). Auch
Symptome nach dem Anfall sind für
die Diagnose wichtig (Dämmerzustand bzw. anhaltende Gedächtnisstörungen, Verwirrung bzw. Unruhe,
Muskelkater, kleinste Blutungen im
Gesicht etc.).
Im Elektroencephalogramm (EEG)
kann die elektrische Aktivität des
menschlichen Gehirns gemessen
werden. Das Ziel der EEG-Untersuchung ist der Nachweis von
so­genannten epilepsietypischen
Entladungen, die einen direkten
Hinweis auf pathologisch entladende
Nervenzellen geben und somit die
Diagnose Epilepsie bestätigen. Bei
den meisten Epilepsiepatienten treten derartige Entladungen auch zwischen den Anfällen auf, ohne dass
der Patient davon etwas merkt.
Mit der Magnetresonanztomographie (MRT), bei der Schnittbilder
des Gehirns angefertigt werden und
so auch kleinste strukturelle Veränderungen erfasst werden können,
kann in vielen Fällen die Ursache
der Epilepsie (z.B. Narben, Tumore,
Entwicklungsstörungen der Hirnrinde) festgestellt werden.
VERLAUF DER ERKRANKUNG UND
HEILUNGSCHANCEN
Grundsätzlich besteht bei der Epilepsie eine relativ günstige Prognose.
So können zwei Drittel aller Epilepsiepatienten medikamentös erfolgreich behandelt werden, wobei in
vielen Fällen die Medikamente langfristig auch wieder abgesetzt werden können. Bei einem Drittel der
Patienten kann jedoch trotz maximaler Therapie keine befriedigende
medikamentöse Einstellung erreicht
werden. Man spricht dann von einer
therapieresistenten Epilepsie. Die
Prognose hängt dabei entscheidend
von der Ursache und der jeweiligen
Epilepsieform ab.
THERAPIE
ÖÖ Medikamente
Die Therapie der Epilepsie erfolgt
zunächst immer mit Medikamenten,
sogenannten Antiepileptika, die
18
top class
MÄRZ 2016 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES
durch einen stabilisierenden Einfluss
an den Nervenzellmembranen oder
im Neurotransmitter-Stoffwechsel
wirken. Das Ziel der medikamentösen Epilepsietherapie ist es,
Anfallsfreiheit bei fehlenden oder
minimalen Nebenwirkungen zu
erreichen. In den letzten Jahren
konnten hier durch die Entwicklung
neuer Antiepileptika wesentliche
Fortschritte erzielt werden, weil
diese neuen Medikamente besser
verträglich sind und Nebenwirkungen, wie z.B. Müdigkeit, Schwindel
und langfristige Belastungen für den
Organismus seltener auftreten als bei
den alten Antiepileptika.
ÖÖ Epilepsiechirurgie
Für manche jener Patienten, denen
mit Medikamenten nicht geholfen
werden kann, besteht die Möglichkeit der Epilepsiechirurgie. Falls
nämlich die Lokalisation jener Hirnregion gelingt, von der die Anfälle
ihren Ausgang nehmen, kann durch
einen epilepsiechirurgischen Eingriff
eine Heilung erreicht werden. Leider
wird diese hervorragende Möglichkeit viel zu spät und zu wenig genützt. So dauert es durchschnittlich
20 Jahre von der Diagnose bis zum
chirurgischen Eingriff, oder den
Patienten wird diese Therapieoption
überhaupt nicht angeboten. Ursachen dafür sind zum einen mangelnde Aufklärung der Patienten, zum
anderen aber auch die Scheu vieler
Ärzte, ihre Patienten einem solchen
Eingriff zuzuweisen.
Autor:
Univ.Prof. DI Dr.
Christoph
BAUMGARTNER
FA für Neurologie
und Psychiatrie
ÖÖ Neurostimulation
Falls weder mit Medikamenten
noch mit einer Operation eine befriedigende Anfallskontrolle gelingt
oder eine Operation auf Grund der
Art der Epilepsie nicht möglich ist,
kann bei manchen Patienten durch
die Vagus-Nerv-Stimulation eine
Verbesserung der Anfallssituation
erzielt werden. Hierbei wird der
Nervus vagus im Halsbereich
durch einen Impulsgeber, der
ähnlich wie ein Herzschrittmacher
unterhalb des Schlüsselbeins implantiert wird, stimuliert.
Eine nicht-invasive Alternative
stellt die erst kürzlich eingeführte
transkutane Vagus-Nerv-Stimulation dar. Als andere Stimulationsverfahren stehen seit kurzem
einerseits die tiefe Hirnstimulation
und andererseits die sogenannte
responsive Hirnstimulation, bei
denen Elektroden direkt ins Gehirn
implantiert werden müssen, zur
Verfügung.
Alle genannten Stimulationsverfahren sind jedoch rein palliative
Methoden, d.h. sie führen im Allgemeinen nur zu einer Verminderung
der Anfallshäufigkeit und nur in
Au­s­nahmefällen zu Anfallsfreiheit.
A thunderstorm in the brain
EPILEPSY
Epilepsy, with an incidence rate of
0.8%, is one of the most common
neurological disorders and affects some
65,000 people in Austria. Epilepsy can
manifest at all ages, although it occurs
with the greatest frequency in young
children and older adults. One third
of new cases are diagnosed in patients
age 60 and older. As one of the oldest
chronic illnesses, epilepsy was attributed to the wrong causes for a long
time, leading to stigmatization for the
affected patients. Today, the illness can
be quickly diagnosed with an extensive
medical history.
An epileptic seizure can be compared to
a thunderstorm in the brain – sudden
discharges occurring in the nervous cells
of the cerebral cortex. Since the symptoms of a seizure depend on the function
of the affected brain region, they can
manifest in many different ways. Both
hemispheres of the brain are involved in
a so-called generalized seizure.
Physicians distinguish between genetic
epilepsy, epilepsies with structural or
metabolic causes, and epilepsies with
unknown causes. A carefully compiled
medical history is an essential prere-
quisite for proper diagnosis in all cases.
It relies on the patient’s description of the
seizure experience and the observations of
others. An electroencephalogram (EEG)
can measure the electrical activity of the
human brain, but magnetic resonance
imaging (MRI) in many cases is the best
tool to identify the cause of epilepsy.
Many advances have been achieved in
the area of antiepileptic medication in
recent years, and the side effect profile of
the newer generation of drugs is much
improved. Two thirds of epilepsy patients
respond well to drug treatment, while
another third cannot be treated to alleviate all symptoms.
If no relief can be achieved with medications, patients also have the option to
undergo epilepsy surgery, which focuses
on the brain region where the seizures
originate. Unfortunately, this option is
not used frequently enough. The recently
introduced vagus nerve stimulation represents a non-invasive alternative, along
with deep brain stimulation or responsive
stimulation. However, all stimulation
methods are palliative, meaning they are
applied when all other approaches have
failed.
top class
MÄRZ 2016 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES
19
KOMPETENZ
Eine der häufigsten chronischen
Erkrankungen des Nervensystems:
AUF EINEN BLICK:
a Morbus Parkinson ist eine der häufigsten
Morbus
Parkinson
D
er Morbus Parkinson ist
eine der häufigsten chronischen Erkrankungen
des Nervensystems. Auch wenn die
Ursache für sein Auftreten heute
noch immer nicht bekannt ist, sind
die Veränderungen im Gehirn sehr
wohl nachweisbar und lokalisierbar: Es kommt zu einem Verlust der
dopaminhältigen Nervenzellen der
schwarzen Substanz (Substanzia nigra) im Mittelhirn.
Rund 2% der Bevölkerung im Alter
von über 65 Jahren leiden an der
Parkinson-Krankheit, wie sie landläufig genannt wird. In Österreich
sind etwa 20.000 Menschen davon betroffen, weltweit schätzt die
WHO etwa 4 Millionen Kranke.
Männer erkranken etwas häufiger daran als Frauen. Beim Großteil der Parkinsonpatienten finden
sich keine weiteren Erkrankten im
Verwandten­kreis, lediglich bei 5%
ist die Erkrankung direkt vererbt.
LANGSAM AUFTRETENDE SYMPTOME
Die ersten Krankheitssymptome
sind manchmal untypisch und
langsam fortschreitend. Oft beginnt die Erkrankung mit uncharakteristischen Schmerzen im
Schulter-Armbereich,
allgemeinem Leistungsdefizit,
Interessenslosigkeit, depressiver
20
top class
MÄRZ 2016 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES
Verstimmung oder Geruchsstörung.
Typische Symptome sind im weiteren Verlauf zu beobachten, wie etwa
eine Verlangsamung der Bewegungen (Hypokinese), beginnende Steifigkeit (Rigor), kleinschrittiger Gang
mit Gang- und Standunsicherheit,
kleinerem Schriftbild und Veränderungen des Gesichtsausdrucks
(Hypomimie). Die Sprache wird
leiser und monoton, die Artikulation
gestört. Oft tritt auch ein Zittern
(Ruhetremor) an einer oder beiden
oberen Extremitäten auf.
Ein Zittern der Hände muss jedoch
nicht unbedingt Morbus Parkinson
bedeuten und ist von anderen neurologischen Erkrankungen wie z.B.
dem essentiellen Tremor genau zu
unterscheiden und gänzlich anders
zu behandeln.
STANDARDISIERTE DIAGNOSE
Die Diagnostik der Erkrankung
erfolgt durch den Neurologen nach
standardisierten Untersuchungs­­
kriterien aufgrund der Anamnese
(Vorgeschichte) und dem klinisch
neurologischen Untersuchungs­­­befund. Sehr hilfreich hat sich für
den neurologischen Untersuchungsstatus, insbesondere für den Schweregrad der Erkrankung und den weiteren Verlauf, die Verwendung validierter Rating-Skalen (z.B. UPDRS
oder MDS UPDRS) erwiesen.
Als Hilfsbefunde sind nach klinischer
Diagnosestellung am Beginn der Erkrankung bzw. vor Therapiebeginn
eine spezielle MRT-Untersuchung
des Gehirns, eine Ultraschalluntersuchung der Halsgefäße und erweiterte
Blutanalysen durchzuführen.
Damit können andere Erkrankungen
des Gehirns (Multisystematrophien,
Normaldruckhydrocephalus oder
vaskulärer Parkinson) ausgeschlossen
werden. Bei unsicherer Diagnose am
Beginn bzw. bei atypischem Verlauf
der Erkrankung sowie schlechtem
Ansprechen auf die medikamentöse
Therapie kann eine spezielle Untersuchung (DAT SPECT, F-DOPA
SPECT) erforderlich sein. Als dia­
gnostisches Kriterium kann auch ein
L-Dopa- oder Apomorphintest durchgeführt werden, wobei nach Applikation dieser Substanzen eine deutliche
Verbesserung der Parkinsonsymptome
auftritt.
Außerdem ist die Messung des Geruchssinns mit standardisierten
Messverfahren (SNIFFIN STICKS)
hilfreich, zumal eine Minderung des
Geruchssinns bei bis zu 90% aller
Parkinsonpatienten besteht und
bereits Jahre vor den Kardinal­
symptomen auftreten kann.
Neben den oben erwähnten motorischen Symptomen treten bei Morbus
Parkinson auch sogenannte nicht
neurologischen Erkrankungen.
a Die Erkrankung ist nicht heilbar, aber
mittlerweile sehr gut behandelbar.
a Die Diagnose wird durch Anamnese,
klinisch-neurologische Untersuchung und
spezielle Hilfsbefunde gestellt.
a Die Behandlung erfolgt in der Regel
medikamentös (Tabletten, Pflaster,
Injektionen, ev. Pumpen).
a Ergänzende Therapien bieten Physio-­
therapie, Ergotherapie, Logopädie,
Ernährungsberatung.
a Die operative Therapie (DBS) eigent sich
für ausgewählte Fälle.
a Die individuelle Therapieplanung
ermöglicht den meisten Patienten eine
wesentlich bessere Lebensqualität und
beeinträchtigt nicht die Lebens­erwartung.
motorische Symptome auf, die das
Wohlbefinden der Patienten massiv
beeinträchtigen können.
Diese sind gut behandelbar, wenn
sie richtig und früh genug diagnostiziert werden. Die häufigsten nicht
motorischen Symptome sind: orthostatischer Schwindel, Depressionen,
Störungen der Blasen- u. Mastdarmfunktion, Erkrankungen des SchlafWachrhythmus, Tagesmüdigkeit,
Einschlafattacken.
Nach gesicherter Diagnose wird
möglichst frühzeitig mit der Therapie begonnen.
FÜR MEHR LEBENSQUALITÄT
Die heute zur Verfügung stehenden
Therapiemöglichkeiten haben bei
der Parkinsonerkrankung zu einer
deutlichen Verbesserung der Prognose und Lebensqualität geführt.
Allerdings erfordert die individuell
Autor:
Prim. Dr. K.
Klaus BECKER
FA f. Neurologie
u. Psychiatrie
abzustimmende Therapie Genauigkeit hinsichtlich Wirkungen und
allfälliger Nebenwirkungen der Medikamente seitens des Patienten und
des Arztes.
Die wichtigsten Medikamentengruppen zur Behandlung der motorischen Symptome bei Morbus
Parkinson sind:
l L-Dopa
l Dopaminagonisten
l MAO B Hemmer
l COMT Hemmer
l Amantadin
l Anticholinergika
Die jeweiligen Medikamente stehen
in Tablettenform, Transdermalpflaster, Injektionen oder Infusionen zur
Verfügung.
Durch die optimierte Therapie in
der Frühphase können motorische
Komplikationen verzögert und gelindert werden. Bei fortgeschrittener
Erkrankung können Tagesschwankungen der Beweglichkeit (Fluktuationen) sowie abnorme Überbewegungen (Dyskinesien) auftreten.
Diesbezüglich ist das Aufteilen der
Dopa-Dosen auf mehrere kleinere
Einzeldosen oft zielführend. Beim
Auftreten plötzlicher Unbeweglichkeit (Off-Phasen) können Selbst­
injektionen von Apomorphin sehr
hilfreich sein.
Auch sogenannte Pumpentherapien
stehen im fortgeschrittenen Erkrankungsstadium zur Verfügung
und sind für viele Patienten eine
sehr zufriedenstellende Therapie
über Jahre (Apomorphinpumpe,
Duodopapumpe).
KOMPETENZ
ALTERNATIVE THERAPIEFORMEN
Die operative Therapie (DBS) des
Morbus Parkinson ist bei medikamentös nicht ausreichend behandelbaren Stadien der Erkrankung eine
sehr wertvolle Option für Patienten. Dabei wird durch eine stereotaktische Operation eine hauchdünne Nadelelektrode in das Gehirn
eingeführt.
Im Rahmen der nicht medikamentösen Therapien kommen symptomorientierte Behandlungen zum
Einsatz, die genau auf die Fähigkeiten und Bedürfnisse des Patienten
abgestimmt werden. Die frühzeitige
Physiotherapie ist dabei ein wesentlicher Bestandteil in der Behandlung
der Erkrankung z.B. zur Kräftigung
der Beinmuskulatur, Erweiterung der
Bewegungsamplituden und Gangtraining, Koordinationsübungen,
Haltungskontrolle usw.
Des Weiteren sind Ergotherapie, Logopädie, psychologische Betreuung,
Ernährungsberatung und Sozialberatung wichtige Therapieoptionen.
Parkinson’s
disease
A COMMON NEUROLOGICAL DISORDER
P
arkinson’s disease is one of the most
common neurological disorders.
Although its causes are not yet fully understood, the illness is associated with the
loss of nerve cells containing dopamine in
the substantia nigra. The WHO estimates
that some 4 million people are affected by
Parkinson’s worldwide. Neurologists now
use standardized examination criteria
based on the medical history and validated
rating scales for diagnosis. Modern therapy
options focus on improving the prognosis
and life quality of patients. Medications
are typically combined with physical therapy to maintain mobility and balance.
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MÄRZ 2016 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES
21
KOMPETENZ
Die Herz-Gefäßdiagnostik am Rudolfinerhaus
entspricht höchsten internationalen Standards
KOMPETENZ
GUT ZU WISSEN:
FOLGENDE UNTERSUCHUNGEN WERDEN AM RUDOLFINERHAUS ZU PRÄVENTION UND DIAGNOSTIK ANGEBOTEN:
Panta rhei
• Komplette EKG Diagnostik
•24-Stunden-EKG
• Belastungs-EKG Ergometrie
•Bluthochdruck-Einstellung
•24-Stunden-Blutdruckmessung
•Echokardiographie/Herzultraschall
•Venenstatus
– ALLES FLIESST
E
in ungehinderter Blutfluss
durch Arterien und Venen
ist für die Sauerstoffversorgung aller Organe lebenswichtig.
Umso bedrohlicher, wenn dieser
durch verschiedene Risikofaktoren
behindert wird. Dazu zählen u.a.
hoher Blutdruck, hohe Blutfett­
werte, Übergewicht und mangelnde
Bewegung.
Eine optimale Vorsorge sollte daher
die individuellen Risikoparameter
für jeden Patienten evaluieren und
im Idealfall zu einer Lebensstilveränderung führen, die das Risiko reduziert. Nützen Sie deshalb frühzeitig
die persönliche Beratung unseres
Teams renommierter Spezialisten.
Sollte es bereits zu Ablagerungen in
den Blutgefäßen gekommen sein
und Beschwerden auftreten, bietet
das Rudolfinerhaus Diagnose und
Therapiemöglichkeiten entsprechend den höchsten internationalen
Standards.
DER HERZ-GEFÄSSCHECK
Die Basis einer Herzuntersuchung ist
neben einer genauen physikalischen
Untersuchung (Abhören der Lunge
und des Herzens) ein EKG. Im Falle
von Rhythmusstörungen wird in der
Regel ein 24-Stunden-EKG durchgeführt, bei erhöhtem Blutdruck
kann zur optimalen Einstellung
eine 24-Stunden-Blutdruckmessung
22
top class
MÄRZ 2016 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES
vorgenommen werden. Jedenfalls
sollte ein Belastungstest mittels
Fahrradergometer erfolgen, um den
Blutdruck und das EKG bei Belastung zu kontrollieren. Ein Herz­
ultraschall gibt Auskunft über den
Zustand der Herzklappen sowie die
Leistungsfähigkeit des Herzmuskels.
Um die Herzkranzgefäße und damit
die Durchblutung des Herzens zu
kontrollieren, eignet sich entweder
eine Calcium-Score-Untersuchung
oder eine lsotopenuntersuchung des
Herzens.
HERZKATHETERUNTERSUCHUNG MITTELS
ANGIOGRAPHIE
Sollte der Verdacht auf vermehrte
Ablagerungen in den Herzkranzgefäßen bestehen, ist eine Herzkatheteruntersuchung notwendig, um
genaue Informationen zu erhalten.
Die Aufklärung über die Notwendigkeit zur Durchführung einer
Herzkatheteruntersuchung erfolgt
zunächst durch den zuweisenden
Facharzt im Rahmen des Ordinationsbesuches sowie durch den
interventionellen Kardiologen am
Rudolfinerhaus, Dr. Brunner, am
Tag der Untersuchung. Bei diesem
zweiten persönlichen Aufklärungsgespräch wird auch eine entsprechende
Einverständniserklärung sowohl die
Angiographie betreffend als auch
eine eventuelle Ballondehnung oder
Stentimplantation abgegeben. Diese
Aufklärung erfolgt entsprechend
den Guidelines der deutschen
und europäischen kardiologischen
Gesellschaft.
EKG geschrieben sowie eventuell
noch ein Thoraxröntgen – bei klinischer Indikation – durchgeführt.
DIE SCHONENDSTE ALLER METHODEN
Die Aufnahme zur Herzkatheteruntersuchung am Rudolfinerhaus
findet in der Regel am Untersuchungstag gegen 9 Uhr morgens
statt – zuvor wurde eine entsprechende Reservierung eines Patientenzimmers durch den zuweisenden
Arzt veranlasst.
Bis zum Untersuchungszeitpunkt
müssen Patienten nüchtern sein.
Allerdings erfolgt eine perorale (bzw.
intravenöse bei chronischer Niereninsuffizienz) Flüssigkeitszufuhr bis
zum Untersuchungszeitpunkt. Bei
Diabetikern wird eine Glucoseinfusion durchgeführt.
Im Rahmen der Untersuchung wird
ein peripherer Zugang (Venflon)
durch einen Arzt gelegt. Wenn keine
aktuellen Blutbefunde vorliegen,
erfolgt eine Blutabnahme inkl. TSH
(Schilddrüsenhormonstatus) und
Blutgruppe. Außerdem wird ein
Autorin:
Assoc.Prof. Dr. Suzanne
RÖDLER
Fachärztin für
Innere Medizin und
Kardiologie
Die Angiographien werden nach
vorgegebenem Standard beinahe
immer über den radialen Zugang
vom Handgelenk aus durchgeführt. Dies ist in Österreich nur
am Rudolfinerhaus der Fall und
bedeutet einen enormen Vorteil
hinsichtlich Sicherheit und Komfort
für die Patienten. Der Zugang über
die Arteria radialis führt – durch den
oberflächlichen Gefäßverlauf, ohne
wichtige Nerven oder Venen in der
Nachbarschaft zu tangieren – zu
einer geringeren Anzahl von Komplikationen: So werden die Risken
von Nachblutungen, Pseudoaneurysmen oder arteriovenösen Fisteln
nach dem radialen Zugang extrem
minimiert. In seltenen Fällen wird
die Angiographie über die Leisten­
arterie durchgeführt.
Sollte sich während der Untersuchung die Notwendigkeit für einen
Eingriff im Sinne einer Ballondehnung oder Stentimplantation
ergeben, so wird diese im Regelfall
gleich im Anschluss an die diagnostische Angiographie durchgeführt.
Nach der Untersuchung verlässt der
Patient den Angiographieraum wieder in seinem Krankenbett und wird
•
•
•
•
Gefäßstatus (Beingefäße u. Halsschlagadern)
Abklärung der gesamten Aorta
Komplette Blutuntersuchung (Labor)
Nuklearmedizinische Untersuchungen – Perfusionsszintigramm
• Magnetresonanztomographie (MRT)
• Calcium-Score der Gefäße
durch das Assistenzpersonal in den
Wartebereich gebracht. Der Patient
hat einen Druckverband im Bereich
der Punktionsstelle am Handgelenk,
der nach 4 bis 5 Stunden vom
Pflegepersonal nach einem vorgegebenen Standard entfernt wird.
IN KÜRZESTER ZEIT WIEDER MOBIL
Durch die Technik der RadialisAngiographie kann der Krankenhausaufenthalt so kurz wie nur
möglich gehalten werden (eine
Nacht). Die Patienten sind nach
der Untersuchung mobil. In
be­stimmten Fällen werden Patienten
auch ambulant untersucht und
behandelt.
Durch den standardisierten Ablauf
der Angiographien am Rudolfinerhaus werden bereits seit Jahren
Untersuchungen für unsere Patienten auf höchstem Niveau durchgeführt. Dies lässt sich auch aus den
sehr niedrigen Komplikationsraten
bei den mittlerweile jährlich über
400 Eingriffen ablesen.
WEGWEISENDE KOMPETENZ
Am Rudolfinerhaus werden zweimal
im Jahr spezielle Radialiskurse für
junge Kardiologen aus ganz Österreich abgehalten. Diese erfreuen
sich großer Beliebtheit. Das von
uns vermittelte Konzept findet
An­klang in ganz Österreich und das
Rudolfiner­haus gilt diesbezüglich als
hoch angesehene Referenz.
Darüber hinaus wurden und werden
durch eine langjährige Kooperation
mit der Herzchirurgie des AKH
Wien schon viele gemeinsame
Patienten optimal und rasch versorgt. Das gilt sowohl für dringende
präoperative Herzkatheteruntersuchungen als auch für instabile
Patienten, die einer raschen Herzoperation bedürfen.
Cardiovascular
diagnosis
ENSURING REGULAR
BLOOD FLOW
I
n addition to a thorough physical examination with auscultation of the heart
and lungs, a cardiac evaluation includes
an electrocardiogram (ECG). If there is
any suspicion of increased plaque deposits
in the coronary vessels, patients undergo
heart catheterization.
Angiographies, or examinations of the
vessels via a catheter, are almost always
performed via a radial access from the
wrist. This practice is so safe that patients
typically only have to spend one night in
the hospital. Rudolfinerhaus implemented
a standardised angiography process that
has kept the quality of the procedure at the
highest level for many years.
top class
MÄRZ 2016 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES
23
KOMPETENZ
t Abb. 1 CT Angiographie eines Aortenaneurysmas vor der Behandlung
t Abb. 2 Angiographie nach Implantation einer Aortenendoprothese
GEFÄSSCHIRURGISCHE THERAPIE DER
Carotis und
Aorta
Erkennen ein optimales Langzeitergebnis gewährleistet.
SCHLAGANFALLVERMEIDUNG
DURCH OPERATION AN
DER CAROTIS
zur Behandlung von Aneurysmata
und Schlaganfallvermeidung
J
eder vierte bis fünfte Österreicher leidet bereits an einer
arteriellen oder venösen
Gefäß­erkrankung, die Prävalenz
nimmt aufgrund der älter werdenden Gesellschaft ständig zu. Die
Therapie­ansätze arterieller Erkrankungen haben sich allerdings in den
letzten Jahren deutlich verschoben.
In einigen Bereichen werden vorwiegend minimalinvasive Behandlungen
angeboten, in anderen hat sich –
wider Erwarten – die chirurgische
Therapie als die sicherere und nachhaltigere Lösung herauskristallisiert.
Die invasive Behandlung arterieller Erkrankungen setzt ein sicheres,
verfügbares und hochtechnisiertes
Umfeld hinsichtlich Diagnostik und
Nachsorge voraus. Die Verfügbarkeit hochqualitativer bildgebender
Verfahren wie MRT, CT und Ultraschall vor und nach der Operation, die Möglichkeit der optimalen
anästhesiologischen Betreuung während der Operation sowie postoperativ – gegebenenfalls auf einer IMC
– sind die Voraussetzungen der
modernen, sicheren und effizienten
Behandlung.
DILATATIVE ERKRANKUNGEN DER AORTA
(AORTENANEURYSMA)
Aneurysmata sind Aussackungen
von Gefäßen um mehr als 50% des
gesunden Gefäßdurchmessers. Bei
weitem am häufigsten tritt ein
24
top class
MÄRZ 2016 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES
Aortenaneurysma im Bereich der
Bauchhöhle unter den Nieren­
arterien auf. Das Risiko, daran zu
erkranken, steigt mit zunehmendem
Alter, besonders ab dem 65. Lebensjahr. Ab einem Durchmesser der
Bauchschlagader von mehr als 3 cm
spricht man von einem Aneurysma.
Ab 5 cm im maximalen Durchmesser sollte man bei Frauen, ab 5,5 cm
bei Männern, ein Bauchaortenaneurysma der Behandlung zuführen, da
das Risiko der Ruptur – des Platzens
– mit einer Sterblichkeit von 90%
bei weitem höher ist als das Risiko
der Behandlung.
DIAGNOSTIK
Die einfachste Methode der Diagnose ist eine Ultraschalluntersuchung. Dabei lässt sich leicht und
schmerzfrei feststellen, ob ein Bauch­
aortenaneurysma vor­liegt. Sollte ein
maximaler Schlagaderdurchmesser
von über drei Zentimeter festgestellt
werden, ist es ratsam, mit dem Ultraschallbild den Gefäßspezialisten zu
konsultieren, um gegebenenfalls eine
CT Angiographie der Aorta durchzuführen (Abb. 1).
Autor:
Prim. PD Dr. Afshin
ASSADIAN
Facharzt für Chirurgie,
Gefäßchirurgie,
Endovasculärer
Spezialist
Nicht jedes Bauchaortenaneurysma
muss gleich operativ behandelt werden. Ist die Aussackung noch klein,
kann das Wachstum des Aneurysmas gestoppt und eine invasive Therapie vermieden werden. Entscheidend ist eine Reduktion von Risikofaktoren wie Rauchen, Hypertonie, Hypercholesterinämie und
Übergewicht sowie eine jährliche
Ultraschallkontrolle.
Bauchaortenaneurysma aus dem
Blutfluss genommen. Dadurch kann
der Blutdruck nicht mehr auf die
kranke Gefäßwand einwirken und
diese zum Platzen bringen.
l
WANN IST EINE ULTRASCHALLUNTERSUCHUNG
FÜR DAS SCREENING SINNVOLL?
l
Wenn Sie Raucher waren oder
noch sind,
l über 65 Jahre alt sind,
l an Bluthochdruck (auch gut
behandelt!) leiden,
l an anderen arteriellen Gefäßerkrankungen leiden,
l Verwandte mit einem Aneurysma
haben.
l
Sollten alle erwähnten Punkte auf
Sie zutreffen, Sie jedoch unter 65
Jahre alt sein, ist auch für Sie eine
Ultraschalluntersuchung ratsam!
Diese erfolgt über niedergelassene Radiologen, Internisten oder
Urologen.
WAS PASSIERT BEI DER BEHANDLUNG?
Sowohl bei der offenen Operation als auch bei der endovaskulären Therapie mittels Stent wird das
Bei der offenen Operation wird
per Bauchschnitt die Bauchaorta
freigelegt und eine Rohrprothese
oder Y-Prothese aus Kunststoff
eingenäht. Der Eingriff erfolgt in
Allgemeinnarkose und stellt eine
große Gefäßoperation dar.
Beim Stent (kunststoffummanteltes Metallgerüst) handelt es sich
meist um eine Y-förmige Prothese, deren „Beinchen“ in den
Beckenarterien zu liegen kommen (Abb. 2). In den vergangenen
Jahren haben sich die Materialien
deutlich verbessert. Der Eingriff
selbst wird unter Lokalanästhesie
durchgeführt und ist durch neue
Operationstechniken einfacher
und risikoärmer geworden: Bei
unkomplizierten Fällen dauert er
durchschnittlich nur eineinhalb
Stunden. Postoperativ erfolgt ein
Kontroll-CT zur Darstellung des
Operationserfolges und als Referenz für zukünftige CT Untersuchungen. Wichtig ist eine konsequente Nachsorge bei Aorten­
stents, da „kleinere Nachbesserungen“ mittels Katheter in den Jahren nach der Implantation erfolgen können und ein rechtzeitiges
Das primäre Ziel
der Operation von
Patienten mit hochgradiger asymptomatischer und symptomatischer
Carotisstenose ist die Vermeidung
von Schlaganfällen. Diese treten
trotz mehr oder weniger stringenter
Medikamentencompliance seitens
der Patienten bei der asymptomatischen Carotisstenose zwischen 2%
und 4% pro Jahr auf. Bei Patienten
mit symptomatischen Stenosen –
rezente TIA oder Schlaganfällen –
ist die Schlaganfallrate besonders
in den ersten Wochen bedrohlich
hoch und liegt innerhalb der ersten
6 Wochen bei ca. 20%. Die Operation der Carotis wurde in zahlreichen Studien der medikamentösen
Therapie alleine und auch dem Stent
gegenüber als deutlich überlegen
gezeigt. Dennoch: Als Komplikation
des Eingriffes kann es in erfahrener
Hand bei unter 1% bei asymptomatischen und unter 3% bei symptomatischen Stenosen zu Majorkomplikationen kommen.
Screeninguntersuchungen mittels
Ultraschall sind bei der allgemeinen
Bevölkerung nicht sinnvoll, bei Patienten mit Risikofaktoren oder manifesten arteriellen Erkrankungen ist
der Carotisschall jedoch angebracht.
WIE ERFOLGT DIE OPERATION?
Die Operation erfolgt in Lokal­
anästhesie. Es wird die Halsschlagader dargestellt, nach Ausklemmung
KOMPETENZ
die Carotis geöffnet und der krankhaft veränderte innere Anteil des
Gefäßes ausgeschält. Danach wird
das Gefäß rekonstruiert und zum
Abschluss eine Angiographie durchgeführt. Postoperativ verbringen die
Patienten eine Nacht im Aufwachraum und kommen am nächsten
Tag auf die Normalstation.
Im Sinne der Qualitätskontrolle und
Patientensicherheit ist eine prä- und
postoperative neurologische Untersuchung von großer Bedeutung.
Diesbezüglich ist am Rudolfinerhaus
eine hervorragende Betreuung
gegeben.
Vascular
therapy
CAROTID ARTERIES
AND AORTA
T
he invasive treatment of arterial
diseases requires a safe and reliable
high-tech environment for diagnosis and
follow-up.
The availability of high-quality imaging
procedures such as MRI, CT and ultrasound allows for the efficient treatment
of blood vessels, and surgical innovations
have made vascular interventions simpler
and less risky. Aneurysms of the abdominal
aorta are typically either addressed with
open surgery or with the insertion of stents
in less invasive procedures.
In cases of stenosis (narrowing) in the
carotid arteries, the primary goal of the
surgical procedure is to prevent strokes.
Patients with recent symptoms (TIA,
stroke) are at particular risk. Vascular
therapy procedures are typically performed
under local anaesthesia. Patients spend just
one night in the recovery station.
top class
MÄRZ 2016 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES
25
KOMPETENZ
GUT ZU WISSEN:
Pflege
auf akademischem
Im Studiengang Gesundheits- und Kranken­pflege
des Campus Rudolfinerhaus in Kooperation mit
der FH Wr. Neustadt wird bewusst Wert auf ein
ausgeglichenes Verhältnis von Theorie und Praxis
gelegt. AbsolventInnen erwerben mit dem Bachelor
of Science in Health Studies zugleich auch die
Berufsberechtigung für die allgemeine Gesundheitsund Krankenpflege.
Niveau
Seit 2008 ist es in Österreich möglich,
die Grundausbildung in der Pflege auf
akademischem Niveau zu absolvieren.
Das Rudolfinerhaus leistet auch hier
Pionierarbeit.
V
on 2008 bis 2013 kooperierte die – damals noch
– Gesundheits- und Krankenpflegeschule am Rudolfinerhaus
mit der Paracelsus Medizinischen
Privatuniversität Salzburg. Im sogenannten „2-in-1-Modell Pflege“
waren von Beginn an theoretische
und praktische Ausbildung sowie
Studium gleichberechtigt. Seit 2010
führt der Campus Rudolfinerhaus
den sechssemestrigen Bachelorstudiengang Gesundheits- und Kranken­
pflege in einer sehr erfolgreichen
Kooperation mit der Fachhochschule
Wiener Neustadt.
26
Seit 2011 arbeiten AbsolventInnen
oben genannter Studien in der Praxis
und sind, wie Studierende auch, immer wieder mit der Frage „Akademisierung wozu?“ konfrontiert.
Pflegeforschung in Bremen, betont,
dass von der Akademisierung der
Pflegeausbildung Impulse für die
Professionalisierung der Pflege erwartet werden können.
Sie nimmt dabei zwar auf Deutschland Bezug, ihre Aussagen können
aber mit Sicherheit für Österreich
übernommen werden. Zum einen,
so Darmann, werde mit der akademischen Ausbildung ein Professionsmerkmal erfüllt, zum anderen – und
das ist wesentlich für die Aufgaben,
die sich aktuell im Gesundheitswesen
stellen – „sollten Pflegende dadurch
eher in der Lage sein, […] sich auf
eine methodisch kontrollierte und
nach expliziten Geltungskriterien bewährte erfahrungswissenschaftliche
Wissensbasis (zu) berufen und dieses
Wissen im Arbeitsbündnis mit dem
Klienten anzuwenden“.*
Wie lässt sich diese Frage beantworten? Was „bringt“ Akademisierung
tatsächlich und welche Kompetenzen
haben AbsolventInnen eines Bachelorstudiums aufzuweisen?
Ingrid Darmann-Finck, Professorin
am Institut für Public Health und
Dieser Kompetenzzuwachs, aus
dem sich eine Anhebung der Pflegequalität ableiten lässt, wird im
Studium gezielt und konsequent
gefördert. Erklärtes Ziel dabei ist, die
Studierenden auf die zunehmende
Komplexität und die sich ständig
top class
MÄRZ 2016 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES
wandelnden Anforderungen des
Arbeitslebens vorzubereiten und die
Beschäftigungs­fähigkeit durch einen
Prozess des lebenslangen Lernens
langfristig zu erhalten.
Im Mittelpunkt stehen vor allem:
l
pflegewissenschaftliche und pflegerelevante Theorien, Prinzipien und
Methoden auf die Praxisfelder zu
übertragen;
l
durch Methoden des CaseManage­ments die Versorgung von
PatientInnen bspw. mit chronischen Erkrankungen in den verschiedenen Settings zu verbessern;
l
l
die Förderung von Schnittstellenmanagement und Netzwerkarbeit
durch reflexives Agieren konstruktiv mitzugestalten, um z.B.
das Entlassungsmanagement zu
optimieren;
das pflegerische Handeln im Sinne
allgemeinen Wohlbefindens planvoll und problemlösend in die
Pflegepraxis umzusetzen und
l
d
urch Entwicklung, Umsetzung
und Evaluation von Konzepten der
PatientInnenberatung und -edukation in die Arbeitsbereiche zu
integrieren;
l
d
urch Pflegevisiten eine qualitativ
hochwertige Pflege zu überprüfen
und zu evaluieren;
l
e thisches und fürsorgliches Verhalten in Bezug auf die gesellschaftlichen und ökonomischen
Rahmenbedingungen mit einer
fachdisziplinären Perspektive zu
verschränken durch die Förderung
der Selbstwirksamkeit und des eigenen Empowerments in belastenden Situationen Hilfe einzufordern
bzw. Grenzen zu ziehen, um den
Anforderungen im Gesundheitswesen auf lange Sicht standhalten zu
können.
Zusammengefasst werden kann, dass
BachelorabsolventInnen über vergleichsweise höhere Kompetenzen in
den Bereichen Problemlösung, Nutzung der Ergebnisse wissenschaftlicher Studien und Kommunikation
verfügen.
Auf die Frage „Akademisierung der
Pflege, wozu?“ kann somit geantwortet werden, dass der deutsche
Bildungsrat für Pflegeberufe mit der
Etablierung von Studiengängen sehr
treffend „eine Entwicklung hin zur
europäischen Normalität“ realisiert
KOMPETENZ
sieht. „Internationale Studien belegen
einen eindeutigen Zusammenhang
zwischen dem Wissensstand der Pflegekräfte und dem Patienten-Outcome. Je mehr Bachelor- und Master- Absolventen in einer Abteilung
vorhanden sind, desto geringer ist die
Komplikationsrate, beispielsweise
im Hinblick auf Harnwegsinfekte,
Pneumonien oder Thrombosen“, so
Stefan Görres, Professor für Gerontologie und Pflegewissenschaft an der
Universität Bremen.**
Görres plädiert für eine Vollakademisierung des Pflegeberufs, wie sie in
vielen anderen Ländern bereits realisiert ist. Die Energie sollte also zukünftig in die Konzeption von hochwertigen akademischen Bildungsangeboten fließen, die den Erwerb jener
Kompetenzen anstreben, die erforderlich sind, um in unserem Gesundheitswesen nachhaltige Antworten
auf aktuelle Fragen zu finden. Mit
gleicher Wichtigkeit wird definiert
und zur Umsetzung gebracht werden müssen, welche Aufgaben Pflegende mit akademischem Abschluss
zu übernehmen haben und welche
Kompetenzen – auch im Sinne von
Befugnissen – sie dazu benötigen.
Quellen:
* Ingrid DARMANN-FINCK: Wirkungen einer
akademischen Erstausbildung von professionell
Pflegenden im Spiegel internationaler Studien.
Pflege & Gesellschaft, 17. Jg. 2012
**Stefan Görres: Interview: Pflegeausbildung.
„Wir brauchen eine Vollakademisierung“. Die
Schwester Der Pfleger, 51. Jahrg. 10 (2012).
Autorin:
Mag. Elisabeth SITTNER
Direktorin des
Campus
Rudolfinerhaus
Academic
nursing training
HEALTH STUDIES DEGREE
A
ustria introduced new academic
degree programs for nursing in
2008 to reflect the increasing scientific
complexity associated with the profession
and to keep pace with similar developments throughout Europe. From 2008 to
2013, the nursing school at Rudolfinerhaus cooperated with a private medical
school in Salzburg to develop an innovative “2-in-1” nursing school model that
included theoretical and practical aspects
of training. This led to the introduction
of the successful 6-semester Bachelor of
Science in Health Studies program at
Rudolfinerhaus Campus in 2010. The
first graduates of these programs now
entering the profession are proof of the
many advantages offered by thorough
academic preparation.
Many advocates are calling for universal
degree requirements for nurses to further
advance the profession, particularly
since international studies have shown a
clear correlation between the knowledge
of nursing staff and positive patient
outcomes. In contrast to past training
models, nursing students in modern
academic programs are introduced to
nursing theory, case management, and
long-term patient care approaches. This
includes, for example improved interface use and networking for optimised
discharge management. As a result, graduates are better prepared to develop and
implement care concepts on the basis of
scientific research and have higher competencies in problem solving. At the same
time, the training emphasises that nurses
are empowered to call for assistance in
stressful situations in order to cope with
the demands of the profession in the
long term. Plans call for continuing the
research of academic requirements in
nursing training to further advance the
profession.
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MÄRZ 2016 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES
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Sportlich
in die warme Jahreszeit
RECREATION
RECREATION
NICHTS FÜR
Bewegungsmuffel
V
orausgesetzt Sie gehören
nicht unbedingt zu den
wahrhaft konsequenten
Freizeitsportlern, dann steigt mit
den Außentemperaturen wahrscheinlich auch Ihr Aktivitätslevel.
Oder zumindest die Freude, sich
wieder mehr im Freien zu bewegen.
Ein guter Plan! Ihre Gesundheit
wird es Ihnen danken.
NICHT SO SCHNELL
Generell gilt: Langsam einsteigen,
kontinuierlich steigern. Wer nach
einer Pause gleich mit mehrstündigen Laufeinheiten beginnt, tut
sich nichts Gutes. Muskeln müssen
erst aufgebaut, Kondition erworben
werden. Beides funktioniert nicht
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von heute auf morgen. Auch Aufwärmphasen und Dehnungsübungen sollte man nicht überspringen.
Denn Zerrungen oder andere Verletzungen könnten die unerfreuliche
Folge sein.
BEUGT RISIKEN VOR
Richtig angegangen, beugt regelmäßige Bewegung zahlreichen
Beschwerden vor, die unter anderem
dadurch entstehen, dass man beruflich wie privat viel Zeit im Sitzen
verbringt. Der ständige Bewegungsmangel bewirkt sehr häufig:
• S
toffwechselstörungen
• R
ücken- oder Gelenkschmerzen,
rasche Ermüdbarkeit
• sogar Depressionen, Angst- und
Schlafstörungen
Ausdauersportarten tragen da
besonders zur Prävention bzw. Besserung bei. Leidet man bereits unter
gesundheitlichen Beschwerden,
empfiehlt es sich vor der Aufnahme
des Trainings, einen Arzt aufzusuchen, um die geeignetste Sportart
bzw. das gesundheitsförderndste
Training zu eruieren.
MIT SPASS DABEI
• Ü
bergewicht und Bluthochdruck
• V
erkalkung und Steigerung der
Blutfettwerte
Freude an der Bewegung selbst ist
für viele schon Grund genug, zu
sporteln. Glückshormone werden
ausgeschüttet, das eigene Körperempfinden intensiviert, das Selbstwertgefühl gesteigert – es fühlt sich
einfach wunderbar an. Aus gesundheitlicher Sicht bieten sich sowohl
für Anfänger wie auch geübte Sportler beispielsweise langes Spazieren
(=Wandern), Nordic Walking, Joggen, Radfahren oder Schwimmen
an.
Liter Quell-, Mineral- oder Tafelwasser oder ungesüßten Tee trinken.
Die klassische Wander-Jause mit viel
Speck, fetter Wurst oder Geselchtem
ist wenig geeignet und wäre besser
durch eine vollwertige Ernährung zu
ersetzen (z.B. Bananen, Müsliriegel).
Dann ist Wandern in jeder Hinsicht
ein vitalisierender Genuss.
„RICHTIG“ WANDERN
Beim Nordic Walking wird durch
den Einsatz der Stöcke auch die
Muskulatur des Oberkörpers trainiert. Wird es korrekt ausgeführt, ist
der Sauerstoffverbrauch (und somit
die Ausdauerbelastung) um ca.
5% höher als beim konventionellen Wandern. Aber Achtung: Wer
davon ausgeht, dass die Gelenke
gegenüber normalem Spazieren
weniger belastet werden, wie gelegentlich behauptet wird, der irrt.
Daher ist auch hier ein behutsamer Einstieg empfehlenswert. Mit
angemessenen Trainingseinheiten
ist Nordic Walking für untrainierte
Personen ebenso geeignet wie für
ambitionierte Sportler.
Wandern in einem gleichmäßigen
Rhythmus ist ein guter Ausgleich
zu sitzenden Tätigkeiten und steigert das Wohlbefinden maßgeblich. Nach Möglichkeit außerhalb
von dicht bebautem Gebiet, wirken die frische Luft und die umgebende Natur wohltuend, erholsam
und erfrischend. Wandern mindert
Spannungen und Ängste und verzögert Alterungsprozesse. Durch
regelmäßige Wanderungen wird
das Herz-Kreislauf-System gefördert, die Fließeigenschaften des Blutes werden verbessert, die Atmung
verstärkt, die Darmtätigkeit angeregt, die Knochendichte erhöht,
Aufmerksamkeit und Lernfähigkeit
gesteigert und das Immunsystem
gestärkt. Die Wanderbewegung verbessert die gesamte Durchblutung
der Muskulatur, besonders der roten
und weißen Muskelfasern. Die Speicherkapazität für Sauerstoff und
Kohlenhydrate steigt, der gesamte
Stoffwechsel kommt in Schwung.
Viel trinken ist beim Wandern wie
auch bei anderen Sportarten ein
Muss! Denn über Atemwege, Haut,
Niere und Darm wird ständig Wasser abgegeben. Daher sollte man
während einer Wanderung 1 bis 1,5
NORDIC WALKING – DAS 5% PLUS
Minuten (insgesamt ein bis drei
Stunden). Dabei kommt es natürlich auch auf die körperliche Verfassung an. Wer seine Kondition steigern möchte, sollte immer gerade so
schnell laufen, dass er nicht außer
Atem kommt, sondern sich nebenbei unterhalten kann. Der Puls
sollte gleichmäßig sein, also sind zu
Beginn starke Steigungen zu meiden
bzw. ist das Tempo entsprechend
deutlich zu reduzieren, wozu es
allerdings einiger Erfahrung bedarf.
Für die Gelenke ist ein weicher
Boden viel schonender als Asphalt.
Ein zusätzliches Krafttraining für
die Beinmuskulatur kann Knieschmerzen vorbeugen.
Noch 2 Tipps: Beim Kauf von Laufschuhen kompetent (!) beraten lassen (ev. alte Laufschuhe mitnehmen,
deren Abnützungsprofil Schlüsse
auf die Fußstellung zulässt) und
Laufanalyse durchführen, die etwaige Fehlstellungen aufzeigt. Dann
kann man Laufschuhe auswählen,
die diese ausgleichen und die Füße
BEIM JOGGEN NICHT AUSSER ATEM KOMMEN
Viele Menschen denken bei Freizeitsport häufig an Joggen oder Laufen.
Kein Wunder, ist dies doch nahezu
immer und überall möglich, man
benötigt kaum Equipment und man
kann sich so richtig „auspowern“.
Inzwischen haben jedoch mehrere
Langzeitstudien gezeigt, dass nur
moderates Joggen auf lange Sicht
wirklich gut für die Gesundheit ist.
Die Empfehlungen für die optimale
Ausübung variieren, bewegen sich
aber in etwa bei zwei bis drei Laufeinheiten pro Woche zu je 20-60
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beim Laufen entsprechend unterstützen. Beim Laufen tief ein- und
ausatmen, um einen möglichst
vollständigen Luftaustausch in der
Lunge zu ermöglichen.
Wer dann noch reichlich trinkt,
wird viel Spaß am Joggen haben
und auch seine Gesundheit
voranbringen.
2-RAD STATT 4-RAD
Der runde Bewegungsablauf, bei
dem keine Seitwärtsbewegung stattfindet, schont die Knie vor Knorpel­
abrieb (Kniearthrose) und schmiert
gleichzeitig die Gelenke. Radfahren
ist bei Übergewicht (Body-MassIndex über 25) besonders empfehlenswert wegen der gelenkschonenden Verbrennung von Kalorien und
Fett. Es wirkt sich auch positiv auf
die Cholesterinwerte aus und senkt
das Risiko einer Arteriosklerose
(Gefäßverkalkung).
Radfahren bringt zudem das HerzKreislauf-System in Schwung. Der
Blutdruck steigt während des Trainings an, langfristig sinkt er aber
auf ein niedrigeres Niveau. Das
schont das Herz, weil es gegen weniger Widerstand anpumpen muss.
Durch das Training wird der Herzmuskel gestärkt und besser durchblutet. Die Steigerung
der Leistungsfähigkeit beugt HerzKreislauf-Erkrankungen vor.
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WIE FIT IST IHR
Beim Tritt
auf die Pedale
ziehen sich die Beinmuskeln zusammen. Dabei
werden die Venen zusammengedrückt und das Blut zum Herzen
hin gepumpt. Die aktive Unterstützung der Venen beugt einem Blutstau in den Beinen vor. Damit sinkt
das Risiko von Venenerkrankungen.
Allerdings ist eine aufrechte Sitzposition wichtig, damit die Blutzirkulation richtig funktioniert.
Radfahren kostet Energie. Das senkt
auf natürliche Weise den Blutzuckerspiegel, hält gleichzeitig das
Körpergewicht in Grenzen und
beugt damit Diabetes mellitus Typ 2
(Zuckerkrankheit) vor.
WASSER BELEBT DIE SINNE
In vielerlei Hinsicht ähneln die Vorzüge des Schwimmens jenen des
Radfahrens: Das Herz-KreislaufSystem kommt in Schwung, der
Herzmuskel wird trainiert, Cholesterinspiegel sowie die Risiken für
Diabetes und Arteriosklerose werden gesenkt – und das auf überaus
schonende Weise. Trägt doch das
Wasser einen Großteil des Körpergewichts, Rücken
und Gelenke
werden
entlastet.
Auch
bei
Gedächtnis?
Arthrose ist schwimmen möglich
und kann helfen. Es empfiehlt sich
abwechselnd rücken- und brustzuschwimmen. Beim Rückenschwimmen wird die Wirbelsäule entlastet und die Rückenmuskulatur
gestärkt, beim Brustschwimmen
trainiert man Brust-, Arm- und
Schultermuskeln. Schwimmen ist
eine gute Möglichkeit, mit wenig
Belastung wirksame Ergebnisse zu
erhalten.
Kurzum: Sport hält fit und gesund
– und macht Spaß! Noch irgend­
welche Fragen?
Stepping
it up
GETTING PHYSICAL
ACTIVITY RIGHT
T
he upcoming spring and summer
season will again offer many
opportunities to enjoy the outdoors with
healthy exercise. To prevent injuries after a long winter, it is best to get started
slowly without skipping over warm-up
and stretching exercises. Heart-healthy
exercise that can be enjoyed at any age
includes hiking, Nordic walking, and
slow jogging. In addition to sufficient
hydration, these activities require wellfitted shoes. Biking and swimming are
particularly beneficial for those who
want to take weight off their legs and
knees. Pedaling or swimming keeps
the blood circulation moving and
effectively prevents heart disease
and excessive weight gain.
Es führt leider kein Argument daran vorbei: Unser
Gedächtnis befindet sich bereits im Alter von 16 bis 25
Jahren auf seinem Höhepunkt. Bleibt die Frage –
wie bleibt man geistig fit?
T
rösten Sie sich – auch Albert
Einstein hatte bereits mit 26
Jahren seine Relativitätstheorie geschrieben und gilt dennoch
als Paradebeispiel für ungebrochen
geistige Leistungsfähigkeit auch in
späten Lebensjahren. Fakt aber ist
ebenso, dass uns unser moderner
Lebensstil zwischen Schule, Beruf,
Karriere, Familie und Freizeitprogramm tagein tagaus einiges abverlangt. Alles soll schnell und am besten gleichzeitig erledigt werden. Da
kommt es schon öfter einmal zur
Überforderung unserer Fähigkeiten,
ganz gleich in welchem Lebensalter
wir uns gerade befinden.
Eine nähere Beschäftigung damit,
was wir selbst beitragen können,
dass unser Gedächtnis möglichst
lange leistungsfähig und aktiv
bleibt, ist also gar kein so schlechter
Plan.
EIN GESUNDER GEIST IN EINEM
GESUNDEN KÖRPER
Kreativ ist dieser
Merksatz schon
lange nicht mehr,
dafür aber gültig
wie eh und je.
Zahlreiche Untersuchungen
haben gezeigt,
dass ein bewegungsintensiver
und ernährungsbewusster Lebensstil
ursächlich mit kognitiver Aktivierung zusammenhängt. Während
sich regelmäßige Bewegung positiv auf das Herz-Kreislauf-System
auswirkt und das Gehirn dadurch
besser durchblutet, empfiehlt sich
zugleich eine möglichst zucker- und
fettarme Ernährung, die vermehrt
auf den Genuss von Omega-3-Fett
angereicherten Lebensmitteln wie
Fisch, Sojaprodukte, Nüsse oder bestimmte Gemüsesorten abzielt.
„Brainfood“ nennen sich deshalb
auch vielsagend Ernährungskonzepte, die mit Hilfe dieser Nahrungsmittel die Neurotransmitterbildung im Gehirn sowie die
Funktionstüchtigkeit der Zellwände
positiv zu beeinflussen versuchen.
WIE TRAINIERBAR IST DAS GEHIRN?
Ganz einig ist sich die Wissenschaft
nicht. Skeptiker führen an, einschlägige Studien zeigten, dass kognitive
Trainings maximal unseren „Arbeits­
speicher“ temporär verbessern. Also
unsere Fähigkeiten nur unmittelbar
während einer Aufgabenlösung erhöhen, allerdings keine bleibenden
Effekte erzielen.
Befürworter sehen andererseits in
einer Reihe von Studien bestätigt,
dass regelmäßige Trainingsprogramme Aufmerksamkeitsprozesse
reaktivieren und damit sogar den
IQ in Maßen verbessern können.
Potenzial sei also in jedem Fall vorhanden. Nur wirklich objektivierbare Kriterien und verlässlich ge­
sicherte Methoden heißt es noch zu
erforschen.
WAS TUN?
Ob kreuzworträtseln, Sudoku lösen,
in Gehirnjogging-Apps Scores sammeln oder Fremdsprachen lernen –
falsch können die unterschiedlichsten Aktivitäten, die unsere kognitiven Fähigkeiten fordern, niemals
sein. Gerade wenn die Wissenschaft
(noch) keine eindeutigen Antworten
kennt, ist die Eigenverantwortung
größer, herauszufinden, worin unser
ganz persönliches mentales Fitnessprogramm besteht. Braucht es nur
noch die Konsequenz dafür, es regelmäßig umzusetzen.
How fit is your
MEMORY?
W
hat can you do to keep your
memory active? In addition
to maintaining a physically active
lifestyle and eating a healthy diet low
in sugar and fat, make an effort to
regularly challenge your brain with
puzzles or foreign languages for a
personal mental fitness program.
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