Wenns auf zuverlässige und sichere Verbindungen ankommt

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HOCHSTROMKONTAKTE
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Ko ntakttechnologie für Hochstromapplikationen
Wenns auf zuverlässige und
sichere Verbindungen ankommt
Aufgrund steigender Komplexität elektrischer Anlagen wird dem Energiemanagement ein immer
höherer Stellenwert eingeräumt. Neue Anlagen werden häufiger modular aufgebaut, um im
Servicefall die Fehlersuche und die Instandsetzung zu beschleunigen. Der modulare Aufbau hilft
somit, Stillstands- und Instandsetzungszeiten zu minimieren und letztendlich Geld zu sparen.
Die RadsokHochstromkontakte
bieten eine hyperbolische Kontakttechnologie auf
Grundlage der StanzBiegetechnik
Dieser Aspekt stellt allerdings auch grosse
Herausforderungen an die Verbindungstechnik. Während im Bereich < 80 A eine Vielzahl
von Steckverbindungssystemen existieren,
sucht man im Hochstrombereich häufig vergeblich nach geeigneten Steckverbindern. Die
Gründe hierfür liegen auf der Hand. Hochstromsteckverbinder müssen nicht nur sicher
kontaktieren, sondern auch geringe Übergangs- und Übergabewiderstände aufweisen,
um die thermische Verlustleistung so gering
wie möglich zu halten.
Die Berührfläche zweier Kontakte ist aus
Bauraum- und Kostengründen in der Regel
immer geringer als der elektrisch wirksame
Leiterquerschnitt der angeschlossenen Leitung. Dies führt zwangsläufig dazu, dass der
Widerstand der Kontakte höher ist als der
Widerstand eines entsprechenden Leitungsabschnitts. Somit kommt es zu einer Erwärmung der Kontakte, der sogenannten thermischen Verlustleistung.
Für diese Verlustleistung gilt im Wesentlichen folgender Zusammenhang:
PV = IB2 a RV = IB2 a (RÜ + RA)
PV
IB
RV
RÜ
=
=
=
=
Verlustleistung
Bemessungsstrom
Verlustwiderstand
Übergabewiderstand (abhängig von
der nutzbaren Kontaktfläche)
RA = Anschluss-Übergangswiderstand
(abhängig von der Anschlusstechnik)
Der Bemessungsstrom geht also quadratisch in die Verlustleistung ein. Eine Stromverdoppelung führt zu einer vierfach höheren
Verlustleistung, die als Wärme direkt über
den Kontakt (Konvektion) und über die angeschlossenen Leiter (Konduktion) abgegeben
wird. Die Verlustleistung hängt von der Kontaktgeometrie und den verwendeten Kontaktund Beschichtungsmaterialien ab.
Um die Verlustleistung dennoch gering zu
halten, ist neben einem geeigneten Leitungsanschluss vor allem der Übergabewiderstand
der Kontaktfläche so gering wie möglich zu
halten. Dieser lässt sich neben der Auswahl
geeigneter Kontakt- und Beschichtungsmaterialien vor allem über die Kontaktgeometrie
beeinflussen.
Gefragt sind hohe Kontaktüberdeckung
und gute Leitfähigkeit
Ein guter Hochstromsteckverbinder muss
eine möglichst hohe Kontaktüberdeckung
und eine gute Leitfähigkeit besitzen. Bei vielen herkömmlichen Hochstrom-Kontaktsystemen beträgt die Kontaktüberdeckung zwischen Stift- und Buchsenkontakt bauartbedingt nur zirka 15 Prozent. Um diesen
Nachteil auszugleichen, müssen die Kontaktabmessungen vergrössert werden, was
zwangsläufig zu steigenden Kosten führt. Die
Kontaktüberdeckung lässt sich durch den
Einsatz hyperbolischer Kontakte erhöhen,
hierbei steigt die Stromtragfähigkeit bzw. der
benötigte Bauraum sinkt. Leider ist die Her-
quick|mate für Anwendungen im Aussenbereich, z.B. Fotovoltaik-Anlagen
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stellung dieser Kontakte, die häufig als Drahtfederkontakt ausgeführt sind, kostenintensiv.
So bieten diese Verbindungssysteme zwar einen technischen, aber keinen preislichen Vorteil.
Technische Besonderheit stellt
hyperbolische Grid dar
Die Radsok-Hochstromkontakte von Amphenol-Tuchel Electronics bieten eine hyperbolische Kontakttechnologie auf Grundlage der
Stanz-Biege-Technik. Die technische Besonderheit stellt das aus einer CuBe-Legierung gestanzte hyperbolische Grid dar. Hierbei greift
der Hersteller wegen seiner hervorragenden
elektrischen Eigenschaften als Basis auf Kupfer zurück. Da die Lamelle nach dem Stanzen
durch definiertes Verdrehen in eine hyperbolische Form gebracht wird, muss sie im Anschluss federnde Eigenschaften aufweisen.
Um ein Optimum aus mechanischen und
elektrischen Eigenschaften zu erreichen, ist
dem Kupfer ein geringer Beryllium-Anteil beigesetzt. Um die Leitfähigkeit, die chemische
Beständigkeit und die Abriebbeständigkeit zu
erhöhen, ist die Oberfläche der Lamelle versilbert ausgeführt.
Vorteile sind hohe Steckzyklen und
Vibrationsbeständigkeit
Das Ergebnis der Materialeigenschaften und
des innovativen Fertigungsprozesses ist ein
Kontaktsystem mit einer Kontaktüberdeckung von bis zu 65 Prozent. Diese ermöglicht
einen sehr geringen Übergabewiderstand und
minimiert somit die thermische Verlustleistung. Somit kann man mit sehr kompakten
Kontaktabmessungen hohe Ströme übertragen. Da die Herstellung von Radsok-Kontakten vollautomatisch erfolgt, ergibt sich ein
sehr gutes Preis/Leistungs-Verhältnis bei
höchster Prozess- und Betriebssicherheit.
Weitere Vorteile sind die hohen Steckzyklen,
die hohe Vibrationsbeständigkeit auf Grund
der hyperboliden Form, die geringen Steckund Ziehkräfte sowie der konstruktive Selbstreinigungseffekt beim Stecken.
In der Praxis schon mehrfach bewährt
Das UV-beständige Push-Pull-Stecksystem
quick|mate für Fotovoltaik- und andere
Verfügbare Produktserien
Folgende Kontaktgrössen sind derzeit
standardmässig verfügbar:
■ 3,6 mm (bis max. 115 A)
■ 6 mm (bis max. 155 A)
■ 8 mm (bis max. 240 A)
■ 10 mm (bis max. 455 A)
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board|mate zur
Stromversorgung auf
Leiterplatten
Radsok-Crimpkontakte mit integrierter
Verriegelung
Gleichstromanwendungen eignet sich für
schnelles Stecken und Ziehen. Durch die hohe
Dichtigkeit (IP 67) ist diese Serie bestens zu
Anwendungen im Aussenbereich geeignet.
Der verpolungssichere, zweipolige Steckverbinder verfügt auch über ein optionales Verriegelungssystem, welches ein ungewolltes
Lösen der Steckverbindung verhindert. Des
Weiteren ist diese Serie im ungesteckten Zustand berührsicher ausgeführt. Derzeit sind
mehrere Leitungsvarianten mit umspritzten
Steckverbindern verfügbar, eine frei konfektionierbare Version wird folgen.
Die board|mate-Einpressmodule eignen sich für Hochstromkontaktierungen
auf Leiterplatten. Die häufig verwendeten
Schraubverbindungen können durch diese
Module steckbar ersetzt werden. Dadurch
ist eine schnelle und prozesssichere Handhabung gewährleistet. Durch Verwendung
von verschiedenen Stift/Radsok-Kombinationen lässt sich ausserdem eine Verpolungssicherheit erreichen. Des Weiteren sind
Kunststoffgehäuse mit integrierter Verrastung verfügbar. Somit ist Berührschutz und
eine Sicherung gegen versehentliches Lösen
gewährleistet.
Radsok-Crimpkontakte in gerader und gewinkelter Ausführung eignen sich beispielsweise zum Einsatz in DC-Applikationen und
als kabelseitige Ergänzung zu der board|mateSerie.
Schraubverbindungen lassen sich mit
Radsok-Kontakten ersetzen
Ein weiteres Highlight der Radsok-Familie
sind die Crimpkontakte in gewinkelter Ausführung mit integrierter Verrastung. Diese
eignen sich für alle Applikationen, bei denen
hohe Steckzyklen in Verbindung mit einer
Verrastung gefordert sind. Mit dieser Technologie können Anwender 6-, 8- und 10-mmRadsok-Kontakte direkt auf bereits vorhandene M6-, M8- oder M10-Gewinde stecken.
Dabei verlieren die Kontakte nur wenige Prozent ihrer ursprünglichen Stromtragfähigkeit
und es sind Ziehkräfte im Bereich bis 60 N zulässig. So lassen sich beispielsweise Schraubverbindungen 1 zu 1 mit diesen Kontakten
ersetzen, ohne bereits vorhandene Gewinde
durch entsprechende Stiftkontakte auszutauschen.
Die Vorteile für den Anwender liegen auf
der Hand:
■ geringe Montage- und Demontagezeiten
■ keine Drehmomentangabe und -schlüssel
erforderlich
■ vibrationsresistent – kein Lösen der Kontaktierung möglich
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