Neuer Vertrag zur psychotherapeutischen - DAK

Gemeinsame Pressemitteilung
Neuer Vertrag zur psychotherapeutischen Versorgung für
Versicherte der DAK-Gesundheit startet am 1. April
Stuttgart, 31. März 2016 – Versicherte der DAK-Gesundheit im Südwesten, die
psychotherapeutisch versorgt werden müssen, bekommen einen schnelleren Zugang
zur Behandlung als in der Regelversorgung und werden besser betreut. Dafür hat die
DAK-Gesundheit mit MEDI Baden-Württemberg einen neuen landesweiten
Facharztvertrag abgeschlossen, von dem auch Ärzte und Psychotherapeuten
profitieren. Die vier Berufsverbände Freie Liste der Psychotherapeuten, Deutsche
Psychotherapeutenvereinigung (DPtV), Berufsverband Deutscher Nervenärzte (BVDN)
und Deutsche Gesellschaft für Verhaltenstherapie – Berufsverband Psychosoziale
Berufe (DGTV-BV) unterstützen den Vertrag als Kooperationspartner. Die Teilnahme ist
für Behandler und Versicherte freiwillig. Der Vertrag startet morgen.
Das neue Behandlungsangebot ermöglicht es psychotherapeutisch tätigen Ärzten und
Therapeuten kurzfristig mehr Zeit für ihre Patienten aufzuwenden. Der aktuelle Psychoreport
der DAK-Gesundheit unterstreicht die Notwendigkeit des Vertrags: 2014 nahmen die
psychischen Erkrankungen in Baden-Württemberg um neun Prozent zu. Seelenleiden waren
damit die zweithäufigste Ursache für Fehltage in Baden-Württemberg und haben einen Anteil
von 16,6 Prozent am gesamten Krankenstand. „Die Ergebnisse unseres Psychoreports
verdeutlichen den bestehenden Handlungsbedarf, neue Angebote zu erarbeiten“, sagt
Thomas Bodmer, Vorstandsmitglied der DAK-Gesundheit. „Dabei verbessern wir die
Versorgung für unsere Kunden und passen das bestehende System an den tatsächlichen
Bedarf der Betroffenen an. Unser neues Angebot verhindert lange Wartezeiten und reduziert
Fehldiagnosen.“ Konkret verkürzt sich die Wartezeit von mehreren Monaten in der
Regelversorgung, auf längstens vier Wochen und in dringenden Fällen sogar auf sieben Tage.
Schnellere Termine und bessere Versorgung
„Die Patienten profitieren nicht nur von der schnelleren Terminvergabe und dem zeitnahen
Behandlungsbeginn, sondern erfahren durch die vertraglich vereinbarten besonderen
Therapieverfahren und -methoden auch noch eine bessere Behandlungsqualität“, sagt Dipl.Psych. Rolf Wachendorf, Sprecher der Freien Liste der Psychotherapeuten und
psychotherapeutischer Vertragsverhandler für MEDI. „Da der neue Vertrag auch Kindern und
Jugendlichen offen steht, kommen diese Behandlungen auch ihnen zugute“, ergänzt Dr.
Wolfgang Bürger von den DGVT-Berufsverband, „in der Regelversorgung haben Kinder- und
Jugendlichenpsychotherapeuten diesbezüglich größere Einschränkungen.“
Dr. Alessandro Cavicchioli, Landesvorsitzender der DPtV, betont: „Durch die volle
Berücksichtigung aller F-Diagnosen und durch die Vereinfachung der Einschreibung ist der
Zugang der Patienten zum Psychotherapeuten noch unkomplizierter. Der DAK-Vertrag
erleichtert zudem auch die gruppentherapeutische Behandlung und die Teilnahme der
analytischen Psychotherapie.“
Birgit Imdahl, Landesvorsitzende des BVDN, bewertet den DAK-Vertrag insgesamt als
patientenfreundlicher als die Versorgung im KV-System: „Da wir alle Leistungen vergütet
bekommen, können wir unseren Patienten eine qualitativ hochwertige und leitliniengerechte
psychotherapeutische Behandlung entsprechend ihrer Erkrankung ermöglichen.“
Deutlich bessere Vergütung für Behandler
„Ärzte und Psychotherapeuten, die am Vertrag teilnehmen, erhalten etwa 30 Prozent mehr
Honorar als in der Regelversorgung und es gibt keine Fallzahlbegrenzung“, unterstreicht Dr.
Werner Baumgärtner, Vorstandsvorsitzender von MEDI Baden-Württemberg. Demnach
beträgt die Grundpauschale, die die Behandler einmal in vier Quartalen abrechnen können,
60 Euro, weiterführende Einzelbehandlungen liegen zwischen 92 und 117 Euro. Für die
Gruppentherapie bezahlt die Kasse 120 Euro für die kleine und 60 Euro für die große Gruppe.
Der Vertrag nach § 73c SGB V mit der DAK-Gesundheit stieß bei den Behandlern schon vor
seinem offiziellen Start auf großes Interesse: „Die kooperierenden Berufsverbände haben uns
schon Wochen im Voraus eine rege Teilnahmeabsicht bestätigt“, so Baumgärtner. Insgesamt
hat MEDI rund 3.680 Psychotherapeuten und Ärzte angeschrieben und sie mit den
notwendigen Starterpaketen zur Vertragsteilnahme versorgt. Ärzte und Therapeuten können
mit der Behandlung ihrer Patienten beginnen, nachdem sie ihre Teilnahme am Vertrag erklärt
und ein für die Abrechnung notwendiges Programm in ihrer Praxissoftware installiert haben.
Die DAK-Gesundheit hat in Baden-Württemberg rund 760.000 Versicherte und zählt damit zu
den größten Krankenkassen im Land.
Ansprechpartner für die Presse:
DAK-Gesundheit:
Daniel-Peter Caroppo, Tel. 0711 699 669-1121, E-Mail: [email protected]
MEDI Baden-Württemberg:
Angelina Schütz, Tel. 0711 806079-223, E-Mail: [email protected]
Freie Liste der Psychotherapeuten:
Dipl.-Psych. Rolf Wachendorf, Tel. 0711 384120, E-Mail: [email protected]
DPtV:
Dr. Alessandro Cavicchioli, Tel. 0791 94016973 , E-Mail: [email protected]
BVDN:
Birgit Imdahl, Tel. 0741 43747, E-Mail: [email protected]
DGVT-Berufsverband:
Dr. Wolfgang Bürger, Tel. 0721 625 47 24, E-Mail: [email protected]