Wenn der schwere Stein vom Herzen des Bürgermeisters auf die

Wenn der schwere Stein vom
Herzen des Bürgermeisters
auf die Füße der Bürger fällt
Neu-Bürgermeiste Schulte ist, trotz der Stadt-und der MylaeusgeländeEntwicklungspolitik seines Vorgängers Müller-Luxemburg, nun ein Stein vom Herzen
gefallen, weil es am Maiplatz einen neuen Ankermieter geben soll. Das hatte ich ja schon
letzte Woche geschrieben. Seine Herzbeschwernisse hat Hr. Schulte gemeinsam mit
vielen anderen Plettenbergern geteilt. Das könnte man fast als (s)einen moralischen
Integritätsausweis auffassen, aber eben auch nur fast. Denn des Bürgermeisters
Herzensstein fällt so oder so nicht ihm selbst oder seiner Rats-Gruppe, sondern ihren
Geldgebern, den Plettenberger Bürgern, auf die Füße. Die dürfen dann auf eigene Kosten
die Heilbehandlung ihrer Füße berappen und die weiteren Folgen der städtischen
Trümmerhaufen und Fiaskopolitik sowieso. Das kennen wir schon alles vom
Schmiedemuseum (480tsd. Miese, M. Störmann), Haus zur Sonne (150tsd. Miese)
u.v.a.m..
Zudem ist mir in der Reichsversicherungsordnung (RVO) kein Passus bekannt, der die
Heilbehandlung von Verletzungen bei Bürgern abdeckt, deren (wirtschaftliche und
sonstige) Gehbehinderungen durch Steinschlag vom bürgermeisterlichen Herzen oder
vom „repräsentativ-verminderten Ratsgewissen“ verursacht wurden, oder?
Hat sich seit letzter Woche eine neue Informationslage ergeben?
Eigentlich keine, außer dass das Gruppenbild mit Dame (Schulte, Schrader, Hillert,
Reinhold) wohl doch nicht ganz so geheimdiplomatisch kompetent unterwegs war, wie
kolportiert wurde; zumindest wurde das weder von der Rendita Colonia noch von der
HBB bestätigt.
Der zellfusionierende Umzug von HIT an den Maiplatz und einer dbzgl. Kooperation von
HBB und Rendita Colonia wurde zwar bisher auch nicht bestätigt, aber eben auch nicht
mit dem leisesten Wort dementiert. (Sic!).
Ergo, ist es mehr als wahrscheinlich, dass Backstage weiter zwischen Rendita Colonia,
HBB und HIT um die Migration von HIT an den Maiplatz gezockt wird. Zumal die ganze
Story auch keine rasende Eile hat, denn der Umbau am Maiplatz kann logischerweise
erst nach dem Auszug von Real beginnen.
Denn wer aus dem Reigen der möglichen Lebensmittelbrautpartner sollte wohl der
geheimnisvolle zusätzliche „Dritte Mann“ aus dem Ground Zero der Lebensmittelanker
sein? Mir fällt keiner ein. Das mag an meiner beschränkten Branchenkenntnis liegen,
aber ich bin auch von dieser Welt und habe auch schon mal eine Butterfahrt zu HIT in
die (Verzw)Eifel(ung) getätigt, um mir da einige höherwertige Lebensmittel einkaufen
zu können. Abgesehen davon hieß es bisher immer, als Ankermieter und
Frequenzgaranten kommen nur Lebensmittel in Frage. Sollte sich da plötzlich das kleine
Einmaleins aus Ankermieter und Branchenmix verschoben haben?
Wenn doch, dann weitere Kannibalisierung?
Sollte sich trotz jeder Logik und Möglichkeit ein geheimnisvoller Dritter jenseits von HIT
gefunden haben (aber genau das wurde eben bisher mit keiner Silbe bestätigt!), dann
würde die zukünftige wechselseitige Kannibalisierung der Einkaufscenter in Plettenberg
weitergehen. Zwischen Ziegelstraße, Maiplatz und Mylaeus wird ein Center auf der
Strecke bleiben, denn bei drei Centern ist die Quadratmeterangebotsmenge im
Verhältnis zur (sinkenden) Bevölkerungszahl und der vorhandenen (sinkenden)
Kaufkraft um ein Vielfaches überhöht. Diesen Schwund durch Migranten aufzufangen,
schafft selbst Fr. Merkel nicht.
In der kapitalistischen (asozialen) Marktwirtschaft, sorgt die „unsichtbare Hand“ als
Organisator der „schöpferischen Zerstörung“ bei wuchernden Überangeboten zuerst für
Deflation bis unter die Renditegrenze und dann nur noch für Pleiten, Pech und Pannen.
Real ist ja vorauseilend aus dem Bermudadreieck der Plettenberger Center ausgestiegen.
Denn eines von drei Centern wird so oder so über die Oester gehen (vom Rest des noch
vorhandenen Einzelhandels war dann noch gar nicht die Rede). Wo Fulda und Werra
sich küssen, sie ihren Namen büßen müssen, oder wie beim Kinderspiel „Schnick,
Schnack, Schnuck“ mit Stein, Schere, Papier. Je nach Kombination bleibt am Ende einer
von dreien immer auf der Strecke.
Neue Schwierigkeit bei der Sanierung des Mylaeus Geländes
Abgesehen davon türmen sich auf dem Mylaeus/W.O. Schulte Gelände neue Probleme
auf: Wie weit ist die Bodenkontaminierung aus dem Gelände in die anliegenden
Liegenschaften unter die Villa Schulte durch bis zur Weidenbrücke diffundiert? Wer
übernimmt diese Sanierung? Oder wird da auf die Naturspülung durch die Else
spekuliert? Und es könnte die denkmalgeschützte Buche vor der Villa Schulte durch die
Sanierungsarbeiten in Mitleidenschaft gezogen werden. Die Rücksichtnahme von
Investoren gegenüber schützenswerten Bäumen kennen wir nicht nur aus dem
Bürgerbeteiligungs-Fiaskoprojekt im fernen Stuttgart 21, das Neu-Bürgermeister
Schulte neulich für sich als seinen Beispiel für Bürgerbeteiligung reklamierte, sondern
auch von den „Killing-Fields“ auf dem Wagnergelände; Stichwort: Mammutbaum.
Vorläufiges Fiasko-Fazit
Dem Stadtrat wird nun folgende unbestätigte Botschaft als Realität verkauft: Es gibt
jenseits von HIT einen dritten Ankermieter am Maiplatz und damit sind für den Rat
wieder alle Herzensbeschwernisse auf die Füße der Bürger abgewälzt. Die Plettenberger
als Geldgeber dieser Ratlosigkeitsveranstaltung stehen immer noch auf dem undichtunsicheren Schlauch ihrer Planungshorizonte, ihre Steine drücken weiter auf ihre
beschwerten Herzen und sie bezahlen ihre Fußpflege wegen der Ratssteinschläge weiter
aus der eigenen Kasse. Ach so, und den Rat, der ihre Herzbeschwerden verursacht hat,
den bezahlen sie natürlich auch weiter. Das hatte ich zwar schon zu Beginn geschrieben,
aber es scheint mir wiederholungswürdig.
Peter-W. Gester
Ps.:
Nun hat die Stadt den Einzelhandel, die Anwohner, die Gewerbetreibenden usw. zur
Anhörung zwecks Neugestaltung der Innenstadt eingeladen. Als Eigentümer des DEKAHauses im Herzen der Stadt wurde ich bisher nicht eingeladen, obwohl das DEKA-Haus
zentraler Bestandteil der sogenannten Knochenstruktur zwischen Mai- und My-Center
ist; pardon Else-Center. Dürfen wir auch aus dieser Nicht-Einladung zusätzlich
rückschließen, dass die Knochenstruktur passé ist, weil HIT schon halb am Maiplatz
firmiert und das Mylaeus-Gelände eben doch zum Alten-Wohn-Gesundheitszentrum
umgemodelt wird? Und weiß die repräsentative Rathaus-Minderheitsgruppe doch schon
wieder mehr, als sie den Bürgern sagen will, als Beispiel für ihre neue Art der
Bürgerbeteiligung?
Da fragt doch bitte mal einer an meiner Stelle am 18. 1. nach. Ich bin ja nicht eingeladen
worden und darf nicht kommen und mitspielen.