Arbeiten. Bilden. Wohnen. Integrieren. 2/15 Pantone CMYK Wende. Zusammenleben im Wohnheim für minderjährige Asylsuchende Seite 10 Vernetzer zwischen erstem und zweitem Arbeitsmarkt Seite 6 Soziale Verantwortung in der Praxis: Gespräch mit Thomas Zeder, Leiter Logistik bei Pfister Seite 8 «GastroMeeting Muhen bietet das perfekte Umfeld für Seminare, Gruppenanlässe, Workshops und Firmenessen. Einmalig ist der hautnahe Bezug zum Arbeitsalltag in einer Sozial unternehmung.» Sascha Lang, Gesamtleiter Wendepunkt News Titelbild Andreas Wälti, Sozialpäda gogischer Mitarbeiter, unterhält sich mit Jugendlichen im WUMA. Projekt Verwaltungsgebäude Freiwilligenarbeit Innenumbau für die Verwaltung Sich einsetzen. Spuren hinterlassen. Anfang April 2015 hat das Ver waltungsteam die umgebauten Büroräumlichkeiten im zeitgemäss gestalteten Hauptsitz am Schlüsselring 10 in Muhen bezogen. Freiwilligenarbeit bringt Anerkennung und Bestätigung. Die Stiftung Wendepunkt bietet Einsatzmöglichkeiten. Interessiert? Weitere Informationen auf www.wende.ch. Stiftung Personelle Veränderung Brigitte Kurzen-Kernen, Juristin und Familienfrau, tritt nach vier Jahren Stiftungsratsarbeit als Mitglied zurück. 2 Grüezi. Gemeinsam unterwegs Es gehört zur Aufgabe der Redaktionsleitung, unter dieser Rubrik ein Intro zum jeweiligen Wende. zu verfassen. Das aktuelle Grüezi widmet sich in einer kleinen Laudatio meiner Vorgängerin, bevor ich mich als neuer Redaktionsleiter vorstelle. Regine Frey leitete die Redaktion über viele Jahre. Mit Flair fürs moderne, raffinierte Schreiben, kombiniert mit Leidenschaft für Stil und Design, setzte sie zukunftsweisende Akzente. Ende 2014 trat sie nach über 15 Jahren Arbeit im Wendepunkt als Leiterin Bildung/Öffentlichkeitsarbeit und Mitglied der Geschäftsleitung zurück. Dank eines kleinen Pensums bringt sie sich als Texterin und Lektorin weiterhin ein. Zu mir: 38-jährig, Familienmensch, verheiratet. Drei Jungen im «Flegelalter». Gelernter Bahnbetriebsdisponent und Kaufmann. Lehr- und Wanderjahre in der Wirtschaft und in gemeinnützigen Organisationen. Kochen, Lesen, Wandern – mein Entspannungstrio. Fasziniert von Bergwelten. Mein Traum: das eigene «Maiensäss». Kürzlich aufgeschnappt: «Wer einsam unterwegs sein will, wird ein seitig. Wer gemeinsam unterwegs sein will, wird bereichert.» Mit unzähligen wertvollen Menschen teilen wir im Wendepunkt gemein same Wegstrecken. So auch mit Ihnen als interessierte Leserschaft. Dafür sage ich herzlich danke. David Fiechter Redaktionsleitung Pantone CMYK Schwarz Weiss Impressum. Herausgeber: Stiftung Wendepunkt, Schlüsselring 10, 5037 Muhen, Konditorei «feines» als Geschenk Pralinen, edel verpackt. Verschiedene T ruffes, aber auch Hausspezialitäten wie die «Suhrentaler Öpfeli» eignen sich bestens als Mitbringsel oder als Firmengeschenk. B estellung unter Telefon 062 737 17 10. Telefon 062 737 55 80, Fax 062 737 55 81, [email protected], www.wende.ch Redaktion: David Fiechter, Julia Plüss, Sascha Lang, Renato Mazzei Lektorat: Regine Frey Konzept/Gestaltung: Basel West Unternehmenskommunikation AG, Basel; Frédéric Giger (Gestaltung), Sinia Brugger (Lithografie) Fotografie: Frédéric Giger, Wendepunkt (S. 3), iStock by Getty (S. 4), Chris Iseli /Aargauer Zeitung (S. 9) Druck: Jordi AG, Belp Die Stiftung Wendepunkt ist Mitglied der Schweizerischen Evangelischen Allianz SEA und hat deren Ehrenkodex unterzeichnet. Im Dienst der Umwelt wurde dieses Magazin auf ökologisch hochwertiges FSC-Papier gedruckt, das aus Recycling- und FSC-Frischfasern hergestellt wird. Wende. 2/15 3 Informieren. Veränderungen mit einer Konstanten Vor einigen Jahren habe ich das Buch «Die Mäusestrategie» des Bestsellerautors Spencer Johnson gelesen. Die humorvolle Parabel über Mäuse und Menschen im Umgang mit Veränderungen haben mich sehr inspiriert. Sascha Lang Gesamtleiter Stiftung Wendepunkt Die damaligen Wendepunkt-Umfeldanalysen deuteten auf kommende Veränderungen hin. Als Geschäftsleitung wollten wir deshalb die Kompetenzen der Mitarbeitenden im Umgang mit Veränderungen stärken. Zentrale Aktion: Lektüre der «Mäusestrategie» für die gesamte Belegschaft. Die Auswirkungen waren bemerkenswert! Mäuse, K äse & Co. verhalfen uns zu einer gemeinsamen S prache und zu einer gewissen Leichtigkeit im Umgang mit Veränderungen. Wir tauschten uns in der Mitarbeiterschaft r ege aus und veranstalteten Workshops. Gemeinsam meisterten wir die damaligen Herausforderungen e rstaunlich gut. Wohl nicht zuletzt deshalb, weil wir a lle gewillt waren, unsere Haltung zu reflektieren u nd Veränderungen als Chance zu sehen. Wandel fordert Agilität «Gott, der Schöpfer – die Konstante in einer Welt voller Variablen.» Heute sind wir ähnlich gefordert. Der voranschreitende Wandel birgt zwar Chancen, stellt uns aber auch in die Verantwortung, weise Entscheidungen für den Erfolg und das Fortbestehen des Unternehmens zu treffen. Wer mit offenen Augen durch die Welt geht, merkt den veritablen Wandel: Migration, Frankenstärke, Finanzierung der Sozialversicherungen, Globalisierung. Die Der Wind des Wandels kann rau sein, bringt aber auch neue Chancen. 4 Stiftung steht mittendrin, beobachtet, antizipiert und sucht Lösungen. Die Konstante Mitten im hektischen Zeitgeschehen erleben wir im Wendepunkt das bewusste Einbeziehen der göttlichen Dimension als enorm wertvoll. Gott, der Schöpfer – die Konstante in einer Welt voller Variablen. Dieses Vertrauen in ihn erzeugt innere Gelassenheit und ist fester Bestandteil all unserer Überlegungen und Entscheidungen. So auch beim Beschluss, ein Wohnheim für unbegleitete minderjährige Asylsuchende in Aarau zu eröffnen (siehe Seiten 10/11). Trotz Firmenwechsel in Kontakt Nach über dreizehn Jahren engagiertem Einsatz verliess Thomas Amsler Ende Oktober die Stiftung Wendepunkt. Als langjähriger Betriebsleiter in Wettingen und seit 2011 als Leiter Betriebe und Mitglied der Geschäftsleitung prägte er die Stiftung m assgeblich mit und hinterlässt wertvolle Spuren. Anfang November 2015 hat T homas A msler zur Schöni Transport AG gewechselt, wo er a ls Bindeglied in der zukünftigen Partnerschaft beider Firmen fungieren wird. . Vernetzen. Vernetzt durch Software – vereinfachte Prozesse Die vor über zehn Jahren eingeführte Buchhaltungssoftware kam in die Jahre, Fehler und Abstürze waren die Folge. Sie entsprach längst nicht mehr den Anforderungen eines stets wachsenden Unternehmens. Das neue ERP-System Abacus, ab 2016 im Betrieb, integriert nicht nur alle Geschäftsprozesse, sondern bietet dem Benutzer mehr Flexibilität und Effizienz. Der Barcodeleser vereinfacht den Alltag in der Logistik. Marcel Schneeberger Leiter Verwaltung, Projektleiter 2012 – der Start Anlässlich des Strategieprozesses von Stiftungsrat und Geschäftsleitung erfolgte 2012 der Start des Projekts «Überprüfen der aktuellen Buchhaltungssoftware». Von Beginn weg war klar: Dieses Projekt soll nicht unter Zeitdruck angegangen werden. Anfang 2014 wurde mit einer umfassenden Bedürfnisanalyse begonnen. Denn nur wer weiss, was die Anforderungen an eine Software sind, kann sich zielorientiert auf die Suche begeben. Mit Mitarbeitenden aus allen Bereichen wurden Gespräche geführt, Ablaufprozesse dokumentiert und Prioritäten gesetzt. Daraus resultierte ein umfangreiches Pflichtenheft. 2014 – der Entscheid Zwanzig Anbieter von ERP-Systemen erhielten Mitte 2014 das Pflichtenheft zur Ansicht, mit welchem intern parallel die bestehende Software bewertet wurde. Zehn Firmen reichten ihre Offerte ein. Fünf davon wurden zu einer Präsentation eingeladen. Ein breit abgestütztes Team bewertete die vorgestellten Systeme nach einer strukturierten Vorgehensweise. Zwei Favoriten kristallisierten sich heraus. Nach einer weiteren Vorstellungsrunde und der Analyse von Software, Anbieter und Kosten entschieden sich die Projektgruppe und die Geschäftsleitung für BDO AG in Aarau als Partner und die Schweizer Business-Software Abacus. Konzeptphase war Anfang 2015; als Einführungstermin ist der 1. Januar 2016 festgelegt. 2016 – die Erwartung Erwartungsvoll schauen wir auf die kommende Umstellung und Einführung. Trotz längerer Vorbereitung sind wir realistisch: Überraschungen werden nicht ausbleiben. Nach der Einarbeitungszeit werden die Vorteile allerdings überwiegen: Massenweise Ordner werden durch digitale Ablagen, verschiedenste Excel-Listen durch automatisierte Auswertungen und unklare Abläufe durch strukturierte Prozesse ersetzt. Barcodeleser in der Logistik, bereichsübergreifende Lagerverwaltung, automatische Abgrenzungen, digitale Rechnungsvisierung, zentrale Adressverwaltung, Schnittstellen zu Nebensystemen und viele weitere Arbeitsschritte werden den Arbeitsalltag erleichtern. Immer mit dem Ziel, die Prozesse zu vereinfachen und den Mitarbeitenden ein möglichst hilfreiches, effizientes und pragmatisches Arbeitsinstrument zur Verfügung zu stellen, wovon schliesslich auch Kunden, Lieferanten und Partner profitieren werden. . ERP ist die Kurzform von «Enterprise Resource Planning». Als ERP-System bezeichnet man eine komplexe Anwendungssoftware, die sämtliche Geschäftsprozesse eines Unternehmens abbildet und diese integriert. Wende. 2/15 5 «Mit der Stiftung Wendepunkt erleben wir eine sehr professionell organisierte Insti tution sowie eine bereichernde und motivierte Zu sammenarbeit, geprägt von Wert schätzung und Respekt.» Marco Ingala, BDO Schweiz, Verantwortlicher Abacus Arbeiten. Vernetzer zwischen erstem und zweitem Arbeitsmarkt Immer auf der Suche nach Aufträgen, ständig als Botschafter unterwegs, auch ausserhalb der Bürozeiten. Das gehört zum Business eines «Auftragsgewinners», sprich Kundenbetreuers. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort, damit ein Auftrag «gewonnen» werden kann. Das ist Auftragsgewinnung. Regine Frey Autorin Während einer Geburtstagsfeier, beim ungezwungenen Small Talk geschah es – ein interessanter Anknüpfungspunkt! Als Kundenbetreuer hakte Florian Haller sofort ein. Aufträge für den Catering Service waren das Resultat. Seit einigen Jahren ist Haller in dieser Mission für die Stiftung Wendepunkt unterwegs. Mittlerweilen weiss er, worauf es ankommt: Interesse für die Sache haben, sprich für Produkte, Branchen und Themengebiete. Dazu braucht es Ausdauer und eine gesunde Hartnäckigkeit im Verhandeln, Freude am Menschenkontakt, gepaart mit einem «Gspüri» fürs Gegenüber, stets «die Möglichkeit» im Blick. So hält er im Herbst Augen und Ohren offen für Ostergeschäftsaufträge. Eine durchdachte Monats- und Jahresplanung unterstützt ihn dabei. Vollzeit-Auftragsgewinner Fingerfertigkeit, Genauig keit und Teamfähigkeit werden beim Arbeiten ge fördert. Mit dem Wachsen der Stiftung haben sich auch die Bedürfnisse der Akquisition verändert. Deshalb hat die Geschäftsleitung entschieden, die Bereiche von dieser zeitaufwendigen Arbeit mit einer speziell dafür eingesetzten Person zu entlasten. Die Stabsstelle Auftragsgewinnung/Kundenbetreuung ist entstanden. Haller kennt den Wendepunkt aus dem Effeff: Er weiss um die spezifischen Bedürfnisse der Bereiche, kennt die Klientenstruktur und kann einschätzen, welche Aufträge machbar sind und welche nicht. Für elf Arbeitsbereiche spürt Florian Haller die richtigen Aufträge auf, vorwiegend bei Firmen in der Region: von Konfektion über Logistik bis zum Näh- und Wäscheservice. 6 Zeitintensiv und anspruchsvoll Bis ein Auftrag unter Dach ist, braucht es einige Abklärungen: Können die Fähigkeiten der Klienten ausreichend gefördert werden? Braucht es spezielle Einrichtungen oder müssen sogar Teilschritte für die Ausführung geplant werden? Stimmt das Verhältnis von Aufwand und Ertrag? Kann die geforderte Qualität termingerecht erbracht werden? An dieser Maxime wird der Wendepunkt vom Kunden gemessen. Oft nimmt Florian Haller deswegen mit den Arbeitsbereichen Rücksprache, um einzuschätzen und zu klären, ob ein Auftrag überhaupt machbar ist, bevor er weiter ver handelt. Zwei Seelen in der Brust des Kundenberaters: einerseits dafür sorgen, dass die Bereiche genügend mit Arbeit «versorgt» sind. Ihre Bedürfnisse und Wünsche sind unterschiedlich. Das ist herausfordernd. Anderseits Firmen für eine Zusammenarbeit mit der Sozialunternehmung zu gewinnen, ist anspruchsvoll, erfordert professionelles Vorgehen, Geduld und auch eine Portion Überzeugungsarbeit. «Dies alles erzeugt Druck. Damit musst du aber umgehen können, sonst bist du am falschen Platz», meint Haller. Gewinn für alle Beteiligten Firmen profitieren, wenn Wendepunkt sie – zum Teil auch kurzfristig – beim Verarbeiten von grossen Auftragsvolumen unterstützt oder durch Übernahme von Arbeiten verhindert, dass diese ins Ausland verlagert w erden. Durch die Zusammenarbeit entstehen oft Einsatzplätze in Partnerfirmen: Zwei Seelen in der Brust des Kundenbe raters: einerseits alle Bereiche genügend mit Arbeit «versor gen», anderseits Firmen für eine Zu sammenarbeit mit der Sozialunter nehmung gewinnen. Das ist herausfor dernd! Florian Haller in Aktion a ls Kundenbetreuer. Lang fristige Partnerschaften sind sein Ziel. Klienten von Wendepunkt können sich praktische Arbeitserfahrungen aneignen und finden dadurch manchmal sogar eine Arbeitsstelle. Eine Win-winSituation par excellence! Die Geschichte eines Auftrags üInput Bei einer Recherche stellt Florian Haller fest, dass die Firma E575 dieselbe Schokoladen-Couverture wie die Wendepunkt-Konditorei verwendet: Der Aufhänger für einen Erstkontakt. Eine Einladung folgt. Produkte, «hausgemacht bei wendepunkt», werden d egustiert, finden Anklang. Daraus resultiert eine Anfrage für 10 000 Glacebecher. Ein neuer Auftrag wird geplant: 135 000 Werbeflyer mit Teesachets versehen und konfektionieren. Der Prozess einer Auftragsabwicklung beginnt: üMachbarkeit Relevante Informationen bei der Firma einholen, intern die Verpackerei in Wettingen benachrichtigen. Zusammen die Machbarkeit nach Kriterien überprüfen: Auslastungssituation, ethische Grundsätze, Förderpotenzial der Klienten, Lieferfrist, Produktionsablauf usw. üTerminierung Termine von der Anlieferung bis zur Zustellung inklusive. Schlussgespräch mit dem Kunden, ebenso Zuständigkeiten und Ansprechpersonen festlegen. üArbeitsvorbereitung Arbeitsmaterial für die Ausführung (Klebeband, K leber, Kartonschachtel usw.) bestellen und vorbereiten. Produktmaterial (Flyer und Teesachets) vor Auftragsbeginn abholen, Produktionsstrasse instal lieren und Prüfanweisung erstellen. üProduktion Klienten arbeiten am Auftrag; dabei werden Finger fertigkeit, Genauigkeit, Teamfähigkeit, das Arbeiten nach Zeitvorgabe usw. gefördert. üKontrolle/Korrektur sind in den Einzelschritten vom Beginn bis zur Aus lieferung laufend eingebaut. üAbrechnung Gemäss Offerte und Auftragsbestätigung erstellt der Bereich die Rechnung. Der Kundenbetreuer überprüft sie. üAuftragsabschluss Das Schlussgespräch mit dem Auftraggeber findet statt. Florian Haller will wissen, ob der Kunde mit der Ausführung und Abwicklung zufrieden ist und was eventuell verbessert werden könnte. Denn eine langfristige Partnerschaft ist das Ziel des Auftrags gewinners. . Firma E575 GmbH, essbare Werbung direkt vom Produzenten: Wir entwickeln, produzieren und ver packen essbare Werbung von Kleinstmengen bis Grossauflagen. Von Schweizer Schokolade bis zu individuellen Fruchtgummis; wir haben das richtige Produkt für Ihren Firmenauftritt, Swiss made! Wende. 2/15 7 In der Produktion sind präzises Arbeiten und Konzentration notwendig. Interview. «Wir setzen soziale Verantwortung in die Praxis um.» Herr Zeder, Leiter Logistik und Mitglied der Unternehmensleitung bei Möbel Pfister AG, zeigt im Interview mit der Stiftung Wendepunkt auf, dass parallel zum Ausbau der Marktposition stets soziale Verantwortung wahrgenommen wird: Erwerbssuchenden werden Einsatzplätze zur Verfügung gestellt. Auf diese Weise erlangen sie Praxis für eine erfolgreiche Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt. Herr Zeder, Pfister und die Stiftung Wendepunkt arbeiten seit vier Jahren zusammen. Wie kam es zur Zusammenarbeit und wie erleben Sie diese? Unsere Logistikprozesse sind auf die effiziente Abwicklung des Tagesgeschäfts getrimmt. Volumenschwankungen, ausgelöst durch Saisonaktivitäten, lassen sich mit entsprechendem Vorlauf relativ gut planen. Für ausserordentliche Spitzen sind wir jedoch auf externe Partner angewiesen. Durch einen Mitarbeiter aus unserem Bereich Einkauf, zufälligerweise ein Nachbar von Ihnen, Herr Haller, wurden wir auf die Stiftung Wendepunkt als verlängerte Werkbank aufmerksam und bearbeiteten ein erstes gemeinsames Projekt im Qualitätsbereich. Die Zusammenarbeit mit Wendepunkt erleben wir als sehr engagiert, zuverlässig und ausgesprochen flexibel. Natürlich hat uns die Qualität der geleisteten Arbeit überzeugt – was bekanntlich ein wichtiger Erfolgsfaktor für eine langfristige Kooperation ist. Möbel Pfister AG stellt Erwerbssuchenden Praktikumsplätze im 1. Arbeitsmarkt zur Verfügung. Welche Chancen und welches Potenzial sieht Pfister im Zusammenwirken mit dem zweiten Arbeitsmarkt? Wir setzen soziale Verantwortung in die Praxis um. Seit 31 Jahren bietet Pfister rund ein Dutzend Arbeitsplätze für Menschen mit einer psychischen Behinderung und hilft ihnen bei der Rückkehr ins Berufsleben. In Bezug auf den zweiten Arbeitsmarkt sehen wir in erster Linie Potenzial darin, Erwerbssuchenden im Rahmen der Möglichkeiten Praktikumsplätze im ersten Arbeitsmarkt zur Verfügung zu stellen. Wir geben ihnen die Möglichkeit, bei uns Praxis für eine erfolgrei- che Wiedereingliederung im Arbeitsmarkt zu erlangen. Sie erhalten die Chance, sich zu beweisen, sind gefordert und erhalten nach Abschluss des Praktikums ein Arbeitszeugnis. Die Aufhebung des Euro-Mindestkurses hat Auswir kungen auf den Schweizer Arbeitsmarkt. Wie geht Pfister mit der gegenwärtigen Wirtschaftslage um? Pfister hat sich frühzeitig mit der sich verändernden Marktsituation – die Eurokrise ist nur einer der Faktoren – auseinandergesetzt und in diesem Sinne in Projekte investiert, die zukunftsgerichtet sind. Die Verzahnung zwischen stationärem Geschäft und OnlineBusiness sowie die Cross-Channel-Aktivitäten sind in den letzten Jahren laufend ausgebaut und optimiert worden, um sich im Markt zu positionieren und weiterhin Marktanteile zu gewinnen. Aktuell sind über 14 000 Produkte online auf pfister.ch kaufbar. Damit ist die Möbel Pfister AG zum grössten Online-Anbieter im Einrichtungsbereich in der Schweiz avanciert. In der «Aargauer Zeitung» war zu lesen, dass Pfister auf Roboter setzt. Welche Veränderungen werden die Unternehmung, unter anderem in der Lagerbewirt schaftung, in Zukunft noch beeinflussen? Prozessoptimierung gehört in der Logistik zu den Kernaufgaben. Mit dem automatischen Kleinteilelager werden wir den Warenfluss vom Zentrallager in unseren zwanzig Filialen bedeutend präziser und ressourcenschonender abwickeln können und für die Anforde- Möbel Pfister AG Was 1882 als Familienbetrieb begann, entwickelte sich über die Jahre zum grössten Einrichtungs fachhändler der Schweiz. 2014 erwirtschaftete die Pfister Arco Holding AG mit rund 1800 Mitarbeiten den einen Umsatz von CHF 603 Mio. Als grösste Tochtergesellschaft ist die Möbel Pfister AG mit 20 Filialen in allen Landesteilen präsent. Möbel Pfister ist mit dem Web- und Mobile-Shop zudem auch der grösste Schweizer Online-Anbieter im Einrichtungsbereich. Aktuell sind über 14 000 Produkte online auf www.pfister.ch kaufbar. 8 Der Leiter Logistik von Möbel Pfister AG ist von der Arbeitsqualität der Stiftung Wendepunkt überzeugt. rungen des E-Commerce bestens gerüstet sein. Die Verkürzung der Durchlaufzeit vom Lieferanten bis zum Kunden gehört sicher zu den grossen Heraus forderungen für unsere Prozesse. Der Kunde im digitalen Zeitalter ist sich gewohnt, bestellte Ware bestenfalls am gleichen oder sicher am nächsten Tag geliefert zu bekommen. Diese Erwartungshaltung ist zunehmend auch für Produkte gültig, die kunden individuell gefertigt werden. Innovationen – wie z.B. die T echnologie des dreidimensionalen Druckens – werden die Lagerbewirtschaftung in Zukunft stark beeinflussen. Themen wie Umwelt und Nachhaltigkeit bewegen. Wie engagiert sich Pfister diesbezüglich? Pfister setzt seit Jahrzehnten konsequent auf Nach haltigkeit. So waren wir 1995 Gründungsmitglied der Teppich Fair Trade Organisation STEP und seit 1999 bieten wir Holzprodukte mit dem Label FSC® an. Unsere Lieferanten sind zu 50 Prozent Schweizer Firmen, weitere 35 Prozent stammen aus europäischen Ländern, in denen ebenfalls strenge Rahmenordnungen und Umweltvorschriften gelten. Die Logistik setzt seit 1974, wo immer möglich, auf den Bahntransport. Ein Recyclingsystem mit einer zentralen Triage von Wertstoffen gehört genauso zu unserem Umweltbeitrag wie auch die konsequente Umsetzung von Energiespar massnahmen in unseren Liegenschaften. «Pfister schafft Raum für Inspiration» werben Sie. Wie schafft Pfister sich selber diesen Raum, um weiterhin innovativ zu sein? Als wir vor fünf Jahren mit Atelier Pfister unsere eigene Designkollektion lancierten, wollten wir Designkompetenz zeigen und Schweizer Designern – etablierten, aber auch unbekannten – eine Plattform bieten. Dies auch, um bei Pfister eine neue designaffine Kundengruppe stärker und exklusiver anzusprechen. Es braucht Engagement und Durchhaltewillen, um ein solches Projekt nachhaltig zum Erfolg zu führen. Es braucht Innovationsgeist, um die Kollektion weiter zuentwickeln. Und es braucht den Glauben an die Idee, mit Atelier Pfister ein neues Kapitel Schweizer Designgeschichte zu schreiben. Thomas Zeder, 52 Leiter Logistik, Mitglied der Unternehmensleitung, seit 2009 bei Möbel Pfister AG . Herr Zeder, herzlichen Dank für dieses Interview. Für Ihre Arbeit wünschen wir Ihnen weiterhin viel Freude und Weisheit. Statement. Bedeutung externer Einsatzplätze Nachhaltige Integration geschieht längst nicht mehr ausserhalb, sondern Hand in Hand mit dem Arbeits markt. Die Stiftung Wendepunkt hat dies seit Länge rem erkannt. Sie hat ein Netzwerk von Firmen aufgebaut, das den Stellensuchenden ermöglicht, externe Einsätze zu absolvieren, damit sie ihre Arbeitserfahrungen erweitern und ihre Vermittlungs chancen erhöhen können. Als RAV-Personalberater unterstütze ich diese Form von Arbeitsmarktintegrati on. Die im Einsatz stehende Person kann ihre Fähig keiten unter Beweis stellen. Sie erlebt sich selber produktiv, erhält Anerkennung und fühlt sich in einer Franz Amrein Arbeitsgemeinschaft eingebettet. Nicht selten ergibt sich die Möglichkeit eines Matchings, sodass Teilneh mende nach dem Einsatz eine Anstellung in der Firma erhalten. Alles Faktoren, die zeigen, welchen Stellenwert solche Möglichkeiten haben. Ich bin überzeugt, dass externe Einsätze im ersten Arbeitsmarkt zunehmend wichtiger werden. Deshalb wünsche ich mir, dass die Stiftung Wende punkt als zuverlässiger Partner weiterhin Einsatz plätze findet, damit Stellensuchende individuell gefördert werden und sich ihre Arbeitsintegrations chancen verbessern. Wende. 2/15 9 HR-Fachmann mit eidg. FA Personalberater Amt für Wirtschaft und A rbeit Regionale Arbeitsver mittlungszentren RAV Suhr Integrieren. «Heimat» für 39 minderjährige Flüchtlinge Am ersten Mai 2015 hat das Wohnheim für unbegleitete minderjährige Asylsuchende in Aarau, kurz «WUMA», seinen Betrieb aufgenommen. Inzwischen wird die Unterkunft von 36 Jugendlichen bewohnt und belebt. Alle mit dem Ziel, hier heimisch zu werden und eine Berufsausbildung zu machen. Renate Achatz Leiterin WUMA Jonathan Schoch Leiter Betreutes Wohnen Blenden wir zurück: Spätsommer 2014. Mehrere Institutionen, unter anderem auch die Stiftung Wendepunkt, erhalten vom Gesundheits- und Sozialdepartement des Kantons Aargau eine Einladung, sich für den Aufbau und die Betreuung eines Wohnheims für unbegleitete minderjährige Asylsuchende (WUMA) zu bewerben. Der Stiftungsrat gibt grünes Licht, sodass der Wendepunkt ein Konzept einreicht und – die Zusage erhält. Das Projekt wird lanciert. Die Geschäftsleitung übergibt die Projektleitung an Jonathan Schoch, Leiter Betreutes Wohnen. Der Aufbau beginnt Ein dicht gedrängtes Aufbauprogramm bestimmt die folgenden Monate bis zur Eröffnung des Wohnheims. Ein pädagogisches Konzept wird erarbeitet, welches dem Departement für Bildung, Kultur und Sport (BKS) zur Betriebsbewilligung eingereicht wird. Parallel, in Zusammenarbeit mit dem Kantonalen Sozialdienst, wird eine geeignete Unterkunft im Raum Aarau gesucht und auch gefunden! Das Haus an der Weihermattstrasse 60 in Aarau erweist sich als geeignet. Damit ist die nächste Etappe eingeläutet: bauliche Massnahmen in die Wege leiten und das Haus mit Mobiliar und allem Drum und Dran einrichten! Die letzten Details Die Mitarbeitenden unterstützen die Jugendlichen beim Kochen. Geben Tipps für den Einkauf oder die Zubereitung des Essens. Einer der wichtigsten Prozesse beginnt nun: die Rekrutierung von Mitarbeitenden für diese spannende, aber auch herausfordernde Leitungs- und Betreuungsaufgabe. Auch da ist die Stiftung in der zur Verfügung stehenden Zeit «fündig» geworden. Die Hausleitung nimmt bereits am ersten April 2015, einen Monat vor Eröffnung, ihre Arbeit auf: Zur Feinkonzeption kommen Gespräche mit dem Kantonalen Sozialdienst, den Schulen, weiteren Partnern und Fachleuten hinzu, damit die Zusammenarbeit geklärt und aufgebaut werden kann. Noch mehr Platz gefragt Mit der erteilten Betriebsbewilligung durch das BKS wird das Wohnheim planmässig auf den ersten Mai 2015 eröffnet. Ein Team von Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen empfängt die ersten neunzehn minderjährigen Asylsuchenden aus verschiedenen Herkunftsländern. Die Jugendlichen leben in vier Wohneinheiten, getrennt nach Geschlechtern; sie teilen sich Zimmer, den Küchen-/Wohnbereich, die Nasszellen und einen gemeinsamen Aufenthaltsraum. Im Juli 2015, gut drei Monate später, erfolgt eine erneute An frage des Kantonalen Sozialdienstes: ob die Anzahl Plätze um weitere erhöht werden könne, weil der Bedarf gemäss Aussagen des Bundes gross sei. Seit Ende August können im WUMA-Haus bis zu 39 Jugendliche aufgenommen werden. Das Zusammenleben Die Startphase im Mai ist herausfordernd. Die Jugendlichen versuchen, die Grenzen auszutesten. Was diese jungen Menschen – im Alter zwischen zehn und achtzehn Jahren, vorwiegend aus Eritrea, aber auch aus Sri Lanka, Äthiopien, Mali, Afghanistan und Syrien kommend – vor allem brauchen, ist Vertrauen, Respekt und Einfühlungsvermögen. Da ist Beziehungsarbeit gefragt! Der WUMA-Alltag Die meisten Jugendlichen unter sechzehn Jahren besuchen die Schule im Schachen in Aarau. Die über Sechzehnjährigen haben Deutschunterricht, welcher vom Kantonalen Sozialdienst angeboten wird. Die Sprache entpuppt sich im Alltag immer wieder als Herausforderung. Gerade Neueintretende, die dem Kanton direkt zugewiesen werden und von einem Durchgangszentrum ins Wohnheim kommen, sprechen oft wenig bis gar kein Deutsch. Einige können sich zwar mit etwas Englisch behelfen. So ist gut nachvollziehbar, dass es zu Kommunikationsschwierigkeiten kommen kann. In solchen Situationen werden Jugendliche, welche länger in der Schweiz sind und bereits besser Deutsch sprechen, als Übersetzer/-in beigezogen. Die tägliche Arbeit des Teams besteht unter anderem darin, die Jugendlichen bei den Hausaufgaben zu unterstützen und sie zu Terminen zu begleiten. Mit den Neueintretenden heisst es, Deutsch zu lernen, sie bei den täglichen Auf gaben zu unterstützen und mit der Schule und den Vertrauenspersonen in Kontakt zu stehen. Jeweils am Mittwoch wird das ganze Haus von oben bis unten gereinigt. Der grösste Teil der Jugendlichen kocht selbstständig. Die Mitarbeitenden unterstützen sie dabei, geben Tipps für den Einkauf oder die Zubereitung des Essens. Hoffnung auf eine Zukunft Inzwischen ist das Haus voll besetzt. 14 Mädchen und 25 Jungen gehen ein und aus; 39 wertvolle Menschen, jeder mit seiner (Lebens-)Geschichte, jeder mit Hoffnung im Herzen … Trotz des Erlebten sind die Jugend lichen aufgestellt. Sie sind motiviert, Deutsch zu lernen und sich hier in der Schweiz zu integrieren. Die Älteren schreiben Bewerbungen und stellen sich aufs Berufs leben ein. Ein Highlight ist, dass eine junge Frau bereits Ende Juli in eine eigene Wohnung umgezogen ist und eine Berufslehre begonnen hat. Das Haus an der Weihermattstrasse pulsiert von Leben und ist erfüllt mit der Hoffnung auf eine Zukunft im neuen «Heimatland». . Kolumne. Engagement statt Parolen! «Wer von Menschen wie von einer Seuche spricht, hat Europa verraten, indem er es zu schützen vorgibt.» Navid Kermani, deutsch-iranischer Schriftsteller und Publizist Die Flüchtlingsströme der vergangenen Wochen lösen Empathie und Emotionen aus. Dem Ruf zur sofortigen Aufnahme grosser Kontingente stehen mahnende bis rassistisch gefärbte Stimmen gegen über. Unsicherheiten und Ängste vieler Schweizerin nen und Schweizer gegenüber Fremdem haben wenig mit Fremdenhass oder fehlender Hilfsbereit schaft zu tun, hat sich doch die Schweizer Bevölke rung immer wieder durch ihre Grosszügigkeit beim Spenden für Krisen- und Katastrophensituationen ausgezeichnet. Den Hilfs- und Schutzbedürftigen Hilfe anzubieten, ist ein biblischer und zugleich sozialer Auftrag des christlichen Abendlandes. Wer Menschen auf der Flucht mit einer Seuche ver gleicht, verrät dieses geschichtliche Erbe. Deshalb sind zur Lösung der Flüchtlingsproblematik in Europa nicht primär p olitische Parolen, sondern ist persönliches Engagement gefragt. Flüchtende brauchen unseren Schutz und ein rechtsstaatlich korrekt abgewickeltes Verfahren. Dies bedingt ein koordiniertes Vorgehen von staatli chen Stellen, Hilfswerken, Sozialunternehmungen, Kirchen und Privatpersonen. Ich erwarte, dass wir uns bei all diesen Herausforderungen gemeinsam an der Präambel unserer Bundesverfassung ausrichten. Diese besagt, dass sich die Schweiz gegenüber Gott dem Allmächtigen verpflichtet, die Stärke des Volkes am Wohl der Schwachen zu messen. . Wende. 2/15 11 Hans-Peter Lang Gründer der Stiftung Wendepunkt Mitglied Stiftungsrat Ein Tag mit Birgit Fehlmann, Gruppen leiterin Montage/Verpackerei Zwei Schwerpunkte zeichnen die Arbeit von Birgit Fehlmann als Gruppenleiterin der Montage/Verpackerei in Muhen aus: Sie betreut die Klientinnen und Klienten bei ihrer Arbeit und ist zuständig für die Kundenaufträge, damit diese termingerecht und in der entsprechenden Qualität abgeliefert werden. Zuhören und motivieren Zurzeit ist Birgit Fehlmann Bezugsperson für fünfzehn Personen mit unterschiedlichen psychischen Einschränkungen. Die Betreuungsbedürfnisse sehen sehr verschieden aus. Heute zum Beispiel wünscht eine Klientin ein Gespräch, da sie mit ihrem Alltag zu Hause überfordert ist. Birgit Fehlmann lässt die Person erzählen, hört aufmerksam zu und gibt ihr ein paar lebenspraktische Anregungen. Ein anderer Klient möchte um elf Uhr wieder nach Hause gehen: «Er fühle sich schlecht und könne sich nicht mehr konzentrieren.» Aufgrund von ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) hat der Klient Mühe, beständig an der Arbeit zu bleiben. Birgit Fehlmann geht auf ihn ein, sucht Möglichkeiten, ihn erneut für die Arbeit zu begeistern und bietet gege benenfalls eine andere an. Abklärungstests durchführen Seit Sommer 2015 ist Birgit Fehlmann zusätzlich im Testcenter tätig. Klientinnen und Klienten in einer (Berufs-)Abklärung durchlaufen ein Testverfahren, mit welchem Kenntnisse, Fähigkeiten und Ressourcen der jeweiligen Person erfasst werden. Die Ergebnisse und Beobachtungen werden in einem Bericht dokumentiert. Für eine Wiedereingliederung in den ersten Arbeitsmarkt sind diese Testergebnisse sehr wertvoll, geben sie doch differenziert Auskunft über die Stärken der getesteten Person und Aufschluss über das Berufsfeld, in welches sie integriert werden könnte. Mehr Know-how durch Ausbildung P.P. 5037 Muhen Wenn Klientinnen und Klienten um halb acht Uhr ihre Arbeit in Angriff nehmen, hat Birgit Fehlmann bereits an einer Teamsitzung teilgenommen. Im Arbeitsraum eingetroffen, teilt sie den Klienten die Arbeit entsprechend ihren Fähigkeiten und Ressourcen zu, erklärt bei Bedarf diese noch einmal und zeigt vor, wie sie auszuführen ist.Bis zu zwanzig Personen arbeiten an einem Auftrag mit. Birgit Fehlmann ist verantwortlich für das Material, koordiniert und kontrolliert die Arbeit und stellt sicher, dass die Aufträge termingerecht und qualitativ einwandfrei ausgeliefert werden. Um Know-how dazuzugewinnen, wie Menschen gefördert und wie sie durch Arbeit mehr Stabilität er langen können, bildet sich die Quereinsteigerin seit September 2014 zur Arbeitsagogin aus. Birgit Fehlmann ist immer wieder neu begeistert, mit Menschen an der Arbeit gemeinsam unterwegs zu sein. . Leistungsangebot der Montage/Verpackerei ü Allgemeine und spezifische Montagearbeiten ü Kabel konfektionieren ü Lötarbeiten ü Klebe-, Niet- und Pressverbindungen ü Vormontieren, bestücken, anpassen, demontieren Mitarbeitende ü Markus Hoffmann, Bereichsleiter ü Matthias Lerch, Ursula Hirt, Birgit Fehlmann, David Heimberg, Gruppenleitende ü 62 Angestellte der geschützten Werkstatt ü 5 Teilnehmer/-innen berufliche oder Integrationsmassnahmen ü 6 Teilnehmer/-innen langfristige Arbeitsplätze (ausgesteuerte Personen) und gemeinnützige Arbeit Kontakt ü Telefon 062 737 17 14 ü E-Mail [email protected] Birgit Fehlmann er klärt den Zusammen bau von Lunten stoppern, welche bei Spinnmaschinen eingesetzt werden. 12 soz Geschichte. Hussein*, 14 *Name geändert «Während der Reise war ich traurig. Ich vermisste meine Eltern und Grosseltern. Zweifel kamen auf. Habe ich die richtige Entscheidung getroffen? Dann sagte ich mir aber: Es gibt kein Zurück. Du musst weiter. In Gruppen wanderten wir, folgten den Zug geleisen. Plötzlich, wie aus dem Nichts ein Zug – ausser mir und drei anderen wurden alle getötet.» Für Hussein, als Afghane im Iran g eboren, war Diskriminierung an der Tagesordnung: Als Mensch zweiter Klasse musste er beim Einkaufen einen anderen Eingang benutzen, im Fussball durfte er nie bei den Matches mitspielen, für die Schule bezahlte sein Vater Unsummen von Geld. Alles nur, weil er Afghane und nicht Iraner ist. Hussein lebt seit vier Monaten in der Schweiz und kann sich auf Deutsch bereits gut ver ständigen. Er liebt den Fussball und spielt in einem Club mit. Sein grösster Wunsch hier in der Schweiz: Er möchte Fussball spielen, zur S chule gehen und später ein besseres Leben für seine eigene Familie haben. . Das Team und die Stiftung Wendepunkt sind dankbar für den gelungenen Start. Falls Sie die Arbeit im WUMA finanziell unterstützen möchten, benützen Sie bitte den beiliegenden Einzahlungsschein. Die Spende wird für sinnvolle Freizeitaktivi täten, vor allem in den Schulferien, eingesetzt. 500717589> Schwarz Die Stiftung Wendepunkt ist eine innovative unddynamische Unternehmung mit Sitz in Muhen und Betrieben an mehreren Standorten im Kanton Aargau. Sie besteht seit 1993 und hat sich mit ihren drei Tochterfirmen zu einem führenden Sozialunternehmen entwickelt. Die Angebote zur beruflichen und sozialen Integration umfassen: Einbezahlt von / Versé par / Versato da ja keine ü Programme zur vorübergehenden Beschäftigung von Stellensuchenden, Schulabgängern und Asylsuchenden ü Integrationsprogramm, Teillohn und langfristige Arbeitsplätze für Sozialhilfebeziehende ü Potenzialabklärungen für die Arbeitsmarktintegration ü Integrations- und berufliche Massnahmen im Auftrag der IV sychischen ü Geschützte Werkstätte für Menschen mit einer p Leistungsbeeinträchtigung ü Coaching Berufsbildung ü Betreutes, teilbetreutes und begleitetes Wohnen üKindertagesstätte ü WUMA oaching von Lehrverhältnissen 105 6 6 Die Annahmestelle L’office de dépôt L’ufficio d’accettazione Einbezahlt von / Versé par / Versato da 6 6 CHF Konto /Compte /Conto 50-71758-9 . CHF Konto /Compte /Conto 50-71758-9 . Verdankung: Stiftung Wendepunkt Dienstleistung WendeMobil Freizeitaktivitäten WUMA Spende: Stiftung Wendepunkt Schlüsselring 10 5037 Muhen Stiftung Wendepunkt Schlüsselring 10 5037 Muhen Versamento Girata Zahlungszweck / Motif versement / Motivo versamento Versement Virement Einzahlung für / Versement pour / Versamento per Einzahlung für / Versement pour / Versamento per Einzahlung Giro CMYK 500717589> 441.02 Empfangsschein / Récépissé / Ricevuta Pantone Vielen Dank für Ihre Unterstützung! Mit Ihrer Spende unterstützen Sie die Arbeit der Stiftung W endepunkt. Für Ihr Vertrauen in unsere A rbeit danken wir Ihnen herzlich. Ihre Spende kann von den S teuern in Abzug gebracht werden. Die insgesamt 780 Arbeits-, Abklärungs-, Ausbildungs-, Wohn- und Tagesplätze werden von 170 Fachpersonen auf christlicher und sozialer Grundlage mit dem Ziel geführt, Menschen in ihrer beruflichen und sozialen Integration zu unterstützen. Die Stiftung Wendepunkt ist nach ISO-9001, eduQua und SODK Ost+ zertifiziert. Eine breite Palette an Dienstleistungen in den unterschied lichsten Branchen ermöglicht es, Menschen zielgerichtet zu fördern und Aufträge in guter Qualität und zu Markt bedingungen auszuführen. Tochterunternehmungen: ü Doppelpunkt AG (Generalunternehmung, Zimmerei, Malerei) ü Drehpunkt Personal GmbH (Personalvermittlung und -verleih) ü Fachschule für Sozialmanagement GmbH Partnerorganisationen: ü Amt für Wirtschaft und Arbeit (AWA) ü Regionale Arbeitsvermittlungszentren (RAV) Aargau ü Abteilung Sonderschulung, Heime und Werkstätten (SHW) ü IV-Stellen Aargau und umliegende Kantone ü Klinik Königsfelden ü Externer Psychiatrischer Dienst (EPD) ü Kontraktmanagement Nordwestschweiz ü Kantonaler Sozialdienst (KSD) ü Kommunale Soziale Dienste ü Amt für Migration und Integration ü Arbeitsintegration Schweiz ü Christliche Institutionen der Sozialen Arbeit (CISA) ü Nationaler Branchenverband der Institutionen für Menschen mit Behinderung (INSOS Schweiz) uftrag ü Aargauischer Verband Unternehmen mit sozialem A (AVUSA) ü Christliche Geschäftsleute Schweiz (CGS) ü Verband Wirtschaft Region Zofingen (wrz) ü Diverse Anbieter (Programme zur vorübergehenden Beschäftigung und geschützte Werkstätten)
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