Nachfolge? Geregelt! - Rheinisch

NR. 64 4.2015
DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN FÜR DEN RHEINISCH-BERGISCHEN KREIS
Nachfolge?
Geregelt!
Unternehmer aus Rhein-Berg berichten über
ihre Erfahrungen bei der Firmenübergabe
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Rheinisch-bergische
Unternehmer haben
mit uns sehr offen
über ihre Erfahrungen
bei der Übergabe
von einer Generation
an die nächste
gesprochen.
der Mensch neigt dazu, unliebsame Aufgaben und Entscheidungen vor sich herzuschieben. Die
„Nachfolgeregelung“ scheint für viele Unternehmer solch ein unliebsames Thema zu sein. Unsere
Erfahrung zeigt: Häufig ist es spät, manchmal – leider – sogar zu spät, wenn endlich eine Entscheidung darüber getroffen wird, wer künftig im Chefsessel Platz nehmen soll.
Im Titelthema dieser punkt.RBW-Ausgabe beschäftigen wir uns mit den verschiedenen Möglichkeiten einer Unternehmensnachfolge. Die statistisch beliebteste Form – die Übergabe innerhalb einer Familie, beispielsweise an die Kinder – nimmt dabei auch bei uns den größten Raum
ein. Rheinisch-bergische Unternehmer haben mit uns sehr offen darüber gesprochen, was für
Erfahrungen sie bei der Übergabe von einer Generation auf die nächste gemacht haben. In keinem Fall ist alles glatt gelaufen. Aber auch die Übergabe an Mitarbeiter oder der Verkauf werden
beispielhaft thematisiert. Ein spannendes und wichtiges Thema.
Ein authentischer Unternehmer, dem sowohl sein Unternehmen als auch der Standort am
Herzen liegen, ist Fabian Rensch. Der Geschäftsführer der DEUTA Group mit Sitz in Bergisch
Gladbach ist im September mit dem zum ersten Mal verliehenen Rheinisch-Bergischen
Unternehmer­preis ausgezeichnet worden. Warum er ein ausgesprochen würdiger erster Preisträger ist, erfahren Sie auf den Seiten 6 und 7.
Mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrttechnik (DLR) und der Fachhochschule
der Wirtschaft (FHDW) hat die RBW bekanntermaßen bereits strategische Kooperationen, die
interessierten Unternehmen kurze Wege zu Forschung und Wissenschaft ermöglichen. Nun wurde eine weitere Kooperation vereinbart: mit der Technischen Hochschule (TH) Köln. Ein absoluter Gewinn für die Unternehmen im Kreis.
Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre Ihrer neuen punkt.RBW!
Volker Suermann
Geschäftsführer der Rheinisch-Bergischen
Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH (RBW)
Herausgeber:
Rheinisch-Bergische
Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH
Geschäftsführer: Volker Suermann
Friedrich-Ebert-Straße 75
51429 Bergisch Gladbach
Redaktion: Philipp Nieländer (v. i. S. d. P.),
Silke Ratte, [email protected]
Anzeigen: Natascha Ern (RBW),
Tel.: +49 2204 9763-0
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Auflage/Erscheinungsweise: 6.200/4 x jährlich
„punkt.RBW – Das Wirtschaftsmagazin
für den Rheinisch-Bergischen Kreis“
erscheint quartalsweise und ist für Firmen
aus dem Kreisgebiet, die im Verteiler der RBW
aufgenommen sind, kostenlos.
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E D I TO R I A L
Liebe Leserin, lieber Leser,
I N H A LT
Fabian Rensch ist der erste Preisträger
des Rheinisch-Bergischen Unternehmerpreises. Er leitet die DEUTA Group
in Bergisch Gladbach.
Der Rheinisch-Bergische Kreis ist einer
der kaufkraftstärksten Landkreise
Deutschlands. Wirtschaftliche Stärke in
Verbindung mit einer idyllischen Landschaft sowie der zentralen Lage vor den
Toren Kölns bilden die Grundlage für
seine hohe Wohn- und Lebensqualität
für die rund 280.000 Einwohner.
42
FOTO: FRANKE
40
Die vor 20 Jahren gegründete Fries
Research & Technology ist spezialisiert
auf die Vermessung und Optimierung
feinster Oberflächenstrukturen.
FOTO: FÖRDERTURM
FOTO: LAWRENZ
06
Seit einem Jahr gibt es in Overath die
Kreativagentur Förderturm. Der Name
spiegelt sich in Einrichtung und im
Selbstverständnis wider.
LEICHLINGEN
WERMELSKIRCHEN
Solingen
542
3
BURSCHEID
Leichlingen
ODENTHAL
06 RBW aktuell
KÜRTEN
06 | Rheinisch-Bergischer Unternehmerpreis
Erfolgsunternehmer mit dem Herzen
am rechten Fleck
BERGISCH GLADBACH
08 | TH Köln und RBW schließen
Kooperationsvereinbarung
10 | Personalverantwortliche tauschen
sich erneut aus
11 | RBW-Seminar: Tom Hegermann
gab wertvolle Tipps
12 | EXPO REAL: Viele spannende
Gespräche mit potenziellen Investoren
4
O V E R AT H
KÖLN
R Ö S R AT H
14 Wirtschaft aktuell
14 | Flüchtlinge im Kreis:
Wie sich Unternehmen engagieren
Volker Suermann
Geschäfts­führer
Tel.: +49 2204 9763-11
[email protected]
16 | 4Starters: 55 Aussteller auf 1.500 Quadratmetern
17 | GRANER + PARTNER: Guter Klang, wenig Schimmel
18 | Lorenz GmbH: Gartenbau seit 111 Jahren
und in dritter Generation
20 | Vom Firmenvideo bis hin zum regionalen Fotoarchiv
Natascha Ern
Sekretariat
Tel.: +49 2204 9763-0
[email protected]
22 | Studienorientierung: Einblicke in gut 40 Studiengänge
24 | Johnson Controls: Kampf um jedes Gramm aufgenommen
26 | Das letzte Grundstück in Linden/Irlen wird bebaut
28 | Elektro Meißner: Seit 50 Jahren unter Strom
30 Titel-Thema
30 | Nachfolge? Geregelt!
Unternhemer aus Rhein-Berg berichten über
ihre Erfahrungen bei der Firmenübergabe
38 Standort Rhein-Berg
38 | Ute Hentschel, Burscheid:
Faszination Buch
40 | 20 Jahre FRT, Bergisch Gladbach:
Der Erfolg ist messbar
42 | Förderturm Agentur, Overath:
Agentur fördert neue Ideen zutage
44 | ISS Softwareentwicklung im RBTZ, Bergisch Gladbach:
Anpassungsfähige Softwarelösung für Bargeldumsätze
46 | Die „Job Challenge“ reduziert Hemmschwellen
Peter Jacobsen
Existenzgründung
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Marion
Marschall-Meyer
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RBW AKTUELL
Erste Gratulanten des Preisträgers Fabian Rensch (3. v. l.):
Volker Suermann (RBW), Landrat Dr. Hermann-Josef Tebroke,
Kreisdirektor Dr. Erik Werdel, Alexander Wüerst (Kreissparkasse Köln),
Eva Babatz (IHK zu Köln) und Marcus Otto (Kreishandwerkerschaft).
RHEINISCH-BERGISCHER UNTERNEHMERPREIS 2015
Erfolgsunternehmer mit dem Herzen am rechten Fleck
Fabian Rensch, Geschäftsführer der DEUTA Group, ist erster Preisträger
D
ie Auswahlkriterien waren vielfältig. „Gesucht wurde ein Unternehmer, der wirtschaftlich erfolgreich
ist, gesellschaftlich Verantwortung übernimmt, der um die Tradition weiß und doch
bereit für Innovationen ist“, sagte Landrat
Dr. Hermann-Josef Tebroke, Schirmherr
bei der Verleihung des Rheinisch-Bergischen Unternehmerpreises. Die Wahl
fiel auf Fabian Rensch, Geschäftsführer
der Bergisch Gladbacher DEUTA Group
6
GmbH. Die Jury bestand aus Vertretern
des Rheinisch-Bergischen Kreises, der Rheinisch-Bergischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH (RBW), der Kreissparkasse
Köln – Direktion Rhein-Berg, der Kreishandwerkerschaft Bergisches Land und der
IHK zu Köln, Geschäftsstelle Leverkusen/
Rhein-Berg.
Die Auszeichnung wurde erstmalig verliehen und am 14. September im Grandhotel Schloss Bensberg in Anwesenheit
von 180 Gästen aus Wirtschaft und Politik
überreicht.
„Der Preis ist eine Bereicherung für die
Gemeinde und eine Wertschätzung für
Unternehmer“, sagte Laudator Dr. Stefan
Kayser, ehemaliger Leiter der Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) in Bergisch
Gladbach. Er stellte sowohl das Unternehmen als auch Fabian Rensch als Mensch
vor. Die DEUTA Group GmbH wurde von
Renschs Großvater 1905 als Deutsche
FOTOS: LAWRENZ
Bestritten das Rahmenprogramm der Preisverleihung: Moderator Guido Wagner, Laudator Dr. Stefan Kayser und Kabarettist
­Ferdinand Linzenich (v. l. n. r.) im großen Ballsaal des Grandhotel Schloss Bensberg.
Tachometer Werke GmbH in Berlin gegründet. Inzwischen ist das Bergisch Gladbacher Unternehmen ein international
gefragter Spezialist in der Schienenverkehrstechnik. In Bergisch Gladbach sind
180 Mitarbeiter beschäftigt, insgesamt
über 300 Mitarbeiter weltweit.
„Als Mensch ist Fabian Rensch bescheiden, er hat das Herz am rechten Fleck
und für ihn ist soziales Engagement eine
Selbstverständlichkeit“, so Kayser. Rensch
engagiert sich als rheinisch-bergischer
Wirtschaftsbotschafter, ist aktives Mitglied
der IHK und Mitbegründer der Initiative
„Leben und Arbeiten in GL e. V.“ (ILA-GL).
Er beteiligt sich am MINT-Netzwerk des
Kreises, um bei den Nachwuchskräften das
Interesse an den naturwissenschaftlichen
Fächern zu wecken, kooperiert mit Schulen
im Rahmen der KURS-Partnerschaften und
der Initiative TuWas und sein Unternehmen
öffnet die Türen für den Girls’Day und die
Nacht der Technik. „Fabian Rensch ist ein
authentischer Unternehmer, dem sowohl
sein Unternehmen als auch der Standort
am Herzen liegen, sodass die Wahl als erster Preisträger auf keinen Besseren hätte
fallen können“, sagte Volker Suermann,
Geschäftsführer der RBW.
„Ich bin aufgeregt, aber glücklich“, sagte ein sichtlich bewegter Fabian Rensch. Er
empfinde es als große Ehre, als erster Unternehmer mit dem Preis ausgezeichnet
P R E I S V E R L E I H U N G A U F S C H LO S S B E N S B E R G
Glücklicher Preisträger: Fabian Rensch mit Künstlerin Uta K. Becker
(li.) und Landrat Dr. Hermann-Josef Tebroke (re.). Mehr Bilder vom
­Rheinisch-Bergischen Unternehmerpreis finden Sie im Internet:
www.punktrbw.de/rheinisch-bergischer-unternehmerpreis-2015
zu werden. Der Kaufmann arbeitete lange
bei Bayer, wechselte 2007 zu DEUTA und
übernahm 2009 dort die Geschäftsführung. „Ich bin heute in der glücklichen Lage,
ein Unternehmen zu führen, das gut läuft,
auch dank der Mitarbeiter“, so Rensch. „Ich
habe Glück gehabt, dass mein Großvater
eine gute Idee hatte, die mein Vater weiterführte.“
Neben einer Urkunde erhielt Rensch
eine Keramikskulptur der Rösrather Künst-
lerin Uta K. Becker. Alle Werke sind durch
eine einzigartige japanische Raku-Brenntechnik Unikate. Becker erhielt bereits
zahlreiche Auszeichnungen, darunter den
NRW-Staatspreis im Bereich Keramik. „Die
Skulptur ist eine Brücke zwischen Wirtschaft und Kultur“, sagte Tebroke.
Der Rheinisch-Bergische Unternehmerpreis wird zukünftig alle zwei Jahre an
verdiente Unternehmer aus dem Kreis verliehen.
Elke Landschoof
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FOTO: LAWRENZ
RBW AKTUELL
Prof. Dr.-Ing. Klaus Becker, geschäftsführender Vizepräsident der TH, und Volker Suermann, Geschäftsführer der RBW (re.),
unterzeichneten die Vereinbarung nun im Rahmen eines Treffens am Institut für Landmaschinen der TH in Köln-Deutz.
Die TH Köln und die RBW
schließen eine Kooperationsvereinbarung
Unternehmen erhalten leichteren Zugang zu Wissen und Dienstleistungen der Hochschule
Der Transfer von der Wissenschaft in die Wirtschaft und auch umgekehrt von der Wirtschaft in die Wissenschaft gewinnt
zunehmend an Bedeutung. Viele Unternehmen nutzen bereits Angebote von Hochschulen und Universitäten sowie von Forschungseinrichtungen, um eigene Forschungsvorhaben voranzutreiben. Um insbesondere den kleinen und mittleren Unternehmen im Rheinisch-Bergischen Kreis den Zugang zu Wissen und den Dienstleistungen der Technischen Hochschule (TH)
Köln zu erleichtern, haben die RBW und die TH eine Kooperationsvereinbarung geschlossen.
D
er Transfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft gewinnt zunehmend an Bedeutung. Viele Unternehmen nutzen bereits Angebote von Hochschulen und Universitäten
sowie von Forschungseinrichtungen, um eigene Forschungsvorhaben voranzutreiben. Um insbesondere den kleinen und mittleren
Unternehmen im Rheinisch-Bergischen Kreis den Zugang zu Wissen und den Dienstleistungen der Technischen Hochschule Köln
zu erleichtern, haben die RBW und die Technische Hochschule
Köln (TH) eine Kooperationsvereinbarung geschlossen.
Forschung und Entwicklung treibende Unternehmen erhalten
so leichteren Zugang zur Infrastruktur der TH und ihrer Institute. Durch gezielte Kontaktanbahnung zu den wissenschaftlichen
Kompetenzträgern kann die TH im Gegenzug Forschungskom-
8
petenzen gezielter und damit wirtschaftsnah einbringen. Volker
Suermann, Geschäftsführer der RBW, und Prof. Dr. Klaus Becker,
Geschäftsführender Vizepräsident der TH, unterzeichneten die
Vereinbarung nun im Rahmen eines Treffens am Institut für Landmaschinen der TH in Köln-Deutz an der TH in Köln-Deutz.
Die vereinbarten Maßnahmen sollen verstärkt Potenziale im
Technologie- und Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und
Wirtschaft nutzen. Dazu gehören unter anderem gemeinsame
Veranstaltungen, die zielgerichtete Vermittlung von Unternehmen an Wissenschaftler der TH, eine Zusammenarbeit im Bereich
Existenzgründung, gemeinsames Engagement in Netzwerken und
Projekten sowie Kooperationen von Studierenden der TH mit Unternehmen im Rheinisch-Bergischen Kreis.
„Die Vernetzung von Wirtschaft und Forschungslandschaft
der Region zu fördern und damit die vorhandene Innovationskraft
weiter zu stärken – das ist ein wichtiges Anliegen der RBW“, sagt
Volker Suermann.
Auch Prof. Dr. Klaus Becker ist sicher, dass die Kooperation
für alle Seiten Vorteile bringt. „Ich freue mich, dass wir die zahlreichen Kompetenzen der Technischen Hochschule Köln an die
Unternehmen im Rheinisch-Bergischen Kreis herantragen können
und freue mich auf gemeinsame Projekte mit der RBW und Unternehmen“.
Für die RBW ist das nun die dritte Vereinbarung mit einer
Hochschule bzw. Forschungseinrichtung. Sie hat bereits mit der
Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) in Bergisch Gladbach
und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR)
in Köln ähnliche Kooperationsvereinbarungen getroffen, um den
hiesigen Unternehmen den Zugang zu diesen Einrichtungen und
ihrem Know-how erleichtern zu können.
Die TH Köln bietet Studierenden sowie Wissenschaftlerinnen
und Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland ein inspirierendes Lern-, Arbeits- und Forschungsumfeld in den Sozial-, Kultur-,
Gesellschafts-, Ingenieur- und Naturwissenschaften. Zurzeit sind
mehr als 24.000 Studierende in über 90 Bachelor- und Masterstudiengängen eingeschrieben. Die TH Köln gestaltet Soziale Innovation – mit diesem Anspruch begegnet sie den Herausforderungen
der Gesellschaft. Ihr interdisziplinäres Denken und Handeln, ihre
regionalen, nationalen und internationalen Aktivitäten machen
die TH in vielen Bereichen zur geschätzten Kooperationspartnerin
und Wegbereiterin. Die TH Köln wurde 1971 als Fachhochschule
Köln gegründet und zählt zu den innovativsten Hochschulen für
Angewandte Wissenschaften.
Eine gemeinsame Informationsveranstaltung für Unternehmen ist für das Frühjahr 2016 geplant.
FOTO: LAWRENZ
Stil ist ein richtiges
Weglassen des
Unwesentlichen.
Jonas Stolz, Referatsleiter Forschungs- und Wissenstransfer
der TH Köln, RBW-Geschäftsführer Volker Suermann,
Prof. Dr. Klaus Becker, geschäftsführender Vizepräsident der
TH und Slawomir Swaczyna, RBW-Projektleiter (v. l. n. r.)
Interessierte Unternehmen können sich
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FOTOS: LAWRENZ
RBW AKTUELL
In mehreren Gruppen ging‘s zur Besichtigung durch das Werk in Bergisch Gladbach. Jörg Westerfeld (re. oben) informierte
über die Produktion, Burkhard Reher (re. unten mit Marion Marschall-Meyer) über die Personalstrategie des Unternehmens.
Personalverantwortliche tauschen sich erneut aus
Der dritte Personalstammtisch fand bei der SAINT-GOBAIN ISOVER G+H AG statt
Mit regelmäßigen Personalstammtischen in verschiedenen Unternehmen möchte die RBW zum einen eine bessere Vernetzung
von Personalverantwortlichen erreichen. „Zum anderen aber auch ganz konkrete Beispiele liefern, wie Firmen Personal finden
und an sich binden“, sagt RBW-Mitarbeiterin Marion Marschall-Meyer, zuständig für Fachkräftesicherung und -marketing. Am
1. Oktober fand der dritte Personalstammtisch – eine Veranstaltung der Initiative „Kluge Köpfe bewegen – Fachkräfte für den
Rheinisch-Bergischen Kreis“ – am Bergisch Gladbacher Standort der SAINT-GOBAIN ISOVER G+H AG statt.
P
ersonalleiter Burkhard Reher begrüßte
die Gäste und stellte nach einem Rundgang durch das Werk des führenden Herstellers von Mineralwolle-Dämmstoffen
die verschiedenen Elemente vor, mit denen das Unternehmen bei potenziellen
Arbeitnehmern punkten kann. Flexible Arbeitszeitmodelle, jährliche Orientierungsgespräche, persönliche Zielvereinbarungen
und eine betriebliche Erfolgsbeteiligung –­­
alles ist seit langer Zeit Standard. „Persönliche und fachliche Weiterentwicklung wird
bei ISOVER als wichtige Erfolgsgröße für
die Zukunftssicherung des Unternehmens
verstanden“, so Burkhard Reher. „Um ein
ständiges Lernen zu ermöglichen, werden
große Anstrengungen im Bereich Weiterbildung unternommen. Schulungen
werden sowohl extern als auch intern auf
allen Hierarchieebenen durchgeführt.“
So unterschiedlich die Teilnehmer sind,
10
so vielfältig seien auch die angebotenen
Schulungsmöglichkeiten. Speziell für die
bereits im Unternehmen tätigen Führungsnachwuchskräfte wurde das Projekt Management Programm (PMP) eingerichtet.
Dieses Förderprogramm bietet die Möglichkeit, im Rahmen einer etwa einjährigen
gemeinsamen Projektarbeit Unternehmen
und Mitarbeiter besser kennenzulernen.
„Hierdurch werden Kontakte mit verschiedenen Abteilungen intensiviert und somit
ein eng vernetztes Unternehmen geschaffen“, erläutert der Personalleiter.
Auch die Gesundheit der Mitarbeiter wird bei ISOVER großgeschrieben:
Die Angebote reichen von jährlichen Arbeitsschutz- und Gesundheitstagen über
Teilnahmen an Sicherheitsrundgängen,
Ausstellungen und Vorträgen bis hin zu
Fahrsimulationen für Kfz-Nutzer und Entspannungsübungen.
„Uns ist es wichtig, dass sich Mitarbeiter aktiv einbringen“, sagt Burkhard Reher.
Der ISOVER IDEEN-CLUB ist das betriebliche Vorschlagswesen von ISOVER. Hier
reichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen
Verbesserungsvorschläge ein. Ein Verbesserungsvorschlag, den die Bewertungskommission befürwortet und der realisiert wird, wird prämiert. Wichtig ist die
Mitarbeit aller Beschäftigten in sog. WCM
(World Class Manufacturing)-Projekten,
wo es darum geht, Fehler und Verluste zu
erkennen und diese gezielt zu vermeiden
bzw. zu reduzieren. Personalbindung ist –
so abschließend Burkhard Reher – nicht
umsonst zu haben, aber preiswerter, als
einen erfahrenen Mitarbeiter zu verlieren.
www.isover.de
Tom Hegermann gab wertvolle Tipps
RBW und RBTZ organisierten ein Seminar für Pressesprecher und Öffentlichkeitsarbeiter
beispielsweise die Aufgabe, den Mitgliedern ihres Teams drei eigene Hobbys
bzw. Interessen vorzustellen. Der Haken:
Nur zwei der drei Behauptungen durften
stimmen. „Das ist nicht der Kurs ,Wie lüge
ich richtig?‘“, betonte Hegermann. Ziel
der Übung war es, zu überlegen, wie man
Inhalte glaubwürdig präsentieren kann
und wie man auf kritische Nachfragen so
reagiert, dass der Gesprächspartner die
eigene Unsicherheit nicht spürt. „Das war
ein Seminar, das mir für die tägliche Arbeit
viel gebracht hat“, bilanzierte am Ende des
Tages David Bosbach, Pressesprecher bei
„Das Bergische“.
Die RBW plant ein weiteres Seminar
mit Tom Hegermann. Ein genauer Termin
steht noch nicht fest. Wer Interesse an einer Teilnahme hat, kann sich bei der RBW
vormerken lassen:
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FOTO: NIELÄNDER
Die meisten kennen „nur“ seine Stimme: Seit 1991 moderiert er verschiedene WDR2-Sendungen. Was viele nicht
wissen: Hegermann ist nicht „nur“ Moderator, sondern auch ein renommierter freier Journalist und Trainer. Der
Schwerpunkt bei den Seminaren: Kommunikation in der Öffentlichkeit. „Wer
etwas zu sagen hat, der wird deswegen
noch lange nicht gehört“, weiß Hegermann.
Veranstaltet von der RBW und dem Rheinisch-Bergischen
TechnologieZentrum,
hat Tom Hegermann kürzlich ein Seminar im TechnologieZentrum Bergisch
Gladbach angeboten. Öffentlichkeitsreferenten, Pressesprecher und sogar Vorstandsmitglieder aus unterschiedlichen
rheinisch-bergischen Unternehmen sowie
Institutionen nutzten die Möglichkeit, sich
mit dem erfahrenen Journalisten, der normalerweise ja auf der redensartlich „anderen Seite des Tisches“ sitzt, auszutauschen.
Im Mittelpunkt standen die Fragen: Wie
präsentiere ich mein Anliegen? Welche
Themen interessieren die Öffentlichkeit?
Wie erreiche ich Journalisten und Öffentlichkeit?
Neben kurzen theoretischen Elementen gab es vor allem spannende praktische
Übungen. So bekamen die Teilnehmer
Coacht: Tom Hegermann (rechts)
Bleiben
Sie im
Rhythmus
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Spannende Gespräche mit potenziellen Investoren
Städte und Kreise aus der Region präsentierten sich auf der EXPO REAL gemeinsam
FOTO: RBW
Wie in den vergangenen Jahren hat sich
der Rheinisch-Bergische Kreis gemeinsam
mit dem Oberbergischen Kreis, der Stadt
Leverkusen und dem Rhein-Erft-Kreis als
„Der Speckgürtel von Köln“ vorgestellt. In
der Immobilienbranche steht der Begriff
„Speckgürtel“ für einen Raum rund um
eine Großstadt, der zwar von ihr profitiert,
Investoren und Unternehmen aber mit
günstigen Konditionen und Flächenkapazitäten sowie als attraktiver Wohnstandort
einiges zu bieten hat.
Weitere Standpartner aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis unterstützen den
Messeauftritt. Volker Suermann, Geschäftsführer der RBW, freut sich über das
gemeinsame Engagement der Aussteller
aus dem Kreis: „Die RBW präsentiert den
anwesenden Investoren interessante
Standorte und Gewerbeimmobilienprojekte im Rheinisch-Bergischen Kreis. In diesem
Parkmanager Albert Hanseder-Schießl vom TechnologiePark Bergisch Gladbach,
RBW-Geschäftsführer Volker Suermann und Kreisdirektor Dr. Erik Werdel (v. l. n. r.)
auf der EXPO REAL.
Standortmarketing.“ Auch Kreisdirektor
Dr. Erik Werdel besuchte die Messe als
Vertreter des Landrates und als Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der
RBW. Zusammen mit den Vertretern der
anderen Städte und Landkreise der Metropolregion Köln/Bonn beteiligte er sich an
einer hochkarätig besetzten Diskussionsrunde unter dem Titel „Metropolregionen
in der Immobilienwirtschaft - das Rheinland auf dem Weg“. Hieran nahmen unter
anderem auch die nordrhein-westfälischen
Landesminister Garrelt Duin und Michael
Groschek teil. Dr. Erik Werdel machte die
Bedeutung des gemeinsamen Vorgehens
deutlich: „Wir müssen in der Metropolregion alle zusammen an einem Strang ziehen, um im Wettbewerb zu bestehen. Der
gemeinsame Auftritt zeigt, dass wir uns auf
Augenhöhe begegnen. Das ist für mich der
entscheidende Punkt, um erfolgreich zu
sein.“
Jahr engagieren sich besonders Unternehmen der Kreisstadt Bergisch Gladbach mit
dem Stadtentwicklungsbetrieb, dem TechnologiePark Bergisch Gladbach und den
Firmen Hinterecker Immobilien und der
Hahn Gruppe. Letztere hat ihre Leistungen
als Asset-Manager für Handelsimmobilien
vorgestellt. Mit diesen Partnern belegt der
Rheinisch-Bergische Kreis seine Stärke im
Speckgürtel von Köln. Die Expo Real ist
eine hervorragende Plattform für unser
FOTO: REGIO KÖLN/BONN E. V.
RBW AKTUELL
Im Rahmen des Gemeinschaftsstandes
der Metropolregion Köln/Bonn präsentierte auch die RBW vom 05. bis zum 07.
Oktober 2015 den Standort Rheinisch-Bergischer Kreis auf der EXPO
REAL, dem wichtigsten Branchentreff
der europäischen Immobilienwirtschaft.
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www.exporeal.net
Hochrangige Vertreter aus unserer M
­ etropolregion trommelten in
­München für den Standort.
13
Flüchtlinge im Kreis:
Wie sich Unternehmen engagieren
WIRTSCHAFT AKTUELL
FOTO: REWE WINTGENS
In den vergangenen Wochen und Monaten haben bereits viele Firmen gespendet und geholfen
Praktische Hilfe beim Aktionstag
Rhein-Berg I Ganz praktische Hilfe haben bei einem Aktionstag der Industrie- und Handelskammer zu Köln mehr als
30 Unternehmen in der Region geleistet: mit Sachspenden
für Flüchtlinge, zahlreichen praktischen Hilfsangeboten und
Geldspenden an die IHK Stiftung für Ausbildungsförderung
oder die Katastrophenhilfe in Höhe von mehreren Zehntausend Euro. Zu den größten Spendern gehört unter anderem
die Krüger GmbH aus Bergisch Gladbach.
Daneben haben viele mittelständische Betriebe (aus dem
Rheinisch-Bergischen Kreis unter anderem ASLAN, Schwarz
GmbH & Co. KG, Mobau Selbach, RK Siebdrucktechnik
GmbH) mit großem Engagement für Flüchtlinge gesammelt.
Neben Nahrungsmitteln haben die Mitarbeiter der Unternehmen und auch der IHK Kinderspielzeug, Rutschfahrzeuge, Bad- und Hygieneartikel, Fahrräder und warme Kleidung
gespendet.
14
SONDERSEITE IM INTERNET
Ausgewählte Informationen
Beschäftigung von Flüchtlingen
und Asylsuchenden
Die RBW hat eine Sonderseite mit ausgewählten Informationsangeboten zur Beschäftigung von Flüchtlingen
und Asylsuchenden erstellt. Unternehmen können dazu
beitragen, Flüchtlingen und Asylsuchenden über Praktika
oder Ausbildung den Schritt in ihr neues Leben zu vereinfachen.
www.rbw.de/sonderseite-fluechtlinge.aspx
Initiative: Unternehmen helfen Flüchtlingen
Bergisch Gladbach I Mit der Initiative „Unternehmen helfen Flüchtlingen“ – eine Idee der CDU Bergisch Gladbach – wird versucht,
Flüchtlingen in Bergisch Gladbach und Umgebung einen besseren Einstieg in ihr Leben in Deutschland zu bieten. „Flüchtlinge, die nach
Deutschland kommen, werden bei ihrer Einreise nicht gefragt, welchen Beruf sie in ihrem Heimatland erlernt oder welche Fähigkeiten sie haben. Ihnen kann zunächst keine Möglichkeit gegeben werden, zu arbeiten und sich zu beschäftigen. Ihre Lebensqualität und
auch die Integrationsmöglichkeiten werden damit beschnitten“, heißt es von der Initiative. Durch das Erstellen von Tätigkeits- und
Erfahrungsprofilen mit interessierten Flüchtlingen soll die Tür zu Jobangeboten geöffnet werden. Diese Profile erstellen ehrenamtliche
Mitarbeiter von Personalabteilungen. Anschließend werden sie der Agentur für Arbeit zur Verfügung gestellt, die passende Unternehmen und Stellenangebote filtert. Unterstützt wird die Initiative unter anderem von Krüger, Miltenyi Biotec, der Kreissparkasse Köln, der
Volks- und Raiffeisenbank Bergisch Gladbach, der Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach und der ILA-GL. www.wirhelfen.gl
Drei vollgepackte Autos mit
Lebensmitteln und Hygieneartikeln
FOTO: REWE WINTGENS
FOTO: JOLA-RENT
Bergisch Gladbach I Nachdem Ursula Wintgens, Chefin des
REWE-Marktes in Bergisch Gladbach-Bensberg, auf ihrer Facebook-Seite angekündigt hatte, den firmeneigenen Lieferwagen
mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln zu füllen und zu den
Flüchtlingen zu bringen, setzte eine Dynamik ein, „mit der ich
nicht gerechnet hätte“, sagt Ursula Wintgens. Komplette Einkäufe
wurden von Kunden getätigt und gespendet. Natürlich hat auch
das REWE-Wintgens-Team seinen Teil dazu beigetragen und arbeitete, wie fast immer, Hand in Hand. Gemeinsam mit Mechthild
Münzer, die sich um die Flüchtlingsfamilien in Bergisch Gladbach
kümmert, ging es am Ende mit drei vollbepackten Autos und Waren im Wert von 5.000 Euro ins Flüchtlingsheim nach Moitzfeld,
um die Waren an die Flüchtlinge zu verteilen. Das Team von Ursula Wintgens besteht aus vielen Auszubildenden und Mitarbeitern,
die sich multikultureller Herkunft erfreuen dürfen. Ursula Wintgens: „Wenn nicht hier, wo kann man sonst auf so viel Verständnis
für andere Kulturen und Menschen stoßen?“
Ursula Wintgens, ihre Mitarbeiter und Kunden haben Lebensmittel und Hygieneartikel gespendet.
Auch in Rösrath hat JOLA-Rent bei der Einrichtung der Erstaufnahme mitgewirkt.
JOLA stellt Fahrzeuge und Technik
zur Verfügung
Rösrath I Normalerweise sind die Spezialfahrzeuge des Rösrather
Unternehmens JOLA-Rent bei internationalen Filmproduktionen
oder Open-Air-Events im Einsatz. Nun hat Firmeninhaber Joachim
Langen zahlreiche Fahrzeuge und Technik (Generatoren, Beleuchtung etc.) für Flüchtlingsunterkünfte zur Verfügung gestellt. So
wurden an verschiedenen Notunterkünften in der Region Zelte
samt Holzböden aufgebaut, mehrere Sattelauflieger und Busse
wurden als Büros oder Untersuchungsräume umfunktioniert, dazu
sind die Catering-Fahrzeuge des Unternehmens im Einsatz. Auf
Bestellung wurden zudem in Rekordzeit Duschwagen und Con­
tainer gebaut. www.jola-rent.de
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FOTOS: GLASER
55 Aussteller auf 1.500 Quadratmetern
WIRTSCHAFT AKTUELL
Großes Interesse an „4Starters! DieBerufeMesse“ in Overath
Overath I Jugendliche strömen zum Schulzentrum Cyriax, obwohl es Samstagmorgen ist. Es ist „4Starters! DieBerufeMesse“,
die an diesem 19. September lockt – unter
anderem Melina Schnepper. Die 17-Jährige, die in Kürten zur Schule geht, will sich
bei der 18. Ausbildungsbörse in Overath
über Möglichkeiten nach dem Abitur informieren. „Ich möchte auf jeden Fall ein duales Studium machen“, erzählt sie, „aber ich
weiß noch nicht welche Richtung.“ Dann
setzt sie grübelnd hinzu: „Oder ich werde
Lehrerin.“ Sie hat gerade überrascht den
Stand der Europäischen Fachhochschule
Rhein/Erft entdeckt, die unter anderem
ein duales Managementstudium anbietet.
„Hätte ich nicht gedacht, dass so etwas hier
ist!“, staunt Melina Schnepper – und steckt
sich ein paar Prospekte ein.
Die 55 ausstellenden regionalen Firmen
und Institutionen decken auf 1.500 Quadratmetern ein breites Spektrum ab: Sie
stellen über 150 Ausbildungsberufe vor –
und halten wohl auch für manch andere Besucher Überraschendes bereit. Schließlich
sind viele moderne Berufe noch wenig und
der Elterngeneration oft gar nicht bekannt.
„Was ist eine Geomatikerin?“, erkundigt
sich etwa eine Mutter am Stand des Rheinisch-Bergischen Kreises (RBK). Dort ist
die Tagesattraktion jedoch ein Mann mit
ganz anderem Tätigkeitsfeld in orangefarbener Arbeitskluft: Manfred Garmann,
Leiter der Kreisstraßenverkehrsmeisterei.
16
Stehen Rede und Antwort: Manfred Garmann vom Kreis (oben links), Miriam Paetzold und Nathalie Nickels von Freiwilligendienste im Erzbistum Köln (rechtes Bild
oben, v. l.) oder die Mitarbeiter von Soennecken (mit einem Schätzspiel, unten).
„Für den Beruf des Straßenwärters war ich
den ganzen Tag mit Interessenten gut eingedeckt“, erzählt er gut gelaunt. Dazu habe
sicherlich der große Unimog beigetragen,
der als Blickfang vorm Schulportal parkte.
Kreisdirektor Dr. Erik Werdel hatte
die „4Starters! DieBerufeMesse“ eröffnet
und Overaths Bürgermeister Jörg Weigt
ein Grußwort gesprochen, bevor dann Julius Hackenberg, Auszubildender bei RLE
International, und Thomas Lenz von der
Unternehmer-Initiative Rhein-Berg e. V.
in die Veranstaltung einstimmten. Die
Unternehmer-Initiative tritt zum zweiten
Mal als Ausrichter auf und Vorsitzender
Dr. Guido Freis zeigt sich „sehr zufrieden“.
Gut komme das „wesentlich erweiterte“
Rahmenprogramm an, zu dem neben Talks
und Berufs-Infos neu Speeddating, Bewerbungsmappencheck und Ausbildungsbotschafter der IHK gehören. Die Besucher
erfahren in vielen Vorträgen etwas über
Berufsbilder oder Vorzüge der Selbstständigkeit, an manchen Ständen, wie bei der
Berufsfachschule, dürfen sie selbst werkeln, und wer sich schick gemacht hat, kann
sogar ein Bewerbungsfoto machen lassen.
Was gut ankommt: An den meisten Ständen erzählen Auszubildende von eigenen
Erfahrungen. Ute Glaser
www.4starters.de
Guter Klang, weniger Schimmel
GRANER + PARTNER seit 60 Jahren in vielen Bereichen tätig
Bergisch Gladbach I 1955 hat Heinz Graner, damals leitender Toningenieur beim
Nordwestdeutschen Rundfunk, mit seiner
Ehefrau Hildegard eine Firma für Raum­
akustik und Schallschutz in Bergisch Gladbach gegründet. Erste Großaufträge des
jungen Unternehmens waren die Schwimm­
oper in Wuppertal, die Beethovenhalle in
Bonn und das Theater in Aachen. Heute,
60 Jahre später, ist GRANER + PARTNER
Ingenieure deutschlandweit einer der renommiertesten Ansprechpartner, wenn es
um Raumakustik, Schallschutz in Gebäuden und Immissionsschutz vor Lärm geht.
„Stetig wachsende Bereiche sind die thermische Bauphysik und die Bau-Mykologie“,
sagt Bernd Graner-Sommer, Schwiegersohn des Gründers, der das Unternehmen
gemeinsam mit seiner Frau Brigitte Graner
führt. „Die verschärften Anforderungen an
die Gebäudedichtheit bei Neubauten und
insbesondere die politisch forcierte energietechnische Sanierung von Bestandsgebäuden führen bei nicht sachgerechter
Planung, aber auch durch falsches Nutzerverhalten, zu zunehmenden mikrobiellen
Belastungen wie Schimmelpilzschäden in
Innenräumen.“ Dabei werden die technischen Möglichkeiten immer besser: Mit
einer hochauflösenden Wärmebildkamera
können thermografische Untersuchungen
durchgeführt werden, um Gebäudeleckagen, Wärmebrücken und durchfeuchtete
Bauteile an Bestandsgebäuden sichtbar
zu machen oder an Neubauten Ausführungsmängel zu erkennen. Durch Rasterfeuchtemessungen unter Anwendung
des Mikrowellenmessverfahrens können
Feuchtekonzentrationen und Feuchteverläufe durch den gesamten homogenen
Bauteilquerschnitt zerstörungsfrei sichtbar gemacht werden. Der Geschäftsbereich Raumakustik führt Graner-Sommer
und seine Mitarbeiter – 42 sind es an den
Standorten Bergisch Gladbach, Leipzig
und Breslau – in alle Welt. Aktuell wird
beispielsweise in der Vietnamesisch-Deutschen Universität in Ho-Chi-Minh-Stadt,
im neuen Luxemburger Stadion oder im
Haus für Musik in Moskau für guten Klang
gesorgt. „Wir können in virtuellen Räumen
den Klang – abhängig von Raumgeometrie,
Material und Ausstattung – berechnen“,
sagt Graner-Sommer. „Selbst ein ,Hineinhören‘ in den dreidimensional geplanten
virtuellen Raum wird somit möglich!“ All
das sei vor 60 Jahren bei der Gründung
noch undenkbar gewesen, sagt der Geschäftsführer. „Ich bin gespannt, was künftig technisch alles möglich sein wird …“
www.graner-ingenieure.de
BERATUNG
BRAUCHT
ERFAHRUNG.
Wir bündeln Kompetenzen
und Wissen aus vielen Jahren
in Führungspositionen
für eine erfahrene Beratung.
Allgemeine Unternehmensführung
Unternehmensstrategie, Unternehmensnachfolge, Unternehmensorganisation,
Analyse von Geschäftsprozessen
Fertigung und Logistik
Optimierung von Produktionsprozessen,
Materialwirtschaft und Logistik
Marketing und Vertrieb
Marketing- und Vertriebskonzepte, Kundenakquisition, Werbung und PR-Maßnahmen
Finanzen und Controlling
FOTO: GRANER
Betriebswirtschaftliche Begleitung,
Umsatz-, Ergebnis- und Liquiditätsplanung,
Bilanzanalyse
Ein Projekt, an dem die verschiedenen Abteilungen von GRANER + PARTNER mitgewirkt haben: der Neubau „Theater im Brühl“ in Erfurt.
17
Ansprechpartner: Josef Billen
August-Storm-Str. 11 | 51491 Overath
Tel. 02206 83004 | Fax 02206 868678
E-Mail: [email protected]
www.senioren-beraten-wirtschaft.de
REPRO: LAWRENZ
Gartenbau seit 111 Jahren und in dritter Generation
Die Lorenz GmbH aus Bergisch Gladbach feiert Schnapszahl-Jubiläum
Seit drei Generationen gestaltet der Garten- und Landschaftsbaubetrieb Lorenz GmbH das Grün der rheinischen Region. In
diesem Jahr feiert das erfolgreiche Unternehmen, das häufig
Großprojekte für kommunale Auftraggeber übernimmt (beispielsweise „RegioGrün“ entlang der Strunde), ein Schnapszahl-Jubiläum: 111 Jahre.
Um die Jahrhundertwende studierte Tillmann Lorenz in der Königlichen Lehranstalt für Wein-, Obst- und Gartenbau zu Geisenheim/Rheingau, bevor er mit dem Gartenbautechnikerexamen in
der Tasche nach Bergisch Gladbach kam. Auf einem rund 10.000
Quadratmeter großen Gelände an der Gierather Straße, wo der
Betrieb heute noch ansässig ist, gründete er 1904 den Gartenbaubetrieb. Dort arbeitete und lebte er mit seiner Frau und acht
Kindern. Nachdem der Sohn Hermann Lorenz aus der Kriegsgefangenschaft zurückkehrte, übernahm er 1951 den elterlichen
Betrieb. Er erweiterte ihn um die Abteilung Garten- und Landschaftsbau, die zum Hauptstandbein avancierte. In kurzer Zeit
wuchs die Firma auf 60 Mitarbeiter an. Nach der Handelsschule
machte Manfred Lorenz im elterlichen Betrieb eine Gärtnerlehre.
Weil der Vater 1975 starb, brach er die Gartenbautechnikerschule
ab und führte fortan die Geschäfte mit der Mutter weiter. Er legte 1981 die Gärtnermeisterprüfung ab, übernahm den elterlichen
Betrieb und gründete die Lorenz GmbH, in der bis vor Kurzem
auch der Bruder mitarbeitete.
Manfred Lorenz engagiert sich „nebenbei“ in vielen Bereichen
ehrenamtlich: 18 Jahre lang war er Präsident der nordrhein-west-
18
fälischen Landschaftsgärtner und ist heute ihr Ehrenpräsident. Er
kümmert sich um die Landesgartenschauen NRW und ist Vorsitzender der Bürgerstiftung Bergisch Gladbach. Mit seiner Frau,
der selbstständigen Steuerberaterin Beate Weimann-Lorenz, hat
er einen Sohn, den es in eine ganz andere Richtung verschlagen
hat: Maximilian Lorenz ist Inhaber und Küchenchef des bekannten
Restaurants „L’escalier“ in Köln. Doch die Nachfolge des Gartenund Landschaftsbaubetriebes mit aktuell 45 Beschäftigten ist bereits geregelt: Mitarbeiter der Lorenz GmbH werden später den
Betrieb weiterführen.
www.lorenz-gmbh.net
FOTO: LAWRENZ
WIRTSCHAFT AKTUELL
Ein Bild aus dem Jahr 1958: Hermann Lorenz (l.) mit seinem Team bei der Bepflanzung der neuen Autobahn A4 zwischen Köln
und Aachen – und der aktuelle Geschäftsführer Manfred Lorenz (Bild unten).
Für Tierliebhaber, Bastelfans
und Hobbygärtner
Mehr als nur eine Papiertasche
Tasche mit abtrennbarer Postkarte für das Christkind
Bergisch Gladbach I Für jeden was dabei – so darf das
neue Veranstaltungsformat Imbienta klassifiziert werden, das im kommenden Jahr erstmals im Bergischen
Löwen im Zentrum von Bergisch Gladbach stattfinden wird. Imbienta steht dabei laut Veranstalterin und
Ideengeberin Regina Kürten
„für eine Kombination aus
Messe, Markt, Bühne und
Café“. Eine von zunächst drei
unterschiedlichen Fachmessen zu den Themen Garten &
Frühling, Pferd & Hund sowie
Deko & Weihnacht bestimmt
dabei das jeweilige Motto der
Imbienta, während der Markt
ein abwechslungsreiches und
umfassendes Angebotsspektrum bietet – losgelöst vom
Messethema. Ein unterhaltsames Bühnenprogramm mit
Vorträgen und Live-Musik sowie kulinarische Köstlichkeiten laden ein zum Schlemmen und Verweilen.
Die Imbienta möchte laut Regina Kürten besonders
regionalen Unternehmen die Möglichkeit bieten, sich
mit einem eigenen Stand zu präsentieren bzw. als Experte beim Vortragsprogramm mitzuwirken. „In unserer
Region gibt es zahlreiche Handels- und Dienstleistungsunternehmen sowie Kunsthandwerker aus den unterschiedlichsten Branchen und Fachbereichen. Durch das
Markt-Messe-Konzept kann jeder Unternehmer teilnehmen. Entweder im Bereich der Fachmesse oder auf
dem sogenannten Boulevard, der immer einen passenden Marktplatz bietet“, sagt Regina Kürten.
Den Auftakt macht die Imbienta Garten & Frühling
am 20. und 21. Februar 2016. Es folgt die Imbienta Pferd
& Hund am 4. und 5. Juni 2016. Am 5. und 6. November 2016 endet das erste Veranstaltungsjahr mit der Imbienta Deko & Weihnacht. Interessierte Unternehmen,
Händler und Kunsthandwerker können sich ab sofort
bei der Veranstaltungsagentur events & mehr! Regina
Kürten bewerben.
REPRO: IMBIENTA
Imbienta: Neues Veranstaltungsformat
mit drei unterschiedlichen Fachmessen
Bergisch Gladbach I Die heraustrennbare Postkarte ist an das Christkind adressiert. Nur noch die eigene Adresse als Absender ergänzen und
schon wird in der Vorweihnachtszeit Post vom Christkind eintreffen. Von
dem Gedanken angetrieben, Freude zu bereiten entstand bei justQ in
Bergisch Gladbach die Idee, eine neue Papiertragetasche zu entwickeln.
„Die Entwicklung und Gestaltung dieser lizenzierten Papiertragetasche
war zudem von der Motivation getragen, in der Vorweihnachtszeit eine
weitere Möglichkeit zur Unterstützung von Kinderhilfsorganisationen zu
schaffen“, sagt jusQ-Inhaberin Sabine Margaretha Justus. So verpflichten
sich Lizenznehmer und Handelspartner bei Erwerb und Vertrieb dieser
Tasche, eine nachweisliche Spende an eine Kinderhilfsorganisation der
eigenen Wahl zu leisten. „Unsere Idee ist auch für den Business-Bereich
geeignet“, sagt Justus, „da sich hinter der herausgetrennten Postkarte
eine weitere Druckfläche für einen individuellen Weihnachtgruß befindet“.
www.christkindtasche.de
TANGRAMIS5
JUST CONNECT.
INTERSTUHL.COM
PRODUKTDESIGN: B4K, ANDREAS KROB
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Tel: 02175/8995-5
Fax: 02175/8995-99
[email protected]
www.bueromoebelneumann.de
19
Vom Firmenvideo bis hin zum regionalen Fotoarchiv
Ein interessantes weiteres Geschäftsfeld ist vor einigen Wochen hinzugekommen. Klein bietet Fotos aus der Region an, die
für eine Veröffentlichung in Prospekten, Internetauftritten oder
Ähnlichem genutzt werden können. „Es gibt zwar viele große Anbieter von Symbolbildern aller Art – aber Bilder aus der Region, an
denen man unkompliziert eine Veröffentlichungslizenz erwerben
kann, gibt es kaum.“ In Kürze soll dafür die Seite www.rheinlandbild.de freigeschaltet werden.
Rösrath I „Videos und Filme helfen verkaufen: Sie sind heute
wichtig, um qualifizierte Mitarbeiter zu finden, und sind ein ideales Kommunikationsmedium für Unternehmen“, sagt Michael
Klein, der seit 25 Jahren als Fotograf selbstständig ist und den Bereich der Videoproduktion in letzter Zeit immer weiter ausgebaut
hat. „Professionelle Videoproduktion muss nicht teuer sein, auch
kleine Unternehmen können sich heute Videos zur Verkaufsunterstützung leisten“, sagt Klein, der alle Leistungen aus einer Hand
anbietet und hierfür beispielsweise mit freiberuflichen Sprechern
und Übersetzern zusammenarbeitet. Sei früher ein Industriefilm
nicht für unter 50.000 Mark zu haben gewesen, bekomme man
heute in der Größenordnung zwischen 1.500 und 5.000 Euro ein
hochwertiges Ergebnis. Über die verschiedenen sozialen Netzwerke und die Plattform YouTube lässt sich ein Video zudem kostenneutral und schnell verbreiten. „Bei dem Tempo kann kein Katalog
oder Prospekt mithalten.“
Ein weiteres Standbein von Michael Klein ist die Industriefotografie. Sein Spezialbereich: Immobilien und Maschinen. „Maschinen in Firmenhallen im wahrsten Sinne des Wortes ins rechte Licht
zu setzen, ist eine Herausforderung“, sagt der Fotografenmeister.
„Mit der vorhandenen Beleuchtung ist das fast nie möglich.“ Darum verfügt Klein über das entsprechende Equipment, das man
übrigens auch mieten kann. Und wenn jemand gleich ein ganzes Studio benötigt? Ebenfalls kein Problem: Unter dem Namen
„Mietstudio A3“ bietet Klein bis zu 500 Quadratmeter Produktionsfläche mit Rundhorizont – verkehrsgünstig an der A 3 gelegen –
an.
www.mk-videoproduktion.de
www.mietstudio-a3.de
Sonderpreis für Witzhelden
Bronze bei „Unser Dorf hat Zukunft“
FOTO: NIELÄNDER
WIRTSCHAFT AKTUELL
Fotografenmeister Michael Klein aus Rösrath setzt alles ins rechte Licht
Fotografenmeister Michael Klein in seinem Studio, das auch
gemietet werden kann.
20
Leichlingen I Witzhelden hat beim Landeswettbewerb
„Unser Dorf hat Zukunft“ die Bronzeplakette erhalten.
Von ursprünglich 853 teilnehmenden Dörfern aus Nordrhein-Westfalen hat die Bewertungskommission 51 Gewinner ausgewählt und dabei sieben Gold-, 26 Silber- und 18
Bronzemedaillen vergeben. Der Wettbewerb, der alle drei
Jahre stattfindet, ist ein wichtiges Instrument der ländlichen
Entwicklung und der Dorferneuerung. Ziel des Wettbewerbes ist, die vielfältigen Funktionen der Dörfer darzustellen,
vorbildliche Beispiele zu Leistungen der Dorfbewohner zu
präsentieren und Anreize für die weitere Entwicklung des
ländlichen Raums zu geben. Witzhelden hat neben der Bronzeplakette einen zusätzlichen Sonderpreis der NRW-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege für das außergewöhnliche ehrenamtliche Engagement zur Sanierung der
Kirche „Der Alte vom Berg“ und zur Sanierung und Nutzung
des Wasserturms erhalten.
www.dorfwettbewerb.de
Aggersauna: Neu gestaltete Dachterrasse
Mondi: Verkauf abgeschlossen
Overath I Die Aggersauna wurde in den Sommermonaten umgebaut. Von der neu gestalteten Dachterrasse gibt es nun einen freien Blick ins Grüne und auf die Agger. Der Pachtvertrag zwischen
den Stadtwerken und dem Vorstand des Vereins Aggersauna e. V.
wurde für weitere zwei Jahre einstimmig verlängert.
Wermelskirchen I Der Verkauf ist abgeschlossen: Die bisherige
Folienproduktionsstätte von Mondi in Osterburken gehört nun
der Polifilm Extrusion GmbH aus Wermelskirchen. Dort werden
Folienverpackungen für Kaffee, Suppen, Windeln, Oberflächenschutzfolien, coextrudierte Folien für lichtempfindliche Produkte
sowie Folien für horizontale und vertikale Form-Fill-and-Seal-Anwendungen (FFS) produziert.
www.aggersauna.de
www.polifilm.de
BEW: Für hier. Für uns.
Rhein-Berg I Die BEW (Bergische Energie- und Wasser-GmbH)
will sich den Veränderungen im Energiemarkt stellen, neue Produkte und Angebote entwickeln, mehr Kundennähe bieten und
weiter wachsen. Sichtbares Zeichen für den Aufbruch und die inneren Veränderungen ist eine neue Corporate Identity, vor allem
erkennbar am neuen Logo mit schlankerer Schrift, anderer Farbe
und einem dreifarbigen Pfeil am Ende der Buchstaben. Gleichzeitig wurde ein neuer Claim vorgestellt: „Für hier. Für uns.“
Gronauer Tannenhof mit neuer Website
Bergisch Gladbach I Der Gronauer Tannenhof hat seine Website
neu gestaltet. „Das neue Buchungstool ermöglicht auf sehr einfache Weise Reservierungen vorzunehmen,“ so Inhaber Bernd Klein.
Das Hotel hat in den letzten vier Jahren 29 von 30 Zimmern renoviert und bietet vier Zimmerkategorien an.
www.bergische-energie.de
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21
Zweiter Tag der Studienorientierung mit über 1.000 Schülern in Bergisch Gladbach
Rhein-Berg I Mehr als 1.000 Schüler aus
allen Gymnasien und Gesamtschulen des
Kreises haben sich über die vielfältigen
Studienmöglichkeiten in der Region informiert. An der Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) in Bergisch Gladbach bot
sich am zweiten Tag der Studienorientierung des Rheinisch-Bergischen Kreises die
Gelegenheit, gut 40 verschiedene Studiengänge von acht Hochschulen kennenzulernen.
Die Bandbreite reichte von Architektur
und Design über Fahrzeugtechnik, Maschinenbau und erneuerbare Energien bis zu
Psychologie, Politik und Lehramt. Ebenfalls
präsent war die Polizei, die für ihr Ausbildungsangebot warb. Jeder Schüler konnte
zwei Vorträge über Perspektiven, Inhalte,
Anforderungen und Rahmenbedingungen
verschiedener Studiengänge besuchen sowie sich in individuellen Gesprächen mit
den Studienberatungen weiter informieren.
Ein echter Check also, ob die Erwartungen
mit der Realität übereinstimmen.
Lutz Schultens vom Bensberger Otto-­
Hahn-Gymnasium stellte seine Vorstel-
22
FOTOS: RBK
WIRTSCHAFT AKTUELL
Einblicke in gut 40 Studiengänge
Die Schüler nutzten die Beratungsangebote der Universitäten intensiv.
lungen über International Business und
Jura auf den Prüfstand. „Die Vorträge zu
den Studiengängen haben mich bestärkt,
diese Richtung nach dem Abitur einzuschlagen. Das war wichtig für mich“, sagte
der Schüler der Jahrgangsstufe 12. Zudem
ließ er sich an den Informationsständen
der Hochschulen beraten. Das Konzept
aus Vorträgen und individueller Beratung
lobte auch Nika Smoydzin von der Inte-
Kleine MINT-Forscher
beeindrucken den Landrat
FOTO: RBK
Angebot soll in weitere Schulen und Kitas getragen werden
Engagierten sich am Tag
der Studienorientierung (v. l.):
Gerd Wölwer (RBK), Jürgen Klisch,
Katharina Langenbach (beide AMG),
Xandra Wildung (RBK),
Landrat Dr. Hermann-Josef Tebroke,
Lutz Schultens (Schüler OHG),
Dr. Daniel Rauprich (Universität
Köln), Nika Smoydzin (Schülerin
IGP), Dr. Alexander Brändle (FHDW).
Schulrätin Ursula Resch verfolgt gespannt ein Experiment mit Zucker.
grierten Gesamtschule in Bergisch Gladbach-Paffrath: „Ich habe beides genutzt
und festgestellt, dass die Studiengänge mit
meinen Erwartungen übereinstimmen. Das
hat mich weitergebracht“, resümierte die
Schülerin aus der Jahrgangsstufe 13.
„Der Tag der Studienorientierung
setzt den Prozess der Berufsorientierung
konsequent fort, welcher zuvor schon an
den Schulen stattgefunden hat“, erklärte
Xandra Wildung, Leiterin des Koordinierungsbüros Übergang Schule – Beruf beim
Rheinisch-Bergischen Kreis. Die Jugendlichen sollen durch verschiedene Angebote
in die Lage versetzt werden, eine qualifizierte Entscheidung über ihren beruflichen
Weg zu treffen. Der Rheinisch-Bergische
Kreis ist Referenzkommune des Landes
Nordrhein-Westfalen für das Thema „Koordinierter Übergang von der Schule in
den Beruf “.
Schülern wird durch frühzeitig ansetzende, aufeinander aufbauende Angebote
geholfen, ihre individuellen Stärken und
Neigungen zu erkennen, sich zu orientieren sowie nach dem Abschluss den richtigen Weg einzuschlagen – sei es in eine
Ausbildung oder ins Studium.
Rhein-Berg I Sie bauen Raketen, sind dem
Licht auf der Spur oder heizen mit Lava,
Blitzen und Wind. Um wen es geht? Natürlich die kleinen Forscher! Die jungen
Entdecker aus Kindergarten, Grundschule und dem offenen Ganztag kommen
im Haus der kleinen Forscher zusammen.
Die Berliner Stiftung Haus der kleinen Forscher möchte Kinder spielerisch für das
Forschen begeistern. Die Entdecker der
Katholischen Grundschule Frankenforst
präsentierten kürzlich Landrat Dr. Hermann-Josef Tebroke, was so alles im Haus
der kleinen Forscher steckt. Sie wollen damit noch viele weitere Schulen dafür begeistern, spielerisch naturwissenschaftliche
Phänomene zu vermitteln. „Die Neugier ist
aller Wissenschaften Anfang“, machte der
Landrat deutlich. „Ich hoffe, dass wir das
Haus der kleinen Forscher in möglichst alle
Grundschulen und Kitas des Kreises tragen
können.“
Im Rheinisch-Bergischen Kreis ist das
MINT-Netzwerk Rhein-Berg lokaler Partner und Unterstützer dieses Vorhabens.
Die sogenannten MINT-Disziplinen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) stehen dabei im Mittelpunkt.
Durch die frühzeitige Vermittlung von
wissenschaftlichen Phänomenen soll sich
langfristig mehr Nachwuchs mit den Naturwissenschaften beschäftigen und in der
Zukunft dazu beitragen, den Fachkräftemangel abzumildern.
Dass Forschen Spaß macht, daran ließen die sechs jungen Entdecker der KGS
Frankenforst keinen Zweifel. Sie zeigten
gemeinsam mit ihren Lehrern, dass sich
Kandiszucker in Wasser langsamer auflöst
als Puderzucker und Würzelzucker. Sie
brachten einen Vulkan mit Brausepulver
und Weinessig zum Ausbruch und sorgten dafür, dass Gummibärchen im Wasser
abtauchten und dennoch wieder trocken
an die Oberfläche zurückkehrten. „Für die
Kinder ist es spannend, selbst zu forschen“,
sagte Ursula Resch, Schulrätin beim Rheinisch-Bergischen Kreis. Das bestätigte auch
Schulleiter Hans-Georg Jaspers. „Die Schüler finden es toll“, sagte er, „aber auch die
Lehrer stehen voll dahinter. Unser Kollegium hat zwei Workshops besucht.“
www.mint-rhein-berg.de
23
Johnson Controls hat den Kampf
um jedes Gramm aufgenommen
WIRTSCHAFT AKTUELL
Burscheid I Es ist ein Kampf um jedes Gramm: Ab 2020 gilt in
der EU für Neuwagen ein CO2-Grenzwert von 95 Gramm pro Kilometer, was einem Verbrauch von rund vier Litern Benzin pro
100 Kilometer entspricht. Neben alternativen Antrieben wird dieses Ziel mit leichteren Fahrzeugen erreicht. Auch bei Hybrid- und
Elektrofahrzeugen schont jede Gewichtseinsparung Ressourcen
und verlängert die Reichweite. Diese Aufgabenstellung hat Johnson Controls als Weltmarktführer im Bereich Sitzkompetenz sehr
früh erkannt und dem Thema Leichtbau seit Jahren hohe Priorität
eingeräumt. Auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA)
in Frankfurt zeigte das Unternehmen, dass es die Zukunft des automobilen Sitzens aktiv mitgestalten wird.
„Wir haben es durch den Einsatz verschiedenster Technologien geschafft, das Gesamtgewicht unserer Sitze in den vergangenen zehn Jahren um insgesamt 20 bis 30 Prozent zu reduzieren“,
erklärte Dr. Detlef Jürss, Group Vice President und General Manager Product Group Seating Components bei Johnson Controls.
„Noch 2010 wog eine Vordersitzstruktur 14 Kilogramm, 2015
sind wir bereits bei rund zehn Kilogramm. Unser erklärtes Ziel ist
es, ohne Kompromisse bei der Sicherheit das Gewicht bis 2020 auf
deutlich unter zehn Kilogramm zu reduzieren.
Für die Umsetzung der künftigen Sitzmodelle kombiniert das
Unternehmen den Einsatz leichter Materialien mit neuartigen
Sitzkonzepten und eigens entwickelten Fertigungsverfahren. Der
Fokus des sogenannten Multimaterial-Ansatzes liegt darauf, den
Anteil von leichten Materialien wie glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK), Carbon oder Aluminium im fertigen Sitz zu erhöhen.
„Beispielsweise arbeiten wir bei dem vom Bundesministerium für
Bildung und Forschung geförderten CAMISMA-Projekt an einer
SIMULATION: JOHNSON CONTROLS
Der Automobilzulieferer aus Burscheid stellte
auf der IAA in Frankfurt innovative Sitze vor
Nicht mehr vergleichbar mit einem älteren Autositz:
Die CAMISMA-Multimaterial-Sitzstruktur spart
bis zu 40 Prozent Gewicht ein.
leichten Lehnenstruktur zum Einsatz in der Großserie, für die wir
Stahl, GFK, Carbonvlies und thermoplastische Bänder aus Carbon-Endlosfaser in einem mehrlagigen Aufbau kombinieren“, sagte Jürss. „Nach aktuellem Projektstand ist die CAMISMA-Lehne
gegenüber der konventionellen Lehne aus Metall bei gleicher Leistungsfähigkeit in puncto Sicherheit um über 40 Prozent leichter.
Zudem wird der Werkstoff Carbon deutlich effizienter als bisher
verarbeitet, der Ausschuss lässt sich von 50 Prozent auf unter fünf
Prozent reduzieren.“
www.johnsoncontrols.de
KURZMELDUNGEN
Rösrath I Möbel Höffner will sein Möbelhaus in Rösrath
erweitern. Die Verkaufsfläche soll von zurzeit rund 40.000
Quadratmetern auf 45.000 Quadratmeter wachsen. Außerdem soll das Möbelzentrum künftig über größere Lagerflächen verfügen, dafür sind 10.000 Quadratmeter zusätzlich
vorgesehen.
www.hoeffner.de/koeln-roesrath
24
Overath I Im September und Oktober fand das Ausbildungsprojekt „Seitenwechsel“ statt. Die Auszubildenden der Firmen
METTEN Stein+Design GmbH & Co. KG und Gebr. Büscher
Brenn- und Baustoffe GmbH absolvierten ein überbetriebliches
Praktikum, um so einen Einblick in andere Branchen, Verfahrens- und Prozessabläufe zu erhalten.
www.metten.de
www.mobauplus-buescher.de
FOTO: PRIVAT
Namen
Babybetten für Ghana
FOTO: PRIVAT
FOTO: PRIVAT
Spende des EVK geht nach Westafrika
Lisa-Ann Borgmann ist neue Kulturund Schlossmanagerin auf Schloss Eulenbroich in Rösrath. Sie ist zuständig
für den Ausbau des Kulturprogramms.
Die 27-Jährige war zuvor für „Marke
Monheim“ tätig. Die LIW Event GmbH
organisiert weiterhin die großen Veranstaltungen, die Vermietung der Räume
für Feiern sowie den Tagungs- und Seminarbereich.
Und wieder eine Auszeichnung für Peter Marseille: Der Leichlinger Pilzzüchter hat bei der diesjährigen Bundesgartenschau (BUGA) in der Havelregion
eine Große Goldmedaille gewonnen
– der höchste Preis, den ein Aussteller
im gärtnerischen Wettbewerb auf einer
BUGA erhalten kann.
Fachkräftemangel entgegenwirken
Die leitende Hebamme des EVK, Alice Semmler, und Lars Fiedler, tatkräftiges Mitglied bei Meeting Bismarck, bei der Übergabe der Bettchen.
Qualifizierungsberatung
für Arbeitgeber
Bergisch Gladbach I Rund 5.000 Kilometer Luftlinie trennen
Bergisch Gladbach und den Ort Have in Ghana. Nun schlagen fünf
Babybetten aus dem Evangelischen Krankenhaus Bergisch Gladbach eine Brücke dorthin. Ende April wurden sie von dem Verein
„Meeting Bismarck – Gododo Ghana“ abgeholt und haben ihre
Reise nach Westafrika bereits angetreten. Nachdem das Evangelische Krankenhaus Bergisch Gladbach seine Geburtshilfestation
renoviert und im Januar moderne Babybetten angeschafft hatte,
gab es für fünf der bislang genutzten Säuglingsbetten keine Verwendung mehr. Ein Glücksfall für den Verein „Meeting Bismarck –
Gododo Ghana“ mit Sitz in Köln, denn eines seiner Projekte will
nicht nur eine flächendeckende Versorgung mit Hebammen in der
ländlich geprägten Volta-Region aufbauen, sondern auch die dortige Abteilung mit erforderlichem Inventar versorgen.
Keine passenden Fachkräfte und keine Ideen bzgl.
Alternativen? Ihr Ansprechpartner in der Agentur für
Arbeit Bergisch Gladbach berät und unterstützt Sie:
Jörg Runge
Telefon: 02202 9333 206 oder per mail:
BergischGladbach.241-Arbeitgeber-Service
@arbeitsagentur.de
www.meeting-bismarck.de
www.evk.de
25
Publication name: Qualiberatung BGL klein generated: 2015-02-11T15:09:24+01:00
Das letzte Grundstück in Linde/Irlen wird bebaut
Burscheid I Im Februar 2007 war es so weit. Auf einem Acker an
der Bundesstraße 51 in Burscheid hatten sich neben dem damaligen Bürgermeister Hans Dieter Kahrl und Wirtschaftsförderer
Dr. Siegfried Kempf auch Helmar Hagemann und Harry Rupnik,
Geschäftsführer des Golf-Geschäfts „Golf und Günstig“, eingefunden – zum ersten Spatenstich im neuen Gewerbegebiet
Linde/Irlen. Heute, sieben Jahre später, ist aus dem Acker ein
modernes Gewerbegebiet geworden, in dem nun auch der letzte
verfügbare Bauplatz bebaut wird.
Der Burscheider Konstruktionstechniker Klaus Perthel wird
voraussichtlich Ende des Jahres mit seiner Firma PTEC Pressure
Technology GmbH und acht Mitarbeitern eine 400 Quadratmeter
große Halle beziehen. Bislang war das Unternehmen an der Industriestraße in Burscheid ansässig. PTEC ist ein Automobilzulieferer.
Die Spezialität: Gasfahrzeuge. Perthel besitzt drei Patente: für ein
magnetisches Rückschlagventil, für ein innenliegendes und damit
platzsparendes Zylinderabsperrventil und für eine thermische
Sicherheitsvorrichtung. Dahinter verbirgt sich ein Glas­
­
kolben,
über den das getankte Erdgas bei einem Unfall in weniger als
zwei Minuten von der Fahrgastzelle weg nach außen geleitet wird.
Daimler und General Motors setzen bereits auf Technik made in
Burscheid. VW hat Perthel einen Forschungsauftrag erteilt, der
den Zugang zum chinesischen, lateinamerikanischen und russischen Markt öffnen könnte.
Und die anderen Unternehmen in Linde/Irlen? Golf und
Günstig hat sich mittlerweile sogar vergrößert – 2013 wurde eine
zusätzliche 750 Quadratmeter große Halle eingeweiht – und die
Geschäftsführer sind äußerst zufrieden mit dem Standort: So loben Hagemann und Rupnik nicht nur die gute Verkehrsanbindung,
sondern auch die gute Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung
und die „hervorragende Unterstützung“ seitens der Wirtschaftsförderung.
Ähnliche Worte findet auch Elke Saffer: 25 Jahre nach der
Gründung ist der Burscheider Familienbetrieb „Motorland Saffer“
im Februar 2012 in einen 600 Quadratmeter großen Neubau in
Linde/Irlen gezogen. „Das war ein großer Schritt“, resümiert die
Geschäftsführerin, „aber ich bin froh, dass wir ihn gemacht haben.“ In den Geschäftsräumen stehen nun rund 70 verschiedene Rasenmäher – deutlich mehr als am alten Firmensitz an der
Pastor-Löh-Straße. Die Lage an der Bundesstraße hat den Saffers
neue Kunden beschert. „Es kommen häufig Leute, die uns im Vorbeifahren entdeckt haben“, sagt Christoph Saffer. Das war am alten Standort anders: „Ich kenne Burscheider, die nach 25 Jahren
nicht wussten, dass es uns gibt.“
Positiv fällt der Branchenmix der insgesamt zehn in Linde/Irlen ansässigen Unternehmen auf. Die Dames Kantprofile GmbH
26
fertigt aus Edelstahl- und Aluminiumblechen individuelle Lösungen, die Mydisplays GmbH ist ein Anbieter von (großformatigen)
Displaysystemen und Werbetechnik, die HUFA GmbH ein Spezia­
list für die Entwicklung und die Fertigung qualitativ hochwertiger
Metall-Dichtungen hauptsächlich für die Automobil- und allgemeine Industrie sowie für die Prozess- und Verfahrenstechnik, die
Zetech GmbH ein Hersteller von individuellen Kunststoffteilen.
Außerdem in Linde/Irlen: die 2014 von Mydisplays-Geschäftsführer Jan Krause gegründete Werbe- und Marketingagentur „Linde20“, die Polyester-Spezialisten Matzner GmbH & Co. KG sowie
die Firma Parkett Schreiber.
Insgesamt sind rund 135 Arbeitsplätze im Gewerbegebiet entstanden, davon etwa 60 neue Arbeitsplätze durch Betriebsneuansiedlung oder Betriebsvergrößerung.
FOTO: NIELÄNDER
WIRTSCHAFT AKTUELL
Burscheider Firmen sind zufrieden mit ihrem neuen Standort an der B 51
In Linde/Irlen haben sich zehn Firmen angesiedelt – darunter
„Golf und Günstig“ (l.) und das „Motorland Saffer“.
Lernen, spielen, kochen in der OGGS
Overath I Lernen, spielen und kochen ist das neue gemeinsame Ziel
von Schülern und Lehrern der OGGS (Offenen Ganztagsgrundschule) im Overather Ortsteil Vilkerath. Eine Funktionsküche mit viel Platz
und Möglichkeiten wurde in die gegebenen Räumlichkeiten integriert. Das Küchenhaus Thiemann aus Vilkerath hat diesen „Raum für
Kreativität“ geplant und realisiert. „Die Raumnutzung und das Angebot sind für die Schüler optimal ausgerichtet und so kaum woanders
zu finden. Mit der Unterstützung und der besonderen Planung durch
das Küchen­haus Thiemann konnten wir den Platz sinnvoll nutzen und
unsere Lernmöglichkeiten für die Schüler und Schülerinnen erweitern“,
sagt Schulleiterin Nicole Meynen. Andrea Leininger, Leitung des Nachmittagsbereichs, fügt hinzu: „Gerade für die Ganztagsschüler finden wir
mit dieser Schulküche ideale Bedingungen zur praktischen Umsetzung
des wichtigen Themas ‚bewusste, gesunde und umweltschonende Ernährung‘“. Durch extra gefertigte Standmodule (Treppenstufe) können Schülerinnen und Schüler auf der Arbeitsfläche gemeinsam mit
dem Lehrpersonal Gerichte zubereiten, zuschauen und lernen.
FOTO: PRIVAT
Funktionsküche als „Raum für Kreativität“
Schulleiterin Nicole Meynen und Sven Thiemann
gemeinsam in der neuen Funktionsküche
„
Wir profitieren schon seit 15 Jahren von den
Vorzügen des TBG: bekannte Adresse mit bester
Verkehrsanbindung und reichlich Parkplätzen,
Full-Service und kostenfreie Konferenzräume
sowie viele Kunden direkt in Park.“
Dipl.-Ing. Andreas Görk ist Geschäftsführer der meditec GmbH.
Das Ingenieurbüro betreut bundesweit ca. 450 Kunden aus unterschiedlichsten Branchen im Bereich der Arbeitssicherheit und Arbeitsmedizin.
Ob sicherheitstechnische Betreuung, Mitarbeiter-Unterweisungen,
Erstellung von Gefährdungsbeurteilungen, Schulungen für Staplerfahrer,
Bediener von Kränen und Hubarbeitsbühnen, Brandschutz- und Erst-Helfer-Seminare, Sicherheits- und Gesundheitskoordination oder arbeitsmedizinische Betreuung – das gerade von der Berufsgenossenschaft
nach AMS zertifizierte Unternehmen (auf Grundlage von OHSAS 18001)
verfügt über langjährige Erfahrung und praxisorientiertes Know-how.
Flächen für alle(s) – Full-Service inbegriffen
www.tbg.de . 02204-84-2220 . [email protected]
27
Elektro Meißner: Seit 50 Jahren unter Strom
Das Odenthaler Unternehmen realisiert vor allem Großprojekte
Odenthal I Im September 1965 hat Rüdiger
Meißner – damals 23, heute 73 – seinen Elektrobetrieb gegründet. Das heißt: In diesem Jahr
konnte Jubiläum gefeiert werden. Die Planung,
Errichtung und Instandhaltung von komplexen
Stark- und Schwachstromanlagen sind heute die
zentralen Arbeitsgebiete. Über 60 Mitarbeiter
werden von der Firmenzentrale in Odenthal aus
eingesetzt, zumeist im Umkreis von 100 Kilometern, aber auch im ganzen Bundesgebiet. Bei sehr
großen Aufträgen werden die Tochterunternehmen Meißner Krokotsch GmbH in Hecklingen,
Elektro Königshofen in Odenthal, die MDK Gebäudetechnik in
Brandenburg sowie die psb-Schaltanlagen in Odenthal hinzugezogen. „Dass unsere Mitarbeiter größtenteils schon seit vielen Jahren zum Betrieb gehören und sehr eigenverantwortlich arbeiten,
schafft Motivation und macht den Erfolg unseres Unternehmens
aus“, erläutert Anke Meißner die Unternehmensgeschichte.
Wenn Seniorchef Rüdiger Meißner auf die letzten 50 Jahre
zurückblickt, wird er nachdenklich: „Es hat sich wirklich vieles verändert mit den Jahren: Die Projekte sind größer und komplexer
geworden und müssen dennoch schneller abgewickelt werden.
Der Druck ist gestiegen, gleichzeitig müssen mehr Formalitäten
beachtet werden.“ Es gibt aber auch positive Entwicklungen – die
Unfallrisiken sind geringer – und Grundsätze, die sich bei Meißner
nie ändern werden: „Bei uns gilt noch das gesprochene Wort. Darauf können sich unsere Kunden verlassen.“
Der Entwicklung haben die Veränderungen nicht geschadet:
Die Zahl der Mitarbeiter ist stabil und das Unternehmen ist mit
Anke Meißner auch weiterhin in Familienhand, unterstützt durch
Benedikt Lohe, der als technischer Leiter auch Mitglied der Geschäftsführung ist.
Die Projekte der letzten Jahre können sich sehen lassen: Mit
den Kranhäusern waren die Fachleute aus Odenthal an der Bebau-
28
FOTO: PRIVAT
WIRTSCHAFT AKTUELL
Firmengründer Rüdiger Meißner
und seine Tochter Anke Meißner
ung des Rheinauhafens in Köln beteiligt, mit dem Kameha Grand
Hotel (dort wurden 500 Kilometer Kabel verlegt) und dem Rheinwerk III an repräsentativen Großprojekten in Bonn. In Duisburg
wurde das Landesarchiv NRW mit Stark- und Schwachstromanlagen und Sicherheitstechnik versorgt, in Köln das Gebäude Campus
Torhaus. Andere Beispiele aus der aktuellen Referenzliste sind die
Montagehallen der Firma Wirtgen in Windhagen, Ärztehäuser in
Odenthal und Leverkusen und Einkaufszentren in Hannover, Kiel
und Köln.
Die Ausbildung von Lehrlingen war schon immer wichtiger
Bestandteil der Firmenphilosophie von Elektro Meißner. Mehr als
120 Lehrlinge hat das Odenthaler Unternehmen in den vergangenen 50 Jahren ausgebildet, zuletzt meistens drei Auszubildende
gleichzeitig. „Zum 50-jährigen Firmenjubiläum möchten wir darüber hinaus Spenden für ein Projekt des Caritasverbandes Leverkusen sammeln“, erläutert Juniorchefin Anke Meißner. „Damit unterstützen wir die berufliche Integration von jungen Flüchtlingen.
Auch einen Ausbildungsplatz würden wir zur Verfügung stellen,
wenn sich ein interessierter und geeigneter Bewerber findet.“
www.elektro-meissner.de
Entsorgungsservice mit Erfahrung
Die RELOGA GmbH bietet maßgeschneiderte Lösungen
rund um das Thema Abfallentsorgung.
Ob Bauschutt, Erdaushub und Grünschnitt oder Wertstoffe
wie Verpackungen, Glas, Papier oder Holz:
Die RELOGA hat auf jeden Fall den passenden Container.
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sicher sauber schnell
30
T I T E LT H E M A
Ich war immer der „kleine
Geschäftsführer“. Mein Vater
hat schlecht Verantwortung
abgeben können und war auch
wenig empfänglich für Ideen,
die ich hatte.
MARYO FIETZ MIT SOHN ROMAN
Nachfolge? Geregelt!
Rheinisch-bergische Unternehmer über ihre Erfahrungen
bei der Firmenübergabe
N
ach wie vor existiert erstaunlicherweise keine amtliche Statistik, die verlässliche Auskunft
über das Nachfolgegeschehen
gibt. Allerdings ermittelt das IfM Bonn
seit Mitte der 1990er-Jahre die Anzahl
der Unternehmensnachfolgen mittels eines Schätzverfahrens. Die Zahlen zeigen:
Allein im Zeitraum 2014 bis 2018 stehen
gemäß der IfM-Schätzung deutschlandweit 135.000 Unternehmensübergaben
an, davon fast 30.000 in NRW. Betroffen
sind deutschlandweit etwa zwei Millionen
Beschäftigte, knapp ein Viertel davon an
Rhein und Ruhr. Auch in zahlreichen Un-
ternehmen im Rheinisch-Bergischen Kreis
steht in den kommenden Jahren ein Generationswechsel bevor, weiß Peter Jacobsen
von der RBW. Seiner Einschätzung nach
wird dieses wichtige Thema im Tagesgeschäft jedoch häufig vernachlässigt – oder
verdrängt.
Die Folge: Am Tag X gibt es keinen
Nachfolger – oft nicht einmal einen Interessenten. „Die stille Liquidation ist leider
zu häufig das Ende dieser Entwicklung“,
sagt Jacobsen. „Dadurch verlieren nicht
nur die Unternehmer eine angemessene
Ablösesumme, sondern auch die Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz – obwohl das Unter-
nehmen womöglich eine aussichtsreiche
Zukunft gehabt hätte.“
Dass das Thema Übergabe häufig viel zu
lange vor sich hergeschoben wird, kennt
Maryo Fietz, heute geschäftsführender
Gesellschafter der Burscheider Fietz Gruppe, aus eigener Erfahrung: 2001 starb sein
Vater Manfred, der die Fietz KG 1974 in
der heimischen Garage gegründet und zu
einem Unternehmen mit 90 Mitarbeitern
aufgebaut hatte, recht plötzlich. „Zu dem
Zeitpunkt war eigentlich nichts vorbereitet“, so der Burscheider Unternehmer.
„Also das perfekte Beispiel, wie man es
nicht machen sollte.“ Wenn man Maryo
31
T I T E LT H E M A
Fietz, der mit diesem Thema sehr offen
umgeht, zuhört, versteht man, warum
Übergaben innerhalb einer Familie häufig
nicht reibungslos verlaufen – denn seine
Geschichte ist sicher kein Einzelfall. „Ich
stand schon als Schüler nachmittags an der
Drehbank, um mein Taschengeld aufzubessern. Ich war also früh Teil des kleinen
Familienunternehmens – und habe mich
zu 100 Prozent damit identifiziert.“ Während des Studiums sammelte Maryo Fietz
erste Erfahrungen als Unternehmer – zusammen mit zwei Kommilitonen schrieb
er Programme für die ersten Macintosh-Rechner. „Das passte meinem Vater
alles nicht wirklich. Er wies mich dann immer wieder darauf hin, dass ich ihm mein
Wort gegeben hätte, das Familienunternehmen zu übernehmen. Ich war hin- und
hergerissen. Als meine damalige Freundin
und heutige Frau schwanger wurde, habe
ich mich für den sicheren Weg entschieden
und bin nach Burscheid zurückgegangen.“
Maryo Fietz wurde Teil der Geschäftsführung. „Aber ich war immer der kleine
Geschäftsführer. Mein Vater hat schlecht
Verantwortung abgeben können und war
auch wenig empfänglich für Ideen, die ich
hatte.“ Es kam zum Streit. „Ich habe die
Brocken hingeworfen und bin gegangen“,
sagt Fietz. „Ich war fest davon überzeugt,
dass es nicht lange dauert, bis mich mein
Vater anrufen und bitten würde, zurückzukommen. Er rief aber nicht an …“ Fietz arbeitete stattdessen erfolgreich für eine Unternehmensberatung, machte sich einen
guten Ruf im Bereich Firmensanierungen.
Er hatte gerade die Zusage für einen lukrativen Job in einer Unternehmensberatung
am Starnberger See erhalten, als sein Vater
starb. „Neben der Trauer mussten meine
Mutter und ich überlegen, wie es mit dem
Unternehmen weitergehen sollte. Ich habe
mir die Entscheidung damals nicht leicht
gemacht, zumal die New Economy und
damit der bis dahin lukrative Unternehmensbereich Elektroisolatoren gerade zusammenbrach. Aber es wäre einfach schade gewesen, das Unternehmen in fremde
Hände zu geben.“ Eine gute Entscheidung,
wie man heute weiß … Dass es häufiger zu
Konflikten zwischen den Generationen
kommt, weiß Peter Jacobsen von der RBW
aus vielen Beratungen. „Dem einen fällt es
schwer, loszulassen und Verantwortung abzugeben, der andere möchte Dinge verändern.“ Manchmal sei ein harter Übergang
mit einer kurzen Überschneidungsdauer
Info-Veranstaltung
A
m 26. November bietet die RBW eine Informationsveranstaltung zum Thema
„Unternehmensnachfolge“ an. Sie möchte über die Herausforderungen und
Chancen, die eine Unternehmensübergabe bietet, erläutern. Die Veranstaltung
findet im Kardinal-Schulte-Haus in Bergisch Gladbach um 18 Uhr statt. Nach einer
Begrüßung durch RBW-Geschäftsführer Volker Suermann wird der RBW-Projektleiter Peter Jacobsen die Schritte zur Übergabe und Übernahme von Unternehmen erläutern. Im Anschluss berichtet Torben Viehl von der Handwerkskammer
zu Köln über die Systematik und Vorgehensweise bei der Unternehmensbewertung. Anhand von Beispielen soll zusätzlich der Ablauf der Unternehmensübergabe erläutert werden. Der Abend klingt mit Gesprächen und einem Imbiss aus.
Die Veranstaltung ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist erforderlich:
[email protected]
32
+49 2204 9763-0
sinnvoll. Soll es einen weichen Übergang
geben, ist es laut Jacobsen häufig hilfreich,
die Aufgabengebiete und Kompetenzen zu
trennen. So oder so könne es sinnvoll sein,
einen externen Berater hinzuzuziehen.
Experten können helfen
Für diesen Weg hat man sich auch bei
der familieninternen Übergabe bei der
Wermelskirchener Hausmann Versorgungstechnik GmbH & Co. KG entschieden. „Eine absolut richtige Entscheidung“,
sagt der 37-jährige Geschäftsführer Rico
Hausmann rückblickend. „Der Berater war
nicht emotional involviert und hat sich die
Gesamtsituation sowie einzelne Abläufe
und Prozesse ganz objektiv angeschaut.“
Zudem seien viele rechtliche Details zu
beachten, „die nur Experten kennen“, sagt
er. Gemeinsam habe man verschiedene
Szenarien aufgestellt und am Ende schriftlich fixiert. „Das gesprochene Wort kommt
schnell falsch an und lässt häufig Interpretationsspielräume“, sagt Rico Hausmann,
der der älteste von drei Brüdern ist. Für
den mittleren Bruder – Ronnie – war früh
klar, dass er sich beruflich anders orientieren will: Der Elektromeister führt erfolgreich ein Unternehmen, das auf den Steuerungsbau für Industriesondermaschinen
spezialisiert ist. Der jüngste der Brüder
– Keke – sitzt nach einem Motorradunfall
im Rollstuhl und leitet seit dem Jahr 2011
den Bereich Heizungskundendienst und
Heiztechnik.
Vater Jürgen Hausmann (Geschäftsführer von 1985 bis 2013) ist nach wie vor
in der Firma tätig – allerdings nicht mehr
als Chef, sondern als auf Heizungen spezialisierter Kundendienstmonteur. „Das klingt
etwas ungewöhnlich“, sagt Rico Hausmann
lächelnd. „Klappt aber sehr gut – meistens
jedenfalls. Das Führen von Mitarbeitern
hat mein Vater nie gemocht – und die zahlreichen Aufgaben eines Geschäftsführers
waren immer ein lästiges Übel – sein Leben war und ist die handwerkliche Arbeit“,
sagt Rico über Jürgen Hausmann. Es sei die
Entscheidung seines Vaters gewesen, die
FOTO: LAWRENZ
Ich kann nicht zählen, wie oft ich den
Spruch mit den Fußstapfen des Vaters,
in die man tritt, zu hören bekommen
habe ...
DAVID ROTH MIT SCHWESTER HANNA THIELE-ROTH
lich etwas anders gemacht wird.“ Aus seinen Gesprächen mit Unternehmern weiß
­Jacobsen: Manch einer ist unsicher, wie er
als neuer Chef auftreten soll – erst einmal
alles beim Alten belassen oder den Laden
umkrempeln? „Oft ist der Mittelweg für
den Anfang eine gute Lösung“, sagt Jacobsen. „Im Laufe der Zeit kann man dann seinen Stil und seinen Weg finden.“
„Ich kann gar nicht
wie mein Vater sein“
Verantwortung abzugeben. „Und er fühlt
sich durchaus wohl in seiner Rolle: Er ist
unser Joker im Heizungskundendienst und
hat da viele Freiheiten. Ab und zu fällt er in
alte Muster zurück und trifft Entscheidungen, ohne diese mit mir abzustimmen. Es
kommt auch vor, dass Mitarbeiter zu ihm
gehen, wenn sie bei mir mit etwas nicht
durchkommen. Aber das hält sich alles im
Rahmen. Umgekehrt kann ich auch immer zu ihm gehen und mir Rat holen. Am
Ende treffe ich aber die Entscheidungen“,
sagt Rico Hausmann, der ein Freund klarer
Hierarchien ist – und in seiner Art „in vielen
Dingen doch ganz anders“ als sein Vater ist.
„Für die Mitarbeiter eines Unternehmens kann es komisch sein, wenn plötzlich
ein ganz anderer Führungsstil herrscht“,
sagt Peter Jacobsen. Hier sei es wichtig,
Gespräche zu führen und die Angestellten auf dem neuen Weg mitzunehmen.
„Es hilft, wenn man erklärt, warum plötz-
Den Spruch mit den Fußstapfen, in die
man tritt, hat wohl jeder Nachfolger schon
einmal gehört. Je präsenter der Vorgänger
war, umso häufiger. „Ich kann es nicht zählen, wie oft meine Schwester und ich das zu
hören bekommen haben“, sagt David Roth,
Geschäftsführer des Bergisch Gladbacher
Bestattungshauses Pütz-Roth. „Ich kann
aber gar nicht wie mein Vater sein – und
ich muss es auch nicht“, sagt der 37-Jährige. Das sei eine befreiende Erkenntnis. „Ich
33
FOTO: PRIVAT
T I T E LT H E M A
bin als Person zurückhaltender und rationaler als er.“ Während Fritz Roth vieles aus
dem Bauch heraus entschied, „gehen meine Schwester und ich Themen überlegter
an“.
„Ich bin im Betrieb aufgewachsen“, sagt
David Roth. „Der Tod war für mich also
schon sehr früh etwas Natürliches. Und
so war es für David Roth und Hanna Thiele-Roth auch ganz normal, in den Ferien
im elterlichen Betrieb mitzuarbeiten. „Wir
konnten so in die verschiedenen Bereiche
reinschnuppern und uns mit Abläufen vertraut machen“, sagt Hanna Thiele-Roth.
„Mein Vater war im Unternehmen der Außenminister, meine Mutter die Innenministerin“, so David Roth, der nach seinem
dualen Studium zum Diplom-­Betriebswirt
und verschiedenen Praktika seit 2005 im
Unternehmen tätig ist. Während Inge
Roth Wert darauf legte, ihren Kindern
intensive Einblicke in ihre Arbeit (Organisation, Buchhaltung) zu geben, „hat unser
Vater uns weniger eingebunden“, sagt der
34
Der Berater war nicht emotional
involviert und hat sich die
Gesamtsituation ganz
objektiv angeschaut ...
RICO MIT VATER JÜRGEN HAUSMANN
37-Jährige. „Ich hätte mir gewünscht, dass
wir häufiger miteinander gesprochen hätten …“ Pläne für die Unternehmensnachfolge gab es im Hause Pütz-Roth jedoch
schon, bevor im März 2012 Fritz Roths
Krebserkrankung diagnostiziert wurde.
„Wir sind eines Tages sehr plötzlich zu einem Notartermin dazugebeten worden“,
erinnert sich die studierte Eventmanagerin Hanna Thiele-Roth. „Es war alles mehr
oder weniger nach den Vorstellungen unseres Vaters ausgearbeitet – ohne dass es
mit uns besprochen war.“ David Roth: „Wir
waren mit einigen Punkten nicht glücklich
und so ist es an diesem Tag zu keiner Einigung gekommen.“ Fritz Roth reagierte –
und zwar am Ende positiv. „Er hat gemerkt,
dass er mit uns reden muss – und er hat das
plötzlich sehr offen getan und uns nicht
mehr als seine Kinder, sondern als erwachsene Partner wahrgenommen.“ Das Unternehmen wurde in eine oHG umgewandelt,
„wie es unser Wunsch war“, sagt David
Roth, der mittlerweile selbst Unternehmen
in der Frage berät, wie man mit dem Tod
von Mitarbeitern umgehen sollte. „Wir haben uns nach dem Tod von meinem Vater
die Zeit genommen, traurig zu sein“, sagt
David Roth. Und wie ist das Unternehmen
heute – knapp drei Jahre später – aufgestellt? „Wir sind weiter gewachsen“, sagt
David Roth. „Wir haben bessere Strukturen
geschaffen und die verschiedenen Aufgaben auf mehr Schultern verteilt. Uns ist es
wichtig, die Mitarbeiter in den Prozessen
mitzunehmen. Familienintern tauschen wir
uns intensiv aus, um gemeinsam gute Lösungen zu finden.“
Aus Fehlern lernen …
Wer die modernen Verkaufsräume von
Mobau Selbach oder den benachbarten
OBI-Baumarkt in Rösrath betritt, kommt
vermutlich nicht darauf, dass das Unternehmen bereits 115 Jahre alt ist. Ein Gemälde, das an die Anfänge erinnert, zeigt
Firmengründer Wilhelm Selbach mit einer
dicken Zigarre – etwas kritisch dreinblickend. Der gelernte Bäcker handelte mit
Lebensmitteln, hatte eine Gastwirtschaft
und einen landwirtschaftlichen Betrieb.
Mit 60 dachte er noch nicht an den Ruhestand, sondern erwarb eine Kiesgrube und
ein Fuhrwerk und gründete einen Baustoffhandel. Dieser ist bis heute in Familienhand.
Seit 2002 ist Ururenkelin Annette Faust
Geschäftsführerin. Während der Übergang
von ihrem Vater Volkmar Mönch auf sie
sehr harmonisch verlief, wie sie sagt, gab
es beim Generationenwechsel davor deutlich mehr Probleme. „Meine Oma Maria
Mönch – eine geborene Selbach – musste,
nachdem ihr Mann im Zweiten Weltkrieg
an der Front geblieben war, das Unternehmen alleine führen. Mein Vater absolvierte
zunächst eine Banklehre – wechselte dann
aber ins Familienunternehmen“, weiß Annette Faust (46) aus Erzählungen. „Es gab
massive Generationenkonflikte – und meine Großmutter wollte jeden einzelnen Lieferschein kontrollieren. Erst als mein Vater
drohte zu gehen, hat ein Umdenken begonnen. Aber meine Oma hatte, bis sie 82
war, ein eigenes Büro, auf dem Schreibtisch
eine Rechenmaschine …“ Für Annette Faust
– geborene Mönch – stand als Teenager
fest: „Zementsäcke verkaufe ich auf keinen Fall!“ Und so entschied sie sich für ein
duales Studium – damals noch etwas ganz
Neues – mit Schwerpunkt BWL. Danach –
kurz nach der Wiedervereinigung – richtete sie für Globus neue Märkte in den neuen
Bundesländern ein und wurde schließlich
stellvertretende Marktleiterin in Leipzig.
„Und plötzlich habe ich auch Zementsäcke
verkauft“, sagt sie lachend. Ihr sei zu dieser
Zeit bewusst geworden, dass es eigentlich
egal ist, was man verkauft – die Herausforderung sei es, das Sortiment im Blick zu
haben und Menschen zu führen. „Eines Tages, als ich überhaupt nicht daran dachte,
wieder zurück ins Rheinland zu gehen, rief
mich mein Vater an“, erinnert sie sich noch
gut. Volkmar Mönch hatte gerade einen
Marktleiter entlassen müssen und sagte
am Telefon: „Es wäre gut, wenn du nach
Hause kommst.“ Annette Faust weiß noch
genau, was sie damals antwortete: „Jetzt ist
es gerade schlecht!“ Ihr Vater entgegnete:
„Jetzt oder nie!“ Das wirkte: 1994 stieg die
Diplom-Betriebswirtin ins Unternehmen
ein und wurde Marktleiterin in Köln-Dellbrück.
Es folgten spannende Jahre: Der Markt
in Köln wurde erweitert, in Rösrath wurde
komplett neu gebaut. „Mein Vater und ich
haben viel geredet und die meisten Entscheidungen gemeinsam getroffen.“ So
sei sie Schritt für Schritt in die Rolle der
Geschäftsführerin hineingeführt worden.
Ihr Vater habe sich hingegen schrittweise
zurückgezogen. „Er hat aber nach wie vor
bestimmte Aufgaben – seine Lieblingsthemen“, sagt Annette Faust, die großen Wert
darauf legt, strategische Entscheidungen
weiterhin mit ihrem Vater gemeinsam zu
treffen. „Er ist ein versierter Unternehmer
und ich habe vollstes Vertrauen zu ihm. Da
wäre ich doch dumm, wenn ich auf seinen
Rat verzichten würde“, sagt Annette Faust,
die selbst zwei Kinder hat. „Die sind aber
noch zu jung, um schon ernsthafte Berufspläne zu haben. Meine Tochter will aktuell
Prinzessin oder Chefin werden, mein Sohn
Chemiker.“ Annette Faust: „Sie sollen völlig
frei entscheiden, welchen beruflichen Weg
sie einschlagen wollen. Wenn sie das Un-
Mittels einer Metaanalyse hat das IfM Bonn ergänzend ermittelt, welche Nachfolgelösungen von den Familienunternehmen gewählt werden: Gut die Hälfte (54
Prozent) der Eigentümer übergeben das Unternehmen an die eigenen Kinder bzw.
an andere Familienmitglieder (familieninterne Lösung). Weitere 29 Prozent der
Übertragungen erfolgen an externe Führungskräfte, andere Unternehmen oder
andere Interessenten von außerhalb (unternehmensexterne Lösungen). Etwa 17
Prozent der Familienunternehmen übertragen das Unternehmen an Mitarbeiter
(unternehmensintern).
Die grundsätzlichen Alternativen für eine Unternehmensnachfolge sind:
• Familienmitglieder des Inhabers oder Verwandte führen das Geschäft weiter
und übernehmen die Anteile.
• Mitarbeiter aus dem Unternehmen übernehmen das Unternehmen im Rahmen
eines MBO (Management-Buy-out), in der Regel unter Hinzuziehung von
Fördermitteln und Landesbürgschaften zur Absicherung der Zahlungen.
• Verkauf an einen Dritten, der als Unternehmer das übernommene
Unternehmen weiterführt.
• Verkauf an eine Beteiligungsgesellschaft, die das Unternehmen unter Aspekten
möglicher Renditen oder eines späteren Exits erwirbt.
• Verkauf an einen strategischen Partner (Wettbewerber, Kunden, Lieferanten),
der entweder an der Technologie, dem Kundenstamm oder den Vertriebs wegen interessiert ist. Eine Zusammenlegung von Produktionsstätten, Vertrieb
o. Ä. ist häufig die Folge.
35
K O N TA K T
ternehmen nicht übernehmen wollen, wird
sich eine andere Lösung finden. Denn: Das
Wichtigste ist, dass man Freude an seinem
Beruf hat.“ Dieser These pflichtet Peter Jacobsen von der RBW bei: „Eine Übergabe
innerhalb der Familie hat langfristig nur
dann Erfolg, wenn der auserkorene Nachfolger bzw. die Nachfolgerin in spe auch
Interesse an einer Übernahme hat. Wenn
er oder sie etwas anderes machen möchte,
sollte man das akzeptieren und eine andere
Lösung suchen. Beispielsweise die Übergabe an einen Mitarbeiter …“
T I T E LT H E M A
17 Prozent der Unternehmen werden
an Mitarbeiter übertragen
Dass er einmal Inhaber und Geschäftsführer einer Firma mit mehr als 40 Mitarbeitern sein würde, hätte sich Christoph
Brzezina nicht vorstellen können, als er
1993 als Kundendienstmonteur von dem
damaligen Eigentümer Dieter Spanier bei
der Bergisch Gladbacher Firma D. Spanier GmbH eingestellt wurde. „Ehrgeizig
war ich immer schon“, sagt Brzezina. Als
Spanier sich 2010 aus Altersgründen zurückziehen wollte und einen Nachfolger
suchte, musste er nicht lange überlegen:
„Ich wollte etwas Neues machen. Und die
Herausforderung hat mich auch gereizt.“
Auf der anderen Seite sei es schon ein
komisches Gefühl gewesen, plötzlich die
Verantwortung zu haben – dafür, dass alle
Mitarbeiter pünktlich ihr Geld bekommen,
dafür, dass die Zahlen stimmen, dafür, dass
das Unternehmen durch strategisch richtige Entscheidungen fit für die Zukunft ist.
„Das war schon ein Druck“, erinnert sich
Brzezina, dessen Familie ebenfalls im Unternehmen tätig ist.
29 Prozent der Übertragungen erfolgen an externe Führungskräfte, andere
Unternehmen oder andere Interessenten
von außerhalb. Besonders schwierig kann
es werden, wenn sich weder innerhalb der
Familie noch unter den Mitarbeitern ein
Nachfolger finden lässt. Schließlich kann
36
Fietz Gruppe
Industriestr. 9–11
51399 Burscheid
Tel.: +49 2174 674-0
[email protected]
www.fietz.com
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GmbH & Co. KG
Wickhausen 49
42929 Wermelskirchen
Tel.: +49 2196 80347
[email protected]
www.hausmann-versorgungstechnik.de
Pütz-Roth Bestattungen und
Trauerbegleitung oHG
Kürtener Str. 10
51465 Bergisch Gladbach
Tel.: +49 2202 9358-0
[email protected]
www.puetz-roth.de
Mobau Selbach GmbH
Hanns-Martin-Schleyer-Str. 1
51503 Rösrath
Tel.: +49 2205 903710
[email protected]
www.mobau-selbach.info
D. Spanier GmbH
Am Vorend 47
51467 Bergisch Gladbach
Tel.: +49 2202 9875-0
[email protected]
www.spanier-gmbh.de
man das eigene Unternehmen schlecht
offen zum Verkauf anbieten. „Kunden und
Geschäftspartner, die merken, dass die Zukunft eines Unternehmens unklar ist, reagieren oft sehr sensibel“, sagt Peter Jacobsen. Auf der anderen Seite ist es wohl auch
nicht der ideale Weg, ein Unternehmen in
einer Chiffre-Kleinanzeige in einem regionalen Anzeigenblatt anzubieten. Also –
wie finden Verkäufer und potenzielle
Inter­
essenten zusammen? Bereits seit
dem Jahr 2006 existiert die Internetplattform „nexxt-change“. Ziel der Unternehmensnachfolgebörse nexxt-change ist
es, nachfolgeinteressierte Unternehmer
und Existenzgründer zusammenzubringen. Unternehmer sowie Existenzgründer
können dazu in den Inseraten der Börse
recherchieren oder selbst Inserate einstellen. Betreut werden sie dabei von den
nexxt-change-Regionalpartnern, die die
Veröffentlichung von Inseraten und die
Kontaktvermittlung zwischen den Nutzern
übernehmen. Die RBW ist einer dieser
nexxt-change-Regionalpartner und unterstützt bei Bedarf auch bei der Erstellung
eines Inserates.
„Durch unsere tägliche Arbeit sind wir
zudem im engen Kontakt mit unterschiedlichsten Unternehmen“, sagt Peter Jacobsen. „Wir wissen somit häufig aus persönlichen Gesprächen, wenn eine Nachfolge
ansteht und können Kontakte herstellen.“
Manchmal entstehen die passenden
Kontakte auch über Umwege. Maryo Fietz
war 2011 bereits seit zwei Jahren auf der
Suche nach einem geeigneten Unternehmen im Bereich Spritzguss-Technik. Eine
Übernahme in der Eifel stand kurz vor dem
Abschluss, als der dortige Hauptkunde seinen Ausstieg in Aussicht stellte. Fietz nahm
von dem Kauf daher wieder Abstand und
wurde stattdessen von einer beteiligten
Bank auf ERÜ Kunststofftechnik in Radevormwald aufmerksam gemacht. Dort war
Geschäftsführer Reinhard Hübner (damals
57) schon länger auf der Suche nach einer
Nachfolgeregelung. Ende April 2011 entstand der Kontakt, im Herbst des gleichen
Jahres wurde unterschrieben. „Eine gute
Entscheidung“, sagt Fietz heute. „Für beide
Seiten.“ Neben Geschäftsführer Hübner ist
auch Maryo Fietz‘ Sohn Roman – ausgestattet mit Prokura – in dem Unternehmen,
das mittlerweile Fietz Thermoplast heißt,
tätig. „Ich habe mir damals geschworen,
dass ich meinen Sohn nicht unvorbereitet
ins kalte Wasser werfe, sondern Schritt für
Schritt in die Geschäftsführungsebene ein-
FOTO: LAWRENZ
Ich wäre dumm, auf seinen Rat
verzichten zu wollen!
ANNETTE FAUST MIT VATER VOLKMAR MÖNCH
binde“, freut sich der Senior darüber, dass
sein Sohn „aus völlig freien Stücken“ diesen Weg eingeschlagen hat. Roman Fietz
(29) war auf einer Highschool in den USA,
spricht perfekt Englisch und hat International Business studiert. „Ich selbst spiele mit
dem Gedanken, 2020 deutlich kürzerzutreten“, sagt der „Senior“. Bis dahin ist er es
jedoch, der die Entscheidungen trifft. „Ein
Schiff mit zwei Steuerrädern gibt es nicht“,
sagt er. „Aber wenn jemand – auch mein
Sohn – mit guten Argumenten kommt,
lasse ich natürlich mit mir reden. Ich bin ja
nicht der weltbeste Unternehmer, der alles
weiß und immer alles richtig macht.“
Diese unterschiedlichen beispielhaften
Geschichten zeigen: Jede Übergabe läuft
anders. Selbst bei einer noch so gewissenhaften Vorbereitung lassen sich nicht alle
Details planen und berücksichtigen. „Dafür
ist die Thematik einfach zu komplex und
vielschichtig“, sagt David Roth. Welche
Punkte unbedingt beachtet werden sollten
oder gar müssen, ist von Unternehmen zu
Unternehmen unterschiedlich und hängt
von verschiedenen Faktoren (Rechtsform,
Art der Übergabe etc.) ab. Grundsätzlich
lässt sich sagen: Je früher man mit der
Planung einer Übergabe beginnt, desto
besser. „Desto mehr Zeit bleibt, um die
optimale Lösung – und nicht eine Notlösung – zu finden“, sagt Maryo Fietz. Da
viele Punkte aus verschiedenen Bereichen
zu beachten sind, empfiehlt es sich, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen
(beispielsweise bei der RBW). Eine Hilfe
können ebenfalls die Checklisten sein, die
das Bundesministerium für Wirtschaft und
Energie auf der Internetseite www.bmwiunternehmens­
portal.de zum Download
zur Verfügung stellt.
Philipp Nieländer
37
ORT FÜR KOMMUNIKATION UND KULTUR
Faszination Buch
S TA N D O R T R H E I N - B E R G
FOTO: GLASER
Buchhandlung Ute Hentschel: Burscheiderin trotzt der Internet-Konkurrenz
Ute Hentschel hat viele der Bücher, die sie in ihrem Burscheider Laden anbietet, selbst gelesen und kann so auch
sehr individuelle Empfehlungen aussprechen.
S
ie sind alle da: Pippi Langstrumpf
und der Schimmelreiter, Kommissar Wallander, Schneewittchen, Bis­
marck und Picasso. In Burscheid warten sie
in Ute Hentschels Buchhandlung – nach
Rubriken sortiert –, bis jemand sie aus
dem Regal erlöst. „Es gibt keine gute und
keine schlechte Literatur, sondern es gibt
höchstens gute und langweilige Literatur“,
ist die Buchhändlerin überzeugt, die schon
als Kind Bücherverkaufen am Bügelbrett
spielte und seither liest und liest: „Krimis,
Literatur, experimentelle Sachen, Kunst,
Architektur, Fantasy – oft fünf Bücher pa­
rallel. Es gibt für jede Stimmung das passende Buch!“
38
Diese Vielfalt der 50-Jährigen ist ein
unschätzbares Plus. Denn Ute Hentschel
kann Kunden nicht nur optimal beraten
und auf neue Lesefährten setzen, sondern
sie hält zudem ein äußerst vielseitiges Sortiment vorrätig. Da wimmelt es von Krimis,
Liebesromanen, Kunstbänden, Bilderbüchern, Architekturwerken, Büchern zur Region, Reise- und Wanderführern. Allein das
Kochbuchregal ist zehn Meter lang. Auch
die Kinder- und Jugendbuchabteilung gilt
als größte im weiten Umkreis. Dasselbe gilt
für die Kartenauswahl, hinzu kommen Geschenkartikel, Spiele, Hörbücher.
Wer in dem gemütlichen Ambiente
mit alten Holzdielen nach Lesefutter sucht,
stößt nicht nur auf Bestseller und Mainstream-Bücher à la „Ein ganzes halbes Jahr“
von Jojo Moyes, sondern auch auf Ausgefallenes wie „Säubern und Vernichten –
Die politische Dimension von Massakern
und Völkermorden“ von Jacques Sémelin
und die Sarah-Kirsch-Gesamtausgabe. „Die
kaufe ich, weil ich denke, das sind wichtige
Bücher, die muss ich hier stehen haben.“
Die engagierte Buchhändlerin legt Wert
auf ihr breit gefächertes Sortiment – ein
Lagerbestand von immerhin 160.000 Euro.
Für eine Kleinstadt ein außergewöhnliches
Angebot. Wer doch etwas vermisst, kann
bis 18.30 Uhr telefonisch oder bis 14 Uhr
online bestellen und es anderntags ab 10
Buchhandlung Ute Hentschel e. K.
Hauptstraße 26
51399 Burscheid
Tel.: +49 2174 8242
Fax: + 49 2174 894566
[email protected]
www.buchhandlung-hentschel.de
EVENTS IN DER BUCHHANDLUNG
„Einschließen & Genießen“
Nach Ladenschluss kann sich eine
Gruppe ab fünf Personen in der Buchhandlung einschließen lassen, um ungestört zu stöbern bei Rotwein, Prosecco und Knabbereien. Die Tür wird
erst nach der vereinbarten Zeit wieder
aufgeschlossen – nach zwei oder vier
Stunden oder spät in der Nacht.
„Vorlesen für Kinder“
Jeden zweiten Samstag im Monat
wird ab 11 Uhr Kindern vorgelesen
und dazu gebastelt. Eintritt frei.
„Literatur im Gespräch“
Einmal im Monat stellt Ute Hentschel
ein Buch und dessen Autor/-in vor
und regt zum Gespräch an.
Geöffnet:
montags bis freitags 9 bis 19 Uhr,
samstags 9 bis14 Uhr
und nach Vereinbarung
„Konzert in der Buchhandlung“
In loser Folge spielen Bands live zwischen den Büchern.
FOTO: GLASER
Uhr abholen. So schnell ist kaum Internetware. Dem Online-Handel bietet die Burscheiderin auch noch mit anderen Ideen die
Stirn. Als sie sich vor zehn Jahren – nach
langer Angestelltenzeit – mit ihrer Buchhandlung an der Hauptstraße selbstständig
machte, wollte sie nicht nur Bücher verkaufen, sondern einen Ort für Kommunikation und Kultur schaffen. Dafür musste
die Atmosphäre stimmen. Ute Hentschel
verwandelte daher vier kleine hintereinanderliegende Altbau-Räume, wo noch
Nähmaschinen eines Sattlers standen, in
eine durchgehende wohnliche Stöberlandschaft. Manchmal sitzen Kunden sogar auf
den Dielen statt im Sessel, weil sie sich wie
zu Hause fühlen.
„Vom ersten Tag an war Umsatz da“,
so Ute Hentschel. Dass das so blieb, liegt
außer an ihrem Know-how und dem Ladenflair auch an jährlich 60 bis 70 Veranstaltungen, mit denen die Buchhandlung
das Burscheider Kulturleben belebt. Es
gibt Krimi-Abende, Konzerte, Vorlesen für
Kinder, „Literatur im Gespräch“ und die –
oft genutzte – Chance, sich abends allein
im Laden einschließen zu lassen (siehe
Kasten). Ute Hentschel, die vor der Buchhändlerin-Ausbildung ein Literatur- und
Philosophiestudium abschloss, informiert
zudem regelmäßig über Neuheiten – von
Lyrik bis Ratgeber.
Das Know-how der 50-Jährigen mit
60-Stunden-Woche ist gefragt. Von 2011
bis 2014 holte der Jugendliteraturpreis
sie in seine Jury. Sie schreibt für Fachzeitschriften, hält Vorträge und Seminare. „Es
ist ein Privileg, eine Arbeit zu machen, die
man liebt“, sagt Ute Hentschel. Zugleich ist
ihr wichtig, sich mit den acht Beschäftigten
als Wirtschaftsunternehmen zu profilieren – gegen den Online-Buchhandel. Und
E-Books? Ute Hentschel nutzt sie selbst
nicht: „Kein richtiges Buchgefühl!“ Und
außerdem müsse man in Zukunft mit immer raffinierteren Tools rechnen. „Ich will
nicht, dass jemand weiß, welche Texte ich
wann gelesen, was ich überflogen und welche Stellen ich zweimal gelesen habe.“
Ute Glaser
Firmen-Service: Sämtliche juristische und auch andere Fachliteratur sowie
Fachzeitschriften werden für Firmen zuverlässig und schnell besorgt.
39
20 JAHRE FRT, BERGISCH GLADBACH
Der Erfolg ist messbar
Felix Spalthoff und Physikerin
Dr. Barbara Richarz führen Testmessungen an Kundenproben aus.
Wie das Auto-Interieur der Zukunft aussieht. Mit welcher
Leistung die nächste Computergeneration an den Start geht.
Welche Technologie das Internet der Dinge (IoT) vorantreibt.
In den meisten Bereichen unseres Lebens befindet sich FRT an
der Speerspitze der Entwicklung – weltweit. Know-how und
Technik kommen aus dem TechnologiePark – und das seit 20
Jahren.
mens diese Vergrößerungstechnik erstmalig als Dienstleistung in
Deutschland. „Als ich mit der Methode begann, waren wir etwa
120 Leute – weltweit. Wir haben uns alle gekannt und echte Pionierarbeit geleistet“, erklärt der Physiker. Heute sind es etwa
50.000.
Als der Nobelpreis für Physik 1986 an Gerd Binnig und Heinrich
Rohrer, die Erfinder des Rastertunnelmikroskops, verliehen wurde, beschäftigte sich Thomas Fries bereits während des Studiums
in Saarbrücken mit dem Thema und schrieb 1991 darüber seine
Doktorarbeit in Bonn. Rasterkraftmikroskopie ist ein wichtiges
Werkzeug in der Oberflächenphysik und dient zur berührungslosen Abtastung von Oberflächen und der Messung atomarer
Abstände auf der Nanometerskala. Nach der Promotion etablierte Fries in leitender Funktion eines mittelständischen Unterneh-
1995 gründete er die Fries Research & Technology, kurz FRT, mit
zwei Kollegen – genau an dem Standort, wo das Unternehmen
heute noch ist: im TechnologiePark Bergisch Gladbach. Fries war
gerade nach Bensberg gezogen, als zur gleichen Zeit der TechnologiePark auf dem Interatomgelände eröffnet wurde. „Ich war
direkt begeistert, cooler Support, geniale Lage mit drei Flughäfen
in der Nähe und Autobahn vor der Nase. Einmalig in Europa“, resümiert der 54-Jährige. Zunächst bot FRT reine Dienstleistungen
an. Doch nach kurzer Zeit benötigte das Team ein Multisensor-
40
Vor 20 Jahren Gründung im TechnologiePark Moitzfeld
FOTO: FRANKE
S TA N D O R T R H E I N - B E R G
Der Experte für Oberflächenmesstechnik und -geräte feiert Jubiläum
AUSGEZEICHNET
Fortschritt und Entwicklung sind unaufhaltbar
Mit der Entwicklung des hochpräzisen Messgerätes MicroGlider
begann 1996 für FRT ein neuer Weg. Anfang 2000 begründete
die Firma eine neue Richtung der Metrologie von Oberflächen:
die Multisensor-Technologie. Zwei weitere Geräte wurden entwickelt: MicroProf, ein Multisensor-Messgerät mit spezieller
Steuerungs- und Auswertesoftware, und die MicroSpy-Geräte­
serie. 2009 etablierte FRT die optische TTV(Total Thickness Variation)-Messtechnik und avancierte zum Marktführer. „2009 bis 2011
war Fries Research & Technology bei jedem taiwanesischen Hersteller von Wafern (Scheiben, die als Grundplatte für elek­tronische
Bauteile dienen; Anm. d. Red.) als Lieferant von Grundkomponenten der LED- und OLED-Technik dabei.“ 2012 brach der LED-Markt
in China zusammen. „Das hat uns richtig wehgetan“, erklärt der Unternehmer. „Um den Vertriebsbereich weltweit zu stärken, haben
wir ihn massiv um- und ausgebaut.“ Ende 2014 wurde Dr. Bastian
Marheineke, 48, als zweiter Geschäftsführer berufen. Um immer
an vorderster Front der Technik zu sein, hat die FRT zudem eine
starke Entwicklungsabteilung. Zusätzliche Kapazitäten werden hier
durch Kooperationen mit Universitäten oder auch Fraunhofer-Instituten geschaffen. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht
und sind für die kommenden 20 Jahre perfekt aufgestellt!“ Es ist
die Begeisterung, die einen in der Unterhaltung mit Thomas Fries
fesselt: „Um die Welt reisen, Menschen und Firmen kennenlernen,
Technologien sehen, Systeme, Märkte und Mentalitäten erleben –
am Ende war es jede Nanosekunde wert!“ Birgit Franke
Jede Nanosekunde begeistert
FOTO: FRANKE
gerät, das physikalische Methoden kombiniert, um mehr messen
zu können. Damit entdeckte FRT einen Trend für eine Anwendung, bei der selbst heute kein Ende abzusehen ist: die Vermessung und Optimierung feinster Oberflächenstrukturen aus allen
Bereichen unseres Lebens. Die Firma entwickelt, fertigt und vertreibt Oberflächenmessgeräte von der Forschung bis zur industriellen Produktionskontrolle und bietet Auftragsmessungen als
Dienstleistung an. Die Einsatzbereiche sind unendlich – weltweit,
und die wichtigsten sind: Automotive, Halbleiter- und Mikro­
systemtechnik, Optik, Solar/Fotovoltaik und Medizintechnik.
Nach Dienstleistung und Maschinenbau kam die Fertigung der
Software. Heute unterhält FRT Tochtergesellschaften in den USA
und Asien mit insgesamt 50 Mitarbeitern, 38 davon im TechnologiePark. Die Mitarbeiter kommen übrigens aus einem Radius von
fast 100 Kilometern nach Bergisch Gladbach. Um gutes Personal
zu finden, beschränkt Fries sich nicht darauf, Anzeigen zu schalten: Vortragsreihen, Praktikumsplätze und Projekte im Unternehmen bringen Bergisch Gladbacher Schülern die häufig geschmähten
Naturwissenschaften näher. Die FRT GmbH vergibt zudem jedes
Jahr den FRT YoungSTAR Award an Absolventen der Universität zu
Köln, die eine Doktorarbeit oder eine herausragende Master­arbeit
im Bereich der „organischen Elektronik“ abgeschlossen haben.
FRT war in den Jugendjahren die
Abkürzung für das „Fries Racing
Team“. Denn der Physiker war
vor seiner Promotion begeisterter
Motorrad-Rennfahrer. Nach wie
vor sind Motorräder und Autos
neben seiner Familie seine große
Leidenschaft. Für den quirligen
Unternehmer „die beste Art zu entspannen“. Dr. Thomas
Fries lebt mit seiner Frau und seinen Zwillingsmädchen
im Milchborntal in Bergisch Gladbach. Er ist vielfältig
engagiert: als technischer Berater diverser Ministerien,
Aufsichtsrat der PlanOptik AG, Vorstand und Beirat bei
IVAM, Vorstand bei COPT.NRW e. V., um nur einige zu
nennen. Mit FRT unterstützt er viele soziale Projekte sowie Kindergärten und Schulen.
Auszeichnungen
2004: Prädikat „New Deals“ vom Land NRW und vom
Europäischen Sozialfonds geförderter Dortmunder Personalmanagementpreis für hervorragende Personal- und
Organisationsentwicklung
2007: Innovationspreis der Initiative Mittelstand in der
Kategorie „Produktionstechnik“
2012: Auszeichnung der Metropolenregion Rheinland für
die Pionierleistung auf dem Gebiet der Nanotechnologie
und Mikrosystemtechnik
2013: Auszeichnung des Wirtschaftsministeriums: Das
Land NRW ehrt FRT für die Technologieführerschaft bei
hochpräziser Multisensor-Oberflächenmesstechnik
FRT, Fries Research & Technology GmbH
Friedrich-Ebert-Straße
51429 Bergisch Gladbach
Tel.: +49 2204 84-2430
Fax: +49 2204 84-2431
[email protected]
www.frt-gmbh.com
41
S TA N D O R T R H E I N - B E R G
Agentur fördert
neue Ideen zutage
Seit einem Jahr gibt es in Overath-Untereschbach
die Kreativagentur Förderturm
Die matte silbergraue Fläche fühlt sich ein wenig gummiartig
an. Unterbrochen wird sie von einem diagonalen Streifen. Hier
ist der Name Markus auf weiß glänzendem Grund zu lesen.
Die Buchstaben des Nachnamens verschwinden hinter dem
Silbergrau. „Sie müssen die Information zutage fördern wie
bei einem Rubbellos“, sagt Markus Engelbertz. Die Visitenkarte ist Information, Arbeitsprobe und Selbstverständnis in
einem. Erarbeiten, was naheliegt, aber noch nicht offensichtlich ist. Ans Tageslicht bringen, was verborgen ist. Das ist Anspruch und Philosophie der Overather Agentur Förderturm.
Seit einem Jahr sitzt die Kreativagentur in der Eschbacher Mühle, dem ortsprägenden gelben Haus an der Kreuzung in Untereschbach. „Wir haben etwas Historisches gesucht, mit Charme
und Charakter“, sagt Engelbertz. Anfangs hatte er Bedenken wegen des Verkehrsaufkommens an der Kreuzung, dass es deshalb
zu laut sein könnte. „Doch hier drinnen ist es sehr ruhig“, so der
42
41-Jährige. „Wir haben einen schönen Innenhof und sind in direkter Nähe zu Tradition und Handwerk.“ Das spiegelt sich auch
in der Inneneinrichtung wider. Überall sind Bergbauutensilien zu
sehen: ein Grubentelefon, ein alter Spind, Kleiderhaken mit Bergbauemblem, ein Lederhelm, eine Grubenlampe. An den Wänden
hängen großformatige Fotos vom Lüdericher Förderturm. „Die
Grube ist in Sichtweite“, erklärt Engelbertz. In seinem Büro hat
er eine historische Luftaufnahme: Die Eschbacher Mühle ist das
größte Gebäude im Tal, im Hintergrund ist der Lüderich zu sehen.
Standort und Name sind zwar neu, doch Engelbertz ist in seinem Metier ein alter Hase. „Ich bin seit 23 Jahren selbstständig“,
erzählt er. Er studierte visuelle Kommunikation in Düsseldorf und
gründete mit einem Partner die Agentur ES in Frechen. Zehn Jahre lang pendelte er von Rösrath nach Frechen. „Ich stand stundenlang im Stau, das wurde einfach zu viel mit der Zeit, vor allem
wenn man zwei Kinder hat.“ Die Entwicklung von Marken und ihre
Umsetzung in Kommunikationsmedien sind das tägliche Geschäft
der Agentur. Einer der großen Kunden ist Bosch. Seit acht Jahren
arbeitet die Agentur für das Unternehmen, vorrangig für Bosch
Professional. „Wir haben eine Toolbox-App mit vielen nützlichen
Funktionen für Handwerker gestaltet“, sagt Engelbertz. „Sie wird
weltweit vermarktet, bis jetzt gibt es über sechs Millionen Downloads.“ Für die neuen Akkus von Bosch Professional entwickelte
die Agentur die Kampagne. „In einem Kreativworkshop mit dem
Kunden haben wir die Leitidee und das zentrale Bildmotiv erarbeitet, anschließend dann die Umsetzung der Kampagne in alle
Kommunikationsmedien.“ Das zentrale Leitmotiv „Der kann immer“ war dem Auftraggeber dann doch etwas zu gewagt. „Jetzt
heißt es ‚Immer einsatzbereit’“, erklärt Engelbertz.
Für die Firma Devolo, weltweiter Marktführer bei Netzwerklösungen über die Stromleitung, entwickelte die Agentur
das Konzept und Design für eine Software zur Heimautomatisierung. „Hiermit lassen sich ganz einfach die Heizung, das Licht, die
Kaffeemaschine und vieles mehr per Smartphone, Tablet und PC
steuern – egal von wo aus“, erklärt der Agenturinhaber. „Auch die
Markenstrategie haben wir entwickelt.“
Auch in eigener Sache war das Unternehmen in letzter Zeit
sehr aktiv, um den Neuanfang in Overath zu begleiten: Die ehemalige Bergbauregion als neuer Standort führte zur Grundidee.
„Und da lag der Name Förderturm nahe, zumal wir neue Ideen zutage fördern“, erinnert sich der Geschäftsführer und wundert sich
noch heute, dass dieser Markenname noch nicht benutzt wurde,
auch nicht im Ruhrgebiet. Die Marke wurde strategisch geplant
und in Form von Logo, Corporate Design, Internetseite und Anzeigen umgesetzt. Jetzt fördern die Mitarbeiter für ihre Kunden
Kreatives zutage. „Für uns ist erst Schicht im Schacht, wenn wir
Gold für die Kunden gefunden haben“, sagt der Rösrather mit einem Lächeln.
Über den Namens- und Ortswechsel wurden die Kunden mit
einer süßen Post informiert. „Aus ES wird jetzt Förderturm“, hieß
es in dem Schreiben, beigelegt war ein Twix-Schokoriegel – in Anlehnung an den Werbeslogan „Raider heißt jetzt Twix, sonst ändert sich nix“ aus den 1990er-Jahren.
„Wir wollen nichts Durchschnittliches liefern, sondern immer
wieder positiv überraschen“, sagt der 41-Jährige. So verschickte
Förderturm zu Weihnachten schokoladige Goldbarren. Und zum
Geburtstag bekommen die Kunden eine Knautschfigur namens
BergbauSeb geschenkt. Engelbertz: „Wenn Förderturm etwas
macht, dann muss es dieses kreative Momentum haben, gepaart
mit unserem Anspruch, eine ‚Manufaktur‘ zu sein. Beste Qualität
mit Liebe und Leidenschaft vollendet.“ Elke Landschoof
GOLDRAUSCH AM LÜDERICH
Förderturm Agentur GmbH
Olper Straße 10–12
51491 Overath
Tel.: +49 2204 70369-00
Fax: +49 2204 70369-09
FOTO: LANDSCHOOF
FOTO: FÖRDERTURM
Kreatives Momentum,
gepaart mit unserem Anspruch,
eine „Manufaktur“ zu sein
[email protected]
www.foerderturm-agentur.de
Markus Engelbertz ist mit seiner Agentur
von Frechen nach Overath umgezogen.
43
ISS SOFTWAREENTWICKLUNG
Anpassungsfähige Softwarelösung
für Bargeldumsätze
Wenn’s an der Supermarktkasse piept,
ist die Ware gescannt. In vielen kleinen
Geschäften ist es aber noch üblich, den
Preis per Hand in die Registrierkasse einzutippen. Doch damit ist bald Schluss.
Ab 2017 müssen sämtliche Bargeldumsätze elektronisch erfasst und gespeichert werden. Ihsani Sahbaz entwickelte
eine Software, die für kleinere Läden interessant ist, aber auch in nahezu allen
Branchen eingesetzt werden kann. 2013
gründete er die ISS Softwareentwicklung. Seit Oktober 2014 hat das Unternehmen seinen Sitz im Rheinisch-Bergischen TechnologieZentrum (RBTZ).
„Ich habe diese Marktnische bei meinen
Landsleuten entdeckt und die Chance
gesehen, ein eigenständiges System zu
entwickeln“, erinnert sich der 40-Jährige. Der studierte Betriebswirt lehrte in
der Türkei und kam nach Deutschland,
um zu promovieren. Nebenbei arbeitete
er im Außendienst für einen türkischen
Lebensmittelhandel. Hierbei fiel ihm auf,
dass es nicht nur an Technik, sondern oft
auch an funktionierenden betriebswirtschaftlichen Prozessen fehlte. Zusätzlicher
Anreiz zu seiner Geschäftsidee war die
Anweisung des Bundesamtes für Finanzen (BfF). Demnach müssen sämtliche
Betriebe mit Bargeldumsätzen, vom Kiosk­
bis zur Aktiengesellschaft, neben der barcodebasierten digitalen Erfassung und
44
FOTO: LANDSCHOOF
S TA N D O R T R H E I N - B E R G
Seit einem Jahr
Mieter im RBTZ
Ihsani Sahbaz bietet eine Software an, mit der Kassenumsätze ans Finanzamt
gemeldet werden.
Wir haben jetzt
alles, jetzt können
wir durchstarten!
zehnjähriger Aufbewahrungspflicht auch
eine Softwareschnittstelle fürs Finanzamt
zu ihrem Kassensystem einrichten. Hierfür werden inzwischen von verschiedenen
Unternehmen Softwarelösungen angeboten. „Aber viele bieten Kompaktsysteme
mit vorgegebenen Moduleinheiten“, so
der Firmengründer. Mit seiner Software
können die Kunden dagegen fast alles auf
ihre Bedürfnisse selber individuell einstellen. „Das ist wie in einem CMS – einem
Content-Management-System“, so der
Betriebswirt.
Zwei Jahre benötigte Sahbaz für die
Programmierung. Anschließend stellte
er seine Lösung einigen Landsleuten vor.
„Inzwischen habe ich 60 Kunden in ganz
Deutschland. Auch im benachbarten Holland, Belgien und Frankreich läuft meine
Software“, erzählt er. „Ohne Werbung,
nur durch Mund-zu-Mund-Propaganda.“
Seine Kunden sind sowohl kleinere Einzelhandelsgeschäfte mit ein oder zwei Kassen
als auch mittelständische Unternehmen
mit mehreren Filialen. Vor Kurzem erhielt
er vom Eichamt die Zulassung für seine
Softwarelösung bei Kassen mit integrierter
Waage. „Wir haben jetzt alles, jetzt können
wir durchstarten“, erklärt er.
Bisher hat sich Sahbaz um alles selber
gekümmert: Programmierung, Kundenkontakt, Installation vor Ort. „Ich habe
viel Zeit und Kraft in die Entwicklung investiert, jetzt steht die Firma vor einer
Umbruchphase“, sagt der Firmengründer.
In den kommenden Wochen werden die
ersten Mitarbeiter eingestellt, zudem solISS Softwareentwicklung
Friedrich-Ebert-Str. 75
51429 Bergisch Gladbach
Tel.: +49 2202 2982136
Fax: +49 2202 9276962
len Standorte in Frankfurt, England und
Marokko eröffnet werden.
„2016 wird noch chaotisch werden“,
ist Sahbaz überzeugt. „Viele haben noch
keine Vorstellung von der Anweisung des
BfF und den Konsequenzen, die sich daraus ergeben.“ In türkischen Magazinen und
im türkischen TV-Kanal will er auf die Pro­
blematik hinweisen. „Und ich überlege, ob
ich nicht speziell für unsere türkischstämmigen Kunden dem türkischen Konsulat
anbieten soll, dort eine Infoveranstaltung
abzuhalten.“ Elke Landschoof
[email protected]
www.iss-pos.de
RBTZ-Forum
Personal & Gesundheit
Motivation – Führung – Leistung
24. November, 18.30 Uhr,
TechnologiePark Bergisch Gladbach,
Pressepavillon
Imulsvorträge zu den Themen „BGM:
Was JEDES Unternehmen tun kann“,
„Macht ein gesundes Leben glücklicher?“ und „Gesunde Führung: Individualität erkennen und wertschätzen“.
Die Teilnahme ist kostenfrei,
eine Anmeldung ist erwünscht:
Tel.: +49 2204 842310
[email protected]
Gebündelte Kompetenzen
und Möglichkeiten
Qualifizierte Begleitung für
Gründer und junge Unternehmen
Mietflächen mit professioneller
Außendarstellung
Netzwerk der Wirtschaftsförderer,
Hochschulen und Forschungseinrichtungen
Ein Backoffice, das Ihnen Zeit lässt,
sich aufs Wesentliche zu konzentrieren
Qualifizierungsangebote für Gründer
Wo Gründer erfolgreich in die Selbstständigkeit starten
Als von öffentlichen Partnern getragenes Kompetenzzentrum für Gründungen bietet das
RBTZ in einem vertrauensvollen Umfeld beste Voraussetzungen für junge innovative
Unternehmen. Hier bündeln ausgewiesene Experten alle verfügbaren Ressourcen zur
Optimierung der Startbedingungen und Entwicklungsoptionen.
RBTZ_210x148.indd 1
Rheinisch-Bergisches TechnologieZentrum GmbH
Friedrich-Ebert-Straße 75
51429 Bergisch Gladbach
Telefon +49 2204 84-2470
Telefax +49 2204 84-2471
E-Mail [email protected]
www.tz-bg.de
45
12.10.15 12:50
Die „Job-Challenge“
reduziert Hemmschwellen
Mitmachaufgaben für potenziellen Nachwuchs
S TA N D O R T R H E I N - B E R G
Unter anderem musste bei der „Job-Challenge“ gehobelt werden – unter der Aufsicht von Tischlergeselle Sascha Elbracht.
K
fz-Meister Norbert Schmalzgrüber schaut auf seine Stoppuhr.
„Los“, erteilt er das Kommando und die neben ihm stehende
14-jährige Schülerin Hannah nimmt den Akkuschrauber zur Hand.
Mit Begeisterung löst sie die Muttern des Pkw-Reifens, der vor
ihr auf ein Gestell montiert ist. Sie macht den ersten Reifenwechsel ihres Lebens. Einige Stände weiter versucht ein Jugendlicher
einen geraden Strich an die Wand zu malen. Malermeister Thomas
Kaufmann zeigt ihm, wie er dabei Lineal und Pinsel halten muss.
Nebenan wird gehobelt, dass die Späne fliegen, Tischlergeselle
Sascha Elbracht zeigt, wie es geht. Am Stand der RheinEnergie
muss am Bildschirm ein funktionierender Stromkreis zusammengeklickt werden.
„Challenges“ nennt Initiator Paul Kalkbrenner die praktischen
Aufgaben. Seit drei Jahren beobachtet der Verleger des Bergischen Boten und des Ausbildungsmagazins „Karriere Bote“ eine
paradoxe Situation auf Ausbildungsbörsen: „Industrieunternehmen und Handwerker präsentieren sich dem Nachwuchs mit einem Aufwand, als ginge es darum, neue Kunden zu akquirieren,
und die jungen Leute trauen sich nicht an die Stände heran.“ Um
diese Hemmschwelle abzubauen, erfand Kalkbrenner die „Job-­
Challenge“, die nun erstmals in Odenthal stattfand. Das Konzept,
den jungen Leuten Mitmachaufgaben zu bieten, funktioniert, darin waren sich die 21 Aussteller einig. Je praktischer die Aufgabe,
desto umlagerter der Stand. Und desto einfacher für die Betriebe,
mit den jungen Leuten ins Gespräch zu kommen. Als Belohnung
für absolvierte Challenges erhielten die Teilnehmer „Talente-­
Thaler“, einlösbar gegen Speisen und Getränke.
Um den Teamgeist zu fördern, will Kalkbrenner im kommenden Jahr die Abschlussklassen verschiedener Schulen gegeneinander antreten lassen. „Das wird einen weiteren Motivationsschub
bringen, wenn man zusammen einen namhaften Geldbetrag für
die Klassenkasse ‚erarbeiten‘ kann“, hofft er.
46
… hoher Besuch. Elena Ford, Ururenkelin des Unternehmensgründers Henry Ford und Vizepräsidentin der Ford
Motor Company, war zu Gast in Bergisch Gladbach. Sie
hat dort das Autohaus Lüttgen als einen der ersten neuen Ford-Stores deutschlandweit besucht und sich ein Bild
davon gemacht, wie die neue weltweite Strategie für die
Automarke Ford vor Ort ankommt.
www.luettgen.de
… eine schwere Ladung. 38 Meter lang und 40 Tonnen
schwer – das sind zwei der beeindruckenden Zahlen, die zu
einem Fertigungsteil gehören, das bei der BAM Apparatebau GmbH in Kürten-Broich für ein Chemieunternehmen
in Burghausen (Oberbayern) hergestellt wurde. Ende September ging das Fertigungsteil, das für die Veredelung von
Kunststoffen benötigt wird, dann per Schwerlasttransport
auf die rund 650 Kilometer lange Reise. Nach zwei Tagen
erreichte es das Ziel in Burghausen. Fünfmal im Jahr schickt
BAM Apparate in Übergröße auf Reisen.
www.bam-kuerten.de
… neue Farbe für einen alten Turm. Der Franziska-­
Schacht ist eine der letzten
sichtbaren Spuren der langen Bergbautradition im
Bergischen. Der Förderturm
von 1892 bediente einst
einen Schacht von 237 Metern Tiefe und war der vierte auf dem Lüderich in Rösrath. Zuletzt hat der Zahn
der Zeit kräftig an dem historischen Bauwerk genagt.
Nun hat der Turm inmitten Der Turm über dem
des Waldes eine fachmänni- Franziska-Schacht
sche Restaurierung erhalten.
Der Bauingenieur und ehrenamtliche Denkmalpfleger
Nikolaus Sturm regte die Arbeiten an, die der Rösrather
Malerbetrieb Guido Büscher übernahm. Seine Mitarbeiter
und Azubis entfernten den Rost, trugen neuen Rostschutz
sowie zwei Lagen Schutzlack auf.
www.buescher-roesrath.de
FOTO: DAS BERGISCHE
FOTO: FRANKE
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Im Bergischen zu Hause
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die Erdgasheizung aufdrehen oder anderweitig Energie nutzen:
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