Ergebnisse!aus!dem!Projekt!STABIL!!

!
Stephan(Schumann(
Stabile!Lehrverträge!–!die!Rolle!des!
!
Ausbildungsbetriebs!!
!
Ergebnisse!aus!dem!Projekt!STABIL!!
Bahnhof Freiburg zum Weiterbildungszentrum gelangen
0 Min.)
en Ausgang „Busbahnhof/Gare routière“. Rechts abbiegen und in der
bis zur Avenue Tivoli gehen, wo Sie die Strasse überqueren und aufDie Avenue Tivoli mündet direkt in die Avenue de l’Europe. Nach einer
g sehen Sie ein markantes Betongebäude, die Universität Miséricorde.
n den Campus und auch die Rue de Rome, wo Sie ein grosses Gebäuehen (auf dem Plan nicht ersichtlich). Das Weiterbildungszentrum
links davon und zwar in einem dunkelbraunen modernen Gebäude mit
ern, angebaut an eine gelbe Villa.
(7-15 Min.)
Bahnhof Richtung Stadtzentrum. Überqueren Sie die Hauptstrasse. Die
e befindet sich vor den Schaufenstern des Einkaufszentrums Fribourg
önnen Bus 3 (Richtung Jura) oder Bus 5 (Richtung Torry) nehmen.
ei der Haltestelle Universität/Université aus. Sie stehen nun vor ei-
Dienstag, 13. Mai 2014 | 10:00 – 15:30 Uhr
Weiterbildungszentrum Universität Fribourg
„Stabile Lehrverträge –
die Rolle des Ausbildungsbetriebs“
Bern,(SBFI1Herbs5agung,(15.(September(2015(
Ergebnis-Workshop Forschungsprojekt STABIL
Hintergrund!
Einbe@ung:!
•  in((der(Schweiz(wird(jährlich(ca.(ein(Viertel(aller(
Lehrverträge(vorzeiKg(gelöst((in(einigen(Berufen(mehr(als(
40%).(
•  Folge:(hohe(individuelle,(wirtschaRliche(und(
gesellschaRliche(Kosten(
•  grosse((berufs1)bildungspoliKsche(Bedeutung:(SKchworte(
„Demographische(Entwicklung“,((erwartbarer)(
„FachkräRemangel“(und(„PotenKalnutzung“,(„A5rakKvität(
der(Berufe/Branchen“(
Hintergrund!
Konsequenzen:!
•  in(rund(einem(Dri5el(der(Fälle(ist(eine(
Lehrvertragsauflösung(auch(ein(Dropout(aus(dem(
Bildungssystem(
•  AusbildungsbereitschaR(Betriebe(=(substanziell(sinkend(
nach(LVA((ca.(ein(Viertel(der(Betriebe(will(weniger(oder(gar(
nicht(mehr(ausbilden,(in(Kleinbetrieben((bis(10(
Mitarbeiter)(sogar(35%)(
•  über(Auswirkungen(auf(die((innere)(
AusbildungsbereitschaR(der(Berufsbildner/innen(ist(wenig(
bekannt(
Stalder(&(Schmid,(2006,(Schmid,(2010(
Hintergrund!
Einbe@ung:!
•  eine(Lehrvertragsauflösung(ist(in(aller(Regel(kein(spontanes(
Ereignis,(sondern(ein(Prozess,(der(bis(zu(1.5(Jahren(dauern(
kann(
•  Lehrvertragsauflösungen(sind(in(den(meisten(Fällen(auf(
verschiedene,(sich(kumulierende(Ursachen(zurückzuführen(
•  die(meisten(wissenschaRlichen(Studien(untersuchen(
Jugendliche(mit(einer(Lehrvertragsauflösung(
Stalder(&(Schmid,(2006,(Schmid,(2010(
Hintergrund!
BerufsL!
fachschulen!
LehrL!
betriebe!
Jugendliche!!
und!ihr!Umfeld!
STABIL!
Studie!STABIL!
Zielsetzung(
! 
Klärung(der(Frage,(welches(die(Faktoren(für(Stabilität(resp.(
zur(Vermeidung(von(Lehrvertragsauflösungen(in(der(
beruflichen(Ausbildung(seitens!der!Betriebe!sind(
Forschungsleitende!Fragestellungen!
! 
Wie(setzen(sich(Lehrbetriebe(mit(der(ProblemaKk(von(
(möglichen)(Lehrvertragsauflösungen(auseinander?(
! 
Welches(sind(die(Faktoren(im(Lehrbetrieb,(die(für(Stabilität(
der(Lehrverträge(sorgen?(
Studie!STABIL!
Zeitplan!der!Untersuchung(
Studie!STABIL!
SRchprobe:!
•  N(=(335(Lehrbetriebe(aus(18(Kantonen(der(deutschsprachigen(
Schweiz,(die(in(den(Berufen(„Koch/Köchin“(und(„Maler/
Malerin“(ausbilden(
•  davon(N(=(136(mit(LVA(und(N(=(199(ohne(LVA(im(Zeitraum(
zwischen(August(2010(bis(März(2012(
Design:(Querschni5sstudie(
Befragte(
•  Berufsbildner/1innen(
•  Betriebsverantwortliche(
•  Lernende(
Befragungsformat:!
•  Online(/Paper1Pencil(
Folie(13(
Umgang!mit!Lehrvertragsauflösungen!
Haben!Sie!erwartet,!dass!es!zu!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
einer!Lehrvertragsauflösung!kommt?!(in(%)(
80(
64!
60(
40(
36!
20(
0(
Ja!
Nein!
Umgang!mit!Lehrvertragsauflösungen!
Wurden!zusätzliche!Massnahmen!getroffen,!um!die!LVA!zu!
vermeiden?!(in(%)(
100(
80(
60(
63!
37!
40(
20(
0(
Ja!
Nein!
z.B.:(schriRliche(Vereinbarungen(mit(den(Lernenden;(Anbieten(von(Stützkursen;(
Probezeit(verlängern;(Jungendliche(in(einem(anderen(Betrieb(platziert(oder(ihnen(
eine(Auszeit(gegeben;(Wechsel(in(einer(A5estausbildung((EBA).((
Umgang!mit!Lehrvertragsauflösungen!
Wurde!etwas!unternommen,!um!zukünlige!LVA!zu!vermeiden?!
(in(%)(
100(
80(
60(
59!
41!
40(
20(
0(
Ja!
Nein!
OR(genannt(wurde(eine(Verschärfung(der(SelekKon(und(eine(Verringerung(der(
angebotenen(Ausbildungsplätze.(Nur(in(wenigen(Fällen(wurden(
innerbetrieblichen(Massnahmen(ins(Auge(gefasst.(
Umgang!mit!Lehrvertragsauflösungen!
Wie!lange!dauerte!es,!bis!Sie!die!Lehrstelle!wieder!mit!einer/m!
neuen!Lernenden!besetzt!ha@en?!(in(%,(N(=(136)(
16!
37!
weniger(als(2(Monate(
13!
3(bis(5(Monate(
6(bis(12(Monate(
5!
29!
länger(als(1(Jahr(
nicht(wieder(besetzt(
Umgang mit Lehrvertragsauflösungen
Hat/haben!die!Lehrvertragsauflösung/en!Ihre!MoRvaRon!und!BereitL
schal!beeinflusst,!weiterhin!Lernende!auszubilden?!(in(%)(
80(
66!
60(
40(
20(
20!
7!
7!
0(
Nein,(die(LVA(
Ja,(ich(bin(durch( Ja,(ich(habe(daran( Ja,(ich(habe(daran(
ha5e/n(keinen(
die(LVA(in(der(
gedacht(bzw.(
gedacht(bzw.(
Einfluss(darauf,(ob(
Ausbildung(
denke(daran,( denke(daran,(keine(
und(wie(ich(
weniger(moKviert.( weniger(Lernende( Lernenden(mehr(
Lernende(ausbilde.(
auszubilden.(
auszubilden.(
Lernendenauswahl!(EingangsselekRon)!
1=nie;!7=immer!
6,95!
6,90!
Schnupperlehre(
6,76!
6,79!
Schulzeugnis(und(Noten(
6,72!
6,29!
Bewerbungsgespräch*(
6,49!
6,10!
Betriebsbesuch*(
Keine(LVA(
5,58!
5,40!
Vorstellen(mit(Eltern(
LVA(
4,57!
4,74!
Zweite(Schupperlehre(
Maler!
4,82!
4,99!
Interner((Eignungs1)(Test(
4,97!
5,21!
Externer((Eignungs1)(Test(
3(
4(
5(
6(
7(
8(
Ausbildungsqualität!
Beispielitems:!
•  Planung/Zielvereinbarung:!!
–  Ich(plane(die(Ausbildungseinheiten(im(Voraus.(
–  Ich(vereinbare(Lernziele(mit(den(Lernenden.(((
•  Unterstützung!von!Vernetzung!und!SelbstregulaRon!:!
–  Ich(mache(Zusammenhänge(zwischen(behandelten(Themen(
deutlich.((
–  Ich(gebe(AuRräge(und(Aufgaben,(mit(denen(die(Lernenden(
selbständig(arbeiten/üben(können.((
•  KogniRve!AkRvierung:(Ich(stelle(Anforderungen,(die(die(
Lernenden(herausfordern.((
•  Feedback:!!
–  Ich(gebe(den(Lernenden(regelmässig(Rückmeldungen(über(
ihre(Arbeitsergebnisse.((
–  Ich(zeige(den(Lernenden,(wie(sie(sich(verbessern(können.((
Ausbildungsqualität!und!LVA!–!Cluster!(Gruppen)!
Gruppe!1!(Best!pracRce):!!
sehr(hohe(Ausbildungsqualität(+((
zumeist(keine(oder(nur(wenige((
Lehrvertragsauflösungen((
(
37%!
25%!
(
Gruppe!3:!!
Niedrige(re)(
Ausbildungsqualität(+((
deutlich(erhöhte(Zahl(an(
Lehrvertragsauflösungen((
38%!
Gruppe!2:!!
Im(Vergleich(schlechtere(Ausbildungsqualität(+((
zumeist(keine(oder(nur(wenige((
Lehrvertragsauflösungen((
(
Ausbildungsqualität!und!LVA!–!Cluster!(Gruppen)!
Es(lässt(sich(keine(Gruppe(an(Betrieben(idenKfizieren,(die(in(
der(Vergangenheit(eine(erhöhte(Zahl(an(
Lehrvertragsauflösungen(zu(verzeichnen(ha5e(und(zugleich(
über(eine(sehr(gute(Ausbildungsqualität(verfügt.((
Gruppen!!
Warum!bildet!Ihr!Betrieb!aus?!!
7(
6,3!
6(
6,2!
6,2!
5,9!
5,8!
6,0!
5,7!
5,5!
5,2!
5(
4(
Ausbildung,!um!Jugendliche! Ausbildung,!um!den!
eine!PerspekRve!zu!geben*! Nachwuchs!zu!sichern*!
Cluster(1(
Cluster(2(
Ausbildung,!als!Teil!der!
PersonalpoliRk*!
Cluster(3(
Gruppen!
Merkmale!der!Berufsbildner!
7(
6,2!
6(
6,0!
6,2!
5,9!
5,7!
5,8!
5,6!
5,5!
5,3!
5(
4(
Diagnosekompetenz*!
KommunikaRonskompetenz*! Intrinsische!MoRvaRon*!
Cluster(1(
Cluster(2(
Cluster(3(
Gruppen!
Einstellungen!der!Berufsbildner!
7(
6,4!
6,3!
6(
5(
4(
3(
3,1!
3,1!
3,4!
2(
1(
Strafende,!distanzierte!Haltung*!
Cluster(1(
Cluster(2(
Tugenden*!
Cluster(3(
6,1!
Gruppen!
Weitere!Aspekte!
7(
6(
5,6!
5(
4(
3(
2(
1(
5,2!
4,5!
4,1!
3,7!
3,9!
3,3!
3,1!
1,6!
Weiterbildungstage*!
Verwendung!des!
Bildungsplans*!
Cluster(1(
Cluster(2(
Zusammenarbeit!mit!der!
Berufsschule*!
Cluster(3(
Gruppen!(Zusammenfassung)!
!
„BestLPracRceLGruppe“:!
•  höchste(„AusbildungsorienKerung“(
•  höchste(MoKvaKon(+(höchste(Ausprägung(weiterer(
Kompetenzen(
•  geringere(Affinität(zu(„strafender,(distanzierter“(Haltung(
gegenüber(den(Lernenden(
•  mehr(Weiterbildung(
•  am(stärksten(ausgeprägte(Verwendung(des(Bildungsplans(
•  intensivste(Zusammenarbeit(mit(der(Berufsschule(
Empfehlungen!
Lernendenauswahl!(SelekRon)!
•  Bewerbungsgespräche(schon(vor(oder(zumindest(in(
KombinaKon(mit(einer(Schnupperlehre(durchführen(
•  Schnupperlehre(sollte(strukturiert(ablaufen(und(
„protokolliert“(werden(+(Abschlussgespräch((
•  (Eignungs1)Tests(sollten(nicht(das(einzige(und(vor(allem(nicht(
das(ausschlaggebende(Kriterium(sein.(
•  Grundsätzlich(sollte(nicht(einzig(um(die(Auswahl(der((kogniKv)(
Besten,(sondern(auch(um(eine(transparente(InformaKon(über(
den(Beruf(gehen.(Jugendliche(und(auch(deren(Eltern(sollten(
wissen,(welche(Rahmenbedingungen(im(Beruf(herrschen((z.B.(
Arbeitszeiten,(Sonntagsarbeit),(um(Ernüchterungen(und(
unnöKge(LVA(zu(vermeiden.((
Empfehlungen!
!
AusbildungsakRvitäten!
•  übermäßige(Engführung(und(primär(auf(die(Korrektur(von(
Fehlern(ausgerichtete(Ausbildung(ist(demoKvierend(und(
zudem(nicht(mehr(zeitgemäss.((
•  angemessenes(Ausmass(an(Freiheitsgraden,(kombiniert(mit(
einem(unterstützenden(„Feedback1(und(Fehlerklima“(jedoch(
kein(Laissez1faire1SKl)((
•  langfrisKge(Massnahmen(zur(Unterstützung(des(Lernenden,(
wie(beispielsweise(das(regelmässige(Führen(von(Gesprächen(
mit(dem(Lernenden(oder(ein(Göysystem(
Empfehlungen!
!
AusL!und!Weiterbildung!der!Berufsbildner!+!„Kontrolle!der!
Betriebe“!
•  geforderte(Mindestumfang(der(Berufsbildner1(Kurse(eher(
gering((
•  Uneinigkeit(bzgl.(möglicher(Ausdehnung(der(Inhalte(
(obligatorisch(vs.(fakultaKv)(als(auch(hinsichtlich(einer(
möglichen(ZerKfizierung(der(Berufsbildner1Kurse((
•  verstärkte(Kontrolle(der(Betriebe:(Stärkung(von(Betrieben((
„mit(LuR(nach(oben“(vs.(Verprellung(von(Betrieben(mit(
gelebter(Ausbildungskultur(
•  Ausbildungsquote(würde(dadurch(sicherlich(beeinträchKgt.((
Empfehlungen!
!
KommunikaRon!!
•  KommunikaKon(zwischen(den(Betrieben(und(den(Ämtern(
sollte(bessert(werden(sollte.((
•  Betriebe(fühlen(sich(z.T.(alleine(gelassen,(und(die(Ämter(
haben(umgekehrt(den(Eindruck,(dass(sie(zu(spät(involviert(
werden,(und(zwar(i.d.R.(erst(dann,(wenn(die(Entscheidung,(
den(Lehrvertrag(aufzulösen,(zumeist(schon(getroffen(ist.((
•  Rolle(der(Ämter?(Betreuungs1(und(BeratungsfunkKon,(sowie(
Aufsichtspflicht((ggf.(En{lechtungsopKonen(prüfen)(
Empfehlungen!
!
Frühwarnsystem!
•  Etablierung(eines(insKtuKonalisierten(Frühwarnsystem(
kommunikaKver(Art((
•  etablierte(KommunikaKon(zwischen(Betrieben,((Schulen,(den(
ÜK’s,(der(Lehraufsicht(und(den(Eltern(als(zentrale(Basis.((
•  vorliegende(Unterstützungsangebote,(wie(z.B.(das(„Case(
Management“,(in(der(Praxis(noch(nicht(allen(Betrieben(
bekannt(sind.((
•  systemaKschere(InformaKon(über(solche(und(weitere(
Angebote(
!
iterbildungszentrum gelangen
are routière“. Rechts abbiegen und in der
n, wo Sie die Strasse überqueren und aufrekt in die Avenue de l’Europe. Nach einer
etongebäude, die Universität Miséricorde.
Rue de Rome, wo Sie ein grosses Gebäuersichtlich). Das Weiterbildungszentrum
em dunkelbraunen modernen Gebäude mit
e Villa.
rum. Überqueren Sie die Hauptstrasse. Die
Fazit!
(
„Ausbildungskultur“(als(zentraler(Pfeiler(der(
Dienstag, 13. Mai 2014 | 10:00 – 15:30 Uhr
Betriebskultur(und(der(PersonalpoliKk((
Weiterbildungszentrum Universität Fribourg
(
„Stabile Lehrverträge –
davon(profiKeren(die(Betriebe,(die(Lernenden,(((((((((((((((((((((((
die Rolle des Ausbildungsbetriebs“
Ergebnis-Workshop Forschungsprojekt STABIL
die(WirtschaR(und(damit(die(GesellschaR(