technologisch 03/2016

Davidwache – Sanierung einer
legendären Institution Seite 3
gewinnt Umweltpreis
der Bayerischen
Landesstiftung
Krankenhaus Warstein
Maria Hilf geholfen
Seite 4
11
Energiedienstleistungsgesetz:
lästige Pflicht oder Chance?
Seite 6
KEUCO, Hemer
Technik mit Sinn und
Sinnlichkeit
Seite 10
November 2015 www.kieback-peter.de
Intro
Liebe Leserinnen und Leser!
Bei Kieback&Peter bin ich seit
über acht Jahren als Leiter des
Vertriebsbezirks Sachsen-Anhalt
tätig. Während dieser Zeit habe
ich gelernt, was zählt: Kompetenz,
Innovation und der vertrauensvolle
Kontakt zum Kunden.
Seit 1. Juli 2015 leite ich das Tech­
nische Büro in Magdeburg. Ich freue
mich, gemeinsam mit dem Team
aus sechs hoch motivierten Mit­
arbeiterinnen und Mitarbeitern für
unsere Auftraggeber da zu sein.
Olaf Stegelitz
Unser Ziel ist es, unseren Kunden
ein langfristiger, verlässlicher
Partner mit einem hohen Grad an
Kompetenz und unserem bekannt
guten, flexiblen Service zu sein. Die
Wünsche unserer Zielgruppen sind
unser Ansporn, getreu dem Leit­satz
„Wir sind erst zufrieden, wenn
unser Auftraggeber zufrieden ist“
geben wir alles.
Olaf Stegelitz
Seit 1. August 2015 leite ich das
Technische Büro Südbaden. Nach
meinem Einstieg bei Kieback&Peter
im Jahre 2008 hatte ich zunächst
als Vertriebsingenieur in Berlin und
als Vertriebsleiter in unserem Büro
in Hong Kong gearbeitet. Diese
Erfahrungen bringe ich nun in unser
kleines Team in Offenburg ein. Ich
freue mich darauf, unsere Kompetenz und Kundenorientiertheit im
schönen Schwarzwald mit Fleiß
und Geduld auszubauen.
Unser Motto ist: „Kein Fachchinesisch, sondern fundierte Beratung
und Betreuung – vertrauensvolle,
professionelle, flexible Projekt­­arbeit und Serviceabwicklung.“
Wir unterstützen und beraten
Sie gern in Fragen der Gebäude­
automation, Energieanalyse und
Energie­effi­zienz. Kommen Sie auf
uns zu. Wir freuen uns auf Sie.
Torsten Bartelt
Torsten Bartelt
Umweltpreis für
en:key wird mit dem Umweltpreis der Bayerischen
Landesstiftung ausgezeichnet. Der mit 10.000 Euro
dotierte Preis wird für praktische oder wissenschaft­
liche Leistungen vergeben, die zur Erhaltung und Verbesserung der Umwelt beitragen und einen Bezug zu
Bayern haben. Der Preis wird am 26. November 2015
im Goldenen Saal der Stadt Augsburg durch Staats­
minister Markus Söder verliehen. Ausgezeichnet wird
die hocheffiziente en:key-Raumregelung in der
Heimatringschule in Coburg.
Delf Urban
Zentrale Berlin
Mehr Information unter: www.enkey.de
Impressum
2
Herausgeber:
Kieback&Peter GmbH & Co. KG
Delf Urban (v.i.S.d.P.)
Tempelhofer Weg 50, 12347 Berlin
Redaktion:
TEMA Technologie Marketing AG
Aachener-und-Münchener-Allee 9,
52074 Aachen
Druck:
sieprath gmbh
Karl-Friedrich-Str. 76, 52072 Aachen
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Nachricht bitte an [email protected]
technologisch Auflage 25.000
Titelthema
Foto © Polizei Hamburg
Davidwache, Polizeikommissariat 15, Hamburg
Sanierung einer
legendären Institution
Im Frühjahr 2015 hat Kieback&Peter die Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik einer legendären Hamburger Institution modernisiert. Die
Davidwache, das Polizeikommissariat 15 in Hamburgs Vergnügungsviertel
St. Pauli, ist für „Europas kleinstes Polizeirevier“ zuständig und eine
Berühmtheit. Sie wurde durch eine Reihe von Filmen und die TV-Serie
„Großstadtrevier“ bekannt.
Für den denkmalgeschützten, 1914 fertiggestellten Altbau der Davidwache
war die Automationsstation DDC420 die perfekte Lösung. Diese bietet
hohe Effizienz, viel Flexibilität, ist einfach zu projektieren und zu bedienen.
Universelle Schnittstellen und erweiterbare Ein- und Ausgänge erleichtern
die Systemintegration. Und es wird einfach, das System später zu erweitern
oder neu zu kombinieren. Ausgesprochen benutzerfreundlich wird das System durch ein übersichtliches, intuitiv verständliches Touchscreen-Interface.
Ein Webserver ermöglicht den Fernzugriff per UMTS.
dass auch die IMPF rundum positive Rückmeldungen zum Ergebnis
und zum Ablauf des Projekts gab.
Das legendäre Großstadtrevier ist
nun fit für die Zukunft.
Jörg Sievers
Service-Vertrieb,
Niederlassung Hamburg
Kurz und knapp
Steigerung der Energieeffizienz
Der Auftraggeber, die IMPF Hamburgische Immobilien Management
Gesellschaft mbH, ist ein öffentliches Unternehmen, das Liegenschaften
der Polizei, Feuerwehr und der staatlichen Museen in der ganzen Stadt
bewirtschaftet. Deshalb ist es wichtig, dass das neue System via Fern­
zugriff gesteuert werden kann. Weitere Anforderungen in diesem Projekt:
Das neue System sollte flexibel, modular erweiterbar und bedienerfreundlich sein. Zudem legte die IMPF Wert auf eine enge Abstimmung und
kurze Reaktionszeiten in allen Phasen der Projektimplementierung.
Kieback&Peter steht für Technologien, die den energieeffizienten Betrieb
von Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen ermöglichen. Gerade im
Sanierungsgeschäft lassen sich durch den Einsatz von Effizienztechno­
logien erhebliche Kostensenkungen erzielen. So verwundert es nicht,
Maximale Flexibilität mit der
Automationsstation DDC420
Über FeldBusModul Universal
erweiterbar
Universelle Schnittstellen
u. a. zu Ethernet, GSM-Modemanschluss, BACnet ® MS/TP, zu
Impuls- und M-Bus-Zählern
und GebäudemanagementSystemen
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Krankenhaus
Ein Drittel weniger Energiekosten
Maria Hilf geholfen
Kurz und knapp
BHKW in Strom- und Wärme-
versorgung integriert
Umstellung auf DDC4000
stets mit der Zeit zu gehen. Das betrifft nicht nur die gezielte Erweiterung
des Behandlungsspektrums oder die fortlaufende Qualifizierung der Mit­
arbeiter, sondern auch das Einführen neuer Technologien.
BHKW integriert
Energiekosten um ein Drittel
verringert
Leistungsregelung für
Wärmeerzeugung realisiert
Das Krankenhaus Maria Hilf in
Warstein hat eine lange Tradition.
Bereits 1856 gründeten Bürger
der Stadt die Warsteiner Hospital
Bruderschaft. Diese errichtete 1878
die Krankenheilanstalt Maria Hilf zu
Warstein. Die Tradition hindert die
heutigen Betreiber nicht daran,
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technologisch 11/2015
2014 hat das Krankenhaus, das schon seit 1989 mit Kieback&Peter zusammenarbeitet, ein Blockheizkraftwerk (BHKW) in seine Strom- und Wärmeversorgung integriert. Nach Empfehlung von Kieback&Peter erfolgte die
hydraulische Einbindung von BHKW und Pufferspeicher in die Bestands­
anlage. Durch Umsetzung einer raffinierten und bewährten Regelstrategie
sind nun alle Komponenten perfekt in die Wärmeerzeugung eingebunden.
Außerdem hat Kieback&Peter die Bestandsanlage überprüft und dafür
gesorgt, dass hydraulische Defizite konsequent abgestellt werden. Alle
Arbeiten sind bei laufendem Betrieb erfolgt.
Alles geregelt
Im Zuge der Einbindung des BHKW wurde der über 25 Jahre alte Schaltschrank in der Heizzentrale komplett erneuert und das Automationssystem
auf DDC4000 umgestellt. Aufgrund der optimierten Anlage leistet das
River Garden, Prag
Smarte Büros
Rund ein Drittel der Energie­
kosten spart das Krankenhaus
dank der neuen Technik ein.
Allein das Anpassen der sekun­
dären Hydraulik und das Einbin­
den der Kessel über die Puffer­
speicher sowie die optimierte
Leistungsregelung sorgen für
etwa zehn Prozent weniger
Heizenergiebedarf.
„Das Ergebnis geht weit über das
hinaus, was wir erwartet haben“,
sagt Heinrich Böckmann, der als
technischer Leiter des Krankenhauses für das Projekt verantwortlich
war. „Kieback&Peter hat sich da
gut eingebracht. Vor allem die
Wärmespeicherung funktioniert
viel besser, als wir gedacht hätten“.
In Prag hat unser Partner ITP Control s.r.o. den Bürokomplex River
Garden mit dem Automations­
system DDC4000 ausgestattet.
Elf DDC4200 Automationsstationen
wurden in dem eleganten achtstöckigen Bürogebäude am Rohan-Ufer
an der Moldau installiert. Diese
regeln und überwachen nicht nur
effizient die Heizung, Kühlung und
Beleuchtung, sondern sie kontrollieren und steuern auch verschiedene
Zugänge, Rolltore und über 250
Brandschutzklappen.
Im Gebäude werden verschiedenste
Verbrauchsdaten von Fremdgeräten
erfasst und ausgewertet: Die Daten
von rund 500 Zählern für Brauchwasser, Wärme, Kälte und Strom
werden per M-Bus übertragen.
Weitere Zähler für Strom und Klimaanlagen werden über das Protokoll
Modbus RTU ausgelesen. Kältemaschinen sind direkt über BACnet®
integriert.
Aus Tradition gut
Fotos © Krankenhaus Maria Hilf GmbH
Blockheizkraftwerk mehr als 7.200
Betriebsstunden im Jahr. Dieser
Wert liegt weit über der Prognose –
bei durchschnittlich nicht einmal
zwei Starts pro Tag. Dank der
neuen Leistungsregelung für das
strom­geführte BHKW und die beiden Kessel können die Aggregate
nun unabhängig voneinander im
jeweils günstigsten Betriebspunkt
arbeiten. Der Pufferspeicher ermöglicht lange Betriebszeiten für
die Komponenten und sorgt damit
zusätzlich für einen besseren Wirkungsgrad.
Eine lange Tradition ist kein Hinderungsgrund, technisch auf dem
neuesten Stand zu bleiben. Wer
sich im Wettbewerb durchsetzen
will, der muss gut wirtschaften.
Auch ein Krankenhaus muss starke
wirtschaftliche Zwänge aushalten.
Die Energiekosten deutlich zu senken, hilft dabei. In Warstein hat man
das verstanden und setzt seit jeher
auf Fortschritt durch Technologie.
Seit 1989 in Zusammenarbeit mit
Kieback&Peter. Das ist eine besonders schöne Tradition.
Zur systematischen und differenzierten Analyse dieser Vielzahl von
Daten kommt das Kieback&Peter
Energiemanagementsystem SM202
zum Einsatz. Das Gebäudemanagement-System Neutrino-GLT erlaubt
über eine VPN-Verbindung jederzeit
den Fernzugriff auf die Gebäudetechnik. Auch über Ländergrenzen
hinweg, durch die Hauptniederlassung ITP Control s.r.o. in Bratislava,
Slowakei.
Thomas Kabelitz
Zentrale Berlin
Thomas Sierpinski,
Georg Siepmann
Niederlassung Münster
Kosten deutlich gesenkt
Ein gutes Jahr nach der Inbetriebnahme kann man getrost von
einer Erfolgsgeschichte sprechen.
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Energieeffizienz
Energieeffizienz ist zu einem zen­
tralen Wirtschaftsfaktor geworden.
Die Bundesregierung treibt das
Thema ebenfalls entschieden voran.
Ein großer Schritt in diese Richtung
ist das neue Energie­dienstleistungsgesetz. Es verpflichtet alle großen
Unternehmen, ein Energieaudit
durchzuführen oder ein Energie­
management zu implementieren.
Und zwar sehr kurzfristig. Wer bis
jetzt nicht aktiv geworden ist, gerät
unter massiven Handlungsdruck
und muss sich entscheiden: Nur
das Notwendigste tun, um die
gesetz­liche Pflicht zu erfüllen?
Oder die Chance nutzen und in
eine Lösung investieren, die sich
auch mittel- und langfristig rechnet?
Weniger Energieverbrauch heißt
niedrigere Kosten und eine geringere Abhängigkeit von schwankenden Energiemärkten. Diese Formel
leuchtet jedem ein. Trotzdem weisen noch immer viele Bereiche in
Industrie und Dienstleistung hohe
Einsparpotenziale auf. Besonders
viel Energie kann in Gebäuden
eingespart werden. Wenn Energie­
verbraucher systematisch erfasst
werden, können Einsparpotenziale
schnell entdeckt und gehoben werden. Durch kontinuierliches Monitoring ist eine zeitnahe Erfolgskontrolle
möglich.
Qanteon vereint Gebäude- und Energiemanagement
EDL-G: Lästige Pflicht
oder Chance?
Per Gesetz zum Energiesparen
verpflichtet
Am 22. April 2015 ist das novellierte Energiedienstleistungsgesetz
(EDL-G) in Kraft getreten. Es verpflichtet große Unternehmen, alle
vier Jahre ein Energieaudit nach
DIN EN 16247-1 durchzuführen.
Der zeitliche Rahmen dafür ist
knapp: Das erste Audit muss noch
in diesem Jahr erfolgen – und zwar
bis zum 5. Dezember 2015. Alternativ können die Betroffenen auch bis
Endenergieverbrauch
Endenergieverbrauch
Industrie
Gewerbe, Handel, Dienstleistungen
Endenergieverbrauch 2013 nach Sektoren und Energieträgern – Quelle: Umweltbundesamt / Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen
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technologisch 11/2015
zum 31. Dezember 2016 ein zertifiziertes Energiemanagementsystem
nach DIN EN ISO 50001 oder ein
Umweltmanagementsystem nach
EMAS einführen. Das Gesetz gilt
vorerst nur für alle „Nicht-KMU“ in
Deutschland. Das heißt: Betroffen
sind wirtschaftlich tätige Organisa­ti­
onen mit mehr als 250 Angestellten
und mindestens 50 Millionen Euro
Jahresumsatz oder 43 Millionen Euro
Bilanzsumme.
Energieaudit oder
Energiemanagement?
Was ist für Unternehmen besser
geeignet: Ein Energieaudit nach
DIN EN 16247-1 oder ein Energiemanagementsystem nach DIN EN
ISO 50001? Eine pauschale Antwort
gibt es nicht. Vieles spricht jedoch für
die zweite Variante. Vor allem, wenn
Unternehmen starkem Preisdruck
ausgesetzt sind und die Energie­
kosten dabei eine wichtige Rolle
spielen. Ein zertifiziertes Energiemanagementsystem hilft nicht nur,
die direkten Verbrauchskosten zu
senken. Es ist auch Voraussetzung
für gesetzliche Privilegien wie die
Entlastung von der Stromsteuer
(SpaEfV) oder die Befreiung von der
EEG-Umlage. Auch in Beschaffungs­
Kurz und knapp
Energiedienstleistungsgesetz
setzt Unternehmen unter
Handlungsdruck
Energiemanagement
kombiniert Pflichterfüllung
und Kostenoptimierung
Qanteon vereint Gebäude-
und Energiemanagement in
einem System
Komplett neue Produktgattung
wertet Anlagen- UND Energie­
daten aus
Ermöglicht kostenoptimiertes
Gebäudemanagement
prozessen und Ausschreibungen
wird die DIN EN ISO 50001 zunehmend als Ausschlusskriterium
aufgeführt. Wer diese nicht erfüllt,
hat als Bieter keine Chance.
Energiemanagement
in der Praxis umsetzen
Und wie funktioniert die konkrete
Umsetzung in der Praxis? Zwei
Dinge werden aus technischer
Sicht benötigt: Messgeräte für
alle relevanten Energieverbraucher.
Und eine Software, die die Daten
der Messgeräte aufnimmt und
ver­ar­bei­tet. Bei der Auswahl der
Energiemanagement-Software sind
ebenfalls zwei wichtige Punkte zu
beachten: Erstens sollte sie die
DIN EN ISO 50001 unterstützen.
Zweitens sollte sie neben den Energieverbräuchen auch die Kosten
abbilden. Nur wenn diese Werte
laufend erfasst und überwacht
werden, lassen sie sich gezielt und
nachhaltig optimieren. Im Idealfall
werden die Verbräuche und Kosten
einzelnen Verursachern, Produkten
oder Prozessen zugeordnet. So
werden Abweichungen von Benchmarks sofort erkannt.
Einfache Lösungen für
komplexe Systeme
Je komplexer die Systeme sind,
desto schwieriger ist es, die Ursachen für die Abweichungen zu
bestimmen. Verantwortlich ist dafür
unter anderem die Trennung von
Energiemanagement auf der einen
und Anlagenbetrieb auf der anderen
Seite. Beide Systeme nutzen zwar
häufig die gleichen Daten, bereiten
diese aber unterschiedlich auf. Oft
sind für die beiden Systeme auch
unterschiedliche Mitarbeiter verantwortlich. Kieback&Peter hat eine
clevere Lösung entwickelt, die dieses Problem überwindet: Qanteon
führt erstmals Energie- und Ge­bäu­
de­management in einem System
zusammen. Damit können die zuständigen Mitarbeiter nicht nur die
Ursachen für Verbrauchsab­wei­
chungen schneller identifizieren
und Effizienzpotenziale aufdecken.
Durch die integrierte Anlagensteuerung können Sparmaßnahmen auch
direkt eingeleitet und kontrolliert
werden – in Echtzeit.
liches technisches Monitoring entsprechend der VDI-Richtlinie 6041:
Das Anlagen- und Gebäude-Monitoring sorgt für einen reibungsfreien
Betriebs­ablauf und Behaglichkeit in
den Räumen, während das EnergieMonitoring hilft, die gesetzlichen
Auflagen zu erfüllen, und langfristig
Kostenvorteile sichert. Eine spannende Lösung für alle Unternehmen,
die mehr tun wollen, als nur die
gesetzliche Pflicht zu erfüllen.
Solch ein integriertes System
bildet die Grundlage für ein umfäng-
Björn Brecht
Zentrale Berlin
7
Climotion-Steuerung, Mensa Darmstadt, Fachhochschule Kiel
Frischluft statt Zugluft
Kurz und knapp
Homogenes Raumklima
ohne Zugluft
Wesentlich geringerer
Energieverbrauch
Kosten für Wartung und
Instandhaltung sinken
Die Lüftungsanlage wird leiser
Climotion bietet mehr Komfort und
Energieeffizienz. Kieback&Peter
integriert Climotion deshalb in
alle neuen DDC-Systeme. Ältere
Systeme können ohne zusätzliche
Baumaßnahmen nachgerüstet werden. Die Resonanz der Anwender
ist positiv. Hier zwei Fallbeispiele
aus Universitäten, die sich für
Climotion entschieden haben.
Mensa der
Hochschule Darmstadt
Der Kontrast zwischen Vorher
und Nachher ist besonders stark in
einer Mensa der Hochschule Darmstadt. Im Winter 2014/2015 führte
Kieback&Peter den Umbau von drei
Lüftungsanlagen der rund 1.400 m2
großen Mensa Schöfferstraße im
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technologisch 11/2015
Westen der Stadt durch. Die alte Steuerung erzeugte einen deutlich spürbaren Luftzug. Besonders zwischen den Notausgängen und dem Haupteingang entstand eine kühle Querlüftung, sodass die Studierenden dort meist
in Jacken zu sehen waren. „Bis ein Student am Tisch ankam, war sein
Essen durch die Zugluft schon längst kalt geworden“, witzelt ein Vertreter
des Studentenwerks, das die Mensa betreibt. Daher wurde die Lüftungsanlage schließlich gar nicht mehr über die vorhandene Steuerung bedient,
sondern nur noch von Hand über die Einstellung der Frequenzumformer.
Doch das Problem der Kälte- und Wärmeinseln blieb bestehen.
Zu den Anforderungen in diesem Projekt gehörte, dass der Umbau im
laufenden Betrieb stattfinden sollte, ohne Beeinträchtigung für die Nutzer
der Mensa. Es handelte sich um drei Lüftungsanlagen, darunter auch eine
Lüftung für die Küchenabluft. Eine Geruchsbelästigung im öffentlichen
Bereich sollte vermieden werden. Und weil bei dem Umbau auch in die
Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik eines Fremdanbieters eingegriffen wurde, bestand die Herausforderung auch darin, dass die restliche
Steuerung, zum Beispiel der Heizung, nicht beeinträchtigt wurde.
Unmittelbar nach Inbetriebnahme der neuen Steuerung war immer noch
ein Luftzug von oben zu bemerken, der jedoch von unserem Climotion-
Climotion
Experten Edmund Blajer schnell
identifiziert wurde: Die Weitwurf­
düsen an der Mensadecke wurden
demontiert, um die Luftgeschwindigkeit zu mindern. Nach dem Um­bau der Lüftungsanlagen stellte
sich sofort eine Besserung des
Raumklimas ein. Das Resultat: Es
gibt in der Mensa Schöfferstraße
keine Zugerscheinungen mehr, die
Temperatur ist im ganzen Raum
konstant. Die Messdaten des Nutzers wurden durch Kieback&Peter
witterungsbereinigt ausgewertet
und zeigen, dass der Verbrauch
von thermischer Energie durch
den Umbau um rund 45 Prozent
reduziert wurde.
Fachhochschule Kiel
Was Climotion leistet, wurde auch
an der Fachhochschule Kiel untersucht. Das Projekt wurde von der
Gebäudemanagement SchleswigHolstein AöR (GMSH) begleitet,
die sich für Effizienzsteigerung in
der staatlichen Gebäudebewirtschaftung einsetzt. Wissenschaftlich betreut wurde das Projekt von
der Fachhochschule Kiel und der
gemeinnützigen EKSH Gesellschaft
für Energie und Klimaschutz Schleswig-Holstein GmbH.
Zwei bau­gleiche Hörsäle in einem
Gebäude der FH Kiel wurden ausgewählt. In einem Hörsaal wurde
das vorhandene Automationssystem DDC3000 durch ein DDC4000System ersetzt. Die DDC4000Anlagen wurden dann mit dem Lüftungssystem Climotion ausgestattet (das zu diesem Zeitpunkt noch
„Baopt“ hieß) und die dazugehörigen Sensoren und Aktoren wurden
im Raum installiert. Im Vergleichshörsaal wurde nichts verändert.
Weil die Hörsäle baugleich sind,
war ein permanenter Vergleich
des Verbrauchs in beiden Räumen
möglich. Die Ergebnisse: Die Leis­
tungsaufnahme der Lüfter in der
Climotion-Anlage war deutlich
niedriger als in der Vergleichs­
anlage. Dieser Effekt, heißt es
in der Studie der FH Kiel, ist auf die
ohne
mit
sehr geringen Luftgeschwindigkeiten bzw. Volumenströme zurück­zu­führen.
Zwischen Luftgeschwindigkeit und Lüfterleistung bestehe eine exponen­
tielle Abhängigkeit. Bei gleichbleibender Luftqualität wurde eine „nicht
unerhebliche Verbrauchseinsparung“ erzielt. Uwe Bothe, Abteilungsleiter
der Bau- und Liegenschaftsabteilung der Fachhochschule Kiel präzisierte
diese Feststellung in seiner Projektdokumentation: „[...] ca. 50 Prozent
geringerer Stromverbrauch und ca. 80 Prozent Einsparungen im
Wärmeverbrauch sind erhebliche Beträge, die auf andere Weise (z. B.
Einsatz von Hocheffi­zienzlüftern) kaum zu generieren sind.“
Climotion optimiert das Raumklima
Climotion erhöht den Komfort und senkt die Energiekosten. Die sensor­
gesteuerte Regeltechnik von Bosch verteilt Frischluft, Temperatur und
Luftfeuchtigkeit gleichmäßig in alle Winkel des Raums hinein, sodass ein
homogenes Raumklima entsteht. Das Lüftungssystem vermeidet Kälteund Wärmeinseln sowie Zugluftströme. Und weil mit Climotion insgesamt
weniger Luft bewegt wird, verbraucht das System weniger Energie. Wenn
die umgewälzte Luftmenge verringert wird, sinken auch die Kosten für
Wartung und Instandhaltung von Filtern, Registern und Sensoren. Weniger
umgewälzte Luft bedeutet auch, dass die Lüftungsanlage deutlich leiser
arbeitet.
Norbert Hübel, Niederlassung Mannheim
Fatmir Musliu, Niederlassung Rhein-Main
Klaus Drechsel, Niederlassung Kiel
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Foto © Fachhochschule Kiel / Hartmut Ohm
Industrie
Fotos © KEUCO GmbH & Co. KG
KEUCO Produktionsgebäude, Hemer
Technik mit Sinn
und Sinnlichkeit
Keuco stattet weltweit Wohnungen, Hotels und andere Luxusbauten
mit hochwertigen Badmöbeln, Armaturen und Bad-Accessoires aus – zum
Beispiel die Ferrari World Abu Dhabi oder das Kreuzfahrtschiff Jewel of
the Seas. Ästhetik, erstklassige Qualität und maximale Funktionalität sind
zentrale Werte des Familienunternehmens mit Hauptsitz in Hemer in
Nordrhein-Westfalen. Kieback&Peter war der Partner der Wahl, als das
Blockheizkraftwerk im Hauptwerk erneuert wurde und ein kompletter
Umbau der Regelungs- und Steuerungstechnik aller Heizungs- und Lüftungsunterstationen anstand.
Die Bedingungen: Die Umbauarbeiten sollten bei laufendem Betrieb
stattfinden. Insbesondere die Wärmeversorgung der Galvanikbecken, in
denen Produkte beschichtet werden, durfte nicht unterbrochen werden.
Wunsch der Firma Keuco war es, dass vorhandene Geräte und Verkabelungen soweit wie möglich übernommen werden sowie kurze Reaktionszeiten bei Komplikationen sichergestellt werden. Alle diese Anforderungen
konnte Kieback&Peter realisieren.
Eine wirtschaftlich sinnvolle Investition
Zur Versorgung der Galvanikbecken und des gesamten Warmwasser­
systems von Keucos Hauptsitz wurde ein Blockheizkraftwerk mit 140 kW
elektrischer Leistung und 220 kW Heizleistung und vier Pufferspeichern
eingebaut. Die Heizzentrale, eine Zweistoffkesselanlage, wird von einem
DDC4000-System von Kieback&Peter gesteuert, das die Wärmeverteilung
zwischen Verbraucher und Heizzentrale optimiert. Sechs DDC4000-Zen­
tralen mit 600 Datenpunkten wurden implementiert. Vier Schaltschränke
wurden ausgetauscht, zwei umgebaut. Bei der Installation der Raumcon­
troller konnte größtenteils die bestehende Verkabelung genutzt werden.
Nur in den Konferenz- und Schulungsräumen wurden aus architektonischen
10
technologisch 11/2015
Gründen keine Kabel zu den Heizungssteuerungen verlegt. Dort
wurden der Raumregler FBR03-FTL
und der Kleinstellantrieb MD15-FTL
eingesetzt, die über die EnOceanFunkschnittstelle kommunizieren.
Das Blockheizkraftwerk ist für
Keuco eine gute und wirtschaftlich sinnvolle Investition, bestätigt
Rüdiger Vorhoff, der Betriebsleiter
des Unternehmens. „In Zukunft
kann somit effizient und zudem
umweltschonender produziert
werden.“
Voraussetzung für den effizienten
Betrieb des Blockheizkraftwerks
waren laut Keuco die umfangreichen Moder­nisierungsmaßnahmen
an der Regelungstechnik der Heizungs- und Lüftungsanlagen.
Udo Eisebith, Oliver Schmieder
Niederlassung Wuppertal
Kurz und knapp
Hohe Energieeffizienz durch
optimale Wärmeverteilung
zwischen Verbrauchern und
Heizzentrale
Kurze Reaktionszeit durch
das engmaschige Netz an
Mitarbeitern
Umbau bei laufender Produktion
Kieback&Peter International
Sede Unica Regione Piemonte, Italien
Attraktiver
Regierungssitz
Die Stadt Turin, bekannt für Autos und Fußball, hat eine neue Attraktion:
die Sede Unica Regione Piemonte. Das mit 205 Metern höchste Gebäude
Italiens bietet zukünftig 3.000 Menschen einen Arbeitsplatz und ist das
neue Hauptquartier der Regierung der Region Piemont. Der Komplex,
bestehend aus dem Hochhaus und einem niedrigeren Nebengebäude,
beherbergt Büros und Konferenzräume, einen Kinder­garten, Bibliotheken,
eine Kantine und eine Tiefgarage. Dadurch hat das Gebäude einen gewal­
tigen Appetit auf Energie. Je fünf Megawatt Leistung sind alleine für Heizung und Kühlung des Komplexes erforderlich. Um den Energieverbrauch
und die Belastung für die Umwelt dennoch möglichst gering zu halten,
setzte man bei der Planung auf Energieeffizienz und regenerative Energien:
Doppelfassade, Grundwasserwärmepumpen, eine Photovoltaikanlage und
Solarkollektoren. Geregelt werden diese Elemente durch ein Gebäudeautomationssystem von Kieback&Peter.
Durchgängig offene Lösung
Die Ausschreibung forderte für die Gebäudeautomation unter anderem
eine durchgängig offene BACnet ® -Lösung von der Management- bis zur
Feldebene. Zudem sollten diverse Systeme und Komponenten von Dritt­
anbietern, wie die Photovoltaikanlage, die Sicherheitsbeleuchtung oder die
Brandmeldeanlage, in das Gebäudeautomationssystem integriert werden.
Bei der Um­setzung für die Büroflächen war eine Funklösung gefordert, um
größtmögliche Flexibilität bei den Grundrissen bieten zu können.
Guter Überblick dank Neutrino-GLT
Das Gebäudemanagement-System Neutrino-GLT von Kieback&Peter mit
fünf zusätzlichen Bedienplätzen sorgt für den Überblick über die gesamte
Anlage der Sede Unica. Auf Automationsebene steuert das Automationssystem DDC4000 die Wärme- und Kälteerzeugung und dient zur Über­
wachung der Heizungs- und Kühlanlagen, der Schaltschränke sowie zur
Protokollierung des Energieverbrauchs. Auf jeder Etage steuert eine Automationsstation DDC4002e die Verteilung von Wärme und Kälte sowie
die Schaltschränke. Dank ihres Touchscreens können über die DDC4002e
die Anlagen vor Ort bedient werden. Das erspart weite Wege. Auch die
primären Energieanlagen wie Wärmepumpen und Kühlungen werden über
Automationsstationen DDC4200e gesteuert. Insgesamt arbeiten in dem
Gebäudekomplex rund 80 Automationsstationen des Systems DDC4000.
Die Raumcontroller in den einzelnen Büros kommunizieren über BACnet®
MS/TP mit den Automationsstationen. Die Raumbediengeräte, z. B. der
Jalousien, kommunizieren über das EnOcean-Funkprotokoll mit den RaumKurz und knapp
Foto © Regione Piemonte
controllern. Dadurch können die
Bedieneinheiten zum einen ohne
Kabel auf Sichtbetonpfeiler montiert
werden. Zum anderen können die
Grundrisse in den Bürobereichen
flexibel verändert werden, ohne mit
großem Aufwand Kabel neu verlegen zu müssen. Alle Fremdsysteme
sind über BACnet® oder Modbus/
BACnet® Gateways in die Gebäude­
automation integriert. Das Notbeleuchtungssystem wird über Dali
Controller überwacht und ist ebenfalls an das Gebäudemanagement
angebunden. Damit hat Turin eine
Attraktion mehr.
Komplette
BACnet ® -Interoperabilität
Unterschiedliche Technologien
(Dali, EnOcean, BACnet ® )
in einem System integriert
DDC4200e
Flexibilität dank EnOcean
Thomas Kabelitz,
Zentrale Berlin
11
Connect
Connect: Die Web-Fernsteuerung für die Gebäudeautomation
Unabhängig und sicher
Gebäudeautomation aus der Ferne
steuern und warten ist eine echte
Erleichterung. Wenn verstreute
Liegenschaften zentral betreut werden können, spart dies viel Zeit und
Geld. Genau dafür hat Kieback&Peter
Connect entwickelt. Mit Connect
können Sie Ihre Anlagen jederzeit
von jedem Ort aus bedienen. Da
ein unberechtigter Zugriff auf Ihre
Gebäude­automation ausgeschlos-
sen werden muss, wurde bei der
Entwicklung von Connect beson­
deres Augenmerk auf Sicherheit
gelegt. So sind alle Verbindungen
zwischen Automationsstationen
und der Service-Plattform Connect
verschlüsselt.
Betriebsführung aus der Ferne
ist so mit Sicherheit möglich. Für
Dia­gnose und Wartungsarbeiten
können Sie bei Bedarf auch den
Experten von Kieback&Peter
Zugriff auf Ihre Anlagen gestatten.
Die Service-Plattform Connect
erreichen Sie über den Login
auf der Kieback&Peter Website.
Ihr Ansprechpartner berät Sie
gerne.
Rainer Glück,
Zentrale Berlin
Endlich bequem vom Schreibtisch:
mit Sicherheit!
Sie können mit uns reden ...
in Deutschland
Zentrale
Kieback&Peter GmbH & Co. KG
Tempelhofer Weg 50
12347 Berlin
Telefon+49 30 600 95 - 0
Telefax+49 30 600 95 - 164
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www.kieback-peter.de
Zentrale - Export
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