IBI Infrastrukturbereich Immobilien / Verlegung Thomas-Mann- und Max Frisch-Archiv Wo Zukunft entsteht Verlegung Thomas-Mannund Max Frisch-Archiv Eingeladener mehrstufiger Studienauftrag Schlussbericht Kontakt ETH Zürich Infrastrukturbereich Immobilien Kreuzplatz 5 8092 Zurich www.immobilien.ethz.ch IBI Infrastrukturbereich Immobilien IB Immobilien Impressum Herausgeber Redaktion Gestaltung IB Immobilien Sabine Baumgartner IB Immobilien, ETH Zürich grafikvonfrauschubert © ETH Zürich, Dezember 2015 HG | Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Auftraggeberin Seite 5 Ausgangslage Seite 7 Aufgabenstellung Seite 9 Verfahren Seite 11 Beurteilungsgremium Seite 12 Beurteilung Seite 15 Studienbeiträge Seite 16 Genehmigung Seite 51 3 IB Immobilien Veranstalterin Die ETH Zürich, vertreten durch den Infrastrukturbereich Immobilien, organisierte und tätigte die Administration des Studienauftrags und der Vorprüfung der eingereichten Projekte. ETH Zürich Infrastrukturbereich Immobilien Kreuzplatz 5, KPL 8092 Zürich Projektleiterin Sabine Baumgartner [email protected] Telefon +41 44 633 81 20 HG | Auftraggeberin Auftraggeberin Die ETH Zürich ist eine der weltweit führenden technisch-naturwissenschaftlichen Hochschulen. Sie ist bekannt für ihre exzellente Lehre, eine wegweisende Grundlagenforschung und den direkten Transfer von neuen Erkenntnissen in die Praxis. 1855 gegründet, bietet sie Forschenden heute ein inspirierendes Umfeld und ihren Studierenden eine umfassende Ausbildung. Die ETH Zürich zählt rund 18 500 Studierende aus über 110 Ländern, davon 4 000 Doktorierende. Rund 500 Professorinnen und Professoren unterrichten und forschen zurzeit auf den Gebieten der Ingenieurwissenschaften, Architektur, Mathematik, Naturwissenschaften, systemorientierten Wissenschaften sowie der Management- und Sozialwissenschaften. 5 IB Immobilien SOX nn gst sse IFW RZ se tra ras uss HAW CLU CLW CLV CLP UNO Leo nha WEC rd s tra sse ADM CHN UNG CAB FHK CLA ML HG/Hauptgebäude L i mm at → 6 n Übersichtsplan Areal Zentrum abe 100 m ETA ETZ ETF asse rg r 50 STS Universitätsspital Zürich i le 0 VOC istr Se N HCW VOB GLC HAA TAN s t r. nen n a T MM HRS STW Räm Polybahn ETL CNB LFH LFO LFG NEA LFW LFV LEO LEH t Universitätsspital Zürich NO NW LEE l chs SON SOP SOK CLX CLT AMA Ha ba den HAD se ras SOI SOL CLD Hauptbahnhof Zürich VOG eg usi asse WEH CLI Cla e rg s t r WET WES SOW So We in b STB STC WEV NEL HRG Universität Zürich SOB G lo ri as tr as se PLB ETH-Zuerich-Zentrum-2015-07 © ETH Zürich © swisstopo (JA100120/JD100042) SEC Universitätstrasse TUR Scheuchzerstrasse Areal Zentrum HG | Ausgangslage Ausgangslage Ausgangslage Das Thomas-Mann-Archiv, das 1956 der ETH Zürich geschenkt wurde, ist bis zum heutigen Tag im BodmerHaus (SOB), das hauptsächlich durch die Universität Zürich genutzt wird, eingemietet. Da das Bodmer-Haus von der Universität Zürich saniert werden muss, wurde die Planung ausgelöst. Nach der Sanierung ist eine Nutzung durch die Universität Zürich vorgesehen und eine Verlegung des ThomasMann-Archivs somit nötig. Im Masterplan der Stadt Zürich aus dem Jahr 2004 ist die Weiterentwicklung der Rämistrasse als Bildungsund Kulturmeile vorgesehen. Der Bereich zwischen der Universität Zürich und dem ETH Hauptgebäude bildet dabei das Herzstück. Der Entschluss der Schulleitung der ETH Zürich die Erdgeschosszone des Hauptgebäudes durch Nutzungen mit Publikumsverkehr zu stärken und aufzuwerten unterstützt dies. Dies soll unter anderem durch die Anordnung der eigenen Sammlungen und Ausstellungen im Erdgeschoss stattfinden. Was den Ausschlag gab, einen Standort im Hauptgebäude zu suchen. Auf Grund der räumlichen Veränderung des Thomas-Mann-Archivs wurde überlegt, auch dem Max FrischArchiv, das derzeit in den Räumen, der Hauptbibliothek untergebracht ist, einen neuen und angemessenen Rahmen zusammen mit dem ThomasMann-Archiv im Gull Seitenflügel zu geben. Der Schwerpunkt beider Archive liegt in der wissenschaftlichen Forschung. Dies muss auch in den neuen Räumen in hoher Qualität möglich sein. Zusätzlich sollen beide Archive mit einer Dauerausstellung und der Möglichkeit für Wechselausstellungen ein breiteres Publikum ansprechen. Ziel ist es, in den denkmalgeschützten Räumen des Hauptgebäudes, beiden Archiven einen repräsentativen Standort zu schaffen, der sich modern und zeitgenössisch darstellt. Beide Archive und ihre Sammlungen, die nur sehr wenige Schnittpunkte haben, müssen räumlich zusammengeführt werden, ohne thematisch ihre jeweiligen individuellen Stärken und Ablesbarkeit zu verlieren. Die Nutzung von Synergien und eine neben den Dauerausstellungen der ETH Bibliothek flexibel nutzbare Ausstellungsfläche sind gewünscht. Die beiden Archive, die organisatorisch der ETH Bibliothek angehören, sollen ins Bewusstsein der Studierenden und Mitarbeitenden der ETH Zürich gerückt werden. Dies soll durch die Einbindung der Ausstellung in die Technische Hochschule geleistet werden. 7 IB Immobilien Übersichtsplan Hauptgebäude, Gullflügel 8 HG | Aufgabenstellung Aufgabenstellung Aufgabenstellung Der Projektperimeter liegt im Seitenflügel des Hauptgebäudes (HG) der ETH Zürich an der Rämistrasse 101. Die Räume liegen im Geschoss E (± 455.55) und werden derzeit von der Post und als Seminar- bzw. Konferenzraum genutzt. Zwei aussenliegende untergeordnete Treppenanlagen von der Rämistrasse ermöglichen einen direkten Zugang zu den Räumen. Der behindertengerechte Zugang ist durch die Eingangshalle (± 453.38) oder die Tiefgarage mittels Lift bis zum Geschoss F möglich. Dort muss in den Lift des Seitenflügels gewechselt werden, um auf das erhöhte Niveau E (± 455.55) bei den Archiven zu gelangen. Auf derselben Ebene, jedoch am entgegengesetzten Ende des Seitenflügel ist die Graphische Sammlung der ETH Zürich angesiedelt. Im Rahmen des Studienauftrags sind folgende Leistungen zu erbringen: Für die Stufe 1: • Räumliche Organisation gemäss Raumprogramm • Konzeption der Dauerausstellung für beide Archive Für die Stufe 2: • Präzisierungen der Aufgabe nach dem Dialog durch das Beurteilungsgremiums • Einhaltung und Umsetzung aller gesetzlichen Vorgaben • Klärung der Sichtbarkeit und Auffindbarkeit der Archive im Seitenflügel Architektonische / Innenarchitektonische Zielsetzung Der Umgang mit der sensiblen denkmalsgeschützten Bausubstanz muss gewährleistet werden. Die Eigenständigkeit der beiden Archive muss innenräumlich und gestalterisch ablesbar sein. Es wird ein Ausstellungskonzept für die Dauerausstellungen erwartet, welches eine moderne und zeitgenössische Interpretation der beiden Literaten, ihres Lebens und Werks bietet, das interessierte Besucher anspricht. Die Sichtbarmachung der beiden Archive innerhalb und ausserhalb des Gebäudes ist zu lösen ohne die Vorgaben der Denkmalpflege zu verletzen. Funktionalität / Nutzung Die Nutzung beider Archive für die Mitarbeitenden, die wissenschaftliche Forschung und Lehre, sowie die Neuinstallation einer Dauerausstellung beider Archive, die auch ausserhalb der Arbeitszeiten besucht werden kann, wird erwartet. Den Zusammenhang der beiden Literaturarchive mit der ETH Zürich als technische Hochschule ist aufzuzeigen und für die Studierenden der Bezug zur Geisteswissenschaft zu schaffen. Sicherheitsrelevante Zielsetzung Da beide Archive im Schweizerischen Inventar der Kulturgüter von nationaler und regionaler Bedeutung eingetragen sind, gelten erhöhte Sicherheitsanforderungen. Die Zugänge 9 IB Immobilien sind mit einer Zutrittskontrolle auszustatten. Die Räume müssen mit einer Einbruchmeldeanlage und Feuermeldern ausgestattet werden. Die Sicherung der Räume und Ausstellungsgegenstände muss möglichst zurückhaltend und dezent installiert werden. Eine räumliche Trennung von sicherheitsrelevanten Bereichen ist zu überlegen. Da in den Lesesaal keine Taschen und Mäntel mitgenommen werden dürfen, sind ausserhalb dieses Bereiches geeignete sichere Aufbewahrungslösungen zu suchen. Konservatorische Zielsetzung Da in beiden Archiven mit wertvollen Originalen gearbeitet wird, sind speziell im Lesesaal (22°C +/- 2 °C, bei 50% +/- 5% rel. Luftfeuchtigkeit) und im Ausstellungsbereich (20°C +/- 2 °C, bei 50% +/- 5% rel. Luftfeuchtigkeit) auf gleichbleibende Bedingungen. UV-Strahlung auf die Exponate ist auszuschliessen. Zielsetzung Nachhaltigkeit Nachhaltig lebenswerte Gebäude, die sich an höchsten Standards orientieren und soziale Kriterien erfüllen, zeichnen sich in erster Linie durch eine hohe Qualität aus. Dies widerspiegelt sich in hoher innenräumlicher Qualität, thermischer Behaglichkeit, Belichtungsqualität, guter Akustik und durch schwellenlosen Zugang der Einbindung von Menschen mit Einschränkungen in den Alltag möglich macht. 10 Die Verwendung von Baustoffen, Einbauten und Leuchtmitteln, die den Kriterien nach Minergie-Eco® entsprechen werden gefordert. Denkmalpflegerische Zielsetzung Die Vorgaben und die bereits in Absprache mit dem Denkmalschutz getroffenen Lösungen zu Detailfragen sind von den Teilnehmenden in die Bearbeitung aufzunehmen. Das Hauptgebäude der ETH Zürich ist ein im Inventar der kunst- und kulturhistorischen Schutzobjekte und archäologischen Denkmäler von überkommunaler Bedeutung enthaltenes Objekt mit kantonaler Einstufung. Veränderungen bedingen einen sorgfältigen Umgang mit dem Schutzobjekt und sollen zurückhaltend und auf das absolut Notwendigste minimiert erfolgen. HG | Verfahren Verfahren Mehrstufige Projektstudie im Einladungsverfahren. Das Vergabeverfahren unterliegt dem Bundesgesetz über das öffentlich Beschaffungswesen (BöB) vom 16. Dezember 1994 und der dazu gehörigen Verordnung über das öffentliche Beschaffungswesen (VöB) vom 11. Dezember 1995. Die Ordnung für Architektur- und Ingenieurstudienaufträge SIA 143 (2009) gilt, wenn nichts anderes vermerkt ist, subsidiär (siehe insbesondere Art. 2 Zweck der Ordnung; 2.2). 11 IB Immobilien Beurteilungsgremium Das Beurteilungsgremium trat am 8. Juni, 21. Juli, 24. August und am 27. Oktober 2015 zusammen und war bei allen Abstimmungen beschlussfähig. Sachpreisrichterin & Sachpreisrichter (stimmberechtigt) Fachpreisrichterin & Fachpreisrichter (stimmberechtigt) Ersatzpreisrichter (nicht stimmberechtigt) Drazenka Dragila-Salis Direktorin, Infrastrukturbereich Immobilien, ETH Zürich (Vorsitz) André Born Architekt BSA, Bern Daniel Nötzli Senior Projektentwickler Infrastrukturbereich Immobilien, ETH Zürich Dr. Stefan Wiederkehr Leiter Sammlungen und Archive ETH Zürich Antonia Banz Dipl. Innenarchitektin FH, raumprodukt GmbH, Zürich Lukas Knörr Kantonale Denkmalpflege, Zürich Prof. Angeli Sachs Kuratorin und Professorin im Departement Kulturanalysen und Vermittlung, ZHdK Zürich 12 HG | Beurteilungsgremium Expertin & Experten (nicht stimmberechtigt) Betriebsmanagement: André Reichmuth Leiter Betriebsmanagement Bibliotheken ETH Zürich Gebäudetechnik: Kurt Schlegel HLK-Techniker HF, Infrastrukturbereich Immobilien, ETH Zürich Nachhaltigkeit: Dr. Dominik Brem Infrastrukturbereich Immobilien, ETH Zürich Kosten: Andrea Block-Ross Bauprojektleiterin Infrastrukturbereich Immobilien, ETH Zürich Kuratorische Bearbeitung: Dr. Andreas Schwab Dipl. Management culturel et social Palma 3, Bern Jürg Spichiger Journalist u. Dozent für Kulturjournalismus Palma 3, Bern 13 IB Immobilien Den Zuschlag innerhalb des Studienauftrags erhält das Projekt, welches die nachfolgenden Kriterien am besten erfüllt: • Gestalterischer Umgang mit der Bausubstanz • Funktionalität und Nutzung •Ausstellungskonzeption •Wirtschaftlichkeit 14 HG | Beurteilung Beurteilung Das Beurteilungsgremium traf sich am 8. Juni, 21. Juli, 24. August und am 27. Oktober 2015. Die Planenden präsentierten ihr Entwürfe jeweils getrennt vor dem Gremium. Nach der Präsentation der Architekturteams erfolgte der Dialog zwischen Team und Gremium. Die anschliessende gremiumsinterne Diskussion wurde jeweils in zwei Etappen geführt. Das vorgestellte Projekt wurde jeweils von jedem Gremiumsmitglied auf seine Stärken und Schwächen beurteilt. In der abschliessenden intensiven Diskussion wurden die zu präzisierenden Punkte erläutert und dem jeweiligen Planern in Protokollform zugestellt. Am 21. Juni 2015, zum Ende der ersten Phase, wurden die, nach allen Präsentationen abgegeben Unterlagen gesammelt aufgehängt. Die Entscheidungsfindung erfolgte in drei Runden. Jedes Projekt wurde von jedem Gremiumsmitglied auf seine Entwicklung seit dem ersten Dialog, seine Stärken und Schwächen hin erläutert. In der anschliessenden Diskussion wurden die erwähnten Stärken und Schwächen in den als Kriterien vorgegeben Bereichen intensiv diskutiert und das Entwicklungspotenzial für die weitere Bearbeitung geprüft. Antworten wurden den Planenden wieder in Protokollform zur weiteren Bearbeitung zugestellt. Einstimmig entschied das Gremium auf Grund von betrieblichen bzw. strukturellen Mängeln, die nachfolgenden Teams (alphabetische Reihenfolge) nicht für die zweite Phase zuzulassen. Die Abgabe der Unterlagen zur Vorprüfung erfolgte von beiden Planungsteams am 15. Oktober 2015 fristgerecht und vollständig. • Birchmeier Uhlmann + Rabinovich Architekten • Meletta Strebel Architekten • Ruggero Tropeano In einem abschliessenden Kontrollrundgang wurden die Projekte nochmals geprüft und das Ergebnis bestätigt. Am 24. August 2015 wurden den verbleibenden Teams die Arbeit der beiden Archive durch die als Gäste anwesenden Archivleiterinnen detailliert vorgestellt. Die Fragen zur Präsentation wurden von den Archivleiterinnen beantwortet. Anschliessend wurde jeweils der separate Dialog mit den Teams geführt. Alle Fragen und Am 27. Oktober 2015 trat das Gremium zur Schlusspräsentation zusammen. Alle Sach- und Fachgremiumsmitglieder waren anwesend und beschlussfähig. Dem Gremium wurden die Ergebnisse der Vorprüfung in Form eines Vorprüfungsberichtes zur Verfügung gestellt und erläutert. Die Schlusspräsentationen fanden in Anwesenheit beider Teams statt. Die anschliessende intensive Diskussion fand ohne die Teams statt. Das Projekt der ARGE Fahrländer Scherrer schindlersalmerón wurde vom Gremium mehrheitlich zur Weiterbearbeitung empfohlen. Für die gesamte Beurteilung der Projekte wird auf die nachfolgenden Würdigungen verwiesen. 15 IB Immobilien Architektur Innenarchitektur und Design Szenografie 16 Fahrländer Scherrer Architekten, Zürich Kaspar Fahrländer, Myriam Keller, Sonja Boldrini schindlersalmerón, Zürich Christoph Schindler, Margerita Salmerón Rappaport Szenografie, Zürich Alain Rappaport HG | ARGE Fahrländer Scherrer schindlersalmerón ARGE Fahrländer Scherrer schindlersalmerón Zur Weiterbearbeitung empfohlen Gestalterischer Umgang mit der Bausubstanz Die Projektverfasser setzen sich eingehend mit dem Ort und der Geschichte des ETH Hauptgebäudes auseinander. Das Projekt der ARGE Fahrländer Scherrer Architekten und schindlersalmerón orientiert sich stark an der ursprünglichen Substanz und dem bauzeitlichen Raumgefüge. Durch die geschickte Anordnung der Bibliothek und Büros wird die Grosszügigkeit des früheren Zeichensaales wieder erlebbar. Mit den vorgeschlagenen Eingriffen z.B. mit dem Umgang der Garderobenschränke oder auch der Aussensignaletik zeigen die Verfasser einen feinfühligen respektvollen Umgang mit dem historisch wertvollen Gebäude. Die vorgeschlagenen Elemente zeigen einen hohen Grad an Detaillierung und zeugen von hoher gestalterischer Qualität. Funktionalität und Nutzung Das Siegerprojekt besticht durch einen hochwertigen und grosszügigen Lesesaal in den Dimensionen des Gullschen Zeichnungssaales mit Büroeinbauten für die Mitarbeitenden, die kurze Wege für die Betreuung der Nutzerinnen und Nutzer von Archivgut und Handbibliotheken schaffen. Die Büroflächen sind in Grösse und Aufteilung noch nicht funktional. Die Inszenierung des Thomas-MannZimmers im Zentrum der Dauerausstellung verbindet Funktionalität mit einem gewagten Ausstellungsdesign. Ausstellungskonzeption Die Signaletik und der Auftakt im Foyer sind mit dezenten und originellen, aber eventuell etwas zu leisen Eingriffen in die historische Substanz gestaltet. In der Dauerausstellung ist der Setzkasten als starkes Gestaltungsmittel eingesetzt und variantenreich mit Exponaten und Vermittlungsebenen bespielt. Die Modularität ermöglicht auch spätere Erneuerungen. Die Repetition des Setzkastenprinzips birgt aber die Gefahr der Ermüdung und sollte in einer weiteren Bearbeitung mehr aufgebrochen werden. Über Audioguide und ein Schlüsselobjekt erschliessen sich die spannenden Geschichten rund um die Exponate. Das Thomas-Mann-Zimmer ist als Raum im Raum subtil integriert. Die Möglichkeit der Interaktion durch Fragen und die multimedialen Vertiefungsmöglichkeiten sind begrüssenswert. Was hier noch zu bedenken wäre, ist die Textebene, um eine unmittelbarere Zugänglichkeit zu gewährleisten. Der Wechselausstellungsraum ist im Vorraum der Dauerausstellung und direkt vor dem Pallmann-Zimmer platziert. Diese Durchgangssituation wird betrieblich als problematisch betrachtet: Auf- und Abbauten wirken störend, eine eigenständige Wechselausstellung, die sich nach Aussen auch wirksam bewerben lässt, ist kaum möglich. 17 IB Immobilien Grundriss Geschoss E 18 HG | ARGE Fahrländer Scherrer schindlersalmerón 19 IB Immobilien Ansicht Dauerausstellung 0GG0G00000GGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGCfCGGCfitCGGGGGCCCCCCCLfCCLfLLfLLLLLLLffLLfttLCLCCCft11tfLLLLffft1t1iiiitt1tffttftitttt11i;iii1tt11ii1ttti:;i;:::;ii11t1:;itLLCLLfi;::::::;:::::ifLLLLLf1itfffti;:::::;;::,,:::: 088888008888880000G000000000000088888800CC0000L1fGGGGGGGGGGGCCCfCGLfLLLLLLLfLLLLCCLfffCCCLt111tLLLfLLLLf11111111tttttttt11i11iiiiiiii1i;i1iiiii1ti:;;;:::;:;ii1ttii1fCCCCLL1;;;;::;;;:;1fLLCLLLti1fLff1ii;;;;;ii;:::i1 8888888888888888880000000888808888888880GG0080C1fGGG0000GGGGGGCfCGLffffffffffffLCGCLfffLLLfttfCCCftLCLLf11111tttffttffffffffffftft1tti1ttfttt1111;:;;;::::::;;i;;i1tfLCCCCCLftiiiiiiitLCLCCCLft1;i;;;;ii;;;;;iiii;:;;i 88888888888888888888880000008888888@@888GG0800GifG000GGGGGGGGCCfCGCLCLLLLLCCCCLLCGGCLffffffttfCCCftfCCCCft1tttfffttfLLffffffffffft11t11ttttt1111i;:;;;;;;::::;;;:::;;i1fCCCCCCCCCLLCCCCCCLLfti;;;;;;;;;;;;;;;i11i;;;;; 88@@@@@8@@888888888@88@@@8800088888@@880GG08880GGGG0G0GGGGGGGGCfGGCLfLLLLCCCCCLLCGGCCLfffLCLLCGCLft1fLCCLt1ttfffffttfffttttttttttttttt11ii1i;;ii1i;;ii;;;;;;;;;;;;:;;;;i1fLCCCGGCCGGCCCLfti;;;;;;;;;;;;;;;;;;i111i;;;; @8888@@@@@8888888888@@8888@@8880800888880G0888GitGGGGGGGGGGGGGCfGGCLfffffffLfffLCGGGCCLffLCGGCLfttLLLLCLftffftffffftttttttttttttttttttt111iiiii11i;;iii;;;;;;;;;;;;;;;;;;;i1fCCGGGGCCfti;;;;;;;;;;;;;;;;;i;;ii;iiiiiii 8@@@@@@@@@@@@@8888@8888@@@@@@@@@@8880000000880Gi1G000000GGGGGGCfG0CfLffLfffLLLLLLCGGCCCLLLLLffttftLCCCLffffffffffffffffffffffffffffftttttt11111iiiiiii;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;i;;iitfLLf1ii;i;;;;;;;;;;ii;;iiiiiiiiiiiiiii @@@@@@@@@@@@8@@@@@@@@@@@@@@@@8@@@@@@@800000G00CitG08800000000GGLCGCCCLCCCCCCCCCCCLLLLLLLLLLLfffftttfffffffffffffffffffffftffffffffffftttt111111111iiiiiiii;;;;;;iii;;ii;;;;;iiiiiiiii;ii;;;;;;;;;i;;;;;;;;;;iiiiiiiiii @@@@@@@@@@@@88@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@80000GGGCG00000000G0000CG0GCLCCCCLLLCCCCCLLLLLLLLLLfffffffffftffffffffffffffffffffffffffffffttttt1111111111iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii;iiiiiiiiiiiiiiiiii;;;iiiiii @@@888@@@@@@8@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@8@@@@@@808@@80GGGGG000000000GGLC80GCCLLLLLLLLLCCLLLLLLLLLLLLfffffffffffffffffffffffffffffffffffffffttttt11tttt11111iiiiiiiiiii11111111111111111iii11iiiiiiiiiiiiiiiiiii11111111111111 88@@@@@@@@@@88@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@800@@8@@800GGGG0000GGGCfL0GG000GCCCCCCCCCCLLLCCLLLLfffffffftftffffffffffffffffffffffffftttt1iii;::::,,.........,,,::;11tttttfffttfttttfft11tfffLLLLLLLLCCCCCCCCCGGGGGGGGGGGGGG @@@@88@@88@@@8@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@808@@@@008@@880GGG00GGGLC0000088888088888888888888888000GLtLLGG00000000000000G00GGGGGGGCCCLft11ii;;;;::::::::;;ii1tfLLLCCCGGGGGGGGGCCCCCCCGGCGGGGGGG00000000000000000000000000 @@@8@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@808@@@@88@888888880GGGGGG088@@@@@@888888@@@@@@@@@@@@@@880CCt:iC088888888888888888880000GGGCCLft1i;:,,.... ..,,,,,:;;;;;i1ttttfffffttfff1;::;;i1ttfffLLCCCCCCCGGGCGGGGGGGGGGGG0 @@8@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@800@@88888@888888088880GGGG0888@@@@@@@@88888@@@@@8888880L1L1..10888800880000000GGGGCCCLLft1i;;:,,... ...,,:;i1tttttffffffffffLLLLCCCLLLCCCCCGGGGG00GG000000000000 8@8@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@800888@LtG8888888880008000GGGG0008@@@@@@@@@@888@@8@888880GGf:,f088888888888888888000000GGCCLft1i;:,,,.... ...,:;1tffLLCCCCLfft11i;;:;i1111tffffLLLLLLLLLCCCCGGGGG0000000 @@88@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@8008@@8GCG8888888880000GG88@800GGGG088@@@@@@@@@@888@@@888080CCG08888888@@8888888888000GGGCCCLftt1i;;;:::,,:,,,..,,:;i1tfLLCCGGGGGGCLLLffffLLCCCCGGGG00GG0000000000000000088888 @@88@@8@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@8008@@80CG08@8@88888000CC8@@@@@8800GGGG08@@@@@@@@@8888888888CfG08@@@@@@@@@@@@@888888888880000GGGGCCCLLLCCCCCt;,:;:;i1tLLCCCCCCCCCGCCLLLLLLLLCCCCCGGGG00000GGGGCCGGGGG000000000 @@8@@88888888@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@80088@8CfG0@@@@@@@88888CC8@@@@@@@@@8800GGG00888@@@@888800888CtG8888888888888888888000000GGGGCLfLLLLfti,;fLft, .....,::;;i1tfffffffttt1tttffLLLLLLCCGGCGGCGGCCG0000GGGG000000 8@@@@88888088@88@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@0G8@@8LiL088@@@@@@@@@80G8@@@@@@@@@@@@@8800GGG008@88888888880G0088888808888888880000GGGGCCLLt1ii1tiii;:tGGGL;.....,:::;i1tfLLLCCCCCCLLLLLCCCCCCCCCCGGGGGGGGGGGGG000GCCCGG00000 0008888GGCL08888@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@0G88@0f;L08888@@@@@@@88G8@@@@@@@@@@@@@@@@@880GGGG008888888@0G08888888888@888888888888888800GGGGCCCLLftCGGGGLiiii11fLLLLCCCGCCGGGGGGGGGGGGGGGGGGGG00000000GGCLCG0000CttLG0888@ 00000000Gtf088888@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@0G88@8L;f00008888888880G8@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@880GGGG0088880G0888880088880000000000GGGGGCCCLLft1ii;fLLCG00GCf1;.. ..,.,;i11;:i1tfCCCGGGGGGGGGGGGGG00000GGGCLCGGG00GCftLGG088@ G0000000000G00888@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@0G8880f;f0000000000000GC88@@@@@@@@@@@8@@@@@@@@88@@@800GGGG0GG088888888888880800000000GGGCCCLfftt1iifCCfLLLCCf1i:,.,:;;ii1t1ii1fLCCCCCCCLLLCCLCCCCCCCCCCCCGGCCCCGGCCCftfCC0888 itLCCGG0000CLGG00888@8@@@@@@@@@@@@@@@@@@@0G8@@0Lif000880000000GGf08@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@8880GCCCG0080888@8888888888880000GGCCCLLftt111LCfi;,:iff11ii11ttttttttttffLLLLLLffLLffffLLLLLCCCCCCCCCCCCGG0GGCf1tLCG0888 :,,,:;1LGCCCCG0GG000088@@@@@@@@@@@@@@@@880G88@8Lif008880000000GCf08@@@88@@@@@@@@88@@@@@888@@@@@8@@@80GCCCG00008888888888888880000GGCCCt,.iitLCCGGGCCLt1ttfLLLfftttttffffLfffffffffttttffLLCCCCCCCCCCLLfi;1fCLt1tfLG0000 ::,,,,,;;1t11tfLG8888880088888@@@@@@@@@@@0G8@@8Lif0000000000000CfG8888888@8888@@@@@8888@88888888@8888G088800GG00008888888888888800GGCCf:.,.:fCf;:::;i11tfLffffftttffffftttfffffftttttttffLLCCCCCCCCCLCLffLCCCftttfC000 ,,,:::;i::,.,,,:L88@88@@@88800088@@8@@@@@008@88C1t0008880000000CfG0888888888@@@8@@@@88888888888888@@8G0888888800GGG00880888888800000GCCLfi.;LCt:,,:itf1tffLLfftttttfLLffttttttft1111111ttffLLCCCLLGCCCCLLCG0CLttfLC0000 ;:;;;::1i:,::,,:L0@@@@@@@@@@@@880000088880G0888CitG000000000000GLG08888@88@@@88888@@88888888888888888G08888888888800GGGG0888888880000GGCGCfLLLf;,::;1t1tLLLLftt111tfLLLfft11tt11iiii1ii11tffLLCLLLGCLLLLLLCCLftttfCG00 :;;:;:;;;:,:,,,,L08@@@@@@@@@@@@@@@@8800000G0088C1fG008000000000CfG0000888888@@888888888888888888888@8G088888888888888000GGG00008888000GG0CtfLffttfftt1itLLfft1iiii1tfLftt1iiiii;;::;;;;;i1tttLLLLLGGLffffffffft1i1L000 ,,,,,,::::::,,,,f08@@@@@88@@@@@@@@@@@@8800G0000GGG000000G00000GCLG08800880000088@8888888888@888888888G0888888888888888888000GGG0000000000GCLfttfLCCCf1i1LLfti;:::;;itff1i;;;;;::,,,,,::,:;;;;1fffLCGLffftttttft1;iL000 ,,,,,,,,,,,,,,,,f08@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@8G088888000000G00GG0GGCLG088888888000000088888@88888888888@8G088888888888888888888880GGGGG0000000CLfttttfLLf1;1LLti::,,,,,,it1i;:;;::,,..,,,,,..,,,:i111tLGLttt11111tt1;;fG00 ,,,,,,,,,,,,,,,,t08@@@@@@@@@@@@@@@@@@@8@@8GG8@88GG88@88000GGGGGCLCGGCCLG8888@88@800GGG00888@888888@@8G088888888888888088888888888800GGGG00GCft1ii11tt1i1LLi:,,,....:;ii;:,,,,,,,...,,......,,;;;:;LGf11i;iii1tti,:tG00 ,,,,,,,,,,,,,,,,t08@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@8008@@0tt0888@@@@800GGGGCCGGGLCG0088888888880GGGG008@88@8@@8G0@@@88888@88888888880088888888880GGGCCLti;::,:;1i1Lf:,.....,,,:ii:,............. ..,,,.:fCfii::::;i11i,,1C000 ,,,,,,,,,,,,,,,,t08@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@8008@@0ft088800008888800GGCCG0LLGGGGG008888888@8880GGG008@@8G088888888888888888888888888888888880GCLti:,...:;;1Lf,.. .,,,;11:.... .... .,,.,,tGfi;,,,,,:i1;,.iC000 ,,,,,,,,,,,,,,,,108@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@80088@8GC888880000000GL;,ifLLLiLGCCCCGCCGGG00888888@@80GG8@8GG08888888888888888888888800008800880GCLti:,,,,:;;tLt. .....,,,:11;,,,... .... .,,,::fGfi:,....,;i;,.;C000 ,,,,,,,,,,,,,,,,108@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@80088@88888@@88888880Ct ...,,.:itfCGGGGCCCCCCCCCC08@@8888@@0GCCCG00888888888000888800000880000880GCLti::;i1iiitLf,......:::;1ti:::,,.. ............,:;;;1LGLi:.....,;1i,.;CG0 ,,,,,,,,,,,,,,,,1088@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@80088@888@@@@@@@@8880Ci..,...... ....:itLCGGGCG00GC0008888@8GG88800GGGG0888800000GG00088888000088GCLt;;ii1111itLL:,....,::;1ffti;;;:,,,,,,,,,,,,,::;1t11tCGf1;,,,,,:;1i,,iC00 Ansicht Dauerausstellung mit Thomas-Mann-Zimmer 20 HG | ARGE Fahrländer Scherrer schindlersalmerón Grundriss Dauerausstellung 21 IB Immobilien Ansicht Bibliothek Ansicht Bibliothek Grundrissausschnitt Bibliothek 22 HG | ARGE Fahrländer Scherrer schindlersalmerón 23 IB Immobilien Architektur Innenarchitektur u. Szongrafie 24 Barcelo Baumann, Basel Jordi Barcelo, Katrin Baumann, Jaques Borel Emyl GmbH, Basel Valerie Hess, Raphael Höglhammer, Pia Hönger, Gregor Katz, Luzia Schuler Julia Taubert, Rebecca Wenzel, Paolo Zanetta HG | ARGE Emyl GmbH Barcelo Baumann Architekten ARGE Emyl GmbH Barcelo Baumann Architekten 2. Stufe Gestalterischer Umgang mit der Bausubstanz Die Eingriffstiefe in die historische Substanz beim Projekt der ARGE Emyl GmbH Barcelo Baumann Architekten ist zurückhaltend und mag denkmalpflegerisch zu überzeugen. Leider wird durch die Raumanordnung mit Büros, Ausstellungs- und Sonderausstellungsraum die Qualität der Grosszügigkeit des ehemaligen Zeichensaales nicht wieder erlebbar gemacht. Funktionalität und Nutzung Das zweitplatzierte Projekt überzeugt durch die gelungene Raumorganisation, die für sämtliche vorgesehenen Funktionen eine gute Lösung darstellt und in der räumlichen Gestaltung des Ausstellungsbereichs auch die Sicherheitsaspekte berücksichtigt. Hervorzuheben sind die separat bespielbare Wechselausstellungsfläche in Form eines «White Cubes». Ausstellungskonzeption Das Projekt besticht durch eine stringente Raumaufteilung und Benutzerführung. Die Besucher werden mittels prägnanter Signaletik ins Gebäude geführt. Offen und transparent in der Anlage zeigt sich das Foyer mit seinen zahlreichen Funktionalitäten und Optionen als attraktiver Einstieg in die Auseinandersetzung mit der Thematik. Der Sonderausstellungsraum ist von der Dauerausstellung losgelöst, was einen reibungslosen Ablauf für die Installation von Wechselausstellungen und deren wirkungsvolle Bespielung in Bezug auf eine von der Dauerausstellung unabhängige Konzeption, Sicherheit der Exponate und Werbewirksamkeit verspricht. Die szenographische Grundidee, die Dauerausstellung als Schaulager umzusetzen, überzeugt. Das Archivregal ist modulartig und abwechslungsreich bespielt. Die Modularität ermöglicht auch spätere Erneuerungen wie den Wechsel einzelner Themen und den Austausch von Exponaten. Die Unterscheidung der in Szene gesetzten Literaten ist subtil mit unterschiedlichen Materialien und visuellen Erscheinungsformen umgesetzt. Die bespielten Nischen und die zahlreichen analogen und digitalen Interaktionen laden zum Stöbern und Entdecken ein. Die Besucher werden emotional und atmosphärisch stimmig abgeholt. Der Umgang mit aktuellen Vermittlungsmöglichkeiten und multimedialen Umsetzungen ist vielseitig und zeitgemäss. An der szenographischen Kompetenz und den professionellen Erfahrungen des Teams hegt die Jury keinerlei Zweifel. Der architektonische Eingriff, der die stringente Raumaufteilung in dieser Form aber mit sich bringt, verbaut die historische Raumstruktur zu stark. Dies wird im Vergleich der vorliegenden Projekte als zu negativ betrachtet. Auch wurde eine zentralere Positionierung des Thomas Mann-Zimmers gewünscht. 25 IB Immobilien Grundriss Geschoss E 26 HG | ARGE Emyl GmbH Barcelo Baumann Architekten 27 IB Immobilien Ansicht Nischen Ansicht Schauregal Grundrissausschnitt Ausstellungbereiche 28 HG | ARGE Emyl GmbH Barcelo Baumann Architekten 29 IB Immobilien Ansicht Bibliothek Ansicht Bibliothek Querschnitt Ausstellung - Gang - Bibliothek 30 HG | ARGE Emyl GmbH Barcelo Baumann Architekten Grundrissausschnitt Bibliothek 31 IB Immobilien Architektur 32 Birchmeier Uhlmann + Rabinovic Architekten, Zürich Anne Uhlmann, Carlos Rabinovic, Claude Hidber, Leonie Fromenwiler HG | Birchmeier Uhlmann + Rabinovich Architekten Birchmeier Uhlmann + Rabinovich Architekten 1. Stufe Gestalterischer Umgang mit der Bausubstanz Die grosszügige Raumstruktur im Bereich der Büros wird durch die Trennwände, die im oberen Bereich verglast sind erlebbar. Die beiden grossflächigen Durchbrüche vom Korridor in den Bereich der Wechselausstellungsfläche sind sehr massive Eingriffe in die Bausubstanz. Dieser Abbruch bis in die Tragstruktur wäre, sofern das Konzept des Gesamtentwurfes schlüssig genug wäre, denkbar. Funktion und Nutzung Die gut, da separat zur Ausstellung erschlossenen Büros, bilden leider ein Missverhältnis zur Fläche der Ausstellung. Die Idee eines demokratischen Tisches in der Bibliothek ist ein schöner Grundgedanke, lässt sich jedoch auf Grund der fehlenden Aufsicht nicht umsetzen. Durch die Positionierung des Tisches für die Forschenden mittig im Raum, ist von Unruhe durch die Zirkulation auszugehen, was die konzentrierte Forschungsarbeit erschweren dürfte. Die Anordnung etlicher Laufmeter Regalflächen in den Büros, die jedoch in die Bibliothek gehören, erschweren den Betrieb der Bibliothek. Die zusätzliche Nutzung der Bibliothek auch als Veranstaltungsraum, jedoch nur in den Abendstunden, ist ein denkbarer Lösungsansatz. Ausstellungskonzeption Szenographisch ist die Idee der Hördusche im Thomas-Mann-Zimmer eine schöne Idee und bietet grosses Potenzial. Ebenfalls vermag der Einbezug der Besucher mittels eines Laufbandes zu überzeugen. Jedoch scheint insgesamt ein Missverhältnis zwischen der Dauerausstellungsund Büroflächen zu bestehen. Die Umsetzung der Wechselausstellung mit fremden oder wertvolleren Originalen würde auf Grund der allgemein zugänglichen offenen Lage und der daraus resultieren Sicherheitsanforderungen scheitern. 33 IB Immobilien Grundriss Geschoss E 34 HG | ARGE Birchmeier Uhlmann + Rabinovich Architekten 35 IB Immobilien Querschnitt Korridor / Ausstellung Längsschnitt Büros / Ausstellung 36 HG | Birchmeier Uhlmann + Rabinovich Architekten Axonometrie Ausstellung 37 IB Immobilien Architektur Szenographie 38 Meletta Strebel Architekten, Zürich Ernst Strebel, Nilufar Kahnemouyi, Edgar Jordi, Valentina Grazioli, Anne Mette Lund Rasmussen Philippe Carrard HG | Meletta Strebel Architekten Meletta Strebel Architekten 1. Stufe Gestalterischer Umgang mit der Bausubstanz Durch den zweigeschossen, galerieartigen Einbau wird die grosszügige Raumstruktur, die Gustav Gull im ehemaligen Zeichensaal geschaffen hat, komplett zugestellt. Die Tatsache des Einbaus mit minimaler Eingriffstiefe, als eingestellte Konstruktion, ist denkmalpflegerisch jedoch als positiv zu werten. Funktion und Nutzung Die Zweigeschossigkeit des Büroteils wäre betrieblich eine grosse logistische Herausforderung. Die Nutzbarkeit der engen und vielen Treppen z.B. beim Buchtransport wird in Frage gestellt. Eine Galerie ist betrieblich nicht der richtige Ansatz für die Mitarbeitenden der Archive. Der Raum der Wechselausstellung erfüllt die Sicherheitsaspekte und wäre auch ausserhalb der Öffnungszeiten gut zu bewirtschaften. Der Lesesaal mit der grossen Kompaktusanlage, ist organisatorisch gut, entspricht jedoch nicht dem Selbstbildnis der Nutzer als Archiv, das mit dem neuen Standort auch einen Schritt in die Zukunft machen will. Die Möglichkeit die Bücher repräsentativ zu präsentieren wurde nicht genutzt. Ausstellungskonzeption Die von beiden Seiten zu bespielenden Teaser im Korridor, die auf die Bewegungsmuster der Besucher reagieren, sind eine szenographisch schöne Idee. Auf der einen Seite, im Bewegungsbereich – die schnelle und kurze Information. Auf der anderen Seite, geschützt und ausserhalb der Zirkulationsflächen – die vertieften Informationen. Mit einem so niederschwelligen Angebot wäre es möglich, Studierende und Mitarbeitende für beide Archive und ihre Arbeit zu interessieren und zu einem Besuch der Ausstellung zu animieren. 39 IB Immobilien Grundriss Geschoss E 40 HG | Meletta Strebel Architekten 41 IB Immobilien Ansicht Ausstellung Ansicht Ausstellung Grundrissausschnitt Ausstellung 42 HG | Meletta Strebel Architekten Ansicht Ausstellung Ansicht Ausstellung 43 IB Immobilien Architektur Szenographie Bauphysik 44 Ruggero Tropeano Architekten, Zürich Ruggero Tropeano, Linda Looser Linda Fregni Nagler Christoph Keller HG | Ruggero Tropeano Architekten Ruggero Tropeano Architekten 1. Stufe Gestalterischer Umgang mit der Bausubstanz Durch die reduzierte Eingriffstiefe in den ehemaligen Zeichensaal vermag der Entwurf denkmalpflegerisch zu überzeugen. Leider wird das Erleben des grosszügigen Raumes durch die Trennwand zwischen Büros und Ausstellung wieder stark beeinträchtigt. Die möglichen Qualitäten wurden nicht klar genug herausgearbeitet. Ausstellungskonzeption Eine modernerer Ansatz der Präsentation der Objekte in Richtung multimedialer Technik wäre als zukunftsweisender Ansatz wünschenswert gewesen. Die Möglichkeiten die Ausstellungsfläche nach aussen z. B. zu den Studierenden und Mitarbeitenden zu vermitteln, wurden nicht aufgezeigt. Die verbindenden Elemente innerhalb der Ausstellung wurden nicht ausreichend aufgezeigt. Funktion und Nutzung Büroflächen als Grossraumbüros sind nur schwer zu nutzen, da sie auch nicht den Sicherheitsanforderungen, die an die Mitarbeitenden gestellt werden, erfüllen können. Trotz des Bestrebens die Aufsicht des ThomasMann-Zimmers möglichst dezent mittels eines Fensters auszuführen, ist die Aufsicht durch die Archivleitung schwer vorstellbar. Eine grössere Erlebbarkeit und eine bessere Präsentation der Bücher in der Bibliothek wäre wünschenswert gewesen. Die Bibliothek als Ansammlung von Regalen überzeugt nicht. Die Mischnutzung des Pallmann-Zimmers als Sitzungsraum und Lesesaal ist nicht denkbar. Die gebäudetechnischen Überlegungen zeugen von umfassendem Wissen konservatorischer Anforderungen und wurden bereits fortgeschritten erarbeitet. 45 IB Immobilien Grundriss Geschoss E 46 HG | Ruggero Tropeano Architekten 47 IB Immobilien Ansicht Ausstellung Schnitt Ausstellung / Korridor / Besprechung Grundrisausschnitt Ausstellung 48 HG / MFA | Ruggero Tropeano Architekten Axonimetrie Ausstellung 49 IB Immobilien 50 HG | Genehmigung Genehmigung Das Beurteilungsgremium hat den Schlussbericht zum Studienauftrag in der vorliegenden Form am 01. Dezember 2015 genehmigt. Drazenka Dragila-Salis Direktorin Infrastrukturbereich Immobilien, ETH Zürich Dr. Stefan Wiederkehr Leiter Sammlungen und Archive ETH Zürich André Born Architekt BSA, Bern Antonia Banz Dipl. Innenarchitektin FH, Szenografin raumprodukt GmbH, Zürich Lukas Knörr Kantonale Denkmalpflege, Zürich Prof. Angeli Sachs Kuratorin und Professorin im Departement Kulturanalysen und Vermittlung, ZHdK Zürich Daniel Nötzli Senior Projektentwickler, Infrastrukturbereich Immobilien, ETH Zürich 51 IB Immobilien 52 Kontakt ETH Zürich Infrastrukturbereich Immobilien Kreuzplatz 5 8092 Zurich www.immobilien.ethz.ch
© Copyright 2024 ExpyDoc