SMI Pfarrei-Nachrichten 01 | 2014 GEMEINSCHAFT ENTSTEHT DURCH ZUSAMMENHALT Unsere Pfarrei erhält ein neues Gewand. >> Seite 4 Weihnachten künftig monatlich Kirche aus Sicht der Jugend Dialogprozess im Bistum Essen Eine nicht ganz ernst gemeinte Geschichte und das Interview, warum an Weihnachten die Kirchen so gut besucht sind. Was denkt die Jugend über die Kirche, und wie können sich unsere Gemeinden an die heutige Gesellschaft anpassen? Kirche muss anders werden, als sie es noch vor Jahrzehnten sein konnte. Ein Zukunftsbild für unsere Gemeinden. >> Seite 12 >> Seite 18 >> Seite 21 2 | Auf ein Wort Inhaltsverzeichnis | 3 Liebe Schwestern und Brüder, 12 Peter W. Keinecke, Pfarrer Gregor Myrda, Pastor Ludwig Opahle, Pastor auch gehen müssen. Die Gemeinsamkeiten und die gegenseitigen Ergänzungen sind uns strukturell vorgegeben und bieten auch entsprechende Chancen. Frieden bedeutet in diesem Zusammenhang, dass jeder Mensch an seinem Platz steht, und aus der Kraft und der Liebe Gottes leben kann. Immer wieder sehen wir seit alter Zeit, dass es auch in der Kirche Menschen gibt, denen es vorrangig um die eigene Sache geht und das damit das Ganze und auch der Mitmensch aus dem Blick gerät. Der Zusammenhalt ist etwas, für das wir uns bewußt entscheiden, damit unsere Pfarrei wirklich eine lebendige Einheit wird. Dazu gehört besonders der Blick darauf, wie wir uns gegenseitig in unseren Bemühungen fördern können. Wir brauchen das Kommen Gottes in unsere Welt, damit wir wieder zueinander kommen können und füreinander da sind. Das Motto dieser neuen Pfarrzeitschrift lautet „Gemeinsamkeit durch Zusammenhalt“. In unserer Pfarrei ist es weiterhin nötig, die jeweils anderen Gemeinden und Gruppierungen im Blick zu halten, bzw. neu in den Blick zu bekommen. Im kommenden Jahr könnte nun dazu der Leitungswechsel in der Pfarrei einen neuen Anfang bieten. Gemeinsamkeit durch Zusammenhalt, dieses Motto dieser neuen Zeitschrift beschreibt einen Weg, den wir immer wieder gehen werden und Gemeinschaft entsteht durch Zusammenhalt Pater Clemens Rogge das Weihnachtsfest bringt uns neu in Kontakt mit einer wesentlichen Initiative Gottes, der die Menschen sammeln und zu seinem Frieden führen will. Wir sollten uns gegenseitig im Blick halten, uns gegenseitig unterstützen und für die Vielfalt des Glaubenslebens in unserer Pfarrei dankbar sein. Wir wünschen Ihnen allen Gottes Segen! Ihre Pastöre aus Meinerzhagen, Kierspe und Valbert Impressum: Herausgeber: Redaktion: Pfarrei St. Maria Immaculata, Kampstraße 1, 58540 Meinerzhagen Ulrich Jatzkowski (verantwortl.), Timo Brozio, Maximillian Gerhard, Gertrud Goldbach, Kurt Huter, Stephan Jatzkowski, Christoph Kistner, Martin Klamm Titelbild: Gertrud Goldbach Gestaltung/Idee: Marco Reifenberg – VitaminD GbR, Wiehl Satz/Layout: Tanja Beigel – Welpdruck GmbH, Wiehl Druck: Welpdruck GmbH, Auflage: 15.000 Exemplare Kontakt: [email protected] www.katholische-kirche-kierspe.de 16 18 21 4 Unsere Pfarrei erhält ein neues Gewand Das neue Logo der Pfarrei – Entstehung und Deutung 5 16 Normaler als du denkst. Christsein in Kierspe 2015 Gemeinde Meinerzhagen 17 Eine Gemeinde stellt sich vor Kirche aus Sicht der Jugend Die Kirchen der Pfarrei im Überblick 19 Ökumenische Woche in Kierspe 26 18 Was denkt die Jugend über die Kirche? St. Marien in Meinerzhagen 6 St. Martin in Meinerzhagen 7 St. Josef in Kierspe 8 St. Engelbert in Rönsahl 9 Trotz statt Protz 19 Zukunftsbild Du bewegst Kirche 21 Stabwechsel in der Pfarreileitung 22 Wir für Sie! 23 Jahresstatistik 2014 23 Gemeindeleben in Bildern 24 Gottesdienst zur Weihnachtszeit 14 Pilger- und Gemeindefahrt 26 Kulinarische Idee Termine der Pfarrei 27 Eine Weihnachtsgeschichte 28 St. Christophorus in Valbert 10 St. Maria Magdalena in Grotewiese 11 Weihnachten künftig monatlich – 12 eine nicht ganz ernst gemeinte Geschichte Interview – Zwei Fragen 13 15 (nicht nur zur Weihnachtszeit) 4 | Pfarrei St. Maria Immaculata Das neue Logo – Entstehung und Deutung | 5 SMI Pfarrei-Nachrich ten 01 | 2014 Gemeinsamkeit entsteht durch Zusammenhalt Liebe Leserin, lieber Leser, vor Ihnen liegt unsere neue Pfarreizeitung SMI . Wir möchten ihnen in der ersten Ausgabe unser neues Logo, unser neues Gewand, vorstellen und die Hintergründe zur Entstehung erläutern. Aus drängenden finanziellen Gründen wurden in einer grundlegenden Umstrukturierung das Bistums Essen, auch im Vorgriff auf künftige Engpässe im Bereich des pastoralen Personals, etwa 250 Gemeinden zu 43 Großpfarreien zusammengelegt. Für das Obere Volmetal bedeutete das, dass die ehemals eigenständigen Gemeinden aus Meinerzhagen, Kierspe und Valbert zu einer Großgemeinde fusionierten. Damit wurde die neue Pfarrei St. Maria Immaculata Meinerzhagen-Kierspe mit über 150 km2 Fläche zur zweitgrößten und mit rund 8.000 Mitgliedern zur kleinsten Pfarrei im Bistum Essen. Aber wie sollte man auf so einer riesigen Fläche, bei so vielen unterschiedlichen Ansichten und Charakteren zu einer Einheit finden? Natürlich hatte jeder Angst, dass ihm von seinen liebgewonnen Gewohnheiten etwas genommen wird, seine Gemeinde zurückstecken muss, man im hauptamtlichen personellen Bereich nicht mehr so gut aufgestellt ist. Über die Jahre hinweg haben die verantwortlichen Gremien immer wieder kleine Schritte aufeinander zugemacht, aber wir sind noch nicht am Ziel des langen und beschwerlichen Weges zu einer Pfarrfamilie. Mehrwert für alle erzielen – Unser neues Gewand Der im November 2013 neugewählte Pfarrgemeinderat (PGR) hat sich zur Aufgabe gemacht die Zusammengehörigkeit und das Zusammenwachsen aller drei Gemeinden voranzubringen. Dabei soll die Pfarrei, als übergeordnete Instanz, im Mittelpunkt stehen, aber die einzelne Gemeinde als eigene und individuelle Institution bestehen bleiben. Eine erste Gemeinsamkeit, die visuelle Einheit, soll durch das von der Agentur VitaminD aus Wiehl entwickelte Logo erreicht werden. Bewusst hat sich der PGR dazu entschlossen, das Logo von einem externen Dienstleister entwickeln zu lassen. In zahlreichen Gesprächen haben wir viel darüber gelernt, wie wir in der Öffentlichkeit überhaupt wahrgenommen werden, wo unsere Schwächen und Stärken in der Kommunikation nach außen liegen und wie wir unsere Philosophie und unsere Werte als Pfarrei und als einzelne Gemeinde in die Öffentlichkeit tragen können. Dabei ist uns bewusst geworden, dass wir eine Gemeinsamkeit, einen wirklichen Zusammenhalt nur durch gegenseitige Er- gänzungen und Respekt im Umgang miteinander erreichen können. Daran werden wir auch in der Zukunft weiter arbeiten müssen. GEMEINSCHAFT Unsere Pfarrei erhäl ENTSTEHT DU RCH ZUSAMME NHALT nd. >> Seite t ein neues Gewa Weihnachten künfti g monatlich Eine nicht ganz ernst gemeinte Geschichte und das Interview, warum an Weihna chten Kirchen so gut besuch die t sind. >> Seite 12 Kirche aus Sicht 4 der Jugend Was denkt die Jugend über die Kirche, und wie können sich unsere Gemeinden an Gesellschaft anpass die heutige en? >> Seite 18 Dialogprozess im Bistum Essen Kirche muss anders werden, als sie es noch vor Jahrzehnten sein konnte. Ein Zukun ftsbild für unsere Gemeinden. >> Seite 21 Neue Aufgaben gemeinschaftlich angehen Viele weitere Aufgaben werden in den nächsten Jahren nur gemeinschaftlich gelöst werden können. Unser Ziel muss es sein, Bewusstsein für und Einsicht in die notwendigen Veränderungen zu schaffen. Als Pfarrei müssen wir hier eigene Zukunftsperspektiven entwickeln. Wichtig: Es geht nicht vorrangig um Strukturen, Geld und Gebäude. Es geht um die Frage, welche pastoralen Leitperspektiven angesichts der bestehenden Rahmenbedingungen entwickelt werden können. Dabei sollte die Achtung voreinander und die Freude an der gemeinsamen Arbeit im Vordergrund stehen. Mit einer positiven Grundeinstellung können wir (fast) alle Aufgaben lösen. Vielleicht können wir auch in unserer heimischen Region, hier im Oberen Volmetal, ein gutes Beispiel für unsere Kommunen und Vereine werden und zeigen, wie wir eine Gemeinsamkeit durch Zusammenhalt und gegenseitige Wertschätzung erreichen. SMI – die neue Pfarrzeitung Dies ist die erste Ausgabe unserer neuen Pfarrzeitung, in die wir viel Herzblut und Leidenschaft gesteckt haben. Wir wollen Ihnen in regelmäßigen Abständen Geschichten präsentieren, die mal unterhaltsam sind, mal erstaunlich, die mitunter zum Nachdenken und Mitmachen anregen. Lernen Sie unsere Pfarrei mit ihren drei Gemeinden in Meinerzhagen, Kierspe und Valbert durch SMI ein wenig näher kennen. SMI steht für St. Maria Immaculata lebendig und soll Sie ein wenig neugierig auf die vielfältigsten Angebote unserer Gemeinden machen. Wir laden Sie ein, ein Teil unserer Pfarrei zu werden. Nutzen sie die zahlreichen Angebote in den Gemeinden, vielleicht sehen wir uns ja bei einem der Weihnachtsgottesdienste. Sie sind herzlich eingeladen und Sie werden überrascht sein, was „Kirche vor Ort“ alles bieten kann! An einem Nachmittag besuchte mich Ulrich Jatzkowski vom Pfarrgemeinderat in meinem Büro und fragte mich, ob ich Interesse daran hätte, ein neues Logo für die Pfarrei St. Maria Immaculata zu entwickeln. „Na klar!“ antwortete ich schlagartig. Zum einen ist die Entwicklung eines Logos immer eine tolle und sehr willkommene Herausforderung und zum anderen ist es eine besondere Abwechslung für mich ein Logo für eine Pfarrei zu entwickeln. In meiner beruflichen Laufbahn als Grafikdesigner habe ich zwar schon einige Logos entwickeln dürfen, meistens jedoch für kleine oder mittelständische Unternehmen aus dem Wirtschafts-, Industrie- oder Dienstleistungssektor. Für eine Pfarrei zu arbeiten stellte eine ganz neue Herausforderung für mich dar. Die Anforderungen an das neue Logo In einem ersten Gespräch habe ich viele Dinge über die Pfarrei St. Maria Immaculata und ihre zugehörigen Gemeinden erfahren. Ich erfuhr viele Details über die Veränderungen der letzten Jahre und das Zusammenwachsen der zuvor eigenständigen Gemeinden. Bereits jetzt war klar wie das erste Schlagwort auf meiner „Anforderungsliste“ lauten sollte: Zusammengehörigkeit. Trotzdem sei es wichtig auszudrücken, dass jede Gemeinde auch eine eigene, individuelle Institution darstelle, erfuhr ich in unserem Gespräch. Zusammen erarbeiteten wir weitere Anforderungen an das neue Logo. Wir waren uns einig, dass eines der vorrangigen Ziele sein musste, für eine bessere Wahrnehmung in der Öffentlichkeit zu sorgen. Eine weitere Anforderung an das Logo war es die Philosophie und die Werte der Pfarrei zu transportieren. Das neue Logo sollte lebendig, freundlich, offen, fröhlich, modern und warmherzig wirken. Grundsätzlich muss ein Logo Originalität besitzen, prägnant und stimmig sein und schlussendlich einen möglichst hohen Wiedererkennungswert aufweisen. In diesem Sinne eine schöne Advents- und Weihnachtszeit und viel Freude beim Lesen und Entdecken. Ihr Pfarrgemeinderat Gemeinsam entwickelten der Pfarrgemeinderat, links Ulrich Jatzkowski, Vertreter des PGR, und Marco Reifenberg, Agentur VitaminD aus Wiehl, das neue Erscheinungsbild der Pfarrei. Nachdem nun die Anforderungen an das Logo feststanden, begann ich mit der Umsetzung. Es galt nun Bilder zu finden, die die einzelnen Gemeinden symbolisieren. Bei meinen Recherchen blieb mein Blick an den Kirchengebäuden hängen. Jedes einzelne Gebäude hat eine außergewöhnliche Silhouette. Sehr individuell und dadurch auch in einer abstrakten Darstellung gut zu erkennen. So sind aus den Umrissen der Kirchengebäude drei Symbole entstanden, die es nun zu kombinieren galt. Ich erinnerte mich an eine Formulierung in einem unserer ersten Gespräche: „Es soll die Zusammengehörigkeit zum Ausdruck kommen, ohne dass die Gemeinden ihre individuelle Persönlichkeit verlieren“. So entstand die Idee, die einzelnen Symbole wie ein Puzzle zu verbinden – aus einzigartigen Puzzleteilen wächst ein „großes Ganzes“. Da das Logo auch Harmonie zwischen den einzelnen Gemeinden ausdrücken soll, habe ich im nächsten Schritt nach Farbharmonien gesucht, die diesem Anspruch gerecht werden. So entstanden die Farben Blau, Rot und Grün in ihrer jeweiligen Ausprägung. Die Farbe Blau steht für Harmonie, Zufriedenheit und Unendlichkeit, die Farbe Rot für Dynamik, Aktivität und Wärme und die Farbe Grün für Neubeginn, Entspannung und Hoffnung. Die Zuordnung der Farben zu der jeweiligen Gemeinde, sowie auch die Reihenfolge der Kirchengebäude, wurde übrigens nach rein gestalterischen Kriterien vorgenommen. Die Deutungsmöglichkeiten des Halbkreises oberhalb der Kirchengebäude möchte ich an dieser Stelle nicht vorweg nehmen. Grundsätzlich steht ein Kreis für Ganzheit, Ausgewogenheit, Unendlichkeit oder auch das Göttliche. Hier sollte der geneigte Betrachter seiner eigenen Interpretation freien Lauf lassen. Das Kreuz wurde nachträglich hinzugefügt, um den christlich-religiösen Hintergrund zu unterstreichen. Die gewählte Schriftart gilt als filigran, offen und heiter und passt optisch sehr schön in das Gesamtbild des Logos. Ich wünsche der Pfarrei viel Spaß, Freude und den gewünschten Erfolg mit dem neuen Logo. [Marco Reifenberg, [email protected]] 6 | Die Kirchen der Pfarrei Die Kirchen der Pfarrei | 7 St. Martin in Meinerzhagen Die Pfarrkirche St. Marien in Meinerzhagen Die heutige Marienkirche in Meinerzhagen ist bereits das dritte katholische Gotteshaus auf gleichem Grundstück. Es begann mit einer zur Kapelle umgebauten Schmiede etwas den Berg hinauf zur evangelischen Kirche 1855. Es folgte am heutigen Platz 1929 eine Wegkirche mit angebautem Pfarrhaus. 1970 wurde ein fast neuer Bau unter Verwendung alter Gebäudeteile nach den Impulsen des 2. Vatikanischen Konzils erstellt. So ist es charakteristisch für St. Marien, dass der Altar von drei Seiten umgeben von Bänken für die Mitfeiernden ist, also der wieder verstärkt empfundene Mahlcharakter Die Marienkirche im Zentrum der Stadt. der Messe hervorgehoben wird. Der Opfersteincharakter wird ergänzt durch das Tischmotiv. Die offene Holzkonstruktion des Daches erinnert an das Konzilsmotiv vom wandernden Gottesvolk, eher an eine Hütte, ein Schiff, ein Zelt als eine Gottesburg. Die drei Stützen (Pfeiler) sind in 12 Teile gegliedert, erinnern also an die Apostel als Säulen des neuen Gottesvolkes. „Leuchtende Säule“ auf dem Weg ist das große Kreuz an der Stirnwand hinter dem Altar mit dem Gekreuzigten in unübersehbarer Größe. Der Ort der Verkündigung (Tisch des Wortes), der Ort der Taufe und der Ort der bleibenden Gegenwart Jesu sind dem Konzil gemäß dem Altar zugeordnet. Die Bundglasfenster von Egon Stratmann aus Hattingen haben die Themen „Taufe“, „Schuld und Vergebung“, „Himmlisches Jerusalem“, „Immaculata“ und „Rosa mystica“ (geheimnisvolle Rose als Marientitel aus der lauretanischen Litanei). Zwei beeindruckende Skulpturen aus den Jahren nach dem Umbau finden sich vorne rechts vom Tabernakel: Maria als „Magd des Herrn“ und der Zimmermann Josef mit dem Jesuskind! Das goldene, ehemalige Altarkreuz deutet nun über dem Kreuzweg die Herrlichkeit an, in die Jesus gegangen ist. An der Orgelempore sind vier Heiligenfiguren unbekannter Herkunft angebracht, eine stellt Johannes den Täufer mit dem Gotteslamm dar. Der Altar ist von drei Seiten umgeben von Bänken für die Mitfeiernden. [Peter Wilhelm Keinecke] Der Grundstein dieser dem Hl. Martin geweihten Kirche wurde 1966 gelegt. Der Grundriss weist hinter dem Altar einen Apsis ähnlichen Halbkreis auf, der sich zum hinteren Teil der Kirche v-förmig weiter öffnet, was an eine Parabel mit dem Altar im Brennpunkt erinnert. Diese auffächernde Form, die sich auch in den drei am Altar orientierten Bankreihen wiederfindet, verleiht dem Kirchenraum eine gute Akustik. Der monolithische, hellgraue glatte Steinaltar erhebt sich mit zwei Stufen nur geringfügig über dem normalen Kirchenniveau, was eine Neuerung aus dem 2. Vatikanischen Konzil aufgreift. Die Sockel des Tabernakel und des Ambo sind aus demselben hellgrauen Stein wie der Altar, während ihre Aufbauten aus Bronze und das Taufbecken stilistisch zu einander passend gestaltet sind. Dabei kommt im Aufbau des Altars, des Tabernakels und des Ambo, grundrisslich gesehen, vielfach verwoben das Kreuzmotiv vor. Die Kirchenraum wird von vielen Fenstersegmenten erhellt, die neben hellen Flächen in drei dominaten Farben gehalten sind: Rot (als Zeichen der Liebe), Grün (als Zeichen der Hoffnung) und Blau (als Zeichen des Göttlichen und der Transzendenz). Im roten Bereich ist ein Martins-Fenster vorhanden, während der Grüne Bereich eine sehr großflächige Darstellung des Himmlischen Jerusalems zeigt. Die Farbe Blau ist auch die Farbe des Glaubens und kommt ebenso als Deckenfarbe vor, was beim Betrachter den Eindruck eines offenen Himmels erweckt. Künstlerisch sehr ansprechend sind das in dezenten Farben gehaltene zweite Martinsbild, ebenfalls mit Mantelteilung, in Form eines Holzreliefs am Chorturm sowie die Andachtsecke mit Madonnen-Skulptur, die ein nach unten offener Siegeskranz umschließt. Letzterer hat in seiner vollständigen Ausprägung sein Spiegelbild an der himmelblauen Decke genau über dem kupfernen Kreuz über dem Altar. Die ursprüngliche Orgel wurde vor einigen Jahren durch jene aus der profanierten Kirche St. Peter am See in Hunswinkel ersetzt, die auf diese Weise erhalten bleiben konnte und hier somit weiterhin gute Dienste leistet. [Christoph Kistner] 8 | Die Kirchen der Pfarrei Die Kirchen der Pfarrei | 9 St. Josef in Kierspe St. Engelbert in Rönsahl Eine katholische Gemeinde in Kierspe entstand wieder Anfang des 20. Jahrhunderts. Sie entwickelte sich aus Zuzügen von Menschen katholischen Glaubens. Zuerst kamen die, die hier Arbeit in der sich entwickelnden Industrie fanden. Die katholische Gemeinde in Rönsahl entstand am Beginn des 20. Jahrhunderts. Wie in Kierspe kamen die Menschen aufgrund der Industrialisierung auf Arbeitssuche hierhin. Die Lage des Ortes an der Grenze zum Bergischen Land bestimmte von Anfang an das kirchliche Leben. Denn hier verlief die Grenze der Erzbistümer Paderborn und Köln. Am Anfang waren die wenigen Katholiken der Pfarrei in Meinerzhagen, die zum Erzbistum Paderborn gehörte, zugeordnet. Aus praktischen Erwägungen wurden aber 1934 die Gemeindemitglieder der Pfarrei in Marienheide zugewiesen. So kamen sie damit in die Zuständigkeit des Erzbistums Köln. Eine erste Messe wurde 1922 in der evangelischen Schule gehalten. Gottesdienste fanden aber in Kierspe nur unregelmäßig statt. Im Jahr 1938 erhielt Meinerzhagen eine neue Vikariestelle. Nun konnte ein Vikar von dort aus Kierspe intensiver betreuen. 1940 wurde dann von der bischöflichen Behörde die „Pfarrvikarie St. Josef in Kierspe“ Feierlich gestalteter Altarraum zu einem Taizé-Gottesdienst. geschaffen, was den Grundstein für eine neue Gemeinde legte. Der Krieg brachte immer weiter neue Katholiken in den Ort. Bombengeschädigte und Bombengefährdete kamen in großer Zahl in den Bereich der oberen Volme. Nach Kriegsende wuchs die Gemeinde dann weiter durch Flüchtlinge aus den deutschen Ostgebieten. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten sich die Katholiken, dank der Gastfreundschaft anderer Gemeinden, zum Gottesdienst versammeln können. 1946 konnte aber mit dem Erwerb und Umbau einer Ostarbeiterbaracke von der Firma Otto Fuchs eine kleine Kapelle entstehen. Diese Kapelle erwies sich aber im Laufe der 50er Jahre als zu klein. Mit seinem Dienstantritt 1956 nahm Vikar Albert Brand die Planungen für eine neue Kirche auf. Mit der Gründung des Bistums Essen 1958 wurde Kierspe ein Teil dieses Bistums. Der Neubau einer Kirche in Kierspe wurde auch vom neuen Bistum als vordringlich angesehen, die Grundsteinlegung erfolgte zügig am 19. Juli 1959. Am 1. April 1960 wird Kierspe selbstständige Pfarrei und am 10. Mai 1961 wird die Kirche St. Josef von Bischof Franz Hengsbach feierlich geweiht. Die Entscheidung für den Architekten Prof. Gottfried Böhm gab der Gemeinde nicht nur eine funktionale und großzügige Kirche, sondern ein herausragendes Baudenkmal. In Kierspe entstand sicher eine seiner schönsten Kirchen. Die Entscheidung für den Erwerb eines großzügigen Grundstücks für den Kirchenneubau erwies sich auch in den Folgejahren als glücklich. So findet die Gemeinde hier eine Infrastruktur für vielfältige Aktivitäten, sogar für größere und viel besuchte Veranstaltungen wie den Gemeindekarneval, das Oktoberfest und den alljährlichen Martinszug . Dazu bieten die großzügigen Freiflächen im Sommer viel Platz für das beliebte Gemeindefest. Ab 1945 begannen Geistliche aus Marienheide dann in der evangelischen Kirche für die Rönsahler Katholiken Gottesdienste abzuhalten. [Martin Klamm] Blick auf die Westfenster. Tabernakel werden. Nach der Bildung der Pfarrei St. Maria Immaculata 2006 ergab sich für die Kirche St. Engelbert eine schwierige Situation. Da durch die Neugliederung der Gemeinden auch gleichzeitig eine Reduzierung der Kirchen und kirchlichen Gebäude erfolgen sollte, wurde die Finanzierung und der Erhalt der Kirche in Rönsahl auf Dauer unsicher. St. Engelbert bekam den Status einer „weiteren Kirche“ was dazu führte, dass weder für das Gebäude oder für Personal Gelder bereitgestellt werden sollten. Jedoch wurde für St. Engelbert im Zuge dieser Neugliederung eine vorläufige Bestandgarantie für die nächsten zehn Jahre, bis zum Jahr 2018, gegeben. Das Bestreben war aber für die wachsende Zahl der Gemeindemitglieder eine eigene Kirche zu bauen. 1953 war dann die Grundsteinlegung für St. Engelbert, und am 7. November 1954 wurde die Kirche vom Kölner Weihbischof Ferche konsekriert. Die Gründung des Bistums Essen am 1. Januar 1958 brachte wieder Veränderungen. Die Gemeinde in Rönsahl kam wieder in die Zuständigkeit der Pfarrei Meinerzhagen, und damit in den Bereich des neuen Bistums. Die Geistlichen wurden jedoch weiter von Marienheide gestellt. Aber schon 1967 wurde die Gemeinde in die Kirchengemeinde St. Josef Kierspe umgepfarrt. Dies nahm die Eingemeindung von Rönsahl in die Stadt Kierspe vorweg, jedoch blieb die seelsorgerische Betreuung bis 1977 in den Händen der Marienheider Geistlichen. Nach der Übernahme auch der seelsorgerlichen Verantwortung durch die Pfarrgemeinde St. Josef war es dem Bistum Essen noch zweimal möglich, eigene Priester für Rönsahl zu stellen. Ab 1999 musste dann die Gemeinde vom Kiersper Geistlichen mitbetreut Diese Situation macht das kirchliche Leben und das Engagement der Gemeindemitglieder sicher nicht einfach. Ein Verkauf oder Abriss der Kirche wäre dann ein Rückzug aus dem Ort nach 60 Jahren. Ob in absehbarer Zeit dann jemals wieder in Rönsahl eine Kirche auf das Vorhandensein von katholischen Gläubigen hinweist, ist eher unwahrscheinlich. [Martin Klamm] Taufbrunnen 10 | Die Kirchen der Pfarrei St. Christophorus in Valbert Rückblick auf die kirchliche Geschichte von Valbert Pfarrer Heine ist 1940 der zuständige Seelsorger für Meinerzhagen und zeitweise auch für Valbert, Grotewiese und Hunswinkel. Die Zuständigkeit wechselte jedoch noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert zwischen Meinerzhagen und Attendorn. Erst als das Bistum Essen gegründet wurde, lag die Zuständigkeit wieder bei Pfarrer Heine. Nach dem zweiten Weltkrieg kamen wieder mehr Katholiken nach Valbert. Sie wurden von Pastören aus Grotewiese betreut. Gefeiert wurden die Gottesdienste in der ersten Zeit in der heutigen Ebbeschule. Nach einiger Zeit konnten die Katholiken in der evangelischen Kirche ihre Gottesdienste feiern. Pfarrer Willig schreibt: „Über 20 Jahre spüren Die Kirchen der Pfarrei | 11 St. Maria Magdalena in Grotewiese wir die Gastfreundschaft von den Gläubigen der ev. Kirche.“ Der Gottesdienst fand im Wechsel zwischen Valbert und Grotewiese statt. Das hieß für die Gläubigen eine Stunde Fußweg. 1958 Gründung des Bistums Essen – zu dem Valbert dann gehört. 1960 01. August. – St. Maria Magdalena in Grotewiese wird zur Expositur mit eigenem Kirchensiegel. 1962 Nach langen Verhandlungen endlich der erste Spatenstich, im August die Grundsteinlegung mit Pfarrer Heine. Architekt ist Professor Hermann Gehring aus Essen. 1963 April – Glockenweihe durch Dechant Johannes Brühl aus Lüdenscheid im Beisein von Pfarrer Heine, Meinerzhagen. Die drei Glocken stehen für: St. Christophorus, Valbert, St. Maria Magdalena, Grotewiese, und St. Maria Immaculata, Meinerzhagen. 1963 1. Mai – durch Bischof Hengsbach und Dechant Johannes Brühl wurde im Beisein von Pfarrer Heine die Kirche Christophorus geweiht. 1964 Die Orgel wird geweiht, es ist eine Walkes-Orgel aus Ludwigsburg mit 6 Registern und 400 Pfeifen. 1965 01.02. St. Christophorus wird selbstständige Pfarrei, zu der auch die Kapelle St. Maria Magdalena gehört. 1968 St. Christophorus erhält endlich das lang ersehnte große Altarkreuz. 1968 Paul und Emilie Hosnowski werden Küster, dieses Amt führen sie bis November 1985 1984 Umbau des Pfarrheimes. 1992 Die Kirche ist eine Zeit lang wegen Renovierungsarbeiten innen und außen geschlossen, auch am Glockenturm muss gearbeitet werden. 2006 Neugliederung der Pfarreien im Bistum Essen. 2007 Der Innenraum der Kirche erhält einen neuen Anstrich. 2010 Pastor Ludwig Opahle wird eingeführt. 2013 der Gemeindesaal wird renoviert und der Außenbereich neu gestaltet. 2013 Im Mai wird die 50-Jahrfeier mit Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck, Pfarrer Peter Wilhelm Keinecke und Pastor Ludwig Opahle gefeiert. [Kurt Huter] Erhöht auf einem Bergrücken, sieht man sie schon von Weitem, unsere kleine Kapelle, von Attendorn kommend, ein leuchtend weißer Punkt im Grünen, mit schlanken neugotischen Fenstern und dem kleinen Dachreiter samt seinem braven Dorfgockel. Zum Magdalenenfest im Jahre 1866 läuteten die Kapellenglocken das erste Mal, in dem von Architekt Güldenpfennig aus Paderborn entworfenen Bau, an dem viele fleißige Helfer in unzähligen Arbeitsstunden drei Jahre lang gebaut hatten. Im Jahre 1981 wurde die Kapelle von Grund auf renoviert. Hierbei wurde auch das eindrucksvolle Christusfenster wieder freigelegt, welches Jahrzehnte zuvor zugemauert worden war, weil die Morgensonne störte. Nun strahlt die Sonne wieder hin- durch und zeigt unsere wahre Sonne, den segnenden Christus, der in seiner Hand das LIBER VITAE (Buch des Lebens) trägt. Er blickt jeden einzelnen in der Kapelle an, wo immer man sich auch aufhält. Die Kapelle ist vielleicht kein Wallfahrtsort, aber es pilgern trotzdem und „Gott sei Dank“ unzählige Besucher hierher. Ein Ort der Stille, des Gebets; ein heiliger Ort. Die Kapelle ist in den Farben ROT GELB - GRÜN gehalten, was auch zu ihrer „gemütlichen“ Atmosphäre beiträgt. Die Madonna ist ein gern genutzter Raum für das ganz private Gebet, wo in einem Fürbittbuch auch Gedanken eingetragen werden können. Die 14 Kreuzwegtafeln und das Osterbild wurde 1980 von Egon Stratmann gemalt. Ebenso wie die beiden Schrägwände, die 1990 gestaltet wurden. Links und rechts vom Christusfenster zwei Steinfiguren: Hl. Johannes und Hl. Maria Magdalena. Die Natur ringsum gehört zum Bild der Kapelle und wurde in die Kapelle hereingeholt. Überall sind Blätter und Blüten, z. B. bestehen die Lampen aus Blättern. Die Zeichen des Glaubens in Grotewiese Die Kapelle ist das auffälligste und meistsagende Glaubenszeichen in Grotewiese, aber nicht das Einzige! In den vergangen Jahren und Jahrzehnten sind etliche andere hinzugekommen: • DasEstenbergkreuz,welches 1980 geweiht wurde. • DervonEgonStratmanngestaltete Magdalenenbildstock. • DieFranziskuswand,geweihtvon Bischof Franz Hengsbach im Jahre 1985. • DerChristophorus,dersichander Südwand zur Straße hin befindet. • DerGuteHirteaufdemFriedhof. • DasBildnisderEmmausjüngeram Pastorat. • DieMartinskapelleamWaldrand. • DerJakobsbrunnenzwischen Kapelle und Pastorat. Und und und... Vorbeikommen und entdecken! Eine Kapelle und Umgebung, in der man Ruhe finden kann und wo sich ein Besuch auf jeden Fall lohnt. [Anette Valenthorn] Das Christusfenster. Die Kapelle in Grotewiese. 12 | Weihnachten künftig monatlich – eine nicht ganz ernst gemeinte Geschichte Interview | 13 ng... u d l e m l ...Ei 2 Zwei Fragen... Kirchen beschließen: Weihnachten ab 2015 künftig das ganze Jahr „Warum sind die Gottesdienste an Heilig Abend so gut besucht?“ und „Was erwarten die Kirchenbesucher von diesen Gottesdiensten?“, zwei Fragen die wir dem Kreisdechanten Patrick Schnell, dem Pfarrer unserer Pfarrei Peter Wilhelm Keinecke sowie der Christin Edeltraud Kleffner aus Kierspe stellten. Wo die Einschätzungen unterschiedlich sind, aber auch wo sie sich gleichen, hier sind die Antworten. n Vatikanstadt - Ab 2015 wird Weihnachten auf das ganze Jahr ausgeweitet. Ziel des Beschlusses soll unter anderem sein, die hohen Besucherzahlen der Christmette nicht nur am Heiligen Abend zu sichern, sondern dauerhaft. Das bestätigte der Pressesprecher des Vatikans, Federico Lombardi, auf einer Pressekonferenz. Der Plan des Vatikans sieht im Detail vor, dass ab sofort am 24. eines jeden Monats Weihnachten gefeiert werden soll. Entsprechend werden der 25. und der 26. zu monatlichen Feiertagen, an denen sich die Gläubigen kurz ausruhen können, bevor sie dann wieder mit den Vorbereitungen für das nächste Weihnachtsfest im Folgemonat beginnen können. Lombardi erklärte, dass die beiden großen christlichen Kirchen bei dieser Entscheidung seltene Einigkeit demonstrierten. „Beide Kirchen begrüßen es, dass die Geburt Jesu Christi künftig ganzjährig gefeiert wird.“ Gleichzeitig lobt das von Arbeitslosigkeit gebeutelte Ruhrbistum Essen vor allem die positiven Auswirkungen des Beschlusses für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Die Entscheidung des Vatikans dürfte weitreichende Folgen haben. So muss der Papst fortan jedes Jahr zwölf Weihnachtsansprachen halten, die Frühschichten in Kierspe und Meinerzhagen finden keine Unterbrechung mehr, ganzjährige Weihnachtsmärkte, auf denen im Sommer fruchtige Bowlen und würzige Cocktails ausgeschenkt werden, werden zum festen Bestandteil des deutschen Stadtbildes und im Radio läuft auch im Mai permanent „Jingle Bells“. Diese Umstellung birgt aber auch einige noch nicht durchdachte Probleme mit sich. „Woher sollen die nun vermehrt benötigten Nord- manntannen herkommen oder geht der Trend gar zu Second-Hand oder künstlichen Weihnachtsbäumen?“, „Gibt es schon eine biologische Gänseart, die innerhalb von vier Wochen schlachtreif ist?“ und „Wie bekommt man das zugenommene Gewicht bis zum nächsten Heiligen Abend wieder herunter?“. Gleichzeitig ist schon bekannt geworden, dass Kerzenfabriken dringend Kerzenreste suchen, um den kommenden vermehrten Bedarf an Weihnachtskerzen abzudecken. Mit „Frohe Weihnachten“, beendete Lombardi die Pressekonferenz und fügte an: „Ich muss gleich mit meiner Haushälterin noch die Januarplanung durchgehen und ihr die letzten Anweisungen zum Backen von Hefekugeln für den Januarweihnachtsbaum geben, damit alles vorbereitet ist und ich entspannt mit meinen Freunden und Kollegen das erste Weihnachten im Januar feiern kann.“ ☺ Kreisdechant Patrick Schnell: Ich denke, auf beide Fragen gibt es keine allgemein gültige Antwort. Für viele gehört an Heilig Abend Kirche einfach dazu. Da sind zum Beispiel die, die regelmäßig zur Kirche gehen, selbstverständlich auch an Heilig Abend. Bei anderen ist es eher das, was wir „Volkskirchliches Element“ nennen: Weihnachtsfest und Adventszeit sind in das Brauchtum des Volkes eingeschrieben, ohne bestimmte Elemente ist es einfach „nicht richtig“. Unabhängig davon, ob jemand wirklich daran glaubt, dass da der Heiland geboren wird, ist es eine schöne Tradition. Inzwischen ist der Heilige Abend, der ja genau genommen nur der Vorabend zum eigentlichen Geburtsfest, dem 25. Dezember ist, in vielen Haushalten der eigentliche Weihnachtstag. In einer sich rasant verändernden Welt gewinnen solche Traditionen an Wert. Bei uns ist Weihnachten stark von der bürgerlichen Romantik des 19. Jahrhunderts geprägt, und das bedeutet, von dem Gedanken der Harmonie und des Einsseins der Schöpfung. Die Sehnsucht nach die- ser Harmonie und diesem Gefühl, Teil eines „Großen Ganzen“ zu sein, ist inzwischen ebenfalls tief in unserer Kultur verwurzelt. Irgendwie scheinen auch die Kirchen- und Glaubensfernen zu spüren: Diese Sehnsucht kann der Alltag nicht erfüllen. Wer zur Christmette geht, so mein Eindruck, erwartet etwas völlig anderes. Die Christmette ist je nach Uhrzeit etwas für Liebhaber, der Höhepunkt der Weihnachtszeit. Hier kommt man in Berührung mit dem, der die beschriebene Sehnsucht erfüllen kann. Dazu gehört eine feierliche Gestaltung der Liturgie und eine ansprechende, aufbauende und bereichernde, nicht zu oberflächliche Predigt, die für jeden verständlich ist und das Geheimnis des Weihnachtsfestes meditiert. Die Gläubigen erwarten, ernst genommen und angenommen zu werden, nicht aber, direkt oder indirekt beschimpft zu werden. Sie wollen sich fallen lassen können und spüren können: Hier kann ich sein, wie ich bin, hier wird meine Sehnsucht zumindest für eine kurze Zeit erfüllt. Pfarrer Peter Wilhelm Keinecke, der der Pfarrei St. Maria Immaculata vorsteht, sieht es so: Weihnachten mit Heilig Abend ist ein hohes Fest, kirchlich, familiär und gesellschaftlich beliebt aus Tradition mit vielen Bräuchen und wegen des Inhalts. In ihm kommt Gott zu den Fernen, ganz neu und qualitativ gewichtiger nahe und es ist einladend. „Wer kann dem Lächeln eines Kindes widerstehen?“, „Wer möchte nicht in die Krippe (den Kinderwagen) schauen?“. Die Situation in unseren Breiten symbolisiert von der Jahreszeit her besonders deutlich: Gottes Kommen und seine Nähe sind notwendig. Wir brauchen sein Licht und wir ersehnen es wie auf der Ebene der Jahreszeit die Sonne in der Winternacht. Hier ist der Anfang des Christseins, wer möchte nicht noch einmal beginnen können? Dieser Inhalt ist zunächst einmal für jeden einladend. In der Heiligen Nacht sind ebenfalls noch adventliche Elemente angebracht, hervorgehoben ist aber das Dunkel, welches durch die Verkündigung der Herrlichkeit der Menschwerdung Gottes erleuchtet, ja durchbrochen wird. Wir schauen in die Nacht der Armut, der Geschichte, der Außenseiter und erfahren mit den Hirten von dem Licht, das von dem ärmlich geborenen Kind ausgeht und von den Engeln draußen verkündet wird. Äußerlich ist hier die Beleuchtung beim Gottesdienst besonders wichtig. An sich braucht es hier schon feierliche Elemente in der Musik. Zur Frage, wie der Gottesdienst zu Weihnachten sein soll, so soll er auf jeden Fall die Offenheit Gottes für einen neuen Anfang mit Menschheit, Christenheit und einzelnen Menschen zum Ausdruck bringen. Die Menschen müssen die Möglichkeit haben zu kommen, positiv aufgenommen zu werden, gerade an diesem Tag, auch als Nichtgläubige, Andersgläubige, Nichtgetaufte, Freunde, Abständige und dergleichen. Auch die Gottesdienstteilnehmer sollten ein Mindestmaß an Offenheit für die Nähe Gottes mitbringen, dann wird dankbares Mitfeiern möglich, vielleicht sogar Hinwendung bzw. Umkehr zu Gott möglich. Äußerlich ist hier die Beleuchtung beim Gottesdienst besonders wichtig. An sich braucht es hier schon feierliche Elemente in der Musik. >> 14 | Interview · Gottesdienste zur Weihnachtszeit Edeltraud Kleffner, eine katholische Christin aus Kierspe, hat diese Einstellung: Der Besuch des Gottesdienstes an Heilig Abend hat bei mir sehr viel mit meiner Kindheit zu tun. Ich komme aus Unterfranken, einer katholischen Gegend. Bei uns gab es Heilig Abend erst die Bescherung, nachdem wir die Christmette besucht hatten. Zu Hause angekommen, spielten wir Kinder auf unseren Instrumenten Weihnachtslieder und dabei wurde auch gesungen. Ohne den Besuch eines Gottesdienstes an Heilig Abend, ist für mich heute noch nicht Weihnachten. Regelmäßig jeden Sonntag gehen mein Mann und ich nicht in die Kirche. Doch an hohen Feiertagen wie Weihnachten, Ostern oder Pfingsten haben wir das Bedürfnis, eine Messe zu besuchen. Wie oft wir in die Messe gehen, kommt auch auf den Pastor an. Ist er uns sympathisch, so gehen wir häufiger in seine Gottesdienste. Kommen wir mit ihm nicht zurecht, suchen wir uns eine andere Kirche oder gehen nicht so oft. Sind wir an den Wochenenden unterwegs, besuchen wir auch Gottesdienste in den Orten, in denen wir gerade sind. Von einem Gottesdienst an Heilig Abend erwarte ich, dass er feierlich gestaltet ist und mich emotional anspricht. Dazu gehört, dass die Kirche weihnachtlich geschmückt ist mit Tannenbäumen, an denen Kerzen leuchten. Die Predigt sollte an diesem Tag einfach und ansprechend sein und auf den Neugeborenen, Kulinarische Idee (nicht nur zur Weihnachtszeit) | 15 auf Jesus, eingehen. Das gemeinsame Singen von traditionellen Weihnachtsliedern ist mir da sehr wichtig. Wenn wir alle gemeinsam „O du fröhliche“ singen und dazu die Orgel kräftig spielt, läuft es mir kalt den Rücken herunter. Weiter habe ich das Gefühl, dass die Gottesdienstbesucher schon mit einem anderen Gesicht in die Kirche kommen, einem viel freundlicheren. Wenn ich nach dem Gottesdienst dann aus der Kirche komme, kommt es mir vor, als wenn viele einen Glanz auf ihren Gesichtern haben. Auch mag ich es, wenn sich alle nach der Messe mit Handschlag frohe Weihnachten wünschen, auch der Geistliche. [Gertrud Goldbach] Gottesdienste zur Weihnachtszeit Heiligabend, 24.12.2014: St. Marien, Meinerzhagen: 15.00 Uhr Kleinkindergottesdienst (keine Eucharistiefeier) 22.00 Uhr Christmette mit Kirchenchor 1. Weihnachtstag, 25.12.2014: St. Marien, Meinerzhagen: 9.30 Uhr Festhochamt St. Martin, Meinerzhagen: 16.30 Uhr Christmette mit Krippenspiel St. Josef, Kierspe: 11.00 Uhr Festhochamt St. Josef, Kierspe: 15.00 Uhr Krippenfeier für Kinder und Eltern (keine Eucharistiefeier) 17.00 Uhr musikalische Einstimmung 17.30 Uhr Christmette St. Christophorus, Valbert: 15.00 Uhr Kleinkindergottesdienst (keine Eucharistiefeier) 18.30 Uhr Christmette St. Maria Magdalena, Grotewiese: 16.30 Uhr Christmette St. Martin, Meinerzhagen: 11.00 Uhr Festhochamt St. Engelbert, Rönsahl: 9.30 Uhr Festhochamt St. Christophorus, Valbert: 9.30 Uhr Festhochamt 2. Weihnachtstag, 26.12.2014: St. Marien, Meinerzhagen: 9.30 Uhr Festhochamt St. Martin, Meinerzhagen: 11.00 Uhr Festhochamt St. Josef, Kierspe: 11.00 Uhr Festhochamt St. Christophorus, Valbert: 9.30 Uhr Festhochamt St. Maria Magdalena, Grotewiese: 11.00 Uhr Festhochamt Silvester, 31.12.2014: St. Marien, Meinerzhagen: 17.00 Uhr Jahresschlussamt St. Josef, Kierspe: 17.00 Uhr Jahresschlussamt St. Christophorus, Valbert: 18.30 Uhr Jahresschlussamt Neujahr, 1.1.2015: St. Martin, Meinerzhagen: 11.00 Uhr Neujahrsmesse St. Josef, Kierspe: 11.00 Uhr Neujahrsmesse St. Christophorus, Valbert: 11.00 Uhr Neujahrsmesse Weihnachtsessen zum Vorbereiten – ganz ohne Stress! Mini-Rouladen mit Thymianbohnen und Kartoffelgratin Kartoffelgratin - 1 bis 2 Wochen vorher vorbereiten 600 Gramm fest kochende Kartoffeln Salz, frisch gemahlener Pfeffer, geriebene Muskatnuss 150 Gramm Schlagsahne 20 Gramm Parmesan-Käse (frisch gerieben) ½ EL Butter, Fett für die Form Den Backofen auf 200 Grad, Umluft 180 Grad, Gas Stufe 4 vorheizen. Kartoffeln schälen und in sehr dünne Scheiben schneiden oder hobeln. Kartoffelscheiben in einer gefetteten Gratinform fächerartig einschichten, jede Lage salzen und pfeffern. Die Sahne mit etwas geriebener Muskat über die Kartoffeln gießen und alles mit Parmesan bestreuen. Die Butter als Flöckchen auf dem Gratin verteilen. Im Ofen etwa 30 Minuten backen, aus dem Ofen nehmen und komplett abkühlen lassen. Gratin gut abgedeckt in der Form einfrieren, hält sich 1 bis 2 Wochen. Zum Servieren 2 bis 3 Stunden bei Zimmertemperatur antauen lassen, dann im vorgeheizten Ofen (200 Grad, Umluft 180 Grad, Gas Stufe 4) etwa 15 bis 20 Minuten fertig backen. (4 Personen) Mini-Rouladen m it Bauchspeck un d Schalotten – (ca. 1 bis 2 Woche n vorher vorberei te n) 12 Rinderroulad en à 80 g, dünn ge sc hn aus der Hüfte itten Salz, frisch gemah lener Pfeffer 1 Paprikaschote aus dem Glas 12 dünne Scheib en Bauchspeck 125 Gramm Scha lotten 1 EL Butterschm alz 200 ml Rinderfo nd 125 ml trockener Rotwein (oder Traubensaf t) ½ Zweig Rosmar in ¼ Bund Thymian 100 Gramm Schl agsahne ½ EL Mehl Fleischscheiben mit wenig Salz und Pfeffer wü Paprika in dünn rzen. e Streifen schn eiden. Je eine Sc Bauchspeck und heibe einen Paprikast reifen daraufleg die Scheiben mit en und der Füllung zu kl einen Röllchen au len. Mit Küchen frolgarn oder Zahn stochern schließe Fertig in 60 Minuten - Pro Portion: 235 kcal, 15g Fett, Schalotten je na n. Die ch Größe eventu ell halbieren. 19g Kohlenhydrate, 5g Eiweiß Butterschmalz in einem großen Br äter erhitzen, di chen darin rund e Röllherum braun an braten. Rouladen lotten, Fond, Wei , Schan, abgespülten Rosmarin und Th im Bräter zugede An Weihnachten TK-Bohnen (nach Packungsanweisung ymian ckt bei mittlerer Hitze etwa 1.30 sc hm kochen) und mit Thymian-Pesto zubereiten. oren lassen. Stunde Rouladen einfrie ren. Nach dem Au ftauen langsam men und den Sc erwärhmorsud erst ku rz en vor dem Serviere ch Wo de 2 r Mehlsahne bind Schraubglas n mit im h en sic lt un hä d – m sto it Salz und Pfeffer cken. Rouladen wi Thymianpe ab , sc en hm hm ene ed e er in die Soße gebe besten Zweig n und erhitzen. 2 Bund Thymian (am sind) Fertig in 135 Min die schon verholzt uten - Pro Portion : 665 kcal, he ze 34 ch g Fett, 7g Kohlen lau n 1 Knob esan, geriebe rm hydrate, 67g Eiwe Pa er od se Kä orin iß co Pe m am Gr 50 ten 2 getrocknete Toma 3 EL Walnusskerne l 100 Milliliter Olivenö ner Pfeffer hle ma Salz , frisch ge abziezupfen. Knoblauch und die Blätter ab ln f das tte au hü sc bis , en ten ck ta tro würfeln. Alle Zu ten Thymian abspülen, ma To n. be rei untermixen, dass en. Käse fein rkleinern. So viel Öl hen und grob hack ze b gro d un n be cker ge und Pfeffer würzen. Öl, in einen Blitzha entsteht. Mit Salz ste Pa ige ck stü Kühlschrank. t ch eine lei etwa 2 Wochen im las bg au hr Sc im h Das Pesto hält sic nhydrate, 4g Eiweiß al, 24g Fett, 2g Kohle kc 5 23 : on rti Po o Pr .Fertig in 15 Minuten Guten Appetit 16 | Ökumenische Woche in Kierspe Gemeinde Meinerzhagen | 17 Eine Gemeinde stellt sich vor Normaler als du denkst. Christsein in Kierspe 2015 Ende des Jahres 2013 entstand in einem Kreis von Christen aus unterschiedlichen Gemeinden eine Idee. Alle sollten in Kierspe gemeinsam zeigen: Christsein ist etwas ganz normales. Und zwar egal, ob man Katholik, Protestant oder Mitglied einer Freíkirche ist. Darum wurden weitere Treffen veranstaltet, Ideen gesammelt und eine Woche mit verschiedenen Veranstaltungen geplant. Diese Veranstaltungen sollten etwas gemeinsam haben. Freunde, Bekannte, Nachbarn und Arbeitskollegen sollten dazu eingeladen werden können, um Ihnen damit etwas zeigen zu können: Christsein ist etwas Positives. Christsein kann Spaß machen. Und man ist kein Außenseiter, wenn man an Gott glaubt. Aus einer Idee entstand ein kleiner Arbeitskreis, der erst einmal sondierte, wie die anderen Gemeinden dazu stehen. Die Reaktionen waren positiv. Zugesagt haben die katholische und evangelische Kirche, die landeskirchliche Gemeinschaft und die Freie evangelische Gemeinde (FeG). Nicht das Trennende steht im Vordergrund, sondern das, was uns verbindet: der Glaube an den auferstandenen Christus. Dies ist sicher auch eine Anwort auf die Anfrage von Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck, der in seinem Hirtenwort Anfang 2014 schrieb: „Wie können wir heute als Christinnen und Christen glauben und davon in einer Welt erzählen, in der vielen Menschen der Zugang zu Gott längst verloren gegangen ist? Wie finden wir eine Sprache und Formen, um den Glauben in der heutigen Zeit erfahrbar zu machen? “ Wir möchten Menschen erreichen, die mit distanzierter Sympathie ab und zu den Kontakt zur Kirche suchen, die vielleicht einmal dabei waren, oder auch Menschen, die auf der Suche nach Sinn und Orientierung in Ihrem Leben sind. Zwei Ziele gibt es: Wir möchten Ende 2015 mehr Besucher in unseren Gottesdiensten haben. Zum anderen möchten wir die Gemeinden bereit machen, diese Menschen willkommen zu heißen. Dazu gehört auch, sich selbstkritisch zu überprüfen. Was können wir ändern, dass sich auch Menschen von unseren Gemeinden angesprochen fühlen können, die bisher noch keine Anknüpfungspunkte bei uns finden konnten? Vor allem möchten wir aber auch unseren Glauben bezeugen. Auch dazu ermuntert uns der Bischof in seinem Hirtenwort: „Wo immer Sie sich engagieren – ich ermutige Sie, offen von dem zu erzählen, woran Sie glauben und woraus Sie leben. Denn wir haben eine „Frohe Botschaft“ zu verkünden! “ Im Mittelpunkt dieser Aktion steht die Programmwoche im November 2015. Vom 15. bis 21. November 2015 wollen wir zu Abendveranstaltungen einladen, die, mit zwei Ausnahmen, nicht in kirchlichen Räumen stattfinden. Wir würden gerne die FeG-Bläservesper einbeziehen, die immer viele Menschen interessiert. ‚Taizé hat was – aber was?‘ – darum soll es an einem Abend gehen. In diese Zeit fällt der Buß- und Bettag, zu dem wir einen Gottesdienst in anderer Form feiern wollen. Geplant ist eine Veranstaltung mit einem Sportler oder Politiker, der sich offen zum Glauben bekennt, ein Jugendkonzert, christliches Kabarett, vielleicht ein Abend für Ehepaare. Im September oder Oktober 2015 planen wir eine Startveranstaltung, was und wie wird noch überlegt. Im Moment denken wir an einen Brunch am Samstag oder Sonntag – mit Musik und mehr Informationen über unser gemeinsames Projekt. Für diese Veranstaltungen und die Vorbereitungen brauchen wir Mitarbeiter. Denn es gibt viel zu tun, in der Organisation, im Kommunikationsteam, bei der Durchführung der geplanten Veranstaltungen, bei den Aktionen für Kinder und Jugendliche. Sind Sie selbst davon überzeugt, dass es gut ist zu glauben und diesen Glauben auch im Alltag zu leben? Dann machen Sie diese Aktion zu Ihrem Projekt. Ein erstes Treffen für Mitarbeiter findet am Samstag, den 07. Februar 2015 (11-15 Uhr) im Jugendzentrum „Bahnhof 93“, Kölner Straße 115 statt. Informationen dazu finden Sie unter www.christsein-in-kierspe.de [Martin Klamm] Die katholische Gemeinde in Meinerzhagen umfasst die beiden direkt am Ort befindlichen Kirchen St. Marien und St. Martin. Dabei ist die erstere im Zentrum gelegen und die Hauptkirche von Meinerzhagen und bildet zudem die Pfarrkirche der Gesamtpfarrei St. Maria Immaculata Meinerzhagen-Kierspe. Der zuständige Pastor (z. Zt. noch Peter Wilhelm Keinecke), der zugleich auch Pfarrer für die Gesamtpfarrei ist, hat seine Wohnung im Gebäude-Ensemble bei der Martins-Kirche, zu dem ebenso das Familienzentrum St. Martin gehört, während der Küster im Pfarrhaus bei der Marien-Kirche wohnt. Früher stellte sich die Gemeinde als deutlich mehr zweigeteilt dar (u.a. zwei Pfarrgemeinderäte), seit der Fusion zur Großpfarrei wachsen beide Gemeindeteile jedoch zunehmend mehr zusammen. Dies zeigt sich u.a. daran, dass alle liturgischen Helfer wie Messdiener, Lektoren und Kommunionhelfer nun übergreifend in beiden Kirchen ihren Dienst versehen. Die Wechselbeziehung, bzw. der Zusammenhalt, zeigt sich auch an anderen Stellen, wie z.B. an den im Wechsel stattfindenden Vorabendmessen und jährlichen Gemeindefesten und an der Fronleichnamsprozession, die jedes Jahr bei Verkaufsstand der action365 Gemeindefest in St. Martin der Martins-Kirche beginnend über die Stationen Seniorenheim Wilhelm - Langemann - Haus, Musikschule/Jugendzentrum und Stadthalle zur Marien-Kirche verläuft. Viel Wert gelegt wird an beiden Kirchen ebenso darauf, dass den stille- und andacht-suchenden Besuchern auch in der Woche die Kirchengebäude möglichst umfänglich offen stehen, was durch große, vor die Eingangstüren gestellte Info-Schilder sofort erkennbar ist. Dabei ist St. Marien jeden Tag von ca. 8 bis abends 18 Uhr geöffnet – und die Martins-Kirche i.d.R. während der Kita-Öffnungszeiten. Ebenfalls der Öffentlichkeit zugänglich sind die an beiden Kirchen be- triebenen Büchereien, die primär im Umfeld der Gottesdienstzeiten ihre Türen geöffnet haben. Gemeinschaft und Offen-Sein-fürAlle ist ein wichtiges Gemeindeziel, das – trotz mancher widriger Umstände – weiterentwickelt und verstärkt gelebt werden soll. Vom vorigen Gemeinderat wurde daher das nebenstehende Logo „Gemeinsam auf dem Weg“ entwickelt, das neben dem Wortspiel „Jesus = der Weg“ (und wir sind gemeinsam mit ihm und miteinander unterwegs) die Verschiedenartigkeit der menschlichen Lebenssituationen aufzeigt. Gemeinsam sind wir in unserer eigenen Gemeinde unterwegs, doch zugleich soll der Brückenschlag zu den anderen Gemeinden in unserer Pfarrei und zu allen suchenden Menschen generell immer weiter erfolgen und weitere Kreise ziehen. [Christoph Kistner] 18 | Kirche aus Sicht der Jugend Wenn man sich sonntagmorgens in den Kirchen umschaut, dann entdeckt man auch in unserer Pfarrei nur sehr wenige Jugendliche. Doch was vermissen die jungen Menschen in einem Gottesdienst oder was stört sie an der heiligen Messe? Altmodisch und konservativ Wenn man mit Jugendlichen über das Thema Kirche spricht, dann hört man oft: „Zu konservativ und zu altmodisch“. Es gibt zum einen sehr pragmatische Gründe der Kirche fernzubleiben, so möchten die meisten Jugendlichen am Wochenende gerne lange ausschlafen. Dies ist nicht möglich, wenn der sonntägliche Gottesdienst meistens schon gegen 10 Uhr beginnt. Desweiteren werden die jüngeren Generationen von der katholischen Kirche kaum angesprochen. „Die Leitmotive sind veraltet und die Botschaft der Kirche muss besser transportiert werden. Aus meiner Sicht müssen mehr übergreifende Aktionen getätigt werden.“ erklärt Louisa Klein, Lektorin in der Gemeinde St.Christophorus. Megan Wehberg fügt hinzu: „Ich finde die Kirche auch ein bisschen zu altmodisch und die Inhalte sind teilweise schwierig zu verstehen. Deswegen kommt bei sehr vielen Jugendlichen die Botschaft nicht richtig an.“ Ein weiterer Kritikpunkt ist die musikalische Begleitung im Gottesdienst. „Nicht so gut finde ich die Auswahl der Lieder. Denn die sind alle so träge und alt“, findet Leonie Theobald, eine Messdienerin aus Valbert. Neben den Liedern aus früheren Jahrhunderten, kommen der Jugend auch die Gebete sehr veraltet vor. Sie können sich mit den Predigten und den anderen Texten des Gottesdienstes nicht identifizieren. So entsteht eine Distanz zwischen der katholischen Kirche, welche stark an ihren Traditionen festhält und den jungen Menschen, die sich nicht so angesprochen fühlen, wie die älteren Generationen. Außerdem scheint die Kirche nicht attraktiv genug für Jugendliche zu sein. Denn ein Besuch in der Kirche gilt unter den meisten jungen Menschen nicht gerade als zeitgemäß oder „cool“. Vertrauen verloren Dazu kommt das Erscheinungsbild der Kirche, welches in Form von alten Kirchen und Gewändern einen unmodernen Eindruck erweckt. Das Image der katholischen Kirche ist auch bei den Jugendlichen durch die skandalösen Missbrauchsfälle und die Verschwendungen von Kirchensteuern, wie in Limburg, stark beschädigt und Vertrauen ist verloren gegangen. Doch die Kirche kann es sich nicht erlauben die jungen Generationen zu verlieren, denn sonst würde man auch die Zukunft verlieren. Stattdessen muss sich der Gottesdienst ein Stück weit den jugendlichen Interessen anpassen. Die Gottesdienstzeiten sollten flexibler sein, um auch zu späteren Zeiten Messen anzubieten. „Man könnte mehr neuere Lieder aus dem Halleluja-Gesangbuch singen“, meint Leonie Theobald. Eine Veränderung der Musik und damit eine Anpassung an die jetzige Zeit würde Jugendliche mehr ansprechen. So könnten moderne Poplieder die Musik in der Kirche vielfältiger machen und deren Texte können auch auf religiöse und gesellschaftliche Themen, die sich auf Aktuelles beziehen, aufmerksam machen. Die Jugendlichen würden dann eher mitsingen und zuhören als bei älteren Kirchenliedern. Anpassung an die Gesellschaft Das Problem des negativen Erscheinungsbildes der Kirche könnte also durch eine bessere Anpassung des Gesamtstiles an die heutige Gesellschaft gelöst werden. Dabei kann die Botschaft der katholischen Kirche beibehalten werden. Die Kirche kann es natürlich auch nicht jedem Recht machen. Sie ist aber nachweislich dazu in der Lage, Jugendlichen Orientierung zu geben, gerade heutzutage in einer immer komplexer werdenden Welt. Dass die Kirche auch Jugendliche in Massen anlocken kann, dies ist jährlich beim internationalen Jugendtreff in Taizé zu beobachten. Dort beschäftigen sich die Teilnehmer mit Bibelstellen und die Gottesdienste werden frenetisch mit vielfältiger Musik gefeiert. Die Stimmung kann aber auch hier in den Kirchen vor Ort junge Menschen beeindrucken. Matthias Thiele, 18-jähriges Gemeinderatsmitglied aus Grotewiese, kann dies bestätigen: „Ich finde die Atmosphäre in unserer Kirche toll.“ „Eventuell könnten auch mal Jugendliche bei der Organisation von Gottesdiensten mithelfen“, schlägt Leonie Theobald vor. Wenn auch jüngere Menschen in der Kirche aktiv sind und Gottesdienste mitgestalten, dann würde man mehr den Eindruck vermitteln, die Jugend wirklich ernst nehmen zu wollen. In der Pfarrei St. Maria Immaculata gibt es viele junge Messdiener, deren Ideen ebenfalls mit einfließen könnten. Die katholische Kirche ist eine so große Marke, die weiterhin viele Menschen anziehen kann. Doch um die Zukunft zu sichern, braucht man die Jugendlichen. Denn ansonsten droht weniger räumliche Präsenz und damit ein Verschwinden im Hintergrund der Gesellschaft. [Maximillian Gerhard] Trotz statt Protz des Kiezes Ansporn: Jetzt erst recht! Mittlerweile dürfte Woelki schon mehr als drei Kreuze gemacht haben für die Wahl seines Wohnsitzes. Denn Papst Franziskus predigt Armut, und der Ex-Limburger Amtskollege Franz-Peter Tebartz van Elst wird gerade ins Fegefeuer gewünscht wegen seines 31 Millionen Euro teuren Bischofssitzes. Der neue Papst ist ein Freund der Bescheidenheit. Er lebt im Gästehaus Santa Marta, in einer Zweizimmerwohnung – wo es keine Gemälde gibt, keine Antiquitäten, weder Kronleuchter noch wertvolle Kristalle – zufrieden mit wenig Materiellem, lebt er das vor, was er selbst unermüdlich predigt. Aber was für ein Gegensatz, direkt neben dem Vatikan. Dort lebt der Ex-Staatssekretär des Vatikans, Tarcisio Bertone, der in der Vatileaks-Affäre eine zentrale Figur war: Nun hat er Ärger wegen seiner Protz-Residenz und angeblich dubioser Geschäfte der Vatikanbank. Der Kardinal, der für seinen Hang zu Luxus und schönen Dingen bekannt ist, hatte nur wenige Monate nach Franziskus‘ Amtsantritt gehen müssen. Seit einigen Monaten wird außerhalb der mächtigen Mauern um den Vatikan im Herzen Roms über eine ganz besondere Immobilie spekuliert: ein 700 Quadratmeter großes Penthouse, das zurzeit umgebaut und restauriert wird. Es thront auf dem Palazzo San Carlo, und einziehen wird dort nicht seine Heiligkeit, Papst Franziskus, oder der emeritierte Papst Benedikt XVI., sondern der ehemalige Staatssekretär im Vatikan, Kardinal Tarcisio Bertone, der sich dort seinen Alterssitz einrichten lässt. Die Wohnung soll inklusive Terrasse 700 Quadratmeter groß sein. Der deutsche Banker Ernst von Freyberg wurde als neuer Chef in die Bank geholt. Dort räumt er nun mit Hilfe der amerikanischen Beratergesellschaft Promontory seit einem Jahr ordentlich auf. 1600 Konten wurden geschlossen, Kunden wurde gekündigt – das bestätigte der Papst selbst. Papst Franziskus antwortete auf die Fragen der Reporter: „In der Verwaltung der Finanzen muss es Transparenz und Ehrlichkeit geben.“ Kein Protz, kein Prunk. Rainer Maria Kardinal Woelki wohnte zur Miete – in einem Altbau in Wedding. © bilder-erzbistum-koeln.de Was denkt die Jugend über die Kirche? Trotz statt Protz | 19 Rainer Maria Kardinal Woelki In den Wedding? Zu den Arbeitslosen und den Muslimen? Da könne ein Erzbischof nicht wohnen. Das sagten Berliner Katholiken dem Bischof Rainer Maria Woelki, als er aus Köln nach Berlin berufen wurde. Doch für ihn war der üble Leumund Luxus-Bischof Tebartz van Elst steht wegen seiner Millionen-Residenz massiv in der Kritik. Woelki wohnte im Soldiner Kiez in einem typischen Berliner Altbau mit Vorderhaus, Seitenflügel, Hinterhaus. Unters Dach will Woelki keine Journalisten vorlassen, so viel Privatsphäre muss sein. Einen Eindruck vermittelt aber auch sein Büro im Erdgeschoss. Hier arbeiten außer ihm die Büroleiterin, sein persönlicher Referent und die Sekretärin. Die fünf Räume, ein enger Flur und der große Konferenzraum verströmen den Charme einer Arztpraxis. Die Holzdielen sind aufgearbeitet, im Bad dominiert schwarzer Schiefer, wie man es jetzt halt so hat in Wohnungen mit gehobenem Ambiente. Woelkis Wohnung im fünften Stock hat fünf Zimmer und dürfte in der Ausstattung dem Standard unten entsprechen. Zu Arbeits-, Wohn-, Schlaf- und Esszimmer kommt ein privater Andachtsraum hinzu, den man aber bitteschön nicht Kapelle nennen soll. Für kurze Wege steigt der Kardinal auch mal aufs Fahrrad; so oft es geht, fährt er mit der Bahn. Ansons- 20 | Trotz statt Protz Zukunftsbild – Du bewegst Kirche | 21 ten nutzte er einen 5er-BMW. Nach dem, was man so hört, bietet der Münchner Autokonzern den deutschen Bischöfen sagenhaft günstige Leasing-Konditionen. Auf einen Mittelklassewagen umzusteigen, wäre zwar besser fürs Image, würde aber momentan teurer kommen. Foto: Nicole Cronauge So lebt Franz-Josef Overbeck Nach dem Fall Limburg legt das Bistum Essen einige Daten offen: Ruhrbischof Dr. Franz-Josef Overbeck bewohnt ein großzügiges Pfarrhaus aus den 1950er Jahren, verdient ca. 11.000 Euro brutto und fährt als Dienstwagen einen VW Phaeton. Das große Auto benötige der fast zwei Meter große Geistliche wegen seiner langen Beine, um bei Dienstfahrten im Fond arbeiten zu können. Dass die Lebensführung von Bischöfen mal detailliert ein Medienthema würde, hätten sich diese bis vor Kurzem auch nicht träumen lassen. Der Fall des „Protz-Bischofs“ von Limburg hat alles verändert. Doch in einem Bistum wie Essen, das an Tradition und Geld relativ arm ist, scheint die neue Offenheit kein großes Problem zu sein. Darauf deutet jedenfalls die Bereitwilligkeit hin, mit der das Bistum Auskunft gibt. Den Bischofssitz etwa wird niemand prunkvoll nennen. „Es handelt sich um das ehemalige Pfarrhaus der Münsterpfarrei“, sagt Sprecher Thomas Rünker. Vor der Gründung des Bistums 1958 war der Dom eine Pfarrkirche – wenn auch eine mit 1000-jähriger Geschichte. In dem soliden Haus aus den 1950er Jahren befinden sich im ersten Obergeschoss Overbecks Privaträume, plus Gästetrakt und Privatkapelle – zusammen 220 Quadratmeter. „Keine kleine Wohnung, aber wir haben diesen Bau nun einmal so vorgefunden“, so Rünker. Saniert worden seien die Räume in den letzten Jahrzehnten einmal: bevor Overbeck einzog. Das Leben in der Innenstadt ist nicht immer idyllisch, eher solide als prunkvoll: Das Bischofshaus am Burgplatz in Essen diente bis 1958 als Pfarrhaus der Münsterpfarre. Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck bewohnt privat das Obergeschoss. Für das Buch „Essen von innen“ gewährte der Bischof 2012 ein wenig Einblick: Die Räume sind schlicht, fast nüchtern, es gibt Parkett und wertige Möbel, aber nichts, was protzig oder überkandidelt wirken würde. Overbeck lebt hier mietfrei, muss den geldwerten Vorteil – rund 1550 € monatlich – allerdings versteuern. Rünker zufolge sollte man sich das Wohnen in der Innenstadt wegen der vielen lauten Feste nicht allzu idyllisch vorstellen. Klagen wolle Overbeck aber nicht. Dom und Bischof gehörten eben einfach zusammen. Mit 2,2 Millionen Euro Vermögen ist der „Bischöfliche Stuhl“, auf den Overbeck theoretisch Zugriff hat, einer der kleinsten in Deutschland. Neun Zehntel des Geldes dürfen zudem nur für die Ausbildung von Bistumsangestellten verwendet werden. Zum Bischofsgehalt heißt es, Overbeck verdiene „ungefähr soviel wie der Oberbürgermeister“. Das wären gut 11.000 Euro pro Monat – brutto. Der Bischof ist also kein armer Mann, doch packt in dieser Ge- haltsklasse der Spitzensteuersatz schon ordentlich zu. Haushaltskräfte muss Overbeck selbst bezahlen. [Kurt Huter] Trotzen statt Protzen Wenn wir diese Worte lesen, denken wir immer gleich an Limburg oder an den Vatikan. Aber, wo können wir trotzen, wo sollen wir trotzen und wo müssen wir trotzen: • Wir müssen bei sexuellen Übergriffen an Kindern und Jugendlichen trotzen, wir wollen absolute Transparenz bei der Aufklärung solcher Fälle. • Wir trotzen gegen die Gewalt an Frauen, es kann nicht sein, dass bei uns in Deutschland immer noch ein Drittel aller Frauen in Gewalt leben. • Wirsolltentrotzen,wennFrauen immer noch nicht als gleichwertige Geschöpfe am Altar dienen können. • Wir sollten trotzen, wenn mal wieder tiefe Einschnitte in die Finanzen der Pfarreien und Gemeinden anstehen, jahrelang sind die Flächengemeinden zu kurz gekommen. • Wir protzen nicht, wenn wir unsere Gemeindesäle in guten Zustand versetzen, damit wir uns dort wohlfühlen. • Wir protzen nicht, wenn wir die Bausubstanz unserer Kirchen und Gemeindehäuser für unsere Nachkommen in Ordnung halten. Ein Zukunftsbild für unsere Gemeinden Anfang 2013 begann im Bistum Essen ein Dialogprozess. Dabei wurden in sechs verschiedenen Foren unter dem Motto „Zukunft auf katholisch“ die Entwicklung des Bistums und seiner Gemeinden offen mit Laien, kirchlichen Beschäftigten und Klerikern diskutiert und besprochen. Auch aus unseren Gemeinden waren Teilnehmer bei verschiedenen Veranstaltungen vor Ort dabei und konnten dabei ihre Gedanken und Anregungen einbringen. Bischof Franz-Josef Overbeck erinnert in seinem Vorwort zum Bericht über den Dialogprozess noch einmal an die Notwendigkeit einer solchen Gesprächsrunde: „Vor allem aber galt und gilt es, sich der Tatsache zu stellen, dass das Interesse der Menschen an der Kirche immer geringer wird. Wir sind keine Volkskirche mehr, sondern eine Kirche im Volk mit volkskirchlichen Elementen. Ob es einem gefällt oder auch nicht: Wir müssen die Zeichen der Zeit wahrnehmen, sie deuten und einen neuen Weg in die Zukunft wagen – eine richtungsweisende Erkenntnis für den Dialogprozess.“ Als ein Ergebnis dieser Veranstaltung entstand das „Zukunftsbild Bistum Essen“. Der Bischof Franz-Josef Overbeck hatte den Teilnehmern eine Frage gestellt: „Wie können wir in Zukunft unter völlig veränderten Bedingungen eine lebendige Kirche sein und es den Menschen ermöglichen, mit Gott in Berührung zu kommen? „Dieses „Zukunftsbild“ gab darauf eine erste Antwort. Es beschreibt jetzt in einfachen Überschriften verschiedene Aufgabenfelder. Hier werden Themen angesprochen, die den Weg der Gemeinden in der nächsten Zeit bestimmen sollten, damit sie sich in der vor uns liegenden Zeit behaupten können. Die- se Aufgabenfelder begründen sich aus der Heiligen Schrift und der Tradition der Kirche. Sie geben so Anregungen um sich zu überprüfen. n berührt Im Bistum Essen leben wir aus der Berührung Gottes in Taufe und Firmung. Zu glauben heißt für uns, in lebendiger Beziehung mit Gott zu stehen. Dies ist der Antrieb unseres Christseins und die Erfahrung, die wir weiter zu geben haben. n wach Im Bistum Essen haben wir einen wachen Blick für die Wirklichkeiten an unserem Wohnort, in unseren Städten, in unserer Region. Wir sind aufmerksam auf alle Menschen, die mit uns leben. n vielfältig Im Bistum Essen haben wir Lust auf die Vielfalt der Leute zwischen Lenne und Ruhr. Wir schätzen die freie Selbstbestimmung der Menschen und die Vielfalt der Lebensentwürfe, die modernes Leben und moderne Gesellschaften prägen. n lernend Im Bistum Essen verstehen wir uns als lernende Organisation. Unsere Gruppierungen und Gemeinschaften profitieren von vielem, was in unserer Gesellschaft geschieht. Wir bieten uns selbst als Dialogpartner für Andere an. n gesendet Im Bistum Essen haben wir eine zentrale Sendung: Gott zu verkünden. Das Versprechen, alle Tage bei uns zu sein, hält Gott auch hier und heute. Unsere Aufgabe ist es, den Glauben an Gottes Gegenwart zu ermöglichen. n wirksam Im Bistum Essen sind wir für andere Menschen da, handeln also diakonisch. Wir sind keine Zuschauer bei der Verbesserung von Lebensbedingungen, sondern treiben diese aktiv und nachhaltig voran. n nah Im Bistum Essen sind wir da, wo sich das Leben abspielt. Das ist am Wohnort genauso wie in Krankenhäusern, Gefängnissen, Kindergärten, Schulen und anderswo. Nicht überall stehen Kirchen und arbeiten Hauptberufliche; aber überall wirken Getaufte. Wie gehen die Gemeinden mit diesem Zukunftsbild des Bistums um? Veränderungen wird es geben. Dieses Zukunftsbild ist ein Angebot, diese Veränderungen aktiv zu gestalten. In dieser Phase kann jeder beginnen nachzudenken, die Anregungen aufzunehmen und zu überlegen, wie die Zukunft seiner Gemeinde gestaltet werden kann. Dies ist die zweite Phase. Danach sollte in der dritten Phase in den Gemeinden das Zukunftsbild konkretisiert werden. Welche Anregungen ergeben sich aus diesem Zukunftsbild für unsere laufenden Projekte und Aktionen? Wo muss nachjustiert werden, welche neuen Ideen ergeben sich? In dieser dritten Phase befinden wir uns jetzt. Hier ergibt sich für alle, die in der Gemeinde tätig sind, die Aufgabe darüber nachzudenken, wie sie sich Veränderungen wünschen und vorstellen können. In einer künftigen vierten Phase sollen diese Ergebnisse der Auseinandersetzung mit dem Zukunftsbild vorgestellt werden. Die Auswertung dieser Ergebnisse auf Bistumsebene ist dann die fünfte und abschließende Phase. Vielleicht haben Sie jetzt begonnen sich für das Zukunftsbild zu interessieren, finden manches gut und wollen aktiv werden? Unter www.zukunftsbild.bistum-essen.de finden Sie ausführliche Informationen, Rückblicke auf bisherige Ergebnisse und die weiteren Ziele. [Martin Klamm] 22 | Stabwechsel in der Pfarreileitung St. Maria Immaculata ➪ Wir möchten heiraten Wir wünschen Ihnen Glück zu Ihrem Entschluss. Bitte melden Sie sich •Pfarrer Keinecke, Meinerzhagen, Telefon 0 23 54 / 70 10 60 •Kaplan Pater Clemens Rogge, Telefon 0 23 54 / 70 42 42 •Gemeindebüro St. Josef Kierspe, Pastor Gregor Myrda, Telefon 0 23 59 / 27 33 •Gemeindebüro St. Christophorus Valbert, Pastor Ludwig Opahle, Telefon 0 23 58 / 279 Im vergangenen Jahr lebten 7.268 Katholiken im Oberen Volmetal. In der nachfolgenden Darstellung finden Sie die Aufschlüsselung nach den einzelnen Orten. 25 Gemeindemitglieder 2014 10 20 15 5 1.085 0 er dig un Be eß 25 20 5 ge n 4 4 3 un ge n mu ng 20 12 9 es ch li Gesamt: 7.268 n Meinerzhagen n Kierspe n Valbert 16 21 9 Eh Pastor Thorsten Rehberg 15 23 7 Fir 3.130 3 2 0 n 12 14 2 mu nio 3.053 bruar 2015 statt. Einzelheiten hierzu entnehmen sie bitte der Tagespresse. Stand: 24.11.2014 Er st ko m Ende 2005 ernannte ihn der Bischof von Essen als Pfarradministrator der ehemaligen Pfarrei St. Marien in Gladbeck-Brauck und anschließend als Pastor der Gemeinde St. Marien in der neu errichteten Propsteipfarrei in Gladbeck. Im September 2011 wurde ihm in der Pfarrei Christus König in Halver - Breckerfeld - Schalksmühle - Hagen-Dahl die eigenverantwortliche Wahrnehmung der Seelsorge als Pastor der Gemeinde St. Thomas Morus in Schalksmühle übertragen. Die Amtseinführung von Thorsten Rehberg als Pfarrer der Pfarrei St. Maria Immaculata findet am 8. Fe- •Pfarrbüro Meinerzhagen: Telefon 0 23 54 / 22 66, Jahresstatistik 2014 Ta uf en Thorsten Rehberg ist im Sauerland kein Unbekannter. Der gebürtige Duisburger war von 2002 bis 2005 für den Märkischen Kreis als Kreisjugendseelsorger eingesetzt. ➪ Ich möchte zur Firmung gehen Die Firmvorbereitung startet jeweils im Dezember/Januar. Eingeladen werden alle Jugendlichen, die das 15. Lebensjahr vollendet haben. Kontakte: ➪ Neu zugezogen Herzlich willkommen in unser Pfarrei! Schauen Sie doch einmal ins Pfarroder in die Gemeindebüros herein. Wir nennen Ihnen gerne Gruppen, Arbeitskreise und Treffs, in denen Sie und Ihre Kinder sicher rasch Kontakt bekommen werden. Auch freuen sich die Priester des Pastoralteams über eine Kontaktaufnahme. te Die Katholische Pfarrei St. Maria Immaculata in Meinerzhagen-Kierspe bekommt einen neuen Pfarrer: Thorsten Rehberg, der derzeit Pastor in Schalksmühle ist, wird vom Essener Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck zum 1. Februar 2015 als neuer Pfarrer für die Pfarrei ernannt. Mein besonderer Dank gilt auch den Mitchristen und Amtsträgern der Es grüßt Sie mit den besten Wünschen für Ihre gemeinsame und persönliche Zukunft im Gebet verbunden Ihr Peter W. Keinecke, Pfarrer ➪ Erstbeichte – Erstkommunion Die Vorbereitung auf die Erstbeichte und die Erstkommunion beginnt jeweils im Herbst nach den Sommerferien. Die Zeiten werden rechtzeitig bekannt gegeben. Angesprochen sind die Kinder des 3. Schuljahres. ➪ Ich wünsche ein Gespräch Wir nehmen uns gerne Zeit für Sie! Bitte rufen Sie uns an und vereinbaren Sie einen Termin mit dem Ansprechpartner. ➪ Jemand ist krank Bitte scheuen Sie sich nicht, um die regelmäßige Krankenkommunion zu bitten, auch nicht um den Empfang der Krankensalbung. Wir kommen zu Ihnen ins Haus, besuchen Sie aber auch im Krankenhaus oder in den Pflegeheimen. Das Sakrament der Hl. Kommunion und der Krankensalbung schenkt ihnen Kraft und Trost in schwierigen Situationen. rit Thorsten Rehberg wird neuer Pfarrer in St. Maria Immaculata chese sowie im Lektorendienst den Verkündigungsdienst unterstützt haben und alle, die hier Sorge getragen haben für den caritativen Dienst der Kirche. Nicht vergessen werden dürfen alle, die sich persönlich engagiert haben für den Kirchenschmuck, die Kirchenmusik, den liturgischen Dienst und die Erhaltung und Erneuerung von Gebäuden und Anlagen. ➪ Unser Kind soll getauft werden Dann freuen wir uns mit Ihnen. Bitte melden Sie sich einige Wochen vor dem gewünschten Termin in Ihrem Gemeindebüro oder dem Pfarrbüro zur Taufanmeldung. Wir vereinbaren dann das Taufgespräch und den Tauftermin mit Ihnen. frühzeitig in Ihrem Gemeinde- oder Pfarrbüro. Übrigens: Sie brauchen dazu einen Taufschein, den Sie bei Ihrem Taufpfarramt erhalten. Ei nt Gleichzeitig danke ich allen, die mich mit ihrem Gebet und ihrem Mitarbeiten unterstützt haben. Über die Mitglieder früherer und jetziger Pfarrei- und Gemeindegremien hinaus möchte ich vor allem die vielen Frauen und auch einige Männer nennen, die in Kommunion- und Firmkate- Pfarrer Peter Wilhelm Keinecke In Zukunft wird es sicher noch wichtiger sein, über den Rand der jeweiligen Gemeinde hinaus auf das Ganze der Pfarrei zu schauen und die Wahrnahme der jeweiligen Aufgaben der einzelnen Gläubigen als Teilhabende am kirchlichen Dienst zu fördern. In allem bitte nicht vergessen: Das Wichtigste ist es, sich von der Nähe Gottes berühren und leiten zu lassen. Dazu wünsche ich allen Gottes Geist und dem neuen Pastor und Pfarrer die Unterstützung der ganzen Pfarrei. Ich selbst werde zunächst in Absprache mit dem Bistum eine Sabbatzeit zur inneren und äußeren Erneuerung wahrnehmen und dann einen neuen Dienst nach dem Wunsch des Bischofs antreten. Wir sind für Sie da! tte am Ende des kommenden Monats, Januar 2015, werde ich meinen hiesigen Dienst als Pfarrer und als Pastor für Meinerzhagen nach acht Jahren und vier Monaten verlassen. Bischof Overbeck hat meiner Bitte um Entpflichtung vom vergangenen Frühjahr stattgegeben. Als Nachfolger steht ab Februar 2015 Pastor Thorsten Rehberg aus Schalksmühle bereit. Mit Freude stelle ich fest: Mit dieser Ausgabe beginnt eine Pfarreizeitschrift ihre Existenz und ich nutze die Möglichkeit, mich von dieser Stelle aus von allen Pfarreimitgliedern, aber auch von allen Bürgerinnen und Bürgern der beiden Kommunen zu verabschieden und Ihnen Gottes Segen aus zu sprechen. evangelischen und freievangelischen Gemeinden, besonders in Meinerzhagen. Ich habe bei ihnen familiärgeschwisterliches erlebt. Au st ri Liebe Mitglieder unserer Pfarrei, liebe Leserinnen und Leser, Wir für Sie! | 23 24 | Gemeindeleben in Bildern Gemeindeleben in Bildern | 25 Auf zur fünften Pilger- und Gemeindefahrt Die Toskana und Umbrien gehören zu den schönsten Urlaubslandschaften, nicht nur in Italien. Der schiefe Turm von Pisa, Florenz, Siena aber auch Umbrien mit Assisi, Bevagna und Perugia stehen auf dem Programm der fünften Pilger- und Gemeindefahrt der Gemeinde St. Josef. Stattfinden wird sie vom 17. bis zum 26. September 2015 unter der Leitung von Pastor Gregor Myrda und Gertrud Goldbach. Der Reiseverlauf wird wie folgt sein: Die Zwischenübernachtung erfolgt in Flüele Ranft, der Heimat des Heiligen Nikolaus von Flüe. Die nächsten drei Nächte werden in der Nähe von Florenz, in San Donato in Fronzan verbracht. Von hier aus sind Ausflüge geplant nach Florenz, Lucca und Pisa, San Gimignano und Siena. In Assisi wird die Gruppe vier Nächte verbleiben und die Einsiedelei Carceri sowie San Damiano besichtigen. In Bevagna liegt der schönste mittelalterliche Platz Italiens, auf dem dann die Teilnehmer flanieren können. Die Kosten für die 10-tägige Fahrt werden im Doppelzimmer 1.430 Euro betragen. Die Unterbringung wird in Hotels mit Halbpension sein. Eine fachkundige Reiseführerin begleitet die Gruppe während ihres Aufenthaltes in Italien. Bella Italia 26 | Pilger- und Gemeindefahrt Termine in der Pfarrei | 27 28. Dezember 2014: Aussendungsfeier der Kiersper Sternsinger Im Gottesdienst um 11 Uhr werden unsere Sternsinger für ihre Aufgabe gesegnet und in die Gemeinde ausgesandt, um Spenden für bedürftige Kinder in der Welt zu sammeln. Der Abschlussgottesdienst findet am Fest der Hl. Drei Könige , 6. Januar, um 18.30 Uhr statt. 2., 3. und 5. Januar 2015: Sternsingeraktion in Meinerzhagen Die Sternsinger sind im Stadtgebiet unterwegs, um Spenden zu sammeln. 11. Januar 2015: Abschluss der Sternsingeraktion in Valbert Um 9.30 Uhr findet in der Hl. Messe der Abschluss der Sternsingeraktion statt. Anschließend sind alle zum Neujahrsempfang in den Gemeindesaal eingeladen. Der Reisepreis beinhaltet alle Fahrten, Übernachtungen mit Halbpension und noch vieles mehr. Das genaue Reiseprogramm ist auf der Homepage der katholischen Gemeinde nachzulesen. 20. Februar bis 27. März 2015: Frühschichten in Meinerzhagen und Kierspe In der Fastenzeit besteht in St. Marien in Meinerzhagen (Beginn 6:15 Uhr) und in St. Josef in Kierspe (Beginn 6.00 Uhr) die Möglichkeit, mit einer Frühschicht und einem gemeinsamen Frühstück den Tag zu beginnen. 6. bis 12. April 2015: Taizé-Fahrt Jugendliche und junge Erwachsene sind herzlich eingeladen für sieben Tage im französischen Burgund Gemeinschaft und Glauben zu erleben. Auskunft dazu gibt Pastor Gregor Myrda (Telefon 0 23 59-27 33). Erstkommunion 2015: 19. April 2015 in St. Josef Kierspe, 11.00 Uhr 3. Mai 2015 in St. Christophorus Valbert, 9.30 Uhr 10. und 17. Mai 2015 in St. Marien, 9.30 Uhr und St. Martin, 11.00 Uhr 22. bis 25. Mai 2015: Pfingstzeltlager der KjG Meinerzhagen Mindestalter: 8 Jahre. Infos bei: Frederik Jarosch, Tel. 0157-36 18 27 66 und Julia Schatto, Tel. 0157-87 09 60 96. Anmeldungen können im Pfarrbüro abgegeben werden. Nähere Informationen gibt es aber auch bei Pastor Gregor Myrda, Tel. 0 23 59-27 33 oder bei Gertrud Goldbach, Tel. 01 70-6 111 371. www.katholische-kirche-kierspe.de/reisen/2015-toskana-umbrien/ 17. Januar 2015: Verabschiedung von Pfarrer Keinecke 17 Uhr Hl. Messe in St. Marien mit anschließendem Neujahrsempfang und Verabschiedung von Pfarrer Keinecke. 11. und 13. Februar 2015: Karneval im Gemeindehaus St. Josef für Frauen und alle Jecken Frauenkarneval wird wieder gefeiert am 11. Februar, am 13. Februar für alle Jecken aus dem Volmetal. Beginn wird 19:11 Uhr sein. Näheres zu den Eintrittskarten ist in den Pfarrnachrichten oder in der Meinerzhagener Zeitung zu finden. Bitte beachten Sie auch die Hinweise zu den verschiedenen Veranstaltungen in den Pfarrnachrichten und in der Meinerzhagener Zeitung. 27. Mai 2015: Firmung in St. Josef Kierspe Um 18.00 Uhr spendet Weihbischof Ludger Schepers den Jugendlichen unserer Pfarrei das Sakrament der Firmung. 5. Juli 2015: Wallfahrt aller Gemeinden der Pfarrei nach Marienheide Beginn ist um 7.30 Uhr an den Kirchen in Meinerzhagen und Kierspe. Der Abschlussgottesdienst ist um 10.30 Uhr in der Wallfahrtskirche in Marienheide. 23. August 2015: Ökumenisches Gemeindefest in Meinerzhagen Rund um die Jesus-Christus-Kirche, ab 10.30 Uhr 29. und 30. August 2015: Gemeindefest in St. Josef Kierspe Sa. ab 19.00 Uhr, So. ab 11.00 Uhr Eine Weihnachtsgeschichte Der Wolf an der Krippe Es war einmal ein Wolf. Er lebte in der Gegend von Betlehem. Die Hirten wussten um seine Gefährlichkeit und waren allabendlich damit beschäftigt, ihre Schafe vor ihm in Sicherheit zu bringen. Stets hatte einer von ihnen Wache zu halten, denn der Wolf war hungrig, listig und böse. Es war in der Heiligen Nacht. Eben war der wundersame Gesang der Engel verstummt. Ein Kind sollte geboren worden sein, ein Knabe. Der Wolf wunderte sich sehr, dass die rauen Hirten allesamt hingingen, um ein Kind anzusehen. „Wegen eines neugeborenen Kindes solch ein Getue“, dachte der Wolf. Aber neugierig geworden und hungrig, wie er war, schlich er ihnen nach. Beim Stall angekommen, versteckte er sich und wartete. Als die Hirten nach der Huldigung an Jesus sich von Maria und Josef verabschiedeten, hielt der Wolf seine Zeit für gekommen. Er wartete noch, bis Maria und Josef eingeschlafen waren; die ausgestandene Sorge und Freude über das Kind hatten sie sehr müde gemacht. „Umso besser“, dachte der Wolf, „ich werde mit dem Kind beginnen.“ Auf leisen Pfoten schlich er in den Stall. Niemand bemerkte sein Unsere neue Pfarrzeitschrift SMI spiegelt eine lebendige Pfarrei St. Maria Immaculata wieder. Um sie auch lebendig erscheinen zu lassen, sind viele fleißige Hände nötig. Wie in vielen Bereichen des Alltags, so geht auch in unserer Pfarrei nichts ohne das ehrenamtliche Engagement. Viele dieser ehrenamtlichen Helfer stehen in der Öffentlichkeit, einige wirken mehr im Hintergrund, doch alle tragen dazu bei, dass wir eine lebendige Pfarrei sind und auch in Zukunft bleiben. Kommen. Allein das Kind. Es blickte voll Liebe auf den Wolf, der sich, Tatze vor Tatze setzend, lautlos an die Krippe heranschob. Er hatte den Rachen weit geöffnet, und die Zunge hing ihm heraus. Er war schrecklich anzusehen. Nun stand er dicht neben der Krippe. „Ein leichtes Fressen“, dachte der Wolf und schleckte sich begierig die Lefzen. Er setzte zum Sprung an. Da aber berührte ihn behutsam und liebevoll die Hand des Jesuskindes. Das erste Mal in seinem Leben streichelte jemand sein hässliches, struppiges Fell, und mit einer Stimme, wie der Wolf sie noch nie vernommen hatte, sagte das Kind: „Wolf, ich liebe dich.“ Da geschah etwas Unvorstellbares – im dunklen Stall von Betlehem platzte die Tierhaut des Wolfes – und heraus stieg ein Mensch. Ein wirklicher Mensch. Der Mensch sank in die Knie, küsste die Hände des Kindes und betete es an. Alsdann verließ er den Stall – lautlos, wie er zuvor als Wolf gekommen – und ging in die Welt, um allen zu künden: „Dieses göttliche Kind kann dich erlösend berühren!“ Danke Aus dem Essener Adventskalender Huub Oosterhuis, Verlag Herder GmbH, Freiburg i.Br. Ein herzliches Dankeschön möchten wir allen sagen, die sich immer wieder mit viel Fleiß und Engagement in den Gemeinden und in der Pfarrei einsetzen. Gleichzeitig wünschen wir Ihnen liebe Leserin, lieber Leser ein gesegnetes Weihnachtsfest und für 2015 alles erdenklich Gute! Ihre Pfarrei St. Maria Immaculata
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