gemeinschaft entsteht durch zusammenhalt

SMI
Pfarrei-Nachrichten
01 | 2014
GEMEINSCHAFT ENTSTEHT DURCH ZUSAMMENHALT
Unsere Pfarrei erhält ein neues Gewand. >> Seite 4
Weihnachten künftig monatlich
Kirche aus Sicht der Jugend
Dialogprozess im Bistum Essen
Eine nicht ganz ernst gemeinte
Geschichte und das Interview,
warum an Weihnachten die
Kirchen so gut besucht sind.
Was denkt die Jugend über die
Kirche, und wie können sich
unsere Gemeinden an die heutige
Gesellschaft anpassen?
Kirche muss anders werden, als
sie es noch vor Jahrzehnten sein
konnte. Ein Zukunftsbild für unsere
Gemeinden.
>> Seite 12
>> Seite 18
>> Seite 21
2 | Auf ein Wort
Inhaltsverzeichnis | 3
Liebe Schwestern und Brüder,
12
Peter W. Keinecke,
Pfarrer
Gregor Myrda,
Pastor
Ludwig Opahle,
Pastor
auch gehen müssen. Die Gemeinsamkeiten und die gegenseitigen
Ergänzungen sind uns strukturell
vorgegeben und bieten auch entsprechende Chancen.
Frieden bedeutet in diesem Zusammenhang, dass jeder Mensch an seinem Platz steht, und aus der Kraft
und der Liebe Gottes leben kann. Immer wieder sehen wir seit alter Zeit,
dass es auch in der Kirche Menschen
gibt, denen es vorrangig um die eigene Sache geht und das damit das
Ganze und auch der Mitmensch aus
dem Blick gerät.
Der Zusammenhalt ist etwas, für das
wir uns bewußt entscheiden, damit
unsere Pfarrei wirklich eine lebendige Einheit wird. Dazu gehört besonders der Blick darauf, wie wir uns
gegenseitig in unseren Bemühungen
fördern können.
Wir brauchen das Kommen Gottes
in unsere Welt, damit wir wieder zueinander kommen können und füreinander da sind.
Das Motto dieser neuen Pfarrzeitschrift lautet „Gemeinsamkeit durch
Zusammenhalt“. In unserer Pfarrei
ist es weiterhin nötig, die jeweils
anderen Gemeinden und Gruppierungen im Blick zu halten, bzw. neu
in den Blick zu bekommen. Im kommenden Jahr könnte nun dazu der
Leitungswechsel in der Pfarrei einen
neuen Anfang bieten.
Gemeinsamkeit durch Zusammenhalt, dieses Motto dieser neuen Zeitschrift beschreibt einen Weg, den
wir immer wieder gehen werden und
Gemeinschaft entsteht
durch Zusammenhalt
Pater Clemens Rogge
das Weihnachtsfest bringt uns neu
in Kontakt mit einer wesentlichen
Initiative Gottes, der die Menschen
sammeln und zu seinem Frieden
führen will.
Wir sollten uns gegenseitig im Blick
halten, uns gegenseitig unterstützen
und für die Vielfalt des Glaubenslebens in unserer Pfarrei dankbar
sein. Wir wünschen Ihnen allen
Gottes Segen!
Ihre Pastöre aus Meinerzhagen,
Kierspe und Valbert
Impressum:
Herausgeber:
Redaktion:
Pfarrei St. Maria Immaculata, Kampstraße 1, 58540 Meinerzhagen
Ulrich Jatzkowski (verantwortl.), Timo Brozio, Maximillian Gerhard,
Gertrud Goldbach, Kurt Huter, Stephan Jatzkowski, Christoph Kistner,
Martin Klamm
Titelbild:
Gertrud Goldbach
Gestaltung/Idee: Marco Reifenberg – VitaminD GbR, Wiehl
Satz/Layout:
Tanja Beigel – Welpdruck GmbH, Wiehl
Druck:
Welpdruck GmbH, Auflage: 15.000 Exemplare
Kontakt:
[email protected]
www.katholische-kirche-kierspe.de
16
18
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4
Unsere Pfarrei erhält ein neues Gewand
Das neue Logo der Pfarrei –
Entstehung und Deutung
5
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Normaler als du denkst.
Christsein in Kierspe 2015
Gemeinde Meinerzhagen
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Eine Gemeinde stellt sich vor
Kirche aus Sicht der Jugend
Die Kirchen der Pfarrei
im Überblick
19
Ökumenische Woche in Kierspe
26
18
Was denkt die Jugend über die Kirche?
St. Marien in Meinerzhagen
6
St. Martin in Meinerzhagen
7
St. Josef in Kierspe
8
St. Engelbert in Rönsahl
9
Trotz statt Protz
19
Zukunftsbild
Du bewegst Kirche
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Stabwechsel
in der Pfarreileitung
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Wir für Sie!
23
Jahresstatistik 2014
23
Gemeindeleben in Bildern
24
Gottesdienst zur Weihnachtszeit 14
Pilger- und Gemeindefahrt
26
Kulinarische Idee
Termine der Pfarrei
27
Eine Weihnachtsgeschichte
28
St. Christophorus in Valbert
10
St. Maria Magdalena in Grotewiese
11
Weihnachten künftig
monatlich –
12
eine nicht ganz ernst gemeinte Geschichte
Interview – Zwei Fragen
13
15
(nicht nur zur Weihnachtszeit)
4 | Pfarrei St. Maria Immaculata
Das neue Logo – Entstehung und Deutung | 5
SMI
Pfarrei-Nachrich
ten
01 | 2014
Gemeinsamkeit entsteht durch Zusammenhalt
Liebe Leserin, lieber Leser,
vor Ihnen liegt unsere neue Pfarreizeitung SMI . Wir
möchten ihnen in der ersten Ausgabe unser neues Logo,
unser neues Gewand, vorstellen und die Hintergründe
zur Entstehung erläutern. Aus drängenden finanziellen
Gründen wurden in einer grundlegenden Umstrukturierung das Bistums Essen, auch im Vorgriff auf künftige
Engpässe im Bereich des pastoralen Personals, etwa
250 Gemeinden zu 43 Großpfarreien zusammengelegt.
Für das Obere Volmetal bedeutete das, dass die ehemals
eigenständigen Gemeinden aus Meinerzhagen, Kierspe
und Valbert zu einer Großgemeinde fusionierten.
Damit wurde die neue Pfarrei St. Maria Immaculata Meinerzhagen-Kierspe mit über 150 km2 Fläche zur zweitgrößten und mit rund 8.000 Mitgliedern zur kleinsten
Pfarrei im Bistum Essen. Aber wie sollte man auf so einer
riesigen Fläche, bei so vielen unterschiedlichen Ansichten und Charakteren zu einer Einheit finden? Natürlich
hatte jeder Angst, dass ihm von seinen liebgewonnen Gewohnheiten etwas genommen wird, seine Gemeinde zurückstecken muss, man im hauptamtlichen personellen
Bereich nicht mehr so gut aufgestellt ist. Über die Jahre
hinweg haben die verantwortlichen Gremien immer wieder kleine Schritte aufeinander zugemacht, aber wir sind
noch nicht am Ziel des langen und beschwerlichen Weges zu einer Pfarrfamilie.
Mehrwert für alle erzielen – Unser neues Gewand
Der im November 2013 neugewählte Pfarrgemeinderat
(PGR) hat sich zur Aufgabe gemacht die Zusammengehörigkeit und das Zusammenwachsen aller drei Gemeinden
voranzubringen. Dabei soll die Pfarrei, als übergeordnete Instanz, im Mittelpunkt stehen, aber die einzelne Gemeinde als eigene und individuelle Institution bestehen
bleiben. Eine erste Gemeinsamkeit, die visuelle Einheit,
soll durch das von der Agentur VitaminD aus Wiehl entwickelte Logo erreicht werden. Bewusst hat sich der PGR
dazu entschlossen, das Logo von einem externen Dienstleister entwickeln zu lassen.
In zahlreichen Gesprächen haben wir viel darüber gelernt,
wie wir in der Öffentlichkeit überhaupt wahrgenommen
werden, wo unsere Schwächen und Stärken in der Kommunikation nach außen liegen und wie wir unsere Philosophie und unsere Werte als Pfarrei und als einzelne Gemeinde in die Öffentlichkeit tragen können. Dabei ist uns
bewusst geworden, dass wir eine Gemeinsamkeit, einen
wirklichen Zusammenhalt nur durch gegenseitige Er-
gänzungen und Respekt im Umgang miteinander erreichen
können. Daran werden wir auch in der
Zukunft weiter arbeiten müssen.
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Gemeinden.
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Neue Aufgaben
gemeinschaftlich angehen
Viele weitere Aufgaben werden in den nächsten Jahren
nur gemeinschaftlich gelöst werden können. Unser Ziel
muss es sein, Bewusstsein für und Einsicht in die notwendigen Veränderungen zu schaffen. Als Pfarrei müssen wir hier eigene Zukunftsperspektiven entwickeln.
Wichtig: Es geht nicht vorrangig um Strukturen, Geld
und Gebäude. Es geht um die Frage, welche pastoralen
Leitperspektiven angesichts der bestehenden Rahmenbedingungen entwickelt werden können. Dabei sollte die
Achtung voreinander und die Freude an der gemeinsamen Arbeit im Vordergrund stehen. Mit einer positiven
Grundeinstellung können wir (fast) alle Aufgaben lösen.
Vielleicht können wir auch in unserer heimischen Region, hier im Oberen Volmetal, ein gutes Beispiel für unsere
Kommunen und Vereine werden und zeigen, wie wir eine
Gemeinsamkeit durch Zusammenhalt und gegenseitige
Wertschätzung erreichen.
SMI – die neue Pfarrzeitung
Dies ist die erste Ausgabe unserer neuen Pfarrzeitung,
in die wir viel Herzblut und Leidenschaft gesteckt haben. Wir wollen Ihnen in regelmäßigen Abständen Geschichten präsentieren, die mal unterhaltsam sind, mal
erstaunlich, die mitunter zum Nachdenken und Mitmachen anregen. Lernen Sie unsere Pfarrei mit ihren drei
Gemeinden in Meinerzhagen, Kierspe und Valbert durch
SMI ein wenig näher kennen. SMI steht für St. Maria
Immaculata lebendig und soll Sie ein wenig neugierig
auf die vielfältigsten Angebote unserer Gemeinden machen. Wir laden Sie ein, ein Teil unserer Pfarrei zu werden.
Nutzen sie die zahlreichen Angebote in den Gemeinden,
vielleicht sehen wir uns ja bei einem der Weihnachtsgottesdienste. Sie sind herzlich eingeladen und Sie werden
überrascht sein, was „Kirche vor Ort“ alles bieten kann!
An einem Nachmittag besuchte mich Ulrich Jatzkowski
vom Pfarrgemeinderat in meinem Büro und fragte mich,
ob ich Interesse daran hätte, ein neues Logo für die Pfarrei
St. Maria Immaculata zu entwickeln. „Na klar!“ antwortete ich schlagartig. Zum einen ist die Entwicklung eines
Logos immer eine tolle und sehr willkommene Herausforderung und zum anderen ist es eine besondere Abwechslung für mich ein Logo für eine Pfarrei zu entwickeln. In
meiner beruflichen Laufbahn als Grafikdesigner habe ich
zwar schon einige Logos entwickeln dürfen, meistens jedoch für kleine oder mittelständische Unternehmen aus
dem Wirtschafts-, Industrie- oder Dienstleistungssektor.
Für eine Pfarrei zu arbeiten stellte eine ganz neue Herausforderung für mich dar.
Die Anforderungen an das neue Logo
In einem ersten Gespräch habe ich viele Dinge über die
Pfarrei St. Maria Immaculata und ihre zugehörigen Gemeinden erfahren. Ich erfuhr viele Details über die Veränderungen der letzten Jahre und das Zusammenwachsen
der zuvor eigenständigen Gemeinden. Bereits jetzt war
klar wie das erste Schlagwort auf meiner „Anforderungsliste“ lauten sollte: Zusammengehörigkeit. Trotzdem sei
es wichtig auszudrücken, dass jede Gemeinde auch eine
eigene, individuelle Institution darstelle, erfuhr ich in
unserem Gespräch. Zusammen erarbeiteten wir weitere
Anforderungen an das neue Logo. Wir waren uns einig,
dass eines der vorrangigen Ziele sein musste, für eine
bessere Wahrnehmung in der Öffentlichkeit zu sorgen.
Eine weitere Anforderung an das Logo war es die Philosophie und die Werte der Pfarrei zu transportieren. Das
neue Logo sollte lebendig, freundlich, offen, fröhlich, modern und warmherzig wirken. Grundsätzlich muss ein
Logo Originalität besitzen, prägnant und stimmig sein
und schlussendlich einen möglichst hohen Wiedererkennungswert aufweisen.
In diesem Sinne eine schöne Advents- und Weihnachtszeit und viel Freude beim Lesen und Entdecken.
Ihr Pfarrgemeinderat
Gemeinsam entwickelten der Pfarrgemeinderat, links Ulrich Jatzkowski,
Vertreter des PGR, und Marco Reifenberg, Agentur VitaminD aus Wiehl,
das neue Erscheinungsbild der Pfarrei.
Nachdem nun die Anforderungen an das Logo feststanden, begann ich mit der Umsetzung. Es galt nun Bilder
zu finden, die die einzelnen Gemeinden symbolisieren.
Bei meinen Recherchen blieb mein Blick an den Kirchengebäuden hängen. Jedes einzelne Gebäude hat eine außergewöhnliche Silhouette. Sehr individuell und dadurch
auch in einer abstrakten Darstellung gut zu erkennen. So
sind aus den Umrissen der Kirchengebäude drei Symbole entstanden, die es nun zu kombinieren galt. Ich erinnerte mich an eine Formulierung in einem unserer ersten Gespräche: „Es soll die Zusammengehörigkeit zum
Ausdruck kommen, ohne dass die Gemeinden ihre individuelle Persönlichkeit verlieren“. So entstand die Idee,
die einzelnen Symbole wie ein Puzzle zu verbinden – aus
einzigartigen Puzzleteilen wächst ein „großes Ganzes“.
Da das Logo auch Harmonie zwischen den einzelnen Gemeinden ausdrücken soll, habe ich im nächsten Schritt
nach Farbharmonien gesucht, die diesem Anspruch gerecht werden. So entstanden die Farben Blau, Rot und
Grün in ihrer jeweiligen Ausprägung. Die Farbe Blau steht
für Harmonie, Zufriedenheit und Unendlichkeit, die Farbe
Rot für Dynamik, Aktivität und Wärme und die Farbe Grün
für Neubeginn, Entspannung und Hoffnung. Die Zuordnung der Farben zu der jeweiligen Gemeinde, sowie auch
die Reihenfolge der Kirchengebäude, wurde übrigens
nach rein gestalterischen Kriterien vorgenommen. Die
Deutungsmöglichkeiten des Halbkreises oberhalb der
Kirchengebäude möchte ich an dieser Stelle nicht vorweg
nehmen. Grundsätzlich steht ein Kreis für Ganzheit, Ausgewogenheit, Unendlichkeit oder auch das Göttliche. Hier
sollte der geneigte Betrachter seiner eigenen Interpretation freien Lauf lassen. Das Kreuz wurde nachträglich
hinzugefügt, um den christlich-religiösen Hintergrund zu
unterstreichen. Die gewählte Schriftart gilt als filigran,
offen und heiter und passt optisch sehr schön in das Gesamtbild des Logos. Ich wünsche der Pfarrei viel Spaß,
Freude und den gewünschten Erfolg mit dem neuen Logo.
[Marco Reifenberg, [email protected]]
6 | Die Kirchen der Pfarrei
Die Kirchen der Pfarrei | 7
St. Martin in Meinerzhagen
Die Pfarrkirche St. Marien in
Meinerzhagen
Die heutige Marienkirche in Meinerzhagen ist bereits das dritte katholische Gotteshaus auf gleichem
Grundstück. Es begann mit einer
zur Kapelle umgebauten Schmiede etwas den Berg hinauf zur evangelischen Kirche 1855.
Es folgte am heutigen Platz 1929
eine Wegkirche mit angebautem
Pfarrhaus. 1970 wurde ein fast neuer
Bau unter Verwendung alter Gebäudeteile nach den Impulsen des 2. Vatikanischen Konzils erstellt.
So ist es charakteristisch für St. Marien, dass der Altar von drei Seiten
umgeben von Bänken für die Mitfeiernden ist, also der wieder verstärkt empfundene Mahlcharakter
Die Marienkirche im Zentrum der Stadt.
der Messe hervorgehoben wird. Der
Opfersteincharakter wird ergänzt
durch das Tischmotiv. Die offene
Holzkonstruktion des Daches erinnert an das Konzilsmotiv vom wandernden Gottesvolk, eher an eine
Hütte, ein Schiff, ein Zelt als eine
Gottesburg.
Die drei Stützen (Pfeiler) sind in 12
Teile gegliedert, erinnern also an
die Apostel als Säulen des neuen
Gottesvolkes. „Leuchtende Säule“
auf dem Weg ist das große Kreuz an
der Stirnwand hinter dem Altar mit
dem Gekreuzigten in unübersehbarer Größe. Der Ort der Verkündigung
(Tisch des Wortes), der Ort der Taufe
und der Ort der bleibenden Gegenwart Jesu sind dem Konzil gemäß
dem Altar zugeordnet.
Die Bundglasfenster von Egon Stratmann aus Hattingen haben die
Themen „Taufe“, „Schuld und Vergebung“, „Himmlisches Jerusalem“,
„Immaculata“ und „Rosa mystica“
(geheimnisvolle Rose als Marientitel
aus der lauretanischen Litanei).
Zwei beeindruckende Skulpturen
aus den Jahren nach dem Umbau
finden sich vorne rechts vom Tabernakel: Maria als „Magd des Herrn“
und der Zimmermann Josef mit dem
Jesuskind! Das goldene, ehemalige Altarkreuz deutet nun über dem
Kreuzweg die Herrlichkeit an, in die
Jesus gegangen ist. An der Orgelempore sind vier Heiligenfiguren
unbekannter Herkunft angebracht,
eine stellt Johannes den Täufer mit
dem Gotteslamm dar.
Der Altar ist von drei Seiten umgeben von Bänken für die Mitfeiernden.
[Peter Wilhelm Keinecke]
Der Grundstein dieser dem Hl. Martin
geweihten Kirche wurde 1966 gelegt.
Der Grundriss weist hinter dem Altar
einen Apsis ähnlichen Halbkreis auf,
der sich zum hinteren Teil der Kirche
v-förmig weiter öffnet, was an eine
Parabel mit dem Altar im Brennpunkt erinnert. Diese auffächernde
Form, die sich auch in den drei am
Altar orientierten Bankreihen wiederfindet, verleiht dem Kirchenraum
eine gute Akustik. Der monolithische,
hellgraue glatte Steinaltar erhebt
sich mit zwei Stufen nur geringfügig über dem normalen Kirchenniveau, was eine Neuerung aus dem
2. Vatikanischen Konzil aufgreift. Die
Sockel des Tabernakel und des Ambo
sind aus demselben hellgrauen Stein
wie der Altar, während ihre Aufbauten aus Bronze und das Taufbecken
stilistisch zu einander passend gestaltet sind. Dabei kommt im Aufbau
des Altars, des Tabernakels und des
Ambo, grundrisslich gesehen, vielfach verwoben das Kreuzmotiv vor.
Die Kirchenraum wird von vielen
Fenstersegmenten erhellt, die neben hellen Flächen in drei dominaten Farben gehalten sind: Rot (als
Zeichen der Liebe), Grün (als Zeichen
der Hoffnung) und Blau (als Zeichen
des Göttlichen und der Transzendenz). Im roten Bereich ist ein Martins-Fenster vorhanden, während
der Grüne Bereich eine sehr großflächige Darstellung des Himmlischen
Jerusalems zeigt. Die Farbe Blau ist
auch die Farbe des Glaubens und
kommt ebenso als Deckenfarbe vor,
was beim Betrachter den Eindruck
eines offenen Himmels erweckt.
Künstlerisch sehr ansprechend sind
das in dezenten Farben gehaltene
zweite Martinsbild, ebenfalls mit
Mantelteilung, in Form eines Holzreliefs am Chorturm sowie die Andachtsecke mit Madonnen-Skulptur,
die ein nach unten offener Siegeskranz umschließt. Letzterer hat in
seiner vollständigen Ausprägung sein
Spiegelbild an der himmelblauen
Decke genau über dem kupfernen
Kreuz über dem Altar.
Die ursprüngliche Orgel wurde vor
einigen Jahren durch jene aus der
profanierten Kirche St. Peter am See
in Hunswinkel ersetzt, die auf diese
Weise erhalten bleiben konnte und
hier somit weiterhin gute Dienste
leistet.
[Christoph Kistner]
8 | Die Kirchen der Pfarrei
Die Kirchen der Pfarrei | 9
St. Josef in Kierspe
St. Engelbert in Rönsahl
Eine katholische Gemeinde in Kierspe entstand wieder Anfang des 20.
Jahrhunderts. Sie entwickelte sich
aus Zuzügen von Menschen katholischen Glaubens. Zuerst kamen die,
die hier Arbeit in der sich entwickelnden Industrie fanden.
Die katholische Gemeinde in Rönsahl
entstand am Beginn des 20. Jahrhunderts. Wie in Kierspe kamen die
Menschen aufgrund der Industrialisierung auf Arbeitssuche hierhin. Die
Lage des Ortes an der Grenze zum
Bergischen Land bestimmte von Anfang an das kirchliche Leben. Denn
hier verlief die Grenze der Erzbistümer Paderborn und Köln. Am Anfang
waren die wenigen Katholiken der
Pfarrei in Meinerzhagen, die zum
Erzbistum Paderborn gehörte, zugeordnet. Aus praktischen Erwägungen
wurden aber 1934 die Gemeindemitglieder der Pfarrei in Marienheide zugewiesen. So kamen sie damit in die
Zuständigkeit des Erzbistums Köln.
Eine erste Messe wurde 1922 in
der evangelischen Schule gehalten.
Gottesdienste fanden aber in Kierspe nur unregelmäßig statt. Im Jahr
1938 erhielt Meinerzhagen eine
neue Vikariestelle. Nun konnte ein
Vikar von dort aus Kierspe intensiver betreuen. 1940 wurde dann
von der bischöflichen Behörde die
„Pfarrvikarie St. Josef in Kierspe“
Feierlich gestalteter Altarraum zu einem Taizé-Gottesdienst.
geschaffen, was den Grundstein für
eine neue Gemeinde legte. Der Krieg
brachte immer weiter neue Katholiken in den Ort. Bombengeschädigte
und Bombengefährdete kamen in
großer Zahl in den Bereich der oberen Volme. Nach Kriegsende wuchs
die Gemeinde dann weiter durch
Flüchtlinge aus den deutschen Ostgebieten. Bis zu diesem Zeitpunkt
hatten sich die Katholiken, dank der
Gastfreundschaft anderer Gemeinden, zum Gottesdienst versammeln
können. 1946 konnte aber mit dem
Erwerb und Umbau einer Ostarbeiterbaracke von der Firma Otto Fuchs
eine kleine Kapelle entstehen. Diese
Kapelle erwies sich aber im Laufe der
50er Jahre als zu klein. Mit seinem
Dienstantritt 1956 nahm Vikar Albert
Brand die Planungen für eine neue
Kirche auf. Mit der Gründung des
Bistums Essen 1958 wurde Kierspe
ein Teil dieses Bistums. Der Neubau
einer Kirche in Kierspe wurde auch
vom neuen Bistum als vordringlich
angesehen, die Grundsteinlegung
erfolgte zügig am 19. Juli 1959.
Am 1. April 1960 wird Kierspe selbstständige Pfarrei und am 10. Mai
1961 wird die Kirche St. Josef von
Bischof Franz Hengsbach feierlich
geweiht. Die Entscheidung für den
Architekten Prof. Gottfried Böhm gab
der Gemeinde nicht nur eine funktionale und großzügige Kirche, sondern
ein herausragendes Baudenkmal. In
Kierspe entstand sicher eine seiner
schönsten Kirchen. Die Entscheidung
für den Erwerb eines großzügigen
Grundstücks für den Kirchenneubau
erwies sich auch in den Folgejahren
als glücklich. So findet die Gemeinde
hier eine Infrastruktur für vielfältige
Aktivitäten, sogar für größere und
viel besuchte Veranstaltungen wie
den Gemeindekarneval, das Oktoberfest und den alljährlichen Martinszug . Dazu bieten die großzügigen
Freiflächen im Sommer viel Platz für
das beliebte Gemeindefest.
Ab 1945 begannen Geistliche aus
Marienheide dann in der evangelischen Kirche für die Rönsahler Katholiken Gottesdienste abzuhalten.
[Martin Klamm]
Blick auf die Westfenster.
Tabernakel
werden. Nach der Bildung der Pfarrei St. Maria Immaculata 2006 ergab
sich für die Kirche St. Engelbert eine
schwierige Situation. Da durch die
Neugliederung der Gemeinden auch
gleichzeitig eine Reduzierung der
Kirchen und kirchlichen Gebäude erfolgen sollte, wurde die Finanzierung
und der Erhalt der Kirche in Rönsahl
auf Dauer unsicher. St. Engelbert
bekam den Status einer „weiteren
Kirche“ was dazu führte, dass weder
für das Gebäude oder für Personal
Gelder bereitgestellt werden sollten. Jedoch wurde für St. Engelbert
im Zuge dieser Neugliederung eine
vorläufige Bestandgarantie für die
nächsten zehn Jahre, bis zum Jahr
2018, gegeben.
Das Bestreben war aber für die
wachsende Zahl der Gemeindemitglieder eine eigene Kirche zu bauen.
1953 war dann die Grundsteinlegung
für St. Engelbert, und am 7. November 1954 wurde die Kirche vom Kölner Weihbischof Ferche konsekriert.
Die Gründung des Bistums Essen am
1. Januar 1958 brachte wieder Veränderungen. Die Gemeinde in Rönsahl kam wieder in die Zuständigkeit
der Pfarrei Meinerzhagen, und damit
in den Bereich des neuen Bistums.
Die Geistlichen wurden jedoch weiter von Marienheide gestellt. Aber
schon 1967 wurde die Gemeinde
in die Kirchengemeinde St. Josef
Kierspe umgepfarrt. Dies nahm die
Eingemeindung von Rönsahl in die
Stadt Kierspe vorweg, jedoch blieb
die seelsorgerische Betreuung bis
1977 in den Händen der Marienheider Geistlichen. Nach der Übernahme auch der seelsorgerlichen Verantwortung durch die Pfarrgemeinde
St. Josef war es dem Bistum Essen
noch zweimal möglich, eigene Priester für Rönsahl zu stellen.
Ab 1999 musste dann die Gemeinde
vom Kiersper Geistlichen mitbetreut
Diese Situation macht das kirchliche
Leben und das Engagement der Gemeindemitglieder sicher nicht einfach. Ein Verkauf oder Abriss der Kirche wäre dann ein Rückzug aus dem
Ort nach 60 Jahren. Ob in absehbarer
Zeit dann jemals wieder in Rönsahl
eine Kirche auf das Vorhandensein
von katholischen Gläubigen hinweist,
ist eher unwahrscheinlich.
[Martin Klamm]
Taufbrunnen
10 | Die Kirchen der Pfarrei
St. Christophorus in Valbert
Rückblick auf die kirchliche Geschichte von Valbert
Pfarrer Heine ist 1940 der zuständige Seelsorger für Meinerzhagen und
zeitweise auch für Valbert, Grotewiese und Hunswinkel. Die Zuständigkeit wechselte jedoch noch in der
ersten Hälfte des 20. Jahrhundert
zwischen Meinerzhagen und Attendorn. Erst als das Bistum Essen gegründet wurde, lag die Zuständigkeit
wieder bei Pfarrer Heine.
Nach dem zweiten Weltkrieg kamen
wieder mehr Katholiken nach Valbert. Sie wurden von Pastören aus
Grotewiese betreut. Gefeiert wurden
die Gottesdienste in der ersten Zeit
in der heutigen Ebbeschule. Nach
einiger Zeit konnten die Katholiken
in der evangelischen Kirche ihre
Gottesdienste feiern. Pfarrer Willig schreibt: „Über 20 Jahre spüren
Die Kirchen der Pfarrei | 11
St. Maria Magdalena in
Grotewiese
wir die Gastfreundschaft von den
Gläubigen der ev. Kirche.“ Der Gottesdienst fand im Wechsel zwischen
Valbert und Grotewiese statt. Das
hieß für die Gläubigen eine Stunde
Fußweg.
1958 Gründung des Bistums Essen
– zu dem Valbert dann gehört.
1960 01. August. – St. Maria Magdalena in Grotewiese wird zur
Expositur mit eigenem Kirchensiegel.
1962 Nach langen Verhandlungen
endlich der erste Spatenstich,
im August die Grundsteinlegung mit Pfarrer Heine. Architekt ist Professor Hermann
Gehring aus Essen.
1963 April – Glockenweihe durch
Dechant Johannes Brühl aus
Lüdenscheid im Beisein von
Pfarrer Heine, Meinerzhagen.
Die drei Glocken stehen für:
St. Christophorus, Valbert,
St. Maria Magdalena, Grotewiese, und St. Maria Immaculata, Meinerzhagen.
1963 1. Mai – durch Bischof Hengsbach und Dechant Johannes
Brühl wurde im Beisein von
Pfarrer Heine die Kirche Christophorus geweiht.
1964 Die Orgel wird geweiht, es ist
eine Walkes-Orgel aus Ludwigsburg mit 6 Registern und
400 Pfeifen.
1965 01.02. St. Christophorus wird
selbstständige Pfarrei, zu der
auch die Kapelle St. Maria
Magdalena gehört.
1968 St. Christophorus erhält endlich das lang ersehnte große
Altarkreuz.
1968 Paul und Emilie Hosnowski
werden Küster, dieses Amt
führen sie bis November 1985
1984 Umbau des Pfarrheimes.
1992 Die Kirche ist eine Zeit lang
wegen Renovierungsarbeiten
innen und außen geschlossen,
auch am Glockenturm muss
gearbeitet werden.
2006 Neugliederung der Pfarreien
im Bistum Essen.
2007 Der Innenraum der Kirche erhält einen neuen Anstrich.
2010 Pastor Ludwig Opahle wird
eingeführt.
2013 der Gemeindesaal wird renoviert und der Außenbereich
neu gestaltet.
2013 Im Mai wird die 50-Jahrfeier
mit Bischof Dr. Franz-Josef
Overbeck, Pfarrer Peter Wilhelm Keinecke und Pastor
Ludwig Opahle gefeiert.
[Kurt Huter]
Erhöht auf einem Bergrücken, sieht
man sie schon von Weitem, unsere
kleine Kapelle, von Attendorn kommend, ein leuchtend weißer Punkt im
Grünen, mit schlanken neugotischen
Fenstern und dem kleinen Dachreiter samt seinem braven Dorfgockel.
Zum Magdalenenfest im Jahre 1866
läuteten die Kapellenglocken das
erste Mal, in dem von Architekt Güldenpfennig aus Paderborn entworfenen Bau, an dem viele fleißige
Helfer in unzähligen Arbeitsstunden
drei Jahre lang gebaut hatten.
Im Jahre 1981 wurde die Kapelle von
Grund auf renoviert. Hierbei wurde
auch das eindrucksvolle Christusfenster wieder freigelegt, welches
Jahrzehnte zuvor zugemauert worden war, weil die Morgensonne störte.
Nun strahlt die Sonne wieder hin-
durch und zeigt unsere wahre Sonne,
den segnenden Christus, der in seiner Hand das LIBER VITAE (Buch des
Lebens) trägt. Er blickt jeden einzelnen in der Kapelle an, wo immer man
sich auch aufhält.
Die Kapelle ist vielleicht kein Wallfahrtsort, aber es pilgern trotzdem
und „Gott sei Dank“ unzählige Besucher hierher. Ein Ort der Stille, des
Gebets; ein heiliger Ort.
Die Kapelle ist in den Farben ROT GELB - GRÜN gehalten, was auch
zu ihrer „gemütlichen“ Atmosphäre
beiträgt. Die Madonna ist ein gern
genutzter Raum für das ganz private Gebet, wo in einem Fürbittbuch
auch Gedanken eingetragen werden
können. Die 14 Kreuzwegtafeln und
das Osterbild wurde 1980 von Egon
Stratmann gemalt. Ebenso wie die
beiden Schrägwände, die 1990 gestaltet wurden. Links und rechts vom
Christusfenster zwei Steinfiguren:
Hl. Johannes und Hl. Maria Magdalena. Die Natur ringsum gehört zum
Bild der Kapelle und wurde in die
Kapelle hereingeholt. Überall sind
Blätter und Blüten, z. B. bestehen die
Lampen aus Blättern.
Die Zeichen des Glaubens in Grotewiese
Die Kapelle ist das auffälligste und
meistsagende Glaubenszeichen in
Grotewiese, aber nicht das Einzige!
In den vergangen Jahren und Jahrzehnten sind etliche andere hinzugekommen:
• DasEstenbergkreuz,welches
1980 geweiht wurde.
• DervonEgonStratmanngestaltete Magdalenenbildstock.
• DieFranziskuswand,geweihtvon
Bischof Franz Hengsbach im Jahre
1985.
• DerChristophorus,dersichander
Südwand zur Straße hin befindet.
• DerGuteHirteaufdemFriedhof.
• DasBildnisderEmmausjüngeram
Pastorat.
• DieMartinskapelleamWaldrand.
• DerJakobsbrunnenzwischen
Kapelle und Pastorat.
Und und und...
Vorbeikommen und entdecken!
Eine Kapelle und Umgebung, in der
man Ruhe finden kann und wo sich
ein Besuch auf jeden Fall lohnt.
[Anette Valenthorn]
Das Christusfenster.
Die Kapelle in Grotewiese.
12 | Weihnachten künftig monatlich – eine nicht ganz ernst gemeinte Geschichte
Interview | 13
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2
Zwei Fragen...
Kirchen beschließen: Weihnachten ab 2015 künftig das ganze Jahr
„Warum sind die Gottesdienste an
Heilig Abend so gut besucht?“ und
„Was erwarten die Kirchenbesucher
von diesen Gottesdiensten?“, zwei
Fragen die wir dem Kreisdechanten
Patrick Schnell, dem Pfarrer unserer
Pfarrei Peter Wilhelm Keinecke sowie
der Christin Edeltraud Kleffner aus
Kierspe stellten. Wo die Einschätzungen unterschiedlich sind, aber auch
wo sie sich gleichen, hier sind die Antworten.
n Vatikanstadt - Ab 2015 wird Weihnachten auf das ganze Jahr ausgeweitet. Ziel des Beschlusses soll
unter anderem sein, die hohen Besucherzahlen der Christmette nicht
nur am Heiligen Abend zu sichern,
sondern dauerhaft. Das bestätigte
der Pressesprecher des Vatikans,
Federico Lombardi, auf einer Pressekonferenz.
Der Plan des Vatikans sieht im Detail vor, dass ab sofort am 24. eines
jeden Monats Weihnachten gefeiert
werden soll. Entsprechend werden
der 25. und der 26. zu monatlichen
Feiertagen, an denen sich die Gläubigen kurz ausruhen können, bevor
sie dann wieder mit den Vorbereitungen für das nächste Weihnachtsfest
im Folgemonat beginnen können.
Lombardi erklärte, dass die beiden
großen christlichen Kirchen bei dieser Entscheidung seltene Einigkeit
demonstrierten. „Beide Kirchen begrüßen es, dass die Geburt Jesu
Christi künftig ganzjährig gefeiert
wird.“ Gleichzeitig lobt das von Arbeitslosigkeit gebeutelte Ruhrbistum Essen vor allem die positiven
Auswirkungen des Beschlusses für
den Wirtschaftsstandort Deutschland.
Die Entscheidung des Vatikans dürfte weitreichende Folgen haben. So
muss der Papst fortan jedes Jahr
zwölf Weihnachtsansprachen halten, die Frühschichten in Kierspe
und Meinerzhagen finden keine
Unterbrechung mehr, ganzjährige
Weihnachtsmärkte, auf denen im
Sommer fruchtige Bowlen und würzige Cocktails ausgeschenkt werden,
werden zum festen Bestandteil des
deutschen Stadtbildes und im Radio
läuft auch im Mai permanent „Jingle
Bells“.
Diese Umstellung birgt aber auch
einige noch nicht durchdachte Probleme mit sich. „Woher sollen die
nun vermehrt benötigten Nord-
manntannen herkommen oder geht
der Trend gar zu Second-Hand oder
künstlichen Weihnachtsbäumen?“,
„Gibt es schon eine biologische Gänseart, die innerhalb von vier Wochen
schlachtreif ist?“ und „Wie bekommt
man das zugenommene Gewicht bis
zum nächsten Heiligen Abend wieder herunter?“. Gleichzeitig ist schon
bekannt geworden, dass Kerzenfabriken dringend Kerzenreste suchen, um den kommenden vermehrten Bedarf an Weihnachtskerzen
abzudecken.
Mit „Frohe Weihnachten“, beendete
Lombardi die Pressekonferenz und
fügte an: „Ich muss gleich mit meiner
Haushälterin noch die Januarplanung durchgehen und ihr die letzten
Anweisungen zum Backen von Hefekugeln für den Januarweihnachtsbaum geben, damit alles vorbereitet
ist und ich entspannt mit meinen
Freunden und Kollegen das erste
Weihnachten im Januar feiern kann.“
☺
Kreisdechant
Patrick Schnell:
Ich denke, auf
beide Fragen gibt
es keine allgemein gültige Antwort.
Für viele gehört
an Heilig Abend Kirche einfach dazu.
Da sind zum Beispiel die, die regelmäßig zur Kirche gehen, selbstverständlich auch an Heilig Abend.
Bei anderen ist es eher das, was wir
„Volkskirchliches Element“ nennen:
Weihnachtsfest und Adventszeit sind
in das Brauchtum des Volkes eingeschrieben, ohne bestimmte Elemente ist es einfach „nicht richtig“.
Unabhängig davon, ob jemand wirklich daran glaubt, dass da der Heiland geboren wird, ist es eine schöne
Tradition. Inzwischen ist der Heilige
Abend, der ja genau genommen nur
der Vorabend zum eigentlichen Geburtsfest, dem 25. Dezember ist, in
vielen Haushalten der eigentliche
Weihnachtstag.
In einer sich rasant verändernden
Welt gewinnen solche Traditionen an
Wert. Bei uns ist Weihnachten stark
von der bürgerlichen Romantik des
19. Jahrhunderts geprägt, und das
bedeutet, von dem Gedanken der
Harmonie und des Einsseins der
Schöpfung. Die Sehnsucht nach die-
ser Harmonie und diesem Gefühl, Teil
eines „Großen Ganzen“ zu sein, ist
inzwischen ebenfalls tief in unserer
Kultur verwurzelt. Irgendwie scheinen auch die Kirchen- und Glaubensfernen zu spüren: Diese Sehnsucht kann der Alltag nicht erfüllen.
Wer zur Christmette geht, so mein
Eindruck, erwartet etwas völlig anderes. Die Christmette ist je nach
Uhrzeit etwas für Liebhaber, der
Höhepunkt der Weihnachtszeit. Hier
kommt man in Berührung mit dem,
der die beschriebene Sehnsucht erfüllen kann. Dazu gehört eine feierliche Gestaltung der Liturgie und eine
ansprechende, aufbauende und bereichernde, nicht zu oberflächliche
Predigt, die für jeden verständlich
ist und das Geheimnis des Weihnachtsfestes meditiert. Die Gläubigen erwarten, ernst genommen und
angenommen zu werden, nicht aber,
direkt oder indirekt beschimpft zu
werden. Sie wollen sich fallen lassen können und spüren können: Hier
kann ich sein, wie ich bin, hier wird
meine Sehnsucht zumindest für eine
kurze Zeit erfüllt.
Pfarrer
Peter Wilhelm
Keinecke,
der der Pfarrei
St. Maria Immaculata vorsteht,
sieht es so: Weihnachten mit Heilig Abend ist ein hohes Fest, kirchlich, familiär und gesellschaftlich
beliebt aus Tradition mit vielen Bräuchen und wegen des Inhalts. In ihm
kommt Gott zu den Fernen, ganz neu
und qualitativ gewichtiger nahe und
es ist einladend.
„Wer kann dem Lächeln eines Kindes
widerstehen?“, „Wer möchte nicht in
die Krippe (den Kinderwagen) schauen?“. Die Situation in unseren Breiten
symbolisiert von der Jahreszeit her
besonders deutlich: Gottes Kommen
und seine Nähe sind notwendig. Wir
brauchen sein Licht und wir ersehnen es wie auf der Ebene der Jahreszeit die Sonne in der Winternacht.
Hier ist der Anfang des Christseins,
wer möchte nicht noch einmal beginnen können? Dieser Inhalt ist zunächst einmal für jeden einladend.
In der Heiligen Nacht sind ebenfalls
noch adventliche Elemente angebracht, hervorgehoben ist aber das
Dunkel, welches durch die Verkündigung der Herrlichkeit der Menschwerdung Gottes erleuchtet, ja durchbrochen wird. Wir schauen in die
Nacht der Armut, der Geschichte, der
Außenseiter und erfahren mit den
Hirten von dem Licht, das von dem
ärmlich geborenen Kind ausgeht und
von den Engeln draußen verkündet
wird. Äußerlich ist hier die Beleuchtung beim Gottesdienst besonders
wichtig. An sich braucht es hier schon
feierliche Elemente in der Musik.
Zur Frage, wie der Gottesdienst zu
Weihnachten sein soll, so soll er auf
jeden Fall die Offenheit Gottes für
einen neuen Anfang mit Menschheit,
Christenheit und einzelnen Menschen zum Ausdruck bringen. Die
Menschen müssen die Möglichkeit haben zu kommen, positiv aufgenommen zu werden, gerade an
diesem Tag, auch als Nichtgläubige, Andersgläubige, Nichtgetaufte,
Freunde, Abständige und dergleichen. Auch die Gottesdienstteilnehmer sollten ein Mindestmaß an
Offenheit für die Nähe Gottes mitbringen, dann wird dankbares Mitfeiern möglich, vielleicht sogar Hinwendung bzw. Umkehr zu Gott möglich.
Äußerlich ist hier die Beleuchtung
beim Gottesdienst besonders wichtig. An sich braucht es hier schon
feierliche Elemente in der Musik.
>>
14 | Interview · Gottesdienste zur Weihnachtszeit
Edeltraud
Kleffner,
eine katholische
Christin
aus
Kierspe, hat diese Einstellung:
Der Besuch des
Gottesdienstes
an Heilig Abend hat bei mir sehr viel
mit meiner Kindheit zu tun. Ich komme aus Unterfranken, einer katholischen Gegend. Bei uns gab es Heilig
Abend erst die Bescherung, nachdem
wir die Christmette besucht hatten.
Zu Hause angekommen, spielten wir
Kinder auf unseren Instrumenten
Weihnachtslieder und dabei wurde
auch gesungen. Ohne den Besuch eines Gottesdienstes an Heilig Abend,
ist für mich heute noch nicht Weihnachten. Regelmäßig jeden Sonntag
gehen mein Mann und ich nicht in die
Kirche. Doch an hohen Feiertagen wie
Weihnachten, Ostern oder Pfingsten
haben wir das Bedürfnis, eine Messe
zu besuchen. Wie oft wir in die Messe
gehen, kommt auch auf den Pastor
an. Ist er uns sympathisch, so gehen
wir häufiger in seine Gottesdienste.
Kommen wir mit ihm nicht zurecht,
suchen wir uns eine andere Kirche
oder gehen nicht so oft. Sind wir an
den Wochenenden unterwegs, besuchen wir auch Gottesdienste in den
Orten, in denen wir gerade sind.
Von einem Gottesdienst an Heilig
Abend erwarte ich, dass er feierlich
gestaltet ist und mich emotional anspricht. Dazu gehört, dass die Kirche
weihnachtlich geschmückt ist mit
Tannenbäumen, an denen Kerzen
leuchten. Die Predigt sollte an diesem Tag einfach und ansprechend
sein und auf den Neugeborenen,
Kulinarische Idee (nicht nur zur Weihnachtszeit) | 15
auf Jesus, eingehen. Das gemeinsame Singen von traditionellen Weihnachtsliedern ist mir da sehr wichtig. Wenn wir alle gemeinsam „O du
fröhliche“ singen und dazu die Orgel
kräftig spielt, läuft es mir kalt den
Rücken herunter. Weiter habe ich
das Gefühl, dass die Gottesdienstbesucher schon mit einem anderen
Gesicht in die Kirche kommen, einem
viel freundlicheren. Wenn ich nach
dem Gottesdienst dann aus der Kirche komme, kommt es mir vor, als
wenn viele einen Glanz auf ihren Gesichtern haben.
Auch mag ich es, wenn sich alle nach
der Messe mit Handschlag frohe
Weihnachten wünschen, auch der
Geistliche.
[Gertrud Goldbach]
Gottesdienste zur Weihnachtszeit
Heiligabend, 24.12.2014:
St. Marien, Meinerzhagen:
15.00 Uhr Kleinkindergottesdienst
(keine Eucharistiefeier)
22.00 Uhr Christmette mit
Kirchenchor
1. Weihnachtstag, 25.12.2014:
St. Marien, Meinerzhagen:
9.30 Uhr Festhochamt
St. Martin, Meinerzhagen:
16.30 Uhr Christmette mit
Krippenspiel
St. Josef, Kierspe:
11.00 Uhr Festhochamt
St. Josef, Kierspe:
15.00 Uhr Krippenfeier für Kinder
und Eltern (keine Eucharistiefeier)
17.00 Uhr musikalische Einstimmung
17.30 Uhr Christmette
St. Christophorus, Valbert:
15.00 Uhr Kleinkindergottesdienst
(keine Eucharistiefeier)
18.30 Uhr Christmette
St. Maria Magdalena, Grotewiese:
16.30 Uhr Christmette
St. Martin, Meinerzhagen:
11.00 Uhr Festhochamt
St. Engelbert, Rönsahl:
9.30 Uhr Festhochamt
St. Christophorus, Valbert:
9.30 Uhr Festhochamt
2. Weihnachtstag, 26.12.2014:
St. Marien, Meinerzhagen:
9.30 Uhr Festhochamt
St. Martin, Meinerzhagen:
11.00 Uhr Festhochamt
St. Josef, Kierspe:
11.00 Uhr Festhochamt
St. Christophorus, Valbert:
9.30 Uhr Festhochamt
St. Maria Magdalena, Grotewiese:
11.00 Uhr Festhochamt
Silvester, 31.12.2014:
St. Marien, Meinerzhagen:
17.00 Uhr Jahresschlussamt
St. Josef, Kierspe:
17.00 Uhr Jahresschlussamt
St. Christophorus, Valbert:
18.30 Uhr Jahresschlussamt
Neujahr, 1.1.2015:
St. Martin, Meinerzhagen:
11.00 Uhr Neujahrsmesse
St. Josef, Kierspe:
11.00 Uhr Neujahrsmesse
St. Christophorus, Valbert:
11.00 Uhr Neujahrsmesse
Weihnachtsessen zum Vorbereiten – ganz ohne Stress!
Mini-Rouladen mit Thymianbohnen und Kartoffelgratin
Kartoffelgratin - 1 bis 2 Wochen vorher vorbereiten
600 Gramm fest kochende Kartoffeln
Salz, frisch gemahlener Pfeffer, geriebene Muskatnuss
150 Gramm Schlagsahne
20 Gramm Parmesan-Käse (frisch gerieben)
½ EL Butter, Fett für die Form
Den Backofen auf 200 Grad, Umluft 180 Grad, Gas Stufe 4
vorheizen. Kartoffeln schälen und in sehr dünne Scheiben
schneiden oder hobeln. Kartoffelscheiben in einer gefetteten
Gratinform fächerartig einschichten, jede Lage salzen und
pfeffern.
Die Sahne mit etwas geriebener Muskat über die Kartoffeln
gießen und alles mit Parmesan bestreuen. Die Butter als
Flöckchen auf dem Gratin verteilen. Im Ofen etwa 30 Minuten
backen, aus dem Ofen nehmen und komplett abkühlen lassen.
Gratin gut abgedeckt in der Form einfrieren, hält sich 1 bis 2
Wochen. Zum Servieren 2 bis 3 Stunden bei Zimmertemperatur antauen lassen, dann im vorgeheizten Ofen (200 Grad,
Umluft 180 Grad, Gas Stufe 4) etwa 15 bis 20 Minuten fertig
backen.
(4 Personen)
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(ca. 1 bis 2 Woche
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125 ml trockener
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¼ Bund Thymian
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Fleischscheiben
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Paprika in dünn
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16 | Ökumenische Woche in Kierspe
Gemeinde Meinerzhagen | 17
Eine Gemeinde stellt sich vor
Normaler als du denkst.
Christsein in Kierspe 2015
Ende des Jahres 2013 entstand in einem Kreis von
Christen aus unterschiedlichen Gemeinden eine Idee.
Alle sollten in Kierspe gemeinsam zeigen:
Christsein ist etwas ganz normales. Und zwar egal, ob
man Katholik, Protestant oder Mitglied einer Freíkirche
ist. Darum wurden weitere Treffen veranstaltet, Ideen
gesammelt und eine Woche mit verschiedenen Veranstaltungen geplant. Diese Veranstaltungen sollten etwas
gemeinsam haben. Freunde, Bekannte, Nachbarn und
Arbeitskollegen sollten dazu eingeladen werden können,
um Ihnen damit etwas zeigen zu können: Christsein ist
etwas Positives. Christsein kann Spaß machen. Und man
ist kein Außenseiter, wenn man an Gott glaubt.
Aus einer Idee entstand ein kleiner Arbeitskreis, der erst
einmal sondierte, wie die anderen Gemeinden dazu stehen. Die Reaktionen waren positiv. Zugesagt haben die
katholische und evangelische Kirche, die landeskirchliche Gemeinschaft und die Freie evangelische Gemeinde (FeG). Nicht das Trennende steht im Vordergrund,
sondern das, was uns verbindet: der Glaube an den auferstandenen Christus. Dies ist sicher auch eine Anwort
auf die Anfrage von Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck, der
in seinem Hirtenwort Anfang 2014 schrieb: „Wie können
wir heute als Christinnen und Christen glauben und davon in
einer Welt erzählen, in der vielen Menschen der
Zugang zu Gott längst verloren gegangen ist? Wie finden wir eine Sprache
und Formen, um den Glauben in der
heutigen Zeit erfahrbar zu machen? “
Wir möchten Menschen erreichen,
die mit distanzierter Sympathie ab
und zu den Kontakt zur Kirche suchen,
die vielleicht einmal dabei waren, oder
auch Menschen, die auf der Suche nach Sinn und
Orientierung in Ihrem Leben sind. Zwei Ziele gibt es: Wir
möchten Ende 2015 mehr Besucher in unseren Gottesdiensten haben. Zum anderen möchten wir die Gemeinden bereit machen, diese Menschen willkommen zu heißen. Dazu gehört auch, sich selbstkritisch zu überprüfen.
Was können wir ändern, dass sich auch Menschen von
unseren Gemeinden angesprochen fühlen können, die
bisher noch keine Anknüpfungspunkte bei uns finden
konnten? Vor allem möchten wir aber auch unseren Glauben bezeugen. Auch dazu ermuntert uns der Bischof in
seinem Hirtenwort:
„Wo immer Sie sich engagieren – ich ermutige Sie, offen
von dem zu erzählen, woran Sie glauben und woraus Sie
leben. Denn wir haben eine „Frohe Botschaft“ zu verkünden! “
Im Mittelpunkt dieser Aktion steht die Programmwoche im November 2015. Vom 15. bis 21. November 2015
wollen wir zu Abendveranstaltungen einladen, die,
mit zwei Ausnahmen, nicht in kirchlichen Räumen stattfinden. Wir würden gerne die
FeG-Bläservesper einbeziehen, die
immer viele Menschen interessiert.
‚Taizé hat was – aber was?‘ – darum
soll es an einem Abend gehen. In
diese Zeit fällt der Buß- und Bettag, zu dem wir einen Gottesdienst
in anderer Form feiern wollen. Geplant
ist eine Veranstaltung mit einem Sportler oder Politiker, der sich offen zum Glauben bekennt,
ein Jugendkonzert, christliches Kabarett, vielleicht ein
Abend für Ehepaare.
Im September oder Oktober 2015 planen wir eine Startveranstaltung, was und wie wird noch überlegt. Im
Moment denken wir an einen Brunch am Samstag oder
Sonntag – mit Musik und mehr Informationen über unser
gemeinsames Projekt. Für diese Veranstaltungen und die
Vorbereitungen brauchen wir Mitarbeiter. Denn es gibt
viel zu tun, in der Organisation, im Kommunikationsteam,
bei der Durchführung der geplanten Veranstaltungen, bei
den Aktionen für Kinder und Jugendliche. Sind Sie selbst
davon überzeugt, dass es gut ist zu glauben und diesen
Glauben auch im Alltag zu leben? Dann machen Sie diese
Aktion zu Ihrem Projekt.
Ein erstes Treffen für Mitarbeiter findet am Samstag, den
07. Februar 2015 (11-15 Uhr) im Jugendzentrum „Bahnhof 93“, Kölner Straße 115 statt. Informationen dazu
finden Sie unter www.christsein-in-kierspe.de
[Martin Klamm]
Die katholische Gemeinde in Meinerzhagen umfasst die beiden direkt
am Ort befindlichen Kirchen St. Marien und St. Martin. Dabei ist die
erstere im Zentrum gelegen und die
Hauptkirche von Meinerzhagen und
bildet zudem die Pfarrkirche der Gesamtpfarrei St. Maria Immaculata
Meinerzhagen-Kierspe. Der zuständige Pastor (z. Zt. noch Peter Wilhelm
Keinecke), der zugleich auch Pfarrer
für die Gesamtpfarrei ist, hat seine
Wohnung im Gebäude-Ensemble bei
der Martins-Kirche, zu dem ebenso
das Familienzentrum St. Martin gehört, während der Küster im Pfarrhaus bei der Marien-Kirche wohnt.
Früher stellte sich die Gemeinde als
deutlich mehr zweigeteilt dar (u.a.
zwei Pfarrgemeinderäte), seit der
Fusion zur Großpfarrei wachsen beide Gemeindeteile jedoch zunehmend mehr zusammen. Dies zeigt
sich u.a. daran, dass alle liturgischen Helfer wie Messdiener,
Lektoren und Kommunionhelfer
nun übergreifend in beiden Kirchen ihren Dienst versehen.
Die Wechselbeziehung, bzw.
der Zusammenhalt, zeigt sich
auch an anderen Stellen, wie z.B.
an den im Wechsel stattfindenden
Vorabendmessen und jährlichen Gemeindefesten und an der Fronleichnamsprozession, die jedes Jahr bei
Verkaufsstand der action365
Gemeindefest in St. Martin
der Martins-Kirche beginnend über
die Stationen Seniorenheim Wilhelm - Langemann - Haus, Musikschule/Jugendzentrum und Stadthalle zur Marien-Kirche verläuft.
Viel Wert gelegt wird an beiden Kirchen ebenso darauf, dass
den stille- und andacht-suchenden
Besuchern auch in der Woche die
Kirchengebäude möglichst umfänglich offen stehen, was durch große,
vor die Eingangstüren gestellte Info-Schilder sofort erkennbar ist. Dabei ist St. Marien jeden Tag von ca. 8
bis abends 18 Uhr geöffnet – und die
Martins-Kirche i.d.R. während der
Kita-Öffnungszeiten.
Ebenfalls der Öffentlichkeit zugänglich sind die an beiden Kirchen be-
triebenen Büchereien, die primär im
Umfeld der Gottesdienstzeiten ihre
Türen geöffnet haben.
Gemeinschaft und Offen-Sein-fürAlle ist ein wichtiges Gemeindeziel,
das – trotz mancher widriger Umstände – weiterentwickelt und verstärkt gelebt werden soll.
Vom vorigen Gemeinderat
wurde daher das nebenstehende Logo „Gemeinsam
auf dem Weg“ entwickelt, das neben dem
Wortspiel „Jesus =
der Weg“ (und wir sind
gemeinsam mit ihm und
miteinander unterwegs)
die Verschiedenartigkeit der menschlichen Lebenssituationen aufzeigt.
Gemeinsam sind wir in unserer eigenen Gemeinde unterwegs, doch
zugleich soll der Brückenschlag zu
den anderen Gemeinden in unserer
Pfarrei und zu allen suchenden Menschen generell immer weiter erfolgen und weitere Kreise ziehen.
[Christoph Kistner]
18 | Kirche aus Sicht der Jugend
Wenn man sich sonntagmorgens in den Kirchen umschaut, dann entdeckt man auch in unserer Pfarrei nur
sehr wenige Jugendliche. Doch was vermissen die jungen
Menschen in einem Gottesdienst oder was stört sie an
der heiligen Messe?
Altmodisch und konservativ
Wenn man mit Jugendlichen über das Thema Kirche
spricht, dann hört man oft: „Zu konservativ und zu altmodisch“. Es gibt zum einen sehr pragmatische Gründe der
Kirche fernzubleiben, so möchten die meisten Jugendlichen am Wochenende gerne lange ausschlafen. Dies ist
nicht möglich, wenn der sonntägliche Gottesdienst meistens schon gegen 10 Uhr beginnt. Desweiteren werden
die jüngeren Generationen von der katholischen Kirche
kaum angesprochen. „Die Leitmotive sind veraltet und
die Botschaft der Kirche muss besser transportiert werden. Aus meiner Sicht müssen mehr übergreifende Aktionen getätigt werden.“ erklärt Louisa Klein, Lektorin in der
Gemeinde St.Christophorus. Megan Wehberg fügt hinzu:
„Ich finde die Kirche auch ein bisschen zu altmodisch und
die Inhalte sind teilweise schwierig zu verstehen. Deswegen kommt bei sehr vielen Jugendlichen die Botschaft
nicht richtig an.“
Ein weiterer Kritikpunkt ist die musikalische Begleitung
im Gottesdienst. „Nicht so gut finde ich die Auswahl der
Lieder. Denn die sind alle so träge und alt“, findet Leonie
Theobald, eine Messdienerin aus Valbert. Neben den Liedern aus früheren Jahrhunderten, kommen der Jugend
auch die Gebete sehr veraltet vor. Sie können sich mit
den Predigten und den anderen Texten des Gottesdienstes nicht identifizieren.
So entsteht eine Distanz zwischen der katholischen Kirche, welche stark an ihren Traditionen festhält und den
jungen Menschen, die sich nicht so angesprochen fühlen,
wie die älteren Generationen. Außerdem scheint die Kirche nicht attraktiv genug für Jugendliche zu sein. Denn
ein Besuch in der Kirche gilt unter den meisten jungen
Menschen nicht gerade als zeitgemäß oder „cool“.
Vertrauen verloren
Dazu kommt das Erscheinungsbild der Kirche, welches
in Form von alten Kirchen und Gewändern einen unmodernen Eindruck erweckt. Das Image der katholischen
Kirche ist auch bei den Jugendlichen durch die skandalösen Missbrauchsfälle und die Verschwendungen von
Kirchensteuern, wie in Limburg, stark beschädigt und
Vertrauen ist verloren gegangen.
Doch die Kirche kann es sich nicht erlauben die jungen
Generationen zu verlieren, denn sonst würde man auch
die Zukunft verlieren. Stattdessen muss sich der Gottesdienst ein Stück weit den jugendlichen Interessen
anpassen. Die Gottesdienstzeiten sollten flexibler sein,
um auch zu späteren Zeiten Messen anzubieten. „Man
könnte mehr neuere Lieder aus dem Halleluja-Gesangbuch singen“, meint Leonie Theobald. Eine Veränderung
der Musik und damit eine Anpassung an die jetzige Zeit
würde Jugendliche mehr ansprechen. So könnten moderne Poplieder die Musik in der Kirche vielfältiger machen
und deren Texte können auch auf religiöse und gesellschaftliche Themen, die sich auf Aktuelles beziehen, aufmerksam machen. Die Jugendlichen würden dann eher
mitsingen und zuhören als bei älteren Kirchenliedern.
Anpassung an die Gesellschaft
Das Problem des negativen Erscheinungsbildes der Kirche könnte also durch eine bessere Anpassung des Gesamtstiles an die heutige Gesellschaft gelöst werden.
Dabei kann die Botschaft der katholischen Kirche beibehalten werden. Die Kirche kann es natürlich auch nicht
jedem Recht machen. Sie ist aber nachweislich dazu in
der Lage, Jugendlichen Orientierung zu geben, gerade
heutzutage in einer immer komplexer werdenden Welt.
Dass die Kirche auch Jugendliche in Massen anlocken
kann, dies ist jährlich beim internationalen Jugendtreff
in Taizé zu beobachten. Dort beschäftigen sich die Teilnehmer mit Bibelstellen und die Gottesdienste werden
frenetisch mit vielfältiger Musik gefeiert. Die Stimmung
kann aber auch hier in den Kirchen vor Ort junge Menschen beeindrucken. Matthias Thiele, 18-jähriges Gemeinderatsmitglied aus Grotewiese, kann dies bestätigen: „Ich finde die Atmosphäre in unserer Kirche toll.“
„Eventuell könnten auch mal Jugendliche bei der Organisation von Gottesdiensten mithelfen“, schlägt Leonie
Theobald vor. Wenn auch jüngere Menschen in der Kirche
aktiv sind und Gottesdienste mitgestalten, dann würde
man mehr den Eindruck vermitteln, die Jugend wirklich
ernst nehmen zu wollen. In der Pfarrei St. Maria Immaculata gibt es viele junge Messdiener, deren Ideen ebenfalls
mit einfließen könnten. Die katholische Kirche ist eine
so große Marke, die weiterhin viele Menschen anziehen
kann. Doch um die Zukunft zu sichern, braucht man die
Jugendlichen. Denn ansonsten droht weniger räumliche
Präsenz und damit ein Verschwinden im Hintergrund der
Gesellschaft.
[Maximillian Gerhard]
Trotz statt Protz
des Kiezes Ansporn: Jetzt erst recht!
Mittlerweile dürfte Woelki schon
mehr als drei Kreuze gemacht haben für die Wahl seines Wohnsitzes.
Denn Papst Franziskus predigt Armut, und der Ex-Limburger Amtskollege Franz-Peter Tebartz van Elst
wird gerade ins Fegefeuer gewünscht
wegen seines 31 Millionen Euro teuren Bischofssitzes.
Der neue Papst ist ein Freund der
Bescheidenheit.
Er lebt im Gästehaus Santa Marta, in
einer Zweizimmerwohnung – wo es
keine Gemälde gibt, keine Antiquitäten, weder Kronleuchter noch
wertvolle Kristalle – zufrieden mit
wenig Materiellem, lebt er das vor,
was er selbst unermüdlich predigt.
Aber was für ein Gegensatz,
direkt neben dem Vatikan.
Dort lebt der Ex-Staatssekretär des
Vatikans, Tarcisio Bertone, der in der
Vatileaks-Affäre eine zentrale Figur
war: Nun hat er Ärger wegen seiner
Protz-Residenz und angeblich dubioser Geschäfte der Vatikanbank.
Der Kardinal, der für seinen Hang zu
Luxus und schönen Dingen bekannt
ist, hatte nur wenige Monate nach
Franziskus‘ Amtsantritt gehen müssen. Seit einigen Monaten wird außerhalb der mächtigen Mauern um den
Vatikan im Herzen Roms über eine
ganz besondere Immobilie spekuliert:
ein 700 Quadratmeter großes Penthouse, das zurzeit umgebaut und
restauriert wird. Es thront auf dem
Palazzo San Carlo, und einziehen
wird dort nicht seine Heiligkeit, Papst
Franziskus, oder der emeritierte
Papst Benedikt XVI., sondern der
ehemalige Staatssekretär im Vatikan, Kardinal Tarcisio Bertone, der
sich dort seinen Alterssitz einrichten
lässt. Die Wohnung soll inklusive Terrasse 700 Quadratmeter groß sein.
Der deutsche Banker Ernst von Freyberg wurde als neuer Chef in die
Bank geholt. Dort räumt er nun mit
Hilfe der amerikanischen Beratergesellschaft Promontory seit einem
Jahr ordentlich auf. 1600 Konten wurden geschlossen, Kunden wurde gekündigt – das bestätigte der Papst
selbst.
Papst Franziskus antwortete auf die
Fragen der Reporter: „In der Verwaltung der Finanzen muss es Transparenz und Ehrlichkeit geben.“
Kein Protz, kein Prunk.
Rainer Maria Kardinal Woelki wohnte
zur Miete – in einem Altbau in Wedding.
© bilder-erzbistum-koeln.de
Was denkt die Jugend über die Kirche?
Trotz statt Protz | 19
Rainer Maria Kardinal Woelki
In den Wedding? Zu den Arbeitslosen und den Muslimen? Da könne
ein Erzbischof nicht wohnen. Das
sagten Berliner Katholiken dem
Bischof Rainer Maria Woelki, als er
aus Köln nach Berlin berufen wurde.
Doch für ihn war der üble Leumund
Luxus-Bischof Tebartz van Elst steht wegen
seiner Millionen-Residenz massiv in der Kritik.
Woelki wohnte im Soldiner Kiez in
einem typischen Berliner Altbau mit
Vorderhaus, Seitenflügel, Hinterhaus. Unters Dach will Woelki keine
Journalisten vorlassen, so viel Privatsphäre muss sein. Einen Eindruck
vermittelt aber auch sein Büro im
Erdgeschoss. Hier arbeiten außer
ihm die Büroleiterin, sein persönlicher Referent und die Sekretärin.
Die fünf Räume, ein enger Flur und
der große Konferenzraum verströmen den Charme einer Arztpraxis.
Die Holzdielen sind aufgearbeitet, im
Bad dominiert schwarzer Schiefer,
wie man es jetzt halt so hat in Wohnungen mit gehobenem Ambiente.
Woelkis Wohnung im fünften Stock
hat fünf Zimmer und dürfte in der
Ausstattung dem Standard unten
entsprechen. Zu Arbeits-, Wohn-,
Schlaf- und Esszimmer kommt ein
privater Andachtsraum hinzu, den
man aber bitteschön nicht Kapelle
nennen soll.
Für kurze Wege steigt der Kardinal
auch mal aufs Fahrrad; so oft es
geht, fährt er mit der Bahn. Ansons-
20 | Trotz statt Protz
Zukunftsbild – Du bewegst Kirche | 21
ten nutzte er einen 5er-BMW. Nach
dem, was man so hört, bietet der
Münchner Autokonzern den deutschen Bischöfen sagenhaft günstige
Leasing-Konditionen. Auf einen Mittelklassewagen umzusteigen, wäre
zwar besser fürs Image, würde aber
momentan teurer kommen.
Foto: Nicole Cronauge
So lebt Franz-Josef Overbeck
Nach dem Fall Limburg legt das Bistum Essen einige Daten offen: Ruhrbischof Dr. Franz-Josef Overbeck
bewohnt ein großzügiges Pfarrhaus
aus den 1950er Jahren, verdient
ca. 11.000 Euro brutto und fährt als
Dienstwagen einen VW Phaeton. Das
große Auto benötige der fast zwei
Meter große Geistliche wegen seiner
langen Beine, um bei Dienstfahrten
im Fond arbeiten zu können.
Dass die Lebensführung von Bischöfen mal detailliert ein Medienthema würde, hätten sich diese bis vor
Kurzem auch nicht träumen lassen.
Der Fall des „Protz-Bischofs“ von
Limburg hat alles verändert. Doch
in einem Bistum wie Essen, das an
Tradition und Geld relativ arm ist,
scheint die neue Offenheit kein großes Problem zu sein. Darauf deutet
jedenfalls die Bereitwilligkeit hin,
mit der das Bistum Auskunft gibt.
Den Bischofssitz etwa wird niemand prunkvoll nennen. „Es handelt
sich um das ehemalige Pfarrhaus
der Münsterpfarrei“, sagt Sprecher
Thomas Rünker. Vor der Gründung
des Bistums 1958 war der Dom eine
Pfarrkirche – wenn auch eine mit
1000-jähriger Geschichte. In dem
soliden Haus aus den 1950er Jahren befinden sich im ersten Obergeschoss Overbecks Privaträume, plus
Gästetrakt und Privatkapelle – zusammen 220 Quadratmeter. „Keine
kleine Wohnung, aber wir haben diesen Bau nun einmal so vorgefunden“,
so Rünker. Saniert worden seien die
Räume in den letzten Jahrzehnten
einmal: bevor Overbeck einzog.
Das Leben in der Innenstadt ist
nicht immer idyllisch, eher solide
als prunkvoll: Das Bischofshaus am
Burgplatz in Essen diente bis 1958
als Pfarrhaus der Münsterpfarre. Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck bewohnt privat das Obergeschoss. Für
das Buch „Essen von innen“ gewährte der Bischof 2012 ein wenig Einblick: Die Räume sind schlicht, fast
nüchtern, es gibt Parkett und wertige Möbel, aber nichts, was protzig
oder überkandidelt wirken würde.
Overbeck lebt hier mietfrei, muss
den geldwerten Vorteil – rund 1550 €
monatlich – allerdings versteuern.
Rünker zufolge sollte man sich das
Wohnen in der Innenstadt wegen der
vielen lauten Feste nicht allzu idyllisch vorstellen. Klagen wolle Overbeck aber nicht. Dom und Bischof
gehörten eben einfach zusammen.
Mit 2,2 Millionen Euro Vermögen
ist der „Bischöfliche Stuhl“, auf den
Overbeck theoretisch Zugriff hat,
einer der kleinsten in Deutschland.
Neun Zehntel des Geldes dürfen zudem nur für die Ausbildung von Bistumsangestellten verwendet werden. Zum Bischofsgehalt heißt es,
Overbeck verdiene „ungefähr soviel
wie der Oberbürgermeister“. Das
wären gut 11.000 Euro pro Monat –
brutto. Der Bischof ist also kein armer Mann, doch packt in dieser Ge-
haltsklasse der Spitzensteuersatz
schon ordentlich zu. Haushaltskräfte
muss Overbeck selbst bezahlen.
[Kurt Huter]
Trotzen statt Protzen
Wenn wir diese Worte lesen, denken wir immer gleich an Limburg
oder an den Vatikan.
Aber, wo können wir trotzen, wo
sollen wir trotzen und wo müssen
wir trotzen:
• Wir müssen bei sexuellen Übergriffen an Kindern und Jugendlichen trotzen, wir wollen absolute
Transparenz bei der Aufklärung
solcher Fälle.
• Wir trotzen gegen die Gewalt an
Frauen, es kann nicht sein, dass
bei uns in Deutschland immer
noch ein Drittel aller Frauen in
Gewalt leben.
• Wirsolltentrotzen,wennFrauen
immer noch nicht als gleichwertige Geschöpfe am Altar dienen
können.
• Wir sollten trotzen, wenn mal
wieder tiefe Einschnitte in die
Finanzen der Pfarreien und Gemeinden anstehen, jahrelang
sind die Flächengemeinden zu
kurz gekommen.
• Wir protzen nicht, wenn wir unsere Gemeindesäle in guten Zustand versetzen, damit wir uns
dort wohlfühlen.
• Wir protzen nicht, wenn wir die
Bausubstanz unserer Kirchen
und Gemeindehäuser für unsere
Nachkommen in Ordnung halten.
Ein Zukunftsbild für unsere
Gemeinden
Anfang 2013 begann im Bistum Essen ein Dialogprozess. Dabei wurden
in sechs verschiedenen Foren unter
dem Motto „Zukunft auf katholisch“
die Entwicklung des Bistums und
seiner Gemeinden offen mit Laien,
kirchlichen Beschäftigten und Klerikern diskutiert und besprochen.
Auch aus unseren Gemeinden waren
Teilnehmer bei verschiedenen Veranstaltungen vor Ort dabei und konnten
dabei ihre Gedanken und Anregungen einbringen. Bischof Franz-Josef
Overbeck erinnert in seinem Vorwort
zum Bericht über den Dialogprozess
noch einmal an die Notwendigkeit einer solchen Gesprächsrunde:
„Vor allem aber galt und gilt es, sich
der Tatsache zu stellen, dass das Interesse der Menschen an der Kirche
immer geringer wird. Wir sind keine Volkskirche mehr, sondern eine
Kirche im Volk mit volkskirchlichen
Elementen. Ob es einem gefällt oder
auch nicht: Wir müssen die Zeichen
der Zeit wahrnehmen, sie deuten
und einen neuen Weg in die Zukunft
wagen – eine richtungsweisende Erkenntnis für den Dialogprozess.“
Als ein Ergebnis dieser Veranstaltung entstand das „Zukunftsbild Bistum Essen“. Der Bischof Franz-Josef
Overbeck hatte den Teilnehmern eine
Frage gestellt: „Wie können wir in Zukunft unter völlig veränderten Bedingungen eine lebendige Kirche sein
und es den Menschen ermöglichen,
mit Gott in Berührung zu kommen?
„Dieses „Zukunftsbild“ gab darauf
eine erste Antwort. Es beschreibt
jetzt in einfachen Überschriften
verschiedene Aufgabenfelder. Hier
werden Themen angesprochen, die
den Weg der Gemeinden in der
nächsten Zeit bestimmen sollten,
damit sie sich in der vor uns liegenden Zeit behaupten können. Die-
se Aufgabenfelder begründen sich
aus der Heiligen Schrift und der Tradition der Kirche. Sie geben so Anregungen um sich zu überprüfen.
n berührt
Im Bistum Essen leben wir aus der
Berührung Gottes in Taufe und Firmung. Zu glauben heißt für uns, in
lebendiger Beziehung mit Gott zu
stehen. Dies ist der Antrieb unseres
Christseins und die Erfahrung, die
wir weiter zu geben haben.
n wach
Im Bistum Essen haben wir einen
wachen Blick für die Wirklichkeiten
an unserem Wohnort, in unseren
Städten, in unserer Region. Wir sind
aufmerksam auf alle Menschen, die
mit uns leben.
n vielfältig
Im Bistum Essen haben wir Lust auf
die Vielfalt der Leute zwischen Lenne und Ruhr. Wir schätzen die freie
Selbstbestimmung der Menschen
und die Vielfalt der Lebensentwürfe,
die modernes Leben und moderne
Gesellschaften prägen.
n lernend
Im Bistum Essen verstehen wir uns
als lernende Organisation. Unsere
Gruppierungen und Gemeinschaften
profitieren von vielem, was in unserer Gesellschaft geschieht. Wir bieten uns selbst als Dialogpartner für
Andere an.
n gesendet
Im Bistum Essen haben wir eine zentrale Sendung: Gott zu verkünden.
Das Versprechen, alle Tage bei uns
zu sein, hält Gott auch hier und heute. Unsere Aufgabe ist es, den Glauben an Gottes Gegenwart zu ermöglichen.
n wirksam
Im Bistum Essen sind wir für andere
Menschen da, handeln also diakonisch. Wir sind keine Zuschauer bei
der Verbesserung von Lebensbedingungen, sondern treiben diese aktiv
und nachhaltig voran.
n nah
Im Bistum Essen sind wir da, wo
sich das Leben abspielt. Das ist am
Wohnort genauso wie in Krankenhäusern, Gefängnissen, Kindergärten, Schulen und anderswo. Nicht
überall stehen Kirchen und arbeiten
Hauptberufliche; aber überall wirken
Getaufte.
Wie gehen die Gemeinden mit diesem
Zukunftsbild des Bistums um? Veränderungen wird es geben. Dieses
Zukunftsbild ist ein Angebot, diese
Veränderungen aktiv zu gestalten. In
dieser Phase kann jeder beginnen
nachzudenken, die Anregungen aufzunehmen und zu überlegen, wie die
Zukunft seiner Gemeinde gestaltet
werden kann. Dies ist die zweite Phase.
Danach sollte in der dritten Phase
in den Gemeinden das Zukunftsbild
konkretisiert werden. Welche Anregungen ergeben sich aus diesem
Zukunftsbild für unsere laufenden
Projekte und Aktionen? Wo muss
nachjustiert werden, welche neuen
Ideen ergeben sich? In dieser dritten
Phase befinden wir uns jetzt. Hier ergibt sich für alle, die in der Gemeinde tätig sind, die Aufgabe darüber
nachzudenken, wie sie sich Veränderungen wünschen und vorstellen
können.
In einer künftigen vierten Phase sollen diese Ergebnisse der Auseinandersetzung mit dem Zukunftsbild
vorgestellt werden. Die Auswertung
dieser Ergebnisse auf Bistumsebene
ist dann die fünfte und abschließende Phase.
Vielleicht haben Sie jetzt begonnen
sich für das Zukunftsbild zu interessieren, finden manches gut und wollen aktiv werden? Unter
www.zukunftsbild.bistum-essen.de
finden Sie ausführliche Informationen, Rückblicke auf bisherige Ergebnisse und die weiteren Ziele.
[Martin Klamm]
22 | Stabwechsel in der Pfarreileitung St. Maria Immaculata
➪ Wir möchten heiraten
Wir wünschen Ihnen Glück zu Ihrem
Entschluss. Bitte melden Sie sich
•Pfarrer Keinecke, Meinerzhagen,
Telefon 0 23 54 / 70 10 60
•Kaplan Pater Clemens Rogge,
Telefon 0 23 54 / 70 42 42
•Gemeindebüro St. Josef Kierspe,
Pastor Gregor Myrda,
Telefon 0 23 59 / 27 33
•Gemeindebüro St. Christophorus
Valbert, Pastor Ludwig Opahle,
Telefon 0 23 58 / 279
Im vergangenen Jahr lebten 7.268
Katholiken im Oberen Volmetal. In
der nachfolgenden Darstellung finden Sie die Aufschlüsselung nach
den einzelnen Orten.
25
Gemeindemitglieder 2014
10
20
15
5
1.085
0
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25 20 5
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Gesamt: 7.268
n Meinerzhagen
n Kierspe
n Valbert
16 21 9
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Pastor Thorsten Rehberg
15 23 7
Fir
3.130
3 2 0
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12 14 2
mu
nio
3.053
bruar 2015 statt. Einzelheiten hierzu
entnehmen sie bitte der Tagespresse.
Stand: 24.11.2014
Er
st
ko
m
Ende 2005 ernannte ihn der Bischof
von Essen als Pfarradministrator
der ehemaligen Pfarrei St. Marien in
Gladbeck-Brauck und anschließend
als Pastor der Gemeinde St. Marien in
der neu errichteten Propsteipfarrei in
Gladbeck. Im September 2011 wurde
ihm in der Pfarrei Christus König in
Halver - Breckerfeld - Schalksmühle
- Hagen-Dahl die eigenverantwortliche Wahrnehmung der Seelsorge
als Pastor der Gemeinde St. Thomas
Morus in Schalksmühle übertragen.
Die Amtseinführung von Thorsten
Rehberg als Pfarrer der Pfarrei St.
Maria Immaculata findet am 8. Fe-
•Pfarrbüro Meinerzhagen:
Telefon 0 23 54 / 22 66,
Jahresstatistik 2014
Ta
uf
en
Thorsten Rehberg ist im Sauerland
kein Unbekannter. Der gebürtige
Duisburger war von 2002 bis 2005
für den Märkischen Kreis als Kreisjugendseelsorger eingesetzt.
➪ Ich möchte zur Firmung gehen
Die Firmvorbereitung startet jeweils
im Dezember/Januar. Eingeladen werden alle Jugendlichen, die das 15.
Lebensjahr vollendet haben.
Kontakte:
➪ Neu zugezogen
Herzlich willkommen in unser Pfarrei!
Schauen Sie doch einmal ins Pfarroder in die Gemeindebüros herein.
Wir nennen Ihnen gerne Gruppen,
Arbeitskreise und Treffs, in denen Sie
und Ihre Kinder sicher rasch Kontakt
bekommen werden.
Auch freuen sich die Priester des
Pastoralteams über eine Kontaktaufnahme.
te
Die Katholische Pfarrei St. Maria
Immaculata in Meinerzhagen-Kierspe bekommt einen neuen Pfarrer:
Thorsten Rehberg, der derzeit Pastor
in Schalksmühle ist, wird vom Essener Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck
zum 1. Februar 2015 als neuer Pfarrer für die Pfarrei ernannt.
Mein besonderer Dank gilt auch den
Mitchristen und Amtsträgern der
Es grüßt Sie mit den besten Wünschen für Ihre gemeinsame und persönliche Zukunft im Gebet verbunden
Ihr Peter W. Keinecke, Pfarrer
➪ Erstbeichte – Erstkommunion
Die Vorbereitung auf die Erstbeichte
und die Erstkommunion beginnt jeweils im Herbst nach den Sommerferien. Die Zeiten werden rechtzeitig
bekannt gegeben. Angesprochen sind
die Kinder des 3. Schuljahres.
➪ Ich wünsche ein Gespräch
Wir nehmen uns gerne Zeit für Sie!
Bitte rufen Sie uns an und vereinbaren Sie einen Termin mit dem Ansprechpartner.
➪ Jemand ist krank
Bitte scheuen Sie sich nicht, um die
regelmäßige Krankenkommunion zu
bitten, auch nicht um den Empfang
der Krankensalbung. Wir kommen zu
Ihnen ins Haus, besuchen Sie aber
auch im Krankenhaus oder in den
Pflegeheimen. Das Sakrament der
Hl. Kommunion und der Krankensalbung schenkt ihnen Kraft und Trost
in schwierigen Situationen.
rit
Thorsten Rehberg wird neuer
Pfarrer in St. Maria Immaculata
chese sowie im Lektorendienst den
Verkündigungsdienst unterstützt haben und alle, die hier Sorge getragen
haben für den caritativen Dienst der
Kirche. Nicht vergessen werden dürfen alle, die sich persönlich engagiert haben für den Kirchenschmuck,
die Kirchenmusik, den liturgischen
Dienst und die Erhaltung und Erneuerung von Gebäuden und Anlagen.
➪ Unser Kind soll getauft werden
Dann freuen wir uns mit Ihnen.
Bitte melden Sie sich einige Wochen
vor dem gewünschten Termin in Ihrem Gemeindebüro oder dem Pfarrbüro zur Taufanmeldung. Wir vereinbaren dann das Taufgespräch und
den Tauftermin mit Ihnen.
frühzeitig in Ihrem Gemeinde- oder
Pfarrbüro. Übrigens: Sie brauchen
dazu einen Taufschein, den Sie bei
Ihrem Taufpfarramt erhalten.
Ei
nt
Gleichzeitig danke ich allen, die mich
mit ihrem Gebet und ihrem Mitarbeiten unterstützt haben. Über die
Mitglieder früherer und jetziger Pfarrei- und Gemeindegremien hinaus
möchte ich vor allem die vielen Frauen und auch einige Männer nennen,
die in Kommunion- und Firmkate-
Pfarrer Peter Wilhelm Keinecke
In Zukunft wird es sicher noch wichtiger sein, über den Rand der jeweiligen Gemeinde hinaus auf das Ganze der Pfarrei zu schauen und die
Wahrnahme der jeweiligen Aufgaben
der einzelnen Gläubigen als Teilhabende am kirchlichen Dienst zu fördern. In allem bitte nicht vergessen:
Das Wichtigste ist es, sich von der
Nähe Gottes berühren und leiten
zu lassen. Dazu wünsche ich allen
Gottes Geist und dem neuen Pastor
und Pfarrer die Unterstützung der
ganzen Pfarrei. Ich selbst werde zunächst in Absprache mit dem Bistum
eine Sabbatzeit zur inneren und äußeren Erneuerung wahrnehmen und
dann einen neuen Dienst nach dem
Wunsch des Bischofs antreten.
Wir sind für Sie da!
tte
am Ende des kommenden Monats,
Januar 2015, werde ich meinen
hiesigen Dienst als Pfarrer und als
Pastor für Meinerzhagen nach acht
Jahren und vier Monaten verlassen.
Bischof Overbeck hat meiner Bitte
um Entpflichtung vom vergangenen
Frühjahr stattgegeben. Als Nachfolger steht ab Februar 2015 Pastor
Thorsten Rehberg aus Schalksmühle
bereit. Mit Freude stelle ich fest: Mit
dieser Ausgabe beginnt eine Pfarreizeitschrift ihre Existenz und ich nutze die Möglichkeit, mich von dieser
Stelle aus von allen Pfarreimitgliedern, aber auch von allen Bürgerinnen und Bürgern der beiden Kommunen zu verabschieden und Ihnen
Gottes Segen aus zu sprechen.
evangelischen und freievangelischen
Gemeinden, besonders in Meinerzhagen. Ich habe bei ihnen familiärgeschwisterliches erlebt.
Au
st
ri
Liebe Mitglieder unserer Pfarrei,
liebe Leserinnen und Leser,
Wir für Sie! | 23
24 | Gemeindeleben in Bildern
Gemeindeleben in Bildern | 25
Auf zur fünften Pilger- und Gemeindefahrt
Die Toskana und Umbrien gehören zu den schönsten
Urlaubslandschaften, nicht nur in Italien. Der schiefe
Turm von Pisa, Florenz, Siena aber auch Umbrien mit
Assisi, Bevagna und Perugia stehen auf dem Programm
der fünften Pilger- und Gemeindefahrt der Gemeinde
St. Josef.
Stattfinden wird sie vom 17. bis zum 26. September 2015
unter der Leitung von Pastor Gregor Myrda und Gertrud
Goldbach.
Der Reiseverlauf wird wie folgt sein: Die Zwischenübernachtung erfolgt in Flüele Ranft, der Heimat des Heiligen Nikolaus von Flüe. Die nächsten drei Nächte werden
in der Nähe von Florenz, in San Donato in Fronzan verbracht. Von hier aus sind Ausflüge geplant nach Florenz,
Lucca und Pisa, San Gimignano und Siena.
In Assisi wird die Gruppe vier Nächte verbleiben und die
Einsiedelei Carceri sowie San Damiano besichtigen. In
Bevagna liegt der schönste mittelalterliche Platz Italiens,
auf dem dann die Teilnehmer flanieren können.
Die Kosten für die 10-tägige Fahrt werden im Doppelzimmer 1.430 Euro betragen. Die Unterbringung wird in
Hotels mit Halbpension sein. Eine fachkundige Reiseführerin begleitet die Gruppe während ihres Aufenthaltes in
Italien.
Bella Italia
26 | Pilger- und Gemeindefahrt
Termine in der Pfarrei | 27
28. Dezember 2014:
Aussendungsfeier der Kiersper Sternsinger
Im Gottesdienst um 11 Uhr werden unsere Sternsinger
für ihre Aufgabe gesegnet und in die Gemeinde ausgesandt, um Spenden für bedürftige Kinder in der Welt zu
sammeln. Der Abschlussgottesdienst findet am Fest der
Hl. Drei Könige , 6. Januar, um 18.30 Uhr statt.
2., 3. und 5. Januar 2015:
Sternsingeraktion in Meinerzhagen
Die Sternsinger sind im Stadtgebiet unterwegs, um Spenden zu sammeln.
11. Januar 2015:
Abschluss der Sternsingeraktion in Valbert
Um 9.30 Uhr findet in der Hl. Messe der Abschluss der
Sternsingeraktion statt. Anschließend sind alle zum
Neujahrsempfang in den Gemeindesaal eingeladen.
Der Reisepreis beinhaltet alle Fahrten, Übernachtungen mit Halbpension und noch vieles mehr. Das genaue
Reiseprogramm ist auf der Homepage der katholischen
Gemeinde nachzulesen.
20. Februar bis 27. März 2015:
Frühschichten in Meinerzhagen und Kierspe
In der Fastenzeit besteht in St. Marien in Meinerzhagen
(Beginn 6:15 Uhr) und in St. Josef in Kierspe (Beginn 6.00
Uhr) die Möglichkeit, mit einer Frühschicht und einem gemeinsamen Frühstück den Tag zu beginnen.
6. bis 12. April 2015:
Taizé-Fahrt
Jugendliche und junge Erwachsene sind herzlich eingeladen für sieben Tage im französischen Burgund Gemeinschaft und Glauben zu erleben. Auskunft dazu gibt Pastor Gregor Myrda (Telefon 0 23 59-27 33).
Erstkommunion 2015:
19. April 2015 in St. Josef Kierspe, 11.00 Uhr
3. Mai 2015 in St. Christophorus Valbert, 9.30 Uhr
10. und 17. Mai 2015 in St. Marien, 9.30 Uhr und
St. Martin, 11.00 Uhr
22. bis 25. Mai 2015:
Pfingstzeltlager der KjG Meinerzhagen
Mindestalter: 8 Jahre.
Infos bei: Frederik Jarosch, Tel. 0157-36 18 27 66 und
Julia Schatto, Tel. 0157-87 09 60 96. Anmeldungen können im Pfarrbüro abgegeben werden.
Nähere Informationen gibt es aber auch bei Pastor Gregor Myrda, Tel. 0 23 59-27 33 oder bei
Gertrud Goldbach, Tel. 01 70-6 111 371.
www.katholische-kirche-kierspe.de/reisen/2015-toskana-umbrien/
17. Januar 2015:
Verabschiedung von Pfarrer Keinecke
17 Uhr Hl. Messe in St. Marien mit anschließendem Neujahrsempfang und Verabschiedung von Pfarrer Keinecke.
11. und 13. Februar 2015:
Karneval im Gemeindehaus St. Josef für Frauen
und alle Jecken
Frauenkarneval wird wieder gefeiert am 11. Februar, am
13. Februar für alle Jecken aus dem Volmetal. Beginn
wird 19:11 Uhr sein. Näheres zu den Eintrittskarten ist
in den Pfarrnachrichten oder in der Meinerzhagener Zeitung zu finden.
Bitte beachten Sie auch die Hinweise zu den verschiedenen Veranstaltungen in den Pfarrnachrichten und in der
Meinerzhagener Zeitung.
27. Mai 2015:
Firmung in St. Josef Kierspe
Um 18.00 Uhr spendet Weihbischof Ludger Schepers den
Jugendlichen unserer Pfarrei das Sakrament der Firmung.
5. Juli 2015:
Wallfahrt aller Gemeinden der Pfarrei nach Marienheide
Beginn ist um 7.30 Uhr an den Kirchen in Meinerzhagen
und Kierspe. Der Abschlussgottesdienst ist um 10.30 Uhr
in der Wallfahrtskirche in Marienheide.
23. August 2015:
Ökumenisches Gemeindefest in Meinerzhagen
Rund um die Jesus-Christus-Kirche, ab 10.30 Uhr
29. und 30. August 2015:
Gemeindefest in St. Josef Kierspe
Sa. ab 19.00 Uhr, So. ab 11.00 Uhr
Eine Weihnachtsgeschichte
Der Wolf an der Krippe
Es war einmal ein Wolf. Er lebte in der Gegend von Betlehem. Die Hirten wussten um seine Gefährlichkeit und
waren allabendlich damit beschäftigt, ihre Schafe vor
ihm in Sicherheit zu bringen. Stets hatte einer von ihnen
Wache zu halten, denn der Wolf war hungrig, listig und
böse. Es war in der Heiligen Nacht. Eben war der wundersame Gesang der Engel verstummt. Ein Kind sollte geboren worden sein, ein Knabe. Der Wolf wunderte sich sehr,
dass die rauen Hirten allesamt hingingen, um ein Kind
anzusehen. „Wegen eines neugeborenen Kindes solch
ein Getue“, dachte der Wolf. Aber neugierig geworden und
hungrig, wie er war, schlich er ihnen nach. Beim Stall angekommen, versteckte er sich und wartete. Als die Hirten
nach der Huldigung an Jesus sich von Maria und Josef
verabschiedeten, hielt der Wolf seine Zeit für gekommen.
Er wartete noch, bis Maria und Josef eingeschlafen waren; die ausgestandene Sorge und Freude über das Kind
hatten sie sehr müde gemacht. „Umso besser“, dachte
der Wolf, „ich werde mit dem Kind beginnen.“ Auf leisen
Pfoten schlich er in den Stall. Niemand bemerkte sein
Unsere neue Pfarrzeitschrift SMI
spiegelt eine lebendige Pfarrei St.
Maria Immaculata wieder. Um sie
auch lebendig erscheinen zu lassen,
sind viele fleißige Hände nötig.
Wie in vielen Bereichen des Alltags,
so geht auch in unserer Pfarrei nichts
ohne das ehrenamtliche Engagement. Viele dieser ehrenamtlichen
Helfer stehen in der Öffentlichkeit,
einige wirken mehr im Hintergrund,
doch alle tragen dazu bei, dass wir
eine lebendige Pfarrei sind und auch
in Zukunft bleiben.
Kommen. Allein das Kind. Es blickte voll Liebe auf den
Wolf, der sich, Tatze vor Tatze setzend, lautlos an die Krippe heranschob. Er hatte den Rachen weit geöffnet, und
die Zunge hing ihm heraus. Er war schrecklich anzusehen. Nun stand er dicht neben der Krippe. „Ein leichtes
Fressen“, dachte der Wolf und schleckte sich begierig
die Lefzen. Er setzte zum Sprung an. Da aber berührte
ihn behutsam und liebevoll die Hand des Jesuskindes.
Das erste Mal in seinem Leben streichelte jemand sein
hässliches, struppiges Fell, und mit einer Stimme, wie der
Wolf sie noch nie vernommen hatte, sagte das Kind: „Wolf,
ich liebe dich.“
Da geschah etwas Unvorstellbares – im dunklen Stall von
Betlehem platzte die Tierhaut des Wolfes – und heraus
stieg ein Mensch. Ein wirklicher Mensch. Der Mensch
sank in die Knie, küsste die Hände des Kindes und betete
es an. Alsdann verließ er den Stall – lautlos, wie er zuvor
als Wolf gekommen – und ging in die Welt, um allen zu
künden: „Dieses göttliche Kind kann dich erlösend berühren!“
Danke
Aus dem Essener Adventskalender
Huub Oosterhuis, Verlag Herder GmbH, Freiburg i.Br.
Ein herzliches Dankeschön möchten
wir allen sagen, die sich immer wieder mit viel Fleiß und Engagement
in den Gemeinden und in der Pfarrei
einsetzen.
Gleichzeitig wünschen wir Ihnen
liebe Leserin, lieber Leser ein gesegnetes Weihnachtsfest und für 2015
alles erdenklich Gute!
Ihre Pfarrei St. Maria Immaculata