Infotext Johannes Geier

JOHA N NES GEIER ÜBER JOHA N NES GEIER
1993 bin ich in Passau geboren. Dort besuchte ich die Hans-Carossa-Volksschule,
anschließend auf dem Kunstzweig die Evangelische Realschule Ortenburg, wo ich,
dank der Unterstützung von Dr. Wolfgang Krämmer, ein paar kleinere Filme realisieren konnte.
An der Fachoberschule in Straubing erlangte ich 2012 das Fachabitur für Gestaltung und war anschließend an der Bayerischen Akademie für Fernsehen in München
für den Studiengang Animation und Visual Effects eingeschrieben.
Nach dem Vordiplom bot sich mir die Chance im Kern eines Innovationsteams für
digitales Channel Branding, geleitet von Benjamin Cuénod (TV Design und Filmproduktion) am Bavariafilmplatz Nummer 7 als junior Designer mitzuarbeiten.
Seit 2014 studiere ich an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg im
Bereich Motion Design. Mein Studiengang wird von Prof. Manfred Becker und Prof.
Dr. Heike Sperling geleitet.
Mich interessiert besonders experimentelle Animation im Hinblick auf Grafik und
Typografie und ich versuche die Effizienz von Visual Effects mit Design zu kombinieren. Besonders wichtig ist mir die symbiotische Nähe zur Ästhetik des Films,
und strebe die Zusammenarbeit mit Sounddesign-, Filmmusikstudierenden sowie
Komponisten an.
Als Leichtathlet und Streetballer fasziniert mich die Bewegung. Am liebsten
würde ich den ganzen Tag herumfetzen und meine Animationen mit den Bewegungen
meines Übermuts steuern.
Gleich wichtig wie mein Studium waren für mich Persönlichkeiten, denen ich auf
meinem Weg durch glückliche Zufälle begegnet bin. So auch dem bildenden Künstler Anton Kirchmair. Anlässlich seiner Kunstausstellung im alten Schlachthof
in Straubing, habe ich ihn mit meiner Schulklasse dort zum ersten mal besucht.
Seine sinnlich minimalistischen Arbeiten haben mich sehr beeindruckt und ich
war freudig überrascht, als er mir anbot, ihm in seinem Atelier zu helfen.
Das durfte ich bald - besonders im digitalen Bereich. Auch war ich dabei, während er als „artist in residence“ im Taubenturm in Dießen am Ammersee war, um
an seinem Buchprojekt drei silben zu arbeiten.
Sowohl im Atelier, als auch im Taubenturm, erlebte ich hautnah seinen verantwortungsvollen und kreativen Umgang in der Gestaltung und seine persönlich differenzierte Beurteilung formaler Qualitäten von Zeichnung und Schrift.
Besonders fasziniert haben mich seine unkonventionellen Herangehensweisen.
So bringt er etwa ostasiatische Kampfweisen, vor allem das Aikido, mit künst­
lerischem Tun, dem Zeichnen in Zusammenhang.
Nun gewährt mir die Stiftung Wolfstein einen Aufenthalt als artist in residence
in seinem Atelier. Martha und Anton Kirchmair nehmen mich in ihr Haus auf und
unterstützen mich in jeder Hinsicht. Herr Kirchmair steht mir zur Seite, wann
immer ich ihn brauche. Ich kann in seinem Atelier arbeiten, als wäre es mein
eigenes. Darüber freue ich mich sehr! Eigentlich ist aus dem Aufenthalt als artist in residence eine Sommerakademie für mich geworden, mit dem großen Luxus:
Ein Schüler - Ein Lehrer.
Seit ersten August bin ich hier. Die Arbeit geht voran. Mein Ziel ist, mit den
Dingen zu arbeiten, die vor der Haustüre liegen. Ein Thema, dem man im Atelier
Kirchmair nicht entkommt, ist die Suche nach der Leichtigkeit. Vielleicht gelingt es mir, bei dieser Suche voranzukommen und mich für eine gewisse Zeit von
Styles und Trends zu lösen, die im Studium schon sehr präsent sind. Haus und
Atelier aber, in der Einsamkeit von Marchhäuser, üben einen starken Einfluss auf
mich aus und ich bin dankbar dafür, hier sein und arbeiten zu können.
Wenn Sie wollen, finden Sie einen Blog auf meiner Webseite johannesgeier.de und
auf der von Anton Kirchmair antonkirchmair.de.
Johannes Geier