21 Kakacūpama sutta - Das Gleichnis von der - Dhamma

21 Kakacūpama sutta - Das Gleichnis von der Säge
Ort:
bei Sāvatthī im Jeta Hain, dem Park des Anāthapiṇḍika
Wer:
der Buddha
An wen: Ehrw. Moliya Phagguna und Gemeinschaft der bhikkhus
Der Ehrw. Moliya Phagguna pflegte übermäßig viel Umgang mit bhikkhunīs und wenn jemand
geringschätzig von jenen bhikkhunīs sprach, wurde er ungehalten und zornig. Der Buddha ermahnt
ihn, jegliche Absichten und Gedanken, die auf dem Haushälterleben beruhen, aufzugeben und sich
darin zu üben, einen gelassenen Geist zu bewahren, keine bösen Worte zu äußern und Liebende
Güte zu entfalten.
Der Buddha wendet sich an die bhikkhus und macht ihnen klar, dass sie auf dem spirituellen Pfad nur
Fortschritte erreichen werden, wenn sie das Unheilsame aufgeben und sich dem Heilsamen
zuwenden. Er erzählt das Gleichnis von der Hausherrin Vedehikā, der zwar ein guter Ruf vorausging,
die sich aber von der Verhaltensweise ihrer Kammerzofe Kāḷī provozieren ließ und zornig und
ungehalten wurde. Er weist darauf hin, dass manche Mönche (so wie die Hausherrin Vedehikā auch)
zwar sehr gütig, sanftmütig und friedfertig sein können, solange sie nicht mit unliebsamen
Redeweisen konfrontiert sind, aber erst ihre Reaktion auf unliebsame Redeweisen zeigt, ob sie
wirklich sanftmütig und friedfertig sind.
Der Buddha erwähnt fünf Redeweisen, mit denen die bhikkhus angesprochen werden könnten:
(1) zur rechten oder zur falschen Zeit, (2) wahr oder unwahr, (3) sanft oder schroff, (4) mit dem
Guten oder mit Schaden verbunden, (5) mit einem Geist von Liebender Güte oder mit innerem Hass.
In welcher von diesen fünf Weisen die bhikkhus auch angesprochen werden, sollten sie sich so üben:
Ihr Geist sollte unbeeinträchtigt bleiben, sie sollten keine bösen Worte äußern, sie sollten Mitgefühl
empfinden, für die Person, die sie angesprochen hat und einen Geist voll Liebender Güte und ohne
inneren Hass entfalten. Und sie sollten verweilen, indem sie zunächst jene Person mit Liebender
Güte durchstrahlen und dann die ganze Welt mit einem Herzen durchdringen, das von Liebender
Güte durchtränkt ist, unerschöpflich, erhaben, unermesslich, ohne Feindseligkeit und ohne
Übelwollen.
Mit fünf Gleichnissen veranschaulicht der Buddha, wie Liebende Güte zu kultivieren ist:
• So wie es unmöglich ist, die große Erde von Erde zu befreien,
• So wie es unmöglich ist, Bilder auf leeren Raum zu malen,
• So wie es unmöglich ist, den Ganges mit einer Fackel zu verdampfen,
• So wie es unmöglich ist, eine weiche, seidige Tasche aus Katzenleder zum Rascheln zu bringen,
ebenso sollte es unmöglich sein, einen bhikkhu, der mit den oben erwähnten Redeweisen
konfrontiert ist, zur Äußerung von bösen Worten oder zu Hass-Gefühlen zu bringen. Stattdessen
sollte der bhikkhu von diesen Redeweisen unerschüttert bleiben und Liebende Güte entfalten.
• Sogar wenn Banditen einen bhikkhu mit einer Doppelgriffsäge in Stücke teilen würden, dann sollte
er nicht von Hass überwältigt werden, sondern seine Peiniger mit Liebender Güte durchstrahlen.
Der Buddha rät den bhikkhus, sich oft an das Gleichnis von der Säge zu erinnern, dann sind grobe
Redeweisen viel leichter zu ertragen, denn was sind schon Worte gegen eine Säge!
Übungsvorschlag
Ich kann mich darin üben, bei groben Worten gelassen zu bleiben und versuchen, Mitgefühl und
Liebende Güte für die Person, die diese groben Worte äußert, zu entwickeln.