SonDerveröffentlichung Sonderveröffentlichung EJZ EJZ Dienstag, 9. Dezember 2014 Dienstag, 7. Juli 2015 25 23 B i o e n e r g i e - r e p o r t 12 Editorial Liebe Leserinnen und Leser, nach sechs Jahren endet nun die Modellförderung für unsere BioenergieRegion. Viel ist bewegt worden in dieser Zeit, und wir konnten diese Entwicklung begleiten und unterstützen. Mit Hilfe der Förderung war es möglich, über die Aktivitäten und Projekte in der Region umfangreich zu berichten, so dass man voneinander lernen konnte, gute Ideen wurden aufgegriffen und an verschiedenen Orten umgesetzt. Die Sachkenntnis zur regionalen Bioenergienutzung ist messbar gestiegen. Die intensive Netzwerkarbeit brachte Ansporn und Impulse: aus den Kooperationen unterschiedlicher Partner entstand Neues und lange währende Projektansätze wurden systematisch bearbeitet und zu einem Ergebnis geführt. Im Rückblick zu den Bioenergie-Projekten haben wir für Sie einige Höhepunkte in Erinnerung gerufen. Mit fünfzehn thematischen Projekten sind wir angetreten, sechs davon gingen gemeinsam mit der Zwillingsregion Göttinger Land an den Start. Es gab, wie immer im Projektgeschäft, Verschiebungen, Anpassungen und Änderungen, doch wir haben die gesteckten Ziele erreicht. Die Zahlen zur Wertschöpfung zeigen, was sich in der Bioenergie-Produktion und -Nutzung in dieser Zeit getan hat. Wir haben einige Aussagen zusammengestellt, die anschaulich machen, was die erneuerbaren Energien unserer Region bringen. Aus dem Rückblick ergeben sich schon die Perspektiven – der Kommentar zur Sache von Daniela Rätz aus der Geschäftsstelle der FNR erklärt, welche Stärken aus unserer Region wahrgenommen werden und mit welchen Themen wir Alleinstellungsmerkmale haben. Hier kann man anknüpfen. Im Interview mit Landrat Jürgen Schulz wird ebenfalls sehr deutlich, welchen Vorschub die Bioenergieförderung für die Region geleistet hat und wo man jetzt weiter- Zur Sache Immer an dieser Stelle: entscheider aus der region kommentieren machen muss. Und es gibt ganz konkrete Ansatzpunkte: HansAlbrecht Wiehler, als Klimaschutzmanager seit wenigen Wochen im Landkreis tätig, geht mit Elan und Fachwissen seine Aufgaben an. Darunter sind auch Themen, mit denen sich das Regionalmanagement für Bioenergie befasst hat. Und die Akademie für erneuerbare Energien in Lüchow hat ihre Aufgabe als „Verstetigungsmotor“ von Pionierwissen sehr ernst genommen und führt Themen, Expertenkreise und Fachveranstaltungen, die mit Hilfe der Bioenergie-Förderung konzipiert und gestärkt wurden, in Zukunft weiter. Auf dem Abschlussworkshop aller Bioenergie-Regionen in Berlin stellte Joachim Gutmann, Geschäftsführer der Akademie, die konstruktive Zusammenarbeit mit den BioenergieNetzwerken als einen Erfolg der Förderung durch das Bundesministerium für Landwirtschaft (BMEL) vor. Die Akademie beschert uns noch eine weitere gute Nachricht: der Bioenergie-Report in der EJZ wird in ihrer Verantwortung fortgeschrieben. Wir dürfen gespannt sein, welche Themen neben der Bildung für erneuerbare Energien dort in Zukunft aufgegriffen und diskutiert werden. Die Arbeit als Regionalmanagerin der Bioenergie-Region war unglaublich dynamisch, nicht zuletzt durch die rasanten Änderungen für die Biogas-Branche in diesen Jahren, sehr arbeitsreich und wunderbar. Ich bedanke mich bei den Kommunen, Landwirten, Anlagenbetreibern, Unternehmen, im Naturschutz Aktiven und allen anderen Netzwerkpartnern und Dienstleistern für die hervorragende und solidarische Zusammenarbeit. Der Region wünsche ich, dass sie weiter die Nase vorn behält als Pionierregion für die Energiewende. Tatkraft und Kooperationen sind dazu notwendig, ein entschlossenes, gemeinsames und zielgerichtetes Handeln bis zum Erfolg. Mit herzlichen Grüßen, Dorothea Angel Regionalmanagerin Mit Kompetenz, Selbstbewusstsein und großem Engagement für die regionale Energiewende von Daniela Rätz, Geschäftsstelle Bioenergie-Regionen in der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR e.V.) Mag die Bioenergie-Region Wendland-Elbetal im Vergleich zu den anderen Bioenergie-Regionen auch eine der kleineren sein, an Überzeugungskraft und vorzeigbaren Pionierprojekten mangelt es nicht. Die Förderung der Bioenergie-Regionen durch das BMEL geht nach 6-jähriger Projektlaufzeit zu Ende - Zeit zum Resümieren. Die Geschäftsstelle der Bioenergie-Regionen stand in diesen 6 Jahren in intensivem Austausch mit allen RegionalmanagerInnen und weiß um die Stärken und Eigenarten der - in der 2. Förderphase noch - 21 Regionen. Viele engagierte und kreative Köpfe, Kampfgeist und Selbstbewusstsein – Motor und Konsequenz einer langen Geschichte weg von fossiler und vor allem atomarer Energieversorgung. Längst ist das Wendland zum Vorbild für regionales Denken und dezentrale nachhaltige Versorgung geworden. Und besonders gut können die Wendländer Bioenergie. Hervorgetan hat sich die Region vor allem durch Mobilitätskonzepte, an die sich nur wenige bisher herantrauten, konkret mit der ersten Biogastankstelle in Deutschland, der dann weitere folgten. Aber nicht nur ein Mehr an Bioenergie war das Ziel, sondern vor allem auch ein Mehr an Qualität, eine effizientere und auch naturverträglichere Nutzung von Biomasse. Die Vorstellungen und Methoden hatten oft einen ganz eigenen „wendländer“ Charakter. Fakt ist: Überzeugende Netzwerkstrukturen, kompetente Einzelakteure sowie die intensive Einbindung von Bürgern, Landwirten und anderen betroffenen Wirtschaftspartnern mündeten in konsequente Projekte. Die Wendländer wissen, wohin sie gehören, die Identifikation mit ihrer Region und auch das Engagement dafür sind herausragend. Für das Engagement und die gute und immer gewissenhafte Zu- sammenarbeit in den vergangenen 6 Jahren bin ich dankbar. Dass es hier in Sachen Energiewende weitergeht – auch nach dem Ende der Förderung durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) - daran zweifele ich nicht. Dafür wünsche ich den Akteuren vor Ort viel Erfolg und das nötige Quäntchen Glück. Doch die Wendländer stehen ja schon lange auf eigenen Füßen Frau Rätz war von 2009-2015 bei der FNR Koordinatorin des Bundeswettbewerbs der Bioenergie-Regionen und Ansprechpartnerin für die Regionalmanager/innen IntervIe w Imagesteigerung für die Region gelungen Sehr geehrter Herr Schulz: welche Erwartungen haben Sie damals, im Jahr 2009, mit dem Start der Modellförderung für unsere Bioenergie-Region verknüpft? Um die Frage zu beantworten, würde ich weiter zurückblicken. Die Wurzeln der gesamten Prozesse der Regionalentwicklung und der Energiewende gehen zurück auf die Standortbenennung von Gorleben. Damals waren die Menschen in der Region aufgewühlt und haben sich in die eine und die andere Richtung gespalten. Und die eine Seite fing dann an, die erneuerbaren Energien voranzubringen. Ein einschlägiges Erlebnis für mich war die Teilnahme an einem der jährlichen 100%-EERegionen Kongresse in Kassel vor einigen Jahren. Dort wurden auf Regionskarten alle regionalen Prozesse, die für die Energiewende relevant sind, mit farbigen Punkten markiert und übereinandergelegt. Unser Landkreis war ganz schwarz, voll mit Punkten. Wir waren schon immer bei den ganzen Prozessen dabei, zum Beispiel bei Region Aktiv, Leader und anderen. Die Bioenergie-Region hat diesen Prozess folgerichtig fortgesetzt. Der Kreistagsbeschluss zur 100%-EE-Region im Jahr 1997 war damals seiner Zeit voraus, wir wurden belächelt. Heute, nach Fukushima und dem Beschluss zur Energiewende, sind wir aktueller denn je und haben Wissens- und Handlungsvorsprünge. Wurden Ihre Erwartungen erfüllt? Wir produzieren 120% des in der Region benötigen Stroms durch erneuerbare Energien. Die Zahlen sind eindrucksvoll, besonders, weil die öffentliche Hand nie wirklich dazu beitragen konnte wegen der Finanzschwäche, sondern der Erfolg immer auf Initiative der Menschen vor Ort, vieler Ehrenamtlicher oder geförderter Regionalmanager basierte. Das ist ein großer Unterschied zu manchen finanzstarken Gebieten, wo viele Förderungen von den Kommunen ausgehen. Was sind die für Sie wichtigsten Wirkungen der Modellförderung in der Region? Das ist für mich die imageprägende Wirkung, die wir dadurch etabliert haben. Man nimmt uns wahr, wir werden beteiligt. Beispielsweise meldete sich vor Jahren die Uni Freiburg bei uns, um unsere Erfahrungen aufzu- nehmen und für andere aufzubereiten. Bei der Bioenergie-Region habe ich es sehr wahrnehmbar erlebt, dass es eine konsequente Außendarstellung gegeben hat nach dem Motto „Tue Gutes und rede darüber“. Das war nicht immer so. Oft haben Entwicklungen stattgefunden, die nicht in der Form vermittelt wurden. Es ist recht gut gelungen, ein deutliches Regionalimage zu erwerben. Und nur, wenn das Binnenmarketing gelungen ist, man seine Erfolge und Besonderheiten kennt, kann man es auch nach außen tragen. Den Bioenergie-Report in der Zeitung habe ich immer gern gelesen – er ist nicht so einseitig, immer vielfältig gestaltet und gut zu lesen. Und es wurden weitere konsequente Marketing-Schritte umgesetzt, wie bei den Modelldörfern. Sie wurden beschildert, es gibt Aktionen, und sie können dies weiter entwickeln. Inhaltlich sind die Bioenergie-Themen ja sowieso vorangebracht worden. Die Arbeit der Bioenergie-Region finde ich daher gut und konsequent. Die Modellförderung endet in wenigen Wochen. Wo kann der Podiumsrunde zu Wissenstransfer, 17. Juni 2015, © FNR Landrat Jürgen Schulz, © Landkreis Landkreis in Zukunft anknüpfen? Ich hoffe darauf, dass der Prozess weiter aus sich heraus lebt, dass es starke Eigenimpulse von den Menschen in der Region gibt. Es wäre positiv, einen solchen weiteren Entwicklungsprozess von Seiten der Verwaltung begleiten zu können, und nicht nur das Bestehende zu verwalten. Aktuell beginnen sich die alten Gräben ein wenig aufzulösen, vielleicht weil Gorleben nicht mehr ganz so im täglichen Fokus steht, da ist in Zukunft eventuell mehr gemeinsam möglich. Der Biogasbranche würde ich wünschen, dass sie durch den jetzt durch die Änderungen im EEG notwendigen StrukturwanFortsetzung nächste Seite www.bioenergie-wendland-elbetal.de 24 26 Sonderveröffentlichung SonDerveröffentlichung Dienstag, 7. 2015 2014 9. Juli Dezember EJZ EJZ B i o e n e r g i e - r e p o r t 12 del wieder eine Zukunft hätte. Es wäre beispielsweise absolut sinnvoll, tierische Exkremente aus der Viehhaltung generell in die Biogasanlage zu bringen. Es sollte zur gesetzlichen Pflicht werden, dass Gülle generell zuerst in die Biogasanlagen verbracht wird. Damit hätte die Biogasbranche wieder riesiges Wachstumspotenzial. Die schwierige „Tank oder Teller“ Diskussion würde auf diese Weise nicht weiter befeuert. Nicht in zwei, aber in zehn Jahren werden wir bestimmt dahin kommen, denn schon jetzt gibt es große Probleme mit Keimen und Multiresistenzen auch beim Menschen. Meiner Einschätzung nach ist es kein Zufall, dass es kaum Forschungen zu diesen Themen gibt, weil man nämlich ahnt, dass dann riesige Änderungen auf uns zukämen. Wir brauchen aber dringend weitere Forschung dazu. Die technischen Änderungen bei den Biogasanlagen wäre möglich, man müsste mit höheren Temperaturen arbeiten zur Hygienisierung der Abfälle und die Technik anpassen, das wäre aber meiner Kenntnis nach kein Problem. Herr Schulz, wir sind 120%-Region, haben 31 Biogasanlagen und über 20 Nahwärmenetze, 7 Modelldörfer im Landkreis Lüchow-Dannenberg wurden ausgezeichnet und beschildert, eine Akademie für erneuerbare Energien sorgt für den Austausch von Fachwissen, Landwirte und Naturschutzvertreter arbeiten in Projekten konstruktiv zusammen, 5 Biomethantankstellen werden be- trieben, unsere Biogasanlagenbetreiber haben bei Neuerungen immer mit die Nase vorn – wie kann und soll es denn weitergehen auf dem Weg der Energiewende? Was sind Ihre persönlichen Ziele für den Landkreis in den kommenden Jahren? Ich finde es schade, dass die Diskussion jetzt ein bisschen in die Richtung geht, dass es reicht mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien. Überhaupt gab und gibt es oft eher negative Diskussionen, wie die Vermaisung bei Biogas, oder jetzt die Diskussion um Windkrafträder, den Mindestabstand und Naturschutz. Natürlich gibt es Belastungen, die man nicht hinnehmen darf. Aber da wird meines Erachtens manches überhöht. Der Landkreis trägt seit fast 40 Jahren das Thema Gorleben auf seinen Schultern. Es liegt bei uns, den ländlichen Regionen, die Energiewende weiter zu verfolgen. Wie soll sie denn sonst gelingen? Wir dürfen nicht innehalten. Ich würde mir wünschen, dass wir, unter Berücksichtigung aller Hinweise und Probleme, konsequenter, aufgeschlossener und mit Verantwortung in Richtung Energiewende weiterarbeiten. Und dass jeder in Deutschland für sich überlegt, wieviel er im Interesse aller, für die Energiewende, an persönlichen Einschränkungen hinnehmen kann. Herr Schulz, wir danken Ihnen für das Gespräch! Das Interview führte D. Angel am 15. Juni 2015. Daten und Fakten Biogasanlagen sind regionale Betriebe Die Anzahl der Biogasanlagen ist im Zeitraum der Modellförderung von 23 auf 31 gestiegen. Das Besondere ist, dass 90% der Betreiber im Landkreis Lüchow-Dannenberg ansässig sind, das Geld also überwiegend in der Region bleibt. Biogasanlagen können alle Haushalte mit Strom versorgen Die Biogasanlagen im Landkreis Lüchow-Dannenberg produzieren rund 134.000 MWh (Megawattstunden) elektrischer Energie pro Jahr. Damit könnte man, bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 4.400 kWh, alle Lüchow-Dannenberger Privathaushalte mit regenerativ erzeugter Energie versorgen. (Quelle: emma e.V.) Vier von fünf Biogasanlagen betreiben Wärmenetze – insgesamt 47 km An 26 der 31 Biogasanlagen sind Wärmenetze installiert, die neben Ställen und Trocknungsanlagen vor allem Wohnhäuser, Gewerbebetriebe sowie kommunale Gebäude und Einrichtungen beheizen. Damit werden Kosten gespart und fossile Heizenergie aus Kohle und Öl verdrängt. Die Wärmenetze haben zusammen eine Länge von fast 47 Kilometern. (Quelle: emma e.V.) Windkraftanlagen liefern viel Strom, sind aber weniger regional Aktuell sind 71 Windkraftanlagen im Landkreis Lüchow-Dannenberg in Betrieb, verteilt auf 12 große und mehrere kleine Windparks. Die Windkraftanlagen produzieren sogar rund 205.000 MWh Strom pro Jahr. Das reicht bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 4.400 kWh für 47.000 Privathaushalte. Die regionale Wertschöpfung ist aber deutlich geringer als bei der Bioenergie, weil nur 10% der Betreibergesellschaften im Landkreis Lüchow-Dannenberg angesiedelt sind. (Quelle: emma e.V.) Photovoltaikanlagen – ein Gewinn für regionale Hausbesitzer Zudem gibt es über 1.500 Photovoltaikanlagen im Landkreis LüchowDannenberg, überwiegend kleine, auf dem Dach installierte Anlagen in Privatbesitz. Sie produzieren immerhin rund 27.000 MWh Strom pro Jahr. Die regionale Wertschöpfung durch den Betrieb von Photovoltaikanlagen ist hoch, denn sie sind fast zu 100% in Hand regionaler Betreiber, und auch Planung, Bau, Wartung und Betrieb werden zu einem großen Teil von ortsansässigen Betrieben geleistet. (Quelle: emma e.V.) Wertschöpfung und Arbeitsplätze durch Bioenergie Durchschnittlich über 10 Millionen Euro an regionaler Wertschöpfung durch Bioenergie konnte jede der deutschen 21 Modellregionen im Jahr für sich verbuchen – so die Ergebnisse der begleitenden Untersuchungen. Das zieht vor allem Beschäftigungseffekte nach sich - über 100 Vollzeit-Arbeitsplätze sind danach in jeder Region an Bioenergie-Projekte gebunden, aber auch Investitionen und Steuern, die die Wirtschaftskraft vor Ort und die Entwicklung insbesondere ländlicher Räume stärken. (Quelle: FNR) EE-Anlagen könne deutsche AKW ersetzen Würde jeder Landkreis der Bundesrepublik Deutschland so viel EE-Strom erzeugen wie der Landkreis Lüchow-Dannenberg, könnten wir die elektrische Jahresleistung ALLER in Deutschland derzeit noch im Betrieb befindlichen Kernkraftwerke ersetzen und dazu noch 15% der elektrischen Jahresleistung der in Deutschland im Betrieb befindlichen Steinkohlekraftwerke. (Quelle: emma e.V.) +++ Rückblick +++ Rückblick +++ Rückblick +++ Optimierung und Effizienz Wärmenetze Für den wirtschaftlichen und effizienten Betrieb von Biogasanlagen ist heute und in Zukunft die sinnvolle Nutzung der bei der Stromerzeugung mit BHKW entstehenden Wärme ein wichtiges Thema. In der Bioenergie-Region Wendland-Elbetal betreiben 26 von 31 Biogasanlagen Wärmenetze und versorgen Wohnhäuser, kommunale Gebäude und Betriebe mit Wärme. So schaffen sie einen hohen Nutzen für ihre Wärmekunden. Trotzdem ist es notwendig, die Energie der eingesetzten Biomasse möglichst gut auszunutzen. In einem Projekt zur Optimierung von Wärmenetzen haben sich Anlagenbetreiber aus der Bioenergie-Region und ihrer Zwillingsregion, dem Göttinger Land, zusammengetan und mit einem vom Regionalmanagement beauftragten Ingenieurbüro Optimierungspotenziale für ihre Biogasanlagen herausgearbeitet. Auch die regionalen Planungsbüros waren beteiligt und konnten vom Austausch profitieren. Einige Betreiber freuen sich über jährliche Einsparungen bei geringer einmaliger Investition. Damit noch mehr Anlagen von diesen Ergebnissen profitieren können, wurde eine Seminarreihe in Kooperation mit Bionergie-Regionen in Niedersachsen, Mecklenburg, Vorpommern und Schleswig-Holstein durchgeführt. Energieversorgung in denkmalgeschützten Gebäuden Eine Kurzstudie hat beispielhaft die biogene Wärmeversorgung von Gebäuden im Rundling untersucht. Zwar ist die Beheizung mit Holz oder Biomethan-BHKW allein nicht wirtschaftlich, zusammen mit einer Eigenstromversorgung aus regenerativen Energiequellen und einem Nutzungskonzept für die Reduzierung des Wärmebedarfs in den oft unsanierten Häusern kann man jedoch ein tragfähiges Konzept entwickeln. Auch kann der Zusammenschluss mit den Nachbarn zu einer guten Lösung führen. Die Kurzstudie wurde begleitend zu einer Projektwoche von Studierenden der BTU Cottbus erarbeitet, die sich mit der energetischen Ertüchtigung von Häusern im Rundling Schreyahn befasst haben. Interessante Ideen und Impulse sind entstanden, die jedoch nur ein erster Schritt für eine Realisierung von Sanierungen und neuen Heizungsanlagen sein können und sollen. Die Samtgemeinde Lüchow (Wendland) arbeitet weiter an der Entwicklung der Rundlinge und wird das Ergebnis der Studentischen Arbeiten veröffentlichen. Die Studie wurde erstellt durch das Ingenieurbüro Wiese aus Gedelitz, → siehe Profil auf Seite 26 Gärrestaufbereitung Im Gärrest, der nach der Vergärung von Biomasse in Biogasanlagen entsteht und gern als Dünger verwendet wird, sind viele Nährstoffe enthalten. Durch die Trennung des Gärrestes in einen flüssigen und einen festen Teil und durch weitere Aufbereitung können die Nährstoffe bestmöglich genutzt und treibhausschädigende Emissi- www.bioenergie-wendland-elbetal.de onen verhindert werden. Dr. Ernst Schöttle, Forscher aus der Region, hat gemeinsam mit Landwirten und in Kooperation mit Herrn Professor A. Pacholski von der Leuphana Universität Lüneburg Untersuchungsreihen gemacht, wie die Nährstoffe noch besser im Gärrest gehalten und für die Pflanzen verfügbar gemacht werden können. Dabei arbeiten sie an möglichst einfachen Verfahren, die dezentral und von vielen Betreibern angewendet werden können. Die Bioenergie-Region hat über die Forschungsarbeit berichtet und das Thema beim Biogasfachkongress eingebracht, wo die Experten ihre Ergebnisse vorgestellt haben. Mobilität mit Biogas Heute versorgen heute fünf Tankstellen die Autofahrer mit regional produziertem, umweltfreundlichem Biomethan. In Jameln, Deutschlands erster Biogastankstelle seit 2006 in Hand der RWG Jameln, und Dannenberg wird das Biogas aufbereitet. Von Dannenberg aus beliefert die Kraft & Stoff GmbH & Co.KG, Horst Seide, den naheliegenden Autohof und die Tankstellen in Clenze, Salzwedel und Lüchow. Technisch ist es möglich, dass auch Busse oder LKW Sonderveröffentlichung SonDerveröffentlichung EJZ EJZ Dienstag, 7. Juli 2014 2015 Dienstag, 9. Dezember 25 27 B i o e n e r g i e - r e p o r t 12 dort tanken. Damit sich die Aufrüstung lohnt, müssen aber mindestens zwei regelmäßig tankende große Busse vorhanden sein. Also das bekannte Henne-Ei-Problem. Die Vorstandsmitglieder von Region Aktiv wollen sich in den kommenden Monaten mit der Frage befassen, ob die Anschaffung von CNG-Bussen für den Landkreis oder ein regionales Unternehmen wirtschaftlich wäre. Mehr als 150 Starterpakete und Tankgutscheine für neue Erdgasfahrer wurden ausgereicht. Alle Tankstelleneröffnungen wurden mit Pressearbeit, Road-Shows der hier ansässigen Autohäuser und Messestand begleitet. Interviews mit Unternehmern zeigen, dass es sich lohnt, betriebliche Fuhrparks auf eine Erdgasflotte umzustellen. Insgesamt 164 neue Erdgasautos wurden zwischen Januar 2011 und April 2015 angemeldet. Dies ist ein Anstieg des Saldos um mehr als 80%. Der Anteil erdgasbetriebener Autos im Landkreis ist damit von 0,7% auf 1,2% der insgesamt angemeldeten Fahrzeuge gestiegen – die- © Irmhild Schwarz, Kröte ser Wert ist um ein Mehrfaches höher als der Bundesdurchschnitt. Experten aus der Bioenergie-Region sind gefragte Referenten zum Thema Treibstoff Biomethan und kooperieren mit Fachleuten bundesweit Fakten und gute Gründe für den Treibstoff Biomethan: CNG (Compressed Natural Gas) ist komprimiertes Erdgas. Regional produziertes Biogas wird zu Biomethan in Erdgasqualität aufbereitet und ist dann auch als CNG verfügbar. An den BiogasTankstellen in unserer Region tanken Autofahrer also CNG. In Dannenberg wird Biomethan für den Autohof vor Ort und die Tankstellen in Lüchow, Clenze und Salzwedel zu 100% aus pflanzlichen Reststoffen heimischer Betriebe hergestellt. In der Biogasanlage werden für die Verstromung und Wärmenutzung aber auch nachwachsende Rohstoffe und Gülle eingesetzt. LGP (Liquefied Petroleum Gas) oder Autogas fällt größtenteils bei der Verarbeitung von Rohöl in der Raffinerie als Nebenprodukt an. Dieses Flüssiggas besteht im Wesentlichen aus Butan und Propan (Quelle: gibgas.de). Der Energiegehalt ist gering, so dass der niedrige Preis nicht so günstig ist, wie es auf den ersten Blick aussieht. LNG (Liquefied Natural Gas) ist Erdgas, das bei einer Temperatur von -163°C verflüssigt wird und somit nur noch 1/600 des Ausgangsvolumens hat. Damit spielt es eine immer größere Rolle auf dem internationalen Gasmarkt (Quelle: gibgas.de). In neuen LKW kann es bereits als Treibstoff genutzt werden, dabei wird es vor der Verbrennung im Motor wieder gasförmig. Umwelt: Im Vergleich zu einem benzinbetriebenen Fahrzeug verursacht Erdgas bei der Verbrennung bis zu 25 Prozent weniger Kohlendioxid (CO2). Alle Erdgasfahrzeuge können außerdem Biomethan tanken, das nahezu klimaneutral ist. Preise: Ein Kilogramm CNG entspricht 1,5 Liter Superbenzin oder 1,3 Liter Diesel, das heißt, wenn das Kilo 1,10 € (bei uns in der Region 1,09 €) kostet, entspricht dies 0,72 € pro Liter. Benzin: ca. 1,54 Euro pro Liter Diesel: ca. 1,35 Euro pro Liter LPG: ca. 0,91 Euro pro Liter CNG: ca. 0,72 Euro pro Liter Die Bioenergie-Region und die Akademie konnten gemeinsam Fachveranstaltungen und Tagungen durchführen und durch ihre Netzwerke mehr Themen anbieten und mehr Teilnehmer erreichen, als dies jeweils allein möglich gewesen wäre. Aus den Projekten der Bioenergie-Region wurden Seminarangebote entwickelt, wie die überaus erfolgreiche Seminarreihe zur Optimierung von Wärmenetzen, an der an fünf Orten in Norddeutschland 90 Anlagenbetreiber, Planer und Berater teilnahmen. Außerdem wurden Themen aus den Bioenergie-Projekten auf dem Biogasfachkongress behandelt. Unter Federführung der Akademie in Lüchow wurde ein Runder Tisch von Heinz Eggersglüß, UTEC GmbH, Bildungsanbietern, darunter Gymna- Optimierungsseminar in Leck, sien und die Berufsschulen, gegründet, Februar 2015, © Andreas Birder sich systematisch mit dem Bildung- resborn sangebot zu erneuerbaren Energien im Landkreis Lüchow-Dannenberg befasst. Bioenergie und Naturschutz Wildpflanzen zur Energiegewinnung Landwirte aus der Bioenergie-Region und ihrer Partnerregion Göttinger Land legten Wildpflanzenkulturen als nachwachsenden Rohstoff für ihre Biogasanlagen an. Die Mischungen aus überwiegend heimischen Stauden und einjährigen Blühpflanzen bieten ökologischen Mehrwert, wie Nahrung und Lebensraum für Wildtiere, Feldvögel und Insekten. Da sie über mehrere Jahre geerntet werden können, wird der Boden in dieser Zeit nicht bearbeitet, was sich positiv auf das Bodenleben und den Wasserhaushalt auswirkt. Die Wildpflanzen sind robust und müssen nicht mit Pflanzenschutzmitteln behandelt werden. Sie können gedüngt werden, um einen höheren Ertrag zu erzielen. Wildpflanzen in Kaltenhof, © Linda HartDenn für die Landwirte mann, Energieagentur Region Göttingen rechnet sich das Ganze nicht: der Ertrag liegt nur bei gut der Hälfte von dem, was eine Maisfläche liefert. Im EU-greening werden die Felder auch nicht anerkannt, da eine Bewirtschaftung auf den ökologischen Vorrangflächen ausgeschlossen wurde. Dennoch versuchen die Landwirte, die mit Mitteln der Bioenergie-Region geförderten Flächen zu erhalten, um in den nächsten Jahren weitere Erfahrungen damit sammeln zu können. Sie hoffen, dass es in Zukunft doch Förderungen geben wird, die den Minderertrag ausgleichen, beispielsweise vom Niedersächsischen Landwirtschaftsministerium, das aktuell ein eigenes Wildpflanzenprojekt fördert. Modelldörfer für Bioenergie und Naturschutz (Quelle: erdgas-mobil.de) Biomethan ist nahezu klimaneutral, kostengünstig und ein wichtiger Baustein für die Energiewende im Verkehrssektor! 10 gute Gründe für Erdgasmobilität: www.erdgas-mobil.de Wissen Gemeinsam mit der Akademie für erneuerbare Energien und weiteren Partnern führte die Bioenergie-Region von 2009 bis 2014 den jährlichen Biogasfachkongress durch. Ein etablierter Branchentreff und ein Highlight in der Region. Besonders daran ist, dass es der einzige Biogas-Kongress ist, der seit seiner Entstehung neben technischen und Marktthemen auch den Natur- und Ressourcenschutz in einem eigenen Forum behandelt. Im Frühjahr 2015 wurde erstmalig eine Fachtagung zur Nutzung von Biomethan durchgeführt. Diese will die Akademie als zweite jährliche Fachveranstaltung mit Partnern fortführen. Die Ortschaften Quickborn und Zernien haben sich dem Thema Naturschutz im Biomasse-Anbau verschrieben. Die Landwirte nahmen am Anbau der Wildpflanzenkulturen teil, legten Blühstreifen an und setzten Wasserrückhaltungen im Grünland um. In Zernien befassten sich Dorfbewohner und Gemeindevertreter mit dem Bienenschutz. So bauten Schüler der Grundschule ein Insektenhotel für den Schulhof und erhielten aus Spenden einer gemeinsamen Blühstreifenaussaat bei der Gewerbeschau eine Schautafel von der Bioenergie-Region spendiert. In Quickborn ging es mehr um die Wiesenvögel. Dort und in Kaltenhof wurden Staumaßnahmen an Wasserläufen umgesetzt, um das Wasser im Frühjahr länger auf den Flächen zu halten. Das liefert den Wiesenvögeln, aber auch den Störchen, ein geeignetes Lebensumfeld und Nahrung. Dass die Rückhaltung erfolgreich war, konnte man im Frühjahr 2015 sehen. Mit Feldbesichtigungen und öffentlichen Aktionen machten die Landwirte auf ihr Engagement aufmerksam. Das Regionalmanagement organisierte die Öffentlichkeits- und Pressearbeit und stellte den Landwirten in Wendland-Elbetal und im Göttinger Land Feldrandschilder für ihre Blühstreifen und Wildpflanzenflächen zur Verfügung. Im Zuge des Projekts erarbeiteten Petra Bernardy und Krista Dzie- wiaty den so genannten lokalen Nachhaltigkeitsindikator, den es bisher nur für die gesamtdeutsche Betrachtung gibt. Damit kann die ökologische Leistung im Energiepflanzenanbau bewertet werden. → ausführlicher Bericht auf unserer Website unter downloads. Modelldörfer Bei einem Ideenwettbewerb für dörfliche Energieprojekte wurden sechs Bewerberdörfer in den Bioenergie-Region Wendland-Elbetal und Göttinger Land ausgezeichnet. Gefördert wurden zwei Biomeiler, Baken zur Verkehrsberuhigung während der Maisernte, Kinderlehrbeete, Blühfelder im Ort, Bioenergiepfade und Be- Sektanstoß auf das neue Dorfschild in schilderungen. Zusätzlich Seelwig, Juni 2015; © Claudia Wesch förderte die BioenergieRegion Dörfer auf dem Weg zum Bioenergiedorf mit der Erhebung von Energiedaten, der Erstellung von Dorfporträts in Text und Bild, dem Eintrag auf der Bundeswebsite „Wege zum Bioenergiedorf“ und Pressearbeit. Bei Abschluss der zweiten Modellphase im Sommer 2015 sind neun Orte in der Bioenergie-Region mit Ortseingangsschildern als Modelldörfer ausgezeichnet, darunter sieben im Landkreis LüchowDannenberg. Neu beschildert sind Quickborn, Seelwig und Zernien. Das Kriterium der 100%igen Selbstversorgung mit Strom erfüllen bereits 16 Ortschaften im Landkreis Lüchow-Dannenberg, 14 davon können auch eine mindestens 50%ige Wärmeversorgung des Orts nachweisen. Die Anschlussquote von Haushalten und Betrieben an das Wärmenetz erfüllen aber nur knapp die Hälfte dieser Orte. Zu einem Bioenergiedorf gehören außerdem ein klares Bekenntnis der Dorfgemeinschaft, gemeinsam definierte Ziele und eine aktive Bürgerbeteiligung. Fachtourismus Deutschlands erste Biogastankstelle in Jameln und Deutschlands erstes Bioenergiedorf in Jühnde machen die Bioenergie-Regionen Wendland-Elbetal und Göttinger Land attraktiv für Besucher und Fachleute, die jedes Jahr die Pionierregionen für die Energiewende besuchen. In beiden Regionen haben sich zudem weitere Anziehungspunkte entwickelt. In Lüchow-Dannenberg punkten Alleinstellungsmerkmale wie die Bioenergie-Nutzung in einer Biosphärenregion und eine enge Zusammenarbeit von Energiewirten und Naturschutzvertretern, und natürlich das seit Jahren konsequent weiterentwickelte Thema Biomethan als Treibstoff. Die Idee, mit der Organisation von Führungen und Besichtigungen für Fachgruppen ein tragfähiges Geschäftsfeld zu entwickeln, ist jedoch vom Tisch, nachdem sich verschiedene Fachleute und Exkursionsführer mit langjähriger Erfahrung aus beiden Regionen systematisch mit dem Thema befasst und die Marktlage reflektiert haben. Der Bedarf ist mittlerweile sehr individuell und anspruchsvoll in Bezug auf die Themen und Experten vor Ort. Dies bedarf aufwändiger Vorbereitung von mehreren Arbeitstagen, eine angemessene Preisgestaltung ist kaum möglich. Zudem gibt es vergleichbare Angebote, die kostenlos von Kommunen, Unternehmen oder Vereinen durchgeführt werden. Ein Zukunftsmarkt wird noch in einem maßgeschneiderten Angebot für ausländische Fachgruppen gesehen, die neben Anlagenbesichtigungen und kulturellem Programm auch Bedarf an Bildungs- und Informationsveranstaltungen haben. Unter anderem die Akademie in Lüchow wird sich weiter mit den Chancen auf diesem Markt befassen. Trotzdem bieten Unternehmer und Anlagenbetreiber sowie Bürgerinitiativen und Vereine in beiden Regionen weiterhin Führungen zu Energieanlagen und Bioenergiedörfern an, um ihre Erfahrungen weiterzugeben und ihre Begeisterung für die Energiewende zu teilen. Ferner wurde das energietouristische Angebot für KLP-Tour 2014 zum Energie-Info-Punkt Individualtouristen, RadDannenberger Freibad fahrer und Reisegruppen mit Energie-Info-Punkten und der Bereitstellung von E-Bikes am Ostbahnhof durch die Kreisverwaltung erweitert. Das Regionalmanagement bot dazu Besichtigungen und Führungen während der KLP an. www.bioenergie-wendland-elbetal.de 26 28 Sonderveröffentlichung SonDerveröffentlichung Dienstag, 7. 2015 2014 9. Juli Dezember EJZ EJZ B i o e n e r g i e - r e p o r t 12 Veranstaltungen 17./18. Juli: Deutschlands erstes Bioenergiedorf Jühnde feiert sein 10-jähriges Jubliläum mit einer großen Veranstaltung zur Geschichte der Bioenergiedörfer und ihrer Zukunft als Baustein der Energiewende (Unkostenbeitrag 40 €) → www.bioenergiedorf.de 5. September: Tag der offenen Tür auf dem Hof der Familie Cohrs in Siemen, Zur Lucie 9 – Besichtigung der Kurzumtriebsplantagen und der Holzpelletiermaschine 5. September: Eröffnung der neuen Lehrwerkstätten mit Hoffest ab 14 Uhr, Landwirtschaftliches Bildungszentrum (LBZ) Echem Dipl. Ing. Gerhard Wiese Gedelitz 21 | 29494 Trebel Tel 05848/981059 | Fax 05848/981049 E-Mail: [email protected] www.projekt-bioenergie.com Berufsausbildung Studium Maschinenbau-Verfahrenstechnik an der FH Flensburg Zusatzqualifikationen Erneuerbare Energien; insbesondere Bau Fachgebiete Betreuung und Optimierung von Biogasanlagen und Wärmenetzen Art der Tätigkeit spezifische Kompetenz Planung, Beratung, Begleitung bei Bau, Betrieb und Optimierung der Biogasanlagen, Erstellen von sicherheitstechnischen Unterlagen, Unterstützung in der laufenden Verwaltung, BImSch-Anträge, Bauanträge, Wirtschaftlichkeitsberechnungen Referenzen • Bau und Prozesberatung von Biogasanlagen in der Region (Püggen 2004, Gartow, Quickborn 2005, Nemitz 2006, BioWend Lüchow) sowie in Podlast Sokolow, Polen 2013 • Planung und Bau Wärmenetz in Gartow, Volkfien, Dobberkau, Pröttlin, Tripkau u.a. 2006-2012, sowie Wirtschaftlichkeitsberechnungen und Beratungen für Wärmenetze (Parsau, Woltersdorf, Clenze, Seelwig) • 2. Geschäftsführer Biogas Gartow GmbH & Co KG seit 2012 • Teilnahme am Projekt zur Optimierung von Wärmenetzen mit Anlagenbetreibern 2014 • Machbarkeitsstudien, u.a. im Auftrag der Bioenergie-Region (Holzhackschnitzelheizungen, biogene Wärmeversorgung im Rundling), Potenzialanalysen P ortr ait Neuer Klimaschutzmanager: Hans-Albrecht Wiehler Herr Wiehler, Sie sind seit Juni als Klimaschutzmanager im Landkreis Lüchow-Dannenberg tätig. Was sind dort Ihre Aufgaben? Für den Landkreis wurde ein umfangreiches Klimaschutzkonzept erarbeitet. Das Konzept enthält Aktivitäten für die Bereiche Öffentliche Verwaltung, Verkehr, Wirtschaft, Privathaushalte und Landwirtschaft. Meine Aufgabe besteht darin, diese in den nächsten drei Jahren „anzuschieben“ - oder sofern schon begonnen weiterzuentwickeln. Darüber hinaus möchte ich eine zentrale Anlaufstelle für Klimaschutz in unserem Kreis aufbauen. Als Ansprechpartner für Klimaschutz möchte ich mit Entscheidungsträgern und Engagierten zusammenarbeiten und sie bei ihren Bemühungen um eine nachhaltige klimafreundliche Gestaltung des Kreises unterstützen. Insofern freue ich mich auf die Zusammenarbeit mit allen, die zu dem gemeinsamen Ziel eines möglichst klimaneutralen Landkreises beitragen wollen. In den letzten Jahren waren Sie als Referent für den Bun- Berufsausbildung Master of Business Administration (Universität Krems 2005), Maschinenbauingenieur (Fachhochschule Hannover, 2000), Maschinenbaumechaniker (1994) Zusatzqualifikationen Sachverständiger BImSchG §29a; VAwS, Fachgebiete Vortrags- und Seminarthemen: Sicherheitstechnik und Explosionsschutz an Biogasanlagen, Gasdichtigkeit an Biogasanlagen, VAwS- Prüfungen, Dokumente und Dokumentation an Biogasanlagen, Arbeitssicherheit, Wärmenetze, Wärmekonzepte Art der Tätigkeit Fachplanung, Genehmigungsplanung, Dokumentationsservice an Biogasanlagen, Umsetzung von Wärmekonzepten, Referententätigkeit (Vorträge, Seminare) Expertennetzwerk Mitglied im. Fachverband Biogas e.V., Mitglied des Firmenbeirates des Fachverbandes Biogas, Mitglied des Klimaschutzkomitees Lüchow Dannenberg als Arbeitskreissprecher Land- und Forstwirtschaft und Energie, Mitglied der LAG Elbtalaue Hans-Albrecht Wiehler, MSc. Forstwirtschaften, MBA Nachhaltigkeitsmanagemen, geboren in Lüneburg, lebt in Hitzacker, verheiratet, drei Kinder. © Wiehler meine Erfahrungen als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Unternehmer wie auch meine langjährige Kenntnis des Landkreises einen Niederschlag finden werden. Die Modellförderung der Bioenergie-Region endet im Juli. Gibt es Themen, die Sie von Seiten des Klimaschutzes aufnehmen, oder Netzwerke, mit denen Sie weiter arbeiten werden? Die Arbeitsbereiche ‚Bioenergiedörfer‘ und ‚Energietourismus‘ des Klimaschutzkonzeptes weisen ganz konkrete Bezüge zu den Aktivitäten der Bioenergie-Region auf. Ich möchte mich darum bemühen, hier die Ansätze der Bioenergie-Region aufzunehmen und weiter fortzuführen. Es wäre schade, wenn die erfolgreiche Arbeit der Bioenergie-Region und ihre Ergebnisse keine Weiterentwicklung erführen. Hierzu gehört sicherlich auch ein enger Austausch mit dem Trägerverein „Regionen Aktiv!“, dessen Mitglieder ganz maßgeblichen Anteil an den Entwicklungserfolgen der letzten Jahre in der alternativen Energieerzeugung und -nutzung im Landkreis hatten. Pappelsteckling Expertennetzwerk Mitglied bei Region Aktiv Wendland/Elbetal und im Fachverband Biogas Kai Basedow Geschäftsführer EES Nord GmbH Zum Knick 4 | 29439 Lüchow | OT Grabow Tel 05864-9874712 | Fax 05864-9874711 E-Mail: [email protected] Internet: www.eesnord.de desverband Erneuerbare Energien (BBE) in Berlin tätig. Können Sie Ihre Erfahrungen von dort in Ihre neue Aufgabe einbringen? Auf jeden Fall. Die Beschäftigung mit der Bioenergie war eine gute Schule. Zum einen fordert diese Energieform einen breiten Kenntnisstand wie bei Strom, Wärme und Mobilität, wie auch der über Land-, Forst- und Kreislaufwirtschaft. Das kommt mir nun in dem sehr breiten Themenfeld Klimaschutz zu Gute. Zum anderen konnte ich aus erster Hand erfahren, wie wichtig es ist, Menschen bei Entwicklungsprozessen mitzunehmen. Denn nicht zuletzt durch Akzeptanzprobleme stagniert der derzeitige Ausbau der Bioenergie. Es war immer wieder schön zu sehen, wie kurz der Weg von Berlin nach Lüchow-Dannenberg ist. Häufig begegneten mir Themen, Initiativen und Personen, die sowohl hier wie dort eine Rolle spielen. Diese Verbindungen möchte ich stärken und meine Erfahrungen als Interessenvertreter zukünftig auch für Landkreis und Klimaschutz nutzbar machen. Ich denke aber auch, dass Pappel-KUP in Siemen im ersten Bestandsjahr, Mai 2015 Kurzumtriebsplantagen und Holzpelletierung in Siemen Auf mehreren Hektar Ackerfläche bei Siemen in der Gemeinde Gusborn stehen seit dem Frühjahr 2014 Pappeln und Weiden, die in Kurzumtriebsplantagen (KUP) von Hermann Cohrs angelegt worden. Die KUPs hat er angelegt, um Holz-Pellets für die Region zu produzieren. Auf den Flächen standen vorher Mais und zuletzt Kartoffeln. Auf vier Flächen von insgesamt etwa 5 Hektar hat Herr Cohrs Pappeln und Weiden gepflanzt, darunter eine Fläche von etwa 1,3 ha als Teil des Forschungsprojekts www.bioenergie-wendland-elbetal.de FastWOOD, an dem sich der Betrieb beteiligt. Geerntet werden die Bäumchen generell bei Frost, daher gibt es keine Konflikte mit Brut- und Setzzeiten von Wildtieren. Die KUP-Flächen des landwirtschaftlichen Betriebs, die nah beieinander liegen, wurden zu unterschiedlichen Zeiten angelegt und werden in verschiedenen Jahren geerntet, so dass immer ein Bestand vorhanden ist. Insgesamt soll die Plantage 20 Jahre Erträge liefern. Herr Cohrs wollte eigentlich Holzhackschnitzel herstellen und vertreiben. Doch je länger er sich mit dem Thema beschäftigte, desto mehr Argumente sprachen mit der Zeit für die Herstellung von Holzpellets. Denn Heizanlagen, die mit Holzhackschnitzeln gefüttert werden, bedürfen einer regelmäßigen Wartung und sind eher geeignet für Gewerbebetriebe oder kommunale Einrichtungen, die eine größere Anlage benötigen. Noch wichtiger ist Herrn Cohrs jedoch, dass bei der Verbrennung von Holzpellets die Energieeffizienz wesentlich höher ist. Sie verbrennen bei 1.400 statt bei 1.100 Grad Celsius. Nur 3% der Energie werden für den Herstellungsprozess benötigt, und dieser Verlust wird durch den höheren Heizwert im Vergleich zu Holzhackschnitzeln mehr als ausgeglichen. Die KUPs und die Pelletieranlage können am Tag der offenen Tür am 5. September besichtigt werden. → Veranstaltungen Sonderveröffentlichung SonDerveröffentlichung EJZ EJZ Dienstag, 7. Juli 2014 2015 Dienstag, 9. Dezember 27 29 B i o e n e r g i e - r e p o r t 12 Erfolgreich im eigenen Betrieb Ankündigungen Masterabsolventin übernimmt Biogasanlage Mareike Lührs plante ihren Berufseinstieg bei einer renommierten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft in Hamburg. Die Finanzkrise im Jahr 2008 lenkte sie jedoch auf einen anderen Weg. Dieser führte die Diplom-Kauffrau in den Bereich der erneuerbaren Energien – und zurück auf den elterlichen Hof. Die Entscheidung, die Business-Kleidung gegen Gummistiefel zu tauschen, reifte bei Mareike Lührs nicht über Nacht. Die 32-Jährige stammt aus Schneverdingen, einer Stadt rund 50 Kilometer südlich von Hamburg. Hier führt ihr Vater einen landwirtschaftlichen Betrieb mitsamt einer 500-Kilowatt-Biogasanlage. „Bedingt durch unsere familiäre Situation ist es so, dass nur ich den Betrieb hätte fortführen können“, erklärt Lührs. „So stand für mich immer die Frage im Hintergrund: Wie geht es weiter mit dem elterlichen Betrieb?“ Beruflich ihren eigenen Weg zu gehen, war für Lührs jedoch zunächst wichtiger, als in die Fußstapfen ihrer Eltern zu treten. Nach ihrem Diplom-Studium der Betriebswirtschaftslehre arbeitete sie als Unternehmensberaterin in einer Firma, die mittelständische Baustofffachhändler in ganz Deutschland berät. Lührs Arbeitsplatz lag nur wenige Kilometer vom Betrieb ihrer Eltern entfernt. „Ich war immer in das aktuelle Geschehen am Hof integriert“, berichtet Lührs. „Dadurch wuchs der Gedanke in mir, den Betrieb eines Tages doch einmal fortzuführen.“ Im Rahmen einer Internetrecherche entdeckte Lührs den Masterstudiengang an der Akademie für erneuerbare Energien. „Ich war sofort begeistert“, sagt Lührs. „Auf dieses Studium hatte ich Lust und die Inhalte passten prima zum eigenen Betrieb.“ Die Entscheidung war getroffen. Innerhalb weniger Monate begann Mareike Lührs ihr Masterstudium erneuerbare Energien. „Mich hat die Vorstellung gereizt, etwas komplett Neues zu lernen“, sagt Lührs. „Allerdings hatte ich zu Anfang Respekt davor, das Studium als Nicht-Ingenieurin zu beginnen. Doch das Lernen hat sich gelohnt.“ Lührs schätzte an dem Studiengang, dass die Inhalte breit gefächert waren und dass die Studierenden sich im Rahmen von Neuauflage einer Erfolgsgeschichte Bewerbungsfrist für Masterstudium erneuerbare Energien bis 15. August © Mareike Lührs Projekten selbst spezialisieren konnten. Genau diese Chance nutzte sie bei der Themenauswahl für ihre Masterthesis. Hierfür untersuchte sie zusammen mit ihrem Studienkollegen Jürgen Engel, wie wirtschaftlich Biogasanlagen beim sofortigen Entfall der Einspeisevergütung arbeiten könnten. „Die zunehmenden Diskussionen um das ErneuerbareEnergien-Gesetz und das in Deutschland praktizierte Fördersystem haben mich auf das Thema gebracht“, erklärt Lührs. „Da ich selbst Anlagenbetreiberin bin, war für mich klar, dass ich ein Thema aus dem Biogasbereich wählen würde.“ Mit der Masterthesis hat Lührs auch ihr Masterstudium erfolgreich abgeschlossen. Heute arbeitet sie im elterlichen Betrieb. Der Hunger auf Bildung ist jedoch längst nicht gestillt. Nebenbei macht sie noch eine Ausbildung zur Landwirtin und plant zusätzlich, ihr erlangtes Wissen und die gesammelten Erfahrungen im Rahmen von Beratungsleistungen weiterzugeben. „Mal schauen, was die Zukunft noch für mich bereithält.“ Fachtagung: Biomethan in der Praxis erneuerbare-energien-Branche traf sich in Lüchow Am 30. April 2015 trafen sich Interessierte und Branchenanhänger in Lüchow, um über die Einsatzgebiete von Biomethan zu diskutieren. Veranstaltet wurde die 1. Biomethan-Fachtagung von der Akademie für erneuerbare Energien. Unter dem Motto „Biomethan – Stand der Technik, Nutzung und Märkte“ stellten Fachleute aus der Praxis Geschäftskonzepte vor, die sich bereits heute für Unternehmen, Kommunen, Anlagenbetreiber, Gashändler und Mobilitätspartner rechnen. Den Anfang machten Horst Seide, Präsident des Fachverbands Biogas, und Ingenieur Michael Kralemann vom 3N Kompetenzzentrum Niedersachsen. Sie gaben einen Überblick über den Biomethan-Markt sowie die politischen Rahmenbedingungen. Thomas Horschig vom DBFZ Deutsches Biomasseforschungszentrum zeigte praxistaugliche Verfahren, wie sich Biogas produzieren lässt. Im Anschluss berichtete Otto Mewes aus der Praxis über den Betrieb einer regionalen Gemeinschaftsanlage. Zum Themenschwerpunkt „Biomethan im Wärmemarkt“ referierte Philipp Sendfeld, Vertriebsleiter bei Arcanum Energy Management, über AKADEMIE FÜR ERNEUERBARE ENERGIEN © Rainer Erhardt den bilanziellen und physischen Handel von Biomethan. Ein weiterer Themenschwerpunkt widmete sich dem Treibstoff Biomethan. Manfred Kubacki von der Iveco Nord Nutzfahrzeuge GmbH erörterte, inwiefern sich der Einsatz von CNG auch für Lastkraftfahrzeuge rentiert. Ronald Lehnecke, Geschäftsführer der PVGS mbH und Erhard Prehm, Betriebsleiter des IGZ Altmarkkreis Salzwedel, berichteten über Erdgasflotten in Unternehmen am Beispiel des Fahrzeugparks der www.akademie-ee.de Personenverkehrsgesellschaft Salzwedel. Einen aktuellen Überblick zur Erdgasmobilität bot Michael Schaarschmidt, Leiter Produktmanagement bei erdgas mobil in Berlin. Den Abschluss der Tagung bildete ein weiteres Praxisbeispiel: Ingenieur Gerhard Buse berichtete vom Betrieb einer innovativen Biomethan-Aufbereitungsanlage. Passend zum Thema nutzten viele Teilnehmer in den Pausen die Gelegenheit, an einer Führung durch die von den Bioenergie-Regionen Wendland- Elbetal und Altmark organisierte Ausstellung „Abfahren mit Biomethan und Strom“ teilzunehmen. Das Konzept der Fachtagung, Theorie und Praxis verschmelzen zu lassen, ging auf. Die Teilnehmer schätzten die gelungene Kombination aus Politikeinblicken und Praxisbeispielen, wie die zahlreichen positiven Rückmeldungen erkennen lassen. „Die Aktualität und Praxisnähe der Themen und die Mobilitätsausstellung haben mir besonders gut gefallen“, berichtet Petra Hansen aus RisumLindholm. „Gute Kontaktmöglichkeiten“, lobt Heiko Lehn. Jürgen Engel wünscht sich für die nächste Veranstaltung einen noch breiteren Einblick in regulatorische und energiepolitische Themen. „Wir freuen uns über die vielen positiven Stimmen der Teilnehmer und Referenten“, sagt Dagmar Preuß, Seminarleiterin der Akademie für erneuerbare Energien und Organisatorin der Fachtagung. „Viele lobten, dass wir eine Veranstaltung auf die Beine gestellt haben, die sich dem Thema Biomethan widmet, und hoffen mit uns, dass die Fachtagung ebenso wie der Biogas-Fachkongress im November als jährliche Veranstaltung etabliert werden kann.“ Im Oktober 2015 startet der sechste Jahrgang des Masterstudiengangs Erneuerbare Energien (M.Sc.) an der Akademie für erneuerbare Energien Lüchow-Dannenberg. Interessierte können sich bis zum 15. August 2015 für einen der insgesamt 25 Studienplätze an der Akademie für erneuerbare Energien bewerben. Der berufsbegleitende Master of Science Erneuerbare Energien ist ein akkreditierter Studiengang der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, der in Kooperation mit der Akademie für erneuerbare Energien in Lüchow (Wendland) durchgeführt wird. Er richtet sich an Ingenieure und Wirtschaftswissenschaftler, die unter anderen in den Bereichen Projektplanung, Projektsteuerung, Anlagenbetrieb, Beratung, Vertrieb, Öffentlichkeitsarbeit, Controlling und Finanzmanagement tätig sind. Die Studierenden erwerben das Wissen und die Fähigkeiten, den Einsatz erneuerbarer Energien kompetent zu planen, Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien wirtschaftlich und technisch sinnvoll zu betreiben und deren technische und wirtschaftliche Nutzungsmöglichkeiten beurteilen zu können sowie die Energieeffizienz von Gebäuden zu prüfen. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.akademie-ee.de. → Interessierte können die neue Broschüre mit Informationen zum Masterstudiengang und Erfahrungsberichten der Absolventen telefonisch bei Elfrun Frauendorf anfordern unter der Nummer 05841-9786715. Neues Weiterbildungsangebot an der Akademie Energiemanagement für Unternehmen Großunternehmen müssen ab diesem Jahr ein Energieaudit nach DIN EN 16247-1 durchführen. Kleine und mittlere Unternehmen des produzierenden Gewerbes müssen sich dieser Herausforderung ebenfalls stellen, wenn sie in den Genuss des so genannten Spitzenausgleichs (SPA) kommen wollen. Er reduziert die Strom- und Energiesteuer um bis zu 90 Prozent. Voraussetzung: Die Unternehmen können ein Energiemanagementsystem nach ISO 50001, ein Umweltmanagementsystem nach EMAS oder ein alternatives System nachweisen. Doch welches System ist das richtige für mein Unternehmen? Darüber informiert das Seminar „Energieaudit oder Energiemanagementsystem? – Entscheiderseminar für Unternehmen“ an der Akademie für erneuerbare Energien. Die Referenten Christian Hell (HellConsult) und Gregor Weber, Inhaber (renervis-consulting) bieten den Seminarteilnehmern einen Überblick über die Anforderungen und den Ablauf eines Energieaudits nach DIN EN 16247-1. Weiter lernen die Teilnehmer die Alternativen kennen: das Energiemanagementsystem nach DIN EN ISO 50001, das Umweltmanagementsystem nach EMAS und weitere Alternativsysteme. Ferner werden wesentliche Konzepte zur Einführung der genannten Managementsysteme sowie Fördermöglichkeiten besprochen. Das eintägige Seminar findet am 24. August 2015 sowie am 10. September 2015 in Lüchow statt. → Weitere Weiterbildungen zu Energieaudit und Energieeffizienz sowie Seminare zu Biogasthemen bietet die Akademie ab Herbst 2015 an → www.akademie-ee.de → Menüpunkt Seminare Branchentreffen im November Akademie veranstaltet 10. Biogas-Fachkongress AKADEMIE Der 10. Biogas-Fachkongress findet am 26. NoFÜR ERNEUERBA RE ENERGIEN vember 2015 in Hitzacker statt. Der von der Akademie für erneuerbare Energien in Kooperation mit dem Region Aktiv Wendland-Elbetal e.V. veranstaltete Kongress ist seit mehreren Jahren ein 10. Biogas-Fac festes Datum für Mitarbeiter, Entscheidungsträhkongress ger und Interessierte der Bioenergie-Branche. In diesem Jahr steht die Veranstaltung unter dem Motto „Wertschöpfung steigern – Potenziale nutzen“. Im Rahmen der drei Fachforen „Optimierung und Technik“, „Vermarktung“ sowie „Energiepflanzen und Ressourcenschutz“ können die Teilnehmer ihren Veranstaltungsschwerpunkt individuell vertiefen. → Weitere Informationen zum Kongress und zu den Seminarangeboten erhalten Interessierte bei Dagmar Preuß unter der Nummer 05841-9786718. www.bioenergie-wendland-elbetal.de Neues zu Rahme nbedingungen, Technik, Rohsto ffen und Vermarktung 26. November 2015 9.30 bis 16 Uhr Hitzacker (Elbe) www.ak ademieee.de 28 30 Sonderveröffentlichung SonDerveröffentlichung Dienstag, 2015 2014 Dienstag,7. 9.Juli Dezember EJZ EJZ B i o e n e r g i e - r e p o r t 12 Netzwerke für mehr Energieeffizienz Akademie-Masterthesis gibt Best-practice-Beispiele Wenn es um das Thema Energieeffizienz geht, verfolgt die Bundesregierung ehrgeizige Pläne: Bis zum Jahr 2020 soll der Primärenergieverbrauch gegenüber 2008 um 20 Prozent gesenkt, bis 2050 sogar halbiert werden. Anreizsysteme sollen es auch für Industrie und Gewerbe attraktiver machen, die Energieeffizienz zu steigern. Eine besondere Rolle spielt in diesem Zusammenhang der so genannte Spitzenausgleich (SPA). Der SPA erlässt Unternehmen des produzierenden Gewerbes bis zu 90 Prozent der Strom- und Energiesteuer. Aber nur, wenn sie ein Energiemanagementsystem nach ISO 50001, ein Umweltmanagementsystem nach EMAS oder ein alternatives System betreiben. Auch in Deutschland entwickelten sich in den vergangenen Jahren zunehmend Netzwerke aus Unternehmen und Beratern, die gemeinsam an Lösungen arbeiten, wie sich die Energieeffizienz steigern lässt. Voneinander und miteinander lernen sind zentrale Komponenten derartiger Energieeffizienz-Netzwerke. Die Netzwerke bzw. vergleichbare Konzepte werden immer öfter auch genutzt, um die Einführung von Energiemanagementsystemen zu begleiten und zu unterstützen. In seiner Masterthesis mit dem Titel „Energieeffizienz-Netzwerke zur Unter- Grafik © Christian Hell stützung der Einführung von Energiemanagementsystemen nach DIN EN ISO 50001: welche Rolle Energieeffizienz-NetzErfolgsfaktoren und Best-Practicewerke spielen können, wenn EnerBeispiele“ untersucht Christian Hell, giemanagementsysteme eingeführt werden. Dazu betrachtet er beispielhaft die Umsetzungsprojekte „Energieeffizienz-Netzwerke mit begleitender ISO 50001 Kleingruppe“ des Förderkreises Umweltschutz Unterfranken und den ISO 50001 Konvoi des Modells Hohenlohe. Mit teilstandardisierten Befragungen ermittelte Hell die Erfahrungen von Netzwerk-Teilnehmern, Moderatoren, Energieberatern sowie anerkannten Experten. Hells Arbeit zeigt, dass die Netzwerk-Teilnehmer die Konzepte als sehr effektiv erlebt haben. Alle würden erneut ein Energieeffizienz-Netzwerk wählen, um die Einführung eines Energiemanagementsystems zu unterstützen – knapp 80 Prozent der Befragten sogar ohne jede Einschränkung. Die Gründe hierfür sind vielschichtig. Besonders positiv beurteilen die Netzwerker den Erfahrungsaustausch mit anderen Teilnehmern und Unternehmen. Die befragten Experten bestätigen in vielen Punkten die Wahrnehmung der Teilnehmer und halten die beiden Konzepte überwiegend für sinnvoll. Vorteilhaft seien demnach insbesondere der gegenseitige Austausch und die Unterstützung im Netzwerk. Beides helfe auch über schwierige Phasen hinweg und unterstütze das Energiemanagementsystem in der Betriebsphase. Anhand der Befragungsergebnisse leitet der Autor abschließend Erfolgsfaktoren ab, mit denen sich die vorgestellten NetzwerkKonzepte optimal umsetzen und nutzen lassen. Ansprechpartnerinnen bei der Akademie für erneuerbare Energien Lüchow-Dannenberg GmbH Masterstudium Seminare und Kongresse Elfrun Frauendorf Studierendensekretariat [email protected] Tel. 05841 9786715 Dagmar Preuß Seminarleitung [email protected] Tel. 05841 9786718 Seerauer Str. 27 29439 Lüchow www.akademie-ee.de Impressum Der Bioenergie-Report ist ein Projekt der Bioenergie-Region WendlandElbetal in Kooperation mit der Druckund Verlagsgesellschaft Köhring GmbH & Co. KG, Verlag der Elbe-JeetzelZeitung, und Karl-Friedrich Kassel, Journalist aus Luckau, Wendland. Die redaktionelle Verantwortung trägt die Bioenergie-Region. Ansichten und Einschätzungen in einzelnen Beiträgen, deren Autoren namentlich genannt sind, geben nicht automatisch die Meinung der Verantwortlichen der Bioenergie-Region wieder. Projektträger der Bioenergie-Region ist die Wirtschaftsförderung Lüchow-Dannenberg, ein Projekt der GLC Glücksburg Consulting AG, Hamburg. Der Vorstand des Region Aktiv Wendland/Elbetal e.V. ist strategischer Entscheider und Impulsgeber für die Bioenergie-Region. Informationen über die BioenergieRegion Wendland-Elbetal: Die Bioenergie-Region WendlandElbetal ist eine von 25 Regionen bundesweit, die 2009 den Wettbewerb des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) um die innovativsten Bioenergie-Regionen Deutschlands gewonnen haben. Nach drei erfolgreichen Jahren und dem Beschluss zur Energiewende wurde die Förderung der Bioenergie-Regionen durch das BMELV nochmals bis Juli 2015 verlängert. 21 Regionen mit ihren jeweiligen Zwillingsregionen initiieren weiterhin regional angepasste Projekte und tragen mit intensiver Netzwerkarbeit, fachlichem Austausch, Informationsund Fachveranstaltungen sowie thematischen Aktionskampagnen zur nachhaltigen Nutzung von Bioenergie bei. Das Projektbudget beträgt etwa 500.000 € über drei Jahre, die maximale Förderung des Bundes 330.000€. Zusätzlich muss ein Eigenanteil von etwa 170.000 € (ca. 35 %) aufgebracht werden. Dieser wird von kommunalen Partnern, Unternehmen der Region und durch Eigeneinnahmen (Veranstaltungen, Fachexkursionen) gestellt. Folgende Partner ermöglichen das Projekt durch ihren Beitrag: Landkreis Lüchow-Dannenberg Klaus-Diethelm Dreyer l Alandstraße 8 l 29493 Schnackenburg Telefon 05840/345 l Fax 05840/205 l Mobil 0160/7535635 www.dreyer-biogasanlagen.de l [email protected] Samtgemeinde Lüchow (wendLand) Samtgemeinde Ostheide Tel. (0 58 41) 1 27-0 Fax 1 27-3 50 Wollen Sie unsere Mitarbeiter kennen lernen? www.j-paarz.de „Nichts gegen Energie aus Kohle – wenn es um Grillwurst geht. akadEmiE für ErnEuErbarE EnErgiEn • Region Aktiv Wendland/Elbetal e.V. • Karl-Friedrich Kassel, Journalist • sowie Biogasanlagenbetreiber aus der Bioenergie-Region und der Zwillingsregion Solarenergie Zentralheizung Schöne Bäder Holz-/Pelletsheizung Unsere Region geht voran, wenn es um regenerative Energien geht. Wir als Erzeuger helfen die Umwelt zu schonen. Auch vor Ihrer Tür. Deshalb Energie aus der Region – Sauber. Einfach. Nah. Mathias Möller, Abteilungsleiter Regenerative Energien Rue de Ceret Nr. 9 � 29439 Lüchow Telefon (0 58 41)) 64 10 � Fax 7 04 45 g, o g a s f a h r z e u g ka u f e n , k ö n n e n s i c h f r e u e n : Fa h r e r i n n e n u n d Fahrer von neuzugelassenen CNG-Fahrzeugen erhalten von uns einen Ta n kg u t s c h e i n ü b e r 2 0 0 E u r o . Brauchen Sie noch immer Sprit für 8 € Es geht auch für die auf 100 km? Hälfte... Den Gutschein erhalten Si e b e i m K a u f I h r e s Fa h r z e u g s . E i n l ö s b a r a n d e r B i o g a s - Ta n k s t e l l e i n D a n n e n b e r g o d e r C l e n z e ( n u r g ü l t i g f ü r B i o m e t h a n ) . Ich fahre mit Biogas! Tel. 05851.955-0 | 05852.397-0 www.evdbag.de 29439 Lüchow Wallstr. 22–24 Weitere strategische Partner der Bioenergie-Region Wendland-Elbetal sind: • emma e.V., Energiemanagementagentur • EnerGO Lüchow-Dannenberg, Ausbildungsprojekt für Technische Assistenten zur Verarbeitung Nachwachsender Rohstoffe • Landwirtschaftliches Bildungszentrum Echem (LBZ) • Heinrich Rahlfs, Dipl. Ing. agr. • Autohaus Wolter-Lüchow GmbH • Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe • B.A.U.M. consult, Michael Wedler Das Corporate Design der Bioenergie-Region Wendland-Elbetal (Logo, Bildzeichen für Themenfelder) und des Region Aktiv Wendland/Elbetal e.V. wurde gestaltet von Irmhild Schwarz, grafik bilder objekte, Kröte Kontakt: Bioenergie-Region Wendland-Elbetal c/o Wirtschaftsförderung Dorothea Angel Seerauer Straße 27 · 29439 Lüchow Telefon: +49 (0) 5841 9786717 Telefax: +49 (0) 5841 9786720 [email protected] www.bioenergie-wendland-elbetal.de Barnitzer Str. 34 . 29472 Landsatz . www.biogastankstelle.de EVDB www.bioenergie-wendland-elbetal.de www.akademie-ee.de AKADEMIE FÜR ERNEUERBARE ENERGIEN
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