Imagesteigerung für die Region gelungen

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B i o e n e r g i e - r e p o r t 12
Editorial
Liebe Leserinnen
und
Leser,
nach
sechs Jahren
endet nun die
Modellförderung für unsere BioenergieRegion. Viel ist bewegt worden in
dieser Zeit, und wir konnten
diese Entwicklung begleiten und
unterstützen. Mit Hilfe der Förderung war es möglich, über die
Aktivitäten und Projekte in der
Region umfangreich zu berichten, so dass man voneinander
lernen konnte, gute Ideen wurden aufgegriffen und an verschiedenen Orten umgesetzt.
Die Sachkenntnis zur regionalen
Bioenergienutzung ist messbar
gestiegen. Die intensive Netzwerkarbeit brachte Ansporn und
Impulse: aus den Kooperationen
unterschiedlicher Partner entstand Neues und lange währende Projektansätze wurden systematisch bearbeitet und zu einem
Ergebnis geführt.
Im Rückblick zu den Bioenergie-Projekten haben wir für Sie
einige Höhepunkte in Erinnerung
gerufen. Mit fünfzehn thematischen Projekten sind wir angetreten, sechs davon gingen gemeinsam mit der Zwillingsregion
Göttinger Land an den Start. Es
gab, wie immer im Projektgeschäft, Verschiebungen, Anpassungen und Änderungen, doch
wir haben die gesteckten Ziele
erreicht. Die Zahlen zur Wertschöpfung zeigen, was sich in
der Bioenergie-Produktion und
-Nutzung in dieser Zeit getan hat.
Wir haben einige Aussagen zusammengestellt, die anschaulich
machen, was die erneuerbaren
Energien unserer Region bringen.
Aus dem Rückblick ergeben
sich schon die Perspektiven –
der Kommentar zur Sache von
Daniela Rätz aus der Geschäftsstelle der FNR erklärt, welche
Stärken aus unserer Region
wahrgenommen werden und mit
welchen Themen wir Alleinstellungsmerkmale haben. Hier
kann man anknüpfen. Im Interview mit Landrat Jürgen Schulz
wird ebenfalls sehr deutlich, welchen Vorschub die Bioenergieförderung für die Region geleistet hat und wo man jetzt weiter-
Zur Sache
Immer an dieser Stelle: entscheider aus der region kommentieren
machen muss. Und es gibt ganz
konkrete Ansatzpunkte: HansAlbrecht Wiehler, als Klimaschutzmanager seit wenigen
Wochen im Landkreis tätig, geht
mit Elan und Fachwissen seine
Aufgaben an. Darunter sind auch
Themen, mit denen sich das Regionalmanagement für Bioenergie befasst hat.
Und die Akademie für erneuerbare Energien in Lüchow hat
ihre Aufgabe als „Verstetigungsmotor“ von Pionierwissen sehr
ernst genommen und führt Themen, Expertenkreise und Fachveranstaltungen, die mit Hilfe der
Bioenergie-Förderung konzipiert
und gestärkt wurden, in Zukunft
weiter. Auf dem Abschlussworkshop aller Bioenergie-Regionen
in Berlin stellte Joachim Gutmann, Geschäftsführer der Akademie, die konstruktive Zusammenarbeit mit den BioenergieNetzwerken als einen Erfolg der
Förderung durch das Bundesministerium für Landwirtschaft
(BMEL) vor.
Die Akademie beschert uns
noch eine weitere gute Nachricht: der Bioenergie-Report in
der EJZ wird in ihrer Verantwortung fortgeschrieben. Wir dürfen
gespannt sein, welche Themen
neben der Bildung für erneuerbare Energien dort in Zukunft
aufgegriffen und diskutiert werden.
Die Arbeit als Regionalmanagerin der Bioenergie-Region war
unglaublich dynamisch, nicht zuletzt durch die rasanten Änderungen für die Biogas-Branche in
diesen Jahren, sehr arbeitsreich
und wunderbar. Ich bedanke
mich bei den Kommunen, Landwirten, Anlagenbetreibern, Unternehmen, im Naturschutz Aktiven und allen anderen Netzwerkpartnern und Dienstleistern
für die hervorragende und solidarische Zusammenarbeit. Der
Region wünsche ich, dass sie
weiter die Nase vorn behält als
Pionierregion für die Energiewende. Tatkraft und Kooperationen sind dazu notwendig, ein
entschlossenes, gemeinsames
und zielgerichtetes Handeln bis
zum Erfolg.
Mit herzlichen Grüßen,
Dorothea Angel
Regionalmanagerin
Mit Kompetenz, Selbstbewusstsein und
großem Engagement für die
regionale Energiewende
von Daniela Rätz, Geschäftsstelle Bioenergie-Regionen in der
Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR e.V.)
Mag die Bioenergie-Region
Wendland-Elbetal im Vergleich zu
den anderen Bioenergie-Regionen
auch eine der kleineren sein, an
Überzeugungskraft und vorzeigbaren Pionierprojekten mangelt es
nicht. Die Förderung der Bioenergie-Regionen durch das BMEL
geht nach 6-jähriger Projektlaufzeit
zu Ende - Zeit zum Resümieren.
Die Geschäftsstelle der Bioenergie-Regionen stand in diesen 6
Jahren in intensivem Austausch
mit allen RegionalmanagerInnen
und weiß um die Stärken und Eigenarten der - in der 2. Förderphase noch - 21 Regionen.
Viele engagierte und kreative
Köpfe, Kampfgeist und Selbstbewusstsein – Motor und Konsequenz einer langen Geschichte
weg von fossiler und vor allem atomarer Energieversorgung. Längst
ist das Wendland zum Vorbild für
regionales Denken und dezentrale
nachhaltige Versorgung geworden.
Und besonders gut können die
Wendländer Bioenergie. Hervorgetan hat sich die Region vor allem
durch Mobilitätskonzepte, an die
sich nur wenige bisher herantrauten, konkret mit der ersten Biogastankstelle in Deutschland, der
dann weitere folgten. Aber nicht nur
ein Mehr an Bioenergie war das
Ziel, sondern vor allem auch ein
Mehr an Qualität, eine effizientere
und auch naturverträglichere Nutzung von Biomasse.
Die Vorstellungen und Methoden hatten oft einen ganz eigenen
„wendländer“ Charakter. Fakt ist:
Überzeugende
Netzwerkstrukturen, kompetente Einzelakteure
sowie die intensive Einbindung von
Bürgern, Landwirten und anderen
betroffenen
Wirtschaftspartnern
mündeten in konsequente Projekte. Die Wendländer wissen,
wohin sie gehören, die Identifikation mit ihrer Region und auch das
Engagement dafür sind herausragend. Für das Engagement und die
gute und immer gewissenhafte Zu-
sammenarbeit in den vergangenen
6 Jahren bin ich dankbar. Dass es
hier in Sachen Energiewende weitergeht – auch nach dem Ende der
Förderung durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) - daran zweifele
ich nicht. Dafür wünsche ich den
Akteuren vor Ort viel Erfolg und
das nötige Quäntchen Glück. Doch
die Wendländer stehen ja schon
lange auf eigenen Füßen
Frau Rätz war von 2009-2015 bei
der FNR Koordinatorin des Bundeswettbewerbs der Bioenergie-Regionen und Ansprechpartnerin für die
Regionalmanager/innen
IntervIe w
Imagesteigerung für die
Region gelungen
Sehr geehrter Herr Schulz:
welche Erwartungen haben
Sie damals, im Jahr 2009, mit
dem Start der Modellförderung
für unsere Bioenergie-Region
verknüpft?
Um die Frage zu beantworten,
würde ich weiter zurückblicken.
Die Wurzeln der gesamten Prozesse der Regionalentwicklung
und der Energiewende gehen
zurück auf die Standortbenennung von Gorleben. Damals
waren die Menschen in der Region aufgewühlt und haben sich
in die eine und die andere Richtung gespalten. Und die eine
Seite fing dann an, die erneuerbaren Energien voranzubringen. Ein einschlägiges Erlebnis
für mich war die Teilnahme an
einem der jährlichen 100%-EERegionen Kongresse in Kassel
vor einigen Jahren. Dort wurden auf Regionskarten alle regionalen Prozesse, die für die
Energiewende relevant sind,
mit farbigen Punkten markiert
und übereinandergelegt. Unser
Landkreis war ganz schwarz,
voll mit Punkten. Wir waren
schon immer bei den ganzen
Prozessen dabei, zum Beispiel
bei Region Aktiv, Leader und
anderen. Die Bioenergie-Region hat diesen Prozess folgerichtig fortgesetzt.
Der Kreistagsbeschluss zur
100%-EE-Region im Jahr 1997
war damals seiner Zeit voraus,
wir wurden belächelt. Heute,
nach Fukushima und dem Beschluss zur Energiewende, sind
wir aktueller denn je und haben
Wissens- und Handlungsvorsprünge.
Wurden Ihre Erwartungen
erfüllt?
Wir produzieren 120% des in der
Region benötigen Stroms durch
erneuerbare Energien. Die Zahlen sind eindrucksvoll, besonders, weil die öffentliche Hand
nie wirklich dazu beitragen konnte wegen der Finanzschwäche,
sondern der Erfolg immer auf Initiative der Menschen vor Ort, vieler Ehrenamtlicher oder geförderter Regionalmanager basierte. Das ist ein großer Unterschied
zu
manchen
finanzstarken
Gebieten, wo viele Förderungen
von den Kommunen ausgehen.
Was sind die für Sie wichtigsten Wirkungen der Modellförderung in der Region?
Das ist für mich die imageprägende Wirkung, die wir dadurch
etabliert haben. Man nimmt uns
wahr, wir werden beteiligt. Beispielsweise meldete sich vor
Jahren die Uni Freiburg bei uns,
um unsere Erfahrungen aufzu-
nehmen und für andere aufzubereiten.
Bei der Bioenergie-Region
habe ich es sehr wahrnehmbar
erlebt, dass es eine konsequente
Außendarstellung gegeben hat
nach dem Motto „Tue Gutes und
rede darüber“. Das war nicht
immer so. Oft haben Entwicklungen stattgefunden, die nicht in
der Form vermittelt wurden.
Es ist recht gut gelungen, ein
deutliches Regionalimage zu erwerben. Und nur, wenn das Binnenmarketing gelungen ist, man
seine Erfolge und Besonderheiten kennt, kann man es auch
nach außen tragen.
Den Bioenergie-Report in der
Zeitung habe ich immer gern gelesen – er ist nicht so einseitig,
immer vielfältig gestaltet und gut
zu lesen.
Und es wurden weitere konsequente Marketing-Schritte umgesetzt, wie bei den Modelldörfern. Sie wurden beschildert, es
gibt Aktionen, und sie können
dies weiter entwickeln. Inhaltlich
sind die Bioenergie-Themen ja
sowieso vorangebracht worden.
Die Arbeit der Bioenergie-Region
finde ich daher gut und konsequent.
Die Modellförderung endet in
wenigen Wochen. Wo kann der
Podiumsrunde zu Wissenstransfer, 17. Juni 2015, © FNR
Landrat Jürgen Schulz, © Landkreis
Landkreis in Zukunft anknüpfen?
Ich hoffe darauf, dass der Prozess weiter aus sich heraus lebt,
dass es starke Eigenimpulse von
den Menschen in der Region
gibt. Es wäre positiv, einen solchen weiteren Entwicklungsprozess von Seiten der Verwaltung
begleiten zu können, und nicht
nur das Bestehende zu verwalten. Aktuell beginnen sich die
alten Gräben ein wenig aufzulösen, vielleicht weil Gorleben
nicht mehr ganz so im täglichen
Fokus steht, da ist in Zukunft
eventuell mehr gemeinsam möglich.
Der Biogasbranche würde ich
wünschen, dass sie durch den
jetzt durch die Änderungen im
EEG notwendigen StrukturwanFortsetzung nächste Seite
www.bioenergie-wendland-elbetal.de
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del wieder eine Zukunft hätte. Es
wäre beispielsweise absolut
sinnvoll, tierische Exkremente
aus der Viehhaltung generell in
die Biogasanlage zu bringen. Es
sollte zur gesetzlichen Pflicht
werden, dass Gülle generell
zuerst in die Biogasanlagen
verbracht wird. Damit hätte
die Biogasbranche wieder riesiges Wachstumspotenzial. Die
schwierige „Tank oder Teller“ Diskussion würde auf diese Weise
nicht weiter befeuert. Nicht in
zwei, aber in zehn Jahren werden wir bestimmt dahin kommen,
denn schon jetzt gibt es große
Probleme mit Keimen und Multiresistenzen auch beim Menschen. Meiner Einschätzung
nach ist es kein Zufall, dass es
kaum Forschungen zu diesen
Themen gibt, weil man nämlich
ahnt, dass dann riesige Änderungen auf uns zukämen. Wir
brauchen aber dringend weitere
Forschung dazu. Die technischen Änderungen bei den
Biogasanlagen wäre möglich,
man müsste mit höheren Temperaturen arbeiten zur Hygienisierung der Abfälle und die Technik
anpassen, das wäre aber meiner
Kenntnis nach kein Problem.
Herr Schulz, wir sind 120%-Region, haben 31 Biogasanlagen
und über 20 Nahwärmenetze, 7
Modelldörfer im Landkreis
Lüchow-Dannenberg wurden
ausgezeichnet und beschildert, eine Akademie für erneuerbare Energien sorgt für den
Austausch von Fachwissen,
Landwirte und Naturschutzvertreter arbeiten in Projekten
konstruktiv zusammen, 5 Biomethantankstellen werden be-
trieben, unsere Biogasanlagenbetreiber haben bei Neuerungen immer mit die Nase
vorn – wie kann und soll es
denn weitergehen auf dem
Weg der Energiewende? Was
sind Ihre persönlichen Ziele
für den Landkreis in den kommenden Jahren?
Ich finde es schade, dass die
Diskussion jetzt ein bisschen in
die Richtung geht, dass es reicht
mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien. Überhaupt gab
und gibt es oft eher negative Diskussionen, wie die Vermaisung
bei Biogas, oder jetzt die Diskussion um Windkrafträder, den Mindestabstand und Naturschutz.
Natürlich gibt es Belastungen,
die man nicht hinnehmen darf.
Aber da wird meines Erachtens
manches überhöht.
Der Landkreis trägt seit fast
40 Jahren das Thema Gorleben
auf seinen Schultern. Es liegt bei
uns, den ländlichen Regionen,
die Energiewende weiter zu verfolgen. Wie soll sie denn sonst
gelingen? Wir dürfen nicht innehalten. Ich würde mir wünschen,
dass wir, unter Berücksichtigung
aller Hinweise und Probleme,
konsequenter, aufgeschlossener
und mit Verantwortung in Richtung Energiewende weiterarbeiten. Und dass jeder in Deutschland für sich überlegt, wieviel er
im Interesse aller, für die Energiewende, an persönlichen Einschränkungen hinnehmen kann.
Herr Schulz, wir danken Ihnen für
das Gespräch!
Das Interview führte D. Angel am
15. Juni 2015.
Daten und Fakten
Biogasanlagen sind regionale Betriebe
Die Anzahl der Biogasanlagen ist im Zeitraum der Modellförderung von 23 auf 31 gestiegen. Das Besondere ist, dass 90% der
Betreiber im Landkreis Lüchow-Dannenberg ansässig sind, das
Geld also überwiegend in der Region bleibt.
Biogasanlagen können alle Haushalte mit
Strom versorgen
Die Biogasanlagen im Landkreis Lüchow-Dannenberg produzieren rund 134.000 MWh (Megawattstunden) elektrischer Energie pro
Jahr. Damit könnte man, bei einem durchschnittlichen Verbrauch
von 4.400 kWh, alle Lüchow-Dannenberger Privathaushalte mit regenerativ erzeugter Energie versorgen. (Quelle: emma e.V.)
Vier von fünf Biogasanlagen betreiben
Wärmenetze – insgesamt 47 km
An 26 der 31 Biogasanlagen sind Wärmenetze installiert, die
neben Ställen und Trocknungsanlagen vor allem Wohnhäuser, Gewerbebetriebe sowie kommunale Gebäude und Einrichtungen beheizen. Damit werden Kosten gespart und fossile Heizenergie aus
Kohle und Öl verdrängt. Die Wärmenetze haben zusammen eine
Länge von fast 47 Kilometern. (Quelle: emma e.V.)
Windkraftanlagen liefern viel Strom,
sind aber weniger regional
Aktuell sind 71 Windkraftanlagen im Landkreis Lüchow-Dannenberg in Betrieb, verteilt auf 12 große und mehrere kleine Windparks.
Die Windkraftanlagen produzieren sogar rund 205.000 MWh Strom
pro Jahr. Das reicht bei einem durchschnittlichen Verbrauch von
4.400 kWh für 47.000 Privathaushalte. Die regionale Wertschöpfung ist aber deutlich geringer als bei der Bioenergie, weil nur 10%
der Betreibergesellschaften im Landkreis Lüchow-Dannenberg angesiedelt sind. (Quelle: emma e.V.)
Photovoltaikanlagen –
ein Gewinn für regionale Hausbesitzer
Zudem gibt es über 1.500 Photovoltaikanlagen im Landkreis LüchowDannenberg, überwiegend kleine, auf dem Dach installierte Anlagen in
Privatbesitz. Sie produzieren immerhin rund 27.000 MWh Strom pro
Jahr. Die regionale Wertschöpfung durch den Betrieb von Photovoltaikanlagen ist hoch, denn sie sind fast zu 100% in Hand regionaler Betreiber, und auch Planung, Bau, Wartung und Betrieb werden zu einem
großen Teil von ortsansässigen Betrieben geleistet. (Quelle: emma e.V.)
Wertschöpfung und Arbeitsplätze
durch Bioenergie
Durchschnittlich über 10 Millionen Euro an regionaler Wertschöpfung durch Bioenergie konnte jede der deutschen 21 Modellregionen im Jahr für sich verbuchen – so die Ergebnisse der begleitenden Untersuchungen. Das zieht vor allem Beschäftigungseffekte
nach sich - über 100 Vollzeit-Arbeitsplätze sind danach in jeder Region an Bioenergie-Projekte gebunden, aber auch Investitionen und
Steuern, die die Wirtschaftskraft vor Ort und die Entwicklung insbesondere ländlicher Räume stärken. (Quelle: FNR)
EE-Anlagen könne deutsche AKW ersetzen
Würde jeder Landkreis der Bundesrepublik Deutschland so viel
EE-Strom erzeugen wie der Landkreis Lüchow-Dannenberg,
könnten wir die elektrische Jahresleistung ALLER in Deutschland
derzeit noch im Betrieb befindlichen Kernkraftwerke ersetzen und
dazu noch 15% der elektrischen Jahresleistung der in Deutschland
im Betrieb befindlichen Steinkohlekraftwerke. (Quelle: emma e.V.)
+++ Rückblick +++ Rückblick +++ Rückblick +++
Optimierung
und Effizienz
Wärmenetze
Für den wirtschaftlichen und effizienten Betrieb von Biogasanlagen
ist heute und in Zukunft die sinnvolle Nutzung der bei der Stromerzeugung mit BHKW entstehenden Wärme ein wichtiges Thema. In der
Bioenergie-Region Wendland-Elbetal betreiben 26 von 31 Biogasanlagen Wärmenetze und versorgen
Wohnhäuser, kommunale Gebäude
und Betriebe mit Wärme. So schaffen
sie einen hohen Nutzen für ihre Wärmekunden. Trotzdem ist es notwendig,
die Energie der eingesetzten Biomasse möglichst gut auszunutzen.
In einem Projekt zur Optimierung
von Wärmenetzen haben sich Anlagenbetreiber aus der Bioenergie-Region und ihrer Zwillingsregion, dem Göttinger Land, zusammengetan und mit
einem vom Regionalmanagement beauftragten Ingenieurbüro Optimierungspotenziale für ihre Biogasanlagen herausgearbeitet. Auch die regionalen Planungsbüros waren beteiligt und konnten vom Austausch
profitieren. Einige Betreiber freuen sich über jährliche Einsparungen
bei geringer einmaliger Investition. Damit noch mehr Anlagen von diesen Ergebnissen profitieren können, wurde eine Seminarreihe in
Kooperation mit Bionergie-Regionen in Niedersachsen, Mecklenburg,
Vorpommern und Schleswig-Holstein durchgeführt.
Energieversorgung in
denkmalgeschützten Gebäuden
Eine Kurzstudie hat beispielhaft die biogene Wärmeversorgung
von Gebäuden im Rundling untersucht. Zwar ist die Beheizung mit
Holz oder Biomethan-BHKW allein nicht wirtschaftlich, zusammen mit
einer Eigenstromversorgung aus regenerativen Energiequellen und
einem Nutzungskonzept für die Reduzierung des Wärmebedarfs in
den oft unsanierten Häusern kann man jedoch ein tragfähiges Konzept entwickeln. Auch kann der Zusammenschluss mit den Nachbarn
zu einer guten Lösung führen. Die Kurzstudie wurde begleitend zu
einer Projektwoche von Studierenden der BTU Cottbus erarbeitet, die
sich mit der energetischen Ertüchtigung von Häusern im Rundling
Schreyahn befasst haben. Interessante Ideen und Impulse sind entstanden, die jedoch nur ein erster Schritt für eine Realisierung von
Sanierungen und neuen Heizungsanlagen sein können und
sollen.
Die Samtgemeinde Lüchow
(Wendland) arbeitet weiter an der
Entwicklung der Rundlinge und
wird das Ergebnis der Studentischen Arbeiten veröffentlichen.
Die Studie wurde erstellt durch das Ingenieurbüro Wiese aus Gedelitz,
→ siehe Profil auf Seite 26
Gärrestaufbereitung
Im Gärrest, der nach der Vergärung von Biomasse in Biogasanlagen entsteht und gern als Dünger verwendet wird, sind viele Nährstoffe enthalten. Durch die Trennung des Gärrestes in einen flüssigen
und einen festen Teil und durch weitere Aufbereitung können die
Nährstoffe bestmöglich genutzt und treibhausschädigende Emissi-
www.bioenergie-wendland-elbetal.de
onen verhindert werden. Dr. Ernst
Schöttle, Forscher aus der Region, hat
gemeinsam mit Landwirten und in Kooperation mit Herrn Professor A. Pacholski von der Leuphana Universität Lüneburg Untersuchungsreihen gemacht,
wie die Nährstoffe noch besser im Gärrest gehalten und für die Pflanzen verfügbar gemacht werden können. Dabei
arbeiten sie an möglichst einfachen Verfahren, die dezentral und von vielen Betreibern angewendet werden können.
Die Bioenergie-Region hat über die Forschungsarbeit berichtet und das Thema beim Biogasfachkongress
eingebracht, wo die Experten ihre Ergebnisse vorgestellt haben.
Mobilität mit
Biogas
Heute versorgen heute fünf Tankstellen die Autofahrer mit regional
produziertem, umweltfreundlichem Biomethan. In Jameln, Deutschlands erster Biogastankstelle seit 2006 in Hand der RWG Jameln, und
Dannenberg wird das Biogas
aufbereitet. Von Dannenberg aus
beliefert die Kraft & Stoff GmbH
& Co.KG, Horst Seide, den naheliegenden Autohof und die Tankstellen in Clenze, Salzwedel und
Lüchow. Technisch ist es möglich, dass auch Busse oder LKW
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dort tanken. Damit sich die Aufrüstung lohnt, müssen aber mindestens
zwei regelmäßig tankende große Busse vorhanden sein. Also das bekannte Henne-Ei-Problem. Die Vorstandsmitglieder von Region Aktiv
wollen sich in den kommenden Monaten mit der Frage befassen, ob
die Anschaffung von CNG-Bussen für den Landkreis oder ein regionales Unternehmen wirtschaftlich wäre.
Mehr als 150 Starterpakete und Tankgutscheine für neue Erdgasfahrer wurden ausgereicht. Alle Tankstelleneröffnungen wurden mit
Pressearbeit, Road-Shows der hier ansässigen Autohäuser und Messestand begleitet. Interviews mit Unternehmern zeigen, dass es sich
lohnt, betriebliche Fuhrparks
auf eine Erdgasflotte umzustellen.
Insgesamt 164 neue Erdgasautos wurden zwischen
Januar 2011 und April 2015
angemeldet. Dies ist ein Anstieg des Saldos um mehr als
80%. Der Anteil erdgasbetriebener Autos im Landkreis ist
damit von 0,7% auf 1,2% der
insgesamt
angemeldeten
Fahrzeuge gestiegen – die- © Irmhild Schwarz, Kröte
ser Wert ist um ein Mehrfaches höher als der Bundesdurchschnitt.
Experten aus der Bioenergie-Region sind gefragte Referenten
zum Thema Treibstoff Biomethan und kooperieren mit Fachleuten
bundesweit
Fakten und gute Gründe für den
Treibstoff Biomethan:
CNG (Compressed Natural Gas) ist komprimiertes Erdgas.
Regional produziertes Biogas wird zu Biomethan in Erdgasqualität
aufbereitet und ist dann auch als CNG verfügbar. An den BiogasTankstellen in unserer Region tanken Autofahrer also CNG. In
Dannenberg wird Biomethan für den Autohof vor Ort und die Tankstellen in Lüchow, Clenze und Salzwedel zu 100% aus pflanzlichen
Reststoffen heimischer Betriebe hergestellt. In der Biogasanlage
werden für die Verstromung und Wärmenutzung aber auch nachwachsende Rohstoffe und Gülle eingesetzt.
LGP (Liquefied Petroleum Gas) oder Autogas fällt größtenteils bei der Verarbeitung von Rohöl in der Raffinerie als Nebenprodukt an. Dieses Flüssiggas besteht im Wesentlichen aus Butan
und Propan (Quelle: gibgas.de). Der Energiegehalt ist gering, so
dass der niedrige Preis nicht so günstig ist, wie es auf den ersten
Blick aussieht.
LNG (Liquefied Natural Gas) ist Erdgas, das bei einer Temperatur von -163°C verflüssigt wird und somit nur noch 1/600 des
Ausgangsvolumens hat. Damit spielt es eine immer größere Rolle
auf dem internationalen Gasmarkt (Quelle: gibgas.de). In neuen
LKW kann es bereits als Treibstoff genutzt werden, dabei wird es
vor der Verbrennung im Motor wieder gasförmig.
Umwelt: Im Vergleich zu einem benzinbetriebenen Fahrzeug
verursacht Erdgas bei der Verbrennung bis zu 25 Prozent weniger
Kohlendioxid (CO2). Alle Erdgasfahrzeuge können außerdem Biomethan tanken, das nahezu klimaneutral ist.
Preise: Ein Kilogramm CNG entspricht 1,5 Liter Superbenzin
oder 1,3 Liter Diesel, das heißt, wenn das Kilo 1,10 € (bei uns in
der Region 1,09 €) kostet, entspricht dies 0,72 € pro Liter.
Benzin: ca. 1,54 Euro pro Liter
Diesel: ca. 1,35 Euro pro Liter
LPG: ca. 0,91 Euro pro Liter
CNG: ca. 0,72 Euro pro Liter
Die Bioenergie-Region und die Akademie konnten gemeinsam Fachveranstaltungen und Tagungen durchführen und durch ihre Netzwerke mehr Themen anbieten und mehr Teilnehmer erreichen, als
dies jeweils allein möglich gewesen wäre.
Aus den Projekten der Bioenergie-Region wurden Seminarangebote entwickelt, wie die überaus erfolgreiche Seminarreihe zur Optimierung von Wärmenetzen, an der an fünf Orten in
Norddeutschland 90 Anlagenbetreiber,
Planer und Berater teilnahmen. Außerdem wurden Themen aus den Bioenergie-Projekten auf dem Biogasfachkongress behandelt.
Unter Federführung der Akademie in
Lüchow wurde ein Runder Tisch von Heinz Eggersglüß, UTEC GmbH,
Bildungsanbietern, darunter Gymna- Optimierungsseminar in Leck,
sien und die Berufsschulen, gegründet, Februar 2015, © Andreas Birder sich systematisch mit dem Bildung- resborn
sangebot zu erneuerbaren Energien im
Landkreis Lüchow-Dannenberg befasst.
Bioenergie
und Naturschutz
Wildpflanzen zur Energiegewinnung
Landwirte aus der Bioenergie-Region und ihrer Partnerregion Göttinger Land legten Wildpflanzenkulturen als nachwachsenden Rohstoff für ihre Biogasanlagen an. Die Mischungen aus überwiegend
heimischen Stauden und einjährigen Blühpflanzen bieten ökologischen Mehrwert, wie Nahrung und Lebensraum für Wildtiere, Feldvögel und Insekten. Da sie über mehrere Jahre geerntet werden können, wird der Boden in dieser Zeit nicht bearbeitet,
was sich positiv auf das
Bodenleben und den Wasserhaushalt auswirkt. Die
Wildpflanzen sind robust
und müssen nicht mit Pflanzenschutzmitteln behandelt
werden. Sie können gedüngt werden, um einen
höheren Ertrag zu erzielen. Wildpflanzen in Kaltenhof, © Linda HartDenn für die Landwirte mann, Energieagentur Region Göttingen
rechnet sich das Ganze
nicht: der Ertrag liegt nur bei gut der Hälfte von dem, was eine Maisfläche liefert. Im EU-greening werden die Felder auch nicht anerkannt,
da eine Bewirtschaftung auf den ökologischen Vorrangflächen ausgeschlossen wurde. Dennoch versuchen die Landwirte, die mit Mitteln
der Bioenergie-Region geförderten Flächen zu erhalten, um in den
nächsten Jahren weitere Erfahrungen damit sammeln zu können. Sie
hoffen, dass es in Zukunft doch Förderungen geben wird, die den Minderertrag ausgleichen, beispielsweise vom Niedersächsischen Landwirtschaftsministerium, das aktuell ein eigenes Wildpflanzenprojekt
fördert.
Modelldörfer für Bioenergie
und Naturschutz
(Quelle: erdgas-mobil.de)
Biomethan ist nahezu klimaneutral, kostengünstig und ein
wichtiger Baustein für die Energiewende im Verkehrssektor!
10 gute Gründe für Erdgasmobilität: www.erdgas-mobil.de
Wissen
Gemeinsam mit der Akademie für erneuerbare Energien und weiteren
Partnern führte die Bioenergie-Region von 2009 bis 2014 den jährlichen Biogasfachkongress durch. Ein etablierter Branchentreff und
ein Highlight in der Region. Besonders daran ist, dass es der einzige
Biogas-Kongress ist, der seit seiner Entstehung neben technischen
und Marktthemen auch den Natur- und Ressourcenschutz in einem
eigenen Forum behandelt. Im Frühjahr 2015 wurde erstmalig eine
Fachtagung zur Nutzung von Biomethan durchgeführt. Diese will die
Akademie als zweite jährliche Fachveranstaltung mit Partnern fortführen.
Die Ortschaften Quickborn und Zernien haben sich dem Thema
Naturschutz im Biomasse-Anbau verschrieben. Die Landwirte nahmen am Anbau der Wildpflanzenkulturen teil, legten Blühstreifen an
und setzten Wasserrückhaltungen im Grünland um. In Zernien befassten sich Dorfbewohner und Gemeindevertreter mit dem Bienenschutz. So bauten Schüler der Grundschule ein Insektenhotel für den
Schulhof und erhielten aus Spenden einer gemeinsamen Blühstreifenaussaat bei der Gewerbeschau eine Schautafel von der Bioenergie-Region spendiert.
In Quickborn ging es mehr um die Wiesenvögel. Dort und in Kaltenhof wurden Staumaßnahmen an Wasserläufen umgesetzt, um das
Wasser im Frühjahr länger auf den Flächen zu halten. Das liefert den
Wiesenvögeln, aber auch den Störchen, ein geeignetes Lebensumfeld und Nahrung. Dass die Rückhaltung erfolgreich war, konnte man
im Frühjahr 2015 sehen.
Mit Feldbesichtigungen und öffentlichen Aktionen machten die
Landwirte auf ihr Engagement aufmerksam. Das Regionalmanagement organisierte die Öffentlichkeits- und Pressearbeit und stellte den
Landwirten in Wendland-Elbetal und im Göttinger Land Feldrandschilder für ihre Blühstreifen und Wildpflanzenflächen zur Verfügung.
Im Zuge des Projekts erarbeiteten Petra Bernardy und Krista Dzie-
wiaty den so genannten lokalen Nachhaltigkeitsindikator, den es bisher nur für die gesamtdeutsche Betrachtung gibt. Damit kann die ökologische Leistung im Energiepflanzenanbau bewertet werden.
→ ausführlicher Bericht auf unserer Website unter downloads.
Modelldörfer
Bei einem Ideenwettbewerb für dörfliche Energieprojekte wurden sechs
Bewerberdörfer in den Bioenergie-Region Wendland-Elbetal und Göttinger
Land ausgezeichnet. Gefördert wurden zwei Biomeiler, Baken zur Verkehrsberuhigung während der
Maisernte,
Kinderlehrbeete, Blühfelder im Ort,
Bioenergiepfade und Be- Sektanstoß auf das neue Dorfschild in
schilderungen. Zusätzlich Seelwig, Juni 2015; © Claudia Wesch
förderte die BioenergieRegion Dörfer auf dem Weg zum Bioenergiedorf mit der Erhebung
von Energiedaten, der Erstellung von Dorfporträts in Text und Bild,
dem Eintrag auf der Bundeswebsite „Wege zum Bioenergiedorf“ und
Pressearbeit.
Bei Abschluss der zweiten Modellphase im Sommer 2015 sind
neun Orte in der Bioenergie-Region mit Ortseingangsschildern als
Modelldörfer ausgezeichnet, darunter sieben im Landkreis LüchowDannenberg. Neu beschildert sind Quickborn, Seelwig und Zernien.
Das Kriterium der 100%igen Selbstversorgung mit Strom erfüllen
bereits 16 Ortschaften im Landkreis Lüchow-Dannenberg, 14 davon
können auch eine mindestens 50%ige Wärmeversorgung des Orts
nachweisen. Die Anschlussquote von Haushalten und Betrieben an
das Wärmenetz erfüllen aber nur knapp die Hälfte dieser Orte.
Zu einem Bioenergiedorf gehören außerdem ein klares Bekenntnis
der Dorfgemeinschaft, gemeinsam definierte Ziele und eine aktive
Bürgerbeteiligung.
Fachtourismus
Deutschlands erste Biogastankstelle in Jameln und Deutschlands
erstes Bioenergiedorf in Jühnde machen die Bioenergie-Regionen
Wendland-Elbetal und Göttinger Land attraktiv für Besucher und
Fachleute, die jedes Jahr die Pionierregionen für die Energiewende
besuchen. In beiden Regionen haben sich zudem weitere Anziehungspunkte entwickelt. In Lüchow-Dannenberg punkten Alleinstellungsmerkmale wie die Bioenergie-Nutzung in einer Biosphärenregion und eine enge Zusammenarbeit von Energiewirten und Naturschutzvertretern, und natürlich das seit Jahren konsequent
weiterentwickelte Thema Biomethan als Treibstoff.
Die Idee, mit der Organisation von Führungen und Besichtigungen
für Fachgruppen ein tragfähiges Geschäftsfeld zu entwickeln, ist jedoch vom Tisch, nachdem sich verschiedene Fachleute und Exkursionsführer mit langjähriger Erfahrung aus beiden Regionen systematisch mit dem Thema befasst und die Marktlage reflektiert haben. Der
Bedarf ist mittlerweile sehr individuell und anspruchsvoll in Bezug auf
die Themen und Experten vor Ort. Dies bedarf aufwändiger Vorbereitung von mehreren Arbeitstagen, eine angemessene Preisgestaltung
ist kaum möglich. Zudem gibt es vergleichbare Angebote, die kostenlos von Kommunen, Unternehmen oder Vereinen durchgeführt werden. Ein Zukunftsmarkt wird noch in einem maßgeschneiderten Angebot für ausländische Fachgruppen gesehen, die neben Anlagenbesichtigungen und kulturellem Programm auch Bedarf an Bildungs- und
Informationsveranstaltungen haben. Unter anderem die Akademie in
Lüchow wird sich weiter mit den Chancen auf diesem Markt befassen.
Trotzdem bieten Unternehmer und Anlagenbetreiber sowie Bürgerinitiativen und Vereine in beiden
Regionen weiterhin Führungen zu Energieanlagen
und Bioenergiedörfern an,
um ihre Erfahrungen weiterzugeben und ihre Begeisterung für die Energiewende zu teilen.
Ferner wurde das energietouristische Angebot für
KLP-Tour 2014 zum Energie-Info-Punkt Individualtouristen, RadDannenberger Freibad
fahrer und Reisegruppen
mit Energie-Info-Punkten
und der Bereitstellung von E-Bikes am Ostbahnhof durch die Kreisverwaltung erweitert. Das Regionalmanagement bot dazu Besichtigungen und Führungen während der KLP an.
www.bioenergie-wendland-elbetal.de
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Dezember
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B i o e n e r g i e - r e p o r t 12
Veranstaltungen
17./18. Juli:
Deutschlands erstes Bioenergiedorf Jühnde feiert sein
10-jähriges Jubliläum mit einer großen Veranstaltung
zur Geschichte der Bioenergiedörfer und ihrer Zukunft
als Baustein der Energiewende (Unkostenbeitrag 40 €)
→ www.bioenergiedorf.de
5. September:
Tag der offenen Tür auf dem Hof der Familie Cohrs in
Siemen, Zur Lucie 9 – Besichtigung der Kurzumtriebsplantagen und der Holzpelletiermaschine
5. September:
Eröffnung der neuen Lehrwerkstätten mit Hoffest ab 14
Uhr, Landwirtschaftliches Bildungszentrum (LBZ)
Echem
Dipl. Ing. Gerhard Wiese
Gedelitz 21 | 29494 Trebel
Tel 05848/981059 | Fax 05848/981049
E-Mail: [email protected]
www.projekt-bioenergie.com
Berufsausbildung
Studium Maschinenbau-Verfahrenstechnik an der FH Flensburg
Zusatzqualifikationen
Erneuerbare Energien; insbesondere Bau
Fachgebiete
Betreuung und Optimierung von Biogasanlagen und Wärmenetzen
Art der Tätigkeit spezifische Kompetenz
Planung, Beratung, Begleitung bei Bau, Betrieb und Optimierung
der Biogasanlagen, Erstellen von sicherheitstechnischen Unterlagen, Unterstützung in der laufenden Verwaltung, BImSch-Anträge,
Bauanträge, Wirtschaftlichkeitsberechnungen
Referenzen
• Bau und Prozesberatung von Biogasanlagen in der Region (Püggen 2004, Gartow, Quickborn 2005, Nemitz 2006, BioWend
Lüchow) sowie in Podlast Sokolow, Polen 2013
• Planung und Bau Wärmenetz in Gartow, Volkfien, Dobberkau,
Pröttlin, Tripkau u.a. 2006-2012, sowie Wirtschaftlichkeitsberechnungen und Beratungen für Wärmenetze (Parsau, Woltersdorf,
Clenze, Seelwig)
• 2. Geschäftsführer Biogas Gartow GmbH & Co KG seit 2012
• Teilnahme am Projekt zur Optimierung von Wärmenetzen mit Anlagenbetreibern 2014
• Machbarkeitsstudien, u.a. im Auftrag der Bioenergie-Region
(Holzhackschnitzelheizungen, biogene Wärmeversorgung im
Rundling), Potenzialanalysen
P ortr ait
Neuer Klimaschutzmanager:
Hans-Albrecht Wiehler
 Herr Wiehler, Sie sind seit
Juni als Klimaschutzmanager
im Landkreis Lüchow-Dannenberg tätig. Was sind dort Ihre
Aufgaben?
Für den Landkreis wurde ein umfangreiches Klimaschutzkonzept
erarbeitet. Das Konzept enthält
Aktivitäten für die Bereiche Öffentliche Verwaltung, Verkehr,
Wirtschaft, Privathaushalte und
Landwirtschaft. Meine Aufgabe
besteht darin, diese in den nächsten drei Jahren „anzuschieben“
- oder sofern schon begonnen weiterzuentwickeln.
Darüber hinaus möchte ich
eine zentrale Anlaufstelle für Klimaschutz in unserem Kreis aufbauen. Als Ansprechpartner für
Klimaschutz möchte ich mit Entscheidungsträgern und Engagierten zusammenarbeiten und
sie bei ihren Bemühungen um
eine nachhaltige klimafreundliche Gestaltung des Kreises unterstützen. Insofern freue ich
mich auf die Zusammenarbeit mit
allen, die zu dem gemeinsamen
Ziel eines möglichst klimaneutralen Landkreises beitragen wollen.
In den letzten Jahren waren
Sie als Referent für den Bun-
Berufsausbildung
Master of Business Administration (Universität Krems 2005), Maschinenbauingenieur (Fachhochschule Hannover, 2000), Maschinenbaumechaniker (1994)
Zusatzqualifikationen
Sachverständiger BImSchG §29a; VAwS,
Fachgebiete
Vortrags- und Seminarthemen: Sicherheitstechnik und Explosionsschutz an Biogasanlagen, Gasdichtigkeit an Biogasanlagen,
VAwS- Prüfungen, Dokumente und Dokumentation an Biogasanlagen, Arbeitssicherheit, Wärmenetze, Wärmekonzepte
Art der Tätigkeit
Fachplanung, Genehmigungsplanung, Dokumentationsservice an
Biogasanlagen, Umsetzung von Wärmekonzepten, Referententätigkeit (Vorträge, Seminare)
Expertennetzwerk
Mitglied im. Fachverband Biogas e.V., Mitglied des Firmenbeirates
des Fachverbandes Biogas, Mitglied des Klimaschutzkomitees
Lüchow Dannenberg als Arbeitskreissprecher Land- und Forstwirtschaft und Energie, Mitglied der LAG Elbtalaue
Hans-Albrecht Wiehler, MSc. Forstwirtschaften, MBA Nachhaltigkeitsmanagemen, geboren in Lüneburg, lebt in Hitzacker, verheiratet, drei Kinder. © Wiehler
meine Erfahrungen als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Unternehmer wie auch meine langjährige Kenntnis des Landkreises
einen Niederschlag finden werden.
Die Modellförderung der Bioenergie-Region endet im Juli.
Gibt es Themen, die Sie von
Seiten des Klimaschutzes aufnehmen, oder Netzwerke, mit
denen Sie weiter arbeiten werden?
Die Arbeitsbereiche ‚Bioenergiedörfer‘ und ‚Energietourismus‘ des
Klimaschutzkonzeptes
weisen
ganz konkrete Bezüge zu den
Aktivitäten der Bioenergie-Region
auf. Ich möchte mich darum
bemühen, hier die Ansätze der
Bioenergie-Region aufzunehmen
und weiter fortzuführen. Es wäre
schade, wenn die erfolgreiche
Arbeit der Bioenergie-Region und
ihre Ergebnisse keine Weiterentwicklung erführen. Hierzu gehört
sicherlich auch ein enger Austausch mit dem Trägerverein
„Regionen Aktiv!“, dessen Mitglieder ganz maßgeblichen Anteil an
den Entwicklungserfolgen der
letzten Jahre in der alternativen
Energieerzeugung und -nutzung
im Landkreis hatten.
Pappelsteckling
Expertennetzwerk
Mitglied bei Region Aktiv Wendland/Elbetal und im Fachverband
Biogas
Kai Basedow
Geschäftsführer EES Nord GmbH
Zum Knick 4 | 29439 Lüchow | OT Grabow
Tel 05864-9874712 | Fax 05864-9874711
E-Mail: [email protected]
Internet: www.eesnord.de
desverband Erneuerbare Energien (BBE) in Berlin tätig. Können Sie Ihre Erfahrungen von
dort in Ihre neue Aufgabe einbringen?
Auf jeden Fall. Die Beschäftigung
mit der Bioenergie war eine gute
Schule. Zum einen fordert diese
Energieform einen breiten Kenntnisstand wie bei Strom, Wärme
und Mobilität, wie auch der über
Land-, Forst- und Kreislaufwirtschaft. Das kommt mir nun in
dem sehr breiten Themenfeld Klimaschutz zu Gute. Zum anderen
konnte ich aus erster Hand erfahren, wie wichtig es ist, Menschen
bei Entwicklungsprozessen mitzunehmen. Denn nicht zuletzt
durch Akzeptanzprobleme stagniert der derzeitige Ausbau der
Bioenergie.
Es war immer wieder schön
zu sehen, wie kurz der Weg von
Berlin nach Lüchow-Dannenberg
ist. Häufig begegneten mir Themen, Initiativen und Personen,
die sowohl hier wie dort eine
Rolle spielen. Diese Verbindungen möchte ich stärken und
meine Erfahrungen als Interessenvertreter zukünftig auch für
Landkreis und Klimaschutz nutzbar machen.
Ich denke aber auch, dass
Pappel-KUP in Siemen
im ersten Bestandsjahr,
Mai 2015
Kurzumtriebsplantagen und
Holzpelletierung in Siemen

Auf mehreren Hektar
Ackerfläche bei Siemen in der
Gemeinde Gusborn stehen seit
dem Frühjahr 2014 Pappeln und
Weiden, die in Kurzumtriebsplantagen (KUP) von Hermann Cohrs
angelegt worden. Die KUPs hat
er angelegt, um Holz-Pellets für
die Region zu produzieren. Auf
den Flächen standen vorher Mais
und zuletzt Kartoffeln. Auf vier
Flächen von insgesamt etwa 5
Hektar hat Herr Cohrs Pappeln
und Weiden gepflanzt, darunter
eine Fläche von etwa 1,3 ha als
Teil des Forschungsprojekts
www.bioenergie-wendland-elbetal.de
FastWOOD, an dem sich der Betrieb beteiligt. Geerntet werden
die Bäumchen generell bei Frost,
daher gibt es keine Konflikte mit
Brut- und Setzzeiten von Wildtieren. Die KUP-Flächen des landwirtschaftlichen Betriebs, die nah
beieinander liegen, wurden zu
unterschiedlichen Zeiten angelegt und werden in verschiedenen
Jahren geerntet, so dass immer
ein Bestand vorhanden ist. Insgesamt soll die Plantage 20 Jahre
Erträge liefern.
Herr Cohrs wollte eigentlich
Holzhackschnitzel
herstellen
und vertreiben. Doch je länger
er sich mit dem Thema beschäftigte, desto mehr Argumente
sprachen mit der Zeit für die
Herstellung von Holzpellets.
Denn Heizanlagen, die mit
Holzhackschnitzeln
gefüttert
werden, bedürfen einer regelmäßigen Wartung und sind eher
geeignet für Gewerbebetriebe
oder kommunale Einrichtungen,
die eine größere Anlage benötigen. Noch wichtiger ist Herrn
Cohrs jedoch, dass bei der Verbrennung von Holzpellets die
Energieeffizienz
wesentlich
höher ist. Sie verbrennen bei
1.400 statt bei 1.100 Grad Celsius. Nur 3% der Energie werden für den Herstellungsprozess benötigt, und dieser Verlust wird durch den höheren
Heizwert im Vergleich zu Holzhackschnitzeln mehr als ausgeglichen.
Die KUPs und die Pelletieranlage können am Tag der offenen Tür am 5. September besichtigt werden.
→ Veranstaltungen
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Erfolgreich im eigenen Betrieb
Ankündigungen
Masterabsolventin übernimmt Biogasanlage
 Mareike Lührs plante ihren
Berufseinstieg bei einer renommierten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft in Hamburg. Die Finanzkrise im Jahr 2008 lenkte sie jedoch auf einen anderen Weg.
Dieser führte die Diplom-Kauffrau
in den Bereich der erneuerbaren
Energien – und zurück auf den elterlichen Hof.
Die Entscheidung, die Business-Kleidung gegen Gummistiefel zu tauschen, reifte bei Mareike
Lührs nicht über Nacht. Die
32-Jährige stammt aus Schneverdingen, einer Stadt rund 50 Kilometer südlich von Hamburg. Hier
führt ihr Vater einen landwirtschaftlichen Betrieb mitsamt einer
500-Kilowatt-Biogasanlage. „Bedingt durch unsere familiäre Situation ist es so, dass nur ich den Betrieb hätte fortführen können“, erklärt Lührs. „So stand für mich
immer die Frage im Hintergrund:
Wie geht es weiter mit dem elterlichen Betrieb?“
Beruflich ihren eigenen Weg zu
gehen, war für Lührs jedoch zunächst wichtiger, als in die Fußstapfen ihrer Eltern zu treten. Nach
ihrem Diplom-Studium der Betriebswirtschaftslehre arbeitete sie
als Unternehmensberaterin in
einer Firma, die mittelständische
Baustofffachhändler
in
ganz
Deutschland berät. Lührs Arbeitsplatz lag nur wenige Kilometer
vom Betrieb ihrer Eltern entfernt.
„Ich war immer in das aktuelle Geschehen am Hof integriert“, berichtet Lührs. „Dadurch wuchs der Gedanke in mir, den Betrieb eines
Tages doch einmal fortzuführen.“
Im Rahmen einer Internetrecherche entdeckte Lührs den Masterstudiengang an der Akademie für
erneuerbare Energien. „Ich war
sofort begeistert“, sagt Lührs. „Auf
dieses Studium hatte ich Lust und
die Inhalte passten prima zum eigenen Betrieb.“
Die Entscheidung war getroffen. Innerhalb weniger Monate begann Mareike Lührs ihr Masterstudium erneuerbare Energien. „Mich
hat die Vorstellung gereizt, etwas
komplett Neues zu lernen“, sagt
Lührs. „Allerdings hatte ich zu Anfang Respekt davor, das Studium
als Nicht-Ingenieurin zu beginnen.
Doch das Lernen hat sich gelohnt.“ Lührs schätzte an dem Studiengang, dass die Inhalte breit
gefächert waren und dass die Studierenden sich im Rahmen von
Neuauflage einer Erfolgsgeschichte
Bewerbungsfrist für
Masterstudium erneuerbare
Energien bis 15. August
© Mareike Lührs
Projekten selbst spezialisieren
konnten. Genau diese Chance
nutzte sie bei der Themenauswahl
für ihre Masterthesis. Hierfür untersuchte sie zusammen mit ihrem
Studienkollegen Jürgen Engel,
wie wirtschaftlich Biogasanlagen
beim sofortigen Entfall der Einspeisevergütung
arbeiten
könnten. „Die zunehmenden Diskussionen um das ErneuerbareEnergien-Gesetz und das in
Deutschland praktizierte Fördersystem haben mich auf das
Thema gebracht“, erklärt Lührs.
„Da ich selbst Anlagenbetreiberin
bin, war für mich klar, dass ich ein
Thema aus dem Biogasbereich
wählen würde.“
Mit der Masterthesis hat Lührs
auch ihr Masterstudium erfolgreich abgeschlossen. Heute arbeitet sie im elterlichen Betrieb. Der
Hunger auf Bildung ist jedoch
längst nicht gestillt. Nebenbei
macht sie noch eine Ausbildung
zur Landwirtin und plant zusätzlich, ihr erlangtes Wissen und die
gesammelten Erfahrungen im
Rahmen von Beratungsleistungen
weiterzugeben. „Mal schauen,
was die Zukunft noch für mich bereithält.“
Fachtagung:
Biomethan in der Praxis
erneuerbare-energien-Branche traf sich in Lüchow
 Am 30. April 2015 trafen
sich Interessierte und Branchenanhänger in Lüchow, um
über die Einsatzgebiete von Biomethan zu diskutieren. Veranstaltet wurde die 1. Biomethan-Fachtagung von der Akademie für erneuerbare Energien. Unter dem
Motto „Biomethan – Stand der
Technik, Nutzung und Märkte“
stellten Fachleute aus der Praxis
Geschäftskonzepte vor, die sich
bereits heute für Unternehmen,
Kommunen,
Anlagenbetreiber,
Gashändler und Mobilitätspartner
rechnen.
Den Anfang machten Horst
Seide, Präsident des Fachverbands Biogas, und Ingenieur Michael Kralemann vom 3N Kompetenzzentrum Niedersachsen. Sie
gaben einen Überblick über den
Biomethan-Markt sowie die politischen Rahmenbedingungen. Thomas Horschig vom DBFZ Deutsches Biomasseforschungszentrum
zeigte
praxistaugliche
Verfahren, wie sich Biogas produzieren lässt. Im Anschluss berichtete Otto Mewes aus der Praxis
über den Betrieb einer regionalen
Gemeinschaftsanlage. Zum Themenschwerpunkt „Biomethan im
Wärmemarkt“ referierte Philipp
Sendfeld, Vertriebsleiter bei Arcanum Energy Management, über
AKADEMIE
FÜR ERNEUERBARE
ENERGIEN
© Rainer Erhardt
den bilanziellen und physischen
Handel von Biomethan.
Ein weiterer Themenschwerpunkt widmete sich dem Treibstoff
Biomethan. Manfred Kubacki von
der Iveco Nord Nutzfahrzeuge
GmbH erörterte, inwiefern sich der
Einsatz von CNG auch für Lastkraftfahrzeuge rentiert. Ronald
Lehnecke, Geschäftsführer der
PVGS mbH und Erhard Prehm,
Betriebsleiter des IGZ Altmarkkreis Salzwedel, berichteten über
Erdgasflotten in Unternehmen am
Beispiel des Fahrzeugparks der
www.akademie-ee.de
Personenverkehrsgesellschaft
Salzwedel. Einen aktuellen Überblick zur Erdgasmobilität bot Michael Schaarschmidt, Leiter Produktmanagement bei erdgas
mobil in Berlin. Den Abschluss der
Tagung bildete ein weiteres Praxisbeispiel: Ingenieur Gerhard
Buse berichtete vom Betrieb einer
innovativen Biomethan-Aufbereitungsanlage.
Passend
zum
Thema nutzten viele Teilnehmer in
den Pausen die Gelegenheit, an
einer Führung durch die von den
Bioenergie-Regionen Wendland-
Elbetal und Altmark organisierte
Ausstellung „Abfahren mit Biomethan und Strom“ teilzunehmen.
Das Konzept der Fachtagung,
Theorie und Praxis verschmelzen
zu lassen, ging auf. Die Teilnehmer schätzten die gelungene
Kombination aus Politikeinblicken
und Praxisbeispielen, wie die zahlreichen positiven Rückmeldungen
erkennen lassen. „Die Aktualität
und Praxisnähe der Themen und
die Mobilitätsausstellung haben
mir besonders gut gefallen“, berichtet Petra Hansen aus RisumLindholm. „Gute Kontaktmöglichkeiten“, lobt Heiko Lehn. Jürgen
Engel wünscht sich für die nächste
Veranstaltung einen noch breiteren Einblick in regulatorische und
energiepolitische Themen.
„Wir freuen uns über die vielen
positiven Stimmen der Teilnehmer
und Referenten“, sagt Dagmar
Preuß, Seminarleiterin der Akademie für erneuerbare Energien und
Organisatorin der Fachtagung.
„Viele lobten, dass wir eine Veranstaltung auf die Beine gestellt
haben, die sich dem Thema Biomethan widmet, und hoffen mit
uns, dass die Fachtagung ebenso
wie der Biogas-Fachkongress im
November als jährliche Veranstaltung etabliert werden kann.“
Im Oktober 2015 startet der sechste Jahrgang des Masterstudiengangs Erneuerbare Energien (M.Sc.) an der Akademie für erneuerbare
Energien Lüchow-Dannenberg. Interessierte können sich bis zum 15.
August 2015 für einen der insgesamt 25 Studienplätze an der Akademie für erneuerbare Energien bewerben.
Der berufsbegleitende Master of Science Erneuerbare Energien ist
ein akkreditierter Studiengang der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, der in Kooperation mit der Akademie für erneuerbare Energien in Lüchow (Wendland) durchgeführt wird. Er richtet
sich an Ingenieure und Wirtschaftswissenschaftler, die unter anderen
in den Bereichen Projektplanung, Projektsteuerung, Anlagenbetrieb,
Beratung, Vertrieb, Öffentlichkeitsarbeit, Controlling und Finanzmanagement tätig sind. Die Studierenden erwerben das Wissen und die
Fähigkeiten, den Einsatz erneuerbarer Energien kompetent zu planen,
Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien wirtschaftlich und technisch sinnvoll zu betreiben und deren technische und wirtschaftliche
Nutzungsmöglichkeiten beurteilen zu können sowie die Energieeffizienz von Gebäuden zu prüfen. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.akademie-ee.de.
→ Interessierte können die neue Broschüre mit Informationen
zum Masterstudiengang und Erfahrungsberichten der Absolventen telefonisch bei Elfrun Frauendorf anfordern unter der
Nummer 05841-9786715.
Neues Weiterbildungsangebot an der Akademie
Energiemanagement
für Unternehmen
Großunternehmen müssen ab diesem Jahr ein Energieaudit nach
DIN EN 16247-1 durchführen. Kleine und mittlere Unternehmen des
produzierenden Gewerbes müssen sich dieser Herausforderung
ebenfalls stellen, wenn sie in den Genuss des so genannten Spitzenausgleichs (SPA) kommen wollen. Er reduziert die Strom- und Energiesteuer um bis zu 90 Prozent. Voraussetzung: Die Unternehmen
können ein Energiemanagementsystem nach ISO 50001, ein Umweltmanagementsystem nach EMAS oder ein alternatives System
nachweisen.
Doch welches System ist das richtige für mein Unternehmen? Darüber informiert das Seminar „Energieaudit oder Energiemanagementsystem? – Entscheiderseminar für Unternehmen“ an der Akademie für erneuerbare Energien. Die Referenten Christian Hell (HellConsult) und Gregor Weber, Inhaber (renervis-consulting) bieten den
Seminarteilnehmern einen Überblick über die Anforderungen und den
Ablauf eines Energieaudits nach DIN EN 16247-1. Weiter lernen die
Teilnehmer die Alternativen kennen: das Energiemanagementsystem
nach DIN EN ISO 50001, das Umweltmanagementsystem nach
EMAS und weitere Alternativsysteme. Ferner werden wesentliche
Konzepte zur Einführung der genannten Managementsysteme sowie
Fördermöglichkeiten besprochen. Das eintägige Seminar findet am
24. August 2015 sowie am 10. September 2015 in Lüchow statt.
→ Weitere Weiterbildungen zu Energieaudit und Energieeffizienz sowie Seminare zu Biogasthemen bietet die Akademie ab
Herbst 2015 an → www.akademie-ee.de → Menüpunkt Seminare
Branchentreffen im November
Akademie veranstaltet
10. Biogas-Fachkongress
AKADEMIE
Der 10. Biogas-Fachkongress findet am 26. NoFÜR ERNEUERBA
RE
ENERGIEN
vember 2015 in Hitzacker statt. Der von der Akademie für erneuerbare Energien in Kooperation mit
dem Region Aktiv Wendland-Elbetal e.V. veranstaltete Kongress ist seit mehreren Jahren ein
10. Biogas-Fac
festes Datum für Mitarbeiter, Entscheidungsträhkongress
ger und Interessierte der Bioenergie-Branche. In
diesem Jahr steht die Veranstaltung unter dem
Motto „Wertschöpfung steigern – Potenziale nutzen“. Im Rahmen der drei Fachforen „Optimierung und Technik“, „Vermarktung“ sowie „Energiepflanzen und Ressourcenschutz“ können die Teilnehmer
ihren Veranstaltungsschwerpunkt individuell vertiefen.
→ Weitere Informationen zum Kongress und zu den Seminarangeboten erhalten Interessierte bei Dagmar Preuß unter der
Nummer 05841-9786718.
www.bioenergie-wendland-elbetal.de
Neues zu Rahme
nbedingungen,
Technik, Rohsto
ffen und Vermarktung
26. November 2015
9.30 bis 16 Uhr
Hitzacker (Elbe)
www.ak
ademieee.de
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Sonderveröffentlichung
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Netzwerke für mehr Energieeffizienz
Akademie-Masterthesis gibt Best-practice-Beispiele
 Wenn es um das Thema Energieeffizienz geht, verfolgt die Bundesregierung ehrgeizige Pläne: Bis
zum Jahr 2020 soll der Primärenergieverbrauch gegenüber 2008 um
20 Prozent gesenkt, bis 2050 sogar
halbiert werden. Anreizsysteme sollen es auch für Industrie und Gewerbe attraktiver machen, die Energieeffizienz zu steigern. Eine besondere Rolle spielt in diesem
Zusammenhang der so genannte
Spitzenausgleich (SPA). Der SPA
erlässt Unternehmen des produzierenden Gewerbes bis zu 90 Prozent
der Strom- und Energiesteuer. Aber
nur, wenn sie ein Energiemanagementsystem nach ISO 50001, ein
Umweltmanagementsystem nach
EMAS oder ein alternatives System
betreiben.
Auch in Deutschland entwickelten sich in den vergangenen
Jahren zunehmend Netzwerke aus
Unternehmen und Beratern, die gemeinsam an
Lösungen arbeiten, wie
sich die Energieeffizienz
steigern lässt. Voneinander und miteinander lernen
sind zentrale Komponenten derartiger Energieeffizienz-Netzwerke. Die Netzwerke bzw. vergleichbare
Konzepte werden immer
öfter auch genutzt, um die
Einführung von Energiemanagementsystemen zu
begleiten und zu unterstützen.
In seiner Masterthesis
mit dem Titel „Energieeffizienz-Netzwerke zur Unter- Grafik © Christian Hell
stützung der Einführung
von Energiemanagementsystemen nach DIN EN ISO 50001:
welche Rolle Energieeffizienz-NetzErfolgsfaktoren und Best-Practicewerke spielen können, wenn EnerBeispiele“ untersucht Christian Hell,
giemanagementsysteme eingeführt
werden. Dazu betrachtet
er beispielhaft die Umsetzungsprojekte „Energieeffizienz-Netzwerke mit begleitender ISO 50001
Kleingruppe“ des Förderkreises Umweltschutz Unterfranken und den ISO
50001 Konvoi des Modells
Hohenlohe. Mit teilstandardisierten Befragungen ermittelte Hell die Erfahrungen von Netzwerk-Teilnehmern, Moderatoren,
Energieberatern sowie anerkannten Experten.
Hells Arbeit zeigt, dass
die Netzwerk-Teilnehmer
die Konzepte als sehr effektiv erlebt haben. Alle
würden erneut ein Energieeffizienz-Netzwerk wählen, um
die Einführung eines Energiemanagementsystems zu unterstützen
– knapp 80 Prozent der Befragten
sogar ohne jede Einschränkung.
Die Gründe hierfür sind vielschichtig. Besonders positiv beurteilen
die Netzwerker den Erfahrungsaustausch mit anderen Teilnehmern und Unternehmen. Die befragten Experten bestätigen in vielen Punkten die Wahrnehmung der
Teilnehmer und halten die beiden
Konzepte überwiegend für sinnvoll.
Vorteilhaft seien demnach insbesondere der gegenseitige Austausch und die Unterstützung im
Netzwerk. Beides helfe auch über
schwierige Phasen hinweg und unterstütze das Energiemanagementsystem in der Betriebsphase.
Anhand der Befragungsergebnisse
leitet der Autor abschließend
Erfolgsfaktoren ab, mit denen sich
die
vorgestellten
NetzwerkKonzepte optimal umsetzen und
nutzen lassen.
Ansprechpartnerinnen bei der Akademie für erneuerbare
Energien Lüchow-Dannenberg GmbH
Masterstudium
Seminare und Kongresse
Elfrun Frauendorf
Studierendensekretariat
[email protected]
Tel. 05841 9786715
Dagmar Preuß
Seminarleitung
[email protected]
Tel. 05841 9786718
Seerauer Str. 27
29439 Lüchow
www.akademie-ee.de
Impressum
Der Bioenergie-Report ist ein Projekt
der Bioenergie-Region WendlandElbetal in Kooperation mit der Druckund Verlagsgesellschaft Köhring GmbH
& Co. KG, Verlag der Elbe-JeetzelZeitung, und Karl-Friedrich Kassel,
Journalist aus Luckau, Wendland. Die
redaktionelle Verantwortung trägt die
Bioenergie-Region. Ansichten und Einschätzungen in einzelnen Beiträgen,
deren Autoren namentlich genannt
sind, geben nicht automatisch die
Meinung der Verantwortlichen der
Bioenergie-Region wieder.
Projektträger der Bioenergie-Region ist
die Wirtschaftsförderung Lüchow-Dannenberg, ein Projekt der GLC Glücksburg Consulting AG, Hamburg.
Der Vorstand des Region Aktiv Wendland/Elbetal e.V. ist strategischer Entscheider und Impulsgeber für die Bioenergie-Region.
Informationen über die BioenergieRegion Wendland-Elbetal:
Die Bioenergie-Region WendlandElbetal ist eine von 25 Regionen
bundesweit, die 2009 den Wettbewerb
des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) um die innovativsten
Bioenergie-Regionen Deutschlands
gewonnen haben. Nach drei erfolgreichen Jahren und dem Beschluss zur
Energiewende wurde die Förderung
der Bioenergie-Regionen durch das
BMELV nochmals bis Juli 2015 verlängert. 21 Regionen mit ihren jeweiligen
Zwillingsregionen initiieren weiterhin
regional angepasste Projekte und
tragen mit intensiver Netzwerkarbeit,
fachlichem Austausch, Informationsund Fachveranstaltungen sowie thematischen Aktionskampagnen zur
nachhaltigen Nutzung von Bioenergie
bei. Das Projektbudget beträgt etwa
500.000 € über drei Jahre, die maximale Förderung des Bundes 330.000€.
Zusätzlich muss ein Eigenanteil von
etwa 170.000 € (ca. 35 %) aufgebracht
werden. Dieser wird von kommunalen
Partnern, Unternehmen der Region
und durch Eigeneinnahmen (Veranstaltungen, Fachexkursionen) gestellt.
Folgende Partner ermöglichen das
Projekt durch ihren Beitrag:
Landkreis
Lüchow-Dannenberg
Klaus-Diethelm Dreyer l Alandstraße 8 l 29493 Schnackenburg
Telefon 05840/345 l Fax 05840/205 l Mobil 0160/7535635
www.dreyer-biogasanlagen.de l [email protected]
Samtgemeinde
Lüchow (wendLand)
Samtgemeinde
Ostheide
Tel. (0 58 41) 1 27-0
Fax 1 27-3 50
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• Karl-Friedrich Kassel, Journalist
• sowie Biogasanlagenbetreiber aus
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Unsere Region geht voran, wenn es um regenerative Energien geht.
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Das Corporate Design der Bioenergie-Region Wendland-Elbetal (Logo,
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des Region Aktiv Wendland/Elbetal
e.V. wurde gestaltet von Irmhild
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Kontakt:
Bioenergie-Region Wendland-Elbetal
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Telefon: +49 (0) 5841 9786717
Telefax: +49 (0) 5841 9786720
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