denn`s expandiert kräftig - Digital Paper

30 Retail Aktuell
Freitag, 19. Februar 2016
denn’s expandiert kräftig
ankerbrot
Künftig wieder
mehr Filialen?
Der Bio-Händler übernimmt fünf Zielpunkt-Filialen in Wien und Graz, arbeitet an ­einer
­neuen österreichischen Bio-Marke und ist stets für neue Standorte bereit.
Markenrechte
dm beendet Streit
mit Alnatura
KARLSRUHE/FRANKFURT. Der
Streit um Markenrechte und
Sortimente zwischen Deutschlands größter Drogeriemarktkette dm und dem Biohändler Alnatura ist beigelegt:
Drogerie-Gründer Götz Werner
und Alnatura-Chef Götz Rehn
haben sich wieder versöhnt.
Werner wollte von Rehn die
Markenrechte an Alnatura
einklagen, weil seiner Ansicht
nach Alnatura erst durch den
Vertrieb über dm erfolgreich
geworden war. (APA)
Textilhandel
Texhages wird
saniert
WIEN. Der Modehändler
­Texhages, der Anfang Dezember 2015 Insolvenz angemeldet
hat, wird saniert. Die Gläubiger stimmten am Dienstag bei
der Sanierungsplantagsatzung
einer Quote von 20 Prozent
zu. Sechs Prozent sollen bar
14 Tage nach Rechtskraft des
Sanierungsplans, je sieben Prozent 12 bzw. 24 Monate danach
fließen. (APA)
© denn’s (2)
WIEN. Erhard Grossnig ist der
neue Eigentümer der Wiener
Traditionsbäckerei Ankerbrot.
Er will das Unternehmen 2017
in die Gewinnzone bringen.
Kein leichtes Unterfangen: Im
vergangenen Geschäftsjahr
2015 schrieb der Bäcker Verluste, der Umsatz reduzierte
sich von 116 auf 107 Mio. €.
„Das ist kein besonders schönes Ergebnis, doch 2016 soll
es ausgeglichen sein; 2017 erwarten wir Gewinne“, erläutert
der gleichfalls neue AnkerbrotVorstand Andreas Schwarzenberger.
Seit Oktober 2015 ist Ankerbrot (nach mehr als zehn Jahren im Besitz der deutschen
Familie Ostendorf) wieder in
österreichischer Hand. Grossnigg erwarb mehr als 80% der
Anteile, den Rest hält Ölz. Anker hat sein Filialnetz in den
vergangenen Jahren gestrafft,
die Bäckerei hat nun 111 Filialen in Wien, NÖ, Salzburg und
Bratislava; 1.150 Mitarbeiter
arbeiten bei Anker.
Anker-Imperium
Zu Ende 2013 hatte Anker
noch 125 Standorte; zu den
Hochzeiten in den 90er-Jahren
betrieb Anker 370 Filialen und
beschäftigte 2.500 Mitarbeiter.
Die Mehrheit des Umsatzes
(knapp 60%) macht Ankerbrot
heute mit der Belieferung der
heimischen Lebensmittelketten
mit Backwaren. Die Pleite von
Zielpunkt betraf den Bäcker
kurzfristig im Volumen, das
Geschäft sei aber nicht verloren, sondern werde auf die
anderen Lebensmittelhändler
aufgeteilt, so Schwarzenberger.
Jetzt will sich Ankerbrot wieder stärker auf seine eigenen
Filialen konzentrieren und in
den nächsten Jahren jährlich
rund 5 Mio. € investieren. (red)
medianet.at
gung und den Kunden ein rasches
Wiedereröffnen ihrer gewohnten
Einkaufsstätte ermöglicht“, sagt
­Nossol.
••• Von Christian Horvath
WIEN. denn’s stockt auf. Die BioSupermarktkette hat sich ein paar
Filetstücke vom verblichenen Zielpunkt geangelt. Fünf Standorte –
vier davon in Wien, einer in Graz –
werden ab Mitte April im Wochentakt unter der Flagge von denn´s
wiedereröffnet. Die deutsche
­denree Gruppe betreibt bis dato 21
denn’s-Standorte in Österreich.
„Der Stellenwert ist für unsere
Expansion, aber auch für Mitarbeiter und Lieferanten, sehr hoch“,
betont denn’s-Geschäftsführerin
Mareike Nossol. „Wir möchten die
Gelegenheit nutzen, unser Filialnetz weiter auszubauen, gut ausgebildeten Mitarbeitern einen sicheren und sinnvollen Arbeitsplatz
und noch mehr Bio-Bauern und
Bio-Betrieben in Österreich stabile Absatzkanäle zu bieten.“ Ursprüngliche Pläne zur Übernahme
von insgesamt sieben Filialen sind
noch nicht vom Tisch. „Bei den verbleibenden beiden Filialen dauern
die Gespräche mit den Vermietern
noch an, wir sind aber zuversichtlich, hier bald zu einer Einigung zu
kommen“, erklärt Nossol.
Flotte Erledigung
Wie auch mit dem Antrag bei der
Kartellbehörde ist denn’s bei der
Übernahme der fünf Filialen das
erste Unternehmen, das diesen
Schritt vollzieht. „Wir danken allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit und rasche Abwicklung
des Verfahrens, was den Mitarbeitern eine baldige Weiterbeschäfti-
Große Schritte
denn’s legte in
2015 um knapp
17 Prozent im Umsatz auf 56 Mio. €
zu. Für 2016 sollte
der Zuwachs dank
neuer Filialen aus
dem ZielpunktPaket noch deut­
licher wachsen.
17%
Neue Bio-Marke
Beim Alten soll auch alles mit den
Lieferanten bleiben: „Die bestehenden Lieferanten können uns weiterhin versorgen“, so die denn’s-­
Chefin. Trotzdem ist man jedoch
laufend auf der Suche nach weiteren regionalen Produzenten.
Die Kette hält stets Ausschau
nach neuen österreichischen BioLieferanten und bietet auch die
Produkte vieler kleinerer regionaler Bio-Lieferanten an. „Auch in Zukunft wird es bei denn’s Österreich
im Fokus bleiben, für unsere Kunden das regionale Produktangebot
weiter auszubauen und noch attraktiver zu gestalten.“ Gemeinsam
mit Partnern auf Lieferantenseite
arbeitet denn´s zudem an einer
neuen österreichischen Bio-Marke,
„die wir in diesem Jahr exklusiv
bei denn’s in Österreich auf den
Markt bringen werden“, erklärt
Nossol.
Zuversicht für 2016
Das Geschäftsjahr 2015 verlief für
Nossol erfreulich: Mit 56 Mio €
konnte der Erlös um satte 16,7 Prozent gesteigert werden. „Wir sind
sehr zufrieden mit dem Geschäftsverlauf im vergangenen Jahr. Immer mehr Menschen schätzen und
entdecken den Wert von Lebensmitteln aus kontrolliert biologischem Anbau.“ Rückgrat des Umsatzes waren 21 Filialen und 450
Expansion
denn’s-Geschäftsführerin Mareike
Nossol: „Stabile
Absatzkanäle für
noch mehr BioBauern und
Bio-Betriebe in
Österreich“.
Mitarbeitern. Anhand des aktuellen
Expansionsschrittes ist die Zuversicht für 2016 überaus gediegen.
Dabei zollt Nossol auch der BioAffinität der Marktführer Dank:
„Durch das Angebot der großen
Player und die intensive Werbung
wird das Thema Bio breitenwirksamer. Unsere Sortimentsbreite und
-tiefe ist jedoch um ein Vielfaches
größer als im konventionellen Handel. Den gesamten Einkauf in BioQualität zu tätigen, ist daher nur
im Bio-Supermarkt möglich. Und
immer mehr Kunden finden aus
diesem Grund den Weg zu uns.“