Beitrag Badische Zeitung - Schweizer Jodler zu Gast

St. Märgen: Selbst für Metal-Sound ist Platz - badische-zeitung.de
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29. Mai 2015
Selbst für Metal-Sound ist Platz
Männergesangverein St. Märgen besticht beim Jahreskonzert mit einer
breiten Stilpalette / Schweizer Jodler zu Gast.
Finale mit dem Jodelclub Calanda Chur und dem Männergesangverein St. Märgen.
Foto: Edeltraud Blume
ST. MÄRGEN. Das Jahreskonzert des Männergesangvereins St. Märgen (MGV) am
Pfingstsonntag ist mittlerweile zu einem Geheimtipp unter Liebhabern des
Chorgesangs geworden. Auch dieses Jahr waren alle Plätze in der frühlingshaft
geschmückten Schwarzwaldhalle belegt. Es wurden auf der Galerie sogar noch
zusätzliche Tische und Stühle aufgestellt, um allen Gästen einen Sitzplatz
anzubieten.
Unter dem Motto "Der Berg ruft" erklangen moderne und traditionelle Lieder, aber
auch schräge oder verrückte Stücke. Die 20 Sänger aus St. Märgen um Dirigent
Christian Nagel hatten sich einiges einfallen lassen, um den Abend zu einem
kurzweiligen Event werden zu lassen.
Zu Gast war der Jodelclub Calanda Chur aus dem Kanton Graubünden mit Dirigentin
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Christina Battaglia. Die Gesamtleitung des Konzertes hatte Christian Nagel. Durchs
Programm führten die "Bergweltexperten aus St. Märgen": Andreas Kleiser als "Öhi",
Angelina Kleiser als "Heidi" und "Ziegenpeter" Florian Fehrenbach.
Flösser-Jodel und Alphornruf
Die Gastgeber eröffneten mit der serbischen Volksweise "Wenn es Tag wird in den
Bergen". Es folgten "Kinder der blauen Berge" und "La Montanara". Danach sang
und jodelte sich der Jodelclub mit den Liedern "Der Früehlig isch cho", "Alphornruef"
und dem "Alter Flösser-Jodel", einem Jodelgesang ohne Worte, in die Herzen der
Zuhörer. Wer bisher glaubte, dass Jodeln altbacken ist, wurde eines Besseren
belehrt.
Interessant: Der Jodelclub sang alle Lieder auswendig und die Dirigentin dirigierte
nicht, sondern sang mit. Die enge Aufstellung (auf Tuchfühlung) der Jodler im
Halbkreis – die Männer hatten die Hände in den Hosentaschen und die Frauen ihre
Hände unter der Schürze – gewährleistete ein besseres aufeinander Hören, sodass
alle Einsätze auch ohne Dirigat präzise kamen.
Dass die Berge nicht nur schön anzusehen sind, sondern auch Gefahren in sich
bergen, davon sang der MGV in seinem Lied von den herrlichen Bergen – "Signore
delle cime", der Hymne der italienischen Alpinisten. Komponist Bepi De Marzi
widmete das Lied seinem Freund, der 1951 bei der Besteigung des Mount Piatta im
oberen Valle del Chiampo ums Leben kam. Von einem wunderschönen Traum sang
der Jodelclub in "E schöne Troum", in dem es um einen Apfelbaum geht, an dem
statt Äpfel silberhelle Sterne hängen, die das Licht für dunkle Stunden einsammeln.
Mit "s’Älperläbe" endete der erste Teil des Konzertabends.
Während im ersten Teil des Programms alle Lieder a Capella gesungen wurden, gab
es nach der Pause Unterstützung von Moritz Bart (Schlagzeug), Martin Simon
(Ziehharmonika), Christian Nagel (E-Piano), Konrad Hog (Gitarre) und Martin Simon
(Trompete). Mit "Rock mi" von Voxxclub, dem "Holzfäller-Song" aus Monty Python,
bei dem Elmar Schuler das Solo sang, und Heinos "Blau blüht der Enzian" im Heavy
Metal-Sound heizten die Sänger des MGV dem Publikum noch einmal so richtig ein.
Liebevolle Hommage an St. Märgen
Als liebevolle Hommage an St. Märgen erwies sich das Lied "Wenn die Sonne
erwacht in den Bergen (von St. Märgen)" mit den beiden eigens für dieses Konzert
neu hinzugedichteten Strophen.
Otto Grolls "Das Ave Maria der Berge" begleitet von Schlagzeug, Gitarre und
Trompete leitete das Finale des Konzertabends ein. Nach diversen Zugaben und
einem gemeinsamen Schlusslied vom MGV und Jodelclub endete ein wundervoller
Abend.
Autor: Edeltraud Blume
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