bfu-Grundlagen Sicherheitsanalyse des Kitesurfens auf Schweizer Seen Autoren: Giannina Bianchi, Christoph Müller bfu – Beratungsstelle für Unfallverhütung Bern 2014 bfu-Grundlagen Sicherheitsanalyse des Kitesurfens auf Schweizer Seen Unfall-, Risikofaktoren- und Interventionsanalyse Autoren: Giannina Bianchi, Christoph Müller bfu – Beratungsstelle für Unfallverhütung Bern 2014 Impressum Herausgeberin bfu – Beratungsstelle für Unfallverhütung Postfach 8236 CH-3001 Bern Tel. +41 31 390 22 22 Fax +41 31 390 22 30 [email protected] www.bfu.ch Bezug als PDF auf www.bestellen.bfu.ch, Art.-Nr. 2.228 Autoren Giannina Bianchi, MSc ETH, Wissenschaftliche Mitarbeiterin Forschung, bfu Christoph Müller, Berater Sport, bfu Redaktion Othmar Brügger, MSc ETH, Teamleiter Forschung Sport und Haus/Freizeit, bfu Expertengruppe Bei der Erarbeitung dieser Grundlagen wurden folgende Experten konsultiert: Yves Schafer, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Universität Freiburg Marcel Kuhn, Leiter Tauchergruppe, Seepolizei des Kantons Thurgau Fritz Brünisholz, Fachbereichsleiter, Seepolizei des Kantons Bern © bfu 2014 Alle Rechte vorbehalten; Reproduktion (z. B. Fotokopie), Speicherung, Verarbeitung und Verbreitung sind mit Quellenangabe (s. Zitationsvorschlag) gestattet. Zitationsvorschlag Bianchi G, Müller C. Sicherheitsanalyse des Kitesurfens auf Schweizer Seen: Unfall-, Risikofaktoren- und Interventionsanalyse. Bern: bfu – Beratungsstelle für Unfallverhütung; 2014. bfuGrundlagen. ISBN 978-3-906173-45-0 (PDF) Aus Gründen der Lesbarkeit verzichten wir darauf, konsequent die männliche und weibliche Formulierung zu verwenden. Wir bitten die Lesenden um Verständnis. Inhalt I. Zusammenfassung 5 1. Ausgangslage 5 2. Unfallanalyse 5 3. Risikofaktorenanalyse 5 4. Präventionsempfehlungen 5 5. Fazit 6 Résumé 7 1. Introduction 7 2. Analyse des accidents 7 3. Analyse des facteurs de risque 7 4. Recommandations pour la prévention 7 5. Conclusion 8 III. Ausgangslage 9 IV. Unfallanalyse 10 II. V. Unfallhäufigkeit 10 Verletzungsschwere 11 Verletzungslokalisation 11 Risikofaktorenanalyse 12 1. Unfallursache 12 2. Fahrniveau 12 3. Fahren und Springen 12 Geschwindigkeit 12 Sprünge und Manöver 13 4. Wind und Wetter 13 5. Kollisionen 13 6. Starten und Landen 14 7. Material 14 bfu-Grundlagen Boardleash 14 Leinen 14 Quick-Release-System 14 Board 14 Inhalt 3 VI. 8. Fremdgefährdung 15 9. Ertrinkungsgefahr 15 10. Risikobereitschaft 15 Interventionsanalyse 16 1. Präventionsziele 16 Regelungen 16 Starten und Landen 17 Sicherheitssysteme 17 1.3.1 Depower-System 17 1.3.2 Quick-Release-System 17 1.3.3 Safety-Leash 17 Schutzausrüstung 18 1.4.1 Helm und Prallschutzweste 18 1.4.2 Neoprenanzug 18 1.4.3 Boardleash 18 Wissen und Fertigkeiten aneignen und verbessern 18 2. Präventionsmöglichkeiten 19 Forschung 19 Ausbildung 19 Beratung 19 Kommunikation 20 Kooperation 20 VII. Fazit 21 VIII. Anhang: bfu-Positionen 22 Quellen 4 Inhalt 23 bfu-Grundlagen I. Zusammenfassung 1. Ausgangslage 3. Risikofaktorenanalyse Kitesurfen ist eine relativ junge Sportart, deren Kitesurfen ermöglicht einerseits das Gleiten auf Popularität in den letzten Jahren stark zuge- dem Wasser mit beachtlichen Geschwindigkei- nommen hat. Heute gibt es rund 3000 aktive ten, andererseits das Ausüben von Sprüngen von Kitesurfer in der Schweiz. Beim Kitesurfen lässt mehreren Metern Höhe und Weite. Bei Stürzen sich der Sportler auf einem Board (Brett) stehend können somit grosse Kräfte auf die Sportler mit einem Kite (Lenkdrachen) und der Hilfe des einwirken. Wie bei anderen Outdoorsportarten Windes über das Wasser ziehen. Bis anhin ist das haben auch das Material und die Umgebungs- Kitesurfen auf Schweizer Seen nur in bewilligten bedingungen einen Einfluss auf das Unfallge- Zonen erlaubt. Per 15. Februar 2016 werden alle schehen. Kitesurfer sind den Wind- und Wetter- Schweizer Seen für das Kitesurfen freigegeben verhältnissen ausgesetzt. Eine falsche Einschät- und gesperrte Bereiche müssen klar signalisiert zung dieser Bedingungen und somit ein nicht werden. adäquates Verhalten können zu Unfällen führen. Die falsche Wahl des Materials oder der nicht 2. Unfallanalyse korrekte Umgang damit können sowohl das Verletzungsrisiko für den Sportler als auch für In der Schweiz erleiden jährlich rund 400 Drittpersonen erhöhen. Kitesurfer Verletzungen, die einen Arztbesuch erfordern (ø 2008–2012). Anfänger verletzen 4. Präventionsempfehlungen sich häufiger als geübte Kitesurfer, dafür tragen Fortgeschrittene und Könner eher schwerere Um das Verletzungsrisiko für die Sportler selber, Verletzungen davon als Anfänger. Da sich das aber auch für Drittpersonen im Wasser und an Material in den letzten Jahren enorm weiterent- Land möglichst gering zu halten, sollten Kitesurf- wickelt hat, ist nicht ganz klar, inwiefern sich das Anfänger einen Ausbildungskurs besuchen. Es Verletzungsbild geändert hat. Es ist aber davon sollte niemals allein gesurft werden. Die Ver- auszugehen, dass die unteren Extremitäten beim wendung der neusten Sicherheitssysteme, wie Kitesurfen immer noch am häufigsten von Ver- Safety-Leash und Quick-Release-System, ist für letzungen betroffen sind. Aber auch Verletzun- alle Kitesurfer unumgänglich. Zudem wird das gen des Kopfs und Rumpfs sind nicht zu unter- Tragen von Helm, Neoprenanzug und Prall- schätzen. Dabei führen meist unkontrollierte schutzweste mit einem Auftrieb gemäss der Manöver, misslungene Sprünge und Landungen Schweizerischen Norm SN EN ISO 12402-5 emp- oder andere technische Fehler zu den Verletzun- fohlen. Kitesurfer müssen die Vortrittsregeln und gen. sonstigen Regelungen auf dem Wasser kennen und befolgen sowie genügend Abstand zu ande- bfu-Grundlagen Zusammenfassung 5 ren Personen halten. Zum Kitesurfen an unbekannten Spots sollten sie sich zuerst über die dort geltenden Regeln und über mögliche Gefahrenstellen informieren. Ab- und stark auflandiger Wind sollte wenn möglich gemieden werden. Um die Gefährdung Dritter einzuschränken, empfiehlt es sich, Ein- und Ausstiegsstellen zu bestimmen und klar zu kennzeichnen. 5. Fazit Kitesurfen ist eine noch relativ junge Sportart, die jedoch jedes Jahr mehr Aktive zählt. Mit einer guten Ausbildung, der Verwendung moderner Material- und Schutzausrüstung sowie dem Befolgen der Regeln kann das Verletzungsrisiko beim Kitesurfen relativ gering gehalten werden. Die Aufhebung des Kitesurfverbots per 15. Februar 2016 wird vermutlich eine Erhöhung der Expositionszeit und damit auch der Unfallhäufigkeit zur Folge haben. Ob sich das Unfallrisiko verändert, kann aufgrund der heutigen Datenlage nicht gesagt werden. 6 Zusammenfassung bfu-Grundlagen II. Résumé 1. Introduction 3. Analyse des facteurs de risque Le kitesurf est un sport relativement récent, qui a Le kitesurf permet à la fois de glisser sur l’eau à beaucoup gagné en popularité ces dernières des vitesses élevées et d’effectuer des sauts de années. Aujourd’hui, la Suisse compte quelque plusieurs mètres de hauteur et de longueur. En 3000 kiters actifs. Le sportif, debout sur une cas de chute, les forces qui s’exercent sur les planche de surf, est tracté sur l’eau par une aile sportifs (kite) sous l’action du vent. A l’heure actuelle, la Comme pour d’autres sports de plein air, le pratique de ce sport en Suisse est interdite en matériel et l’environnement ont eux aussi une dehors des zones bénéficiant d’une autorisation. influence sur l’accidentalité. Les kiters sont expo- Cette interdiction sera levée le 15 février 2016 sés aux conditions météorologiques, notamment pour l’ensemble des lacs helvétiques. Les zones au vent. S’ils les mésestiment et adoptent un dédiées au kitesurf devront toutefois être signa- comportement inadéquat, leur risque d’accident lées clairement. augmente. Un matériel mal choisi ou son utilisa- peuvent donc être considérables. tion incorrecte peuvent augmenter le risque de 2. Analyse des accidents blessures tant pour le sportif lui-même que pour les autres personnes à proximité. Chaque année en Suisse, quelque 400 kiters subissent des blessures qui nécessitent une consultation médicale (ø 2008–2012). Si les débu- 4. Recommandations pour la prévention tants se blessent plus fréquemment que les sportifs aguerris, les kiters de niveau avancé ou ex- Afin de minimiser le risque de blessures pour le pert s’en tirent davantage avec des blessures sportif lui-même et pour les autres personnes sévères. Les énormes progrès réalisés ces der- dans l’eau ou sur la rive, il est conseillé aux dé- nières années en termes de matériel ne permet- butants de suivre une formation. Le kitesurf ne tent pas de dire clairement dans quelle mesure devrait jamais être pratiqué en solo. L’utilisation les blessures subies ont changé. Mais on peut des systèmes de sécurité les plus récents (no- supposer qu’elles continuent à toucher principa- tamment quick release et leash de sécurité) est lement les extrémités inférieures. Il ne faut pas indispensable. Il est par ailleurs recommandé de non plus sous-estimer les lésions à la tête et au porter un casque, une combinaison en néoprène tronc. Les accidents sont généralement la consé- et un gilet de sauvetage doublé d’une protection quence de manœuvres incontrôlées, de sauts ou antichoc conforme à la norme SN EN ISO 12402- de réceptions ratés, ou d’autres erreurs tech- 5. Les kiters doivent connaître les règles de prio- niques. rité sur l’eau ainsi que les autres réglementations aquatiques, ils doivent s’y tenir et respecter une bfu-Grundlagen Résumé 7 distance de sécurité par rapport aux tierces personnes. Avant de découvrir un nouveau spot, ils devraient s’informer des règles en vigueur et des dangers potentiels. La pratique du kitesurf est à éviter en cas de courants descendants ou d’un fort vent de terre. Pour limiter le risque d’autrui, il est conseillé de définir des zones d’entrée/de sortie de l’eau et de les signaler clairement. 5. Conclusion Le kitesurf est une discipline sportive relativement jeune, qui compte d’année en année plus d’adeptes. Le risque de blessures peut être maintenu relativement bas grâce à une bonne formation, à l’utilisation d’un matériel et d’un équipement de protection modernes et au respect des règles applicables. La levée, au 15 février 2016, de l’interdiction de pratiquer ce sport en dehors des zones bénéficant d’une autorisation se traduira probablement par une augmentation du temps d’exposition et donc de la fréquence des accidents. Sur la base des données actuelles, il n’est pas possible de dire si le risque d’accident en sera modifié. 8 Résumé bfu-Grundlagen III. Ausgangslage Kitesurfen ist eine Trendsportart, bei welcher der aber mit einer Übergangsfrist von zwei Jahren erst Sportler auf einem Brett (Board) steht und sich mit am 15. Februar 2016 in Kraft (vgl. Amtliche Samm- Hilfe eines Lenkdrachens (Kite) fortbewegt [1,2]. lung des Bundesrechts, AS 2014 261, Seite 277, Der Kite wird mit einer Lenkstange (Kitebar) ge- Ziff. III) [4] und Kitesurfen ist erst dann auf Schwei- steuert, welche über Steuerungsleinen mit dem zer Seen grundsätzlich erlaubt. Die zuständigen Kite verbunden ist. Schliesslich trägt der Surfer Behörden können aber weiterhin das Kitesurfen in einen Trapezgurt, an welchem über eine weitere bestimmten Bereichen oder auf dem ganzen See Leine die Kitebar ebenfalls befestigt ist. Das auf verbieten (vgl. Art. 3 BSG [5]) oder innerhalb der Seen am häufigsten verwendete Kiteboard ähnelt Uferzonen auf gekennzeichnete Startgassen be- einem Wakeboard und ermöglicht über zwei Fuss- schränken (vgl. Art. 54 Abs. 2 BSV [6]. schlaufen einen festen Stand. Je nach Windstärke und Können werden verschieden grosse Kites verwendet. Tubekites sind am populärsten. Sie verfügen über Luftkammern, die vor Gebrauch aufgepumpt werden und ein Versinken des Kites bei einer Wasserlandung verhindern. Auch Mattenkites versinken nicht, müssen aber nicht aufgepumpt werden, weil die Luft über ein System direkt in den Schirm strömt. Das Kitesurfen entwickelte sich ab 1987, wobei 1991 der erste Worldcup stattfand [1]. Trotz grosser Bemühungen wird das Kitesurfen 2016 doch nicht olympische Disziplin. Eine Aufnahme für die olympischen Sommerspiele 2020 wird weiterhin angestrebt. In den letzten Jahren erlebte das Kitesurfen in der Schweiz mit heute rund 3000 Aktiven (www.kitegenossen.ch) einen grossen Aufschwung. Weltweit wird geschätzt, dass die Anzahl der Kitesurfer jährlich um rund 30 % zunimmt [3]. Das generelle Kitesurfverbot auf Schweizer Seen wurde mit den Änderungen in der Binnnenschifffahrtsverordnung aufgehoben, die Aufhebung tritt bfu-Grundlagen Ausgangslage 9 IV. Unfallanalyse Da das Kitesurfen eine junge Sportart ist, finden Kiteschüler löste sich auf Geheiss seines Lehrers sich in der Literatur relativ wenige Studien zum vom seinem Kite, da der Lehrer wegen vielen Sur- Thema. Zudem sind es meist deskriptive Studien, fern Platzprobleme befürchtete. Beim Versuch die auf einer kleinen Stichprobe basieren und einen zurück an Land zu schwimmen verlor der Mann kurzen Beobachtungszeitraum einschliessen, was das Bewusstsein und ertrank. Vermutlich waren die Aussagekraft der Untersuchungen einschränkt. Herz-Kreislaufprobleme die Ursache für das Ertrin- Ferner muss beachtet werden, dass sich über die ken. Im Ausland ertranken im Zeitraum von 2000– Jahre das Material und damit auch die Sicherheits- 2013 zwei weitere Personen mit Wohnsitz in der systeme weiterentwickelt haben und Studien, die Schweiz beim Kitesurfen. Tödliche Unfälle von einige Jahre alt sind, daher oftmals nicht mehr Drittpersonen infolge von Unfällen beim Kitesurfen repräsentativ sind [3,7]. sind weder aus dem In- noch Ausland bekannt. Unfallhäufigkeit In der UVG-Statisitk der SSUV wurden in den Jahren 2006 bis 2010 keine Unfälle von Drittpersonen Aus der Schweizer Statistik der Unfallversicherung registriert, welche durch Kitesurfer verursacht wur- UVG der Sammelstelle für die Statistik der Unfall- den. Da die Statistik jedoch nicht alle Unfälle ab- versicherung SSUV geht hervor, dass sich im deckt, sind Verletzungen von Drittpersonen nicht Durchschnitt der Jahre 2008-2012 jährlich 244 ganz auszuschliessen. In einer Befragung von erwachsene Personen (16-65 Jahre) der Schweizer Kitesurfern in Deutschland zwischen April und Wohnbevölkerung, davon 75% im Ausland, beim Oktober 2002 ereigneten sich 6 Kollisionen zwi- Kitesurfen verletzten und daher ärztlich behandelt schen zwei Kitesurfern sowie eine Kollision mit werden mussten [8]. Der Männeranteil betrug 90% einem Windsurfer [10]. Dies entsprach rund 6 % und die Verletzten waren zwischen 18 und 48 der Verletzungen im erhobenen Zeitraum. Da die Jahren alt. Aufgrund dieser Datenbasis kann jedoch Weiterentwicklung des Materials heute ein rasches nichts zu den Unfällen von Kindern, Jugendlichen Trennen von Kite und Sportler (Quick-Release- und Studenten ausgesagt werden. Die genaue System) sowie ein schnelles und effektives Reduzie- Anzahl der Verletzten ist daher nicht bekannt. ren der Windkraft im Kite ermöglichen (Depower- Basierend auf Analysen der vorhandenen Unfallsta- System), ist dieses Resultat aber heute möglicher- tistiken kann davon ausgegangen werden, dass weise nicht mehr repräsentativ. jährlich insgesamt rund 400 Personen der Schweizer Wohnbevölkerung in Folge eines Kitesurfunfalls Verschiedene Studien untersuchten die Verlet- ärztlich behandelt werden müssen. zungshäufigkeit beim Kitesurfen und zeigen Wahrscheinlichkeiten von 1 bis 12 Verletzungen pro Im Jahre 2013 ereignete sich der erste tödliche 1000 Stunden Kitesurfen [3,7,10–13]. Diese unter- Unfall beim Kitesurfen auf Schweizer Seen [9]. Ein schiedlichen Resultate sind einerseits auf verschie- 10 Unfallanalyse bfu-Grundlagen dene Studiendesigns und Verletzungslokalisation Probandenkollektive zurückzuführen, andererseits auf unterschiedliche Erhebungszeiträume. Die beiden neusten Untersu- Vorliegende Untersuchungen zur Verletzungslokali- chungen erhoben Daten im Jahre 2009 und basie- sation wurden zwischen 2000 und 2009 durchge- ren einerseits auf einer online Befragung in be- führt. Aufgrund der Weiterentwicklung des Mate- kannten Internetportalen [7], andererseits wurden rials und der Sicherheitssysteme lassen sich die Kitesurfer an populären Stränden in Australien Daten über diese Zeitspanne nicht immer mitei- angesprochen und befragt [11]. Die beiden Studien nander vergleichen. Es gibt dennoch einen Einblick fanden Verletzungswahrscheinlichkeiten von 10.5 in das Verletzungsbild beim Kitesurfen. bzw. 12.2 Verletzungen pro 1000 Kitesurfstunden ausserhalb vom Wettkampfbereich [7]. Trotzdem Die Kitesurfer verletzten sich am häufigsten an den schlussfolgern Bourgois et al. in ihrem Review, dass unteren Extremitäten [3,10,13]. Rund 40 % aller sich rund 6 bis 7 Verletzungen pro 1000 Kitesurf- Verletzungen betrafen den Fuss oder das Fussge- stunden ereignen [3]. Im Wettkampfbereich und lenk (17–28 %) und das Knie (13–24 %) [10,13]. insbesondere im Training ist die Verletzungswahr- Verletzungen der Beine erfolgten häufig aufgrund scheinlichkeit rund doppelt so hoch wie im Freizeit- von Sprüngen und den teilweise harten Landungen sport. [1]. Aber auch Verletzungen des Kopfes (5–14 %) und Rumpfs (13–15 %) [10,13] sowie der Schulter Verletzungsschwere (10 %) [13] traten oftmals auf. Typische Anfängerverletzungen sind Abschürfungen und Prellungen In zwei verschiedenen Untersuchungen erlitten aufgrund von Stürzen am Strand, in Strandnähe rund 80 % der verletzten Kitesurfer milde Verlet- oder bei Kollisionen gegen feste Hindernisse [1]. zungen, welche keine ärztliche Behandlung erfor- Aber auch harmlose Schnittwunden und Abschnü- derten [7] bzw. die Sportler nicht davon abhielten rungen, insbesondere der Finger, durch die Leinen das Kitesurfen in ihrem gewohnten Ausmass aus- können auftreten [1]. Zudem können der Druck zuüben [10]. 15 bis 20% der Verletzungen waren des Trapezgurtes, vor allem bei Hüfttrapezen, und mittelschwer, was bedeutet, dass eine ärztliche die hohen Zug- und Rotationskräfte zu Stressfrak- Behandlung erforderlich war [7] oder die Kitesurfer turen der Rippen führen. Auch Luxationen des dem Sport mehr als ein Tag nicht nachgehen konn- Schultergelenks sind nicht selten, da die Schulter ten [10]. Schwere Verletzungen, welche Mehrfach- oft hohen und ruckartigen Zugkräften ausgesetzt verletzungen [7] bzw. eine Absenz von mehr als ist. sechs Wochen vom Kitesurfen [10] verursachten, machten einen Anteil von rund 3 % aus. Sehr schwere Verletzungen, welche zu Invalidität oder gar Tod führten, kamen kaum vor [7,10]. bfu-Grundlagen Unfallanalyse 11 V. Risikofaktorenanalyse Nach der Analyse des Unfallgeschehens stellt sich zu seichtes Wasser, Verwendung zu grosser Kites, die Frage «Wie und warum ereignen sich Unfälle?» Herausrutschen des Fusses aus der Fussschlaufe, (Tabelle 1). Druck des Trapezgurtes gegen Brustkorb, Schnitt einer Finne oder Zug des Kites nach einem Sturz 1. Unfallursache [2,13]. In einer Untersuchung aus dem Jahre 2002 ereigneten sich zudem fast 60 % der Kopfverlet- Seit der Entwicklung von Sicherheitssystemen, zungen, weil die Boardleash das Board zurückzog welche ein rasches Trennen von Kite und Sportler und gegen den Kopf prallte [10]. (Quick-Release-System) sowie eine schnelle und effektive Senkung des Winddruckes im Kite (De- 2. Fahrniveau power-System) ermöglichen, haben sich die Unfallhergänge verändert. Vor der Einführung dieser Anfänger erlitten in einer deutschen Studie häufi- Kontrollsysteme ca. 2004/2005 [3], führte der Kon- ger Verletzungen als erfahrene Kitesurfer, während trollverlust über den Kite oftmals zu Kollisionen mit die Verletzungen der Fortgeschrittenen und Könner Booten, anderen Surfern oder festen Hindernissen, schwerer waren als diejenigen der Anfänger [7]. da der Kitesurfer in Notsituationen nicht fähig war Diese beiden Risikofaktoren sind auch aus anderen sich vom Kite zu lösen [2,10]. In neueren Studien Sportarten, beispielsweise dem Schneesport [14], werden vermehrt Unfallhergänge wie unkontrol- bekannt. Eine andere Untersuchung konnte diese lierte Manöver [3], Verletzungen nach misslunge- Resultate jedoch nicht bestätigen. In ihrer Untersu- nen Landungen, Stürze nach einem Sprung chung hatten zwar Kitesurfer mit bis zu drei Jahren [10,12,13] oder Stürze aufgrund anderer techni- Erfahrung absolut gesehen am meisten Verletzun- scher Fehler [10] identifiziert. Die Umgebungsbe- gen, in Bezug auf die Exposition jedoch eine gerin- dingungen und das Material begünstigen dabei die gere Verletzungswahrscheinlichkeit als Kitesurfer Verletzungswahrscheinlichkeit oftmals: auflandiger mit vier oder mehr Jahren Erfahrung [13]. Wind, unruhige Wasseroberfläche, böige Winde, Tabelle 1 Hauptrisikofaktoren beim Kitesurfen 3. Fahren und Springen Geschwindigkeit Nr. 1 Risikofaktor Fahren und Springen (Geschwindigkeit, Sprünge und Manöver) 2 Wind und Wetter Kitesurfer können mit und gegen den Wind mit 3 Kollisionen 4 Starten und Landen Geschwindigkeiten von bis zu 65 km/h fahren 5 Material (Boardleash, Leinen, Quick-Release-System, Board) 6 Fremdgefährdung 7 Ertrinkungsgefahr 8 Risikobereitschaft 12 Risikofaktorenanalyse [3,10]. Eine Kollision bei 65km/h entspricht energetisch einem Sturz aus 17 Metern Höhe. Das Wasser wird zudem mit zunehmender Geschwindigkeit des bfu-Grundlagen Surfers bei einem Sturz härter und die Verlet- die Gefahr solcher Situationen heute vermutlich zungswahrscheinlichkeit steigt. gering. Sprünge und Manöver Eine besondere Gefahr für Sportarten auf und im Wasser stellen Gewitter dar. Der in die Luft ragen- Bereits bei geringen Windstärken können die de Kite ist zudem im Vergleich zur relativ ebenen Kitesurfer bis zu 10 Meter weit [2] und einige Me- Wasserfläche ein erhöhter Punkt und die Wahr- ter hoch springen [1]. Bei idealen Windbedingun- scheinlickeit eines Blitzeinschlages ist daher grös- gen erreichen die besten Fahrer auch mal Höhen ser. Zudem breitet sich bei einem Blitzeinschlag von 15 Metern und springen bis zu 30 Meter weit eine Energiewelle über das Wasser aus, welche bei [3]. Bei misslungenen Landungen können insbe- allen Wassersportlern lebensgefährliche Verletzun- sondere die unteren Extremitäten in Mitleiden- gen verursachen kann. schaft gezogen werden [1]. Eine sanfte Landung erfordert Gefühl und Kontrolle über den Kite. Das Kitesurfen erfordert kein Brevet und Neueinsteiger lernen nicht automatisch die meteorologi- 4. Wind und Wetter schen Bedingungen richtig einzuschätzen. Insbesondere Anfänger können daher die Anforderun- Die Missachtung von kritischen Wind- und Wetter- gen an die herrschenden Wind- und Wetterbedin- verhältnissen kann ein Risikofaktor sein [1,2,11]. gungen unterschätzen. Windrichtung und Windstärke beeinflussen die Zugrichtung und Kraftentwicklung. Je stärker der 5. Kollisionen Wind, desto grösser sind die Kräfte, welche auf den Kitesurfer einwirken. Dabei ist auch die Wahl In diversen Studien wurde berichtet, dass Kitesurfer der Kitegrösse von den Windverhältnissen abhän- in Notsituationen nicht fähig waren, sich vom Kite gig. Heutige Kites haben im Vergleich zu älteren zu lösen und Verletzungen resultierten [10,12]. Die Exemplaren sehr effektive Systeme um den Wind- Datenerhebungen dieser Studien liegen bereits druck im Kite schnell zu senken (Depower-System). einige Jahre zurück und Sicherheitssysteme, welche ein rasches Depowern und Lösen vom Kite in Notsi- Auflandiger Wind kann vor Steilküsten oder gros- tuationen ermöglichen, haben sich in den letzten sen Objekten eine Luftströmung nach oben verur- Jahren stets weiterentwickelt. Allerdings sind Kolli- sachen und einen Surfer meterweit in die Höhe sionen mit Objekten auch heute nicht ganz auszu- ziehen, wenn dieser von der Luftströmung erfasst schliessen [11] und verursachen die schwersten wird [2]. Zudem besteht bei stark auflandigen Verletzungen [15]. Wie hoch die Relevanz dieses Winden die Gefahr, dass der Kiter auf das Ufer Risikofaktors für das Unfallgeschehen in der gezogen wird, während sie bei ablandigen Winden Schweiz ist und ob auch Drittpersonen davon be- auf das Gewässer hinaus getrieben werden kön- troffen sind, ist aufgrund der Datenlage in der nen. Dank den Sicherheitssystemen und der effi- Schweiz unklar. zienten Depowerfähigkeit moderner Ausrüstung ist bfu-Grundlagen Risikofaktorenanalyse 13 6. Starten und Landen Leinen Stürze auf den harten Erdboden führen eher zu Die Steuerungsleinen, welche den Surfer mit dem Verletzungen als Stürze ins Wasser. Die Unfallzah- Kite verbinden sind zwischen 19 und 32 Meter len aus der Schweiz ermöglichen jedoch keine lang und ca. 1mm dünn. Da Leinen von ca. 25 Aussage, wie viele der Kitesurfunfälle sich an Land Metern den grössten Einsatzbereich bieten, werden bzw. auf dem Wasser oder beim Starten bzw. Lan- diese auch am häufigsten von den Kitern verwen- den des Kites ereignet haben. In einer Befragung det. Kite-Leinen bestehen aus Polyester, Polyethyl- von Kitesurfern in Deutschland im Jahre 2004 er- en oder einem anderen Material mit hoher Reiss- eigneten sich 20 % der Unfälle am Strand [10]. festigkeit. In gespanntem Zustand können sie da- 15 % der verunglückten Kitesurfer verletzten sich her beim Sportler selber oder auch bei Drittperso- während dem Startmanöver. nen Verletzungen verursachen. 7. Material Boardleash Quick-Release-System Ein «Quick-Release» ist ein Schnellauslösesystem, welches dem Surfer ermöglicht die Verbindung Eine Boardleash ist eine Verbindungsleine zwischen zwischen Trapezgurt und Kite augenblicklich zu dem Surfer und seinem Board, welche verhindert, lösen und den Druck aus dem Kite zu nehmen. In dass das Brett im Falle eines Sturzes wegtreibt und der französischen Norm NF S52.503 sind die Kräfte verloren geht. Sie wird insbesondere von ungeüb- definiert, welche maximal aufgewendet werden teren Kitesurfern verwendet. müssen, um den Schnellauslöser auszulösen [16]. Eine entsprechende schweizerische oder europäi- Es gibt zwei verschiedene Systeme. Eine elastische sche Norm zu Quick-Release-Systemen existiert Boardleash ist rund 2 Meter lang. Aufgrund der nicht. Es ist unklar, ob die auf dem Schweizer Elastizität kann bei einem Sturz das Brett unkon- Markt erhältlichen Systeme jederzeit in einer Notsi- trolliert zurückschnellen und dabei den Surfer am tuation ohne grossen Kraftaufwand ausgelöst wer- Kopf oder Rumpf treffen und schwere Verletzun- den können. gen verursachen [10]. Eine Rollleash hingegen wickelt sich während dem Sturz des Kitersurfers ab Board und das Board kann danach kontrolliert wieder heran geholt werden. Durch die Länge der Leash Es gibt verschiedene Arten von Kitesurfboards. und die nicht elastischen Eigenschaften wird ver- Während die einen einem klassischen Surfboard hindert, dass das Board unkontrolliert zurück- mit Fussschlaufen ähneln, erinnern die anderen an schnellt. ein Wakeboard [15]. Erstere haben einen bedeutend besseren Auftrieb und können in einer Notsituation auch als Schwimmhilfe verwendet werden. Wakeboard ähnliche Bretter haben aber nur mini- 14 Risikofaktorenanalyse bfu-Grundlagen malen Auftrieb und bieten daher wenig Unterstüt- vor Ertrinken bei Bewusstlosigkeit. Zudem können zung beim Schwimmen. normale Rettungswesten nicht in Kombination mit einer Prallschutzweste getragen werden. Ge- Bei der Verwendung einer elastischen Leash oder in mäss der Binnenschifffahrtsverordnung müssen grossen Wellen kann das eigene Board auch zur Kitesurfer heute eine Schwimmhilfe gemäss der Verletzungsgefahr werden. Zudem kann ein verlo- Schweizerischen Norm SN EN ISO 12402-5 bei rengegangenes sich haben [6]. und frei herumschwimmendes Board eine Gefahr für andere Kitesurfer und Wassersportler darstellen. 10. 8. In einer Untersuchung wurde festgestellt, dass Fremdgefährdung Risikobereitschaft Kitesurfer im allgemeinen eine relativ hohe RisikoAufgrund des potenziell grossen Aktionsradius und bereitschaft mit sich bringen [7]. Zudem stellte sich eines eventuellen Kontrollverlustes über den Kite heraus, dass Kitesurfer, welche Verletzungen erlit- oder das Board besteht die Gefahr, dass andere ten, eine höhere Bereitschaft hatten, Risiken in Kitesurfer, Windsurfer oder auch Badegäste ver- Kauf zu nehmen, als Kitesurfer, die sich nicht ver- letzt werden. In einer deutschen Untersuchung letzten. Solche mit schwereren Verletzungen wie- erlitten 6 % der verunfallten Kitesurfer Verletzun- sen eine höhere Risikobereitschaft auf als solche gen bei Kollisionen mit anderen Kitesurfern oder mit leichteren Verletzungen. Windsurfern [10]. Ein unkontrollierter Kite, die gespannten Leinen, die Kitebar [1] oder ein herumschwimmendes Board können zur Gefahr für andere werden. Aus den Schweizer Statistiken kann jedoch nichts über Verletzungen von Drittpersonen durch Kitesurfer oder deren Material ausgesagt werden. Gemäss Experten der Swiss Kitesailing Association sowie der See- und Kantonspolizei gibt es keine Konflikte mit den Kitesurfern, da sich diese an die Regeln halten. Daher ist die Gefährdung von anderen Wassersportlern oder auch Spaziergängern in der Schweiz vermutlich gering. 9. Ertrinkungsgefahr Beim Kitesurfen besteht wie bei allen Wassersportarten eine gewisse Ertrinkungsgefahr. Heute auf dem Markt verfügbare Schutzwesten für das Kitesurfen erfüllen die Anforderungen einer Rettungsweste nicht und bieten daher keinen Schutz bfu-Grundlagen Risikofaktorenanalyse 15 VI. Interventionsanalyse Sobald die Risikofaktoren bekannt sind, kommt die Regelungen Frage auf «Wie können die Verletzungen verhindert werden?». Um das Verletzungsrisiko im Kitesurfen Auf Schweizer Seen gilt die Regelung, dass Kitesurfer zu reduzieren, bieten sich verschiedene Präventi- und Segelbretter anderen Schiffen gegenüber kein onsmöglichkeiten an (Tabelle 2). In der Interventi- Vorfahrtsrecht haben [6]. Ansonsten gelten innerhalb onsanalyse werden in einem ersten Schritt Präventi- der Kitesurfer die gleichen Vorfahrtsregeln wie beim onsziele formuliert, die dazu beitragen die Risikofak- Windsurfen oder Segeln: Backboard vor Steuerbord, toren zu reduzieren (Kap. VI.1). Die Präventionsmög- Lee vor Luv und der überholende Kitesurfer muss lichkeiten (Kap. VI.2) zeigen schliesslich auf, wie die ausweichen. Gegenüber anderen Personen ist ein Präventionsziele erreicht werden können. genügend grosser Abstand einzuhalten, so dass ausreichend Manövrierraum besteht ohne jemand an- 1. Präventionsziele dern zu gefährden. Der Schweizer Kitesurfclub «Kitegenossen» empfiehlt gegenüber anderen Was- Das primäre Ziel der Prävention ist die Vermeidung sersportlern beim Springen einen Abstand von min- von Unfällen. Da sich aber nicht alle Unfälle ver- destens 2 Leinenlängen bzw. 50 Metern nach Lee meiden lassen, müssen auch folgenmindernde einzuhalten sowie beim Fahren den Abstand dem Massnahmen (z. B. das Tragen von Schutzausrüs- Fahrkönnen anzupassen [17]. Das Einhalten der Vor- tung) gefördert werden. trittsregeln beim Kitesurfen sowie gegenseitige Rücksichtnahme verhindern Kollisionen und Stürze infolge von Ausweichmanövern. Tabelle 2 Empfehlenswerte Präventionsmöglichkeiten im Kitesurfen Nr. 1 Präventionsziel Regelungen kennen und einhalten (Vortrittsregeln, Binnenschifffahrtsverordnung, Sicherheitsabstände, Surfspot spezifische Regeln) Präventionsmöglichkeit Sensibilisierung der Kitesurfer* Kitekurs besuchen* Brevet obligatorisch einführen Informationstafeln an Einstiegstellen der Spots* 2 Ein- und Ausstiegsstellen bestimmen und kennzeichnen, korrektes Verhalten beim Starten und Landen Sensibilisierung der Verantwortlichen 3 Sicherheitssysteme verwenden (Quick-Relase-System, Safety-Leash, Depower-System) Sensibilisierung der Kitesurfer* Leitfaden erstellen Marktbereinigung* Kitekurs besuchen* 4 Schutzausrüstung tragen (Helm, Prallschutz mit Auftrieb gemäss SN EN ISO 12402-5, Neoprenanzug, Boardleash) Sensibilisierung der Kitesurfer* Kitekurs besuchen* Gesetzliche Bestimmung* 5 Wissen und Fertigkeiten aneignen und verbessern Sensibilisierung der Kitesurfer* Kitekurs besuchen* Brevet obligatorisch einführen *zum Teil bereits heute realisiert 16 Interventionsanalyse bfu-Grundlagen Starten und Landen während der Kite weiterfliegt. Heutige Kites verfügen alle über ein Depower-System. Beim Kauf von Speziell bezeichnete Ein- und Ausstiegsstellen für gebrauchtem Material sollte darauf geachtet wer- Kitesurfer helfen Konflikte und Kollisionen mit den, dass der Kite diese Funktion verfügt. anderen Personen zu vermeiden. Zuständige Behörden können das Kitesurfen innerhalb der Ufer- 1.3.2 Quick-Release-System zonen auf bewilligte und als solche gekennzeichnete Startgassen beschränken [6]. Ein- und Ausstiegs- Ein Quick-Release-System ermöglicht den Kite stellen sollten genügend Raum bieten, damit die schnell zu lösen und den Druck aus dem Kite zu Kitesurfer ihr Material ohne Gefahr für unbeteiligte nehmen. Der Kite stürzt dabei auf die Wasserober- Personen bereitstellen und wieder einpacken kön- fläche, bleibt aber mit dem Surfer via Safety-Leash nen. Zudem sollten diese Stellen sicher gestaltet verbunden, damit er nicht verloren geht. Heute werden und keine Hindernisse aufweisen, um den sind alle Kites mit einem Quick-Release-System Kite sicher starten und landen zu können. ausgestattet [13]. Beim Kauf von gebrauchtem Material sollte darauf geachtet werden, dass es Die Hilfe erfahrener Helfer beim Start und der Lan- über ein Quick-Release-System verfügt. dung des Kites kann die Unfallgefahr reduzieren. Wichtig ist, dass der Helfer weiss, wie das Start- Kitesurfer sollten vor jeder Fahr das Quick-Release- und Landemanöver abläuft, mögliche Gefahren System testen und überprüfen, um zu vermeiden, kennt und die Zeichen des Kitesurfers versteht. dass es infolge Verschmutzung oder Abnutzung in einer Notsituation nicht oder nur schwer ausgelöst Nicht verwendetes Material sollte weggeräumt und werden kann. der Kite jederzeit beschwert werden, um niemanden durch herumliegendes oder –fliegendes Mate- Die Funktionsfähigkeit der Systeme rettet den rial zu gefährden. Bei Manövrierunfähigkeit auf Kitesurfer aber noch nicht aus einer Notsituation. dem Wasser (z. B. aufgrund von Windmangel oder Der Kitesurfer muss die Situation früh erkennen Materialproblemen) sollte der Kitesurfer seine Lei- können und die Schnellauslösung rechtzeitig betä- nen zusammenrollen, um die beanspruchte Fläche tigen. zu minimieren. Dies erleichtert auch eine eventuelle Rettung. Sicherheitssysteme 1.3.3 Safety-Leash Die Safetyleash verbindet den Surfer mit dem Kite, auch wenn dieser den Kite über den Quick-Release 1.3.1 Depower-System gelöst hat. Dies ist wichtig, damit der Kite nicht verloren geht oder sogar andere Wassersportler Ein Depower-System ermöglicht die Kraftentwick- verletzt. Beim Lösen der Safety-Leash wird der lung im Kite zu dosieren, indem der Anstellwinkel Surfer vollständig vom Kite getrennt. Dies kann des Kites zum Wind verändert werden kann. So notwendig sein, wenn sich der Kite irgendwo ver- kann der Zug des Kites schnell reduziert werden, bfu-Grundlagen Interventionsanalyse 17 heddert hat. Jeder Surfer sollte einen Kitesystem Aufgrund des Verletzungsrisikos durch ein zurück- mit Safety-Leash verwenden. schnellendes Board wird von der Verwendung elastischer Leashes aber abgeraten. Für Anfänger Schutzausrüstung und ungeübte Kiter ist es jedoch ratsam eine Rollleash zu verwenden, um das Board nicht zu verlie- 1.4.1 Helm und Prallschutzweste Helm und Prallschutzweste können einen Teil der Verletzungen beim Kitesurfen verhindern oder ren. Wissen und Fertigkeiten aneignen und verbessern zumindest den Schweregrad vermindern. Eine gute Kontrolle des Kites im Wind, eine korrekPrallschutzwesten, welche die Schweizer Norm SN te Einschätzung der Wind- und Wetterbedingun- EN ISO 12402-5 erfüllen, kommen der gesetzlichen gen, die Verwendung des richtigen Materials sowie Vorgabe einer Schwimmhilfe nach, wie sie für das Wissen zum richtigen Agieren in kritischen Kitesurfer Situationen in der Binnenschifffahrtsverordnung ist Voraussetzung zum sicheren vorgeschrieben ist [6]. Schwimmhilfen haben einen Kitesurfen. Die Kontrolle des Schirms benötigt Mindestauftrieb von 50 Newton, erfüllen jedoch Feingefühl und Übung [7]. Trotz diesen Anforde- nicht die Richtlinien an eine Rettungsweste und rungen ist das Kiten relativ leicht erlernbar [1,2,15] garantieren beispielsweise keinen Schutz vor Er- und nach wenigen Tagen sind hohe Geschwindig- trinken bei Bewusstlosigkeit. Um die Häufigkeit keiten sowie kleine Sprünge möglich. oder den Schweregrad von Verletzungen zu reduzieren, sollten Kitesurfer immer einen Helm sowie Eine gute Kenntnis über Gefahrenstellen an Spots eine Prallschutzweste mit einem Auftrieb gemäss sowie eine korrekte Einschätzung der Wetter- und der Schweizerischen Norm SN EN ISO 12402-5 Windverhältnisse sind für ein sicheres Kiten von tragen. Bedeutung. Für die Ostsee wurde beispielsweise eine Checkliste entwickelt, welche hilft das Risiko 1.4.2 Neoprenanzug der Wetterbedingungen besser einzuschätzen [2]. Vor dem Kitesurfen sollten die Wind- und Wetter- Auch ein Neoprenanzug bietet zusätzlichen Auf- bedingungen sorgfältig geprüft werden und starke trieb und erleichtert das Schwimmen. Zudem ver- Stürme, Unwetter oder gar Gewitter gemieden hindert er, dass der Körper auskühlt. Bei kühleren werden. Das Surfen bei auflandigen Winden erfor- Wasser- und Lufttemperaturen ist das Tragen eines dert Erfahrung und ist für Anfänger ungeeignet. Neoprenanzuges empfehlenswert. Stark ab- oder auflandige Winde bergen besondere Gefahren und sollten wenn möglich gemieden 1.4.3 Boardleash werden. An fremden Spots sollten Informationen über Regeln und mögliche Gefahren eingeholt Boardleashes können verhindern, dass das Board werden. bei einem Sturz weggetrieben wird und verloren geht oder sogar andere Wassersportler verletzt. 18 Interventionsanalyse bfu-Grundlagen Um grundsätzlich Unfälle zu vermeiden sollte jeder Ausbildung Kitesurfer vor einem Manöver die Umgebung überprüfen und sich versichern, ob genug Platz Kitesurfen ist zwar schnell erlernbar, stellt jedoch vorhanden ist. Um in einer Notsituation oder bei Anforderungen an Anfänger, die das besuchen Start- und Landemanöver Unterstützung zu erhal- eines Kitesurfkurses unbedingt empfehlenswert ten, sollte niemals alleine gesurft werden. machen. Aus sicherheitstechnischer Sicht sollten in einem Kitesurfkurs die Verwendung und der Um- 2. Präventionsmöglichkeiten gang mit der richtigen Ausrüstung sowie Schutzausrüstung, die Regelungen auf den Seen (Binnen- Die Präventionsziele können mit verschiedenen schifffahrtsverordnung, Vortrittsregeln, Sicherheits- Strategien erreicht abstände, Surfspot spezifische Regeln), das Erken- werden (Tabelle 2). In der bfu werden Massnah- nen und Einschätzen von Gefahren sowie das kor- men den Themenbereichen Forschung, Ausbil- rekte Entscheiden und Handeln in Risikosituationen dung, Beratung, Kommunikation und Kooperation thematisiert werden. (Präventionsmöglichkeiten) zugeteilt (Tabelle 3). Die Ausarbeitung und Umsetzung von Massnahmen bedarf jeweils eines inten- Die Forderung nach einem Brevet als Ausbildungs- siven Austauschs mit den relevanten Partnern. abschluss, wie es bespielsweise beim Gleitschirmfliegen erforderlich ist, scheint sich zur Zeit nicht Forschung aufzudrängen. Effiziente Unfallprävention basiert auf einer syste- Beratung matischen Analyse des Unfallgeschehens, der relevanten Risikofaktoren sowie der empfehlenswerten Um Konflikte und die Gefährdung von Drittperso- Präventionsmassnahen. In der Unfallforschung wird nen gering zu halten, empfiehlt es sich an Seen das Unfallgeschehen laufend analysiert. Wissens- Ein- und Ausstiegsstelle für Kitesurfer zu bestim- management garantiert ein aktueller Kenntnisstand men und zu kennzeichnen. zum Unfallgeschehen sowie den Risiko- und Sicherheitsfaktoren. Spezialstudien dienen der Klä- Das Gesetz über die Produktesicherheit (PrSG) ge- rung spezifischer Fragen. So stellt beispielsweise währleistet die Sicherheit von Produkten auf dem die Schweizer Markt [18]. Produkte dürfen nur in Ver- Wirksamkeit verschiedener Quick-Release- Systeme eine Forschungsfrage dar. kehr gebracht und verkauft werden, wenn sie bei normaler oder bei vernünftigerweise vorhersehba- Tabelle 3 Empfehlenswerte Präventionsmassnahmen Forschung - Unfallforschung - Wissensmanagement - Spezialstudien bfu-Grundlagen Ausbildung - Kitesurfkurs Modul «Ausrüstung / Schutzausrüstung» Modul «Gefahrenbewusstsein / Selbststeuerungsfähigkeit» Regelungen Beratung - Ein- und Ausstiegsstellen bestimmen und kennzeichnen - Sichere Produkte - Regeln und Gesetze Kommunikation - Regelungen - Gefahrenbewusstsein - Ausrüstung / Schutzausrüstung Kooperation - Kitegenossen - Seepolizei - Swiss Kitesailing Association Interventionsanalyse 19 rer Verwendung die Sicherheit und die Gesundheit Kooperation der Verwenderinnen und Verwender und Dritter nicht oder nur geringfügig gefährden. Sie müssen Damit die der Prävention zur Verfügung stehenden den grundlegenden Sicherheits- und Gesundheits- Mittel einen maximalen Nutzen bringen, sollten anforderungen nach den Normen oder – wenn gesamtschweizerische oder internationale Anstren- keine solchen Anforderungen festgelegt worden gungen koordiniert werden. Die Zusammenarbeit sind – dem Stand des Wissens und der Technik aller Institutionen im Bereich des Kitesurfens bringt entsprechen. Wer ein Produkt in Verkehr bringt, ein breitgefächertes Fachwissen und verschiedene muss nachweisen können, dass es die grundlegen- Sichtweisen in die Thematik der Prävention ein und den Sicherheits- und Gesundheitsanforderungen ermöglicht dadurch die Umsetzung wirksamer, erfüllt. Die Hersteller und Importeure sind zudem effizienter und umsetzbarer Massnahmen. verpflichtet, Massnahmen zu treffen, allfällige Gefahren, die von ihren Produkten ausgehen, auch nach dem Inverkehrbringen zu erkennen, abzuwenden und sie den zuständigen Vollzugsbehörden zu melden. Der Vollzug des Gesetzes ermöglicht die Sicherheit von Produkten zu erhöhen. In den Bereich der Beratung fallen auch gesetzliche Bestimmungen, wie beispielsweise die Vortrittsregeln auf den Seen. Gesetzliche Regelungen sind dann wirkungsvoll, wenn Kontrollen durchgeführt und Zuwiderhandlungen mit Sanktionen bestraft werden. Kommunikation Kampagnen und Broschüren bieten eine gute Möglichkeit zur Sensibilisierung von Kitesurfern und können einen Grossteil der Sportler erreichen. Sie sind aber kein optimales Hilfsmittel, um eine langfristige Verhaltensänderung zu erreichen. Mit Hilfe von Flyern, Informationen im Internet oder auch an den Kitesurfspots sollten Kitesurfer für die geltenden Regeln, mögliche Gefahren, für korrekte Ausrüstung und Schutzausrüstung sowie ein sicheres Verhalten sensibilisiert werden. 20 Interventionsanalyse bfu-Grundlagen VII. Fazit Das Kitesurfen ist eine noch relativ junge Sportart, die jedoch jährlich an Aktiven gewinnt. Mit einer guten Ausbildung, der Verwendung moderner Ausrüstung und Schutzausrsütung sowie dem Befolgen der Regelungen kann das Verletzungsrisiko beim Kitesurfen relativ gering gehalten werden. Die Aufhebung des Kitesurfverbots per 15. Februar 2016 wird vermutlich eine Erhöhung der Expositionszeit und damit auch der Unfallhäufigkeit zur Folge haben. Ob sich das Unfallrisiko verändert, kann aufgrund der heutigen Datenlage nicht gesagt werden. bfu-Grundlagen Fazit 21 VIII. Anhang: bfu-Positionen Kitesurfen (Drachensegelbretter) Anfangs 2014 hat der Bundesrat beschlossen, das bisherige Verbot für Kitesurfen ausserhalb bewilligter Zonen aufzuheben. Um den Kantonen genügend Zeit zu geben, auf ihren Seen neue, sichere Rahmenbedingungen für das Kitesurfen zu schaffen, tritt die Aufhebung erst am 15. Februar 2016 in Kraft. Die bfu empfiehlt den kantonalen Behörden, in dieser 2-jährigen Übergangsfrist die Ein- und Ausstiegsstellen sowie die Startgassen sicher zu gestalten und klar zu signalisieren, wobei auch die Sicherheit von Fussgängern oder Radfahrern an Land beachtet werden muss. Ausserdem soll das Kitesurfen in Zonen mit besonderen Risiken (z. B. Badezonen) verboten werden. Basierend auf Analysen der vorhandenen Unfallstatistiken geht die bfu davon aus, dass jährlich rund 400 Personen infolge eines Unfalls beim Kitesurfen ärztlich behandelt werden müssen. Die meisten Unfälle ereignen sich aufgrund unkontrollierter Manöver, misslungener Sprünge oder anderer fahrtechnischer Fehler. Auch Unfälle infolge von Kollisionen und die Verletzungsgefahr für Dritte im Wasser oder an Land können nicht ausgeschlossen werden. Zudem besteht – wie bei allen Wassersportarten – Ertrinkungsgefahr. Den Wassersportlern empfiehlt die bfu folgende Sicherheitsmassnahmen: eine gute Ausbildung absolvieren moderne Sicherheitselemente wie Safety-Leash und Quick-Release-Systeme verwenden genügend Abstand zu anderen Kitesurfern, gegenüber Booten und weiteren Nutzern der Gewässer (z. B. Schwimmern) einhalten die Vortrittsregelung auf dem Wasser beachten Schutzausrüstung tragen: Wassersporthelm, Neoprenanzug, Prallschutzweste mit einem Auftrieb gemäss der Schweizerischen Norm SN EN ISO 12402-5 http://www.bfu.ch/de/ratgeber/ratgeber-unfallverhütung/sport-und-bewegung/wassersport/kitesurfen/kitesurfen-tipps 22 Anhang: bfu-Positionen bfu-Grundlagen Quellen [1] Kristen K-H. Kitesurfen. In: Engelhardt M, Hg. Sportverletzungen: Diagnose, Management und Begleitmassnahmen. München: Elsevier Urban & Fischer; 2009. [2] Petersen W, Hansen U, Zernial O, Nickel C, Prymka M. Verletzungsmechanismen und Verletzungsprävention beim Kitesurfen. Sportverletz Sportschaden. 2002;16(3):115–121. [3] Bourgois JG, Boone J, Callewaert M, Tipton MJ, Tallir IB. Biomechanical and Physiological Demands of Kitesurfing and Epidemiology of Injury Among Kitesurfers. Sports Med. 2014;44(1):55–66. [4] Schweizerische Eidgenossenschaft. 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Zitationsvorschlag) gestattet bfu – Beratungsstelle für Unfallverhütung, Postfach 8236, CH-3001 Bern Tel. +41 31 390 22 22, Fax +41 31 390 22 30, info @ bfu.ch, www.bfu.ch 2.228.01 – 06.2014 Sicher leben: Ihre bfu.
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