Polizei-Grossaufgebot verhindert viele

GZA/PP 8180 Bülach
36. Jahrgang
Mittwoch, 13. Januar 2016
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Mittwoch
Herausgeber: Wochenspiegel Verlags AG, Feldstrasse 82, 8180 Bülach
Brennpunkt
Politik
Schlusspunkt
«Wer nichts macht, ist irgendwann weg»
«Schleichweg» soll gesperrt werden
Junge jassen nicht mehr
Vor einem Jahr wurde der Mindestkurs aufgehoben. Der Entscheid traf auch die Metallbranche. Swissmechanic-Direktor Oliver Müller erklärt im Interview, warum die Schweizer Unternehmen langsam ausbluten.
Seite 3
Täglich nehmen viele Autofahrer die Abkürzung
über die «Hand», um von Buchs nach Dielsdorf
zu gelangen. Das soll bald nicht mehr möglich
sein, doch die ab März geplante Sperrung muss
verschoben werden.
Seite 7
Das Jassen droht auszusterben.
Beim «Kasernen»-Jass in Bülach
trifft man nur noch ältere Teilnehmer. Die Jüngeren beherrschen das
Spiel gar nicht mehr.
Seite 16
Polizei-Grossaufgebot verhindert
viele Dämmerungseinbrüche
Das erstmals massive und
dominante Auftreten der
Kantonspolizei zeigt Wirkung. Die Zahl der Dämmerungseinbrüche im Kanton
Zürich hat das Vorjahresniveau nicht überschritten.
Fax 044 863 72 01
Regensdorfer Flüchtlinge
müssen nicht in den Bunker
Dank einem Glücksfall muss
Regensdorf die 35 zusätzlichen Asylbewerber doch
nicht in der Zivilschutzanlage unterbringen. Das spart
der Gemeinde viel Geld.
gensdorf: Nach Weders Angaben
würden die vom Kanton ausgerichteten Pauschalen für die Betreuung der
Asylsuchenden ausreichen. Grösster
Posten der zusätzlichen Kosten sei
die Einrichtung des Einfamilienhauses mit Betten, Tischen und Schränken. Weder: «Die haben wir aber in
einem Billig-Möbelhaus gekauft.»
Daniel Jaggi
Anwohner wollen helfen
Daniel Jaggi
10. Dezember, 15.05 Uhr, Autobahnausfahrt Wallisellen: Zwei Polizisten
stehen mitten auf der Strasse und
stoppen jeden Lenker. Sie mustern
die Insassen. Viele können weiterfahren, einige werden an den Strassenrand, wo sechs weitere Polizisten beschäftigt sind, zur eingehenden Überprüfung gewiesen.
Solche Szenen gibt es seit Herbst
im Kanton Zürich regelmässig. Sie
sind Teil einer Präventionskampagne,
mit der die Zahl der Dämmerungseinbrüche weiter reduziert werden
soll. Das plötzliche, massierte Auftreten der Ordnungshüter wird erstmals
angewendet – und es zeigt offenbar
Wirkung: Nach Angaben von Polizeisprecher Beat Jost dürfte die Zahl der
Einbrüche im letzten Jahr gegenüber
dem Vorjahr nicht weiter angestiegen
sein. Jost vermutet gar, dass sie sich
leicht unter Vorjahr bewegen wird.
«Definitives kann aber erst nach Abschluss der Aktion Anfang März gesagt werden», betont der Sprecher.
Verlag Tel. 044 863 72 00
Nr. 2
Das Opfer dieses Einbruchs hat viele Kleider entsorgt, weil sie der Einbrecher berührt haben könnte.
Foto: Kantonspolizei Aargau
Wie viele der spontanen Kontrollen
durchgeführt wurden, will Jost aus
taktischen Gründen nicht sagen.
Ein Computerpogramm hilft
Sicher ist dagegen: Die Kontrollen
sind nur der sichtbare Teil einer neuen Einsatztaktik. Das «Gehirn» dahinter ist nämlich eine Software na-
mens «Craft 13». Sie nutzt Informationen aus verschiedenen Computerprogrammen. Mit «Craft 13» erkennt
man Problemregionen, bevor die Einbrüche stattfinden. Hierzu arbeitet
das System mit einer möglichst umfangreichen Datensammlung beganFortsetzung auf Seite 5
«Es ist ein absoluter Glücksfall», sagt
Bruno Weder. Für den Regensdorfer
Sozialvorstand hat das Jahr sehr gut
begonnen. Anders als ursprünglich
geplant, muss er die 35 zusätzlichen
Asylbewerber, die der Kanton der
Furttaler Gemeinde nun überwiesen
hat, nicht in der Zivilschutzanlage
unterbringen. «Eine Liegenschaftsbesitzerin hat uns Ende letzten Jahres
ein grosses Einfamilienhaus mit Einliegerwohnung zur vorübergehenden
Nutzung angeboten», sagt Weder.
Tatsächlich ist die Mietliegenschaft für die Gemeinde Regensdorf
bares Geld wert. «Die Unterbringung
der Asylbewerber in einer Zivilschutzanlage hätte uns sehr viel Geld
gekostet.» Wie viel, weiss man in Bülach, wo in dieser Woche 38 Asylbewerber in eine Zivilschutzanlage einziehen müssen. Stadtrat Ruedi Menzi
spricht von monatlich 50 000 Franken, die für die Stadt Bülach zusätzlich anfallen. Ein Grund für die Mehrkosten ist beispielsweise der 24-Stunden-Sicherheitsdienst, den die Stadt
selber berappen muss. Anders in Re-
Positiv reagiert hat auch die Nachbarschaft. «Einige zeigten sich bereit,
mit Möbeln, Kleidern und Spielsachen auszuhelfen, andere haben angeboten, Deutschkurse zu erteilen»,
sagt Weder weiter. Im Einfamilienhaus in Watt kann ein Drittel der zusätzlichen Asylbewerber untergebracht werden. Weder: «Im Erdgeschoss befindet sich eine Frauen-WG,
im Obergeschoss sind zwei Familien
untergebracht.» Für die restlichen
Eritreer, Syrer, Ägypter und Afghani
konnten anderswo Wohnungen oder
Zimmer gefunden werden.
Obwohl die Raumnot in Regensdorf vorübergehend gelöst ist, will
die Gemeinde das Containerdorf dennoch ausbauen. Grund: Das Einfamilienhaus steht dem Sozialamt nur für
anderthalb Jahre zur Verfügung.
Dann soll es einem Neubau weichen.
Der Regensdorfer Sozialvorstand
geht nicht davon aus, dass sich bis
dahin die Flüchtlingssituation entspannt hat.
So leben die Flüchtlinge in Kloten
Seite 5
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2
Wochenspiegel
Nr. 2
TRIBÜNE
13. Januar 2016
GASTKOMMENTAR
PRESSESCHAU
Von der bedrohlichen Auswahl
Ursula Fehr *
Eglisau ist bekanntlich mit grossen
Einkaufsläden an der Peripherie gesegnet und muss deshalb schauen,
dass es die wenigen kleinen Läden
im Städtli nicht verliert. Denn Coop
und Migros haben trotz Widerständen ihre Standorte gewechselt und
stehen jetzt dicht vereint. Das ergibt
weder Synergien noch sonstige Vorteile. Aber spassige Begebenheiten
und Erkenntnisse.
So treffe ich ein älteres Paar im
Coop vor dem Gestell mit den verschiedensten Formen von abgepacktem Teig. Die Frau schimpft hörbar
über die sinnlos grosse Auswahl, in
der sie sich nicht zurechtfindet, und
ihr Mann steht teilnahmslos – unter
seiner Mütze leicht geduckt – daneben und schweigt.
Das nimmt sie ihm nun zunehmend übel, stupst ihn und zetert:
«Du bisch mir aber gar kei Hilf,
stohsch do wie dehei und machsch
nüt und seisch nüt. Warum han i dich
überhaupt mitgnoh?»
Er meint: «Mach, was willsch, wie
immer, und loh mich in Rueh.» Sie
fragt nach: «Wele Teig söll i neh? Es
isch alles so chli geschriebe, und i ha
mini Brülle vergässe.»
Jetzt hat mich der Mann entdeckt,
und bereitwillig macht er mir Platz.
Und nun kommt mein Part. Mit der
Lesebrille bewaffnet, lese ich vor:
«Pizza-, Blätter-, Kuchen-, Flammkuchen- oder Mürbeteig, rustico oder
hell, rund oder eckig, doppelt oder
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«Was machen ich und
Gleichgesinnte, wenn es
nur noch grosse Zentren
gibt? Auswandern?»
einfach, bio oder glutenfrei.» Die entsprechenden Pakete strecke ich dabei
der Frau entgegen. Sie fragt nach
den Preisen, und der Mann findet
seine Sprache wieder und doppelt
nach: «Und denn chunnt no s Benzin
dezue.» Das scheint ein heikler Punkt
zu sein, denn nun schreit die Frau
bedrohlich laut:» Jetz goni hei und
mache de Teig sälber», und der
Mann verstummt.
Für mich die Gelegenheit, das
brummende Paar wieder alleinzulassen und mich meinem Einkaufsproblem zu widmen. Ich suche nämlich
neue Halogen-Lämpchen, werde jedoch nicht fündig. «20W, 255 Lumen,
G4, 12V, 2700K, warm white,
CRI100, 21kWh/1000h» steht unter
anderem auf dem Zettel. Gäbe es
doch irgendwo eine Menschenseele,
die Bescheid wüsste. Doch die Kassierin kann es nicht sein, sie verschwindet hinter der Schlange von
Wartenden. Also noch etwas Katzenfutter. Doch wer um Himmels willen
soll das alles kaufen und fressen: Dosen, Säckchen, Päckchen, Fleisch in
Sauce oder Terrine, Würstchen und
Trockenfutter. Für die Junioren bis
zu den Senioren 7 plus? Wieder muss
ich die Brille nehmen.
Draussen treffe ich das mürrische
Paar ohne Einkäufe. Sie steigen in ihren Fiat-Panda, und ich höre sie
noch lästern: «Was söll i jetz mit dere
Schibe (CD) vo dene Schwizer Goofe,
wo mir die jungi Frau gäh hät, wil sie
scho drü hät?» «Einem geschenkten
Gaul schaut man nicht ins Maul»,
meint ihr Mann.
Ich bin mir da plötzlich nicht
mehr so sicher. Warum diese Auswahl an Möglichkeiten, wenn sie uns
eher erdrückt als beglückt? Machen
Geschenke in mehrfacher Ausführung dies wieder wett? Warum fehlt
das Wichtigste: Beratung und Orientierung? Ist das Absicht? Oder Unvermögen? Fühle ich mich deshalb nur
noch in kleinen Läden wohl? Und
was machem ich und Gleichgesinnte,
wenn es nur noch grosse Zentren
gibt? Auswandern? Oder lassen wir
dann die «Schwizer Goofe» für uns
einkaufen?
* Ursula Fehr ist Autorin und Gemeindepräsidentin von Eglisau,
Flughafen: Jahrelang hat Spotter Andy Ruesch gratis am Flughafen filmen dürfen. Nun müsste er zahlen.
Dies berichtet der «Tagesanzeiger».
Andy Rueschs Facebook-Fans und
Youtube-Abonnenten sind sauer. Sieben Jahre lang erfreuten sie sich an
seinen Aufnahmen der Fliegerei in
Kloten. Seit Ende letzten Jahres ist
damit Schluss. Der Flughafen verlangt von ihm, dass er für seine Aufnahmen Tausende Franken berappt.
Für Flugzeug-Spotter Ruesch bedeutet dies das Ende einer Ära. «Wir
sind ein Non-Profit-Unternehmen,
wir haben diese Filme aus Freude an
der Aviatik gemacht. Aber diese hohen Gebühren können wir nicht zahlen.» Die Hobbyfilmcrew müsste für
einen achtstündigen Dreh von sechs
Uhr früh bis zwei Uhr mittags über
3000 Franken zahlen.
Dass Hobbyfilmer Ruesch neuerdings
diese Gebühren zahlen muss, findet
Flughafensprecherin Sonja Zöchling
korrekt: «Wir sind Herrn Ruesch jahrelang entgegengekommen und waren der Meinung, sein Arbeitgeber
habe ihm den Auftrag dazu erteilt,
weshalb wir ihm die Gebühren erlassen haben.» Man habe dann realisiert, dass er und seine Filmcrew
sehr oft filmten, und zwar aus rein
privatem Interesse, ohne Auftrag.
Laut Zöchling habe man deshalb
nach Rücksprache mit der Sicherheitsabteilung entschieden, dass er
die Filmaufnahmen künftig offiziell
anmelden müsse.
Kanton
Zürich:
Der Kanton Zürich
führt ab Sommer
die Basisschrift anstelle der Schnüerlischrift ein. Dies
berichtet «20 Minu-
ten online».
Die Schnüerlischrift: Dieses konsequente Verbinden aller Buchstaben
mit schwungvollen Strichen, etwa
von einem N zu einem R, das ist in
den Volksschulen des Kantons Zürich
bald vorbei. Ab dem Schuljahr 2016/
17 lernen die Schülerinnen und
Schüler neu die Basisschrift. Sie ist
näher an der Blockschrift, klar,
schnörkellos und erlaubt es, effizient
und zügig zu schreiben.
Die Schnüerlischrift: Dieses konsequente Verbinden aller Buchstaben
mit schwungvollen Strichen, etwa
von einem N zu einem R, das ist in
den Volksschulen des Kantons Zürich
bald vorbei. Ab dem Schuljahr 2016/
17 lernen die Schülerinnen und
Schüler neu die Basisschrift. Sie ist
näher an der Blockschrift, klar,
schnörkellos und erlaubt es, effizient
und zügig zu schreiben.
Der Lehrmittelverlag Zürich überarbeitet gegenwärtig die «ABC»Schreibhefte 1, 2 und 3. Sie werden
künftig in der Schweizer Basisschrift
zur Verfügung stehen. Überdies bietet die Zürcher Arbeitsgemeinschaft
für Weiterbildung von Lehrpersonen
ab April Weiterbildungskurse an.
Erstklässler, die diesen Sommer starten, werden bereits die neue Basisschrift erlernen. Jene, die etwa in die
3. Primarschulklasse kommen, bleiben bei der Schnüerlischrift.
BRENNPUNKT
Wochenspiegel
Nr. 2
13. Januar 2016
3
«Die Unternehmen bluten langsam aus»
Die Aufhebung des Mindestkurses vor einem Jahr hat
die Metallbaubranche hart
getroffen. 3000 Stellen
gingen verloren. Swissmechanic-Direktor Oliver Müller
sagt, wie die Zukunft der
Branche aussieht.
ben aber beinahe so hoch wie in
Deutschland. Es kann einerseits nicht
sein, dass der Staat weiter aufgebaut
wird und von den Unternehmen
mehr Mittel verlangt, die Unternehmen andererseits aber nichts vom
Staat erhalten.
Aber der Staat ist doch schlank?
Die Aussage, in der Schweiz bestehe
ein schlanker Staat mit geringen Abgaben und einer liberalen Gesetzgebung, deshalb müssten sich Unternehmen selber helfen, galt vielleicht
vor 20 Jahren. Heute ist es so, dass
der Staat mehr und mehr aufgebläht
wird, was auch an den vielen neuen
Vorschriften sichtbar wird. Ein aufgeblähter Staat schwächt aber unsere
Position im internationalen Vergleich.
Daniel Jaggi
Übermorgen vor einem Jahr, am 15.
Januar 2015, hat die Nationalbank
den Mindestkurs des Schweizer
Frankens nach drei Jahren aufgehoben. Quasi über Nacht galten die 1.20
Franken pro Euro nicht mehr. Der
Frankenkurs explodierte mit gravierenden Folgen für exportorientierte
Unternehmen: Ihre Produkte waren
plötzlich rund 10 Prozent teurer. Für
den Freiensteiner Oliver Müller, Direktor von Swissmechanic, dem Verband der Kleinunternehmen in der
Maschinen-, Elektro- und MetallBranche, ein Schock, der noch länger
anhalten wird, wie er sagt.
Oliver Müller, mit der Aufhebung des
Mindestkurses befürchteten viele exportorientierte Unternehmen Schlimmes.
Ist es so gekommen?
Ja, vor allem wurde eine schwierige
Situation noch schwieriger gemacht.
Allerdings ist die Wirkung nicht wie
bei einem Herzinfarkt ...
... sondern?
Sie entspricht mehr einer langsamen
Vergiftung. Unser grosses Problem in
vielen kleinen und mittelständischen
Unternehmen ist die schlechte Ertragslage.
Das heisst, die Marge ist klein?
Genau. Zwar können die laufenden
Ausgaben beglichen werden, aber es
fehlt das Geld für Rückstellungen für
Investitionen. Die Folge: Die Unternehmen bluten langsam aus. Das
trifft besonders jene, die beispielsweise ihre Maschinen alle fünf Jahre
erneuern müssen, weil der technologische Fortschritt sie dazu zwingt.
Ohne Rückstellungen fehlt das Geld
für neue Maschinen. Die Folge: Irgendwann sind sie deshalb nicht
mehr konkurrenzfähig.
Die «Vergiftung», von der Sie sprechen,
hat bis letzten Herbst 3000 Stellen gekostet. Sie haben sogar gesagt, die Zahl
würde sich noch verdoppeln. Ist es so
gekommen?
Es war eine Hochrechnung. Fakt ist
aber: Durch die Frankenaufwertung
sind die Margen noch kleiner geworden. Ein Unternehmen kann diesen
Verlust nur durch eine Steigerung der
Produktivität ausgleichen. Das bedeutet beispielsweise, dass in einem Betrieb mit 30 Angestellten die gleiche
Arbeit fortan mit 28 Angestellten
möglich sein muss.
Ein Personalabbau ist also zwingend?
Es gibt nur zwei Möglichkeiten. Entweder man produziert 10 Prozent
mehr, was bei einem stagnierenden
Markt schwierig ist, oder man produziert 10 Prozent günstiger. Günstiger
machen kann man Produkte nur,
wenn man Angestellte abbaut und
die verbleibenden mehr arbeiten.
Das ist nach dem 15. Januar passiert?
Genau. Viele Unternehmen haben
ein, zwei Angestellte abgebaut, um
den Margenverlust zu kompensieren.
Betrachten wir die Anzahl unserer
1400 Mitglieder, dann gibt es keine
signifikante Veränderung. Das heisst,
die Zahl der Betriebe ist trotz dem
zusätzlich schwierigen Umfeld in etwa gleich geblieben.
Wo könnte der Staat die Rahmenbedingungen denn verbessern?
Lifte sind ein gutes Beispiel. In der
Schweiz muss ein Unternehmen seine Lifte in der Firma regelmässig
prüfen lassen. Das kostet Geld. Lichtenstein geht einen anderen Weg: Sie
haben die periodischen Liftkontrollen
abgeschafft. Nun ist ein Unternehmer
selber verantwortlich, dass sein Lift
funktioniert. Warum ist das nicht bei
uns möglich? Es wäre eine Entlastung.
«Nicht alle haben die Hausaufgaben gemacht»: Swissmechanic-Direktor Oliver Müller.
Aber Fakt ist auch, dass eine Korrektur
durch die Nationalbank irgendwann erfolgen würde. Haben viele einfach geschlafen und nichts getan?
In der Tendenz wussten alle, dass
dies geschehen wird. Das Entscheidende geschah aber schon 2011, als
mit der Stützung des Schweizer
Frankens begonnen wurde. Das gab
für die Unternehmen eine Entlastung.
Die meisten haben in diesen drei
Jahren reagiert und ihre Betriebe reorganisiert und weiter auf Effizienz
getrimmt. Es war wie bei einer Bergwanderung: Man hatte den ersten
Anstieg geschafft und hoffte nun vor
dem Schlussanstieg, auf der Alp etwas gemütlicher marschieren zu können. Doch genau dann, als man die
Alp erreichte, kam die Aufhebung
des Mindestkurses und es ging genau
gleich schwierig weiter.
Zu Swissmechanic gehören Kleinbetriebe
der Maschinen-, Elektro- und Metallbranche. Welche Branche wurde hauptsächlich durchgeschüttelt?
Es ist keine Frage der Branche, sondern vielmehr eine Frage der Unternehmensgrösse und des Exportanteils. Wir haben auch Firmen, die
von der Aufhebung des Mindestkurses kaum etwas gespürt haben. Vielleicht auch, weil sie in den drei Jahren neue Märkte gefunden und neue
Kundenbeziehungen aufgebaut haben.
Provokativ gesagt, könnte man auch behaupten, der 15. Januar hat eine notwendige Strukturbereinigung beschleunigt.
Was nötig ist, ist immer schwer zu
sagen.
Aber Sie sehen doch in die Betriebe hinein?
Es hat sicher solche, die diesen speziellen Rahmenbedingungen zum Opfer
fallen werden. Aber was bei uns zum
Opfer fällt, ist in Deutschland möglicherweise noch ganz gut unterwegs.
Das heisst: Die Anforderungen an die
Schweizer Unternehmer sind extrem
hoch. Zudem wird es immer schwieriger, einfache Arbeiten für weniger
gut Ausgebildete zu finden und damit
noch Geld zu verdienen.
Also sollte die Produktion ins Ausland
verlegt werden. 18 Prozent Ihrer Mitglie-
Der Verband
Swissmechanic ist nach eigenen
Angaben der führende Arbeitgeberverband der KMU in der Maschinen-, Elektro- und MetallBranche, der sogenannten MEMBranche. Dem Verband sind 1400
Betriebe angeschlossenen. Sie beschäftigen rund 70 000 Mitarbeitende und 6000 Lernende und generieren ein jährliches Umsatzvolumen von rund 15 Milliarden
Franken. Der Verband ist in 15
regionale Sektionen aufgeteilt und
verfügt in Weinfelden über ein
nationales
Dienstleistungszentrum. Mehr zum Verband unter
www.swissmechanic.ch.
der planen dies. Ist das die Lösung?
Wenn wir von Strukturbereinigung
sprechen und damit eine Anpassung
an den Markt meinen, dann ist das
eine der möglichen Lösungen. Zeitungsmeldungen der letzten Monate
über internationale Konzerne machen dies deutlich. Aus betriebswirtschaftaftlicher Sicht macht es Sinn.
Ist das für die vielen Kleinunternehmen
überhaupt möglich?
Für viele wird es schwer möglich
sein. Aber grössere Betriebe, mit
vielleicht 50 Angestellten, überlegen
sich das.
Was betriebswirtschaftlich logisch erscheint, ist aber mit einem grossen Aufwand und vielen Unwägbarkeiten verbunden.
Auf jeden Fall. Aber selbst Zulieferer
im Inland müssen sich neu aufstellen.
Ein Beispiel: Ein Winterthurer Grossunternehmen baut seine Maschinen
in Töss zusammen, allerdings kommen die Komponenten aus Asien.
Bislang hat auch ein Kleinunternehmen aus Winterthur Komponenten
nach Töss geliefert. Wird der Einkauf
der Komponenten aber nach Asien
verlagert, weil von dort die meisten
Komponenten kommen, dann kann
es dem Unterländer Kleinunternehmen passieren, dass er seine Teile in
Schanghai verkaufen muss.
Das heisst?
Er muss künftig regelmässig nach
China reisen, um seine Teile zu ver-
Foto: Daniel Jaggi
kaufen. Damit sein 30-Mann-Betrieb
dennoch weiterläuft, benötigt er zusätzlich einen Geschäftsführer. Das
sind die neuen Herausforderungen.
Das heisst, es braucht auch in kleinen
Unternehmen neue Organisationsstrukturen.
Genau. Und sie sind, wie im Beispiel
gesehen, nicht kostenneutral. Aber
um mittel- und langfristig konkurrenzfähig zu sein, muss man sich
jetzt strategisch neu aufstellen. Und
genau hier machen längst nicht alle
Kleinunternehmen ihre Hausaufgaben. Aber wer nichts macht, ist irgendwann weg.
Kleinunternehmen können nicht ständig
mit Innovationen aufwarten und sich so
am Markt behaupten. Wo liegen denn ihre Chancen?
Die Innovationen finden täglich statt,
nämlich dort, wo die Fertigung von
schwierigen Teilen gefragt ist. Weil es
sich dabei um Klein- und Kleinstserien handelt, müssen die Unternehmer einen Weg finden, ein Werkstück
so herzustellen, dass es betriebswirtschaftlich und technisch auf Anhieb
funktioniert. Darin liegt für Kleinunternehmen eine der Chance.
Swissmechanic fordert von der Politik
eine Verbesserung der Rahmenbedingungen. Was ist darunter zu verstehen?
Wir haben seit vielen Jahren eine
Tendenz, die Errungenschaften im
Bereich Arbeitsrecht oder sozialer
Absicherung vom Ausland zum
schweizerischen Standard zu machen. Dazu muss man wissen, dass
unsere liberale Wirtschaftsordnung
mit tiefen Steuern bislang ein Wettbewerbsvorteil war. Wollen wir gleich
werden wie die anderen, dann vergeben wir uns diesen Wettbewerbsvorteil.
Aber dieser Vorteil geht doch auf Kosten
der Arbeitnehmer?
Es kann aber auch nicht sein, dass
die Industrie nur liefert und hierfür
keine Gegenleistung erhält.
Was heisst das konkret?
Beispielsweise verwehrt uns der
Staat finanzielle Unterstützung bei
Messeauftritten im Ausland. In
Deutschland ist das gang und gäbe.
Mittlerweile sind unsere Steuerabga-
... wo gäbe es noch Handlungsbedarf?
Es ist unbestritten, dass wir die Ausbildung unserer Mitarbeiter selber finanzieren. Das gilt auch für die fachlich höhere Meisterausbildung. Sie
kostet rund 30 000 Franken und
wird häufig vom Betrieb finanziert.
Da stellt sich die Frage, warum der
Staat diese Ausbildungen nicht grosszügiger unterstützt. Denn andererseits ist es so, dass Unternehmen, die
vor allem akademisch ausgebildete
Mitarbeiter beschäftigten, für deren
Ausbildung an den Hochschulen
nichts bezahlen müssen.
Sie wünschen sich auch ein aktiveres Engagement des Staats bei finanziellen
Hilfen für Unternehmen. Warum?
Weil von den Banken hier nichts zu
erwarten ist, denn gerade in schwierigen Zeiten erhöhen sie die Zinssätze, weil ihr Risiko steigt. Günstige
staatliche Darlehen wären eine Möglichkeit, die Rahmenbedingungen zu
verbessern.
Diese Forderungen gehen ja in Richtung
Bauernpolitik.
Keineswegs. Es soll nicht so werden
wie in der Landwirtschaft, wo die
staatliche Hilfe teilweise Bestandteil
des Businessplans ist.
Zur Person
Oliver Müller, 51, verheiratet, Vater von vier Kindern, wohnt in
Freienstein. Er ist seit drei Jahren Direktor von Swissmechanic.
Er verfügt über eine höhere Fachausbildung im Maschinenbau.
Müller war lange Jahre im familieneigenen Unternehmen, der
Paul Müller + Sohn AG in Rorbas,
als Leiter Vertrieb und Technik
tätig. Nach dem Verkauf des Unternehmens an die Bernex Gruppe im Saurer-Konzern wurde er
dessen Geschäftsführer. Später
leitete er als Geschäftsleitungsmitglied den internationalen Vertrieb der Gruppe. Nach dem
Wechsel zum Verband blieb Müller Mitglied im Verwaltungsrat
der Oltener Bernex Gruppe.
Oliver Müller gehört zudem
seit neun Jahren dem Gemeinderat von Freienstein-Teufen an,
den er seit 2014 präsidiert.
4
Wochenspiegel
Nr. 2
13. Januar
KULTUR
Eine Schublade voller Schätze
Mit der Ausstellung «Andy
Warhol. – The life years
1949–1959» präsentiert
die Graphische Sammlung
der ETH Werke aus dem
Nachlass von Andy Warhol.
Die Zeichnungen dokumentieren eindrucksvoll den
Anfang seiner künstlerischen Karriere.
Elke Baumann
Fällt der Name Andy Warhol, hat man
farbige Bilder wie «25-mal Marilyn
Monroe nebeneinander» vor Augen.
Aber Warhol (1928–1987) war mehr –
viel mehr. Bevor er zur Schlüsselfigur
der Pop-Art wird, studierte er Malerei, Gebrauchsgrafik und Design.
In New York lebt er anfänglich von
Gelegenheitsarbeiten als Industrieund Werbegrafiker, experimentiert
mit den unterschiedlichsten Techniken und Ausdrucksformen und lässt
sich vor allem durch die Bildsprache
des legendären «LIFE»-Magazins (20
Cents!) inspirieren. Zudem entwickelt
Warhol eine Kopiertechnik, die sogenannte «blotted-line», bei der eine
Tintenzeichnung mit einfacher Drucktechnik auf ein neues Blatt übertragen
wird.
The Roaring Fifties
Andy Warhol hat sich von der schillernden und schicken Welt der Fifties
inspirieren lassen. Er fotografiert,
filmt und zeichnet, versucht sich als
Maler, Buchautor, Musikproduzent
und wird zum Porträtisten von Stars
und Sternchen. Auf sogenannten «Colouring Partys» lädt Warhol Freunde
ein, seine einfarbigen Bilder bunt
auszumalen. Warhols Karriere als
Pop-Art-Künstler beginnt Anfang der
1960er-Jahre, als er Alltagsgegenstände wie Suppendosen, Coca-ColaFlaschen, Waschmittelverpackungen
etc. reproduziert und zu Kunstwerken
macht. Andy Warhol, dessen Credo
«Making money is art, and working is
art and good business is the best art»
lautet, erhebt damit die Kunst zur absoluten Ware. Als 2011 der Münchner
Kunsthändler Daniel Blau unter dem
umfangreichen Nachlass von Andy
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Eines der Warhol-Werke.
Foto: zvg.
Warhol ein ungeordnetes Papierbündel Skizzen, Fragmente, Zeichnungen
und Studien «entdeckt», ist das Staunen gross. An die 400 sehr einfache
Strichzeichnungen aus den 1950erJahren waren unter «Archivmaterial»
abgelegt worden und schlummerten
in Metallschubladen dahin. Aus Spargründen befinden sich viele der Entwürfe auf mehreren Blättern. Einige
wurden mit braunen Klebebandfetzen
im Nachhinein zusammengefügt, andere, gezeichnet auf Zeichenblöcken,
vom Künstler unachtsam herausgerissen. Mit diesen frühen Zeichnungen
hat Andy Warhol den Grundstein für
sein gesamtes weiteres Schaffen gelegt. Der überraschende Fund zeigt
die Facetten eines der wohl bekanntesten Künstler der zweiten Hälfte des
20. Jahrhunderts.
Gezeichneter Alltag
Die Ausstellung präsentiert 78 Arbeiten, an die 30 Ausgaben des Magazins «LIFE» sowie einige Originalfotografien aus den Jahren 1949 bis
1959. Herausragende Beispiele der
von Warhol entwickelten «blotted-line» zeigen die Gegenüberstellung zu
den verwendeten Vorlagen, dazu ermöglicht ein Touchscreen, «LIFE»-Covers und -Fotografien mit den Originalen zu vergleichen.
Ausstellung bis Sonntag 17. Januar. Öffnungszeiten: täglich, inkl. Sa und So, 10
bis 16.45 Uhr. Eintritt frei. Zur Ausstellung ist ein Buch erschienen: «Andy Warhol. – The life years 1949–1959», 35 Franken.
Wochenspiegel
POLITIK
Deutschschweizer
Basisschrift wird
die neue Schulschrift
Der Zürcher Bildungsrat hat beschlossen, die Empfehlung der Deutschweizer
ErziehungsdirektorenKonferenz zu übernehmen. Damit erfolgt die Einführung der Deutschschweizer Basisschrift im Kanton Zürich ab Schuljahr 2016/17 mit einer
Übergangszeit von zwei Jahren, wie
der Regierungsrat in einer Mitteilung
schreibt. Die Deutschschweizer Erziehungsdirektoren-Konferenz
hat
am 31. Oktober 2014 den Deutschschweizer Kantonen eine koordinierte Umstellung auf die teilverbundene
Basisschrift empfohlen. Sie stützte
sich dabei auf den Bericht ihrer Arbeitsgruppe. Die Umstellung soll auf
jene Form der Basisschrift erfolgen,
die im Kanton Luzern seit einigen
Jahren erfolgreich unterrichtet wird.
Die Basisschrift ist eine klare,
schnörkellose Schrift, die es erlaubt,
effizient und zügig zu schreiben. Anders als bei der Schweizer Schulschrift entfällt der Zwang, die Buchstaben zu verbinden. Der Lehrmittelverlag Zürich überarbeitet gegenwärtig die «ABC»-Schreibhefte 1, 2 und
3. Sie werden künftig in der Schweizer Basisschrift zur Verfügung stehen.
Die Zürcher Arbeitsgemeinschaft
für Weiterbildung von Lehrpersonen
bietet ab April in Zusammenarbeit
mit dem Autor der «ABC»-Schreibhefte erste Weiterbildungskurse für
interessierte
Lehrpersonen
und
Schulhausteams an. (pd.)
Polizei vertreibt
Dämmerungseinbrecher
Fortsetzung von Seite 1
gener Einbrüche und nutzt dabei die
Tatsache, dass Einbrecher häufig
mehrmals in der gleichen Gegend aktiv sind. Was wie Science-Fiction
tönt, kennen auch andere Polizeikorps. Die Kantonspolizei Aargau
beispielsweise nutzt eine Software,
die sich «Precobs» nennt. Nach der
einjährigen Testphase sagte KapoSprecher Roland Pfister Mitte Dezember gegenüber der «Aargauer Zeitung»: «Im Bereich des Wohnungseinbruchdiebstahls hat Precobs mitgeholfen, die Einbruchszahlen zu reduzieren.»
Welchen Anteil am Erfolg das
Zürcher Prognoseinstrument hat,
kann Polizeisprecher Beat Jost noch
nicht sagen. Er betont aber, dass es
sich nur um eines von mehreren Instrumenten handelt. Ein wichtiges Instrument seien auch die Hinweise
aus der Bevölkerung. «Sie können
uns direkt auf die Nummer 117 gemeldet werden», sagt Jost und ergänzt: «Je mehr Hinweise wir bekommen, umso effektiver können wir
handeln.»
Unterschiedliche Entwicklung
Die Einbruchszahlen sind im Kanton
Zürich seit 2010 stark rückläufig.
Wurden vor fünf Jahren noch knapp
13 400 Einbruchdiebstähle registriert, so waren es 2014 noch etwas
mehr als 10 000. Das entspricht einem Minus von 23 Prozent. Erfreulich auch die Entwicklung im Bezirk
Bülach. 2010 zählte die Polizei 1330
Einbruchdiebstähle, 2014 waren es
noch 997, also 333 Delikte weniger.
Nicht ganz so rosig stellt sich die Situation im Bezirk Dielsdorf dar: Hier
gab es 2010 712 Einbruchdiebstähle.
Die Zahl sank bis 2013 auf 610 Delikte, schnellte 2014 aber wieder auf
730 hoch, was über die ganze Periode gesehen einer Zunahme von 18
Einbruchdiebstählen oder 2,5 Prozent entspricht.
Nr. 2
13. Januar 2016
5
30 Flüchtlinge im «Dorfnest» einquartiert
Kloten hat eine Zivilschutzanlage für Asylbewerber geöffnet. Für rund drei Monate ist die Unterkunft die
neue Bleibe von 30 jungen
Eritreer und Afghanen.
Silvana Schreier
30 junge Männer, 2 Nationen, eine
Zivilschutzanlage: Seit Anfang vergangener Woche beherbergt das
«Dorfnest» in Kloten Asylbewerber.
Ohne Familie, ohne Hab und Gut
flüchteten sie in die Schweiz. Sie
kommen aus Eritrea oder Afghanistan. Ihr Status: N. Sie stecken also
noch im Asylverfahren. Wohnen dürfen sie in der Schweiz, arbeiten aber
nicht. Ob sie Asyl erhalten, ist ungewiss.
«Wir geben ihnen das Gastrecht»
Grelle Neonröhren ersetzen in den
niedrigen Räumen der Zivilschutzanlage das Tageslicht. Die Wände in
blassem Gelb gehalten, die Türen in
Orange und Olivgrün. Der graue Teppich zieht sich vom Aufenthaltsraum
bis in die Schlafsäle. Die Matratzen
der 140 dreistöckigen Etagenbetten
haben eine Breite von 70 Zentimetern. Damit die Bewohner nicht zu
sehr eingeengt werden, sind nur
knapp 50 Betten belegt.
Anfang November erfuhr die
Stadt Kloten, dass zusätzliche 30
Asylbewerber untergebracht werden
müssen. Vor und über die Weihnachtstage arbeiteten Zivilschutz,
Stadtrat, Kirchen und Feuerwehr mit
Hochdruck daran, die Unterkunft für
die Neuankömmlinge herzurichten.
«Nur diese Zivilschutzanlage in Klo-
In den blassgelben Schlafräumen verbringen diese beiden Afghanen die Nächte der nächsten Wochen.
ten taugt für eine Unterbringung
über längere Zeit», erklärt Gaby Kuratli, CVP-Stadträtin und zuständig
für den Bereich Soziales. Trotzdem
hätten mehrere Arbeiten erledigt
werden müssen. So benötigte die Unterkunft unter anderem einen grösseren und leistungsfähigeren Boiler,
zwei Waschmaschinen und mehrere
Feuermelder.
Die
Asyl-Organisation
Zürich
(AOZ) übernimmt die Betreuung der
jungen Männer. Rund um die Uhr ist
jeweils mindestens ein Betreuer anwesend. Noch verbringen die Asylbewerber ihre Tage mit Schlafen, Spa-
zieren und dem Smartphone, mit
dem sie sich nach ihren Familien in
der Heimat erkundigen. Abends müssen sie um 22 Uhr zurück in der Unterkunft sein. Bald, «so schnell wie
möglich», sollen die jungen Männer
eine Tagesstruktur laut Kuratli erhalten. Bis jetzt kommunizieren die Betreuer mit Handzeichen und Gesten
mit den Asylbewerbern. Einige können ein paar Brocken Englisch. Dolmetscher würden nur für spezielle Situationen angefordert. «Ein paar haben bereits den Wunsch geäussert,
Deutschkurse zu bekommen», sagt
Silvana Kunz, Betreuerin des AOZ.
Foto: fwz.
Gemeinsam mit den Kirchgemeinden
werden Deutschunterricht und Sportangebote organisiert. Weiter soll bald
ein Töggelikasten, ein Pingpongtisch
und einige gespendete Gesellschaftsspiele eintreffen. Dinge, die die jungen Männer brauchen, um die Langeweile zu vertreiben. Rund ein Jahr
dauert die Wartezeit, bis ihr Asylentscheid feststeht. Bis dahin sind sie
geduldet: «Wir geben ihnen das Gastrecht», sagt Kuratli. Voraussichtlich
im März steht für die 30 Eritreer und
Afghanen der nächste Umzug an: Die
Containersiedlung an der Rankstrasse in Kloten wird frei.
Weniger Deutsche, dafür mehr Südländer
Seit 2009 ziehen jährlich
rund 15 000 Ausländer
in den Kanton Zürich.
Während die Einwanderung
aus Deutschland in letzter
Zeit rückläufig ist, nimmt
jene aus Italien, Portugal
und Spanien wieder zu.
Nach Inkrafttreten des Personenfreizügigkeitsabkommens im Jahr 2002
hat die Differenz zwischen Ein- und
Auswanderungen, die sogenannte
Netto-Einwanderung, in den Kanton
Zürich deutlich zugenommen. Am
höchsten war sie 2007 und 2008 mit
dem Wegfall der Kontingente für die
«alten» EU- und die EFTA-Länder,
seither hat sie sich bei etwa 15 000
Personen pro Jahr eingependelt.
Die ersten Jahre der Personenfreizügigkeit waren die Zeit der Deutschen. Deren Anteil an der Netto-Einwanderung in den Kanton Zürich
machte anfänglich rund 40 Prozent
aus. Seit 2009 ist die Wanderungs-
neben der geografischen und der
sprachlichen Nähe, die wesentliche
Ursache dafür sein. Im Gegenzug
sind deutsche und österreichische
Staatsangehörige wohl auch bei den
Arbeitgebern aufgrund ihrer Ausbildung und ihrer Muttersprache gefragt.
bilanz der Deutschen jedoch rückläufig, weil weniger von ihnen ein- und
gleichzeitig viele wieder auswandern.
Dafür kommen mehr Leute aus Italien, Portugal und Spanien. Nachdem
die Netto-Einwanderung aus dem Süden der EU bis Anfang der 2000erJahre wegen vieler Auswanderungen
noch negativ war, hat sie in den letzten Jahren ins Positive gedreht und
macht gegenwärtig rund ein Viertel
des gesamten Saldos aus. Ursache
für die Verschiebungen dürfte die unterschiedliche konjunkturelle Entwicklung in Deutschland einerseits,
in Italien, Portugal und Spanien andererseits sein.
70 Prozent wollen arbeiten
Einwanderer bevorzugen Zürich
Etwa ein Fünftel der Netto-Einwanderung in die Schweiz gilt dem Gebiet des Kantons Zürich. Weit über
diesem Schnitt liegt der Zürcher Anteil an der Netto-Einwanderung aus
Deutschland und Österreich. In den
letzten Jahren zog ein Viertel bis ein
Drittel
jener
deutschsprachigen
Nachbarn, die in die Schweiz einwanderten, in den Kanton Zürich.
Die Einwanderung aus Deutschland
ist in letzter Zeit rückläufig. F: tg.
Der deutschsprachige Kanton ist also
für Deutsche und Österreicher ein beliebter Arbeits- und Wohnort. Die
wirtschaftliche Potenz Zürichs dürfte,
ANZEIGEN
Neue Weiacher Gemeinderäte
Die stimmberechtigten Einwohner
von Weiach sind für die Vorbereitung
der Wahlen vom 28. Februar zur öffentlichen Wählerversammlung vom
Freitag, 16. Januar, um 19.30 Uhr im
Gemeindesaal eingeladen. An der
Wählerversammlung werden Wahlvorschläge aus der Bevölkerung entgegengenommen und Kandidaten haben die Möglichkeit, sich vorzustellen.
Zurzeit interessieren sich bereits
drei Kandidaten für die beiden vakanten Ämter, was eine interessante
Ausgangslage verspricht. Es wird vorausgesetzt, dass Wahlvorschläge mit
den vorgeschlagenen Kandidaten
vorgängig abgesprochen sind und die
Kandidaten an der Versammlung teilnehmen. (pd.)
Wahlversammlung Weiach: Freitag, 16.
Januar, 19.30 Uhr, Gemeindesaal.
Mit der Personenfreizügigkeit ist die
Erwerbstätigkeit zum wichtigsten
Einwanderungsgrund avanciert, es
bestehen aber je nach Herkunftsregion grosse Unterschiede. Staatsangehörige aus dem EU-/EFTA-Raum
wandern zu 70 Prozent zum Arbeiten
ein, nur ein Fünftel kommt im Rahmen des Familiennachzugs. Ganz anders die Menschen aus Drittstaaten:
Sie kommen mehrheitlich, weil sie im
Kanton Zürich bereits Familienangehörige haben. Dagegen begründet
das Aufnehmen einer Erwerbstätigkeit nur etwa 15 Prozent der NettoEinwanderung von Drittstaatsangehörigen, da nur gut ausgebildete
Fachkräfte überhaupt Zugang zum
Schweizer Arbeitsmarkt haben. (pd.)
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Wochenspiegel
Nr. 2
13. Januar 2016
VE R M I S C H TE S
Stadtmusik Bülach lädt
zur öffentlichen Probe
Auto in Embracher Tiefgarage ausgebrannt
Am Samstag, 16. Januar, von 13.30
bis 16 Uhr lädt die Stadtmusik Bülach zu einer öffentlichen Probe im
Surbersaal des Alterszentrum Grampen. Eingeladen sind alle, die Freude
an der Blasmusik haben.
Diese Probe ist Teil der Vorbereitungen für das Frühlingskonzert vom
12. und 13. März. Dabei ist zu sehen,
wie der Dirigent mit den Musikantinnen und Musikanten arbeitet und wie
sich das Korps der Stadtmusik Bülach auf ein grosses Konzert vorbereitet. Wer ein Blasinstrument oder
Schlagzeug spielt, kann an diesem
Nachmittag gerne in die Reihen der
Stadtmusik sitzen und mit seinem eigenen Instrument mitspielen.
Das Frühlingskonzert findet am
Samstag, 12. März, um 20 Uhr und
am Sonntag, 13. März, um 10.30 Uhr
im Breitisaal in Winkel statt. (pd.)
Beim Brand in einer
Tiefgarage in Embrach ist
am frühen Montagmorgen
ein Schaden von über
100 000 Franken entstanden. Verletzt wurde niemand, wie die Kantonspolizei mitteilt.
Weitere Informationen unter der Adresse
www.smbuelach.ch.
Auf den Brand aufmerksam wurde
eine Anwohnerin. Sie wurde kurz
nach 3 Uhr auf eine Rauchentwicklung im Bereich der Tiefgarage aufmerksam. Die Frau informierte in
der Folge den Hauswart. Gemeinsam
hielten sie zudem Nachschau. Dabei
drang ihnen massiver Rauch beim
Garagentor entgegen. Sie alarmierten
die Bewohner der drei Liegenschaften und die Rettungskräfte.
Die Feuerwehr Embrachertal, unterstützt durch die Stützpunktfeuerwehren von Kloten und Opfikon,
rückten mit einem Grossaufgebot
aus. Nebst der Sicherung der Treppenhäuser führten sie einen Schnellangriff unter Atemschutz in der Tiefgarage aus. Die Löschkräfte bekämpften den Brand, der bei einem
Personenwagen ausgebrochen war,
und führten den Rauch aus der Sammelgarage sowie den Treppenhäu-
Ein technischer Defekt an diesem Auto dürfte zum Brand in der Tiefgarage geführt haben.
sern ab. Das betroffene Auto brannte
vollständig aus. Rund drei Dutzend
weitere Personenwagen sowie einige
Motorräder wurden durch Russ und
Rauch beschädigt, ebenso die Tiefgarage. Die Schadenshöhe wird nach
Angaben der Kantonspolizei auf über
100 000 Franken geschätzt. Die etwa
50 evakuierten Bewohner der Mehrfamilienhäuser konnten gegen 5 Uhr
wieder in ihre Wohnungen zurückkehren. Verletzt wurde niemand.
Aufgrund der ersten Abklärungen
des Brandermittlungsdienstes der
Foto: kapo.
Kantonspolizei steht eine technische
Ursache im Vordergrund.
Nebst der Kantonspolizei Zürich
und den Feuerwehren standen vorsorglich auch ein Rettungswagen und
ein Notarzt vom Spital Bülach im
Einsatz.
Wochenspiegel
POLITIK
Nr. 2
13. Januar 2016
Furttal sucht Nachfolge
in Sekundarschulpflege
«Hand»-Sperrung hinausgezögert
Für die zurückgetretene Sarah Gretler als Mitglied der Sekundarschulpflege Regensdorf/Buchs/Dällikon, ist
eine Nachfolge für den Rest der
Amtsdauer zu wählen, wie die Schulpflege mitteilt. Wahlvorschläge seien
bis spätestens am Mittwoch, 27. Januar, beim Gemeinderat Regensdorf
einzureichen. Wählbar ist jede
stimmberechtigte Person, die ihren
politischen Wohnsitz in den Gemeinden Regensdorf, Buchs oder Dällikon
hat. Die Kandidatin oder der Kandidat muss mit Namen und Vornamen,
Geschlecht, Geburtsdatum, Beruf,
Adresse und Heimatort auf dem
Wahlvorschlag bezeichnet werden.
Die provisorischen Wahlvorschläge werden nach Ablauf der ersten
Frist veröffentlicht. Innert einer zweiten Frist von sieben Tagen können
die Vorschläge geändert, zurückgezogen oder auch neue Wahlvorschläge
eingereicht werden.
Formulare für die Wahlvorschläge
sind bei der Gemeinderatskanzlei Regensdorf, Watterstrasse 116, 8105
Regensdorf, erhältlich oder können
unter www.regensdorf.ch ausgedruckt werden. (pd.)
Die Verbindungsstrasse zwischen Buchs und Dielsdorf
soll gesperrt werden.
Geplant ist die Umsetzung
der Massnahme im März
dieses Jahres. Doch das
Fahrverbot verzögert sich.
Oberembrachs
Gemeindepräsident
ist zurückgetreten
Bernhard Haas ist aus gesundheitlichen Gründen Ende letzten Jahres
von seinem Amt als Gemeindepräsident von Oberembrach zurückgetreten. Die Ankündigung für die Ersatzwahl von einem Mitglied und dem
Präsidium für die Amtsperiode
2014–2018 erfolgt im Mitteilungsblatt
vom 22. Januar. Als amtierende Vizepräsidentin wird Verena Koch Hanselmann der Gemeinde Oberembrach
vorstehen, bis die Ersatzwahl erfolgt
ist. Bernhard Haas war rund 20 Jahre in den Behörden von Oberembrach tätig, davon beinahe 10 Jahre
als Gemeindepräsident. (pd.)
IN KÜRZE
Kinderfest
Bülach: Am Samstag, 16. Januar,
wird in der katholischen Kirche
das traditionelle, italienische Kinderfest Befana gefeiert. Hierzu
findet um 17.30 Uhr ein Familiengottesdienst statt. Anschliessend gibt es ein Nachtessen und
einen Unterhaltungsabend im
Pfarreizentrum an der Scheuchzerstrasse 1 in Bülach.
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Flavio Zwahlen
Mehrere tausend Fahrzeuge fahren
täglich den «Schleichweg», um von
Buchs nach Dielsdorf zu gelangen.
Die Folge: Durch die beiden Unterländer Dörfer rollt viel Verkehr. Bald
soll damit Schluss sein. Die sogenannte «Hand» soll für den Verkehr
gesperrt werden. Grund dafür ist der
Ausbau des Adliker Kreuzes im Juli
vergangenen Jahres. Nun sollte die
Wehntalerstrasse über ausreichend
Kapazität verfügen, um den zusätzlichen «Hand»-Verkehr aufzunehmen.
Umsetzung verzögert sich
Ziel war es, die Sperrung im März zu
vollziehen. Doch das Vorhaben
kommt bei einem Teil der Bevölke-
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rung nicht gut an. In Dielsdorf sind
zwölf Einwendungen eingetroffen.
Gemeindeschreiber Marco Renggli
sagt: «Einige Einwender melden Bedenken an, andere schlagen Projektänderungen vor.» Diese Reaktionen
aus der Bevölkerung würden nun
durch die Gemeinden Buchs und
Dielsdorf vertieft analysiert und ausgewertet, so der Gemeindeschreiber
weiter. «Somit ist es mit Sicherheit
unrealistisch, dass die Sperrung im
März erfolgt», sagt Renggli. Der Zeitpunkt der Umsetzung könne er momentan nicht abschätzen.
Sperrung mittels Pfosten
Über die Einwendungen wird nun ein
Bericht erstellt, in dem diese gesamthaft beantwortet werden. Renggli:
«Falls sinnvolle und umsetzbare Änderungsvorschläge vorhanden sind,
könnten diese ins Projekt übernommen werden.» Geplant ist eine mechanische Sperrung mittels Pfosten.
Zusätzlich zur «Hand» soll auch die
Krähstelstrasse gesperrt werden. So
will man verhindern, dass der Durchgangsverkehr auf diese Strasse ausweicht.
Ist die «Hand» bald autofrei? Einwendungen verzögern das Verbot.
F: fzw.
LESERBRIEFE
Ist ein Kinderleben
nichts mehr wert?
Zum Artikel «Keine Tempo-30-Zone
am Schleufenberg in Bülach», «Wochenspiegel» vom 6. Januar:
Leider wurden von diversen Personen und dem Eigentümer der
Schleufenberg-Überbauung die Tempo-30-Zone abgelehnt. Alle, die diese
Einsprachen eingesandt haben, sowie die Stadtverwaltung müssen sich
im Klaren sein, dass ein Kind, das im
Quartier Schleufenberg auf der Strasse durch einen Verkehrsunfall ums
Leben kommt, auch zu ihren Lasten
geht.
Bei der Verkehrszählung und
-messung wurde ein starker Verkehr
festgestellt. Ein Fahrzeug fuhr sogar
mehr als 50 Stundenkilometer.
Was bleibt, sind Fragen wie:
Wie kommt die Feuerwehr zu den
Hausnummern 10 bis 12? Warum
wurde kein Trottoir gebaut? Warum
wurde die Tiefgaragen-Ausfahrt direkt in die Einfahrt zum Mc Donald’s
bewilligt? Warum ist die Strasse zur
Schule so eng gebaut ? Warum durfte
die Überbauung im einen Gebiet realisiert werden, in dem der Boden
nicht so stabil ist? Wo sind die Patrouillen der Stadtpolizei?
Es gibt noch viele offene Fragen.
Gefährliche Strasse? Zufahrt zum Schleufenberg-Quartier in Bülach.
Aber leider ist die Handhabung in
Bülach anders geregelt, auch seitens
des Stadtrats.
Auf ein unfallfreies Jahr am
Schleufenberg, Fabrizio Arman
Evangelium von
Jesus Christus kontra
Islamisierung?
Die Islamisten-Terrorattacken der
letzten Jahre haben uns unsanft aus
dem Wohlstandsschlaf geweckt. Wir
ordnen solche Gräueltaten meist in
der Schublade des islamischen Extremismus ein und gehen zum Tagesgeschäft über. Wir klammern uns an
die Wunschvorstellung, dass der Islam eine Religion sei und es einen
«moderaten, menschlichen Islam»
gebe, und weigern uns, den Islam als
F: dj.
das zu sehen, was er in der Realität
ist: eine totalitäre, unmenschliche
Ideologie von Unterdrückung, mit
Absolutheitsanspruch, getarnt als Religion. Ja, es gibt zahlreiche säkularisierte Muslime in Europa, die sich
sehnlichst ein Leben in Freiheit, frei
von Angst, wünschen. Aber damit
stehen sie im Widerspruch zur Lehre
des Korans, der das, was wir als «Extremismus» bezeichnen, als Norm
diktiert. Es stimmt leider, auch unsere Kirchengeschichte zieht eine Blutspur hinter sich her. Nur, dieses Leid,
das von der Institution «Kirche» im
Lauf der Geschichte durch Missbrauch des Evangeliums zur Anhäufung von Macht und Geld verbrochen
wurde, steht klar im Widerspruch
zur Lehre des Evangeliums von Jesus
Christus.
Im Islam stehen leider Gewalt und
Mord gegenüber Andersdenkenden
in Übereinstimmung mit den Lehren
des Korans. Dort, wo in Schweizer
Moscheen Islam gelehrt wird, werden
eines Tages auch diejenigen Texte
des Korans rezitiert, die für IS, Boko
Haram, Hamas, Hisbollah, al-Kaida &
Co. die Grundlage bilden. Unterstützt
werden diese Möderbanden direkt
und indirekt von islamischen Regimes wie Iran, Saudi-Arabien, mit
denen der gottlos-liberale, dekadente
und blauäugige Westen lukrative Geschäfte macht und ihnen Waffen liefert. Was wir gesät haben, werden
wir ernten.
Eine grosse Zahl von bei uns lebenden Muslimen ist offen für ein
glaubwürdig gelebtes Evangelium
von Jesus Christus, das Gottes Liebe
zu uns Menschen, auch zu den Muslimen unter uns, lebendig und erlebbar macht. Erfreulicherweise gibt es
zahlreiche Beispiele von Muslimen,
die durch das Evangelium von Jesus
Christus von ihrem bisherigen Leben
unter dem Diktat der Terror-Ideologie
des Islams befreit wurden.
Wenn unsere gottlos-liberale und
dekadente Gesellschaft umkehrt und
sich neu am Evangelium von Jesus
Christus orientiert und danach lebt,
wird sie, anstelle von Verachtung,
Respekt und Achtung von Muslimen
erhalten.
Markus Wäfler, Steinmaur
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Wochenspiegel
Nr. 2
13. Januar 2016
Wochenspiegel
WIRTSCHAFT
Nr. 2
13. Januar 2016
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SZU muss massiv aufrüsten bis 2028
Gemäss einer Schwachstellenanalyse muss die
Sihltal Zürich Uetliberg
Bahn SZU AG massive
Investitionen tätigen.
Dazu nötig sind neue einstöckige Züge mit vielen
Türen und der 7,5-Minuten-Takt. Denn die Fahrgastzunahme bis 2028
beträgt bis zu 80 Prozent.
Lorenz Steinmann
Die Linien S4 Zürich HB–Sihlwald
und S10 Zürich HB–Üetliberg werden durch die Sihltal Zürich Uetliberg Bahn SZU AG betrieben. Die
Strecken sind mehrheitlich eingleisig
und weisen kurze Haltestellenabstände auf. In den Hauptverkehrszeiten (HVZ) wird heute zwischen
Zürich HB und Langnau-Gattikon
beziehungsweise Triemli ein 10-Minuten-Takt angeboten. Da auch weiterhin mit einem starken Anstieg
der Fahrgastzahlen gerechnet wird,
erwartet die SZU weitere Kapazitätsengpässe und damit auch eine weitere Verschärfung der Probleme bezüglich der Betriebsstabilität. Dies
ist einem sehr detaillierten Fachartikel in der «Schweizer Eisenbahn-Revue» zu entnehmen.
Die Doppelstockzüge verursachen Verspätungen, weil sie zu wenige Türen haben und der Ein- und Ausstieg zu lange dauert.
Fotos: mai und SZU
Die Nachfrageanalyse
Derzeit werden an einem durchschnittlichen Werktag auf dem am
stärksten belasteten Abschnitt der
S4 rund 17 000 Personen befördert,
auf jenem der S10 rund 12 000. Im
Einzugsgebiet der Bahnhöfe und
Haltestellen der SZU sind in den vergangenen Jahren sowohl die Einwohnerzahlen als auch die Beschäftigtenzahlen angestiegen. Dazu kommen Neubauquartiere wie Greencity.
Auf Anfrage sagt Marcel Geser, einer
der Studienverfasser und Leiter
Markt der SZU, dass die Finanzierung der Bahninfrastruktur neu direkt durch den Bund erfolgt. «Die
SZU hat ihre Ausbaupläne rechtzeitig beim Bund angemeldet. Wir sind
zuversichtlich, dass die Finanzierung sichergestellt werden kann.»
Grund sei die von der Schweizer
Stimmbevölkerung am 9. Februar
2014 beschlossene Vorlage zur Finanzierung und zum Ausbau der
Bahninfrastruktur, «Fabi». Das neue
Finanzierungsmodell trat per 1. Januar 2016 in Kraft. Nicht nur die Finanzierung ist herausfordernd, auch
ist grundsätzlich der Bau von zusätzlichen Doppelspurabschnitten in
dicht bebautem Siedlungsgebiet und
entlang der Sihl aufwendig.
Die Schwachstellenanalyse
Doch zurück zum Fahrgastaufkommen. Die Zahl der Fahrgäste hat allein in der Zeitperiode von 2000 bis
2010 auf der S4 um 45 Prozent, auf
der S10 um 57 Prozent zugenommen. Auch für die nächsten Jahre
wird mit einem Wachstum sowohl bei
der Bevölkerung als auch bei den Beschäftigten gerechnet. Bis 2030 werden entlang der S4 insgesamt rund
9000 zusätzliche Arbeitsplätze und
7500 zusätzliche Einwohner erwartet; entlang der S10 rechnet man mit
einem Drittel dieser Werte.
Mit einer Schwachstellenanalyse
wurden Verspätungsstatistiken ausgewertet und die Schwachstellen
kategorisiert.
Die
bedeutendsten
Schwachstellen lauten:
• Das auf der S4 eingesetzte Rollmaterial ist schwerfällig; der Anteil der
angetriebenen Radsätze ist gering,
und diese sind schlecht verteilt.
• Die Summe der planmässigen Fahr-
Nicht überall ist die Strecke doppelspurig. Auch dies führt zu Kapazitätsengpässen, die die
SZU in den nächsten Jahren optimieren muss.
und Haltezeiten zwischen Zürich
HB und Langnau-Gattikon ist seit
25 Jahren unverändert. Wegen der
Fahrgastzunahme haben sich die
tatsächlichen Haltezeiten verlängert. Dies geht auf Kosten der Fahrzeitreserven, weshalb in den
Hauptverkehrszeiten
regelmässig
Verspätungen auftreten.
• Zwischen Adliswil und LangnauGattikon sowie auf der gesamten
S10 gibt es keine beziehungsweise
nur geringe Fahrzeitreserven.
• Die Perrons sind nur wenig länger
als die Züge, die Abstände zwischen den Perronenden und Ausfahrsignalen gering. Das führt zu
eher «konservativen» Bremsmanövern, die einen Zeitverlust zur Folge haben.
• Viele Perronkanten liegen in Aussenbögen, womit die Lokomotivführer
den
Fahrgastwechsel
schlecht beobachten können.
• Die Längen der Ausweichstellen
sind knapp bemessen.
• In der Station Zürich-Binz blockieren Fahrgäste, die erst nach dem
Öffnen der Barriere heraneilen,
die Türen und verlängern so die
Haltezeiten.
• Fahr- und Haltezeitverlängerungen
führen zu vermehrten Verspätungsübertragungen.
• Wegen der ungenügenden betrieblichen Flexibilität ist eine ausreichende Beförderungskapazität in
den Spitzenzeiten mittel- bis langfristig nicht mehr sichergestellt.
Kurz- und mittelfristige Lösungen
Aus dieser Schwachstellenanalyse
wurden verschiedene Lösungsansätze abgeleitet:
• Videoüberwachung/Türraumüberwachung zur Reduktion der Haltezeiten
• Entfernen des Kioskgebäudes in
Zürich HB zur Entschärfung der
Engpässe und Verbesserung der
Personenströme auf dem Perron
• Anhebung der Streckengeschwindigkeiten auf einzelnen Abschnitten zur Reduktion der Fahrzeiten
• Anpassung der Einstiegsbereiche
bestehender Fahrzeuge mit mehr
Stehplatzzonen
• Verlegung der Haltstellen Friesenberg in den zweigleisigen Bereich
der Doppelspur Borrweg.
Ein langfristiges Konzept
Eine Analyse der vorhandenen Infrastruktur hat gezeigt, dass eine generelle Verlängerung der Perronkanten von 100 auf 125 Meter mit laut
der SZU vertretbarem Aufwand
möglich ist.
• Variante 1: Angebotskonzept wie
heute, jedoch mit 125 Meter langen Doppelstockzügen auf der S4
• Variante 2: Einsatz von einstöckigen, 125 m langen Zügen auf der
S4. Die S4 verkehrt im 7,5-Minuten-Takt, die S10 im 10-Minuten
Takt.
• Variante 3: identische Zugstypen
wie bei Variante 2, jedoch auf beiden Linien 7,5-Minuten-Takt (S4
bis Adliswil, S10 bis Binz).
Die SZU hat für die Varianten 1,
2 und 3 Simulationen für den Normalbetrieb, aber auch für drei Verspätungsszenarien durchführen lassen. Fazit: Die Varianten 1 und 3
funktionieren
aus
betrieblicher
Sicht. Die Variante 2 mit einer unterschiedlicher Vertaktung der beiden Linien und knappen Zugfolgezeiten hat sich hingegen als problematisch erwiesen.
Die Machbarkeit der Variante 2
konnte nicht nachgewiesen werden;
sie wurde daher verworfen. Die Ka-
Idealvorstellung: Die SZU möchte neues Rollmaterial
bestellen, ähnlich der S-Bahn in München.
Foto: zvg.
pazitätsberechnungen zeigen, dass
die Doppelstockzüge der Variante 1
bereits ab 2030 überbelegt sind und
keine Reserven mehr bestehen. Eine
Abwägung der Vor- und Nachteile
der beiden Varianten hat gezeigt,
dass die Vorteile der Variante 3 –
trotz zusätzlicher erforderlicher Infrastrukturinvestitionen – deutlich
überwiegen.
Angemessener Stehplatzanteil
Ein Betrieb mit 7,5-Minuten-Takt
und einstöckigen Zügen weist eine
um rund 500 Personen pro Stunde
und Richtung grössere Kapazität auf
als ein Betrieb mit 10-Minuten-Takt
und doppelstöckigen Zügen. Dazu
kommt, dass die Haltestellenabstände der S4 gering sind; ein Grossteil
der Fahrgäste nutzt die Züge auf
kurzen Abschnitten mit weniger als
zehn Minuten Fahrzeit. Für eine solche Liniencharakteristik eignen sich
einstöckige Fahrzeuge, die einen raschen Fahrgastwechsel erlauben
und einen angemessenen Stehplatzanteil aufweisen, besonders gut –
etwas, was die SBB ebenfalls als
wichtig erachten und für künftige
Rollmaterialbestellungen in der Agglomeration Zürich in Betracht ziehen.
So entspricht ein Fahrplan, der
auf einstöckigen Fahrzeugen und
Taktverdichtungen im Kernbereich
der Agglomeration basiert, dem vom
Zürcher Verkehrsverbund und von
den SBB vorgesehenen Konzept
«S-Bahn 2G» (innere S-Bahn). Dieses erlaubt eine bessere Integration
in die ZVV-Taktfamilie und ermöglicht Verbesserungen bei den Busanschlüssen.
Sehr gute Erfahrungen machen –
als eines von vielen Beispielen – die
Betreiber der S-Bahn in München
(siehe Foto). Die Strecke zwischen
Zürich HB und Sihlwald weist zudem sehr enge Bögen auf. Auch im
Hinblick auf eine Reduktion von Verschleiss
und
Unterhaltskosten
drängt sich deshalb der Einsatz von
leichterem Rollmaterial auf.
Fünf Jahre bis zur Auslieferung
Falls die Nachfrage wirklich so zunimmt wie prognostiziert, und davon ist laut Fachleuten zu fast 100
Prozent auszugehen, ist die Kapazität des heutigen Rollmaterials schon
in acht Jahren nicht mehr ausreichend. Auf Anfrage schätzt Marcel
Geser die Zeit von der Fahrzeugbestellung bis zur Auslieferung auf
fünf Jahre. Viel Zeit bleibt also nicht.
Spätestens im Jahr 2028 muss
das Angebot auf der S4 während der
Hauptverkehrszeiten vom 10- zum
7,5-Minuten-Takt verdichtet werden,
was verschiedene Infrastrukturausbauten erfordert. Im Jahr 2023, dem
spätestmöglichen Ersatzzeitpunkt für
das Rollmaterial auf der S4, wird die
Nachfragezunahme in der Abendspitzenstunde gegenüber 2011 rund
70 Prozent betragen. Laut der SZU
sollte die Kapazitätssteigerung der
Perronanlagen in Zürich HB aufgrund der zu erwartenden Fahrgastzunahme bis spätestens 2023 realisiert werden. «Es handelt sich somit
um eine angemessene, verantwortungsvolle Planung, die sich auf das
Notwendige beschränkt und auf utopische
Forderungen
verzichtet»,
schliesst der Artikel in der «Schweizer Eisenbahn-Revue».
Quelle: «Die langfristige Strategie der Sihltal Zürich Uetliberg Bahn». Autoren: Matthias Hofer (Ernst Basler + Partner AG),
Marcel Geser (SZU AG), Christian Vogt
(ZVV). Der Artikel ist in der «Schweizer
Eisenbahnrevue» 10/2015 erschienen.
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Wochenspiegel
Nr. 2
13. Januar 2016
AU TO M O B I L
Das erwartet Autofans in diesem Jahr
Jedes Jahr steht ein grosser
Reigen automobiler Neuheiten auf dem Programm.
Der Blick nach vorne zeigt:
2016 wird das Jahr der
SUV. Aber auch sonst sind
einige Leckerbissen zu
erwarten.
Toyota Prius.
Ford GT.
ihr lange erwartetes Modell wird Levante heissen. McLaren hingegen
dringt mit dem 570S und dem 540C
in tiefere Preislagen vor. Viel Neues
bei Mercedes: Neben A-Klasse-Facelift, C-Klasse-Coupé, E-Klasse- und
S-Klasse-Cabrio werden unter anderem auch der Luxusgeländewagen
GLS und das GLC-Coupé lanciert.
N wie Nissan wird die neue Generation des Pick-ups Navara lancieren.
Bei O wie Opel darf man sich auf den
neuen Insignia freuen, zudem lancieren die Rüsselsheimer einen neuen
Crossover, der Activa heissen dürfte.
Bei P wie Porsche kommt die zweite
Generation des Panamera, bei R wie
Range Rover steht die Lancierung des
weltweit ersten offenen SUV, des Evoque Cabriolet, an. S wie Seat darf
sich mit dem Tribu über ein erstes
Kompakt-SUV freuen, bei Smart wird
im Frühling das ForTwo-Cabrio auf
den Markt kommen.
Cadillac CT 6.
Dave Schneider
Der Berufsalltag von uns Autojournalisten ist eng daran geknüpft, was die
Autohersteller lancieren. Entsprechend gespannt blicken wir nach
vorn, auf das, was da kommen wird.
2016 verspricht ein guter Jahrgang
zu werden, gerade im Bereich Assistenzsysteme wird viel Spannendes
passieren – Stichwort: teilautomatisiertes Fahren. Und auch einige neue
Modellreihen lassen unseren Puls in
die Höhe schnellen; dieses Jahr wird
so mancher Leckerbissen serviert. Eine alphabetische (und unvollständige) Übersicht, worauf wir uns 2016
freuen.
Von Alfa bis Volkswagen
A wie Alfa Romeo – und da gibt es
endlich mal wieder good News. Mit
der Giulia wird die Fiat-Tochter nicht
nur einen grossen Namen reaktivieren, sondern mit bis zu 510 PS auf
der Hinterachse zu alten Werten zurückfinden. Bei B wie Bentley dreht
sich alles um den Bentayga – das erste SUV der britischen Nobelmarke.
Wir finden ihn ja, um es schmeichelnd auszudrücken, nicht gerade
sehr gelungen. Doch auf Audi-Q7Basis und mit 6-Liter-W12 mit 590
PS unter der Haube dürften uns die
Vollelektrisches SUV
Jaguar präsentiert sein erstes SUV: Mit dem F-Pace will man im beliebten Segment Marktanteile holen.
Fahreindrücke dann eines Besseren
belehren.
Bei C wie Cadillac läuft 2016 so
einiges. Die Amis wollen nun endlich
richtig Fuss fassen in Europa – und
lancieren mit ATS-V und CTS-V zwei
Powerlimousinen, die gemeinsam
1119 PS leisten. Mit dem CT6 steht
eine adrette, hochmoderne Luxuslimousine in der Pipeline – ob und
wann dieses Modell zu uns kommt,
ist allerdings noch offen. Und mit
dem XT5 wartet ein luxuriöses SUV
in den Startlöchern, das den SRX ersetzt und, so hoffen wir, in diesem
Jahr endlich auch den Weg nach Europa finden wird.
Auch der Buchstabe F wie Ford
hat 2016 einiges zu bieten. Nachdem
in diesem Jahr die Vans modernisiert
wurden, kommt nun mit dem Edge
endlich ein echtes Ford-SUV nach
Europa. Zudem werden der neue Focus RS und der exklusive GT gehörig
für Emotionen sorgen. Gleiches gilt
für H wie Honda – endlich wird die
Wiederauferstehung des NSX auf den
Markt kommen, und zwar als Hybridsportler mit 581 PS. Während I
wie Infiniti mit der neuen Baureihe
Fotos: zvg.
Q30 den Premium-Kompaktmarkt
aufmischen will, hofft man auch bei J
wie Jaguar auf stark ansteigende
Verkaufszahlen: Die Briten lancieren
nämlich mit dem F-Pace ihr erstes
SUV. Auch K wie Kia freut sich auf
ein hochbockiges Modell: Der neue
Sportage darf endlich debütieren.
Unter L wie Lexus oder Lamborghini
finden sich ebenfalls spannende Neuheiten: Die Japaner lancieren die
neue Generation des RX, die Italiener
trumpfen mit einer Oben-ohne-Version des Huracan auf. Auch M wie Maserati stösst ins SUV-Geschäft vor –
Porsche würzt den neuen Macan etwas rassiger
nen Tick handlicher an. Die Lenkung
ist sehr leichtgängig und dennoch
äusserst präzis. Natürlich ist der GTS
mit fast zwei Tonnen kein Leichtgewicht; dennoch lässt er sich auch auf
kurvenreichen Strecken sehr flott bewegen, wenn man ihn flüssig und geschmeidig führt. Die serienmässige
Stahlbremse verzögert verlässlich
bissig. Den Aufpreis für die teure Keramikanlage kann man sich getrost
sparen. Es sei denn, man bewegt den
Macan auch auf der Rennstrecke.
Doch dafür gibt es dann doch bessere
Autos.
Porsche verpasst auch dem
Macan das Kürzel GTS.
Steht das bewährte Rezept
auch dem kompakteren SUV
gut zu Gesicht?
Philipp Aeberli
Bei Porsche ist die Modellpalette klar
gegliedert: zahlreiche Varianten und
Ausprägungen jedes Modells, doch
alle fein säuberlich einsortiert wie
Grossmutters Besteckschublade. Als
Einstieg das Basismodell, wer «es
bitzeli meh» möchte, ordert den «S».
Für
Beschleunigungs-Gourmands
steht der Turbo ganz oben auf der
Liste – selbstverständlich auch als
Turbo S zu haben, für all jene, die
sich wirklich nur das Beste vom Besten gönnen. Für sportlich Ambitionierte locken die GT-Modelle, für
Vielfahrer die Diesel. So wird Stück
um Stück aus einem Modell eine ganze Palette gezimmert.
Gediegener Alltag
Zwischen den Welten
Somit sollte für jeden das Passende
dabei sein. Sollte. Denn mit den
GTS-Modellen hat Porsche eine kleine Lücke im Modellangebot gefunden
und diese gleich selbst erfolgreich belegt. Ob 911, Cayenne, Panamera
oder Boxster und Cayman: Sie alle
sind inzwischen mit den drei Buchstaben am Heck zu haben. Und die
stehen hier wie da für dasselbe Rezept. Man nehme ein S-Modell, garniere es mit etwas mehr Leistung, etwas optischem Zierrat und etwas
mehr sportlichem Talent. Fertig ist
der Lückenfüller. Sportlicher und exklusiver als das Ausgangsmodell,
aber natürlich niemals so radikal wie
ein Turbo. Und vor allem: nicht so
teuer. Für den Macan GTS heisst das:
Scharf wie Chili: Der Porsche Macan GTS ist sportlich und schnell. Fotos: zvg.
360 PS, also 20 mehr als im Macan S,
aber trotzdem noch ein Respektabstand von 50 PS zum Turbo. So
sprintet das SUV bestenfalls in glatten fünf Sekunden auf Tempo 100
und läuft bis zu 256 km/h schnell.
Auf jeden Fall mehr als ausreichend.
Handlich, sportlich, geschmeidig
Die Kraftkur steht dem doppelt aufgeladenen 3-Liter-V6 gut, vor allem
auch, weil das maximale Drehmoment von 460 auf 500 Newtonmeter
anwuchs. So fühlt sich der Macan
GTS in allen Lebenslagen eine Spur
spritziger an. Das Doppelkupplungsgetriebe tut auch hier einen hervor-
ragenden Dienst und wechselt die
Gänge blitzschnell und geschmeidig.
Wichtiger als die reinen Fahrleistungen ist beim GTS aber ohnehin
das Fahrgefühl. Das schärft Porsche
mittels dicker 295er-Reifen im 20Zoll-Format an der Hinterachse und
eines neuen Sportfahrwerks samt 15
Millimeter Tieferlegung. Die Komforteinbussen sind minim, der Zugewinn
an Dynamik aber spürbar – obwohl
der Macan ohnehin zu den sportlichsten Vertretern seiner Gattung gehört. Die optionale Luftfederung sorgt
zwar hier wie da für sehr wenig Seitenneigung in flott gefahrenen Kurven, doch fühlt sich der GTS noch ei-
Die Stärken des Macan GTS liegen
schliesslich weder im Renneinsatz
noch auf der Geländepiste, auch
wenn er wohl beides anständig bewältigen könnte. Er bewährt sich vor
allem im gediegenen Alltag. Klappenauspuff, verstellbares Luftfahrwerk
und perfekt arbeitendes Getriebe:
Von hart, laut und schnell bis ruhig
und komfortabel ist auf Knopfdruck
immer alles möglich. Die unaufdringliche Prise Sport ist durchaus eine
Überlegung wert.
Mit der neuen Modellvariante lanciert Porsche auch das neue Infotainmentsystem. Es bietet volle Smartphone-Tauglichkeit, Verkehrsdaten in
Echtzeit per Internet und einen verfeinerten Touchscreen, der nun auch
auf bekannte Fingergesten reagiert.
Natürlich macht der GTS den
schnelleren Turbo nicht überflüssig,
doch stellt er eine Alternative dar.
Kaum verwunderlich ist der Preis des
GTS: Mit 89 800 Franken liegt er
ziemlich exakt zwischen Macan S (ab
74 800 Franken) und Turbo (ab
102 300 Franken).
Auch hier ist das Porsche-Programm strikt gegliedert.
Gespannt wird die Autowelt zu T wie
Tesla schauen – dort wird heuer das
Model X erwartet, ein vollelektrisches
SUV mit einzigartigem Türkonzept.
Elektrisches gibt es auch bei Toyota –
zumindest teilelektrisch. Dort wird in
den kommenden zwölf Monaten die
neue Generation des Prius im Vordergrund stehen. Und bei V wie Volkswagen schliesslich stehen ebenfalls
zahlreiche Neuheiten auf dem Programm – mindestens eine davon, der
neue Tiguan, ist ebenfalls ein SUV.
Vor allem aber werden die Wolfsburger weiterhin an ihrem Abgasskandal
zu kauen haben. Auch das ist ein
Thema, das die Autoredaktionen
rund um den Globus in diesem Jahr
auf Trab halten wird.
AUTONEWS
Audi
Audi will in diesem Jahr über
drei Milliarden Euro investieren.
Die Hälfte davon soll in die deutschen Standorte Ingolstadt und
Neckarsulm fliessen. Die Volkswagen-Tochter will ausserdem
mehr Personal für den Bereich
der Zukunftstechnologien einstellen.
Lancia
Das UK-Auktionshaus Bonhams
versteigert am 4. Februar den ältesten noch erhaltenen Lancia
Aurelia B 24 Spider. Das Fahrzeug diente als Ausstellungsstück
für die Autosalons 1955 in Brüssel und in Genf. Erwartet wird
ein Versteigerungserlös bis 1,3
Millionen Euro.
Infiniti
Für das neue Modelljahr erhält
der Infiniti Q50 eine Kraftkur: Die
Topmotorisierung erhält einen
neu
entwickelten
3-Liter-V6Twinturbo mit 405 PS und 475
Newtonmetern.
Autofarben
28,7 Prozent der deutschen Autokäufer haben sich 2015 für die
Farben Silber/Grau entschieden.
Damit ist Silber/Grau wieder die
beliebteste Neuwagenfarbe, vor
Schwarz (27,3 Prozent) und
Weiss mit knapp 20 Prozent.
Bunte Farben folgen abgeschlagen auf den Trostplätzen.
Wochenspiegel
Nr. 2
13. Januar 2016
11
ZÜRICH INSIDE
Ursula Litmanowitsch
E-Mail: [email protected]
Paola Felix hielt eine berührende
Laudatio in der Sparte Show.
Selfie muss sein: Dominique Rinderknecht mit Partner Goek Gürsoy.
Der frühere Nati-Trainer Köbi Kuhn
mit Freundin Jadwiga im Minikleid.
Dabei: SVP-Nationalrat Claudio
Zanetti und seine Frau Andrea.
Model Sarina Arnold und Raphael
Fischer erwarten das zweite Kind.
SVP-Nationalrat Thomas Hurter und
Cornelia Stamm Hurter, Oberrichterin.
Rundschau-Mann Sandro Brotz und
Sara Bachmann von «Sara machts».
Zürcher SVP-Nationalrat Bruno Walliser mit Gattin Alexandra Bösch.
Freundinnen: Filmerin Sabine Boss
(r.) und Maskenbildnerin Bea Petri.
SRG-Generaldirektor Roger de Weck (r.) begrüsst Moritz Leuenberger, der
seit November selber im Showbiz ist. Der frühere Bundesrat hat den
Bernhard-Apéro wiederbelebt.
Bunte Gästeschar am letzten
Swiss Award im Hallenstadion
Es war der Schwanengesang unter
dem Damoklesschwert des Spardrucks. Die 13. Ausgabe des Swiss
Award von SRF war gleichzeitig
«Klappe, die letzte». Die Show mit
Glamour und Showtreppe galt jeweils
als verspätete Weihnachtsparty oder
Betriebsanlass sowie Klassenzusammenkunft der Promis. Doch nun ist
Schluss mit lustig. Die Trophäen wurden zum letzten Mal vergeben.
«Schellen-Ursli»-Regissseur Xavier
Koller holte den Award in der Sparte
Kultur ab. Kult-Rocker Polo Hofer
wurde «Schweizer des Jahres».
Moritz Leuenberger, der die
Laudatio in der Sparte Politik hielt,
hatte seine eigene Show auf dem roten Teppich. Der Charmebolzen mit
dem «Lätsch» («Mein Markenzeichen
ist mein ‹suurer Stei›») macht näm-
lich im Showbiz gerade eine steile
Karriere. Seit November moderiert
der frühere Bundesrat mit Esprit und
Leichtigkeit
den
wiederbelebten
Bernhard-Apéro. In dieser Matinee
talkt Leuenberger im Bernhard-Theater mit Gästen aus eben denselben
Sparten wie beim Swiss Award. Im
Gegensatz zum SRF, wo mit der grossen Kelle angerichtet wurde, gibt
man sich punkto Dekor beim Bernhard-Apéro allerdings bescheidener.
Leuenbergers
Direktorin
Hanna
Scheuring war mit Rigiblick-Theaterleiter Daniel Rohr ebenfalls am
Swiss Award. Rohr war von Schauspieler Bruno Ganz, der für sein Lebenswerk geehrt wurde, dazu delegiert, den Preis abzuholen. Ganz kam
nicht persönlich, weil er in Argentinien in den Ferien war.
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IMMOBILIEN
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Wochenspiegel
Nr. 2
13. Januar 2016
WWW
Wochenspiegel
Nr. 2
13. Januar 2016
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Rat & Rätsel
BUCHTIPP
Die Bibliothek Küsnacht empfiehlt:
Lebenswillen trotz
widriger Umstände
Miklós, ein junger Ungar, wird
im Juli 1945
nach Schweden
gebracht.
Er
hat das KZ Bergen-Belsen
knapp überlebt,
und sein Arzt
gibt ihm nur noch sechs Monate
zu leben. Doch Miklós möchte heiraten. Deshalb schreibt er einen
Brief an 117 junge Frauen aus seiner Heimatstadt, die wie er den
Holocaust überlebt haben und
nach Schweden in Erholungsheime gebracht wurden.
Lili, 100 km entfernt, antwortet
ihm, und Miklós weiss, dass sie
die Richtige ist. So meint er: «Es
gibt keine andere – entweder sie
oder ich sterbe.» Ein reger Briefwechsel entsteht. Jetzt müssen sie
nur noch einen Weg finden, um zu
heiraten. Diese berührende Liebesgeschichte wurde von Péter
Gárdos, dem Sohn von Miklós und
Lili, geschrieben. Er hat erst nach
dem Tod seines Vaters von der ungewöhnlichen Beziehung seiner
Eltern erfahren und ihre Briefe gelesen. «Fieber am Morgen» ist ein
kurzes und einfaches Buch. Es
zeugt vom Lebenswillen und Optimismus von Miklós, der den dramatischen Umständen trotzt.
DER GUTE RAT
HOROSKOP
Was tun, wenn die Eltern Alkoholiker sind?
Ich, eine 15-jährige Realschülerin,
bin froh, dass Weihnachten und Neujahr der Vergangenheit angehören.
Für mich bringt die Festzeit immer
unerträglichen Kummer mit sich.
Meine Eltern trinken. Die Schnapsflasche macht die Runde und vertreibt die eigentlich von allen ersehnte friedliche Geborgenheit. Ich
weiss, meine Eltern können nichts
dafür, denn sie sind beide im Heim
aufgewachsen und entbehrten viel
Liebe. Auch heute müssen sie noch
richtig «krampfen», um meinen kleinen Bruder und mich durchzubringen. Wenn sie nüchtern sind, dann
komme ich sehr gut mit den Eltern
aus, vor allem mit meiner Mutter.
Sie will sich dann auch immer Mühe
geben mit dem Alkohol. Ich möchte
ihr so gern helfen, sie trösten und
ihr beistehen. Trotzdem wird Mami
immer wieder rückfällig, vor allem
an Feiertagen. Dann habe ich Angst,
kann nicht mehr schlafen und habe
in der Schule schlechte Noten. Das
«Du bist ein
tapferes, mutiges und
mitfühlendes Mädchen»
ist umso schlimmer, weil ich Krankenpflegerin werden möchte und
noch keine Lehrstelle gefunden habe.
Zuerst: Du bist ein tapferes, mutiges, mitfühlendes Mädchen und wirst
ganz bestimmt eine sehr begabte und
geduldige Krankenpflegerin. Es gibt
eine Kontaktstelle, die genau für dich
und deine Leidensgenossen geschaf-
KREUZWORTRÄTSEL
fen wurde, nämlich die «ALATEEN»
Cramerstrasse 7, 8004 Zürich. Bitte
melde dich unverzüglich dort an. Du
bekommst dann die Möglichkeit, an
Gruppentreffen von Jugendlichen
teilzunehmen, deren Eltern auch
trinken. Dann bist du nicht mehr allein. Das gemeinsame Gespräch wird
dir helfen, deine eigenen Schuldgefühle abzubauen und selber Trost zu
finden. Man wird dir vor allem erklären, dass Alkoholismus eine Krankheit ist, die nicht von Angehörigen
kuriert werden kann.
Dieses Wissen wird dein Herz erleichtern und Möglichkeiten schaffen,
wieder mehr an dich selber zu denken und fröhlicher zu werden. Es
wird dort auch Helfer geben, die mit
deinen Eltern sprechen können. Du
allein kannst und sollst das nämlich
nicht. Deine Aufgabe ist es aber, deinen eigenen Weg zu gehen und stark
und zuversichtlich zu bleiben.
Béatrice Petrucco,
dipl. Psychologin, Kloten
Widder 21.03.–20.04.
Sie finden es nicht in Ordnung, wie Ihr
Chef mit einer anderen Person umgeht, und mischen sich ein. Das hat aber Konsequenzen, mit denen Sie kaum gerechnet haben.
Stier 21.04.–20.05.
Sie sind viel zu verliebt, um zu glauben, was Sie über Ihren Partner hören. Ein offenes Wort könnte aber trotzdem nicht
schaden und grosse Verwirrung verhindern.
Zwillinge 21.05.–21.06.
Sie sagen Ihren Lieben jetzt ganz direkt, was Sie stört. Brechen Sie aber
nicht einfach unnötig einen Streit vom Zaun,
versetzten Sie sich auch in deren Lage.
Krebs 22.06.–22.07.
Sie haben sich eine Auszeit gegönnt
und diese genossen. Jetzt warten
spannende Aufgaben auf Sie. Ein interessantes
Projekt fordert Ihre gesamte Konzentration.
Löwe 23.07.–23.08.
Wer geglaubt hat, Sie bestechen zu
können, wird jetzt rasch eines Besseren belehrt werden. Sie sind absolut integer und
lassen sich auf keine krummen Touren ein.
Jungfrau 24.08.–23.09.
Wenn Sie jetzt nicht am Ball bleiben,
verlieren Sie nach langen Anstrengungen doch noch. Das würde Ihrem Selbstbewusstsein gar nicht guttun. Halten Sie durch.
Waage 24.09.–23.10.
Im Allgemeinen sind Sie mit sich und
der Welt gerade sehr zufrieden. Deshalb dürfen Sie sich auch gerne mal verwöhnen
lassen. Etwas Wellness wäre nicht verkehrt.
Skorpion 24.10.–22.11.
Wenn Sie jetzt seltsame Begegnungen
mit fremden Menschen haben, sollten
Sie sich nicht verwirren lassen. Auch Ungewöhnliches auszuprobieren könnte nicht schaden.
Péter Gárdos: «Fieber am Morgen». Hoffmann und Campe, 2015. 253 Seiten.
Schütze 23.11.–21.12.
Wenn Sie Ihren Optimismus beibehalten, dann macht das einige momentane
körperliche Defizite wett. Bald müssen Sie aber
wieder an sich denken, um voranzukommen.
Nachschlagewerk für
Literaturliebhaber
Steinbock 22.12.–20.01.
Ein neuer Aufgabenbereich könnte im
Beruf für Sie hinzukommen. Damit haben Sie zum jetzigen Zeitpunkt nicht gerechnet.
Lassen Sie sich nicht zu sehr überfordern.
Im Vorwort des
Buchs «Gesichter der Schweizer Literatur»
hält
Roland
Erne fest: «Die
Literaturgeschichte
der
viersprachigen
Schweiz in Einzelporträts zu erfassen: Nichts weniger als dies
stand als Idee am Anfang der vorliegenden Anthologie.» In diesem
Sinn hat Charles Linsmayer 150
Kurzporträts von Schweizer Autorinnen und Autoren vom 18.
Jahrhundert bis heute geschrieben. Jede Kurzbiografie umfasst
eine Doppelseite. Im Zentrum
steht ein Zitat des Schriftstellers,
und in seinen Texten verbindet
Linsmayer biografische Angaben
mit einer einfühlsamen Würdigung. So können Literaturinteressierte einiges entdecken, zum
Beispiel über Melinda Nadj Abonji, die 2010 sowohl den deutschen
als auch den Schweizer Buchpreis
gewonnen hat. Oder sich an früher bekannte, jetzt aber in Vergessenheit geratene Autorinnen
und Autoren erinnern. Wer war
beispielsweise Ida Bindschedler,
und was hat sie geschrieben? Der
Literaturkritiker und Schriftsteller
Charles Linsmayer lebt in Zürich,
wo er auch die «Hottinger Literaturgespräche» gegründet hat.
Charles Linsmayer: «Gesichter der Schweizer
Literatur». Verlag elfundzehn, Zürich 2015.
311 Seiten.
Wassermann 21.01.–19.02.
Sie haben derzeit eine tolle Ausstrahlung, Körper und Geist sind topfit. Sie
knüpfen neue Kontakte und stehen im Mittelpunkt. Ihr Sportprogramm meistern Sie gut.
Fische 20.02.–20.03.
Alles können Sie nicht haben, das müssen Sie jetzt einsehen. Dennoch gibt es
eventuell einen Weg, wie Sie eine bestimmte
Sache aus der Schieflage retten könnten.
Die Lösung ergibt einen Appenzeller Aussichtsberg mit einem Drehrestaurant.
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Verkaufsleitung: Bruno Imhof,
Tel. +41 44 863 72 04, E-Mail [email protected]
Anzeigenberatung: Malaporn Schori,
Tel. +41 44 863 72 08, [email protected],
Beat Roth, Tel. +41 44 863 72 07,
[email protected], Antoinette Stiefel,
[email protected], Tel. +41 44 863 72 03
Susanne Hogg, Tel. +41 44 863 72 02,
[email protected]
Anzeigenverwaltung: Corinne Schelbli,
Tel. 044 913 53 62, [email protected]
Produktion: AZ Verlagsservice AG, Aarau
Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln
Adresse: Wochen-Spiegel Verlags AG,
Feldstrasse 82, 8180 Bülach, Tel.
+41 44 863 72 00, Fax +41 44 863 72 01,
E-Mail [email protected], www.wochenspiegel.ch
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Wochenspiegel
Nr. 2
13. Januar 2016
Veranstaltungen & Freizeit
Vorleser für Eglisauer
Erzählnacht gesucht
Foto: zvg.
Musik kennt keine Grenzen
Singen bringt Freude ins Herz. Mit dieser Botschaft lädt der Ökumenische Kirchenchor GLEGRA (Glattfelden, Eglisau, Rafz) am 16. Januar um
19 Uhr in der katholischen Kirche Rafz zu seinem Winterkonzert ein. Unterstützt wird der Kirchenchor vom Gastchor CeMePZ France Gacnik, von
der Sopranistin Andreja Zakonjšek-Krt und vom Streichorchester Kormorni orkester Domžale-Kamnik. Organist ist Stani Zalar. Im ersten Teil des
Programms steht die «Missa Brevis St. Joannis de Deo» von Joseph
Haydn unter der Leitung von Janez Krt. Im zweiten Teil kommen die Zuhörer in den Genuss von verschiedenen musikalischen Leckerbissen, vorgetragen von den Gästen aus Slowenien, unter der Leitung von Dominik
Krt. Der Eintritt ist frei, Kollekte zur Deckung der Unkosten. (pd.)
Die Erzählnacht am Freitag, 22. Januar, um 20 Uhr im Rittersaal an der
Obergass 53 in Eglisau bringt im
grauen Januar wieder vielfältige Literatur nach Eglisau: Mitten im Städtli
kommt das gelesene Wort zur Entfaltung. Geschichten, Krimis, Gedichte,
Wahres, Erfundenes, Tragisches oder
Komisches, egal, ob es aus eigener
Feder stammt oder nicht. Hauptsache, es vermag zu unterhalten, zu
überraschen oder zum Nachdenken
anzuregen. Es gibt nur eine Regel,
der Beitrag darf nicht länger als zehn
Minuten sein. Wer an der Erzählnacht 2016 auf dem roten Stuhl Platz
nehmen will, um vorzulesen, meldet
sich bis zum 16. Januar bei Christoph Hagedorn, Bollwerk 4, 8193 Eglisau, oder via Mail unter der Adresse
[email protected]. (pd.)
Erzählnacht am Freitag, 22. Januar, 20
Uhr, im Rittersaal an der Obergass 53 in
Eglisau.
Neues Stück des
Dramatischen Vereins Stadel
Der Dramatische Verein
Stadel wagt sich an die
Komödie «Chrampf im
Altersheim». Das Stück wird
im Januar und Februar auf
der Bühne im Neuwis-Huus
in Stadel aufgeführt.
«Die Proben laufen sehr gut, und wir
freuen uns, bald auf der richtigen
Bühne vor Publikum spielen zu dürfen», sagt Erwin Baumann, der in
der Rolle von Fred Müller zu sehen
sein wird. Zusammen mit Regisseur
Gallus Ottiger wird die 3-Akt-Komödie «Chrampf im Altersheim» aufgeführt.
Dass es im Stück, das am 16. Januar Premiere hat, alles andere als
ruhig und gelassen zu und her geht,
ist klar: Fred Müller, Heimbewohner,
begeisterter Yoga-Fan und Grossva-
ter von Karin ist der Oberschwester
des Altersheims ein Dorn im Auge.
Diese versucht nämlich, mit Strafmassnahmen die Senioren einzuschüchtern, um so für Ruhe und Disziplin zu sorgen. Doch das lässt sich
Fred nicht gefallen.
Zusammen mit seinem verwirrten
Zimmernachbar
Paul
und
der
schwerhörigen Irma wehrt er sich
gegen das strenge Regime der Oberschwester. Maria, die quirlige Putzfrau hilft den Heimbewohnern dabei.
(pd.)
Spieldaten: Kindervorstellung 16. Januar,
14 Uhr; Premiere 16./22./23./29. und 30.
Januar, 20 Uhr; Sonntag, 31. Januar, 14
Uhr; 5./6./12. und 13. Februar, 20 Uhr.
Billettvorverkauf: Restaurant Pöstli, Stadel,
jeweils montags von 9 bis 11 Uhr. Telefonvorverkauf unter 076 446 29 29 jeweils
montags von 17 bis 19 Uhr.
Onlineverkauf: Billett-Reservation ist auf
der Website www.theaterstadel.ch möglich.
Was, wann, wo – Tipps für Anlässe im Zürcher Unterland
Mittwoch, 13. Januar
Älterwerden bedeutet mehr Verantwortung übernehmen. Diese Tatsache liegt dem Modell Jugendlohn zugrunde. Der gleichnamige Verein,
dem auch Pro Juventute angehört,
empfiehlt dieses Modell, das an diesem Abend von Margrith Lenz erklärt
wird. Eine Veranstaltung der reformierten Kirche Rafz, der katholischen Kirche Glattfelden-Eglisau-Rafz
und der Schule Rafz. Zentrum Casa.
Ref. Kirche, Chilegass.
BÜLACH
15.00 Figurentheater Felucca: Ein Taschentheater für Kinder ab Kindergarten und Erwachsene, die gerne ihre Nase in 1001 fremde Taschen stecken (Dauer: rund 50 Minuten). Vorverkauf: www.sigristenkeller.ch oder
Tuttolana, Marktgasse 25, Bülach,
Tel. 044 862 36 36. Mehr unter
www.theater-felucca.ch. Sigristenkeller, Hans-Haller-Gasse 4.
Donnerstag, 14. Januar
HÖRI
12.30 Seniorentreff: Gemeinsames
Mittagessen zum Selbstkostenpreis.
Anmeldung bis 11. Januar an Barbara Maag, Tel. 044 860 99 95 oder
079 668 76 69. Ab 14 Uhr musikalischer Jahresbeginn mit den Kilchberger Oldies. Schulhaus Weiher (Singsaal).
RAFZ
20.00 Umgang mit Geld und Konsum:
Oftmals sind sich Kinder gar nicht
bewusst, wie viel alles kostet. Denn
die meisten Bedürfnisse sind gedeckt.
BÜLACH
19.30 Partnerschieber mit zugelostem
Partner: Partnerschieber mit zugelostem Partner: Eine vorherige Anmeldung ist nicht nötig. Restaurant Kaserne, Kasernenstrasse 129.
Der Dramatische Verein Stadel spielt ab 16. Januar die Komödie
«Chrampf im Altersheim». Tickets unter www.theaterstadel.ch. Foto: zvg.
KLOTEN
7.25 Schneeschuhtour Regulastein: Abfahrt ab Kloten Bahnhof 7.25 Uhr via
Zürich nach Ricken SG. Schneeschuhtour der Naturfreunde Kloten
ab Ricken SG nach Ulisbach. Verpfle-
ANZEIGEN
THE GREGORIAN VOICES
Konzert der Gospel Singers Rümlang
«See the Light»
Gregorianik meets Pop
Sonntag, 17. Januar 2016
Türöffnung: 16 Uhr / Beginn: 17 Uhr
Ev.-ref. Kirche, Hans-Haller-Gasse 4,
8180 Bülach
Vorverkauf: Fr. 34.– / Abendkasse: Fr. 37.–
Vorverkauf bei www.starticket.ch
oder www.ticketcorner.ch
Jede Woche
das Neueste und Aktuellste
aus dem Quartier:
www.lokalinfo.ch
Eintritt: Fr. 25.–
Konzertbeginn an allen Daten jeweils um 17.00 Uhr
Sonntag, 17. Januar 2016, Kloten
evangelisch-reformierte Kirche
Sonntag, 24. Januar 2016, Rümlang
römisch-katholische Kirche
Tickets-Bestellung übers Internet unter
www.gospel-singers-ruemlang.ch
oder per Tel. 044 888 40 91 (von 9 bis 19 Uhr)
gung mit Grillieren im Wald (4½
Std.). Info bei Margrit Engeli, 044
813 42 94. Bahnhof.
NEERACH
14.00 Seniorennachmittag: Die Seniorenbühne Zürich spielt das Stück
«Drei Männer im Schnee». Türöffnung 13.30 Uhr. Mehrzweckhalle
Sandbuck.
Samstag, 16. Januar
SCHLEINIKON
13.00–19.00 Ausstellung: Neun Künstler aus dem Wehntal zeigen ihre
Werke. Vernissage um 16 Uhr. Gemeindesaal.
Sonntag, 17. Januar
KLOTEN
17.00 Gospelsingers Rümlang: Konzert
unter dem Motto «See the light». Für
das Konzert können Tickets an der
Tageskasse jeweils ab 16.15 Uhr bezogen werden, oder über die HomeFortsetzung auf Seite 15
Wochenspiegel
Veranstaltungen & Freizeit
Eltern lernen in Bülach,
sich durchzusetzen
Foto: zvg.
Gospel Singers in Kloten
Das Konzert der Gospel Singers Rümlang am Sonntag, 17. Januar, um 17
Uhr in der reformierten Kirche Kloten steht unter dem Motto «See the
light». «‹See the light›, geschrieben von Hank Williams, ist ein Lied, das
die Gospel Singers durch das ganze letzte Jahr begleitet hat und deshalb
zum Motto geworden ist. Dirigiert werden die rund 60 Sängerinnen und
Sänger von Jadwiga Lewandowski. Ihrer Professionalität ist es zu verdanken, dass der Chor inzwischen ein beachtliches Niveau erreicht hat.
Begleitet wird der Chor von einer professionellen Band mit Pianist, Bassist, Trompeter und Perkussionist. Tickets können ab 16.15 Uhr bezogen
oder über die Homepage www.gospel-singers-ruemlang.ch –› Konzerte
direkt bestellt werden. (pd.)
Fortsetzung von Seite 14
page www.gospel-singers-ruemlang.
ch –› Konzerte direkt bestellt werden.
Ref. Kirche, Kirchgasse.
«Drei Männer im Schnee» nach Erich
Kästner. Die Mundartfassung ist von
Charles Lewinsky. Nach der Aufführung sorgt das Gastroteam für Kaffee
und Kuchen. Ref. Kirchgemeindehaus, Grampenweg 5.
SCHLEINIKON
10.00–16.00 Ausstellung: Neun Künstler aus dem Wehntal zeigen ihre
Werke. Gemeindesaal.
NIEDERGLATT
9.00 Unglücksfälle und Verbrechen im
Mittelalter: Kirchenzentrum Eichi.
Dienstag, 19. Januar
Donnerstag, 21. Januar
KLOTEN
8.30 60+ Schneeschuhtour: Abfahrt ab
Kloten Bahnhof 8.36 Uhr nach Wilen.
Die Naturfreunde Kloten organisieren
eine gemütliche Schneeschuhtour mit
Mittagessen (2½ Std.). Info bei Margrit Engeli, 044 813 42 94. Bahnhof.
BÜLACH
14.00–16.30 Spielnachmittag für Senioren: Reformiertes Kirchgemeindehaus, Grampenweg 5.
Mittwoch, 20. Januar
BÜLACH
14.30 Theaternachmittag: Der Seniorenclub Bülach und die Pro Senectute
Ortsvertretung laden zum Theaternachmittag mit der Seniorenbühne
Zürich ein. Gespielt wird das Stück
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Mittwoch
Normalauflage: 36 116 Exemplare
Grossauflage: 70 205 Exemplare (jeweils am
letzten Mittwoch im Monat)
Jahresabonnement: 90 Franken
Anzeigenschluss: Freitag, 10 Uhr, AgendaEinträge: Freitag der Vorwoche, 10 Uhr
Verlag: Wochen-Spiegel Verlags AG, ein
Unternehmen des Medienhauses Lokalinfo
AG, Zürich
Geschäftsleitung: Liliane Müggenburg,
Tel. +41 44 913 53 33,
E-Mail [email protected]
Redaktionsleiter: Andreas J. Minor, Tel.
+41 44 913 53 30, E-Mail [email protected]
Redaktion: Daniel Jaggi, Tel. +41 44 863 72 11,
E-Mail [email protected]. Flavio Zwahlen, Tel.
+41 44 863 72 05, E-Mail [email protected].
Verkaufsleitung: Bruno Imhof,
Tel. +41 44 863 72 04, E-Mail [email protected]
Anzeigenberatung: Malaporn Schori,
Tel. +41 44 863 72 08, [email protected],
Antoinette Stiefel, Tel. +41 44 863 72 03,
[email protected], Susanne Hogg,
Tel. +41 44 863 72 02, [email protected]
Beat Roth, Tel. +41 44 863 72 07,
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Anzeigenverwaltung: Corinne Schelbli,
Tel. +41 44 913 53 62,
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Produktion: AZ Verlagsservice AG, Aarau
Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln
Adresse: Wochen-Spiegel Verlags AG,
Feldstrasse 82, 8180 Bülach,
Tel. +41 44 863 72 00, Fax +41 44 863 72 01,
E-Mail [email protected], www.wochenspiegel.ch
16.00–18.00 Computeria Bülach: Vortrag zum Thema «Windows 10». Das
neue Microsoft-Betriebssystem wird
mit seinen Vor- und Nachteilen vorgestellt, Stolpersteine aufgezeigt und
einige Entscheidungshilfen an die
Hand gegeben. Alterszentrum, Allmendstrasse.
19.30 Partnerschieber mit zugelostem
Partner: Eine vorherige Anmeldung ist
Wenn die Kinder trotz letzter Warnung immer noch nicht hören, schreit
man eben los. Aber die «Gut-gebrüllt-Methode» raubt Kräfte, und
Kinder lernen am Vorbild der Eltern,
dass sich aggressives Verhalten lohnt:
«Wenn Mutter oder Vater etwas wollen, schreien, drohen und brüllen sie
– also mache ich das auch.»
Der Film «Wege aus der Brüllfalle» zeigt solch herausfordernde Alltagssituationen sowie hilfreiche und
weniger hilfreiche Reaktionen von Eltern. Im gemeinsamen Gespräch werden weitere Möglichkeiten erarbeitet,
wie sich Eltern ohne Brüllen und Androhen von Gewalt im Erziehungsalltag bei den Kindern durchsetzen können. (pd.)
Samstag, 30. Januar, 14 Uhr im Kursraum
des kjz Bülach an der Winterthurerstrasse
11. Kursleiter ist Martin Gessler, Elterncoach IEF und STEP-Elterntrainer. Kosten:
25, Paare 40 Franken. Anmeldung unter
www.martin-gessler.ch.
nicht nötig. Restaurant Kaserne, Kasernenstrasse 129.
ZÜRICH
8.30 Bachtelpanorama-Wanderung: Abfahrt ab Zürich HB um 8.40 Uhr mit
der S15 nach Rüti und S26 nach Fischenthal. Die Wanderung der Naturfreunde Kloten startet in Fischenthal.
(3½ Std.). Verpflegung aus dem Rucksack oder im Restaurant. Infos bei
Margret Hörschläger, 044 850 45 43.
Hauptbahnhof Zürich, Bahnhofplatz.
Freitag, 22. Januar
EGLISAU
20.00 Erzählnacht: Die Erzählnacht
bringt wieder vielfältige Literatur
nach Eglisau: Geschichten, Krimis,
Gedichte, Wahres, Erfundenes, Tragisches oder Komisches, egal, ob es
aus eigener Feder stammt oder nicht.
Hauptsache, es vermag zu unterhalten, zu überraschen oder zum Nachdenken anzuregen. Es gibt nur eine
Regel: der Beitrag darf nicht länger
als 10 Minuten sein. Rittersaal, Obergass 53.
Nr. 2
13. Januar 2016
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Wochenspiegel
Nr. 2
13. Januar 2016
SCHLUSSPUNKT
«Das Jassen darf nicht aussterben»
Im Restaurant Kaserne
in Bülach wird jeden
Donnerstagabend um
halb acht gejasst. Auch
Gastjasser sind beim
Kantonal-Zürcher Jassverein
herzlich willkommen.
Thomas Güntert
«Jassen ist eine alte Schweizer Tradition, die nicht aussterben darf», betont Florian Andreolla. Beim Vorsitzenden des Kantonal-Zürcher Jassvereins steht der soziale Aspekt für
die ältere Generation im Vordergrund. Andreolla bemerkt aber auch,
dass es Jasser gibt, die nur des Gewinnens wegen kommen, und dass
es auch solche gibt, die nicht verlieren können. «Die müssen aber selber
damit fertig werden», bemerkt die
Vereinskassiererin Idi Longhi, die aus
Schaffhausen kommt. Sie bedauert,
dass das Jassen immer weniger Zuspruch findet, da die Jasser überaltert sind und viele Eltern keine Zeit
Christian Puy: Regelmässig in der
«Kaserne» anzutreffen.
mehr haben, ihren Kindern dieses
Kartenspiel beizubringen. Idi Longhi
erinnert sich gerne daran, wie sie
früher in der warmen Stube von Vater und Mutter das Jassen gelernt
hat.
Rolf Bruderer hat gewonnen
Beim letzten Kasernenjass verteilten
sich 53 Teilnehmer an 13 Spieltischen. Gespielt wird der Einzelschieber mit zugelosten Partnern, mit
deutschen Karten, ohne Stöck- und
Wyspunkte. Die älteste Teilnehmerin
war über 80 Jahre, der 25-jährige
Marc Huser aus Kloten der Jüngste.
Mit dabei war auch Christian Puy,
der im Restaurant Kaserne jeden
zweiten Dienstag das Mittagsjassen
organisiert. Der ehemalige Fussballtrainer Rolf Bruderer, der im Jahr
1983 vom «Wochenspiegel» als
Sportler des Monats ausgezeichnet
wurde, hat den Kasernenjass am
letzten Donnerstag gewonnen und
die Führung von Ruedi Jucker in der
Jahreswertung übernommen.
Florian Andreolla: Soziale Aspekte
beim Jassen sind ebenso wichtig.
Mengia Cathomen: Eine der 53
Teilnehmenden in der «Kaserne».
Idi Longhi: Das Jassen von den Eltern gelernt.
Ruedi Jucker: Musste seine Führungsposition abgeben.
Erika Nägeli: Auch als ältere Teilnehmerin begeistert dabei.
www.kantonal-zuercher-jassverein.ch.
Marc Huser: Mit 25 Jahren der
jüngste Teilnehmer.
Dälliker Feuerwehrmann
alarmiert «seine» Feuerwehr
Ein Baukran ist am Sonntag
in Dällikon in Schräglage
geraten. 30 Anwohner
mussten vorübergehend
evakuiert werden.
Kurz nach 12 Uhr bemerkte ein Feuerwehrmann, der in der Nachbarschaft wohnt, dass ein Kran bei einer
Baustelle schräg stand. Er alarmierte
die Polizei sowie seine Kollegen der
Feuerwehr Buchs-Dällikon, die mit
einem Grossaufgebot ausrückten.
Aus Sicherheitsgründen wurden die
rund 30 Anwohner der umliegenden
Gebäude der Baustelle evakuiert, wie
die Kantonspolizei mitteilt. Für sie
wurde in der Mehrzweckhalle des
Schulhauses eine vorübergehende
Unterkunft eingerichtet. Der Baukran
wurde gegen das weitere Umkippen
gesichert und eine Bergungsfirma für
den Abbau aufgeboten. Sie dauerten
Rolf Bruderer: Gewann den Jassanlass am Donnerstag.
Eine Bergungsfirma baut den
schräg stehenden Kran ab. F: kapo.
Beim Kantonal-Zürcher Jassverein wird jeden Donnerstag im Bülacher Restaurant Kaserne gejasst. Der Verein
führt zwei Jahreswertungen, dabei winken den Gewinnern jeweils 350 Franken Prämie.
Fotos: Thomas Güntert
Der Stein des Anstosses
Am 1. April 2015 wurde die
Baumallee an der Rheinsfelderstrasse in Glattfelden in
Bruno-Meier-Allee umgetauft. Am Silvestermorgen
wurde der Stein nun wieder
entfernt. Dies auf Anordnung des Gemeinderats.
Eigentlich war der gewichtige Stein
mit dem Schild «Bruno-Meier-Allee»,
der seit April beim Schlossacherquartier an der Rheinsfelderstrasse stand,
ein Geschenk zum 65. Geburtstag des
langjährigen «Glattfelder»-Redaktors.
Gute Freunde hatten ihn organisiert
und statt in Meiers Garten an den
Gehweg mit der Baumallee gelegt, da
man damit gleichzeitig einen Aprilscherz realisieren konnte.
In der Bevölkerung wurde dieser
Scherz erstaunlich gut aufgenommen. So erhielt Meier unzählige Gratulationen für den dekorativen Stein
am Wegrand. Praktisch täglich hielten Wanderer bei ihm an und rätselten darüber, wer dieser Bruno Meier
wohl sei. Aber auch Rad- und Autofahrer hielten kurz an, um ein Foto
zu schiessen. So gesehen, alles positive Reaktionen, zumal während Monaten keine einzige Reklamation bekannt wurde. Trotzdem wurde der
Stein nun am Silvestermorgen mit
schwerem Gerät in Meiers Garten
verpflanzt. Dies auf Geheiss des Gemeinderats, der offensichtlich weniger mit dem ungewöhnlichen Geschenk anzufangen wusste. Dem Vernehmen nach war man sich in der
Exekutive zwar nicht einig, ob der
Stein tatsächlich entfernt werden
muss. Letztlich obsiegte aber die
Mehrheit im Rat.
Wie erste Reaktionen aus der Bevölkerung zeigen, bringt man diesem
Entschluss des Gemeinderats allerdings nur bedingt echtes Verständnis
entgegen. Immerhin kann sich jetzt
aber wenigstens noch der Beschenkte
jeden Tag am schönen Stein in seinem Garten erfreuen. (dgf.)
mehrere Stunden. Gegen 17.30 Uhr
konnten die Bewohner wieder in ihre
Wohnungen zu rückkehren. Die Regensdorferstrasse musste im Gefahrenbereich gesperrt werden. Die Feuerwehr signalisierte eine örtliche
Umleitung. (pd.)
Kloten: Zeugen gesucht Brand in Embrach
Bei einem Zusammenstoss mit einem
Bus der Linie 759 hat sich am Samstagmorgen um 7.45 Uhr in Kloten eine Fussgängerin schwere Verletzungen zugezogen. Der Unfall ereignete
sich auf Höhe des Trainingscenters E.
Die 43-jährige Frau überquerte im
Bereich eines Fussgängerstreifens die
Strasse. Nun sucht die Polizei Unfallzeugen. Sie können sich über Telefon
044 863 41 00 melden. (pd.)
Ein unbekannter Täter hat am Freitagabend ein Verkaufsgeschäft in
Glattbrugg überfallen. Der Mann betrat kurz vor 18 Uhr die Filiale an
der Schaffhauserstrasse. Plötzlich
stiess er die Kassierin zur Seite und
griff in die Kasse. Er stahl mehrere
hundert Franken und flüchtete in unbekannte Richtung. Die Angestellte
blieb unverletzt, wie die Polizei mitteilt. (pd.)
Seit dem vergangenen Silvester schmückt der schöne Stein nun Meiers Garten.
Foto: zvg.