GZA/PP 8180 Bülach 36. Jahrgang Mittwoch, 13. Januar 2016 Erscheint 1-mal wöchentlich, am Mittwoch Herausgeber: Wochenspiegel Verlags AG, Feldstrasse 82, 8180 Bülach Brennpunkt Politik Schlusspunkt «Wer nichts macht, ist irgendwann weg» «Schleichweg» soll gesperrt werden Junge jassen nicht mehr Vor einem Jahr wurde der Mindestkurs aufgehoben. Der Entscheid traf auch die Metallbranche. Swissmechanic-Direktor Oliver Müller erklärt im Interview, warum die Schweizer Unternehmen langsam ausbluten. Seite 3 Täglich nehmen viele Autofahrer die Abkürzung über die «Hand», um von Buchs nach Dielsdorf zu gelangen. Das soll bald nicht mehr möglich sein, doch die ab März geplante Sperrung muss verschoben werden. Seite 7 Das Jassen droht auszusterben. Beim «Kasernen»-Jass in Bülach trifft man nur noch ältere Teilnehmer. Die Jüngeren beherrschen das Spiel gar nicht mehr. Seite 16 Polizei-Grossaufgebot verhindert viele Dämmerungseinbrüche Das erstmals massive und dominante Auftreten der Kantonspolizei zeigt Wirkung. Die Zahl der Dämmerungseinbrüche im Kanton Zürich hat das Vorjahresniveau nicht überschritten. Fax 044 863 72 01 Regensdorfer Flüchtlinge müssen nicht in den Bunker Dank einem Glücksfall muss Regensdorf die 35 zusätzlichen Asylbewerber doch nicht in der Zivilschutzanlage unterbringen. Das spart der Gemeinde viel Geld. gensdorf: Nach Weders Angaben würden die vom Kanton ausgerichteten Pauschalen für die Betreuung der Asylsuchenden ausreichen. Grösster Posten der zusätzlichen Kosten sei die Einrichtung des Einfamilienhauses mit Betten, Tischen und Schränken. Weder: «Die haben wir aber in einem Billig-Möbelhaus gekauft.» Daniel Jaggi Anwohner wollen helfen Daniel Jaggi 10. Dezember, 15.05 Uhr, Autobahnausfahrt Wallisellen: Zwei Polizisten stehen mitten auf der Strasse und stoppen jeden Lenker. Sie mustern die Insassen. Viele können weiterfahren, einige werden an den Strassenrand, wo sechs weitere Polizisten beschäftigt sind, zur eingehenden Überprüfung gewiesen. Solche Szenen gibt es seit Herbst im Kanton Zürich regelmässig. Sie sind Teil einer Präventionskampagne, mit der die Zahl der Dämmerungseinbrüche weiter reduziert werden soll. Das plötzliche, massierte Auftreten der Ordnungshüter wird erstmals angewendet – und es zeigt offenbar Wirkung: Nach Angaben von Polizeisprecher Beat Jost dürfte die Zahl der Einbrüche im letzten Jahr gegenüber dem Vorjahr nicht weiter angestiegen sein. Jost vermutet gar, dass sie sich leicht unter Vorjahr bewegen wird. «Definitives kann aber erst nach Abschluss der Aktion Anfang März gesagt werden», betont der Sprecher. Verlag Tel. 044 863 72 00 Nr. 2 Das Opfer dieses Einbruchs hat viele Kleider entsorgt, weil sie der Einbrecher berührt haben könnte. Foto: Kantonspolizei Aargau Wie viele der spontanen Kontrollen durchgeführt wurden, will Jost aus taktischen Gründen nicht sagen. Ein Computerpogramm hilft Sicher ist dagegen: Die Kontrollen sind nur der sichtbare Teil einer neuen Einsatztaktik. Das «Gehirn» dahinter ist nämlich eine Software na- mens «Craft 13». Sie nutzt Informationen aus verschiedenen Computerprogrammen. Mit «Craft 13» erkennt man Problemregionen, bevor die Einbrüche stattfinden. Hierzu arbeitet das System mit einer möglichst umfangreichen Datensammlung beganFortsetzung auf Seite 5 «Es ist ein absoluter Glücksfall», sagt Bruno Weder. Für den Regensdorfer Sozialvorstand hat das Jahr sehr gut begonnen. Anders als ursprünglich geplant, muss er die 35 zusätzlichen Asylbewerber, die der Kanton der Furttaler Gemeinde nun überwiesen hat, nicht in der Zivilschutzanlage unterbringen. «Eine Liegenschaftsbesitzerin hat uns Ende letzten Jahres ein grosses Einfamilienhaus mit Einliegerwohnung zur vorübergehenden Nutzung angeboten», sagt Weder. Tatsächlich ist die Mietliegenschaft für die Gemeinde Regensdorf bares Geld wert. «Die Unterbringung der Asylbewerber in einer Zivilschutzanlage hätte uns sehr viel Geld gekostet.» Wie viel, weiss man in Bülach, wo in dieser Woche 38 Asylbewerber in eine Zivilschutzanlage einziehen müssen. Stadtrat Ruedi Menzi spricht von monatlich 50 000 Franken, die für die Stadt Bülach zusätzlich anfallen. Ein Grund für die Mehrkosten ist beispielsweise der 24-Stunden-Sicherheitsdienst, den die Stadt selber berappen muss. Anders in Re- Positiv reagiert hat auch die Nachbarschaft. «Einige zeigten sich bereit, mit Möbeln, Kleidern und Spielsachen auszuhelfen, andere haben angeboten, Deutschkurse zu erteilen», sagt Weder weiter. Im Einfamilienhaus in Watt kann ein Drittel der zusätzlichen Asylbewerber untergebracht werden. Weder: «Im Erdgeschoss befindet sich eine Frauen-WG, im Obergeschoss sind zwei Familien untergebracht.» Für die restlichen Eritreer, Syrer, Ägypter und Afghani konnten anderswo Wohnungen oder Zimmer gefunden werden. Obwohl die Raumnot in Regensdorf vorübergehend gelöst ist, will die Gemeinde das Containerdorf dennoch ausbauen. Grund: Das Einfamilienhaus steht dem Sozialamt nur für anderthalb Jahre zur Verfügung. Dann soll es einem Neubau weichen. Der Regensdorfer Sozialvorstand geht nicht davon aus, dass sich bis dahin die Flüchtlingssituation entspannt hat. So leben die Flüchtlinge in Kloten Seite 5 ANZEIGEN Die nächste Sonderseite erscheint in der Grossauflage am 27. Januar 2016 Sichern Sie sich einen besonderen Platz auf dieser attraktiven Sonderseite. Herr Bruno Imhof berät Sie gerne. Telefon +41 44 863 72 04 E-Mail [email protected] Wochen-Spiegel Verlags AG, Feldstr. 82, 8180 Bülach Tel. +41 44 863 72 00, Fax +41 44 863 72 01 E-Mail [email protected], www.wochenspiegel.ch • Neuwagen & Occasionen zu Tiefstpreisen • Finanzierung/Leasing/ Eintausch • Mit eigener Werkstatt Wir suchen immer gepflegte Occasionen und bieten unkompliziert faire Preise. elviscars.ch Engelwisstrasse 3 8180 Bülach Tel. 078 861 64 09 [email protected] 2 Wochenspiegel Nr. 2 TRIBÜNE 13. Januar 2016 GASTKOMMENTAR PRESSESCHAU Von der bedrohlichen Auswahl Ursula Fehr * Eglisau ist bekanntlich mit grossen Einkaufsläden an der Peripherie gesegnet und muss deshalb schauen, dass es die wenigen kleinen Läden im Städtli nicht verliert. Denn Coop und Migros haben trotz Widerständen ihre Standorte gewechselt und stehen jetzt dicht vereint. Das ergibt weder Synergien noch sonstige Vorteile. Aber spassige Begebenheiten und Erkenntnisse. So treffe ich ein älteres Paar im Coop vor dem Gestell mit den verschiedensten Formen von abgepacktem Teig. Die Frau schimpft hörbar über die sinnlos grosse Auswahl, in der sie sich nicht zurechtfindet, und ihr Mann steht teilnahmslos – unter seiner Mütze leicht geduckt – daneben und schweigt. Das nimmt sie ihm nun zunehmend übel, stupst ihn und zetert: «Du bisch mir aber gar kei Hilf, stohsch do wie dehei und machsch nüt und seisch nüt. Warum han i dich überhaupt mitgnoh?» Er meint: «Mach, was willsch, wie immer, und loh mich in Rueh.» Sie fragt nach: «Wele Teig söll i neh? Es isch alles so chli geschriebe, und i ha mini Brülle vergässe.» Jetzt hat mich der Mann entdeckt, und bereitwillig macht er mir Platz. Und nun kommt mein Part. Mit der Lesebrille bewaffnet, lese ich vor: «Pizza-, Blätter-, Kuchen-, Flammkuchen- oder Mürbeteig, rustico oder hell, rund oder eckig, doppelt oder ANZEIGEN «Was machen ich und Gleichgesinnte, wenn es nur noch grosse Zentren gibt? Auswandern?» einfach, bio oder glutenfrei.» Die entsprechenden Pakete strecke ich dabei der Frau entgegen. Sie fragt nach den Preisen, und der Mann findet seine Sprache wieder und doppelt nach: «Und denn chunnt no s Benzin dezue.» Das scheint ein heikler Punkt zu sein, denn nun schreit die Frau bedrohlich laut:» Jetz goni hei und mache de Teig sälber», und der Mann verstummt. Für mich die Gelegenheit, das brummende Paar wieder alleinzulassen und mich meinem Einkaufsproblem zu widmen. Ich suche nämlich neue Halogen-Lämpchen, werde jedoch nicht fündig. «20W, 255 Lumen, G4, 12V, 2700K, warm white, CRI100, 21kWh/1000h» steht unter anderem auf dem Zettel. Gäbe es doch irgendwo eine Menschenseele, die Bescheid wüsste. Doch die Kassierin kann es nicht sein, sie verschwindet hinter der Schlange von Wartenden. Also noch etwas Katzenfutter. Doch wer um Himmels willen soll das alles kaufen und fressen: Dosen, Säckchen, Päckchen, Fleisch in Sauce oder Terrine, Würstchen und Trockenfutter. Für die Junioren bis zu den Senioren 7 plus? Wieder muss ich die Brille nehmen. Draussen treffe ich das mürrische Paar ohne Einkäufe. Sie steigen in ihren Fiat-Panda, und ich höre sie noch lästern: «Was söll i jetz mit dere Schibe (CD) vo dene Schwizer Goofe, wo mir die jungi Frau gäh hät, wil sie scho drü hät?» «Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul», meint ihr Mann. Ich bin mir da plötzlich nicht mehr so sicher. Warum diese Auswahl an Möglichkeiten, wenn sie uns eher erdrückt als beglückt? Machen Geschenke in mehrfacher Ausführung dies wieder wett? Warum fehlt das Wichtigste: Beratung und Orientierung? Ist das Absicht? Oder Unvermögen? Fühle ich mich deshalb nur noch in kleinen Läden wohl? Und was machem ich und Gleichgesinnte, wenn es nur noch grosse Zentren gibt? Auswandern? Oder lassen wir dann die «Schwizer Goofe» für uns einkaufen? * Ursula Fehr ist Autorin und Gemeindepräsidentin von Eglisau, Flughafen: Jahrelang hat Spotter Andy Ruesch gratis am Flughafen filmen dürfen. Nun müsste er zahlen. Dies berichtet der «Tagesanzeiger». Andy Rueschs Facebook-Fans und Youtube-Abonnenten sind sauer. Sieben Jahre lang erfreuten sie sich an seinen Aufnahmen der Fliegerei in Kloten. Seit Ende letzten Jahres ist damit Schluss. Der Flughafen verlangt von ihm, dass er für seine Aufnahmen Tausende Franken berappt. Für Flugzeug-Spotter Ruesch bedeutet dies das Ende einer Ära. «Wir sind ein Non-Profit-Unternehmen, wir haben diese Filme aus Freude an der Aviatik gemacht. Aber diese hohen Gebühren können wir nicht zahlen.» Die Hobbyfilmcrew müsste für einen achtstündigen Dreh von sechs Uhr früh bis zwei Uhr mittags über 3000 Franken zahlen. Dass Hobbyfilmer Ruesch neuerdings diese Gebühren zahlen muss, findet Flughafensprecherin Sonja Zöchling korrekt: «Wir sind Herrn Ruesch jahrelang entgegengekommen und waren der Meinung, sein Arbeitgeber habe ihm den Auftrag dazu erteilt, weshalb wir ihm die Gebühren erlassen haben.» Man habe dann realisiert, dass er und seine Filmcrew sehr oft filmten, und zwar aus rein privatem Interesse, ohne Auftrag. Laut Zöchling habe man deshalb nach Rücksprache mit der Sicherheitsabteilung entschieden, dass er die Filmaufnahmen künftig offiziell anmelden müsse. Kanton Zürich: Der Kanton Zürich führt ab Sommer die Basisschrift anstelle der Schnüerlischrift ein. Dies berichtet «20 Minu- ten online». Die Schnüerlischrift: Dieses konsequente Verbinden aller Buchstaben mit schwungvollen Strichen, etwa von einem N zu einem R, das ist in den Volksschulen des Kantons Zürich bald vorbei. Ab dem Schuljahr 2016/ 17 lernen die Schülerinnen und Schüler neu die Basisschrift. Sie ist näher an der Blockschrift, klar, schnörkellos und erlaubt es, effizient und zügig zu schreiben. Die Schnüerlischrift: Dieses konsequente Verbinden aller Buchstaben mit schwungvollen Strichen, etwa von einem N zu einem R, das ist in den Volksschulen des Kantons Zürich bald vorbei. Ab dem Schuljahr 2016/ 17 lernen die Schülerinnen und Schüler neu die Basisschrift. Sie ist näher an der Blockschrift, klar, schnörkellos und erlaubt es, effizient und zügig zu schreiben. Der Lehrmittelverlag Zürich überarbeitet gegenwärtig die «ABC»Schreibhefte 1, 2 und 3. Sie werden künftig in der Schweizer Basisschrift zur Verfügung stehen. Überdies bietet die Zürcher Arbeitsgemeinschaft für Weiterbildung von Lehrpersonen ab April Weiterbildungskurse an. Erstklässler, die diesen Sommer starten, werden bereits die neue Basisschrift erlernen. Jene, die etwa in die 3. Primarschulklasse kommen, bleiben bei der Schnüerlischrift. BRENNPUNKT Wochenspiegel Nr. 2 13. Januar 2016 3 «Die Unternehmen bluten langsam aus» Die Aufhebung des Mindestkurses vor einem Jahr hat die Metallbaubranche hart getroffen. 3000 Stellen gingen verloren. Swissmechanic-Direktor Oliver Müller sagt, wie die Zukunft der Branche aussieht. ben aber beinahe so hoch wie in Deutschland. Es kann einerseits nicht sein, dass der Staat weiter aufgebaut wird und von den Unternehmen mehr Mittel verlangt, die Unternehmen andererseits aber nichts vom Staat erhalten. Aber der Staat ist doch schlank? Die Aussage, in der Schweiz bestehe ein schlanker Staat mit geringen Abgaben und einer liberalen Gesetzgebung, deshalb müssten sich Unternehmen selber helfen, galt vielleicht vor 20 Jahren. Heute ist es so, dass der Staat mehr und mehr aufgebläht wird, was auch an den vielen neuen Vorschriften sichtbar wird. Ein aufgeblähter Staat schwächt aber unsere Position im internationalen Vergleich. Daniel Jaggi Übermorgen vor einem Jahr, am 15. Januar 2015, hat die Nationalbank den Mindestkurs des Schweizer Frankens nach drei Jahren aufgehoben. Quasi über Nacht galten die 1.20 Franken pro Euro nicht mehr. Der Frankenkurs explodierte mit gravierenden Folgen für exportorientierte Unternehmen: Ihre Produkte waren plötzlich rund 10 Prozent teurer. Für den Freiensteiner Oliver Müller, Direktor von Swissmechanic, dem Verband der Kleinunternehmen in der Maschinen-, Elektro- und MetallBranche, ein Schock, der noch länger anhalten wird, wie er sagt. Oliver Müller, mit der Aufhebung des Mindestkurses befürchteten viele exportorientierte Unternehmen Schlimmes. Ist es so gekommen? Ja, vor allem wurde eine schwierige Situation noch schwieriger gemacht. Allerdings ist die Wirkung nicht wie bei einem Herzinfarkt ... ... sondern? Sie entspricht mehr einer langsamen Vergiftung. Unser grosses Problem in vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen ist die schlechte Ertragslage. Das heisst, die Marge ist klein? Genau. Zwar können die laufenden Ausgaben beglichen werden, aber es fehlt das Geld für Rückstellungen für Investitionen. Die Folge: Die Unternehmen bluten langsam aus. Das trifft besonders jene, die beispielsweise ihre Maschinen alle fünf Jahre erneuern müssen, weil der technologische Fortschritt sie dazu zwingt. Ohne Rückstellungen fehlt das Geld für neue Maschinen. Die Folge: Irgendwann sind sie deshalb nicht mehr konkurrenzfähig. Die «Vergiftung», von der Sie sprechen, hat bis letzten Herbst 3000 Stellen gekostet. Sie haben sogar gesagt, die Zahl würde sich noch verdoppeln. Ist es so gekommen? Es war eine Hochrechnung. Fakt ist aber: Durch die Frankenaufwertung sind die Margen noch kleiner geworden. Ein Unternehmen kann diesen Verlust nur durch eine Steigerung der Produktivität ausgleichen. Das bedeutet beispielsweise, dass in einem Betrieb mit 30 Angestellten die gleiche Arbeit fortan mit 28 Angestellten möglich sein muss. Ein Personalabbau ist also zwingend? Es gibt nur zwei Möglichkeiten. Entweder man produziert 10 Prozent mehr, was bei einem stagnierenden Markt schwierig ist, oder man produziert 10 Prozent günstiger. Günstiger machen kann man Produkte nur, wenn man Angestellte abbaut und die verbleibenden mehr arbeiten. Das ist nach dem 15. Januar passiert? Genau. Viele Unternehmen haben ein, zwei Angestellte abgebaut, um den Margenverlust zu kompensieren. Betrachten wir die Anzahl unserer 1400 Mitglieder, dann gibt es keine signifikante Veränderung. Das heisst, die Zahl der Betriebe ist trotz dem zusätzlich schwierigen Umfeld in etwa gleich geblieben. Wo könnte der Staat die Rahmenbedingungen denn verbessern? Lifte sind ein gutes Beispiel. In der Schweiz muss ein Unternehmen seine Lifte in der Firma regelmässig prüfen lassen. Das kostet Geld. Lichtenstein geht einen anderen Weg: Sie haben die periodischen Liftkontrollen abgeschafft. Nun ist ein Unternehmer selber verantwortlich, dass sein Lift funktioniert. Warum ist das nicht bei uns möglich? Es wäre eine Entlastung. «Nicht alle haben die Hausaufgaben gemacht»: Swissmechanic-Direktor Oliver Müller. Aber Fakt ist auch, dass eine Korrektur durch die Nationalbank irgendwann erfolgen würde. Haben viele einfach geschlafen und nichts getan? In der Tendenz wussten alle, dass dies geschehen wird. Das Entscheidende geschah aber schon 2011, als mit der Stützung des Schweizer Frankens begonnen wurde. Das gab für die Unternehmen eine Entlastung. Die meisten haben in diesen drei Jahren reagiert und ihre Betriebe reorganisiert und weiter auf Effizienz getrimmt. Es war wie bei einer Bergwanderung: Man hatte den ersten Anstieg geschafft und hoffte nun vor dem Schlussanstieg, auf der Alp etwas gemütlicher marschieren zu können. Doch genau dann, als man die Alp erreichte, kam die Aufhebung des Mindestkurses und es ging genau gleich schwierig weiter. Zu Swissmechanic gehören Kleinbetriebe der Maschinen-, Elektro- und Metallbranche. Welche Branche wurde hauptsächlich durchgeschüttelt? Es ist keine Frage der Branche, sondern vielmehr eine Frage der Unternehmensgrösse und des Exportanteils. Wir haben auch Firmen, die von der Aufhebung des Mindestkurses kaum etwas gespürt haben. Vielleicht auch, weil sie in den drei Jahren neue Märkte gefunden und neue Kundenbeziehungen aufgebaut haben. Provokativ gesagt, könnte man auch behaupten, der 15. Januar hat eine notwendige Strukturbereinigung beschleunigt. Was nötig ist, ist immer schwer zu sagen. Aber Sie sehen doch in die Betriebe hinein? Es hat sicher solche, die diesen speziellen Rahmenbedingungen zum Opfer fallen werden. Aber was bei uns zum Opfer fällt, ist in Deutschland möglicherweise noch ganz gut unterwegs. Das heisst: Die Anforderungen an die Schweizer Unternehmer sind extrem hoch. Zudem wird es immer schwieriger, einfache Arbeiten für weniger gut Ausgebildete zu finden und damit noch Geld zu verdienen. Also sollte die Produktion ins Ausland verlegt werden. 18 Prozent Ihrer Mitglie- Der Verband Swissmechanic ist nach eigenen Angaben der führende Arbeitgeberverband der KMU in der Maschinen-, Elektro- und MetallBranche, der sogenannten MEMBranche. Dem Verband sind 1400 Betriebe angeschlossenen. Sie beschäftigen rund 70 000 Mitarbeitende und 6000 Lernende und generieren ein jährliches Umsatzvolumen von rund 15 Milliarden Franken. Der Verband ist in 15 regionale Sektionen aufgeteilt und verfügt in Weinfelden über ein nationales Dienstleistungszentrum. Mehr zum Verband unter www.swissmechanic.ch. der planen dies. Ist das die Lösung? Wenn wir von Strukturbereinigung sprechen und damit eine Anpassung an den Markt meinen, dann ist das eine der möglichen Lösungen. Zeitungsmeldungen der letzten Monate über internationale Konzerne machen dies deutlich. Aus betriebswirtschaftaftlicher Sicht macht es Sinn. Ist das für die vielen Kleinunternehmen überhaupt möglich? Für viele wird es schwer möglich sein. Aber grössere Betriebe, mit vielleicht 50 Angestellten, überlegen sich das. Was betriebswirtschaftlich logisch erscheint, ist aber mit einem grossen Aufwand und vielen Unwägbarkeiten verbunden. Auf jeden Fall. Aber selbst Zulieferer im Inland müssen sich neu aufstellen. Ein Beispiel: Ein Winterthurer Grossunternehmen baut seine Maschinen in Töss zusammen, allerdings kommen die Komponenten aus Asien. Bislang hat auch ein Kleinunternehmen aus Winterthur Komponenten nach Töss geliefert. Wird der Einkauf der Komponenten aber nach Asien verlagert, weil von dort die meisten Komponenten kommen, dann kann es dem Unterländer Kleinunternehmen passieren, dass er seine Teile in Schanghai verkaufen muss. Das heisst? Er muss künftig regelmässig nach China reisen, um seine Teile zu ver- Foto: Daniel Jaggi kaufen. Damit sein 30-Mann-Betrieb dennoch weiterläuft, benötigt er zusätzlich einen Geschäftsführer. Das sind die neuen Herausforderungen. Das heisst, es braucht auch in kleinen Unternehmen neue Organisationsstrukturen. Genau. Und sie sind, wie im Beispiel gesehen, nicht kostenneutral. Aber um mittel- und langfristig konkurrenzfähig zu sein, muss man sich jetzt strategisch neu aufstellen. Und genau hier machen längst nicht alle Kleinunternehmen ihre Hausaufgaben. Aber wer nichts macht, ist irgendwann weg. Kleinunternehmen können nicht ständig mit Innovationen aufwarten und sich so am Markt behaupten. Wo liegen denn ihre Chancen? Die Innovationen finden täglich statt, nämlich dort, wo die Fertigung von schwierigen Teilen gefragt ist. Weil es sich dabei um Klein- und Kleinstserien handelt, müssen die Unternehmer einen Weg finden, ein Werkstück so herzustellen, dass es betriebswirtschaftlich und technisch auf Anhieb funktioniert. Darin liegt für Kleinunternehmen eine der Chance. Swissmechanic fordert von der Politik eine Verbesserung der Rahmenbedingungen. Was ist darunter zu verstehen? Wir haben seit vielen Jahren eine Tendenz, die Errungenschaften im Bereich Arbeitsrecht oder sozialer Absicherung vom Ausland zum schweizerischen Standard zu machen. Dazu muss man wissen, dass unsere liberale Wirtschaftsordnung mit tiefen Steuern bislang ein Wettbewerbsvorteil war. Wollen wir gleich werden wie die anderen, dann vergeben wir uns diesen Wettbewerbsvorteil. Aber dieser Vorteil geht doch auf Kosten der Arbeitnehmer? Es kann aber auch nicht sein, dass die Industrie nur liefert und hierfür keine Gegenleistung erhält. Was heisst das konkret? Beispielsweise verwehrt uns der Staat finanzielle Unterstützung bei Messeauftritten im Ausland. In Deutschland ist das gang und gäbe. Mittlerweile sind unsere Steuerabga- ... wo gäbe es noch Handlungsbedarf? Es ist unbestritten, dass wir die Ausbildung unserer Mitarbeiter selber finanzieren. Das gilt auch für die fachlich höhere Meisterausbildung. Sie kostet rund 30 000 Franken und wird häufig vom Betrieb finanziert. Da stellt sich die Frage, warum der Staat diese Ausbildungen nicht grosszügiger unterstützt. Denn andererseits ist es so, dass Unternehmen, die vor allem akademisch ausgebildete Mitarbeiter beschäftigten, für deren Ausbildung an den Hochschulen nichts bezahlen müssen. Sie wünschen sich auch ein aktiveres Engagement des Staats bei finanziellen Hilfen für Unternehmen. Warum? Weil von den Banken hier nichts zu erwarten ist, denn gerade in schwierigen Zeiten erhöhen sie die Zinssätze, weil ihr Risiko steigt. Günstige staatliche Darlehen wären eine Möglichkeit, die Rahmenbedingungen zu verbessern. Diese Forderungen gehen ja in Richtung Bauernpolitik. Keineswegs. Es soll nicht so werden wie in der Landwirtschaft, wo die staatliche Hilfe teilweise Bestandteil des Businessplans ist. Zur Person Oliver Müller, 51, verheiratet, Vater von vier Kindern, wohnt in Freienstein. Er ist seit drei Jahren Direktor von Swissmechanic. Er verfügt über eine höhere Fachausbildung im Maschinenbau. Müller war lange Jahre im familieneigenen Unternehmen, der Paul Müller + Sohn AG in Rorbas, als Leiter Vertrieb und Technik tätig. Nach dem Verkauf des Unternehmens an die Bernex Gruppe im Saurer-Konzern wurde er dessen Geschäftsführer. Später leitete er als Geschäftsleitungsmitglied den internationalen Vertrieb der Gruppe. Nach dem Wechsel zum Verband blieb Müller Mitglied im Verwaltungsrat der Oltener Bernex Gruppe. Oliver Müller gehört zudem seit neun Jahren dem Gemeinderat von Freienstein-Teufen an, den er seit 2014 präsidiert. 4 Wochenspiegel Nr. 2 13. Januar KULTUR Eine Schublade voller Schätze Mit der Ausstellung «Andy Warhol. – The life years 1949–1959» präsentiert die Graphische Sammlung der ETH Werke aus dem Nachlass von Andy Warhol. Die Zeichnungen dokumentieren eindrucksvoll den Anfang seiner künstlerischen Karriere. Elke Baumann Fällt der Name Andy Warhol, hat man farbige Bilder wie «25-mal Marilyn Monroe nebeneinander» vor Augen. Aber Warhol (1928–1987) war mehr – viel mehr. Bevor er zur Schlüsselfigur der Pop-Art wird, studierte er Malerei, Gebrauchsgrafik und Design. In New York lebt er anfänglich von Gelegenheitsarbeiten als Industrieund Werbegrafiker, experimentiert mit den unterschiedlichsten Techniken und Ausdrucksformen und lässt sich vor allem durch die Bildsprache des legendären «LIFE»-Magazins (20 Cents!) inspirieren. Zudem entwickelt Warhol eine Kopiertechnik, die sogenannte «blotted-line», bei der eine Tintenzeichnung mit einfacher Drucktechnik auf ein neues Blatt übertragen wird. The Roaring Fifties Andy Warhol hat sich von der schillernden und schicken Welt der Fifties inspirieren lassen. Er fotografiert, filmt und zeichnet, versucht sich als Maler, Buchautor, Musikproduzent und wird zum Porträtisten von Stars und Sternchen. Auf sogenannten «Colouring Partys» lädt Warhol Freunde ein, seine einfarbigen Bilder bunt auszumalen. Warhols Karriere als Pop-Art-Künstler beginnt Anfang der 1960er-Jahre, als er Alltagsgegenstände wie Suppendosen, Coca-ColaFlaschen, Waschmittelverpackungen etc. reproduziert und zu Kunstwerken macht. Andy Warhol, dessen Credo «Making money is art, and working is art and good business is the best art» lautet, erhebt damit die Kunst zur absoluten Ware. Als 2011 der Münchner Kunsthändler Daniel Blau unter dem umfangreichen Nachlass von Andy ANZEIGEN Eines der Warhol-Werke. Foto: zvg. Warhol ein ungeordnetes Papierbündel Skizzen, Fragmente, Zeichnungen und Studien «entdeckt», ist das Staunen gross. An die 400 sehr einfache Strichzeichnungen aus den 1950erJahren waren unter «Archivmaterial» abgelegt worden und schlummerten in Metallschubladen dahin. Aus Spargründen befinden sich viele der Entwürfe auf mehreren Blättern. Einige wurden mit braunen Klebebandfetzen im Nachhinein zusammengefügt, andere, gezeichnet auf Zeichenblöcken, vom Künstler unachtsam herausgerissen. Mit diesen frühen Zeichnungen hat Andy Warhol den Grundstein für sein gesamtes weiteres Schaffen gelegt. Der überraschende Fund zeigt die Facetten eines der wohl bekanntesten Künstler der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Gezeichneter Alltag Die Ausstellung präsentiert 78 Arbeiten, an die 30 Ausgaben des Magazins «LIFE» sowie einige Originalfotografien aus den Jahren 1949 bis 1959. Herausragende Beispiele der von Warhol entwickelten «blotted-line» zeigen die Gegenüberstellung zu den verwendeten Vorlagen, dazu ermöglicht ein Touchscreen, «LIFE»-Covers und -Fotografien mit den Originalen zu vergleichen. Ausstellung bis Sonntag 17. Januar. Öffnungszeiten: täglich, inkl. Sa und So, 10 bis 16.45 Uhr. Eintritt frei. Zur Ausstellung ist ein Buch erschienen: «Andy Warhol. – The life years 1949–1959», 35 Franken. Wochenspiegel POLITIK Deutschschweizer Basisschrift wird die neue Schulschrift Der Zürcher Bildungsrat hat beschlossen, die Empfehlung der Deutschweizer ErziehungsdirektorenKonferenz zu übernehmen. Damit erfolgt die Einführung der Deutschschweizer Basisschrift im Kanton Zürich ab Schuljahr 2016/17 mit einer Übergangszeit von zwei Jahren, wie der Regierungsrat in einer Mitteilung schreibt. Die Deutschschweizer Erziehungsdirektoren-Konferenz hat am 31. Oktober 2014 den Deutschschweizer Kantonen eine koordinierte Umstellung auf die teilverbundene Basisschrift empfohlen. Sie stützte sich dabei auf den Bericht ihrer Arbeitsgruppe. Die Umstellung soll auf jene Form der Basisschrift erfolgen, die im Kanton Luzern seit einigen Jahren erfolgreich unterrichtet wird. Die Basisschrift ist eine klare, schnörkellose Schrift, die es erlaubt, effizient und zügig zu schreiben. Anders als bei der Schweizer Schulschrift entfällt der Zwang, die Buchstaben zu verbinden. Der Lehrmittelverlag Zürich überarbeitet gegenwärtig die «ABC»-Schreibhefte 1, 2 und 3. Sie werden künftig in der Schweizer Basisschrift zur Verfügung stehen. Die Zürcher Arbeitsgemeinschaft für Weiterbildung von Lehrpersonen bietet ab April in Zusammenarbeit mit dem Autor der «ABC»-Schreibhefte erste Weiterbildungskurse für interessierte Lehrpersonen und Schulhausteams an. (pd.) Polizei vertreibt Dämmerungseinbrecher Fortsetzung von Seite 1 gener Einbrüche und nutzt dabei die Tatsache, dass Einbrecher häufig mehrmals in der gleichen Gegend aktiv sind. Was wie Science-Fiction tönt, kennen auch andere Polizeikorps. Die Kantonspolizei Aargau beispielsweise nutzt eine Software, die sich «Precobs» nennt. Nach der einjährigen Testphase sagte KapoSprecher Roland Pfister Mitte Dezember gegenüber der «Aargauer Zeitung»: «Im Bereich des Wohnungseinbruchdiebstahls hat Precobs mitgeholfen, die Einbruchszahlen zu reduzieren.» Welchen Anteil am Erfolg das Zürcher Prognoseinstrument hat, kann Polizeisprecher Beat Jost noch nicht sagen. Er betont aber, dass es sich nur um eines von mehreren Instrumenten handelt. Ein wichtiges Instrument seien auch die Hinweise aus der Bevölkerung. «Sie können uns direkt auf die Nummer 117 gemeldet werden», sagt Jost und ergänzt: «Je mehr Hinweise wir bekommen, umso effektiver können wir handeln.» Unterschiedliche Entwicklung Die Einbruchszahlen sind im Kanton Zürich seit 2010 stark rückläufig. Wurden vor fünf Jahren noch knapp 13 400 Einbruchdiebstähle registriert, so waren es 2014 noch etwas mehr als 10 000. Das entspricht einem Minus von 23 Prozent. Erfreulich auch die Entwicklung im Bezirk Bülach. 2010 zählte die Polizei 1330 Einbruchdiebstähle, 2014 waren es noch 997, also 333 Delikte weniger. Nicht ganz so rosig stellt sich die Situation im Bezirk Dielsdorf dar: Hier gab es 2010 712 Einbruchdiebstähle. Die Zahl sank bis 2013 auf 610 Delikte, schnellte 2014 aber wieder auf 730 hoch, was über die ganze Periode gesehen einer Zunahme von 18 Einbruchdiebstählen oder 2,5 Prozent entspricht. Nr. 2 13. Januar 2016 5 30 Flüchtlinge im «Dorfnest» einquartiert Kloten hat eine Zivilschutzanlage für Asylbewerber geöffnet. Für rund drei Monate ist die Unterkunft die neue Bleibe von 30 jungen Eritreer und Afghanen. Silvana Schreier 30 junge Männer, 2 Nationen, eine Zivilschutzanlage: Seit Anfang vergangener Woche beherbergt das «Dorfnest» in Kloten Asylbewerber. Ohne Familie, ohne Hab und Gut flüchteten sie in die Schweiz. Sie kommen aus Eritrea oder Afghanistan. Ihr Status: N. Sie stecken also noch im Asylverfahren. Wohnen dürfen sie in der Schweiz, arbeiten aber nicht. Ob sie Asyl erhalten, ist ungewiss. «Wir geben ihnen das Gastrecht» Grelle Neonröhren ersetzen in den niedrigen Räumen der Zivilschutzanlage das Tageslicht. Die Wände in blassem Gelb gehalten, die Türen in Orange und Olivgrün. Der graue Teppich zieht sich vom Aufenthaltsraum bis in die Schlafsäle. Die Matratzen der 140 dreistöckigen Etagenbetten haben eine Breite von 70 Zentimetern. Damit die Bewohner nicht zu sehr eingeengt werden, sind nur knapp 50 Betten belegt. Anfang November erfuhr die Stadt Kloten, dass zusätzliche 30 Asylbewerber untergebracht werden müssen. Vor und über die Weihnachtstage arbeiteten Zivilschutz, Stadtrat, Kirchen und Feuerwehr mit Hochdruck daran, die Unterkunft für die Neuankömmlinge herzurichten. «Nur diese Zivilschutzanlage in Klo- In den blassgelben Schlafräumen verbringen diese beiden Afghanen die Nächte der nächsten Wochen. ten taugt für eine Unterbringung über längere Zeit», erklärt Gaby Kuratli, CVP-Stadträtin und zuständig für den Bereich Soziales. Trotzdem hätten mehrere Arbeiten erledigt werden müssen. So benötigte die Unterkunft unter anderem einen grösseren und leistungsfähigeren Boiler, zwei Waschmaschinen und mehrere Feuermelder. Die Asyl-Organisation Zürich (AOZ) übernimmt die Betreuung der jungen Männer. Rund um die Uhr ist jeweils mindestens ein Betreuer anwesend. Noch verbringen die Asylbewerber ihre Tage mit Schlafen, Spa- zieren und dem Smartphone, mit dem sie sich nach ihren Familien in der Heimat erkundigen. Abends müssen sie um 22 Uhr zurück in der Unterkunft sein. Bald, «so schnell wie möglich», sollen die jungen Männer eine Tagesstruktur laut Kuratli erhalten. Bis jetzt kommunizieren die Betreuer mit Handzeichen und Gesten mit den Asylbewerbern. Einige können ein paar Brocken Englisch. Dolmetscher würden nur für spezielle Situationen angefordert. «Ein paar haben bereits den Wunsch geäussert, Deutschkurse zu bekommen», sagt Silvana Kunz, Betreuerin des AOZ. Foto: fwz. Gemeinsam mit den Kirchgemeinden werden Deutschunterricht und Sportangebote organisiert. Weiter soll bald ein Töggelikasten, ein Pingpongtisch und einige gespendete Gesellschaftsspiele eintreffen. Dinge, die die jungen Männer brauchen, um die Langeweile zu vertreiben. Rund ein Jahr dauert die Wartezeit, bis ihr Asylentscheid feststeht. Bis dahin sind sie geduldet: «Wir geben ihnen das Gastrecht», sagt Kuratli. Voraussichtlich im März steht für die 30 Eritreer und Afghanen der nächste Umzug an: Die Containersiedlung an der Rankstrasse in Kloten wird frei. Weniger Deutsche, dafür mehr Südländer Seit 2009 ziehen jährlich rund 15 000 Ausländer in den Kanton Zürich. Während die Einwanderung aus Deutschland in letzter Zeit rückläufig ist, nimmt jene aus Italien, Portugal und Spanien wieder zu. Nach Inkrafttreten des Personenfreizügigkeitsabkommens im Jahr 2002 hat die Differenz zwischen Ein- und Auswanderungen, die sogenannte Netto-Einwanderung, in den Kanton Zürich deutlich zugenommen. Am höchsten war sie 2007 und 2008 mit dem Wegfall der Kontingente für die «alten» EU- und die EFTA-Länder, seither hat sie sich bei etwa 15 000 Personen pro Jahr eingependelt. Die ersten Jahre der Personenfreizügigkeit waren die Zeit der Deutschen. Deren Anteil an der Netto-Einwanderung in den Kanton Zürich machte anfänglich rund 40 Prozent aus. Seit 2009 ist die Wanderungs- neben der geografischen und der sprachlichen Nähe, die wesentliche Ursache dafür sein. Im Gegenzug sind deutsche und österreichische Staatsangehörige wohl auch bei den Arbeitgebern aufgrund ihrer Ausbildung und ihrer Muttersprache gefragt. bilanz der Deutschen jedoch rückläufig, weil weniger von ihnen ein- und gleichzeitig viele wieder auswandern. Dafür kommen mehr Leute aus Italien, Portugal und Spanien. Nachdem die Netto-Einwanderung aus dem Süden der EU bis Anfang der 2000erJahre wegen vieler Auswanderungen noch negativ war, hat sie in den letzten Jahren ins Positive gedreht und macht gegenwärtig rund ein Viertel des gesamten Saldos aus. Ursache für die Verschiebungen dürfte die unterschiedliche konjunkturelle Entwicklung in Deutschland einerseits, in Italien, Portugal und Spanien andererseits sein. 70 Prozent wollen arbeiten Einwanderer bevorzugen Zürich Etwa ein Fünftel der Netto-Einwanderung in die Schweiz gilt dem Gebiet des Kantons Zürich. Weit über diesem Schnitt liegt der Zürcher Anteil an der Netto-Einwanderung aus Deutschland und Österreich. In den letzten Jahren zog ein Viertel bis ein Drittel jener deutschsprachigen Nachbarn, die in die Schweiz einwanderten, in den Kanton Zürich. Die Einwanderung aus Deutschland ist in letzter Zeit rückläufig. F: tg. Der deutschsprachige Kanton ist also für Deutsche und Österreicher ein beliebter Arbeits- und Wohnort. Die wirtschaftliche Potenz Zürichs dürfte, ANZEIGEN Neue Weiacher Gemeinderäte Die stimmberechtigten Einwohner von Weiach sind für die Vorbereitung der Wahlen vom 28. Februar zur öffentlichen Wählerversammlung vom Freitag, 16. Januar, um 19.30 Uhr im Gemeindesaal eingeladen. An der Wählerversammlung werden Wahlvorschläge aus der Bevölkerung entgegengenommen und Kandidaten haben die Möglichkeit, sich vorzustellen. Zurzeit interessieren sich bereits drei Kandidaten für die beiden vakanten Ämter, was eine interessante Ausgangslage verspricht. Es wird vorausgesetzt, dass Wahlvorschläge mit den vorgeschlagenen Kandidaten vorgängig abgesprochen sind und die Kandidaten an der Versammlung teilnehmen. (pd.) Wahlversammlung Weiach: Freitag, 16. Januar, 19.30 Uhr, Gemeindesaal. Mit der Personenfreizügigkeit ist die Erwerbstätigkeit zum wichtigsten Einwanderungsgrund avanciert, es bestehen aber je nach Herkunftsregion grosse Unterschiede. Staatsangehörige aus dem EU-/EFTA-Raum wandern zu 70 Prozent zum Arbeiten ein, nur ein Fünftel kommt im Rahmen des Familiennachzugs. Ganz anders die Menschen aus Drittstaaten: Sie kommen mehrheitlich, weil sie im Kanton Zürich bereits Familienangehörige haben. Dagegen begründet das Aufnehmen einer Erwerbstätigkeit nur etwa 15 Prozent der NettoEinwanderung von Drittstaatsangehörigen, da nur gut ausgebildete Fachkräfte überhaupt Zugang zum Schweizer Arbeitsmarkt haben. (pd.) 6 Wochenspiegel Nr. 2 13. Januar 2016 VE R M I S C H TE S Stadtmusik Bülach lädt zur öffentlichen Probe Auto in Embracher Tiefgarage ausgebrannt Am Samstag, 16. Januar, von 13.30 bis 16 Uhr lädt die Stadtmusik Bülach zu einer öffentlichen Probe im Surbersaal des Alterszentrum Grampen. Eingeladen sind alle, die Freude an der Blasmusik haben. Diese Probe ist Teil der Vorbereitungen für das Frühlingskonzert vom 12. und 13. März. Dabei ist zu sehen, wie der Dirigent mit den Musikantinnen und Musikanten arbeitet und wie sich das Korps der Stadtmusik Bülach auf ein grosses Konzert vorbereitet. Wer ein Blasinstrument oder Schlagzeug spielt, kann an diesem Nachmittag gerne in die Reihen der Stadtmusik sitzen und mit seinem eigenen Instrument mitspielen. Das Frühlingskonzert findet am Samstag, 12. März, um 20 Uhr und am Sonntag, 13. März, um 10.30 Uhr im Breitisaal in Winkel statt. (pd.) Beim Brand in einer Tiefgarage in Embrach ist am frühen Montagmorgen ein Schaden von über 100 000 Franken entstanden. Verletzt wurde niemand, wie die Kantonspolizei mitteilt. Weitere Informationen unter der Adresse www.smbuelach.ch. Auf den Brand aufmerksam wurde eine Anwohnerin. Sie wurde kurz nach 3 Uhr auf eine Rauchentwicklung im Bereich der Tiefgarage aufmerksam. Die Frau informierte in der Folge den Hauswart. Gemeinsam hielten sie zudem Nachschau. Dabei drang ihnen massiver Rauch beim Garagentor entgegen. Sie alarmierten die Bewohner der drei Liegenschaften und die Rettungskräfte. Die Feuerwehr Embrachertal, unterstützt durch die Stützpunktfeuerwehren von Kloten und Opfikon, rückten mit einem Grossaufgebot aus. Nebst der Sicherung der Treppenhäuser führten sie einen Schnellangriff unter Atemschutz in der Tiefgarage aus. Die Löschkräfte bekämpften den Brand, der bei einem Personenwagen ausgebrochen war, und führten den Rauch aus der Sammelgarage sowie den Treppenhäu- Ein technischer Defekt an diesem Auto dürfte zum Brand in der Tiefgarage geführt haben. sern ab. Das betroffene Auto brannte vollständig aus. Rund drei Dutzend weitere Personenwagen sowie einige Motorräder wurden durch Russ und Rauch beschädigt, ebenso die Tiefgarage. Die Schadenshöhe wird nach Angaben der Kantonspolizei auf über 100 000 Franken geschätzt. Die etwa 50 evakuierten Bewohner der Mehrfamilienhäuser konnten gegen 5 Uhr wieder in ihre Wohnungen zurückkehren. Verletzt wurde niemand. Aufgrund der ersten Abklärungen des Brandermittlungsdienstes der Foto: kapo. Kantonspolizei steht eine technische Ursache im Vordergrund. Nebst der Kantonspolizei Zürich und den Feuerwehren standen vorsorglich auch ein Rettungswagen und ein Notarzt vom Spital Bülach im Einsatz. Wochenspiegel POLITIK Nr. 2 13. Januar 2016 Furttal sucht Nachfolge in Sekundarschulpflege «Hand»-Sperrung hinausgezögert Für die zurückgetretene Sarah Gretler als Mitglied der Sekundarschulpflege Regensdorf/Buchs/Dällikon, ist eine Nachfolge für den Rest der Amtsdauer zu wählen, wie die Schulpflege mitteilt. Wahlvorschläge seien bis spätestens am Mittwoch, 27. Januar, beim Gemeinderat Regensdorf einzureichen. Wählbar ist jede stimmberechtigte Person, die ihren politischen Wohnsitz in den Gemeinden Regensdorf, Buchs oder Dällikon hat. Die Kandidatin oder der Kandidat muss mit Namen und Vornamen, Geschlecht, Geburtsdatum, Beruf, Adresse und Heimatort auf dem Wahlvorschlag bezeichnet werden. Die provisorischen Wahlvorschläge werden nach Ablauf der ersten Frist veröffentlicht. Innert einer zweiten Frist von sieben Tagen können die Vorschläge geändert, zurückgezogen oder auch neue Wahlvorschläge eingereicht werden. Formulare für die Wahlvorschläge sind bei der Gemeinderatskanzlei Regensdorf, Watterstrasse 116, 8105 Regensdorf, erhältlich oder können unter www.regensdorf.ch ausgedruckt werden. (pd.) Die Verbindungsstrasse zwischen Buchs und Dielsdorf soll gesperrt werden. Geplant ist die Umsetzung der Massnahme im März dieses Jahres. Doch das Fahrverbot verzögert sich. Oberembrachs Gemeindepräsident ist zurückgetreten Bernhard Haas ist aus gesundheitlichen Gründen Ende letzten Jahres von seinem Amt als Gemeindepräsident von Oberembrach zurückgetreten. Die Ankündigung für die Ersatzwahl von einem Mitglied und dem Präsidium für die Amtsperiode 2014–2018 erfolgt im Mitteilungsblatt vom 22. Januar. Als amtierende Vizepräsidentin wird Verena Koch Hanselmann der Gemeinde Oberembrach vorstehen, bis die Ersatzwahl erfolgt ist. Bernhard Haas war rund 20 Jahre in den Behörden von Oberembrach tätig, davon beinahe 10 Jahre als Gemeindepräsident. (pd.) IN KÜRZE Kinderfest Bülach: Am Samstag, 16. Januar, wird in der katholischen Kirche das traditionelle, italienische Kinderfest Befana gefeiert. Hierzu findet um 17.30 Uhr ein Familiengottesdienst statt. Anschliessend gibt es ein Nachtessen und einen Unterhaltungsabend im Pfarreizentrum an der Scheuchzerstrasse 1 in Bülach. ANZEIGEN Flavio Zwahlen Mehrere tausend Fahrzeuge fahren täglich den «Schleichweg», um von Buchs nach Dielsdorf zu gelangen. Die Folge: Durch die beiden Unterländer Dörfer rollt viel Verkehr. Bald soll damit Schluss sein. Die sogenannte «Hand» soll für den Verkehr gesperrt werden. Grund dafür ist der Ausbau des Adliker Kreuzes im Juli vergangenen Jahres. Nun sollte die Wehntalerstrasse über ausreichend Kapazität verfügen, um den zusätzlichen «Hand»-Verkehr aufzunehmen. Umsetzung verzögert sich Ziel war es, die Sperrung im März zu vollziehen. Doch das Vorhaben kommt bei einem Teil der Bevölke- 7 rung nicht gut an. In Dielsdorf sind zwölf Einwendungen eingetroffen. Gemeindeschreiber Marco Renggli sagt: «Einige Einwender melden Bedenken an, andere schlagen Projektänderungen vor.» Diese Reaktionen aus der Bevölkerung würden nun durch die Gemeinden Buchs und Dielsdorf vertieft analysiert und ausgewertet, so der Gemeindeschreiber weiter. «Somit ist es mit Sicherheit unrealistisch, dass die Sperrung im März erfolgt», sagt Renggli. Der Zeitpunkt der Umsetzung könne er momentan nicht abschätzen. Sperrung mittels Pfosten Über die Einwendungen wird nun ein Bericht erstellt, in dem diese gesamthaft beantwortet werden. Renggli: «Falls sinnvolle und umsetzbare Änderungsvorschläge vorhanden sind, könnten diese ins Projekt übernommen werden.» Geplant ist eine mechanische Sperrung mittels Pfosten. Zusätzlich zur «Hand» soll auch die Krähstelstrasse gesperrt werden. So will man verhindern, dass der Durchgangsverkehr auf diese Strasse ausweicht. Ist die «Hand» bald autofrei? Einwendungen verzögern das Verbot. F: fzw. LESERBRIEFE Ist ein Kinderleben nichts mehr wert? Zum Artikel «Keine Tempo-30-Zone am Schleufenberg in Bülach», «Wochenspiegel» vom 6. Januar: Leider wurden von diversen Personen und dem Eigentümer der Schleufenberg-Überbauung die Tempo-30-Zone abgelehnt. Alle, die diese Einsprachen eingesandt haben, sowie die Stadtverwaltung müssen sich im Klaren sein, dass ein Kind, das im Quartier Schleufenberg auf der Strasse durch einen Verkehrsunfall ums Leben kommt, auch zu ihren Lasten geht. Bei der Verkehrszählung und -messung wurde ein starker Verkehr festgestellt. Ein Fahrzeug fuhr sogar mehr als 50 Stundenkilometer. Was bleibt, sind Fragen wie: Wie kommt die Feuerwehr zu den Hausnummern 10 bis 12? Warum wurde kein Trottoir gebaut? Warum wurde die Tiefgaragen-Ausfahrt direkt in die Einfahrt zum Mc Donald’s bewilligt? Warum ist die Strasse zur Schule so eng gebaut ? Warum durfte die Überbauung im einen Gebiet realisiert werden, in dem der Boden nicht so stabil ist? Wo sind die Patrouillen der Stadtpolizei? Es gibt noch viele offene Fragen. Gefährliche Strasse? Zufahrt zum Schleufenberg-Quartier in Bülach. Aber leider ist die Handhabung in Bülach anders geregelt, auch seitens des Stadtrats. Auf ein unfallfreies Jahr am Schleufenberg, Fabrizio Arman Evangelium von Jesus Christus kontra Islamisierung? Die Islamisten-Terrorattacken der letzten Jahre haben uns unsanft aus dem Wohlstandsschlaf geweckt. Wir ordnen solche Gräueltaten meist in der Schublade des islamischen Extremismus ein und gehen zum Tagesgeschäft über. Wir klammern uns an die Wunschvorstellung, dass der Islam eine Religion sei und es einen «moderaten, menschlichen Islam» gebe, und weigern uns, den Islam als F: dj. das zu sehen, was er in der Realität ist: eine totalitäre, unmenschliche Ideologie von Unterdrückung, mit Absolutheitsanspruch, getarnt als Religion. Ja, es gibt zahlreiche säkularisierte Muslime in Europa, die sich sehnlichst ein Leben in Freiheit, frei von Angst, wünschen. Aber damit stehen sie im Widerspruch zur Lehre des Korans, der das, was wir als «Extremismus» bezeichnen, als Norm diktiert. Es stimmt leider, auch unsere Kirchengeschichte zieht eine Blutspur hinter sich her. Nur, dieses Leid, das von der Institution «Kirche» im Lauf der Geschichte durch Missbrauch des Evangeliums zur Anhäufung von Macht und Geld verbrochen wurde, steht klar im Widerspruch zur Lehre des Evangeliums von Jesus Christus. Im Islam stehen leider Gewalt und Mord gegenüber Andersdenkenden in Übereinstimmung mit den Lehren des Korans. Dort, wo in Schweizer Moscheen Islam gelehrt wird, werden eines Tages auch diejenigen Texte des Korans rezitiert, die für IS, Boko Haram, Hamas, Hisbollah, al-Kaida & Co. die Grundlage bilden. Unterstützt werden diese Möderbanden direkt und indirekt von islamischen Regimes wie Iran, Saudi-Arabien, mit denen der gottlos-liberale, dekadente und blauäugige Westen lukrative Geschäfte macht und ihnen Waffen liefert. Was wir gesät haben, werden wir ernten. Eine grosse Zahl von bei uns lebenden Muslimen ist offen für ein glaubwürdig gelebtes Evangelium von Jesus Christus, das Gottes Liebe zu uns Menschen, auch zu den Muslimen unter uns, lebendig und erlebbar macht. Erfreulicherweise gibt es zahlreiche Beispiele von Muslimen, die durch das Evangelium von Jesus Christus von ihrem bisherigen Leben unter dem Diktat der Terror-Ideologie des Islams befreit wurden. Wenn unsere gottlos-liberale und dekadente Gesellschaft umkehrt und sich neu am Evangelium von Jesus Christus orientiert und danach lebt, wird sie, anstelle von Verachtung, Respekt und Achtung von Muslimen erhalten. Markus Wäfler, Steinmaur 8 Wochenspiegel Nr. 2 13. Januar 2016 Wochenspiegel WIRTSCHAFT Nr. 2 13. Januar 2016 9 SZU muss massiv aufrüsten bis 2028 Gemäss einer Schwachstellenanalyse muss die Sihltal Zürich Uetliberg Bahn SZU AG massive Investitionen tätigen. Dazu nötig sind neue einstöckige Züge mit vielen Türen und der 7,5-Minuten-Takt. Denn die Fahrgastzunahme bis 2028 beträgt bis zu 80 Prozent. Lorenz Steinmann Die Linien S4 Zürich HB–Sihlwald und S10 Zürich HB–Üetliberg werden durch die Sihltal Zürich Uetliberg Bahn SZU AG betrieben. Die Strecken sind mehrheitlich eingleisig und weisen kurze Haltestellenabstände auf. In den Hauptverkehrszeiten (HVZ) wird heute zwischen Zürich HB und Langnau-Gattikon beziehungsweise Triemli ein 10-Minuten-Takt angeboten. Da auch weiterhin mit einem starken Anstieg der Fahrgastzahlen gerechnet wird, erwartet die SZU weitere Kapazitätsengpässe und damit auch eine weitere Verschärfung der Probleme bezüglich der Betriebsstabilität. Dies ist einem sehr detaillierten Fachartikel in der «Schweizer Eisenbahn-Revue» zu entnehmen. Die Doppelstockzüge verursachen Verspätungen, weil sie zu wenige Türen haben und der Ein- und Ausstieg zu lange dauert. Fotos: mai und SZU Die Nachfrageanalyse Derzeit werden an einem durchschnittlichen Werktag auf dem am stärksten belasteten Abschnitt der S4 rund 17 000 Personen befördert, auf jenem der S10 rund 12 000. Im Einzugsgebiet der Bahnhöfe und Haltestellen der SZU sind in den vergangenen Jahren sowohl die Einwohnerzahlen als auch die Beschäftigtenzahlen angestiegen. Dazu kommen Neubauquartiere wie Greencity. Auf Anfrage sagt Marcel Geser, einer der Studienverfasser und Leiter Markt der SZU, dass die Finanzierung der Bahninfrastruktur neu direkt durch den Bund erfolgt. «Die SZU hat ihre Ausbaupläne rechtzeitig beim Bund angemeldet. Wir sind zuversichtlich, dass die Finanzierung sichergestellt werden kann.» Grund sei die von der Schweizer Stimmbevölkerung am 9. Februar 2014 beschlossene Vorlage zur Finanzierung und zum Ausbau der Bahninfrastruktur, «Fabi». Das neue Finanzierungsmodell trat per 1. Januar 2016 in Kraft. Nicht nur die Finanzierung ist herausfordernd, auch ist grundsätzlich der Bau von zusätzlichen Doppelspurabschnitten in dicht bebautem Siedlungsgebiet und entlang der Sihl aufwendig. Die Schwachstellenanalyse Doch zurück zum Fahrgastaufkommen. Die Zahl der Fahrgäste hat allein in der Zeitperiode von 2000 bis 2010 auf der S4 um 45 Prozent, auf der S10 um 57 Prozent zugenommen. Auch für die nächsten Jahre wird mit einem Wachstum sowohl bei der Bevölkerung als auch bei den Beschäftigten gerechnet. Bis 2030 werden entlang der S4 insgesamt rund 9000 zusätzliche Arbeitsplätze und 7500 zusätzliche Einwohner erwartet; entlang der S10 rechnet man mit einem Drittel dieser Werte. Mit einer Schwachstellenanalyse wurden Verspätungsstatistiken ausgewertet und die Schwachstellen kategorisiert. Die bedeutendsten Schwachstellen lauten: • Das auf der S4 eingesetzte Rollmaterial ist schwerfällig; der Anteil der angetriebenen Radsätze ist gering, und diese sind schlecht verteilt. • Die Summe der planmässigen Fahr- Nicht überall ist die Strecke doppelspurig. Auch dies führt zu Kapazitätsengpässen, die die SZU in den nächsten Jahren optimieren muss. und Haltezeiten zwischen Zürich HB und Langnau-Gattikon ist seit 25 Jahren unverändert. Wegen der Fahrgastzunahme haben sich die tatsächlichen Haltezeiten verlängert. Dies geht auf Kosten der Fahrzeitreserven, weshalb in den Hauptverkehrszeiten regelmässig Verspätungen auftreten. • Zwischen Adliswil und LangnauGattikon sowie auf der gesamten S10 gibt es keine beziehungsweise nur geringe Fahrzeitreserven. • Die Perrons sind nur wenig länger als die Züge, die Abstände zwischen den Perronenden und Ausfahrsignalen gering. Das führt zu eher «konservativen» Bremsmanövern, die einen Zeitverlust zur Folge haben. • Viele Perronkanten liegen in Aussenbögen, womit die Lokomotivführer den Fahrgastwechsel schlecht beobachten können. • Die Längen der Ausweichstellen sind knapp bemessen. • In der Station Zürich-Binz blockieren Fahrgäste, die erst nach dem Öffnen der Barriere heraneilen, die Türen und verlängern so die Haltezeiten. • Fahr- und Haltezeitverlängerungen führen zu vermehrten Verspätungsübertragungen. • Wegen der ungenügenden betrieblichen Flexibilität ist eine ausreichende Beförderungskapazität in den Spitzenzeiten mittel- bis langfristig nicht mehr sichergestellt. Kurz- und mittelfristige Lösungen Aus dieser Schwachstellenanalyse wurden verschiedene Lösungsansätze abgeleitet: • Videoüberwachung/Türraumüberwachung zur Reduktion der Haltezeiten • Entfernen des Kioskgebäudes in Zürich HB zur Entschärfung der Engpässe und Verbesserung der Personenströme auf dem Perron • Anhebung der Streckengeschwindigkeiten auf einzelnen Abschnitten zur Reduktion der Fahrzeiten • Anpassung der Einstiegsbereiche bestehender Fahrzeuge mit mehr Stehplatzzonen • Verlegung der Haltstellen Friesenberg in den zweigleisigen Bereich der Doppelspur Borrweg. Ein langfristiges Konzept Eine Analyse der vorhandenen Infrastruktur hat gezeigt, dass eine generelle Verlängerung der Perronkanten von 100 auf 125 Meter mit laut der SZU vertretbarem Aufwand möglich ist. • Variante 1: Angebotskonzept wie heute, jedoch mit 125 Meter langen Doppelstockzügen auf der S4 • Variante 2: Einsatz von einstöckigen, 125 m langen Zügen auf der S4. Die S4 verkehrt im 7,5-Minuten-Takt, die S10 im 10-Minuten Takt. • Variante 3: identische Zugstypen wie bei Variante 2, jedoch auf beiden Linien 7,5-Minuten-Takt (S4 bis Adliswil, S10 bis Binz). Die SZU hat für die Varianten 1, 2 und 3 Simulationen für den Normalbetrieb, aber auch für drei Verspätungsszenarien durchführen lassen. Fazit: Die Varianten 1 und 3 funktionieren aus betrieblicher Sicht. Die Variante 2 mit einer unterschiedlicher Vertaktung der beiden Linien und knappen Zugfolgezeiten hat sich hingegen als problematisch erwiesen. Die Machbarkeit der Variante 2 konnte nicht nachgewiesen werden; sie wurde daher verworfen. Die Ka- Idealvorstellung: Die SZU möchte neues Rollmaterial bestellen, ähnlich der S-Bahn in München. Foto: zvg. pazitätsberechnungen zeigen, dass die Doppelstockzüge der Variante 1 bereits ab 2030 überbelegt sind und keine Reserven mehr bestehen. Eine Abwägung der Vor- und Nachteile der beiden Varianten hat gezeigt, dass die Vorteile der Variante 3 – trotz zusätzlicher erforderlicher Infrastrukturinvestitionen – deutlich überwiegen. Angemessener Stehplatzanteil Ein Betrieb mit 7,5-Minuten-Takt und einstöckigen Zügen weist eine um rund 500 Personen pro Stunde und Richtung grössere Kapazität auf als ein Betrieb mit 10-Minuten-Takt und doppelstöckigen Zügen. Dazu kommt, dass die Haltestellenabstände der S4 gering sind; ein Grossteil der Fahrgäste nutzt die Züge auf kurzen Abschnitten mit weniger als zehn Minuten Fahrzeit. Für eine solche Liniencharakteristik eignen sich einstöckige Fahrzeuge, die einen raschen Fahrgastwechsel erlauben und einen angemessenen Stehplatzanteil aufweisen, besonders gut – etwas, was die SBB ebenfalls als wichtig erachten und für künftige Rollmaterialbestellungen in der Agglomeration Zürich in Betracht ziehen. So entspricht ein Fahrplan, der auf einstöckigen Fahrzeugen und Taktverdichtungen im Kernbereich der Agglomeration basiert, dem vom Zürcher Verkehrsverbund und von den SBB vorgesehenen Konzept «S-Bahn 2G» (innere S-Bahn). Dieses erlaubt eine bessere Integration in die ZVV-Taktfamilie und ermöglicht Verbesserungen bei den Busanschlüssen. Sehr gute Erfahrungen machen – als eines von vielen Beispielen – die Betreiber der S-Bahn in München (siehe Foto). Die Strecke zwischen Zürich HB und Sihlwald weist zudem sehr enge Bögen auf. Auch im Hinblick auf eine Reduktion von Verschleiss und Unterhaltskosten drängt sich deshalb der Einsatz von leichterem Rollmaterial auf. Fünf Jahre bis zur Auslieferung Falls die Nachfrage wirklich so zunimmt wie prognostiziert, und davon ist laut Fachleuten zu fast 100 Prozent auszugehen, ist die Kapazität des heutigen Rollmaterials schon in acht Jahren nicht mehr ausreichend. Auf Anfrage schätzt Marcel Geser die Zeit von der Fahrzeugbestellung bis zur Auslieferung auf fünf Jahre. Viel Zeit bleibt also nicht. Spätestens im Jahr 2028 muss das Angebot auf der S4 während der Hauptverkehrszeiten vom 10- zum 7,5-Minuten-Takt verdichtet werden, was verschiedene Infrastrukturausbauten erfordert. Im Jahr 2023, dem spätestmöglichen Ersatzzeitpunkt für das Rollmaterial auf der S4, wird die Nachfragezunahme in der Abendspitzenstunde gegenüber 2011 rund 70 Prozent betragen. Laut der SZU sollte die Kapazitätssteigerung der Perronanlagen in Zürich HB aufgrund der zu erwartenden Fahrgastzunahme bis spätestens 2023 realisiert werden. «Es handelt sich somit um eine angemessene, verantwortungsvolle Planung, die sich auf das Notwendige beschränkt und auf utopische Forderungen verzichtet», schliesst der Artikel in der «Schweizer Eisenbahn-Revue». Quelle: «Die langfristige Strategie der Sihltal Zürich Uetliberg Bahn». Autoren: Matthias Hofer (Ernst Basler + Partner AG), Marcel Geser (SZU AG), Christian Vogt (ZVV). Der Artikel ist in der «Schweizer Eisenbahnrevue» 10/2015 erschienen. 10 Wochenspiegel Nr. 2 13. Januar 2016 AU TO M O B I L Das erwartet Autofans in diesem Jahr Jedes Jahr steht ein grosser Reigen automobiler Neuheiten auf dem Programm. Der Blick nach vorne zeigt: 2016 wird das Jahr der SUV. Aber auch sonst sind einige Leckerbissen zu erwarten. Toyota Prius. Ford GT. ihr lange erwartetes Modell wird Levante heissen. McLaren hingegen dringt mit dem 570S und dem 540C in tiefere Preislagen vor. Viel Neues bei Mercedes: Neben A-Klasse-Facelift, C-Klasse-Coupé, E-Klasse- und S-Klasse-Cabrio werden unter anderem auch der Luxusgeländewagen GLS und das GLC-Coupé lanciert. N wie Nissan wird die neue Generation des Pick-ups Navara lancieren. Bei O wie Opel darf man sich auf den neuen Insignia freuen, zudem lancieren die Rüsselsheimer einen neuen Crossover, der Activa heissen dürfte. Bei P wie Porsche kommt die zweite Generation des Panamera, bei R wie Range Rover steht die Lancierung des weltweit ersten offenen SUV, des Evoque Cabriolet, an. S wie Seat darf sich mit dem Tribu über ein erstes Kompakt-SUV freuen, bei Smart wird im Frühling das ForTwo-Cabrio auf den Markt kommen. Cadillac CT 6. Dave Schneider Der Berufsalltag von uns Autojournalisten ist eng daran geknüpft, was die Autohersteller lancieren. Entsprechend gespannt blicken wir nach vorn, auf das, was da kommen wird. 2016 verspricht ein guter Jahrgang zu werden, gerade im Bereich Assistenzsysteme wird viel Spannendes passieren – Stichwort: teilautomatisiertes Fahren. Und auch einige neue Modellreihen lassen unseren Puls in die Höhe schnellen; dieses Jahr wird so mancher Leckerbissen serviert. Eine alphabetische (und unvollständige) Übersicht, worauf wir uns 2016 freuen. Von Alfa bis Volkswagen A wie Alfa Romeo – und da gibt es endlich mal wieder good News. Mit der Giulia wird die Fiat-Tochter nicht nur einen grossen Namen reaktivieren, sondern mit bis zu 510 PS auf der Hinterachse zu alten Werten zurückfinden. Bei B wie Bentley dreht sich alles um den Bentayga – das erste SUV der britischen Nobelmarke. Wir finden ihn ja, um es schmeichelnd auszudrücken, nicht gerade sehr gelungen. Doch auf Audi-Q7Basis und mit 6-Liter-W12 mit 590 PS unter der Haube dürften uns die Vollelektrisches SUV Jaguar präsentiert sein erstes SUV: Mit dem F-Pace will man im beliebten Segment Marktanteile holen. Fahreindrücke dann eines Besseren belehren. Bei C wie Cadillac läuft 2016 so einiges. Die Amis wollen nun endlich richtig Fuss fassen in Europa – und lancieren mit ATS-V und CTS-V zwei Powerlimousinen, die gemeinsam 1119 PS leisten. Mit dem CT6 steht eine adrette, hochmoderne Luxuslimousine in der Pipeline – ob und wann dieses Modell zu uns kommt, ist allerdings noch offen. Und mit dem XT5 wartet ein luxuriöses SUV in den Startlöchern, das den SRX ersetzt und, so hoffen wir, in diesem Jahr endlich auch den Weg nach Europa finden wird. Auch der Buchstabe F wie Ford hat 2016 einiges zu bieten. Nachdem in diesem Jahr die Vans modernisiert wurden, kommt nun mit dem Edge endlich ein echtes Ford-SUV nach Europa. Zudem werden der neue Focus RS und der exklusive GT gehörig für Emotionen sorgen. Gleiches gilt für H wie Honda – endlich wird die Wiederauferstehung des NSX auf den Markt kommen, und zwar als Hybridsportler mit 581 PS. Während I wie Infiniti mit der neuen Baureihe Fotos: zvg. Q30 den Premium-Kompaktmarkt aufmischen will, hofft man auch bei J wie Jaguar auf stark ansteigende Verkaufszahlen: Die Briten lancieren nämlich mit dem F-Pace ihr erstes SUV. Auch K wie Kia freut sich auf ein hochbockiges Modell: Der neue Sportage darf endlich debütieren. Unter L wie Lexus oder Lamborghini finden sich ebenfalls spannende Neuheiten: Die Japaner lancieren die neue Generation des RX, die Italiener trumpfen mit einer Oben-ohne-Version des Huracan auf. Auch M wie Maserati stösst ins SUV-Geschäft vor – Porsche würzt den neuen Macan etwas rassiger nen Tick handlicher an. Die Lenkung ist sehr leichtgängig und dennoch äusserst präzis. Natürlich ist der GTS mit fast zwei Tonnen kein Leichtgewicht; dennoch lässt er sich auch auf kurvenreichen Strecken sehr flott bewegen, wenn man ihn flüssig und geschmeidig führt. Die serienmässige Stahlbremse verzögert verlässlich bissig. Den Aufpreis für die teure Keramikanlage kann man sich getrost sparen. Es sei denn, man bewegt den Macan auch auf der Rennstrecke. Doch dafür gibt es dann doch bessere Autos. Porsche verpasst auch dem Macan das Kürzel GTS. Steht das bewährte Rezept auch dem kompakteren SUV gut zu Gesicht? Philipp Aeberli Bei Porsche ist die Modellpalette klar gegliedert: zahlreiche Varianten und Ausprägungen jedes Modells, doch alle fein säuberlich einsortiert wie Grossmutters Besteckschublade. Als Einstieg das Basismodell, wer «es bitzeli meh» möchte, ordert den «S». Für Beschleunigungs-Gourmands steht der Turbo ganz oben auf der Liste – selbstverständlich auch als Turbo S zu haben, für all jene, die sich wirklich nur das Beste vom Besten gönnen. Für sportlich Ambitionierte locken die GT-Modelle, für Vielfahrer die Diesel. So wird Stück um Stück aus einem Modell eine ganze Palette gezimmert. Gediegener Alltag Zwischen den Welten Somit sollte für jeden das Passende dabei sein. Sollte. Denn mit den GTS-Modellen hat Porsche eine kleine Lücke im Modellangebot gefunden und diese gleich selbst erfolgreich belegt. Ob 911, Cayenne, Panamera oder Boxster und Cayman: Sie alle sind inzwischen mit den drei Buchstaben am Heck zu haben. Und die stehen hier wie da für dasselbe Rezept. Man nehme ein S-Modell, garniere es mit etwas mehr Leistung, etwas optischem Zierrat und etwas mehr sportlichem Talent. Fertig ist der Lückenfüller. Sportlicher und exklusiver als das Ausgangsmodell, aber natürlich niemals so radikal wie ein Turbo. Und vor allem: nicht so teuer. Für den Macan GTS heisst das: Scharf wie Chili: Der Porsche Macan GTS ist sportlich und schnell. Fotos: zvg. 360 PS, also 20 mehr als im Macan S, aber trotzdem noch ein Respektabstand von 50 PS zum Turbo. So sprintet das SUV bestenfalls in glatten fünf Sekunden auf Tempo 100 und läuft bis zu 256 km/h schnell. Auf jeden Fall mehr als ausreichend. Handlich, sportlich, geschmeidig Die Kraftkur steht dem doppelt aufgeladenen 3-Liter-V6 gut, vor allem auch, weil das maximale Drehmoment von 460 auf 500 Newtonmeter anwuchs. So fühlt sich der Macan GTS in allen Lebenslagen eine Spur spritziger an. Das Doppelkupplungsgetriebe tut auch hier einen hervor- ragenden Dienst und wechselt die Gänge blitzschnell und geschmeidig. Wichtiger als die reinen Fahrleistungen ist beim GTS aber ohnehin das Fahrgefühl. Das schärft Porsche mittels dicker 295er-Reifen im 20Zoll-Format an der Hinterachse und eines neuen Sportfahrwerks samt 15 Millimeter Tieferlegung. Die Komforteinbussen sind minim, der Zugewinn an Dynamik aber spürbar – obwohl der Macan ohnehin zu den sportlichsten Vertretern seiner Gattung gehört. Die optionale Luftfederung sorgt zwar hier wie da für sehr wenig Seitenneigung in flott gefahrenen Kurven, doch fühlt sich der GTS noch ei- Die Stärken des Macan GTS liegen schliesslich weder im Renneinsatz noch auf der Geländepiste, auch wenn er wohl beides anständig bewältigen könnte. Er bewährt sich vor allem im gediegenen Alltag. Klappenauspuff, verstellbares Luftfahrwerk und perfekt arbeitendes Getriebe: Von hart, laut und schnell bis ruhig und komfortabel ist auf Knopfdruck immer alles möglich. Die unaufdringliche Prise Sport ist durchaus eine Überlegung wert. Mit der neuen Modellvariante lanciert Porsche auch das neue Infotainmentsystem. Es bietet volle Smartphone-Tauglichkeit, Verkehrsdaten in Echtzeit per Internet und einen verfeinerten Touchscreen, der nun auch auf bekannte Fingergesten reagiert. Natürlich macht der GTS den schnelleren Turbo nicht überflüssig, doch stellt er eine Alternative dar. Kaum verwunderlich ist der Preis des GTS: Mit 89 800 Franken liegt er ziemlich exakt zwischen Macan S (ab 74 800 Franken) und Turbo (ab 102 300 Franken). Auch hier ist das Porsche-Programm strikt gegliedert. Gespannt wird die Autowelt zu T wie Tesla schauen – dort wird heuer das Model X erwartet, ein vollelektrisches SUV mit einzigartigem Türkonzept. Elektrisches gibt es auch bei Toyota – zumindest teilelektrisch. Dort wird in den kommenden zwölf Monaten die neue Generation des Prius im Vordergrund stehen. Und bei V wie Volkswagen schliesslich stehen ebenfalls zahlreiche Neuheiten auf dem Programm – mindestens eine davon, der neue Tiguan, ist ebenfalls ein SUV. Vor allem aber werden die Wolfsburger weiterhin an ihrem Abgasskandal zu kauen haben. Auch das ist ein Thema, das die Autoredaktionen rund um den Globus in diesem Jahr auf Trab halten wird. AUTONEWS Audi Audi will in diesem Jahr über drei Milliarden Euro investieren. Die Hälfte davon soll in die deutschen Standorte Ingolstadt und Neckarsulm fliessen. Die Volkswagen-Tochter will ausserdem mehr Personal für den Bereich der Zukunftstechnologien einstellen. Lancia Das UK-Auktionshaus Bonhams versteigert am 4. Februar den ältesten noch erhaltenen Lancia Aurelia B 24 Spider. Das Fahrzeug diente als Ausstellungsstück für die Autosalons 1955 in Brüssel und in Genf. Erwartet wird ein Versteigerungserlös bis 1,3 Millionen Euro. Infiniti Für das neue Modelljahr erhält der Infiniti Q50 eine Kraftkur: Die Topmotorisierung erhält einen neu entwickelten 3-Liter-V6Twinturbo mit 405 PS und 475 Newtonmetern. Autofarben 28,7 Prozent der deutschen Autokäufer haben sich 2015 für die Farben Silber/Grau entschieden. Damit ist Silber/Grau wieder die beliebteste Neuwagenfarbe, vor Schwarz (27,3 Prozent) und Weiss mit knapp 20 Prozent. Bunte Farben folgen abgeschlagen auf den Trostplätzen. Wochenspiegel Nr. 2 13. Januar 2016 11 ZÜRICH INSIDE Ursula Litmanowitsch E-Mail: [email protected] Paola Felix hielt eine berührende Laudatio in der Sparte Show. Selfie muss sein: Dominique Rinderknecht mit Partner Goek Gürsoy. Der frühere Nati-Trainer Köbi Kuhn mit Freundin Jadwiga im Minikleid. Dabei: SVP-Nationalrat Claudio Zanetti und seine Frau Andrea. Model Sarina Arnold und Raphael Fischer erwarten das zweite Kind. SVP-Nationalrat Thomas Hurter und Cornelia Stamm Hurter, Oberrichterin. Rundschau-Mann Sandro Brotz und Sara Bachmann von «Sara machts». Zürcher SVP-Nationalrat Bruno Walliser mit Gattin Alexandra Bösch. Freundinnen: Filmerin Sabine Boss (r.) und Maskenbildnerin Bea Petri. SRG-Generaldirektor Roger de Weck (r.) begrüsst Moritz Leuenberger, der seit November selber im Showbiz ist. Der frühere Bundesrat hat den Bernhard-Apéro wiederbelebt. Bunte Gästeschar am letzten Swiss Award im Hallenstadion Es war der Schwanengesang unter dem Damoklesschwert des Spardrucks. Die 13. Ausgabe des Swiss Award von SRF war gleichzeitig «Klappe, die letzte». Die Show mit Glamour und Showtreppe galt jeweils als verspätete Weihnachtsparty oder Betriebsanlass sowie Klassenzusammenkunft der Promis. Doch nun ist Schluss mit lustig. Die Trophäen wurden zum letzten Mal vergeben. «Schellen-Ursli»-Regissseur Xavier Koller holte den Award in der Sparte Kultur ab. Kult-Rocker Polo Hofer wurde «Schweizer des Jahres». Moritz Leuenberger, der die Laudatio in der Sparte Politik hielt, hatte seine eigene Show auf dem roten Teppich. Der Charmebolzen mit dem «Lätsch» («Mein Markenzeichen ist mein ‹suurer Stei›») macht näm- lich im Showbiz gerade eine steile Karriere. Seit November moderiert der frühere Bundesrat mit Esprit und Leichtigkeit den wiederbelebten Bernhard-Apéro. In dieser Matinee talkt Leuenberger im Bernhard-Theater mit Gästen aus eben denselben Sparten wie beim Swiss Award. Im Gegensatz zum SRF, wo mit der grossen Kelle angerichtet wurde, gibt man sich punkto Dekor beim Bernhard-Apéro allerdings bescheidener. Leuenbergers Direktorin Hanna Scheuring war mit Rigiblick-Theaterleiter Daniel Rohr ebenfalls am Swiss Award. Rohr war von Schauspieler Bruno Ganz, der für sein Lebenswerk geehrt wurde, dazu delegiert, den Preis abzuholen. Ganz kam nicht persönlich, weil er in Argentinien in den Ferien war. ANZEIGEN STELLEN IMMOBILIEN 12 Wochenspiegel Nr. 2 13. Januar 2016 WWW Wochenspiegel Nr. 2 13. Januar 2016 13 Rat & Rätsel BUCHTIPP Die Bibliothek Küsnacht empfiehlt: Lebenswillen trotz widriger Umstände Miklós, ein junger Ungar, wird im Juli 1945 nach Schweden gebracht. Er hat das KZ Bergen-Belsen knapp überlebt, und sein Arzt gibt ihm nur noch sechs Monate zu leben. Doch Miklós möchte heiraten. Deshalb schreibt er einen Brief an 117 junge Frauen aus seiner Heimatstadt, die wie er den Holocaust überlebt haben und nach Schweden in Erholungsheime gebracht wurden. Lili, 100 km entfernt, antwortet ihm, und Miklós weiss, dass sie die Richtige ist. So meint er: «Es gibt keine andere – entweder sie oder ich sterbe.» Ein reger Briefwechsel entsteht. Jetzt müssen sie nur noch einen Weg finden, um zu heiraten. Diese berührende Liebesgeschichte wurde von Péter Gárdos, dem Sohn von Miklós und Lili, geschrieben. Er hat erst nach dem Tod seines Vaters von der ungewöhnlichen Beziehung seiner Eltern erfahren und ihre Briefe gelesen. «Fieber am Morgen» ist ein kurzes und einfaches Buch. Es zeugt vom Lebenswillen und Optimismus von Miklós, der den dramatischen Umständen trotzt. DER GUTE RAT HOROSKOP Was tun, wenn die Eltern Alkoholiker sind? Ich, eine 15-jährige Realschülerin, bin froh, dass Weihnachten und Neujahr der Vergangenheit angehören. Für mich bringt die Festzeit immer unerträglichen Kummer mit sich. Meine Eltern trinken. Die Schnapsflasche macht die Runde und vertreibt die eigentlich von allen ersehnte friedliche Geborgenheit. Ich weiss, meine Eltern können nichts dafür, denn sie sind beide im Heim aufgewachsen und entbehrten viel Liebe. Auch heute müssen sie noch richtig «krampfen», um meinen kleinen Bruder und mich durchzubringen. Wenn sie nüchtern sind, dann komme ich sehr gut mit den Eltern aus, vor allem mit meiner Mutter. Sie will sich dann auch immer Mühe geben mit dem Alkohol. Ich möchte ihr so gern helfen, sie trösten und ihr beistehen. Trotzdem wird Mami immer wieder rückfällig, vor allem an Feiertagen. Dann habe ich Angst, kann nicht mehr schlafen und habe in der Schule schlechte Noten. Das «Du bist ein tapferes, mutiges und mitfühlendes Mädchen» ist umso schlimmer, weil ich Krankenpflegerin werden möchte und noch keine Lehrstelle gefunden habe. Zuerst: Du bist ein tapferes, mutiges, mitfühlendes Mädchen und wirst ganz bestimmt eine sehr begabte und geduldige Krankenpflegerin. Es gibt eine Kontaktstelle, die genau für dich und deine Leidensgenossen geschaf- KREUZWORTRÄTSEL fen wurde, nämlich die «ALATEEN» Cramerstrasse 7, 8004 Zürich. Bitte melde dich unverzüglich dort an. Du bekommst dann die Möglichkeit, an Gruppentreffen von Jugendlichen teilzunehmen, deren Eltern auch trinken. Dann bist du nicht mehr allein. Das gemeinsame Gespräch wird dir helfen, deine eigenen Schuldgefühle abzubauen und selber Trost zu finden. Man wird dir vor allem erklären, dass Alkoholismus eine Krankheit ist, die nicht von Angehörigen kuriert werden kann. Dieses Wissen wird dein Herz erleichtern und Möglichkeiten schaffen, wieder mehr an dich selber zu denken und fröhlicher zu werden. Es wird dort auch Helfer geben, die mit deinen Eltern sprechen können. Du allein kannst und sollst das nämlich nicht. Deine Aufgabe ist es aber, deinen eigenen Weg zu gehen und stark und zuversichtlich zu bleiben. Béatrice Petrucco, dipl. Psychologin, Kloten Widder 21.03.–20.04. Sie finden es nicht in Ordnung, wie Ihr Chef mit einer anderen Person umgeht, und mischen sich ein. Das hat aber Konsequenzen, mit denen Sie kaum gerechnet haben. Stier 21.04.–20.05. Sie sind viel zu verliebt, um zu glauben, was Sie über Ihren Partner hören. Ein offenes Wort könnte aber trotzdem nicht schaden und grosse Verwirrung verhindern. Zwillinge 21.05.–21.06. Sie sagen Ihren Lieben jetzt ganz direkt, was Sie stört. Brechen Sie aber nicht einfach unnötig einen Streit vom Zaun, versetzten Sie sich auch in deren Lage. Krebs 22.06.–22.07. Sie haben sich eine Auszeit gegönnt und diese genossen. Jetzt warten spannende Aufgaben auf Sie. Ein interessantes Projekt fordert Ihre gesamte Konzentration. Löwe 23.07.–23.08. Wer geglaubt hat, Sie bestechen zu können, wird jetzt rasch eines Besseren belehrt werden. Sie sind absolut integer und lassen sich auf keine krummen Touren ein. Jungfrau 24.08.–23.09. Wenn Sie jetzt nicht am Ball bleiben, verlieren Sie nach langen Anstrengungen doch noch. Das würde Ihrem Selbstbewusstsein gar nicht guttun. Halten Sie durch. Waage 24.09.–23.10. Im Allgemeinen sind Sie mit sich und der Welt gerade sehr zufrieden. Deshalb dürfen Sie sich auch gerne mal verwöhnen lassen. Etwas Wellness wäre nicht verkehrt. Skorpion 24.10.–22.11. Wenn Sie jetzt seltsame Begegnungen mit fremden Menschen haben, sollten Sie sich nicht verwirren lassen. Auch Ungewöhnliches auszuprobieren könnte nicht schaden. Péter Gárdos: «Fieber am Morgen». Hoffmann und Campe, 2015. 253 Seiten. Schütze 23.11.–21.12. Wenn Sie Ihren Optimismus beibehalten, dann macht das einige momentane körperliche Defizite wett. Bald müssen Sie aber wieder an sich denken, um voranzukommen. Nachschlagewerk für Literaturliebhaber Steinbock 22.12.–20.01. Ein neuer Aufgabenbereich könnte im Beruf für Sie hinzukommen. Damit haben Sie zum jetzigen Zeitpunkt nicht gerechnet. Lassen Sie sich nicht zu sehr überfordern. Im Vorwort des Buchs «Gesichter der Schweizer Literatur» hält Roland Erne fest: «Die Literaturgeschichte der viersprachigen Schweiz in Einzelporträts zu erfassen: Nichts weniger als dies stand als Idee am Anfang der vorliegenden Anthologie.» In diesem Sinn hat Charles Linsmayer 150 Kurzporträts von Schweizer Autorinnen und Autoren vom 18. Jahrhundert bis heute geschrieben. Jede Kurzbiografie umfasst eine Doppelseite. Im Zentrum steht ein Zitat des Schriftstellers, und in seinen Texten verbindet Linsmayer biografische Angaben mit einer einfühlsamen Würdigung. So können Literaturinteressierte einiges entdecken, zum Beispiel über Melinda Nadj Abonji, die 2010 sowohl den deutschen als auch den Schweizer Buchpreis gewonnen hat. Oder sich an früher bekannte, jetzt aber in Vergessenheit geratene Autorinnen und Autoren erinnern. Wer war beispielsweise Ida Bindschedler, und was hat sie geschrieben? Der Literaturkritiker und Schriftsteller Charles Linsmayer lebt in Zürich, wo er auch die «Hottinger Literaturgespräche» gegründet hat. Charles Linsmayer: «Gesichter der Schweizer Literatur». Verlag elfundzehn, Zürich 2015. 311 Seiten. Wassermann 21.01.–19.02. Sie haben derzeit eine tolle Ausstrahlung, Körper und Geist sind topfit. Sie knüpfen neue Kontakte und stehen im Mittelpunkt. Ihr Sportprogramm meistern Sie gut. Fische 20.02.–20.03. Alles können Sie nicht haben, das müssen Sie jetzt einsehen. Dennoch gibt es eventuell einen Weg, wie Sie eine bestimmte Sache aus der Schieflage retten könnten. Die Lösung ergibt einen Appenzeller Aussichtsberg mit einem Drehrestaurant. AUFLÖSUNG Verkaufsleitung: Bruno Imhof, Tel. +41 44 863 72 04, E-Mail [email protected] Anzeigenberatung: Malaporn Schori, Tel. +41 44 863 72 08, [email protected], Beat Roth, Tel. +41 44 863 72 07, [email protected], Antoinette Stiefel, [email protected], Tel. +41 44 863 72 03 Susanne Hogg, Tel. +41 44 863 72 02, [email protected] Anzeigenverwaltung: Corinne Schelbli, Tel. 044 913 53 62, [email protected] Produktion: AZ Verlagsservice AG, Aarau Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln Adresse: Wochen-Spiegel Verlags AG, Feldstrasse 82, 8180 Bülach, Tel. +41 44 863 72 00, Fax +41 44 863 72 01, E-Mail [email protected], www.wochenspiegel.ch 14 Wochenspiegel Nr. 2 13. Januar 2016 Veranstaltungen & Freizeit Vorleser für Eglisauer Erzählnacht gesucht Foto: zvg. Musik kennt keine Grenzen Singen bringt Freude ins Herz. Mit dieser Botschaft lädt der Ökumenische Kirchenchor GLEGRA (Glattfelden, Eglisau, Rafz) am 16. Januar um 19 Uhr in der katholischen Kirche Rafz zu seinem Winterkonzert ein. Unterstützt wird der Kirchenchor vom Gastchor CeMePZ France Gacnik, von der Sopranistin Andreja Zakonjšek-Krt und vom Streichorchester Kormorni orkester Domžale-Kamnik. Organist ist Stani Zalar. Im ersten Teil des Programms steht die «Missa Brevis St. Joannis de Deo» von Joseph Haydn unter der Leitung von Janez Krt. Im zweiten Teil kommen die Zuhörer in den Genuss von verschiedenen musikalischen Leckerbissen, vorgetragen von den Gästen aus Slowenien, unter der Leitung von Dominik Krt. Der Eintritt ist frei, Kollekte zur Deckung der Unkosten. (pd.) Die Erzählnacht am Freitag, 22. Januar, um 20 Uhr im Rittersaal an der Obergass 53 in Eglisau bringt im grauen Januar wieder vielfältige Literatur nach Eglisau: Mitten im Städtli kommt das gelesene Wort zur Entfaltung. Geschichten, Krimis, Gedichte, Wahres, Erfundenes, Tragisches oder Komisches, egal, ob es aus eigener Feder stammt oder nicht. Hauptsache, es vermag zu unterhalten, zu überraschen oder zum Nachdenken anzuregen. Es gibt nur eine Regel, der Beitrag darf nicht länger als zehn Minuten sein. Wer an der Erzählnacht 2016 auf dem roten Stuhl Platz nehmen will, um vorzulesen, meldet sich bis zum 16. Januar bei Christoph Hagedorn, Bollwerk 4, 8193 Eglisau, oder via Mail unter der Adresse [email protected]. (pd.) Erzählnacht am Freitag, 22. Januar, 20 Uhr, im Rittersaal an der Obergass 53 in Eglisau. Neues Stück des Dramatischen Vereins Stadel Der Dramatische Verein Stadel wagt sich an die Komödie «Chrampf im Altersheim». Das Stück wird im Januar und Februar auf der Bühne im Neuwis-Huus in Stadel aufgeführt. «Die Proben laufen sehr gut, und wir freuen uns, bald auf der richtigen Bühne vor Publikum spielen zu dürfen», sagt Erwin Baumann, der in der Rolle von Fred Müller zu sehen sein wird. Zusammen mit Regisseur Gallus Ottiger wird die 3-Akt-Komödie «Chrampf im Altersheim» aufgeführt. Dass es im Stück, das am 16. Januar Premiere hat, alles andere als ruhig und gelassen zu und her geht, ist klar: Fred Müller, Heimbewohner, begeisterter Yoga-Fan und Grossva- ter von Karin ist der Oberschwester des Altersheims ein Dorn im Auge. Diese versucht nämlich, mit Strafmassnahmen die Senioren einzuschüchtern, um so für Ruhe und Disziplin zu sorgen. Doch das lässt sich Fred nicht gefallen. Zusammen mit seinem verwirrten Zimmernachbar Paul und der schwerhörigen Irma wehrt er sich gegen das strenge Regime der Oberschwester. Maria, die quirlige Putzfrau hilft den Heimbewohnern dabei. (pd.) Spieldaten: Kindervorstellung 16. Januar, 14 Uhr; Premiere 16./22./23./29. und 30. Januar, 20 Uhr; Sonntag, 31. Januar, 14 Uhr; 5./6./12. und 13. Februar, 20 Uhr. Billettvorverkauf: Restaurant Pöstli, Stadel, jeweils montags von 9 bis 11 Uhr. Telefonvorverkauf unter 076 446 29 29 jeweils montags von 17 bis 19 Uhr. Onlineverkauf: Billett-Reservation ist auf der Website www.theaterstadel.ch möglich. Was, wann, wo – Tipps für Anlässe im Zürcher Unterland Mittwoch, 13. Januar Älterwerden bedeutet mehr Verantwortung übernehmen. Diese Tatsache liegt dem Modell Jugendlohn zugrunde. Der gleichnamige Verein, dem auch Pro Juventute angehört, empfiehlt dieses Modell, das an diesem Abend von Margrith Lenz erklärt wird. Eine Veranstaltung der reformierten Kirche Rafz, der katholischen Kirche Glattfelden-Eglisau-Rafz und der Schule Rafz. Zentrum Casa. Ref. Kirche, Chilegass. BÜLACH 15.00 Figurentheater Felucca: Ein Taschentheater für Kinder ab Kindergarten und Erwachsene, die gerne ihre Nase in 1001 fremde Taschen stecken (Dauer: rund 50 Minuten). Vorverkauf: www.sigristenkeller.ch oder Tuttolana, Marktgasse 25, Bülach, Tel. 044 862 36 36. Mehr unter www.theater-felucca.ch. Sigristenkeller, Hans-Haller-Gasse 4. Donnerstag, 14. Januar HÖRI 12.30 Seniorentreff: Gemeinsames Mittagessen zum Selbstkostenpreis. Anmeldung bis 11. Januar an Barbara Maag, Tel. 044 860 99 95 oder 079 668 76 69. Ab 14 Uhr musikalischer Jahresbeginn mit den Kilchberger Oldies. Schulhaus Weiher (Singsaal). RAFZ 20.00 Umgang mit Geld und Konsum: Oftmals sind sich Kinder gar nicht bewusst, wie viel alles kostet. Denn die meisten Bedürfnisse sind gedeckt. BÜLACH 19.30 Partnerschieber mit zugelostem Partner: Partnerschieber mit zugelostem Partner: Eine vorherige Anmeldung ist nicht nötig. Restaurant Kaserne, Kasernenstrasse 129. Der Dramatische Verein Stadel spielt ab 16. Januar die Komödie «Chrampf im Altersheim». Tickets unter www.theaterstadel.ch. Foto: zvg. KLOTEN 7.25 Schneeschuhtour Regulastein: Abfahrt ab Kloten Bahnhof 7.25 Uhr via Zürich nach Ricken SG. Schneeschuhtour der Naturfreunde Kloten ab Ricken SG nach Ulisbach. Verpfle- ANZEIGEN THE GREGORIAN VOICES Konzert der Gospel Singers Rümlang «See the Light» Gregorianik meets Pop Sonntag, 17. Januar 2016 Türöffnung: 16 Uhr / Beginn: 17 Uhr Ev.-ref. Kirche, Hans-Haller-Gasse 4, 8180 Bülach Vorverkauf: Fr. 34.– / Abendkasse: Fr. 37.– Vorverkauf bei www.starticket.ch oder www.ticketcorner.ch Jede Woche das Neueste und Aktuellste aus dem Quartier: www.lokalinfo.ch Eintritt: Fr. 25.– Konzertbeginn an allen Daten jeweils um 17.00 Uhr Sonntag, 17. Januar 2016, Kloten evangelisch-reformierte Kirche Sonntag, 24. Januar 2016, Rümlang römisch-katholische Kirche Tickets-Bestellung übers Internet unter www.gospel-singers-ruemlang.ch oder per Tel. 044 888 40 91 (von 9 bis 19 Uhr) gung mit Grillieren im Wald (4½ Std.). Info bei Margrit Engeli, 044 813 42 94. Bahnhof. NEERACH 14.00 Seniorennachmittag: Die Seniorenbühne Zürich spielt das Stück «Drei Männer im Schnee». Türöffnung 13.30 Uhr. Mehrzweckhalle Sandbuck. Samstag, 16. Januar SCHLEINIKON 13.00–19.00 Ausstellung: Neun Künstler aus dem Wehntal zeigen ihre Werke. Vernissage um 16 Uhr. Gemeindesaal. Sonntag, 17. Januar KLOTEN 17.00 Gospelsingers Rümlang: Konzert unter dem Motto «See the light». Für das Konzert können Tickets an der Tageskasse jeweils ab 16.15 Uhr bezogen werden, oder über die HomeFortsetzung auf Seite 15 Wochenspiegel Veranstaltungen & Freizeit Eltern lernen in Bülach, sich durchzusetzen Foto: zvg. Gospel Singers in Kloten Das Konzert der Gospel Singers Rümlang am Sonntag, 17. Januar, um 17 Uhr in der reformierten Kirche Kloten steht unter dem Motto «See the light». «‹See the light›, geschrieben von Hank Williams, ist ein Lied, das die Gospel Singers durch das ganze letzte Jahr begleitet hat und deshalb zum Motto geworden ist. Dirigiert werden die rund 60 Sängerinnen und Sänger von Jadwiga Lewandowski. Ihrer Professionalität ist es zu verdanken, dass der Chor inzwischen ein beachtliches Niveau erreicht hat. Begleitet wird der Chor von einer professionellen Band mit Pianist, Bassist, Trompeter und Perkussionist. Tickets können ab 16.15 Uhr bezogen oder über die Homepage www.gospel-singers-ruemlang.ch –› Konzerte direkt bestellt werden. (pd.) Fortsetzung von Seite 14 page www.gospel-singers-ruemlang. ch –› Konzerte direkt bestellt werden. Ref. Kirche, Kirchgasse. «Drei Männer im Schnee» nach Erich Kästner. Die Mundartfassung ist von Charles Lewinsky. Nach der Aufführung sorgt das Gastroteam für Kaffee und Kuchen. Ref. Kirchgemeindehaus, Grampenweg 5. SCHLEINIKON 10.00–16.00 Ausstellung: Neun Künstler aus dem Wehntal zeigen ihre Werke. Gemeindesaal. NIEDERGLATT 9.00 Unglücksfälle und Verbrechen im Mittelalter: Kirchenzentrum Eichi. Dienstag, 19. Januar Donnerstag, 21. Januar KLOTEN 8.30 60+ Schneeschuhtour: Abfahrt ab Kloten Bahnhof 8.36 Uhr nach Wilen. Die Naturfreunde Kloten organisieren eine gemütliche Schneeschuhtour mit Mittagessen (2½ Std.). Info bei Margrit Engeli, 044 813 42 94. Bahnhof. BÜLACH 14.00–16.30 Spielnachmittag für Senioren: Reformiertes Kirchgemeindehaus, Grampenweg 5. Mittwoch, 20. Januar BÜLACH 14.30 Theaternachmittag: Der Seniorenclub Bülach und die Pro Senectute Ortsvertretung laden zum Theaternachmittag mit der Seniorenbühne Zürich ein. Gespielt wird das Stück Erscheint 1-mal wöchentlich, am Mittwoch Normalauflage: 36 116 Exemplare Grossauflage: 70 205 Exemplare (jeweils am letzten Mittwoch im Monat) Jahresabonnement: 90 Franken Anzeigenschluss: Freitag, 10 Uhr, AgendaEinträge: Freitag der Vorwoche, 10 Uhr Verlag: Wochen-Spiegel Verlags AG, ein Unternehmen des Medienhauses Lokalinfo AG, Zürich Geschäftsleitung: Liliane Müggenburg, Tel. +41 44 913 53 33, E-Mail [email protected] Redaktionsleiter: Andreas J. Minor, Tel. +41 44 913 53 30, E-Mail [email protected] Redaktion: Daniel Jaggi, Tel. +41 44 863 72 11, E-Mail [email protected]. Flavio Zwahlen, Tel. +41 44 863 72 05, E-Mail [email protected]. 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Alterszentrum, Allmendstrasse. 19.30 Partnerschieber mit zugelostem Partner: Eine vorherige Anmeldung ist Wenn die Kinder trotz letzter Warnung immer noch nicht hören, schreit man eben los. Aber die «Gut-gebrüllt-Methode» raubt Kräfte, und Kinder lernen am Vorbild der Eltern, dass sich aggressives Verhalten lohnt: «Wenn Mutter oder Vater etwas wollen, schreien, drohen und brüllen sie – also mache ich das auch.» Der Film «Wege aus der Brüllfalle» zeigt solch herausfordernde Alltagssituationen sowie hilfreiche und weniger hilfreiche Reaktionen von Eltern. Im gemeinsamen Gespräch werden weitere Möglichkeiten erarbeitet, wie sich Eltern ohne Brüllen und Androhen von Gewalt im Erziehungsalltag bei den Kindern durchsetzen können. (pd.) Samstag, 30. Januar, 14 Uhr im Kursraum des kjz Bülach an der Winterthurerstrasse 11. Kursleiter ist Martin Gessler, Elterncoach IEF und STEP-Elterntrainer. Kosten: 25, Paare 40 Franken. Anmeldung unter www.martin-gessler.ch. nicht nötig. Restaurant Kaserne, Kasernenstrasse 129. ZÜRICH 8.30 Bachtelpanorama-Wanderung: Abfahrt ab Zürich HB um 8.40 Uhr mit der S15 nach Rüti und S26 nach Fischenthal. Die Wanderung der Naturfreunde Kloten startet in Fischenthal. (3½ Std.). Verpflegung aus dem Rucksack oder im Restaurant. Infos bei Margret Hörschläger, 044 850 45 43. Hauptbahnhof Zürich, Bahnhofplatz. Freitag, 22. Januar EGLISAU 20.00 Erzählnacht: Die Erzählnacht bringt wieder vielfältige Literatur nach Eglisau: Geschichten, Krimis, Gedichte, Wahres, Erfundenes, Tragisches oder Komisches, egal, ob es aus eigener Feder stammt oder nicht. Hauptsache, es vermag zu unterhalten, zu überraschen oder zum Nachdenken anzuregen. Es gibt nur eine Regel: der Beitrag darf nicht länger als 10 Minuten sein. Rittersaal, Obergass 53. Nr. 2 13. Januar 2016 15 16 Wochenspiegel Nr. 2 13. Januar 2016 SCHLUSSPUNKT «Das Jassen darf nicht aussterben» Im Restaurant Kaserne in Bülach wird jeden Donnerstagabend um halb acht gejasst. Auch Gastjasser sind beim Kantonal-Zürcher Jassverein herzlich willkommen. Thomas Güntert «Jassen ist eine alte Schweizer Tradition, die nicht aussterben darf», betont Florian Andreolla. Beim Vorsitzenden des Kantonal-Zürcher Jassvereins steht der soziale Aspekt für die ältere Generation im Vordergrund. Andreolla bemerkt aber auch, dass es Jasser gibt, die nur des Gewinnens wegen kommen, und dass es auch solche gibt, die nicht verlieren können. «Die müssen aber selber damit fertig werden», bemerkt die Vereinskassiererin Idi Longhi, die aus Schaffhausen kommt. Sie bedauert, dass das Jassen immer weniger Zuspruch findet, da die Jasser überaltert sind und viele Eltern keine Zeit Christian Puy: Regelmässig in der «Kaserne» anzutreffen. mehr haben, ihren Kindern dieses Kartenspiel beizubringen. Idi Longhi erinnert sich gerne daran, wie sie früher in der warmen Stube von Vater und Mutter das Jassen gelernt hat. Rolf Bruderer hat gewonnen Beim letzten Kasernenjass verteilten sich 53 Teilnehmer an 13 Spieltischen. Gespielt wird der Einzelschieber mit zugelosten Partnern, mit deutschen Karten, ohne Stöck- und Wyspunkte. Die älteste Teilnehmerin war über 80 Jahre, der 25-jährige Marc Huser aus Kloten der Jüngste. Mit dabei war auch Christian Puy, der im Restaurant Kaserne jeden zweiten Dienstag das Mittagsjassen organisiert. Der ehemalige Fussballtrainer Rolf Bruderer, der im Jahr 1983 vom «Wochenspiegel» als Sportler des Monats ausgezeichnet wurde, hat den Kasernenjass am letzten Donnerstag gewonnen und die Führung von Ruedi Jucker in der Jahreswertung übernommen. Florian Andreolla: Soziale Aspekte beim Jassen sind ebenso wichtig. Mengia Cathomen: Eine der 53 Teilnehmenden in der «Kaserne». Idi Longhi: Das Jassen von den Eltern gelernt. Ruedi Jucker: Musste seine Führungsposition abgeben. Erika Nägeli: Auch als ältere Teilnehmerin begeistert dabei. www.kantonal-zuercher-jassverein.ch. Marc Huser: Mit 25 Jahren der jüngste Teilnehmer. Dälliker Feuerwehrmann alarmiert «seine» Feuerwehr Ein Baukran ist am Sonntag in Dällikon in Schräglage geraten. 30 Anwohner mussten vorübergehend evakuiert werden. Kurz nach 12 Uhr bemerkte ein Feuerwehrmann, der in der Nachbarschaft wohnt, dass ein Kran bei einer Baustelle schräg stand. Er alarmierte die Polizei sowie seine Kollegen der Feuerwehr Buchs-Dällikon, die mit einem Grossaufgebot ausrückten. Aus Sicherheitsgründen wurden die rund 30 Anwohner der umliegenden Gebäude der Baustelle evakuiert, wie die Kantonspolizei mitteilt. Für sie wurde in der Mehrzweckhalle des Schulhauses eine vorübergehende Unterkunft eingerichtet. Der Baukran wurde gegen das weitere Umkippen gesichert und eine Bergungsfirma für den Abbau aufgeboten. Sie dauerten Rolf Bruderer: Gewann den Jassanlass am Donnerstag. Eine Bergungsfirma baut den schräg stehenden Kran ab. F: kapo. Beim Kantonal-Zürcher Jassverein wird jeden Donnerstag im Bülacher Restaurant Kaserne gejasst. Der Verein führt zwei Jahreswertungen, dabei winken den Gewinnern jeweils 350 Franken Prämie. Fotos: Thomas Güntert Der Stein des Anstosses Am 1. April 2015 wurde die Baumallee an der Rheinsfelderstrasse in Glattfelden in Bruno-Meier-Allee umgetauft. Am Silvestermorgen wurde der Stein nun wieder entfernt. Dies auf Anordnung des Gemeinderats. Eigentlich war der gewichtige Stein mit dem Schild «Bruno-Meier-Allee», der seit April beim Schlossacherquartier an der Rheinsfelderstrasse stand, ein Geschenk zum 65. Geburtstag des langjährigen «Glattfelder»-Redaktors. Gute Freunde hatten ihn organisiert und statt in Meiers Garten an den Gehweg mit der Baumallee gelegt, da man damit gleichzeitig einen Aprilscherz realisieren konnte. In der Bevölkerung wurde dieser Scherz erstaunlich gut aufgenommen. So erhielt Meier unzählige Gratulationen für den dekorativen Stein am Wegrand. Praktisch täglich hielten Wanderer bei ihm an und rätselten darüber, wer dieser Bruno Meier wohl sei. Aber auch Rad- und Autofahrer hielten kurz an, um ein Foto zu schiessen. So gesehen, alles positive Reaktionen, zumal während Monaten keine einzige Reklamation bekannt wurde. Trotzdem wurde der Stein nun am Silvestermorgen mit schwerem Gerät in Meiers Garten verpflanzt. Dies auf Geheiss des Gemeinderats, der offensichtlich weniger mit dem ungewöhnlichen Geschenk anzufangen wusste. Dem Vernehmen nach war man sich in der Exekutive zwar nicht einig, ob der Stein tatsächlich entfernt werden muss. Letztlich obsiegte aber die Mehrheit im Rat. Wie erste Reaktionen aus der Bevölkerung zeigen, bringt man diesem Entschluss des Gemeinderats allerdings nur bedingt echtes Verständnis entgegen. Immerhin kann sich jetzt aber wenigstens noch der Beschenkte jeden Tag am schönen Stein in seinem Garten erfreuen. (dgf.) mehrere Stunden. Gegen 17.30 Uhr konnten die Bewohner wieder in ihre Wohnungen zu rückkehren. Die Regensdorferstrasse musste im Gefahrenbereich gesperrt werden. Die Feuerwehr signalisierte eine örtliche Umleitung. (pd.) Kloten: Zeugen gesucht Brand in Embrach Bei einem Zusammenstoss mit einem Bus der Linie 759 hat sich am Samstagmorgen um 7.45 Uhr in Kloten eine Fussgängerin schwere Verletzungen zugezogen. Der Unfall ereignete sich auf Höhe des Trainingscenters E. Die 43-jährige Frau überquerte im Bereich eines Fussgängerstreifens die Strasse. Nun sucht die Polizei Unfallzeugen. Sie können sich über Telefon 044 863 41 00 melden. (pd.) Ein unbekannter Täter hat am Freitagabend ein Verkaufsgeschäft in Glattbrugg überfallen. Der Mann betrat kurz vor 18 Uhr die Filiale an der Schaffhauserstrasse. Plötzlich stiess er die Kassierin zur Seite und griff in die Kasse. Er stahl mehrere hundert Franken und flüchtete in unbekannte Richtung. Die Angestellte blieb unverletzt, wie die Polizei mitteilt. (pd.) Seit dem vergangenen Silvester schmückt der schöne Stein nun Meiers Garten. Foto: zvg.
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