Ausgabe 51Frühjahr/Sommer
Rhythmus
Taktgeber des Lebens
2015
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Editorial
Editorial
EDITORIAL
Liebe Leserinnen und Leser,
ein Frühlings- oder Sommertag beginnt und mit ihm auch ein
akustisches Phänomen: Je heller es wird, umso mehr Vogelstimmen sind zu hören. Jede Art stimmt zu einem bestimmten Zeitpunkt ein, und dieser Rhythmus wiederholt sich Tag für Tag. Das
Phänomen nennt man „Vogeluhr“. Dieser besondere Zeitmesser
ist so zuverlässig, dass man mit seiner Hilfe sogar – abhängig
von der Jahreszeit – die ungefähre Uhrzeit bestimmen kann.
Den Beginn der Vogeluhr bestimmen die Lichtverhältnisse.
Deshalb ist er abhängig vom Zeitpunkt des Sonnenaufgangs und
damit vom Rhythmus der Jahreszeiten. Ein klassisches Beispiel
für den Einfluss natürlicher Rhythmen auf alles Lebendige.
Auch auf uns Menschen wirken sie sich aus: Der Tag- und
Nachtwechsel reguliert unseren Wach- und Schlafrhythmus,
der Wechsel der Jahreszeiten wirkt sich auf Körper und Seele
aus. Spannung und Entspannung, Wirkung und Gegenwirkung –
das Yin und Yang des Lebens sorgt für einen mehr oder weniger
gleichmäßigen Rhythmus. Es ordnet und strukturiert unser Leben.
Geraten wir aus dem Takt, dann spüren wir die Folgen oft ganz
direkt und schaffen bewusst einen Ausgleich.
So ist es auch beim Bauen. Bei jedem unserer Projekte gilt es, den
optimalen Rhythmus zu finden, bei dem die Arbeitsschritte aller
Beteiligten reibungslos ineinandergreifen. Bei dem die Abfolgen
klar definiert und damit bestens strukturiert sind. Das schaffen
wir – immer wieder aufs Neue – dank unserer systematisierten
Prozesse und Elemente. Unser Artikel „Rhythm is a worker“ (ab
Seite 12) zeigt Ihnen, wie genau wir das bei GOLDBECK umsetzen.
Und auf den Seiten 10 f. und 28 f. lesen Sie, wie unsere strukturierten, rhythmischen Prozesse direkt in erfolgreiche Projekte
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münden – am Beispiel des Gymnasiums Aggertal
und der dreißig mechanisierten DHL-Zustellbasen,
die GOLDBECK in ganz Deutschland errichtete.
In der Architektur werden Rhythmen manchmal
anders gehandhabt: Hier können bewusste Brüche
für Spannung und Aufmerksamkeit sorgen. Wie
sich rhythmische und arrythmische Strukturen
auswirken, erfahren Sie in unserem Artikel „Gegen den Strich“ ab Seite 24.
Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen!
Herzlichst, Ihr
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Inhalt
INHALT 51 | 2015
Titelthema:
Rhythmus
Haben Immobilien
einen Biorhythmus
Die Zeit hinterlässt ihre Spuren. Irgendwann stellt sich die Frage: Sanierung oder
Neubau? Das Gymnasium Aggertal fand
die richtige Antwort.
Tag und Nacht, die Jahreszeiten,
unser Atem: Rhythmen begleiten
uns durch unser ganzes Leben.
Sie schaffen Strukturen und geben
Halt. Und das auch in der Architektur! Unser Leitthema eröffnet
spannende Einblicke unter dem
Motto: „Rhythmus meets Bauen“.
10
Zukunftsinvestition
Gewerbebau
Wie kleine und mittelständische Unternehmen ihr individuelles Optimum erreichen.
18
Gegen den Strich
Paradigmenwechsel in der Architektur:
Rhythmische Dynamik löst die Grundregeln der klassischen Proportionslehre auf.
24
T I T E LT H E M A
06Mit der Welt im Takt
21Das kleine 3 × 3
24 Gegen den Strich
30 Architektur und Rhythmus
Dr. Roger Popp
S T R AT E G I E
BAUEN
09München
Stern des Südens
10 Haben Immobilien einen
Biorhythmus?
15Düsseldorf
Herausfordernd anders
12 Rhythm is a worker
20Leipzig
Alle wollen Leipzig!
31Kiel
Nicht nur für eine Woche
22In Weiden liegt das Gute nah
GOLDBECK unterstützt das
regionale Handwerk
DI E N ST LEIST U N G
16 Zukunftsinvestition Gewerbebau
Unternehmen brauchen Raum zum Wachsen
THEMEN & TRENDS
34Verpflichtung und Gesetz
GOLDBECK beschäftigt Mitarbeiter
zum Mindestlohn – nicht erst seit
der Einführung
KU RZ B E RICH T ET
32 25 Jahre GOLDBECK im Vogtland
33 GOLDBECK PROCENTER
33Joachim Goldbeck neuer Präsident
des BSW-Solar
28Hier geht die Post ab!
GOLDBECK baut 30
mechanisierte Zustellbasen
für die Deutsche Post DHL
Impressum
Herausgeber und verantwortlich für den Inhalt: Geschäftsleitung GOLDBECK GmbH,
Ummelner Straße 4–6, D-33649 Bielefeld, Tel. 05 21 / 94 88-0
Redaktion: Tanja Adler | Texte: Jörg-Uwe Goldbeck, Katrin Borcherding, Marlen Günther, Robert Uhde
Kommentar: Dr. Roger Popp | Gestaltung: deteringdesign.de | Titelmotiv: Detail einer Parkhausfassade in Weissach Kreis Böblingen,
Ausführung: Trumpf Metallbau, Entwurf & Planung: Bau | Werk | Stadt Möckel, Stuttgart
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung | CO2-neutral verschickt
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Titelthema
Titelthema
Mit der Welt im Takt
Wie Rhythmen unser Leben prägen
Fred Astaire war kein schöner Mann – aber er konnte tanzen! Aus
jeder Filmkulisse machte er eine glamouröse Bühne. Er verwandelte den schwarzen Frack von der edlen Abendgarderobe in sein
tanztaugliches Markenzeichen. Klack, klack, klackediklack! Die
glänzenden schwarzen Lackschuhe steppten elegant und temporeich im Rhythmus der Musik – Astaire galt als der größte Tänzer
seiner Zeit. „Let‘s face the music and dance!“, fordert er Ginger
Rogers im gemeinsamen Film “Follow the Fleet” auf. Und sie
kann nicht widerstehen: Sie lässt sich auf die Tanzfläche ziehen,
gemeinsam tanzen, schweben die beiden, erst langsam, dann
immer schneller. Sie verlieren sich in der Musik und vergessen
für den Moment alle Sorgen. Dieses Gefühl kennen wir alle:
Musik und vor allem ihr Rhythmus kann uns regelrecht packen.
Er geht vom Ohr direkt in die Füße. Ein perfektes Beispiel aus
jüngerer Zeit ist Pharrell Williams‘ Chartbreaker „Happy“, der
Menschen auf der ganzen Welt zum Tanzen brachte. Unzählige
von dem Song und dem dazugehörigen Video inspirierte Filme
im Internet zeigen es: Menschen jeden Alters schnipsen, klatschen, tanzen, lachen und geben sich einfach dem Rhythmus
und seiner Botschaft hin.
Seinen Ursprung hat das Wort „Rhythmus“
im Griechischen. Dort bedeutet „rhythmós“ so viel wie „fließen“
oder „Gleichmaß“. Rhythmen gibt es überall:
In Natur und Musik, Lyrik und Architektur, Ritualen und
Bräuchen und in unserer inneren Uhr.
Und wenn sie fehlen, können wir tatsächlich
aus dem Rhythmus kommen.
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Das ist der Rhythmus, wo (fast) jeder mit muss
Den uneingeschränkten Fokus auf Rhythmus legt Body Music,
auch Bodypercussion oder Hamboning genannt. Musik mit dem
Körper zu machen – und nur mit dem Körper! – fasziniert. Es
ist archaisch und elementar zugleich, und wenn das Tempo zunimmt, gewinnt der Rhythmus mehr und mehr an Macht. In allen
Kulturen können wir es finden: Tanzen, Klatschen, Stampfen.
Die Szene „Menschen, die im Rhythmus der Trommeln tanzen“
verorten wir problemlos in der Steinzeit, in Schamanentipis
oder im Kölner Karneval. „Der Rhythmus ist für mich der Grund
aller Dinge. Mit dem Rhythmus beginnt das Leben.“ Diese Sätze,
die Herbert von Karajan zugeschrieben werden, verdeutlichen:
Ein rhythmischer Takt ist für uns etwas Natürliches. Schon als
Ungeborenes hören wir den Herzschlag unserer Mutter, spüren
ihre Atemzüge und Schritte. Babys beruhigen sich schneller,
wenn man sie in einem ruhigen Rhythmus wiegt. Und zu vielen
Entspannungstechniken gehören Übungen im regelmäßigen
Fließen des eigenen Atems. Wissenschaftler haben zudem herausgefunden, dass Rhythmen und Melodien älteren Menschen
oder Menschen mit Bewegungsstörungen dabei helfen können,
schneller und gleichmäßiger zu laufen. Wie praktisch: Rhythmus
entpuppt sich als sympathischer Lebenshelfer in allen Lagen!
Wunderbares Wippen
Dennoch gibt es Menschen, für die Rhythmen offensichtlich nicht
wahrnehmbar sind. Wir kennen sie aus dem Musikunterricht in
der Schule („Haaalt! Der Thomas hat schon wieder seinen Einsatz
verpasst!“), von Partys („Jetzt komm mal besser von der Tanzfläche, Schatz!“) oder vom Zumba („Du, wir haben auch tolle YogaKurse!“). Auch bei diesem Phänomen hat sich die Wissenschaft
an die Erforschung gemacht. Und ihm zunächst einmal einen
Namen verpasst: „Beat Deafness“, also „Takttaubheit“ nennen
sie das Unvermögen, einem festen Rhythmus zu folgen, im Takt
zu klatschen oder zu tanzen. Die Betroffenen sind deshalb jedoch
keineswegs taktlos, sagen die Forscher. Sie „kleben“ vermutlich
an einem eigenen, inneren Rhythmus: an den neuralen Schwingungen, dem Arbeitsrhythmus ihres eigenen Gehirns. Und auch
bei der Suche nach den Gründen für dieses Phänomen waren
Wissenschaftler aktiv. Zwei kanadische Forscherinnen haben Hinweise darauf entdeckt, dass unser Rhythmusgefühl davon geprägt
ist, ob wir als Kind rhythmisch gewiegt worden sind oder nicht.
Unser Rhythmusgefühl ermöglicht uns, uns im Takt zu bewegen.
Jessica Phillips-Silver und Laurel Trainor stellten sich nun die
Frage, ob auch der Umkehrschluss möglich ist: Prägt die Bewegung
unser Rhythmusgefühl? Nachdem sie in ihrer Testgruppe Babys
und Eltern zu Musik ins Wippen brachten – im Takt und gegen
den Takt – wurde deutlich, dass die selbst erlebte Bewegung der
Schlüssel für ein mehr oder weniger ausgeprägtes Rhythmusgefühl ist: Wippten die Eltern ihre Kinder in einem bestimmten
Rhythmus, bevorzugten die Kinder anschließend die Musik, die
dem gleichen Rhythmus folgte. Also, liebe Eltern: Immer schön
wippen, dann wird auch das bezaubernde Blockflötenspiel später
nicht durch „Beat Deafness“ torpediert … 3
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Titelthema
Strategie
Goldbeck
Völlig taktlos
Das tierische Pendant zu den menschlichen „Takttauben“ ist
der Mexikanische Höhlenfisch. Er ist ein echter Minimalist und
verzichtet auf vieles, was uns lieb und wert ist. Zum Beispiel
auf Augen. Die braucht er aber auch wirklich nicht, denn dort,
wo er lebt, gibt es einfach nichts zu sehen. Er ist in der ewigen
Finsternis zu Hause, in einem Höhlensystem im Nordosten
Mexikos. Keine Sicht zu haben bedeutet hier auch, selbst nicht
gesehen zu werden. Deshalb reicht der Minimalismus noch
weiter: Der Blindfisch verzichtet auf schmückende Farbpigmente und kommt deshalb für unsere Augen ziemlich blass daher.
Aber egal: An seinen Lebensraum ist er perfekt angepasst. Und
so ist er das einzige bekannte Lebewesen, das seine innere
Uhr und damit seinen Tag-Nacht-Rhythmus abgeschaltet hat.
Dieser wird auch „zirkadianer Rhythmus“ genannt, ein Begriff,
der sich aus den lateinischen Worten für „ringsum“ und „Tag“
zusammensetzt. Er beschreibt getaktete Prozesse, die sich an der
Tageslänge orientieren. Dazu gehören schlafen und wachen, die
Körpertemperatur und auch hormonelle Veränderungen. Der
Höhlenfisch aber kennt keine äußeren Einflüsse. Er lebt völlig
unbeeindruckt vor sich hin. Untätig ist er aber nicht: Die Energie,
die wir anderen immer wieder in die aufwändige Umstellung
unseres Stoffwechsels von Tag- auf Nachtmodus und umgekehrt
investieren, hat er dazu genutzt, seinen Tastsinn zu perfektionieren. Motto: tasten statt takten!
Übertragen wir jedoch dieses Lebensmodell auf unsere menschlichen Verhaltensweisen, so wird uns mulmig zumute. Ein Leben,
das immer und ewig gleichmäßig dahingleitet, ohne Tag und
Nacht, ohne Jahreszeiten, ohne das Auf und Ab, die Höhepunkte
und Niederlagen, die unsere Existenz prägen? Gruselig. Rhythmen
gehören für uns dazu. Sie geben Halt und Struktur, ordnen das
Ungeordnete und helfen uns so auf unserer Reise durchs Leben.
Und das gilt sowohl im Großen als auch im Kleinen.
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Ein kleines Stündchen mit großer Wirkung
Beispiel Sommerzeit. Seit 1975 wird uns am
letzten Sonntag im März eine Stunde genommen,
und erst im Herbst bekommen wir sie wieder
zurück. Der Grund für ihre Einführung: Nach den
Erfahrungen der Ölkrise hoffte man, durch die
bessere Ausnutzung des Tageslichts Energie sparen zu können. (Hat sich übrigens nicht bestätigt.)
Ein vergleichsweise kleiner Eingriff in unseren
Tagesrhythmus? Mitnichten. Die DAK stellte in
einer Langzeitstudie fest, dass in den drei Tagen
nach der Zeitumstellung im Frühjahr etwa 25
Prozent mehr Patienten mit Herzproblemen ins
Krankenhaus kommen als im Jahresdurchschnitt.
Viele Eltern empfinden ihre Kinder nach der Umstellung als quengelig und unausgeglichen. Und
auch zahlreiche Erwachsene fühlen sich schlapp
und haben Probleme mit dem Einschlafen. Nur
eine Stunde – und schon gerät so manches aus
den Fugen. Der Mensch ist eben ein rhythmisches
Gewohnheitstier. Und damit – zum Glück! – weit
weg von seinem entfernten, taktlosen Evolutionsverwandten, dem Mexikanischen Höhlenfisch.
Denn ohne ein Stück Verlässlichkeit und eine
gewisse Struktur sind wir diejenigen, die im
Dunkeln stehen … ❚
Die Reise geht weiter! Nachdem wir Sie in
der vergangenen Ausgabe des GOLDBECK
magazins nach Berlin, Magdeburg, Thüringen,
Hamburg und Stuttgart entführt haben, stellen
wir Ihnen diesmal unsere Niederlassungen in
München, Leipzig-Halle, Düsseldorf und Kiel
vor. Wie „ticken“ die Menschen hier? Was lieben
sie an ihrer Heimat? Und wie wird dort gebaut?
Darüber hinaus werfen wir einen kleinen, aber
informativen Blick auf die lokale Braukunst.
Und genauso, wie auch in natura München
nicht direkt neben Düsseldorf liegt und Leipzig
kein direkter Nachbar von Kiel ist, haben auch
wir unsere „Lokalnachrichten“ bunt über das
Magazin verstreut. So lädt immer mal wieder ein
kurzer Einblick zum Schmökern ein!
Prost
Kennen Sie die Münchener Schotterebene?
Gleich vorweg: Es handelt sich dabei nicht
um eine gutbetuchte Gesellschaftsschicht
in Bayerns Landeshauptstadt. Nein, es geht
tatsächlich um Schotter, Steine und Geröll,
die beim Abschmelzen der eiszeitlichen
Gletscher mittransportiert wurden. An den
Isarufern zum Beispiel liegen die Kiesel
offen und laden zum perfekten Steine übers
Wasser hüpfen lassen ein. Wer auf diesem
Grund baut, muss das statisch berücksichtigen. Ohnehin sorgt die Alpennähe
für einige Besonderheiten. Zum Beispiel
hohe Grundwasserstände oder erhöhte
Schneelasten.
Die Münchner GOLDBECK Niederlassung
ist damit natürlich vertraut. Leiter Matthias
Reinhard charakterisiert sein Team als gute
Mischung: „In unserer Niederlassung gibt
es mehr Zugereiste als Einheimische. Damit
ist sie nahezu ein Spiegelbild unserer Stadt,
wo sich die Anteile der Zugezogenen und
der „Ur-Münchener“ in etwa die Waage
halten. Die Mehrzahl der Neu-Münchener
bei GOLDBECK ist aber schon sehr lange in
der Region, fühlt sich hier wohl und ist gut
vernetzt.“ Kein Wunder – gerade kürte das
Consulting-Unternehmen Mercer München
zur Stadt mit der höchsten Lebensqualität
in Deutschland. Reinhard: „Die Region hier
ist geprägt von bayerisch-südländischer
München
Stern des
Südens
In München steht ein Hofbräuhaus – und darüber hinaus zum Glück
noch das eine oder andere weitere Gebäude. Mehr und mehr davon
kommen von GOLDBECK. Seit über 20 Jahren ist die Niederlassung hier
vertreten, heute mit einem 58-köpfigen Team.
Weißbier
Auch wenn München zu den Städten mit dem höchsten Rotweingenuss pro Kopf zählen soll, muss der
edle Rebensaft hier einem anderen
Leckerschmecker Platz geben: dem
Weißbier. Es wird mit obergäriger
Hefe gebraut, schmeckt spritzig,
seine Markennamen enden oft auf
-aner oder -inger. Zurzeit erlebt
seine alkoholfreie Variante eine
erstaunliches Zweitleben als isoto­
nisches Fitnessgetränk.
Lebenskultur. So gern wie hier gefeiert
und in den Biergarten gegangen wird, so
hart wird auf der anderen Seite auch gearbeitet. Die Menschen sind freundlich und
weltoffen, bodenständig und zuverlässig.
Wir pflegen unser Brauchtum und sind
gleichzeitig allem Neuen gegenüber aufgeschlossen.“
Für ihn persönlich ist die Mischung aus
Tradition und Moderne ein Erfolgsrezept.
Das zeigt sich nicht zuletzt durch den
Sitz vieler großer Institutionen und Unternehmen von Weltruf. Durch BMW in
München, Audi in Ingolstadt und viele
Zulieferer ist die Struktur der Wirtschaft
stark durch den Bereich Automotive geprägt. „Das wirkt sich natürlich auf unsere
Kundenstruktur aus: Derzeit errichten wir
für die BMW AG am Standort Dingolfing
ein Büro mit angeschlossenem Werkstattund Lagergebäude. Für den Elektronikund Informationstechnologie-Spezialisten
Gigatronik haben wir gerade einen neuen
Unternehmensstandort fertig gestellt, der
auf sieben Geschossen 450 Arbeitsplätzen
in Büros, Laboratorien und Werkstätten
Raum gibt. Im Stadtgebiet München ist die
Entwicklung im Bereich Büroimmobilien
positiv – zuletzt konnten mehrere solitäre
Bürogebäude errichtet werden. Weitere
sind bereits in der Projektentwicklung.“ ❚
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Bauen
Bauen
Haben Immobilien
einen Biorhythmus?
Am Ende jedes Winters sieht man beim Blick auf die Gebäude der
Umgebung genau, welchen Einflüssen aus der Natur Immobilien ausgesetzt sind: Schnee, Kälte, Hagel, Regen, Sturm, Sonne – all das greift
Fassaden und Materialien an und verleiht Gebäuden Patina: Immobilien
altern. Das stellt die Eigentümer dann vor die Entscheidung: Abriss und
Neubau oder Sanierung?
Das beschauliche Aggertal liegt zwischen Köln und Bonn im
Oberbergischen. Ein ruhiger Ort mit viel Natur, leichten Hügeln,
grünen Wiesen, einer Talsperre – und einer renommierten weiterführenden Schule mit langer Geschichte: Vor 50 Jahren wurde das Gymnasium Aggertal in der Gemeinde Engelskirchen in
Betrieb genommen. Eine Zeitspanne, die an Niemandem spurlos
vorbeigeht, auch nicht an der Immobile. Als Schulgebäude ist
das Gymnasium dabei gleich zwei (Bio-)Rhythmen unterworfen: dem Wechsel der Jahreszeiten – wie jede andere Immobilie
auch – und dem Ablauf eines Schuljahres. Innerhalb von zwölf
Monaten wechselt das Gebäude mehrmals zwischen Hochbetrieb
und nahezu Stillstand in den Ferien.
Komplexe Ausschreibungen erfordern ganzheitliche Lösungen
Als im Januar 2013 die Ausschreibung für das Gymnasiums Aggertal bei der GOLDBECK Public Partner GmbH eintraf, sahen
sich die Kollegen um Projektleiter Dr. Matthias Sundermeier
vor eine besondere Herausforderung gestellt: „Es ging nicht nur
darum, einen wirtschaftlich sinnvollen Kompromiss aus Neubau
und Teilsanierung zu finden, sondern auch, die Folgekosten für
die langfristige Instandhaltung und Nutzung des Gebäudes im
Blick zu haben“, erzählt Sundermeier. „Deshalb mussten auch
die Aspekte Nachhaltigkeit und Gebäudemanagement in der
Kalkulation besonders berücksichtigt werden.“ Eine komplexe
Ausschreibung also, die gewerkeübergreifende Kompetenzen in
den Bereichen Planung, Neubau, Sanierung, Gebäudemanagement, Energiemanagement und Abriss verlangte.
Lösungen zur Teilsanierung und Neubau aus einer Hand
Für die Gemeinde Engelskirchen von großem Vorteil:
GOLDBECK deckt all diese Bereiche aus einer Hand ab. So
sondierte Projektleiter Matthias Sundermeier und sein Team
gemeinsam mit Siegfried Wendker aus dem GOLDBECK
Geschäftsbereich Bauen im Bestand und Sabine Fichtner aus
dem GOLDBECK Geschäftsbereich Schulen die Anforderungen
des Bauherrn gründlich. Schnell kristallisierte sich heraus, dass
es für die Gemeinde Engelskirchen langfristig kosteneffizienter
wäre, eine neue Doppelsporthalle zu bauen. Ursprünglich angefragt waren die Sanierung der alten Halle und der Bau einer
neuen. Wie sich an diesem Beispiel zeigt: Kunden profitieren
Info
Projektdaten:
Auftraggeber:
Projektauftrag:
Vertragslaufzeit:
BGF:
Gemeinde Engelskirchen
Sanierung, Abriss,
Teilneubau und Betrieb
30 Jahre
8.100 m²
Investitionsvolumen: 14.5 Mio. €
Realisierungszeitraum: Februar 2014 – Januar 2016
stark von der direkten Zusammenarbeit der Kollegen von Neubau
und Bauen im Bestand und können sich durch die Beauftragung
von nur einem Unternehmen darauf verlassen, dass für sie auch
die wirtschaftlich nachhaltigste Lösung gefunden wird – anders
als bei der Beauftragung von zwei unterschiedlichen Unternehmen für Neubau und Sanierung. Da GOLDBECK beides anbietet
und die Marktgegebenheiten immer im Blick hat, kann im Team
relativ schnell errechnet und verglichen werden, ob ein Neubau
oder eine Sanierung langfristig wirtschaftlicher ist – wie bei der
Doppelsporthalle des Gymnasiums Aggertal. Ein weiterer Vorteil
für den Bauherrn: Unabhängig davon, ob es sich um den Bereich
Bauen im Bestand oder Neubau handelt – er hat für dieses Projekt
nur einen Ansprechpartner. Die Koordination diverser Ansprechpartner aus unterschiedlichen Firmen mit verschiedenen Interessen und Informationsständen entfällt für ihn völlig: Er spricht mit
seinem zentralen Projektleiter bei GOLDBECK und der kümmert
sich um alles.
Lernspaß trotz Baustelle
Seit über einem Jahr baut GOLDBECK bereits am Gymnasium
Aggertal. Die neue Doppelsporthalle wurde bereits in Betrieb genommen, ebenso die neue Mensa und der Unterrichtstrakt für
Naturwissenschaften und Musik. Die Zusammenarbeit mit der
Schulleitung, den Lehrern, der Gemeinde und den Schülern gestaltet sich durchweg als so positiv, dass Siegfried Wendker von
Bauen im Bestand fast schon traurig wird, wenn er an die Fertigstellung des Projektes denkt.
Wie eng die Beziehungen zwischen Unternehmen und Schule
in den vergangenen Monate geworden sind, zeigt sich nämlich
auch an ganz kleinen Partnerschaften: Solange GOLDBECK auf der
Baustelle tätig ist, freut dies beispielsweise die Abiturklasse des
Gymnasiums ganz besonders: Immer, wenn für die Handwerker
auf der Baustelle ein Frühstück ausgegeben wird, schmieren die
Abiturienten eifrig Brötchen und bessern so ihre Abi-Kasse auf. ❚
Blick aus dem noch zu sanierenden Altbestand
auf den Neubau der Sporthalle (links im Bild)
und den bereits sanierten Altbestand (r.)
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Bauen
Bauen
Wer gibt eigentlich den Takt an, wenn ein neues Gebäude
entsteht? Und wer sorgt dafür, dass alle Beteiligten im richtigen
Rhythmus bleiben? Ein Blick in unsere Werke und hinter die
Kulissen dieses fein abgestimmten „Tanzes“ verrät uns mehr …
Er leuchtet gelb und sieht von weitem aus wie ein Kaugummiautomat. Doch was bitte hätte ein prall gefüllter Kaugummiautomat
mitten im Bielefelder GOLDBECK Werk zu suchen? Der nähere
Blick bringt Klarheit: Bei den knallgelben „Kaugummis“ handelt
es sich in Wirklichkeit um Ohrstöpsel. Und die sind an dieser
Stelle überaus sinnvoll, denn die große Werkshalle ist kein Ort
der leisen Töne. Hier hallen die unterschiedlichsten Rhythmen
wider: Metall trifft hart auf Metall, Schweißgeräte knattern und
blitzen, Kräne brummen und Kollegen rufen sich Informationen
zu. Über diesem Klangteppich liegt das feine Sirren der Pulverbe-
Tanz der Giganten
In gleichmäßigem Takt rollen hier die LKW aus den Stahlwerken an. Ihre Fracht: Stahlprofile, aus denen etwas werden soll.
Eins, zwei drei, sind sie abgeladen und werden erstmal feingemacht: Auf Rollenförderern gelangen sie zur Sandstrahlanlage,
wo Schmutz und Korrosionen weggeputzt werden. Hier gibt die
Technik den Rhythmus an: Die Anlage schafft etwa 35 Profile pro
Stunde. Frisch gereinigt und passend auf den jeweiligen Einbauort
zugeschnitten geht es weiter in die Schablone, wo die spätere
Form der Fachwerkträger schon sichtbar wird. Die einzelnen Bestandteile werden hier zunächst angeheftet,
später im Schweißbereich für die Ewigkeit
zusammengefügt. Dann heißt es: nochmals
„feinmachen“, Schweißreste und Verunreinigungen entfernen und dann ab ins große Weiß
der Pulverbeschichtungsanlage. Jetzt wird
der Rhythmus sanfter. Behutsam tragen die
Transporttraversen die stählernen Kolosse
in den Beschichtungsbereich. Im Strahl der
Pulverpistolen verwandeln sie sich in weiße
Riesen. In einem scheinbar unsichtbar geführten Ballett schwebt
ein Träger nach dem anderen hinein, wieder hinaus, dreht sich
und folgt damit dem Takt der Maschinen. Der letzte Akt findet
im Brennofen statt, wo die gleichmäßige Hitze von 180° Celsius
dafür sorgt, dass der Stahl gut geschützt weitertanzt.
Rhythm is a worker
schichtungsanlage. Doch nur auf den ersten Blick erscheinen diese
Töne unkoordiniert. Wer hinter die Kulissen schaut, erkennt: Sie
formen sich zu einem fein modulierten Arbeitskonzert, dessen
intensiver Rhythmus sich aus perfekt aufeinander abgestimmten
Produktionsabläufen ergibt.
Wo der Rhythmus beginnt
Doch dieser Rhythmus wird nicht hier geboren. Er setzt schon
viel früher ein: In dem Moment, in dem der Kunde seine Unterschrift unter einen neuen Auftrag setzt. Und schon im ersten
Takt dieser Musik ist Dynamik, setzt sich der Rhythmus auf
vielen Ebenen fort. Diplom-Ingenieur Bernhard Kruse, Leiter der
Montageabteilung im Bereich GOLDBECK West, hört ihn etwa
zwölf Wochen vor dem Montagebeginn. „Verkaufsingenieur,
Projektleiter, Planungsmanager kommen dann zum Startgespräch
zusammen. Hier werden der Kunde und sein Projekt vorgestellt,
Zeitpläne, Abläufe und Montagerichtung besprochen. Das ist
dann wiederum der Startschuss für die Konstrukteure, die die
Pläne für das Gebäude und alle zu bauenden Systemelemente
erstellen.“ Nun wird der Rhythmus schneller. Drei Wochen vor
Montagebeginn müssen alle Pläne fertig und freigegeben sein,
damit die Produktion der Elemente rechtzeitig starten kann.
Und jetzt wird, wie oben beschrieben, der Rhythmus hörbar – in
den Werken. Zum Beispiel in Bielefeld, gleich gegenüber von
Bernhard Kruses Büro.
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Schnittstelle
Anschließend gelangt er an einen Schlüsselpunkt, wo der Produktionsrhythmus von einem anderen Takt gekreuzt wird – dem
der Montage. Wie in einem überdimensionalen Puzzle werden
die einzelnen Elemente in die richtige Reihenfolge gebracht.
Welches Teil muss als erstes auf die Baustelle? Welches wird
erst später eingebaut? Korrekt in Reih und Glied, wohlgeordnet
und in sinnvoller Reihenfolge legen die Kräne jeden Fachwerkträger so im Lager ab, dass er gleich mit seinen künftigen Kollegen derselben LKW-Ladung zusammenkommt. Bernhard Kruse:
„Weil die Fertigungsmaschinen immer genau auf ein bestimmtes
Systemelement eingestellt werden, ist es sinnvoll, Elemente der
gleichen Bauart hintereinanderweg zu produzieren. Die EinbauOrdnung wird erst über das Lager hergestellt, wo alle Teile nach
ihrem Einsatzzeitpunkt abgelegt und dann in dieser Reihenfolge
auf die LKW verladen werden.“ 3
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Bauen
Strategie
Der Turbo-Beton
Das gilt genauso für die Systemelemente aus Beton, die GOLDBECK
in Hamm – in einem der modernsten Betonwerke Deutschlands
– und in Ulm herstellt. Auch hier bestimmen die praktischen
Maßgaben der Maschinen den Rhythmus. Bernhard Kruse:
„Während die Strukturen des Stahlbaus hier in Bielefeld mit
den Jahren gewachsen sind und bereits vorhandene Gebäude
erweitert wurden, konnten wir in Hamm von vornherein eine
perfekt durchdachte Produktionsstraße planen.“ Ihr Herzstück
ist die moderne Mischanlage, wo Sand, Kies, Zement, Kalksteinmehl und weitere Zuschlagstoffe nach einer selbst entwickelten
Rezeptur zu einem „Kuchenteig“ der besonderen Art gemischt
werden. So entsteht für jedes Bauteil die ideale Mischung.
Und auch hier tanzen die Riesen im Rhythmus der Produktion:
Kübel mit einem Fassungsvermögen von zwei Kubikmetern
Beton gelangen über ein Schienensystem an der Decke zu ihrem
Bestimmungsort, leeren sich dort und werden wieder auf die
Rückreise geschickt. Und auch in Hamm gilt: Gleiche Elemente
entstehen in einem Schwung, die Lagerung sorgt für die richtige
Reihenfolge.
Stück für Stück für Stück …
Sobald auf der Baustelle die Erd- und Vorarbeiten abgeschlossen
sind, verlagert sich der Rhythmus auf die Straße. Beispiel Fachwerkträgerfertigung: LKW um LKW rollt zum Werk, lädt Montagepakete ein und bringt sie zur Baustelle. Über die Vormontage
sind zuvor zum Beispiel Absturzsicherungen und Montagehilfen
angebaut worden, sodass die Monteure vor Ort sicher sein können,
ohne zeitraubende Vorarbeiten loslegen zu können. Bernhard
Kruse: „Der Lieferrhythmus ist wellenförmig: Es kann sein, dass
an einem Tag zum Beispiel an die 30 LKW mit Betonelementen
die Baustelle erreichen. Die gelieferten Elemente werden dann
nach der Reihenfolge eingebaut – so, wie sie auch geliefert werden.
Und dann rollen auch schon die nächsten LKW an. Nach diesem
Prinzip gibt es keinen Leerlauf, die Montage geht flott voran, die
Baustellenlogistik ist gut planbar und die begrenzten Lagerflächen
auf der Baustelle sind optimal ausgenutzt.“ Und der „Tanz der
Elemente“ findet mit deren Einbau sein Ende … ❚
Düsseldorf
Herausfordernd anders
„Sie sind offen. Sie feiern gern. Sie leben das Motto ‚Jeder Jeck ist
anders‘. Und sie sind gute Kaufleute.“ So charakterisiert GOLDBECK
Niederlassungsleiter Björn Bongartz die Menschen in seiner Stadt, in
Düsseldorf. Fast eine Liebeserklärung an die Rheinmetropole …
Als Leiter der Niederlassung, die Ende der
70er-Jahre gegründet wurde, kennt er sie
bestens. Auch wenn er mit seinem Team
2013 direkt an den Rhein in den Nachbarort
Monheim gezogen ist. „Hier in der Region
sind die Grenzen ohnehin fließend, man
spricht die gleiche Sprache – einen sanften
Dialekt – und es gibt diese offene Kultur,
die alles ein wenig nivelliert.“
Landeshauptstadt, Karnevalshochburg, Fashion City, Rheinhafen, Kulturmetropole.
Wenn Herbert Grönemeyer in „Bochum“
etwas abschätzig fragt: „Wer wohnt schon
in Düsseldorf?“, sind es doch fast 600.000
Menschen, die diese Frage mit „Ich!“ beantworten können. Vielleicht ist es die
Lage direkt am uralten, stets aktuellen Handelsweg Rhein, die die vielen Facetten der
Weltoffenheit zum Funkeln bringt. Björn
Bongartz: „Der Großraum Düsseldorf ist ein
Ballungsgebiet mit über 10 Millionen Einwohnern. Düsseldorf verfügt über die im
Verhältnis zur Einwohnerzahl zweithöchste Unternehmensdichte in Deutschland,
zählt zu den Top-Gründerregionen und
den größten deutschen Arbeitsstandorten
mit überdurchschnittlich qualifiziertem
Personal.“ Seine Situation: „Wir haben
einen großen, spannenden Markt, müssen
uns aber auch gegen viele Mitbewerber
durchsetzen.“ Dass ihm das gelingt, zeigen viele Projekte, die GOLDBECK in der
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Düsseldorfer Altbier
„Ja sind wir im Wald hier/wo bleibt
unser Altbier?“ So heißt es im Altbierlied, eigentlich ein Karnevalshit aus den 70er-Jahren, aber dann
von den Toten Hosen – waschechte
Düsseldorfer – geadelt. Und obwohl
die Rheinmetropole heute wohl
nicht mehr die längste Theke der
Welt hat, lassen doch die Düsseldorfer nichts auf ihr obergäriges
Charaktergetränk kommen!
Region umsetzte – zum Beispiel für Bayer,
die Deutsche Telekom und ODLO. Gleich
drei Mal war GOLDBECK im vergangenen
Jahr für Bayer tätig. Weil in Düsseldorf
besonders die Nachfrage nach Büroimmobilien boomte, entstand am Standort eine
eigene, darauf spezialisierte Einheit: der
Geschäftsbereich Büroimmobilien.
Die Lage in der Mitte Deutschlands und
am Rhein macht Düsseldorf zu einem starken Logistikstandort. „Düsseldorf ist ein
Knotenpunkt in Deutschland. Zudem gibt
es einen starken Mittelstand mit oft sehr
individuell geprägter Produktion. Unsere
Hallen hier haben meist ein spannendes Innenleben!“ Das größte Projekt der jüngsten
Zeit ist eine Produktionsstätte für Europas
größten Sushi-Hersteller, Natsu Foods.
Doch wie baut man eigentlich in Düsseldorf
und Umgebung? Bongartz: „Manch einer
ahnt vielleicht nicht, dass wir uns hier in
einer Erdbebenregion befinden. Gerade im
Januar hat hier die Erde wieder gewackelt,
mit zwei Beben in Stärke 1,6 und 1,9. Das
müssen wir in unseren Statiken berücksichtigen.“ Eine weitere Besonderheit ist
viel erfreulicher: Die Lage Düsseldorfs in
der Niederrheinischen Tiefebene sorgt für
überdurchschnittlich gutes Wetter. „Auch
das müssen wir berücksichtigen und für
einen ausreichenden Wärmeschutz in unseren Gebäuden sorgen.“ ❚
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01
Dienstleistung
Dienstleistung
Unternehmen brauchen Raum zum Wachsen
Zukunftsinvestition Gewerbebau
Die aktuelle Situation auf dem Kapitalmarkt macht Investitionen in eigene Immo­
bilien besonders attraktiv. Doch während das Bauen für die großen Projektentwickler
ihr tägliches Geschäft ist, stehen kleine und mittelständische Unternehmer bei einem
Neubauprojekt in vielen Fällen vor der Investition ihres Lebens.
Es gilt, eine optimale Symbiose aus den Nutzungsanforderungen
und den Herausforderungen von Baugrund, Tragwerk, Bauphysik,
Architektur, Gebäudetechnik und vielen weiteren Parametern zu
erarbeiten. Die Herausforderung dabei: Oftmals konkurrieren
wünschenswerte Aspekte miteinander, zum Beispiel Brandschutz mit räumlicher Flexibilität oder Kosten mit individueller
Formgebung. Ein Bauherr sollte sich deshalb zunächst über seine
Ziele und Prioritäten klar werden.
Technikanteil im Projekt wächst
Beispiel Gebäudetechnik: Welche Medien brauche ich zu welchem
Zeitpunkt in welcher Größenordnung? Die Gebäudetechnik muss
dieses „Lastprofil“ berücksichtigen. Dabei gilt es, die verschie­
denen energetischen Varianten optimal zu kombinieren. Ziel ist
der optimale Mix, zum Beispiel aus konventioneller Wärme durch
Gasbrennwert und Kälte mittels Kompressionskältemaschinen,
erneuerbaren Energien mittels Solarenergie, aus Geothermie,
Eisspeicher, Wärmerückgewinnung aus Prozesstechnik, LuftWasser-Wärmepumpen und weiteren Möglichkeiten. Dieser Mix
muss die Bauherrenwünsche in Bezug auf die Lebenszykluskosten
des Gebäudes berücksichtigen: Viele neue Technologien sind
teurer in der Investition, bringen aber wirtschaftliche Vorteile
in der Nutzungsphase.
In der Regelungstechnik geht der Trend zu einer zentralen Steuerung zum Beispiel von Licht- und Sicherheitstechnik. Neue
Situationen können so schnell programmiert werden, und mit
einem Blick aufs Tablet ist nach Feierabend klar, dass alle Außentüren sicher verschlossen und Energieverbraucher, die nicht
mehr benötigt werden, ausgeschaltet sind. Grundsätzlich gilt auch
hier: Je komfortabler die Regelung, desto größer die Investition.
Mehrwert Nachhaltigkeit
Ein Großteil der technischen Innovationen dient der Nachhaltigkeit des Gebäudes. Die Vorteile liegen auf der Hand: Nachhaltig
zu bauen heißt energieeffizient zu bauen. Das spart bares Geld.
Wenn Investoren die Möglichkeiten des nachhaltigen Bauens
ausschöpfen, geschieht das häufig über eine Gebäudezertifizierung.
Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e. V. (DGNB)
verleiht Zertifikate für Gebäude, die im Sinne von Umwelt- und
Gesundheitsschutz sowie unter Berücksichtigung soziokultureller Aspekte geplant und gebaut wurden. Dieses Zertifikat macht
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Nachhaltigkeit messbar und fördert – fast nebenbei – die positive
Außenwirkung des Unternehmens.
Mittelständler greifen eher selten zu diesem Instrument. Sie
scheuen die damit verbundenen Kosten und nehmen ohnehin eine
eher persönliche Perspektive ein. Sie betrachten die technische
Gebäudeausstattung im Hinblick auf ein positives Arbeitsklima:
Tageslicht statt Kunstlicht, angemessene Temperaturen, eine gute
Frischluftversorgung. Die GOLDBECK Mehrfachzertifikate für
Bürogebäude und Logistikhallen erleichtern ihnen die Entscheidung für eine Zertifizierung: Wer sein Gebäude innerhalb des
zertifizierten Systems bauen lässt, erfüllt automatisch die Kriterien
des DGNB-Zertifikats. Damit ist ihre besondere Nachhaltigkeit in
Bau und Betrieb nachgewiesen. Für Bauherren bedeutet dies einen
deutlichen Zeitgewinn und erfreuliche Kostenersparnis.
Gut gegründet
Sinnvoll ist zudem eine eingehende Vorab-Untersuchung des
potenziellen Baugrundstücks. Ein Baugrundgutachten kann schon
vor dem Grundstückserwerb vor bösen Überraschungen schützen.
Denn Bauland auf der grünen Wiese wird immer knapper und
Konversionsflächen – also Flächen, die bereits für andere Zwecke
genutzt wurden – bieten oft günstige Alternativen, sofern sie nicht
aufwändig und kostenintensiv saniert werden müssen.
Mittelständische Bauherren wissen in der Regel genau, was sie
benötigen. Sie kennen ihr Unternehmen und seine Prozesse aus
dem Effeff. Doch zu Beginn ihres Bauprojekts gibt es auch bei
ihnen viele Fragen. GOLDBECK unterstützt sie schon in dieser
Phase: bei der Analyse der Bedürfnisse, der Klärung des tatsächlichen Bedarfs und dem Ausarbeiten der Prioritäten. Positiv: Von
der Gebäude- und Gebäudetechnikplanung über die komplette
Erstellungsphase des Gebäudes und auch im Betrieb weisen wir
fundierte Erfahrung auf. Wir übernehmen die Verantwortung für
Preis, Bauzeit und Qualität. Unsere Bonität ist hervorragend – eine
Grundvoraussetzung für Vertrauen, denn die Insolvenz von Baupartnern ist das „Worst-Case-Szenario“ eines jeden Bauprojekts.
Als kompetenter, solider und ganzheitlich denkenden Partner
garantieren wir mit einem frühzeitig definierten klaren Bausoll
einen reibungslosen Bauablauf. Wir halten unseren Kunden den
Rücken frei. So können sie sich auch währen der Projektlaufzeit
auf ihr Kerngeschäft konzentrieren und dieses erfolgreich in den
von uns erstellten Immobilien voranbringen. ❚
Sie machten Nägel mit Köpfen: Unternehmen aus dem
Mittelstand, die ihre Bauprojekte erfolgreich mit GOLDBECK
realisierten. Die individuelle Handschrift jedes unserer
Projektpartner ist deutlich erkennbar.
02
01 Lenz Elektronik: Die Lenz Elektronik GmbH
in Gießen ist seit über 30 Jahren auf dem Gebiet der
Modelleisenbahn aktiv. Der neue Firmensitz bietet
rund 1.100 Quadratmeter Büro- und Hallenfläche.
02 Florpartner: Für Florpartner, Spezialist für die
Systemlogistik von Topfpflanzen, entstand in Osterweddingen bei Magdeburg ein neues Logistikzentrum
für Pflanzen. Der Neubau umfasst eine 4.150 Qua­
dratmeter große Versand- und Logistikhalle sowie
einen Bürotrakt mit 525 Quadratmetern.
03
03 Pollmeier Hövelhof: Der neue Hauptsitz des
Möbel- und Baubeschlagsystemherstellers Pollmeier
in Hövelhof stellt auf zwei Ebenen 1.100 Quadratmeter
Büro und 2.100 Quadratmeter Produktions- und
Lagerfläche zur Verfügung.
04 BSB: Die bsb-obpacher GmbH in Steinhagen ist
einer der führenden deutschen Grußkarten-/ PapeterieVerlage und ein Familienunternehmen. Mit dem neuen
Logistikgebäude am Firmensitz stehen 4.000 Quadratmeter Logistikfläche zur Verfügung.
04
05 Beck & Heun: Beck + Heun ist in Europa der führende Entwickler, Hersteller und Verarbeiter von energetisch hocheffizienten Systemen rund um das Fenster.
Am Hauptsitz in Mengerskirchen entstand das 7.000
Quadratmeter große Produktions- und Bürogebäude,
das Dach des Neubaus ist mit 920 Photovoltaik-Modulen ausgestattet.
05
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Musik und Rhythmus finden ihren Weg
zu den geheimsten Plätzen der Seele.
Platon
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Strategie
Titelthema
Leipzig
„Alle wollen Leipzig!
Das kleine 3 × 3
Drei Fragen zu drei Aspekten
unseres Titelthemas „Rhythmus“
2
Inwieweit ist die Zusammenarbeit innerhalb
eines Projektteams bzw. die Zusammenarbeit des Projektteams mit den anderen Teams
innerhalb des Unternehmens von bestimmten
Leipzig ist in. Liegt es an den Studenten? Sind es die Künstler?
Niedrige Mieten, leerstehende Hallen für Werkstätten und Ateliers,
eine Universität und weitere Hochschulen mit gutem Ruf, vor allem
aber ein unbeschwertes, charmantes Lebensgefühl – kein Wunder,
dass Leipzig in den letzten Jahren einen enormen Zuzug junger
Menschen erfuhr.
Leipzig wurde in den Medien zu „Hypezig“,
zum „neuen Berlin“, und manch Alteingesessener wundert sich über den plötzlichen
Imagewechsel seiner Heimatstadt und das
Erscheinen in hippen Reiseführern aus
aller Welt. Dabei hat die Stadt auch ohne
mediengetriebenen Hype viel zu bieten:
Thomanerchor, Gewandhaus, Nikolaikirche,
Messe, Völkerschlachtdenkmal, Auerbachs
Keller, eine lebendige Kulturszene, faszinierende Museen. Richard Wagner wurde
hier geboren, Goethe hat hier studiert und
Johann Sebastian Bach ist hier gestorben.
Zusammen mit seiner Nachbarstadt Halle bildet Leipzig das Zentrum des Wirtschaftsgroßraums Mitteldeutschland. Die
GOLDBECK Niederlassung Leipzig-Halle
ist seit 1990 vor Ort – in Markkleeberg, vor
den Toren der Messestadt. Robert Wall, seit
18 Jahren GOLDBECKer, leitet die Niederlassung seit 2013. Gemeinsam mit seinem
40-köpfigen Team kümmert er sich um
zahlreiche Stammkunden. „Mehrheitlich
haben wir ‚echte‘ Sachsen in unserem Team,
mit markanter Mundart, bei denen man
zwar nichts von der typisch sächsischen
Gemütlichkeit spüren kann, aber umso
mehr von der ebenso typisch sächsischen
Freundlichkeit“, meint Wall. Besondere Kompetenz ist der Kindergartenbau:
Deutschlandweit hat das Leipziger Team
bisher sechs Projekte für die öffentliche
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Leipziger Gose
Milchsäuregärung. Salz. Koriander.
Hört sich das nach einem Bier an?
In Leipzig schon. Die Leipziger
Gose, zu DDR-Zeiten kaum noch
gebraut, erfreut sich längst wieder
steigender Beliebtheit. 1332 wurde
sie zum ersten Mal schriftlich
erwähnt und hat somit als eine der
ältesten Biersorten Deutschlands das
Reinheitsgebot elegant umschifft.
Unbedingt ausprobieren: Zusammen
mit dem Kümmellikör „Allasch“
wird die Gose zum unvergleichbaren
„Regenschirm“.
Hand und weitere vier für private Investoren umgesetzt, darunter einen Betriebskindergarten für Siemens in Berlin, fünf Kitas
in Stuttgart und ein Montessori-Kinderhaus
in Leipzig. Robert Wall: „Wir sind in Leipzig
zentraler Ansprechpartner. Und dank unseres konstanten Kita-Planungsteams bleibt
das Know-how gebündelt und wächst mit
jedem Projekt weiter.“ Darüber hinaus ist –
neben verschiedenen Sporthallenprojekten
– vor allem der Mittelstand Kunde. Maschinenbau, Glasindustrie, Verpackungsmittelhersteller, Automobilzulieferer und
Chemieunternehmen zählen dazu.
Zu DDR-Zeiten waren die großchemische
Industrie und der Braunkohletagebau die
prägenden Wirtschaftsfaktoren der Region.
Die Umweltzerstörung und -kontamination
war immens und wirkt bis heute nach.
Umso faszinierender ist heute die Entwicklung südlich von Leipzig, wo die riesigen
Tagebauflächen allmählich geflutet werden.
Hier entsteht das „Leipziger Neuseenland“,
malerische Gewässer mit vielen Möglichkeiten zur Naherholung und geschützten
Bereichen für die Natur.
Weniger positiv waren die Wasser-Erlebnisse der Menschen in der Region im Frühsommer 2013, als das Jahrhunderthochwasser
viele Städte und Dörfer überschwemmte.
Wall: „Über Spenden an Kindergärten und
Schulen konnten wir damals ein wenig
dazu beitragen, die schlimmen Zerstörungen zu beheben.“ Und auch am schnellen
Wiederaufbau von verwüsteten Produktionsstätten wirkte GOLDBECK mit: „Unser
flottes Bautempo war hier besonders wichtig, damit keine wertvolle Zeit verloren
ging. In der damaligen Situation galt ganz
besonders: Je schneller die Produktion des
Kunden wieder anlaufen konnte, umso
besser.“ ❚
1
Rhythmen bestimmt?
Dipl.-Ing. Andrea Ostendorf, Projektleiterin in der GOLDBECK
Ganz klar: Schichtarbeit ist belastend, weil man
Niederlassung Düsseldorf: Arrhythmische Schwingun-
gegen seinen natürlichen Biorhythmus arbeitet.
gen können zu Materialbruch führen. Rhythmische
Schwingungen hingegen verlaufen parallel oder auch
zeitversetzt, wie in einem Terminplan – Verschiebungen auf gleicher „Wellenlänge“ sind möglich. Genauso
ist es mit den Rhythmen im Unternehmen, zwischen
Projektteams, einzelnen Teammitgliedern, zwischenmenschlich oder prozessbezogen. Sind Gleichklang
und Rhythmus gegeben, findet Teamarbeit statt. Voraussetzung ist die Nutzung gleicher Werkzeuge, deren
Pflege und Akzeptanz bzw. das Verständnis für diese
Werkzeuge. Wenn dieser Rhythmus es schafft, auch
auf der Baustelle zu schwingen, ist das Ziel erreicht.
Gerissenen Saiten, zerbrochene Schalungshilfen oder
falsch geliefertes Material werden dann zu Kleinigkeiten,
die das Gesamtorchester ausgleicht. Der Rhythmus ist
entscheidend für Erfolg und Misserfolg.
Hat sie aber auch Vorteile – zum Beispiel im
Familienleben?
Benjamin Lukas Spratte, Metallbauer, Kommissionierung/
Versand, GOLDBECK Werk II in Bielefeld: Ich arbeite seit fast
zwei Jahren bei GOLDBECK im Schichtbetrieb und
kann sagen, dass es sowohl Vor- als auch Nachteile
gibt. Im Familienleben trifft beides zu. Bei der Frühschicht ist man zu Hause, wenn der Lebenspartner
Feierabend hat und die Kinder vom Kindergarten
oder der Schule zurückkommen oder kann sie sogar
abholen. Wenn man Spätschicht hat, ist man allerdings nicht daheim und kann keine Zeit mit ihnen
verbringen. Zwei Vorteile kann ich auf jeden Fall sehen: Vormittags bekommt man schneller einen Termin
beim Arzt und der Supermarkt ist wesentlich leerer.
3
Wie wirkt sich eine geringfügige Änderung eines festen Rhythmus aus – in der Architektur
oder auch bei einer DIN, z. B. bei den Maßen einer Treppenstufe?
Bianca Birkhan, Architektin und Leiterin des Fachbereichs „Architektur und Planungsprozesse“ in der Integralen
Planung, GOLDBECK Regionalgesellschaft Nord: Der Begriff „Rhythmus“ ist für mich in der Architektur
gleichzusetzen mit „Gliederung“ oder „Struktur“. Dabei fällt mir zunächst eine gleichmäßig strukturierte Fassade ein. Diese kann einerseits eine harmonische Gliederung bedeuten, andererseits aber
auch schnell langweilig wirken. Dann bringt ein Rhythmuswechsel etwas Spannung.
Beim Benutzen einer Treppe wiederum ist ein Rhythmuswechsel eher störend. Wohl jeder hat
schon mal alte Treppen bestiegen, bei denen sich die Steigung ständig ändert. Das ist wesentlich
anstrengender zu gehen als eine gleichmäßig aufgeteilte Treppe. Auch unsere Systeme unterliegen
einem bestimmten Rhythmus. Durch die Festlegung von Rastern haben wir sehr regelmäßige Stützenstellungen vorgegeben. Abweichungen davon bedeuten den Einsatz von Sonderbauteilen. Am
stärksten ist die Notwendigkeit der Einhaltung des vorgegebenen Rasters bei unseren Parkhäusern
festzustellen. ❚
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Bauen
Bauen
In Weiden
liegt das Gute nah
Info
Projektdaten:
Auftraggeber:
Stadt Weiden in der Oberpfalz
Projektauftrag:
Planung, Bau, Umzug,
sowie Gebäude- und
Energiemanagement
Vertragslaufzeit:
25 Jahre
BGF:
12.305 m²
Investitionsvolumen:
22,3 Mio. € (brutto)
Realisierungszeitraum:
Februar 2013 – September 2014
Perfekte Rahmenbedingungen für 1000 Schülerinnen
und Schüler. Die neu gebaute Fach- und Berufsschule in Weiden
– aus der Sicht eines Lehrers.
GOLDBECK
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GOLDBECK UNTERSTÜTZT
DAS REGIONALE HANDWERK
Lehren und lernen – damit dieser Rhythmus nicht aus dem Takt kommt,
braucht es die richtigen Rahmenbedingungen. Dank GOLDBECK finden rund
1.000 Schülerinnen und Schüler in Weiden diese seit einigen Monaten im
neuen Gebäude der Fach- und Berufsoberschule (FOS/BOS) vor. Von dem
ersten ÖPP-Projekt der Region Oberpfalz profitiert nicht nur die Stadt
Weiden – sondern auch die Handwerker aus der Region.
Am 16. September vergangenen Jahres, um Punkt 10:38 Uhr ist
en besteht die Möglichkeit, dem Bauprojekt – neben dem reinen
es offiziell: Mit der symbolischen Schlüsselübergabe endet für
Baupreis – einen besonderen Fokus (zum Beispiel EnergieeffiziGOLDBECK der Neubau der Gustav-von-Schlör-Schule in Weiden.
enz) zu geben. Der Auftrag muss so nicht zwangsläufig an den
„Ich muss zugeben, heute hab ich auch ein paar Schmetterlinge
günstigsten Anbieter vergeben werden, sondern an den insgesamt
im Bauch", erklärt Kurt Seggewiß, Bürgermeister der bayerischen
wirtschaftlichsten.
Stadt, bei der Einweihungsfeier. Günter Liebl vom Bayerischen
Kultusministerium nennt das Ergebnis des Bauprojekts gar eine
Unterstützung des regionalen Handwerks
„Leuchtturm-Schule für die nördliche Oberpfalz“. Im Auftrag
Ein weiterer Vorteil des ÖPP-Verfahrens: GOLDBECK als Auftragnehmer kann seine Nachunternehmerleistungen unabhängig vom
der Stadt realisierte GOLDBECK das erste öffentlich-privateöffentlichen Vergaberecht ausschreiben. An dieser Stelle greift die
Partnerschaft (ÖPP)-Projekt in der Region. Neben Planung, Bau
GPP vermehrt auf regionale Nachunternehmer zurück.
und Umzug hatte die Stadt auch den anschließenden Betrieb
Für Projektleiter Klaus Nottrodt, der den Bau der FOS/BOS in
des zu errichtenden Gebäudes an die GOLDBECK Public Partner
Weiden von der Angebotsbearbeitung bis zur Schlüsselübergabe
GmbH (GPP) vergeben. 25 Jahre lang übernimmt das Unternehmen
betreut hat, ist die Vergabe von Bauunter anderem die Hausmeister- und
und Dienstleistungen an regionale
Reinigungsleistungen, aber auch
Dank der guten Zusammendie komplette Instandhaltung. Die
Firmen ein zentraler Erfolgsfaktor
arbeit mit GOLDBECK ist
dieses Neubaus: „Bei Projekten
GPP setzt bei der Erbringung der
dieser Art können wir frei wählen,
Betriebsleistungen auf eine hohe
die Schule in Rekordzeit
Service-Qualität, die sich zum Beiwen
wir für bestimmte Leistungen
errichtet worden, mit einer
anfragen. Neben Unternehmen, mit
spiel in sehr kurzen Reaktionszeiten
bomben Kostendisziplin.
denen wir bereits gute Erfahrungen
bei technischen Störungen äußert.
Wir konnten gut eine halbe
gemacht haben, versuchen wir imMillion Euro einsparen.
mer auch, auf regionale Betriebe
ÖPP-Verfahren ermöglicht Bewerzurückzugreifen. Das verkürzt die
tung von Preis und Qualität
Kurt Seggewiß, Bürgermeister Weiden
Abstimmungswege, senkt Reise- und
Als öffentlicher Auftraggeber stand
Hotelkosten und stärkt die Region.“
die Stadt Weiden bei der AusschreiGanz nach dem GOLDBECK Gedanken „alle Leistungen aus einer
bung des Neubaus vor der Herausforderung, dass sie gemäß des
Hand“ werden die regionalen Bauunternehmen auch mit den anGrundsatzes des sparsamen Einsatzes öffentlicher Mittel dazu
schließenden Wartungsleistungen im späteren Gebäudemanagement
verpflichtet ist, alle Leistungen der Bauphase nach dem Wirtbeauftragt. „Nur gemeinsam mit unseren Partnern vor Ort können
schaftlichkeitsgebot auszuschreiben und zu vergeben. Bei dem
wir Störungen im Betrieb der Immobilie schnell und effizient
konventionellen Vergabeverfahren erfolgt die Ausschreibung
beheben. Die Einhaltung der vertraglichen Reaktionszeiten ist
in Einzelgewerken (zum Beispiel Maler- und Elektroarbeiten,
der Schlüssel zu einem zufriedenen Kunden.“, so Nottrodt weiter.
Sanitär), wobei den Zuschlag die Firma mit dem günstigsten
Angebot erhält. Ebenso dürfen „weiche Faktoren“ wie eine AnEnergieeffizienz – garantiert!
sässigkeit vor Ort bei der diskriminierungsfreien Auswertung
Für die Stadt Weiden ein bewährtes Konzept: Sie bekommt schnell
nicht herangezogen werden. Für die Stadt Weiden lagen die
und effizient die geforderten Leistungen und kann dafür sorgen,
Vorteile eines ÖPP-Verfahrens schnell auf der Hand: Bei einem
ÖPP-Projekt wird die Gesamtleistung „Planung und Bau“ europadass die Handwerker aus der Region eingebunden werden.
Ein weiterer besonderer Aspekt, der für den Auftraggeber äußerst
weit ausgeschrieben und der Auftrag auf Basis vorher festgelegter
vorteilhaft ist: Bis zu einer vertraglich festgelegten Höchstgrenze
Bewertungskriterien vergeben. Diese können projektspezifisch
garantiert GOLDBECK den Wärme- und Stromverbrauch des
sein – zum Beispiel Städtebau und Architektur. Aber auch die
Neubaus. Alle Überschreitungen werden der Stadt Weiden zu
Qualität der angebotenen Produkte und Dienstleistungen oder
100 % bezahlt. GOLDBECK garantiert so dem Auftraggeber eine
die Energieeffizienz des Gebäudes können ausschlaggebend für
energieeffiziente Lösung und übernimmt für diesen das Energieden Zuschlag sein. Für den öffentlichen Auftraggeber ein sehr
mengenrisiko. ❚
reizvoller Aspekt: Durch die Festlegung der Bewertungskriteri-
GOLDBECK
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01
Titelthema
02
Jahrhundertelang bemühten sich Architekten darum, ihre Bauwerke harmonisch
zu gestalten und durch eine regelmäßig strukturierte Form möglichst gut in ihren
städtebaulichen Kontext einzufügen. Inzwischen aber wollen sich manche Gebäude
gar nicht mehr unterordnen, sondern im Gegenteil wahrgenommen werden; als
CI-gerechtes Logo für ein Unternehmen oder als dynamisches Zeichen für einen
städtebaulichen Aufbruch. Immer häufiger stellen Architekten dazu die Grundregeln
der klassischen Proportionslehre und mit ihr Gesetzmäßigkeiten der Schwerkraft in
Frage – durch asymmetrische Formen oder Strukturen, durch den rhythmischen
Einsatz von Farbe oder durch waghalsige Auskragungen.
Rhythmisch gegliederte Rasterfassaden
Und auch in der Architektur der Moderne spielt das Thema
Rhythmus eine wichtige Rolle. Ein gutes Beispiel dafür sind
streng gegliederte Rasterfassaden in der Tradition von Louis
Sullivan oder Mies van der Rohe. Eine zeitgenössische Umsetzung
einer solchen Rasterfassade zeigt das 2010 in Berlin vom Büro
STP Architekten fertiggestellte Königstadt-Carrée. Markanter
Blickfang des 21-geschossigen Bürohochhauses ist die elegant
GOLDBECK
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01 Die rhythmisch gegliederten Fassadenbauteile des
„House of Logistics and Mobility“ (HOLM) in Frankfurt
wirken, als wären alle Elemente in Bewegung.
03
02 Durch die rhythmisch angeordneten Raumteile
in knalligen Sonderfarben wirkt das Gerichtsgebäude
in Örnsköldsvik, Schweden wie eine lebendig
tanzende Skulptur.
03 Der Seniorenwohnblock („WoZoCo“) in
Amsterdam, Niederlande nutzt die rhythmisierten
hervorgezogenen Gebäudefragmente, um auf
schmalem Grund viel Platz zu schaffen.
04 Das Studentenwohnheim „Casa Confetti“
in Utrecht, Niederlande besticht durch rhythmische
Farbflächen.
04
© Elisabeth R. Meier
„Der Rhythmus ist die Architektur des Seins“, schreibt der afrikanische Dichter und Politiker Léopold Sédar Senghor. Und dieser
Rhythmus, diese innere Dynamik, lässt sich in der Musik genauso
wiederfinden wie in der Biologie oder im Wechsel von Tag und
Nacht. Bezogen auf die Architektur könnte es aber genauso gut
heißen, der Rhythmus bilde das Sein der Architektur. Denn seit
der Antike stehen Rhythmus und Proportionslehre in Analogie zur
Musik für grundlegende Gestaltungsprinzipien der Baukunst. Die
Verwendung regelmäßiger geometrischer Grundformen entsprach
dabei dem Wunsch der Menschen nach einer idealen Harmonie
als Spiegel einer unveränderlichen kosmischen Ordnung. Das
gilt schon für antike Säulenordnungen, das gilt aber auch für
die Romanik oder Gotik und erst recht für die ausgewogenen
Symmetrien von Renaissance-Bauwerken.
detaillierte Stahl-Glas-Fassade, die mit ihrer abwechslungsreichen
Gliederung einen gelungenen Kontrapunkt zur allgegenwärtigen
Monotonie der umgebenden Plattenbauten aus der DDR-Zeit schafft.
Der auf den ersten Blick scheinbar unregelmäßige, letztlich aber
durchaus regelmäßige Rhythmus von vorgesetzten Vertikalpaneelen
aus Milchglas und unterschiedlich breiten Sonnenschutzlamellen ergänzt sich dabei von weitem betrachtet zu einer überaus
bewegten, beinahe gewebeartigen Textur.
Deutlich bewegter als die Fassade des Königstadt-Carrées in Berlin präsentiert sich die Außenhülle des 2014 von GOLDBECK in
unmittelbarer Nähe zum Frankfurter Flughafen fertiggestellten
„House of Logistics and Mobility“ (HOLM). Ein wichtiges Gestaltungselement der von GOLDBECK nach Plänen von AS&P Albert
Speer und Partner entworfenen Architektur ist die rhythmisch
gegliederte, mit abwechselnd konkav oder konvex gebogenen
Edelstahlbändern errichtete Fassade. Die dreidimensionale Überlagerung der Elemente lässt ein rhythmisch bewegtes Flechtwerk
entstehen, das auf den ersten Blick Plastizität und Tiefe schafft. 3
© Agrob Buchtal, Foto: Tord-Rikard Soderstrom
Titelthema
© Dirk Verwoerd
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© Kirsten Bucher
Titelthema
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5 Das Königstadt-Carrée in Berlin setzt zarte Akzente
mit der dezent rhythmisierten Außenfassade.
6
Mit seiner bewusst industriellen Formgebung
erscheint das Whitney-Museum in New York, USA als
überdimensionale "Kulturmaschine".
7
Der „Bosco Verticale“ in Mailand, Italien schafft
auf seinen weit auskragenden Balkonen Raum für 800
Bäume, 5000 Büsche und 14.000 weitere Pflanzen.
07
© Kirsten Bucher
Dynamische Skulptur
Noch einen Schritt weiter geht die Überbauung des in den
1960er-Jahren errichteten Rathauses in der nordschwedischen
Kleinstadt Örnsköldsvik. Um einen größtmöglichen Kontrast zur
Symmetrie der bestehenden Béton-brut-Architektur zu schaffen,
entwickelte das Büro Wingårdh Architektkontor aus Göteborg
einen bunt verspielten Hochhausturm mit 60 weit auskragenden,
dabei unregelmäßig platzierten Wintergärten, die den gesamten
Bau zu einer bewegten rhythmischen Skulptur machen. Betont
wird der lebendige Eindruck der zehngeschossigen Wohnskulptur durch eine ebenso unregelmäßige Farbgebung der Fassade
mit grün, rot, gelb und weiß glasierten Keramikfliesen. Bei der
Auswahl der verwendeten Farben ließ sich Gert Wingårdh auf
Wunsch des Bauherrn von einem Bild des expressionistischen
Malers Bengt Lindström inspirieren. Entstanden ist ein „architektonisches Gemälde“, das Farbe und Rhythmus auf ungewohnte
Weise verbindet und mit spielerischer Leichtigkeit vorhandene
Sehgewohnheiten auf den Kopf stellt.
Eine vergleichbare Ästhetik zeigt der 1997 fertiggestellte Seniorenwohnblock („WoZoCo“) in Amsterdam. Um auf dem schmalen
Grundstück die vom Auftraggeber gewünschten 100 Wohnungen unterbringen zu können und dabei die Bauvorschriften in
Sachen Ausrichtung und Höhe einzuhalten, die eigentlich nur
87 Wohnungen zugelassen hätten, entwickelte das vor Ort ansässige Büro MVRDV die Idee, die „fehlenden“ 13 Wohnungen
ganz einfach als frei schwebende Boxen aus der Nordfassade des
Blockes hervorkragen zu lassen. Eine zusätzliche Rhythmisierung
schaffen die vor diesen Volumen sowie auf der Südseite des Gebäudes über die gesamte Fassade scheinbar wahllos verstreuten
Balkone, deren Brüstungen mit grünem, gelbem, violettem oder
orangefarbenem Plexiglas gestaltet wurden. 3
© Elisabeth R. Meier
Vibrierender Farbteppich
Eine ganz andere Ästhetik zeigt die Fassade des 2009 im niederländischen Utrecht fertiggestellten Studentenwohnheims „Casa
Confetti“. Hier entsteht die rhythmische Struktur ausschließlich
durch das Gestaltungsmittel Farbe . Ausgehend von der avantgardistischen Architektur auf dem Universitätscampus „De Uithof“
entwickelte die Amsterdamer Architektin Marlies Rohmer eine
pixelhaft gestaltete Außenhülle aus 4.500 Aluminiumpaneelen
in den Farben grün, rot, orange, schwarz, weiß und grau, die
sinnfällig das farbenfrohe Zusammenleben der Bewohner aus
unterschiedlichsten Nationen nach außen tragen soll. Ein durchgehender Rhythmus ist dabei nicht zu erkennen, die Anordnung
der Paneele scheint eher zufällig. Und da die einzelnen Tafeln
jeweils die gleiche Größe wie die insgesamt 1.500 Fenster haben,
ergänzen sich die verschiedenen Elemente zu einem vibrierenden
Farbteppich, in dem die Fenster optisch beinahe verschwinden.
© Nic Lehoux
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„Vertikaler Wald“
Ebenso stark aus der Reihe fällt auch der pünktlich
zu Beginn der Expo 2015 weitgehend fertiggestellte
„Bosco Verticale“ in Mailand. Der vom vor Ort ansässigen Büro Stefano Boeri Architetti entwickelte
„Vertikale Wald“ setzt sich zusammen aus zwei
120 und 85 Meter hohen Appartement-Türmen mit
weit auskragenden, dabei unterschiedlich großen
Balkonen, die als willkommener Lebensraum für
rund 800 Bäume, 5000 Büsche und 14.000 weitere
Pflanzen dienen. Der rhythmisch bewegte Neubau
überzeugt damit nicht nur ästhetisch, sondern er
setzt gleichzeitig auch neue Standards für eine
ökologische Bauweise von Hochhäusern. Denn das
über­raschende Biotop inmitten der Stadt schafft
einerseits ein angenehmes Mikroklima in den Wohnungen und der näheren Umgebung und absorbiert
zudem Feinstaub und Straßenlärm. Kaum verwunderlich daher, dass der „Bosco Verticale“ mit dem
renommierten Internationalen Hochhauspreis 2014
ausgezeichnet wurde: Das Projekt leiste Pionierarbeit
für die Bepflanzung von Hochhäusern und könne
so als Prototyp für die Städte von morgen gelten, so
die Begründung der Jury. Im Zusammenspiel mit
der ungewöhnlichen Architektur dürfte der Neubau
damit zum wichtigen Publikumsmagneten und zur
weltweit beachteten architektonischen Ikone der
Expo 2015 werden.
Als überdimensionale „Kulturmaschine“ mit bewusst
urbaner Anmutung präsentiert sich dagegen der
soeben eröffnete Erweiterungsbau des WhitneyMuseums in New York. Der neun Geschosse hohe
Neubau des Genueser Architekten Renzo Piano
vervielfacht die Fläche des bestehenden Museums,
das 1966 nach Plänen von Marcel Breuer fertiggestellt worden war. Als angemessene Antwort auf
den Bestand mit seiner treppenförmige Fassade
aus großen grauen Granitsteinen entwickelte Renzo Piano einen stark asymmetrischen Baukörper
mit eigentümlich verkanteten und übereinander
geschichteten Volumen. Der bewusst industrielle
Charakter der Architektur mit den weit ausladenden
Außentreppen und den exponierten Lüftungsrohren
auf dem Dach des Gebäudes zeigt dabei deutliche
Bezüge zum legendären Centre Georges Pompidou
in Paris, das Renzo Piano zu Beginn seiner Karriere
1977 fertiggestellt hatte. Der auffällige Bruch mit
ästhetischen Konventionen und Gesetzmäßigkeiten
hat also eine lange Geschichte. ❚
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Bauen
Bauen
Dingdong! Der Postbote steht an der Tür und überreicht Ihnen
ein Paket. Jetzt schreien Sie erstmal vor Glück, dann machen Sie
sich ans Auspacken. Juhu, der neue selbstgestrickte Pullover von
Oma ist da! Den hatte sie doch erst gestern abgeschickt?! Grund
genug, einmal darüber nachzudenken, was für eine abenteuer­
liche Reise Ihr Paket da gerade hinter sich gebracht hat und wie
es diese innerhalb nur eines Tages bewältigen konnte.
Auf den rechten Weg gebracht
Auf diesem Trip ist es mit mehr Hightech in Berührung gekommen, als wir uns vielleicht vorstellen. Klar, wo früher noch von
Hand sortiert wurde, ist natürlich längst moderne Technik eingezogen. Doch der Online-Bestellboom sorgte dann noch einmal für
eine Beschleunigung der Entwicklung hin zur Automatisierung.
Mit dem „Paketkonzept 2012“ trug die Deutsche Post DHL dem
Rechnung und brachte die mechanisierten Zustellbasen ins Spiel.
Inzwischen ergänzen 65 davon die 33 Paketzentren der Deutschen Post DHL. Hierhin gelangte Omas Paket, nachdem sie es zur
Post gebracht hatte. Im Paketzentrum werden die ­Pakete zunächst
vorsortiert und weitergesendet. Die mechanisierte Zustellbasis
ist dann die zweite Station. Die eingebaute Verteil­anlage „liest“
die Adressen – zum Glück hat Oma ordentlich geschrieben – und
ordnet ganz automatisch die passenden Sendungen dem jeweiligen Zusteller zu. Über Kastenrutschen gelangen die Pakete in
rückenfreundlicher Höhe direkt zu ihm, der schon mit seinem
Van in Position steht. Rasch einladen, Omas Paket ist dabei – und
ab geht die Post! Die manuelle Sortierung durch den Zusteller
entfällt komplett. Das spart Zeit und sorgt dafür, dass viele Pakete
oft von einem auf den anderen Tag bei ihren Empfängern landen.
Also den Selbstgestrickten anziehen, glücklich sein und Oma
einen lieben Brief schicken – natürlich per Post!
Hier geht die Post ab!
Sie geben den Rhythmus vor, in dem alle über DHL
versen­deten Pakete und Päckchen zu ihren Empfängern
gelangen: die mechanisierten Zustellbasen (MechZB). Im
ganzen Land sortieren sie in flottem Takt Postsendungen
so, dass Zusteller die für ihren Bereich bestimmten
Pakete nur noch in den Lieferwagen packen müssen.
Dreißig dieser raffinierten Zu­ordner hat GOLDBECK seit
Juli 2012 gebaut – nahezu jeden Monat einen.
GOLDBECK
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GOLDBECK baut 30 mechanisierte Zustellbasen für
die Deutsche Post DHL
Gute Organisation plus guter Draht
Dass GOLDBECK in den vergangenen Jahren gleich
dreißigmal den Zuschlag für die Realisierung einer
mechanischen Zustellbasis erhielt, hat gute Gründe.
Lars Fußinger, strategischer Vertrieb bei GOLDBECK:
„Weil wir mit unseren Niederlassungen dezentral
im gesamten Bundesgebiet vertreten sind, können
wir die Objekte auch in großer Stückzahl effizient
planen und realisieren.“ Seit 2012 hat GOLDBECK
zudem die Abteilung „Strategischer Vertrieb“ implementiert. Hier fließt das gesamte Know-how zum
Thema zusammen, der Kunde hat einen zentralen
Ansprechpartner und kann wichtige Punkte direkt
abstimmen. Fußinger: „Die Investoren, die sich in
Mietvertragsverhandlungen mit der DPDHL befinden, bauen auf unsere Erfahrungen. Sie können sich
auf unsere Kostenzusagen und Termin­treue und
auch auf den heißen Draht in die Konzernzentrale
des Mieters verlassen.“ Dass man dies zu schätzen
weiß, zeigen die Zahlen: „Unser stärkster Mitbewerber hat insgesamt 5 Basen gebaut – wir 29, und die
30. ist bereits vertraglich vereinbart.“
Eigene Produktion – beste Qualität
Positiv für Qualität und Termintreue: Der Großteil
der für den Bau der Halle verwendeten Systemelemente stammt aus eigener GOLDBECK Fertigung:
die gesamte Tragkonstruktion der Halle – bestehend
aus Betonfertigteil-Stützen und Dachfachwerkträgern – die Metallfassaden an Halle und Büro und
auch die Alumi­niumfenster und -türen. Auch die
mit 42 Metern verhältnismäßig große Spannweite
der Hallen ist mit den GOLDBECK Systemteilen
locker zu bewältigen. Sobald die Halle nach nur
rund drei bis vier Monaten wetterdicht ausgeführt
ist, baut die DPDHL die vollautomatische Sortieranlage ein. Bis die komplizierte Technik läuft, vergehen drei Monate. „In dieser Zeit stellen wir die
Verwaltungsflächen und die Außenanlagen fertig“,
so Lars Fußinger. Und so realisierte GOLDBECK in
extrem flottem Rhythmus inner­halb von 30 Monaten insgesamt 29 MechZB von Hamburg bis Friedrichshafen, von Saarbrücken bis Berlin. Fußinger
bringt die fühlbare Dynamik der Projekte auf den
Punkt: „MechZB zu bauen ist der Techno-Rhythmus
des Bauens – und zwar mit 150 Beats pro Minute!“ ❚
GOLDBECK
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Titelthema
Strategie
Kiel
Nicht nur für eine Woche
KOMMENTAR
Architektur und Rhythmus
Dr. Roger Popp
Ein guter Baumeister sollte neben vielen anderen Eigenschaften
um acht Grad. Michelangelo gibt ihm eine neue Fassade mit zwei
auch Kenntnisse von der Musik haben. Vitruv, ein römischer
Feldern an den Stirnseiten. Hätte er das gleiche Raster für die
Architekt aus der Zeit Kaiser Augustus, stellte den ersten belegten
Längsseite gewählt, entstünden neun Felder. Er verbreitert aber
Zusammenhang zwischen Architektur und Musik her: Nicht das
das Raster so, dass nur noch sieben Felder Platz finden. Zuletzt
Musizieren, sondern das Rechnen mit musikalischen Proportiospiegelt er den Palast der Konservatoren. Dies beruhigt den Platz
nen war für ihn bedeutsam. Diese Proportionen übertrug er auf
und verstärkt den Effekt. Wer heute den Platz über die große
Freitreppe (die „Cordonata“) betritt, vermag die Schiefstellung
die Geometrie und auf die Architektur.
In der Popmusik ist heute der Rhythmus das wichtigste muder Gebäude kaum noch zu erkennen.
sikalische Element. Meist entsteht er vor der Melodie. Wer
Iannis Xenakis war nicht nur ein führender Komponist in der Atosich Technomusik mit ihrem eintönigen Beat
nalen Musik und der Zwölftonmusik, sondern
vorstellt, vermag schnell die Assoziation
In der Baugeschichte auch studierter Architekt, der im Büro von Le
mit genauso eintönigen Fassaden moderner
Corbusier arbeitete. Le Corbusier entwarf den
finden sich viele
Bürogebäude herstellen. Das muss nicht sein.
Modulor, der nicht nur zur Definition von Prokreative Umgänge
In der Baugeschichte finden sich viele kreative
portionen dient, sondern auch zur Festlegung
mit
dem
Rhythmus.
Umgänge mit dem Rhythmus.
des Rhythmus herangezogen werden kann. Die
Die Fassade von Leon Albertis Kirche
Fassade des Dominikanerklosters La Tourette
Sant’Andrea in Mantua basiert auf einem wiederkehrenden
zeigt eine Abfolge von unterschiedlichen Abständen, der Rhythmus
Rhythmus, einem Raster von vier mal vier Feldern; so lässt
entsteht aus der Verwendung von Zahlen aus der blauen und der
sich die Fassade vollständig und maßstabsgerecht zeichnen.
roten Reihe des Modulors.
Dieses Raster strukturiert nicht nur die Fassade, sondern auch
Diese Schlaglichter mögen ausreichen, um die Möglichkeiten
aufzuzeigen, mit denen ein planvoll eingesetzter Rhythmus die
die Innenraumwände. Der Rhythmus wechselt: ein Feld – zwei
Architektur von heute bereichern kann. ❚
Felder – ein Feld, in Zeichen · - · ; das kurz-lang-kurz steht im
Morsealphabet für das „R“. R wie Renaissance?
Die Fassade von Michelangelos Konservatorenpalast (auf dem
Kapitolsplatz, Rom – vgl. Bild rechts) folgt ebenfalls diesem
Raster, über das noch ein weiteres Raster gelegt ist. Dieses Raster
ist interessant, nutzt es Michelangelo doch um unser Auge zu
täuschen. Er fand zwei Gebäude vor: den Palast der Senatoren
und den der Konservatoren. Beide stehen nicht rechtwinklig
zueinander, der Konservatorenpalast verkürzt den rechten Winkel
Dr. Roger Popp …
… beschäftigt sich seit seinem Studium und der anschließenden Dissertation mit dem Thema Architektur und Rhythmus.
Er lebt und arbeitet in Hamburg.
GOLDBECK
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© Dennis_dolkens | Dreamstime.com – Capitol, Rome Photo
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„Wir wurden mit offenen Armen empfangen“, erinnert sich Kapitän
Frank Bowmann an das erste Anlegen in Kiel. Er steht seit April 2014
auf der Brücke der neuen GOLDBECK Geschäftsstelle. Gemeinsam mit
seiner mittlerweile vierköpfigen Mannschaft kreuzt er erfolgreich die
mittelständisch geprägten Gewässer im hohen Norden …
Weiße Segel, dicke Pötte, kreischende
Möwen – und immer ein leckeres Fischbrötchen auf dem Radar: In Kiel herrscht
Meeres-Flair pur. Hier mündet mit dem
Nord-Ostsee-Kanal eine der bedeutendsten
Wasserstraßen Europas in die Ostsee. Und
auch wenn die historische Altstadt im
Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört wurde – Kiel war und ist ein bedeutender Marinestützpunkt – und beim Wiederaufbau
ein aus heutiger Sicht eher uncharmantes
Gesicht bekommen hat, lockt zum Beispiel
die Dänische Straße mit ihren Gründerzeitbauten nicht nur zur Kieler Woche
als „maritime gute Stube“ der Stadt. Als
Landeshauptstadt und Hochschulstandort
ist Kiel heute auch durch Verwaltung und
junges Studentenleben geprägt.
„Käpt’n“ Bowmann nennt sich selbst einen
„norddeutschen Jung“, stammt gebürtig
aus dem Landkreis Harburg und mag die
Menschen hier in Schleswig-Holstein, dem
„Land der Horizonte“: „Sie reden nicht
viel, sind aber extrem verlässlich.“ Seine Überzeugung: „Es ist wichtig, hier in
Schleswig-Holstein vor Ort zu sein. Die
Hamburger sind gefühlt weit weg und der
Kieler oder Flensburger macht doch lieber
ein regionales Geschäft, als das Geld nach
Hamburg zu tragen. Die Menschen, die in
Schleswig-Holstein geboren sind, wissen
Möwenschiss
Herb wie das Land – so schmeckt im
hohen Norden auch das Bier. Nach
Pilsener Art gebraut, „fumpt“ vor
allem die Variante aus Flensburg
mit dem traditionellen Bügelverschluss. Mutige nehmen zuvor einen
„Möwen­schiss“: ein Glas Doppelkorn mit einer Scheibe Salami, auf
die je ein Klick Senf und Meerrettich gegeben werden. Gebrauchsanweisung: Erst Salami mit „Schiss“
verputzen, dann mit Doppelkorn
nachspülen. Prost!
ihr Land zwischen den Meeren zu schätzen.“
Doch wer zwischen den Meeren baut, muss
sein Gebäude auch besonders wetterfest
machen: Die salzige Meeresluft macht Korrosionsschutz unabdinglich. Und noch eine
weitere Besonderheit gilt es zu beachten:
Weil der Flottenstandort Kiel im Zweiten
Weltkrieg stark bombardiert wurde, werden
noch heute bei fast jeder Baumaßnahme
Blindgänger gefunden.
Im landwirtschaftlich geprägten Umland
regiert der Mittelstand – produzierendes
Gewerbe und regionale Logistik, so Bowmann. „In den letzten Jahren haben wir
für die Handelskette Famila eine gekühlte
Halle für Molkereiprodukte gebaut, zudem
eine Halle für das Flaschenzählzentrum,
wo täglich hunderttausende Einwegflaschen gezählt und sortiert werden.“ Darüber hinaus realisierte GOLDBECK eine
Produktionshalle plus Büro für den Pumpenhersteller EDUR und die Erweiterung
des Produktionsstandortes für Walterwerk,
einen Hersteller von Waffelbackautomaten. In Neumünster sorgt ein GOLDBECK
Parkhaus bereits für entspanntes Parken
am Einkaufscenter Holsten Galerie, ein
weiteres mit 1.300 Stellplätzen entsteht
gerade für das Design Outlet Center.
Unser Wunsch für Frank Bowmann und
seine Mannschaft: Allzeit gute Fahrt und
immer eine Handbreit Wasser unter dem
Kieler Kiel! ❚
GOLDBECK
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Kurz berichtet
Kurz berichtet
KURZ BERICHTET
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GOLDBECK
51 | 2015
25 Jahre GOLDBECK
im Vogtland
1990 | 2015
Doppelt festlich: Jubiläumsfeier plus Mitarbeiterfest
GOLDBECK
VOGTLAND
Vor einem Vierteljahrhundert begann eine Erfolgsgeschichte, die
eng mit der Historie Deutschlands verknüpft ist. Jetzt wird das
Jubiläum gefeiert: „25 Jahre GOLDBECK im Vogtland“! Und das
gleich zweimal: Bei einer offiziellen Jubiläumsfeier mit lokalen
Honoratioren und bei einer festlichen Mitarbeiterfeier, die in diesem Jahr das traditionelle Sommerfest ersetzt. Hier werden Mitarbeiter der ersten Stunde und Jubilare geehrt. Von anfangs 21
Kolleginnen und Kollegen ist die Mitarbeiterzahl inzwischen auf
fast 600 angestiegen. Eine Spende an die Peter Maffay-Stiftung,
die Kinder in Notlagen unterstützt, wird ebenfalls beim Mitarbeiterfest übergeben. Sie steht für den Wunsch, den Unternehmenserfolg auch anderen zugutekommen zu lassen. ❚
GOLDBECK PROCENTER
Eine Erfolg versprechende Gemeinschaft
Zum 01.01.2015 hat GOLDBECK Gebäudemanagement weitere
Geschäftsanteile der PROCENTER Immobilien-, Management- und Center-Verwaltungs GmbH übernommen. Seit
dem 01.04.2015 firmiert die Gesellschaft neu als GOLDBECK
PROCENTER GmbH. Die Geschäftsführung erfolgt, wie bisher,
durch Marc Holzweißig und Dr. Rüdiger Hotten.
Ebenfalls zum 01.04.2015 wurde der bisherige Geschäftsbereich Property Management der GOLDBECK Gebäudemanagement GmbH auf die GOLDBECK PROCENTER
GmbH übertragen. Mit diesem Schritt wird bei GOLDBECK
PROCENTER das Property Management, Center Management
sowie das Vermietungsgeschäft gebündelt.
GOLDBECK Gebäudemanagement spezialisiert sich als technischer Gebäudedienstleister auf die Bereiche Facility Management, Technischer Service, Facility Management Consulting
und Modernisierung / Umbau. Unsere Kunden profitieren so
von einem noch breiteren Spektrum technischer und kaufmännischer Immobiliendienstleistungen. ❚
Joachim Goldbeck
neuer Präsident des BSW-Solar
Aktiver Vorkämpfer für die Solarindustrie
Mit 93 Prozent Zustimmung wurde Joachim Goldbeck im November in Berlin zum neuen Präsidenten des Bundesverbands
Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) gewählt. Der Gründer und
Gesellschafter der GOLDBECK Solar GmbH in Hirschberg
macht den 743 Mitgliedsunternehmen Mut für eine Zukunft
der Solarbranche. In schwieriger Zeit den Vorsitz zu übernehmen sei eine spannende Aufgabe, so Goldbeck. „Die energieautarke Fabrik oder das regenerative Haus werden bereits
nachgefragt und die Lösungen sind ausgereift“, gab der
44-Jährige Beispiele. Seine klare Botschaft: Photovoltaik ist
jetzt schon wirtschaftlicher als Netzstrom. Attraktive Renditen seien möglich, insbesondere wenn ein hoher Eigenverbrauchsanteil erreicht werden kann. ❚
1991 wurde der Grundstein für das GOLDBECK Werk im vogtländischen Treuen gelegt.
GOLDBECK
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34
Themen & Trends
Kurz berichtet
§
Verpflichtung und Gesetz
GOLDBECK beschäftigt Mitarbeiter zum Mindestlohn – nicht erst seit der Einführung
Für die einen ist es ein Bürokratiemonster, für die anderen eine
längst fällige Regelung – das Mindestlohngesetz. Seit dem 1. Januar
2015 sind Arbeitgeber gesetzlich verpflichtet, grundsätzlich jedem
Arbeitnehmer und jeder Arbeitnehmerin einen Mindestlohn von
8,50 Euro brutto je Zeitstunde zu zahlen.
„Nach dem Arbeitnehmerentsendegesetz und dem neuen Mindestlohngesetz haften wir für den Mindestlohn eines jeden
Mitarbeiters unserer Nachunternehmer, der zur Erbringung von
Werk- oder Dienstleistungen für uns eingesetzt wird“, erläutert
Sven H. Röbling, Leiter der Rechtsabteilung bei GOLDBECK. „Wir
können von diesen Mitarbeitern direkt in Anspruch genommen
werden.“ So habe GOLDBECK bereits im Dezember 2014 das
Mindestlohngesetz in sämtliche Bestelltexte aufgenommen. Betroffen davon seien auch weitere Dokumente wie beispielsweise
die Bürgschaftsmuster.
GOLDBECK stehe in der gesetzlichen und häufig aktuell vom
Kunden gewünschten vertraglich vereinbarten Verpflichtung,
die Einhaltung des Mindestlohngesetzes sicher zu stellen – auch
gegenüber Nachunternehmern und deren Subunternehmern.
Subunternehmer dürften nur mit Zustimmung durch GOLDBECK
beauftragt werden.
„Der Gesetzgeber hat die Intention sicherzustellen, dass jeder
einzelne Arbeitnehmer den Mindestlohn bekommt“, so Sven H.
Röbling. Dieses sei nun mit einem hohen bürokratischen Aufwand
verbunden. Jeder, der auf einer Baustelle für GOLDBECK oder
einen Nachunternehmer arbeitet, muss eine Mindestlohnerklärung
– in Deutsch oder Englisch – unterschreiben. Die Erklärungen
füllen bei den Bauleitern ganze Aktenordner. „Und natürlich
muss täglich durch die Bauleitung zumindest stichprobenweise
kontrolliert werden, dass niemand auf der Baustelle arbeitet, der
diese Erklärung nicht unterschrieben hat“, sagt der GOLDBECK
Jurist. Für die Prüfung der Zahlung des Mindestlohnes sowie für
die Ahndung von Mindestlohnverstößen ist die „Finanzkontrolle
Schwarzarbeit“ der Zollverwaltung zuständig.
Aus Sicht des Leiters der Rechtsabteilung hätte für GOLDBECK
kein Mindestlohn-Gesetz eingeführt werden müssen. „Wir haben
unsere Unternehmens-Leitlinien, die wir beachten“, sagt Sven H.
Röbling. Zu den Werten, die die Unternehmenskultur des Mittelständlers prägen, gehören Vertrauen, Verantwortung, Wahrhaftigkeit,
Nachhaltigkeit, Toleranz, Fairness und Gerechtigkeit – das schließt
die Zahlung eines gerechten Lohns mit ein. ❚
Vorschau: Elemente
In der nächsten Ausgabe unseres
Magazins wollen wir den Dingen auf
den Grund gehen: Es geht um Elemente. Im Lateinischen steht der Begriff
für „Grundstoff“. Doch was bedeutet er
für uns? Erscheinungstermin ist im
Herbst 2015.
Kompetenz vor Ort – immer in Ihrer Nähe
Gut, wenn ein Ansprechpartner immer in der Nähe ist.
Noch besser, wenn er die regionalen Gegebenheiten kennt.
Am ­Besten aber ist es, wenn bei ihm alle Fäden zusammenlaufen und er kompetent all Ihre Fragen beantworten
kann. Unser Niederlassungsnetz macht’s möglich!
Kiel
Birmingham
Bremen
Hannover
Berlin
Münster
Bielefeld
Magdeburg
Bochum
Hamm
Düsseldorf
Leipzig
Köln
Kassel
Gießen
Erfurt Dresden
Koblenz
Suhl
Plauen
Frankfurt
Mannheim
Stuttgart
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Ihre Meinung ist uns wichtig!
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GOLDBECK
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