Mehr Bahnhof für die Hauptstadt

Mehr Bahnhof
für die Hauptstadt
Schritt für Schritt zu einem leistungsfähigeren
Bahnhof Bern
ZBB – Zukunft Bahnhof Bern ist ein Gemeinschaftsprojekt von
Kanton Bern, Stadt Bern, Schweizerische Bundesbahnen SBB, Regionalverkehr
Bern-Solothurn RBS, BLS AG, BERNMOBIL, PostAuto Schweiz AG,
Die Schweizerische Post AG, Grosse Schanze AG, Burgergemeinde Bern,
Bundesamt für Verkehr
www.zukunftbahnhofbern.ch
In Kürze
Im Bahnhof Bern ist es eng: Dicht drängen sich
die Menschen zu den Pendlerzeiten auf den Perrons
und in den Passagen. In engem Takt fahren Züge
ein und aus. Der Bahnhof hat seine Kapazitäts­grenzen
erreicht. Damit der Bahnhof Bern auch in Zukunft
funktionsfähig ist, muss er ausgebaut werden.
Der zweitgrösste Bahnhof der Schweiz spielt eine
Hauptrolle im in- und ausländischen Bahnverkehr:
In Bern laufen nicht nur die nationalen Ost-West-Linien
zusammen, sondern seit dem neuen Lötschbergtunnel
immer mehr internationale Nord-Süd-Verbindungen.
Auf regionaler Ebene erschliesst die Berner S-Bahn vom
Bahnhof Bern aus die Hauptstadtregion mit über einer
Million Menschen in sechs Kantonen.
Und es werden in Zukunft noch mehr Passagiere und
Züge: Das Gesamtverkehrsmodell des Kantons Bern
geht davon aus, dass die Nachfrage in der Region
Bern zwischen 2010 und 2030 um rund 50 Prozent
zulegen wird.
Mit dem Gesamtvorhaben «Zukunft Bahnhof Bern»
(ZBB) soll der Bahnhof Bern für die künftigen Anforderungen gerüstet werden. Zwei grosse Ausbauschritte
sind geplant: Bis 2025 sollen zuerst der RBS-Bahnhof
ausgebaut sowie eine neue Unterführung Mitte mit
einem zweiten Hauptzugang beim Bubenbergzentrum
erstellt werden. Zeitgleich werden die notwendigen
flankierenden Verkehrsmassnahmen in der Stadt Bern
umgesetzt. Der zweite Schritt sieht bis 2035 die seitliche
Erwei­terung des SBB-Bahnhofs mit vier zusätzlichen
Gleisen vor.
3|
Sechs Gründe für den Ausbau
des Bahnhofs Bern
Der Ausbau ist dringend
Vom Ausbau profitieren alle
des
Die Situation im RBS-Bahnhof ist
Der Ausbau bringt Taktverdichtun-
ein
heute schon prekär. Gebaut für
gen im S-Bahn- und im Fernverkehr.
Bern
16 000 Passagiere im Tag, muss er
Mehr und längere Züge bieten den
unerlässlich. Als zweitgrösster Bahn-
heute bereits 60 000 Reisende be­
Fahrgästen zusätzlichen Platz und
hof der Schweiz spielt er im natio-
wältigen. Die alten Anlagen sind
bessere Verbindungen. Dank helle-
nalen und internationalen Bahn-
am Anschlag. Bei SBB und BLS be­
ren und geräumigeren Anlagen
verkehr eine zentrale Rolle – im
steht Handlungsbedarf einerseits
und einer neuen Unterführung
wörtlichen Sinn. Er verbindet Ost-
bei den Zufahrten: Die Schienen­
Mitte verbessern sich auch die Si-
und Westschweiz, seit der neuen
engpässe im Osten (Wylerfeld) und
cherheit der Menschen und der
Lötschberg­achse immer mehr auch
im Westen (Holligen) verhindern
Komfort im Bahnhof. Der neue Zu-
Nord- und Südeuropa. Auf regio-
eine dichtere Abfolge der Züge in
gang beim Bubenbergzentrum ver-
naler Ebene ist er die Drehscheibe
Bern. Über- und Unterführungen,
kürzt die Wege in die Stadt, erlaubt
der S-Bahn, welche die Hauptstadt-
welche ein konfliktfreies Kreuzen
ein rasches Umsteigen auf Tram
region Bern und damit ein Einzugs-
der Züge erlauben, schaffen Abhilfe.
und Bus und entlastet den Bahn-
Der zweitgrösste Bahnhof
der Schweiz muss
funktions­fähig bleiben
Für
die
Schweizer
Weiterentwicklung
Bahnverkehrs
funktionsfähiger
ist
Bahnhof
gebiet mit über einer Million
Andererseits herrscht Platznot auf
hofplatz sowie dessen Haltestel-
Menschen erschliesst. Die Region
den Perrons und in der Passage.
len.
Bern hat schweiz­
weit den höchs-
Mit dem Ausbau der Publikums-
ten Anteil an ÖV-Pendlerinnen und
anlage gelangen die Reisenden
-pendlern.
rascher und bequemer an ihr Ziel.
Um auch die Zunahme des Verkehrs (Motorisierter Individualverkehr
und Passanten) im Umfeld
des Bahnhofs zu organisieren, werden zeitgleich die notwendigen
flankierenden
Verkehrsmassnah-
men in der Stadt Bern umgesetzt.
| 4 www.zukunftbahnhofbern.ch
Das Gesamtkonzept ZBB
Ohne Ausbau droht
Der etappierte Ausbau
ist eine durchdachte,
der Verkehrsinfarkt
erleichtert die Finanzierung
Das Gesamtkonzept ZBB ist das Re-
Gelingt es nicht, den Bahnhof Bern
Die Projekte von SBB und RBS sind
sultat eines mehrjährigen Prozesses,
leistungsfähiger zu machen, so
weit fortgeschritten. 2015 erfolgt
in welchen alle wichtigen Partner
droht der Region Bern über kurz
die öffentliche Planauflage.
im Bahnhof Bern eingebunden wa-
oder lang ein Verkehrsinfarkt. Nicht
ren. ZBB strebt die beste Lösung im
nur beim Zugverkehr, sondern auch
Für die Finanzierung ist das etap-
Sinne des Gesamtinteresses an und
beim Strassenverkehr, auf den un-
pierte
stimmt gleichzeitig die unterschied­-
zufriedene Bahnreisende auswei-
Vorteil, da sich die Investitionen
lichen Anforderungen der Partner
chen würden. Die Erreich­barkeit in
über eine längere Zeitspanne ver-
aufeinander ab. Über 20 Varianten
der Region wäre in Frage gestellt,
teilen lassen. Klar ist, dass das Jahr-­
und Untervarianten sind eingehend
was fatale Folgen für den Wirt-
hundertvorhaben ZBB einen star-
geprüft und ausgewertet worden.
schaftsstandort Bern und das poli-
ken politischen Willen und die
Die ausgewählte Bestvariante sieht
tische Zentrum der Schweiz hätte.
Betei­
ligung aller politischen Ebe-
breit abgestimmte Lösung
Vorgehen
ebenfalls
von
ein etappenweises Vorgehen vor,
Während andere Schweizer Städte
nen
das einen raschen Ausbau dort
ihren Bahnhof ausbauen und sich
rung des 1. Ausbauschritts konnte
erlaubt, wo es am dringlichsten ist,
Standortvorteile
2013 /14 auf Bundes- und Kantons-
und dennoch alle Optionen für
Bern allmählich zur Provinz. Ein
spätere Ausbauschritte offen lässt.
solches Szenario ist in keiner Weise
sichern,
würde
voraussetzt.
Die
Finanzie-
ebene gesichert werden.
mit der Rolle einer Landeshauptstadt vereinbar. Ein funk­tionie­
render Bahnhof liegt im Interesse
von Stadt, Kanton und Bund!
5|
Ein Bahnhof mit Zukunft
Das Gesamtkonzept ZBB sieht vor, den Bahnhof Bern
hof erstellt werden. Um die bestehenden Zugänge zu
schrittweise auszubauen. Das hat nicht nur für
entlasten, plant die SBB einen Ausbau ihrer Publikums-
die Finanzierung Vorteile, sondern erlaubt es auch,
anlagen, konkret eine neue Personenunterführung,
die jeweiligen Ausbauschritte auf die künftige Ent-
einen zweiten Hauptzugang beim Bubenbergzentrum
wicklung des öffentlichen Verkehrs abzustimmen.
sowie Perronerhöhungen. Damit die Fussgängerströme
Auf folgendes Vorgehen haben sich die Projektpartner
sicher und attraktiv vom und zum Zugang Bubenberg
ZBB geeinigt:
geführt werden können, muss der Verkehr im Umfeld
des Zugangs neu organisiert werden. Die entsprechen-
Optimierung der bestehenden Infrastruktur: bis 2021
den Verkehrsmassnahmen sollen bis zur Inbetriebnah-
Um im hoch ausgelasteten Bahnhof Bern die umfangrei-
me des RBS-Bahnhofs und der Publikumsanlagen umge-
chen Bauarbeiten ab 2016 für die geplanten Ausbau-
setzt sein.
schritte überhaupt erst möglich zu machen wird die bestehende Infrastruktur bis Ende 2015 ertüchtigt. Dazu
Zweiter Ausbauschritt: 2025 – 2035
zählen Massnahmen wie die Verkürzung der Zugfolge-
Erst in einem zweiten Ausbauschritt wird auch eine Er-
zeiten auf der Bahnhof Ostseite, die Verlängerung von
weiterung des SBB-Bahnhofs notwendig. Vorgesehen ist
Perron Gleis 7/8 und die Unterteilung der Gleise 1 und 2
eine seitliche Erweiterung mit vier zusätzlichen Gleisen,
für die gleichzeitige Nutzung durch zwei Züge.
die auf bestehendem Niveau in den Hang unter der
Grossen Schanze gebaut werden sollen. Dies erlaubt
Erster Ausbauschritt: bis 2025
einen Angebotsausbau sowohl im Fern- wie auch im
Der erste markante Ausbauschritt im Bahnhof erfolgt
Regionalverkehr.
dort, wo die Engpässe am grössten sind: beim RBS und
bei den Publikumsanlagen der SBB sowie beim Verkehr
Langfristige Optionen
im Umfeld des Bahnhofs. Für den RBS soll ein neuer
Als langfristige Option ist ein weiterer Ausbau der Ost-
Bahnhof unter der bestehenden Perronhalle SBB-Bahn-
zufahrt von vier auf sechs Gleise denkbar.
Erster Ausbauschritt (bis 2025)
1
1
Entflechtung Wylerfeld (SBB), Inbetriebnahme 2022
2
Neuer RBS-Bahnhof (RBS), Inbetriebnahme 2025
3
Ausbau Publikumsanlage (SBB), Inbetriebnahme 2025
4
Ausserholligen
Wylerfeld
7
Bahnhof Bern
Neue Personenunterführung und Zugang Bubenbergplatz,
Inbetriebnahme 2025
5
Verkehrsmassnahmen, Umsetzung bis 2025
6
Verlängerung Perron Gleis 7/8
7
Entflechtung Holligen mit Anpassung
der Gleisanlage im Westkopf
Universität
9
Heutiger SBB-Bahnhof
Welle
8
Zweiter Ausbauschritt (2025 - 2035)
8
B o ll w e
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Seitliche Erweiterung SBB
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ZBB Projekte
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Heutiger RBS-Bahnhof
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Übrige Projekte
| 6 www.zukunftbahnhofbern.ch
3
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Ausbau Zufahrt Ost
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Langfristige Optionen
berg
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Bahnhofgebäude
Erster Ausbauschritt
Der neue RBS-Bahnhof
für Bern
Der Ausbau des RBS-Bahnhofs ist Teil des ersten
Der Bahnhof besteht aus zwei grossen unterirdischen
Ausbauschritts. Der neue viergleisige RBS-Bahnhof
Räumen mit je zwei Gleisen und einem 12 Meter breiten
wird unterhalb der Gleise 2 bis 7 des heutigen
Mittelperron. Die Perron-Ebene mit den RBS-Gleisen
SBB-Bahnhofs zu liegen kommen. Der heutige RBS-
liegt rund 17 Meter unter den SBB-Passagen (Haupt-
Bahnhof wird für den Bahnbetrieb aufgegeben.
passage und Unterführung Mitte). Die RBS-Verteil-Ebene gewährleistet den Zugang zum Fern- und S-Bahnverkehr und zur Stadt. Die Ebenen sind miteinander durch
Rolltreppen und Lifte verbunden.
Alter RBS-Bahnhof
Neuer RBS-Bahnhof
7|
bestehende
Hauptpassage
SBB
Bestehende
Unterführung
Bahnhofp
Zugang
Länggasse
Länggasse
Unterführung
Mitte
Westpassage
SBB
Bubenbergplatz
Bubenbergplatz
Verteil-Ebene
Neuer RBS-Bahnhof
Perron-Ebene
Die Züge erreichen den neuen RBS-Bahnhof durch einen
Kurzfristige Massnahmen im bestehenden
knapp 1 Kilometer langen, zweigleisigen Tunnel, der
RBS-Bahnhof
aus dem bestehenden RBS-Schanzentunnel abzweigt.
Dank der Erweiterung des Warteraums und der Verbrei-
Dieser neue Tunnel verläuft weitgehend unter dem
terung der Zugangstreppe konnte ein wichtiger Kapazi-
Strassen- und Bahnareal. Der unter dem Länggassquar-
tätsengpass im RBS-Bahnhof kurzfristig entschärft wer-
tier verlaufende RBS-Tunnel wird aufgegeben.
den. Um aber die Herausforderungen der Zukunft zu
meistern, braucht es einen neuen RBS-Bahnhof Bern:
Mit der Realisierung des neuen Bahnhofs wird der
für mehr und längere Züge, für mehr Komfort und Si-
Bahnbetrieb im heutigen RBS-Bahnhof aufgegeben.
cherheit, für die Fahrgäste. Nur so können die stark
Der Raum wird somit frei für eine anderweitige Nut-
wachsenden Mobilitätsbedürfnisse der Zukunft gemeis-
zung.
tert werden.
Für die Planung und Realisierung sind folgende Ecktermine vorgesehen:
–– Plangenehmigungsverfahren: 2015 – 2016
–– Baubeginn: 2017
–– Eröffnung: 2025
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Mehr Platz für Pendlerinnen
und Passanten
Ebenfalls ein Ziel des ersten Ausbauschritts ist es,
schengraben führt. Im Jahr 2030 entspricht dies über
die Platznot bei den Publikumsanlagen zu beheben.
100 000 Passagieren pro Tag. Davon werden über drei
Nach vorsichtigen Schätzungen werden die täglich im
Viertel die neue Unterführung Mitte benützen, ein
SBB- und RBS-Bahnhof total ein- und aussteigenden
Viertel die Welle, die als Bahnhofzugang erhalten bleibt.
Fahr­gäste von heute 260 000 auf 375 000 Personen im
Jahr 2030 anwachsen. Um diese Mengen bewältigen
Zugang Bubenberg
zu können, braucht der Bahnhof Bern eine neue Unter-
Mit dem neuen Zugang beim heutigen Bubenbergzent-
führung Mitte und einen vollwertigen zweiten
rum wird der Bahnhof Bern über zwei gleichwertige
Bahnhofzugang.
Hauptzugänge verfügen, ausgerichtet auf den Bahnhofplatz und den Hirschengraben.
Neue Unterführung Mitte
Die Unterführung Mitte schafft einen neuen, raschen Zu-
Attraktiverer SBB-Bahnhof
gang vom Länggassquartier und Hirschengraben zum
Auch im SBB-Bahnhof sind Verbesserungen vorgesehen:
SBB- und RBS-Bahnhof. Sie sorgt einerseits für eine bes-
So will die SBB die Perrons erhöhen, wo immer die Kur-
sere Verteilung der Passagierströme im Bahnhof und
venlage des Bahnhofs und die bestehenden Bauten es zu-
sorgt für kurze Wege zwischen dem neuen RBS- und dem
lassen, um so den Reisenden das Ein- und Aussteigen
SBB-Bahnhof. Andererseits entlastet sie dank den kurzen
zu erleichtern. Damit sich die Reisenden wohler und
Umsteigewegen zu den Tram- und Bushaltestellen am
sicherer fühlen und sich besser orientieren können, soll
Hirschengraben auch den Bahnhofplatz. Erhebungen
die Perronhallenwand zum Burgerspital geöffnet werden,
zeigen, dass für 44 Prozent aller Passagiere im Bahnhof
sodass Tageslicht in die Perronhalle gelangt.
Bern der kürzeste Weg über den Ausgang Richtung Hir-
9|
Scha
s
nzen
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schu
Hoch
Zugang
Länggasse
Bestehende Unterführung
Unterführung Mitte
Zugänge
RBS
Welle
al
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Burg
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Scha
Zugang
Bubenberg
Bubenbergzentrum
Lage der geplanten Unterführung Mitte mit Ausgang beim heutigen Bubenbergzentrum.
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platz
nberg
Bube
Neue Fussgängerführung auf
dem Bubenbergplatz
Die Aufgabe der Stadt im Rahmen des ersten Ausbau-
rungen an diesen Raum grundlegend ändern. Diese
schritts ZBB besteht darin, die Verkehrsmassnahmen
Ströme können bei der heutigen Verkehrsorganisation
im Umfeld des Zugangs Bubenberg sowie flankierende
nicht bewältigt werden. Deshalb sind Verkehrsmassnah-
Verkehrsmassnahmen in bahnhofnahen Stadtquartie-
men im direkten Umfeld des Bubenbergzentrums ge-
ren umzusetzen.
plant: Neuorganisation der Fussgängerströme, der Fahrspuren und Fahrbeziehungen inkl. Prüfung neuer
Mit einem neuen Bahnhofzugang im Bubenbergzent-
ober- und unterirdischer Querungsmöglichkeiten des
rum werden in den Spitzenzeiten grosse Personen-
Bubenbergplatzes. Weitere verkehrliche Massnahmen
ströme den Bubenbergplatz queren und die Anforde-
sind in den angrenzenden Stadtteilen vorgesehen.
11 |
Zweiter Ausbauschritt
Erweiterung des SBB-Bahnhofs
Ab 2025 soll im Bahnhof Bern ein zweiter Ausbau-
werden sollte, über den Viertelstundentakt im Regio-
schritt erfolgen. Vorgesehen ist eine grosse bauliche
nal- oder Fernverkehr hinaus, oder gegebenenfalls
Erweiterung des heutigen SBB-Bahnhofs. Dies schafft
wenn der Lorraineviadukt erneuert wird.
zusätzliche Kapazitäten für den Fern- und Regionalverkehr.
Testplanungsverfahren läuft
Im Auftrag von ZBB und unter der Leitung von SBB
Seitliche Erweiterung
Infrastruktur läuft derzeit ein breit abgestütztes Test-
Zentrales Element des Ausbauschritts bis 2035 ist die
planungsverfahren zur möglichen seitlichen Erweite-
seitliche Erweiterung des heutigen SBB-Bahnhofs auf
rung des SBB-Bahnhofs. Drei multidisziplinäre Planer-
bestehendem Niveau um vier zusätzliche Gleise.
teams erarbeiten Lösungsvorschläge in den Themenbereichen Städtebau/Architektur, Verkehr, Bauphasen/
Langfristige Optionen
Logistik und Wirtschaftlichkeit/Nachhaltigkeit. Das Ver-
Als langfristige Option ist ein weiterer Ausbau der Ost-
fahren wird mit einer gemeinsamen Synthese und Vor-
zufahrt von vier auf sechs Gleise denkbar. Dieser würde
schlägen zum weiteren Vorgehen bis Mitte 2015 abge-
dann notwendig, wenn das Angebot weiter verdichtet
schlossen.
Burgerspital
Kappellentrakt
Ersatzneubau
über den bestehenden Gleisen
Neue Gleisgeometrie mit Anpassungen Ostkopf
Postparc Mitte
neues
Ersatzneubau
Bauvolumen
über den
neuen Gleisen
Seitliche Erweiterung
Universität
Grosse Schanze
560
Bahnhofplattform
548
2
Velostation
3
6
7
10 11
Personenunterführung
Pe
15
16 17
18
540
535
RBS-Verteil-Ebene
RBS-Bahnhof
517
Seitliche Erweiterung SBB: Der heutige SBB-Bahnhof soll um vier zusätzliche Gleise gegen die Grosse Schanze (Universität) hin
vergrössert werden.
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Was bringt der Ausbau
den Kundinnen und Kunden?
Ein Ausbau des Bahnhofs Bern bringt den Fahrgästen
Die Verbesserungen beim Angebot entsprechen den
und Passantinnen und Passanten wesentliche Vorteile.
einzelnen Ausbauschritten und sind in folgender zeit­lichen Reihenfolge vorgesehen:
Im S-Bahn- und im Fernverkehr
–– mehr Züge dank Taktverdichtungen bei der S-Bahn
und auf den Hauptlinien des Fernverkehrs
Erster Ausbauschritt bis 2025
Ab 2025 werden mit der Inbetriebnahme der geplanten
–– mehr Platz in den Zügen dank zusätzlichen
neuen Infrastrukturen sukzessive Angebotserweiterun-
Doppelstockwagen und längeren Zügen
gen sowohl im Fernverkehr wie auch im S-Bahnverkehr
sowie der Einsatz längerer Züge möglich. Gleichzeitig
Im Bahnhof
–– bequemeres Einsteigen auf den Perrons und mehr
Platz in Passagen
schaffen die neue Unterführung Mitte und der zusätzliche Stadtzugang den nötigen Platz für die weiter wachsenden Passagierströme.
–– mehr Sicherheit in den Passagen und eine freundlichere Atmosphäre
–– kürzere Umsteigewege zwischen den Perrons dank
neuer Personenunterführung
–– bessere Zugänge und eine einfachere Orientierung
für geh- und sehbehinderte Menschen
–– kürzere Umsteigewege zu den regionalen Postautos
Verbesserung des Bahnangebots ab 2035
Der zweite Ausbauschritt mit der Erweiterung des SBBBahnhofs ermöglicht auf dem Normalspurnetz einen
weiteren Ausbau des Angebots. Er ermöglicht Taktverdichtungen im Agglomerationsverkehr und ist eine der
Voraussetzungen, damit im Fernverkehr der Viertelstundentakt auf allen Hauptlinien eingeführt werden kann.
Beim Stadtzugang
–– leistungsfähiger, zweiter Hauptzugang im Westen
–– direkte, fussgängerfreundliche Verbindung
zum Hirschengraben / City West
–– kurze Umsteigewege auf Tram / Bus / Postauto
–– weniger Gedränge auf dem Bahnhofplatz und
an dessen Haltestellen
13 |
Der Bahnhof Bern in Zahlen
Anzahl Züge
Der Bahnhof platzt aus allen Nähten
Der 1965 eröffnete RBS-Bahnhof wurde seinerzeit für
Ø Anzahl Züge
pro Tag
rund 16 000 Fahrgäste pro Tag geplant. Bei den jährlich
stattfindenden Nachfrageerhebungen wurden bis zu
Fernverkehr SBB
364
RE-Verkehr BLS
80
Aber auch im SBB-Bahnhof und den übrigen Publikums-
S-Bahnverkehr BLS
530
anlagen wird es immer enger: Hier stieg die Zahl der ein-
RBS-Bahnhof
530
Total Züge pro Tag
1520
Zugzahlen ermittelt nach Zugs-Nummern ohne Güterverkehr;
Quelle: SBB, BLS, RBS, 2011–2014
60 000 Personen pro Tag gezählt (vgl. Grafik).
und aussteigenden Fahrgäste bei SBB und BLS allein in den
letzten zehn Jahren um nahezu 60 % und beträgt aktuell
an einem durchschnittlichen Werktag über 200 000 Personen.
Entwicklung der Fahrgastzahlen im RBS-Bahnhof Bern
Anzahl Reisende
(ein- und aussteigende Fahrgäste)
60 000
Ø Anzahl Personen
pro Tag
Fernverkehr SBB (werktags)
125 000
50 000
40 000
30 000
RE-Verkehr BLS
10 000
S-Bahnverkehr BLS
65 000
RBS-Bahnhof
60 000
10 000
260 000
0
Total ein- und aussteigende
Fahrgäste *
* Umsteigende sind doppelt gezählt.
Quelle: SBB, BLS, RBS, 2011– 2014
| 14 www.zukunftbahnhofbern.ch
Dimensionierung
16 000 Fahrgäste
20 000
1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995
2000 2005 2010
2015
Dimensionierung des RBS-Bahnhofs 1965: 16 000 Fahrgäste
Wie geht es weiter?
Zeitplan
Erster Ausbauschritt: bis 2025
Vorprojekte
Bauprojekte
Plangenehmigung
Ausführungsbeginn
2025
2024
2023
2022
2021
2020
2019
2018
2017
2016
2015
2014
2013
2012
Inbetriebnahme
Zweiter Ausbauschritt: 2025–2035
2025
2024
2023
2022
2021
2020
2019
2018
2017
2016
2015
Ausführungsbeginn
2014
2013
2012
Planung
Projektorganisation
Kosten und Finanzierung
Die Kosten des ersten Ausbauschritts von Zukunft Bahn-
Die Federführung für die Konkretisierung und Umset-
hof Bern belaufen sich auf 867 Mio. CHF:
zung der Projekte liegt bei den einzelnen Bauherren. Für
–– 522 Mio. CHF (+ / – 25 %)
die Koordination sorgt die politisch-strategische Füh-
für den neuen RBS-Bahnhof
rung unter der Leitung des Kantons Bern. Am Ausbau
–– 246 Mio. CHF (+ / – 30 %) für den Ausbau
des Bahnhofs Bern sind folgende Partner beteiligt:
der Publikumsanlagen (ohne Perronerhöhungen)
–– 99 Mio. CHF (+ / – 30 %)
Bauherren
für den Zugang Bubenberg
SBB, RBS, Stadt
Hinzu kommen 50 Mio. CHF (+ / – 50%) für Verkehrs-
Finanzierung
massnahmen im Stadtraum im Zusammenhang mit Zu-
Bund, Kanton Bern, Kanton Solothurn, Stadt Bern, SBB
kunft Bahnhof Bern (inklusive ergänzende Personenunterführung und flankierende Massnahmen).
Weitere Partner
Grosse Schanze AG, Postauto, BLS, Bernmobil, Die Post,
Diese Massnahmen wurden vom Bund im Rahmen der
Burgergemeinde
Agglomerationsprogramme als A-Projekte eingestuft
und werden damit aus dem Infrastrukturfonds mitfinanziert. Die eidgenössischen Räte haben 2014 die
entsprechenden Mittel gesprochen. Der Kantonsanteil
von rund 300 Mio. CHF wurde 2013–2017 mit dem Inves-
Impressum
Für die im zweiten Ausbauschritt zu realisie­rende seitli-
Herausgeber Kanton Bern, Stadt Bern, Schweizerische Bundesbahnen SBB,
Regionalverkehr Bern-Solothurn RBS, BLS AG, BERNMOBIL, Bundesamt für
Verkehr, PostAuto Schweiz AG, Die Post Schweiz AG, Grosse Schanze AG,
Burgergemeinde Bern
Konzept und Redaktion Egger Kommunikation, Bern
Gestaltung Scarton Stingelin AG, Liebefeld Bern
Fotos SBB, RBS, BLS, Scarton Stingelin AG
Visualisierungen / Skizzen Stadt Bern, RBS, arttools, Scarton Stingelin AG,
Nightnurse / Theo Hotz Partner AG
che Erweiterung SBB ist mit Kosten zwischen 710–1030
Mai 2015
titionsrahmenkredit verabschiedet. Für die Verkehrsmassnahmen soll im Rahmen der 3. Generation Agglomerationsprogramme
ebenfalls
ein
Gesuch
zur
Mitfinanzierung beim Bund gestellt werden.
Mio. CHF zu rechnen (unterschiedliche Schätzungen verschiedener Ingenieurbüros mit Bandbreite +/-50%).
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