„Hauptstadt der Bewegung“ München und der Nationalsozialsimus

Für dieses Seminar können Sie in Baden-Württemberg, Hessen, Saarland und NRW 5 Tage
Bildungsurlaub (Bildungszeit/Bildungsfreistellung) in Anspruch nehmen. (für andere
Bundesländer kann auf Nachfrage eine Anerkennung erwirkt werden.) Bitte fordern Sie
Bescheinigungen für den Arbeitgeber ab.
Kosten: 500 Euro
(darin eingeschlossen: Unterbringung Motel One im Einzelzimmer, Frühstück, Abendessen
am ersten Tag, Eintritte, Exkursionskosten vor Ort/ÖPNV und nach Berchtesgaden,
Seminargebühren, ohne An- und Abreise nach München), Kosten ohne Übernachtung und
Verpflegung: 130 Euro. (Von den Teilnahme-Gebühren fließen zwei Drittel in die jeweilige
Veranstaltung, ein Drittel in die Grundkosten unserer Einrichtung.)
Anmeldung, Bildungsurlaubsbescheinigungen und weitere Informationen bei
Bildungswerk der Humanistischen Union NRW
Kronprinzenstr. 15
45128 Essen
Tel.: 0201/227982
e-mail: [email protected] oder über das
Anmeldeformular der Website.
Lernziele und Lernfragen
Die Teilnehmenden sollen sich u. a. mit folgenden Leitfragen intensiver auseinandersetzen:

Wieso konnte München in den 20er Jahren ein so wichtiges Entwicklungszentrum
für die NS-Bewegung werden?

Wie positionierte sich München als Hauptstadt der Bewegung in den 30er Jahren?

In welcher Weise wurden die Stadt und ihr Stadtbild durch NS-Bauten und
Aktionen geprägt?

Welche besonderen Formen von Verfolgung und Widerstand gab es in München?

Wie haben München und Dachau die Geschichte im Laufe der
Nachkriegsjahrzehnte angenommen und bearbeitet?

Welche Bedeutung hatte der sog. 2. Regierungssitz in Berchtesgaden?
Bildungswerk der
Humanistischen Union NRW
„Hauptstadt der Bewegung“ – München, Bayern und
der Nationalsozialismus
Seminar vom 26. Juni bis 1. Juli 2016 in München
1935 ließ Hitler München zur „Hauptstadt der Bewegung“ erklären. Warum
eigentlich und mit welchen Folgen? Von München aus erfolgte der Aufstieg der
nationalsozialistischen Bewegung. 1920 entstand dort die NSDAP und kurze Zeit
später wurde die SA gegründet. Die Parteizentrale residierte dort. Die politische
Publizistik des NS nahm von hier ihren Ausgang und Hitler startete in München
1923 einen Putsch-Versuch. In den 30er Jahren wurden weitreichende
Umbaupläne entwickelt und in Teilen umgesetzt. In München gab es aber auch
Widerstandsaktionen, z.B. diejenigen der Weißen Rose oder das versuchte
Attentat von Georg Elser auf Hitler. Schließlich ist 1933 vor den Toren Münchens
in Dachau ein Konzentrationslager für politische Gegner errichtet worden. Seit
1965 besteht dort eine aus aller Welt besuchte Gedenkstätte. Wir wollen die
städtebaulichen Hinterlassenschaften der NS-Zeit, Gedenkstätten, Orte des
Widerstandes u.a.m. aufsuchen, über den Umgang mit dem Nationalsozialismus in
München und Dachau in der Nachkriegszeit sprechen und das neue NSDokumentationszentrum aufsuchen.
Geplantes Programm:
Sonntag, der 26. Juni
bis 16.00 Uhr
16.30 – 18.00 Uhr
18.15 – 19.00 Uhr
19.30 Uhr
Montag, der 27. Juni
9.00 - 12.30 Uhr
14.00 - 16.15 Uhr
16.45 - 18.00 Uhr
Dienstag, der 28. Juni
8.45 Uhr
9.15 – 10.00 Uhr
10.15 – 10.45 Uhr
10.45 – 12.15 Uhr
12.15 – 13.00 Uhr
13.00 Uhr
15.00 - 16.00 Uhr
16.30 – 18.00 Uhr
Mittwoch, der 29. Juni
8.40 Uhr
9.30 – 10.00 Uhr
10.00 - 12.00 Uhr
12.15 – 13.30 Uhr
13.30 Uhr
15.00 – 15.45 Uhr
Ankunft im Hotel
Vorstellung des Programms und der Teilnehmer
(im EineWelt Haus München)
Einführung in die Fragen, Ziele und Orte der Veranstaltung
Abendessen im Hofbräuhaus (Gründungsort der NSDAP 1920)
Zur Topografie des Nationalsozialismus und des Widerstands in
München (Teil 1) – geführter Rundgang zu den Stationen:
Universität/Denkstätte Weiße Rose, Wittelsbacher Palais
(Gestapo-Leitstelle), Karolinenplatz
Rundgang Teil 2 Marienplatz, Hofbräuhaus,
Feldherrnhalle, Haus der deutschen Kunst
„Hitlers München“ – München und Bayern in der Weimarer Zeit
als Entwicklungsräume der NS-Bewegung, mit Dr. Andreas
Heusler im Stadtarchiv
Fahrt zum Königsplatz
Zur historischen Topografie des Königsplatzes
Einführung in die Geschichte und die Konzeption des NSDokumentationszentrums mit Felizitas Raith
individuelle Rundgänge (ggf. nach ausgewählten
Themenstellungen) mit Unterstützung von Audio-Guides
Auswertungsgespräch
Mittagspause
Besuch des Lernforums, ein Gespräch mit Mitarbeitern zu
ausgewählten Fragestellungen
Besuch der Ausstellung „Nationalsozialismus in München“ im
Münchener Stadtmuseum, mit anschließender Diskussion
Fahrt zur KZ-Gedenkstätte Dachau
Einführung in den Ort und seine historische Bedeutung (Modell
für andere Konzentrationslager), im Besucherzentrum
Führung durch die Gedenkstätte, das historische Gelände und
die erhaltenen Räume
15.45 – 16.30 Uhr
16.45 - 18.00 Uhr
Donnerstag, der 30. Juni
8.30 Uhr
10.30 - 11.00 Uhr
11.15 - 13.00 Uhr
14.00 – 15.30 Uhr
anschl. Freizeit
18.00 Uhr
19.30 Uhr
Freitag, der 1. Juli
9.15 - 10.00 Uhr
10.00 – 11.30 Uhr
11.45 - 12.30 Uhr
Besuch der Dauerausstellung. Themen: das NS-Lagersystem und
das Schicksal der Häftlinge
Mittagessen
Auswertung der Eindrücke und Erkenntnisse des Vormittags,
Vertiefung durch gemeinsame Diskussionen – Seminarraum im
Jugendgästehaus
Informationen zur Arbeit des Max-MannheimerStudienzentrums – Seminarraum im Jugendgästehaus
Die Stadt Dachau und das Lager – Geschichte einer schwierigen
Beziehung auch nach 1945, mit einem Rundgang
Fahrt nach Berchtesgaden zum Obersalzberg: Feriensitz Hitlers
und seit 1933 2. Regierungssitz im Dritten Reich
Ausstellungsbesuch: Führung durch die Dokumentation 1. Teil:
Täterort und Schauplatz des Hitlerkults
Selbständige Erkundungen der weiteren Bereiche mit
Auswertungsdiskussion
Zur Topografie des Obersalzberges und andere bauliche Spuren
des NS-Regimes in Berchtesgaden und zur Gestaltung des
räumlichen Ensembles nach 1945
gemeinsames Abendessen in Berchtesgaden
Rückfahrt nach München
Zum Umgang mit dem Nationalsozialismus nach 1945 in
München:
Erinnerungsprojekte – Erinnerungsdefizite – Akteure , mit Dr.
Sabine Schalm, Kulturreferat der Stadt München (im DGB-Haus
München)
Versuch einer Zusammenfassung
Seminarkritik
Änderungen des Programms bleiben vorbehalten
Leitung: Dr. Paul Ciupke, Dr. Bernhard Schoßig
Unterbringung: Motel One beim Deutschen Museum
Wir streben in der Seminarpraxis lebendige Formen der Auseinandersetzung an, die die
Teilnehmenden mit einbezieht. Dazu gehören auch Exkursionen, mit deren Hilfe eine
lebendige Anschauung möglich wird. Während aller Exkursionen wird das Gesehene und
Gehörte in gemeinsamer Diskussion reflektiert und vertieft.