Dokumentation zukunftslabor indeland

Dokumentation
zukunftslabor
indeland
Donnerstag, 21. Mai 2015, Kreishaus Düren
Die Veranstaltung wurde über das Projekt „Strukturentwicklung indeland“ gefördert durch die Europäische Union
sowie das Ministerium für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes Nordrhein-Westfalen.
Inhalt
Programm .............................
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Teilnehmer ............................. Seite
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Impulsvorträge ........................ Seite 10
Ergebnisse der Workshops .......
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Pressebericht ..........................
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Impressionen .......................... Seite 74
Die Veranstaltung wurde über das Projekt „Strukturentwicklung indeland“ gefördert durch die Europäische Union
sowie das Ministerium für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes Nordrhein-Westfalen.
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Programm
Donnerstag, 21. Mai 2015
14.00 - 18.00 Uhr
Kreishaus Düren, Bismarckstr. 16, 52351 Düren
Moderation: Tom Hegermann, WDR
indeland – immer im Wandel, 14.00 - 15.00 Uhr
Grußwort
Wolfgang Spelthahn
Landrat des Kreises Düren
Strukturwandel im Rheinischen Braunkohlerevier
Dr. Michael Henze
Abteilungsleiter für Strukturpolitik und Mittelstand im Ministerium für Wirtschaft,
Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes Nordrhein-Westfalen
Auf Erfolge zurückblicken, Fortschritt(e) gestalten
Prof. Dr. Dr. sc. Rolf Kuhn
Ehemaliger Chef der IBA Fürst-Pückler-Land
indeland – gemeinsam zum Erfolg, 15.15 - 16.45 Uhr, Workshops (parallel)
(A) Technologietransfer im indeland
Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft optimieren
moderiert von Sven Köser
Berater und Projektleiter der rheform GmbH
(B) Tragfähige Gewerbeflächenkonzepte im indeland
Interessen bündeln durch interkommunale Kooperation
moderiert von Joachim Diehl
Geschäftsführer der IRR GmbH
(C) Wohnqualität durch Ressourceneffizienz bei Neubau und Sanierung
Ein Anwendungsbeispiel aus dem indeland
moderiert von Klaus Dosch
Projektleiter der Aachener Stiftung Kathy Beys
(D) Tourismus und Naherholung im indeland
Was brauchen wir? Was ist zu tun?
moderiert von Prof. Dr. Heinz-Dieter Quack
Wissenschaftlicher Leiter der PROJECT M GmbH
4
indeland – weiter im Dialog, 17.00 - 17.30 Uhr
5 Fragen suchen Antworten
Kurzvorstellung und Diskussion der Workshop-Ergebnisse
Herausforderungen angehen und Perspektiven gemeinsam entwickeln
Jens Bröker
Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft indeland GmbH
B. Stephan Baldin
Geschäftsführer der Aachener Stiftung Kathy Beys
anschließend Imbiss und Ausklang
5
Teilnehmer
Lfd. Nr.
Name, Vorname
Unternehmen/ Institution
1
2
3
4
5
6
7
8
9
Albrecht, Mario
Aretz, Carlo
Baldin, Stephan
Balzhäuser, Thomas
Bellartz, Josef
Berghaus, Stefan
Beyer, Herbert
Blum, Klaus
Bohnen, Ulrich
10
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Bömeke, Hans G.
Bräuer, Andreas
Bröker, Jens
Büttgen, Eberhard
Büttgen, Eberhard
Canzler, Christian
Casellas, Antonio
Claßen, Ralf
Clemens, Thomas
Clever, Ortwin
Conzen, Helga
Dechering, Regina
Diehl, Joachim
Dörries, Bernd
Dosch, Klaus
Drewes, Christian
Drewes, Frank
Drewes, Jürgen
Emde, Wolfgang
Erler, Svenja
Esser, Dr. Benno
Eyll-Vetter, Michael
Fell, Wilhelm
Architekturbüro Albrecht
Technologiezentrum Jülich GmbH
Aachener Stiftung Kathy Beys
Stadt Erkelenz
Landwirt – Umweltausschuss
Projektträger ETN
Gemeinde Inden, GPE
Stadt Elsdorf
Ministerium für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand
und Handwerk des Landes NRW
indeland Gästeführer
Entwicklungsgesellschaft indeland GmbH
Entwicklungsgesellschaft indeland GmbH
Stadt Eschweiler
Stadt Eschweiler
Gemeinde Titz
GKN Sinter Metals Engineering GmbH
Gemeinde Aldenhoven
Stellwerk bv
SPD Fraktionsvorsitzender Niederzier
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34
35
36
37
38
39
40
Folsche, Ilona
Frohn, Peter
Gelhausen, Georg
Görke, Rudi
Greven, Annegret
Großek, Armin
Hahn, Matthias
Hahne, Dr. Achim
Gemeinde Inden
IRR – Innovationsregion Rheinisches Revier GmbH
Süddeutsche Zeitung GmbH
Aachener Stiftung Kathy Beys
Entwicklungsgesellschaft indeland GmbH
SEG Jülich
Kreis Düren
RWE Power AG
VWV Verband der wassersporttreibenden Vereine
Blausteinsee e. V.
Rat Langerwehe
Konditoreierzeugnisse Franz Frohn
CDU Merzenich
SPD Inden
Kreis Düren
Hahn Transporte
SPD
6
41
42
43
44
45
46
Hall, Dennis
Hamel, Jörg
Hegermann, Tom
Heinen, Christian
Hennemann, Michael
Henze, Dr. Michael
47
48
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50
51
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53
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75
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80
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Herr Bruckhaus
Hess, Eberhard
Heuser, Hermann
Hillebrandt, Heidi
Hinz, Thomas
Hoffmann, Hajo
Jordans, Walter
Jungbluth, Willi
Kaptain, Maria
Kemme, Thomas
Klever, Klaus Prof.
Klotz, Anita
Koch, Ulrich
Koll, Nicole
Kornell, Günter
Köser, Sven
Kriebel, Gerd
Krieck, Dr. Manfred
Krings, Hans
Kuhn, Prof. Dr. Dr. Rolf
Kulik, Dr. Lars
Kurth, Lothar
Kusch, Erhard
Lahnstein, Silke
Lauber, Vera
Laufs, Frank
Lauterbach, Dirk
Lauterbach, Sabine
Leisten, Frank
Lennartz, Rudi E.
Linden, Boris
Lingen, Heinz
Litto, Mirca
Mandelartz, Johannes
Mannheims, Heinz
Martin, Marcel
Service
EHDV Geschäftsstelle Köln
WDR Köln
Rhein-Erft-Kreis
RWE Power AG
Ministerium für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand
und Handwerk des Landes NRW
Veranstaltungsmanagement
Carl KRAFFT & Söhne GmbH & Co. KG
Gemeinde Niederzier
Service
EUREGIO.TV
Veranstaltungsmanagement
BUND Kreisgruppe Düren
SPD Inden
Kreis Düren
Region Köln/Bonn e. V.
Gemeinde Aldenhoven -BauverwaltungAWA Entsorgung GmbH
Kreis Düren
Landwirtschaftskammer NRW
rheform GmbH
indeland Gästeführer
AWA Entsorgung GmbH
SPD Fraktion
BTU Cottbus-Senftenberg
RWE Power AG
BUND Kreis Düren
Berufskolleg für Technik Düren
Veranstaltungsmanagement
Vera Lauber Raumplanung
CDU Eschweiler
Gemeinde Niederzier
Service
AGIT mbH
Piratenpartei Eschweiler
IRR – Innovationsregion Rheinisches Revier GmbH
Haus Overbach Jülich
Rhein-Erft Tourismus e. V.
FH Aachen
Stadt Düren – Wirtschaftsförderung
RWE Power AG
7
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88
89
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91
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93
94
95
96
Marx, Reinhard
Mathar, Caprice
Mewis, Horst Wilhelm
Müller, Anny
Müller, Heinrich
Müller, Monika
Müller, Norman
Neuß, Heinz
Nießen, Hans-Peter
Paetsch, Hartmut
Peterhoff, Erich
Pfeil, Kyra
Quack, Prof. Dr. Heinz-Dieter
Rehfisch, Hella
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98
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115
116
117
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Reyer, Hermann-Josef
Rocke, Bettina
Roelen, Ruth
Schavier, Karl
Schilling, Daniela
Schlächter, Herbert
Schmitz, Josef Johann
Schmitz, Peter W.
Schmitz-Esser, Gaby
Schmucker, Iris
Schoeller, Dr. Maria
Schultz, Ruth
Schulz, Uwe
Schumacher, Melanie
Schüssler, Anne
Sigglow, Thorsten
Spelthahn, Wolfgang
Spix, Peter
Steibert, Ann-Katrin
Steingrobe, Dr. Bernd
Steins, Hans Martin
Stephan, Michael
Stier, Bernhard
Strauss, Detlef Eckhard
Szymanski, Udo
Temburg, Marcus
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Tempelaars, Ruth
Aufsichtsrat indeland
Entwicklungsgesellschaft indeland GmbH
Pfeifer & Langen GmbH & Co. KG
Service
Burg Obbendorf
Energieregion Lausitz-Spreewald
CDU Linnich
Dürener Kreisbahn GmbH
Forschungszentrum Jülich GmbH
PETERHOFF Verwaltungs- und Beteiligungs-GmbH
Entwicklungsgesellschaft indeland GmbH
Project M GmbH
Bündnis 90/Die Grünen Inden
Ortsvorsteherin Inden-Frenz
Stadt Linnich
Entwicklungsgesellschaft indeland GmbH
StädteRegion Aachen
Gemeinde Langerwehe
Rat der Gemeinde Inden
Kreis Düren
Ortsvorsteher Jülich-Nord
CDU Niederzier
Veranstaltungsmanagement
CDU Merzenich
Kreis Düren
BKI Beratungsgesellschaft für kommunale Infrastruktur mbH
Entwicklungsgesellschaft indeland GmbH
Kreis Düren
Stadt Elsdorf
Kreis Düren - Landrat
SPD-Fraktion Bedburg
DGB Region NRW Süd-West
Forschungszentrum Jülich GmbH
Kreis Düren
altbau plus
Kreis Düren
SPD-Fraktion Jülich
Amt für Entwicklungs- und Landschaftsplanung
Rhein-Kreis Neuss
Caritasverband für die Region Düren-Jülich e. V.
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Thamm, Aline
Ulmen, Gerit
Viehöfer-Emde, Hilde
Voigt, Jens
Voß, Bruno
Wagner, Frank
Wahnberger, Britta
Wergen, Karl-Josef
Wierschowski, Dr. Myriam
Windelschmidt, Dirk
Wirtz, Christian
Woelk, Ralf
Städteregion Aachen
Bezirksregierung Köln, Dez. 32
Entwicklungsgesellschaft indeland GmbH
RWE Power AG
Grüne Kreis-Fraktion
SPD-Fraktion Eschweiler
Service
Grüne Inden
Deutsches Glasmalerei-Museum
IRR – Innovationsregion Rheinisches Revier GmbH
DGB-Region NRW Süd-West
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Impulsvorträge
indeland – immer im Wandel, 14.00 - 15.00 Uhr
Grußwort
Wolfgang Spelthahn
Landrat des Kreises Düren
Sehr geehrte Damen und Herren,
im indeland ist nicht nur die Landschaft in Bewegung, das indeland bewegt auch die Menschen. An unserem heutigen 3. Zukunftslabor indeland nehmen 170 Expertinnen und Experten aus der Region teil – so viele
wie noch nie. Sie alle nehmen sich heute die Zeit, um mit uns über die Zukunft der Region zu diskutieren und
entscheidende Weichenstellungen zu erarbeiten, in die dank der überaus erfreulichen Resonanz auf unsere
Einladung immens viel Fachkompetenz einfließen wird.
Allerdings gab es in diesen Tagen eine Entwicklung in Berlin, die uns alarmiert hat. Wenn die Pläne des
Bundeswirtschaftsministeriums zur CO²-Abgabe wie angekündigt umgesetzt werden, dann wird die Braunkohleförderung in unserer Region wesentlich schneller enden, als wir uns das vorstellen können und wollen.
Auch wenn im Moment vieles darauf hindeutet, dass es noch ein Umdenken und Einlenken geben wird,
steht im Raum, dass das Kraftwerk Weisweiler schon 2020 vom Netz gehen könnte.
Deshalb ist es wichtig, nicht nur die längerfristige Zukunft unserer Region erdenken und gestalten zu wollen,
nein wir müssen auch die Herausforderungen der Gegenwart annehmen und aus aktuellem Anlass Lobby
für die vielen Menschen in der Region sein, die ihren Lebensunterhalt direkt oder indirekt mit der Braunkohle
verdienen. Deshalb fordern wir verlässliche Rahmenbedingungen! All unsere Überlegungen und Bemühungen, den Wandel unserer Region verantwortlich zu gestalten, wären Makulatur, wenn unsere bisherigen
Planungsannahmen auf einmal keine Gültigkeit mehr hätten. Insofern sollten wir heute eines deutlich unterstreichen: Dass die bestehenden Rahmenbetriebspläne verlässlich Bestand haben müssen.
Die 15 Jahre bis zum Ende der Kohleförderung im Tagebau Inden mögen uns als sehr lang erscheinen, aber
rückblickend werden wir feststellen, wie schnell sie verstrichen sind. Deshalb ist es dringend geboten, die
Zeit zu nutzen und schon heute die Konzepte zu entwickeln, die unsere Region über das Jahr 2030 hinaus
attraktiv und zukunftsfähig machen.
Mein Vorschlag lautet dabei: Wir sollten nicht von Strukturschwäche sprechen und uns ins Fahrwasser von
Förderprogrammen begeben. Stattdessen sollten wir uns auf die Stärken unserer Region besinnen und sie
aus dieser Position der Stärke heraus weiterentwickeln. Unsere Region hat ungeheuer viel zu bieten: Wir
sind die Region mit der höchsten Dichte an Arbeitsplätzen im Forschungs- und Technologie-Bereich in NRW
- und sind sogar bundesweit spitze. Wir haben Tausende Arbeitsplätze im Forschungszentrum Jülich sowie
die FH und die Exzellenz-Universität in Aachen – Strukturschwäche sieht ganz anders aus. Unsere Region
ist stark und darüber sollten wir reden. Denn wer Selbstvertrauen hat, kann seine Potenziale nutzen, sich
weiterentwickeln und noch besser werden. Das sollten wir heute im Rahmen des 3. Zukunftslabors indeland
ganz bewusst tun. Dabei ist es ein äußerst wichtiges Signal, dass sich in den vier Workshops so viele Experten mit der Zukunft unserer Region auseinandersetzen wie noch nie. Für Ihr Engagement zum Wohle der
Menschen in unserer Region danke ich Ihnen allen herzlich.
Es grüßt Sie herzlich Ihr
Wolfgang Spelthahn
Landrat des Kreises Düren
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indeland – immer im Wandel, 14.00 - 15.00 Uhr
Strukturwandel im Rheinischen Braunkohlerevier
Dr. Michael Henze
Abteilungsleiter für Strukturpolitik und Mittelstand im Ministerium für Wirtschaft,
Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes Nordrhein-Westfalen
Sehr geehrter Herr Landrat Spelthahn,
sehr geehrte Damen und Herren,
Düren ein guter Ort, um über den Strukturwandel im Rheinischen Revier und vor allem über vorausschauende
Strukturpolitik zu sprechen. Die Entwicklungsgesellschaft indeland ist bereits vor knapp 10 Jahren gegründet
worden. Sie sollte frühzeitig die integrierte Entwicklung im Tagebau Inden und in seinem Umfeld erkunden
und vorausplanen. Sie haben nicht auf andere gewartet. Sie haben einfach schon mal angefangen. Das
war und ist vorausschauendes Handeln par excellence.
Die Gesellschaft soll
- konzeptionelle Arbeiten im Sinne des Masterplanes indeland fortsetzen und weiterentwickeln,
- die Gesellschafter in Braunkohlenplanänderungsverfahren unterstützen – ein solches ziemlich
aufwendiges Verfahren hat es in der Tat gegeben,
- Sie soll an Maßnahmen zum Standortmarketing und zur Akquisition von Investoren mitwirken
- und nicht zuletzt den Bereich und das Umfeld des Tagebaus Inden der Öffentlichkeit zugänglich machen.
Getragen wird dieser konzeptionelle Ansatz vom Kreis Düren, den Städten Eschweiler und Jülich, den Gemeinden Aldenhoven, Langerwehe, Inden, Niederzier, Linnich und der Aachener Kathy Beys Stiftung. Die
Indeland GmbH ist damit nicht zuletzt ein beeindruckendes Beispiel für Bürgersinn und Eigeninitiative.
Das Land Nordrhein-Westfalen hat den Masterplan für das indeland gefördert. Auch seine Umsetzung haben wir im Wirtschaftsministerium im Rahmen des Projektes „Strukturentwicklung im indeland“ mit rd. 376
TEUR unterstützt – genau waren und sind es 375.953 Euro und 60 Cent. Heute werden wir hören, welche
Ergebnisse erreicht worden sind. Wie mir das von meinen Mitarbeitern, von der Bezirksregierung Köln
und von unserem Projektträger im Forschungszentrum Jülich berichtet wird, hat sich die Förderung wirklich
gelohnt. Und – so viel sei zur Energiepolitik gesagt – die Ergebnisse des Projektes fallen gerade in diesen
Tagen auf fruchtbaren Boden.
Wie Sie wissen, spricht Herr Minister Garrelt Duin gerade in diesen Tagen in Berlin mit Bundesminister Gabriel und Vertretern anderer Braunkohleländer über eine verträgliche Gestaltung der geplanten CO2-Abgabe
für Kohlekraftwerke. Das ist einer der Gründe, weshalb er heute nicht persönlich zu Ihnen kommen konnte.
Er hat mich gebeten, Sie herzlich zu grüßen – und ich bin mir ziemlich sicher, dass Sie ihm in Berlin viel
Glück und Erfolg wünschen.
Diese Aktualität in der Energie- und Klimaschutzpolitik mit noch ungewissem Ausgang, wie die Bundeskanz11
lerin selber gesagt hat, schreit natürlich nach frühzeitigen strukturpolitischen (Eventual)planungen. Nun – wir
können guten Gewissens sagen: Die gibt es schon – u.a. im Indeland. Wir sind gewappnet. Sie in der
Region sind gewappnet. Und wir setzen überdies darauf, dass es dem Land NRW gelingt, seinen nicht
unbeträchtlichen Einfluss in Berlin geltend zu machen, damit das Rheinische Revier und vor allem die Beschäftigten im Tagebau, in den Kraftwerken und darum herum Zeit gewinnen, bevor Alternativplanungen in
die Tat umgesetzt werden müssen.
Umso wichtiger ist es jetzt, das hier im Indeland Erreichte dauerhaft zu verankern und fortzuführen. Die
heutigen Workshops sind ein geeignetes Forum dazu. Ich sehe im Indeland ein Paradebeispiel und einen
Vorreiter auch für andere im Gebiet der IRR: mit den Projekten, aber auch mit ihrer Arbeitsweise und dem
regionalen Konsens, den Sie, Herr Bröker und Ihr Team gestiftet haben. Sie ist ein Beispiel für Strukturpolitik,
wie wir sie heute verstehen: Sich so früh wie möglich auf erkennbare Veränderungen vorzubereiten – „vorausschauende Wirtschaftspolitik“ nennt das Herr Minister Duin.
Eine Lehre aus dem Strukturwandel im Ruhrgebiet: Man muss sich rechtzeitig und mit langer Perspektive
darauf einstellen (können). Das war dort nicht immer möglich.
Da, wo es zu plötzlichen Brüchen an der Ruhr kam, stand verständlicherweise zunächst die soziale Absicherung der Betroffenen im Vordergrund. Grundlegende strukturverändernde Maßnahmen mussten zurückgestellt werden. Damit ging Zeit, manchmal sehr viel Zeit verloren. Das zeigt auch, wie wichtig es in der
aktuellen Situation hier im Rheinischen Revier ist, Strukturbrüche zu vermeiden, damit ein geordneter Strukturwandel möglich wird. In der Vergangenheit haben wir aus der Not heraus gelegentlich erst im Nachhinein
mit viel Geld auf die Krisen zum Beispiel in der Textilindustrie im Rheinland oder im Steinkohlebergbau
reagieren können.
Daraus haben wir u.a. gelernt – und das gilt für den gesamten EFRE -, dass nicht die Höhe eines Fördertopfes, sondern die Qualität und Nachhaltigkeit der Projekte von entscheidender Bedeutung sind. Nur im
Wettbewerb vergleichbarer Projekte kann durch neutrale Jurys festgestellt werden, wo unser aller Steuergelder am besten angelegt sind. Wir haben an Beispielen wie Duisburg oder Dortmund gelernt, dass im
Strukturwandel drei Dinge wichtig sind: ein langer Atem, ein langfristig angelegter Plan und ein regionaler
Konsens. Also nicht eine reine Angebotspolitik in der Wirtschaftsförderung, sondern eine, die Nachfrage
und Angebot gleichermaßen in den Blick nimmt.
Beispiel Dortmund: Die Entwicklung der Logistikwirtschaft dort war sicher auch begünstigt durch die Ansiedlung des Fraunhofer Instituts für Materialfluss, aber eben auch durch die konsequente Nutzung der
geographisch günstigen Lage am Kamener Kreuz, wo sich mit der BAB 1 und 2 die wichtigsten Ost-West
und Nord-Süd-Verbindungen des Kontinents kreuzen. Dort entstanden tausende von Arbeitsplätzen aller
Qualifikationsstufen. Hier finden zunehmend auch Techniker, IT-Fachleute und Ingenieure gute, attraktive
Jobs. Nicht umsonst ist 1998 der erste Logistik-Studiengang Deutschlands an der TU Dortmund entstanden.
Dabei haben sich die Stadt Dortmund und der Kreis Unna mit ihren jeweiligen Möglichkeiten hervorragend
ergänzt und zusammen gearbeitet. Fast schon bis ins Anekdotische: Die Kooperation ging soweit, dass der
damalige Oberbürgermeister der Stadt Dortmund und der Landrat des Kreises Unna gemeinsam auf einem
Plakat für die Kommunalwahl 2004 für sich und ihre Politik geworben haben.
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Die Regionen des Landes sind alles andere als homogen – wer wollte das bestreiten? Der Unternehmensbesatz, die Wirtschafts- und Forschungslandschaft, die Finanzkraft und das angrenzende Umfeld unterscheiden
sich stark (Bsp. Sauerland / Siegerland, Niederrhein, Münsterland, aber auch innerhalb der Teilregionen
des Landes). Das bringt differenzierte Interessenlagen mit sich.
Was bedeutet das für die IRR? Ein ausreichend langer Zeitraum steht ihr zur Verfügung. Die Landesregierung
ist der Überzeugung, dass wir die Braunkohle noch für Jahrzehnte als Reserve und Back-up für die erneuerbaren Energien brauchen. Nur unsere heimische Braunkohle und unsere Kraftwerke können sicherstellen,
dass zu jeder Sekunde an allen 365 Tagen im Jahr unsere Versorgung gesichert ist - für den Fall, dass der
Wind nicht weht und/oder die Sonne nicht scheint. Das Ziel der IRR sollte daher sein, verlässliche und
nachhaltige Grundlagen für die nächsten Jahrzehnte zu schaffen. Das sind zum Beispiel der Ausbau der Infrastruktur (Breitband), überregional bedeutende technologische Leitprojekte zur Entwicklung der Wirtschaft
und zur Energieversorgung oder die Optimierung der Zusammenarbeit zwischen Forschungseinrichtungen
und Unternehmen.
Die Leitprojekte müssen sich genauso nachvollziehbaren Erfolgskriterien stellen und im Wettbewerb bewähren, wie das anderenorts der Fall ist. Mit der Förderung der IRR GmbH wollen wir vom Land aus alles dafür
tun, dass hier gute, beste Projekte initiiert und entwickelt werden können. Das ist ein Vorteil gegenüber vielen
anderen Regionen des Landes, den Sie nicht gering schätzen sollten.
Eines können und wollen wir Ihnen aber nicht abnehmen: die Abstimmung und das Einvernehmen der Prozessbeteiligten im Rheinischen Revier. Den regionalen Konsens über die Sinnhaftigkeit der Projekte für den
Gesamtraum müssen Sie schon selber schaffen. Das ist nicht immer leicht, aber es lohnt sich und hat sich
anderswo sehr bewährt. Neben den Gebietskörperschaften stehen hier die kommunalen und regionalen
Wirtschaftsförderungseinrichtungen im Revier in der Pflicht, die sozusagen das Tagesgeschäft verantworten.
Zur Begleitung des Strukturwandels haben sich in der IRR drei Ebenen herauskristallisiert. Jede dieser Ebenen hat die Aufgabe, auf ihrer Stufe eine Raumentwicklungsperspektive zu entwickeln und der Braunkohle-,
Regional- und Kommunalplanung zuzuliefern.
1. Die Tagebaurandgemeinden organisieren sich wie hier im indeland in förmlichen Zusammenschlüssen, um die Gestaltung der Tagebauabbaukante und die Rekultivierung des Gebietes zu beeinflussen.
Gleichzeitig müssen sie die lokale Wirtschaft auf ihrer Ebene unterstützen, deren Einzugsgebiete sich
zum Teil gravierend verändert haben. Aufgrund ihrer detaillierten Vor-Ort-Kenntnisse und engen Zusammenarbeit mit ihren Kommunen bilden sie die Basis der IRR. Die IRR GmbH bildet das durch ihre
sogenannten Handlungsräume ab.
2. Die regionalen Entwicklungsorganisationen in den Teilräumen der IRR werden von Kreisen, kreisfreien
Städten und oftmals den Kammern getragen. Sie organisieren und koordinieren die regionale Zusammenarbeit, die Vertretung ihrer Region gegenüber anderen Ebenen bis hin zum Standortmarketing. Sie
erarbeiten Strategien (Handlungskonzepte) und Projekte. Wichtig ist auch ihr Engagement bezüglich
regionaler Flächenfragen.
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3. Für das ganze Rheinische Revier ist die IRR eingerichtet worden. Sie soll sich seiner speziellen Herausforderungen annehmen und eine Zukunftsperspektive für das ganze Revier entwickeln. Denn die mit
dem künftigen Auslaufen der Braunkohleförderung zusammenhängenden Auswirkungen können nicht
auf der lokalen Ebene bewältigt werden. Das können auch nicht die Teilregionen des Reviers. Hier hat
die IRR eine nicht zu unterschätzende koordinierende Funktion. Ihre noch im Einzelnen zu entwickelnden
Leitprojekte müssen konkret und revierweit abgestimmt sein. Für die Region bietet die IRR gerade bei der
Lage der kommunalen Haushalte die Chance, Synergien und Effizienzvorteile aus der Zusammenarbeit
zu ziehen und durch engere Kooperation die Chancen auf öffentliche Fördermittel zu verbessern. Sie
soll und kann Vorschläge entwickeln und in die Stadträte, in die Kreistage, in die Landesregierung und
an die örtlichen Abgeordneten aus dem Landtag herantragen. Aufgrund der Zusammensetzung ihrer
Gremien bringt sie das dafür erforderliche politische Gewicht mit.
Nun werden Sie vielleicht zu den genannten drei Ebenen sagen: „Das ist aber kompliziert.“ Darauf kann
ich Ihnen hier im Rheinland mit Blick auf Erfahrungen im Ruhrgebiet nur antworten: Willkommen in der Wirklichkeit! Auch im Ruhrgebiet gibt es genau diese Schichten oder Ebenen mit je unterschiedlichen Aufgaben
(z.B. Bottrop, Emscher-Lippe-Region, RVR / WMR).
Über die Rolle der Indeland Entwicklungsgesellschaft erfahren wir heute mehr. Die IRR kann und muss Leitprojekte entwickeln, die einzelne kommunale Akteure überfordern würden, sie kann damit Synergien schaffen,
die eine „Vision mittlerer Reichweite“ für die Region insgesamt ermöglichen. Helmut Schmidt wird bekanntlich der Satz zugeschrieben: „Wer Visionen hat, muss zum Arzt gehen.“ Ich könnte ergänzen: Wer Visionen
mittlerer Reichweite hat, der ist bei Herrn Diehl von der IRR an der richtigen Adresse.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
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indeland – immer im Wandel, 14.00 - 15.00 Uhr
Auf Erfolge zurückblicken, Fortschritt(e) gestalten
Prof. Dr. Dr. sc. Rolf Kuhn
Ehemaliger Chef der IBA Fürst-Pückler-Land
•
Internationale Bauausstellung (IBA) Fürst-Pückler-Land 2000 - 2010: Die IBA See wurde von 4 Landkreisen und der Stadt Cottbus als regionale Planungsgemeinschaft gegen den Willen der Landesregierung
durchgesetzt, und zwar als erste IBA, die sich mit dem Thema Landschaft beschäftigte.
•
In Großräschen, dem Sitz des IBA-Studienhauses, fand damals mit 4000 Menschen die größte Umsiedlungswelle der Region statt.
Den anstehenden Strukturwandel erfolgreich meistern:
• Unterschiedlicher Zeitverlauf: Während der Wandel der „Kohle-Kultur“ im Rheinischen Revier 30 Jahre
Vorlauf hatte, wurden in der Lausitz innerhalb von nur drei Jahren alle Werke stillgelegt. Dies hatte eine
Depression der ansässigen Bevölkerung zur Folge, da innerhalb kürzester Zeit Arbeitslosenquoten von
ca. 50% in der Region zu verzeichnen waren.
•
Anfang der 90er Jahre war es geplant, auf einer Fläche von etwa 100 x 80 km eine natürliche Seenlandschaft mit 20 einzelnen Seen neu entstehen zu lassen. Hier diente der Senftenberger See als Vorbild, der als Naherholungsgebiet besonders für die Stadt Dresden von enormer Bedeutung war.
•
Prof. Kuhn hat damals den verantwortlichen Planern erfolgreich vermittelt, dass es wenig Sinn macht,
den Senftenberger See 20 x zu duplizieren, da es so viele Dresdener gar nicht geben kann.
•
Etwas Neues musste her – daher entschied man sich für ein Konzept, das mit neun unterschiedlichen
Landschaftsinseln, die jeweils für einen eigenen Themenkomplex stehen, eine Wirtschaftlichkeit für alle
Standorte versprach. So wurde die eigene Geschichte für die Gestaltung der Landschaft genutzt und
mit innovativen, neuen Elementen verbunden.
•
Ein gelungenes Projekt ist hier die alte Förderbrücke F60, ein etwa 500 m langes und 80 m hohes Gebilde, das nach großer anfänglicher Skepsis inzwischen zum Wahrzeichen der Region geworden ist.
Man hat angefangen, sich mit der eigenen Geschichte zu identifizieren: Was früher „Dreck gebracht
hat“, wird heute als Stück Heimat empfunden.
•
Ein weiteres über die Grenzen der Region bekanntes Beispiel sind die IBA-Terrassen in Großräschen
(diese wurden analog zum Indemann in einem Architektenwettbewerb ausgeschrieben).
•
Inzwischen hat sich eine gemeinsame Tourismusorganisation der beiden benachbarten Bundesländer
Sachsen und Brandenburg entwickelt, die über politische Grenzen hinweg der Region zu Gute kommt.
•
Botschaft: Think big!
Protokoll: Andreas Bräuer, Entwicklungsgesellschaft indeland GmbH
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IBAs in Deutschland
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Braunkohlentagebau
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Licht-Klang-Installation an der F60
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IBA-Terrassen
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Landmarke Lausitzer Seenland (Giers & Giers)
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Wettbewerb Stadthafen Senftenberg – 1. Preis (bgmr Berlin)
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Wasserwelt Lausitzer Seenland: Kanalverbindungen von See zu See
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Kern des Lausitzer Seenlandes
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see IBA Lausitz 2010: Kunstprojekt „Paradies 2“
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see IBA Lausitz 2010: Kunstprojekt „Paradies 2“
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Danke für Ihre Aufmerksamkeit.
www.iba-see.de
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Ergebnisse der Workshops
indeland – gemeinsam zum Erfolg, 15.15 - 16.45 Uhr, Workshops (parallel)
(A) Technologietransfer im indeland
Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft optimieren
moderiert von Sven Köser
Berater und Projektleiter der rheform GmbH
Teilnehmer
Lfd. Nr.
Name, Vorname
Unternehmen/ Institution
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Aretz, Carlo
Emde, Wolfgang
Esser, Dr. Benno
Frohn, Peter
Hahne, Dr. Achim
Jordans, Walter
Köser, Sven
Kusch, Erhard
Leisten, Frank
Lingen, Heinz
Mandelartz, Johannes
Müller, Norman
Peterhoff, Erich
Steingrobe, Dr. Bernd
Thamm, Aline
Voigt, Jens
Woelk, Ralf
Technologiezentrum Jülich GmbH
Kreis Düren
Konditoreierzeugnisse Franz Frohn
SPD
BUND Kreisgr. Düren
rheform GmbH
Berufskolleg für Technik Düren
AGIT mbH
Haus Overbach Jülich
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Energieregion Lausitz-Spreewald
PETERHOFF Verwaltungs- und Beteiligungs-GmbH
Forschungszentrum Jülich GmbH
Städteregion Aachen
RWE Power AG
DGB-Region NRW Süd-West
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Herzlich Willkommen
zukunftslabor indeland
Workshop A: Technologietransfer im indeland
Sven Köser | Lars Eilert | rheform – EntwicklungsManagent GmbH
Düren | 21. Mai 2015
Inhalt
! Einstiegspräsentation ……………………………………………………………………..
S. 3
! Darstellung der Ergebnisse | Kartenabfrage ……………………………………………
S. 15
! Zusammenfassung der Plenumsdiskussion …………………………………………...
S. 25
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Workshop A: Technologietransfer im indeland
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35
! Einstiegspräsentation
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Wir dürfen uns kurz vorstellen
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Workshop A: Technologietransfer im indeland
3
Beratung für Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen
Hier eine Auswahl unserer Kunden:
Moderation:
Dipl.Ing.
Sven Köser
Lars Eilert
B.Sc. Geographie
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Workshop A: Technologietransfer im indeland
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Teilnehmer Workshop A – Technologietransfer im Indeland
Name, Vorname
Unternehmen / Institution
Aretz, Carlo
Technologiezentrum Jülich GmbH
Dresser, Bruno
Kreis Düren
Emde, Wolfgang
Frohn, Peter
Konditoreierzeugnisse Franz Frohn
Hahne, Dr. Achim
SPD
Heinz, Lingen
Haus Overbach Jülich
Jordans, Walter
BUND Kreis Düren
Kusch, Erhard
Berufskolleg für Technik Düren
Leisten, Frank
AGIT mbH
Mandelartz, Johannes
FH Aachen
Peterhoff, Erich
PETERHOFF Verwaltungs- und Beteiligungs-GmbH
Schwister, Joachim
Kolpingstadt Kerpen
Steingrobe, Dr. Bernd
Forschungszentrum Jülich GmbH
Thamm, Aline
Städteregion Aachen
Voigt, Jens
RWE Power AG
Woelk, Ralf
DGB-Region NRW Süd-West
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Workshop A: Technologietransfer im indeland
Ablauf des Workshops
! Kurze Einführung ins Thema
– Hintergrundinformationen
– Zielsetzung für heute
! Einstieg in die Diskussion: Einzelarbeit | Kartenabfrage
Bild
! Diskussion im Plenum
! Abschluss
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Workshop A: Technologietransfer im indeland
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37
7
Projekt „Strukturentwicklung indeland“
Impuls „Zukunftsbranchen und Technologietransfer“
September 2012 bis September 2015
gefördert durch EU und NRW
indeland ist Kultur indeland ist Leidenschaft indeland ist Perspektive indeland ist Energie indeland ist Spaß indeland ist Natur
www.indeland.de
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Workshop A: Technologietransfer im indeland
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38
Was bisher geschah…
9
!
2012-2015: Projekt Strukturentwicklung indeland
!
2013-2014: Vertiefungsstudie Zukunftsbranchen
!
!
Ziel: Identifizierung und strategische Weiterentwicklung von Kompetenzfeldern, die
a) ein besonderes technologisches Potenzial aufweisen,
b) Anknüpfungspunkte im Technologietransfer bieten und
c) überregional profilgebend sind.
Fokus auf:
Forschung und Entwicklung (F&E)
Energie und Umwelt (E&U)
Materialien und Werkstoffe (M&W)
Logistik (Log)
!
2013: 1. Zukunftslabor indeland
!
2014: Unternehmensbefragung
!
2014: 2. Zukunftslabor indeland mit Workshop Technologietransfer
indeland ist Kultur indeland ist Leidenschaft indeland ist Perspektive indeland ist Energie indeland ist Spaß indeland ist Natur
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Kernergebnisse aus den vorherigen
Arbeitsschritten
10
!
!
Modul 1. Potenzialanalyse Technologietransfer:
!
Fast 50 % der Beschäftigten im indeland sind in den 4 Zukunftsbranchen tätig.
!
indeland, IRR und EMR verfügen über zahlreiche F&E-Angebote und Netzwerke.
Modul 2. Unternehmensbefragung:
!
!
!
Nur ein Drittel der Unternehmen ist aktiv in Netzwerke eingebunden, eine
Zusammenarbeit mit Externen findet selten statt.
Modul 3. Veranstaltungen:
!
!
Wenige der befragten Unternehmen betreiben gezielt Technologietransfer.
Unternehmen, Wirtschaftsförderungen und F&E-Einrichtungen sind sich einig: Das
indeland verfügt bereits heute über zahlreiche Optionen sowie die notwendige
„Hardware“ für (über-)regionalen Technologietransfer.
Modul 4. Handlungsprogramm:
!
EMPFEHLUNG: Transparenz schaffen, Kompetenzen bündeln, Aufgaben definieren,
zentrale Plattform/ Koordinationsstelle einrichten!
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Stärken/ Schwächen
11
Stärken
•
•
•
•
viele Möglichkeiten
viel Potenzial
„Hardware“ vorhanden
zahlreiche Akteure in der Region
Schwächen
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
fehlende Transparenz
mangelndes Wissen um die Möglichkeiten
Unvereinbarkeit mit dem Tagesgeschäft
Schwierigkeiten mit der Finanzierung
Finden geeigneter Projektpartner
regionale Begrenzung des
Transferangebotes
Ausbaufähige Zusammenarbeit der
regionalen Transferstellen
Mangelnde Effizienz und
Kirchturmdenken
fehlende Abstimmungsprozesse
„weiße Flecken“ auf der Landkarte
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Wo starten wir heute?
12
!
5 Thesen aus dem Workshop im letzten Jahr:
!
Technologietransfer braucht eine zentrale Anlaufstelle.
!
Unternehmen brauchen projekt-/ praxisbezogene Hilfestellung (Lotsenfunktion)
!
Hochschulen müssen mehr über die Bedarfe der Unternehmen wissen.
!
Unternehmen müssen mehr über die Angebote der Hochschulen wissen.
!
Konkurrenz- und Kirchturmdenken müssen abgebaut werden.
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Zielsetzung und Aufgabenstellung für heute
Zielsetzung
! Nachhaltige (Weiter-) Entwicklung des Themas in der Region
Aufgabenstellung
! Formulieren Sie Empfehlungen für die zukünftige Gestaltung des
Technologietransfers im indeland
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Workshop A: Technologietransfer im indeland
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5 Leitfragen für die Diskussion
1. Welche konkreten Ziele sollten im Bereich
Technologietransfer im indeland erreicht werden?
2. Wie sollten Aufgaben und Zuständigkeiten
zukünftig organisiert werden und was ist die
optimale Organisationsform?
3. Ist eine Fokussierung auf bestimmte Branchen
zielführend?
4. Ist das indeland in seinem räumlichen Zuschnitt
die richtige Bezugsregion für Technologietransfer?
5. Was ist aus Ihrer Sicht nötig, um den Prozess hin
zu einem optimalen Technologietransfer in Zukunft
weiterzuführen?
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Workshop A: Technologietransfer im indeland
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! Darstellung der Ergebnisse | Kartenabfrage
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Workshop A: Technologietransfer im indeland
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1/2
Frage 1: Ziele im Technologietransfer
! Schaffung Markt/Plattform für TT
! Sichern und Schaffen von Arbeitsplätzen und
Stärken der Betriebe
! Unterstützen einer technologieoffenen Kultur in
der Region
! Transparenz der Forschung zur Bevölkerung
! Energieforschung am FZ Jülich, an der FH und
TH Aachen nutzbarmachen für die Region
! Arbeitsplätze müssen entstehen, neue
Wertschöpfungsketten entwickelt werden
! Patententwicklung als Grundlage für
Neugründungen
! Erweitern der zukunftsträchtigen technischen
Aufgaben/Arbeitsfelder
! Erhaltung/Erweiterung von Arbeitsplätzen,
Wirtschaftskraft (Gewerbesteuer)
! Technologietransfer als Werkzeug zur Gestaltung
eines ausgewogenen Energiemix
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Workshop A: Technologietransfer im indeland
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2/2
Frage 1: Ziele im Technologietransfer
! Bestandspflege energieintensiver Industrie
! Verknüpfung Forschungseinrichtungen mit der
Industrie
! Stärkung der wertschöpfenden Industrie
! Ermittlung des konkreten Bedarfs von
Unternehmen zum Technologietransfer
! Stärkung des Unternehmertums
! Technologietransfer den Unternehmen in der
Region näher bringen
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Workshop A: Technologietransfer im indeland
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1/2
Frage 2: Aufgaben und Zuständigkeiten
! Branchen- bzw. Arbeitskreise
! Transparenz für Angebot und Nachfrage
schaffen
! Technologietransfer ist ein sehr zähes
Geschäft
– Dicker Bretter sind zu bohren
! Zentrale Organisation als Schnittstelle
anbieten
– Bekanntheitsgrad/Akzeptanz
! Bilder kleiner Netzwerke des
Technologietransfer
! Öffentliche Hand kann nur unterstützend
tätig werden
– Gebäude für Start-Up-Firmen
! Darstellung des Technologietransfer in der
Region auf der Internetseite des Kreises
! Ausweiten der Technologievermittlung auf
Schulen
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Workshop A: Technologietransfer im indeland
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2/2
Frage 2: Aufgaben und Zuständigkeiten
! Aktives Einbinden der Multiplikatoren im
Technologietransfer
! Plattform schaffen, Begegnungsanlässe und
Räume
! Zuständigkeit für alle Branchen in einer
GmbH
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Workshop A: Technologietransfer im indeland
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Frage 3: Branchen
! Ja, der gute „Rest“ setzt sich ohnehin durch
! Keine Fokussierung auf bestimmte Branchen
! Besser klein und breit als groß und spezialisiert
! Teils/teils – Wie will man die Region gestalten?
! Branchendialoge sinnvoll, um konkret zu werden
(dabei brauchen keine Branchen
ausgeschlossen zu werden)
! Wertschöpfende Bereiche, innovative
Forschungsansätzen für KMU-Betriebe
! Was sind die Zielmärkte für
Technologietransfer?
! Welche Technologien werden nachgefragt?
! Erneuerbare Energie (KWK -> Biomasse)
– Vernetzung von Stromversorgung + Wärme
– Steuerungssoftware
! Keine Fokussierung
– Ausrichtung des Technologietransfer auf
Inden, die Region
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2/2
Frage 3: Branchen
! Fokussierung mit dem Ziel „Cluster“ ?
– Abhängigkeiten vermeiden
! Ja, Fokussierung, aber nicht als Ausgrenzung
anderer Branchen in Einzelfällen
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Workshop A: Technologietransfer im indeland
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Frage 4: Räumlicher Zuschnitt
! Schwierig, weil Regionen schon heute kaum
Austausch pflegen
– Chance zur Vernetzung
! Region ist zu klein gesehen
! Indeland sollte auf jeden Fall mit der Region
Aachen (RWTH und FH) verzahnt werden
! Kernbereich: Indeland mit FZJ, FH,…, +
Bildungsinstitutionen + Unternehmen
! Umgebung: IRR besonders Aachen
(RWTH)
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Frage 5: Prozess
! Konzentration auf eine organisatorische
Schnittstelle
! Gesamte Bildungskette mit in den Blick
nehmen
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! Zusammenfassung der Plenumsdiskussion
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1/2
Zentrale Ergebnisse der Plenumsdiskussion
! Die Plenumsdiskussion wird sehr aktiv und engagiert geführt
! Das Thema Technologietransfer hat für die Diskutanten eine große Bedeutung mit Blick auf die
Entwicklung der Region indeland
! Die wichtigsten Ziele werden in der Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen, dem Erhalt der
Wirtschaftskraft sowie in der Zukunftsfähigkeit der heimischen Unternehmen gesehen
! Eine stärkere Einbindung der Unternehmen in derartige Veranstaltungen wird gewünscht
! Der konkrete Bedarf an Leistungen im Technologietransfer ist noch unklar
! Auch mit Blick auf die Angebote aus der Wissenschaft in den Ballungsräumen (Aachen, Köln)
gibt es nur wenig Transparenz und Kenntnis
! Daher fehlt es noch an einer Kultur des gegenseitigen Austauschs und an zielführenden
Netzwerken
! Ein Ansatz könnten Branchendialoge sein, die von Unternehmen geprägt sind
! Die größte Kompetenz der Region ist im Thema Energie zu finden. Dieses Thema muss
weiterentwickelt werden. In anderen Themenfeldern fehlen zum Teil Ankerunternehmen
! Das indeland als Region wird zwiespältig gesehen (zu klein?)
! In die Vernetzung müssen Bildungsanbieter einbezogen werden
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Workshop A: Technologietransfer im indeland
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2/2
Zentrale Ergebnisse der Plenumsdiskussion
! Eine branchenspezifische Eingrenzung zu Beginn wird nicht als zielführend erkannt
! Eine Schwierigkeit ergibt sich aus dem unterschiedlichen Verständnis von Technologietransfer:
Wissenschaft denkt langfristig, Unternehmen eher kurzfristig. Hier treffen zwei Welten
aufeinander. Das muss moderiert werden
! Es braucht eine Verankerung des Themas in der Region durch eine zuständige Stelle, die das
Thema vorantreibt und mit anderen Regionen/ Akteuren intensiv kooperiert " Das ist zuvorderst
eine Aufgabe der Wirtschaftsförderung, hier voranzugehen und einen Prozess aufzusetzen
! Sinnvoll kann es sein, mit kleinen Projekten zu starten und das Thema Technologietransfer
schrittweise zu entwickeln
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Workshop A: Technologietransfer im indeland
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Herzlichen Dank und auf Wiedersehen!
Kontakt
Sven Köser
[email protected]
Standort Düsseldorf
rheform - EntwicklungsManagement GmbH
Kasernenstraße 27
D - 40213 Düsseldorf
Telefon
Telefax
0211 – 78 88 86 88
0211 – 78 88 86 86
48
indeland – gemeinsam zum Erfolg, 15.15 - 16.45 Uhr, Workshops (parallel)
Teilnehmer Workshop B
Lfd. Nr.
Name, Vorname
Unternehmen/ Institution
1
2
Bellartz, Josef
Bohnen, Ulrich
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
Bräuer, Andreas
Canzler, Christian
Clemens, Thomas
Conzen, Helga
Diehl, Joachim
Drewes, Christian
Drewes, Frank
Gelhausen, Georg
Großek, Armin
Hahn, Matthias
Hamel, Jörg
Hennemann, Michael
Kornell, Günter
Krieck, Dr. Manfred
Krings, Hans
Marx, Reinhard
Müller, Monika
Neuß, Heinz
Reyer, Hermann-Josef
Schlächter, Herbert
Schultz, Ruth
Schulz, Uwe
Sigglow, Thorsten
Spix, Peter
Ulmen, Gerit
Landwirt – Umweltausschuss
Ministerium für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und
Handwerk des Landes NRW
Entwicklungsgesellschaft indeland GmbH
Gemeinde Titz
Stellwerk bv
Kreis Düren
IRR – Innovationsregion Rheinisches Revier GmbH
Entwicklungsgesellschaft indeland GmbH
SEG Jülich
CDU Merzenich
Rat der Gemeinde Niederzier
Hahn Transporte
EHDV Geschäftsstelle Köln
RWE Power AG
Landwirtschaftskammer NRW
AWA Entsorgung GmbH
SPD Fraktion
Aufsichtsrat indeland
CDU Linnich
Stadt Linnich
Rat der Gemeinde Inden
Kreis Düren
BKI Beratungsgesellschaft für kommunale Infrastruktur mbH
Stadt Elsdorf
SPD-Fraktion Bedburg
Bezirksregierung Köln, Dez. 32
49
(B) Tragfähige Gewerbeflächenkonzepte im indeland
Interessen bündeln durch interkommunale Kooperation
moderiert von Joachim Diehl
Geschäftsführer der IRR GmbH
Nach einer einführenden Beschreibung der Region und ihrer Besonderheiten durch den Moderator wird
schnell klar, dass es sich beim Rheinischen Revier / indeland um eine Region der Industriearbeitsplätze
handelt, deren Zukunft nicht allein im Bereich Tourismus liegen kann. Die gesamte Region ist stark von der
Landwirtschaft sowie den drei aktiven Braunkohletagebauen und ihren Folgen für Land und Leute geprägt.
Zwar existieren sieben große Industriegebiete, doch es mangelt derzeit an geeigneten Flächen für die Entwicklung zukünftiger Industrie-Standorte. Zudem sind die heutigen Arbeitnehmer sehr mobil, wodurch auch
die Attraktivität von Wohnstandorten immer mehr an Bedeutung gewinnt.
Durch den langfristigen Verlust von Arbeitsplätzen (RWE) ist es von enormer Bedeutung, heute bereits die
Weichen zu stellen, um den unabdingbaren Strukturwandel so sozialverträglich wie möglich vorzubereiten
und heute schon zu überlegen, womit man die Menschen in 30 oder 40 Jahren in der Region beschäftigen
kann.
Wie statten wir also die Region mit geeigneten Flächen aus?
Zu allererst wird es nötig sein, einen kritischen Blick auf die Eignung der einzelnen, bereits vorhandenen
Flächen zu riskieren. Hier wissen die einzelnen Kommunen selbst am besten, welche Kapazitäten noch zur
Verfügung stehen und welche dieser Flächen aufgrund ungünstiger Gesamtbedingungen als totes Kapital
betrachtet werden können.
Entscheidend ist hierbei vor allem die Qualität der einzelnen Flächen, die vielfach zwar durchaus für KMU,
jedoch nicht für potenzielle größere Ansiedlungen geeignet sind – Flächen müssen den Markt bedienen
können.
Bei potenziellen neuen Flächen gilt es in einem nächsten Schritt zu prüfen, ob die nötige Infrastruktur bereits
vorhanden ist bzw. geschaffen werden kann und ob die aktuelle und zu erwartende Marktnachfrage es
überhaupt sinnvoll erscheinen lässt, diese Flächen zu erschließen – erst dann macht es überhaupt Sinn, mit
Flächeneigentümern zu verhandeln und Flächen auszuweisen. Wichtig ist es hier, vom Markt ausgehend zu
denken, Flächen und Bedarfe zu analysieren und kommunizieren.
Warum sind interkommunale Gewerbeflächen so wichtig?
Herr Krings (Staatssekretär a. D.) betont, dass viele der momentan existierenden kleinteiligen Flächen weder zeitgemäß noch für eine „große Ansiedlung“ geeignet sind. Größere Flächen mit der dazu nötigen
Infrastruktur lassen sich jedoch oft nur in interkommunaler Zusammenarbeit und an den Gemeindegrenzen
realisieren. Hier ist vor allem der kommunale Wille zur Zusammenarbeit entscheidend und die handelnden
Personen sind von zentraler Bedeutung. Es gilt, in den richtigen Bahnen zu denken, um Regionalpläne sinnvoll fortzuschreiben. Durch die gemeinsame Vermarktung von Flächen, die der Marktanforderung entsprechen, profitiert die gesamte Region von mehr Arbeitsplätzen und einem Benefit im Bereich der regionalen
Wirtschaftsförderung. Es ist wichtig, großräumig und auf lange Zeit zu denken, um Visionen umzusetzen.
So soll beispielsweise das Gewerbegebiet „Merscher Höhe“ – eine interkommunale Kooperation der Kom50
munen Jülich, Titz und Niederzier – eine hervorragende Qualität mit Strahlwirkung über die Region hinaus
bekommen. Um dies zu realisieren wird es in einem ersten Schritt nötig sein, neue, junge Wege zu bestreiten und das allgemeine Verständnis zu erzeugen, „totes“ bzw. bislang ungenutztes Kapital in einen virtuellen
Flächenpool einzugeben und die Flächeneinsparung bzw. -rückgabe als gemeinsames Ziel aller Ebenen
anzusehen.
Aufgrund des immer noch weit verbreiteten Kirchturmdenkens ist es in der Praxis oft schwierig, die am besten
geeigneten Flächen zu identifizieren und aufzuteilen. Hier ist eine kreisweite Betrachtung sowie die Bereitschaft zur Zusammenarbeit und evtl. auch eine weitere thematische Spezialisierung der Flächen notwendig.
Herr Mannheims (Wirtschaftsförderung, Stadt Düren) schildert den Anwesenden die Schwierigkeit, an geeignete Flächen zu kommen. Hier handelt es sich um ein besonders sensibles Thema: Solange die Flächen
sich im kommunalen Besitz befinden sind Entscheidungen noch verhältnismäßig einfach zu treffen - es gestaltet sich jedoch oftmals schwierig, private Flächen in die Berechnungen mit einzubeziehen.
Dringend benötigt werden u. a. eine belastungsfähige Datengrundlage (Leerstandskataster) sowie einen
Ordnungsrahmen, der als übergeordnete Bündelungsstelle fungiert (IRR GmbH, indeland GmbH, etc.). Es
existieren bereits die unterschiedlichsten Katasterdaten (Kreis DN, AGIT, etc.), jedoch sind Aktualität und
Belastungsgrundlage der einzelnen Datensätze sehr unterschiedlich.
Zudem wäre es wünschenswert, in einer Art IRR-/indeland-Kataster alle Mitgliedskommunen zusammenzuführen.
Protokoll: Andreas Bräuer, Entwicklungsgesellschaft indeland GmbH
51
indeland – gemeinsam zum Erfolg, 15.15 - 16.45 Uhr, Workshops (parallel)
Teilnehmer Workshop C
Lfd. Nr.
Name, Vorname
Unternehmen/ Institution
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
Berghaus, Stefan
Büttgen, Eberhard
Clever, Ortwin
Dosch, Klaus
Klever, Klaus Prof.
Kurth, Lothar
Lauber, Vera
Linden, Boris
Martin, Marcel
Mathar, Caprice
Schilling, Daniela
Schoeller, Dr. Maria
Schumacher, Melanie
Stephan, Michael
Tempelaars, Ruth
Wirtz, Christian
Projektträger ETN
Stadt Eschweiler
SPD Fraktionsvorsitzender Niederzier
Aachener Stiftung Kathy Beys
BUND Kreis Düren
Vera Lauber Raumplanung
IRR – Innovationsregion Rheinisches Revier GmbH
RWE Power AG
Entwicklungsgesellschaft indeland GmbH
Gemeinde Langerwehe
CDU Merzenich
Entwicklungsgesellschaft indeland GmbH
Altbau plus
Caritasverband für die Region Düren-Jülich e. V.
IRR – Innovationsregion Rheinisches Revier GmbH
52
(C) Wohnqualität durch Ressourceneffizienz bei Neubau und Sanierung
Ein Anwendungsbeispiel aus dem indeland
moderiert von Klaus Dosch
Aachener Stiftung Kathy Beys
Ressourceneffizienz in der Nussschale
Ressourceneffizienz ist noch nicht allgemeingültig definiert. Grundsätzlich soll die Steigerung der Ressourceneffizienz erreichen, mehr Nutzen aus den verwendeten Rohstoffen zu generieren. Dieser Nutzen muss
dabei messbar sein. Zum anderen soll weniger Energie sowie Material eingesetzt werden. Folglich soll der
gesamte Input verringert werden. Dies gilt jedoch nicht nur für einen Produktionsschritt oder beispielsweise
die Nutzung eines Produktes. Vielmehr soll die Betrachtung und Optimierung lebenszyklusweit erfolgen.
Die Relevanz einer solchen Einsparung kann am Beispiel des Rohstoffes Sand gezeigt werden. Dieser Stoff
ist beispielsweise wesentlicher Bestandteil von Beton, welcher unerlässlich für den Bau von Gebäuden ist.
Die Wüsten der Erde könnten die Schlussfolgerung nahelegen, dass dieser Rohstoff reichlich vorhanden
ist. Doch ist dies ein Trugschluss. Die Körner des Wüstensandes sind durch den Wind rund geschliffen
und können nicht mehr aneinander haften. Sie sind daher für die Verwendung als Zuschlagstoff im Beton
unbrauchbar. Demnach muss der Sand, welcher als Ausgangsmaterial fungiert, aus Flussbecken, von Inseln
oder Stränden gewonnen werden. Dieser Eingriff stellt einen irreversiblen Eingriff in die jeweiligen Ökosysteme dar. Unter anderem werden im Falle der Sandabgrabung im flachen Meereswasser die Laichräume
von Fischen gestört bzw. vollständig vernichtet, was letztendlich in ein Absterben der betreffenden Fischpopulation mündet. Ein Eingriff in die Umwelt ist die Folge eines jeden Abbaus von Rohstoffen und hat das
Potenzial natürliche Kreisläufe wie auch Ökosysteme zu beeinträchtigen.
Die Steigerung der Ressourceneffizienz führt daher zu einem verringerten Material- und Energieverbrauch
mit gleichzeitigen Nutzengewinn zu einer Reduzierung der Umweltbeeinflussung führen.
Ressourceneffizienz beim Bau
In der Vergangenheit wurde der Energieverbrauch von Gebäuden gesenkt, indem Standards wie die EnEV
(Energieeinsparverordnung) etabliert wurden. Weiterhin wurden Passivhäuser oder Null-energiehäuser entwickelt. Mit der Verringerung des Energieverbrauchs während der Gebäudenutzung ging jedoch eine
steigende Komplexität des Bauens einher, welche insbesondere neue und hohe Anforderungen an die
Baumaterialien und deren Verarbeitung stellt (Stichwort Luftdichtigkeit, und Haustechnik).
Bislang wurde auch lediglich der Energieverbrauch betrachtet, welcher beim fertigen Gebäude anfällt.
Nicht in die Betrachtung einbezogen wurden die Vorstufen der gesamten Wertschöpfungskette. Demnach
handelt es sich nur um eine sektorale Betrachtung. Allerdings ist speziell die Förderung von Rohstoffen ein
materialintensiver und energiereicher Vorgang, den es einzubeziehen gilt.
Ziel ist es, die gesamte Wertschöpfungskette ganzheitlich zu optimieren und nicht nur die Nutzungsphase
des Gebäudes. Dabei wird der Fokus neben Treibhausgasen und nicht erneuerbarer Primärenergie auf die
abiotischen Ressourcen gelegt. Im Durchschnitt werden jährlich in Deutschland 5.400 t Rohstoffe einschließ53
lich ungenutzter Entnahmen (ökologische Rucksäcke) gefördert. Allein 800 t werden im Gebäude verbaut.
Demnach fallen 4.500 t als Abfälle, Energie-Wasser- und Luftverbrauch an.
Ressourceneffizienz als Chance für das indeland
Im Bereich Neubau sind im indeland bereits zwei entscheidende Projekte lanciert worden. Einmal handelt
es sich hierbei um die Faktor X-Siedlung Neue Höfe Dürwiß in Eschweiler-Dürwiß. Weiterhin befindet sich
das Seeviertel Inden in der Umsetzung. Neben diesen Neubauprojekten kann der Gedanke der Steigerung
der Ressourceneffizienz aber auch im Bereich der Sanierung angesetzt werden.
Hierzu wird exemplarisch eine potenzielle Sanierung am Beispiel des Rathauses der Stadt Aldenhoven
vorgestellt. Das Gebäude der 1960er Jahre wurde als Beton-Skelettbau errichtet und besteht aus insgesamt
2 Gebäudekomplexen. Noch hat keine grundlegende Sanierung stattgefunden, sondern es fanden nur
punktuelle und vorerst notwendige Instandhaltungen statt wie unter anderem der Einbau einer neuen Heizungsanlage. Im Jahr 2010 wurde ein Sanierungsgutachten erstellt, welches entsprechende Maßnahmen
nach ihrer Dringlichkeit ordnete.
Das Rathaus weist jedoch bauliche sowie funktionelle Mängel auf, an denen angesetzt werden muss. Hier
muss eine Lösung gefunden werden, das momentan sanierungsbedürftige und überdimensionierte Rathaus
neuen Umständen anzupassen. Die Gesamtfläche beträgt aktuell 2.400 m². Laut dem Gutachten werden
für die städtische Verwaltung nur 1.200 m² benötigt. Es gilt zu handeln.
Hier stellt sich die Frage, ob ein Abriss mit einem folgenden Neubau oder eine Sanierung ökologisch effizienter wäre. Diese Entscheidung kann nach unterschiedlichen Kriterien erfolgen, die während des Workshops erarbeitet wurden.
•
•
•
•
•
Erhält eine mögliche Sanierung die Baukultur?
Kann ein Nutzungskonzept unter Betrachtung des Altbestandes für die übrigen Flächen erstellt werden?
Können beim Abriss die Baustoffe wiederverwendet werden?
Ist die Bausubstanz wirklich gut und erhaltenswert?
Kann die Stadt anhand einer solchen Sanierung eine Vorreiterrolle für die Bürger einnehmen?
Im Falle einer Sanierung muss insbesondere ein Nutzungskonzept erarbeitet werden, welches für die nicht
mehr für die Verwaltung benötigten Flächen eine kostendeckende bzw. eventuell sogar gewinnbringende
Verwendung findet. So könnte die Sanierung dieser Bereiche refinanziert werden. Denkbar wäre beispielsweise eine Nutzung durch bürgernahe Dienstleistungen wie Ärzte, Anwälte usw. Diese bürgerfreundliche
Nutzung muss aber mit dem Ortskern in Einklang gebracht werden. Generell ist dazu ein integriertes Handlungskonzept erforderlich, welches auch andere Nutzungen wie eine Erweiterung der Kindergartenplätze
(U3), Jugendräume oder die Beherbergung von Flüchtlingen in die Diskussion miteinbezieht.
Vor allem die Skelettbauweise stellt hier den entscheidenden Vorteil da, weil es flexibel auf mögliche
Nutzungsformen angepasst werden kann.
Protokoll: Caprice Mathar, Entwicklungsgesellschaft indeland GmbH
54
www.aachener-stiftung.de
Workshop C
Wohnqualität durch Ressourceneffizienz bei
Neubau und Sanierung
Ein Anwendungsbeispiel aus dem indeland
Klaus Dosch
Aachener Stiftung Kathy Beys
[email protected]
Das haben wir vor:
Ressourceneffizienz in der Nussschale
Vorstellung des Rathauses in Aldenhoven
Erarbeiten von Kriterien: Sanierung oder Abriss?
www.aachener-stiftung.de
Ideensammlung für ein Nutzungskonzept
5 Fragen suchen Antworten: Für‘s Podium hinterher
Aachener Stiftung Kathy Beys, Klaus Dosch, 2012
2
55
www.aachener-stiftung.de
Ressourceneffizienz in der Nussschale
Klaus Dosch
Aachener Stiftung Kathy Beys
[email protected]
www.aachener-stiftung.de
Ressourceneffizienz in der Nussschale
Aachener Stiftung Kathy Beys, Klaus Dosch, 2015
4
56
Ressourceneffizienz in der Nussschale
www.aachener-stiftung.de
Mehr Nutzen
Aachener Stiftung Kathy Beys, Klaus Dosch, 2015
5
Mehr Nutzen
Weniger Energie
Aachener Stiftung Kathy Beys, Klaus Dosch, 2015
www.aachener-stiftung.de
Ressourceneffizienz in der Nussschale
6
57
Mehr Nutzen
Weniger Energie
Weniger Material
Aachener Stiftung Kathy Beys, Klaus Dosch, 2015
www.aachener-stiftung.de
Ressourceneffizienz in der Nussschale
7
Mehr Nutzen
Weniger Energie
Weniger Material
Lebenszyklusweit
Aachener Stiftung Kathy Beys, Klaus Dosch, 2015
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Ressourceneffizienz in der Nussschale
8
58
z.B. SAND: eben nicht wie Sand am Meer
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Bild: „Morocco Africa Flickr Rosino December
2005 edited by Buchling“
Sand wird knapp
Nicht überall, aber...
Fischgründe
Inseln, Strände, Urlaub
Aachener Stiftung Kathy Beys, Klaus Dosch, 2015
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Quintessenz
Jeder Eingriff in die Natur
hat das Potenzial natürliche Kreisläufe und
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Ökosystemdienstleistungen mehr oder weniger
zu beeinträchtigen.
D.h. je weniger Eingriffe, desto besser UND
Eingriffe OPTIMAL verwerten!
Aachener Stiftung Kathy Beys, Klaus Dosch, 2015
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... und beim Bauen?
Aachener Stiftung Kathy Beys, Klaus Dosch, 2015
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... und beim Bauen!
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(Ein Teil der) Wertschöpfungskette Bau
Aachener Stiftung Kathy Beys, Klaus Dosch, 2015
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Produktivität der eingesetzten Ressourcen verbessern
Unser Ziel: ganzheitliche Optimierung!
Aachener Stiftung Kathy Beys, Klaus Dosch, 2015
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Früher: Optimieren bei der ...
Aachener Stiftung Kathy Beys, Klaus Dosch, 2015
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Ein neuer Ansatz: Lebenszyklus
Aachener Stiftung Kathy Beys, Klaus Dosch, 2015
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Die Chance für das indeland!
Aachener Stiftung Kathy Beys, Klaus Dosch, 2012
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indeland – gemeinsam zum Erfolg, 15.15 - 16.45 Uhr, Workshops (parallel)
Teilnehmer Workshop D
Lfd. Nr.
Name, Vorname
Unternehmen/ Institution
1
2
3
4
Balzhäuser, Thomas
Blum, Klaus
Dechering, Regina
Fell, Wilhelm
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
Heinen, Christian
Kemme, Thomas
Klotz, Anita
Kriebel, Gerd
Laufs, Frank
Lauterbach, Dirk
Litto, Mirca
Müller, Heinrich
Quack, Prof. Dr. Heinz-Dieter
Rehfisch, Hella
15
16
17
18
19
20
21
22
Roelen, Ruth
Schmitz, Peter W.
Schmitz-Esser, Gaby
Schüssler, Anne
Steibert, Ann-Katrin
Szymanski, Udo
Viehöfer-Emde, Hilde
Wergen, Karl-Josef
Stadt Erkelenz
Stadt Elsdorf
Gemeinde Inden
VWV Verband der wassersporttreibenden Vereine
Blausteinsee e. V.
Rhein-Erft-Kreis
Region Köln/Bonn e. V.
Gemeinde Aldenhoven -Bauverwaltungindeland Gästeführer
CDU Eschweiler
Gemeinde Niederzier
Rhein-Erft Tourismus e. V.
Burg Obbendorf
Project M GmbH
Bündnis 90/Die Grünen Inden
Ortsvorsteherin Inden-Frenz
StädteRegion Aachen
Ortsvorsteher Jülich-Nord
CDU Niederzier
Kreis Düren
DGB Region NRW Süd-West
23
Wierschowski, Myriam Dr.
Entwicklungsgesellschaft indeland GmbH
Gemeinde Inden
Grüne Inden
Deutsches Glasmalerei-Museum
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(D) Tourismus und Naherholung im indeland
Was brauchen wir? Was ist zu tun?
moderiert von Prof. Dr. Heinz-Dieter Quack
PROJECT M GmbH
Ausgangssituation:
Das indeland soll mittelfristig zu einer attraktiven Freizeit- und Tourismusregion entwickelt werden. In den
nächsten fünf Jahren liegt der eindeutige Schwerpunkt der Entwicklungstätigkeiten auf der Naherholung.
These:
Um Tourismus zu fördern, bedarf es einer ausgeprägten Willkommenskultur. Wenn die Einheimischen die
Tourismusidee nicht mittragen, kann diese nicht umgesetzt werden. Einheimische sollen die Region kennenund nutzen lernen.
Wie kann dies umgesetzt werden?
• Das Indeland bietet bereits jetzt einige Besuchs- und Bleibegründe sowie Bleibeorte.
• Es müssen noch weitere Attraktionen geschaffen werden. Diese sowie die bereits vorhandenen
Attraktionen müssen vermarktet werden.
• Es muss eine Vernetzung zwischen den einzelnen Akteuren und der Bevölkerung vonstattengehen, so
dass es zu gegenseitigen Kennenlernprozessen kommen kann. Die Folgen sind: Akzeptanz des Tourismussektors, stolz sein auf die Region sowie Bekanntwerden der einzelnen Attraktionen.
• Es geht um die Schaffung von Bewusstsein/Identität für das eigene Erholungs- und Freizeitgebiet bei
den Bewohnern der Region/des indelandes.
• Dafür ist eine Vermarktungsorganisation erforderlich, die die einzelnen Akteure miteinander vernetzt und
ein stimmiges Konzept nach außen und innen transportiert.
Wie können die Einheimischen mobilisiert werden?
•
•
•
•
•
•
Schulen ansprechen z.B. Ausflüge zum Tagebau anbieten
Außerschulische Lernorte schaffen, die beispielsweise als Orte der Heimatbildung dienen
Veranstaltungskalender indeland, der redaktionelle Grenzen und Kreisgrenzen überwindet
Face to Face-Kontakte ermöglichen z.B. durch eine Roadshow in der Fußgängerzone
Aufklärungsarbeit z.B. Wie kam es zu dem Namen „indeland“? Die Diskussion darüber, kann zu
Identifikationsprozessen führen.
Es könnte eine Art Cityticket verkauft werden, das einerseits die Benutzung des ÖPNVs und andererseits
den Besuch mehrerer Attraktionen mit einschließt.
Die Marke „indeland“ muss weiterentwickelt werden. Der Name muss mit der Region in Verbindung
gebracht werden (nach innen und nach außen).
65
Welche Probleme gibt es?
Die Entfernung zwischen den einzelnen bereits existierenden Attraktionen ist relativ groß. Wie kann man
diese Attraktionen miteinander verbinden, ohne dass man konstant auf ein Auto angewiesen ist?
Die Rurtalbahn könnte verstärkt mit in die Planungen einbezogen werden, da diese jetzt schon einige
Attraktionen anfährt.
Die Region ist zur Zeit für Übernachtungsgäste von außerhalb noch nicht attraktiv genug. Sie spricht v.a.
Wanderer und Fahrradfahrer an. Diese Personengruppen interessiert es nicht, ob sie gerade Gemeindegrenzen überschreiten, trotzdem müssen auch dann z.B. die Wanderwege weiter ausgeschildert sein.
Um Touristen also ansprechen zu können, müssen die Kreise, z.B. Rhein-Erft-Kreis, viel stärker zusammenarbeiten.
Statement am Ende des Plenums:
Aufgrund des hohen Koordinationsaufwands muss dringend eine Vernetzungsstelle geschaffen werden.
Zuerst müssen die Einheimischen mit der Idee vertraut gemacht und ein Naherholungsgebiet aufgebaut
werden. Erst danach kann über eine Tourismusregion im weiteren Sinne nachgedacht werden.
66
Zukunftslabor indeland
Impuls zu Workshop D
Tourismus und Naherholung
im indeland
Was brauchen wir? Was ist zu tun?
Düren, den 21.05.2015
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Dieses Dokument ist Teil einer Präsentation und ohne die mündlichen Erläuterungen unvollständig.
© 2015 PROJECT M GmbH
Zum Projekt: Aufgabenstellung und Vorgehen
1.
2.
Profil und Positionierung
Aufgaben, Arbeitsbereiche und
Zuständigkeiten
!! Stärken, Schwächen und
Kernpotenziale des indelands
!! Bestandsaufnahme: schriftliche Erfassung der
Strukturen und Aufgaben (Erfassungsraster)
!! Vision, Mission, Selbstverständnis
für die touristische Entwicklung
!! Aufgabendefinition und -zuordnung zu
Ebenen und Akteuren (Tourismusstelle, Städte
und Gemeinden, Landkreis/
Wirtschaftsförderung, Destination, Land,
Leistungsanbieter …
!! Positionierung: Zielgruppen-/
Themenportfolio
!! Leistungsversprechen, Marke
!! Einordnung in das regionale
Umfeld (Eifel, IRR, Euregio u.a.)
!! Alternativen, Szenarien und
Konsequenzen
!! Handlungsbedarf: Aufgaben, Schnittstellen für
jede Akteursgruppe, Vertiefung der Aufgaben
der künftigen Tourismusstelle indeland,
Zusammenwirken und Abhängigkeiten vom
Handeln der Akteure
!! Plausibilisierung anhand von
Benchmarks und Beispielen
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2
67
Zum Projekt: Aufgabenstellung und Vorgehen
3.
4.
Aufgaben, Organisation und Finanzierung
!! Ausstattung der Tourismusstelle (personell,
finanziell, Organigramm/Stellenprofile)
!! Kosten-, Budget- und Finanzierungsplanung für drei Betriebsjahre, einmalige
Kosten, Einnahmen durch Provisionen,
Verkauf, Incominggeschäft etc.
Prozessbegleitung
!! enge Abstimmung mit Auftraggeber
!! drei Workshops mit
projektbegleitendem Arbeitsgremium
!! 1. Bestandsaufnahme, Profil,
Positionierung, Aufgaben
!! Finanzierungsquellen und -ströme,
alternative Finanzierungsmodelle
!! 2. Aufgabenverteilung,
Organisation und Finanzierung
!! Organisationsmodell: Rechtsformwahl,
Verortung, Entscheidungsmechanismen
!! 3. detaillierte Ausarbeitung,
Nachjustieren, weitere Vorgehensweise
!! Einbindung der Leistungsanbieter
!! Darstellung aller juristischer Fragen
!! Berichtswesen: Ergebnisprotokolle,
Chart-Ergebnisbericht print & digital
!! Business- und Umsetzungsplan (10Punkte)
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3
Auf den Punkt gebracht
1.! Das indeland wird nicht als zusammenhängender Raum wahrgenommen und hat
kein touristisches Profil oder Image.
2.! In der Wahrnehmung der Einheimischen ist das indeland Lebens- und Wohnraum,
aber kein touristischer Erlebnisraum (mangelndes Tourismusbewusstsein)
3.! Es mangelt an attraktiven Freizeitangeboten ebenso wie an Gastronomie – und
Beherbergungsangeboten
4.! Es gibt keine touristische Vermarktungsorganisation für das indeland
! Das indeland steht touristisch noch am Anfang
Aber:
Das indeland hat das Potenzial, sich zu einer attraktiven Freizeit- und Naherholungsregion
zu entwickeln, unter der Voraussetzung, dass
1.! Freizeitinfrastrukturen geschaffen werden, die eine ausreichende Anziehungskraft zur
Erschließung der Nahmärkte haben
2.! ein professionelles Marketing betrieben wird
3.! wir das wollen!
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4
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Profilthemen zur Entwicklung des indelands als attraktive Freizeitund Naherholungsregion
•! Oberthema ist „Energie“
•! „Transformationsprozess“ als Klammer für
die drei Themen Energie, Geschichte und
Landschaft
Energie
(erlebbare)
Landschaft
Geschichte
Zielgruppen:
!!Best Ager (50+)
!!Familien mit Kindern (4-14 Jahre)
!!Schulklassen, Vereine, Gruppen (Schwerpunkt
Lernen &Entdecken)
Quellmärkte:
- Naherholung: umliegende Kreise und Städte
- Tagesausflügler: Großraum Köln, Düsseldorf,
Euregio
Attraktive Einzelstandorte
- Goltsteinkuppe,
-! BKP,
-! Sophienhöhe,
-! ….
Flächen-/linienhafte Erschließung
- Wassertourismus (Flüsse, Seen)
-! Wandern, Radfahren
-! Outdoorangebote (Funsport)
-! Landwirtschaft
-! Reiten
Vernetzungspotenziale mit
-! (Nord-)Eifel
-! Grünmetropole
-! ….
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5
Positionierung indeland
- Aufbau der Wertepyramide Phönix
a. d. Asche
Renaissance
sich neu erfinden
Bewegung
schöpferisch
spannend
Dynamik
Börde
gestaltete
Landschaft
3.
Differenzierungswerte
Strukturwandel
FuT Zuckerrüben &Kohle
2.
aufgeweckt/clever
pragmatisch
Spannungsverhältnis/-bogen
heimatverbunden
strebsam, fleißig
feierfreudig
bodenständig traditionsbewußt
unverbindlich
bescheiden
geradlinig/prinzipientreu
gemeinschaftsorientiert
•!
•!
•!
Kernwerte
1.
Substanzwerte
Substanzwerte: Grundlage des Selbstverständnisses („tragend“ und „solide“), allgemeiner, nicht unbedingt alleinstellend
Kernwerte: identitätsbildend, durchaus besonders, erzeugen positive Assoziationen (=Tonlage der Kommunikation)
Differenzierungswerte: erzeugen Einzigartigkeit, machen neugierig
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6
69
Was zu tun ist
Zeittafel Tourismus im indeland!
!! 2030: Ende Tagebau inden
!! 2015-2028: Destinationsentwicklung
!! 2015-2016: Grundlagen erarbeiten
!! Ziel bis 2020:
Infrastrukturplanung und Kommunikation:
das indeland ist eine attraktive Naherholungsregion
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7
Was braucht eine Destination
Eine Destination (=Zielgebiet von Ausflüglern und
Übernachtungsgästen) braucht:!
!!
Besuchsgrund (-gründe): mindestens einen
Alleinstellung; komparativer Vorteil etc.
!!
Bleibegründe: möglichst viele
Attraktionen; Landschaft etc.
!!
Bleibeorte
engerer touristischer Leistungsbereich: Essen, Trinken, Schlafen
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Was ist eine Destination
Das System Destination
natürliche
Umwelt
ökonomische
Umwelt
Hotels/
Gastronomie
andere touristische
Anbieter
Nachfrager/
Märkte
etc.
Koordination/
Tourismusorganisation
Gewerbe
Infrastruktur
touristische
Attraktion
gesellschaftliche
Umwelt
politische
Umwelt
Quelle: Management von Destinationen (2008), Bieger, T.,S. 61
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Elemente der Destination
Ausbau mittelfristig
erforderlich
Einheimische
Tourismusbewusstsein
zu entwickeln
lokale Ebene vorhanden;
regionale Ebene
wird entwickelt
Tourismus
wirtschaft
DMO
Destination
weitere Zugänge schaffen
(zB Rad; Wandern)
Ausbau erforderlich
Attraktionen
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Landschaft
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Sämtliche von PROJECT M erarbeiteten Inhalte, Konzepte und sonstige Werke bleiben
geistiges Eigentum von PROJECT M. Sämtliche Nutzungsrechte erbrachter Leistungen
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Pressebericht
Di, 2. Jun. 2015
Dürener Nachrichten und Jülicher Zeitung
Lokales / Seite 20
Neue Impulse für die Zukunft des Indelands
Strukturwandel gestalten: Im Dürener Kreishaus tauschen sich Vertreter aus Wirtschaft,
Politik und Verwaltung und Bürger über Ideen aus
Kreis Düren. Beim dritten „Zukunftslabor Indeland“ haben 150 Vertreter aus Wirtschaft,
Politik und Verwaltung sowie interessierte
Bürger über das Indeland als Modellraum
mit vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten diskutiert. Eingeladen hatten die Entwicklungsgesellschaft Indeland, die Innovationsregion
Rheinisches Revier und die Aachener Stiftung
Kathy Beys.
Indeland-Geschäftsführer Jens Bröker betonte:
„Das Indeland ist unsere Heimat, die ebenso von der Bergbautradition geformt ist wie von einer einzigartigen modernen Wissenschaftslandschaft. Wir sorgen vor: Schon während des Bergbaus für die Zeit
danach – durch die ökologisch wertvolle und attraktive Rekultivierung der Landschaft ebenso wie durch die
Sicherung zukunftsfähiger Arbeitsplätze und lebenswerter Orte.“
Die Veranstaltungsreihe bildet eine Plattform für die Diskussion von Ideen im Rahmen des Projektes „Strukturentwicklung Indeland“, das von der EU und dem Land NRW gefördert wird. Projektleiterin Kyra Pfeil zog
ein positives Fazit: „Unser Ziel ist es, das Indeland fit für die Zukunft zu machen, um den Menschen in der
Region ein attraktives Arbeits-, Wohn- und Lebensumfeld zu schaffen. Das Förderprojekt hat dazu einen
wichtigen Beitrag geleistet.“
Das mittlerweile dritte Zukunftslabor knüpft nahtlos an die Erfahrungen und Erkenntnisse aus den Foren in
den vergangenen Jahren an und brachte neue Impulse hervor. In seinem Vortrag „Auf Erfolge zurückblicken,
Fortschritt(e) gestalten“ zeigte Regionalplaner Dr. Rolf Kuhn auf, dass es auch in Deutschland gute Beispiele
für gelungenen Strukturwandel gibt. „Es bedarf großer Anstrengungen und Weitsicht, eine bergbauliche
Landschaft zu verwandeln. Im Lausitzer Seenland scheint das zu gelingen, durch Erhalt und Neunutzung
industrieller Objekte sowie das Hinzufügen neuer Architekturqualität.
Die Teilnehmer beschäftigten sich nach den Vorträgen in vier Workshops mit regional bedeutsamen Schwerpunktthemen. Das Spektrum reichte von Fragen des Technologietransfers über Gewerbeflächen bis zu moderner Bauwirtschaft und Tourismus. Joachim Diehl, Geschäftsführer der Innovationsregion Rheinisches Revier, hob hervor, dass „interkommunale Entwicklung und Qualifizierung von Gewerbe- und Industrieflächen
einen wesentlichen Beitrag zur Gestaltung des Strukturwandels darstellen“.
73
Impressionen
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Impressum
Kontakt
Entwicklungsgesellschaft
indeland GmbH
Geschäftsführer:
Jens Bröker
Projektleiterin „Strukturentwicklung indeland“:
Kyra Pfeil
Ansprechpartner:
Andreas Bräuer
Bismarckstr. 16
52351 Düren
Fon: 02421 22-1509
Fax:
02421 22-181513
[email protected]
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Druck:
Entwicklungsgesellschaft
indeland GmbH
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