Kesb»-Haus an der Waffenplatzstrasse sorgt wieder

GZA/PP 8048 Zürich
81. Jahrgang
Donnerstag, 5. November 2015
Nr. 45
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch
«Kesb»-Haus an der Waffenplatzstrasse
sorgt wieder für Schlagzeilen
Das von der «Kesb» gegen
den Willen der langjährigen
Besitzerin Irma Bättig an
den Meistbietenden verkaufte Haus wird momentan komplett saniert – dies
ohne öffentliche Ausschreibung im Tagblatt.
Stand den Medien Red und Antwort: Regine Hoffmann, Leiterin der vier
Kontakt- und Anlaufstellen für Drogenabhängige. Sie hat ihr Büro in der
Selnau, direkt über der dortigen Kontakt- und Anlaufstelle (K&A).
ls.
Pionierrolle in der Drogenpolitik
Die Stadt Zürich betreibt
vier Kontakt- und Anlaufstellen für Drogenabhängige. Zwei der Orte, wo
Süchtige ihren selbst mitgebrachten Stoff konsumieren
können, befinden sich im
Kreis 2: an der Selnaustrasse 27 und an der
Allmendstrasse 1.
Diese Woche begeht die Stadt Zürich
ein besonderes Jubiläum. Denn seit
25 Jahren gibt’s in Zürich Räumlichkeiten, wo Süchtige ihren selbst mitgebrachten Stoff konsumieren können. Am 2. Dezember 1990 sagte die
Zürcher Stimmbevölkerung Ja zum
Gemeindebeschluss mit dem aus
heutiger Sicht leicht sperrigen Titel
«Sozialhilfe an Suchtmittelabhängige,
psychisch Behinderte und sozial Auffällige in Not». Der Beschluss markierte die offizielle Wende der städti-
schen Drogenpolitik, weg von der unmenschlichen offenen Drogenszene
hin zu «Fixerstübli» oder den heute
Kontakt- und Anlaufstellen (K&A) genannten Orte. Zwei der täglich geöffneten K&A befinden sich im Kreis 2,
wie Abteilungsleiterin Regine Hoffmann an einem Medienrundgang
ausführte. Sie selbst hat ihr Büro im
Stockwerk über dem K&A an der
Selnaustrasse 27. «So verliere ich nie
die Bodenhaftung und den Bezug zu
den Klienten» sagt sie gegenüber
«Zürich 2». Die Kontakt- und Anlaufstellen werden jeden Tag von rund
800 Drogensüchtigen aufgesucht. Damit werde viel für die Stadtverträglichkeit getan, betonte Stadtrat Raphael Golta vor den Medien. So sei
der Konsum von harten Drogen wie
Heroin oder Kokain (Base, Crack) aus
der Öffentlichkeit verschwunden.
Klar sei, dass in der Umgebung der
K&A niemand über deren Anwesenheit juble. «Doch wir schauen täglich,
dass kein Abfall herumliegt vor den
Anlaufstellen», ergänzt Regine Hoffmann. (ls.)
Artikel Seite 6
Das altehrwürdige Mehrfamilienhaus
an der Waffenplatzstrasse 88 kommt
nicht zur Ruhe. Zuerst wurde das
Jugendstil-Gebäude von der «Kesb»
gegen den Willen der Besitzerin Irma
Bättig an den Meistbietenden verkauft. Dann wurde es in einer für die
Nachbarschaft nicht nachvollziehbaren Aktion von der Polizei geräumt.
Und nun wird es einer kompletten
Grosssanierung unterzogen, die auch
die Fassadenisolation umfasst. Trotzdem bewilligte die Stadt das Baugesuch im sogenannten Anzeigeverfahren. Dies bedeutet, dass die Nachbarschaft erst vom Ansinnen erfuhr, als
Seit Neustem ist das Haus an der Waffenplatzstrasse 88 im Internet auf
«Google Street View» verpixelt – warum wohl?
Foto: Lisa Maire
kürzlich mit Pressluftarbeiten begonnen wurde. Auch wenn die Städtische Bauverordnung Baubewilligungen im Schnellverfahren zulässt, ist
das Vorgehen zumindest unsensibel,
wenn nicht gar dreist. Stutzig wird
zudem, wer «Google Street View»
konsultiert. Denn seit wenigen Tagen
ist das Gebäude verpixelt. Das ist auf
besonderen Wunsch möglich, wie es
von Google heisst. Für die Nachbarschaft heisst dies, dass man so den
Vorher-/Nachherzustand verschleiern
wolle. So oder so verblasst das Anliegen der ehemaligen Besitzerin Irma
Bättig immer mehr, das Haus in ihrem Sinn und ihrer Lebenshaltung
weiter bestehen zu lassen. (ls.)
Adliswil zerrt Mieterin vor Gericht
Die Adliswiler Mieterin und AHVRentnerin A.B. (Name der Red. bekannt) ist verzweifelt, weil die Stadt
Adliswil sie vor Gericht gezerrt hat.
Sie soll aus einem Haus an der Zürichstrasse (siehe Foto) ausziehen,
obwohl dessen Tage gezählt sind.
Grund: Die Häuser werden abgerissen, wenn der Entscheid zur Neuüberbauung des Stadthausareals gefallen ist. Dass die Stadt jede Geduld
verloren hat, zeigt die Strafe von täglich 500 Franken, wenn die Mietern
A.B.
dem
Ausweisungsbegehren
nicht fristgerecht nachkommt. Nun
nimmt Stadtpräsident Harald Huber
Stellung zum Vorfall und sagt, wann
er mit dem Abriss rechnet (ls.)
S. 5
Die Häuser an der Zürichstrasse 1 und 3.
Archivfoto: ls.
Happy End für Scotty & Co.
Ein Angriff auf die Lachmuskeln
Interview mit Thomas Heiniger
Die «Zürich 2»-Geschichte über das vom Ruderclub Zürich
aufgenommene und daheim vermisste Kätzchen machte die
Runde. Nun hat sich Scotty wieder eingelebt bei den Besitzern. Ein hübsches Happy End.
Seite 3
Das Theater Leimbach unternimmt einen Angriff auf die
Lachmuskeln der Zuschauerinnen und Zuschauer: Das Stück
«Gäld oder Liebi» erwies sich an den ersten Vorstellungen als
Publikumsrenner. Es läuft noch bis 14. November.
Seite 5
Bald können im Kanton die ersten Ärzte die Daten ihrer Patienten elektronisch abrufen. Dies vermindere Risiken und
erhöhe die Sicherheit, erklärt der in Adliswil wohnende Gesundheitsdirektor Thomas Heiniger.
Seite 16
2
Stadt Zürich
Nr. 45
5. November 2015
AKTUELL
Comedy Stars feiern Weihnachten
«Comedy Christmas – Die
etwas andere Weihnachtsshow» kommt zurück auf
die Bühne der Maag-Halle.
Ein Abend lang Spass ist
garantiert.
Orchestrales Spektakel im epischen Zelda-Universum.
Foto: zvg.
Bombastische Symphonie
Die Konzertreihe «The Legend of Zelda: Symphony of
the Goddesses» kommt mit
90-köpfigem Orchester und
Chor sowie einer Grossbildleinwand ins Hallenstadion.
Mit mehr als 60 Millionen verkauften
Spielen gilt «The Legend of Zelda»
als die erfolgreichste Action-Videospielreihe der Welt. Seit fast 30 Jahren begeistert Nintendo mit Zelda
Millionen Fans. In der dritten Auflage
der populären Konzertreihe mit dem
Titel «Master Quest» werden sowohl
bekannte als auch neue Stücke aus
den Zelda-Spielen zu hören sein. So
können Fans der Videospielserie die
schönsten Momente noch einmal in
neuer, musikalischer Form feiern.
Auf sie wartet ein multimediales Fest.
Der Name «Symphonie der Göttinnen» bezieht sich nicht nur auf
das Konzertprogramm, sondern auch
Wettbewerb
Lokalinfo verlost 3x 2 Tickets für
«The Legend of Zelda» am 21.
November im Hallenstadion. Wer
mitmachen will, schickt bis 2. November ein E-Mail mit Betreffzeile «Zelda» und vollständigem Absender an:
[email protected]
Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen.
auf die Symphonie in vier Sätzen, die
die klassischen Geschichten von «The
Legend of Zelda» erzählt. Begleitet
wird das Ganze von fantastischen
Videospielsequenzen aus der Kultspiel-Reihe auf Grossleinwand. Fans
steht ein bombastisches, orchestrales
Abenteuer im epischen Zelda-Universum bevor. (pd./mai.)
Samstag, 21. November, 20 Uhr, Hallenstadion. www.ticketcorner.ch.
Foto: zvg.
Am 12. November findet im Universitätsspital Zürich ein Mini-Symposium
zum Thema «Personalisierte Therapie
und Förderung der Immunabwehr bei
Lungenkrebs». Dabei werden Beispiele
aus dem Zentrum für Lungen- und
Thoraxonkologie am Universitätsspital
aufgeführt.
Noch vor zehn Jahren wurden alle
Lungenkrebsarten mit ähnlichen Kombinations-Chemotherapien behandelt,
ohne wesentlichen Unterschied bezüglich des Überlebens. In der modernen,
personalisierten Medizin wird Lungenkrebs zunehmend individualisiert, auf
den einzelnen Patienten zugeschnitten,
behandelt. Aktuell kann man den Tu-
Publireportage
ANZEIGEN
Ein Paradies für Weinliebhaber
Während zweier Wochen macht die
Expovina Zürich zur Schweizer Weinmetropole schlechthin. Präsentiert
werden Weine aus allen bedeutenden
Anbaugebieten von sechs Kontinenten. Dominiert wird das Angebot an
den rund 170 Ständen von Schweizer
Weinen. Beeindruckend ist allerdings
auch der Auftritt von Italien, Spanien, Frankreich, Österreich und der
Neuen Welt. «Mit rund 70 000 erwarteten Besucherinnen und Besuchern
ist die Expovina die grösste Publikums-Weinmesse Europas», sagt
Bruno Sauter, Präsident der Expo-
21. November bis 31. Dezember, MaagHalle, Hardstrasse 219, 8005 Zürich.
Dienstag bis Samstag 19.45 Uhr, Sonntag
15 Uhr. Dauer der Vorstellung 160 Min.,
inkl. Pause. Tickets: www.ticketcorner.ch.
Walter Andreas Müller in einer seiner imitatorischen Paraderollen im
Spektakel «Comedy Christmas.
Foto: zvg.
Wettbewerb
Lokalinfo verlost 5x 2 Tickets (Bons
für ein Vorstellungsdatum nach
Wahl) für «Comedy Christmas» in
der Maag-Halle. Wer mitmachen
und mitlachen will, schickt bis 2.
November ein E-Mail mit Betreffzeile «Comedy Christmas» und vollständiger Adresse an:
[email protected]
oder eine Postkarte an:
Lokalinfo AG
Wettbewerb «Comedy»
Buckhauserstrasse 11
8048 Zürich
Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen.
Immunabwehr bei Lungenkrebs fördern
Zwölf Schiffe beim Bürkliplatz laden zum Degustieren ein.
Noch bis zum 12. November
bieten 120 Produzenten
und Weinfachhändler an
Bord von 12 ZürichseeSchiffen beim Bürkliplatz
weit über 4000 Weine aus
22 Ländern zur Degustation
an. Die Expovina öffnete
zum 62. Mal ihre Tore.
Swisspäck, die Autoren und Gastgeber der weihnachtlichen Comedyshow, haben sich nach 2011 und
2013 wieder ins Zeug gelegt und
zünden zusammen mit ihren Freunden Helga Schneider, «Lapsus» und
Walter Andreas Müller sowie vier
Tänzerinnen und Sängerinnen ein
aufwendiges musikalisch-komödiantisches Feuerwerk. Dabei entführen
sie das Publikum in eine winterliche
Traumlandschaft.
Swisspäck swingen zusammen
mit ihrer Band das Haus, Helga
Schneider trimmt sich für Weihnachten fit und sagt dem körperlichen Verfallsprozess satirisch den
Kampf an. Bei «Lapsus» sorgen
Theo Hitzig und sein Assistent Bruno für einen reibungslosen Ablauf
des Weihnachtsfests, und Walter Andreas Müller überrascht mit politischen Weltgrössen und Stars aus
dem Showbusiness. Man darf sich
freuen auf Weihnachten mit Angela
Merkel, Sepp Blatter, Christoph Blocher, Trudi Gerster und den Stars
der Schweizer Comedy-Szene. Man
darf sich freuen auf eine grosse Bescherung. (pd./mai.)
vina. «Der ausserordentliche Austragungsort auf den zwölf speziell eingerichteten Weinschiffen am Ufer des
Zürichsees schafft ein unvergleichliches Klima der Begegnung, der Entdeckung und des Austauschs, für
Laien gleichermassen wie für Weinkenner.» Seit 20 Jahren bietet die Expovina im WeinForum vertiefte Informationen mit Seminaren, Degustationen und Präsentationen. Das WeinForum wird erstmals auf dem Eventschiff LS Stäfa ausgetragen.
Zudem laden verschiedene Restaurants zu kulinarischen Erlebnissen: Die Trattoria Italiana auf der
«Wädenswil» mit italienischer Küche,
das Seerestaurant Rosenstadt mit
feinsten Schweizer Fisch- und
Fleischgerichten und das Fondueund Racletteschiff Panta Rhei mit Käsemischungen, die nach altem Hausrezept hergestellt werden. (pd.)
Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 13
bis 21 Uhr (Kassaschluss 20.30 Uhr),
Sonntag 11 bis 19 Uhr (Kassaschluss
18.30 Uhr). Restaurants: 11.30 bis 24 Uhr
(Sonntag 11 bis 21 Uhr).
Dr. med. Alessandra Curioni-Fontecedro, Oberärztin Klinik für Onkologie (links) und Prof. Dr. Isabelle
Schmitt-Opitz, Leitende Ärztin Thoraxchirurgie Unispital Zürich.
zvg.
Publireportage
mor bis auf die molekulare Ebene charakterisieren, um eine gezielte Therapieentscheidung zu treffen. Ein weiterer Weg, den Lungenkrebs zu behandeln, ist, den Einfluss des Tumors auf
das körpereigene Immunsystem durch
neue Medikamente zu bekämpfen. Für
beide Therapieformen steht eine ausreichende Gewebegewinnung an erster
Stelle. Hierfür und für die TherapieEntscheidung ist eine gut koordinierte
Zusammenarbeit von Thoraxchirurgen, Onkologen, Pneumologen, Radioonkologen und Pathologen notwendig.
(pd./pm.)
12. November, 18.30 Uhr. Infos und Anmeldung: www.lungenkrebsstiftung.ch.
Zürich 2
AKTUELL
Nr. 45
5. November 2015
3
AUF EIN
WORT
IN KÜRZE
Strategien 2035
Im März hat der Stadtrat die zentralen Herausforderungen der
nächsten 20 Jahre in den «Strategien Zürich 2035» zusammengefasst. Nun wurden sechs Schwerpunkte definiert. Der Stadtrat fokussiert seine Aktivitäten demnach auf die Themen Tagesschulen, Veloinfrastruktur, Industrieund Gewerbewerkplatz, preisgünstige Wohnungen, Nachtleben
und Kinderbetreuung.
Philippa Schmidt
Da hat mir meine Mutter Annemarie Schmidt-Pfister mit ihrer
Kolumne «Keine Zeit?» («Zürich
West» vom 29. Oktober) etwas
Schönes eingebrockt. Das nächste Mal, wenn ich eine Terminanfrage aus Zeitgründen absagen
muss, werde ich gesagt bekommen: «Hören Sie auf Ihre Mutter,
Lohnstruktur
Gemäss der Schweizerischen
Lohnstrukturerhebung
beträgt
der Medianlohn der in der Stadt
Zürich Beschäftigten 7696 Franken pro Monat. Die Ausbildung
ist massgebend. Der mittlere
Lohn von Hochschulabsolventen
beträgt 10 396 Franken, bei jenen
ohne abgeschlossene Ausbildung
liegt er bei 4693 Franken. Unterschiede sind zwischen Branchen
sowie Geschlecht und Herkunft
der Arbeiter ersichtlich.
Amtshaus Walche
Das 1932 gebaute Amtshaus Walche am Neumühlequai wird ab
2019 und bis voraussichtlich
2021 umfassend saniert. Der
Stadtrat hat einen entsprechenden Projektierungskredit von 5,6
Millionen Franken bewilligt.
Keine Zeit
Sohn Pablo und Katze Scotty sind wieder glücklich vereint.
Scotty ist wieder zu Hause – endlich!
Die «Zürich 2»-Geschichte
über das vom Ruderclub
Zürich aufgenommene
und daheim vermisste
Kätzchen machte die Runde. Nun hat sich Scotty
wieder eingelebt bei den
Besitzern. Ein Happy End.
Lorenz Steinmann
Kantonsrat
Der FDP-Politiker und Gemeinderat Marc Bourgeois wird Ende
November die Nachfolge von Parteikollegin Regine Sauter im Kantonsrat antreten. Regine Sauter
wurde kürzlich in den Nationalrat gewählt und tritt deshalb aus
dem kantonalen Parlament zurück. Marc Bourgeois’ Ersatz im
Gemeinderat wird Alexander
Brunner.
Klinik Susenberg
Dr. Christel Nigg ist neue Chefärztin und Vorsitzende der Geschäftsleitung in der Klinik Susenberg. Sie amtete bisher als leitende Ärztin und tritt die Nachfolge von Dr. Nic Zerkiebel an,
der per Ende Oktober als Chefarzt Innere Medizin zum Spital
Bülach wechselte.
Foto: zvg.
Scotty, das ausgebüxte Kätzchen, das
für Schlagzeilen sorgte, ist heute wieder nicht zu Hause. Doch schlicht
und einfach deshalb, weil es wie jeden Tag im Rieterpark herumstreift,
erzählt das Besitzerpaar Angela Boscardini und Mario Wild schmunzelnd. Sie wohnen an der Waffenplatzstrasse in einer Genossenschaft,
der hintere Teil des Hauses ist gegen
den ruhigen Moränenhügel gerichtet,
der grüne Rieterpark ist nicht weit
entfernt. Eine ideale Lage, um eine
Katze zu halten, die auch raus darf.
Erfolglose Suchaktion
Entspannt berichten die beiden, wie
verzweifelt sie waren, als sie im August aus ihren Ferien nach Hause kamen. Denn Scotty, ihre Katze, war
unauffindbar, obwohl der beauftragte
Nachbar sich alle Mühe gegeben hatte, das Kätzchen in der Abwesenheit
So sah der Aushang im Quartier
aus, der schliesslich zum Happy
End führte.
Archivfoto: ls.
zu umsorgen. Natürlich war auch der
siebenjährige Sohn Pablo untröstlich.
Sofort wurde eine Suchaktion gestartet, doch weil der kaum einjährige
Kater (noch) nicht gechipt war, blieb
diese vorerst ohne Erfolg.
«Zürich 2»-Leser erinnern sich:
Ein Mitglied des Ruderclubs Zürich
nahm das Kätzli nach Hause, nachdem sich dieses eine Woche lang im
Klubhaus einquartiert hatte.
Dann setzte das Mitglied alle Hebel in Bewegung, damit sich die Besitzer melden. Plakate, Nachfragen
bei der Polizei, im Tierspital und in
speziellen Tierforen im Internet. «Zürich 2» nahm das Thema auf, denn
ein Plakätli «Katze gefunden» ist um
einiges spezieller als «Kätzli gesucht». Eine Nachbarin von Angela
Boscardini und Mario Wild setzte
dann das Puzzle zusammen ... und
dann ging alles ganz schnell. «Ich
war ganz aufgewühlt, und wir fuhren
noch am gleichen Tag nach Uster. Es
war ein wunderbares Gefühl, als wir
Scotty wieder in Empfang nehmen
konnten», sagt Angela Boscardini gerührt. Mittlerweile habe sich ein
freundschaftliches Verhältnis ergeben
zu Beat und Regula Soller, die temporär das obdachlose Kätzli so liebevoll
pflegten.
Jetzt gechipt
Fahren Angela Boscardini, Mario
Wild und der gemeinsame Sohn Pablo wieder einmal in die Ferien, kann
Scotty künftig bei Herr und Frau
Soller Ferien machen. Und übrigens:
Scotty ist nun gechipt. Ein Tierarzt
oder die Polizei kann nun sofort die
Besitzer eruieren. Und wenn Scotty
in den Ferien im Zürcher Oberland
weilt, geht Regula Soller mit ihm nur
mit einer speziellen Katzenleine spazieren. Sicher ist sicher.
KAMILS KOLUMNE
Gesundheitspreis
Am 18. März wird zum zehnten
Mal im Auftrag der Gesundheitsdirektion der «Zürcher Preis für
Gesundheitsförderung im Betrieb» verliehen. Der Preis zeichnet Unternehmen im Kanton Zürich aus, die Gesundheitsförderung im Betrieb beispielhaft umsetzen. Die Bewerbungsfrist läuft
noch bis 15. Januar.
Kunsthaus Zürich
Vom 30. Oktober bis zum 7. Februar zeigt das Kunsthaus die
Ausstellung «Tomi Ungerer. INCOGNITO». Dabei werden über
170 mehrheitlich unveröffentlichte Collagen, Zeichnungen und
Plastiken des 1931 in Strasbourg
geborenen Illustrators und Autors Tomi Ungerer ausgestellt.
Die ungesunde Wurst
und der erkaufte Sex
Kamil Krejci
Der
Weltgesundheitsorganisation
(WHO) scheint es nicht Wurst zu
sein, was wir essen. Erst wird davor
gewarnt, dass der regelmässige Verzehr von verarbeitetem Fleisch das
Risiko für Darmkrebs erhöhe, dann
heisst es, rotes Fleisch sei generell
krebserregend. Nach Meldungen
über Proteste und Verunsicherungen
der karnivoren Zweibeiner präzisiert die WHO, dass sie keinen Verzicht auf Wurst und Schinken verlange. Die Schweizer Fleischwirtschaft lässt umgehend verlauten, sie
sei sowieso dagegen, dass jeder
Mensch täglich Landjäger verspeise.
Wenn es um Fleisch geht, scheint
die Welt aus den Fugen zu sein. Die
Zeitschrift «Playboy» will künftig
auch
keines
mehr zeigen.
Ob an Filmfestspielen
oder im Internet,
überall
gäbe es mehr
Fleisch zu sehen, als man
je
drucken
könnte.
Ich
denke
wehKamil Krejci. zvg. mütig an meine Jugend zurück. Zu Filmfestspielen hatten wir
keinen Zutritt, und das Internet gab
es nicht, darum sammelten wir Altpapier. So viele «Playboy»-Magazine
wie damals habe ich nie wieder gesehen.
Die heutige Jugend scheint andere Vorlieben zu haben. Aus Genfer
Bordellen zum Beispiel ist zu vernehmen, dass immer öfter 16- bis
18-Jährige Sex bei Prostituierten
suchten. Mindestens ein Viertel der
Kunden seien minderjährige Kunden, in der Ferienzeit noch mehr.
Den Grund dafür sehen Experten
darin, dass junge Männer unrealistische Erwartungen und falsche Vorstellungen von Sexualität hätten.
Vielleicht sind unrealistische Erwartungen und falsche Vorstellungen der Grund allen Übels. Vielleicht
sollte die WHO nicht beinahe täglich
neue Gefahren heraufbeschwören.
Vielleicht sollten Angegriffene nicht
immer gleich zynisch zurückschlagen. Vielleicht sollte sich der «Playboy» zum neuen Konzept auch einen
neuen Namen zulegen. Und vielleicht sollte die Jugend mehr Jugend
sein dürfen, bevor sie in die Maschinerie der Erwachsenen gepresst
wird.
Kamil Krejci ist Schauspieler, Autor und
Regisseur. Er schreibt in jeder Ausgabe
des «Zürich 2».
nehmen Sie sich die Zeit!»
Tatsächlich ist es die Krankheit meiner Generation, dass wir
nie Zeit haben. Wir hetzen von
Termin
zu
Termin,
der
Supermarktsalat wird mittags
vor dem Bildschirm verdrückt,
und das Sportprogramm muss
abends auch noch reinpassen,
vom Haushalt ganz zu schweigen. Der Kaffee wird «to go» getrunken und der Kontakt mit
Freunden grösstenteils virtuell
aufrechterhalten – das geht nämlich auch von unterwegs.
Ganz besonders unter Zeitmangel leiden oft die Mamis und
Papis, die zwischen Meeting und
Kuchenbacken für den Kindergeburtstag zerrieben werden. Das
alles nur auf diejenigen zu schieben, die keine Zeit haben, ist
aber zu kurzsichtig, denn oft stecken Ansprüche anderer dahinter: Seien es die Arbeitgeber, die
Gesellschaft oder gerade auch
das soziale Umfeld – wie viel unnütze Zeit verplempern wir Frauen, um einem überhöhten Schönheitsideal nachzujagen? Oft wollen wir zu perfekt sein und gestehen kleine Makel weder anderen
noch uns selbst zu.
Gerade deswegen sollte man
gelegentlich einfach einmal Nein
sagen und sich den schönen Dingen des Lebens widmen, sei es
der Familie, dem Partner, einem
Hobby oder dem entspannenden
Nichtstun – auch wenns schwerfällt. Ich habe es letztes Wochenende ausprobiert und bin ganz
privat – zum Stöbern und Geniessen – zur Frankfurter Buchmesse
gefahren. Auch Rüdiger Safranskis Buch «Zeit» gab es da übrigens zu entdecken.
Ich habe mir vorgenommen,
mir die Zeit zu nehmen, dieses
Buch zu lesen. Doch vor meinem
Frankfurt-Besuch kam ich dann
doch
unter
Termindruck,
schliesslich wollte ich den Kindern meiner Freundin, bei der
ich übernachtet habe, ein echt
-schweizerisches Geschenk mitbringen. Vielleicht die erste eigene Armbanduhr?
In eigener Sache
Die Ausgabe vom 29. Oktober 2015
der Lokal- und Quartierzeitungen der
Lokalinfo AG – «Zürich 2», «Zürich
West», «Zürich Nord», «Züriberg»
und «Küsnachter» – wurden erst am
Freitag, 30. Oktober 2015, in die
Briefkästen verteilt. Der Fehler dieser
Verspätung lag bei der Post, die die
Zeitungen am Mittwoch nicht bei der
Druckerei abgeholt hat. Für die verspätete Verteilung bitten wir um Verständnis. Übrigens: Die aktuellen Lokalinfo-Ausgaben sind jeweils am
Mittwoch ab 13 Uhr auf www.lokalinfo.ch abrufbar. Verlag Lokalinfo AG
4
Stadt Zürich
Nr. 45
Masslos oder
effizient?
KANTONALE ABSTIMMUNG LIMMATTALBAHN
Kontra: Masslose Limmattalbahn
Am 22. November wird
über die Limmattalbahn abgestimmt. Alle kantonalen
Parteien ausser der SVP
befürworten das Projekt.
Immer mehr Leute wohnen oder arbeiten im Limmattal. Dadurch steigt
die Verkehrsbelastung. Die Kantone
Zürich und Aargau planen deshalb
gemeinsam eine umfassende Verkehrslösung. Die Limmattalbahn
(LTB) soll ab Ende 2022 die aufstrebende Region entlasten. Hinzu kommen Anpassungen am Strassennetz.
Der Kanton Aargau hat seinen Beitrag bereits genehmigt. Auf den Kanton Zürich entfallen 510,3 Millionen
Franken für die LTB plus 136,3 Millionen für das Strassennetz. Der
Bund übernimmt 35 Prozent der Kosten der ersten Etappe und aller Voraussicht nach auch für die zweite
Etappe der LTB. Gegen die Staatsbeiträge des Kantons Zürich wurde das
Volksreferendum ergriffen, weshalb
es zur Abstimmung kommt.
Der Regierungsrat des Kantons
Zürich und eine Mehrheit des Kantonsrats sind überzeugt, dass das
Limmattal eine effiziente Verkehrslösung braucht, denn die Infrastruktur
ist stark ausgelastet. Eine Minderheit
bezeichnet die Limmattalbahn als
«masslos». Sie argumentiert, dass die
Limmattaler Bevölkerung das überbordende Wachstum satthat, und
mehr Ruhe, Lebens- und Umweltqualität will. «Diese Bahn ist von der Bevölkerung unerwünscht, unnötig, teuer und gefährlich.» Zudem befürchtet
das Referendumskomitee wegen der
hohen Kosten eine zusätzliche Überlastung des kantonalen Finanzplans.
Die SVP des Kantons Zürich ist
gegen das Projekt, die AL hat Stimmfreigabe beschlossen. Alle anderen
Kantonalparteien sind für den Bau
der Limmattalbahn. Dasselbe gilt für
die Verbände der Wirtschaft.
Pro: Künftigen Verkehr auffangen
will, setzt auf quantitatives MengenWachstum. Ich und das Nein-Komitee
wollen Qualität im Wachstum ohne
Dichtestress.
Pia Meier
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AKTUELL
5. November 2015
Hans Diem, die Kosten für die Limmattalbahn (LTB) betragen insgesamt 755 Millionen Franken. Was meinen Sie dazu?
Bezeichnend ist: Auf dem Stimmzettel steht kein Betrag, sondern: Beschluss des Kantonsrats über die Bewilligung von Staatsbeiträgen für den
Bau der LTB sowie für ergänzende
Massnahmen
am
Strassennetz
(30.3.2015). Erste und zweite Etappe
der Limmattalbahn kosten 755 Millionen Franken, dazu die Strassenanpassungen von 136 Millionen
Franken – und man vergisst dabei
(bewusst?) den Betrag von weiteren
169 Millionen Franken für «Drittprojekte», die im Zuge der Realisierung
der LTB für unmittelbar notwendige
Ergänzungen in den Gemeinden Dietikon und Schlieren (die Stadt Zürich
konnte noch nicht erfasst werden wegen fehlender Planung) notwendig
sind. Fazit ist, dass das ganze Projekt
Steuergelder (!) von insgesamt ungefähr 1 060 000 000 Franken benötigt.
Man gibt aus, was noch nicht erwirtschaftet ist. Folgerichtig müssen die
Steuern auf Stufe Bund, Kantone und
Gemeinden erhöht (!) werden, oder
Sparpakete mit Abbau bei Sozialleistungen, Bildung, Gesundheit und anderem werden notwendig. Es wird in
jedem Fall schmerzhaft !
Die einen sagen, die LTB erhöhe die Lebensqualität, die anderen sagen, dies
sei nicht der Fall, weil sie weiteres
Wachstum im Limmattal verursacht. Welche Meinung vertreten Sie?
Wer morgen eine Schweiz mit über
10 000 000 Einwohnern und einem
Ausländeranteil von über 30 Prozent
Führt das Bahnprojekt zu einem Verkehrskollaps? Oder fördert es das Umsteigen, beziehungsweise entlastet es
Schiene und Strasse von Zürich nach Baden?
Pendeln ist kein Menschenrecht. Die
Politik muss wieder zur Einsicht gelangen: Wo man arbeitet, soll man
auch wohnen und in diesem Umfeld
die Freizeit ausüben. Egoistisch ist
das Wohnen im fernen Grünen bei
günstigem Steuerfuss, aber dabei eine grosse und teure Verkehrsinfrastruktur fordern, finanziert mit Steuergeldern und Quersubventionen sowie, notabene, Fahrkostenabzug in
der Steuererklärung.
Endhaltstelle in Altstetten : Die Limmattalbahn hält auf der Strasse. Ein Vorteil
oder ein Nachteil ?
In einem sehr begrenzten Raum wie
dem Quartier Altstetten, aber auch
dem Limmattal ist nun einmal kein
unbegrenztes Wachstum des öffentlichen Verkehrs möglich. Am Bahnhof Altstetten kommt sich bereits der
jetzt vorhandene Busverkehr der VBZ
in die Quere. Wir haben das Projekt
«Hermetschloo» als Lösung injiziert,
aber ohne Echo seitens der Politik!
Bei der Limmattalbahn kann man auf
beiden Seiten aussteigen, dafür braucht
es keine Wendeschleife. Vorteil oder
Nachteil ?
Typisch Zürich, die teuerste Sonderbahnlösung. Bei Unfällen können
nicht einmal die Trams der VBZ der
LTB aushelfen. Die Verlegung der
Tramlinie 2 ist gescheitert, und der
Stadtrat hat am 10.12.2014 sein Projekt beerdigt. Das Limmattal lebt
auch ohne Limmattalbahn. Deshalb
am 22. November Nein zur masslosen Limmattalbahn!
(Interview: Pia Meier)
de verbindende Aufgabe und kann somit dazu beitragen, dass sich das Limmattal zu einem städtischen Grossraum mit hoher Lebensqualität entwickelt.
Milan Prenosil, die Kosten für das Bahnprojekt betragen 755 Millionen Franken.
Was meinen Sie dazu?
Der Kredit, über den am 22. November abgestimmt wird, beläuft sich auf
510,3 Millionen Franken und nicht
auf 755 Millionen. Da der Bund einen
beachtlichen Teil der Kosten zurückerstattet, fallen für den Kanton Zürich Kosten von unter 400 Millionen
an. Weitere 136,3 Millionen werden
für die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur eingesetzt.
Erhöht die LTB die Lebensqualität, oder
verursacht sie weiteres Wachstum im
Limmattal?
Ob mit oder ohne LTB, die Region
wird weiterhin wachsen. Die Verdichtung und die Verstädterung werden
voranschreiten. So wird bis zum Jahr
2030 mit einer Arbeitsstellenzunahme
im Limmattal um bis zu einem Drittel
gerechnet. Für die Wohnbevölkerung
wird ein Wachstum um bis zu einem
Sechstel prognostiziert. Im Sog dieser
Entwicklung werden sowohl der
Strassenverkehr (um ungefähr 25 Prozent) als auch der öffentliche Verkehr
(um ungefähr 20 Prozent) zunehmen.
Ganz gleich, wie präzis diese Annahmen sind, die Entwicklung nach oben
ist gegeben und dieser Tatsache muss
proaktiv und konstruktiv entgegengetreten werden: nämlich mit dem Bau
der LTB. Diese ist meiner Meinung
nach kein Wachstumstreiber, sondern
dient dazu, den künftigen Verkehr intelligent aufzufangen, zu verteilen und
die Zentren zu entlasten. Die Bahn hat
zudem eine weit über die Kantonsgrenze Richtung Aargau hinausgehen-
Führt die LTB zu einem Verkehrskollaps?
Oder fördert sie das Umsteigen, beziehungsweise entlastet sie die Strasse?
Die LTB wird auf ihren 13 Kilometer
Länge mit 27 Haltestellen zwischen
Altstetten und Killwangen gezielt die
grossen Wirtschaftsentwicklungsgebiete, aber auch die noch nicht optimiert erschlossenen Räume wie zum
Beispiel Urdorf Nord bedienen. Die
LTB muss als Teil eines einheitlichen
Verkehrskonzepts verstanden werden, das aus drei Elementen besteht:
S-Bahn, LTB und Busse. An fünf Stellen wird die Bahn im Sinn einer
Feinverteilung mit der S-Bahn vernetzt sein. Auf diese Weise werden
die Kapazitäten im Bereich des öffentlichen Verkehrs ausgebaut, die
Strasse entlastet. Zudem fährt die
LTB einen grossen Teil der Strecke
auf einer eigenen Spur, so werden die
anderen Verkehrsträger nicht belastet und können nebeneinander existieren. Ziel ist es, dass die LTB inskünftig bis zu 40 000 Personen täglich befördert.
Endhaltestelle in Altstetten: Die LTB
hält auf der Strasse. Vor- oder Nachteil?
Der Sicherheit der Reisenden ist
grösstes Augenmerk zu schenken,
und dies wird mit den nötigen baulichen und signaltechnischen Massnahmen auch getan werden.
Bei der LTB kann man auf beiden Seiten
aussteigen. Vorteil oder Nachteil?
Die LTB befördert zwei bis drei Mal
mehr Reisende als der Bus. Somit
muss ein effizientes Ein- und Aussteigen gewährleistet werden. Dieser Anforderung ist mit der beidseitigen Erschliessung der Waggons Genüge getan. Durch den Wegfall der Wendeschleifen werden zudem Platz und
Kosten gespart.
(pm.)
AKTUELL
Zürich 2
Nr. 45
5. November 2015
5
Erfolgreiche Premiere von «Gäld oder Liebi»
Das Theater Leimbach unternimmt einen Angriff auf
die Lachmuskeln der Zuschauerinnen und Zuschauer: Das Stück «Gäld oder
Liebi» erwies sich an den
ersten Vorstellungen als
Publikumsrenner.
In den ersten zwei Vorstellungen von
«Gäld oder Liebi» ist das eingetroffen,
was sich jede Theaterbühne wünscht:
Die Leute haben nicht nur extrem viel
gelacht, sondern es gab am Schluss
auch einen tosenden Applaus. Im aufwendig gestalteten Programmheft des
Theaters Leimbach steht nach der Beschreibung des Stücks: «Übrigens
freuen sich die Mitwirkenden über jeden Lacher und am Schluss auf einen
tosenden Applaus.» Genau das ist an
der Premiere am 30. Oktober und
auch an der Vorstellung vom 31. Oktober geschehen. So ein Startwochenende in die neue Theatersaison hat das
Theater Leimbach noch nie erlebt.
Anton kümmern. Bis die vier Frauen
erkennen, dass das Herz wichtiger ist
als Geld, gibt es einige lustige und
turbulente Szenen.
Die Premiere
Auf der Theaterbühne in Leimbach ist Frauenpower angesagt.
Fotos: zvg.
Von Anfang bis jetzt
Schon die Wahl eines Stücks ist entscheidend. In der Vorauswahl im Januar stach der Regisseurin Rita Kälin
und den drei Schauspielern, die ihr jeweils bei der Auswahl behilflich sind,
dieses heitere Stück in die Augen.
Kaum hatten die Proben im Mai begonnen, war Rita Kälins Beweglichkeit
durch einen Unfall für zwei Monate
stark eingeschränkt. Dank der Mithilfe
von allen und einem guten Zusammenhalt konnte die Truppe ohne Unterbruch mit den Proben fortfahren.
Viel Engagement und Eigeninitiative
waren in diesem Jahr zu spüren, so
zum Beispiel von Ramon Schwarz, der
nicht nur die männliche Hauptrolle
brillant spielt, sondern zusätzlich Chef
des Bühnenbaus ist. Er leistet mit seinen vielen Helfern eine grossartige Arbeit. Genauso wie die Maske und die
Requisite. Der Ton wird wieder vom
Lisa (Eveline Dinger) ist bereit für einen Millionär (l.); diese Männer sorgen für viel Aufregung (r.).
coolen Harry Dinger aufbereitet, und
Philipp Bos setzt in diesem Jahr zum
ersten Mal die Schauspieler ins richtige Licht.
Vorlage aus dem Jahr 1953
Uschi Schilling nahm die US-amerikanische Filmkomödie «Wie angelt
man sich einen Millionär» (Originalti-
tel: «How to Marry a Millionaire»)
aus dem Jahr 1953 als Vorlage für
ihr Stück «Gäld oder Liebi». Die Komödie in drei Akten wurde von der
Regisseurin des Theaters Leimbach,
Rita Kälin, ins Zürichdeutsche übersetzt. Vier ausgeflippte junge Frauen
mieten sich von ihren letzten Ersparnissen ein exklusives Appartement in
Adliswil zerrt Mieterin vor Gericht
Frau A.B. (Name der Red.
bekannt) wohnt seit zwei
Jahren in einem der Häuser
an der Zürichstrasse 1
und 3 in Adliswil. Nun hat
die Stadt ein Ausweisungsbegehren gestellt, obwohl
die Häuser frühestens 2017
abgebrochen werden.
Die Adliswiler Mieterin und AHVRentnerin A.B. (Name der Red bekannt) ist verzweifelt, weil die Stadt
Adliswil sie vor Gericht gezerrt hat.
Grund: A.B. will nicht aus ihrer Wohnung an der Zürichstrasse ausziehen,
obwohl sie nur einen befristeten Vertrag hatte. A.B. kontert, jene Häuser
würden sowieso abgerissen, wenn
der Investorenvertrag unter Dach
und Fach ist. Zudem sei es enorm
schwierig, mit zwei Hunden eine andere Wohnung zu finden. «Zürich 2»
hat bei Stadtpräsident Harald Huber
nachgefragt.
Harald Huber, warum wirft die Stadt
Mieter raus und geht deswegen sogar vor
Gericht und stellt ein Ausweisungsbegehren, dessen Nichtbefolgung 500
Franken im Tag kosten soll?
Die Abteilung Liegenschaften wirft
keine Mieter mit laufenden Verträgen
aus Wohnungen. Die Stadt Adliswil
hat die betreffende Wohnung der aktuellen Mieterin Anfang 2013 in einer
Da Rituale wichtig sind, wünschte Rita Kälin hinter der Bühne – wie in jedem Jahr vor der Premiere – viel
Glück mit einem Glücksbringer für
die Hosen- oder Handtasche. In diesem Jahr mit einem Glückskäfer.
In der Ansprache von Daniel Devaud erfuhr das Publikum, dass die
Gegenstände auf den Tischen im Saal
zu verkaufen sind. Die Idee hatte Monika Schwarz, die auch souffliert, zusammen mit Ralf Kälin, einem Schauspieler. Der Erlös aus dem Verkauf
wird jeden Abend an eine andere
wohltätige Institution gespendet.
Dann ging der Vorhang auf und
das Spektakel nahm seinen Lauf.
Nicht nur wegen des gut gewählten
Stücks war das Publikum begeistert,
sondern auch wegen der grossartigen
schauspielerischen Leistungen. Vor
dem Theater und in den Pausen stellte das Küchenteam eine grosse Auswahl an Leckereien, Snacks, Kuchen
und Getränken bereit. Der Schlussapplaus belohnte die Schauspieler
und alle Mitwirkenden für den grossen Aufwand, den sie zuvor hatten.
Hinter der Bühne bedankte sich
nicht nur die Regisseurin bei allen
Schauspielern und Mitwirkenden für
ihre tollen Leistungen, sondern auch
die Präsidentin Eveline Dinger, die in
diesem Jahr die weibliche Hauptrolle
spielt. (e./zh2)
akuten Notsituation (Verlust der Wohnung durch Brandfall) unbürokratisch als befristete Notlösung zur Verfügung gestellt. Mit der betroffenen
Mieterin bestand eine im August
2014 abgeschlossene Erstreckungsvereinbarung mit Endtermin 30. September 2015. In der von der Mieterin
unterzeichneten Erstreckungsvereinbarung ist auch die Konventionalstrafe bei Nichtfreigabe des Mietobjekts
geregelt. Das bereits verlängerte
Mietverhältnis ist also Ende September 2015 regulär ausgelaufen, aber
die Mieterin hat den Auszug aus der
Wohnung verweigert. Dieser Umstand führte, wie auch bei anderen
Mietverhältnissen,
zum
Ausweisungsbegehren.
Wieso wird für so ein Verfahren eine
teure Anwaltskanzlei von der Lavaterstrasse in der Enge engagiert?
Für Mietstreitigkeiten beschäftigt die
Stadt Adliswil keine eigenen Juristen,
sondern zieht solche bei Bedarf fallweise bei.
Laut Auskunft des potenziellen Investors für das Stadthausareal hätte er gar
nichts dagegen, wenn die Mieter bis zuletzt in besagten Häusern bleiben könnten. Wieso also dann die unschöne Eile
und der immense Aufwand der Stadt?
Es ist korrekt, dass der Investor verschiedene Zusagen bezüglich weiterer Nutzung bis zum Baubeginn, z.B.
durch die IG Temporäre Gartenkultur
oder der öffentlichen Parkplätze, ge-
macht hat. Aufgrund der regulär ausgelaufenen Mietverträge kann nicht
von Eile oder speziellem Aufwand
durch die Stadt gesprochen werden.
Die Abteilung Liegenschaften der
Stadt Adliswil hat vorausschauend
und sehr frühzeitig alle Mietparteien
über die bevorstehenden Entwicklungen informiert und entsprechende
Vereinbarungen gesucht und getroffen. Mit über einem Jahr Vorlauf erhielten die Mieter genügend Zeit, um
frühzeitig Lösungen zu finden.
Es macht den Eindruck, wie wenn Adliswil auf dem Stadthausareal Häuser auf
Vorrat abreisst, um die Attraktivität zum
Verkauf zu steigern. Was ist da dran?
Die Gebäude Zürichstrasse 1 und 3
werden nicht durch die Stadt Adliswil
abgerissen. Das aktuelle Landgeschäft, das noch durch den Grossen
Gemeinderat zu genehmigen ist, sieht
den Verkauf eines Teilareals mit den
Gebäuden vor. Das Verfahren zum
Verkauf wurde 2011 initiiert. Es ist
also keine Handlung auf Vorrat, sondern ein sauberes und langfristig
ausgerichtetes Verfahren.
Gehören die Häuser an der Zürichstrasse
1 und 3 denn immer noch der Stadt Adliswil oder sind sie schon verkauft?
Die beiden Liegenschaften Zürichstrasse 1 und 3 befinden sich bis zum
geplanten Verkauf im Eigentum der
Stadt Adliswil.
Wenn die Baueingabe nicht vor 2016 er-
der Hoffnung, Millionäre zu angeln,
um diese später zu heiraten. Doch
was nützt die teuerste Wohnung,
wenn sich die vier Damen nicht benehmen können. Butler Jean wird
engagiert, um die Frauen jetsetreif zu
machen. Er muss sich auch noch um
den schwulen Millionär Waldi, den
Einbrecher Henry und den Tankwart
Das ambitionierte
Projekt
Adliswil hat mit dem Stadthausareal Grosses vor. Wohnhäuser,
Gastronomie, Läden, vielleicht
gar ein Hotel sollen das Zentrum
aufwerten. Nach der Investorenausschreibung zum Verkauf des
Stadthausareals zwischen Zürichstrasse und Sihl 2011 wurde
2012 die Leutschenbach AG mit
ihrem Team von Ballmoos Krucker Architekten und Schmid
Landschaftsarchitekten als Siegerprojekt auserkoren.
Der Investor heisst Henrik J.
Stump. Er hat etwa das Engemer
Alden Hotel Splügenschloss umgebaut, das sich im Besitz der Familie Stump befindet. Auch in Adliswil ist der Kilchberger Architekt Stump kein Unbekannter, hat
er doch beispielsweise die Überbauung Autocenter Zürich-Süd an
der Grenze zu Wollishofen realisiert. Die Stadt Adliswil rechnet
frühestens mit einem Baustart
2017 (siehe Interview). (ls.)
folgt, ist kaum mit einem Baubeginn vor
Ende 2017 zu rechnen?
Mit der Bewilligung des Verkaufs
steht auch die Genehmigung des privaten Gestaltungsplans bevor. Auf
dessen Basis kann der Investor ein
bewilligungsfähiges Baugesuch einreichen. Wie sich dies auf die Realisierung und den Baubeginn auswirkt,
kann vonseiten der Stadt nicht genau
vorhergesagt werden. (ls.)
Wer Lust hat, beim Theater Leimbach mitzumachen, kann sich gerne an den Vorstellungen bei der Regisseurin oder der
Präsidentin melden oder unter www.theater-leimbach.ch. Die Truppe freut sich auf
Nachwuchs. Weitere Vorstellungen: Fr/Sa,
6./7. November, jeweils 20 Uhr, So, 8. November, 15 Uhr, Mi, 11. November, 20 Uhr,
Fr/Sa, 13./14. November, 20 Uhr. Vorverkauf unter www.theater-leimbach.ch oder
Mo–Fr 9–10 Uhr unter 079 270 27 10.
Kunst und Klavier
Im Rahmen der Ausstellung «Daseinsfreude» der Zürcher Malerin Elisabeth Büchenbacher in der Galerie
von Susan Rothen findet am 21. November ein Klavierabend statt. Die
Zürcher Pianistin Marlies Nussbaum
wird Werke der Wiener Klassik und
der Romantik interpretieren: Beethoven, Schubert, Chopin.
Um eine Anmeldung per Telefon
oder E-Mail wird gebeten: 079 293
70 21 oder [email protected].
Eintritt frei, Kollekte. (e.).
Samstag, 21. November, 19 Uhr, Galerie
497, Seestrasse 497.
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Stadt Zürich
Nr. 45
5. November 2015
AKTUELL
Lange Nacht der Jugendarbeit
Zufluchtsort für 800 Drogensüchtige
Die Offene Jugendarbeit
und die Zürcher Gemeinschaftszentren laden gemeinsam zur langen Nacht
der Jugendarbeit ein. An
diesem Abend bleiben 20
Jugendtreffs und Gemeinschaftszentren bis mindestens Mitternacht geöffnet.
Die städtische Überlebenshilfe für Drogensüchtige besteht schon seit 25 Jahren.
Damit hat die Stadt viele
Menschenleben gerettet –
am Anfang auf schon fast
subversive Art, wie es an
einem bewegenden Medienrundgang hiess.
Die Offene Jugendarbeit Zürich (OJA)
und die Zürcher Gemeinschaftszentren (GZ) sind die beiden grössten
Träger der Jugendarbeit in der Stadt
Zürich. Sie stellen den Jugendlichen
Treffpunkte und Angebote zur sinnvollen Freizeitgestaltung zur Verfügung und helfen ihnen, Ideen einzubringen und umzusetzen. Und diese
Angebote werden rege genutzt: Rund
150 000 Jugendliche nutzen jährlich
die Angebote der Jugendarbeit der
beiden Organisationen. In den GZ
kommen zusätzlich nochmals rund
90 000 Besuche von Jugendlichen im
Rahmen von zielgruppenübergreifenden Angeboten dazu.
Um Jugendlichen, aber auch der
breiten Bevölkerung einen Einblick in
die Angebote ihrer Jugendarbeit zu
bieten, organisieren OJA und GZ am
6. November nun erstmals «jugendarbeit@night» – die lange Nacht der
Jugendarbeit. An diesem Abend bleiben alle Jugendtreffs und Gemeinschaftszentren bis mindestens Mitternacht geöffnet und bieten den Jugendlichen ein spannendes Angebot
an. «jungendarbeit@night» findet in
20 verschiedenen Lokalitäten statt,
vom GZ Affoltern bis zum OJA-Treff
in Wollishofen. Bei allen Veranstaltungen sind Erwachsene eingeladen,
um einen Einblick in die Aktivitäten
der Jugendlichen und in die Arbeitsweise der Offenen Jugendarbeit zu
gewinnen. (zk.)
Hauseigentümerverband Zürich, Albisstr.
28, 8038 Zürich, Tel. 044 487 17 00.
Es war der blanke Horror Ende der
1980er-Jahre. Die Drogenabhängigen
in Zürich kämpften nicht nur gegen
die Sucht und die damit verbundenen
Lebensumstände. Sie mussten auch
unter der damals für Süchtige herrschenden menschenverachtenden Politik leiden. Obwohl Aids ein grosses
Thema war, verbot der damalige
Kantonsarzt Gonzague Kistler die
Spritzenabgabe an Ärzte und Apotheker, wenn diese für Fixer bestimmt
waren. Die Polizei ging noch einen
Schritt weiter und sackte ungebrauchte Spitzen ein, die sie bei Drogenabhängigen fand. Bald war jeder
dritte Zürcher Junkie HIV-positiv. Im
damaligen Weltbild der Bürgerlichen
galt Sucht als Charakterfehler, und
Betroffene brauchten nicht in erster
Linie Hilfe, sondern Strafe. Das Drama mit der offenen Drogenszene auf
dem Platzspitz und später dem Letten fand erst ein Ende, als bei den
Stadtratswahlen 1990 die Sozialdemokraten einen Erdrutschsieg erzielten und das Stimmvolk Ja sagte. Ja
zu einer neuen Drogenpolitik.
Mit jenem Entscheid, Überlebenshilfe für Süchtige zu finanzieren,
wurde vor einem Vierteljahrhundert
die Zürcher Drogenpolitik revolutioniert: Die drei Säulen «Repression»,
«Prävention» und «Therapie» wurden damit um die Säule «Schadensminderung» ergänzt. Die mit dem
Volksentscheid definitiv eingeführten
Angebote für Süchtige leisteten einen
grossen Beitrag zum Verschwinden
der offenen Drogenszene. Raphael
Golta, Vorsteher des Sozialdepartements, und Claudia Nielsen, Vorsteherin des Gesundheits- und Umweltdepartements, würdigten anlässlich
IMMOBILIEN
KLEINANZEIGEN
AKTUELLES VOM HAUSEIGENTÜMERVERBAND
Publireportage
Haus auf den Winter vorbereiten
Wer rechtzeitig vorsorgt, gönnt sich
und seinem Haus einen entspannten
Winterschlaf. Deshalb sollten einmal
jährlich, idealerweise im Herbst,
Dacheindeckung und Dachwasserrinnen kontrolliert werden. Dies verhindert, dass im Winter Wasser eindringen kann oder Ziegel durch Eis weiter beschädigt werden. Gleichzeitig
sollten die Dachwasserrinnen von
Laub und Ästen befreit werden, um
ein reibungsloses Ablaufen des Wassers sicherzustellen.
Auch die Aussenwand ist zu kontrollieren: Ist der Verputz durchgehend intakt und ohne Risse, die
durch gefrorenes Wasser aufplatzen
könnten? Um Zugluft zu vermeiden,
sollten Fenster- und Türdichtungen
geprüft und allenfalls leicht eingefettet werden. Dadurch werden diese
nicht porös und schliessen auch im
kommenden Winter wasser- und
winddicht ab.
Bevor die Temperatur unter den
Gefrierpunkt sinkt, sollten alle Zuleitungen zu Aussenwasseranschlüssen
Lorenz Steinmann
Hans Barandun.
Foto: zvg.
zugedreht und die Leitungen bis zum
Hahn entleert werden. Dadurch wird
verhindert, dass stehendes Wasser in
den Leitungen gefriert und die Leitung sprengen kann. Wasserrinnen
und Schlammsammler, etwa bei der
Garageneinfahrt, sind zu kontrollieren und allenfalls zu reinigen. Jetzt
kann die kalte Jahreszeit kommen.
Hans Barandun,
Leiter Verwaltung/Bewirtschaftung,
Hauseigentümerverband Zürich
Hier in der Kaserne können Drogenkonsumenten den Stoff unter einigermassen würdigen Bedingungen spritzen oder rauchen.
Foto: ls.
einer Medienkonferenz in der Kontakt- und Anlaufstelle (K&A) Kaserne
an der Militärstrasse 3 die Leistungen ihrer Amtsvorgängerinnen und
-vorgänger. Der Beschluss, Hilfe nicht
mehr von einem Ausstieg aus der
Sucht abhängig zu machen, habe die
Weichen für die heutige Drogenpolitik gestellt, sowohl in der Stadt Zürich als auch im Rest der Schweiz.
Endlich eine Tagesstruktur
Bekannt waren in den 1990er-Jahren
die «Fixerstübli». Diese trugen massgeblich dazu bei, dass die Bilder von
Menschen, die sich in der Öffentlichkeit die Nadel an die Vene setzen,
verschwanden. Die Stimmbevölkerung bewilligte damals auch die Einführung von Arbeitsintegrationsprojekten. In Beschäftigungsprogrammen konnten Süchtige auf freiwilliger
Basis Einsätze leisten und so ein kleines Einkommen erzielen – vor allem
aber verschaffte ihnen dies eine Tagesstruktur. Notschlafstellen betrieb
die Stadt damals noch an mehreren
Standorten, allerdings mit geringer
Bettenzahl. Die heutige Notschlafstelle an der Rosengartenstrasse kam
erst später dazu. Das ebenfalls 1990
eingeführte Begleitete Wohnen – ein
ambulant betreutes Angebot für sozial desintegrierte und suchtmittelabhängige Erwachsene – ist noch heute
eine zentrale städtische Einrichtung
für Menschen, die nicht in der Lage
sind, ihren Wohnalltag alleine zu
meistern. Schon damals gehörten zu
den städtischen Angeboten auch die
Suchtbehandlung Frankental, wo
Entzug, Therapie und Integrationsan-
gebote vereint sind, sowie das Ambulatorium Kanonengasse, das Menschen in prekären Lebenssituationen
mit ambulanten medizinischen Leistungen beisteht. Nielsen bezeichnete
das «Frankental» bei der Medieninfo
gar als drittes Städtisches Spital. Am
Rundgang wurde zudem erläutert,
dass heute rund zwei Drittel der Drogenkonsumenten in den K&A die
Drogen Heroin oder Kokain (Base,
Crack) oder ein Gemisch davon rauchen. Der Stoff wird auf einer Folie,
in Pfeifen oder in Glasröhren geraucht. Laut der Abteilungsleiterin
Regine Hoffmann hat das Spritzen
von Suchtmitteln den Nimbus von
Coolsein verloren. Zudem sei mit Kokain eine Droge aufgetaucht, die vor
allem geraucht oder geschnupft wird.
Die Kontakt- und Anlaufstellen werden von 800 Süchtigen aus der Stadt
Zürich genutzt, die dort ihren mitgebrachten Stoff konsumieren. Das
Durchschnittsalter liegt bei 43 Jahren, Alterstendenz steigend. Ebenfalls auf dem Kasernenareal, an der
Kanonengasse, befindet sich ein Ambulatorium mit drei Abteilungen als
Grundversorgung für Randständige:
Allgemeinmedizin, inkl. Psychiatrie,
Zahnarzt und Gynäkologie. Dass die
Räume in der ehemaligen, edlen
Wohnung des Kasernenverwalters
sind, macht den Aufenthalt irgendwie
menschlicher.
Sonderheft zum Thema als PDF online unter www.stadt-zuerich.ch/drogenhilfe. Am
Samstag, 7. November, öffnen sich vier
städtische Einrichtungen dem interessierten Publikum: die K&A Kaserne, das Ambulatorium Kanonengasse, der Treffpunkt
T-alk sowie die Notschlafstelle.
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KLEINANZEIGEN
Unterricht/Kurse
Langjährige, erfahrene Lehrerin erteilt
Lezioni private di italiano e conversazioni
Nähe Tiefenbrunnen. Info 079 678 41 87
Jede Woche
das Neueste und Aktuellste
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5.- Bargeld beilegen und mit dem Coupon einsenden an: Lokalinfo
AG, «Kleinanzeigen», Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich. Diese Inserate
sind nur für private Anbieter. Aufträge, die bis Freitag, 10.00 Uhr,
bei uns eintreffen, erscheinen in der nächsten Ausgabe. Den Text
bitte in Blockschrift ausfüllen (pro Feld 1 Buchstabe, Satzzeichen oder
Wortzwischenraum).
❏ Freizeit/Ferien
❏ Unterricht/Kurse
❏ Fitness/Gesundheit
❏ Musik/Unterhaltung
❏ Diverses
❏ Fahrzeuge
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Strasse:
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Telefon:
❏ Wohnungen
❏ Möbel/Antiquitäten
Zürich 2
AKTUELL
Nr. 45
5. November 2015
7
FCW: Vorsprung verspielt
Gegen den FC Oerlikon/
Polizei verspielte der
FC Wollishofen einen 2:0Vorsprung. Am Schluss lautete das Resultat 2:2.
Bruno Lendenmann
Im letzten Heimspiel der Herbstrunde
schienen die Sonnau-Kickers auf gutem Weg, beflügelt durch den komfortablen Sieg vom Sonntag zuvor, auch
heute wieder einen Dreier einzufahren. Man hätte so aus der Abstiegszone flüchten können. Und die Gastgeber kamen leicht, vielleicht etwas zu
einfach zu einer 2-Tore-Führung.
Schon in der 2. Minute wurde
dem FCW, nach einer unerlaubten
Rückgabe an den Torhüter, ein indirekter Freistoss zugesprochen. Nach
einigen Prellbällen landete das Objekt
im FCOP-Kasten. Nolfi liess sich als
Torschütze feiern; manche werteten
den Erfolg als Eigentor der Gäste.
In der Folge sah man vom Sonnau-Team gute Kombinationen und
erfrischenden Angriffsfussball. Captain Micha Iseli zeigte gute Übersicht
in der Ballverteilung. Leider führte
das nicht zu besonders gefährlichen
Torszenen. Im Gegenteil, die beste
Chance hatte Nyiri aus kurzer Distanz. Dani Reinger, der heute das
FCW-Tor hütete, war aber zur Stelle.
Er machte auch im Abfangen von
manchen hoch gespielten Bällen einen sehr sicheren Eindruck.
Wie er nach einem langen Spurt Goalie Cossa in der 43. Minute überlobbte, war sehenswert.
Die Teepause schien den Platzherren weniger gut zu bekommen als
den Gästen aus Zürich Nord. Sie
tauchten kaum mehr ernsthaft gefährlich im gegnerischen Strafraum
auf. Gewollt? Oder fand der FCOP
einfach zu neuer Stärke? Jedenfalls
gelang Salluce schon vor Ablauf der
vollen Stunde der Anschlusstreffer.
Und in der 67. Minute glich Borilovic
zum 2:2 aus.
Von da an sah man beim FCW
nichts mehr von den sonst so erfrischend wirkenden Kombinationen
und dem koordinierte Spielaufbau;
die Zuspiele wirkten eher wie verzweifelte Befreiungsschläge. Die Gäste demonstrierten klar, aber auch
nicht unwiderstehlich, dass sie bis
zur 95. Minute an den Sieg glaubten.
So betrachtet, darf der FCW letztlich
doch noch von einem gewonnenen
Punkt sprechen. Immerhin fehlten
dem Team noch immer einige wichtige Teamstützen wegen Verletzungen.
Die nächsten beiden Spiele
In Regensdorf (So, 8. November, 14
Uhr) wird man mit dem heute sichtbaren guten Team- und Kampfgeist
versuchen, wenigstens einen weiteren Punkt zu ergattern, um etwas beruhigter die Winterpause anzugehen.
Zuvor, am Do, 5. November, um
20 Uhr steht die nächste Cup-Runde
auswärts beim FC Herrliberg an. Der
FCH spielt in der 3. Liga.
Cossa überlobbt
Weil auch die Wollishofer zu selten
klare Torchancen kreierten, war der
Anhang von Verteidiger Baumbergers
Vorpreschen angenehm überrascht.
LESERBRIEFE
Fast schon ein Rekord
«Wollishofer Schätze aus vergangenen
Zeiten», «Zürich 2» vom 22. Oktober
Vielen Dank für den schönen Artikel. Er wurde offensichtlich viel gelesen und hat am letzten Sonntag 25
Personen zu einem Besuch im Ortsmuseum animiert. Das ist an einem
so schönen Herbstsonntag schon fast
ein Rekord.
Walter Hollinger,
Ortsmuseum Wollishofen
Lösungsorientiert
Am 22. November ist der noch offene
Zürcher Sitz im Ständerat neu zu besetzen. Ich empfehle Ruedi Noser zur
Wahl. Wir brauchen auch im Ständerat Persönlichkeiten, die das Wirtschaftsleben aus eigener Erfahrung
ANZEIGEN
Aufstellung FCW gegen den FCOP: Reinger; Sodano, Nolfi, Grimaldi, Hess, M. Iseli, Loosli (81. Y. Iseli), M. Ibrahimi (66. J.
Ibrahimi), Cabral (50. Simao), Baumberger, Wermelinger.
kennen und wissen, was die Unternehmen brauchen, damit sie Arbeitsplätze schaffen und unseren Wohlstand sichern können. Besonders in
unserem Quartier sind überdurchschnittlich viele Firmen ansässig – lokale, nationale und internationale. Ihre und die Interessen der Arbeitnehmer müssen wahrgenommen werden.
Ruedi Noser vertritt klare liberale Positionen. Er ist aber kein Ideologe,
sondern sucht mit Respekt und Offenheit Lösungen über die politischen
Grenzen hinweg..
Ruedi Noser ist seit 12 Jahren Nationalrat, zurzeit Präsident der Kommission für Wirtschaft und Abgaben.
Dank seiner Erfahrung hat seine Stimme in Bern das nötige Gewicht, um
auch unsere lokalen Anliegen zu vertreten.
Sonja Rueff-Frenkel,
Kantonsrätin FDP Kreis 1 und 2
Im AOA engagieren sich Akkordeon- und Handörgelispielerinnen und -spieler schon seit 87 Jahren.
Foto: zvg.
«Stimmung pur» mit dem AOA
Von Klassik über Pop bis zu
Handörgelistandards:
Das Akkordeon Orchester
Adliswil spielt zur Abendunterhaltung in Langnau auf.
Das Akkordeon Orchester Adliswil
besteht seit 1928. Heute zählt der
Verein 24 Akkordeon- und Schwyzerörgelispielerinnen- und -spieler. Mit
viel Engagement wird während des
ganzen Jahrs geprobt und viele Melodien werden dabei eingeübt. Aus ihnen stellt der musikalische Leiter Calogero Mindeci jedes Jahr ein abwechslungsreiches Programm zusammen. Das Repertoire des AOA
reicht von Ouvertüren, Evergreens,
traditioneller Schweizer Musik, Rock,
Pop, Chansons bis hin zu italienischen Canzoni und Tarantellas. Viele
der Stücke hat Calogero Mindeci
selbst komponiert. Der Hauptanlass
ist die im Herbst stattfindende
Abendunterhaltung. Daneben tritt
der Verein in vielen Altersheimen sowie an Festen in der Umgebung auf.
Im Sommer 2014 waren die Vereinsmitglieder in Sizilien auf Konzertreise
– und haben die Bevölkerung von
kleinen Dörfern mit fünf Auftritten
begeistert.
«Wo das AOA auftritt, herrscht
Stimmung pur!», heisst denn auch
das Motto des Akkordeonorchesters.
Dass dem so ist, davon kann man
sich an der Abendunterhaltung überzeugen, zu der das Akkordeon Orchester Adliswil und Schwyzerörgeli
Gruppe am kommenden 21. November in Langnau a.A. einlädt. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren,
und der Dirigent Calogero Mindeci
hat ein bunt gemischtes Programm
zusammengestellt. Von Klassik über
Pop bis hin zur traditionellen Schwyzerörgelimusik ist für jeden etwas dabei. Nachtessen gibt es ab 18.30 Uhr.
Der Vorverkauf beginnt am Mittwoch, 11. November, 14 Uhr im Musikhaus C. Mindeci in Adliswil. (eing.)
Samstag, 14. November, 20 Uhr, Schwerzisaal, Neue Dorfstrasse 14, Langnau a.A.
Schule Adliswil für die Zukunft gerüstet
Alle Klassenzimmer der Primar- und Sekundarstufe in
Adliswil sind mit vielseitig
einsetzbaren Bildschirmen
ausgerüstet worden.
Die Schule Adliswil richtet alle Schulzimmer der Primar- und Sekundarstufe zukunftsorientiert ein: Die alten
Hellraum- und Diaprojektoren wurden durch ein neues, digitales Projektionssystem ersetzt.
War es früher noch so, dass man
für einen Film den Fernseher anschalten, für ein Arbeitsblatt den
Hellraumprojektor installieren und
für Dias den Diaprojektor aufbauen
musste, geschieht dies neu alles
über ein Projektionssystem. Die
Bildschirme können von mobilen
Geräten wie Tablets und Notebooks
angesteuert werden. Es werden darauf Präsentationen, Arbeitsblätter,
kurze Lehr- und Lernfilme, aber
auch Schülerarbeiten präsentiert.
Zusammen mit den iPads der Lehrpersonen können sie auch als «Visualiser» (digitale Hellraumprojektoren) eingesetzt werden.
Lisme auf Grossformat
In den vergangenen Wochen wurden
alle Lehrpersonen auf den neuen Geräten geschult. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielseitig: In der Handarbeit zeigen sie beispielsweise «Lisme» im Grossformat, im Geschichtsunterricht Quellen direkt aus Onlinebibliotheken oder am Elternabend eine klassische Präsentation mit Lehrund Lerninhalten des Schuljahrs. Ob-
wohl ein Einsatz der Bildschirme in
allen Unterrichtsfächern möglich ist,
achten die Lehrpersonen darauf, sie
zweckmässig, situationsgerecht und
altersadäquat einzusetzen.
Insgesamt wurden 83 Bildschirme
mit einer 80-Zoll-Diagonale (2,03 Meter) in den Klassenzimmern und Versammlungsräumen sowie 25 Bildschirme mit einer 60-Zoll-Diagonale
(1,52 Meter) in Gruppenräumen,
Handarbeitsräumen und Werkstätten
montiert. Das neue System ist nicht
nur auf die Gegenwart ausgerichtet,
sondern rüstet die Schule auch für
die Zukunft. Denn immer mehr Lehrmittelverlage publizieren digitale
Lehrmittel und animierte Informationsseiten, die mit dem neuen Projektionssystem wiedergegeben werden können. (pd.)
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Zürich 2
Nr. 45
5. November 2015
IMMOBILIEN
Ich inseriere
im «Zürich 2», weil
diese Zeitung eine
grosse regionale
Bedeutung hat.
Papeterie Pfändler
Ulrich Pfändler
Albisstrasse 7
8134 Adliswil
Wegen Umbau unseres Einfamilienhauses
in ZH Enge suchen wir eine
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für 2016 in Wollishofen, Enge, Wiedikon.
[email protected] oder 079 678 08 16
Zürich 2
AKTUELL
Nr. 45
5. November 2015
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Rote Fabrik: Irritierende Kehrtwende
bei der Vergabe der Künstlerateliers
Zuerst schmeisst die Stadt
neun Ateliermieter raus, um
die Räumlichkeiten Monate
später doch wieder zu vermieten. Grund: Der Rekurs
aus der Nachbarschaft gegen den Umbau der Roten
Fabrik wurde ans Verwaltungsgericht weitergezogen.
Das Sanierungsende verzöDie Kadetten Zürich 1 (Finn Zwimpfer und Marius Schwitter) an der Pos- gert sich wohl bis 2019.
tenarbeit «Abseiltechnik» bei der Überführung Zürich-Altried.
Foto: zvg.
Erfolgreiche Kadetten Zürich
am Oberländer Nachtmarsch
Der Oberländer Nachtmarsch (OLNM) ist ein fester Bestandteil im Kadetten-Jahr. Am Wochenende
des 24./25. Oktobers haben
zwei Mannschaften der
Jugendorganisation Kadetten Zürich am diesjährigen
Marsch teilgenommen.
Kurz vor 17 Uhr treffen bei der
Tramwendeschlaufe «Zoo» in Zürich
erwartungsvoll Mitglieder der Kadettenorganisationen aus Zürich, Meilen, Horgen, Stäfa und Winterthur
ein. Bald werden sie gestaffelt in
Zweiergruppen zum traditionsreichen Oberländer Nachtmarsch starten. «Der Oberländer Nachtmarsch
ist ein Distanzmarsch mit Postenarbeit», erklärt der OK-Chef Erik Dinkel
von den organisierenden Kadetten
Zürich. 1963 wurde der OLNM zum
ersten Mal durchgeführt und fand bis
auf wenige Ausnahmen jährlich statt.
«Das Wochenende mit der Zeitumstellung kommt uns beim OLNM entgegen, wir haben eine Stunde mehr
zur Verfügung», erklärt Dinkel weiter.
Die abwechslungsreiche Marschroute
des diesjährigen OLNM führte die
neun Gruppen vom Zoo Zürich über
den Zürichberg nach Wallisellen zum
ersten Zwischenziel in einem Waldhaus. Nach dem nahrhaften Nachtessen marschierten die Gruppen weiter
durch den Hardwald nach Kloten und
erreichten über den Äntschberg das
Ziel in Bassersdorf. Unterwegs galt
es, an insgesamt elf Posten Aufgaben
zu lösen. Distanzen schätzen, Geografiekenntnisse, erste Hilfe und
Sprechfunk oder Naturkunde gehörten zu den Aufgaben. Bei der Fussgängerüberführung Zürich-Altried an
der Überlandstrasse wurden die
Gruppen in Knoten- und Seilkunde
geprüft. Anhand einer ausgelegten
Abseilausrüstung mussten die Kadetten die korrekten Vorbereitungen
zum Abseilen demonstrieren. Auf das
Abseilen auf die darunterliegende
Überlandstrasse wurde aus naheliegenden Gründen verzichtet.
«Zürich 2»: Zwimpfer/König
Mittlerweile ist es 22 Uhr. Zwei Gruppen der Kadetten Zürich, Finn
Zwimpfer und Marius Schwitter als
«Kadetten Zürich 1» und Falk
Zwimpfer und Gioelle König als «Kadetten Zürich 2», bereiten sich auf
den zweiten Teil des Marsches vor.
Die Koordinaten des nächsten Postens werden auf der Landeskarte eingetragen. Sie verlassen das Waldhaus
um 22.07 und 22.14 Uhr und marschieren in die Nacht hinaus.
Um 2.32 Uhr erreichen die beiden
Zürcher Kadettenmannschaften das
Ziel in Bassersdorf. Die rund 24 Leistungskilometer haben sie in 7 h 35 m
bzw. 7 h 55 m zurückgelegt. Mit diesen Marschzeiten und den Punkten
aus der Postenarbeit belegten die
Zürcher Kadetten am diesjährigen
«Heim»-Oberländer Nachtmarsch die
Plätze 4 und 7.
Andreas Hess
Foto: ls.
Der Kreislauf der Natur
Dieses Zeitungsbündeli wartet an der Tannenrauchstrasse auf die Abholung. Daraus wird wieder (Alt-)Papier und vielleicht sogar ein «Zürich
2». Ins Sinnieren kommt man, weil der Baumstrunk zwar nicht zwecks
Papierherstellung entstand, aber doch als Symbol für die Herkunft des
Papiers herhalten muss. Übrigens: E-Paper lesen braucht zwar kein Papier, aber doch auch Energie, und zwar nicht wenig. (ls.)
Durch den Brand in der Roten Fabrik
wurden mehrere Ateliers vollständig
zerstört. Darüber hinaus führten Sicherheitsauflagen und Vorbereitungen für die Instandsetzung dazu,
dass zusätzliche Ateliers nicht mehr
genutzt werden konnten, schreibt die
Stadt in einer Mitteilung. «Zürich
2»-Leser erinnern sich: Verschiedene
langjährige Ateliermieter mussten ihre Ateliers vor wenigen Monaten verlassen, weil die Feuerpolizei fadenscheinige Sicherheitsvorschriften vorschob. Das Beispiel des oberen Fotos
etwa zeigt, dass die Mieterin ihr Atelier im Alarmfall problemlos durch
das Fenster hätte verlassen können.
Nun hat die Stadt zumindest teilweise eine Kehrtwende vollzogen. Da
sich die Instandsetzung durch einen
Rekurs bis voraussichtlich 2019 verzögert, ermöglicht die Stadt eine Zwischennutzung für diese indirekt vom
Brand betroffenen Ateliers. Nur:
Offensichtlich wurde die Stadt juristisch schlecht beraten, denn der Rekurrent aus der Nachbarschaft ist dafür bekannt, dass er nicht so schnell
nachgibt und seine Fälle wenn immer möglich ans Bundesgericht weiterzieht. Darum ist die Verzögerung
der Sanierung bis 2109 (Wiedereröffnung) durchaus realistisch. So hätte
die Stadt den Entscheid einer neuerlichen
Zwischennutzung
getrost
Dieses prächtige Atelier musste geräumt werden – und wird jetzt als LaArchivfotos: Lorenz Steinmann
ger neu vermietet.
Auch die renommierte Künstlerin Rosina Kuhn musste raus.
schon vor dem Weiterzug des Rekurses fällen können – und so hätten es
die Mieter um einiges leichter gehabt.
Ja, aber ...
Die Stadt hat sich nun für eine Zwischennutzung entschieden, damit die
neun indirekt betroffenen Ateliers
nicht weiter leer stehen. Aber: Es sollen nur Lagerräume werden. Denn
für Lagerräume gelten andere Brandschutzbestimmungen. «Eine Nutzung
als Ateliers ist für diese sechs Räume
weiterhin nicht möglich. Als Lagerräume können sie aber während der
Rekurszeit und auch während der
Bauzeit genutzt werden und wie unsere Erfahrung zeigt, sind auch Lagerräume bei Kulturschaffenden gefragt», führt Nat Bächtold weiter aus.
Und: Zusätzliche drei Ateliers werden
befristet wieder als Ateliers ausgeschrieben, voraussichtlich für eine
Zeitspanne von einem Jahr. Bei diesen Ateliers seien die Sicherheitsauflagen kein Problem. Die Ausschreibung erfolgt laut dem Präsidialdepartement noch im November 2015 über
das
Portal
www.raumboersezuerich.ch. (ls.)
Auf der Suche nach Herrn Weissklee
Die Zürcher Schauspielerin
und Figurenspielerin Kathrin Irion kommt mit ihrem
neuen, partizipativen Stück
«Bienen, Brot und Blumen»
ins Theater PurPur.
Wenn Frau Weissklee morgens die
frisch gebackenen, süss duftenden
Honigbrötchen aus dem Ofen nimmt,
erfüllt der herrliche, warme Duft aus
ihrer Backstube wenig später das
ganze Haus und weht durch die geöffnete Tür hinaus in den grossen
bunten Blumengarten von Herrn
Weissklee.
Herr Weissklee ist dann der
glücklichste Mann auf der Welt, weil
ihm dieser Duft jeden Morgen verrät,
dass seine Frau, die nicht nur die
beste Honig-Bäckerin der Welt ist,
sondern auch mit den Bienen sprechen kann, jetzt mit einem köstlichen
Frühstück in der Morgensonne auf
ihn wartet.
Er liebt seine Frau aus tiefstem
Herzen, und deshalb schenkt er ihr
jeden Tag einen frisch gepflückten
Strauss bunter Blumen, deren herrlich betörender Duft sie jeden Morgen zur glücklichsten Frau der Welt
macht – bis zu dem Tag, an dem Herr
Weissklee einfach verschwindet und
mit ihm der Duft und die Farben aller
Blumen. Frau Weissklee ist todtraurig. Alles ist plötzlich farblos und
kalt. Was ist nur geschehen? Liebt er
Ohne ihren Mann ist plötzlich alles farblos: Frau Weissklee.
sie nicht mehr? In ihrer Not geht sie
zu den Bienen und erzählt ihnen von
ihrem Unglück. Die Bienen trösten
sie. Sie wissen, dass Herr Weissklee
seine Frau noch immer liebt. Warum
aber ist er nicht mehr da? Frau
Weissklee beschliesst, ihn zu suchen.
Wird sie ihn wiederfinden?
Foto: zvg.
Kathrin Irions Figurentheaterstück
entstand in Zusammenarbeit mit Cornelia Walter und ist für Kinder ab 5
Jahren geeignet. (pd./mai.)
Mi, 11./So, 15./Mi, 18./Mi, 25. November,
jeweils 15 Uhr. Theater PurPur, Grütlistrasse 36, 8002 Zürich, Telefon 044 201
31 51. Infos: www.theater-purpur.ch.
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Zürich 2
Nr. 45
5. November 2015
Zürich 2
AKTUELL
Nr. 45
5. November 2015
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Wenn sich die Kirche für Flüchtlinge einsetzt
Ein hochaktuelles Thema:
Solidarität mit Flüchtlingen.
Diese wird bei den Deutschkursen im Kirchgemeindehaus St. Jakob in ZürichAussersihl aktiv gelebt.
Jeannette Gerber
Die reformierte Kirche «Offener St.
Jakob», auch Citykirche genannt, ist
bekannt für ihr Engagement für
Flüchtlinge und Sans-Papiers. Seit
2009 besteht das Projekt des Solidaritätsnetzes in Zürich, das jeden Freitag
Gratis-Deutschunterricht
für
ebendiese mit einem anschliessenden
Mittagessen im Kirchgemeindehaus
anbietet. Laut Pfarrerin Verena Mühlethaler nehmen bis zu 150 Personen
regelmässig daran teil. Verena Mühlethaler ist Präsidentin des Solidaritätsnetzes und fördert deren kirchliche Vernetzung. Die Idee, Deutschunterricht mit einem Mittagessen zu
kombinieren, ist vor bald sieben Jahren entstanden, damals wurde das
«Solinetz» Zürich gegründet. Die Leitung des Deutschunterrichts übernahm Ruth Schucan, die eben frisch
pensioniert bereit war, eine neue
Aufgabe zu übernehmen. Ohne Bezahlung, versteht sich. «Eine sinnvolle Aufgabe, um etwas gegen die Ausländerfeindlichkeit zu tun» sagt sie.
Alle mit grosser Motivation
Am Anfang unterrichteten 5 Freiwillige 17 Asylsuchende. Heute sind es 60
Lehrer/innen für 150 Teilnehmende.
Ein Teil der Freiwilligen ist pensioniert, andere sind berufstätig, jedoch
mit der gleichen Motivation; einen
Solidaritätsbeitrag für Flüchtlinge zu
leisten. Eine davon ist Margaret Nuber, die schon über ein Jahr Deutsch
Lehrerin Margarete Nuber, Maria (aus Brasilien), Sonam (aus Tibet).
lehrt. Ihr Motiv ist, fremde Kulturen
besser kennen zu lernen. Sie hat Germanistik und Philosophie studiert
und führt hauptberuflich ein Informatikunternehmen, findet jedoch die
Energie und die Zeit, sich hier als
Deutschlehrerin zu engagieren. Das
Lehrmaterial hat sie selbst gestellt,
denn – obwohl natürlich Lehrmittel
vorhanden sind – es ist jeder Lehrerin, jedem Lehrer überlassen, ihre eigene Methode zu wählen.
Die Vertrauensbasis
Ein weiterer Lehrer ist der pensionierte Primarlehrer Heinrich Trudel,
der seinen «Studenten» anhand von
Tageszeitungen,
kombiniert
mit
Landkarten, ein wenig das Tagesgeschehen vermittelt. Er ist schon seit
sechs Jahren dabei. Um einigermassen das gleiche Niveau unter den Studenten zu halten, werden kleinere
Gruppen gebildet, die jeden Freitag
beibehalten werden. Somit können
alle Beteiligten bestmöglich profitieren. Natürlich gibt es auch solche, die
des Alphabets nicht mächtig sind,
auch für die gibt es eine spezielle
Gruppe. Alle sind mit einem Namensschild gekennzeichnet, ansonsten
weiss niemand Näheres. Alles beruht
auf Vertrauensbasis, man kennt lediglich Namen und Herkunftsland.
Alle sind willkommen, viele Kulturen
sind vertreten. Momentan sind es
Flüchtlinge aus Eritrea, Somalia, Tibet, Afghanistan, Iran, Irak, Kurdistan. Noch sind keine Syrer dabei,
denn eine Voraussetzung dafür ist
der Status N (Verfahren noch nicht
abgeschlossen). Um jeden Tisch herum sitzen etwa zehn Menschen, die
sehr konzentriert und wissbegierig
wirken. Es ist aber keine zwingende
Voraussetzung zur Teilnahme am
Deutschunterricht, Flüchtling zu sein.
Auch Ausländer, die kein Deutsch,
oder nur beschränkt deutsch sprechen, können daran teilnehmen. Die
Bemerkung eines Teilnehmers geht
einem zu Herzen: «Dieses wöchentliche Zusammensein fühlt sich an wie
ein bisschen Heimat.» Es gibt ihnen
ein wenig Struktur und bedeutet ein
kleines Licht im Dunkel der Trostlo-
Die drei Tibeter Sonam, Dolke und, Kelly.
sigkeit des untätigen Wartens auf einen Entscheid. Für die Flüchtlinge ist
das ein willkommenes Angebot,
Landsleute zu treffen oder Menschen
aus anderen Kulturen kennen zu lernen, die Möglichkeit, für ein paar
Stunden aus dem öden Alltag ohne
Arbeit oder einer anderen Beschäftigung herauszukommen. Ohne die
deutsche Sprache bleibt ihnen das
verwehrt. Die Sprache hilft ihnen,
den Alltag hier besser zu verstehen.
Auch wenn sie keine grosse Aussicht
auf ein Bleiberecht haben sollten,
dann haben sie immerhin etwas dazu
gelernt und neue soziale Kontakte geknüpft.
Das Team der Adliswiler Stadtpolizei
zählt heute rund acht Vollzeitstellen.
Im Dezember letzten Jahres hat der
Grosse Gemeinderat im Rahmen der
Budgetdebatte der Aufstockung um
eine Stelle zugestimmt. Nun ist das
Team komplett: Ende September haben Silja Grentz (27 Jahre) und Yves
Uebersax (35 Jahre) ihr Gelübde abgelegt. Für Stadträtin Susy Senn war
diese Aufstockung wichtig und richtig: «Die Einwohnerinnen und Ein-
Inzwischen wird in der Küche fleissig
das Mittagessen vorbereitet; es gibt
viel zu schnipseln, zu hacken, zu braten und zu kochen für 150 Personen.
Rolf ist Küchenchef und wird unterstützt von Mario. Ameli und Nina
sind Gymnasiastinnen und machen
in der Küche ein zweiwöchiges Sozialpraktikum. Die Kosten für das Es-
dem Gewerbe.» Oft seien es Stadtpolizisten, die als Erste an einem Tatort
eintreffen. Sie sind aber auch zur
Stelle, wenn ältere Personen nicht
mehr heimfinden, oder kennen die
aktuellen Party-Treffpunkte der Adliswiler Jugendlichen. Harry Minich,
Leiter der Stadtpolizei, gab den Eidleistenden sechs Punkte mit auf den
Weg, die ihm in der Polizeiarbeit besonders wichtig sind: «Offenheit – gegenüber allen Menschen; Loyalität –
sich selbst und den Kollegen gegenüber; freundliches und bestimmtes
Auftreten; kameradschaftliche Teamarbeit sowie Leistungsbereitschaft
und Aufrichtigkeit.»
Die neuen Korpsmitglieder der Stadtpolizei Adliswil: Yves Uebersax und
Fotos: zvg.
Silja Grentz – mit Stadträtin Susy Senn (v.l.).
wohner schätzen die Bürgernähe unserer Stadtpolizei. Sie haben lokale
Personen- und Ortskenntnisse, sind
direkte Ansprechpartner in den
Quartieren und pflegen regelmässige
Kontakte mit der Bevölkerung und
Das Korps (v.l.): Philipp Linder, Polizist, Rebekka Kubli, Zentrale Dienste, Patrick Dreyer, Polizist, Caroline Häcki, Polizistin, Beat Rutz, stv. Leiter Stadtpolizei, Harald Minich, Leiter Stadtpolizei, Silja Grentz, Polizistin,
Fabrizio Ricci, Polizist, Markus Ruckstuhl, Polizist, Nicole Weber, Zentrale Dienste, Yves Uebersax, Polizist.
sen werden von der Kirchgemeinde
übernommen, der ein Budget von
jährlich 18 000 bis 20 000 Franken
zur Verfügung steht, was eine entsprechende Herausforderung bedeutet.
Ziel Silvesterlauf
Das Solinetz setzt sich ganz generell
für die Verbesserung der Lebensbedingungen für Flüchtlinge ein und
bietet jedem/jeder Einsatzwilligen die
Möglichkeit, sich sozial zu engagieren. Das nächste Projekt des Netzes
ist der Silvesterlauf am 13. Dezember. Dafür gibt es einen Lauftreff, wo
man schon heute gemeinsam zweimal die Woche trainieren kann.
Kirchgemeinde zahlt das Essen
Doppelte Verstärkung für die Stadtpolizei Adliswil
Silja Grentz und Yves Uebersax wurden kürzlich offiziell
in den Kreis der Stadtpolizei aufgenommen. An der
Vereidigung wurde deutlich:
Eine eigene Stadtpolizei
hat für Adliswil eine besondere Wichtigkeit.
Fotos: Jeannette Gerber
Enge Zusammenarbeit
Die Stadtpolizei Adliswil ist eine Abteilung im Ressort Sicherheit und Gesundheit. Neben den Korpsangehörigen beschäftigt sie zwei Teilzeitangestellte als kaufmännische Mitarbeitende für die Schalter- und Telefonbetreuung. Entsprechend dem Polizeiorganisationsgesetz des Kantons Zürich ist die Stadtpolizei für die Aufrechterhaltung von Sicherheit, Ruhe
und Ordnung, verkehrspolizeiliche
Aufgaben, Verkehrsunterricht in den
städtischen Kindergärten sowie verwaltungspolizeiliche Aufgaben zuständig. Diese umfassen insbesondere die Parkkartenverwaltung, die
Hundekontrolle sowie die Ordnungsbussenzentrale für die Gemeindepolizei Rüschlikon und die Stadtpolizei
Adliswil. Ausserdem pflegt sie eine
enge Zusammenarbeit mit der Kantonspolizei Zürich und den anderen
Kommunalpolizeien im Bezirk Horgen. (pd.)
Informationen Deutschunterricht: Kursort:
reformiertes Kirchgemeindehaus des «Offenen St. Jakob», Stauffacherstrasse 8,
8004 Zürich. Zeit: Freitag von 10 bis 12
Uhr, anschliessend Mittagessen; r.schucan
@bluewin.ch,
[email protected];
Veranstaltungskalender der Citykirche:
www.citykirche.ch; Informationen über
die vielseitigen Projekte des Solinetzes:
www.solinetz-zh.ch.
Der verstreute Zwingli
Ein halbes Jahrtausend ist
es her, seit der Zürcher
Reformator Huldrych Zwingli die Kirche veränderte. In
einer Musikaufführung ist
er nun erneut Mittelpunkt.
Im Sommer 2017 wird das musikalische Werk «Akte Zwingli – Ein Mysterienspiel» anlässlich des 500-JahrJubiläums der Reformation uraufgeführt. Bereits in diesem Jahr, am
kommenden Samstag, lädt das Grossmünster zum Auftakt. Dabei werden
einzelne Ausschnitte aus dem Gesamtwerk der Öffentlichkeit präsentiert. Der Anlass beginnt um 19 Uhr
und dauert bis 20.15 Uhr. Der Eintritt ist frei. «Akte Zwingli – Ein Mysterienspiel» ist ein Werk von Christoph Sigrist (Text) und Hans-Jürgen
Hufeisen (Komposition). Es erzählt
das Mysterium Huldrych Zwingli für
die heutige Zeit und bringt seine ambivalente Persönlichkeit sowie die
Spannung zwischen Vergangenheit
und Gegenwart zur Darstellung. Ausgangspunkt sind dabei der Tod des
Zürcher Reformators und die Botschaft, dass nichts mehr von ihm übrig sei: «Er ist verstreut!» (Zwingli
wurde gevierteilt, verbrannt und seine Asche in den Wind gestreut). Diese Aussage wird auch zum musikalischen und dramaturgischen Schlüssel des Werks. Als Vorgeschmack
darauf gibt es nun am Samstag im
Grossmünster einige Ausschnitte aus
der «Akte Zwingli» zu hören. (msa.)
Auftakt «Akte Zwingli – Ein Mysterienspiel»: Samstag, 7. November, 19 bis
20.15 Uhr. Grossmünster, 8001 Zürich.
Der Eintritt ist kostenlos.
12
Stadt Zürich
Nr. 45
5. November 2015
AU TO M O B I L
Viele Schweizer Premieren waren an der «Auto Zürich Car Show» zu sehen. Hier stehen der neue Talisman und der neue Mégane von Renault zum Probesitzen bereit.
Fotos: Andreas J. Minor
«Auto Zürich» zeigt eine grosse Auswahl
Sieben bis auf den letzten
Quadratmeter gefüllte
Messehallen voller Neuwagen aller Klassen hat
die «Auto Zürich» dem
interessierten Publikum
geboten. Ein Rundgang.
Die Verkaufsmesse «Auto Zürich Car
Show» ist die grösste ihrer Art in der
Deutschschweiz – und sie wächst. Die
29. Ausgabe hat 61 048 Besucher in
die Hallen gezogen. Damit knüpfen
die Organisatoren an die Erfolge der
vergangenen 14 Jahre an. Heuer war
die «Auto Zürich» erstmals mit der
Fachmesse «Autotecnica.ch» verknüpft, die in der Halle 9 zeigte, was
die Garagisten und der Zulieferermarkt zu bieten haben.
Publikumsmagnete im Luxussegment: Der neue BMW 7er und die grosse Auswahl an noblen Sportwagen bei Aston Martin.
Viele, viele bunte Autos
Das Kernstück ist jedoch die Neuwagenausstellung in den Hallen 1 bis 7
sowie im Aussenbereich des Zürcher
Messegeländes in Oerlikon. Hier waren fast alle Neuheiten zu bestaunen,
die noch vor kurzem an der IAA in
Frankfurt Weltpremiere feierten.
Ein Rundgang durch die prall gefüllten Messehallen zeigte es: Der Autoherbst wird kunterbunt. Besonders
die deutschen Hersteller haben viele
Neuheiten zu bieten. In den Startlöchern steht etwa der neue VW Tiguan: Der beliebte Crossover wurde
sechs Zentimeter länger, der Radstand wuchs um fast acht Zentimeter
– damit wird der Kofferraum grösser
(615 bis 1655 Liter) und der Platz im
Innenraum grosszügiger. Vor allem
aber wurde kräftig am Design gefeilt:
Die neue Generation wirkt bissig und
elegant zugleich. Die Motorenpalette
wurde stärker und bis zu 24 Prozent
Porsche 919 Hybrid.
Boliden und Renner: Rekordjäger Bloodhound SSC und der Jaguar GT3-Rennwagen von Lorenz Frey.
sparsamer. Und auch eine Plug-inHybrid-Version des neuen Tiguans
wird später kommen.
den neuen X1 sowie die neuen 3er
und 7er zu entdecken. Bei Opel drehte sich fast alles um die fünfte Generation des Kompaktwagens Astra,
der ab sofort bei den Händlern steht.
Der Golf-Konkurrent wurde deutlich
leichter und vor allem moderner: So
sind neben zahlreichen Assistenzsystemen und Sicherheitsfeatures auch
Massagesitze, Matrix-LED-Licht oder
der Connectivity-Dienst Opel OnStar
erhältlich. Die Motorenpalette umfasst aufgeladene Drei- und Vierzylinder, sowohl Benziner wie Diesel.
Renault präsentierte dem Zürcher
Publikum gleich drei Neuheiten: Am
Messestand waren nicht nur der
neue Talisman, sondern auch der Ta-
Viele Neuheiten
Auch die VW-Tochtermarken trumpfen mit Neuem auf. Bei Skoda wartete der Superb Combi darauf, entdeckt
zu werden, bei Seat standen der Ibiza Cupra und diverse Sondermodelle
im Rampenlicht. Die komplett neue
Generation des A4 ist am Messestand
von Audi zu bestaunen – er wird übrigens zum ersten Mal direkt ab
Marktstart auch als Kombi erhältlich
sein, was die Schweizer Kundschaft
freuen wird. Ein Highlight ist der
neue R8. Am Stand von BMW gab es
Praktisch: Der neue Opel Astra. Und der edle, neue Jaguar XF.
lisman Grandtour (Kombi) und die
nächste Generation des Mégane zu
entdecken. Bei Jaguar steht der neue
XF, bei Kia konnten der kommende
Sportage sowie der überarbeitete
Cee’d bestaunt werden, bei Cadillac
die Powerlimousinen ATS-V und
CTS-V.
Viel Auswahl
Toyota zeigte den überarbeiteten
RAV4. Es wird ihn übrigens bald
auch als Hybridversion geben. Am
Stand nebenan präsentiert Lexus das
Sportcoupé RC in der Turboversion
200t und den überarbeiteten GS.
Der US-amerikanische Hersteller
Ford zeigte als Schweizer Premiere
Giganten: Citroën-Studie Aircross und der schöne Volvo XC 90.
die Europaversion des SUV Edge,
ausserdem wurde der Preis des neuen Focus RS bekannt gegeben: Er
wird hierzulande ab 48 900 Franken
in den Handel kommen.
Nissan präsentierte den neuen
Pick-up Navarra. Emotional wird es
bei den Italienern: Der Alfa Romeo
Giulia feierte an der «Auto Zürich»
Schweizer Premiere, genauso wie der
Ferrari 488 Spider und der Lamborghini Huracan Spyder. Ebenfalls sehr
sportlich ist die Neuheit von McLaren: Der 570S war am Messestand
von Schmohl zu sehen, genauso wie
das etwas klobige Bentley-SUV Bentayga oder das wunderschöne RollsRoyce-Cabriolet Dawn. (zb./ds.)
Für Puristen: Caterham.
Stadt Zürich
Nr. 45
5. November 2015
13
ZÜRICH INSIDE
Ursula Litmanowitsch
E-Mail: [email protected]
Stimmgewaltig (v.l.): Shelley Jackson als Musetta, Michael Fabiano als
Rodolfo, Guanqun Yu als Mimi, Andrei Bondarenko als Marcello.
Gönner und Freunde des Opernhauses (v.l.): Walter B. Kielholz und Daphne Kielholz-Pestalozzi, Sängerin Aurelia
Hajek Homoki und Intendant Andreas Homoki, Madlen von Stockar-Scherer-Castell und Thomas von Stockar.
Tosender Applaus für Zürcher «Bohème»
Geprägt von starken Sängerpersönlichkeiten in den Hauptrollen, feierte
am vergangenen Sonntag im Opernhaus Zürich die Puccini-Oper «La Bohème» fulminante Premiere. Der Applaus für die eigenwillige Regie von
nordischer Schwere, gepaart mit inspirierter Leichtigkeit, gefiel dem
Premierenpublikum.
Wesentliches
trugen die Kostüme von Maria Geber
dazu bei. Für das zweite Bild hat die
Schwedin eine Liste von Persönlichkeiten erstellt, die den Pariser Künstlermythos geprägt haben. In der Inszenierung von Ole Anders Tandberg verkörpert jedes einzelne Chormitglied eine Persönlichkeit aus dieser Liste. Und so sieht man neben
Karl Lagerfeld und Charles Aznavour
auch Coco Chanel oder Meret Oppenheim auf der Bühne. Die Ausstattung
mit Prekariatsbude inmitten eines
opulenten Pariser Weihnachtstreibens erzeugt eine besondere Span-
nung der Bildsprache. Für das Bühnenbild ist der Norweger Erlend Birkeland verantwortlich. Einige Sequenzen des Gesamtkunstwerks zwischen Regie und Ausstattung wirken
geradezu wie aus einem Aki-Kaurismäki-Film, dann wiederum suhlt sich
das Bühnengeschehen in der Ästhetik
des Surrealen.
Mit sirrender und lupenreiner Intonation bestach in einigen Szenen
der Kinderchor der Oper Zürich.
Überhaupt bot der verstärkte Chor
der Oper unter Ernst Raffelsberger
einen dynamischen Parforce-Akt. Für
die herausragenden Solisten gab es
Szenenapplaus. Vorweg für Tenor
Michael Fabiano als Rodolfo, in ganz
besonderer Weise aber auch für die
einnehmende Sopranistin Guanqun
Yu als Mimi. Ihr Rollenverständnis
einer starken Mimi gibt die Chinesin,
die in Bologna lebt, von einer intensiven Dichte mit emotionalisierender
Durchdringlichkeit. Gänsehaut programmiert. Denn wie die Premierengäste bereits im Foyer vor der Vorstellung verhandelten, ende ein Besuch einer «Bohème» ja selten ohne
Tränen.
Die Oper, die von der Regie Zefirellis (bis 1978 im Spielplan der Mailänder Scala) stark geprägt ist, hat es
nicht leicht in einer neuen Inszenierung. Ole Anders Tandberg ist aber
ein Quantensprung geglückt. Er verwischt die Grenzen zwischen Fiktion
und Wirklichkeit im Drama um
Künstlerdasein und Liebesglück auf
geradezu geniale Weise. Die Philharmonia Zürich mischt in der doch lauten Aufführung kräftig und präzise
mit. Die dominanten Solistenstimmen
sind aber jederzeit gut im Orchesterklang integriert. Trotz insgesamt beachtlicher Phonstärke kommen die
vielen leisen Zwischentöne nie zu
kurz.
Regisseur Ole Anders Tandberg aus
Norwegen überzeugt in Zürich.
Opernhaus-Verwaltungsratspräsident
Markus Notter und Esther Arnet.
Unternehmerin Silvia von Ballmoos
ist begeisterte Opernbesucherin.
Premierengäste Yvonne Leuthard, Wolf Ohlsen (l.) und Per Boye Hansen,
norwegischer Operndirektor.
Die zweite Szene vereint bekannte Figuren aus dem Pariser KünstlermiliFoto: zvg.
eu in einem surrealen Mix.
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14
Zürich 2
Nr. 45
5. November 2015
DR. GAMBLE
Thomas W. Enderle
Über dir lauert
die Spinne
Der grosse Tag ist gekommen! Im
Wald findet der Ameisen-Marathon
statt. Spinne Spinderella und ihre
Brüder Klaus und Roberto wissen
nichts davon und wollen die flinken
Krabbler einfach etwas ärgern, indem sie sie von oben her schnappen
und immer wieder an den Start befördern.
Im Kinderspiel Spinderella versuchen die Spieler, ihre drei Ameisen
über die Strecke vom Start ins Ziel zu
befördern. Über dem Spielbrett hängt
die Spinne Spinderella an einem Faden. Dieser wird in Position und Länge von zwei weiteren Spinnen gelenkt, die sich auf einer zweiten
Spielebene über dem Rennpfad der
Ameisen bewegen.
Reihum ist ein Spieler an der Reihe. Er würfelt. Dies bestimmt, welche
Tiere er um wie viele Schritte bewegen darf. Zeigt der Symbolwürfel eine
Ameise, darf er seine Krabbler Richtung Ziel bewegen. Landet er auf einem Feld mit einer anderen Ameise,
stellt er sich oben drauf. Sitzen auf
der eigenen Figur eine oder mehrere
Krabbler, muss er sie huckepack mitnehmen.
Würfelt man eine Spinne, darf
man auf der oberen Ebene die Spinnen bewegen. Die zwei Spinnen lassen sich separat ziehen. Damit lenkt
man, wo und wie hoch die dritte
Spinne über der Rennstrecke hängt.
Schnappt man dabei magnetisch eine
der Ameisen, muss diese wieder zurück zum Start.
Zeigt das Symbol das Blatt, kann
man die Rinde versetzen. Damit kann
man Ameisen darunter einschliessen
und am Bewegen hindern. Gleichzeitig sind sie von der Spinne sicher.
Wer es schafft, seine drei Spinnen
ins Ziel zu bringen, hat gewonnen.
Dr. Gamble meint: Spinderella ist
dieses Jahr zum Kinderspiel des Jahres ausgezeichnet worden. Kein
Wunder: Das dreidimensionale Brett
mit der baumelnden Spinne auf
Ameisenfang ist optisch ein richtiger
Hingucker. Gleichzeitig bietet das
Spiel eine schöne Balance aus Würfelglück, kleinen taktischen Entscheidungen, welche Ameisen man bewegen will, und etwas Geschick beim
Einsatz der Spinne. Junge Spieler
kommen voll auf ihre Kosten. Und
mit zwei verschiedenen Rennstrecken ist auch für Abwechslung gesorgt.
Dr. Gambles Urteil:
Spinderella von Roberto Fragt, Zoch-Verlag, 2–4 Spieler, ab 6 Jahren.
Veranstaltungen & Freizeit
Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region
Jeden Montag und Mittwoch
Hatha Yoga in Wollishofen: Montag 9.30–11.00 Uhr
im ref. Kirchgemeindehaus, Kilchbergstrasse 21,
Mittwoch 18.30–20.00 und 20.15–21.45 Uhr im
Rhythmiksaal des Zentrums für Gehör und Sprache, Frohalpstr. 78. Eingang Hauptgebäude, hinten links. Heidi Risi, Diplom-Yogalehrerin YS/EYU,
Tel. 044 481 86 08. www.pranava-yoga.ch
Donnerstag, 5. November
19.00 Zwiegespräche Drogenpolitik wohin: 19 Uhr:
Toni Berthel (Arzt) und Martin Killias (Strafrechtler), 19.30 Uhr: Thomas Kessler (ehem. Drogendelegierter) und Peter Grob (emeritierter Medizinprofessor), 20 Uhr: Claudia Nielsen und Mauro
Tuena. Karl der Grosse, Kirchgasse 14.
Freitag, 6. November
17.00 Gospelkonzert: Gospel Singers Wollishofen
und Pechrima. Vorverkauf Drogerie Jud am Morgental. Alte Kirche, Kilchbergsteig 21.
19.30 Tätschquiz goes high: Das Kultquiz widmet
sich für einmal dem Thema Drogen. Mit Katja Alves und Boni Koller. Karl der Grosse.
20.00 Theater «Gäld oder Liebi»: Ref. Kirchgemeindehaus Leimbach.
Samstag, 7. November
Anlaufstellen dürfen Süchtige mitgebrachten Stoff
unter hygienischen Bedingungen konsumieren.
Kaserne Seiteneingang, Kasernenstrasse 3.
10.00–11.30 Tag der offenen Tür: Im Treffpunkt
t-alk erhalten schwerst Alkoholabhängige eine
Tagesstruktur und dürfen selbst mitgebrachtes
Bier und Wein konsumieren. Treffpunkt t-alk,
Bederstrasse 10.
10.00–17.00 Herbstbasar mit Koffermarkt: Frauenverein Adliswil. Von A wie Amedisli bis Z wie
Zwetschgenkonfi: Genähtes, Gestricktes, Schönes
aus Glas, Schmuck aus alten Koffern, verschiedene Brote, Zöpfe, Würste, Käse, Konfis und anderes mehr vom Marktstand. Anmeldung und weitere Auskünfte bei Bärbel Erni, 044 710 28 14,
oder [email protected] (Teilnehmerzahl ist
beschränkt). Ref. Kirchgemeindehaus Im Sihlpark, Kirchstrasse 2. Adliswil.
13.00–16.00 Tag der offenen Tür: Das Ambulatorium Kanonengasse ist eine medizinische Einrichtung für Menschen in prekären Lebenssituationen. Ambulatorium, Kanonengasse 18.
14.00–15.00 Tag der offenen Tür: Die Notschlafstelle bietet hauptsächlich Obdachlosen aus der Stadt
Zürich für einige Zeit eine nächtliche Unterkunft.
Notschlafstelle, Rosengartenstrasse 3.
18.00 Räbeliechtliumzug: Moosstrasse – Paradiesstrasse – Entlisbergstrasse – Butzenstrasse –
Speerstrasse – Moosstrasse – Schulhaus Entlisberg. Nach dem Umzug gibts auf dem Pausenplatz für jedes Kind Bretzeli und Tee. GZ Neubühl, Erligatterweg 53.
9.00–9.45 Tag der offenen Tür: In den Kontakt- und
19.00 Jahreskonzert Gospelchor Kilchberg: Einlass:
18.15 Uhr. Kollekte zur Deckung der Unkosten.
Ref. Kirche, Alte Landstrasse 86.
20.00 Theater «Gäld oder Liebi»: Ref. Kirchgemeindehaus Leimbach.
Sonntag, 8. November
11.00–16.00 Herbstbasar mit Koffermarkt: Frauenverein Adliswil. Mit Gottesdienst um 10 Uhr. Von
A wie Amedisli bis Z wie Zwetschgenkonfi: Genähtes, Gestricktes, Schönes aus Glas, Schmuck
aus alten Koffern, verschiedene Brote, Zöpfe,
Würste, Käse, Konfis und anderes mehr vom
Marktstand. Ref. Kirchgemeindehaus Im Sihlpark, Kirchstrasse 2.
15.00 Theater «Gäld oder Liebi»: Ref. Kirchgemeindehaus Leimbach.
Mittwoch, 11. November
20.00 Theater «Gäld oder Liebi»: Ref. Kirchgemeindehaus Leimbach.
Donnerstag, 12. November
19.00 Filmvorführung: Der Dokumentarfilm «Mulhapar» des Schweizer Regisseurs Paolo Poloni
dokumentierte das Leben von Christen und Moslems in einem pakistanischen Dorf. Vorverkauf
unter [email protected] oder Tel.
058 611 07 43. Abendkasse ab 18.15 Uhr. Rote
Fabrik, Seestrasse 395.
KIRCHEN
Reformierte Kirchgemeinde
Wollishofen
www.kirchewollishofen.ch
Donnerstag, 5. November
14.00 Spielnachmittag, Kirchgemeindehaus Kilchbergstrasse
Freitag, 6. November
20.00 «You'll never walk alone»
Konzert der Gospel Singers Wollishofen, Alte Kirche
Sonntag, 8. November
10.00 Gottesdienst
mit Pfarrer Sönke Claussen und
dem Kirchenchor, Kollekte: Kloster
Kappel, Alte Kirche
Anschliessend Chilekafi
Montag, 9. November
18.00 lectio divina, Alte Kirche
19.00 Probe Kirchenchor, Kirchgemeindehaus Kilchbergstrasse
Dienstag, 10. November
20.00 Probe Gospel Singers, Kirchgemeindehaus Kilchbergstrasse
Mittwoch, 11. November
19.15 Ökum. Nachtgebet
Alte Kirche
Pfarrei St. Franziskus
www.st-franziskus.ch
Samstag, 7. November
10.15 Eucharistiefeier
mit Krankensalbung
im PZ Entlisberg
ab 17.15 Beichtgelegenheit
18.00 Eucharistiefeier
Sonntag, 8. November
9.30 Eucharistiefeier
11.15 Eucharistiefeier
17.30 Santa Messa in lingua
italiana
Kirche Enge
www.kirche-enge.ch
Donnerstag, 05. November
Ökum. Wandergruppe
13.20 Treffpunkt Bahnhof Enge Gleis
1; Wanderzeit 2 Std.
von Hütten ins Mülitobel
Wanderstöcke sind nützlich
9-Uhr-Pass lösen
Samstag, 7. November
9.00 bis 16.00 Flohmarkt im Kirchgemeindehaus Enge, Bederstr. 25
Raritäten, Antiquitäten, Bilder,
Geschirr, Schmuck, Weihnachtsschmuck, Spielsachen, Bücher, CDs,
und vieles mehr. Kulinarisches im
Restaurant: Gerstensuppe, Penne,
Sandwiches, Würste vom Grill,
Kaffee & Kuchen
Im Verkauf: Konfitüren, Brot & Zopf
Samstag, 7. November
16.00 in der Kirche Enge
Fiire mit de Chliine
Thema: Schöpfungsgeschichte
Pfrn. Stina Schwarzenbach
Sonntag, 8. November
10.30 Musik-Gottesdienst zum
Reformationssonntag in der Kirche
Enge, Singende Gemeinde
Pfarrer Hans Peter Rühli
Kantorei Enge Choralgruppe
Kollekte: Missionskollekte
Dienstag, 10. November
12.00 bis 13.30 Mittagstisch mit
biblischen Geschichten für PrimarschülerInnen, Kirchgemeindehaus
Bederstrasse 25
16.10 bis 16.55 Kinderchor
(1. bis 3. Klasse)
im Pfarreisaal Dreikönigen
17.45 bis 18.45 Jugendchor
(4. und 6. Klasse)
im Kirchgemeindehaus Enge
19.00 bis 20.00 Ängi Voices
(Oberstufe) in der Kirche Enge.
Mehr Informationen:
www.kirche-enge.ch/kinderchor
www.kirche-enge.ch/jugendchor
Kontakt: Barbara und Ulrich
Meldau:044 781 25 25
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag
Auflage: 15’900 (Wemf beglaubigt)
Jahresabonnement: Fr. 90.–
Inserate: Fr. 1.50/mm-Spalte
Anzeigenschluss:
Freitagmorgen vor Erscheinen, 10 Uhr
Geschäftsleitung/Verlag:
Liliane Müggenburg
Redaktion: Lorenz Steinmann (ls.),
Tel. 079 660 28 59,
E-Mail: [email protected]
Redaktionelle Sonderthemen:
Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.)
Ständige Mitarbeiter:
Bruno Lendenmann (bpl.), Beni Frenkel,
Marcus Weiss (mw.), Gabi Faerber (gf.),
Adriana Zilic (az.), Kamil Krejci (kam.)
Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl,
Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33
Anzeigenverkauf:
Simona Demartis-Lüdi, Tel. 079 306 44 41
[email protected]
Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau
Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33,
[email protected]
Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG,
Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich,
Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72
E-Mail: [email protected],
www.lokalinfo.ch
Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln
Zürich 2
Veranstaltungen & Freizeit
Räbeliechtliumzug durch das Quartier Enge
Der Quartierverein Enge, die ev.-ref.
Kirchgemeinde Enge, die röm.-kath.
Kirchgemeinde
Dreikönigen,
der
Quartiertreff Enge und die Gemeinnützige Gesellschaft Enge laden am
Samstag, 14. November, Kinder und
Eltern herzlich zum gemeinsamen
Räbenschnitzen und zum anschliessenden Räbeliechtliumzug ein. Der
Musikverein Hütten wird den Umzug
musikalisch begleiten. Programm:
15.30 Uhr: Räbenschnitzen im
Pfarreisaal Dreikönigen, Räben kann
man für einen Franken pro Stück
kaufen (solange Vorrat). Selbst mitbringen: 1 Aushöhler oder stabiler
Löffel, 1 kleines Messer zum Schnitzen, 1 Stecken zum Tragen, 1 Kerze
und Schnur.
17.45 Uhr: Besammlung für den
Umzug vor dem Schulhaus Gabler.
18.00 Uhr: Abmarsch. Der Umzug
führt durch das verdunkelte Quartier:
Schulhausstrasse – Engimattstrasse –
Hügelstrasse – Gablerstrasse – Steinhaldenstrasse – Schulhausstrasse –
Bürglistrasse – Bederstrasse bis zum
reformierten Kirchgemeindehaus.
18.45 Uhr: Ausklang am Feuer
hinter dem Kirchgemeindehaus. Für
jedes Kind gibt es heissen Punsch (alkoholfrei) und eine frische MartiniBrezel. (e.)
Samstag, 14. November. Kontakt: Quartierverein Enge, E-Mail: vorstand@enge.
ch, www.enge.ch.
Am 14. November findet der Räbeliechtliumzug in der Enge statt.
zvg.
Um 15.30 Uhr beginnt das Räbenschnitzen im Pfarreisaal Dreikönigen.
GEMEINSCHAFTSZENTREN/ QUARTIERVEREINE
GZ Wollishofen
GZ Neubühl
GZ Wollishofen, am See, Bachstr 7
GZ Info-Drehscheibe, Albisstr. 25
GZ Neubühl, Erligatterweg 53
Telefon 043 243 11 37
www.gz-zh.ch, [email protected]
GZ am See, Bachstrasse 7
Start Suppenküche im Morgental: Do, 5.
Nov., 16 bis 19 Uhr.
Flamencoloro: Do, 5. Nov., 19.30 bis
22.30 Uhr.
GZ Neubühl, Erligatterweg 33
Mädchenabend: Fr, 6. Nov., 18 bis 21
Uhr.
Spiel- und Suppenabend: Mi, 11. Nov.,
ab 18 Uhr.
21 Uhr, mit anschl. Apéro. Anmeldung im Sekretariat Entlisberg.
Eltern-Kind-Singen: Mo 9 bis 9.50 Uhr.
Anmeldung unter 078 720 72 70
oder [email protected].
Adventsbasteln: Mi, 25. Nov., 14.30 bis
16.30 Uhr. Anm.: 044 412 89 89.
Quartiertreff Enge
Gablerstrasse 20, 8002 Zürich
Telefon 044 201 60 64
www.quartiertreff.ch
Kerzenziehen: ab 6. Nov., 9 Uhr Aufstellen des Zelts. Ab Di, 10. Nov., 15
Uhr Kerzenziehen, bis 13. Dez. Auskünfte: [email protected].
GZ Leimbach
Kinderhaus Entlisberg
Butzenstrasse 49, 8038 Zürich
Telefon 044 412 89 89
E-Mail [email protected]
www.stadt-zuerich.ch/offener-bereich
Anlaufstelle Kinderbetreuung: Kinderhaus Entlisberg: Di 9 bis 12 Uhr und
Mi 15 bis 18 Uhr; offener Bereich
Selnau: Do 9 bis 12 Uhr.
Familientreffpunkt: jeden Mi 14.30 bis
17.30 Uhr.
Themenabend: Kinder brauchen Wurzeln und Flügel: Do, 26. Nov., 19 bis
ANZEIGEN
Leimbachstrasse 200, 8041 Zürich
Telefon 044 482 57 09
E-Mail [email protected]
www.gz-zh.ch
Knirpsatelier: jeden Fr 10 bis 11.30
Uhr, für Kinder ab 3 Jahren in Begleitung.
Offenes Atelier: Fr, 6. Nov., 14 bis
17.30 Uhr, ab Schulalter.
Holzatelier: Sa, 7. Nov., entfällt.
Aus Alt mach Schön: Mi, 11. Nov., 10
bis 11.30 Uhr, für Erwachsene.
Papierwerkstatt: Mi, 11. Nov., 14 bis
17.30 Uhr, Kinder ab Schulalter.
Räben schnitzen: Fr, 13. Nov., 14 bis
17.30 Uhr, ab Schulalter oder in Begleitung.
Mütter-/Väterberatung: Do 14 bis 16
Uhr.
Quartierverein Enge
www.enge.ch
Wochenmarkt auf dem Tessinerplatz:
Jeden Do von 10.30 bis 19 Uhr.
QV Wollishofen
www.wollishofen-zh.ch
Ortsmuseum Wollishofen
Widmerstrasse 8, 8038 Zürich
Neue historische Ausstellung: Wollishofen, eine Zeitreise. Öffnungszeiten:
sonntags 14 bis 16 Uhr. Während der
Schulferien und an Feiertagen geschlossen.
Theater PurPur
Grütlistr. 36, 8002 Zürich
Telefon 044 2013151
www.theater-purpur.ch
[email protected]
Premiere «Bienen, Brot und Blumen»:
Mi, 11. Nov., 15 Uhr. Figurentheater
Kathrin Irion, ab 5 Jahren. Siehe
auch Artikel auf Seite 7.
Nr. 45
5. November 2015
15
16
Zürich 2
Nr. 45
H I N TE R G R U N D
5. November 2015
«Wir haben kaum eine zweite Chance, Leben zu retten»
der Patienten und um Leerläufe und
Mehraufwand zu verhindern.
Bald können im Kanton die
ersten Ärzte die Daten ihrer
Patienten elektronisch abrufen. Dies vermindere Risiken und erhöhe die Sicherheit, erklärt Gesundheitsdirektor Thomas Heiniger.
Was war oder ist das Problem?
Wie überall treffen wir auch im Gesundheitswesen auf Grenzen zwischen den verschiedenen Akteuren –
und die bauen wir ab. Der Krankenwagen, der frei ist und sich am
nächsten zum Notfallort befindet,
fährt den Patienten ins nächste Spital, egal zu welcher Organisation
oder zu welcher Klinik dieser Sanitätswagen gehört. Das ist eines der
Ziele, die wir diskutieren. Hier ist ein
«Gärtlidenken» schlicht untragbar.
Rolf Haecky
Thomas Heiniger, wie jeden Herbst reden alle über die weiter steigenden Prämien der Krankenkassen und Kosten im
Gesundheitswesen.
Moment, stellen wir vorweg einmal
klar: Das Gesundheitswesen selbst
verursacht keine steigenden Kosten –
das sind wir als Patienten, die das
qualitativ hochstehende medizinische
Angebot immer stärken nutzen.
Sie haben sich unter anderem das Ziel
gesetzt, im Gesundheitswesen neben der
Effizienz auch die Innovationskraft zu
fördern.
Wir sind sozusagen Geburtshelfer des
elektronischen Patientendossiers, das
die ersten Zürcherinnen und Zürcher
bereits kommendes Jahr eröffnen
können.
Was meinen Sie mit «stärker nutzen»?
Wir alle beziehen Medikamente, suchen einen Arzt auf, lassen uns im
Spital behandeln oder unterziehen
uns einer Physiotherapie. Nehmen wir
das Spital als Beispiel. Allein vergangenes Jahr haben sich im Kanton Zürich 230 000 Kinder, Frauen und Männer in einem Krankenhaus behandeln
lassen. Dadurch, dass wir immer älter
werden und immer mehr Menschen in
unserem Kanton leben, werden diese
Zahlen tendenziell weiter steigen.
Ein elektronisches Patientendossier –
was ist das?
Dieses Dossier enthält alle für den
behandelnden Arzt, für ein Spital
oder ein Heim relevanten Gesundheitsdaten einer Person. Alle durch
den Patienten ermächtigten Personen
können mittels des elektronischen
Patientendossiers, kurz EPD genannt,
überall und zu jeder Zeit auf die nötigen Informationen zur Gesundheit einer Person zugreifen. Dies kann im
Notfall lebensrettend sein.
Das bedeutet, der wachsende Bedarf an
medizinischen Angeboten ist für die zunehmenden Kosten verantwortlich.
Uns ist unsere Gesundheit sehr wichtig, weshalb wir auch bereit sind, einiges in sie zu investieren. Wir treiben Sport, ernähren uns möglichst
gesund – und beanspruchen eben das
vorhandene medizinische Angebot,
wann immer wir das für nötig halten.
Immerhin: Damit das möglichst selten der Fall ist, räumen wir der Prävention eine hohe Priorität ein. Die
Menschen im Kanton Zürich sind fit,
und wir sorgen dafür, dass auch das
Gesundheitswesen fit bleibt.
Und wie trimmen Sie das Gesundheitswesen fit?
Unsere Maxime lautet: Das Gesundheitswesen im Kanton Zürich arbeitet
effizient, wirtschaftlich und qualitativ
hochstehend. Der Vergleich mit anderen Kantonen belegt, dass wir ein
überdurchschnittlich gut funktionierendes Gesundheitswesen haben.
Überdies zeigen uns die jährlichen
Umfragen, wie zufrieden die Patientinnen und Patienten im Kanton Zürich mit den Spitälern und anderen
Dienstleistern im Gesundheitswesen
sind.
Also sind auch Sie zufrieden.
Grundsätzlich einmal – ja. Egal, wo
jemand wohnt: In unserem Kanton
lässt sich fast von überall her innert
zehn Minuten ein Spital erreichen.
Das Netz der Arztpraxen ist dicht
und weit verzweigt und für alle gut
verfügbar. Das ist ein wesentlicher
Beitrag zu einer hohen Lebensquali-
Gesundheitsdirektor Thomas Heiniger: «‹Gärtlidenken› ist im Gesundheitswesen schlicht untragbar.»
tät. Andere Kantone verfügen weit
weniger über ein solch breit gefächertes medizinisches Angebot auf
einem solch hohen Niveau. All das
spricht dafür, dass unser System gut
funktioniert. Doch nichts ist so perfekt, dass sich nichts mehr verbessern liesse.
Und das gilt auch für das Zürcher Gesundheitswesen?
Natürlich. Wo die Strukturen so komplex sind, wo so viele Personen, Institutionen und Organisationen zusammenarbeiten, entstehen unzählige
Schnittstellen. Hier sehen wir Potenzial, um die Abläufe weiter zu optimieren und noch patientenfreundlicher zu entwickeln.
Bitte erläutern Sie, was unter Schnittstellen zu verstehen ist.
Schnittstellen entstehen, wenn der
Hausarzt den Patienten an einen Spezialisten weiter weist, wenn der
Krankenwagen einen Verunfallten in
die Notfallaufnahme einliefert, wenn
die Klinik ihn zur Nachpflege in die
Obhut der Spitex entlässt. Das sind
Schnittstellen, hier müssen zwei verschiedene Akteure miteinander kommunizieren, oft unter erschwerten
Umständen. Dies kann natürlich zu
Doppelspurigkeiten oder sogar Fehlern führen. Und genau deshalb sind
wir zusammen mit den verschiedenen Akteuren stest daran, diese
Schnittstellen in Nahtstellen umzuwandeln.
Krankenkassenprämien: Es wird mehr verlangt, als notwendig wäre
Für grundversicherte Erwachsene
steigen die Prämien im Kanton Zürich kommendes Jahr im Schnitt
um 3,6 Prozent – dies ist weniger
als im Schweizer Durchschnitt, der
4,0 Prozent beträgt. Das ist die erfreuliche Nachricht. Unerfreulich
ist für Gesundheitsdirektor Thomas
Heiniger hingegen, dass der Bund
die Krankenkassen dazu zwingt, im
Kanton mehr aufzuschlagen, als sie
selbst wollten. Und zwar 0,4 Prozentpunkte mehr. Die Kassen selbst
hatten beantragt, die Prämien le-
diglich um durchschnittlich rund 3,2
Prozent zu erhöhen. Denn sie verfügen im Kanton zum Teil über ein Kapitalpolster oder haben im vergangenen Jahr Gewinne erzielt. Doch der
Bund schreibt vor, die Prämien müssten jedes Jahr kostendeckend sein,
und verbietet den Kassen, frühere
Gewinne zu nutzen, um die Prämien
zu vergünstigen. Das bedeutet: Der
Krankenversicherer muss den Gewinn zurückbehalten und die Reserven erhöhen, statt diesen im Folgejahr den Versicherten über tiefere
Prämien weiterzugeben. Dazu erklärt Thomas Heiniger: «Das Bundesamt für Gesundheit schränkt so
zum einen die unternehmerische
Freiheit der Krankenversicherer
ein und überbürdet zum anderen
den Versicherten unnötig höhere
Prämien.» Dies könnte sich auf das
Jahr 2017 hin ändern, wenn das
Krankenversicherungsaufsichts-Gesetz (KVAG) in Kraft tritt. Dieses ermöglicht den Kassen, Gewinne in
einem Jahr mit Verlusten im Folgejahr zu kompensieren. (rhk.)
F: Th. Haecky
Fehler in der Notfallkette?
Das ist ein heikler Punkt. In der Regel
gilt: Im Notfall haben Sanitäter keine
zweite Chance, um Leben zu retten.
Da darf nichts schiefgehen, da darf
niemand Zeit verlieren. Wenn nun
zum Beispiel Rettungskräfte im Krankenwagen dem Notfallpatienten Infusionen stecken, die nicht zum System
des Spitals passen, ist das Personal
der Notfallaufnahme gezwungen,
neue zu stecken. Deshalb müssen das
System und die Arbeit der Rettungsdienste und der Notfallaufnahmen
aufeinander abgestimmt sein. Das
gilt für alle anderen Nahtstellen im
Gesundheitswesen in gleicher Weise
– wir wollen weitgehend einheitliche
Standards schaffen – zur Sicherheit
Zur Person
Thomas Heiniger, 58, FDP, wohnt
in Adliswil. Hier war er Schulpfleger, später Stadtrat und Stadtpräsident.
Von 1999 bis 2007 gehörte er
dem Kantonsrat an. Seit 2007 ist
der Jurist mit Doktorat Vorsteher
der Gesundheitsdirektion. Er ist
verheiratet und Vater von drei erwachsenen Kindern.
Das «Zürich 2» veröffentlicht
in loser Folge Interviews mit den
Mitgliedern der Zürcher Regierung. (zb.)
Das EPD ist wieder ein neues Instrument, das Kosten verursacht.
Nein, wir müssen nichts Neues aufbauen, sondern verbessern dank des
EPD nur die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren.
Das erhöht den Nutzen und steigert
die Effizienz. Alle Ärzte und Spitäler
verwalten bereits heute die Daten ihrer Patienten. Das EPD vereinfach lediglich den Zugriff auf diese Daten.
Die Krankengeschichte ist lückenlos
überblickbar, jede Ärztin, jeder Arzt
sieht genau, wer den Patienten bereits worauf untersucht hat und welche Therapien oder Medikamente
eingesetzt wurden. Auf diese Weise
fallen doppelte oder unnötige Untersuche und Analysen weg, was letztlich das Fehlerrisiko vermindert und
mehr Sicherheit in den Diagnosen
bedeutet.
Damit ein EPD wirklich etwas taugt,
müssen alle mitziehen und die ihnen bekannten Daten einspeisen.
Auf unsere Initiative hin haben sich
alle wichtigen Verbände des gesamten Zürcher Gesundheitswesens bereit erklärt, sich am Aufbau und Betrieb eines kantonsweiten E-Patientendossier-EDV-Programms zu beteiligen. Konkret sind dies die Ärztegesellschaft, der Apothekerverband,
die Curaviva, also die Heime, der
Spitex-Verband und der Verband
Zürcher Krankenhäuser. Inzwischen
hat der Trägerverein, den vorläufig
unsere Direktion leitet, den Auftrag
für die technische Plattform vergeben. Gemeint ist die Plattform, über
welche die betroffenen Ärzte, Spitäler und andere Akteure die Patientendaten untereinander austauschen
können.
Und damit flattern künftig die Krankheitsdaten von Frau Müller und Herrn
Meier frei im Netz herum.
Nein, jede Patientin und jeder Patient
bestimmt selbst, wer über das Dossier auf welche persönlichen Daten zugreifen und sie einsehen darf. So, wie
dies das von National- und Ständerat
am 19. Juni verabschiedete Gesetz
über das EPD vorsieht.