22. Jahrgang, 15. September 2015 Apotheken 5/2015 Depesche Schnellinformationen zu Studien und Beratungspraxis für die Apotheke Nahrungsmittelunverträglichkeiten mit zertifizierter Fortbildung Manche Menschen reagieren auf den Verzehr bestimmter Lebensmittel wie Fruktose, Laktose oder Gluten mit Magen-Darm-Beschwerden. Seite 8 Expopharm 2015 in Düsseldorf Europas größte pharmazeutische Fachmesse zu Gast in der nordrheinwestfälischen Landeshauptstadt. Seite 6 PTA-Depesche Beratung: Pflanzenkraft gegen Blasenentzündungen. Seite 18 Läuse: Das kommt in den besten Familien vor. Seite 19 Aktion: So bleibt kein Auge trocken. Seite 20 www.apotheken-depesche.de GFI. Der Medizin-Verlag 75 % erfolgreicher rauchfrei*1 — die nicorette® Kombi-Therapie Für alle, die starke Unterstützung benötigen nicorette® Kombi-Therapie Warum nicorette® TX Pflaster? } hält den Nicotinspiegel über den Tag konstant } nur das nicorette® TX 3ƃDVWHUEHUÙFNVLFKWLJW den Wach-/SchlafRhythmus } stärkstes NicotinSƃDVWHULP0DUNW BASISVERSORGUNG AKUTHILFE 16-Stunden-Wirkung Für kritische Momente * Kombination NICORETTE® TX 15 mg plus NICORETTE® Kaugummi 2 mg vs. NICORETTE® TX 15 mg (Monotherapie) nach 24 Wochen (p = 0.010). www.nicorette.de 1 Fagerstrom et al., Effectiveness of nicotine patch and nicotine gum as individual versus combined treatments for tobacco withdrawal symptoms. Psychopharmacology, 1993; 111:271-277. Nicorette® Spray 1 mg/Sprühstoß. Wirkst.: Nicotin. Zus.: Arzneil. wirks. Bestandt: 1 ml Lösung enthält 13,6 mg Nicotin. Sonst. Bestandt.: Propylenglykol, Ethanol, Trometamol, Poloxamer, Glycerol, Natriumhydrogencarbonat, Levomenthol, Minze-Aroma, Frische-Aroma, Sucralose, Acesulfam-Kalium, Salzsäure 10 % (zur pH-Wert- Einstellung), H2O ger. Anw.: Behandlung d. Tabakabhängigkeit b. Erwachsenen durch Linderung der Nicotinentzugssymptome, einschl. des Rauchverlangens, beim Versuch das Rauchen aufzugeben. Die komplette Einstellung des Rauchens sollte das endgültige Ziel sein. Warnhinweis: Enth. Ethanol. Gegenanz.: Überempfindlichkeit geg. Nicotin od. sonst. Bestandt., Kdr.< 18 J., Pers. die nie geraucht haben. Nebenw.: Mögl. Sympt. d. Entzuges: Dysphorie, depressive Verstimmung, Schlaflosigkeit, Reizbarkeit, Frustration, Zorn, Angst, Konzentrationsstörungen, Ruhelosigkeit, Ungeduld, verminderte Herzfrequenz, gesteigerter Appetit, Gewichtszunahme. Bei Spray Anwendern beobachtete Sympt.: Schwindel, präsynkopale Symptome, Husten, Obstipation, Mundgeschwüre, Zahnfleischbluten, Nasopharyngitis. Sehr häufig: Kopfschmerzen, Geschmacksstörung; Schluckauf; Übelkeit, Dyspepsie; Schmerzen u. Parästhesien d. oralen Weichteilgewebes, Stomatitis, vermehrter Speichelfluss, brennende Lippen, Trockenheit in Mund und/oder Rachen. Häufig: Erbrechen, Flatulenz, Bauchschmerzen, Diarrhö; Engegefühl im Hals, Müdigkeit, Brustschmerz, körperliches Unbehagen. Gelegentlich: Parästhesie; vermehrte Tränensekretion; Palpitationen; Hitzewallung; Dyspnoe, Rhinorrhö, Bronchospasmus, Niesen, Nasenverstopfung; Gingivitis, Glossitis; Hyperhydrose, Pruritus, Hautausschlag, Urtikaria; Überempfindlichkeit; Abschilferung der Mundschleimhaut, Dysphonie. Nicht bekannt: Verschwommenes Sehen; Vorhofflimmern; Allergische Reaktionen einschl. Angioödem und Anaphylaxie. Stand 08/2014. Nicorette® TX Pflaster 10 mg, 15 mg, 25 mg. Wirkstoff: Nicotin. Zus.: Arznei. wirks. Bestandt.: 1 Nicorette TX Pflaster 10 mg / 15 mg / 25 mg / mit 9 cm² / 13,5 cm² / 22,5 cm² Adsorptionsfläche enthält: 15,8 mg Nicotin (1,75 mg/cm²) / 23,6 mg Nicotin (1,75 mg/cm²) / 39,4 mg Nicotin (1,75 mg/cm²) mit e. durchschnittl. Wirkstofffreigabe von 10 mg/16 Stunden / 15 mg/16 Stunden / 25 mg/16 Stunden. Sonst. Bestandt.: Mittelkettige Triglyceride, basisches Butylmethacrylat-Copolymer (Ph. Eur.), Poly[acrylsäure-co-butylacrylat-co-(2-ethylhexyl)acrylat-co-vinyl-acetat] (5:15:75:5), Kaliumhydroxid, Croscarmellose-Natrium, Aluminiumtris(acetylacetonat). Abdeckschicht u. abziehbare Schutzfolie: Poly(ethylenterephthalat)-Film. Anw.: Behandlung der Tabakabhängigkeit durch Linderung der Entzugssymptome. Unterstützung der Raucherentwöhnung. Bei Erwachsenen. Gegenanz.: Nichtraucher, Gelegenheitsraucher; Überempfindlichkeit gegen Nicotin o. einen d. sonst. Bestandt.. Nebenw.: Dosisabhängig ähnliche NW wie beim Rauchen als auch Sympt. d. Entzuges mögl.: Dysphorie oder depressive Verstimmung, Schlaflosigkeit, Reizbarkeit, Frustration oder Zorn, Angst, Konzentrationsstörungen, Ruhelosigkeit oder Ungeduld; verminderte Herzfrequenz, gesteigerter Appetit oder Gewichtszunahme, Schwindel, präsynkopale Symptome, Husten, Obstipation, Zahnfleischbluten, Mundgeschwüre und Nasopharyngitis. Nicotinverlangen mit Drang zum Rauchen. leichte lokale Hautreaktionen z. B. Pruritus, Exantheme, Hautreizungen währ. d. ersten Behandlungswochen (20 % d. Behandelten). Patienten, die überempf. auf Heftpflaster reagieren, sollten sorgfältig auf d. Auftreten v. Hauterscheinungen achten; Sehr häufig: Pruritus. Häufig: Kopfschmerzen, Schwindel; Übelkeit, Erbrechen; Hautrötung, Urtikaria. Gelegentlich: Überempfindlichkeit; Abnorme Träume; Parästhesie; Palpitationen, Tachykardie; Hitzewallung, Hypertension; Dyspnö; Hyperhidrosis; Myalgie; Beschwerden am Verabreichungsort, Asthenie, Beschwerden und Schmerzen im Brustbereich, Malaise, Erschöpfung. Nicht bekannt: Anaphylaktische Reaktion; Gastrointestinale Beschwerden; Angioödem, Erythem; Schmerzen in den Extremitäten. Stand 02/2015. Nicorette® Kaugummi 2 mg / 4 mg freshfruit / freshmint / whitemint. Wirkst.: Nicotin-Polacrilin (1:4). Zus.: Arzneil. wirks. Bestandt: 1 Nicorette Kaugummi 2 mg/4 mg enth.10 mg/20 mg Nicotin-Polacrilin (1:4), entsprechend 2 mg/4 mg Nicotin. Sonst. Bestandt.: Kaugummi-Grundmasse (enthält Butylhydroxytoluol (E 321)), Acesulfam Kalium, Carnaubawachs, Levomenthol, leichtes Magnesiumoxid, Natriumcarbonat, Pfefferminzöl, Titandioxid, Xylitol; Nicorette Kaugummi 2 mg/4mg freshfruit/ whitemint zus.: Hypromellose, Polysorbat 80, Sucralose. Nicorette Kaugummi 4 mg freshfruit/freshmint/whitemint zus.: Chinolingelb (E 104); Nicorette Kaugummi 2 mg/4 mg freshfruit/freshmint zus.: Arabisches Gummi; Nicorette Kaugummi 2 mg freshfruit/freshmint/whitemint zus.: Natriumhydrogencarbonat; Nicorette Kaugummi 2 mg/4 mg freshfruit zus.: Tuttifrutti QL 8444; Nicorette Kaugummi 2 mg/4 mg whitemint zus.: vorverkleisterte Stärke (Maisstärke), Winterfresh RDE4-149. Anw.: Behandl. d. Tabakabhängigkeit durch Linderung d. Nicotinentzugssymptome. Unterstützung d. Raucherentwöhnung. Auch z. Verringerung d. Zigarettenkonsums (Rauchreduktion), um schrittweise d. Rauchausstieg zu erreichen. Bei Erwachsenen. Gegenanz.: Nichtraucher, Gelegenheitsraucher, Überempfindlichkeit geg. Nicotin, Levomenthol, Pfefferminzöl, Butylhydroxytoluol (E 321) od. einen d. sonst. Bestandt. Warnh.: Enth. Levomenthol, Pfefferminzöl, Butylhydroxytoluol (E 321). Nebenw.: Dosisabh. ähnliche NW w. b. Rauchen als auch Sympt. d. Entzuges mögl.: Dysphorie oder depressive Verstimmung, Schlaflosigkeit, Reizbarkeit, Frustration oder Zorn, Angst, Konzentrationsstörungen, Ruhelosigkeit oder Ungeduld; verminderte Herzfrequenz, gesteigerter Appetit oder Gewichtszunahme, Schwindel, präsynkopale Symptome, Husten, Obstipation, Zahnfleischbluten, Mundgeschwüre und Nasopharyngitis. Bei magenempfindl. Pat.: Magenverstimmung, Sodbrennen. Sehr häufig: Kopfschmerzen; Reizung im Rachen, Husten, Schluckauf; Übelkeit. Häufig: Überempfindlichkeit; Schwindel, Disgeusie, Parästhesie; Diarrhö, Dyspepsie, Mundtrockenheit, Vermehrter Speichelfluss, Stomatitis, Erbrechen, Flatulenz, Abdominale Schmerzen; Brennen, Erschöpfung. Gelegentlich: Abnorme Träume; Palpitationen, Tachykardie; Hitzewallung, Hypertonie; Bronchospasmus, Dysphonie, Dyspnö, Verstopfte Nase, Oropharyngeale Schmerzen, Niesen, Engegefühl im Hals; Ructus, Glossitis, Blasen und Abschilferung der Mundschleimhaut, Orale Parästhesie; Asthenie, Beschwerden und Schmerzen im Brustbereich, Malaise; Hyperhidrosis, Pruritus, Hautrötungen, Urtikaria; Schmerzen der Kaumuskulatur. Selten: Dysphagie, Hypoästhesie im Mund, Würgen. Nicht bekannt: Anaphylaktische Reaktion; Verschwommenes Sehen, Vermehrte Tränensekretion; Trockenheit im Rachen, Gastrointestinale Beschwerden, Schmerzende Lippen; Angioödem, Erythem; Muskelverhärtung. Stand 02/2015. Johnson & Johnson GmbH, 41470 Neuss. EDITORIAL Jodinat ® Der Schilddrüse zuliebe Heiße Diskussionen? Im Fokus des Deutschen Apothekertages 2013 stand das • Jodid: Spurenelement für den Aufbau der Schilddrüsenhormone Thema „Apotheken als Partner im Gesundheitswesen“, 2014 waren es „Arzneimittelfälschungen“. Der Schwerpunkt des diesjährigen Apothekertages scheint auch drei • besonders wichtig in der Schwangerschaft für die nachhaltig gesunde Entwicklung des Kindes Wochen vor der Veranstaltung noch Verschlusssache zu sein. Auf Nachfrage bei der ABDA-Pressestelle werden die Themen „Umsetzung des Perspektivpapiers“, „Honorierung • weiße, runde, gewölbte Tablette mit einseitiger Bruchkerbe und deren Systematik“ sowie „E-Health“ genannt. Angesichts dieser doch eher trockenen • Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden Themen darf man gespannt sein, ob sich kontroverse Diskussionen z. B. über die Transparenz der Standesvertretung oder die neue „ABDA-Immobilie“ kleinhalten lassen. Verlassen können Sie sich dagegen auf die Inhalte der ak- Jodid-Arzneimittel sind auf der OTC-Ausnahmeliste aufgeführt und somit zulasten der GKV bei Vorliegen der Diagnose „Schilddrüsenerkrankungen“ erstattungsfähig. Die Diagnose muss nicht auf dem Rezept vermerkt werden. tuellen Ausgabe der Apotheken-Depesche. Hier finden Sie wie immer fundierte Informationen, die Ihre Beratungskompetenz stärken. Zu den Themen unserer CME-Fortbildung gehören diesmal Beratung bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten (Seite 8), multimodale Interventionen zur Demenzprophylaxe (Seite 11) sowie ein Update zu den neuen Therapiestrategien bei einer Hepatitis-C-Infektion (Seite 24). T O P -Q U A LI TÄT AUS DEUT SCHER H E R S T E LL UNG In unserem Gynäkologie-Schwerpunkt lesen Sie u.a. wie Umweltchemikalien die Menopause beeinflussen und wie Glykogen auf die Vaginalflora wirkt (Seite 14). Im Mittelpunkt der aktuellen PTA-Depesche stehen die Themen Phytotherapie bei unkomplizierten Harnwegsinfekten (Seite 18) und Kopfläuse bei Kindern (Seite 19). Viel Spaß beim Lesen wünscht Monika Walter Apothekerin und Chefredaktion [email protected] Apotheken-Depesche 5/2015 3 Jodinat® 100/200 µg Tabletten (Ap). Wirkstoff: Kaliumiodid Zus.:1 Tabl. enth.: 130,8/261,6 µg Kaliumiodid, entspr. 100/200µg Iod. Hilfsst.: Carboxymethylstärke-Na (Typ A) (Ph.Eur.), mikrokr. Cellulose, Mg-Stearat (Ph. Eur.), Maisstärke, Mannitol (Ph.Eur.). Anw: Prophyl. d. Iodmangelstruma, insbes. in Schwangerschaft und Stillzeit; Rezidivprophylaxe im Anschluss an Schilddrüsenhormontherapie od. Operation ei. Iodmangelstruma; Therapie der Iodmangelstruma bei Neugeborenen, Kindern und Jugendlichen Gegenanz.: Überempfindlichk. geg.Kaliumiodid od. ein. d. sonst. Bestandt.; manifeste Hyperthyreose, latente Hyperthyreose m. Dos. über 150µg Iod/ Tag; autonome Adenom der Schilddrüse, fokale ud. diffuse Schilddrüsenautonomien. Schwangerschaft: Erhöhter Iodbedarf, 100-200µg tgl.; Iodgehalt von Nahrungsergänzungsmitteln berücksichtigten. Stillzeit: Erhöhter Iodbedarf, 100-200µg tgl. Nebenw.: Bei Vorliegen großer autonomer Areale in der Schilddrüse kann eine Hyperthyreose bei täglichen Iodgaben von mehr als 150 Mikrogramm manifest werden. Entwicklung von TPO-Antikörpern bei Pat. mit ei. Disposition für ei. Autoimmunkrankheit möglich. Bei Iodüberempfindlichkeit kann Fieber, Hautausschlag, Jucken und Brennen der Augen, Reizhusten, Durchfall od. Kopfschmerzen auftreten. Bei NW Tabletteneinn. beenden. (Stand April 2013). Aristo Pharma GmbH, Wallenroder Str. 8-10, 13435 Berlin. INHALT Umweltchemikalien beeinflussen durch endokrine Effekte die Menopause: US-amerikanische Wissenschaftler wiesen für 15 potenziell hormonaktive Substanzen einen Einfluss auf das Menopausenalter nach. Innerhalb von zwei Wochen nach der Entbindung erleben etwa 30% der Frauen Probleme mit dem Stillen. Besonders häufig sind Schmerzen im Bereich von Brustwarze oder Brust und eine zu geringe Milchproduktion. Seite 14 Seite 16 ERNÄHRUNG 8 Reduzierung des Zöliakie-Risikos: Wann erstes Gluten füttern? 9 Perinatales Risiko für Zöliakie: Intraunterines Wachstum spielt keine Rolle 9 Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen und Diabetes: Glykämischer Index nicht so wichtig 10 Folge der Adipositas-Epidemie: Mehr Dicke, mehr Dumme 10 CME: Ernährung, Bewegung und kognitives Training: Multimodale Intervention verbessert die Kognition 11 15 CME: Schmerzen, Mastitis und mehr: Wenn es mit dem Stillen nicht so klappt 16 PTA-DEPESCHE Beratung bei Harnwegsinfekten: Pflanzenkraft gegen Blasenentzündungen 18 Läuse bei Kindern: Das kommt in den besten Familien vor 19 Beratungsschwerpunkt: So bleibt kein Auge trocken 20 Bei jungen Frauen treten Harnwegsinfekte relativ häufig auf. Zur Empfehlung im Beratungsgespräch bei unkomplizierten Infekten stehen eine Reihe wirksamer Phytopharmaka zur Verfügung. APOTHEKEN-MANAGEMENT Versicherungen: Apotheken müssen Risiken breit absichern 12 Seite 18 Berufsleben: Die Work-Life-Balance beachten 12 Warenlager: Angebote für Haustiere nehmen zu 13 Umsatzzuwachs am Apothekenmarkt 13 Diabetes unter Kontrolle: Neue Ideen für mehr Aufmerksamkeit 20 Homöopathie: Wirklich hilfreich? 20 GYNÄKOLOGIE Endokrine Effekte: Umweltchemikalien beeinflussen die Menopause 4 DERMATOLOGIE 14 CME: Das Melanom muss kein Todesurteil sein: Hautkrebs-Screening mit Sinn und Verstand 22 Systematischer Review: Östrogencremes und urogenitale Symptome 14 Onychomykosen: Ciclopirox schlägt Amorolfin 23 Vaginalflora: Glykogen lockt Milchsäurebakterien an 14 Neurodermitis: Ein „mab“ blockiert die Entzündung 23 Apotheken-Depesche 5/2015 © GFI. Der Medizin-Verlag Titelfotosr: Fotolia, Expopharm; Fotos auf dieser Seite: Fotolia, A1PIX, Fotolia CME: Fruktose, Laktose, Gluten und Co.: Beratung bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten CME: ADHS des Nachwuchses: Alkohol und Passivrauchen erhöhen das Risiko INHALT Transparenz Sicherheit Für Jahre stützte sich die Behandlung der chronischen Hepatitis-CInfektion auf die vielwöchige Applikation von Interferon alfa s.c. und Ribavirin oral – mit mäßigem Effekt und mäßiger Verträglichkeit. Qualität Seite 24 INFEKTIONEN CME: Die Hepatitis C wird immer besser behandelbar: Wirksame und gut verträgliche Therapieregime 24 Risiko für Lungenerkrankungen: Bei Methotrexat kein Grund zur Sorge 25 Im Fokus 12 Abocoupon 23 Literaturdienst 24 Impressum 25 Aktuell für die Offizin 26 CME-Antwortbogen 27 Foto: mauritius images/Alamy, Fotolia Apotheken ergänzen immer öfter ihr Sortiment mit Produkten rund um Haus- und Heimtiere, so ein aktuelles Umfrageergebnis. Seite 13 Teilt mit Dir. Aktion Teilkraft, die Zweite: Orifarm bleibt seinem Motto treu und spendet auch dieses Jahr wieder 1 Cent pro Packung für einen guten Zweck. Weil viele kleine Schritte Großes bewirken können. Neueste Studienergebnisse tagesaktuell per E-Mail Jetzt registrieren: www.apotheken-depesche.de/newsletter Produktnennungen hinter „*z. B.“ sind beispielhaft und enthalten keine produktbezogene Empfehlung der Redaktion gegenüber Alternativprodukten. Apotheken-Depesche 5/2015 5 www.orifarm.de Die Expopharm 2015 zu Gast in Düsseldorf ZUR GRÖSSTEN INTERNATIONALEN PHARMAZEUTISCHEN FACHMESSE EUROPAS INFOS Die Expopharm 2015 findet auf dem Gelände der Messe Düsseldorf / Eingang Süd statt. Öffnungszeiten: 30. 9. bis 3.10. 2015 jeweils 9.00 bis18.00 Uhr Eintrittspreise: Tageskarte: 17,50 € Dauerkarte: 40,50 € Tageskarte Studenten/ Auszubildende: 10,00 € Katalog: 10,00 € 6 Apotheken-Depesche 5/2015 Haben Sie schon einmal mit einem Apotheker aus Indien gesprochen? Wissen Sie was marokkanische Apotheker bewegt? Wie unterscheidet sich die Arzneimittelversorgung in Japan von der deutschen? Das wissen Sie nicht? Dann kommen Sie doch Ende September nach Düsseldorf. Dort bietet sich die einmalige Gelegenheit für Pharmazeuten aller Berufsfelder, mit Kollegen aus den 132 FIP-Ländern (Fédération Internationale Pharmaceutique) in Kontakt zu kommen. Expopharm im Zeichen der Industrie Die gleichzeitig stattfindende große pharmazeutische Messe Expopharm bietet Besuchern aus dem In- und Ausland ein umfangreiches Angebot von Produktneuheiten über innovative Softwareentwicklungen bis hin zu aktuellen, politischen Fachdiskussionen. Das innovative Ausstellerformat, die PharmaWorld, präsentiert sich dabei in diesem Jahr deutlich produkt- und markenspezifischer. Aber auch dem Bereich Wissenschaft und Forschung wird eine umfangreiche Plattform in der diesjährigen Pharma-World gegeben. Apotheker und PTAs erwarten Vorträge und spannende Podiumsdiskussionen mit einer thematischen Bandbreite von „Obstipation leitliniengerecht therapieren“ bis hin zu „Switch von RX zu OTC“. Für die Zusammenstellung des wissenschaftlichen Vortragsprogramms sorgt ein hochkarätiges Kuratorium, bestehend aus Prof. Manfred Schubert-Zsilavecz und Prof. Theodor Dingermann. Aktuelle Berufspolitik beim Apotheketag Parallel zur Messe findet wie immer der Deutsche Apothekertag, die wichtigste berufspolitische Veranstaltung im Kalender der deutschen Apotheker/-innen statt. © GFI. Der Medizin-Verlag Fotos: www.expopharm.de HERZLICH WILLKOMMEN In diesem Jahr ist die Expopharm, Europas größte pharmazeutische Fachmesse, zu Gast in der nordrhein-westfälischen Hauptstadt. Vier Tage lang – vom 30. September bis zum 3. Oktober –, wird das Messegelände in Düsseldorf der zentrale Treffpunkt für Apothekerinnen und Apotheker aus ganz Deutschland sein. Beim Deutschen Apothekertag, der zeitgleich in Düsseldorf stattfindet, können sich die Kongressteilnehmer über die aktuelle berufs- und gesundheitspolitische Situation informieren. Und noch ein drittes Großereignis gibt es in Düsseldorf: Parallel mit Expopharm und Deutschem Apothekertag findet der FIP-Kongress, der weltweit größte Pharmazeutentreff statt. Bei Bei Pro Problemen blemen mitt den mi den Hämorrhoiden. H ämorrhoiden. Posterisan® Posterisan® a akut kut mi mitt LLidocain idocain • SSchnelle chnelle H Hilfe ilfe bei bei aakuten kuten uckreiz SSchmerzen chmerzen o oder der sstarkem tarkem JJuckreiz •D Das as ei einzige nzige PPräparat räparat mit mit LLidocain idocain zzur ur A Akut-Behandlung kut-Behandlung © (2015) CA CAVA/QUIPOS AV VA/QUIPOS A In In Absprache Absprache mit mit dem dem Arzt Arzt der aauch uch iin nd er Schwangerschaft Schwangerschaftt anwendbar anwendbar DR. KADE Pharmazeutische Fabrik GmbH, Berlin Posterisan® akkutt 50 mg/g Rektalsalbe, Posterisan® akkutt 60 mg Zäpfchen. Zusammensetzung: 1 g Rektalsalbe enthält 50 mg Lidocain. Sonstige Bestandteile: Cetylalkohol, Macrogole, gereinigtes Wasser. 1 Zäpfchen enthält 60 mg Lidocain. Sonstiger Bestandteil: Hartfett. Anwendungsgebiete: Rektalsalbe: Linderung von Schmerzen im Analbereich vor proktologischer Untersuchung und Linderung von anorektalem Juckreiz. Zäpfchen: Juckreiz und Schmerzen im Analbereich bei Hämorrhoidenleiden, Analfissuren, Analfisteln, Abszessen und Proktitis; zur symptomatischen Behandlung vor und nach anorektalen Untersuchungen und Operationen. Gegenanzeigen: Keine Anwendung bei Überempfindlichkeit gegen Lidocain oder einen anderen Bestandteil der Arzneimittel. Nebenwirkungen: Zäpfchen: Sehr häufig: lokale Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Jucken, leichtes Brennen). Salbe: Sehr häufig: Jucken und Brennen im Analbereich (möglicherweise aufgrund von Überempfindlichkeitsreaktion, z. B. Kontaktallergie); häufig: Durchfall; gelegentlich: leichte Schmerzen und Rötung am Verabreichungsort. Stand: 08/2014 w www.kade.de ww.kade.de ERNÄHRUNG Beratung bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten Manche Menschen reagieren auf den Verzehr bestimmter Lebensmittel mit Bauchschmerzen, Übelkeit und Durchfall. Hinter diesen Beschwerden kann eine Zuckerunverträglichkeit stecken oder eine Entzündungsreaktion des Darms, die durch das Getreideprotein Gluten verursacht wird. Wenn Patienten in der Apotheke berichten, dass sie Milch, Obst, Brot oder andere Lebensmitteln nicht vertragen, sollten sie immer zunächst an einen Facharzt verwiesen werden. Denn die Beschwerden sind in der Regel unspezifisch und für den Laien nicht sicher einzuordnen. Apotheker/-innen sollten den Kunden abraten, auf eigene Faust Lebensmittel von ihrem Speiseplan zu streichen. Eine einseitige Ernährungsweise schränkt nicht nur die Lebensqualität ein, sondern kann auch zu Nährstoffmangel führen. rung. Zunächst wird in der sogenannten Karenzphase über zwei bis vier Wochen auf die betreffenden Lebensmittel, also Milch(produkte) bzw. Probleme mit Milch- oder Fruchtzucker Wenn der Körper Zucker wie Laktose oder Fruktose nicht resorbieren oder nicht verstoffwechseln kann, gelangen diese in den Dickdarm. Dort können sie durch osmotische Effekte Diarrhö auslösen. Zudem werden sie von den Darmbakterien zu kurzkettigen Fettsäuren, Methan, Kohlendioxid und Wasserstoff abgebaut wird. Die Folge sind häufig Flatulenz sowie Bauchschmerzen und -krämpfe. Die Symptome setzen oft schon 30 Minuten nach der Mahlzeit ein und können bis zu neun Stunden anhalten. Laktose, ein Disaccharid aus Glukose und Galaktose, ist das wichtigste Kohlenhydrat in der Milch von Säugetieren. Im Darm wird sie von dem Enzym Laktase in ihre resorbierbaren Bestandteile gespalten. Fehlt Laktase ganz oder teilweise, gelangt Milchzucker in den Dickdarm und löst Beschwerden aus. Bei Fruktoseunverträglichkeit ist meist ein gestörter Fruktosetransport in der Dünndarmwand die Ursache dafür, dass Fruktose den Dickdarm erreicht. Persönliche Schwelle herausfinden Die Therapie bei Laktose- oder Fruktose-Intoleranz erfolgt durch eine Umstellung der Ernäh- 8 Apotheken-Depesche 5/2015 Obst(produkte) konsequent verzichtet. Auch generell schwer verdauliche Lebensmittel werden weggelassen. Das Ziel der Karenzphase ist es, Beschwerdefreiheit zu erreichen. Bessern sich die Symptome durch die Kostumstellung nicht, ist die Diagnose möglicherweise falsch. In der nachfolgenden Testphase werden nach und nach kleine Mengen Laktose bzw. Fruktose wieder in den Speiseplan eingefügt, um die individuelle Toleranzgrenze zu ermitteln. Um bei Milchzuckerunverträglichkeit die Laktosemenge zu begrenzen, ist eine gezielte Lebensmittelauswahl empfehlenswert. Viele Milchprodukte enthalten nur wenig oder gar keine Laktose: So ist Hart- und Schnittkäse praktisch laktosefrei. Auch in Sauermilchprodukten wie Dickmilch, Jogurt oder Kefir ist nur wenig Laktose enthalten. Eine weitere Alternative bieten im Handel erhältliche laktosefreie Milch und Milchprodukte. Die fehlende Laktase kann zudem oral substituiert werden. Entsprechende Tabletten oder Kapseln werden unmittelbar vor dem Verzehr von milchzuckerhaltigen Lebensmitteln eingenommen. Bei Fruktosemalabsorption ist es sinnvoll, durch geeignete Lebensmittelkombinationen den Fruktosetransporter zu entlasten bzw. zu unterstützen. So wird Fruchtzucker bei gleichzeitigem Verzehr von Eiweiß oder Fett besser vertragen (z.B. Obst mit Joghurt). Durch die langsame Abgabe des Speisebreis vom Magen an den Dünndarm flutet die Fruktose verzögert an und das Transportsystem für Fruktose wird nicht überlastet. Die gleichzeitige Aufnahme von Glukose erhöht die Absorptionsrate für Fruktose. Somit lässt sich durch das Süßen von Speisen eine bessere Verträglichkeit erreichen. In der dritten Phase der Therapie, der so genannten Erhaltungsphase, geht es darum, auf Basis der individuellen Verträglichkeitsgrenze die neuen Verzehrgewohnheiten zu festigen. Ziel ist eine schmackhafte, bedarfsdeckende Ernährung ohne unnötige Verbote. Von der oben beschriebenen Fruktosemalabsorption ist die hereditäre Fruktoseintoleranz abzugrenzen, ein sehr seltener angeborener Enzymdefekt. Aufgrund eines Fehlers am Enzym Aldolase B kann Fruktose-1-Phosphat nicht abgebaut werden und akkumuliert in Leber, Niere und Dünndarm. Betroffene müssen dauerhaft eine streng fruktosearme Diät einhalten. Zöliakie: Lebenslang auf Diät Bei Zöliakie reagiert der Dünndarm mit einer Entzündungsreaktion auf den Kontakt mit Gluten. Dieses Proteingemisch kommt in vielen Getreidesorten vor. Durch die chronische Entzündung atrophieren die Zotten der Darmschleimhaut. Damit schwindet die für die Resorption von Nährstoffen erforderliche große Oberfläche der Darmschleimhaut. Es kommt zu Mangelerscheinungen, da Mineralstoffe und Vitamine nicht in erforderlicher Menge resorbiert werden können. Die Symptome von Zöliakie sind sehr vielfältig – das typische Krankheitszeichen ist Durchfall. Im Kindesalter sind zudem Wachstumsstörungen charakteristisch. Im Erwachsenenalter kann es zu Gewichtsverlust, Schlafstörungen, Müdigkeit oder Depression kommen. In der Diagnostik gibt der Nachweis von Antikörpern gegen den Glutenbestandteil Gliadin einen ersten Hinweise. Für eine endgültige Absicherung der Diagnose ist eine Dünndarmbiopsie erforderlich. © GFI. Der Medizin-Verlag Foto: PhotoSG– Fotolia Fruktose, Laktose, Gluten und Co. ERNÄHRUNG Die einzig mögliche Therapie ist eine lebenslange glutenfreie Ernährung. Nur unter einer sehr strengen Diät kann sich die Dünndarmschleimhaut erholen und ihre Funktion zurückgewinnen. Für Zöliakie-Betroffene sind alle Reduzierung des Zöliakie-Risikos Wann erstes Gluten füttern? Der Zusammenhang zwischen dem Alter der ersten glutenhaltigen Nahrungsaufnahme von Neugeborenen und der Entstehung einer Zöliakie ist nach wie vor unklar. Nun gibt eine neue Studie neue Antworten. Eine frühere Untersuchung postulierte ein „Fenster der Gluten-Toleranz“. Allerdings war die Rate an positiven Biopsienachweisen in dieser Studie gering (Norris JM et al., JAMA 2005). Zur weiteren Klärung des Zusammenhangs zwischen Zöliakie und erster Gluten-Fütterung untersuchte eine italienische Studie nun 832 Neugeborene mit mindestens einem Zöliakie-betroffenen erstgradigen Verwandten. Bei den Kindern wurde randomisiert entweder mit sechs oder mit zwölf Monaten Gluten in die Diät eingeführt. Man bestimmte in der Folge den HLA-Genotyp mit 15 Monaten und führte in regelmäßigen Abständen ein serologisches Screening auf Zöliakie durch. Bei einer positiven Serologie erfolgte zur Diagnosesicherung eine Darmbiopsie. Nach zwei Jahren war die Rate der Kinder mit positiver Zöliakie-Autoimmunität in der Gruppe mit der frühen Glutenexposition signifikant erhöht (12 vs. 5%, p=0,01). Nach fünf Jahren war der Unterschied allerdings wieder verschwunden und auch die Anzahl an Kindern mit klinischer Zöliakie war nicht signifikant unterschiedlich (in beiden Gruppen 16%). Eine frühzeitige diätetische Gluten-Exposition reduziert die Wahrscheinlichkeit der ZöliakieEntwicklung bei Kindern mit genetisch erhöhtem Risiko nicht. Allerdings verzögert die spätere Gluten-Beifütterung den Ausbruch der Erkrankung. In dieser Studie konnte das „Gluten-Toleranzfenster“ nicht bestätigt werden. Weitere Erkenntnisse: Weder die Stilldauer noch eine Glutenexposition während des Stillens hatten Einfluss auf die spätere Zöliakie-Entwicklung. CB Lionetti E et al.: Introduction of gluten, HLA status, and the risk of celiac disease in children. N Engl J Med 2014; 371: 1295-303 Mehr Infos: www.apotheken-depesche.de/150648 glutenhaltigen Getreidearten sowie alle Lebensmittel, die diese enthalten, verboten. Somit dürfen weder Weizen, Dinkel, Roggen, Gerste noch Hafer verzehrt werden. Dies gilt auch für Brot, Kuchen, Nudeln und Bier. Selbst kleinste Mengen Gluten stimulieren die Entzündungsreaktion. Mittlerweile gibt es ein breites Angebot glutenfreier Produkte im Lebensmittelhandel. Mit Hilfe professioneller Ernährungsberatung können Betroffene bzw. deren Eltern lernen, worauf bei der Lebensmittelauswahl zu achten ist. Alternativen für eine abwechslungsreiche Ernährung sind beispielsweise Hirse, Reis, Mais und Buchweizen. Kartoffeln, Gemüse, Obst, Fleisch, Fisch, Eier, Milch und Milchprodukte sind ohnehin unproblematisch. ais Literatur beim Verfasser Mehr Infos: www.apotheken-depesche.de/151035 Zertifizierungsfrage 1: Welche Aussage zur Fruktosemalabsorption ist richtig? A Sie führt oft zu Blähungen, Krämpfen und/oder Durchfall. B Sie tritt nur im Kindesalter auf. C Sie erfordert eine absolut fruktosefreie Diät. D Sie gehört zum allergischen Formenkreis. E Sie wird in der Regel mit einem Prick-Test diagnostiziert. Zertifizierungsfrage 2: Welche Aussage ist richtig? A Laktose besteht auch zwei Glukosebausteinen. B Laktoseintoleranz ist eine allergische Erkrankung. C Hartkäse ist besonders laktosereich. D Laktoseintoleranz ist durch einen Enzymmangel bedingt. E Menschen mit Laktoseintoleranz dürfen keinen Jogurt essen. Zertifizierungsfrage 3: Welche Aussage zu Zöliakie ist ist falsch? A Für eine endgültige Absicherung der Diagnose ist eine Dünndarmbiopsie erforderlich. B Im Kindesalter führt eine unbehandelte Zöliakie zu Wachstumsstörungen. C Schlafstörungen und Depression können Symptome einer Zöliakie sein. D Zöliakie geht auf eine Darminfektion im frühen Säuglingsalter zurück. E Eine Zöliakie bleibt auch im Erwachsenenalter bestehen. Bitte vermerken Sie Ihre Antworten auf Seite 27 im Heft oder unter www.apotheken-depesche.de/cme. Perinatales Risiko für Zöliakie Intrauterines Wachstum spielt keine Rolle Maternales Rauchen, Kaiserschnitt und ein niedriges Geburtsgewicht werden als Risikofaktoren für eine spätere Zöliakieerkrankung des Kindes diskutiert. Eine aktuelle Studie stellt andere Faktoren in den Vordergrund. Anhand der Daten von etwa 95 000 Schwangeren und ihren 114 500 Kindern nahmen norwegische Forscher gleich eine ganze Reihe perinataler Risikofaktoren für Zöliakie unter die Lupe. Die Angaben entstammten Gesundheitsdatenbanken und Fragebögen, welche die Mütter zwischen der 18. und 30. Schwangerschaftswoche sowie sechs bis 18 Monate und sechs bis sieben Jahre post partum ausfüllten. Eine Zöliakie lag bei 650 Kindern vor, die restlichen bildeten die Kontrollgruppe. Gewicht und anthropometrische Maße bei Geburt nahmen keinen Einfluss auf das Erkrankungsrisiko der Kinder. Auch Kinder, die für ihr Geburtsalter zu klein waren, waren nicht häufi- ger betroffen. Hypertonie/ Präeklampsie, Entbindungsmodus sowie Ausbildungsgrad und Alter der Mutter spielten ebenfalls keine Rolle. Erhöht war das Zöliakierisiko allerdings für weibliche Kinder sowie für jene mit Zöliakiekranken Müttern. Ein weiterer relevanter Risikofaktor war maternaler Typ-1-Diabetes, nicht aber Typ-2- oder Schwangerschaftsdiabetes. Vermutlich hängen diese Faktoren mit der starken genetischen Komponente der Erkrankung zusammen. OH Emilsson L et al.: Perinatal risk factors for development of celiac disease in children, based on the prospective norwegian mother and child study. Clin Gastroenterol Hepatol 2015; 13(5): 921-7 Mehr Infos: www.apotheken-depesche.de/150783 Apotheken-Depesche 5/2015 9 ERNÄHRUNG Ohrentropfen Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen und Diabetes Glykämischer Index nicht so wichtig Ein niedriger Glukosespiegel über den Tag senkt das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen und Diabetes. Der glykämische Index spielt aber nur eine geringe Rolle. Hilft Ohrenschmerzen schnell zu vergessen! Stoppt Schmerz und Entzündung direkt vor Ort Kein vorschneller Einsatz von Antibiotika pH-Verschiebung in den sauren Bereich gewährleistet antimikrobielle Wirkung Ohrentropfen Zus.: 1 g Lösung enthält 50 mg Phenazon, 10 mg Procainhydrochlorid. Sonst. Bestandteile: Butylhydroxyanisol 0,1 mg, Glycerol 939,9 mg. Anw.: Zur örtlichen symptomatischen Behandlung von Schmerzen am äußeren Gehörgang, d. h. bei äußeren Ohrenentzündungen sowie bei akuter Mittelohrentzündung. Die Anwendung darf nur bei unverletztem Trommelfell erfolgen. Gegenanz.: Pyrazolon-Allergie (Überempfindlichkeit z.B. gegen Metamizol-, Isopropylaminophenazon-, Propyphenazon- oder Phenazonhaltige Arzneimittel), Allergie gegen Phenylbutazon-haltige Arzneimittel, bestimmte Stoffwechselerkrankungen (hepatische Porphyrie, angeborener Glucose-6-Phosphatdehydrogenase-Mangel), bekannte Überempfindlichkeit gegenüber einem der Bestandteile von Otalgan, beschädigtes Trommelfell, Gehörgangsentzündung mit Hautverletzung. Nebenwirk.: Otalgan kann in sehr seltenen Fällen zu Überempfindlichkeitsreaktionen wie Hautveränderungen oder Nesselfieber führen. Butylhydroxyanisol kann örtlich begrenzt Hautreizungen (z.B. Kontaktdermatitis), Reizungen der Augen und der Schleimhäute hervorrufen. 10 g. Zul.Nr.: 6236688.00.00 Stand 08/2015 Südmedica GmbH, Ehrwalderstr. 21, 81377 München. Wie sehr ein Lebensmittel den Blutzucker verglichen mit reiner Glukose erhöht, misst der glykämische Index. Nahrungsmittel mit niedrigem glykämischen Index (GI) gelten dabei als gesünder. Ein Diätvergleich untersuchte, inwiefern der GI das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen beeinflussen kann. Hierfür sollten die Studienteilnehmer (BMI über 25 kg/m², Blutdruck 120 bis 159 mmHg systolisch und 70 bis 99 mm Hg diastolisch) nacheinander vier verschiedene Diätprogramme absolvieren. Jede Diät dauerte insgesamt fünf Wochen. Sämtliche Nahrungsmittel und Getränke wurden zur Verfügung gestellt und das Einhalten des Diätplans einmal täglich überwacht. Die Diäten unterschieden sich nur in Kohlenhydrat-Gehalt und dem glykämischen Index. Egal, ob hoch oder niedrig, der glykämische Index verbesserte weder Insulinsensitivität noch HDL-, LDL-Cholesterin oder Blutdruck. Ein niedrigerer GI bei kohlenhydratarmer Diät senkte gegenüber einem hohen GI mit wenig oder viel Kohlenhydrate nur den Triglyzeridspiegel um 5 bzw. 23% (p=0,02 bzw. p≤0,001). Bei kohlenhydratreicher Diät reduzierte ein niedriger gegenüber einem hohen GI sogar die Insulinsensitivität um 20% und erhöhte das LDLCholesterin um 6% (p=0,002 bzw. p≤0,001). Im Rahmen einer gesunden Ernährung bringt ein niedriger glykämischer Index also keinen Vorteil. OH Sacks FM et al.: Effects of high vs low glycemic index of dietary carbohydrate ... JAMA 2014; 312(23): 2531-41 Mehr Infos: www.apotheken-depesche.de/150174 Folge der Adipositas-Epidemie Mehr Dicke, mehr Demente Neben dem Alter gibt es noch eine Reihe anderer Faktoren, die mit dem Demenzrisiko eng korrelieren. Besonders interessant ist die Gewichtsentwicklung der Bevölkerung. Dass nicht nur das Alter, sondern auch Fettsucht das Demenzrisiko erhöht, wird erst in letzter Zeit vermehrt beachtet. Dabei ist es offenbar die Gewichtszunahme in mittleren Lebensjahren, nicht die späte, die den geistigen Abbau beschleunigt. An einer Prognose versuchten sich nun australische Experten. Man stellte zunächst Zusammenhänge zwischen BMI mit 50 Jahren und Demenzprävalenz her. Der BMI wurde in vier Kategorien unterteilt. Dann wurden Projektionen der Demenzentwicklung unter der Annahme einer Fortsetzung der Adipositas-Zunahme aufgestellt. Schließlich wurden Interventionsszenarios für verschiedene zukünftige Entwicklungen, einschließlich solcher, die eine Stabilisierung der Körpergewichtsentwicklung oder gar eine Regression zu gesünderen BMI-Werten zugrunde legten. Man kam zu dem Ergebnis, dass bei einer Fortsetzung der Entwicklung mit Zunahme des BMI in mittleren Lebensjahren wie abzusehen im Jahre 2050 um 14% mehr Menschen im Alter von 65 Jahren oder mehr dement sein wür- 10 Apotheken-Depesche 5/2015 den, als es nur durch die Altersentwicklung zustande käme. Würde es gelingen, im Zeitraum 2015 bis 2050 die Adipositas im mittleren Alter um 20% zu senken und den Anteil Normalgewichtiger auf 40% zu erhöhen, könnte man bei Menschen der Altersgruppe 65 bis 69 Jahre dereinst mit einem Rückgang der Demenzhäufigkeit um 10% rechnen. Die traurige Erkenntnis: Selbst wenn Interventionen wirken würden, mit denen der BMI in mittleren Jahren gesenkt wird, dauert es etwa zwei Jahrzehnte, bis sich dies in der Entwicklung der Demenzprävalenz nennenswert niederschlägt. Es gibt noch eine Reihe anderer Demenzrisikofaktoren. Sie konnten in dem Modell nicht berücksichtigt werden. Aber auch so wird deutlich, dass es schwer sein wird, sich gegen die Demenzwelle zu stemmen. WE Nepal B et al.: Rising midlife obesity will worsen future prevalence of dementia. PLoS One 2014; 9(9): e99305 Mehr Infos: www.apotheken-depesche.de/141395 © GFI. Der Medizin-Verlag ERNÄHRUNG Ernährung, Bewegung und kognitives Training Multimodale Intervention verbessert die Kognition In der randomisierten, kontrollierten Zweijahresstudie FINGER untersuchte ein internationales Wissenschaftlerteam, inwieweit eine Intervention, die unter anderem Ernährungs-, Bewegungs- und Kognitionstrainings-Maßnahmen umfasste, die Verschlechterung kognitiver Fähigkeiten von demenzgefährdeten älteren Menschen verringern kann. Mit Erfolg! Für die „Finnish Geriatric Intervention Study to Prevent Cognitive Impairment and Disability“ wurden 1260 Personen mit einem Durchschnittsalter von 69,3 Jahren rekrutiert, die gegenüber Gleichaltrigen eine normale oder eine bestenfalls leicht beeinträchtigte Kognition aufwiesen (durchschnittlicher MMST-Wert 26,8). Alle erfüllten das Einschlusskriterium von ≥ 6 von maximal 15 Punkten auf der Demenzrisiko- KOMMENTAR Etwa ein Drittel aller Alzheimer-Fälle werden sieben modifizierbaren Risikofaktoren zugeschrieben: Bildungsgrad, Bluthochdruck, Übergewicht, Diabetes, körperliche Inaktivität, Rauchen und Depression. In dieser großen, nicht klinisch-, sondern bevölkerungsbasierten „Proof-of-concept“-Studie gelang nun der Nachweis, dass eine vier Domänen umfassende Intervention die alltagsrelevante kognitive Verschlechterung bei demenzgefährdeten Älteren verringern kann. Damit ist die Hoffnung verbunden, insbesondere in frühen, d. h. präsymptomatischen Demenzstadien präventiv eingreifen zu können. Skala Cardiovascular Risk Factors, Aging and Dementia (CAIDE). Eine Hälfte wurde zu der Intervention randomisiert, die Einzel- und Gruppensitzungen für eine ausgewogenere Ernährung (ggf. Gewichtsabnahme), ein aerobes plus Krafttraining und ein computerbasiertes Kognitionstraining beinhaltete. Außerdem erfolgte ein Monitoring von Risikofaktoren wie beispielsweise BMI, Blutdruck. Die andere Hälfte bildete die Kontrollgruppe (mit allgemeiner Gesundheitsberatung). Bessere Informationsverarbeitung Auswertbar waren 591 bzw. 599 Teilnehmer. Die modifizierte Intention-to-treat-Analyse ergab im primären Studienendpunkt, der Veränderung der kognitiven Leistungsfähigkeit ermittelt anhand einer neuropsychologischen Testbatterie (NTB) mit 14 Tests, nach zwei Jahren einen im Durchschnitt höheren, also besseren Z-Score (0,20 vs. 0,16 in der Kontrollgruppe). Der Unterschied im NTB-Gesamtscore zwischen den beiden Gruppen betrug pro Jahr signi- fikante 0,022 (p = 0,030). Die Interventionsgruppe profitierte über zwei Jahre also mit einer um 25% stärkeren Verbesserung der Kognition. Während die Gedächtnisleistung nicht signifikant zunahm (p = 0,12), verbesserten sich insbesondere die exekutiven Funktionen (um 83%; p = 0,039) und die InformationsverarbeitungsGeschwindigkeit (um 150%; p = 0,029) gegenüber den Kontrollen signifikant stärker. 153 Teilnehmer (12%) schieden insgesamt aus, unerwünschte Ereignisse traten bei 46 Teilnehmern der Interventions- und bei sechs Personen der Kontrollgruppe auf (7% bzw. 1%), am häufigsten waren muskuloskelettale Schmerzen (5% vs. 0%). JL Ngandu T et al.: A 2 year multidomain intervention of diet, exercise, cognitive training, and vascular risk monitoring versus control to prevent cognitive decline in at-risk elderly people (FINGER): a randomised controlled trial. Lancet 2015; pii: S01406736(15)60461-5. [Epub ahead of print 11. März 2015; doi: 10.1016/S0140-6736(15)60461-5] Mehr Infos: www.apotheken-depesche.de/150571 Zertifizierungsfrage 4: In welchem Ausmaß verbesserte sich die allgemeine Kognition gegenüber den Kontrollen stärker? A 25% B 83% C 150% D 0% (= verbesserte sich nicht) E keine Angabe ist richtig Was ist richtig? Bitte vermerken Sie die Antwort auf Seite 27 oder der unter www.apotheken-depesche.de/cme. APOTHEKEN-MANAGEMENT IM FOKUS Versicherungen Herztod trotz Schrittmacher – das könnte häufiger vorkommen als gedacht. Die Obduktion von 517 Personen, die an plötzlichem Herztod verstorben waren, ergab bei 22 das Vorhandensein eines Herzschrittmachers oder eines implantierbaren Kardioverter/Defibrillator (ICD). In sechs Fällen wurde eine andere Todesursache identifiziert, aber sechs von 14 Schrittmacherpatienten und sieben von acht ICD-Patienten waren an ventrikulärer Tachykardie oder Kammerflimmern verstorben. In vier Fällen war wahrscheinlich ein Versagen des Herzschrittmachers, in sieben des ICD daran schuld, z. B. in drei Fällen aufgrund eines Hardwarefehlers und in fünf Fällen aufgrund einer zu geringen Sensitivität für Kammerflimmern. Tseng ZH et al.: Sudden death in patients with cardiac implantable electronic devices. JAMA Intern Med 2015; Epub Jun 22 24-Stunden-Blutdruckmessung kann bei Patienten mit Typ-2-Diabetes Aufschluss über das Risiko kognitiver Einschränkungen geben. In der populationsbasierten Maastricht-Studie fand sich eine U-förmige Assoziation von diastolischem 24-Stunden-Blutdruck mit der kognitiven Verarbeitungsgeschwindigkeit und dem Gedächtnis: Sowohl ein niedriges als auch ein hohes diastolisches Tagesmittel war mit schlechteren Werten in den kognitiven Tests assoziiert. Bei Nicht-Diabetikern fand sich diese Assoziation von 24-Stunden-Blutdruck und Kognition nicht. Spauwen PJ et al.: Both lower and high 24-hour diastolic blood pressure are associated with worse cognitive performance in type 2 diabetes. Diabetes Care 2015; 94: 473-81 Scheinbar gesunde Raucher sind es oft nicht. Auch wenn spirometrisch keine chronisch obstruktive Atemwegserkrankung (COPD) besteht, zeigt die genauere Untersuchung von Rauchern und Ex-Rauchern in einer Querschnittsstudie doch Hinweise auf eine Erkrankung. Auch bei einem GOLD-Stadium 0 wiesen 54,1% atemwegsabhängige Einschränkungen auf, die Lebensqualität nach dem St. George’s Respiratory Questionnaire war signifikant schlechter (17,0 vs. 3,8 bei Nie-Rauchern, p < 0,001) und die Sechs-Minuten-Gehstrecke reduziert. Bei 42,3% der Raucher oder Exraucher ergab das CT einen Hinweis auf ein Emphysem oder eine Verdickung der Atemwege. Regan EA et al.: Clinical and radiological disease in smokers with normal spirometry. JAMA Intern Med 2015; Epub Jun 22 12 Apotheken-Depesche 5/2015 Apotheken müssen Risiken breit absichern Eine breitgefächerte Absicherung ist für den Geschäftsbetrieb der Apotheke unverzichtbar. Dies beginnt mit einer persönlichen Haftpflichtversicherung des Apothekernleiters bzw. der -leiterin, aber auch die Versicherung von Einrichtung, Ware, technischer Ausstattung sowie Geschäftsausfall-Versicherungen und persönliche Vorsorge gehören dazu. Um den Versicherungsbedarf zu ermitteln, müssen Risiken im Apothekenalltag systematisch erfasst und bewertet werden. Dabei müssen zahlreiche Bereiche evaluiert werden. So beispielsweise: Unternehmensrisiken, technische Risiken, Umweltrisiken, Kreditrisiken sowie Finanzanlagerisiken. Das notwendige Management der einzelnen Risiken kann ebenfalls ganze Reihe von Einzelelementen umfassen: Festlegungen von Zielen auf der Basis definierter Strategien, Definition von Werttreibern oder kritischen Erfolgsfaktoren, Identifikation der damit verbundenen Risiken, Festlegung einer Risikomanagement-Strategie, Bewertung der Risiken, Monitoring, Bewältigung der Risiken bzw. Steuerung der Risikoabwehr, Strukturierung und Dokumentation in einem Risikomanagement-System. Unabhängige Versicherungsmakler können ein auf den jeweiligen Fall ausgerichtetes, gezieltes Risiko- und Bedarfsmanagement für den Geschäftsbetrieb der Apotheke bieten. Dazu ist eine individuelle Analyse notwendig, da einerseits jeder Betrieb anders gelagert ist, andererseits jeder Apothekeninhaber seine eigene Risikotoleranz hat. Die nötigen Versicherungen werden idealerweise in einer einzigen Police erfasst. Dies sorgt für günstige Beiträge und vermeidet unnötige Deckungsüberschneidungen. MW Mehr Infos: www.apotheken-depesche.de/151068 Berufsleben Die Work-Life-Balance beachten Gegen Dauerstress und Burnout hilft laut Experten vor allem eines: Arbeits- und Privatleben müssen in einem möglichst ausgewogenem Verhältnis zueinander stehen. Ein Thema, das im hektischen Apothekenalltag unbedingt berücksichtigt werden sollte. Ständiger Stress in der Offizin führt früher oder später dazu, dass man nicht mehr abschalten kann. Die Arbeit greift immer stärker in das Privatleben ein – ein Burnout droht. Dauerhafte Leistungsfähigkeit bedingt dem Erfolgs- und Motivationsexperten Jürgen Höller zufolge die Einhaltung des Prinzips „Ausgleich zwischen Leben und Arbeit“. Die beiden LifeDomains sollen dabei nicht bloß nebeneinander koexistieren – sondern sich gegenseitig positiv unterstützen. Grundsatz: nur wer ein ausgeglichenes Privatleben hat, hält auch den heutigen beruflichen Belastungen stand. Der Arbeitgeber trägt dazu bei, indem er auf eine effiziente Arbeitsstrukturierung achtet und seinen Mitarbeitern die Teilnahme an Fortbildungen zu Themen wie Stressbewältigung und Zeitmanagement ermöglicht. Zudem sollte er sich regelmäßig bei seinen Angestellten informie- ren, inwieweit ihre Balance zwischen Arbeit und Privatleben ihrer Meinung nach stimmig ist. Jedes Mitglied des Apothekenteams sollte außerdem seinen Fokus auf individuelle Lebensbereiche legen, die es glücklich machen, ohne dabei die alltäglichen Pflichten im Job aus den Augen zu verlieren. Dazu gehört laut Höller auch einmal ein „Nein“ zu Überstunden zu sagen. Denn: durchschnittlich verbringe ein Arbeitnehmer immer noch mehr Zeit im Beruf als mit der Familie und in der Freizeit. Gleichzeitig sollte jedoch auch der heutzutage häufige Freizeitstress einer Überprüfung unterzogen werden. Denn viele Menschen überfordern sich gleich zweimal: im Arbeits- und im Privatleben. ct Mehr Informationen zum „Work Life Balance Prinzip“ unter: www.juergenhoeller.com. Mehr Infos: www.apotheken-depesche.de/151034 © GFI. Der Medizin-Verlag Foto: grafikplusfoto– Fotolia APOTHEKEN-MANAGEMENT Warenlager Apothekenmarkt Angebote für Haustiere nehmen zu Umsatzzuwachs Apotheken ergänzen immer öfter ihr Sortiment mit Produkten rund um Haus- und Heimtiere, so ein aktuelles Umfrageergebnis. Im ersten Halbjahr 2015 lag der Umsatz im Apothekenmarkt erstmals über 15 Mrd. Euro. Eine aktuelle APOkix-Umfrage des IFH Köln unter rund 260 Apothekeninhabern macht deutlich: Apotheken in Deutschland ergänzen ihr Sortiment immer häufiger auch um Produkte für Haustiere. Hierzu gehören u. a. Tierpflegeprodukte, diätische Tiernahrung und Tierspielzeug. Den größten Anteil machen jedoch nicht-verschreibungspflichtige Tierarzneimittel aus. Ihr Anteil hat im Gegensatz zu den übrigen Produkten allerdings im Vergleich zu 2013 leicht abgenommen. Dass die Apotheken in Deutschland mit ihrem Angebot für Haustiere eher eine spitze Zielgruppe bedienen, zeigt ein Blick auf die Nachfrage von nicht-verschreibungspflichtigen Tierarzneimitteln und Tierpflegeprodukten: Rund 60% der Befragten geben an, dass Produkte dieser Art von den Kunden (fast) nicht nachgefragt werden. Trotzdem scheinen die Befragten ziel- Starke Marktveränderungen sind im kardiovaskulären Bereich zu beobachten: Der seit 2011 steigende Generikaanteil in diesem Bereich führte zu deutlichen Umsatzrückgängen: Während im ersten Halbjahr 2011 1,56 Mrd. Euro umgesetzt wurden, waren es in 2015 1,2 Mrd. Dagegen hat sich der Umsatz systemischer Antiinfektiva im selben Zeitraum annähernd verdoppelt – von 0,98 Mrd. Euro im ersten Halbjahr 2011 auf 1,8 Mrd. in 2015, was einem Anteil von 12% am Gesamtmarkt entspricht. Die starken Zugewinne sind vor allem auf den Erfolg der modernen Hepatitis C-Therapie zurückzuführen. Gemeinsam mit Anti-TNF-Präparaten und Kinasehemmern gehört der Marktbereich Virustatika außer HIV im ersten Halbjahr 2015 zu den drei umsatzstärksten ATC-Märkten. Gemeinsam erreichen sie einen Gesamtumsatz von über 2 Mrd. Euro und einen Umsatzanteil von gut 13%. MW gruppenspezifische Angebote für Tierliebhaber nicht komplett vernachlässigen zu wollen. Knapp 28% der Teilnehmer geben an, dass das Angebot von nicht-verschreibungspflichtigen Tierprodukten ein wichtiges Instrument zur Kundengewinnung und -bindung sei. Mehr als jeder Fünfte plant das Angebot künftig auszubauen. MW Pressemitteilung der IFH Köln vom 10. August 2015, weitere Informationen unter www.apokix.de und ifhkoeln.de Mehr Infos: www.apotheken-depesche.de/151030 Pressemitteilung der Insight-Health GmbH & co. KG vom 12. August 2015 Mehr Infos: www.apotheken-depesche.de/151029 Risiken und Nebenwirkungen beim Versicherungsschutz? © SSilver - Fotolia.com Prophylaxe durch eine schnittstellenfreie Absicherung speziell für Ihre Apotheke Eine Police für Inhalt- und Betriebsunterbrechung, Betriebshaftpflicht, Elektronik, Internetversandhandel und Transport Verderb von Medikamenten im Medikamentenkühlschrank wahlweise bis 50.000 Euro oder 100.000 Euro Unterhaltsansprüche aus der Abgabe von Kontrazeptiva bis zu 10.000.000 Euro Verblistern und Stellen von Medikamenten für Heime und Krankenhäuser Versandhandel inkl. Transportversicherung NAV-Wirtschaftsdienst GmbH Wiener Platz 3 - 51065 Köln Telefon 0221 / 97355103 [email protected] www.medicura-online.de Vergleichen lohnt sich! Komplettschutz schon ab 950,– Euro (zzgl. Versicherungssteuer) Die NAV-Wirtschaftsdienst GmbH ist als spezialisierter Versicherungsmakler unabhängig von Versicherern und Banken. Wir sind Ihr Ansprechpartner und Interessenvertreter, wenn es um die bedarfsgerechte Absicherung Ihrer Apotheke geht. GYNÄKOLOGIE Endokrine Effekte Umweltchemikalien beeinflussen Menopause US-amerikanische Wissenschaftler wiesen für 15 potenziell hormonaktive Substanzen einen Einfluss auf das Menopausenalter nach. ein Dibenzofuran, zwei Phthalate und neun PCBs. Bei Frauen mit den höchsten Werten trat die Menopause im Schnitt 1,9 bis 3,8 Jahre früher ein als bei Frauen ohne die entsprechende Belastung an endokrin wirksamen Chemikalien. CW untersuchungen. Gemessen wurden unter anderem die Blut- oder Urinspiegel von 111 potenziell endokrin wirksamen Chemikalien (EDC): Dioxine/Furane, Phytoöstrogene, Phthalate, polychlorierte Biphenyle (PCB), Phenole, Organophosphat-Pestizide, Tenside und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAKs). Von 1442 postmenopausalen Frauen lagen die entsprechenden Werte vor. Weil die Level endokrin wirksamer Chemikalien bei vielen Frauen erst Jahre nach der Menopause gemessen wurden, konzentrierten sich die Forscher auf Chemikalien mit einer langen Halbwertszeit. Sie identifizierten 15 Substanzen, die mit einem signifikant niedrigeren Menopausenalter assoziiert waren: drei Pestizide (Hexachlorocyclohexan, Mirex und Dichlordiphenyldichlorethen/ DDE), Systematischer Review Östrogencremes und urogenitale Symptome Etwa die Hälfte aller postmenopausalen Frauen leidet an vulvovaginaler Atrophie, oft assoziiert mit Miktionsproblemen. Mit der Behandlung des urogenitalen Menopausensyndroms durch topisches Östrogen und seine Alternativen beschäftigte sich ein systematischer Review. Eine Arbeitsgruppe der „Society of Gynecologic Surgeons“ (SGS) identifizierte 44 randomisiert-kontrollierte oder prospektive Vergleichsstudien, die die Wirksamkeit und Sicherheit vaginaler Östrogenzubereitungen zur Behandlung des urogenitalen Menopausensyndroms untersuchten. 14 Studien mit insgesamt 4232 Teilnehmerinnen verglichen östrogenhaltige Vaginalcremes, -gels, -tabletten, -ringe oder -suppositorien mit Plazebo. Mit mäßiger Evidenz verbesserten sich durch die lokale Östrogenanwendung nicht nur Symptome der vulvovaginalen Atrophie (wie Scheidentrockenheit, Dyspareunie, Jucken und Brennen), sondern auch Harndrang, Miktionshäufigkeit sowie Stress- und Dranginkontinenz. Die Frequenz von Infektionen des Harntrakts sank ebenfalls. In 18 Studien mit 2236 Patientinnen wurden verschiedene topische Östrogenzubereitungen einander gegenübergestellt. Hinsichtlich Wirksamkeit und Sicherheit ergaben sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den verwende- 14 Apotheken-Depesche 5/2015 ten Präparaten. Die Östradiol-Serumspiegel blieben bei allen Teilnehmerinnen im postmenopausalen Normbereich. Nur in einer Studie stiegen die Werte unter der Anwendung einer Creme mit besonders hochdosiertem konjugierten Östrogen (1,25 mg/ Tag). Endometrium-Hyperplasien oder Adenokarzinome wurden extrem selten beobachtet. Fünf Studien mit 264 Teilnehmerinnen verglichen Östrogencremes mit hormonfreien Feuchtigkeitscremes, Hyaluronsäure-Vaginaltabletten oder Gleitgelen. Bei insgesamt geringer Evidenz fanden sich keine Unterschiede hinsichtlich der Symptomverbesserung. Frauen mit zwei oder mehr Zeichen einer vulvovaginalen Atrophie schienen in den Studien stärker von östrogenhaltigen Zubereitungen zu profitieren. CW Rahn DD et al.: Vaginal estrogen for genitourinary syndrome of menopause. Obstet Gynecol 2014; 124: 1147-56 Mehr Infos: www.apotheken-depesche.de/150439 Grindler NM et al.: Persistent organic pollutants and early menopause in U. S. women. PLoS ONE 2015; 10: e0116057 Mehr Infos: www.apotheken-depesche.de/150441 Vaginalflora Glykogen lockt Milchsäurebakterien an Laktobazillen dominieren die gesunde Vaginalflora und sorgen für einen niedrigen pH-Wert. US-amerikanische Forscher fanden heraus, dass freies Glykogen im unteren Genitaltrakt die Besiedelung mit Lactobacillus-Arten fördert. Über einen Zeitraum von acht bis elf Jahren unterzogen sich 21 Afroamerikanerinnen in Chicago jährlich einer zervikovaginalen Lavage. Die Vaginalflüssigkeit wurde fluorometrisch auf ihren Gehalt an freiem Glykogen untersucht und der Anteil von Lactobacillus-Spezies an der Bakterienflora durch Pyrosequenzierung ermittelt. Sowohl die Glykogenkonzentration als auch die relative Laktobazillenmenge variierten von Frau zu Frau, aber auch bei verschiedenen Proben derselben Frau teilweise erheblich. Diese Schwankungen schienen unabhängig von zyklusbedingten Hormonveränderungen. In dem Quartil mit den höchsten Glykogenwerten fanden sich die niedrigsten pH-Werte und die höchsten Lactobacillus-Anteile. Multivarianzanalysen ergaben eine starke positive Assoziation zwischen dem Glykogengehalt und der Laktobazillen-Besiedelung. Auch Übergewicht (BMI 25 bis 29,9 kg/m2), die Einnahme oraler Kontrazeptiva und eine geringere Anzahl männlicher Sexualpartner waren mit einem höheren Laktobazillen-Anteil assoziiert. Die Studienautoren spekulieren, dass eine längere Periode mit wenig verfügbarem Glykogen den Anteil von Laktobazillen in der Vaginalflora senken und dadurch die Anfälligkeit für sexuell übertragene Infektionen (STIs) und bakterielle Vaginosen erhöhen könnte. CW Mirmonsef P et al.: Free glycogen in vaginal fluids is associated with Lactobacillus colonization and low vaginal pH. PLoS ONE 2014; 9: e102467 Mehr Infos: www.apotheken-depesche.de/150442 © GFI. Der Medizin-Verlag Foto: itsmejust – Fotolia.com Im Rahmen des „National Health and Nutrition Examination Survey“ (NHANES) unterzogen sich 5000 Teilnehmer umfangreichen Labor- GYNÄKOLOGIE ADHS des Nachwuchses KOMMENTAR Alkohol und Passivrauchen erhöhen das Risiko Besonders die gleichzeitige Exposition gegenüber Alkohol und Rauch (Passivrauchen der Mutter) der Kinder im Mutterleib führte zu einem Anstieg des ADHS-Risikos der Nachkommen um fast 60%. Bei Passivrauchen allein immerhin um 16%. Eine wichtige Einschränkung der Studie besteht darin, dass der Konsum an Alkohol und Zigaretten nicht quantifiziert wurde. Daher ließ sich insbesondere die Förderung einer ADHS durch schweres Trinken nicht bestimmen. Vermutlich wird eine ADHS durch das Zusammenspiel genetischer und Umweltfaktoren verursacht. In einer großen populationsbasierten Studie untersuchten südkoreanische Präventionsmediziner, ob die pränatale Exposition gegenüber Alkohol und Zigarettenrauch die Wahrscheinlichkeit der Kinder erhöht, an einer ADHS zu erkranken. Ausgewertet wurden die Fragebögen von 19 940 Personen. 14 493 Kinder (72,7%) waren vor ihrer Geburt gegenüber Passivrauchen exponiert und 2416 (12,1%) gegenüber Alkohol. 1769 Kinder (8,9%) litten unter einer ADHS. Das ADHS-Risiko der Kinder stieg bei einem pränatalen Alkoholkonsum der Mutter signifikant um das 1,55-Fache an (95%-KI: 1,33-1,82). Hatte die Mutter während der Schwangerschaft geraucht, war das ADHS-Risiko um den Faktor 2,64 erhöht (95%-KI: 1,45-4,80), bei einem rauchenden Vater (= Passivrauchen der Föten) um den Faktor 1,17 (95%-KI: 1,98-1,39). Unter jenen Kindern, deren Mütter in der Schwangerschaft nicht geraucht haben, wurde eine Analyse an vier Subgruppen durchgeführt: Gegenüber keinerlei Exposition war die Prävalenz einer ADHS der Kinder mit Passivrauchen allein 1,16-fach höher, bei Alkohol-Exposition war sie 1,19-fach höher und bei Exposition gegenüber beiden Faktoren 1,58-fach höher. Bei Passivrauchen-Exposition plus AlkoholKonsum der (nicht-rauchenden) Mutter betrug die ADHS-Prävalenzrate 12,8% vs. 7,5%. Alle Unterschiede zwischen den Gruppen erwiesen sich als jeweils statistisch signifikant (p < 0,0001). JL Han JY et al.: The effects of prenatal exposure to alcohol and environmental tobacco smoke on risk for ADHD: a large population-based study. Psychiatry Res 2015; 225(1-2): 164-8 Mehr Infos: www.apotheken-depesche.de/150714 Zertifizierungsfrage 5: Bei nicht-rauchenden Müttern führte Passivrauchen (ohne Alkohol-Exposition!) zu einem Anstieg des ADHS-Risikos um A B C D E 16% 17% 19% 57% 58% Bitte vermerken Sie Ihre Antworten auf Seite 27 im Heft oder unter www.apotheken-depesche.de/cme. Levonoraristo: DAS NOTFALLVERHÜTUNGSMITTEL Levonoraristo mit dem Wirkstoff Levonorgestrel: • • • Rezeptfrei • Preisgünstige Alternative zum Erstanbieter Belegte Wirksamkeit 1 Therapeutische Erfahrung seit mehr als 30 Jahren weltweit1 NEU 1 WHO Analysis, EMA assessment Report 24.07.2014 Levonoraristo 1,5 mg Tabletten (Ap) Wirkstoff: Levonorgestrel. Zus.: 1 Tbl. enth. 1,5 mg Levonorgestrel, sonst. Bestandt.: Lactose-Monohydrat, Maisstärke, Povidon K-25 (E1201), hochdisperses Siliciumdioxid (E 551), Magnesiumstearat (Ph. Eur.) (E 572). Anw: Notfallkontrazeption innerhalb von 72 Stunden nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr oder im Fall des Versagens einer Kontrazeptionsmethode. Gegenanz.: Überempfindlichkeit gegen Wirkstoff od. ein d. sonst. Bestandtele. Schwangers.: Arzneimittel führt nicht zum Abbruch einer bestehenden Schwangerschaft; Anw. während der Schwangerschaft nicht empfohlen. Stillz.: Levonorgestrel wird in die Muttermilch ausgeschieden (Stillen unmittelbar vor der Einnahme bzw. nach de. Anw. das Stillen f. mind. 8 St. verschieben. Nebenw.: Sehr häufig: Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit, Schmerzen im Unterbauch, Spannungsgefühl der Brust, verspätete/stärkere Menstruation, Blutungen, Müdigkeit. Häufig: Durchfall, Erbrechen; Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut, Fälle von thromboembolischen Ereignissen. Enthält Lactose. Packungsbeilage beachten. (Stand April 2015). Aristo Pharma GmbH, Wallenroder Straße 8 –10, 13435 Berlin. GYNÄKOLOGIE Schmerzen, Mastitis und mehr ... Wenn es mit dem Stillen nicht so klappt Innerhalb von zwei Wochen nach der Entbindung erleben etwa 30% der Frauen Probleme mit dem Stillen. Eines der häufigsten Probleme sind Schmerzen im Bereich von Brustwarze oder Brust. Ein weiteres ist eine geringe oder gering eingeschätzte Milchproduktion. Unter Mastitis versteht man eine Entzündung der Brust. Der Terminus sollte nicht für jede Schmerzhaftigkeit gebraucht werden, sondern nur für Fälle mit Mamma-Inflammation und systemischen Symptomen. Allerdings gibt es ein Kontinuum von einem blockierten Milchgang über eine Mastitis zu einem Brust-Abszess. Bei der Mastitis wird typischerweise ein keilförmiges Areal rot, verhärtet und druckempfindlich. Systemische Symptome können Fieber, Rigor, Lethargie, Muskelschmerzen, Depression, Nausea oder Kopfschmerzen einschließen. Eine Mastitis kann mit oder ohne eine Infektion verlaufen. Zu Infektionen kommt es eher in den frühen postpartalen Wochen bei Vorliegen von Brustwarzen-Veränderungen, die einen Keimeintritt ermöglichen. Mastitis infolge mangelhafter Entleerung kommt durch Druck zustande, etwa von Kleidung oder einem Sicherheitsgurt ausgeübt, oder wenn das Kind erstmals die Nacht durchschläft, sodass sich das StillIntervall verlängert. Die WHO empfiehlt eine „Erstlinientherapie“ der Mastitis für 24 Stunden, bevor man an Antibiotika denkt. Eine besonders gute EvidenzBasis für solche Empfehlungen gibt es nicht; es handelt sich um Expertenmeinungen. Zu den Erstmaßnahmen gehört die verbesserte Drainage der Brust. Dazu kann man das Baby öfter ansetzen oder es besser positionieren (möglichst in Richtung der Blockade). Vor dem Stillen GUT ZU WISSEN Stillen schützt vor Leukämie Eine Metaanalyse von 18 Studien zeigt, dass gestillte Babys später ein um 11% niedrigeres Risiko haben, an Leukämie zu erkranken als nie gestillte. Bei einer Stilldauer von mehr als sechs Monaten war das Risiko sogar um 19% reduziert. 16 Apotheken-Depesche 5/2015 wird eine Erwärmung empfohlen (Dusche, Kleidung oder Heizkissen). Vorsichtig massieren Wenn das Kind nicht genug Milch bekommt, sollte man Milch per Hand oder Pumpe auspressen. Eine Brustmassage sollte gefühlvoll ausgeführt werden (mit eingeölten Fingern). Manche Physiotherapeuten versuchen auch mit therapeutischem Ultraschall Wärme zu applizieren. Zum Nutzen von Antibiotika bei Mastitis gibt es wenig Evidenz. Sie sind auf jeden Fall indiziert, wenn die Frau akut krank ist oder bei einem Brustwarzenschaden früh postpartal. Staph. aureus ist der häufigste Erreger in der Milch von Frauen mit Mastitis. Üblicherweise verordnet der Arzt penicillinasefesten Mittel wie Flucloxacillin (500 mg 4 x tgl. für fünf Tage, notfalls länger), bei Penicillin-Allergie Cephalexin oder Clindamycin. Schmerzen ohne Mastitis Amir LH: Managing common breastfeeding problems in the community. BMJ 2014; 384 g2954 Mehr Infos: www.apotheken-depesche.de/150099 Zertifizierungsfrage 6: Eine Mastitis A bedeutet immer Entzündung B bedeutet immer Infektion C geht ohne systemische Symptome einher D erfordert immer Antibiotika E erfordert nie Antibiotika Zertifizierungsfrage 7: Bei Brustschmerzen A saugt das Kind zu heftig In den ersten Wochen sind BrustwarzenSchmerzen häufig (in über 50%). Die verbreitetste Ursache ist mangelhaftes Anlegen des Kindes. Anatomische Abweichungen bei Mutter oder Kind können dazu beitragen. Die Zunge des Kindes spielt beim Saugen eine wichtige Rolle. Manchmal muss man das Frenulum lösen. Ist die Haut einer Brustwarze beschädigt, siedelt sich schnell Staph. aureus an. In solchen B ist das Kind oft schlecht angelegt C sind Steroidcremes verboten D spielen Pilze keine Rolle E liegt immer ein Raynaud vor Bitte vermerken Sie Ihre Antworten auf Seite 27 im Heft oder unter www.apotheken-depesche.de/cme. © GFI. Der Medizin-Verlag Foto: A1PIX Das Baby öfter anlegen als Erstmaßnahme Fällen sollte täglich gewaschen werden; Geeignete wirkstoffreie Topika fördern die Abheilung. Selten ist eine Infektion mit Herpes simplex. Dann darf die Mutter erst stillen, wenn die Läsionen abgeheilt sind. Bis dahin muss man die Milch abpumpen. Dermatosen, von Neurodermitis und Kontaktekzem bis Psoriasis, erfordern oft den Einsatz topischer Kortikoide (z. B. Mometason), einmal täglich und nach dem Stillen. Eine Candida-Infektion der Brustwarze ruft einen brennenden Schmerz während des Stillens und danach hervor. Das Kind kann weiße Pilzbeläge im Mund haben. Der Arzt muss zunächst andere Kausalfaktoren der Beschwerden ausschließen, damit nicht eine Begleitbesiedlung für die eigentliche Ursache angesehen wird. Behandelt wird mit antimykotischen Cremes und mit oralen Fungistatika (geeignet ist Fluconazol). Ein Vasospasmus der Brustwarze (Raynaud-Phänomen) kann zu Abblassung oder livider Verfärbung führen (solche Veränderungen beobachten bis zu 20% der Frauen). Die begleitenden Schmerzen sind variabel. Man beugt am besten mit Warmhalten der Brust vor. Reicht das nicht, kann man den Kalziumantagonisten Nifedipin in retardierter Form einsetzen. Er sollte einschleichend dosiert werden. WE 1S-Elevit-gynvital-AD5-Final_Depeschen2014 10.09.15 10:21 Seite 1 Schwangerschaft Kinderwunsch, Gravidität und Stillzeit Elevit® gynvital auf einen Blick Umfangreiche Versorgung mit Mikronährstoffen für das Wunder des Lebens Das neue Supplement bei Kinderwunsch, Schwangerschaft und in der Stillzeit – Elevit® gynvital – enthält Folate, Jod und Omega-3Fettsäuren. Ergänzt wird es mit wichtigen Mineralien, Spurenelementen und Vitaminen, bei denen in der Schwangerschaft ein Mehrbedarf oder eine Tendenz zur Unterversorgung bestehen kann.1,2,3 Das Präparat orientiert sich an den aktuellen Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung.1 In Schwangerschaft und Stillzeit besteht ein zum Teil erheblicher Mehrbedarf an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen, allen voran Folat, Jod und Eisen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt daher explizit eine Supplementierung von täglich 400 μg Folsäure und 100 bis 150 μg Jod sowie die Zufuhr von mindestens 200 mg Docosahexaensäure (DHA).1 Eine Empfehlung, der viele Frauen nicht ausreichend nachkommen – weil Fisch ihnen nicht schmeckt, sie allergisch reagieren oder Vorbehalte wegen einer Belastung mit Schwermetallen haben. Fisch aus konventioneller Aquakultur enthält zudem häufig weniger DHA als die Wildform. Für eine gute Folatversorgung Elevit® gynvital, ein Supplement für Frauen mit Kinderwunsch, Schwangere und Stillende, ist eine Weiterentwicklung von Gynvital® gravida, das den Anforderungen an eine umfangreiche Versorgung der Mutter und des Babys mit Mikronährstoffen in dieser Lebensphase noch besser entspricht. Das Präparat enthält pro Kapsel 400 μg Folate, die Hälfte davon als Metafolin®* (200 μg Folsäure und 226 μg Metafolin®). Auch Frauen mit Methylentetrahydrofolat-Reduktase (MTHFR)-Polymorphismus, die Folsäure nur unzureichend in vitaminwirksames Folat metabolisieren, werden dadurch versorgt. Außerdem sind neben den empfohlenen 150 μg Jod pro Kapsel auch 200 mg DHA enthalten. Elevit® gynvital enthält zudem Vitamin D, denn die Versorgung mit diesem Vitamin ist häufig unzureichend, vor allem im Win- Das Supplement enthält 400 μg Folate (200 μg Folsäure und 226 μg Metafolin®*), 150 μg Jod, 200 mg Docosahexaensäure (DHA) und Vitamin D. Darüber hinaus enthält das Präparat wichtige Vitamine und Spurenelemente wie Eisen, Zink und Selen. Umfangreiche Versorgung mit nur einer Kapsel pro Tag. Das Präparat ist laktosefrei, glutenfrei, enthält keine Schweinegelatine und schmeckt nicht nach Fisch. ter. Das ist bei schwangeren und stillenden Frauen nicht anders. 98% sind in den Wintermonaten nicht ausreichend versorgt, im Sommer ist es immerhin noch knapp die Hälfte.3 Eine gute Vitamin-D-Versorgung ist aber notwendig für die Erhaltung der Knochen und Zähne. über die Nahrung auf.5 Das Vitaminpräparat kann die Eisenversorgung mit einer gut verträglichen Dosis von 14 mg pro Tag verbessern. Unverzichtbar: Zink, Selen und Eisen Einfach Einnahme – nur eine Kapsel täglich Die in dem neuen Präparat enthaltenen Mikronährstoffe Zink und Selen leisten einen Beitrag zur ausreichenden Versorgung mit Mineralstoffen. So sollten Frauen während der Schwangerschaft und in der Stillzeit 3 bis 4 mg mehr an Zink pro Tag zu sich nehmen.1 Das Spurenelement trägt zur Fruchtbarkeit und Fortpflanzungsfähigkeit bei, da ihm eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der Eizelle zu einer befruchtungsfähigen Geschlechtszelle zukommt.4 Selen ist neben Jod wichtig für die Schilddrüsenfunktion. Generell ist die Versorgung von Selen bei Frauen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren, schlechter als normal, da tierische Lebensmittel die zuverlässigste Selenquelle sind. Gemäß den D-A-CH-Referenzwerten1 besteht in der Stillzeit ein erhöhter Selenbedarf (75 μg/d statt 60 μg/d), dessen Deckung sichergestellt werden muss. Das neue Supplement unterstützt darüber hinaus die Versorgung der schwangeren und stillenden Frau mit Eisen. Frauen in dieser Lebensphase sollten 20 bis 30 mg Eisen pro Tag zu sich nehmen.1 Zwei Drittel der Schwangeren nehmen aber weniger als die Hälfte dieser Menge Neben einer sinnvollen Zusammensetzung an Mikronährstoffen hat Elevit® gynvital weitere Vorteile: Das Präparat ist frei von Laktose und Gluten, enthält keine Schweinegelatine und schmeckt nicht nach Fisch. Und: Es muss täglich nur eine Kapsel eingenommen werden. Elevit® gynvital ist einfach in der Beratung und in der Anwendung: Das fördert die Adhärenz. Und die ist letztlich ausschlaggebend für die notwendige umfangreiche Versorgung von Mutter und Kind. Weitere Infos unter www.elevit.info Literatur [1] D-A-CH-Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr 2015, www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte; [2] NVSII 2008; [3] Wuertz C et al., Br J Nutr 2013; 110:1895-1902; [4] Kim AM et al., Nat Chem Biol 2010;6:674-681; [5] Kirschner W et al., Gynäkologe 2011;44:759-766. * Metafolin® ist eine eingetragene Marke der Merck KGaA, Darmstadt, Deutschland Impressum Herausgeber: GFI. Corporate Media V. i. S. d. P.: Michael Himmelstoß Redaktion: GFI. Gesellschaft für medizinische Information mbH, München Berichterstattung: Monika Walter Druck: Vogel Druck, Höchberg © 2015 GFI Mit freundlicher Unterstützung der Bayer Vital GmbH Apotheken-Depesche 5/2015 PTA-Depesche PHYTOTHERAPIE Pflanzenkraft gegen Blasenentzündungen Bei jungen Frauen treten Harnwegsinfekte relativ häufig auf. Typische Beschwerden sind Brennen beim Wasserlassen, häufiger Harndrang, Schmerzen im Unterbauch und eventuell Schwierigkeiten, den Harn zu halten. Zur Empfehlung bei unkomplizierten Infekten stehen eine Reihe wirksamer Phytopharmaka zur Verfügung. Unterkühlung, Erkältungen und Hormonveränderungen in der Schwangerschaft können das Risiko für eine Blaseninfektion erhöhen. Die Grenze der Selbstmedikation ist erreicht, wenn Fieber, Flanken- oder Rückenschmerz sowie Blut im Urin oder allgemeines Krankheitsgefühl zu den Beschwerden eines unkomplizierten Infektes hinzukommen. Des Weiteren sollten Menschen mit Diabetes, Menschen mit Harnsteinen in der Vorgeschichte, Immunsupprimierte sowie Schwangere und Kinder grundsätzlich an einen Beratungswissen So lässt sich eine Blasenentzündung vermeiden Unterkühlung des Unterleibs vermeiden (z. B. nasse Badekleidung, sitzen auf kaltem Untergrund) Mindestens zwei Liter pro Tag trinken Blase häufig und vollständig entleeren, Harndrang nicht längere Zeit unterdrücken Beim Toilettengang nur von vorne nach hinten reinigen Nach dem Geschlechtsverkehr Blase entleeren 18 Apotheken-Depesche 5/2015 Arzt verwiesen werden. Da Harnwegsinfekte bei Männern i.d.R. kompliziert verlaufen, gilt dies auch für Männer. Unkomplizierte Infekte lassen sich in der Regel gut mit freiverkäuflichen Arzneimitteln behandeln. Empfehlenswert ist zusätzlich, viel zu trinken und den Unterleib warm zu halten. Die Spontanheilungsrate bei einer Blasenentzündung liegt bei 30 bis 50%. Einen Arzt aufsuchen sollten Patientinnen, wenn die Beschwerden nach fünf Tagen nicht verschwunden sind. Bärentraubenblätter & Co. Eine Blasenentzündung ist eine typische Indikation für Phytopharmaka. Als pflanzliches Harndesinfizienz haben Bärentraubenblätter bzw. ihre Zubereitungen eine lange Tradition. Die Wirkung wird auf den Inhaltsstoff Arbutin, der im Körper in Hydrochinon umgewandelt wird, zurückgeführt. Das früher gleichzeitig empfohlene alkalisieren des Harns ist nicht erforderlich. Man weiß heute, dass das freie Hydrochinon unabhängig vom Harn-pH von den Bakterien selbst gebildet wird. Werden Bärentraubenblätter als Tee angewendet, sollten zwei Teelöffel getrocknete Blätter pro Tasse mit kaltem Wasser aufgesetzt werden. Nach sechs bis zwölf Stunden wird kurz aufgekocht und dann abgesiebt. Mit dieser Kalt- mazeration wird verhindert, dass magenreizende Gerbstoffe extrahiert werden. Drei Tassen Tee pro Tag sind ausreichend. Da Hydrochinon unter Verdacht steht, mutagen und schwach kanzerogen zu sein, sollten arbutinhaltige Zubereitungen höchstens fünfmal im Jahr eine Woche eingenommen werden. Aquaretika werden eingesetzt, um pathogene Keime auszuschwemmen. Zum Einsatz kommen vor allem Goldrutenkraut, Birkenblätter, Orthosiphonblätter, Schachtelhalmkraut oder Hauhechelwurzel in Form von Harn- und Blasentees. Ihre diuretische Wirkung wird in erster Linie durch Flavonoide und Saponine vermittelt. Die Diurese soll zudem das Aufsteigen der Keime in das Nierenbecken verhindern. Harnund Blasentees sind auch zur Unterstützung bei einer Antibiotikatherapie sinnvoll. Menschen mit Ödemen infolge von Herz- oder Niereninsuffizienz sollten die Tees jedoch nicht anwenden. Eine fixe Kombination aus den Extrakten von Rosmarinblättern, Liebstöckelwurzel und Tausendgüldenkraut wird aufgrund harntreibender, krampflösender und entzündungshemmender Wirkung zur Behandlung eingesetzt. Eine andere therapeutische Strategie ist das Ansäuern des Harns, da das Wachstum vieler pathogener Bakterien im sauren Milieu gehemmt ist. Medikamentös werden Ascorbinsäure, Ammoniumchlorid und Methionin verwendet. Diätetisch kann eine Harnsäuerung mit Johannisbeer- oder Preiselbeersaft erreicht werden. Die Harnsäuerung wird häufig auch begleitend zu einer Antibiotikatherapie verordnet, um deren Wirkung zu optimieren. Gegen Schmerzen bei einer akuten Blasenentzündung kann Paracetamol, allein oder in Kombination mit einem Spasmolytikum, kurzfristig empfohlen werden. Blasenentzündungen vorbeugen Kommt es mehr als dreimal im Jahr zu einer Blasenentzündung sollte die Ursache abgeklärt werden. An medikamentösen Prophylaxemaßnahmen kommen neben niedrig dosierten Antibiotikagabe auch Phytopharmaka – z. B. eine Fixkombination aus Kapuzinerkressekraut und Meerrettichwurzel oder Zubereitungen aus dem Frischpflanzensaft von Echinacea purpurea in Frage. Die Volksmedizin nutzt auch Cranberry zur Prophylaxe. © GFI. Der Medizin-Verlag Foto: Heike Rau – Fotolia.com Beratung bei Harnwegsinfekten PTA-Depesche BERATUNGSGESPRÄCH GUT ZU WISSEN Läuse bei Kindern Das kommt in den besten Familien vor Kopfläuse sind häufig und haben nichts mit mangelnder Hygiene zu tun. Trotzdem ist vielen Eltern das Thema peinlich. Empfehlen Sie im Beratungsgespräch eine wirksame, gut verträgliche Behandlungsoptionen, die einfach anzuwenden ist. Kundin: Mmm, ich habe da mal eine peinliche Frage ... PTA: (bittet Kundin in die Beratungsecke): So, hier sind wir ungestört. Wo drückt denn der Schuh? Kundin: Mein Sohn Max, er hat gerade mit der zweiten Klasse angefangen, kratzt sich ständig am Kopf ... Und jetzt hat mir eine andere Mutter erzählt, dass es Kopfläuse in der Klasse gibt. (1) PTA: Ja, gut möglich. Gerade im Herbst ist häufig „Läusealarm“. Mittel, die sich von Extrakten der Chrysanthemenblüte ableiten (auf pflanzlicher oder chemischer Basis). Ich empfehle Ihnen ein modernes Produkt, das für Menschen völlig ungiftige Silikon- bzw. Mineralöle enthält. Diese blockieren die Atmung von Läusen und Nissen und trocknen sie aus. So sterben Läuse und Nissen innerhalb kurzer Zeit ab. (3) Kundin: Und wie wende ich das Präparat an? PTA: Das Produkt lässt sich leicht auftragen. Nach Ablauf der Einwirkzeit wird es einfach mit einem üblichen Shampoo ausgespült. Kundin: Aber ich wasche Kundin: Und dann sind die Max fast jeden Tag die Läuse weg? Haare ... Umfeld informiePTA: Oft sind nach der BePTA: Läuse haben nichts mit ren, denn schamhaftes handlung keine Läuse mehr zu mangelnder Hygiene zu tun. Verschweigen begünssehen. Trotzdem sollten Sie Die ungebetenen Gäste werden tigt die Ausbreitung nach neun Tagen die Behandinsbesondere durch engen Konder Quälgeister. lung wiederholen. (4) takt mit anderen Kindern – z. B. beim Spielen – übertragen. (2) Haben Sie denn bei Max schon nachgesehen, ob Kundin: Muss ich sonst noch etwas beachten? wirklich Läuse da sind? PTA: Die Mineral- und Silikonöle sind entflammbar. Behandelte Haare sollten Sie deshalb Kundin: Wie, kann ich die sehen? PTA: Ausgewachsene Läuse kann man mit blo- von offenem Feuer fernhalten. Wichtiger ist jeßem Auge leicht zu erkennen. Die Eier der doch Folgendes: Wenn Max tatsächlich Läuse Läuse, die Nissen, finden sich am ehesten hinter hat, sollten Sie in jedem Fall die Schule sowie den Ohren oder am Hinterkopf. Kleine weiße Bekannte und Freunde informieren. SchamhafKügelchen, die fest am Haaransatz haften. Si- tes Verschweigen begünstig die Ausbreitung der cherheitshalber können Sie die trockenen Haare Quälgeister. Und kontrollieren Sie alle Familienmit einem Nissenkamm über einem weißen mitglieder. Möglicherweise haben sich die Läuse schon innerhalb der Familie verbreitet. Blatt Papier auskämmen. (1) » « Kundin: Und was mache ich, wenn wirklich Läuse finde? PTA: Kein Grund zur Aufregung! Ich empfehle Ihnen ein Präparat, das effektiv wirkt und einfach in der Handhabung ist. Kundin: Und muss ich jetzt nicht eine riesige Putz- und Waschaktion anlaufen lassen? PTA: Eigentlich nein. Reinigungsmaßnahmen sind im Kampf gegen die Läuse zweitrangig. (2) Kundin: Ich habe mal gehört, dass Mittel gegen Läuse auch für den Menschen giftig sein können. Stimmt das? PTA: Wenn überhaupt, dann gilt das nur für Kundin: Aber die Läuse können doch z. B. auf Kuscheltieren sitzen ... PTA: Um ganz sicher zu gehen, sollten Sie am besten direkt nach der Behandlung von Max alle Hier finden Sie wichtiges Fachwissen – diesmal zum Thema Läuse bei Kindern. So sind Sie fit für das nächste Beratungsgespräch. (1) Läusebefall Starker Juckreiz, dadurch permanentes Kratzen der Kopfhaut Adulte Läuse und Nissen sind mit bloßem Auge gut erkennbar; Befall bevozugt am Hinterkopf und hinter den Ohren Aufdecken eines Läusebefalls: Am besten trockene Haare mit einem Nissenkamm über weißem Papier auskämmen (2) Übertragungswege Kopfläuse sind kein Anzeichen mangelnder Hygiene Läuse können sich nur krabbelnd fortbewegen Häufigste Übertragung durch engen Kontakt mit anderen Personen (Spielen, Köpfe zusammenstecken...) Übertragung durch gemeinsame Benutzung von Mützen, Schals, Kuscheltieren etc. eher selten (3) Behandlung mit Silikon- und Mineralöl Blockade der Atmung der Läuse und Nissen Dehydratation der Läuse (4) Lebenszyklus der Läuse Hellgraue bis braune Insekten, die bis 3 mm groß werden Nissen: weiße Körnchen, die fest am Haaransatz haften; Läuse schlüpfen nach 7-10 Tagen Durchschnittliche Lebensdauer der Läuse im Haar: 30 Tage Läuse müssen alle zwei bis drei Stunden Blut saugen Gebrauchs- und Einrichtungsgegenstände, die direkt mit dem Kopfhaar in Berührung kommen, reinigen: Alles wenn möglich bei 60 Grad waschen, alternativ für drei Tage in eine gut verschlossene Plastiktüte geben. Kundin: Vielen Dank für die Beratung! MW Apotheken-Depesche 5/2015 19 PTA-Depesche BERATUNG Beratungsschwerpunkt So bleibt kein Auge trocken Gut jeder zehnte Deutsche hat trockene Augen. Doch wenige tun etwas dagegen. Aktionen der Apotheke klären auf – und schaffen so Potenzial für Zusatzverkäufe. Trockene Augen werden immer häufiger. Grund dafür sind u. a. Bildschirmarbeit, trockene Raumluft und Klimaanlagen. Mit einer Aktion „So bleibt kein Auge trocken“ unterstreichen Sie Ihre Kompetenz und Kundenähe: Per Handzettel, Schaufenstergestaltung, Dekoration in der Offizin, Informationsveranstaltungen etc. stellen Sie das Thema „Trockenes Auge“ in den Mittelpunkt. Schon auf den ersten Blick werden Kunden für das Thema sensibilisiert. Aufmerksamkeit erregt beispielsweise ein PC, auf dem der Satz „Trockene Augen durch Bildschirmarbeit“ eingeblendet wird. Sinnvoll ist es auch, eine Beratungsecke für den Zeitraum der Aktion einzurichten. Im Beratungsgespräch werden zunächst mögliche Ursachen der Beschwerden abgeklärt (genetische Faktoren, Medikamente, Hauterkrankungen mit Lidbeteiligung, hormonelle Einflüsse, etc.) und Tipps zur Vermeidung von Beschwerdeauslösern (Sehhilfekorrekturen, PC-Arbeit, Wind, Rauch, trockene Luft, Tragen von Sonnenbrillen, ausreichend Trinken u.v.m.) gegeben. Rezeptfreie Medikamente nach Wirkstoffen und Einsatzgebieten (Tränenfilm ersetzen oder Augenoberfläche befeuchten bzw. zur Benetzung von Kontaktlinsen) demonstrieren und erklären. Dies gilt insbesondere für die Handhabung der Augentropfen. ct Mehr Infos: www.apotheken-depesche.de/151069 Gut zu wissen Fitnessprodukte kontraproduktiv Gewichtsbewusste Menschen greifen gerne zu Nahrungsmitteln, deren Packung Fitness verspricht. Die sind nicht nur oft wenig günstig fürs Gewicht, z. B. süße Müsliriegel, sie regen auch zu einem höheren Konsum an und reduzieren die Aktivität. Homöopathie Wirklich hilfreich? Das wichtigste Forschungsinstitut Australiens führte eine große Metaanalyse zur Homöopathie durch. Das Ergebnis: Sie ist generell keine effektive Behandlungsform. Neue Ideen für mehr Aufmerksamkeit Anlässlich ihres 10. Geburtstages bietet die Aktion „Wissen was bei Diabetes zählt: Gesünder unter 7“ neue Ideen: Auf dem „Müslifahrrad“ wurden mehr als 200 Kilometer geradelt, Wünsche von Insulinpatienten gesammelt und gesunde Frühstücksideen kreiert. Ziel der von Sanofi initiierten Aktion ist es, die Volkskrankheit Diabetes noch mehr ins Bewusstsein der Bevölkerung zu rücken und die Menschen zu einem aktiveren Lebensstil und gesünderer Ernährung zu motivieren, denn: „Ein aktiver Lebensstil mit mehr Bewegung und gesunder Ernährung kann das Diabetesrisiko reduzieren“, so Prof. Stephan Jacob, Diabetologe aus Villingen-Schwenningen. Die für „Wissen was bei Diabetes zählt: Gesünder unter 7“ entwickelten Frühstücksideen von TV-Koch Klaus Velten motivierten Menschen mit und ohne Diabetes zu einem gesunden Start in den Tag. „Frühstück ist eine ganz wichtige Mahlzeit, mit etwas Phantasie kann jeder zuhause gleich morgens die Energiereserven des Körpers wieder auffüllen“, bekräftigte Velten. Die Aktion greift damit Studien auf, die 20 Apotheken-Depesche 5/2015 belegen, dass ein ausgewogenes, reichhaltiges Frühstück bei Kindern Typ-2-Diabetes vorbeugen kann und bei bereits an Diabetes erkrankten Menschen die Blutzuckerwerte stabilisiert. Der langjährige Botschafter von „Wissen was bei Diabetes zählt: Gesünder unter 7“ Daniel Schnelting rief am Aktionsstand in Sulzbach-Rosenberg zu mehr Freude an der Bewegung auf. Der dreifache Deutsche Meister im 200m-Sprint lebt seit frühester Kindheit mit Diabetes und radelte anlässlich des Aktionsjubiläums gemeinsam mit vielen Besuchern auf dem Müslifahrrad mehr als 200 Kilometer. MW FACHPRESSEKONFERENZ 10 Jahre „Wissen was bei Diabetes zählt: Gesünder unter 7“, 23. Juli 2015, Sulzbach-Rosenberg; Veranstalter: Sanofi Mehr Infos: www.apotheken-depesche.de/151031 Das „Australian National Health and Medical Research Council“ wertete über 1800 Veröffentlichungen aus, inkl. systematischer Reviews, Leitlinien und Paper von „Homöopathie-unterstützenden“ Organisationen. Die aus Studiendaten abgeleitete Aussage könnte deutlicher nicht sein: Homöopathie ist für keine Erkrankung eine hilfreiche Therapieoption. Patienten würden sogar gefährdet, wenn notwendige schulmedizinische Therapien wegen homöopathischer Behandlungen verzögert würden. Die Autoren räumen zwar ein, dass es auch einige Studien mit positiven Ergebnissen gebe. Allerdings seien diese von schlechtem Design oder hätten zu wenig Patienten eingeschlossen. Ihr Rat: Bevor Patienten zum Homöopathen gehen, sollten sie einen Schulmediziner aufsuchen und bis dahin ihre Medikamente auf jeden Fall weiter wie verschrieben einnehmen. CB Pakpoor J: Homeopathy is not an effective treatment for any health condition, report concludes. BMJ 2015; 350: h1478 Mehr Infos: www.apotheken-depesche.de/150954 © GFI. Der Medizin-Verlag Foto: Aleksandr Kurganov – Fotolia.com Diabetes unter Kontrolle HYLO HYLO - COMOD ® Der Mar Marktführer. ktführer. Deutschla Deutschlands ands meist ange angewendete wendete Augenbefeuchtung.* Augenbe efeuchtung.* Bewährter Be Bewährter Befeuchtungsfeuchtungskkomfort omfort für tr trockene ockene Augen • Spezielle Spezielle Hy Hyaluronsäure aluronsäure linde linder lindertt eeffektiv ffektiv SSymptome ymptome Brennen wie Br ennen und FFremdkörpergefühl remdkörpergefühl • Ohne KKonservierungsmittel, onservierungsmittel, phospha phosphatfrei tfrei und mit KKontaktlinsen ontaktlinsen vverträglich erträglich • Leichte Leichte Hand Handhabung habung und mit 300 TTropfen ropfen hoch er ergiebig giebig * Insight Insight Health, Health, 22014 014 Mona te Monate nach Anbruch vverwendbar erwendbar DERMATOLOGIE Hautkrebs-Screening mit Sinn und Verstand Es gibt Befürworter und Gegner eines Screenings auf Melanom. Die Früherkennung maligner Läsionen kann Leben retten, aber der Aufwand bei ungezielten Untersuchungen ist erheblich. Man sucht nach Strategien, die sowohl effektiv als auch wirtschaftlich sind. Eine US-Arbeitsgruppe beleuchtet im JAMA das Thema anhand einer australischen Untersuchung, die in JAMA Dermatology veröffentlicht worden war (Moloney FJ et al.). In dieser hatte man 311 Patienten unter die Lupe genommen, bei denen aufgrund ihrer Vorgeschichte (bereits ein invasives Melanom oder ein dysplastisches Naevus-Syndrom), ihrer Familienanamnese (mindestens drei Verwandte ersten oder zweiten Grades mit Melanom) oder wegen genetischer Marker (Mutationen von CDKN2A oder CDK4) ein besonders hohes Risiko für ein Melanom bestand. Man nahm in der Studienphase (Februar 2006 bis Februar 2011) alle sechs Monate eine Ganzkörper-Inspektion mit Dermatoskopie und eine Foto-Dokumentation des Körpers (TBP) vor; erforderlichenfalls wurde ein sequenzielles digitales dermatoskopisches Imaging (SDDI) angeschlossen. Akzeptable Ausbeute In einem medianen Follow-up von 3,5 Jahren wurden 75 primäre Melanome entdeckt. 38% wurden mittels TBP gefunden, 39% mittels SDDI. Fünf Melanome wiesen eine BreslowDicke von mehr als 1 mm auf. Das kumulative Risiko, ein neues primäres Melanom zu entwi- BEGRENZTE COMPLIANCE Für den Kampf gegen Hautkrebs in Deutschland engagieren sich seit dem Jahr 1989 die Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention und die Deutsche Krebshilfe. Die Bevölkerung soll die Gefahren der UV-Strahlung realisieren und einen gesunden Umgang mit der Sonne lernen. Das gesetzliche Hautkrebs-Screening wurde bei uns zum 1. Juli 2008 beschlossen. Mehr als 40 000 Ärzte haben sich für das Screening qualifiziert. 2015 haben die Verbraucherzentralen NRW und Berlin bei 192 Hautarztpraxen in Köln und Berlin untersucht, inwieweit Dermatologen die gesetzliche Pflichtvorsorge kostenlos anbieten. Das tat mehr als die Hälfte, aber jeder fünfte bot sie Kassenpatienten von vornherein nur als Selbstzahlerleistung an oder gab vor, keinen Termin dafür frei zu haben. 22 Apotheken-Depesche 5/2015 ckeln, betrug innerhalb von zwei Jahren 12,5% (danach ging die Inzidenz zurück). Die Amerikaner kommentieren, dass ein hoher Anteil kurabler Melanome gefunden wurde. Der Aufwand dafür war nicht gering, aber die Zahl der Biopsien hielt sich in Grenzen. 770 Läsionen wurden analysiert; davon waren 38% maligne (in 143 Fällen waren es Basaliome, in 66 Plattenepithelkarzinome). Was die Maßnahme quoad vitam gebracht hatte, konnte nicht beurteilt werden; die Studie liefert aber ein proof of principle, dass ein risikostratifiziertes Screening von Melanomen und anderen Hautkrebs-Formen in einem heilbaren Stadium effektiv sein kann und dass die Ausbeute der Biopsien (Verhältnis gutartiger zu malignen Befunden) „sehr akzeptabel“ ist. Lehren aus Schleswig-Holstein Die JAMA-Autoren zitieren auch eine deutsche Studie (Katalinic A et al., 2012), in der ein Melanom-Screening in Schleswig-Holstein eine Reduktion der Melanom-Mortalität um 48% gebracht hatte, verglichen mit dem Rest des Landes und mit Dänemark (ohne Screening). Beteiligt waren 1673 Allgemeinärzte und 116 Dermatologen, die sich einer speziellen Schulung zur Hautkrebs-Diagnose mittels standardisierter Ganzkörper-Untersuchung unterzogen hatten. In 72% der Fälle nahm die erste Untersuchung der Hausarzt vor; er überwies den Patienten dann zum Dermatologen, wenn eine verdächtige Läsion entdeckt worden war. Der Erfolg des Versuchs führte zur Etablierung des Hautkrebs- Screenings in Deutschland, an dem sich alle gesetzlich Versicherten im Alter ab 35 Jahren beteiligen können. In Schleswig-Holstein lernte man allerdings auch, dass bei Patienten über 65 Jahren 20 Biopsien nötig waren, um ein Melanom zu entdecken, aber 55 Exzisonen bei Teilnehmern von 20 bis 49 Jahren. Daraus ergibt sich, dass risikostratifizierte Maßnahmen (Konzentration auf mittlere und höhere Altersgruppen), vielleicht unter Hinzunahme diagnostischer Hilfsmittel wie der Ganzkörper-Fotografie und der Dermatoskopie, ergiebiger und wirtschaftlicher sein könnten als ein Screening aller Altersgruppen. In den USA wird von den Gesundheitsbehörden zur Vorbeugung von Hautkrebs aufgerufen; ein Screening wird aber nicht befürwortet. Die Autoren sehen es aber an der Zeit, die MelanomMortalität in den Vereinigten Staaten (wo im Jahr an die 10 000 Menschen an solchen Hautkrebsen sterben) zu verringern, indem man mehr Schulung betreibt und für Bevölkerungskreise mit adäquat erhöhtem Risiko auch ein Screening anbietet. Bei Jüngeren Prophylaxe im Vordergrund Aufrufe zur Prophylaxe von Hautkrebs (dabei geht es u. a. um das Freizeitverhalten) richten sich vor allem an junge Menschen; bei älteren steht hingegen die Früherkennung im Vordergrund. Männer in mittlerem und höherem Alter sind besonders gefährdet. Vor allem ihnen sollte die Selbstuntersuchung beigebracht werden. Die Ärzte sollten in der Früherkennung besser geschult werden. Auch die Dermatologen müssten einen schärferen Blick für maligne Veränderungen erwerben, darunter auch für atypische, wie noduläre und desmoplastische Melanome, die oft amelanotisch daherkommen und leicht übersehen werden. WE Sondak VK et al.: Risk-stratified screening for detection of melanoma. JAMA 2015; 313: 616-7 Mehr Infos: www.apotheken-depesche.de/150793 Zertifizierungsfrage 8: Das Melanom-Risiko A wird durch Infrarot-Licht erhöht B kann genetisch erhöht sein C sinkt mit dem Alter D ist bei Kindern am höchsten E wird durch Screening reduziert Bitte vermerken Sie Ihre Antworten auf Seite 27 im Heft oder unter www.apotheken-depesche.de/cme. © GFI. Der Medizin-Verlag Foto: A1PIX Das Melanom muss kein Todesurteil sein DERMATOLOGIE Onychomykosen Neurodermitis Ciclopirox schlägt Amorolfin Ein „mab“ blockiert die Entzündung Die Rate an kompletten Heilungen mit 100% gesundem Nagelwachstum, negativem Nativpräparat und negativer Pilzkultur (mykologische Heilung ) eines Ciclopirox-haltigen wasserlöslichen Nagellackes ist dreimal höher als die eines Nagellackes mit 5% Amorolfin (35% vs. 11,7%) – so das Ergebnis eine aktuellen Head-to-Head-Studie. Die Autoren verglichen erstmals die Wirkung medizinischer Nagellacke mit den Wirkstoffen Ciclopirox und Amorolfin. 120 Patienten mit milder bis moderater Onychomykose wurden über 48 Wochen randomisiert mit dem wasserlöslichen Ciclopirox-haltigen Nagellack (tägliche Applikation) oder einem Amorolfin-haltigen Referenzlack (zwei Mal wöchentliche Applikation) behandelt. Die Anwendung erfolgte jeweils gemäß der Gebrauchsinformation. Die Auswertung zeigt eine deutliche Überlegenheit des Ciclopirox-haltigen Nagellackes im Vergleich zum Referenzlack bereits nach 24 Wochen. Dies trifft sowohl auf die Heilungsrate, als auch auf die Responderrate (mindestens 90% gesundes Nagelwachstum und mykologische Heilung) zu und setzt sich über die weitere Anwendungsdauer fort. Nach 48 Behandlungswochen zeigten 58,3 % der Verwender des Ciclopirox- haltigen Nagellackes ein nahezu gesundes Nagelwachstum und eine mykologische Heilung. Sie erreichen damit eine statistisch signifikante Überlegenheit gegenüber der Vergleichsgruppe mit 26,7%. Der wasserlösliche Anti-Pilz-Lack wird abends auf den Nagel gepinselt. Über Nacht zieht der Nagellack ein und transportiert den antimykotischen Wirkstoff Ciclopirox bis tief in den Nagel. Lackreste können am nächsten Morgen einfach mit Wasser abgewaschen werden. Ein Anfeilen der Nagelplatte oder das Entfernen mit Lösungsmitteln ist überflüssig. MW KONGRESS Iorizzo M et al., 2. EADV-Frühjahrstagung, Valencia, Spanien, März 2015 Ciclopirox-haltiger wasserlöslicher Nagellack: Ciclopoli® gegen Nagelpilz Mehr Infos: www.apotheken-depesche.de/151032 … diese Seite per Fax an Reichen Ihnen die Referate nicht aus? Möchten Sie mehr Informationen? Hier kommen Sie an die Originalarbeiten. Sie können die Originalarbeiten direkt online anfordern, oder mit diesem Formular per Post bestellen: Bitte schicken Sie mir aus Heft Nr. (s. Titelseite) eine Kopie der Originalarbeit: Bestellnummer (Nummer am Ende der Beiträge hinter URL, Bsp. www.apotheken-depesche.de/140309) Der monoklonale Antikörper Dupilumab wurde schon bei Patienten mit Asthma und erhöhten Eosinophilen-Zahlen eingesetzt. Jetzt wurde er bei Neurodemitis untersucht. Vier Studien testeten Verträglichkeit, Dosierung und Wirkung der Substanz, verabreicht subkutan einmal die Woche, über Zeiträume von vier bis zwölf Wochen doppelblind gegen Plazebo; meist als Monotherapie, in einem Fall in Kombination mit Steroiden. Unter dem Antikörper kam es zu ausgeprägten, raschen Verbesserungen der Krankheitsaktivität. Hautinfektionen kamen unter Plazebo häufiger vor, Nasopharyngitis und Kopfschmerzen in der Verumgruppe. Offenbar werden allergisches Asthma und atopische Dermatitis durch dieselben immunologischen „Driver“ angestachelt, mutmaßen die Studienautoren zum Abschluss. WE Beck LA et al.: Dupilumab treatment in adults with moderate-to-severe atopic dermatitis. N Engl J Med 2014; 371: 130-39 Mehr Infos: www.apotheken-depesche.de/140911 Fax 089 / 43 66 30 - 210 … und nur im Abonnement erhalten Sie die Apotheken-Depesche regelmäßig: Ich möchte die Apotheken-Depesche abonnieren. Schicken Sie mir eine Rechnung über 32 € zzgl. 6,60 € Inlandsporto; Auslandsporto: 17,50 €. Dafür erhalte ich 6 Ausgaben der ApothekenDepesche und eine Originalarbeit je Ausgabe kostenlos. Das Abonnement verlängert sich um ein Jahr, wenn ich es nicht drei Monate vor Ablauf kündige. Mein Zustellcode (ist auf dem Adressaufkleber über der Anschrift; ohne diese Angabe ist leider keine Bearbeitung möglich) Ich bin Abonnent der Apotheken-Depesche und bekomme eine Originalarbeit kostenlos. Ich bin noch kein Abonnent. Anbei 8 € für jede gewünschte Originalarbeit zuzüglich 2 € für Porto und Verpackung. (bitte in Briefmarken … ist auf die Dauer aber teurer als das Abonnement) GFI. Gesellschaft für medizinische Information mbH Paul-Wassermann-Straße 15 81829 München Tel. 089 / 43 66 30 - 0 Fax 089 / 43 66 30 - 210 E-Mail: [email protected] Name, Anschrift Datum, erste Unterschrift Vertrauensgarantie: Mir ist bekannt, dass ich diese Bestellung innerhalb von zehn Tagen beim Verlag schriftlich widerrufen kann. Datum, zweite Unterschrift Apotheken-Depesche 5/2015 23 INFEKTIONEN Die Hepatitis C wird immer besser behandelbar Wirksame und gut verträgliche Therapieregime Auf HCV gehen weltweit 27% der Fälle von Leberzirrhose und 25% der von Leberzellkarzinom zurück. Es resultieren an die 350 000 Todesfälle pro Jahr. LITERATURDIENST Liebe Leserinnen und Leser, aktuell, knapp, kritisch und praxisrelevant, so möchten unsere Leser die ApothekenDepesche haben. Um Ihnen den gewünschten zeitsparenden Überblick über die internationale medizinische Fachpresse zu geben, sichten wir mehrere 100 Fachzeitschriften und die wesentlichen Datenbanken. Ergebnis: In jeder Apotheken-Depesche finden Sie aktuelle Kurzreferate aller wichtigen Studien. Für den tieferen Einstieg empfiehlt sich der Zugriff auf die jeweiligen Originalarbeiten. Für Ihren Eigenbedarf können Sie Originalarbeiten aus Fachzeitschriften kopieren. Diese Mühe nehmen wir Ihnen auf Wunsch ab. Hierzu finden Sie am Ende der Beiträge einen Link auf unser Internetportal mit einer sechsstelligen Nummer. Geben Sie diesen Link einfach in Ihren Browser ein. Wenn eine Originalarbeit verfügbar ist, können Sie diese per Klick bei uns anfordern, oder sich zur Quelle im Internet weiterklicken. Alternativ steht Ihnen ein Bestellcoupon im Heft zur Verfügung, in den Sie bitte diese sechsstellige Nummer eintragen. Der „Literaturdienst“ ist für Abonnenten für eine Arbeit je Heft kostenlos. Bitte tragen Sie hierfür den Zustellcode auf Ihren Adressaufkleber ein. Bestellungen von Lesern, die die Apotheken-Depesche (noch) nicht abonniert haben, können nur bearbeitet werden, wenn der Bestellung für jede angeforderte Arbeit 8 € zuzüglich 2 € (in Briefmarken) für Porto und Verpackung beiliegen. Bei Symposien, Kongressen oder anderen Quellen, also immer dann, wenn keine Originalarbeit als Quelle zur Verfügung steht, wenden Sie sich bitte direkt an das entsprechende Unternehmen. Die Adresse finden Sie beim Firmennamen am Ende der Beiträge auf unserer Internetseite. Der Literaturdienst der Apotheken-Depesche 24 Apotheken-Depesche 5/2015 Bis 2011 bestand die Standardtherapie in der Kombination Peginterferon plus Ribavirin. Dies führt in rund 50% (je nach Genotyp, von denen man 7 verschiedene kennt) zu einer anhaltenden virologischen Response (SVR). Eine solche wird mit Heilung gleichgesetzt. Spätere Reinfektionen sind aber möglich. Die Behandlung geht außerdem mit beträchtlichen Nebenwirkungen einher. Eine neue Ära wurde mit der Einführung direkt wirkender antiviraler Substanzen (DAA) eingeleitet. ist wichtig für Prognose und Therapie. Eine Quantifizierung der HCV-RNA kann zur Beurteilung des Behandlungserfolgs nützlich sein. Resistenztests sind in Zukunft vermutlich noch wichtiger als bisher. Die akute Infektion ist meist asymptomatisch und anikterisch. Die Transaminasen steigen zehn bis 14 Wochen nach der Infektion an. Das Virus Welche Therapie für wen? Bei infizierten Patienten zeigt die HCV-Population eine hohe genetische Vielfalt; praktisch existiert im Blut ein Schwarm von verwandten „Quasispezies“. Diese Tatsache trägt zu einer schnellen Anpassung an die Abwehr mit Antikörpern und Immunzellen wie auch zur Resistenzentwicklung gegen die eingesetzten Medikamente bei. Das HCV wird vor allem parenteral übertragen. Früher geschah dies häufig mit Bluttransfusionen, bevor diese auf HCV getestet wurden (in Entwicklungsländern ist dies heute noch ein Problem). Inzwischen ist der parenterale Drogengebrauch mit Tausch von Kanülen die wichtigste Route. Eine Übertragung von der infizierten Mutter auf das Neugeborene geschieht in 2 bis 8% der Fälle. Bei heterosexuellem Geschlechtsverkehr wird HCV extrem selten übertragen. Hingegen registriert man seit 2000 eine Epidemie akuter HCV-Infektionen bei HIV-positiven homosexuellen Männern. Die Übertragung scheint dabei transmukosaler Art zu sein. Eine kritische Frage ist, wann man eine Behandlung beginnen sollte. Tut man dies früh, ist die Wirksamkeit höher, aber man behandelt dann evtl. Patienten, bei denen es zu einem spontanen Clearing gekommen wäre. Auch die hohen Kosten der neuen DAA können ein Grund sein, die Therapiemodalitäten differenziert einzusetzen. Genotyp 1: Unter einer kombinierten Gabe von Telaprevir oder Boceprevir (Proteaseinhibitoren, PI, der ersten Generation) mit Peginterferon und Ribavirin erreicht man öfter eine SVR als unter der konventionellen Kombination allein. Oft stellt sich die Wirkung schnell ein, sodass man nur für sechs Monate behandeln muss. Bei Zirrhose braucht es aber meist längere Zeit. Die Behandlung mit Erstgenerations-PI kann komplex sein, so die Autoren, und sie kann Nebenwirkungen nach sich ziehen. Besonders hohe Response-Raten erzielt man bei Patienten mit einem bestimmten Polymorphismus (IFNL3 rs12979860 CC). Die Therapie bei Genotyp 1 befindet sich im Umbruch. Mit neueren DAA (Simeprevir, Daclatasvir, Sofosbuvir) kann man Interferon „sparen“ und kürzer behandeln. Ähnliches scheint auch mit Grazoprevir möglich zu sein. Inzwischen kennt man auch interferonfreie Schemata. Sie bestehen aus zwei bis drei der neueren Substanzen, mit oder ohne Ribavirin. Die EMA empfiehlt Sofosbuvir plus Ledipasvir gegen Genotyp 1 oder 4 für acht Wochen bei therapienaiven Pa- Diagnose HCV-RNA kann man ab etwa zwei Wochen post infectionem nachweisen, Antikörper (Serokonversion) nach etwa sechs Wochen, manchmal auch noch später oder gar nicht. Sind Antikörper da, aber keine RNA, kann es sich um ein spontanes Clearing oder um eine behandelte Infektion handeln. Die Bestimmung des Genotyps © GFI. Der Medizin-Verlag Foto: mauritius images Die Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus (HCV) stellt weltweit ein gravierendes Gesundheitsproblem dar. Die chronische Erkrankung kann in Leberzirrhose, Leberversagen und Leberzellkarzinom münden. Für Jahre stützte sich die Behandlung auf die vielwöchige Applikation von Interferon alfa s.c. und Ribavirin oral – mit mäßigem Effekt und mäßiger Verträglichkeit. INFEKTIONEN tienten ohne Leberzirrhose, in anderen Fällen für zwölf oder 24 Wochen. Andere Kombinationen enthalten z. B. Paritaprevir, Ombitasvir, GS5816 oder Elbasvir. Ultrakurze Regime (vier bis sechs Wochen) sind angedacht. Genotyp 2 bis 6: Solche Patienten kann man mit Peginterferon plus Ribavirin behandeln (48 Wochen). Auch hier gibt es interferonsparende Regime. Bei Genotyp 2 oder 3 wurden aber auch interferonfreie Therapien erprobt, wie Daclatasvir plus Sofosbuvir. Für Patienten mit Genotyp 3 und kompensierter Zirrhose empfiehlt die EMA die beiden Substanzen plus Ribavirin für 24 Wochen. HCV-HIV-Koinfektion: Bei chronischer Koinfektion mit beiden Viren wurden Telaprevir und Boceprevir erprobt. Arzneiinteraktionen können dabei aber problematisch sein. Es gibt interferonsparende und interferonfreie Schemata. Das HAART-Regime muss ggf. modifiziert werden. So wird z. B. von der gleichzeitigen Gabe von Ritonavir-geboostertem Atazanavir oder Darunavir und Simeprevir abgeraten. Dekompensierte Zirrhose: Solche Patienten sollten kein Interferon erhalten. Vor einer Lebertransplantation verabreicht, erzielte man mit Sofosbuvir plus Ribavirin eine SVR nach Transplantation von 64%. Andere Kombinationen werden erprobt. Rezidive der HCV-Infektion nach Transplantation wurden mit Telaprevir plus Boceprevir behandelt; die Ergebnisse waren besser als mit Peginterferon plus Ribavirin. Aller- dings gab es Probleme mit Nebenwirkungen und Interaktionen mit der Immunsuppression. Neben dem Kostenproblem bleibt die Tatsache, dass die hocheffektiven Therapien die Krankheit eindämmen, das HCV aber nicht ausrotten können. Dazu braucht es eine prophylaktische Impfung. Fortschritte in der „molekularen Vakzinologie“ werden hoffentlich in absehbarer Zeit zum Ziel führen. WE Webster DP et al.: Hepatitis C. Lancet 2015; 385: 1124-35 Mehr Infos: www.apotheken-depesche.de/150794 Zertifizierungsfrage 9: Bei HCV-Infektion A erfolgt Serokonversion nach 2 Tagen B ist zuerst RNA nachweisbar C ist der Genotyp nicht relevant D kennt man neun Genotypen E ist Ikterus erstes Symptom Zertifizierungsfrage 10: Bei Hepatitis C A therapiert man immer sofort Herausgeber: GFI. Gesellschaft für medizinische Information mbH Anschrift des Verlages: Paul-Wassermann-Str. 15, 81829 München Telefon: 089/43 66 30 - 0 Telefax: 089/43 66 30 - 210 E-Mail: [email protected] Internet: www.apotheken-depesche.de Geschäftsführung: Michael Himmelstoß Redaktion: Chefredaktion: Monika Walter, Apothekerin (verantw.) Redaktionsassistenz: Erwin Hellinger Mediaberatung: Klaus Bombös 0177 / 7 31 12 54 [email protected] Heike Zeiler 0 89 / 43 66 30 - 203 [email protected] Anzeigenverwaltung: Alfred Neudert 089 / 43 66 30 - 293, [email protected] Anzeigenpreisliste: 2015 vom 1. Okt. 2014 Erscheinungsweise: 6 Ausgaben pro Jahr B braucht man immer Interferon Grafik und Satz: vm-grafik, München C wird Ribavirin nicht mehr eingesetzt Druckerei: Vogel Druck und Medienservice GmbH & Co. KG, 97204 Höchberg D behandelt man immer sechs Monate E werden ultrakurze Regime erprobt Bitte vermerken Sie Ihre Antworten auf Seite 27 im Heft oder unter www.apotheken-depesche.de/cme. Risiko für Lungenerkrankungen Bei Methotrexat kein Grund zur Sorge Methotrexat steht im Verdacht, bei entzündlichen Erkrankungen wie rheumatoider und Psoriasis-Arthritis pulmonale Komplikationen auszulösen. Neue Daten geben Entwarnung. In die Metaanalyse wurden alle randomisierten Doppelblindstudien zu Methotrexat bei Psoriasis, Psoriasis-Arthritis oder chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen mit einer Behandlungsdauer von ≥ 12 Wochen und ≥ 50 Teilnehmern eingeschlossen. Insgesamt wurden 818 von 1640 Patienten mit Methotrexat behandelt. Es traten 504 unerwünschte Ereignisse auf. Ein erhöhtes Risiko für Atemwegskomplikationen konnte man unter Methotrexat allerdings nicht feststellen (RR=1,03; 95% KI 0,9-1,17). Das galt für infektiöse ebenso wie für nicht-infektiöse respiratorische Ereignisse (RR=1,02 bzw. 1,07). Nur eine Studie berichtete von einem Pneumonie-Fall unter Methotrexat. Impressum Patienten mit inflammatorischer Grunderkrankung neigen per se häufiger dazu, Infektionen oder pulmonale Erkrankungen zu entwickeln. Es ist daher schwer zu unterscheiden, ob sie als Folge von Psoriasis und Co. entstehen oder von Methotrexat ausgelöst werden. Die Autoren meinen, der Wirkstoff stelle vermutlich kein Risiko dar, ein kleines aber klinisch bedeutsames Risiko lässt sich jedoch nicht ausschließen. OH Conway R et al.: Methotrexate use and risk of lung disease in psoriasis, psoriatic arthritis, and inflammatory bowel disease: systematic literature review and meta-analysis of randomised controlled trials. BMJ 2015; 350: h1269 Mehr Infos: www.apotheken-depesche.de/150544 Bezugsbedingungen: 6 Ausgaben p.a. 32 € zzgl. 6,60 € Inlandsporto; Auslandsporto: 17,50 €, ISSN: 0948-8588 Copyright: GFI. Gesellschaft für medizinische Information mbH, 2014, München Die Zeitschrift und ihre Bestandteile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung durch Dritte bedarf der Zustimmung des Herausgebers. Mit der Annahme eines Textes und seiner Veröffentlichung in dieser Zeitschrift geht das ausschließliche, unbeschränkte Nutzungsrecht auf den Herausgeber über. Es schließt die Veröffentlichung in Druckerzeugnissen sowie die Vervielfältigung und Verbreitung jeder (auch elektronischer) Art ein. Der Herausgeber kann diese Rechte auf Dritte übertragen. Die Verwendung oder Nichtverwendung von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenzeichen etc. berechtigt in keinem Fall zu der Annahme, dass solche Namen als frei betrachtet und damit von jedermann benutzt werden können. Als Sonderveröffentlichung oder mit Namen oder Kürzel des Verfassers gekennzeichnete Beiträge geben nicht in jedem Fall die Meinung der Redaktion wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Gewähr übernommen. Angaben über Dosierungen und Applikationsformen sind anhand wissenschaftlicher Informationen oder der Packungsbeilage auf ihre Richtigkeit zu überprüfen. Der Verlag übernimmt für diese Angaben keine Gewähr. Die Rechte für die Nutzung von Artikeln für elektronische Pressespiegel oder OnlinePresseschauen erhalten Sie über die PMG Presse-Monitor GmbH (Tel. 030/28 49 30 oder www.presse-monitor.de). Verleger: Hans Spude © GFI. Der Medizin-Verlag, 2015 geprüft LA-PHARM 2014 Apotheken-Depesche 5/2015 25 AKTUELL FÜR DIE OFFIZIN Natürliche Mundheiler: Schafgarbe und Kamille Echte Kamille ist bekannt für ihre entzündungshemmenden, antibakteriellen Eigenschaften. Zusätzlich blutstillend und wundzusammenziehend wirken die Gerbstoffe der Schafgarbe. Das Arzneimittel aus Schafgarben- und Kamille-Extrakten Kamillan® kann dem entsprechend Entzündungen der Mundschleimhaut eindämmen und ihnen vorbeugen. Es festigt das Zahnfleisch, fördert den Heilungsprozess und bildet im Mund einen abwehrkräftigen Schutzfilm. Kamillan® kann auch empfohlen werden bei Zahnfleischbluten, -entzündungen oder begleitend zu einer Parodontosetherapie Die Anwendung ist ganz einfach: Mit etwas Wasser verdünnt lässt sich die Lösung sowohl zum Spülen und Gurgeln als auch zum Bepinseln und Betupfen einzelner wunder Stellen im Mund einsetzen. Dabei beeinflusst sie – auch bei Dauergebrauch – weder die Zahnfarbe noch das Geschmacksempfinden. Weitere Infos unter: www.kamillan.de. AKTIONEN Orifarm unterstützt soziale Vereine Wie im vergangenen Jahr unterstützt der Leverkusener Arzneimittelimporteur Orifarm GmbH mit der „Aktion Teilkraft“ auch 2015 wieder Projekte und Vereine, die sich im medizinisch-sozialen Bereich en- IN DER NÄCHSTEN APOTHEKEN-DEPESCHE Apothekenmarketing: Mehr Werbung wagen Stoffwechsel: Dem Diabetes mit Skalpell und Stapler zu Leibe rücken Typ-2-Diabetes: Der Inkretin-Efekt geht früh verloren Fehlbildungsrisiko in der Schwangerschaft: Wie gefährlich sind Statine? Schlafstörungen und Apnoe: Sitzen und Fernsehen stören den Schlaf gagieren. Dazu wird erneut eine Gesamtsumme von 40 000 Euro für den guten Zweck gespendet. Die „Aktion Teilkraft“ veranschaulicht das Unternehmensmotto „Orifarm – Teilt mit Dir.“ Im vergangenen Jahr haben sich zahlreiche Vereine und Projekte aus ganz Deutschland für die Unterstützung beworben. Insgesamt zehn Organisationen wurden von einer Fachjury ausgewählt. In diesem Jahr liegt die Entscheidung in der Hand all jener, die soziales Engagement wertschätzen und fördern möchten, wie beispielweise Apotheker, die Organisationen selbst und ihre Unterstützer. Wie erfolgreich das Prinzip des Teilens sein kann und was mit Hilfe der Fördersumme bewegt werden konnte, zeigen Berichte auf der Website, abrufbar unter http://www.orifarm.de/charity/erfolgsgeschichten. TECHNIK IXOS bereits in 1.500 Apotheken installiert IXOS, das moderne Apothekenmanagementsystem von Pharmatechnik, überzeugt immer mehr Apotheker/-innen. Anlässlich der 1500. Installation in der Apotheke „Am Schönen Turm“ in Erding erklärt Apotheker Heinrich Feldmann: „Die Bedienung des Systems ist wirklich leicht zu erlernen und intuitiv. Wir haben nun einfach mehr Zeit, um unsere Kunden optimal zu beraten.“ Er ergänzt: „Besonders überzeugt haben mich der Komfort von IXOS, der schnelle Rezept-Stapelscan für die Heimrezepte und der für uns unverzichtbare Pharmatechnik-Service.“ Mit Blick auf die 1500. Installation stellt Lars Polap, Leiter der Produktentwicklung bei Pharmatechnik, fest: „IXOS steht für eine leicht verständliche Bedieneroberfläche, einfache Handhabung und praxisorientierte Funktionen, die das Apothekenteam durch intelligente Prozessoptimierung und automatisierte Abläufe spürbar entlasten.“ Weitere Informationen im Internet unter www.pharmatechnik.de/ ixos oder treffen Sie das Unternehmen auf der Expopharm 2015 in Düsseldorf, Halle 4, Stand B-83. Karten können Sie online bestellen unter www. pharmatechnik.de/expopharm. KÖRPERPFLEGE Neu: Dermasel® Körperlotionen Seit kurzem gibt es die neuen Körperlotionen von DermaSel® in vier Varianten, welche ganz auf die individuellen Hautbedürfnisse ihrer Verwenderinnen abgestimmt sind, exklusiv in Apotheken. Auf der Basis des natürlichen Wirkkomplexes DHB 400®, dem Totes Meer 26 Apotheken-Depesche 5/2015 Mineralienkonzentrat, haben die Entwickler des Unternehmens Fette Pharma „Streicheleinheiten“ für den Körper entwickelt: DermaSel® Totes Meer Mineralien HydroAktiv Rosen Körperlotion, sowie die Varianten Re-Vital Granatapfel, Anti-Aging Gold und Straff-Effekt Perlen. INTERNET Neu: www.excipial.de Passend zum neuen Markenauftritt von Excipial® ist die medizinische Hautpflegeserie nun mit einer benutzerfreundlichen Website im Look & Feel der Kampagne online. Neben zahlreichen interessanten Angeboten für Laien stehen im Fachkreisbereich wichtige Dokumente zur Magistralrezeptur zur Verfügung – z. B. Analysezertifikate, Etiketten, Identitätsnachweise und Resultate von Rezepturversuchen. Weitere Informationen unter www.excipial.de SICHTWAHL HV-Display für Shampoo gegen Kopfläuse Neben dem kompakten Aufsteller für die Sichtwahl- bzw. Freiwahl lässt sich Licener® Shampoo gegen Kopfläuse jetzt auch mit einem attraktiven Display aufmerksamkeitswirksam auf dem HV-Tisch platzieren. Neben Verkaufsware können im Display Ratgeberbroschüren zum Thema Kopfläuse angeboten werden. Darüber hinaus bietet Hennig Arzneimittel u. a. ein Merkblatt, das Eltern erklärt, wie sie den Kopf ihres Kindes gezielt auf Kopfläuse absuchen sollen. Ein Poster für das Schaufenster oder den Türstopper zeigt betroffenen Familien sofort, welche Apotheke kompetente Beratung zum Thema Kopfläuse bietet. Bestellungen unter Tel.: 06145/508-330, Fax: 06145/508-400 oder per E-Mail: [email protected]. © GFI. Der Medizin-Verlag Foto: Pressebild Oripharm MUNDGESUNDHEIT Zertifizierte Fortbildung • Alle CME-Beiträge und die dazugehörigen Fragen finden Sie in diesem Heft auf der zu jeder Frage angegebenen Seite oder im Internet unter www.apotheken-depesche.de/cme. spunkte ildung tb r o F esche eln Sie en-Dep k Samm e me th o r Ap e.de/c mit de epesch d n e k pothe www.a • Sie können entweder online teilnehmen oder dieses Formular komplett ausgefüllt per Post an uns senden. • Bei mindestens sieben korrekt beantworteten Fragen haben Sie die CME-Einheit mit Erfolg absolviert und erhalten einen Fortbildungspunkt. • Ihr Fortbildungszertifikat erhalten Sie ausschließlich digital als PDF per E-Mail. • Die Fortbildung ist im Rahmen der Richtlinien der Apothekerkammern anerkannt (Kategorie 7 „Bearbeitung von Lektionen mit Lernerfolgskontrolle“). Veranstaltungsnummer: BAK 2015/036 Einsendeschluss: 23. Oktober 2015 Es ist jeweils nur eine Antwort pro Frage zutreffend. A 1. Nahrungsmittelunverträglichkeiten I… S. 9 2. Nahrungsmittelunverträglichkeiten II … S. 9 3. Nahrungsmittelunverträglichkeiten III … S. 9 4. Verbesserte Kognition … S. 11 5. ADHS beim Nachwuchs … S. 15 6. Probleme beim Stillen I … S. 16 7. Probleme beim Stillen II … S. 16 8. Hautkrebs-Screening … S. 22 9. Hepatitis C I … S. 25 10. Hepatitis C II … S. 25 B C D E Kategorie 7: Bearbeitung von Lektionen mit Lernerfolgskontrolle Akkreditierungszeitraum: 12.02.2015 bis 07.12.2015 Berufsgruppe: Apotheker Vorname, Name Die Richtigkeit von mindestens sieben der Antworten auf dem Bogen wird hiermit bescheinigt (1 zertifizierter Fortbildungspunkt). Straße, Nr. PLZ, Ort Berufsbezeichung Apotheken-Depesche E-Mail (Angabe zur Zertifikatszusendung erforderlich) Ort, Datum Nr. 5 / 2015 Unterschrift Datum Monika Walter Ich versichere, alle Fragen ohne fremde Hilfe beantwortet zu haben. Ich bin damit einverstanden, dass meine Daten gespeichert und an die zuständige Landesapothekerkammer weitergeleitet werden. Bitte beantworten Sie alle Fragen online unter www.apotheken-depesche.de/cme oder schicken Sie dieses Formular ausgefüllt an: GFI. Gesellschaft für medizinische Information, Paul-Wassermann-Straße 15, 81829 München E erleben: Das Beste LIV 015 expopharm 2 d B-83 Halle 4, Stan Gordian Schöllhorn, Leitung Vertrieb [email protected] Nicola Vöst, PTA Renner’sche Apotheke, München Nicola Vöst, PTA, Renner’sche Apotheke, München: „PHARMATECHNIK bietet uns immer die beste Unterstützung, die denkbar ist – engagiert und ganz persönlich! Kein Wunder also, dass der IXOS Rezeptscan schon jetzt mein bester Freund in unserer Apotheke ist! Und Dank seiner selbstlernenden, intelligenten Software wird er immer schlauer und sicherer. Ich liebe ihn einfach. Danke, PHARMATECHNIK!” Mehr auf www.pharmatechnik.de/rezeptscan – oder per Telefon: 0 81 51 / 55 09 219. 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