Sportsucht im Fokus

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SPORTSUCHT IM FOKUS
DOK Sendung auf SRF und Beitrag im Beobachter
In der DOK Sendung vom 7. Januar sieht man wie Jenny und Miguel hart trainieren, sich
einer äusserst strengen Diät unterstellen und einen Drang zur Selbstdarstellung ausleben.
Im Beitrag von Susanne Loacker im Beobachter wird von Michael Hofer berichtet, der
jahrelang unter Sport-Magersucht gelitten hat. Früher waren hartes Training und
kalorienarmes Essen eine Obsession, für die er sein soziales und berufliches Umfeld total
vernachlässigte.
Sowohl die Sendung DOK, wie auch der Beobachter greifen mit diesen Porträts das
Thema der Sportsucht auf. Worum geht es? Wir haben uns auch Gedanken zu dieser
Thematik gemacht.
Hat Sport Suchtpotential?
Das Training, ob Ausdauer oder Kraft, hat sehr viele günstige Auswirkungen auf unseren
Körper: das Herz-Kreislaufsystem wird angeregt, der Stoffwechsel stimuliert, das
Immunsystem gestärkt, der Bewegungsapparat Leistungsfähiger, die Muskulatur
gekräftigt, Glückshormone werden ausgeschüttet und einiges mehr. Diese positiven
Auswirkungen führen unbewusst bei den meisten Sportlern dazu, dass Sporttreiben zu
einem wichtigen Bedürfnis gehört, sowohl für das physische wie auch das psychische
Wohlbefinden und Gleichgewicht. Es gehört sozusagen zur «Lebenshygiene», die man
nicht missen möchte.
Das ist eine gesunde Einstellung, verbunden mit Freude an Bewegung und sportlichen
Herausforderungen. Sport ist grundsätzlich gesund, für jede Altersgruppe, ebenfalls für
gesundheitlich beeinträchtigte Personen. Selbstverständlich kann auch hier das Mass
überschritten werden, ohne von den professionellen Sportlern zu sprechen, die ihren
Körper und ihre Gesundheit mit Sport (und häufig Dopingmittel) stark strapazieren.
Wer ist Sportsüchtig?
Es gibt tatsächlich sportsüchtige Personen. In der DOK Sendung wird von 1% der
Freizeitsportler gesprochen. Diese Zahl ist aus unserer Sicht im VITAMARE Fitness zu
hoch gegriffen, wir schätzen 0.2-0.4%.
Sportsucht im Fokus
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Begeisterung für Sport ist nicht mit Sucht zu verwechseln
Wir beobachten viele Sportler die intensiv trainieren und sich nach einem strengen Plan
ernähren, um einen muskulösen und leistungsfähigeren Körper zu erreichen. Dahinter
steckt eine erfolgreiche sportliche Leistung, welche Ehrgeiz und Konsequenz abverlangt.
Auch wenn für überzeugte Sportler der Verzicht auf das Training eine schwere Einbusse
ist, sind diese Personen nicht etwa als kranke Sportsüchtige einzustufen. Sie sind
eigenwillig, motiviert und diszipliniert.
Wann sollen die Alarmglocken läuten?
Alarmierend kann es werden, wenn eine Person trotz Verletzungen oder Krankheit ihr
intensives Training fortsetzt und sie damit ihre eigene Gesundheit gefährdet. Weitere
Zeichen sind zudem die Vernachlässigung des sozialen und beruflichen Umfeldes, eine
Mangelernährung mit einer strengen Kalorienrechnung oder Entzugserscheinungen und
Aggressivität bei einem Verzicht auf das Training. Dann kann von einer Sportsucht
ausgegangen werden. Eine solche Diagnose sollte jedoch nur von einer Fachperson
gestellt werden.
Fazit
Sport kann zu einer Suchtkrankheit führen. Es sind aber viel weniger als 1% der
Freizeitsportler davon betroffen.
Wir beobachten viel eher einen Mangel an Bewegung bzw. Training in der Gesellschaft,
der bei einem hohen Anteil der Bevölkerung zu Herz-Kreislauf-Krankheiten, Diabetes,
Übergewicht und hohem Cholesterinspiegel führt (metabolisches Syndrom).
Wir empfehlen Sport zu treiben, mit einem gesunden Anteil an Ehrgeiz, ganz nach
unserem Motto «Fit und gesund durchs Leben»!
Für den Beitrag
Töni Obrist und Sonja Hartmann, 6. Januar 2016
Sportsucht im Fokus