24 BZ IN ARLESHEIM MI ARLESE Das ideale Dorf mit Sitzbänken aus Edelstahl BASEL | BASELLANDSCHAFTLICHE FREITAG, 13. NOVEMBER 2015 «Das Beverly Hills Basels» Immobilienhändler Thomas Köstner weiss, warum Reiche gerne nach Arlesheim ziehen I ch muss vorausschicken, dass ich vielleicht nicht ganz objektiv bin, wenn ich über Arlesheim schreibe. Denn ich lebe hier und schätze sehr vieles an Arlesheim. Eigentlich alles. Deshalb zitiere ich lieber die 99,6 Prozent der Arlesheimerinnen und Arlesheimer, die bei der letzten Baselbieter Gemeindebefragung angegeben haben, dass sie gerne oder sehr gerne im DomBalz dorf wohnen. Stückelberger. Vielleicht leben sie gerne hier, weil Arlesheim einzigartig gelegen ist: keine Vorortsgemeinde, aber auch keine Landgemeinde, sondern eine Gemeinde mit ländlichem Charme und urbaner Orientierung. Auf dem Biomarkt bei der Bäuerin ein Holzofenbrot kaufen und fünfzehn Minuten später im trendigen Sushi-Lokal im Zentrum von Basel stehen – das geht nicht überall. Vielleicht ist es aber auch, weil man in Arlesheim in der Vergangenheit sehr vieles richtig gemacht hat, vor allem in der Raumplanung. Deshalb haben wir keine Hauptstrasse im Dorf, sondern eine lebendige Begegnungszone. Der hohe Wohlfühlfaktor rührt aber sicher auch daher, dass es einfach schön ist hier. Schön, weil sich viele hübsche Details summieren. Zum Beispiel, dass die neuen Sitzbänke aus gebürstetem Edelstahl mit edler Holzbelattung sind. Natürlich kosten die dreimal so viel wie eine herkömmliche Bank. Aber in Arlesheim leistet man sich das. Nicht, weil man im Geld schwimmt, sondern weil man die Dinge gerne richtig macht und eine geschickte Finanzplanung betreibt. Und schliesslich herrscht in Arlesheim ein politisches Klima, von dem man andernorts nur träumen kann. Die Dorfpolitik ist seit Jahrzehnten von einem einfachen Grundsatz geprägt: Die Linke weiss, dass das Geld nicht auf den Bäumen wächst – dafür wissen die Bürgerlichen, dass es auch eine soziale, ökologische und kulturelle Verantwortung gibt. Damit kommt man sehr weit – so weit, dass sich eigentlich alle wohlfühlen. Balz Stückelberger ist Landrat und Präsident der FDP Arlesheim. Der 43-jährige Kommunikationsberater und Jurist arbeitet als Geschäftsführer des Arbeitgeberverbands der Schweizer Banken in Basel. Stückelberger ist verheiratet und zweifacher Vater. INSERAT Diese Villa mit grosszügigem Umschwung mitten in Arlesheim ist derzeit zu haben – für 8 250 000 Franken. VON MICHEL ECKLIN ✴ Herr Köstner, Sie verkaufen Immobilien für viele Millionen Franken, unter anderem in Arlesheim. Wer sind die typischen Käufer? Thomas Köstner: Zumeist sind es Manager von internationalen Firmen im Alter um die 50 Jahre mit ihren Familien, oft auch Expats auf ihrer letzten Karriere-Station, die einen definitiven festen Wohnsitz in der reizvollen Schweiz für ihren nachfolgenden Lebensabschnitt suchen. Welche Art von Häusern ist begehrt? Am beliebtesten sind Villen an Toplagen mit moderner oder klassischer Architektur und grossem Umschwung. Schon nur deren Fläche ist einige Millionen Franken Wert, bei bis zu 1800 Franken pro Quadratmeter. Sehr gefragt sind Häuser mit ebenerdiger Begehbarkeit, damit man auch bis ins hohe Alter hier leben könnte. Bei den Garagenplätzen gilt: Je mehr, umso besser. Warum sucht man ein solches Domizil gerade in Arlesheim? Entscheidend ist das sympathische Dorfbild und die verkehrsgünstige Lage von Arlesheim. Allgemein bekannt ist auch der kosmopolitische Charakter der steuergünstigen Gemeinde. Die Nähe zur International School in Aesch und Reinach ist ein zusätzliches Plus. Bis etwa 11 Jahre werden die Kinder regelmässig mit dem Auto zur ▼ ▼ ▼ ▼ ● ● ● ● ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ● ● ● ● ● ● ● ● ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ THOMAS KÖSTNER ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ✲ ● ● ● ● ● ● ❒ ● ❒ ● ❒ ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ❒ ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● Immo-Experte Der 50-jährige Thomas Köstner ist seit über 28 Jahren in der Immobilienbranche. Seine Firma Immoline-Basel AG ist auf den Verkauf von Wohnimmobilien im hochpreisigen Sektor spezialisiert. Derzeit hat die Immoline in Arlesheim drei Objekte zwischen 7,5 und 10,5 Millionen Franken in ihrem Verkaufsportfolio. Schule gefahren. Ab der Mittelschule ist die Tramanbindung dann sehr wichtig. Wir stellen seit einigen Jahren zudem eine Art Landflucht fest. Man möchte mit akzeptablem Aufwand in die Stadt zur Arbeit fahren können, ob mit Tram oder Auto. Zudem hat Arlesheim den Ruf, Familien und älteren Menschen viel zu bieten. Man sucht ein Haus in Arlesheim, um dort zu wohnen, solange es geht. Auch altersgerechte Wohnungen sind sehr gefragt. Wie wichtig ist die private und öffentliche Infrastruktur, die die Gemeinde Arlesheim bietet? Arlesheim hat eben das gewisse Etwas, das unsere Kunden sehr schätzen. Es gibt Arlesheim ist weltoffen. Wer nur Englisch spricht, wird hier nicht schräg angeschaut. Das ist nicht überall so. hochwertige kleine Läden, man kann ohne Auto im Dorf einkaufen. Zudem gibt es viele Sportanlagen für Jugendliche, und man kann im Wald spazieren. Es ist ruhig hier, die Aussicht ist schön und es gibt keinen Fluglärm. Spielen auch nichtmaterielle Gründe eine Rolle? Ja, Arlesheim ist das Beverly Hills Basels. Hier gibt es fast nur Luxus-Immobilien. ZVG Hierher zu ziehen, gilt als sozialer Aufstieg. Zudem ist es vielen Familien wichtig, dass die eigenen Kinder mit anderen aus ähnlichen Häusern spielen. Und Arlesheim ist weltoffen. Wer nur Englisch spricht, wird hier nicht schräg angeschaut. Das ist nicht überall so. Und wie wichtig ist der tiefe Gemeindesteuersatz in Arlesheim? Der Gemeindesteuersatz ist Einheimischen viel wichtiger als Zuzüglern aus dem Ausland. Wir haben Kunden, die nur deshalb nach Arlesheim wollen, weil sie es hier schön finden. Jedenfalls wird meiner Meinung nach niemand wegen zwei zusätzlichen Steuerprozenten sein gewohntes Umfeld und seine Freunde verlassen. Hausbesitz in Arlesheim ist begehrt – gibt es trotzdem viele Hausverkäufe? Es gibt schon einige, oft wegen Wegzug, Scheidungs- oder Todesfall. Vererbt wird im hohen Preissegment eher selten, weil eine Auszahlung unter Geschwistern zumeist nicht realisierbar ist. Wie beurteilen Sie den hochstehenden Immobilienmarkt in Arlesheim? Fantastisch. Die Preise der gehobenen Immobilien sind stabil und wachsen gesund, ganz anders als im tieferen Segment im Baselbiet. Hier stagnieren diese seit einiger Zeit. Dennoch muss in Arlesheim niemand eine Immobilienblase befürchten.
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