MARINA LUTZ Portfolio 2015 Text: Michael Sutter, August 2015 Marina Lutz Friedentalstrasse 15 6004 Luzern Schweiz +41 77 413 00 19 [email protected] www.marinalutz.ch 1 BIOGRAPHIE Marina Lutz ist 1988 im romanischsprachigen Rabius im Bünder Oberland aufgewachsen. Sie absolvierte ein Bachelorstudium an der Hochschule Luzern – Design & Kunst im Fachbereich Illustration Fiction. Künstleraufenthalte verbrachte sie im Atelier des Moray Art Centre in Findhorn (Schottland) und in Palm Springs, Kalifornien (U.S.A.). Seit dem Jahr 2009 arbeitet sie als freischaffende Künstlerin, Illustratorin und Cartoonistin. Marina Lutz gestaltete zahlreiche CD-Covers für nationale und internationale Musikbands wie Trio Elatha oder The Led Farmers. Nebenberuflich ist sie als Hauskarikaturistin beim Bündner Tagblatt tätig, wobei sie wöchentlich ihre gezeichneten Kommentare zum aktuellen Weltgeschehen liefert. Ein Kunst-am-Bau-Projekt konnte Marina Lutz in der Raiffeisenbank Surselva in Ilanz GR installieren. Ihr malerisches Werk, das im neosurrealistischen Genre anzusiedeln ist, wurde bereits in mehreren Einzel- und Gruppenausstellungen im Inund Ausland präsentiert. Beispielsweise im Forum Zugerland in Zug, an der Art Copenhagen oder am Art Market Budapest. Je den zweiten Wettbewerbspreis gewann Marina Lutz beim Zeichnerduell des Int. Comix Festival FUMETTO in Luzern sowie beim Concours international d’illustration der Apach Academy, CransMontana. «Die Malerei von Marina Lutz ist authentisch und einprägsam. Mit kräftigen Farben bringt die Künstlerin Gesehenes, Erlebtes und Erfahrenes auf Leinwände, Papier und Holz. Inspirieren lässt sie sich von ihrer unmittelbaren Umgebung und ihren alltäglichen Gedanken. Geprägt von ihrer sozio-kulturellen Herkunft aus der Alpenregion im Kanton Graubünden lassen sich in den Bildmotiven traditionelle Einflüsse erkennen. Sie arbeitet mit bekannten Motiven aus alltäglichen Situationen, die sie von der Normalität – mit sanften, gestalterischen Eingriffen – in die Absurdität kippen lässt.» Michael Sutter (*1988) ist Kunsthistoriker, freischaffender Journalist, Kunstkritiker und gegenwärtiger als Leiter der Kunsthalle Luzern tätig. 2 3 LEBENSLAUF Ausbildung 2009 – 2012 2008 – 2009 2004 – 2005 2001 – 2008 BA in Illustration, Hochschule Luzern – Design & Kunst Vorkurs, Hochschule Luzern – Design & Kunst Austauschjahr in Tampere, Finnland Kantonsschule Zug (MAR), Schwerpunktfach: Bildnerisches Gestalten Berufliche Tätigkeiten seit 2009 seit 2013 2010 – 2014 2012 – 2013 Freischaffende Illustratorin und Künstlerin Hauskarikaturistin beim Bündner Tagblatt Grafikerin beim Dachverband Schweizer Jugendparlamente DSJ Grafikerin bei der fairtrade Handels AG Einzelausstellungen 2015 2015 2015 2014 2013 2012 Forum Zugerland, Migros Kulturprozent, Steinhausen DTR Art Walk, Redlands, Kalifornien (USA) Hotel Intercontinental, Studio Grigio, Davos FUMETTO Int. Comix Festival, satellite exhibiton, Lucerne FUMETTO Int. Comix Festival, satellite exhibiton, Lucerne FUMETTO Int. Comix Festival, satellite exhibito, Lucerne Gruppenausstellungen 2016 2016 2016 2016 2015 2015 2015 2014 2014 2014 2014 2014 2014 2013 2013 2013 2012 2012 2011 2011 2011 2011 bevorstehend: Kunsthalle Luzern bevorstehend: International Art Fair Warsaw (PL) bevorstehend: SetUp Art Fair, Bologna (IT) bevorstehend: KunstAheu, MS Rigi, Luzern #1 There Will Be Art, space7, Luzern Art Market Budapest (HUN) Art Copenhagen (DNK) Hotel Intercontinental, Davos Frisco, Atelier Alpina, Tartar Gezeichnet, Bern JUNGKUNST, Winterthur Kunst-Tage, Lichtensteig KUNSTpause, Shedhalle Zug Kunst am Bau, Raiffeisen Bank Surselva Concours int. d’Illustration Crans-Montana elephant house - sic! Raum für Kunst KUNSTpause Zug Werkschau Design & Kunst, Hochschule Luzern Blutspendezentrum Luzern Dis da Litteratura, Domat Horizonte Haus, Luzern BD-FIL – Festival international de Lausanne Künstleraufenthalte 2015 Palm Springs, California (USA) 2011 Moray Art Centre, Findhorn, Schottland (GB) Auszeichnungen 2014 2013 2013 4 2. Preis beim Zeichnerduell des int. Comix Festivals FUMETTO 2. Preis beim “Concours international d’illustration”, Crans-Montana Kunst am Bau für die neue Raiffeisen Bank Surselva in Ilanz (GR) 5 TARTAR Im Zentrum ihrer Auseinandersetzung in der Werkserie Tartar steht das Leben des verstorbenen Ehepaars Barandun, aus dem abgelegenen Dorf Tartar im Kanton Graubünden. Die Künstlerin hat diese Personen nie persönlich getroffen. Anhand von Fotografien aus einem alten Familienalbum rekonstruiert Marina Lutz neuartige Bildszenen und verortet sie in die Gegenwart. Die aus den 1960er Jahren stammenden Familienportraits vermitteln in ihrer Komposition eine klar definierte Rollenverteilung zwischen Mann und Frau. Unter Anwendung abstrahierter Landschaften – die als Farbflächen aufgebaut sind – und verschiedenen Maltechniken bricht die Künstlerin mit der formalen Strenge der Fotografien und erzeugt ein neues Weltbild, das sie wiederrum mit leicht surrealem Anspruch versieht. Durch das Weglassen der Gesichtszüge und das Loslösen der Köpfe von ihren Körpern hält Marina Lutz die Identität der Abgebildeten verborgen. 3 Bilder, Acryl auf Leinwand, 2014 280 x 140 cm / 100 x 120 cm / 120 x 100 cm Hier abgebildet: La basatta Il basat 6 7 8 9 SIEMIS In der Bilderserie Siemis verfremdet Marina Lutz alltägliche Motive zu kontrastreichen Acrylbildern mit einer leicht surrealen Erscheinungsform. Als Fundus für die Motivwahl dient gefundenes Fotomaterial aus Zeitungen und Internetrecherche. Marina Lutz’ eigenwillige Interpretationen der Bildvorlagen zeichnen sich durch eine konsequente Anwendung figurativer Malerei aus. In einer satten Primärfarbgebung fertigt die Künstlerin eine Bilderserie, die ihre Gedanken- und Traumwelt widerspielgelt. Die Grundszenerie in den Bildern suggeriert eine unbekümmerte Welt, die durch das Auftauchen der surrealen Elemente stellenweise aufgebrochen wird. Sei es ein unnatürlich überschwappender Wasserstrahl oder ein vermeintlicher Lichtstrahl aus dem Auge einer äsenden Kuh; die Bilder von Marina Lutz zeugen von einer ambivalenten Beziehung von alltäglicher Schönheit, Ironie und Nüchternheit. 8 Bilder, 60 x 80 cm Acryl auf Leinwand, 2015 Hier abgebildet: Vacca Sontga Nas Al Salami 10 11 12 13 FINDHORN BEACH Während eines Atelieraufenthalts im Moray Art Centre im Jahr 2011 in den schottischen Highlands sind die kleinformatigen Acrylbilder der zwölfteiligen Serie Findhorn Beach entstanden. Auf Spaziergängen entdeckte Marina Lutz die karge Landschaft und geradlinige Architektur als Bildmotive. Beeinflusst vom lokalen Wetter und der vorherrschenden Atmosphäre malt die Künstlerin ihre Impressionen auf die quadratischen Leinwände. Mit nüchternem Blick und einer Prise Ironie erschafft Marina Lutz einen surrealen Bildaufbau. Als wiederkehrendes Element setzt die Künstlerin eine vertikal resultierende Kraft ein, die einzelne Bildmotive unvermittelt in die Höhe streben lässt. Sie steht metaphorisch für die Fantasie der Künstlerin, welche sie gelegentlich gedanklich abheben lässt. So ragen Küstenwege unendlich in den Himmel, Hausdächer fliegen davon oder das Meerwasser hebt mühelos Schiffe in die Luft. 12 Bilder, 15 x 15 cm Acryl auf Papierkarton, 2011 Hier abgebildet: Captain Crook’s House The Ship’s Take Off Stairway to Somewhere 14 15 16 17 CALIFORNIA Im Jahr 2015 verbrachte Marina Lutz einen vierwöchigen Atelieraufenthalt in Palm Springs im Süden des Bundesstaates Kalifornien. Als Resultat ist eine Serie von klassischen Landschaftsportraits entstanden, die von Menschen geschaffene Architektur mit wilder Natur vereinen. Die Künstlerin hat ihren Fokus bewusst auf die unspektakulären, von vielen nur unbewusst wahrgenommenen Motive gesetzt. Es handelt sich um Tankstellen, Toilettenhäuser oder Strommasten, die ihr Dasein in der malerischen Landschaft Kaliforniens fristen. Die Pleinairmalereien zeugen von einer Auseinandersetzung mit dem natürlichen Licht, den heissen Temperaturen und den starken Windverhältnissen unter freiem Himmel. 12 Bilder, ca. 30 x 23 cm Acryl auf Leinwand auf Karton, 2015 Hier abgebildet: Gas Station Yucaipa Prospect Park 18 19 20 21 PIXEL PAINTINGS Eine eigene Werkserie bilden die Pixel Paintings. Portraits von Koryphäen der Kunstgeschichte wie Frida Kahlo, Vincent van Gogh oder Leonardo da Vinci werden von Marina Lutz auf einzelne Farbfelder reduziert. Die Künstlerin untersucht die farblichen Bestandteile der historischen Portraits, um sie anschliessend zu einzelnen Pixeln zusammenzufassen. Mit Acrylfarbe auf Holz entstehen abstrahierte Flächen, die eine vage Erinnerung an die dargestellten Personen hervorrufen. «Berühmte Kunstwerke sind heute oft zu digitalen Phantombildern geworden. Alle meinen, diese Werke zu <kennen> , dabei starren wir nur die einzelnen Pixel auf einem Bildschirm an. Es fehlt der physische Charakter, die magische Ausstrahlung eines Originals.», kommentiert Marina Lutz ihre künstlerische Intension. Durch das Abbilden der reduzierten Pixelstruktur reanimiert die Künstlerin echtes Kunst(hand)werk und verweist damit auf den langsamen und aufwändigen Malprozess der Originalwerke. Sie versteht ihre Werkserie als Statement gegen die wachsenden Geschwindigkeit, in welcher heutzutage Bilder gemacht, konsumiert und digitalisiert werden. Ebenfalls in dieser malerischen Technik hat Marina Lutz die Serie an Schweizer Banknoten verfremdet. Die kubistischen Pixelportraits von Le Corbusier, Arthur Honegger, Sophie Taeuber-Art, Alberto Giacometti, Charles Ferdinand Ramuz und Jacob Burckhardt hängen als Kunst-am-Bau-Projekt in der Raiffeisenbank Surselva in Ilanz GR. 7 Bilder, ca. 30 x 40 cm Acryl auf Holz, 2015 6 Bilder, 27 x 40 cm Acryl auf Holz, 2013 Hier abgebildet: Mona Lisa Mädchen mit dem Perlohrring Van Gogh Fünfzig Franken Hundert Franken 22 23 24 25 PRESSEBERICHTE Bündner Tagblatt 2014 Audio - Radio Rumantsch – Profil Videos - Battaporta – (Pixel Paintings) - Telesguard – (Jungkunst) - Tele 1 – (Zeichnerduell FUMETTO) Diese und weitere Presseberichte sind unter folgendem Link zu finden: www.marina-lutz.ch/press.html Bündner Tagblatt 2015 26 27 Texte: © Michael Sutter, August 2015 Michael Sutter (*1988) ist Kunsthistoriker, freischaffender Journalist, Kunstkritiker und gegenwärtig als Leiter der Kunsthalle Luzern tätig. www.m-sutter.ch
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