PDF-Version - BFT Berufsschule für Tourismus

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Berliner Zeitung · Nummer 118 · 23./24./25. Mai 2015
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Bildung
T E R M I N E
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KURATIEREN. Die Bewerbungsrunde für die nächste Ausgabe der
Weiterbildung „Kuratieren“ am
UdK Berlin Career College hat begonnen. Ab September 2015 vermitteln namhafte Ausstellungsmacher
sowie Expertinnen für Marketing,
Finanzierung und Recht ihr fundiertes Wissen für die kuratorische Praxis im Umfeld der Universität der
Künste Berlin. Exkursionstage vertiefen die theoretischen Inhalte. Zudem entwickeln die Teilnehmer des
Zertifikatskurses eigene Ausstellungskonzepte als wesentlichen
Schritt für die Professionalisierung
und berufliche Orientierung. (BLZ)
Anmeldefrist: bis 28. August 2015.
Teilnahmenentgelt 2 580 Euro
(Auch einzelne Modulbuchungen
sind möglich.)
www.udk-berlin.de/ziw/kurse
GE TTY I MA GE S/ I STOC K PHOTO
Ob individuelle Urlaubsziele oder Pauschalreisen – selber reisen ist für den Tourismusfachmann ganz wichtig.
Ein Job wie Vanilleeis
Tourismuskaufleute werden gebraucht – für Familienurlaube genauso wie für Geschäftsreisen
V ON G ABI S TEPHAN
L
aue Nächte an Spaniens Stränden, Trekking in den Dolomiten,
Campen mit Kindern oder Klosterfeste in Bhutan – Urlaub soll die
schönste Zeit des Jahres werden.
Das zu arrangieren, ist eine Aufgabe
von Tourismuskaufleuten. „Ich mag
es, außergewöhnliche Dinge zu organisieren. Ich bin selbst neugierig
auf fremde Orte, fremde Kulturen“,
sagt Danilo Effenberger, seit einem
Jahr ausgebildeter Tourismuskaufmann. „Wenn Leute kommen, die
auch etwas entdecken wollen,
macht es doppelt Spaß – und man
hat Verantwortung, dass es für das
Mehr, das es womöglich kostet,
auch die entsprechende Leistung
gibt.“
Danilo hat an der BFT-Schule für
Tourismus gelernt. Eine staatlich
anerkannte Berufsschule in Berlin
mit einem deutschlandweit einzigartigen Konzept, wie Susanne
Honczek erläutert: „Wir bieten eine
duale Ausbildung an, die so strukturiert ist, dass die Azubis mit ihrer
Ausbildungsvergütung das Schulgeld bezahlen können. Die Monatskarte ist mit drin, und ein wenig
Taschengeld bleibt auch. Alle bekommen einen IHK-Vertrag.“
Wer hier lernen möchte, muss
sich bewerben und einen Eignungstest absolvieren. Es folgt ein intensives Coaching, um herauszufinden,
was die jungen Leute möchten, und
welcher Tourismusbereich ihnen
am meisten liegt: Reisevermittlung,
Geschäftsreisen oder Reiseveranstalter. In mindestens einer dieser
drei sogenannten Wahlqualifikationen müssen sie später ihre Prüfung
ablegen.
Insofern besteht der Ehrgeiz der
BFT-Lehrer darin, ihre Azubis von
Anfang an auf den richtigen Kurs,
sprich: ins richtige Unternehmen,
zu schicken. „Der eine ist eher der
Verkäufer, der eine Pauschalreise
wunderbar vermitteln kann. Der
nächste braucht jeden Tag den Kick,
etwas Individuelles zusammenzustellen. Der dritte scheut den direkten Kundenkontakt und mag die
Ruhe und die guten Arbeitsbedingungen bei einem Online-Veranstalter.“
Großer Bedarf an Nachwuchs
Die Berufsschule kennt die Anforderungen der einzelnen Betriebe.
So können die Jugendlichen je nach
Wunsch und Stärken vermittelt und
nach dem Abschluss auch übernommen werden. Denn die
2 500 Reiseveranstalter – bis auf einige Großkonzerne überwiegend
Mittelständler – haben erheblichen
Nachwuchsbedarf. Auch OnlineVeranstalter wollen besetzt sein,
und allein 85 Prozent der Pauschalreisen werden nach wie vor im
Reisebüro gebucht. Laut Statistik
I N F O S
Ausbildung: Duale Berufsausbildung
zum Kaufmann/-frau für Tourismus und
Freizeit, Voraussetzung: Abitur, mittlerer
Schulabschluss. Berufsschule für Tourismus: www.berufsschule-tourismus.de
Perspektiven: bei Agenturen (z. B. Berlintourismus), bei Messe-, Kongress-, Eventagenturen, Sprachreisevermittlern, Reiseveranstaltern, Transportunternehmen.
des DRV, des Deutschen Reiseverbandes, gehen jährlich 77,4 Prozent
der Deutschen auf Tour, und das
durchschnittlich 1,3 Mal. Die Berliner Schule hat an den Beginn der
zweieinhalbjährigen
Ausbildung
vier Wochen Blockunterricht mit
Geografie büffeln, Telefontraining
und Einstieg in die Reservierungssysteme gesetzt. Danach gibt es an
einem Tag pro Woche Unterricht,
die restlichen vier Tage gehören den
Unternehmen. „Die haben wir uns
gemeinsam mit der IHK genau angeschaut und ausgewählt“, erklärt
Susanne Honczek. „Die Azubis sollen durch Mitarbeit lernen und ordentlich bezahlt werden. Die Praxisnähe ist für viele Veranstalter wie
Goldstaub.“ Die Schule bietet unter
anderem auch ein Auslandspraktikum im südenglischen Bournemouth an, das über das europäische
Bildungsprogramm
Erasmus+
finanziert wird. In Projektwochen
organisieren die Schüler selbst ihre
Klassenfahrten und Events wie den
Besuch eines Aida-Kreuzfahrtschiffs.
Patrick Skillen ist Geschäftsführer einer Berliner Reiseagentur und
einer, der sich als Ausbilder seinen
Nachwuchs selbst heranzieht. „Natürlich ist das mit Aufwand verbunden, aber der zahlt sich schnell aus.
Zuerst wird zugeguckt, dann selbst
gemacht: einen Vorgang anlegen
oder Kundentelefonate führen.
Meine Erfahrung ist, je mehr Eigenverantwortung, desto höher die Motivation, und desto schneller wächst
der Auszubildende in den Beruf hinein. Wenn Fehler passieren, darf er
daraus lernen.“ Patrick Skillen legt
Wert auf sicheres Rüstzeug. Die sogenannten 3Lettercodes, die internationalen Abkürzungen der Flughäfen, müssen ebenso sitzen wie die
Zuordnung der Airlines zu Ländern
und Allianzen. Mit dem Schreckgespenst Buchhaltung muss man sich
arrangieren, denn Kalkulationen
gehören zum Geschäft. Und die
Kunden muss man kennen, gerade
im sensiblen Bereich der Geschäftsreisen. Für den einen darf es möglichst wenig kosten, der andere
muss auf dem schnellsten Weg
irgendwohin, und der Preis spielt
nicht die entscheidende Rolle. Wieder andere fliegen nur mit bestimmten Airlines. Skillen ist sicher, dieses
Fachwissen kann sich jeder aneig-
nen. Entscheidend für die Berufswahl sind für ihn jene Dinge, die
man kaum lernen kann, die aber
einen guten Tourismusfachmann
ausmachen: Neugier, Freundlichkeit, Respekt, Akkuratesse, eine
gewisse Stresstoleranz und die
Fähigkeit, in kniffligen Situationen
Ruhe zu bewahren. Und selbst reisen? „Ganz wichtig“, meint Patrick
Skillen. „es ist wie mit Vanilleeis. Sie
können
nachlesen,
wie
es
schmeckt, aber es ist etwas anderes,
wenn Sie es selbst gekostet haben.“
Immer schön freundlich bleiben
Daher schickt er seine Azubis oft ins
Ausland. Die Resorts, Restaurants
und Umgebung anzuschauen, ist
das eine. Das andere ist der Umgang
mit Hotelchefs, das Auftreten vor
den dortigen Partnern. Auch das
schult. Danilo, der in Skillens Unternehmen gelernt hat und jetzt dort
angestellt ist, sagt begeistert: „Ich
war schon in Vietnam und Thailand,
in Barcelona und Lissabon – und auf
der ‚Queen Mary‘. Das ist für Anfänger nicht unbedingt Standard.“ Und
er hat aus seinem noch jungen
Berufsleben schon eine Erfahrung
parat: „Viele unterschätzen den
täglichen Kontakt mit Menschen,
die permanent geforderte Freundlichkeit. Man darf keine Scheu
haben, auf Menschen zuzugehen
und auch mal angeranzt zu werden.
Morgen ist immer ein neuer Tag.“
MEDIATOR. Das Seminarzentrum
Berlin bietet ab Juni 2015 erneut
eine 200-stündige Zusatzausbildung zum/r Mediator/Mediatorin
an. Sie eignet sich für alle, zu deren
Aufgabe die Klärung von Konflikten
zählt. Die Mediationsausbildung ist
anerkannt beim Bundesverband
Mediation und entspricht dem am
26. Juli 2012 in Kraft getretenen
Gesetz zur Förderung der Mediation
und anderer Verfahren der außergerichtlichen
Konfliktbeilegung
(„Mediationsgesetz“).
Abgedeckt
werden sämtliche Mediationsinhalte sowie je 30 Stunden Supervision und Intervision. (BLZ)
Informationen: Tel. 030-229 72 04,
[email protected]
TAG DER OFFENEN TÜR. Das
AUCOTEAM lädt zum Besuch der
Berufsfachschule ein. Sie bietet die
Gelegenheit, mehr über Berufsausbildungen in technischen Berufen
wie Mechatroniker, Informations-,
Medien- und Energietechniker zu
erfahren. Es gibt Informationen und
Netzwerken rund um Ausbildung,
Praktika im Ausland, Fachhochschulreife und den mittleren Schulabschluss. (BLZ)
Tag: Sonnabend, 30. Mai,
10 bis 14 Uhr
Ort: Storkower Straße 115a,
Prenzlauer Berg;
Informationen: Tel. 030-42 18 86 62,
E-Mail:
[email protected]
UMSCHULUNG.
Das
Forum
Berufsbildung bietet einen Schnuppertermin für die Umschulungen
Koch/Köchin, Hauswirtschafter/in
und Hotelfachmann/frau mit dem
Schwerpunkt Nachhaltigkeit im
Umwelt-Bildungszentrum
Berlin
an. Interessierte können sich den
Umschulungsort ansehen und den
zukünftigen Profiköchen über die
Schulter schauen und einen Blick in
den Ausbildungsbetrieb mit Gästezimmern, Rezeption und Lehrküche werfen.
Tag: Dienstag, 26. Mai, 13 Uhr
Ort: Kladower Damm 57
Infos: Tel. 030-25 90 08 32 (BLZ)