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2/2016
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25 – 48
Österreichische Zeitschrift für das
ÄRZTLICHE
GUTACHTEN
Chefredaktion: Christina Wehringer
Schmerz I
Chronischer Schmerz in der Begutachtung
Christina Wehringer
Kopfschmerz
Christian Wöber
Rückenschmerz: Fortschritte und Grenzen
der Bildgebung
Franz Landauer
Schmerzanamnese, Verhaltensbeobachtung
und Prognosefaktoren
ISSN 2308-7552
Christina Wehringer
dag.manz.at
P.b.b. Verlag Manz 1230 Wien, Gutheil Schoder Gasse 17
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editorial & inhalt
Christina Wehringer
Leiterin der ärztlichen Fachabteilung der Sektion IV im Sozialministerium
aufgelesen 26
Sehr geehrte Leserin,
sehr geehrter Leser!
im fokus 27
Chronischer Schmerz
Epidemiologische Daten und Begutachtungskriterien
Diese Ausgabe widmet sich schwerpunktmäßig dem Thema „Schmerz“. Diesen hellen heftigen Schmerz bei kleineren Verletzungen kennt jeder – das scharfe Messer beim Gemüseschneiden, die Folgen eines Bienenstichs, der Schlag des Türstocks gegen den Ellenbogen
im Vorbeieilen. Er vergeht so schnell, dass er nach dem ersten Schreck schon fast vergessen
ist. Der Schmerz aber, der anhält oder immer wieder kommt, weil das Kreuzband gerissen,
die Bandscheibe verrutscht ist, quält den Menschen. Er wirkt nicht nur lokal, sondern verändert die Stimmung, die Lebensfreude und beeinflusst das ganze Leben. Er zwingt zu
Ruhe, Schonung, vielleicht auch Krankenstand.
Schmerz ist nicht das Ergebnis der erregten Schmerzrezeptoren, sondern eine jeweils
subjektiv gefärbte Wahrnehmung. Zahlreiche Faktoren wie Lebensumstände, bisherige
Schmerzerfahrungen, Persönlichkeitszüge beeinflussen die Wahrnehmung „Schmerz“
und prägen den jeweils gewählten Umgang mit ihm. Zahlreiche Umfragen bestätigen meine
eigene Erfahrung – nichts fürchten Menschen mehr als anhaltende Schmerzen; selbst das
Sterben wird gelassen bewertet, wenn es nur schmerzfrei ist. Trotzdem zögert ein nennenswerter Anteil der Menschen mit chronischem Schmerz eine fachspezifische ärztliche Behandlung hinaus – erst nach 1,7 Jahren wird im Durchschnitt ärztliche Behandlung in Anspruch genommen. Die Gründe sind vielfältig und wohl auch Ausdruck der gesellschaftlich
geprägten Bedeutung von Schmerz – die Reduktion des Schmerzes als vorrangigstes therapeutisches Ziel hat sich in Fachkreisen erst in den letzten Jahren etabliert und die breite
Öffentlichkeit noch nicht durchgängig erreicht.
Die ärztliche Begleitung des Schmerzpatienten erfordert nicht nur fachliche Kompetenz
in der Therapie, sondern vor allem auch Zeit für das Aufspüren der Ursachen. Wie generell
in der Diagnostik nimmt die Anamnese einen hohen Stellenwert ein; dies gilt in besonderem Maße für Schmerzerkrankungen. Die „Schmerzanamnese“ beleuchtet nicht nur das unmittelbare Krankheitsgeschehen, sondern reicht weit in das berufliche und private Umfeld
hinein. Die Beiträge dieses Hefts zum Thema „Schmerz“ zeigen fachspezifische Aspekte der
Diagnostik auf und geben ganz allgemein praktische Anhaltspunkte zur Objektivierung
schmerzbedingter Funktions- und Leistungseinschränkungen in der Begutachtung.
Die Anzahl der Pensionswerber mit psychiatrischen Erkrankungen steigt in den letzten
Jahren stetig an und hat bereits die 50%-Prozent-Marke erreicht. Die Begutachtung psychiatrischer Störungen und von deren Auswirkung auf die Leistungsfähigkeit im Berufsleben hat daher eine besondere Bedeutung. Selbstsicheres Auftreten, ein höherer Bildungsgrad der Antragsteller, die angespannte Arbeitsmarktlage und auch der leichte Zugang
zu „medizinischen“ Informationen via „Dr. Google“ zwingen Gutachter, ihre Einschätzungen besonders verständlich zu formulieren und ihre Schlussfolgerungen – das Gutachten
im engeren Sinn – auf eine fundierte Basis zu stellen. Eine Möglichkeit, kognitiv/psychische Fähigkeiten zu beurteilen, ist der „Merkmalenkomplex des MELBA-Verfahrens“,
der unter „definiert“ vorgestellt wird.
Vorschau auf die nächsten Hefte:
Schwerpunkt Inkontinenz
Fortsetzung Schmerz
DAG 2016/11
Kopfschmerz
Klinik, Diagnose und Therapieansätze bei
relevanten Kopfschmerzsyndromen
Rückenschmerz aus
orthopädischer Sicht
Klinische Untersuchung, bildgebende Verfahren und dynamisches Zusammenspiel
der Wirbelsäule und der unteren Extremitäten beim Rückenschmerz
spurensuche 38
X-mas Gift
Eisenhut ist eine der giftigsten Pflanzen Europas und ein bekanntes Mord- und Selbstmordmittel.
gewusst wie 40
Schmerzanamnese,
Verhaltensbeobachtung und
Prognosefaktoren
Schmerzanamnese und Verhaltensbeobachtung erleichtern die Objektivierung
schmerzbedingter Funktionsdefizite.
beachten 42
Sozialversicherungspflicht
in der SVA
Höhe und Ausnahmen von der SVA-Beitragszahlung
entschieden 43
Rechtsprechung für Gutachter
Es kommt nur auf die Ausführlichkeit der
Begründung an.
Beiziehung von Amtssachverständigen
durch Verwaltungsgerichte
Beweisantrag auf Erörterung/Ergänzung eines Sachverständigengutachtens
Pflegegeld: Verschlechterung des Gesundheitszustands während des Verfahrens
nach Gesetzesänderung
definiert 46
Berufskundliche Begriffe
in ärztlichen Gutachten
Psychisch/geistiges Fähigkeitsprofil nach
MELBA
DAG 2 | 2016
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