Nr. 12 Dezember 2015 Bad Segeberg 68. Jahrgang Herausgegeben von der Ärztekammer Schleswig-Holstein Mit den Mitteilungen der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein Ein Säugling auf einer Entbindungsstation. In Schleswig-Holstein gibt es davon immer weniger. GEBURTSHILFE T H E M E N 12 Ärztekammer diskutiert über die neue GOÄ 14 Parlamentarischer Abend der KVSH 16 Jahrestreffen der Praxen ohne Grenzen 18 Ärzte helfen Transitflüchtlingen 28 Neue Studie zu Diabetes Auf der Suche nach Qualität, Routine und Wohnortnähe Werdende Mütter gehen immer häufiger in große Zentren. Kleine Abteilungen werden geschlossen. Zahl der Entbindungen ist landesweit rückläufig. R und 20.000 Kinder kommen jährlich in Schleswig-Holstein zur Welt. Zu 98 Prozent wird in Krankenhäusern entbunden. Die Kliniken in Bad Oldesloe, Westerland, Oldenburg und Wyk auf Föhr zählen nicht mehr dazu – ihre Träger haben sich in den vergangenen Jahren entschlossen, die Geburtshilfe-Stationen nicht weiter zu betreiben. Zum Teil waren die Entscheidungen von massiven Protesten begleitet. Die Verantwortlichen mussten sich öffentlich und vor Politikern rechtfertigen. Parallel zu dieser Entwicklung entschieden sich immer mehr werdende Mütter für die Entbindung in einem Krankenhaus mit hoher Fallzahl. Auch die Sicherheit, die ein solches Zentrum im Fall von Komplikationen bietet, spielt bei dieser Entscheidung eine wichtige Rolle. Wie weit aber sind angehende Eltern bereit, für diese Sicherheit zu fahren? Wie wohnortnah muss die Versorgung vorgehalten werden? Um solche Fragen geht es auch in der politischen Debatte um die Geburtshilfe-Stationen in Schleswig-Holstein. Dabei muss berücksichtigt werden, dass die Zahl der Entbindungen schon in den vergangenen Jahren rückläufig war und die Zahl der gebärfähigen Frauen in SchleswigHolstein in den kommenden Jahren sinken wird. Flächendeckend ein wohnortnahes Angebot mit ausreichender Fallzahl in Schleswig-Holstein vorzuhalten, ist also unrealistisch. Richtig ist aber auch, dass die Entscheidung der Krankenhausträger nicht frei von wirtschaftlichen Erwägungen war. Die Zahl der Geburten in den geschlossenen Abteilungen war so gering, dass sich ihr Betrieb mit den entsprechenden Vorhaltekosten nicht gerechnet hat. Schwer in Zahlen auszudrücken ist dagegen der Imagegewinn, den ein Krankenhausträger von einer qualitativ hochwertigen Geburtshilfe hat. Im Fall der kreiseigenen Imland-Klinik Eckernförde, wo die Geburtshilfe aus mehreren Gründen ebenfalls zur Disposition stand, entschlossen sich die Verantwortlichen, das Angebot zu halten. Der heutige Geschäftsführer Dr. Hans-Markus Johannsen ist froh darüber. Er gibt zu bedenken: „Wie geboren und gestorben wird, ist so prägend, dass es dort passieren sollte, wo die Menschen leben.“ W EI T ER AUF SEI T E 6 E D I T O R I A L // 3 AUS GA B E 1 2 | DE Z E M B E R 2 0 1 5 Fürchtet Euch nicht ... Liebe Kolleginnen und Kollegen, mit diesen Worten verkündet der Engel im Lukasevangelium den Hirten auf dem Felde die Geburt des Messias in einer Krippe in einem Stall bei Bethlehem, einer Notunter kunft während einer wahren Völkerwanderung, ausgelöst durch einen Verwaltungser lass des damaligen Machthabers im fernen Rom, Kaiser Augustus. Alle Quartiere sind mit zahlungskräftigen Gästen belegt, Mitleid mit einer Schwangeren und ihrem beglei tenden Mann, ausgezehrt von einer langen Wanderung, die sich vermutlich nicht auf Verkehrswegen heutiger Prägung, sondern aufgrund der geophysikalischen Gegeben heiten auf gewundenen Wegen entlang des Jordantales über Tage bis Wochen erstreckt haben dürfte, war offenbar keine Option für mögliche Wirtsleute. Dieses Szenario wird uns allerdings weder während der kirchlichen Weihnachts rituale bewusst, noch ist es regelhaft Gegenstand künstlerischer Darstellungen, die sich von den Umständen der Geburt Jesu Christi im Jahre Null unserer Zeitrechnung haben inspirieren lassen. Heute wäre das anders ... könnte man annehmen angesichts einer Welle der Hilfs bereitschaft und des ehrenamtlichen Engagements zur Bewältigung der Flüchtlings ströme, die seit der zweiten Jahreshälfte über Europa hinwegschwappen. Wirklich? Das eigentliche Drama spielt sich nicht vor unseren Augen, sondern in den Flücht lingslagern im Nahen Osten in fast 4.000 km Entfernung ab. Als das Flüchtlingshilfs werk der Vereinten Nationen (UNHCR) bzw. das World Food Programme (WFP) in der ersten Jahreshälfte 2015 die Mittel zum Lebensunterhalt der Bürgerkriegsflüchtlin ge bei ausbleibenden Spendenmitteln drastisch kürzen mussten, blieb armen Familien kein anderer Ausweg als die Rückkehr in die Bürgerkriegsgebiete nach dem zynischen Motto: Lieber schnell in der Heimat sterben als langsam in Jordanien verhungern. Und auf dem Treffen der Regierungschefs der EU-Staaten in Brüssel Ende September stellte man fest, dass ausbleibende Zahlungen an das WFP nicht nur ein Phänomen der Golf staaten ist, sondern auch innerhalb der europäischen Staatengemeinschaft ein drama tischer Zahlungsrückgang einzelner Länder im Vergleich zu 2014 zu verzeichnen war. Gewarnt vor dem Pulverfass und der möglichen Eskalation des dramatischen NordSüdgefälles haben Experten seit Jahrzehnten. Angesichts einer saturierten Gesellschaft ohne unmittelbare Gewalterfahrung und der räumlichen Distanz der Konfliktherde – Deutschland wird am Hindukusch verteidigt! – bedurfte es des unmittelbaren Kon taktes mit den Menschen auf der Verliererseite, die es bis zu uns geschafft haben, um uns wachzurütteln für das Bewusstsein, dass sich hinter jeder Tagesschaumeldung und den fast schon gewohnten Bildern reale Menschen mit all ihren Nöten und unsäglicher Leiderfahrung verbergen. Und genau diese gesellschaftliche Erfahrung ist es, die, neben der individuellen Hilfs- und Spendenbereitschaft natürlich, Politiker und Staaten veranlassen kann, sich ihrer globalen Verantwortung bewusst zu werden, ohne überwältigende Angst vor po pulistischen Gegenströmungen, die sie möglicherweise in Konflikt bringen könnten mit ihren eigenen politischen Ambitionen im Hinblick auf das nächste Wahljahr. Fürchtet Euch nicht ... sondern tut was! Traditionsgemäß ist die Weihnachtszeit geeig net, dass derartige Parolen nicht auf taube Ohren stoßen. Den Grundstein dafür hat das Ereignis aus dem Jahr Null gelegt: die Frohe Botschaft aus Bethlehem! Grafik: Adobe Stock Fiedels Wir wünschen Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein frohes und vor allem gesundes neues Jahr! Mit freundlichen kollegialen Grüßen Ihre Dr. med. Franz Joseph Bartmann Präsident Dr. med. Carsten Leffmann Ärztlicher Geschäftsführer Karsten Brandstetter K au f m ä n n i s c h e r G e s c h ä f t s f ü h r e r 4 // N A C H R I C H T E N DE Z E M B E R 2 0 1 5 | AUS GA B E 1 2 Inhalt 4 Rollende Arztpraxis soll Flüchtlinge versorgen 4 Neues Institut der Uni Lübeck 4 Deutschlandstipendien vergeben 5 Kooperation: Vom Fachwirt zum Bachelor 5 Kurz notiert 5 TI TE LTHEM A 6 Situation der Geburtshilfe in Schleswig-Holstein 6 Interview: „Wir haben zu kleine Kliniken“ 10 GES UN DHEIT S P OLIT IK 12 Kammerversammlung: GOÄ und Notdienstumlage 12 Parlamentarischer Abend der KVSH 14 Praxen ohne Grenzen fordern politische Lösung 16 Schmerztherapeuten mit der „Fußfessel im Hamsterrad“ 17 Ärzte helfen Transitflüchtlingen 18 KV-Abgeordnete: Das Gefühl von Machtlosigkeit 20 IM NOR DEN 21 Ärzte helfen Griechenland mit Medikamenten 21 Eppendorfer Dialog zur Gesundheitspolitik 22 Zukunftskongress an der Kieler Universität 24 „Serie: Neue Mitglieder der Kammerversammlung 36 P ERS ON A LIA 26 MEDIZ IN 28 Studie zu Diabetes wirft Fragen auf 28 MRE: Frühe Erkennung und regionale Vernetzung 30 ARZT & REC HT 32 Grenzen der Therapiefreiheit 32 Beste Bewertungen gehören nach oben 33 FOR TB ILDU NGEN/ A K A D E M I E / E C S 34 K AS S ENÄ RZT LIC HE V ER E I N I G U N G 37 ANZEIG EN 41 IMPR ES S UM / T ELEFONVE R Z E I C H N I S 50 Dr. Ulrich Berghof (Praxisnetz), Michael Hahn (DB Regio Bus), Markus Knöfler (Praxisnetz), Prof. Jost Steinhäuser (Uni Lübeck), Dr. Renée Buck (Ministerium) vor der rollenden Arztpraxis. Rollende Arztpraxis Neues Uni-Institut F D ür die medizinische Versorgung von Flüchtlingen soll ab Februar eine rol lende Arztpraxis im Herzogtum Lau enburg eingesetzt werden. Die ärzt liche Besetzung des Fahrzeugs koordi niert das Praxisnetz Lauenburg. Das Pi lotprojekt ist zunächst auf ein Jahr be fristet und wird von der Uni Lübeck evaluiert. Das Fahrzeug wird von der DB Regio Bus gestellt, die das Auto von der KV Niedersachsen gekauft hat. Zu vor war es als rollende Arztpraxis in der Region Wolfenbüttel im Einsatz. Nach welchem Fahrplan welche Standorte angefahren werden, hängt von der Zahl der teilnehmenden Ärzte ab. Die Netz ärzte selbst sind gespannt auf das Pro jekt. „Wir wissen nicht genau, was auf uns zukommt“, sagte der Vorsitzende Dr. Ulrich Berghof bei der Vorstellung des Projektes in Mölln. Rund zehn Ärzte – aktive Mitglie der des Netzes, aber auch Ärzte im Ru hestand – haben bereits Interesse an den Einsätzen gezeigt. Bezahlt werden sie aus den Mitteln, die das Land für die medizinische Betreuung der Flüchtlin ge zur Verfügung stellt. Dr. Renée Buck aus dem Landesgesundheitsministeri um hält die rollende Arztpraxis „pers pektivisch für eine Option, die Bevöl kerung mit zu versorgen.“ Das Pilot projekt biete die Chance zu lernen und das Fahrzeug gegebenenfalls zu modi fizieren, sagte Buck. „Je größer die Lü cken in der Versorgung werden, des to schneller wächst die Akzeptanz unter den Ärzten“, sagte sie. Schleswig-Hol steins KV-Vorsitzende Dr. Monika Schliffke hält die Idee, die rollende Arztpraxis für Flüchtlinge einzusetzen, für richtig. Als Option für die GKVVersicherten bleibt sie aber weiterhin skeptisch. (di) ie Uni Lübeck hat ihr neues Insti tut für Medizinische Elektrotechnik (IME) auf dem Werksgelände von Dräger in der Moislinger Allee ein geweiht. Der auf Mess- und Regelungs technik ausgerichtete Lehrstuhl soll be stehende Lücken im Lehrangebot der Uni schließen. Ermöglicht wird er unter anderem durch eine Finanzierung von Dräger und der Jürgen-Wessel-Stiftung. Die Kooperation zwischen der Hoch schule und Dräger folgt laut Uni-Mit teilung „dem aktuellen Trend zur en geren Zusammenarbeit von Kliniken, Forschung und Industrie mit dem Ziel der Entwicklung innovativer Medizin technik“. Die Dräger-Beteiligung ist zu nächst für fünf Jahre vorgesehen. Der Fortbestand des Instituts über diesen Zeitpunkt hinaus ist durch die Uni gesi chert, die seit dem Jahresbeginn 2015 als erste Hochschule in Schleswig-Holstein offiziell Stiftungsuniversität ist. Lübecks Vize-Präsident Prof. Thors ten Buzug sieht in dem industrienahen Stiftungslehrstuhl deutschlandweiten Modellcharakter. „Wir haben die Chance einer doppelten Win-Win-Situation: Die Universität profitiert durch die Finanzie rung der Professur und Dräger profitiert durch die Nähe zur universitären For schung. Darüber hinaus profitieren aber auch die Studierenden, die ihre Praktika praxisnah absolvieren können und Lü beck insgesamt durch die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Standortes.“ „Durch die räumliche Nähe zu Dräger können hier einzigartige Synergien ge schaffen werden, ohne das unabhängige Profil des Instituts zu verwässern“, sagte Prof. Philipp Rostalski, der zum Direk tor des IME berufen wurde. Auch ande re Unternehmen seien willkommen, teil zunehmen. (PM/Red) Titelbild: adobe stock Igor Stepovik Foto: di NAC HRIC HT EN N A C H R I C H T E N // 5 AUS GA B E 1 2 | DE Z E M B E R 2 0 1 5 KURZ NOTIERT Klinikum Itzehoe wird vergrößert Nach mehr als zehn Jahren Vorbereitung fiel vergangenen Monat der Startschuss für die Klinik-Erweiterung in Itzehoe. Gegenüber dem Klinikgelände entsteht ein neues Zentrum für psychosoziale Medizin mit einer psychiatrischen Tageskli nik. Außerdem stehen ein Bildungszentrum sowie ein Patien tenhotel, das von einem Investor gebaut werden soll, auf der Wunschliste. Die neuen Kapazitäten sind nach Angaben von Krankenhausdirektor Bernhard Ziegler erforderlich, weil „die verfügbaren Stationen und Funktionseinheiten bereits jetzt in hohem Maße ausgelastet sind“. Ohne die Erweiterung be fürchtet der Träger eine „Beeinträchtigung der Wettbewerbsund Wachstumsfähigkeit“. Mit der Fertigstellung des Neubaus wird in einem Jahr gerechnet. (PM/Red) 108 Stipendiaten können sich dieses Jahr über das Deutschlandstipendium freuen. 350. Deutschlandstipendium in Kiel vergeben P assend zum Universitätsjubiläum vergab die Christian-Albrechts-Uni versität (CAU) bei der feierlichen Ze remonie im Kieler Wissenschaftszen trum gemeinsam mit den diesjährigen Stiftern symbolisch das 350. Deutsch landstipendium, welches unter den diesjährigen Stipendiaten verlost und an Lisa Müller (Fach Chemie) verlie hen wurde. In diesem Jahr stiften ins gesamt 44 Geber 107 Deutschland- und ein Individualstipendium an der Kie ler Uni. Damit wurden seit Beginn des Programms im Jahr 2011 insgesamt 428 Deutschlandstipendien mit einer För dersumme von mehr als 1,5 Millionen Euro gestiftet. Für die Ärztekammer Schleswig-Holstein überreichte der ärzt liche Geschäftsführer Dr. Carsten Leff mann die Förderurkunde an den Medi zinstudenten und neuen Stipendiaten Jonas Hilmer. Bereits seit mehreren Jah ren beteiligt sich die Kammer wie auch die Kassenärztliche Vereinigung an dem Programm. Mit der Förderung würdigt das Bundesministerium für Bildung und Forschung gemeinsam mit privaten För derern Studierende für herausragende Leistungen und besonderes gesellschaft liches Engagement. Die Fördersumme von insgesamt 300 Euro monatlich wird paritätisch von beiden Seiten getragen. Zum 350. Geburtstag machte die Prof. Dr. Werner Petersen-Stiftung ein beson deres Geschenk: Mit 35 Deutschland stipendien will sie besonders talentierte Studierende der Natur- und Ingenieur wissenschaften fördern. (Red) Kooperation: Vom Fachwirt zum Bachelor Foto: Christina Kloodt D en Absolventen des geprüften Fachwirtes im Gesundheits- und Sozialwesen der Ärztekammer Schleswig-Holstein eröffnen sich künftig neue Perspektiven: Im Rahmen einer Kooperation mit dem Institut für Weiterbildung e. V. an der Fa kultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an der Universität Hamburg wer den ihnen auf den Bachelorstudiengang Sozialökonomie 54 der benötigten 180 ECTS (European Credit Transfer System) angerechnet. Dies entspricht Vorlesungsund Seminarleistungen von knapp zwei Semestern. Der Studiengang ist in der Han sestadt auch berufsbegleitend möglich und bietet so die Möglichkeit, sich parallel beruflich weiterzuentwickeln. Der geprüfte Fachwirt im Gesundheits- und Sozial wesen der Ärztekammer Schleswig-Holstein bereitet auf eine Tätigkeit im Manage ment einer Gesundheitseinrichtung vor. Die Aufstiegsfortbildung umfasst 640 Un terrichtsstunden und die Absolventen erhalten mit dem Abschluss in vielen Bun desländern (u. a. in Schleswig-Holstein und Hamburg) die uneingeschränkte Hoch schulzugangsberechtigung. Das heißt, es kann auch ein Studium in jeder anderen Fachrichtung an den Universitäten aufgenommen werden. Im Gegenzug ermög licht die Ärztekammer Schleswig-Holstein den Absolventen des Kontaktstudien ganges Sozial- und Gesundheitsmanagement, der berufsbegleitend an der Univer sität Hamburg angeboten wird, die Möglichkeit, die Prüfung zum Fachwirt im Ge sundheits- und Sozialwesen (ÄK) abzulegen und sich so doppelt zu qualifizieren. Für diese Teilnehmer werden spezielle Prüfungsvorbereitungsseminare angeboten. Mehr Infos: www.aeksh.de/koop-uni-hamburg. (Am) KVSH fördert weitere Praxisnetze Das Kieler Praxisnetz (RPN) und das Medizinische Qualitäts netz Westküste (MQW) werden von der Kassenärztlichen Ver einigung Schleswig-Holstein als förderungswürdig eingestuft. Der Bescheid ist für die Netze mit einer Förderung in Höhe von jeweils 100.000 Euro pro Jahr verbunden. Für die Anerken nung hatten sich die Netze umstrukturieren müssen. So wur den in Kiel u. a. ein eingetragener Verein gegründet, der elektro nische Austausch verstärkt und bei der Mitgliedschaft verschie dene Stufen eingeführt. Die Vorstände der beiden Netze verwie sen auf die mit der Zertifizierung verknüpften netzinternen An strengungen für eine bessere Zusammenarbeit. Sie erwarten, dass diese Anstrengungen zu einer besseren Patientenversor gung führen. Zuvor hatte die KVSH wie berichtet bereits sechs andere Netze als förderungswürdig eingestuft. (PM/Red) HSK weiht neues Gebäude ein Das Heinrich Sengelmann Krankenhaus (HSK) in BargfeldStegen hat einen Neubau mit 20 Zimmern in Betrieb genom men. Auf einem 5.800 Quadratmeter großen Grundstück sind Räume für die allgemeinpsychiatrische Station entstanden, in denen bis zu 26 Patienten aufgenommen und behandelt wer den können. Die Gesamtkapazität des Krankenhauses von 220 stationären Betten wurde nicht verändert, der Standard aber erhöht. Bislang waren die Patienten im letztmals in den 90er Jahren renovierten Haus „Hamburg“ am Standort unter gebracht. Das HSK ist ein Krankenhaus für Psychiatrie, Psy chotherapie und Psychosomatik, gehört zum Unternehmens verbund der Evangelischen Stiftung Alsterdorf und hat einen Versorgungsauftrag sowohl für den Kreis Stormarn als auch für Hamburg. (PM/Red) Rekordausgaben für Medikamente 600 Millionen Euro kosteten die Medikamente, die niederge lassene Ärzte im ersten Halbjahr 2015 in Schleswig-Holstein für ihre Patienten verordnet haben. Dies sind rund 20 Milli onen Euro mehr als im Vorjahreszeitraum. Im Durchschnitt bekam jeder gesetzlich Versicherte in Schleswig-Holstein im ersten Halbjahr Arzneimittel im Wert von 246 Euro verordnet. Die Zuzahlungen der Patienten betrugen 38 Millionen Euro. Diese Zahlen nannte die AOK Nordwest, die sich auf Angaben des GKV-Spitzenverbandes stützt. AOK-Chef Martin Litsch macht für die steigenden Ausgaben die „Hochpreispolitik der Pharmaindustrie“ verantwortlich. (PM/Red) 6 // T I T E L T H E M A DE Z E M B E R 2 0 1 5 | AUS GA B E 1 2 GEBURTSKLINIKEN Orte zum Gebären Das Wissen um die technischen Möglichkeiten beruhigt – diese Mutter entschied sich für die Geburtsklinik des Kieler Universitätsklinikums. Foto: UKSH Wohnortnah oder hoch technisiert? Die Positionen im Streit um die Ausstattung und Anzahl von Geburtskliniken sind konträr. T I T E L T H E M A // 7 AUS GA B E 1 2 | DE Z E M B E R 2 0 1 5 Fotos: Esther Geisslinger/Imland I n der „Babygalerie“ auf der Homepage des Klinikums Nordfriesland sind sie alle versammelt: Lönne, Lina, Samu, Marleen und alle die übrigen Kinder, die in den vergangenen Monaten an der Nordseeküste zur Welt gekommen sind. Einige der Mädchen und Jungen in der Fotogalerie sind etwas ganz Besonderes: die letzten Föhrer, die tatsächlich auf der Insel geboren wurden. Denn zum 1. Oktober schloss die Geburtsstation des Inselkrankenhauses. Werdende Mütter von Föhr wie auch von der Nachbarinsel Amrum müssen nun zum Gebären aufs Festland reisen. Damit folgt Föhr dem Beispiel von Sylt, dessen Geburtsklinik bereits im Jahr 2013 geschlossen hat. Auch auf dem Festland gaben in jüngerer Vergangenheit mehrere kleine Häuser auf. Die Konzentrationsprozesse in der Geburtshilfe könnten in den nächsten Jahren noch weitergehen – Politik, Ärzte und Eltern stellen sich die Frage, wie viele Orte zum Gebären ein Flächenland braucht und wem es überlassen bleibt, diese Frage zu beantworten. „Sicherheit ist das wichtigste Kriterium“, sagt Birte Pauls, Landtagsabgeordnete der SPD. Die gelernte IntensivKrankenschwester vertritt ihre Partei im Sozialausschuss, der sich mit einem Bericht des Gesundheits- und Sozialministeriums zur Lage der Geburtshilfe befasst hat. Auch in diesem Bericht heißt ein Kapitel „Safety first“ – Sicherheit zuerst. Warnend zitiert der Text die Statistiken, laut denen in Häusern mit weniger als 500 Geburten pro Jahr höhere Sterberaten unter den Neugeborenen zu erwarten sind und stellt grundsätzlich fest: „Kleine und belegärztlich geführte Geburtshilfen haben deutlich größere Probleme, die Mindestvoraussetzungen an die Strukturqualität zu erfüllen.“ Widerspruch kommt unter anderem von Anita Klahn, die als FPD-Landtagsabgeordnete im Sozialausschuss sitzt: „Schwangerschaft und Geburt sind keine Krankheit.“ Selbstverständlich sei es wichtig, Mütter mit einem hohen Risiko bestmöglich medizinisch zu versorgen, aber eine erwartbar normale Geburt müsse in „vertretbarer Entfernung zum Wohnort“ stattfinden können. Die Zen tralisierungstendenz schaffe „allmählich Zustände wie im Mittelalter: Da musste man auch Tage vor einer Geburt losziehen, um Hilfe aufzutreiben“. Die Deutsche Gesellschaft für Hebammenwissenschaft e. V. spricht vom „lebensweltlichen Kontext der Frau“ und zitiert Studien, laut denen eine längere Fahrtzeit zur Klinik mit Stress und damit schlechten Voraussetzungen für eine sanfte Geburt verbunden ist. Die beiden Positionen sind schwer zu vereinen. Die eine nimmt vor allem die Risiken einer Entbindung in den Blick, die sich am sichersten minimieren Familiär und individuell: Einer der Kreißsäle im Krankenhaus Eckernförde, das zur kreiseigenen Imland-Klinik gehört. lassen, wenn möglichst viel medizinisches Fachwissen plus Geräte bereitstehen. Die Gegenseite hält im Extremfall sogar das Krankenhaus für überflüssig und plädiert für Hausgeburten im eigenen Schlafzimmer oder in Geburtshäusern unter der Regie von Hebammen. Die werdenden Eltern allerdings entscheiden sich mit übergroßer Mehrheit für arztbegleitete Geburten. Weniger als ein Prozent der Kinder in Schleswig-Holstein, ca. 180, kommen pro Jahr außerhalb von Krankenhäusern zur Welt, so der Bericht des Gesundheitsministeriums. Mitgezählt sind auch die Kinder, die ungeplant außerhalb des Kreißsaals auf die Welt drängen, oft in einem fahrbaren Untersatz auf dem Weg Ines Jahncke mit dem einen Tag alten Leonhard. Mutter und Kind erlebten eine entspannzur Klinik. Pro Jahr kommt das etwa te Geburt in der Badewanne. Schon die größere zweimal vor. Schwester kam in Eckernförde zur Welt. Die übrigen rund 20.000 Neugeborenen im Land tun ihren ersten Schrei in zehn Jahren um weitere 13 Prozent abeiner Klinik. In Schleswig-Holstein gibt nimmt, in infrastrukturschwachen Regies nach der Schließung der Föhrer Stati- onen wie Nordfriesland und Ostholstein on zehn Geburtskliniken und elf Perina- könnte sogar ein Fünftel weniger Kinder talzentren unterschiedlicher Stufen, in zur Welt kommen. denen für die Versorgung von Müttern Zurzeit sieht die Bilanz zwischen und Kindern ein Team von Fachleuten den vorhandenen Angeboten fast ausgesowie Hightechgeräte bereitstehen. glichen aus: 6.967 Kinder kamen im Jahr Obwohl die Kliniken und Zentren 2014 in einem der fünf Perinatalzentren Perinatalzentren sich gleichmäßig im Land verteilen, ist der Klasse 1, also der höchsten Stufe, zur Level 1 gibt es in Schleswig-Holstein: ihre Belegung höchst unterschiedlich: Welt. 7.035 Mädchen und Jungen wurden In Kiel, Lübeck, Flens- Auf Föhr kamen im Vorjahr 64 Babys in einer Geburtsklinik der Versorgungsburg, Itzehoe und zur Welt, im Marienkrankenhaus Lüklasse 4 geboren. Für Häuser mit mittleHeide. beck fast 1.900. Dennoch gilt ein wichrem Versorgungsgrad entschieden sich tiger Trend für alle Häuser: Allgemein etwa 6.600 Schwangere, dabei gingen sinkt die Zahl der Geburten seit Jahrund 5.000 werdende Mütter in die vier ren stetig, und der demografische Wan- Häuser der Kategorien 2, und die beidel geht weiter. Die Deutsche Gesellden Häuser der 3. Versorgungsstufe kaKinder wurden im schaft für Gynäkologie und Geburtshil- men gemeinsam auf rund 1.600 Entbinvergangenen Jahr in fe (DGGG) geht in einer Stellungnahdungen. diesen fünf Häusern geboren. me zur Lage in Schleswig-Holstein daIn der Regel sind die Entscheidunvon aus, dass die Zahl in den nächsten gen, in welchem Krankenhaus eine Ge- Fünf 6.967 8 // T I T E L T H E M A DE Z E M B E R 2 0 1 5 | AUS GA B E 1 2 DIE TE C H N I K H I N T E R DE R T Ü R Die Klinik-Spitze in Kiel: Oberarzt Dr. André Farrokh, Pflegeteamleiterin Heike Schnepel-Behrends und Chefarzt Prof. Nicolai Maass (v. l.). burt stattfinden soll, wohlüberlegt. Die Erstgebärenden von heute sind im Schnitt älter als früher und sie bereiten sich sorgfältig auf ihre Niederkunft vor: Sie vergleichen im Internet, lesen Tipps frischgebackener Mütter. Und oft entscheiden sie sich bei der Wahl des Kreißsaals nicht für den nächsten, sondern den mutmaßlich besten – je nach den eigenen Bedürfnissen. So begründet eine Mutter in einer öffentlichen Klinik-Bewertung im Netz ihre Wahl für eine Klinik der mittleren Kategorie: „Die hohe Anzahl von Geburten und die Hoffnung, trotzdem keine anonyme Nummer zu sein.“ Die Statistik gibt dieser Entscheidung Recht. In großen Zentren mit mehreren Geburten täglich sinkt laut Studien die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind bei oder nach der Geburt stirbt. Und wenn ein Krankenhaus das Level eines Perinatalzentrums hat, stehen bei Komplikationen Fachärzte für Mutter und Kind parat, die in einem Notfall sofort eingreifen. Was passieren kann, wenn diese Hilfe fehlt, zeigt das Beispiel Sylt: Dort erlitt im Jahr 2010 ein Kind während der Geburt Schäden, die zu einer Behinderung führten, 2011 und 2012 starb je ein Neugeborenes. Solche Fälle verunsichern Eltern, und sie wählen im Zweifel noch häufiger das gut ausgestattete Zentrum. Gerade wer auf den Inseln oder auf dem Land lebt, „stellt sich auch auf das Ereignis der Geburt ein“, erklärte Doris Scharrel, Landesvorsitzende des Berufsverbands der Frauenärzte in Schleswig-Holstein (Interview S. 10). Scharrel nannte als Beispiel die Schließung der Helgoländer Geburtsstation im Jahr 2004 – „unproblematisch und fern der Medien“. Schwangere reisen rechtzeitig vor dem wahrscheinlichen Geburtstermin aufs Festland und wohnen bis zur Niederkunft nahe der Klinik, genau wie es nun für die Frauen von Sylt oder Föhr vorgesehen ist. „Die Mütter stimmen mit den Füßen ab“, sagt Katja Rathje-Hoffmann, CDULandtagsabgeordnete und Mitglied im Sozial- und Gesundheitsausschuss. „Das müssen wir akzeptieren, dennoch wollen wir eine wohnortnahe Versorgung und damit die kleineren Häuser erhalten.“ „Wir“ meint die Politik und deren ausführenden Arm, die Verwaltung. Zuständig für die Krankenhausplanung ist das Sozial- und Gesundheitsministerium. Das erklärt in seinem Bericht zur Lage der Geburtshilfe: Zwar könnten Länder, wenn auch mit einigen Schwierigkeiten, „nicht bedarfsgerechte“ Kliniken aus dem Krankenhausplan nehmen, sie könnten aber keinen Träger zwingen, einen „Versorgungsauftrag wahrzunehmen“ und eine Station zu erhalten. „Anders ausgedrückt: Der Umfang der tatsächlichen Behandlungen bestimmt die Bettenkapazität und nicht umgekehrt.“ So richtig das sein mag, es gibt Kritik an dieser Position: „Das Land duckt sich weg, statt eine klare Planung vorzugeben“, sagt ein Arzt, der seinen Namen nicht genannt wissen möchte. Viele Geburtshelfer fühlen sich allein gelassen. Denn nicht nur für die Hebammen, die in den vergangenen Jahren oft lautstark protestierten, sondern auch für die Belegärzte, die die Kreißsäle und Kapazitäten einer Klinik nutzen, oder die angestellten Krankenhausärzte ist Geburtshilfe eine gefährliche Angelegenheit geworden. Im Fall eines Fehlers drohen gewaltige Schadensersatzansprüche, und dieses Damoklesschwert bleibt lange Foto: UKSH Zufrieden und erschöpft liegt die Frau im Bett, neben ihr ein in Tücher gewickeltes Bündel, aus dem ein rotes Gesicht schaut. Eine Krankenschwester schiebt Mutter und Neugeborenes aus dem Kreißsaal und durch den Flur der Geburtsstation in der Frauenklinik des Universitätsklinikums in Kiel. Per Fahrstuhl geht es ein Stockwerk höher in die Wöchnerinnenstation, während unten der Kreißsaal aufgeräumt und für die nächste Frau vorbereitet wird. Der Raum wirkt wenig spektakulär: Neutrale Farben, große Fenster, in der Mitte ein Bett, daneben Rollwagen für Hilfsmittel, ein Sitzball ist in eine Ecke gerollt – nichts, das nach Hightech-Medizin aussieht. Das soll auch so sein, erklärt Dr. André Farrokh, Oberarzt in der Geburtsklinik: Die Technik ist da, aber sie bleibt verborgen, bis sie gebraucht wird. Farrohk klappt eine Tür im Eingangsbereich auf. Dahinter steht ein Babybett, an dem Geräte und Monitore angebracht sind, eine rollende Intensivstation für die Kleinsten. Allein dass diese Ausstattung vorhanden ist, beruhigt viele werdende Mütter und Väter. Über 1.400 Geburten pro Jahr, im rechnerischen Schnitt knapp vier am Tag, finden in den Kreißsälen des UKSH Kiel statt. „Es können auch mal acht sein“, sagt Prof. Nicolai Maass, Direktor der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe. „Das ist der Vorteil einer Uni-Klinik: Wir haben die nötige Manpower.“ Eine der Frauen, die im UKSH entbunden hat, ist Anna-Leke von Langendorff. Wegen einer Unverträglichkeit bestand ein Risiko bei der Geburt, damit stand ihre Entscheidung für das gut ausgestattete Zentrum fest. Nun sitzt sie mit Söhnchen Justus im Stillzimmer der Wöchnerinnenstation und ist zufrieden mit Geburt, Betreuung und Nachsorge. Nebenan stehen Wärmekästen, in denen Frühgeborene und zu klein geratene Kinder liegen. Kinder, die besonders viel Hilfe brauchen, sind noch eine Tür weiter untergebracht – die Neugeborenenintensivstation schließt direkt an die Zimmer der Wöchnerinnen an. Die Geburtsklinik steht an einem zentralen Platz auf dem Campus des UKSH, ein eleganter Backsteinbau mit langer Tradition. Im Treppenhaus hängen impressionistische Portraits der Ärzte der Klinik vom Anfang des 20. Jahrhunderts. In einem Flur steht ein gynäkologischer Untersuchungsstuhl aus alter Zeit, daneben liegen Gerätschaften, die ehedem als modern galten, deren Einsatz sich Schwangere des 21. Jahrhunderts vermutlich aber nicht vorstellen mögen. Frauen, die sich heute für eine Geburt im UKSH entscheiden, erwarten eine Versorgung auf höchstem Niveau und Hilfe auch bei Notfällen wie der Versorgung extrem kleiner Frühchen. Bei erwartbaren Problemen schicken Frauenärzte aus dem weiteren Umkreis ihre Patientinnen nach Kiel. Dennoch betont Maass: „Nur für wenige Geburten braucht man die Level-1-Ausstattung.“ Kommen also zu viele Frauen in die Uni-Klinik, wird zu viel Technik verwendet? Maass wägt ab: „Ja, wir machen in gewisser Weise zu viel“ – zu viele Kaiserschnitte, zu viele Untersuchungen, zu viel Gerätemedizin. „Aber es ist eben eine andere Geburtshilfe als früher“, nicht nur am UKSH Kiel, sondern überall: „Auf Untersuchungen zu verzichten, geht nicht mehr. Was, wenn man einen Schaden übersieht?“ Schließlich bedeutet das grundsätzlich freudige Ereignis einer Geburt auch immer ein Risiko, ein gesundheitliches für Mutter und Kind, ein juristisches für Hebammen, Schwestern und Ärzte. „Die meisten Klagen gibt es im Zusammenhang mit der Geburtshilfe“, sagt Maass. Aber dass zu viele Frauen kämen, verneint der Chefarzt: „Wir sind als Uni-Klinik schließlich ein Lehrbetrieb, nicht nur für die Ärzte, auch für die Hebammen.“ Daher seien die „normalen Fälle, die Frauen, die kommen, ohne Arzt gebären und wieder gehen“, wichtig: „Wir dürfen nicht nur pathologische Fälle haben.“ So gibt es ausgerechnet im Maximalversorger UKSH den Wunsch, Frauen eine möglichst technikfreie Geburtshilfe anzubieten. Angedacht ist sogar ein eigener Kreißsaal, der möglichst nicht so nach Krankenhaus aussieht. (eg) T I T E L T H E M A // 9 AUS GA B E 1 2 | DE Z E M B E R 2 0 1 5 Foto: Esther Geisslinger hängen. Dr. Nicolai Maass, Professor am UKSH Kiel, spitzt zu: „Wenn ein Schulzeugnis nicht stimmt, schauen die Eltern in den Geburtsbericht, ob sich da ein Schuldiger finden lässt.“ Betroffen sind im Klagefall nicht nur die handelnden Personen im Kreißsaal, sondern auch die Träger. So wurde im Fall der Sylter Klinik ermittelt, ob den Betreiber Asklepios eine Mitschuld am Tod oder Geburtsschäden von Neugeborenen trifft. Das Land, so lässt sich der vorliegende Bericht lesen, stemmt sich nicht gegen die Schließung weiterer kleiner Kliniken. Zu finden ist ein Bekenntnis nur zu den elf Perinatalzentren an ihren jeweiligen Standorten, nicht aber zu den kleineren Häusern. Argumentiert wird mit der Entfernung zum nächsten Krankenhaus: Durchschnittlich 20, im Maximalfall 45 Minuten brauche eine werdenden Mutter von der Haustür in den Kreißsaal – zumindest wenn die Inseln herausgerechnet werden. Gesetzlich vorgeschriebene Entfernungsgrenzen gibt es nicht. Der Erhalt einer Geburtshilfe kostet einen berechenbaren Betrag, dem eine ebenfalls leicht zu berechnende Zahl von Geburten gegenübersteht, sie liegt im höheren dreistelligen Bereich. Aber das ist nur die halbe Wahrheit, auch für die Geschäftsleute der Kliniken: Kaum etwas berührt Menschen so wie eine Geburt – entsprechend wichtig ist ein solches Angebot für das Image der Klinik. „Das Beispiel Geburtshilfe führt uns allen vor Augen, dass das Gesundheitswesen nicht unter wirtschaftlichen, sondern unter dem sozialen Aspekt der Daseinsvorsorge betrachtet werden muss“, sagt Dr. Marret Bohn, gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen-Landtagsfraktion. Wie groß das Interesse der Öffentlichkeit an der Geburtshilfe ist, zeigen die Proteste, wenn Stationen oder Kliniken geschlossen werden. Im Fall Föhr blieb der Kreis als Krankenhausträger bei seinem Entschluss. Im Fall Eckernförde entschied sich die ebenfalls kreis eigene Imland-Klinik, das Angebot zu halten. Der heutige Geschäftsführer Dr. Hans-Markus Johannsen ist froh darüber: „Wie geboren und gestorben wird, ist so prägend, dass es dort passieren sollte, wo die Menschen leben.“ „Die Eltern lieben es“ „Wohnortnah, familiäre Atmosphäre – aber mit einem hohen Standard in der Versorgung“, so beschreibt Petra Struve, ärztliche Direktorin der kreiseigenen Imland-Klinik, die Geburtshilfe in Eckernförde. Das Haus entspricht dem Level 4, hat also weniger medizinische Angebote als die Perinatalzentren. Dennoch seien die Ansprüche hoch und die Ergebnisse gut, ob bei Hygiene, Drei der 13 Beleg-Hebammen des Eckernförder Krankenhauses, darunter Annkathrin Brien (l.) und Nele Lüthje (r.) . 470.000 Frauen im gebärfähigen Alter gibt es derzeit in Schleswig-Holstein. Bis zum Jahr 2025 wird diese Zahl unter 440.000 sinken. 29.046 Kinder wurden 1990 in Schleswig-Holstein geboren. Im Jahr 2012 waren es nur noch 22.005. Die größten Rückgänge gab es in Neumünster und in den Kreisen Dithmarschen, Steinburg und Nordfriesland. Krankheiten oder sonstigen Problemen, berichtet Gynäkologe Dr. Ralf Kröger und klopft vorsichtshalber an die Tür zum Kreißsaal: „Toi, toi, toi.“ Über 600 Kinder kamen im vergangenen Jahr in Eckernförde zur Welt, in diesem Jahr könnte der Wert erneut steigen. Dabei sah es vor einigen Jahren so aus, als ob die Klinik schließen würde. Der Grund waren Wechsel im Team, auf einmal fehlten Ärzte, und angesichts der dünnen Personaldecke „hatte die Klinikleitung wohl Angst, die Richtlinien nicht erfüllen zu können“, meint Kröger. „Und dann schien die Schließung der einfachste Weg.“ Falsch gedacht: Wochenlang protestierten Eckernförder Eltern für „ihre“ Klinik, die Politik mischte sich ein. Der Kreis als Träger entschied sich, die Geburtshilfe zu behalten. Schwangere, die erwartbar keine Risikogeburt vor sich hätten, sollten die Chance auf eine wohnortnahe Entbindung haben, sagt Geschäftsführer Johannsen. Werdende Eltern seien in Eckernförde bestens aufgehoben, „und sie lieben es“. Warme Farben herrschen in der Geburtsstation vor, an den Wänden hängen großformatige Fotos, der Fußboden zeigt Parkett-Optik. Vor allem die Kreißsäle erinnern kaum an ein Krankenhaus: Von der Decke hängen Tuchschaukeln, in die sich die Gebärenden hängen oder setzen können. Auf dem breiten Bett liegt eine orangefarbene Decke. Die Fenster gehen auf ein Gewässer hinaus, nicht die Ostsee, nur ein Noor, aber viele Frauen freuten sich dennoch über den Blick ins Grüne, versichert Hebamme Annkathrin Brien. Ihr und ihren Kolleginnen ist wichtig: „Wir stülpen den Frauen nichts über. Am Ende sollen sie voller Stolz sagen: Ich habe dieses Kind aus eigner Kraft geboren.“ Die Eckernförder Geburtsklinik wird als Belegkrankenhaus geführt. Vier niedergelassene Gynäkologen, darunter Ralf Kröger, und 13 freiberufliche Heb- „Die Mütter stimmen mit den Füßen ab. Das müssen wir akzeptieren.“ ammen begleiten in den Räumen der Klinik ihre Patientinnen durch die Geburten. Das Team des Krankenhauses mit Schwestern und Fachärzten steht bereit, inklusive des technischen Apparats für die Versorgung für Mutter und Kind. Hilfe gibt es 24 Stunden am Tag: „Wir brauchen sie selten, aber das Wissen beruhigt ungemein“, sagt Kröger. Bei erwartbar schwierigen Geburten oder Risikopatientinnen gehe selbstverständlich die Sicherheit vor: „Diese Frauen schicke ich nach Kiel“, sagt Kröger. „Ich bin in solchen Fällen sehr froh, das UKSH in erreichbarer Nähe zu haben.“ Grundsätzlich aber betrachtet der Facharzt den Trend zur Zentralisierung mit Skepsis. Die Konzentrationsprozesse hätten unter anderem dazu geführt, dass mehr Schwangerschaften per Kaiserschnitt eingeleitet werden. Statt Technik und noch mehr Geräten sei das familiäre Umfeld wichtig: Ärzte, Hebammen und Krankenhausteam arbeiten seit Jahren vertrauensvoll zusammen, „das ist nett und entspannt, davon profitieren die Frauen“, ist Kröger sicher. Der Erfolg gibt ihm recht: Immer mehr Eltern entscheiden sich für Eckernförde. Und zunehmend sind Kielerinnen dabei, die das kleine Haus den Perinatalzentren der Landeshauptstadt vorziehen. Esther Geisslinger 1 0 // T I T E L T H E M A DE Z E M B E R 2 0 1 5 | AUS GA B E 1 2 INTERVIEW „Wir haben zu kleine Kliniken“ Doris Scharrel, Landesvorsitzende des Berufsverbands der Frauenärzte, über Risikominimierung bei Geburten und die Struktur der Kliniken im Land. I n der emotional geführten Debatte um die Standorte für Geburtskliniken mahnt Doris Scharrel zur Sachlichkeit. Entscheidend, so die Vorsitzende des Landesverbandes im Berufsverband der Frauenärzte, ist die Versorgungsqualität, und die ist in Schleswig-Holstein über alle Level der Geburtskliniken im Land hoch. Im Interview mit Esther Geißlinger nimmt Scharrel auch zu den Entwicklungen der vergangenen Jahre in der Geburtshilfe Stellung, etwa zur Sectiorate. Sie gibt zugleich zu bedenken, dass heute immer mehr werdende Mütter ein erhöhtes Risiko tragen und dass es unter der Geburt schnell zu Komplikationen kommen kann. War die Schließung der Geburtsklinik Föhr für Sie ein Grund zur Trauer? Scharrel: Auf Föhr waren engagierte Frauenärzte tätig, aber letztlich haben organisatorische Probleme und die geringe Geburtenzahl zur Schließung geführt, ein Schritt, wie ihn auch andere sehr kleine Kliniken vollzogen haben. Das klingt sehr sachlich. Meist wird die Debatte um die Geburtshilfe hoch emotional geführt. Finden Sie das angemessen? Scharrel: Geburtshilfe ist ein Balanceakt. Da wird gerne emotional argumentiert, was aber eigentlich zählt ist die Qualität der Versorgung. Schleswig-Holstein hat eine sehr gute Ausstattung über alle Level der Geburtskliniken, dank der auch Risikoschwangerschaften versorgt werden können. Es ist immer von der normalen Geburt die Rede, aber wer in der Geburtshilfe arbeitet, weiß, wie schnell es unter der Geburt zu Blutungen oder anderen Notfällen kommen kann. Einer der Kernsätze der Debatte lautet: Schwangerschaft und Geburt sind keine Krankheit. Sie halten dagegen, dass inzwischen über 75 Prozent der Schwangeren ein erhöhtes Risiko tragen. Also doch lauter Kranke? Scharrel: Die Schwangerschaft selbst ist keine Krankheit, und sie kann auch bestens verlaufen, dennoch tragen erwiesenermaßen immer mehr Mütter ein Risiko. Faktoren sind das Alter der Frauen, Übergewicht, Diabetes und Zustand nach Sectio. Es heißt, dass bei einer weiten Anreise zur Geburtsklinik, etwa von den Inseln, mehr Kaiserschnitte zu erwarten sind. Wird da nicht für kommende Geburten das Sectio-Risiko erst erzeugt? Scharrel: Nach der Schließung der Sylter Geburtsklinik habe ich mit Vertretern der Krankenkassen und des MDK das Flensburger Krankenhaus besucht, das die Sylterinnen seit Jahren mit Boarding-Verfahren vorgeburtlich betreut. Pressemeldungen sprachen von eigeburtshilfliche Abner Sectiorate von 100 Prozent bei dieteilungen wurden seit sen Schwangeren. Uns wurde versichert, 2000 geschlossen: Kaldass sich nichts geändert hat. Kaisertenkirchen, Kappeln, schnitt gilt heute als normal, das ist so Helgoland, Mölln, eine Entwicklung, die man erst retro Brunsbüttel, Elmshorn, Förde-Klinik spektiv wirklich betrachten kann. 11 Flensburg, Bad Oldesloe, Sylt, Oldenburg Also reden wir in zehn Jahren nochmal und Föhr. 33,4 % betrug die Sectiorate im Jahr 2012 in Schleswig-Holstein. Am höchsten war sie in belegärztlichen Geburtskliniken – ausgerechnet dort, wo Frauen mit geringem Risiko entbinden sollten. drüber? Scharrel: In dieser Zeit wird sich bestimmt einiges tun, allein durch die Flüchtlinge. Und ich sehe zurzeit übrigens in meiner Praxis mehr jüngere Schwangere. Sehr angenehm, mal nicht über Altersrisiken aufklären zu müssen. Zurzeit liegt in Schleswig-Holstein die Kaiserschnittrate bei etwa 32 Prozent, ähnlich wie im Bundesschnitt. Zu viel, zu wenig, genau richtig? Scharrel: Für meine Begriffe zu viel. Ich würde immer dafür plädieren, in der Vorsorge in Richtung natürlicher Geburt zu beraten. Jede Schwangere hat zu Beginn der Schwangerschaft Angst vor der Geburt, das ist ganz natürlich und legt sich meist zum Entbindungstermin. Aber viele Frauen bestehen trotzdem auf der Sectio, weil die Freundin das so unproblematisch fand oder der Termin wählbar ist. Dass eine folgende Schwangerschaft mit einem erhöhten Risiko für Mutter und Kind einhergeht, ist für die Frau von untergeordnetem Interesse. Wäre es nicht die Aufgabe der Frauenärzte, beratend zu steuern? Vermeiden Ihre Kolleginnen und Kollegen Streit mit den Patientinnen? Scharrel: Teilweise mag das so sein, aber es kommt noch etwas hinzu. Wenn die behandelnde Ärztin selbst per Kaiserschnitt entbunden hat und vielfach Kaiserschnitte macht, heißt es leicht: Wenn es nach zwei Stunden keinen Geburtsfortschritt gibt, operieren wir eben. Man muss es lernen, eine Frau durch eine Geburt zu führen, man muss auch das Vertrauen zu sich selbst entwickeln. Bei meiner ersten Beckenendlage habe ich auch gezittert, irgendwann hat man es in den Fingern. Die Verantwortung liegt – das wird in der Debatte und gerade von Hebammen oft vergessen – beim behandelnden Arzt. Für mich ist die normale Geburt etwas ganz Tolles, und ich bemühe mich, die Frauen schon in der Vorsorge dahin zu begleiten. Neue Medien wie die vom Berufsverband erstellte Mommy-App können dabei helfen. Zurück zur Struktur im Land. Was wäre Ihr Vorschlag: weniger und besser ausgestattete Zentren? Scharrel: Es muss eine gute Versorgung für Risikoschwangere geben, aber die muss nicht in jedem Ort vorgehalten werden. Wenn eine Frau absehbar ein 800-Gramm-Kind bekommt, darf ich T I T E L T H E M A // 1 1 AUS GA B E 1 2 | DE Z E M B E R 2 0 1 5 „Man muss es lernen, eine Frau durch eine Geburt zu führen, man muss auch das Vertrauen zu sich selbst entwickeln.“ sie nicht in eine Klinik schicken, die dafür nicht ausgestattet ist. Hinzu kommt: In der Glückseligkeit nach der Geburt werden kleine Schäden manchmal nicht sofort entdeckt. Doch es gibt die feinen Indikatoren, die bei guter Diagnostik Spätfolgen von Schulversagen bis zu einem erhöhten Infektionsrisiko verhindern können. Gerade heute, wo Eltern oft nur das eine Kind haben – warum geben sie ihm nicht die besten Chancen? Foto: Privat Wenn der Geburtshelfer noch für die Abiturnote zuständig sein soll, hängen Sie ein ganz schön scharfes Damoklesschwert über Ihre Kolleginnen und Kollegen. Scharrel: Es geht nicht darum, Kollegen für etwas haftbar zu machen, sondern das Bewusstsein für die Risiken zu schärfen. Die Schwangere hat es selbst in der Hand, ihrem Kind die besten Startchancen zu geben, indem sie Sport treibt und richtig isst. Und die Ärzte dürfen in der Beratung nie vergessen, dass sie nicht nur das Wohl der Mutter, sondern auch das des Kindes im Blick haben müssen. Nochmals die Frage: Hat SchleswigHolstein heute zu viele Geburtskliniken? Scharrel: Wir haben zu kleine Geburtskliniken. Die Schließung in Föhr ging doch unerwartet schnell, aber man muss sich nur den Aufwand vorstellen: Es muss das Team vorgehalten werden, es muss jeden Tag geputzt und sterilisiert werden, auch wenn es nur an jedem vierten Tag eine Geburt gibt. Schauen wir mal auf das andere Ende des Spektrums. Für Schleswig-Holsteins 20.000 Geburten im Jahr gibt es fünf Perinatalzentren der Stufe 1, davon drei Maximalversorger. Das ist nach internationalen Richtlinien eine deutliche Überkapazität. Sollten Häuser he runtergestuft werden? Scharrel: Das ist das alte Problem mit dem UKSH. Jedes Bundesland hat eine große Uni, wir haben aus historischen Gründen zwei. Sicher haben beide ihre Berechtigung, aber es ist eine gewisse Schieflage. Tut die Politik, tut das Land mit seiner Planungshoheit für die Gesundheitsfürsorge und die Krankenhausplanung zu wenig, um die Prozesse zu steuern? Scharrel: Man muss berücksichtigen, dass durch die Flüchtlinge andere Fragen im Vordergrund stehen. Aber insgesamt bin ich froh, dass das Thema überhaupt auf der politischen Ebene angekommen ist. Noch vor Kurzem sagte mir ein Abgeordneter – die Partei tut nichts zur Sache – sinngemäß: Frau Scharrel, Sie immer mit der Säuglingssterblichkeit, das kann ich keinem Wähler verkaufen. Heute bekennt sich Ministerin Alheit klar zu Qualität und hohen Standards. Das finde ich einen wichtigen Schritt. ZUR PERSON 1.832 Geburten gab es im vergangenen Jahr im Städtischen Krankenhaus Kiel, das damit nach eigenen Angaben größte Geburtsklinik im Land war. 40 % der Gebärenden im Städtischen Krankenhaus waren zwischen 30 und 35 Jahre alt, 21 Prozent waren älter. 0,5 Prozent waren minderjährig. Doris Scharrel ist Fachärztin für Geburtshilfe und Frauenheilkunde mit eigener Praxis in Kronshagen bei Kiel. Ehrenamtlich ist sie als Landesvorsitzende des Berufsverbandes der Frauenärzte SchleswigHolsteins engagiert, gehört der Abgeordnetenversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein an und ist fachärztliche Vorstandsvorsitzende des Praxisnetzes Kiel. Zudem sitzt Doris Scharrel im Aufsichtsrat der Ärztegenossenschaft Nord e. G. und ist Moderatorin des „Hexentreffens“, des Qualitätszirkels der Gynäkologinnen. 1 2 // G E S U N D H E I T S P O L I T I K KAMMERVERSAMMLUNG Reizthema GOÄ-Reform Die Delegierten sehen ihre Freiberuflichkeit in Gefahr und berufen eine außerordentliche Kammerversammlung ein. ebenfalls die Freiberuflichkeit in Gefahr: „Der Staat macht den letzten Deckel zu, den wir als freier Beruf noch haben.“ Eine mögliche Einschränkung des Gebührenrahmens brachte Dr. Hans-Joachim Commentz als Kritikpunkt an: „Es kann nicht sein, dass die privaten Kassen uns alle Patienten schicken und dann aufgrund der Menge, die sich daraus ergibt, uns die Begrenzung auferlegt wird. Wenn das Gesetz so zu interpretieren ist, dann müssen wir es ablehnen.“ Dr. Gerdt Hübner aus Eutin hielt die Diskussion in diesem Rahmen für „befremdlich“. Ein so emotionales Thema könne nicht „im Nebel“ diskutiert werden: „Wir führen hier paranoide Debatten. Selbstverständlich brauchen wir erstmal Informationen bevor man über irgendwelche Ärztetage abstimmt.“ So einigten sich die Delegierten schließlich auch darauf, eine außerordentliche Kammerversammlung nur zum Thema GOÄ-Reform am 16. Dezember festzulegen und die beiden Verhandlungsführer Dr. Theodor Windhorst, Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, sowie den ehemaligen BÄK-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rochell in Bad Segeberg zu empfangen. Die Delegierten behielten sich vor, nach der Informationssitzung über ein Votum für einen außerordentlichen Ärztetag zu entscheiden. Für Diskussionsstoff sorgte anschließend noch einmal TOP 10, der mit „Not„In der Gesundheitsgesetzgebung reihte sich eine wahre Perlenkette von dienstumlage“ beschrieben war. HinterGesetzen und Gesetzgebungsverfahren aneinander“, ließ Dr. Franz Bartgrund ist ein Anliegen der Kassenärztmann, Präsident der schleswig-holsteinischen Ärztekammer, in seinem lichen Vereinigung Schleswig-Holstein Bericht zur Lage verlauten. Und so vermittelte er kurz und bündig den aktuellen Sachstand zum Krankenhausstrukturgesetz, dem Anti-Kor(KVSH), zukünftig auch die privatärztruptionsgesetz, der aktuellen Entscheidung zum Verbot der geschäftsmä- lich niedergelassenen Ärzte am Notßigen Sterbehilfe und dem auf der Zielgeraden befindlichen E-Healthdienst und damit auch an der Notdienst Gesetz. Bezüglich des Gesetzentwurfes zur Bekämpfung von Korruptiumlage zu beteiligen. Die Rede ist dabei on im Gesundheitswesen kündigte Bartmann an, dass kaum etwas anderes bestraft werde, was nicht auch jetzt bereits berufsrechtlich verboten von 5,7 Millionen Euro, die jährlich anwäre. Auf Nachfrage versicherte der Präsident, dass die Ärztekammer fallen und vor allem auf Vorhaltekosten alles tun werde, um ihre Mitglieder vor ungerechtfertigten Anschuldizurückzuführen sind. Für alle niedergungen zu schützen und selbstverständlich auch ihre Beratungsfunktion gelassenen Ärzte besteht mit dem Heilwahrnehmen werde, um „Fallen“ auszuweichen. berufekammergesetz sowie der Berufsordnung in Schleswig-Holstein die gleiche rechtliche Verpflichtung, sich am Foto: am E igentlich sollte es nur ein Abriss des derzeitigen Sachstandes zur GOÄ sein, den Kammerpräsident Dr. Franz Bartmann bei der jüngsten Kammerversammlung Ende November in seinem Bericht präsentieren wollte. Doch am Vormittag der Versammlung erreichte die Ärztekammer „eine Mail mit dem offiziellen Emblem des Spifa und der Unterschrift dessen stellvertretenden Vorsitzenden“, Dr. Axel Schroeder. In dem offenen Brief wird an die Delegierten appelliert, einen außerordentlichen Ärztetag zur offenen Debatte einer neuen GOÄ zu fordern. Trotz einer Informationsveranstaltung der Bundesärztekammer (BÄK) am Vortag in Berlin mangele es weiterhin an Transparenz was die GOÄ-Novellierung betreffe: „Wir benötigen keine Debatte hinter geschlossenen Türen in einer so grundsätzlichen Angelegenheit eines freien Berufes.“ Bartmann mahnte daraufhin zur Besonnenheit und plädierte dafür, zunächst mehr Informationen einzuholen und das Angebot der BÄK, die Verhandlungsführer zu einer Klausursitzung für alle Interessierten einzuladen, anzunehmen. „Ich gebe vorsorglich zu bedenken, welches Spektakel und Schauspiel wir in der Öffentlichkeit mit der Veranstaltung eines außerordentlichen Ärztetages bieten würden, bei dem es nach Wahrnehmung und Berichterstattung ausschließlich um ärztliches Honorar und Pfründe ginge. Dann wäre auch die zweite ärztliche Bundesorganisation dort, wo die KBV jetzt schon steht. Im Abseits – zermahlen zwischen den Mühlsteinen der eigenen Organisationen und im weiteren kein verlässlicher und relevanter Ansprechpartner für die politischen Entscheidungsträger in Berlin“, so der Kammerpräsident. Jeder müsse sich darüber im Klaren sein, dass das jetzige Verhandlungsergebnis die einzige Alternative zur Bürgerversicherung darstelle. „Ein Festhalten an der bisherigen GOÄ und/oder eine komplette Neuverhandlung sind politisch nach der jahrelangen Vorgeschichte mit verbindlicher Einbindung des BMG reine politische Traumtänzerei.“ Trotz der mahnenden Worte wurde unter den Delegierten mehrfach der Wunsch nach einem außerordentlichen Ärztetag geäußert. Das Thema sei es wert. Vorstandmitglied Dr. Christian Sellschopp schloss sich dieser Meinung an: „Wir müssen klären, wie es mit der Freiberuflichkeit der Ärzteschaft weitergehen soll. Was ist die Arbeit eines Arztes wert?“ Bartmann räumte ein, dass die bisherigen Informationen noch spärlich seien, doch versuchte er auch zu beschwichtigen: „Die Auswirkungen sind nach meinem Gefühl längst nicht so gravierend wie befürchtet.“ Raimund Leineweber, niedergelassener Facharzt für Allgemeinmedizin in Büchen, sieht DE Z E M B E R 2 0 1 5 | AUS GA B E 1 2 G E S U N D H E I T S P O L I T I K // 1 3 AUS GA B E 1 2 | DE Z E M B E R 2 0 1 5 Notdienst zu beteiligen. Dies gilt also für alle ca. 4.600 niedergelassenen Ärzte im nördlichsten Bundesland, wovon etwa 400 rein privatärztlich tätig sind. Aktuell verteilen sich die Kosten nur über die Vertragsärzte und werden von der KVSH durch HVM-Vorabzug eingezogen. Die rein privatärztlich tätigen Ärzte sind allerdings nur der Kammer bekannt. Dr. Carsten Leffmann, ärztlicher Geschäftsführer der Kammer, stellte den Abgeordneten mehrere Varianten der möglichen Beteiligung dieser Kollegen vor, wovon allerdings nur eine in der Diskussion überwiegend als gerecht gewertet wurde: Diese Möglichkeit sieht eine anteilige Verteilung gemäß dem Gesamteinkommen aus ärztlicher Tätigkeit im niedergelassenen Bereich vor. Vertragsärzte kommen rechnerisch auf einen Anteil von 94 Prozent des Anteils der Versorgungsvergütung, die Privatärzte auf sechs Prozent. Somit ergibt sich für die rein privatärztlich tätigen Niedergelassenen ein niedrigerer Betrag. Für diese Variante sprachen sich mit der anschließenden Tendenzabstimmung auch die meisten Kammermitglieder, wie Hans-Henning Harden, aus: „Wenn ich so eine Notdienstumlage finanzieren wollte, würde ich das einkommensabhängig machen, parallel zum Kammerbeitrag. Das finde ich am gerechtesten. Das könnte man auch mit dem geringsten Verwaltungsaufwand machen.“ Delegierten-Vertreter und stellvertretender Vorsitzender der Abgeordnetenversammlung der KVSH, Dr. Uwe Bannert, stimmte dem zwar zu, gab aber auch zu Volle Aufmerksamkeit war bei der Kammerversammlung gefragt – insgesamt 14 Tagesordnungspunkte wurden bearbeitet. bedenken: „Es ist den Körperschaften nicht erlaubt, sich gegenseitig die Zahlen mitzuteilen. Es würde also bedeuten, dass das Verfahren, das die KV jetzt macht, nur in Trägerschaft der Kammer zu realisieren wäre, d. h. das Konzept Notdienst wäre dann Kammeraufgabe. Darin liegt noch eine Veränderung, über die man sich auch Gedanken machen muss.“ Auch die juristische Seite gestaltet sich schwierig, bislang gibt es keinen Gebührentatbestand laut Gebührenordnung. Kammer-Justiziar Carsten Heppner kündigte die Überprüfung dieser Variante in Absprache mit der Aufsichtsbehörde und der KVSH an, „denn die Pflicht ist unabhängig davon, wie Fotos: am „E S KRACHT GE WALTIG AN DER SCHNI T T ST E L L E “ Dr. Waltraud Anemüller, Oberärztin an der Hautklinik des UKSH in Lübeck, brachte ein Anliegen aus der Kammerversammlung vor. Thema: die Schnittstelle zwischen Niedergelassenen und Kliniken. Als Schwachstellen sieht Anemüller die Erreichbarkeit von Ansprechpartnern sowohl in der Klinik als auch der Praxis. Sie würde sich eine Nummer bei der Einweisung wünschen, wo die niedergelassenen Kollegen erreichbar sind. Wünschenswert wäre außerdem die Kontaktaufnahme mit der Klinik vor Einweisung, um bei voller Belegung unnötige Wege für die Patienten zu vermeiden. Problematisch sei auch, Dr. Waltraud Anemüller dass viele Ärzte in Urlaubszeiten auf dem Anrufbeantworter auf Notfallambulanzen oder Kliniken statt auf einen Vertretungsarzt verwiesen und dass viele Patienten, die keinen Termin beim niedergelassenen Dermatologen erhalten, in die Uniklinik kämen. Hier müsse man versuchen, die Patienten in gewisser Weise umzuerziehen. Gehring kündigte an, dass im Vorstand bereits Überlegungen angestellt wurden, einen Unterausschuss im Berufsordnungsausschuss zu gründen, der sich mit dieser Problematik befassen könnte: „Die Umsetzung muss aber regional erfolgen.“ Man könne nur versuchen sinnvolle Vorschläge zu erarbeiten. Dr. Anke Haackert schlug vor, die Geheimnummern der Mediziner im Ärztekammer-Informationssystem (AKIS) einzustellen, da es sich um eine gesicherte Verbindung handelt und dort nur Mitglieder der Kammer Zugriff haben. Bartmann begrüßte den Vorschlag und kündigte eine juristische Prüfung dieser Lösung an. (am) viele Patienten ich habe“. Bis zur Kammerversammlung im März 2016 soll versucht werden, eine beschlussreife Fassung vorzulegen. Einen Beschluss fassen konnten die Abgeordneten aber bezüglich des Sponsorings des Ärzteblattes. Vor dem Hintergrund eines neuen Anzeigendienstleisters stand zur Diskussion, welche Anbieter im Standesblatt Anzeigen schalten dürfen, um zu dessen Finanzierung beizutragen. Die Mehrheit der Abgeordneten plädierte dafür, sich der ganzen Bandbreite des Anzeigengeschäftes zu öffnen, sofern gewährleistet ist, dass die Grenzen einer prozentualen Seitenanzahl gewahrt bleiben und Anzeigen klar als solche gekennzeichnet sind. Oder wie Bartmann es zusammenfasste: „Ein Mitteilungsblatt, das Werbung toleriert.“ Des Weiteren wurde der Haushalt für 2016 in Höhe von rund 11,73 Millionen Euro verabschiedet und die Beitragssatzung 2016 mit dem konstanten Kammerbeitrag von 0,6 Prozent beschlossen. Dr. Svante Gehring, Vorsitzender des Berufsordnungsausschusses erklärte im Tätigkeitsbericht, dass sich der Ausschuss zunehmend um die Freiberuflichkeit sorge und diesem Thema im kommenden Jahr einen Schwerpunkt einräumen werde. Harald Spiegel, Um einen Eindruck Geschäftsführer der Versorgungseinvon der Arbeit der richtung, stellte außerdem Änderungen Abteilung Mediziniin der Satzung der VE vor, welche in eische Fachberufe und ner der folgenden Ausgaben des SchlesEdmund-Christiani-Seminar zu erhal- wig-Holsteinischen Ärzteblattes thematen, wurde auf der tisiert werden. KammerversammNach Redaktionsschluss wurde belung ein neu produzierter Imagefilm ge- kannt, dass sich die Delegierten der Ärzzeigt. Dieser ist auch tekammern Berlin, Baden-Württemauf der Facebook-Sei- berg und Brandenburg für einen außerte des Bildungszenordentlichen Ärztetag ausgesprochen trums abzurufen: haben. Dieser wird laut Satzung der BÄK www.facebook.com/ einberufen, wenn mindestens drei Ärzaeksh.bildungszentrum/videos tekammern es beantragen. Anne Mey Film ECS 1 4 // G E S U N D H E I T S P O L I T I K DE Z E M B E R 2 0 1 5 | AUS GA B E 1 2 DIGITALISIERUNG mit der Digitalisierung einhergehenden Wandel hat aber nicht nur Nachteile. „Man kann sehen, was in den anderen Branchen schiefgeht“, sagte Müschenich. Was aber durch Ignorieren eines so umwälzenden Wandels wie der Digitalisierung passieren kann, machte Müschenich durch Aufzählung von inzwischen vom Markt verschwundenen, einst als Marktführer geltenden Firmen mit großen Namen deutlich: Brockhaus, Quelle, Kodak. Ersetzt durch Google, Amazon, Apple. Die Erstgenannten seien „kaputt gegangen, weil die Manager dieser Firmen die Entwicklung unterschätzt haben“. Unterschätzt haben sie auch, so Müschenich, dass die Digitalisierung „mehr ist als Technik, sie ist Kultur“. Was sollten Akteure im Gesundheitswesen berücksichtigen, wenn sie sich auf den Wandel einstellen wollen? Die durch Digitalisierung erfolgreichen Firmen stellen oft nur die Technik und sind ohne Kernkompetenz. Neben dem technischen Know-how stellen sie aber konsequent den Kunden in den Mittelpunkt und sind schneller als der herkömmliche Markt. Stichwort Schnelligkeit: Bislang glänzt das deutsche Gesundheitswesen nicht gerade durch Geschwindigkeit in der Digitalisierung. Während Pioniere wie das von ihm genannte Lübecker Unternehmen Patientus mit ihren Lösungen für Online-Sprechstunden in Deutschland noch um ihre Marktposition ringen, drängen die Versicherten in den USA die Krankenversicherungen gezielt in diese Richtung. Laut einer von Müschenich genannten Umfrage erwarten 80 Prozent der US-Amerikaner von ihrer Krankenversicherung, dass sie Online-Sprechstunden bezahlt, und wollen sich gezielt nur noch für solche Versicherungen entscheiden, die diese Leistung im Programm haben. Der Markt für Online-Sprechstunden wird in den USA mittlerweile auf 13 Milliarden US-Dollar geschätzt. Müschenich zählte noch weitere Unternehmen auf, die mit ihren Ideen im Gesundheitswesen für Furore sorgen könnten – wenn sie sich denn aus dem Regelungsdickicht des Sozialgesetzbuches befreien können. „Die Gründer in der digitalen Welt haben eines gemeinsam: Sie sind im positiven Sinne respektlos. Die kennen kein Sozialgesetzbuch“, sagte Müschenich. Und als Wettbewerber sehen sie nicht der US-Amerikaner wählen nur noch den Kollegen vor Ort, sondern sie denKrankenversicherunken global. gen, die auch OnlineMüschenich erwartet, dass die mit Sprechstunden bezahder Digitalisierung groß gewordenen len. In Deutschland Firmen in absehbarer Zeit massiv in das stecken die OnlineSprechstunden noch als lukrativ geltende Gesundheitswesen in den Kinderschuhen investieren, auch in Deutschland. Mü– werden nach Überzeugung von Dr. Mar- schenich sieht „riesiges Spielgeld“, dass die Konzerne für die Erprobung neukus Müschenich aber kommen. er Lösungen im Gesundheitswesen bereitstellen werden. Sich angesichts der „Mikado geht nicht mehr“ Schleswig-Holsteins Gesundheits-Staatssekretärin Anette Langner: E-Health als Beitrag zur flächendeckenden Versorgung. E s hat Parlamentarische Abende der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein gegeben, da musste Dr. rer. nat. Ralph Ennenbach mit seinem Schlusswort Emotionen herausnehmen. Vor einem Jahr gelang dies dem KV-Vorstand nach einer intensiven Debatte zwischen Ärzten und Prof. Ferdinand Gerlach hervorragend, einige Jahre zuvor war ein Missverständnis mit der damaligen Landesgesundheitsministerin Gitta Trauernicht auch durch die versöhnlich gemeinten Schlussworte Ennenbachs nicht mehr aufzulösen – es brodelte noch am Buffet. In diesem Jahr waren die diplomatischen Künste Ennenbachs nicht erforderlich. Der diesjährige Gastvortrag durch Dr. Markus Müschenich über die Digitalisierung in der Medizin führte bei vielen zu Nachdenklichkeit, manche teilten Müschenichs Einschätzung nicht in jeder Konsequenz, die Botschaft des Gastredners an die Ärzte aber blieb weitgehend unstrittig. Dabei hatte Müschenich zuvor weder das Gesundheitswesen allgemein noch speziell die Ärzte von Kritik verschont. Der Vorsitzende des Bundesverbandes Internetmedizin hatte in deutlichen Worten geschildert, wie verschlafen viele Akteure und Verbände im deutschen Gesundheitswesen auf die Digitalisierung reagiert haben und wie weit man hinter vielen anderen Branchen und Ländern zurückhängt. Vergleichsweise ausgeschlafen sind nach seiner Wahrnehmung bei diesem Thema noch die Krankenkassen, gefolgt von den Fachärzten. Hausärzte haben nach seiner Einschätzung später reagiert. Und die Krankenhäuser? „Schlafen noch“, lautete Müschenichs Urteil. Die späte Reaktion auf den 80 % Foto: di Parlamentarischer Abend der KVSH: Das Gesundheitswesen muss sich auf die digitale Welt einstellen. G E S U N D H E I T S P O L I T I K // 1 5 AUS GA B E 1 2 | DE Z E M B E R 2 0 1 5 Marktmacht und des für deren Ausweitung zur Verfügung stehenden Kapitals dafür zu entscheiden, den Wandel zu ignorieren, wäre aus seiner Sicht schlicht fahrlässig. „Mikado funktioniert nicht mehr“, sagte Müschenich. Zugleich stellte er klar, dass nicht jede digitale Lösung im Gesundheitswesen Sinn macht und nicht alles zu einem Erfolgsmodell werden kann. Bestes Beispiel: Die unüberschaubare Zahl an App-Lösungen für die Gesundheit. „Da ist viel Müll dabei“, räumte Müschenich ein. Das bedeutet aber nicht, dass man die Apps allgemein für das Gesundheitswesen ignorieren dürfte. Bester Beleg: die große Zahl an Nutzern und die zahlreichen Daten, die die Unternehmen schon gesammelt haben. Für Ärzte gilt nach seiner Ansicht: „Das heraussuchen, was hilft, die medizinische Versorgung zu verbessern.“ In der Diskussion wurde deutlich, dass manchen Ärzten dabei die OriUS-Dollar – auf dieentierung fehlt. Ob die KV dabei helses Volumen bezifferfen kann, bezweifelte die Vorstandste Müschenich den vorsitzende Dr. Monika Schliffke: „Wir Markt für Onlineals Körperschaft können nicht sagen, Sprechstunden in den was gut oder schlecht ist. Das läuft besUSA. ser über die direkte Kommunikation zwischen den Ärzten.“ Bei aller Aufgeschlossenheit zum Thema sieht Schliffke auch klare Grenzen, was die Möglichkeiten der Digitalisierung im GesundEuro plus Mehrwertheitswesen angeht. Skeptisch ist sie etwa steuer kostet das vom beim Thema Online-Therapie. Auch an- Bundesverband Internetmedizin angebotedere Ärzte machten ihre Skepsis deutne Siegel „Qualitätslich. „Daten allein reichen nicht, ein Arzt produkt Internetmemuss sie bewerten“, gab der Netzvorsitdizin“. zende aus Neumünster, Dr. Johannes Gastredner Dr. Markus Müschenich: Nichts wird bleiben, wie es ist – das sollten auch Ärzte akKandzora, zu bedenken. zeptieren und sich in ihrem Alltag auf die digitale Welt einstellen. Kinderonkologe Müschenich machte klar, dass auch er die ärztliche Leisten berücksichtigen, riet Langner. Auch tung nicht für ersetzbar hält. „Es bleibt noch genug Platz für uns.“ Aber er warn- sie warnte davor, allen Lösungen zu ver„Eine neue Art der Medizin – die Internetmedizin – verändert trauen, und sprach sich für eine gesunde te vor dem Irrglauben, dass es heute die Welt von allen, die im Gesundheitswesen unterwegs sind. nicht vorstellbare Lösungen in absehba- Skepsis aus: „Nicht alles bringt uns weirer Zeit nicht geben wird. Der Vorsitzen- ter. Das Handy, das Heilung durch digita- Vom Patienten bis zum Arzt und Therapeuten, von der Krankenkasse bis zum Medizintechnikunternehmen, vom Apotheles Handauflegen verspricht, kann nicht de des Apothekerverbandes SchleswigHolstein, Dr. Peter Froese, stimmte Mü- unser Ziel sein. Es geht nicht darum, den ker bis zum Pharmakonzern. Die Geschwindigkeit dieser Entschenichs Einschätzung zu. Er erinnerte Arzt durch einen Automaten zu ersetzen“, wicklung birgt Chancen und Risiken“, heißt es auf der Homesagte Langner; der Besuch einer Arztpra- page des in den Räumen der Ärztegenossenschaft Nord in Bad an die vielen Diskussionen, die die Akteure der Branche über den sogenannten xis bleibt für sie das erste Mittel. Mit sinn- Segeberg gegründeten Bundesverbandes Internetmedizin, dem Unternehmen, Dienstleister und Einzelpersonen angehören. vollen digitalen Ergänzungen zum Arztersten und zweiten Gesundheitsmarkt Chancen sieht der Verband für „großartige Innovationen, die besuch sieht sie das Gesundheitswesen führen, wobei sie jedoch den für ihn unseren Patienten nützen“. Risiken sieht er in Form von „nutzdritten Markt, das digitale Gesundheits- auf dem richtigen Weg. Die anwesenden Parlamentarier aus losen Gesundheitstipps bis zu lebensgefährlichen Therapieanwesen, vernachlässigen. „Ob wir es woldem Bundes- und dem Landtag, darun- geboten“. len oder nicht, die Digitalisierung wird Der Bundesverband versteht sich als Plattform von Leister die meisten gesundheitspolitischen uns einfach überrollen, wenn wir uns tungserbringern, Kostenträgern und Anbietern von internetExperten der Parteien, hörten Müschenicht bewegen“, sagte Froese. medizinischen Leistungen, der sich dafür einsetzt, „die Internichs Vortrag und der anschließenden Anette Langner, Staatssekretärin im netmedizin mit allen Beteiligten und insbesondere mit dem Diskussion mit den Ärzten aufmerkLandesgesundheitsministerium, stellte kostbaren Know-how und der Unabhängigkeit der approbiersam zu. Wolfgang Dudda aus der Piin ihrem Beitrag die Chancen der Digiten Ärzte“ voranzubringen. Ziele sind u. a. Leitlinien, Stanratenfraktion warnte vor dem Irrglautalisierung im Gesundheitswesen in den dards und Grenzen für das Angebot der Internetmedizin zu ben, dass die Akteure eine Wahl hätten Vordergrund. Sie verwies insbesondeentwickeln, Qualitätszertifizierungen für Anbieter medizinioder dass sie in die Entscheidungen der re auf die Möglichkeiten der Telemedischer Informationen und Leistungen im Internet zu schaffen, zin etwa für die flächendeckende Versor- global agierenden Konzerne einbezodie Vernetzung der Anbieter und der Ärzte, die Einbindung gen würden: „Die fragen nicht, was wir gung. Ärzte, die der Entwicklung ablehund Verhandlungen mit den Kostenträgern. (Red) wollen.“ nend gegenüber stehen, sollten das geDirk Schnack änderte Nutzungsverhalten ihrer Patien- 13 Mrd. 4.000 Foto: di BUNDESVERBAND INTERNETMEDIZI N 1 6 // G E S U N D H E I T S P O L I T I K D ie Praxen ohne Grenzen (PoG) haben bei einem Treffen in Rendsburg Unterstützung für Menschen gefordert, die nicht krankenversichert sind. Insbesondere Kinder und Jugendliche gehören nach Ansicht der PoG-Ärzte in eine Krankenversicherung – unabhängig vom Status der Eltern. Nach Schätzungen gibt es derzeit in Deutschland insgesamt rund 800.000 Menschen ohne Krankenversicherung. Entsprechend groß ist der Bedarf für unentgeltliche medizinische Leistungen. Aus dieser Idee heraus gründete der Bad Segeberger Allgemeinmediziner und Pädiater Dr. Uwe Denker vor fünf Jahren die bundesweit erste Praxis ohne Grenzen. Inzwischen ist nicht nur diese Praxis fest etabliert und wird von vielen hilfsbedürftigen Menschen aufgesucht. Auch in Pinneberg, Stockelsdorf, Neustadt, Rendsburg, Preetz, Husum und Flensburg gibt es inzwischen Praxen ohne Grenzen, in Dr. Uwe Denker denen viele Ärzte aus Schleswig-Holstein ehrenamtlich arbeiten. In Hamburg hat sich ebenfalls eine Praxis ohne Grenzen etabliert. Vergleichbare Einrichtungen existieren laut Denker außerdem in Solingen und Mainz, demnächst auch in Remscheid und Karlsruhe. Denker warnte in Rendsburg vor der Einstellung, dass mit der wachsenden Zahl an Standorten die Probleme für die Betroffenen behoben seien. Im Gegenteil: Je mehr Standorte mit Praxen ohne Grenzen, desto größer ist der Bedarf – und damit müsste eigentlich auch der politische Druck steigen, Lösungen zu finden. Denker wünscht sich, dass die staatlichen Regelungen die Hilfsbedürftigen so gut auffangen, dass die Praxen Menschen ohne Krankenversicherung ohne Grenzen schließen könnten: „Wir brauchen mehr Unterstützung. fordern eine politische Lösung ein. Unser Ziel ist es, dass wir überflüssig werden. Wir dürfen nicht selbstverständlich werden“, sagte Denker auf dem Treffen in Rendsburg. Menschen, die in den Praxen ohne Grenzen Hilfe suchen, stammen Denker zufolge meist aus der Mittelschicht und sind aus unterschiedlichen Gründen in wirtschaftliche Not geraten. Folge ist meist, dass sie ihre Beiträge zur Krankenversicherung nicht mehr zahlen können. Deshalb suchen die Patienten keine Arztpraxen mehr auf und verschlimmern damit ihre Erkrankungen. In den „Medizin in einem PoG wird ihnen unbürokratisch geholreichen Land“ lautet der Untertitel zum fen. Allerdings stehen die Praxen vor Buch „Praxis ohne dem Problem, dass auch extrem teure BeGrenzen“, das in der handlungen anfallen. Die Standorte sind Edition Wartenau finanziell sehr unterschiedlich aufgevon Dr. Uwe Denker herausgegeben wurstellt, verzeichnen unterschiedlich hohe de. Denker beschreibt Spendenaufkommen und verfügen nicht darin die Entstehung alle über eine gute Klinikanbindung, der PoG und listet die wichtigsten Forderun- über die solche Untersuchungen abgedeckt werden können. Die Flensburger gen auf. ISBN 978-3-941308-12-1 PoG hat dafür die Regelung getroffen, dass für einen Patienten maximal die PRAXEN OHNE GRENZEN Politische Lösung gefordert Buch Hälfte der gerade zur Verfügung stehenden Spendensumme ausgegeben werden darf. Die Vertreter zeigten sich einig darin, dass im Extremfall eine Praxis ohne Grenzen auch bis zur Zahlungsunfähigkeit gehen sollte, um einem erkrankten Menschen zu helfen. Die Ärzte in den PoG arbeiten unter unterschiedlichen Bedingungen, Träger und Ausstattung unterscheiden sich. Die Hamburger Praxis ohne Grenzen verfügt über eine komplette Etage, die ihr kostenfrei zur Verfügung gestellt wird. Dort gibt es mehrere fachärztliche Behandlungen und eine Sozialberatung. Insgesamt 40 Ärzte sind dort engagiert. Während in der Metropole vorwiegend behandlungsbedürftige Ausländer in die Praxis ohne Grenzen kommen, sind es in Schleswig-Holstein eher deutsche Mittelständler. Auch der Andrang ist unterschiedlich. An einigen Standorten ist nur alle 14 Tage eine Sprechstunde erforderlich, die von ein bis drei Patienten angenommen wird. In Bad Segeberg spürt man dagegen den steigenden Bekanntheitsgrad an einem höheren Patientenaufkommen. Auch viele Menschen aus anderen Bundesländern und Ausländer kommen dorthin. „Wir sind angekommen, dafür braucht man vier bis fünf Jahre“, sagt Denker. Das gilt auch für die Zusammenarbeit mit Fachärzten, Kliniken und anderen Gesundheitsberufen. Ärzte der meisten Standorte berichteten in Rendsburg von großer Unterstützungsbereitschaft. Lücken gibt es trotzdem, so würde etwa die Stockelsdorfer PoG bei Bedarf gerne an einen Zahnarzt weitervermitteln, der unentgeltlich helfen könnte. Neben der Finanzierung ihrer Arbeit müssen sich die Praxen ohne Grenzen auch mit Problemen beschäftigen, denen sich jede Arztpraxis stellen muss. Hygienebestimmungen, Gerätebetreiberverordnung, Haftpflichtversicherungen – hier wünschen sie die Ehrenamtler Unterstützung und Entgegenkommen. Schwer lösbar ist für sie die Frage der Medikamentenabgabe. Zwar gibt es jede Menge Spenden, aber die strengen deutschen Verordnungen erschweren ihnen die Abgabe an die Patienten aus den PoG heraus. Auch die hohe Mehrwertsteuer auf Medikamente in Deutschland (19 Prozent) sollte nach Ansicht der PoG-Ärzte auf sieben Prozent gesenkt werden. Solche Forderungen wollen die Ärzte aus den PoG künftig stärker in die Öffentlichkeit tragen. „Wir müssen deutlicher werden“, sagt Prof. Peter Ostendorf, Gründer der Hamburger Praxis ohne Grenzen. Er verweist auf den hohen Beitrag, den die PoG für die Gesellschaft leisten und leitet daraus auch den Anspruch ab, dass dies von öffentlichen Stellen honoriert werden sollte. Dirk Schnack Foto: di DE Z E M B E R 2 0 1 5 | AUS GA B E 1 2 G E S U N D H E I T S P O L I T I K // 1 7 AUS GA B E 1 2 | DE Z E M B E R 2 0 1 5 re Angebot besteht für Schmerzpatienten vor allem in den Schwerpunktkrankenhäusern. Die Rolle der Krankenkassen ist vor allem geprägt von der Erwartung, dass ärztliche Körperschaften, aber auch Netze und Berufsverbände mit Vorschlägen zur Verbesserung der Versorgung auf sie zukommen dürfen. Zumindest zeigte sich Sebastian Ziemann, Referatsleiter ambulante Versorgung beim Ersatzkassenverband Schleswig-Holstein offen für entsprechende Konzepte. Er stellte aber auch klar, dass die Kassen nicht einfach zusätzliche Beitragsgelder erheKonsens unter Patienten, Ärzten und Politikern: Die Schmerzben können und dass das Sozialgesetzbuch den Krankenkassen erhebliche Beversorgung in Schleswig-Holstein sollte verbessert werden. schränkungen auferlegt. Zum Konzept der KVSH äußerte sich Ziemann nicht konkreter, dies werde „geprüft“. Die in Ärztekreisen schon seit Jahatentlösungen konnten die Teilren geführte Diskussion über die Einfür die keine Facharztbezeichnung ernehmer der Veranstaltung „Jenführung eines Facharztes für Schmerzforderlich ist. seits der Schmerzgrenze“ vermedizin wurde in Kiel nicht entfacht. Die KVSH hat ein Konzept erstellt, gangenen Monat im Kieler LanBartmann stellte klar, dass es diesen mit dem die Schmerztherapie im Bedeshaus nicht liefern. Die PiraFacharzt nach seiner Einschätzung nicht darfsplan berücksichtigt werden soll. tenfraktion als Veranstalter, aber geben wird. Er sprach sich für eine beDazu soll zunächst festgestellt werauch Gesundheitspolitiker von rufsbegleitend zu erwerbende Zusatzden, wie viele Versorgungsaufträge erCDU, Grünen und FDP ermunterten die füllt werden müssen. Einmal im Jahr soll qualifikation aus. „Das muss sich aber Schmerzpatienten, sich mit ihren Probauch finanziell lohnen“, verwies der dann ermittelt werden, wie viele Versorlemen künftig offensiver an die ÖffentKammerpräsident auf eine weitere zu ergungsaufträge ausgefüllt sind, und die lichkeit, aber auch an die Selbstverwalfüllende Anforderung, damit sich mehr fehlenden Versorgungsaufträge sollen tung und die Politik zu wenden. Ärzte der Schmerzmedizin widmen. zur Besetzung ausgeschrieben werden. Wie ernst die VersorgungsprobleBartmann war an diesem Tag in Ein auch von der Körperschaft schwer me von Schmerzpatienten unter ÄrzDoppelfunktion vor Ort: Neben der zu lösendes Problem: Es gibt wahrten genommen werden, zeigt deren star- scheinlich nicht genügend Ärzte, die Ärztekammer vertrat er auch den Patike Beteiligung. Ärztekammer-Präsientenombudsverein Schleswig-Holstein, sich darauf bewerben. Unsicher ist auch, dent Dr. Franz Bartmann begleitete die den er den Schmerzpatienten als Anob sich dies in den kommenden Jahren komplette Tagesveranstaltung, und die sprechpartner bei Problemen empfahl. verbessert oder ob überhaupt der StanSchmerzspezialisten Dr. Harald Lucius Dies ist aus seiner Sicht erfolgsverspredard gehalten werden kann. Leifeld prä(Schleswig), Dr. Jochen Leifeld (Rendschender als auf eine legitimierte Patiensentierte die Altersstruktur und stellte burg) und Dr. Wolfgang Wabbel (Kiel) tenvertretung im institutionalisierten fest: „Die Zahl der Schmerzspezialisten berichteten aus ihrem Arbeitsalltag und nimmt dramatisch ab.“ Gesundheitswesen zu hoffen. Diese von den beschränkenden Rahmenbedingunden Patienten gewünschte und von den Das könnte auch daran liegen, dass gen. Neurochirurg Leifeld verweist seit anwesenden Politikern Wolfgang Dudsich seine Kollegen „mit der Fußfessel Jahren auf die schwierigen Bedingunda (Piraten), Karsten Jasper (CDU), Dr. im Hamsterrad“ bewegen. Mit diesem gen der Schmerztherapeuten. Die von Marret Bohn (Grüne) und Anita Klahn Vergleich spielte Leifeld auf Beschränihm im Landeshaus präsentierten Da(FDP) unterstützte Forderung ist nach kungen in der Vergütung an, die für die ten unterstrichen, dass sich an den Beden Erfahrungen Bartmanns kaum umSchmerztherapeuten gravierende finandingungen wenig verbessert hat. Betrof- zielle Nachteile gegenüber Kollegen besetzbar. Unter den Politikern bestand fen sind in Schleswig-Holstein nach sei- deuten. Leifeld präsentierte Zahlen von Konsens, dass mehr für die Schmerznen Angaben rund 79.000 Menschen, patienten getan werden muss und dass 2013, wonach der Jahresumsatz niederfür die es schlicht zu wenig Schmerzspe- gelassener Schmerzmediziner 2013 in die Veranstaltung ein wichtiger Schritt zialisten gibt (siehe Spalte). Zum Menin die richtige Richtung – eine im KieDeutschland rund 203.000 Euro betrug. Ärzte nehmen an der gen- kommt ein Verteilungsproblem: ler Landeshaus nicht selbstverständliche Er lag damit über 100.000 unter dem Schmerztherapie-VerDas Versorgungsangebot westlich der A7 Durchschnitt aller Fachgruppen. Sein Einmütigkeit. einbarung in Schlesist deutlich besser als östlich. Ein weiteNeben den vielen Hinweisen auf Urteil über die Vergütung für ambulan- wig-Holstein teil, darres Problem, auf das Bianca Hartz, Leite- te Schmerztherapeuten: „Irrational und unter sind 15 ermäch- Versorgungsdefizite in der Schmerztherin des Teams Zulassung bei der KVSH, uneinheitlich bis widersinnig.“ Nur eine tigte Klinikärzte. Die rapie wurde in der Veranstaltung auch 37 Ärzte erfüllen 30 hinwies: Mit dem Querschnittsfach deutlich, dass die Patienten nicht mit jeAusbudgetierung könnte nach seiner Versorgungsaufträge. Schmerzmedizin beschäftigen sich Ärzte Ansicht den Leistungen gerecht werden der Frage auf sich allein gestellt sind und unterschiedlicher Fachrichtungen. Ein dass sich einige von ihnen aktiv gegen und zugleich die Nachwuchsfrage lösen. Anästhesist, der in der Schmerzversordie Probleme wehren. Die eingetrageDass Krankenhäuser stärker als bisgung engagiert ist und seinen Kassennen Vereine Deutsche Schmerzliga und lang in der ambulanten Versorgung in arztsitz weitergibt, wird zwar durch eiSchmerzLos stellten sich im Rahmen die Bresche springen könnten, ist unreanen Anästhesisten ersetzt – dieser muss der Veranstaltung vor und berichteten listisch. Nach Einschätzung von Patrick Ärzte in SchleswigHolstein dürfen die aber nicht zwangsläufig in der Schmerz- Reimund von der Krankenhausgesellüber ihre Aktivitäten und ihre AngeboZusatzbezeichnung versorgung tätig sein. Genauso verschaft Schleswig-Holstein (KGSH) lässt spezielle Schmerzthe- te, mit denen sie Patienten unterstützen rapie führen. hält es sich bei den übrigen Fachgrupkönnen. sich dieses Angebot in naher Zukunft pen. Betroffen sind davon alle Gebiete, Dirk Schnack nur schwer ausdehnen. Das stationä- SCHMERZVERSORGUNG „Fußfessel im Hamsterrad“ P 37 159 1 8 // G E S U N D H E I T S P O L I T I K Kurze Hilfe mit großem Effekt Ärzte helfen Transitflüchtlingen in Kiel ehrenamtlich. Tägliche Sprechstunde im Schwedenkai. Dr. Peter Reibisch bei einem Einsatz im Kieler Schwedenkai. Ein Wickelraum wurde zum Behandlungszimmer umfunktioniert. Z wei Mal zwei Quadratmeter klein ist der Wickelraum im Schwedenkai in Kiel. Das ist vollkommen ausreichend für den eigentlichen Zweck. Seit einigen Wochen aber herrscht täglich zwei Stunden lang Hochbetrieb in dem kleinen Raum, den die ehrenamtlich tätigen Ärzte, die den Transitflüchtlingen in Kiel medizinisch helfen, zu einem provisorischen Untersuchungszimmer umfunktioniert haben. Der Transit nach Skandinavien ist für viele Flüchtlinge in den vergangenen Monaten zum Ziel geworden. In den norddeutschen Fährhäfen war deshalb die Zahl an Menschen, die auf ein Ticket für die Fahrt nach Schweden, Norwegen oder Finnland warteten, stark angestiegen. Aus Rostock wurde zum Redaktionsschluss von mehreren tausend Menschen berichtet, die auf eine Weiterfahrt in den Norden warteten. Auch in Kiel kommen in unregelmäßigen Schüben viele Flüchtlinge an, die über das Wasser weiterreisen möchten. Die begrenzten Kontingente führten dazu, dass zunächst in den Terminals, später in von der Stadt zur Verfügung gestellten Notunterkünften Flüchtlinge übernachteten. Für jede Nacht erhalten die Flüchtlinge ein farbiges Armband, auf dem ihre Wartezeit abgelesen werden kann. Einige Flüchtlinge tragen bis zu sechs solcher Armbänder. Die meisten wollen lieber heute als morgen an ihr Ziel, sind von einer wochenlangen Flucht unter schwierigen Bedingungen erschöpft. Das Bündnis, das in Kiel die Flüchtlingshilfe organisiert, hatte Ärzte über das Kieler MediBüro angesprochen und um deren Hilfe gebeten. Einer von ihnen ist Dr. Peter Reibisch, der in Ellerbek als Hausarzt niedergelassen war. Seit einiger Zeit schon ist der mittlerweile 71-Jährige im MediBüro aktiv, inzwischen ist er einmal pro Woche immer zwischen 15 und 17 Uhr im Schwedenkai ehrenamtlich im Einsatz. Jeden Montag kommt Reibisch nun mit seiner über 40 Jahre alten Arzttasche zum Terminal, um zu helfen. „Ich dachte zunächst, nach vier oder fünf Einsätzen wäre Schluss“, sagt Reibisch. Doch der Hilfebedarf wurde stärker. Deshalb sind Reibisch und seine Kollegen auch im November noch im Einsatz, und sollte sich nach Redaktionsschluss nicht unvorhergesehen etwas ändern, wird dies wohl auch noch zum Jahresende der Fall sein. Dass den Transitflüchtlingen, die ja schließlich in Kürze auf Dauer in einem Land mit guter Gesundheitsversorgung leben werden, noch vor Ort geholfen werden muss, steht für Reibisch außer Frage. Seine Einstellung: „Wer krank in Deutschland ist, gehört behandelt.“ Dass dies allerdings auch noch Monate nach Beginn der Einsätze ausschließ- Foto: di FLÜCHTLINGE DE Z E M B E R 2 0 1 5 | AUS GA B E 1 2 G E S U N D H E I T S P O L I T I K // 1 9 AUS GA B E 1 2 | DE Z E M B E R 2 0 1 5 lich ehrenamtlich erfolgt, hält er nicht für richtig. So wie Reibisch kommt täglich ein ehrenamtlich tätiger Arzt zum Schwedenkai. Sie organisieren ihre Einsätze selbst und sprechen sich ab, damit eine tägliche Sprechstunde gewährleistet ist. Nach Ansicht von Reibisch müsste sich der Staat besser um die Kranken unter den Transitflüchtlingen kümmern und eine Hilfe organisieren. An diesem Montag trifft Reibisch wie jeder Arzt hier im Schwedenkai zunächst den 21-jährigen Mahmoud, der vor einem Jahr aus Syrien nach Deutschland gekommen ist. Mahmoud hilft täglich als Übersetzer. Neben seiner Muttersprache Arabisch kann er Türkisch und Deutsch. Türkisch hat er auf der Flucht gelernt. Seit er in Deutschland ist, lernt er jeden Tag die Sprache, die er mittlerweile so gut beherrscht, dass er zu einer wertvollen Stütze für die Transitflüchtlinge geworden ist. Sein Traum ist es, in Kiel Medizin zu studieren. Reibisch und Mahmoud holen zunächst aus einem Vorratsraum gespendete Medikamente und schließen dann den Wickelraum auf, auf dessen Tür in verschiedenen Sprachen „Arzt“ steht. Sofort versammeln sich eine Reihe von Patienten. Viele von ihnen sind von der langen Flucht erschöpft und erkältet. Halsschmerzen und Fieber sind weit verbreitet in diesen Tagen unter den Flüchtlingen. Es gibt aber auch andere Situationen. „Ich hatte hier eine Frau mit einem frisch entbundenen Säugling, noch mit Nabelschnur“, berichtet Reibisch. Sein Angebot, sofort einen Klinik- Übersetzer Mahmoud (links) und Arzt Dr. Peter Reibisch mit einem Patienten. Nur vier Quadratmeter stehen in dem provisorischen Untersuchungszimmer zur Verfügung. ten sind froh, meistens bei offener Tür behandeln zu können. Manchmal aber sind geschlossene Türen wichtig. Etwa bei der Familie, die mit vier Kindern nach vierwöchiger Flucht aus Aleppo angekommen ist. Die Eltern sind mit der erkrankten ältesten Tochter gekommen, die abgehorcht werden muss. Als die Tür geschlossen ist, ist die Mutter kurz vor einem Zusammenbruch. Unter Tränen berichtet sie, dass sie gar nicht nach Skandinavien wollen, sondern in Deutschland bleiben wollen. Weil die Kieler Erstauf- Foto: di „Wir machen sprechende Medizin, das war in der Praxis früher auch unser Schwerpunkt.“ platz zu organisieren, schlug die junge Mutter aus – dann hätte ihr Ticket nach Schweden seine Gültigkeit verloren. Nur ein paar hundert Meter weiter im Oslo-Kai warten noch mehr Menschen auf die Fähre nach Norwegen. „Wir wären froh, wenn wir hier auch eine ärztliche Betreuung hätten“, sagt eine Helferin. So schickt sie kranke Transitflüchtlinge in den Schwedenkai, wo Reibisch und Mahmoud zwei Stunden lang ununterbrochen Patienten empfangen. Wo Mahmoud weder auf Türkisch und Arabisch und Reibisch nicht auf Deutsch und Englisch weiterkommen, wird ad hoc Übersetzungshilfe organisiert. Bei Kurden wird eine junge Frau hinzugeholt, die von Kurdisch auf Arabisch übersetzt, damit Mahmoud dann auf Deutsch übersetzen kann. In solchen Situationen wird es voll im Wickelraum und alle Beteilig- nahmeeinrichtung überfüllt war, wurden sie zunächst in die Markthalle gebracht, die Transitflüchtlingen zur Übernachtung dient. Sie hat noch mehr kranke Kinder, die aber ohne die Aufnahme in der Erstunterkunft gar nicht in die medizinische Betreuung kommen. Reibisch untersucht zunächst das Mädchen und stellt der Familie dann eine Bescheinigung aus, dass sie aus ärztlicher Sicht dringend in die Erstaufnahme gehören. Mehr kann er nicht tun. Die Frau aus Aleppo klammert sich an seine Bescheinigung und bedankt sich ausführlich. „Das war das erste Mal, dass Flüchtlinge hierher kommen, die gar nicht weiterreisen wollen“, berichtet Reibisch anschließend. Es stimmt ihn nachdenklich, dass der Familie in der Erstunterkunft nicht geholfen werden konnte. Kurze Zeit später kommt ein weiterer Flücht- MediBüro Das MediBüro in Kiel leistet Medizinische Hilfe für Menschen ohne Papiere und war schon lange aktiv, bevor in diesem Jahr die Zahl der Flüchtlinge sprunghaft anstieg. Das MediBüro ist auf Spenden angewiesen (MediBüro Kiel e. V.; IBAN DE87 210602370000647292, BIC GENODEF1EDG) ling, der in Deutschland bleiben möchte. Immer wieder kommen auch Patienten, die sich schon Helfer und Übersetzer mitbringen, gegenseitige Hilfe ist ausgeprägt. Ein junger Mann aus Afghanistan kommt in Begleitung eines Landsmannes, der schon länger in Kiel lebt. Der Flüchtling macht nicht den Eindruck, als wenn er ohne die Unterstützung in der Lage wäre, sich Hilfe für seine Beschwerden zu holen. Blut im Stuhl, Schmerzen im Bauchraum und Rückenschmerzen plagen den Mann, der ebenfalls wochenlang unterwegs war. Reibisch kann ihn über seinen Übersetzer beruhigen und macht ihm Mut, dass es ihm in einigen Tagen schon besser gehen wird. Die Darmspiegelung, die er empfiehlt, will der Landsmann des Patienten in einer Kieler Klinik organisieren. Über die alles andere als optimalen Bedingungen in dem beengten Raum kommt von Reibisch keine Beschwerde – im Gegenteil. „Ich bin froh, dass wir diesen Raum zur Verfügung gestellt bekommen haben“, sagt Reibisch. Auch das große Engagement des Dolmetschers weiß der Arzt zu schätzen. Ohne ihn, ist der Arzt sicher, wären viele Behandlungen für die Transitflüchtlinge kaum möglich. Dass ihm keine Geräte zur Verfügung stehen, ist für den Hausarzt kein Hindernis. „Wir machen sprechende Medizin, das war in der Praxis früher auch unser Schwerpunkt.“ Eine Lösung für die kranken Transitflüchtlinge durch die öffentliche Hand, wie von Reibisch gefordert, war bis Redaktionsschluss nicht in Sicht. Stattdessen nahm die Zahl der Flüchtlinge und damit der Bedarf an ärztlicher Hilfe zu – und damit auch die Belastung für die ehrenamtlich tätigen Helfer. Dirk Schnack 2 0 // G E S U N D H E I T S P O L I T I K DE Z E M B E R 2 0 1 5 | AUS GA B E 1 2 ten, für die KVSH und Vertragsärzte mit ins Boot geholt wurden. Schliffke sprach auch den freiwilligen Einsatz vieler Ärzte an. „Wir wissen, dass weiterhin viel ehrenamtliche Hilfe geleistet wird und auf diese Hilfe scheint die Politik absolut zu bauen“, so Schliffke. Dauerhaft muss nach ihrer Ansicht aber weiter nach tragfesten Lösungen gesucht werden. Dabei sind für die KV auch Zweigpraxen und sogar Eigeneinrichtungen eine Option: „Eigeneinrichtungen sind auf einmal nicht mehr so weit weg. Wir müssen für jede Region schauen, welche Lösung möglich ist.“ Die Gesundheitspolitik auf Bundesebene erschwert der Keine Option ist für die KVSH aber das Ansinnen aus Krankenkassen und KVSH die Arbeit. Tragfähige Konzepte für die medizinische Politik, die Vergütung der mediziniVersorgung von Flüchtlingen werden noch vermisst. schen Leistungen für Flüchtlinge in ein Budget zu zwängen. Ennenbach verwies zu diesem Punkt auf eine Kehrtwende ie durch interne Querelen gein der Politik, wo es erste Tendenzen in und die in Schleswig-Holstein am 25. Jaschwächte Kassenärztliche Bundie Richtung „keine Schlechterstellung nuar starten werden, aber auch auf die desvereinigung (KBV), die Ausder eigentlichen Versicherten“ gebe. BisDiskussion über die umstrittenen Poreinandersetzungen mit der Deutlang werden die medizinischen Leistuntalpraxen und auf die verpufften 118 Milschen Krankenhausgesellschaft gen für Flüchtlinge aus Steuermitteln lionen Euro für die Praxisassistentin(DKG) und die Gesundheitsgeunbudgetiert gezahlt – zu Recht, wie Ennen, die in vielen Ländern wie SchlesEuro beträgt der setze der Bundesregierung hanenbach feststellte. Die medizinischen wig-Holstein aufgrund der KBV-RegeBilanzgewinn der ben den Kassenärztlichen VereinigunLeistungen für Flüchtlinge lassen sich lungen praktisch nicht abgerufen werKVSH in 2014. Dagen auf Landesebene in diesem Jahr die nach seiner Ansicht schon deshalb nicht den können. von resultieren rund Arbeit erschwert. Wie schwer, zeigte der Schliffke setzt trotz dieser wenig er- 930.000 Euro aus hö- mit einem Punktzahlvolumen belegen, Bericht zur Lage der KV-Vorstandsvorweil sich die Nachfrage nicht vorhersemutigenden Bestandsaufnahme auf eine heren Erträgen und 1,35 Millionen Euro sitzenden Dr. Monika Schliffke in der hen lässt. Abgeordnete verwiesen in dieWende, die sich nach ihrer Beobachaus nicht verbrauchjüngsten KV-Abgeordnetenversammsem Zusammenhang auf die nicht plantung zumindest in der KBV abzeichnet. ten Finanzmitteln. lung. bare Zahl an nachkommenden Famili„Ganz langsam sehen wir für einiges eine Schliffke beschrieb die derzeitige enangehörigen der schon hier lebenden gewisse Chance. Es bildet sich Kraft von Rolle der eigenen Körperschaft so: „Viel Flüchtlinge und auf den vergleichsweise unten, aus den Reihen der KVen, den mehr als ein gegen Windmühlen kämp- Reihen der VV-Vorsitzenden, aus den hohen Aufwand u. a. durch Sprachbarrifender Don Quichotte sind wir nicht.“ eren. Die Abgeordneten stärkten ihrem Verbänden“, sagte die KV-Vorsitzende. Euro betragen die Schliffke rechnete anschließend schoIn der Flüchtlingspolitik beobachRücklagen der KVSH Vorstand in dieser Frage den Rücken, nungslos mit der KBV ab. Sie warf ihr trotz einiger politischer Fallstricke. Entet Schliffke noch immer mehr Impro– die Grundlage, um politische Konzeptionslosigkeit, fehlen- visation als geordnete Strukturen. „Alle den erforderlichen Er- nenbach hält den Punkt angesichts mögweiterungsbau ohne de Zusammenarbeit in der Vorstands licher Diskussionen über eine vermeintVersuche wirken ziemlich halbgar und Kredit und ohne Eretage, das „Aufbauschen eines im Allliche Besserstellung gegenüber den deutderen Wirkung muss erst noch bewiehöhung der Verwaltag irrelevanten Hausarzt-Facharztschen GKV-Versicherten für „politisch sen werden“, sagte Schliffke. Zufrieden tungskostenumlage Konfliktes“, das „spionageartige Suchen zeigte sie sich mit der medizinischen Be- stemmen zu können. gefährlich“ und sagte voraus: „Das kann nach Verfehlungen anderer“, das „Zieuns Punkte kosten.“ treuung zumindest in den Unterkünfhen und Zerren an den Dezernaten“ und In der gleichen Sitzung beschlossen vieles mehr vor. Schliffke und ihr Vordie Abgeordneten die seit Langem disstandskollege Dr. rer. nat. Ralph Enkutierte räumliche Erweiterung der KV Keine „blinde Verlängerung“ der Netzförderung durch die nenbach sind zwar seit Jahren als Kritiin Bad Segeberg. Für rund zehn MillioKVSH – dies kündigte der Vorstand im Rahmen einer Diskussi- nen Euro sollen neue Büros für die rund ker der KBV-Politik und insbesondere on über die finanzielle Förderung von zertifizierten Netzen an. von KV-Vorstand Regina Feldmann be300 Angestellten und ein neuer, flexibel kannt. Schliffkes Beschreibung der aktu- Damit reagiert die KV auf den in diesem Ausmaß nicht erwarzu nutzender Sitzungssaal entstehen. Zuteten Andrang auf die Förderung. Bis Redaktionsschluss waellen KBV-Rolle aber ging über die bisgleich wird der in die Jahre gekommene ren acht Arztnetze als förderungsfähig anerkannt worden, jedes Saal der Abgeordnetenversammlungen herige Kritik hinaus und zeigte zudem die Erkenntnis, gegen die aktuellen Ent- Netz erhält 100.000 Euro im Jahr. Die KV Schleswig-Holstein in Bürofläche umgewandelt. Ziel ist, die war die erste in Deutschland, die Förderkriterien verabschiedet wicklungen auf Bundesebene kaum etInvestition ohne Kreditaufnahme und hatte und Fördermittel an Netze ausschüttete. Die Entscheidung ohne Erhöhung der Verwaltungskostenwas ausrichten zu können. Dies gilt auch für die Politik der gro- über die finanzielle Förderung liegt beim zweiköpfigen KV-Vor- umlage (2,3 Prozent) zu stemmen. Baustand, was für Diskussionen und bei abgewiesenen Netzen für ßen Koalition. „Es macht grantig, weil beginn wird voraussichtlich im Frühjahr Unmut sorgt. Den Vorschlag, strittige Fälle künftig über die bewir nicht nur ein Gefühl von politischer 2017 sein, mit der Fertigstellung rechMachtlosigkeit haben, sondern momen- ratenden Haus- und Facharztausschüsse laufen zu lassen, lehnte net die KVSH frühestens im Herbst 2018. der Vorstand ab; diese Form der Basisdemokratie beinhalte das Bevor die Bauarbeiten beginnen können, tan tatsächlich machtlos sind und mehr oder weniger neben dem Geschehen ste- Risiko einer „Klientelpolitik“. Der Linie des Vorstands, dass die muss noch ein Fledermausgutachten abvon den Netzen vorzulegenden Interna nicht für die Öffentlichhen“, sagte Schliffke. Sie verwies in diegewartet werden. Die Zustimmung der keit bestimmt seien, konnten einige Abgeordnete nicht folgen. sem Zusammenhang u. a. auf die nach Stadt liegt bereits vor. Die Erweiterung Dr. Christiane Schwerk aus dem geförderten Netz in Kiel etwa ihrer Meinung unsinnigen Terminserist an den Gebäudetrakt geplant, in dem sagte: „Es gibt nichts, was wir für uns behalten wollen.“ vicestellen, die die KVen nach dem Wilbislang die Abgeordneten tagen. len des Gesetzgebers einzurichten haben Dirk Schnack KVSH Das Gefühl von Machtlosigkeit D 2,28 Mio. 18,2 Mio. Z U KU NF T DE R NETZFÖRDERUNG OFFEN I M N O R D E N // 2 1 AUS GA B E 1 2 | DE Z E M B E R 2 0 1 5 Foto: Privat W o früher Tabak getrocknet und zu Zigaretten gerollt wurde, stehen heute Regale dicht an dicht: In ihnen lagern Medikamente in einer Menge und Auswahl, wie eine große Universitätsklinik sie nicht besser vorhalten könnte. Die Schachteln liegen in schlichten Kartons, auf denen von Hand geschriebene Nummern stehen. In der alten Fabrikhalle organisieren Privatleute in der Kleinstadt Katerini, rund 80 Kilometer von Thessaloniki entfernt, eine Apotheke für sozial Schwache. Die Medikamente werden inzwischen an Ärzte überall im Land verschickt, die sich ehrenamtlich um Menschen kümmern, die keine Krankenversicherung mehr haben. Die Apotheke wird aus Spenden bestückt; neuerdings sind auch Hilfslieferungen aus Schleswig-Holstein dabei. Den Anstoß gab Gert Kotter, Frauenarzt aus Flensburg. Im Sommer kam er nach einem Blick in den Musterschrank seines Sprechzimmers auf die Idee, die dort gesammelten Medikamentenproben in die Gegenden der Welt zu senden, in denen sie Leben verlängern und Menschen helfen können. Er wandte sich an das Schleswig-Holsteinische Ärzteblatt und die bundesweit erscheinende Ärztezeitung. Beide Medien veröffentlichten in ihren redaktionellen Teilen den Spendenaufruf des Mediziners, der in einer Flensburger frauenärztlichen Gemeinschaftspraxis für Tumortherapie und Nachsorge zuständig ist. Der Erfolg überraschte Kotter: Zehn Kartons mit Tabletten, Salben und Ampullen kamen zusammen, zusätzlich Gehhilfen, Spritzen, Messgeräte. Der Arzt wandte sich an die örtliche Deutsch-Griechische Gesellschaft. Und deren Vorsitzender Günther Wahlen erklärte sich bereit, gemeinsam mit seiner Frau Carla-Maria die Medikamente persönlich abzuliefern. „Wir hatten bereits von der Apotheke in Katerini gehört, aber wir wollten uns davon überzeugen, dass es tatsächlich gut läuft“, sagt Wahlen. Nach der Rückkehr ist er begeistert: „Erstaunlich, wie es gelingt, rein mit ehrenamtlichen Kräften und Spenden so ein System aufzuziehen und aufrecht zu erhalten.“ Sozial-Apotheken sind notwendig geworden, weil viele Griechen nicht mehr krankenversichert sind: „Nach einem Jahr Arbeitslosigkeit endet das Arbeitslosengeld, dann haben viele kein Geld mehr, die Versicherung zu zahlen“, erklärt Wahlen. Früher traf das nur wenige, doch durch die Finanzkrise hat sich die Lage verschärft. Wer krank ist, kann immer noch zum Arzt gehen und erhält eine Diagnose: „Nur Medikamente zu kaufen, gerade teure für Krebs oder andere schwere Krankheiten, ist vielen nicht möglich“, berichtet Wahlen. HILFE FÜR GRIECHENLAND „Das Potenzial zum Helfen ausschöpfen“ Ein Spendenaufruf des Flensburger Arztes Gert Kotter führte zu einem Hilfstransport nach Griechenland. Es wird weiter gesammelt. Ankunft in Katerini (rechts: Günther und Carla-Maria Wahlen). Nicht nur für die Betroffenen, auch für Ärzte sei es eine schwierige Lage, Patienten nicht helfen zu können, sagt Kotter: „Eine Katastrophe, Schwerkranke wieder wegschicken zu müssen, weil Geld für Medikamente fehlt. Für mich wäre es unerträglich, so zu arbeiten – ich müsste meinen Beruf aufgeben.“ Mit seiner Spendeninitiative zeigt er, wie ohne große Mühe wirksam geholfen werden kann: „Viele fragen sich angesichts der Probleme in der Welt: Was kann ich selbst tun?“, sagt Kotter. „Man muss den Leuten die Chance geben, ihr Potenzial zum Helfen auszuschöpfen.“ Die Sozial-Apotheke in Katerini wurde vor allem von einem Mann aufgezogen – er ist weder Arzt noch Apotheker, sondern IT-Fachmann. Für Wahlen Informationen und ist auch wichtig, dass die Medikamente Kontakt unter: nicht nach Athen, sondern in eine kleiwww.dgg-flensnere Stadt gehen: „Jeder schaut auf die burg.de Telefon Hauptstädte, die Provinz wird oft ver04608 971 0025 gessen.“ Aber die Sozial-Apotheke lieSpendenkonto: IBAN DE43 2175 0000 fert schon längst über die Grenzen ihrer Gemeinde hinaus: Jeder Arzt, der Teil 0017 1351 76 BIC NOLADE21NOS des ehrenamtlichen Hilfenetzes ist, kann über eine Internet-Plattform schauen, Kontakt ob ein benötigtes Medikament vorhanden ist. Um die Präparate verschiedener Hersteller und Herkunftsländer zu ordnen, hat die Apotheke ein eigenes Ordnungsverfahren nach Wirkstoffen erfunden. Die Medikamente werden dann durch ein mithelfendes Busunternehmen oder durch Privatleute transportiert. In der Sozial-Apotheke geben nur ausgebildete Kräfte und ehrenamtliche Apotheker die Medikamente heraus. Um für weitere Tätigkeiten genug Hilfskräfte zu haben, bieten die Organisatoren der Apotheke armen Familien Essen im Tausch gegen Arbeitsstunden an: „Das klappt hervorragend“, sagt Wahlen. Kotter und Wahlen wollen weiter helfen – schon jetzt liegen neue Spenden in den Räumen der DGG in Flensburg. Allerdings lohnt nicht für jedes Päckchen eine Fahrt nach Katerini – Hilfstransporte kosten Geld. Mitglieder der DGG, die ohnehin nach Griechenland reisen, nehmen Pakete mit. Medikamente, die eilig gebraucht werden, sollen per Post geschickt werden, so Wahlen: „Wir brauchen dafür neben Sachspenden auch Geld.“ Esther Geisslinger 2 2 // I M N O R D E N DE Z E M B E R 2 0 1 5 | AUS GA B E 1 2 EPPENDORFER DIALOG „Eine gute Botschaft an alle redlichen Ärzte“ Das künftige Antikorruptionsgesetz für Heilberufe – Pro und Kontra. D Die sechs Referenten mit Moderator in der Eingangshalle des Hamburger Museums für Völkerkunde (erbaut 1912) vor dem Aufgang zum historischen, holzgetäfelten Hörsaal, v. l. n. r: Dr. Stephan Hofmeister (KVHH), Prof. Dr. jur. Hen drik Schneider (Univ. Leipzig), Dina Michels (KKH), Moderator Prof. Dr. Achim Jockwig (Hochschule Fresenius), Thomas Stritzl (MdB), Noah Krüger (GenStA Frankfurt/Main), Lutz Tisch (ABDA). BÄK Die Bundesärztekammer fürchtet keine Flut von Strafanträgen der gesetzlichen oder privaten Kranken- und Pflegekassen. „Auch den Kassen muss klar sein: Je mehr Anzeigen sie stellen, die als unbegründet abgewiesen werden, desto stumpfer wird dieses Schwert“, sagte Präsident Prof. Frank Ulrich Montgomery. annimmt, dass er bei Bezug, Verordnung oder Abgabe von Arzneimitteln und Medizinprodukten oder bei der Zuführung von Patienten einen anderen in unlauterer Weise bevorzugt oder in sonstiger Weise seine Berufsausübungspflichten verletzt. Ebenso soll bestraft werden (aktive Bestechung), wer einem Angehörigen eines Heilberufes entsprechende Vorteile anbietet, verspricht oder gewährt. Stritzl versuchte die Sorgen der Heilberufe vor dem Generalverdacht zu entkräften, viele Fortbildungen und Kooperationen könnten zu staatsanwaltlichen Ermittlungen führen: „Die neue Regelung wird die große Mehrzahl der Heilberufler weit weniger betreffen, als derzeit vermutet wird.“ Das bestätigte in gewisser Weise auch Noah Krüger, Vertreter der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt/Main. Das neue Gesetz erleichtere zwar endlich die Ermittlungen, weil die Staats- anwaltschaft nicht mehr einen konkreten Schaden nachweisen müsse (wie beim Betrugsvorwurf), jedoch: „Wir werden keine Wunder erwarten können.“ Denn für den erforderlichen Anfangsverdacht sei die Staatsanwaltschaft auf Kontrollen der Kassenärztlichen Vereinigungen und Kassen angewiesen. Ferner dürfte es wie bisher oft nicht gelingen, einen „Unrechtspakt“ zwischen Bestechenden und Bestochenen nachzuweisen. Und nicht beseitigt werde das „Vollzugsdefizit“ aufseiten der Kammern, KVen und sonstigen Beteiligten, weil das unzulässige Verhalten nach den Berufsordnungen (vgl. z. B. § 31 MBO) bzw. die Ordnungswidrigkeiten nach dem UWG oder Heilmittelwerbegesetz kaum verfolgt würden. Aus Sicht der staatsanwaltlichen Praxis bietet die Schlüsselrolle des Arztes im Gesundheitssystem einen „starken Anreiz für Einflussnahmen auf das Verordnungsverhalten“. Foto: ADRIANE BECK & PARTNER GMBH er 18. Eppendorfer Dialog zur Gesundheitspolitik am 4. November war anders als seine Vorgänger. Erstmals seit bald zehn Jahren nicht mehr im UKE, sondern im Museum für Völkerkunde veranstaltet. Erstmals nicht von Prof. Matthias Augustin, sondern von Prof. Achim Jockwig (Hochschule Fresenius, Hamburg) moderiert. Nicht zum ersten Mal hatte der Eppendorfer Dialog ein brisantes Thema ausgesucht, das diesmal zum Hauptsponsor, einem Pharmahersteller und BPI-Mitglied, in einem gewissen Spannungsverhältnis zu stehen schien. Doch am Ende war dank der kompetenten und engagierten Referenten mit ihren gegensätzlichen Positionen klar, dass die Heilberufe mit dem eventuell noch zu modifizierenden Antikorruptionsgesetz werden leben müssen. Drei von fünf Referenten und eine Referentin beurteilten den Gesetzentwurf insgesamt positiv, darunter aus dem Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages MdB Thomas Stritzl (CDU) aus Kiel. Der frühere schleswigholsteinische Landtagsabgeordnete erklärte, der Gesetzgeber müsse auf den Beschluss des Großen Senats für Strafsachen vom 29. März 2012 reagieren, in dem dieser an sich unzulässige Zuwendungen an einen niedergelassenen Arzt als nicht strafbar im Sinne der Bestechung nach § 299 StGB (kein „Beauftragter“ der Kassen) und noch weniger als Amtsträgerbestechung (§§ 331 ff. StGB) ansah. Eine solche strafrechtliche Besserstellung von niedergelassenen gegenüber öffentlich bediensteten oder Klinikärzten werde gemeinhin als ungerecht empfunden, so Stritzl. Daher soll – so der zum Redaktionsschluss vorliegende Gesetzentwurf der Bundesregierung (RegE) – künftig jeder Arzt als „Angehöriger eines Heilberufes“ mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren bestraft werden, wenn er einen Vorteil dafür fordert, sich versprechen lässt oder I M N O R D E N // 2 3 Foto: ADRIANE BECK & PARTNER GMBH AUS GA B E 1 2 | DE Z E M B E R 2 0 1 5 Krügers Ausführungen dürften den Ärzten unter den Teilnehmern des Eppendorfer Dialogs nicht gefallen haben. „Das lukrative Geschäftsmodell, sich einen Arzt zu kaufen, ist gang und gäbe“, behauptete Krüger etwa. Pharmaunternehmen und andere Marktteilnehmer gewährten niedergelassenen Ärzten umsatzabhängige materielle Zuwendungen mit dem Ziel, deren Verordnungsverhalten zu beeinflussen. Die Straflosigkeit dieser Beeinflussung nie- MdB Thomas Stritzl aus Kiel hält die Sordergelassener Vertragsärzte bedeute gen der Ärzte vor einicht, dass solche Einflussnahme zuläs- nem Generalverdacht sig sei, so Krüger. für unbegründet: „Die neue Regelung Aus Sicht der Krankenkassen verwird die große Mehrwies Dina Michels, Korruptionsexperzahl der Heilberufler tin und Autorin der KKH Kaufmänniweit weniger betrefsche Krankenkasse (Hannover) auf die fen als derzeit vermutet wird.“ wichtige, aber eher gut gemeinte Verbotsnorm des § 128 SGB V: „Die geplanten Regelungen werden die weit verbreitete Alltagskorruption im Gesundche Regelung erfordere. Wenn diese aber heitswesen erheblich zurückdrängen.“ Es gehe nicht um die bloße Empfehlung doch eingeführt würde, sei die Mindestvon Kollegen, nicht um erwünschte Ko- anforderung, dass sie eindeutig definiert und unmissverständlich sei, um notoperationen, sondern um hochprofitawendige Kooperationen zu gewährleisble Fälle wie den eines Sanitätshausbeten. Durch die nach seiner Ansicht untreibers, der aus China günstig bezokonkrete Formulierung des Entwurfs gene Bandagen als eigene Markenprovon § 299 a StGB sieht Hofmeister dieduktion ausgibt und bundesweit über se Mindestanforderungen als nicht erHunderte von Arztpraxen durch kurz füllt an. angelernte 450-Euro-Kräfte abgeben Genau dies forderte auch für die lässt: „Die Ärzte erhalten hierfür bis Apothekerschaft Lutz Tisch, Geschäftszu 50 Prozent Beteiligung je nach Anführer Recht der ABDA: Das Tatbezahl der monatlichen Verordnungen.“ standsmerkmal einer Verletzung der BeOder es gebe Ärzte in wirtschaftlichen Schwierigkeiten, denen gezielt von Kli- rufsausübungspflicht (§ 299a I Nr. 2 und niken oder fachärztlichen Zentren Prä- II StGB-RegE) sei zu unbestimmt. Wie mien für jeden zugewiesenen Patienten solle entschieden werden, ob eine Medikamentenabgabe auf Einkaufskonditioversprochen würden. Das neue Gesetz nen oder auf heilberufliche Überzeugung sei eine gute Botschaft an alle Angehözurückzuführen sei? Hier bestehe Disrigen der Gesundheitsberufe, die unkussions- und Nachjustierungsbedarf. lauteres Verhalten ablehnten, dass sie In der Tat, unterstrich aus rechtswisauf der richtigen Seite stehen (vgl. Initisenschaftlicher Sicht Prof. Hendrik ative www.mezis.de). Schneider (Universität Leipzig), daDiese Differenzierung etwa zwischen redlichen und unredlichen Ärzten durch werde unberechenbares Strafrecht geschaffen, das dem Bestimmtheitsmochte der Ärztevertreter Dr. Stephan grundsatz widerspreche. Vor allem aber Hofmeister (Vorstand Kassenärztliche sei es falsch, Strafbarkeitslücken nicht Vereinigung Hamburg) auf dem Podidurch eine Reform der bestehenden um nicht nachvollziehen, sondern verKorruptionsnorm § 299 StGB zu schlietrat – wie bei Großorganisationen übßen, sondern durch ein unübersichtlilich – nach außen lieber den Einheitsgedanken: Alle Ärzte seien nach der Be- ches Sonderstrafrecht für bestimmte Berufsgruppen, die wenig Akzeptanz hierrufsordnung dem Einzelnen und dem für aufbringen könnten. Gemeinwohl verpflichtet. Dazu gehöre Fazit: Wie kaum anders zu erwarals Basis zwischen Arzt und Patient Verten, waren die Meinungen Pro und Kontrauen, nicht aber eine Misstrauenskultra Antikorruptionsgesetzentwurf je tur, wie sie durch ein Antikorruptionsgesetz gefördert werde. Hofmeister sieht nach Interessenlage sehr kontrovers. die Ärzteschaft allein durch die Tatsache, Aber dennoch: Zumal wenn einige der monierten Unzulänglichkeiten wie die dass das Gesetz als notwendig erachtet wird, einem Generalverdacht ausgesetzt. mangelnde Bestimmtheit nachgebesEr bezweifelte, dass die Zahl ethisch un- sert werden, dürften die beteiligten Gesundheitsberufe vor allem auch im Blick zulässiger Einflussgrößen „wie materiauf eine realistische Handhabung in der eller Zuwendungen, aber auch RegressPraxis mit der Neuregelung durchaus leoder Kostendruck“ so häufig im Verben können. hältnis zur Vielzahl der Arzt-PatientenHorst Kreussler Kontakte sei, dass dies eine strafrechtli- EPPENDORFER DIALOG Der „Eppendorfer Dialog zur Gesundheitspolitik“ hat sich nach Einschätzung der Veranstalter zu einer „wichtigen Instanz innerhalb der gesundheitspolitischen Diskussion“ entwickelt. Seit 2006 setzen sich in diesem Rahmen die unmittelbar an der Entwicklung des deutschen Gesundheitssystems Beteiligten kritisch mit aktuellen Fragestellungen auseinander. Die Diskussionsrunden finden „auf Augenhöhe“ und interdisziplinär statt. Die Themen sind so breit gefächert wie das Gesundheitswesen. Der „Experte Dr. Google“ wurde schon genauso behandelt wie die „medizinische Versorgung von morgen“, das AMNOG, Forschung für seltene Krankheiten, individuelle Gesundheitsleistungen oder Medizinprodukte. Die Referentenliste liest sich wie ein Who‘s Who des deutschen Gesundheitswesens und zeigt das breite Spektrum aus Vertretern von Patienten, Ärzteschaft, Krankenkassen, Industrie, Beratung und Politik. Zu ihnen zählten im Laufe der Jahre u. a. Prof. Frank Ulrich Montgomery (Präsident der Bundesärztekammer), Prof. Reinhard Burger (RKI), Prof. Wolf-Dieter Ludwig (Vorsitzender der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft), Prof. Jörg Debatin (damals UKE), der arztkritische Buchautor, Journalist und Arzt Dr. Werner Bartens, Prof. Josef Hecken (GBA), Prof. Bertram Häussler vom IGES, Christoph Kranich von der Verbraucherzentrale Hamburg, Gesundheitsunternehmer Prof. Heinz Lohmann, Dr. rer. pol. Wulf-Dietrich Leber vom GKV-Spitzenverband, Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia PrüferStorcks oder der online als „Dr. Johannes“ besonders unter Jüngeren bekannt gewordene Hamburger Arzt Dr. Johannes Wimmer. Wichtig ist, dass die Eingeladenen nicht nur referieren, sondern kontrovers diskutieren. Nachdem die Veranstaltungen zunächst auf dem Gelände des Universitätskrankenhauses Hamburg-Eppendorf (UKE) stattfanden, gab es in diesem Jahr erstmals einen Eppendorfer Dialog im Hamburger Museum für Völkerkunde an der Rothenbaumchaussee. Auch der Vorsitz hat inzwischen gewechselt. Bis vor Kurzem war die Veranstaltung mit dem Namen von Dermatologe Prof. Matthias Augustin vom UKE-Lehrstuhl für Versorgungsforschung verbunden. Mit der jüngsten Veranstaltung ist nun Prof. Achim Jockwig, Vizepräsident der Hochschule Fresenius und dort Dekan für den Fachbereich Gesundheit & Soziales, Chairman des Eppendorfer Dialogs. Eine Übersicht über alle bislang behandelten Themen und die wichtigsten Inhalte aus den 18 Veranstaltungen findet sich im Internet unter www.eppendorferdialog.de (Red) 2 4 // I M N O R D E N DE Z E M B E R 2 0 1 5 | AUS GA B E 1 2 KONGRESS „Ein Leuchtturm muss blinken können“ Bei einem hochkarätigen, aber schwach besuchten Kongress der Christian-Albrecht-Universität ging es um die „Medizin der Zukunft“ und die Rolle der Universitätskliniken. läumsjahrs, das die Universität aus Anlass ihres 350. Gründungsdatums ausgerufen hat. Einig waren sich die Redner über die besondere Bedeutung der Hochschulmedizin: „Hier findet sich das Amalgam aus Versorgung, Forschung und Lehre“, „Wir sind im Wandel“: Prof. Philip Rosenstiel beschrieb die Folgen der Datenrevolution für die Medizin. schließlich arbeiten sie dreifach und bekommen nur einfach bezahlt, wie eine Doktorandin bei einem Kongress der Christian-Albrecht-Universität (CAU) beklagte. Bei der Veranstaltung, die auf der kleinen, feinen Bühne des Plenarsaals im Kieler Landeshaus stattfand, stand nichts weniger als „Die Medizin der Zukunft“ im Mittelpunkt, mit besonderem Augenmerk auf der Hochschul-Medizin, speziell an den Universitätskliniken in Schleswig-Holstein. Den Anstoß für den Blick nach vorn bot ein Datum aus der Vergangenheit: Der Zukunftskongress gehörte zum Programm des Jubi- sagte Ralph Heyder, Generalsekretär des Verbandes der Universitätsklinika. Dass eben dieser Sprung zwischen der Anwendung, der Vermehrung und der Vermittlung von Wissen die große Herausforderung der Zukunft ist, beschrieb Dr. Ernst Theodor Rietschel. Der Chemiker mit dem Fachgebiet „Immunchemie und Biochemische Mikrobiologie“ wurde 1980 Professor an der Medizinischen Hochschule Lübeck und leitete das damalige Forschungsinstitut – heute Forschungszentrum – Borstel. Zuletzt brachte er als Vorstandsvorsitzender das Berliner Institut für Gesundheitsforschung auf den Weg. Das BIH „Das Wissen wächst, trotzdem leiden immer mehr Menschen.“ wie forschenden Mediziner. Zu begrenzt, zu „reduktionistisch“ sei der Blick auf Krankheit und Heilung, klagte Rietschel: „Bei Krebs etwa liegt das Augenmerk allein auf Zellwachstum.“ Und die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) lenke den Blick eher noch weiter auf das Detail: „Systemübergreifende Anträge finden so gut wie keinen Anklang, es geht um Exzellenz im engen Fachgebiet.“ Sein Lösungsvorschlag ist einfach: Es müsse Räume geben, an denen übergreifend gedacht, geforscht und gelehrt wird. So ein Ort sei das BIH, ein zweiter könnte in Schleswig-Holstein entstehen, meint Rietschel: Die Unis Kiel und Lübeck, das Forschungszentrum Borstel, außeruniversitäre Partner und vielleicht der „schleswig-holsteinische Vorort Hamburg“ könnten ein Institut für Präzisionsmedizin aufbauen. Wichtig sei, dass nicht nur eine virtuelle Plattform entstehe, sondern ein echtes Gebäude. „Schleswig-Holstein hätte mit so einer Idee gute Chancen“, so der Forscher, der 20 bis 30 Millionen Euro für so ein Projekt veranschlagte. Er beschrieb das Berliner Modell, bei dem Nachwuchs-Fachärzte für einige Jahre am BIH arbeiten. Die Ärztekammer Berlin rechnet diese Zeit auf die Ausbildung an, sodass die Euro würde es kosforschenden Ärzte ohne Zeitverlust aus ten, ein Zentrum für Translation und Prädem Institutsleben in die Praxis wechzisionsmedizin in seln können. Die Sorge, es sei schwierig, Schleswig-Holstein zu Forscher und Fachleute in Schleswigerrichten. Vor allem Holstein anzusiedeln, wischte Rietschel in IT-Technik müsste investiert werden. vom Tisch: „Wenn es hier ein Zentrum gibt, warum sollen sie nicht kommen?“ 20 Mio. Foto: Esther Geisslinger H ier der Arzt am Krankenbett, da der Forscher im Labor, dazwischen der Professor im Hörsaal, und alles in einer Person – Hochschulmediziner sind so etwas wie die eierlegenden Wollmilchsäue des Wissenschaftsbetriebs, (die Abkürzung beruht auf dem englischen Titel „Berlin Institut of Health“) widmet sich der Translation, also der Übertragung wissenschaftlicher Erkenntnisse auf die Praxis und im Gegenzug dem Transport von Erfahrungen aus der ärztlichen Praxis zurück in die Labore. Das Ziel allen ärztlichen Handels sei, frei nach Brecht, „die Mühsal der Existenz zu erleichtern“, sagte Rietschel. Genau daran hapere es aber: „Unser Wissen nimmt zwar ständig zu, aber gleichzeitig leiden immer mehr Menschen an Krankheiten wie Krebs, Demenz oder Diabetes.“ In zwei Bereichen machte er Mängel bei der Translation aus: einerseits in den Strukturen, die durch das föderale System der Bundesrepublik beeinflusst werden, etwa was Datenaustausch oder Krebsregister betrifft; andererseits in der Herangehensweise der behandelnden I M N O R D E N // 2 5 AUS GA B E 1 2 | DE Z E M B E R 2 0 1 5 Foto: Esther Geisslinger D ass die Medizin der Zukunft stärker auf individuelle Therapien, also Präzisionsmedizin setzen wird, beschrieb Dr. Philip Rosenstiel, Professor am Institut für Klinische Molekularbiologie, der auch der Koordinator und Organisator des medizinischen Teils des Zukunftskongresses war. „Die Frage, warum ein bestimmter Mensch zu einem bestimmten Zeitpunkt erkrankt, können wir bisher nicht beantworten“, sagte Rosenstiel. Dieses Eingeständnis präge auch das Arzt-Patienten-Verhältnis neu: „Wir müssen akzeptieren, dass wir vieles nicht wissen. Wir sehen nur die Manifestation der Krankheit als plötzliches Ereignis.“ Um präzise und individuell helfen zu können, gehe es nun darum, den Prozess zu erkennen, der zum auffallenden Ereignis und zur Manifestation der Krankheit geführt hat. Möglich werde das durch Big Data, also die Sammlung von zahllosen Erkenntnissen, Verhaltensweisen und Gewohnheiten eines jeden Menschen. Die Datenrevolution laufe und werde die Medizin verändern, war Rosenstiel sich sicher: „Wir sind bereits mitten im Wandel.“ Wie das konkret aussehen kann, schilderte Dr. Nicolai Maass, Professor an der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des UKSH Kiel, am Beispiel der onkologischen Versorgung. Bereits heute sei eine individuelle Diagnostik möglich, aus der eine individuelle Therapie entwickelt werden könne. Und die Technik werde bezahlbar: „Eines Tages kommt der Genchip, auf dem jeder sein Genom mit sich herumträgt.“ Maass warnte aber auch vor ethischen Fragen angesichts neuer Möglichkeiten: „Was nützt ein Test, wenn es keine Hilfe gibt? Was sage ich einer jungen Frau, die genetisch ein hohes Brustkrebsrisiko trägt?“ Das Verhältnis der technischen und der finanziellen Möglichkeiten beleuchtete Ralph Heyder. Seit 2012 hätten die deutschen Universitätskliniken gemeinsam ein Defizit von 100 Millionen Euro angehäuft. Zwei Drittel der 32 Häuser schreiben rote Zahlen, „das letzte Drittel kämpft“. Kein Wunder, so Heyder: „Schließlich sollen wir leisten, was andere nicht anpacken, etwa die Behandlung seltener Krankheiten und die Versorgung komplexer Fälle.“ Schwierig sei dabei die Rolle der Kliniken, die an der Schnittstelle zwischen kassenfinanzierter Krankenversorgung und von den Ländern geförderter Wissenschaft stehen. Zurzeit kommen rund drei Viertel der Gelder für den Betrieb von den Kassen, den kleineren Rest bringen die Länder auf. Trennen ließen sich beide Säulen nicht: „Der Arzt und der Wissenschaftler sind ein und dieselbe Person, und der Patient ist ein notwendiger Bestandteil des Systems.“ Heyder schlug vor, durch ein neues Bezahlsystem den Von Keimen und Menschen berichtete Dr. Sucharit Bhadki von der Universität Mainz. „Geld verschieben zu wollen, ist wie Fleisch in ein Piranhabecken zu werfen.“ 100 Mio. Euro Defizit haben die bundesweit 32 Universitätskliniken seit 2012 gemeinsam angehäuft. Zwei Drittel der Kliniken schreiben heute rote Zahlen. Unikliniken ihr „Mehr“ an Aufgaben finanziell zu erstatten. In Richtung des Bundes lobte er aktuelle Gesetzesverfahren zu Hochschulambulanzen und Notfallversorgung. Hier ginge vieles in die richtige Richtung, bringe aber den Kliniken nicht sofort Geld. Es sei jetzt Sache der Selbstverwaltung, etwas zu verbessern, so Heyder: „Leider haben die Entscheider kein Interesse an den Themen der Universitätskliniken.“ Daher sei es notwendig, dass der Bund in die Finanzierung einsteige. „Die Universitätsklinik ist ein Leuchtturm, und ein Leuchtturm muss blinken können“, sagte Thomas Stritzl, CDU-Bundestagsabgeordneter und Mitglied im Gesundheitsausschuss des Bundestages, warnte aber auch vor der Hoffnung, die Finanzierung grundsätzlich überarbeiten zu können: „Jeder weiß, dass es in Deutschland zu viele Krankenhausbetten gibt – aber sagen Sie das mal in Ihrer Gemeinde.“ Im Bereich Medizin nur einen Euro verschieben zu wollen, sei wie einen Fleischbrocken in ein Pirañabecken zu werfen. Immerhin stellte er für den akademischen Mittelbau mehr Langzeitverträge in Aussicht, um Nachwuchsforschern eine Perspektive zu bieten. Über die Frage multiresistenter Keime sprach Dr. Sucharit Bhakdi, Professor am Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene der Universität Mainz. Das Thema hat für Kiel seit dem Frühjahr besondere Bedeutung. „Dabei gibt es keine harten Daten, dass es überhaupt einen Ausbruch gegeben hat“, erklärte Bhakdi. Der Erreger Acinetobacter Baumannii, der in Kiel an mehreren Patienten festgestellt wurde, gehört zu den Keimen, die den menschlichen Körper seit Jahrtausenden per friedlicher Übernahme besiedeln: „Wir haben die Grenzen aufgemacht, im Gegenzug versprachen die Keime, keine Waffen einzusetzen“, so Bhakdi. Die Resistenz gegen das körperliche Immunsystem sei also nicht neu. Aber die an sich harmlosen Erreger wurden gefährlich, „als Menschen anfingen, Schläuche in Patienten zu stecken. Denn die Keime tragen Waffen, und auf der Intensivstation benutzen sie sie.“ Erfolgreich im Kampf gegen die Erreger seien Teams aus Mi krobiologen, Hygienefachleuten und Ärzten, die einen Keimbefall schnell erkennen. Allerdings sei zu unterscheiden, für welche Keime ein aufwendiges „Search and Destroy“-Verfahren nötig sei. „Zum Beispiel tragen wir alle Staphylococcus albus in uns. Ihn zu jagen, ist sinnfrei“, sagte Bhakdi. Ob Acinetobacter Baumannii tatsächlich Patienten befallen oder nur besiedelt habe, sei auch nach dem Vorfall in Kiel nicht klar. Der Kongress war als öffentliche Veranstaltung geplant, die Zahl außeruniversitärer Besucher blieb aber klein, eventuell auch wegen des Termins am Wochenende. Insgesamt bot der Kongress allen Teilnehmern und Gästen eine Gelegenheit, unaufgeregt und ergebnisoffen diskutieren zu können. So standen am Ende der Reden und Debatten viele neue Fragen und einige nicht ganz neue Feststellungen. Philip Rosenstiel erinnerte daran, dass Vorhersagen besonders schwierig seien, wenn sie die Zukunft betreffen, und Stritzl wusste: „In der Gesundheitspolitik hat man die Torte relativ oft im Gesicht.“ Esther Geisslinger 2 6 // P E R S O N A L I A DE Z E M B E R 2 0 1 5 | AUS GA B E 1 2 Veröffentlicht sind nur die Namen der Jubilare, die mit der Publikation einverstanden sind. Dr. Peter Rolf, Groß Wittensee, feiert am 01.01. seinen 75. Geburtstag. Dr. Arnold Seufert, Ratekau, feiert am 03.01. seinen 75. Geburtstag. Dr. Ursula Völcker, Kiel, feiert am 03.01. ihren 85. Geburtstag. Dr. Volker Ortmann, Rondeshagen, feiert am 04.01. seinen 85. Geburtstag. Dr. Hans-Jürgen Stahl, Bosau, feiert am 05.01. seinen 75. Geburtstag. Dr. Dietrich Schatte, Garding, feiert am 07.01. seinen 70. Geburtstag. Dr. Daryoush Sharafat, Kiel, feiert am 07.01. seinen 75. Geburtstag. Dr. Fritz-Eike Dommerich, Neumünster, feiert am 10.01. seinen 80. Geburtstag. Dr. Adelheid Hamacher, Midlum/Föhr, feiert am 11.01. ihren 80. Geburtstag. Dr. Peter-Jörg Kraack, Lübeck, feiert am 11.01. seinen 75. Geburtstag. Dr. Hans-Jürgen Meißner, Heikendorf, feiert am 11.01. seinen 70. Geburtstag. Fritz Höynck, Flensburg, feiert am 12.01. seinen 80. Geburtstag. Dr. Wolfgang Boriss, Norderstedt, feiert am 13.01. seinen 80. Geburtstag. Dr. Karin Druschel-Echt, Hohenaspe, feiert am 13.01. ihren 70. Geburtstag. Dr. Klaus-Peter Müller, Wentorf, feiert am 13.01. seinen 75. Geburtstag. Dr. Hans-Erich Hefke, Mölln, feiert am 15.01. seinen 75. Geburtstag. Dr. Dietrich Lauterbach, Kronshagen, feiert am 15.01. seinen 85. Geburtstag. Dr. Peter Jöns, Scharbeutz, feiert am 17.01. seinen 70. Geburtstag. Dr. Joachim Mascher, Bargteheide, feiert am 17.01. seinen 80. Geburtstag. Dr. Onnen Schweers, Hennstedt/Dithm., feiert am 17.01. seinen 80. Geburtstag. Dr. Albert Thiel, Heikendorf, feiert am 19.01. seinen 75. Geburtstag. Dr. Marion Thormählen, Itzehoe, feiert am 19.01. ihren 70. Geburtstag. Ursula Fittkau, Reinfeld, feiert am 20.01. ihren 80. Geburtstag. Dr. Hans Stopsack, Dersau, feiert am 20.01. seinen 95. Geburtstag. Dr. Hartwig Hoffmann, Flensburg, feiert am 25.01. seinen 75. Geburtstag. Dr. Erhard Jenner, Lübeck, feiert am 25.01. seinen 80. Geburtstag. Dr. Klaus Schaab, Altenholz-Klausdorf, feiert am 26.01. seinen 75. Geburtstag. Prof. Dr. Günter Lösch, Ratzeburg, feiert am 27.01. seinen 85. Geburtstag. Marianne Heermann, Geesthacht, feiert am 29.01. ihren 75. Geburtstag. Dr. Holger Peters, Elmshorn, feiert am 29.01. seinen 75. Geburtstag. Von Bad Bramstedt nach Hamburg Dr. Jörg Beyerlein PD Dr. Jörn Steinhagen V on Bad Bramstedt nach Hamburg sind Dr. Jörg Beyerlein und PD Dr. Jörn Steinhagen gewechselt. Seit November verantworten sie als leitende Ärzte das neu gegründete Departement für Wirbelsäulenchirurgie in der Klinik für Orthopädie, Unfall- und Wirbelsäulenchirurgie im Albertinen-Krankenhaus im Norden Hamburgs. Die Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie verfügen über langjährige Erfahrung in der Wirbelsäulenchirurgie und waren zuletzt als leitende Ärzte der Klinik für Wirbelsäulenchirurgie am Klinikum Bad Bramstedt tätig. Davor hatte Beyerlein die Stelle eines geschäftsführenden Oberarztes in der Orthopädischen Wirbelsäulenchirurgie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) inne. Steinhagen übte die Funktion des Leitenden Arztes der Abteilung für Wirbelsäulenchirurgie in der Endo-Klinik Hamburg aus. Schwerpunkte ihrer Tätigkeit sind nach Angaben ihres neuen Arbeitgebers minimalinvasive und mikrochirurgische Eingriffe, Eingriffe an der Halswirbelsäule von vorne und von hinten, komplexe Wirbelsäulenrekonstruktionen sowie die Behandlung osteoporotischer Veränderungen der Wirbelsäule. (PM/Red) Stipendium für Lübecker Medizinstudentin A yla Koçak, Medizinstudentin im siebten Semester an der Lübecker Universität, wurde mit einem Stipendium der „Deutschen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs“ ausgezeichnet. Ein externes wissenschaftliches Gremium hat sich nach Begutachtung der Bewerbungen für deutschlandweit zwei Stipendiatinnen entschieden. Aufgrund des anspruchsvollen Promotionsprojektes wurde die Arbeit der Lübecker Studentin ausgewählt. In der Sektion für Translationale Chirurgische Onkologie und Biomaterialbanken des UKSH am Campus Lübeck, geleitet von Prof. Jens K. Habermann, wird sich Ayla Koçak mit der Identifikation brustkrebsassoziierter Genmutationen bei jungen Patientinnen im Alter von 18 bis 39 Jahren beschäftigen. Es besteht die Hoffnung, dass durch die Identifikation spezifischer prognostischer und prädiktiver Biomarker die Behandlung junger Brustkrebspatientinnen verbessert werden kann. In ihrer Arbeit wird Koçak Tumorproben mittels Next Generation Sequencing (NGS) und Vielfarben-Fluoreszenz in-situ Hybridisierung (Multi-FISH) auf mögliche Biomarker hin untersuchen. Einen Teil der praktischen Arbeit des geförderten Promotionsvorhabens wird sie an den National Institutes of Health in Bethesda, USA, durchführen. Die Doktorandin wird für ihre Projektdurchführung ein Jahr lang mit einer monatlichen Förderung in Höhe von 800 Euro und einem Sachkostenzuschuss von 400 Euro unterstützt. Die Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs ist eine bundesweit tätige Stiftung, die im vergangenen Jahr von der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie ins Leben gerufen wurde. Ziel ist es, auf die besondere Situation von jungen, sich mitten in ihrer Lebensplanung befindenden krebskranken Menschen aufmerksam zu machen und die Wissenschaft und Forschung im Themenbereich „Junge Erwachsene mit Krebs“ zu fördern. (PM/Red) Fotos: Albertinen-Diakoniewerk G EB URT STAGE P E R S O N A L I A // 2 7 AUS GA B E 1 2 | DE Z E M B E R 2 0 1 5 Lübeck ehrte Forscher KURZ NOTIERT Kaspari leitet neue Beatmungsstation Dr. Miriam Kaspari leitet die neue Beatmungsstation/IMC (Intermediate-Care-Einheit/Wachstation) im Malteser Krankenhaus St. Franziskus-Hospital in Flensburg. Die Station ist zunächst mit sechs Betten ausgestattet. Kaspari ist leitende Oberärztin der Pneumologie und Leiterin des Lungenzentrums am St. Franziskus-Hospital. Zu ihrem Team gehören Ärzte, Atmungstherapeuten, speziell geschulte Pflegekräfte, Physiotherapeuten und Logopäden. Auch Sozialdienst und Seelsorge werden bei Bedarf frühzeitig in die Betreuung der Patienten eingebunden. Mit der Behandlung auf der Beatmungsstation sollen auch schwer kranke Patienten wieder auf ein Leben zu Hause vorbereitet werden. (PM/Red) Litsch wird AOK-Bundeschef Preisträgerinnen und Preisträger 2015: Sarah Willkomm, Dr. Christina Lill, Dr. Saskia Bermbach, Dr. Dierck Hillmann, Dr. Christina Loley und Dr. Nina Seibold (v. l. n. r.) S arah Willkomm, Dr. Saskia Bermbach, Dr. Dierck Hillmann, Dr. rer. hum. biol. Christina Loley, Dr. Nina Seibold und Dr. Christina Lill sind im vergangenen Monat im Rahmen einer Feierstunde im Rathaus der Hansestadt als Nachwuchsforscher von der Uni Lübeck ausgezeichnet worden. Seibold wurde für ihre Arbeit „Prognosefaktoren beim lokal fortgeschrittenen Plattenepithelkarzinom der KopfHals-Region“ mit dem Promotionspreis der Schleswig-Holsteinischen Krebsgesellschaft ausgezeichnet. Sie untersuchte Prognosefaktoren bei Patienten, die aufgrund eines fortgeschrittenen Tumors der Kopf-Hals-Region bestrahlt wurden. Ein Ansatz zur Verbesserung der Prognose dieser Patienten sind personalisierte Behandlungskonzepte, für die die Kenntnis von Prognosefaktoren von wesentlicher Bedeutung ist. Seibold untersuchte in ihrer Arbeit klinische Faktoren und präklinische Marker hinsichtlich ihres Einflusses auf die Behandlungsergebnisse. Loley erhielt den Professor-OttoRoth-Preis für ihre Doktorarbeit über „Robuste Teststatistiken für autosomale und X-chromosomale Assoziationsanalysen“. Der Preis ist nach dem ersten Fachchirurgen in Lübeck benannt. Bis 1933 leitete er die chirurgische Abteilung im Allgemeinen Krankenhaus der Hansestadt. Willkomm wurde mit dem Heinrich-Dräger-Wissenschaftspreis für ihre Fachveröffentlichung „Minimal mechanistic model of siRNA-dependent target RNA slicing by recombinant human Argonaute 2 protein“ ausgezeichnet. Zusammen mit Andrea Deerberg und Tobias Restle hat sie das menschliche Argonaute 2 Protein mittels biochemischer Analyseverfahren untersucht. Dieses Eiweißmolekül ist die Schlüsselkomponente eines komplexen Prozesses zur Regulation unserer Gene. Hillmann und Bermbach wurden jeweils mit dem Universitätspreis in den Sektionen Informatik bzw. Medizin ausgezeichnet. Lill erhielt den Renate-MaaßForschungspreis für ihre Arbeit zur Aufklärung des genetischen Risikoprofils des Parkinson-Krankheit und der Multiplen Sklerose. (PM/Red) Foto: Guido Kollmeier Uni Lübeck Neue Professur in Hamburg P rof. Rainer Kiefmann ist auf die Dr. Günther Buch-Stiftungsprofessur für Gerontoanästhesiologie im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) berufen worden. Kiefmann besetzt laut UKE damit die deutschlandweit erste Professur, die die Verbesserung der Behandlung älterer Patienten in der perioperativen Medizin, also der Medizin im zeitlichen Umfeld eines chirurgischen Eingriffs, zum Ziel hat. Die Professur ist auf fünf Jahre ausgelegt und mit insgesamt einer Millionen Euro dotiert. Ziel der Stiftungsprofessur ist die Verbesserung der kognitiven Funktionen älterer Patienten nach einer Narkose. Im Fokus steht die Erforschung der POCD (postoperative cognitive dysfunction) nach operativen Eingriffen mit und ohne Narkose. Die POCD ist ein klinisch relevantes Problem, das sich durch eine Beeinträchtigung kognitiver Leistungen nach einem chirurgischen Eingriff zeigen kann. Betroffen sein können hierbei u. a. Auffassungsfähigkeit und Lernfähigkeit. (PM/Red) Der Vorstandsvorsitzende der AOK Nordwest, Martin Litsch, wird Chef des AOK-Bundesverbandes. Die AOK berichtete in einer Pressmitteilung von einem einstimmigen Votum des Aufsichtsrates für Litsch, der den Verband schon einige Monate kommissarisch geführt hatte. Der 58-Jährige ist seit 2008 Vorstandsvorsitzender der AOK Westfalen-Lippe, die unter seiner Führung mit Schleswig-Holstein zur AOK Nordwest fusionierte. Litsch stammt aus Trier und hat Soziologie und Ökonomie studiert. Schon bis 2002 war er beim AOK Bundesverband tätig. Für die AOK arbeitet Litsch bereits seit 1989. (PM/Red) Lothar Obst geht in den Ruhestand Lothar Obst, langjähriger Kaufmännischer Direktor und Geschäftsführer des Krankenhauses Reinbek St. Adolf Stift, hat seinen Abschied angekündigt. Im Juni 2016 wird der 59-jährige Klinikmanager in Pension gehen, der Klinikträger hat die Stelle bereits bundesweit ausgeschrieben. Obst führt das Reinbeker Krankenhaus seit 1997, damit ist er einer der dienstältesten Klinikmanager im Land. Zuvor war er zwölf Jahre lang für das frühere Städtische Krankenhaus in Mölln verantwortlich. 16 Jahre lang war Obst auch Landesvorsitzender der Schleswig-Holsteinischen Krankenhausdirektoren (VKD) und 20 Jahre in Gremien der Krankenhausgesellschaft aktiv. Auch in der Kommunalpolitik war Obst lange Zeit engagiert. (PM/Red) WIR GEDENKEN DER VERSTORB EN EN Dr. Christel Alte, Husby, geboren am 24.05.1937, verstarb am 21.07.2015. Dr. Wolfgang Bugs, Oelixdorf, geboren am 17.01.1922, verstarb am 26.10.2015. Dr. Dietrich Hussel, Lübeck, geboren am 25.02.1943, verstarb am 31.10.2015. Dr. Dietrich Noack, Neumünster, geboren am 24.01.1943, verstarb am 01.11.2015. Dr. Wilhelm Schrader, Bad Segeberg, geboren am 06.07.1927, verstarb am 14.11.2015. Wolfgang Löhr, Preetz, geboren am 19.09.1948, verstarb am 15.11.2015. 2 8 // M E D I Z I N & W I S S E N S C H A F T DE Z E M B E R 2 0 1 5 | AUS GA B E 1 2 DIABETES ten bis in den anaeroben Bereich kräftig gestrampelt; konnten ihren Blutzuckerspiegel jedoch im Vergleich zu einem oGOTT ohne Belastung nicht senken. Tags drauf haben sie bei nur 30 Watt knapp unterhalb der anaeroben Schwelle erneut eine halbe Stunde geradelt – und der Blutzuckerspiegel ging rapide bergab. „30 Watt entspricht ungefähr der Belastung beim Spazieren gehen. Das unterstreicht die überragende Bedeutung von körperlicher Aktivität unter Berücksichtigung der individuellen Fitness.“ Bei der Umstellung der Lebensgewohnheiten müsse auf die Situation jedes Patienten individuell eingegangen werden. „Es gilt, langsam anzufangen; etwa mit einem Ernährungstagebuch, einfachen Bewegungen und einem Schrittzähler. Wenn die Patienten gleich zu Beginn damit konfrontiert werden, künftig 150 Minuten Sport pro Woche treiben zu müssen, wirkt das abschreckend. Die Ziele sollten realistisch und erreichbar sein.“ Vorbildlich umgesetzt, so Schütt, werden viele Maßnahmen in dem landesweiten Präventionsprogramm „aha!“ (ab heute anders), das von Dr. Carsten Petersen aus Schleswig initiiert wurde und sich an Prä-Diabetiker wendet. Das Programm war in einem Pilotprojekt im Kreis Schleswig-Flensburg erfolgreich getestet worden; im vergangenen Jahr hat die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein einen Vertrag mit verschiedenen Krankenkassen geschlossen und eine gesonderte Vergütung für teilnehmende Ärzte vereinbart. Weitere Infos unter: www.ab-heute-anders.de. Uwe Groenewold Gefährliche Botschaft für Diabetiker Diabetes Typ 2: Nicht alle Patienten profitieren von Lebensstiländerung – oder doch? O ft helfen Bewegung, Ernährungsumstellung und Gewichtsabnahme, um das Risiko für Diabetes Typ 2 zu senken. Neuere Untersuchungen zeigen jedoch, dass nicht jeder gleich stark von einer Veränderung des Lebensstils profitiert. Das Tübinger-Lebensstil-Interventionsprogramm (TULIP) und die darauf basierende deutschlandweite PrädiabetesLebensstil-Interventionsstudie (PLIS) des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung untersuchen, warum manche Menschen trotz Gewichtsabnahme und sogar bei Normalgewicht an Diabetes Typ 2 erkranken. Genetische Faktoren sowie der Anteil des Bauch- und Leberfetts scheinen hierbei eine besondere Rolle zu spielen. „Wir haben festgestellt, dass das Diabetesrisiko durch eine Änderung der Lebensgewohnheiten nicht immer sinkt“, sagt Prof. Norbert Stefan, Leiter der Abteilung Klinisch-experimentelle Diabetologie der Medizinischen Klinik IV des Universitätsklinikums Tübingen. Für Prof. Morten Schütt, Bereichsleiter Diabetes & Stoffwechsel der Medizinischen Klinik I am UKSH-Campus Lübeck, ist das eine gefährliche Botschaft. Der Zugang zu den oft unbeliebten Themen Ernährungsumstellung und körperliche Aktivität würde für Ärzte und Patienten noch schwerer (siehe Interview). Die Tübinger Experten vermuten, dass genetische Variationen, die die Insulinwirkung und -produktion beeinflussen, der Grund für die unterschiedlichen Erfolge bei den Patienten sind. Beispielsweise stehe ein Rezeptor des Fettgewebshormons Adiponektin im Blickpunkt; ebenso spiele das Protein und Hepatokin Fetuin-A, das bei Fettleber vermehrt ausgeschüttet wird, offensichtlich eine bedeutende Rolle. Denn es senke die Insulinwirkung in den Körperzellen und steigere die Produktion von Entzündungsstoffen. „Diese sogenannten Biomarker können wir künftig eventuell dafür nutzen, das persönliche Diabetesrisiko besser vorherzusagen und zu ermitteln, welche Patienten von einer Umstellung des Lebensstils tatsächlich profitieren“, prognostiziert Stefan. Selbstverständlich gebe es individuelle genetische Unterschiede, die dazu führen, dass Fettpolster bei manchen langsam oder gar nicht schmelzen, bestätigt Schütt. Gleichwohl habe jeder Mensch mit einer aktiven Gesundheitspflege die Chance, korrigierend auf sein Erkrankungsrisiko einzugreifen. „NonResponder gibt es nicht! Jeder profitiert auf individuelle Art von einer Lebensstiländerung.“ Wenn sich dies auch nicht immer unmittelbar in Diabetes-relevanten Daten ablesen lasse, so sinke das Risiko für vorzeitigen Tod, Herz-KreislaufErkrankungen und Krebs in vielen Fällen, wie große Studien gezeigt haben. In einer Beobachtungsstudie an 416.175 Menschen in Taiwan konnte bereits durch 15 Minuten bewusste körperliche Aktivität pro Tag im Vergleich mit körperlich Inaktiven die Sterblichkeit über acht Jahre um 14 Prozent reduziert werden – und zwar unabhängig von Komorbiditäten wie Diabetes, arterieller Hypertonie, Adipositas oder Nikotinkonsum. Wichtig sei dabei, mit moderater Belastung unter der anaeroben Schwelle zu beginnen, wie Schütt betont. „Insbesondere Männer, denen ein Prä-Diabetes attestiert wurde, neigen dazu, nach jahrelanger Inaktivität die Sportschuhe aus dem Keller zu holen und maßlos zu übertreiben – das ist natürlich der falsche Weg.“ Zusammen mit seinem Kollegen Prof. Bernhard Schwaab, Curschmann-Klinik in Timmendorfer Strand, hat Schütt frisch diagnostizierte Diabetiker zweimal aufs Fahrradergometer gesetzt und anschließend einen oralen Glukosetoleranztest (oGOTT) durchgeführt. Am ersten Tag haben sie bei einer Belastung von rund 100 Watt 30 Minu- 15 Minuten körperliche Aktivität pro Tag kann laut einer Studie aus Taiwan die Sterblichkeit gegenüber Inaktiven über acht Jahre um 14 Prozent reduzieren – unabhängig von Komorbiditäten. Interview mit Prof. Morten Schütt, Bereichsleiter Diabetes & Stoffwechsel, Medizinische Klink I, UKSH Campus Lübeck Wie bewerten Sie die aktuelle Studie aus Tübingen? Prof. Morten Schütt: Die Suche nach wissenschaftlicher Evidenz für einen gesunden Lebensstil erscheint zunächst absurd. In erster Linie handelt es sich doch darum, eine ausgewogene, abwechslungsreiche Mischkost und körperliche Aktivität von moderater Intensität im Leben zu etablieren. Und bislang konnte auch nicht gezeigt werden, dass auf diese Weise ein gesundheitlicher Schaden zu erwarten ist. Vielmehr wird in Frage gestellt, ob sich der offensichtliche Aufwand durch diesen ehemals normalen Lebensstil für den modernen Menschen wirklich lohnt. Wenn wir uns auf diese Frage einlassen, finden wir tatsächlich widersprüchliche und missverständliche Daten in der Literatur. Bei der Bewertung der Daten sollte jedoch grundsätzlich beachtet werden, ob die Lebensstil-Effekte im Rahmen einer künstlich designten Studie erhoben M E D I Z I N & W I S S E N S C H A F T // 2 9 AUS GA B E 1 2 | DE Z E M B E R 2 0 1 5 den. Für die Umsetzung benötigen wir vor allem interdisziplinär zusammenarbeitende Teams, die sich professionell mit dem Thema auseinandersetzen. In die Diabetes-Therapie müssen etwa viel mehr Physiotherapeuten und Diätassistenten einbezogen werden. Prof. Morten Schütt: Niemand sollte sich oder seinen Patienten der Herausforderung eines gesunden Lebensstils entziehen. Die Vielzahl an Daten über den Einfluss körperlicher Aktivität auf die Sterblichkeit rechtfertigen eine adäquate Berücksichtigung von Lebensstil-Interventionen und damit die Teilnahme an Programmen wie aha! oder DMP. Foto: di wurden oder aber aus der angewandten Medizin, also der realen Welt stammen. Weiterhin ist es wichtig, die Dauer der Intervention zu beachten. Bei der angesprochenen Studie handelt es sich um einen Zeitraum von neun Monaten. In anderen Studien mit einer deutlich längeren Interventionsdauer (2,5 bis 6 Jahre) konnte gezeigt werden, dass es durchaus möglich ist, die Entstehung eines manifesten Diabetes bei Menschen mit einer Glukosetoleranzstörung zu verhindern oder zeitlich zu verzögern. Lebensstiländerungen sind tatsächlich also effektiver als in der Untersuchung skizziert? Prof. Schütt: Es ist anzunehmen, dass auch in den weltweit durchgeführten Studien mit positivem Ergebnis Menschen mit unterschiedlichen genetischen Merkmalen, die den Effekt von Lebensstil-Interventionen auf den Glukosestoffwechsel beeinflussen, teilgenommen haben. Dass vor allem körperliche Aktivität einen positiven Einfluss auf die Glukosestoffwechselqualität und damit auch auf den Umfang und die Art der Diabetestherapie hat, wurde aktuell eindrucksvoll anhand einer Auswertung der größten deutschen Datenbank für angewandte Diabetologie (DPV-Wiss) gezeigt. 65.666 Patienten mit einem Typ 2 Diabetes wurden auf Basis der elektronischen Dokumentation im DPV-System in die Kategorien inaktiv, sowie körperliche Aktivität einbis zweimal/Woche oder > zweimal/Woche unterteilt. Die Analyse dieser Daten aus der realen Welt ergab, dass sowohl bei jüngeren (20 bis 59 Jahre) als auch bei äl- Zurück zur Medizin: Inwiefern reagieren Menschen unterschiedlich auf eine Lebensstil-Intervention? Prof. Schütt: Neben Lebensphasen, körperlicher Fitness, BMI und Art der Fettverteilung, Schlafqualität, psychischen Belastungssituationen und sozialer Deprivation spielen genetische Besonderheiten und auch das Geschlecht eine Rolle, wie der Stoffwechsel auf Lebensstil-Veränderungen reagiert. In einer weiteren DPV-Datenbankanalyse konnten wir zum Beispiel zeigen, dass Frauen mit Typ 2 Diabetes durch Lebensstil-Interventionen signifikant mehr Körpergewicht reduzieren, während Männer mit Typ 2 Diabetes eine signifikant höhere Reduktion des HbA1cWertes erreichen. Sie betonen die Bedeutung von körperlicher Aktivität, warnen aber vor zu hoteren Menschen (60 bis 80 Jahre) die kör- her Belastung insbesondere zu Beginn perliche Aktivität einen signifikanten re- der Intervention. Welche Erkenntnisduzierenden Effekt auf den HbA1c-Wert se liegen Ihnen in diesem Zusammenergab und zugleich eine deutlich gerinhang vor? gere Notwendigkeit einer InsulintheraProf. Schütt: Ein herausragend pie vorlag. wichtiger Faktor, der die Daten von Interventionsstudien hinsichtlich des EfInwiefern bessert sich durch Training fektes von körperlicher Aktivität auf der Gesundheitszustand? den Glukosestoffwechsel beeinflusst, Prof. Schütt: Viel bedeutender als ist die individuelle körperliche Fitness, die Effekte auf den Glukosestoffwechsel die zum Zeitpunkt des Beginns der Inist der nachgewiesene positive Einfluss tervention vorliegt. Besteht wie bei den von körperlicher Aktivität auf Endpunk- meisten Menschen mit einer Glukosete wie vorzeitiger Tod, kardiovaskuläre stoffwechselstörung ein niedriges NiEreignisse und Krebserkrankungen. veau der körperlichen Fitness, wird beNiemand sollte sich oder seinen Patien- reits durch eine geringe Belastung eine ten aufgrund von augenscheinlich nega- anaerobe Stoffwechsellage erreicht, die tiven Studiendaten, die sich auf den Glu- sich negativ auf den Glukosestoffwechkosestoffwechsel beziehen, der Heraussel auswirkt. In Untersuchungen an Paforderung eines gesunden Lebensstils tienten mit einer KHK und gerade diagentziehen. Auch wenn der tatsächliche nostiziertem Typ 2 Diabetes konnten wir Benefit individuell sehr unterschiedlich im Rahmen von Spiroergometrien und sein kann: Allein die Vielzahl an Daten oralen Glukosetoleranztests zeigen, dass aus der realen Welt zum Einfluss körnur die aerobe körperliche Belastung perlicher Aktivität auf die Sterblichkeit knapp unterhalb der anaeroben Schwelrechtfertigen eine adäquate Berücksich- le über 30 Minuten Dauer einen redutigung von Lebensstil-Interventionen – zierenden Effekt auf den postprandialen und damit auch die Teilnahme an ProStoffwechsel hat. Insbesondere sollte die grammen wie aha! oder DMP. niedrige kardiopulmonale Leistungsfähigkeit bei Patienten mit KHK und Typ 2 Ist die Auseinandersetzung also überDiabetes beachtet werden. Es ist davon flüssig? auszugehen, dass in vielen Studien, in Prof. Schütt: Tatsächlich sollte keidenen keine Spiroergometrien durchne Diskussion über den Sinn von gesun- geführt werden, Patienten dieses nieddem, ehemals normalem Lebensstil gerige Niveau der kardiopulmonalen Leisführt werden. Vielmehr sollte fachüber- tungsfähigkeit frühzeitig überschreigreifend und politisch unterstützt das ten und somit keinen Effekt der körperThema Lebensstil-Interventionen adlichen Aktivität auf den Glukosestoffäquat in der angewandten Medizin und wechsel sehen. im täglichen Leben berücksichtigt werInterview Uwe Groenewold 65.666 Diabetiker Typ 2 wurden in Deutschland in Kategorien ihrer körperlichen Aktivität eingeteilt. Ergebnis: Aktivität hat einen signifikant reduzierenden Effekt auf den HbA1c-Wert. 3 0 // M E D I Z I N & W I S S E N S C H A F T MRE Frühe Erkennung und regionale Vernetzung Multiresistente Erreger (MRE) in der Geriatrie. Ergebnisse aus Ostholstein. Dr. Annegret Krenz-Weinreich vom LADR GmbH MVZ Plön und Dr. Jens Dowideit vom DRK Krankenhaus Middelburg. M ultiresistente Keime (MRE) stellen in der geriatrischen Klinik Personal, Patienten und Angehörige vor große Aufgaben. Mithilfe einer Surveillance von MRSA bei Aufnahme und Entlassung geht das DRK Krankenhaus Middelburg einen Weg, um die Kontrolle über diese Keime zu bekommen und eine unter Hygienegesichtspunkten optimale geriatrische Behandlung zu ermöglichen. Ziel ist die frühe Erkennung von MRSA-Trägern, um rasch entsprechende Hygienemaßnahmen ergreifen und so die Ausbreitung des Keimes verhindern zu können. Die Abstrichergebnisse vor Entlassung geben einen Überblick über den Erfolg der Maßnahmen und informieren weiterbehandelnde Ärzte und Pflegeeinrichtungen über den aktuellen Status. Darüber hinaus identifizieren wir gramnegative Erreger (3- und 4MRGN) in mikrobiologischen Isolaten von geriatrischen Patienten in der Middelburger Geriatrie und analysieren ihre Häufigkeiten 2010 und 2014. Das DRK Krankenhaus Middelburg hat sich dem MRE-Netzwerk Östliches Holstein angeschlossen, das mit sämtlichen Akteuren des regionalen Gesundheitswesens versucht, sich zur Surveillance, zur Risikoanalyse und Festlegung von Handlungsmaßnahmen zu multiresistenten Keimen abzustimmen. So entstehen Strukturen zur Verbesserung der Compliance der Mitarbeiter, zu Absprachen von Hygiene- und Sanierungsmaßnahmen und zur Entwicklung eines abgestimmten Antibiotikamanagements sowie zur Weitergabe aller zu MRE erforderlichen Informationen. 2010 gelang in 5,4 Prozent der Isolate aller Zuweiser (Middelburg 5,6 Prozent) der MRE-Nachweis. Für MRSA betrug der Nachweis 4,4 Prozent für alle Zuweiser (Middelburg 4,8 Prozent). Bei 3-MGN lag die Häufigkeit bei 0,8 Prozent. VRE war in mikrobiologischen Isolaten nicht nachweisbar. MRE, von denen MRSA der „älteste Bekannte“ ist, haben seit Ende des letzten Jahrtausends in Kliniken weltweit an Bedeutung gewonnen. Untersuchungen und Behandlungen bei MRSAKolonisierten sind zeitaufwendiger und häufig schwieriger durchzuführen. Kontakte durch medizinisches Personal sind an ein zeit- und ressourcenaufwendiges Hygieneregime mit Kittel, Handschuhen und Mundschutz geknüpft. Gerade ältere multimorbide Patienten sind durch Isolationsmaßnahmen in ihrer Mobilität eingeschränkt und in Verständnis und Umsetzung der Hygienemaßnahmen oft überfordert. Geriatrische Komplexbehandlungen mit Physio-, Ergo- und Physikalischer Therapie sowie aktivierender Pflege lassen sich unter MRSA-Hygienemaßnahmen schwieriger organisieren und durchführen. Aus diesem Grund sollten auf Empfehlung der Gesundheitsministerkonferenz 2006 regionale Netzwerke gebildet werden, um die Weiterverbreitung von Erregern mit speziellen Resistenzen und Multiresistenzen zu vermeiden. Hier wurde erstmals ein abgestimmtes Handeln innerhalb von etablierten Zuweiserstrukturen, d. h. von Krankenhaus, Reha-Einrichtung, Heim, Praxis und anderen Betroffenen benannt, um die Verbreitung von MRSA einzudämmen und die Kolonisations- und vor allem die Infektionshäufigkeit zu verringern. Heute sprechen wir bei MRE auch von Vancomycin-resistenten Enterokokken (VRE) und zunehmend auch von multiresistenten gramnegativen Erregern (MRGN), die nach ihrer Resistenzlage in 3- und 4-MRGN differenziert werden. Letztere sind gegen praktisch alle Antibiotikagruppen resistent. Entsprechend haben sich die Netzwerke auf die Bekämpfung aller multiresistenten Erreger fokussiert. Seit zweieinhalb Jahren existiert in Middelburg eine intensive MRSASurveillance, in deren Rahmen sämtliche stationären geriatrischen Patienten nach einem standardisierten Protokoll bei Aufnahme und vor Entlassung auf MRSA abgestrichen werden. Geschultes Pflegepersonal streicht dabei mit einem Tupfer Rachen und Nasenvorhöfe und etwaige Wunden mit einem zweiten Tupfer ab. Dabei zeigten sich zwischen Juli 2013 und Juni 2014 96,3 Prozent von insgesamt 815 stationär behandelten Patienten bei Aufnahme und bei Entlassung frei von MRSA. 2,7 Prozent wiesen im Aufnahmeabstrich MRSA auf. Bei rund zwei Dritteln von ihnen war dies bekannt, bei einem Drittel nicht. 1,0 Prozent der Patienten akquirierten während des stationären Aufenthaltes in der Geriatrischen Klinik MRSA. Von den bei Aufnahme MRSApositiven Patienten gelang während des Foto: Privat DE Z E M B E R 2 0 1 5 | AUS GA B E 1 2 M E D I Z I N & W I S S E N S C H A F T // 3 1 AUS GA B E 1 2 | DE Z E M B E R 2 0 1 5 durchschnittlich 20-tägigen stationären Aufenthaltes bei gut jedem Dritten (acht von 22 Patienten) mittels standardisierter Maßnahmen eine Dekolonisierung. Hierzu gehören tägliche antiseptische Waschungen und täglicher Wechsel von Bettwäsche und Kleidung. Da 1,0 Prozent der bei Aufnahme negativ getesteten Patienten MRSA akquirierten und ebenfalls 1,0 Prozent der bei Aufnahme positiv untersuchten vor Entlassung in drei aufeinanderfolgenden Abstrichen negativ waren, zeigte sich die MRSA-Bilanz akquiriert zu dekolonisiert „neu tral“. In sämtlichen mikrobiologischen Isolaten, die 2010 bzw. 2014 dem MVZ Plön von sämtlichen kooperierenden Kliniken und Praxen und aus der Middelburger Geriatrie zugesandt wurden, haben wir die Häufigkeiten multiresistenter Keime analysiert und für das Jahr 2014 mit denen für 2010 verglichen (Ergebnisse siehe Tabelle). Aus diesen Zahlen kann man für den Bereich östliches Holstein und speziell für die Geriatrische Klinik des DRK-Krankenhauses Middelburg konstatieren, dass MRGNNachweis weiterhin ein seltener Befund ist. Praktische Maßnahmen zur Bekämpfung von MRE, die zwischen allen an der Behandlung kolonisierter Patienten beteiligten Akteuren abgestimmt sind, spielen im klinischen Alltag eine zentrale Rolle. Basis- und erweiterte sowie bei gegebener Indikation Barrierepflege sind im Krankenhaus von Bedeutung. Aussagekräftige Informatio- nen und Verfahrensempfehlungen, die sich auf valide Laboruntersuchungen stützen, richten sich an den weiterbehandelnden Hausarzt des MRE-positiven Patienten und ggf. die zuständige Pflegeeinrichtung bzw. den ambulanten Pflegedienst und im Einzelfall auch an den Krankentransportdienst und an Taxiunternehmen. Aus dieser Verbundenheit entsteht das Konzept der regionalen Vernetzung, in die auch das Gesundheitsamt in zentraler Bedeutung eingeschlossen ist. Die MRE-Netzwerkteilnehmer verfolgen in regelmäßigen Treffen und in enger Absprache das gemeinsame Ziel, multiresistente Keime einzudämmen und die Patientensicherheit zu erhöhen. Dr. Jens Dowideit und Dr.Annegret Krenz-Weinreich 2010 2014 gelang in 4,8 Prozent der Isolate aller Zuweiser (Middelburg 4,5 Prozent) der MRE-Nachweis. Für MRSA betrug der Nachweis 3,65 Prozent für alle Zuweiser (Middelburg 3,39 Prozent). Bei 3-MGN lag die Häufigkeit bei 0,7 Prozent. VRE war in Einzelfällen nachweisbar. 2014 MVZ Geriatrie MVZ Geriatrie MRE ges. 5,4 5,6 4,8 4,5 MRSA 4,4 4,8 3,65 3,39 VRE 0 0 0,15 0,3 3 MRGN 0,8 0,7 0,88 0,68 4 MRGN 0,2 0,1 0,1 0,08 Tab.: Vergleich der MRE-Raten (MRE/Probeneingang) des MVZ Plön und der Klinik für Geria trie im DRK-Krankenhaus Middelburg in den Jahren 2010 und 2014. MR S A - S C R EEN I N G ERGE BNI SSE VO N PAT I E N TEN DER KLINIK FÜR GE RIAT R I E I M D R K-KRANKE NHAU S MI DDE LBURG VON JULI 2013 BIS J UNI 2 0 1 4 Aufnahmescreening negativ/Entlassungsscreening negativ Aufnahmescreening positiv/Entlassungsscreening positiv Aufnahmescreening negativ/Entlassungsscreening positiv Aufnahmescreening positiv/Entlassungsscreening negativ 3 2 // A R Z T & R E C H T DE Z E M B E R 2 0 1 5 | AUS GA B E 1 2 DER SCHLICHTUNGSFALL Grenzen der Therapiefreiheit Aus der Praxis der Schlichtungsstelle für Arzthaftpflichtfragen der norddeutschen Ärztekammern. Kasuistik Die linkshändige Patientin, zum Zeit punkt der Behandlung 65-jährig, wurde im Januar 2010 wegen einer ausgepräg ten Daumensattelgelenksarthrose in ei ner chirurgischen Gemeinschaftspraxis mit der Implantation einer Daumensat telgelenksprothese operativ behandelt. Es entwickelte sich eine Lockerung der Pfanne, die im Juni 2010 zu einem Pfan nenwechsel zwang, bei der die Pfanne ausgewechselt und einzementiert wur de. Zwei Wochen später kam es zu einer Prothesenluxation, die im Juli 2010 of fen reponiert wurde. Im weiteren Ver lauf trat eine zunehmende Bewegungs einschränkung der linken Hand und des Daumens auf, sodass im Februar 2011 im Krankenhaus die Prothese entfernt und eine Sehneninterpositionsplastik vor genommen wurde, wodurch die Beweg lichkeit des Daumens gebessert werden konnte. Beanstandung der ärztlichen Maßnahmen Die Patientin äußerte erhebliche Zweifel an der Sinnhaftigkeit des prothetischen Gelenkersatzes. Die Chirurgen wiesen den Vorwurf zurück. Bei der Implanta tion einer Totalendoprothese (TEP) des Daumensattelgelenkes habe es sich um ein adäquates Therapieverfahren gehan delt. Über mögliche Prothesenlocke rung und TEP-Luxation sei die Patientin aufgeklärt worden. Gutachten Der Gutachter ist der Auffassung, un ter Berücksichtigung der Beschwerden, des röntgenologischen Befundes einer ausgeprägten Daumensattelgelenks arthrose und einer nicht erfolgreichen konservativen Therapie habe eine Indi kation zu einer operativen Behandlung bestanden. Denn eine Prothesenim plantation bewirkt zum einen den Er halt der Länge des Daumens und zum anderen dessen Kraft. Prothesenim plantation sowie Pfannenwechsel seien fachgerecht durchgeführt worden. Die jeweiligen postoperativen Therapie maßnahmen seien nicht zu beanstan den. Jedoch sei die ausschließliche Ent scheidung für einen prothetischen Er satz des Daumensattelgelenkes ohne aufklärende Hinweise auf alternative bewährte operative Behandlungsmög lichkeiten zu beanstanden. Hierbei sei vornehmlich die fehlende Information der Patientin über alternative, nicht mit einer Prothesenimplantation einherge hende operative Behandlungsmöglich keiten, die mit höchster Wahrschein lichkeit zu einer wesentlich kürzeren Behandlungsdauer und zu einem besse ren funktionellen Ergebnis geführt hät ten, zu kritisieren. Stellungnahmen zum Gutachten Hierzu erklärten die Chirurgen, dass mit der Patientin „selbstverständlich“ alle möglichen Alternativen der operativen Therapie besprochen worden seien und sich die Patientin angesichts der geschil derten Vorteile für die Daumensattelge lenksprothese entschieden habe. Die Pa tientin übersandte eine Stellungnahme des Hausarztes, der ihre Beeinträchti gungen beschreibt. Als Linkshänderin belaste die völlig eingeschränkte Beweg lichkeit des Daumensattelgelenks die Pa tientin massiv. Entscheidung der Schlichtungsstelle Die Schlichtungsstelle stimmte dem Gutachten vollinhaltlich zu. Zu dem – auch nach Beurteilung der Schlich tungsstelle – nicht überzeugenden Ar gument eines Kraftverlustes nach einer Resektions-Suspensions-Arthroplastik dürfte ein solcher als Begründung einer Prothesenimplantation bei einer 65-jäh rigen Patientin nicht von wesentlicher Bedeutung für die Wahl eines protheti schen Daumensattelgelenkersatzes sein. Aktuelle Publikationen, die eine Überle genheit des neuen Prothesenmodells ge § 630e Der § 630e BGB Aufklärungspflichten lautet: (1) Der Behandelnde ist verpflichtet, den Patienten über sämtliche für die Einwilligung wesentlichen Umstände aufzuklären. Dazu gehören insbesondere Art, Umfang, Durchführung, zu erwartende Folgen und Risiken der Maßnahme sowie ihre Notwendigkeit, Dringlichkeit, Eignung und Erfolgsaussichten im Hinblick auf die Diagnose oder die Therapie. Bei der Aufklärung ist auch auf Alternativen zur Maßnahme hinzuweisen, wenn mehrere medizinisch gleichermaßen indizierte und übliche Methoden zu wesentlich unterschiedlichen Belastungen, Risiken oder Heilungschancen führen können. genüber den bewährten, nicht prothe tischen Operationsverfahren nachwei sen, sind nicht bekannt und wurden we der vom Gutachter noch von den in An spruch genommenen Ärzten zitiert. Zusammenfassend hätte bei der in der entsprechenden Literatur angege benen Erfolgsquote von 70 bis 90 Pro zent bei einer Trapeziumexstirpation mit Sehneninterposition oder -suspensi on der Metakarpalbasis I gegenüber der erhöhten Komplikationsrate bei prothe tischem Gelenkersatz die Patientin auf jeden Fall über die operativen Alterna tiven zum prothetischen Gelenkersatz aufgeklärt werden müssen, um ihr eine realistische Wahlmöglichkeit zu geben. Dies ist nach den vorliegenden Unterla gen nicht geschehen, sodass die Schlich tungsstelle von einer fehlerhaften Auf klärung vor dem prothetischen Gelen kersatz ausgeht. In den vorliegenden medizinischen Unterlagen über die Behandlung in der chirurgischen Gemeinschaftspraxis sind im Rahmen der Aufklärung keinerlei Hinweise auf mögliche alternative Be handlungsmaßnahmen erkennbar. Nach Aktenlage wurde der prothetische Dau mensattelgelenksersatz als alternativ lose Behandlungsmöglichkeit der beste henden Daumensattelgelenksarthrose der Patientin vorgeschlagen. Bei den im Gutachten ausführlich beschriebenen Komplikationsmöglichkeiten der Im plantation einer Daumensattelgelenk sprothese muss die präoperative Aufklä rung nach Aktenlage als unzureichend beurteilt werden. Eine Wahlmöglichkeit mit Entscheidung für eine weniger kom plikationsreiche operative Vorgehens weise war der Patientin damit genom men. In Anbetracht der guten Erfolgs aussichten der alternativen Operations methoden ist ein Entscheidungskonflikt plausibel. Gesundheitsschaden Die mit dem Eingriff im Januar 2010 verbundenen Beeinträchtigungen der Pfannenlockerung und Pfannenwech sel, Prothesenluxation und Re-Operati on, Sehneninterpositionsplastik, verblie bene, nahezu völlige Einschränkung der Beweglichkeit des linken Daumensattel gelenks und Reduktion der groben Kraft beim Faustschluss und Pinzettengriff auf ein Viertel im Vergleich zur rechten Hand waren daher als fehlerbedingter Gesundheitsschaden festzustellen. Fazit Die Therapiefreiheit befreit den Arzt nicht von seiner Aufklärungspflicht. Die Beweislast für das Aufklärungsgespräch trägt der Arzt. Über echte Behandlungs alternativen ist der Patient im Gespräch aufzuklären. Dr. Michael Schönberger, Ass. jur. Kerstin Kols A R Z T & R E C H T // 3 3 AUS GA B E 1 2 | DE Z E M B E R 2 0 1 5 URTEIL Beste Bewertungen gehören nach oben Jameda zieht Berufung zurück. Urteil des Landgerichts München ist rechtskräftig. D as Arztbewertungsportal jameda darf Ärzte nicht nur deshalb oben plat zieren, weil sie dafür bezahlt haben. Gekaufte Platzierungen müssen au ßerdem klar als Anzeigen gekennzeich net werden. Dies hatte das Landgericht München bereits im März entschieden. Nachdem das Portal seine Berufung ge gen das Urteil zurück genommen hat, ist dieses nun rechtskräftig. Erstritten hatte das Urteil die Zentrale zur Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbs mit Sitz in Frankfurt am Main. Der Kläger hatte argumentiert, dass Nutzer bei der Suche nach den am bes ten platzierten Ärzten davon ausge hen, dass die oben stehenden Medi ziner stets die am besten bewerteten sind. Die Gestaltung der beanstande ten Websites zeigten nicht hinreichend, dass die Ergebnislisten durch gekaufte Platzierungen beeinflusst seien. Dies war aber der Fall – Ärzte konnten durch kostenpflichtige Premiumpakete ihre Platzierung verbessern, ohne dass dies dem Nutzer ohne weiteres auffiel. So war es möglich, dass dem Nutzer weni ger gut bewertete Ärzte über den bes ser bewerteten Ärzten angezeigt wur den. Jameda muss nun seine Darstel lung ändern. Experten halten das Ur teil der Münchener Richter für wegwei send und erwarten, dass auch andere Bewertungsportale, die ähnlich verfah ren, ihre Darstellungen künftig ändern werden. (red) KURZ NOTIERT Gewerberegistrat unterliegt Der Verband Sozialer Wettbewerb war mit seiner Klage gegen das Unternehmen GES Registrat GmbH vor dem Landgericht Berlin erfolgreich. Das Unternehmen muss es künftig unter lassen, Schreiben mit Eintragungsofferten in ein „Gewerbe registrat“ zu versenden. Das in amtlicher Aufmachung ver schickte Schreiben fordert die Adressaten – unter ihnen wie berichtet auch Ärzte – auf, ein „Eintragungsangebot zur Emp fehlung Ihres Betriebes“ anzunehmen. Das angebotene „Leis tungspaket“ kostete jährlich 598 Euro, was aber nur schwer zu erkennen war. Bei einer Zuwiderhandlung drohen dem Un ternehmen ein Ordnungsgeld von bis zu 250.000 Euro oder dem Geschäftsführer Ordnungshaft von bis zu sechs Mona ten. (red) Geänderte Berufsordnung Die Ärztekammer Schleswig-Holstein hat ihre Berufsordnung mit Genehmigung der Aufsichtsbehörde mit Wirkung vom 4. November 2015 geändert. Die Änderungen waren von der Kammerversammlung am 9. September 2015 beschlossen wor den. Mit den Änderungen wird in § 15 Abs. 3 Berufsordnung u. a. die bei Forschung am Menschen zu beachtende Deklarati on von Helsinki nun auf die aktuelle Fassung bezogen. Darüber hinaus wurde die Möglichkeit der befristeten Fortführung der Arztpraxis eines verstorbenen Kammermitglieds auf die einge tragene Lebenspartnerschaft erweitert und die Dauer der Fort führung mit Blick auf die sozialrechtliche Regelung von drei auf sechs Monate erweitert. Näheres, auch zu weiteren Änderungen ist der Homepage der Ärztekammer (www.aeksh.de/amtliche_ bekanntmachungen) zu entnehmen. (red) ANzeige Grüne fordern staatliche Aufsicht Eine positive Bilanz ihrer Arbeit haben Überwachungskom mission und Prüfungskommission, in gemeinsamer Träger schaft von Bundesärztekammer, Deutscher Krankenhausge sellschaft und GKV-Spitzenverband, nach Überprüfung aller 46 Transplantationszentren beziehungsweise 126 Transplan tationsprogramme in Deutschland für den Prüfzeitraum der Jahre 2010 bis 2012 gezogen. „Nach Bekanntwerden des Göt tinger Transplantationsskandals im Sommer 2012 haben Po litik und Selbstverwaltung ein ganzes Maßnahmenbündel für mehr Kontrolle und Transparenz in der Transplantationsme dizin auf den Weg gebracht. In vielen Transplantationszentren ist ein Struktur- und Kulturwandel erkennbar. Heute kön nen wir sagen, dass diese Maßnahmen greifen“, sagte die Vor sitzende der Prüfungskommission, Anne-Gret Rinder, bei der Vorstellung des Jahresberichts in Berlin. Zu einem anderen Ergebnis kommt die Bundestagsfrak tion von Bündnis 90/Die Grünen. Sie fordert mehr staatliche Aufsicht im Bereich der Organspende. Arzt Dr. Harald Terpe, Obmann im Gesundheitsausschuss, und seine Fraktionskolle gin Elisabeth Scharfenberg sagten: „Die gesetzlichen Regelun gen zur Verteilung der Organe müssen präzisiert werden. Das Ziel, die Bereitschaft zur Organspende zu erhöhen, kann nur erreicht werden, wenn sichergestellt ist, dass es bei der Organ verteilung gerecht zugeht.“ Die Bundesregierung habe bislang „nur wenig unternommen, um eine rechtsstaatliche Kontrolle der Transplantationszentren zu etablieren.“ Dies geht nach Ansicht der Grünen zu Lasten der betroffenen Patienten. Die Partei vermisst „grundlegende Änderungen am System“, sie bemängelt die nach ihrer Ansicht zu hohe Zahl an Transplan tationszentren in Deutschland und eine nach ihrer Einschät zung nicht unabhängige Kontrolle. (pm/red) 3 4 // F O R T B I L D U N G E N DE Z E M B E R 2 0 1 5 | AUS GA B E 1 2 Fortbildungstermine Dezember 2015/Januar 2016 AKADEMIE FÜR MEDIZINISCHE FORT- UND WEITERBILDUNG EDMUND-CHRISTIANI-SEMINAR JANUAR 2016 DEZEMBER 2015/JANUAR 2016 8. JANUAR Basiskurs Palliativmedizin, Beginn: 16:00 Uhr Warteliste AB 18. DEZEMBER Professionell kommunizieren und motivieren 9. JANUAR Balint-Gruppe, Beginn: 9:30 Uhr 18. DEZEMBER 15. JANUAR Akupunktur – Block A, Beginn: 15:00 Uhr 19. JANUAR Fachkunde Strahlenschutz – RöV/Medizin, Beginn: 9:00 Uhr Warteliste 19. JANUAR Erwerb der Kenntnisse im Strahlenschutz nach RöV – Theoretischer Teil, 9:00 - 12:00 Uhr 19. JANUAR Grundkurs im Strahlenschutz nach RöV, Beginn: 12:00 Uhr 23. JANUAR 23. JANUAR 28. JANUAR Reisemedizinische Gesundheitsberatung, Beginn: 9:00 Uhr Der Marcumar-Patient in der ärztlichen Praxis AB 18. DEZEMBER Communicating with English speaking patients 19. DEZEMBER Grundlagen der Arzneimittelkunde und -versorgung älterer Menschen 19. DEZEMBER Kommunikation am Empfang AB 8. JANUAR Planen, Steuern und Organisieren betrieblicher Prozesse AB 8. JANUAR Führen und Entwickeln von Personal 9. JANUAR Telemedizinische Grundlagen 9. JANUAR Hausbesuche und Versorgungsmanagement 9. JANUAR Notfallsituationen in der ärztlichen Praxis Hypnose Grundkurs, Beginn: 9:30 Uhr Kindernotfälle – Kindertrainingszirkel (KiTZ) – Atemwege/Atmung (A/B-Probleme), 17:00 – 21:00 Uhr Warteliste 30. JANUAR Mediation in Klinik, Praxis und Instituten, 9:00 - 16:00 Uhr AB 15. JANUAR Hygiene/Aktuelle Richtlinien und Grundlagen 30. JANUAR Notfalltherapie von Herzrhythmusstörungen in der Praxis, 9:30 - 17:00 Uhr AB 15. JANUAR Fachzertifikat Ernährungsmedizin/Grundlagen 30. JANUAR Autogenes Training – Grundkurs, Beginn: 9:30 Uhr AB 15. JANUAR Fachzertifikat Notfallmanagement/Grundlagen AB 15. JANUAR Fachzertifikat Qualitätsmanagement 16. JANUAR Modernes Wundmanagement Hypnose Grundkurs Es ist faszinierend, wie sich mit der Hypnotherapie eine Synthese aus ältesten Heilverfahren mit neuesten Erkenntnissen aus der Psychoneuro immunologie erschaffen lässt. Dem Therapeuten bietet sich damit ein in seiner Vielfalt so bislang nicht bekanntes Instrument zur Behandlung psychischer, psychosomatischer und adjuvant somatischer Erkrankungen. Der Grundkurs vermittelt kurz theoretische Hintergründe und bietet aufgeschlossenen wie engagierten Kolleginnen und Kollegen viel Raum zum Entdecken von Kreativität und Tranceerleben. Im Mittelpunkt dieses hypnotischen Trance-Wochenendes steht das Erlernen und Entdecken verschiedener Einleitungsmethoden. Sehr hilfreich für diesen Kurs sind Neugierde, Offenheit und die Bereitschaft, sich einzulassen. Termin: 23. Januar und 20. Februar 2016 Gebühr: 224 Euro Information: 04551 8813 205 (Nina Brunken) Akademie für medizinische Fort- und Weiterbildung Akademie für medizinische Fort- und Weiterbildung, Esmarchstraße 4, 23795 Bad Segeberg, Leiterin: Helga Pecnik, Telefon 04551 8813 166, [email protected] Edmund-Christiani-Seminar, Berufsbildungsstätte der Ärztekammer Schleswig-Holstein, Esmarchstraße 2, 23795 Bad Segeberg, Ansprechpartnerinnen: Gabriele Steens Telefon 04551 8813 292 und Susanne Korbs Telefon 04551 8813 283, sowie Marlies Petrick Telefon 04551 8813 128 und Rabea Brunke Telefon 04551 8813 281, [email protected] F O R T B I L D U N G E N // 3 5 AUS GA B E 1 2 | DE Z E M B E R 2 0 1 5 Notfalltherapie von Herzrhythmus störungen in der Praxis FORTBILDUNGSTERMINE AUS DEM NORDEN JANUAR/FEBRUAR 2016 6. - 10. JANUAR 45. Nordeuropäische Konferenz Marie Luise Elgeti, Hamburg, für Beratung, Therapie und [email protected] Theologie 24 Punkte 12. JANUAR Homöopathischer Rätselfall 2 Punkte 19. JANUAR Es ist wie eine Strafe 2 Punkte 13. JANUAR Umweltmedizinische Gefährdungen im „echten Norden“ 2 Punkte 20. JANUAR Qualität des Trinkwassers in Schleswig-Holstein 2 Punkte 20. JANUAR Narkose für Risikopatienten: balancierte Anästhesie oder TIVA? 3 Punkte UKSH, Kiel, Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin, Telefon 0431 597 2971, [email protected] 22./23. JANUAR 7. Lübecker Venentage Punkte beantragt UKSH, Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie, Lübeck, Telefon 0451 500 6985, [email protected] 23. JANUAR Qualitätszirkel „Psychotherapie“ der NGAT 6 Punkte Curtius Klinik, Bad MalenteGremsmühlen, [email protected] 23. JANUAR Die Summe des Leidens ist Weisheit – psychosomatische Aspekte der Organtransplantation 2 Punkte 4. FEBRUAR Update Diabetes mellitus 3 Punkte Ärzteverein Rendsburg, Telefon 04331 663 966, [email protected] 12. - 14. FEBRUAR Modul Basiskompetenz Patiententrainer 20 Punkte Fachklinik Sylt, Westerland, Telefon 04651 852351, [email protected] 14./15. FEBRUAR UND 15. - 18. APRIL 26./27. FEBRUAR Ausbildung zum Adipositastrainer 40 Punkte Neue Wege der Verlustverarbeitung/ Trauerbegleitung 23 Punkte von der Psychotherapeutenkammer ECP-GmbH, Bargteheide, Telefon 04532 501653, [email protected] 27. FEBRUAR Regionale Grundschulung Arbeitssicherheit 3 Punkte Ärztegenossenschaft Nord eg, Bad Segeberg, Telefon 04551 9999 182, [email protected] Arbeitskreis Homöopathie der CAU zu Kiel e. V., [email protected] Christian-AlbrechtsUniversität zu Kiel, Institut für Toxikologie und Pharmakologie für Naturwissenschaftler, [email protected], [email protected] Weitere Informationen bei den Veranstaltern. Alle Angaben ohne Gewähr. Die schnelle und sichere Diagnose und Differenzialtherapie von Herzrhythmusstörungen stellt an Ärzte im Rettungsdienst und in der Praxis hohe Anforderungen. Oft entscheidet nur die sofortige und präzise Diagnostik zusammen mit der adäquaten Soforttherapie über das Überleben des Patienten. Dieser interaktive Kurs richtet sich an Ärzte im Rettungsdienst, in der Praxis und in der Klinik. Der Kurs soll helfen, lebensbedrohliche Arrhythmien zu erkennen und die richtigen therapeutischen Optionen und Entscheidungen in der Notfalltherapie zu treffen. Neben einem praxisbezogenen Überblick über den aktuellen Stand der Diagnostik und Therapieoptionen wird auch praktisch geübt. Inhalte: Repetitorium Herzrhythmusstörungen, Differenzialdiagnostik und -therapie von bradykarden und tachykarden Arrhythmien, medikamentöse antiarrhythmische Therapie/praxisorientierte Pharmakologie, Richtlinien des ERC zu Notfalltherapie von Asystolie/Kammerflimmern, externe elektrische Kardioversion und Defibrillation, transthorakale Schrittmacherstimulation, Notfalltherapie bei Patienten mit permanentem Schrittmacher/Defibrillator, Fallbeispiele und praktische Übungen. Termin: 30. Januar 2016 Gebühr: 104 Euro Information: 04551 8813 145 (Birte Wachholz) Akademie für medizinische Fort- und Weiterbildung Autogenes Training – Grundkurs Autogenes Training fördert den Abbau von Stress, funktionellen Störungen und Schlafstörungen sowie die Modulation chronischer Schmerzen. Die inhaltliche Vermittlung entspricht den Grundsätzen der „Deutschen Gesellschaft für ärztliche Hypnose und Autogenes Training“. An zwei Samstagen erfolgen die Vermittlung und die Einübung der Grundstufenübungen sowie deren praktische Einführung in spezifische und Alltagssituationen. Schwierigkeiten und Hilfestellungen werden besprochen, es soll ein reger Austausch von Übungserfahrungen erfolgen. Angeboten werden Protokollbögen (ATEVA/Krampen‚ 91) als eine struktur- und haltgebende Hilfe zur Steigerung der Selbstwirksamkeit, was sich günstig bei der späteren Vermittlung des Autogenen Trainings bei eigenen Patienten auswirken kann. Dieser Kurs wird als Baustein für den Erwerb der Zusatzbezeichnung Psychotherapie – fachgebunden – von der Ärztekammer Schleswig-Holstein anerkannt. Termin: 30. Januar und 27. Februar 2016 Gebühr: 224 Euro Information: 04551 8813 205 (Nina Brunken) Akademie für medizinische Fort- und Weiterbildung Positive Resonanz für Ausbilderabend Das Edmund-Christiani-Seminar (ECS) hat bei einer Veranstaltung am 21. Oktober ausbildende Ärzte über alle Facetten der MFA-Ausbildung informiert. Neben den Ausbildern hatten sich auch einige Berufsschullehrer eingefunden. Cornelia Mozr, Leiterin Medizinische Fachberufe und ECS, setzte folgende thematische Schwerpunkte: Rechtsgrundlagen, Tarifverträge, duale Ausbildung, Ausbildungsordnung, Aufgaben der Ärzteammer und der Zuständigen Stelle sowie entsprechende Ansprechpartner, Berufsschule, Überbetriebliche Ausbildung (ÜBA) und Prüfungen. Außerdem stellte sie das Gästehaus Lohmühle vor. Im Anschluss wurde diskutiert und Fragen zum Ausbildungsnachweis, zu Kündigungen und zum Umgang der Ärztekammer mit Fehlzeiten beantwortet. Für das kommende Jahr ist der Ausbilderabend für den 28. September geplant. Über Details werden Sie rechtzeitig informiert. Medizinische Fachberufe und Edmund-Christiani-Seminar 3 6 // I M N O R D E N DE Z E M B E R 2 0 1 5 | AUS GA B E 1 2 KAMMERVERSAMMLUNG Interesse am Menschen M anche Begegnungen hinterlassen einen bleibenden Eindruck. So war es auch bei Dr. Antje Jaeger, die als Kind in der Hausärztin ihres Heimatdorfes ein Vorbild fand: „Eine Frau, die an den Menschen, ihrem Dorf und an allem so interessiert war, die alle gut versorgt hat. Alle fühlten sich von der Kollegin angenommen und gesehen. Das beeindruckte mich als Kind sehr und bekräftigte meinen Wunsch, später Ärztin zu werden.“ Dieses Gefühl will die Allgemeinmedizinerin ihren Patienten und auch den jungen Kollegen weitervermitteln: „Die Medizin wird heute immer technischer und ich habe Sorge, dass die sprechende und manuelle Medizin, das Beobachten der Patienten und sich Zeit für sie zu nehmen, hinten angestellt werden. Deswegen ist mir auch die Ausbildung der Studenten wichtig. Ich möchte ihnen ein Vorbild sein und Freude am Arztberuf vermitteln. Da meine Hausarztpraxis im Ausbildungsverbund des UKSH ist, freue ich mich immer sehr über Studenten. Sie zu motivieren und an die Hand zu nehmen, wenn sie sich die ersten Schritte trauen, ihnen praktische Tipps zu geben, die in der Vorlesung manchmal nicht vermittelt werden – das macht mir wahnsinnig Spaß.“ Jaeger selbst hat einen Teil ihres PJs in England absolviert, „unter einfachen Bedingungen in einem alten Krankenhaus in Liverpool“. Dort fühlte sich die angehende Ärztin wertgeschätzt, auch dadurch, dass ihr früh das Gefühl vermittelt wurde, mit dem, was sie schon gelernt hatte, viel bewirken zu können. „Ich fühlte mich so wohl, dass ich am liebsten dageblieben wäre.“ Zurück in Deutschland habe sie diese Wertschätzung junger Kollegen häufig vermisst: „Da galt manchmal mehr das Motto: Geh mit in den OP, halt mal die Haken und die Klappe.“ Ihren Beruf lernte sie umso mehr zu schätzen, als sie Anfang der 1990er Jahre mit ihrem Mann, auch Arzt, zwei Jahre in der Entwicklungshilfe in Afrika tätig war. „Das war nochmal ein Punkt, wo ich dachte, dass es gut ist, DR. ANT JE JA EGER Fachärztin für Allgemeinmedizin Jahrgang 1960 seit 2006 in Kiel niedergelassen Dr. Antje Jaeger ist seit 2013 Mitglied der Kammerversammlung einen Beruf zu haben, den man weltweit ausüben kann.“ Die Faszination der Allgemeinmedizin erlebt Jaeger aber auch heute noch täglich in ihrer Praxis: „Man bekommt Patienten zunächst als unbeschriebene Blätter und lernt sie langsam kennen. Dadurch, dass man Menschen sowohl mit ihren medizinischen wie nicht-medizinischen Problemen begleitet, begegnet man sich auch immer wieder selbst. Es gibt nicht den 08/15-Tag, weil da immer wieder andere Personen sitzen und man stets auf unterschiedliche Weise gefordert wird.“ Ihre Erfahrungen will sie nun auch in die Berufspolitik, in der ihr Mann schon seit vielen Jahren aktiv ist, einbringen: „Ich bin jetzt 55 Jahre alt, die Kinder sind aus dem Haus, die Praxis läuft und es gibt viele Dinge im Gesundheitswesen, die mir nicht gefallen oder wo ich denke, dass ich jetzt das Alter habe, um auch mal was dazu sagen zu können. Ich habe mittlerweile Einblicke und Erfahrungen gesammelt, die dabei hilfreich sein könnten.“ Die politischen Reibereien und langwierigen Diskussionen in der Kammerversammlung empfindet Jaeger dabei hin und wieder als mühsam, „aber so ist nun mal Politik und es müssen alle Stimmen gehört werden. Wir könnten schneller zum Punkt kommen, wenn alle ein bisschen ehrlicher wären.“ Als positiv erachtet sie dagegen, welche Themen in dem Gremium alle auf den Tisch kommen. In ihrer Freizeit ist die in Kiel niedergelassene Ärztin am liebsten draußen in der Natur und das auch gern schon früh am Morgen: „Ich habe drei Pferde. Eins, das gerade erwachsen geworden ist und in die Ausbildung kommt, das alte Pony meiner Kinder und ein Reitpferd. Damit verbringe ich viel Zeit. Da bin ich auch mal morgens um fünf im Stall. Ich bin ein Morgenmensch und brauche das.“ Auch im Urlaub findet Jaeger ihre Entspannung in der Aktivität, zum Beispiel bei mehrtägigen Radtouren mit ihrer Frauengruppe, die sie u. a. nach Masuren führten. Anne Mey Foto: ÄKSH Aus- und Weiterbildung sind ihr wichtig: Dr. Antje Jaeger will dem medizinischen Nachwuchs die Liebe zum Arztberuf vermitteln und Vorbild sein. M I T T E I L U N G E N D E R K A S S E N Ä R Z T L I C H E N V E R E I N I G U N G // 3 7 AUS GA B E 1 2 | DE Z E M B E R 2 0 1 5 Mitteilungen der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein Bewerbungen richten Sie bitte an: Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein, Zulassung/Praxisberatung, Bismarckallee 1-6, 23795 Bad Segeberg. Der Bewerbung sind ein Auszug aus dem Arztregister sowie ein unterschriebener Lebenslauf beizufügen. Ferner ist ein polizeiliches Führungszeugnis der Belegart „O“ (Behördenführungszeugnis) zu beantragen. Die Bewerbung wird nicht durch eine eventuell erfolgte Wartelisteeintragung ersetzt! Um Vertragsarztsitze/Vertragspsychotherapeutensitze können sich auch Vertragsärzte/Vertragspsychotherapeuten und Medizinische Versorgungszentren bewerben, um einen anderen Arzt/eine andere Ärztin bzw. mehrere Ärzte/Ärztinnen anzustellen. Der Arzt/die Ärztin/die Ärzte muss bzw. müssen namentlich genannt werden und die oben bezeichneten Unterlagen sind für ihn/sie einzureichen. Es besteht die Möglichkeit, dass ein für einen vollen Versorgungsauftrag ausgeschriebener Vertragsarztsitz/Vertragspsychotherapeutensitz von zwei Ärzten/ Ärztinnen übernommen wird, die den Sitz übernehmen und ihren Versorgungsauftrag jeweils auf einen halben Versorgungsauftrag beschränken. Um die Übernahme von ausgeschriebenen Vertragspsychotherapeutenpraxen können sich Fachärzte für Psychotherapeutische Medizin, Fachärzte für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Psychologische Psychotherapeuten, Kinder-und Jugendlichenpsychotherapeuten sowie Ärzte, die beabsichtigen, ausschließlich psychotherapeutisch tätig zu werden, bewerben. Öffentliche Ausschreibung von Vertragsarztsitzen gemäß § 103 Abs. 4 SGB V Die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein schreibt auf Antrag von Ärzten/Psychotherapeuten deren Vertragsarztsitz zur Übernahme durch einen Nachfolger aus, sofern es sich bei dem maßgeblichen Planungsbereich um ein für weitere Zulassungen gesperrtes Gebiet handelt. Für nähere Informationen hierzu stehen Ihnen unter den Tel.-Nummern 04551-883 und den angegebenen Durchwahlen unsere Sachbearbeiter zur Verfügung: -378 Kreis Pinneberg -596 Stadt Neumünster/Kreis Rendsburg-Eckernförde, Kreis Herzogtum Lauenburg -258 Stadt Lübeck -462 Kreis Nordfriesland, Kreis Stormarn, Kreis Ostholstein -634 Stadt Kiel, Kreis Plön, Kreis Segeberg -427 Stadt Flensburg/Kreis Schleswig-Flensburg, Kreis Dithmarschen, Kreis Steinburg FACHGEBIET/ARZTGRUPPE PLANUNGSBEREICH* PRAXISFORM BEWERBUNGSFRIST** AUSSCHREIBUNGSNUMMER Frauenärzte Stadt Kiel EP 31.12.2015 11004/2015 Frauenärzte Stadt Lübeck EP 31.01.2016 10465/2015 Frauenärzte - halbe Zulassung - Kreis Stormarn EP 31.01.2016 11877/2015 Frauenärzte Kreis Segeberg EP 31.01.2016 11969/2015 Hausärzte MB Metropolregion Südost EP 31.12.2015 11879/2015 Hausärzte MB Flensburg EP 31.01.2016 10995/2015 Hausärzte MB Lübeck EP 31.01.2016 11294/2015 Hausärzte MB Kiel EP 31.01.2016 10991/2015 Internisten - Umwandlung einer halben Angestelltenstelle im Sonderbedarf - SH Ost 103 BAG 31.12.2015 11900/2015 Internisten - halbe Zulassung - SH Mitte 101 EP 31.01.2016 10760/2015 Internisten - Sonderbedarf/ halbe Zulassung - SH Ost 103 EP 31.01.2016 11366/2015 Radiologen SH Süd 104 BAG 31.12.2015 11484/2015 * Die Stadt Kiel und die Stadt Lübeck stellen jeweils einen Planungsbereich dar. Alle übrigen Planungsbereiche richten sich nach den Kreisgrenzen, außer der Kreisregion Stadt Neumünster/Kreis Rendsburg-Eckernförde (NMS/RD-E) und der Kreisregion Stadt Flensburg/Kreis Schleswig-Flensburg (FL/SL-FL). ** Die Bewerbungsfrist ist eine Ausschlussfrist, das heißt es können nur Bewerbungen akzeptiert werden, die innerhalb der Bewerbungsfrist eingehen. Sollte innerhalb der Bewerbungsfrist keine Bewerbung eingehen, so gilt die Ausschreibung maximal für ein weiteres Jahr. Die Bewerbungsfrist ist gewahrt, wenn aus der Bewerbung eindeutig hervorgeht, auf welche Ausschreibung sich die Bewerbung bezieht, für welche Adresse die Zulassung beantragt wird, das beantragte Fachgebiet eindeutig angegeben ist, ein Arztregisterauszug beigefügt wurde und der Antrag unterschrieben ist. 3 8 // M I T T E I L U N G E N D E R K A S S E N Ä R Z T L I C H E N V E R E I N I G U N G DE Z E M B E R 2 0 1 5 | AUS GA B E 1 2 Folgende Vertragsarztsitze/Vertragspsychotherapeutensitze waren bereits ausgeschrieben, jedoch hat sich innerhalb der Bewerbungsfrist niemand beworben, sodass Sie sich um diese Sitze weiterhin bewerben können: FACHGEBIET/ARZTGRUPPE PLANUNGSBEREICH PRAXISFORM AUSSCHREIBUNGSNUMMER Frauenärzte Pinneberg BAG 6828/2015 Hausärzte MB Bad Oldesloe EP 14781/2014 Hausärzte MB Itzehoe EP 12952/2014 Hausärzte MB Itzehoe BAG 2351/2015 Hausärzte MB Itzehoe EP 3376/2015 Hausärzte MB Itzehoe EP 2667/2015 Hausärzte MB Itzehoe EP 6611/2015 Hausärzte MB Itzehoe EP 6520/2015 Hausärzte MB Metropolregion Südost EP 12920/2014 Hausärzte MB Metropolregion Südost EP 1906/2015 Hausärzte MB Metropolregion Südwest EP 2218/2015 Hausärzte MB Neumünster BAG 11444/2014 Hausärzte MB Neumünster BAG 2431/2015 Hausärzte MB Neustadt (Holstein) BAG 151/2015 Hausärzte MB Ratzeburg EP 5390/2015 Hausärzte MB Rendsburg EP 2740/2015 Hausärzte MB Rendsburg EP 4866/2015 Hausärzte - halbe Zulassung - MB Metropolregion Südost EP 939/2015 HNO-Ärzte Kiel BAG 14771/2014 HNO-Ärzte Nordfriesland EP 3150/2015 Psychotherapeuten - halbe Zulassung - NMS/RD-E EP 154/2015 Psychotherapeuten - halbe Zulassung - Stormarn EP 763/2015 M I T T E I L U N G E N D E R K A S S E N Ä R Z T L I C H E N V E R E I N I G U N G // 3 9 AUS GA B E 1 2 | DE Z E M B E R 2 0 1 5 Folgende Ärzte/Psychotherapeuten wurden zugelassen und haben um Veröffentlichung gebeten: NAME ORT FACHGRUPPE BEGINN NACHFOLGER VON Dr. med. Sven Walloch 22851 Norderstedt, Ahrensweg 15 Allgemeinmedizin 01.10.2015 Dr. med. Peter Aschermann Dr. med. Jan-Philip Lübke 24143 Kiel, Willy-Brandt-Ufer 10 Orthopädie und Unfallchirurgie 01.11.2015 Birte Eichler 24376 Kappeln, Konsul-LorentzenStraße 3 Frauenheilkunde und 02.01.2016 Dr. med. Reinold Geburtshilfe Hillebrand Dr. med. Svenja Thiele 24537 Neumünster, Wasbeker Straße 147 a Frauenheilkunde und 04.01.2016 Cornelia Seifert Geburtshilfe Stefanie Bamberg 23812 Wahlstedt, Waldstraße 17 Frauenheilkunde und 01.04.2016 Ute Neumann Geburtshilfe Barbara Hähne 24242 Felde, Klein-Nordseer-Straße 5 a Psychiatrie und Psychotherapie (ausschl. psychoth. tätig) 01.04.2015 Prof. Dr. med. Morten Schütt 23552 Lübeck, Koberg 4 Hausärzte (Innere Medizin) 04.01.2016 Dr. med. Bernward Oepen Folgende Ärzte/Psychotherapeuten/MVZ haben Anstellungsgenehmigungen erhalten und um Veröffentlichung gebeten: NAME DES ANSTELLENDEN ARZTES/MVZ ORT FACHGRUPPE BEGINN NAME DES ANGESTELLTEN Dr. med. Torsten Diederich 21465 Wentorf, Echardusstieg 6 a Allgemeinmedizin 01.01.2016 Manfred Köbsch - ganztags - BAG Thiele-Tewes/ Dr. Knepel-Stoll 22846 Norderstedt, Rathausallee 7 Allgemeinmedizin 03.11.2015 Ernst Soldan - vierteltags - Johannes Puchner 25335 Elmshorn, Koppeldamm 29 Hausärzte (Innere Medizin) 01.10.2015 Sören Holz - ganztags - 4 0 // M I T T E I L U N G E N D E R K A S S E N Ä R Z T L I C H E N V E R E I N I G U N G DE Z E M B E R 2 0 1 5 | AUS GA B E 1 2 Augenklinik Rendsburg MVZ GbR 24943 Flensburg, Bismarckstraße 92 - 94 Augenheilkunde 01.10.2015 Dr. med. univ. Ingo Manfreda - ganztags - Dr. med. Andre Plümer 25492 Heist, Lehmweg 51 a Hausärzte (Innere Medizin) 01.11.2015 Dr. med. Sabine Wedekind - ganztags - MVZ FEK Neumünster GmbH 24534 Neumünster, Parkstraße 26 Psychologische Psychotherapeutin 17.09.2015 Melanie Kutscheid - ganztags - BAG Dres. med. Hollandt/ Kunisch/Mahlerwein 23909 Ratzeburg, Am Markt 8 Hals-NasenOhrenheilkunde 09.11.2015 Dr. med. Janina Mathies - halbtags - ZoGeZ/Zollhaus Gesundheitszentrum Brücke MVZ GmbH 24340 Eckernförde, Schiffbrücke 8 Psychologische Psychotherapeutin 02.11.2015 Dipl.-Psych. Severine Rösch - halbtags - Folgende Ärzte/Psychotherapeuten/MVZ haben die Genehmigung zur Verlegung ihrer Vertragspraxis erhalten und um Veröffentlichung gebeten: NAME FACHGRUPPE VON NACH DATUM Dr. med. Christine Zieron Allgemeinmedizin 21465 Reinbek, Liebigstraße 2 21465 Reinbek, Sophienstraße 7 01.10.2015 Dr. med. Andrea Oelze Nervenheilkunde 25421 Pinneberg, Am Rathaus 2 25421 Pinneberg, Bismarckstraße 6 02.11.2015 Dr. med. Holger Korkisch Neurologie und Psychiatrie 25421 Pinneberg, Am Rathaus 2 25421 Pinneberg, Bismarckstraße 6 02.11.2015 Eva Scharffenberg Frauenheilkunde und Geburtshilfe 24534 Neumünster, Plöner Straße 10 17.09.2015 24534 Neumünster, Kuhberg 5 a Die Abgeordnetenversammlung der KVSH hat in ihrer Sitzung am 18. November 2015 Änderungen im Honorarverteilungsmaßstab (HVM) mit Wirkung zum 1. Januar 2016 beschlossen. Die aktuelle Fassung des HVM finden Sie auf unserer Homepage www.kvsh.de. Auf Anforderung wird der Text der Bekanntmachung in Papierform zur Verfügung gestellt, Telefon 04551 883 486. Stellen- und Gelegenheitsanzeigen Annahme: Samira Rummler, [email protected] Berlin: Telefon 030/ 761 80-663, Telefax 030 / 761 80-621 Kiel: Tel: 0431/658 09 50, 0171 / 280 1947, [email protected] Stellenangebote/Stellengesuche Weiterbildungsassistent(in) (WB) Allgemeinmedizin in Plön + Holstein. Nettes Praxisteam sucht/ ab sofort WB/ Ärztin/Arzt in Anstellung. Wir bieten flexible Arbeitsund Urlaubzeiten, großes diagn. und therap. Spektrum inkl. Ultraschall. Kontakt: [email protected] Arbeiten, wo andere Urlaub machen! FA/FÄ Allgemeinmedizin oder Innere Medizin (hausärztlich) für fachübergreifende internistische BAG in Schleswig gesucht. Wir bieten: • frischer Wind und ein gutes Arbeitsklima • flexible Arbeitszeiten im Angestelltenverhältnis • ein breites Behandlungsspektrum und eine moderne Ausstattung Wir freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme per Mail über [email protected] Große hausärztlich internistische Gemeinschaftspraxis in OH mit breitem Leistungsspektrum sucht FÄ/FA für Allgemeinmedizin oder Innere Medizin für halbtags; spätere Partnerschaft möglich Für nähere Auskünfte Tel. 0152-31890773 Für unsere fachinternistisch-hausärztliche Gemeinschaftspraxis in Bad Doberan suchen wir zum 01.01.2016 oder 01.04.2016 eine/-n Fachärztin / Facharzt für Innere Medizin / Kardiologie Sie sind verantwortlich für die internistisch-kardiologische Behandlung von Patienten/-innen aller Altersstufen der Region. Wir bieten Ihnen neben der ostseenahen Lage und einer attraktiven Vergütung, eine eigenverantwortliche und abwechslungsreiche Position in angenehmer Arbeitsatmosphäre mit moderner medizinischer Ausstattung. Dabei steht Ihnen ein erfahrenes Praxisteam mit drei ärztlichen Kolleginnen zur Seite. Wir erwarten eine den Erfordernissen entsprechende fachliche Qualifikation mit kardiologischer Subspezialisierung. Berufserfahrung wird ebenso gewünscht wie ein hohes Maß an Kollegialität und Verantwortungsbewusstsein sowie Empathie im Umgang mit den Patienten/-innen und Mitarbeitern/-innen. Für weitere Informationen steht Ihnen Frau Grimm unter der Telefonnummer 038203/422590 gerne zur Verfügung. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbungsunterlagen unter Angabe Ihrer Verfügbarkeit, gerne auch per E-Mail, an: Gemeinschaftspraxis Dr. med. Hans Dieter Neumann z. Hd. Frau Grimm – vertraulich – Lettowsberg 20, 18209 Bad Doberan per E-Mail an: [email protected] Stellen- und Gelegenheitsanzeigen Sie möchten als niedergelassener Arzt für unsere Inselklinik in Burg auf Fehmarn arbeiten? Annahme: Samira Rummler, [email protected] Berlin: Telefon 030/ 761 80-663, Telefax 030 / 761 80-621 Kiel: Tel: 0431/658 09 50, 0171 / 280 1947, [email protected] Wünschen auch Sie sich Sicherheit und geregelte Arbeitszeit für Ihr weiteres Berufsleben? Die Deutsche Rentenversicherung Nord ist Träger der gesetzlichen Rentenversicherung in Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern und bietet Ihnen eine Alternative zu Nacht- und Wochenenddiensten in einer Klinik oder Aufwand in eigener Praxis. Kommen Sie zu Sana als Wir suchen für unsere Sozialmedizinischen Dezernate in Flensburg, Rostock und Neubrandenburg Facharzt/-ärztin Innere Medizin/ Allgemeinmedizin erfahrene Fachärztinnen / Fachärzte für Innere Medizin/Allgemeinmedizin und in Vollzeit oder Teilzeit (auch kleine Stellenanteile möglich) für unsere im April 2012 eröffnete Inselklinik in Burg auf Fehmarn. Das kleinste Haus der Sana Kliniken Ostholstein GmbH verfügt über 30 Betten für die Grundversorgung in der Inneren Medizin/Allgemeinmedizin, Chirurgie und Anästhesie. Das sind Ihre Stärken Sie verfügen über Erfahrung in Diagnostik (Röntgen, Gastroskopie/ Koloskopie, Sonografie, Abdomen und Echokardiografie, kleine Lungenfunktion) und Therapie (inkl. Notfallversorgung). Eine eigenständige Arbeitsweise ist für Sie eine Selbstverständlichkeit und Sie können in einer kleinen Klinik auch die Alleinverantwortung für Ihren Dienst übernehmen. Das sind unsere Stärken • Ein angenehmes Arbeitsumfeld in einem kleinen und engagierten Klinikteam • Flexible Arbeitszeitmodelle: Sie können bei uns eine Teilzeitbeschäftigung in der Klinik mit einer hauptberuflichen Praxistätigkeit verbinden • Ein gutes Angebot an Fortbildungs- und Qualifikationsmaßnahmen • Unterstützung bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf • Wir stellen Ihnen bei Bedarf eine Ferienwohnung im Klinikumfeld Bewerbungen von Schwerbehinderten sind uns willkommen. Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung besonders berücksichtigt. Das ist der Sana-Konzern Die Sana Kliniken AG ist eine der großen privaten Klinikgruppen in Deutschland. An unseren 47 Standorten versorgen wir jährlich rund 1,8 Millionen Patienten in höchster medizinischer Qualität. Wir geben über 27.000 Mitarbeitern ein sicheres Arbeitsumfeld und viel Raum für Eigeninitiative. Ihre Bewerbung Bitte senden Sie Ihre Bewerbung per E-Mail oder Post an folgende Adresse: [email protected] | Sana Kliniken Ostholstein GmbH Personalabteilung | Hospitalstraße 22 | 23701 Eutin Für weitere Fragen steht Ihnen unser Mitarbeiter, Herr Philipp Meyerbröker, gerne zur Verfügung: Telefon 04521 7871303 [email protected] Weitere Informationen und viele gute Gründe, um bei den Sana Kliniken Ostholstein zu arbeiten, finden Sie auf www.sana-oh.de für unsere Sozialmedizinischen Dezernate in Flensburg, Hamburg, Neubrandenburg und Rostock erfahrene Fachärztinnen / Fachärzte für Nervenheilkunde bzw. Psychiatrie und Psychotherapie mit besonderem Interesse für sozialmedizinische Fragestellungen. Der Sozialmedizinische Dienst berät seine Auftraggeberinnen und Auftraggeber in allen medizinischen Fragen. Er erstellt Gutachten nach körperlicher Untersuchung oder Aktenlage und nimmt zur Leistungsfähigkeit im Erwerbsleben sowie zur Notwendigkeit medizinischer und beruflicher Rehabilitationsmaßnahmen Stellung. Dazu stehen alle notwendigen medizinisch-technischen Untersuchungsmöglichkeiten zur Verfügung. Fachlich qualifizierte, in Klinik oder Praxis erfahrene Ärztinnen und Ärzte mit Entscheidungsfreude und Interesse an kollegialer interdisziplinärer Zusammenarbeit finden bei uns eine vielseitige Tätigkeit. Umfassende Einarbeitung und Fortbildung haben für uns einen hohen Stellenwert. Die Weiterbildung zum Erwerb der Zusatzbezeichnung Sozialmedizin wird gefördert. Wir bieten ein unbefristetes Arbeitsverhältnis an einem in jeder Hinsicht modern eingerichteten Arbeitsplatz des Öffentlichen Dienstes. Die wöchentliche Arbeitszeit beträgt 39 Stunden. Wir gehen auf Ihre Arbeitszeitwünsche ein! Eine Teilzeitbeschäftigung nach Ihren Vorstellungen ist kein Problem. Die Vergütung erfolgt nach der Entgeltgruppe 15 TV TgDRV mit einer zusätzlichen Altersversorgung. Wenn Sie es wünschen und die Voraussetzungen erfüllt sind, kommt auch eine Übernahme in das Beamtenverhältnis in Betracht. Es besteht grundsätzlich die Möglichkeit, Nebentätigkeiten auszuüben. Bei beiderseitigem Interesse können Sie gerne an Ihrem zukünftigen Arbeitsplatz hospitieren. Frauen sind gem. § 4 GstG bevorzugt zu berücksichtigen, da in der Besoldungsgruppe Frauen unterrepräsentiert sind. Für weitere Auskünfte steht Ihnen die Abteilungsleiterin des Sozialmedizinischen Dienstes Frau Dr. med. Schäfer unter Telefon 0451/48513000 oder per E-Mail: [email protected] zur Verfügung. Die Deutsche Rentenversicherung Nord unterstützt aktiv die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und fördert die Gleichstellung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Bei gleicher Eignung und Befähigung werden Schwerbehinderte bevorzugt berücksichtigt. Sind Sie interessiert? Dann richten Sie bitte Ihre schriftliche Bewerbung mit den üblichen Unterlagen bis zum 15.01.2016 an die: Deutsche Rentenversicherung Nord Abt. Unternehmensentwicklung und Personal -Personal GrundsatzFriedrich-Ebert-Damm 245, 22159 Hamburg E-Mail: [email protected] Stellen- und Gelegenheitsanzeigen Annahme: Samira Rummler, [email protected] Berlin: Telefon 030/ 761 80-663, Telefax 030 / 761 80-621 Kiel: Tel: 0431/658 09 50, 0171 / 280 1947, [email protected] Stellenangebote/Stellengesuche Für unser Zentrum für Ch hronisch Endzündliche Darmeerkrankungen (C CED) innerhalb eines Mediziniischen Versorgun ngszentrums fürr Innere Mediziin in Hamburg ssuchen wir zur Verstärkung un nseres Ärzteteaams zum nächsttmöglichen Zeitpunkt eine/n Facharzt/‐är F rztin für Inn nere Mediziin mit dem Schweerpunkt Gastroenterollogie Sie verfügeen über: ‐ ‐ ‐ ‐ ffundierte Erfah hrungen in der Endoskopie, E iidealerweise Errfahrungen in der d Behandlungg von CED‐Patie enten, Freude am Umgang mit Patien nten sowie h hochgradige Teeamfähigkeit. Neben ein nem attraktiven n Gehalt bieten wir Ihnen: ‐ ‐ ‐ ‐ eein interdiszipliinäres Kollegen nteam für immuunologische Kraankheitsbilder, eeine verantworrtungsvolle Tätiigkeit, ssehr gute Fortb bildungs‐ und Weiterbildungsm W möglichkeiten, ffamilienfreundliche Arbeitszeiten. Bitte senden Sie Ihre Bew werbungsunterllagen unter Anggabe Ihrer Gehaltsvorstellung per Post oder pper Email an un nsere managerin Vaneessa Hansen. Personalm SKH Stadtteilklinik Hamburg, Oskar‐Schlem mmer‐Str. 9‐17, 22115 Hamburgg , hansen@stad dtteilklinik.de, w www.stadtteilklin nik.de Erfahrene Gynäkologin mit 10jähr. Praxistätigkeit sucht in Kiel+Umgebung Praxis zur Mitarbeit mit Option der Partnerschaft/Übernahme. [email protected] Wir bieten eine Stelle zum Weiterbildungsassistenten/in zum FA/FÄ für Allgemeinmedizin in Voll-oder Teilzeit in unserer grossen Landarztpraxis im „Speckgürtel“ von Flensburg zum baldmöglichsten Zeitpunkt an. Neugierig? Rückfragen in jeder Kommunikationsform an unsere Praxisadresse. Gemeinschaftspraxis Hansen-Magnusson Herr Dr.Ernst Hansen-Magnusson Poststrasse 2, 24997 Wanderup Tel.: 04606-227, E-Mail: [email protected] Facharzt/-ärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie Wir sind eine lang eingeführte sozialpsychiatrische Praxis mit psychotherapeutischem Schwerpunkt und exzellenter regionaler Vernetzung im Großraum Hamburg-Lübeck-Kiel. Wir suchen Facharzt/-ärztin mit Freude an Selbstständigkeit und Zusammenarbeit und mit dem Wunsch eigene konzeptionelle Schwerpunkte zu verwirklichen. Für die Art Ihres Einstieges sind wir offen für individuelle Lösungen, z.B.: - Halbtagsanstellung - Umwandlung in einen ½ KV-Sitz - Umwandlung in Gemeinschaftspraxis mit 1,5 KV-Sitzen. (Ihnen würden dabei keine Investitionskosten entstehen!) Wir freuen uns auf Ihren Anruf: Dr. med. Christoph Barchewitz Arzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychiatrie, Psychotherapie Am Markt 1, 23795 Bad Segeberg, Tel.: 04551-943640, Fax:04551-943642 e-mail: [email protected] www.kjpp-segeberg.de Stellen- und Gelegenheitsanzeigen Annahme: Samira Rummler, [email protected] Berlin: Telefon 030/ 761 80-663, Telefax 030 / 761 80-621 Kiel: Tel: 0431/658 09 50, 0171 / 280 1947, [email protected] Stellenangebote/Stellengesuche Hausärztlich / internistische ortsübergreifende Gemeinschaftspraxis in der Mitte Schleswig-Holsteins, mit den Standorten Groß Vollstedt, Rendsburg, Nortorf und Aukrug sucht 1. Weiterbildungsassistenten/in im Fach Allgemeinmedizin oder Innere Medizin 2. Facharzt/ärztin für Allgemeinmedizin oder Innere Medizin im Anstellungsverhältnis in Vollzeit oder Teilzeit Unsere Fachbereiche sind Allgemeinmedizin/ Innere Medizin/ Psychotherapie/ Naturheilverfahren/ Sportmedizin/ Akupunktur/ Tauchmedizin (GTÜM)/ Reisemedizin (DFR)/ Biologische Krebsmedizin (AGO)/ Chirotherapie/ Betriebsmedizin Tel.: 04305/1234 ; E-Mail: [email protected] Ideal geeignet für Allgemeinmedizin Wir bieten 1 bis 2 Jahre WBE Physikalische und Reha + Chirurgie/Orthopädie Sie können bei uns viel lernen über Orthopädie, Unfallchirurgie, Manualtherapie, Schmerztherapie, Sportmedizin Rationelle und menschliche Praxisführung AKTIVION Drs. Soyka, Lipke, Meiners, Schweder www.aktivion.de [email protected] Alte Holstenstraße 2 21031 Hamburg Wir suchen zum 01.02.2016 oder später eine/n Fachärztin/Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie mit Interesse an der Mitarbeit in einem sozialpsychiatrischen Team mit sehr guter Arbeitsatmosphäre zur Anstellung in Vollzeit oder Teilzeit für unsere Praxis im Raum Kiel. Chiffre 596 Die HELIOS Ostseeklinik Damp ist mit den Fachbereichen Orthopädie (inkl. Sportmedizin, Schulter- und Fußchirurgie), Neurochirurgie, Innere Medizin/Rheumatologie/Spezielle Schmerztherapie und Anästhesie eine der größten Spezialkliniken für Erkrankungen des Bewegungsapparates. Zum 01.04.2016 suchen wir in Vollzeit (40 Std./Woche) oder in Teilzeit einen Facharzt (m/w) oder Arzt in Weiterbildung (m/w) für den Bereich Innere Medizin/Rheumatologie/Spezielle Schmerztherapie Das Team der Abteilung für Innere Medizin und Rheumatologie unter der Leitung von Chefarzt Dr. med. Joachim Georgi behandelt jährlich über 4.000 stationäre und ambulante Patienten mit rheumatischen Erkrankungen. Unsere Abteilung verfügt über jeweils drei Jahre Weiterbildungsbefugnis für den Bereich Basisweiterbildung Innere Medizin und die komplette internistische Rheumatologie, physikalische Therapie und spezielle Schmerztherapie. Unser Angebot Sie erwartet ein professionelles Arbeitsumfeld in einem angenehmen, kollegialen Arbeitsklima mit geregelten Arbeitszeiten sowie zahlreichen Weiterbildungsmöglichkeiten. Die Vergütung erfolgt nach dem TV-Ärzte HELIOS. Das Ostseebad Damp bietet mit seiner Umgebung einen exzellenten Freizeitwert. Städte wie Hamburg und Kiel sind gut erreichbar. Gerne unterstützen wir Sie auch bei der Wohnungssuche. Unmittelbar am Ostseestrand gelegen können Sie am Standort auch vielfältige Möglichkeiten zur sportlichen Betätigung nutzen. Die reizvolle Lage bietet zahlreiche Freizeitangebote für die ganze Familie. Ihr Profil Nach Ihrem erfolgreichen Studium bringen Sie Berufserfahrung im Bereich der Inneren Medizin mit oder sind Facharzt/Fachärztin für Innere Medizin. Erste Auskünfte erteilt Ihnen gern unser Chefarzt, Herr Dr. med. Joachim Georgi, unter Telefonnummer (04352) 80-61 46 oder per E-Mail unter [email protected]. Bitte senden Sie uns Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen über unser unten genanntes Karriereportal. HELIOS Ostseeklinik Damp GmbH · Personalleiterin, Frau Annelie Seide · Seute-Deern-Ring 20 · 24351 Damp Details zur Stellenausschreibung, ein Portrait über Klinik und Region sowie Informationen zum Arbeitgeber HELIOS finden Sie in unserem Karriereportal: www.helios-kliniken.de/jobs unter der Stellennummer 11039 Stellen- und Gelegenheitsanzeigen Annahme: Samira Rummler, [email protected] Berlin: Telefon 030/ 761 80-663, Telefax 030 / 761 80-621 Kiel: Tel: 0431/658 09 50, 0171 / 280 1947, [email protected] Stellenangebote/Stellengesuche Sie sind gerne mittendrin und nah am Menschen? Kommen Sie zu Sana als Facharzt/Fachärztin für Innere Medizin mit der Entwicklungsoption in eine Oberarztfunktion Das sind Ihre Stärken Für die zu besetzende Stelle sind Sie Facharzt/Fachärztin für Innere Medizin und beherrschen die gängigen internistischen Verfahren in Diagnostik und Therapie. Sie verfügen über eine hervorragende fachliche Kompetenz, Motivation und Initiative, hohes persönliches Engagement sowie gute organisatorische Fähigkeiten und Kollegialität. Das sind unsere Stärken Die Sana-Krankenhaus Rügen GmbH ist ein modernes Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung mit 206 Planbetten in den Fachbereichen Innere Medizin, Chirurgie, Gynäkologie/ Geburtshilfe, Pädiatrie, Anästhesie und Intensivmedizin sowie Belegbetten der HNO-Heilkunde und der Urologie. Als Akademisches Lehrkrankenhaus arbeiten wir eng mit der Ernst-MoritzArndt-Universität Greifswald zusammen. Die Medizinische Klinik verfügt über 105 Planbetten. Es bestehen Weiterbildungsermächtigungen zum Erwerb der Subspezialisierungen Gastroenterologie und Kardiologie sowie der Zusatzbezeichnung Spezielle Intensivmedizin. Wir bieten Ihnen einen anspruchsvollen und vielseitigen Arbeitsplatz sowie ein kollegiales Arbeitsklima. Sie arbeiten in einem 3-Schichtmodell, mit dem maximal 4 aufeinanderfolgende Nachtdienste und mindestens 2 freie Wochenenden pro Monat verbunden sind. Es erwartet Sie eine leistungsgerechte Vergütung nach einem attraktiven, mit dem Marburger Bund abgeschlossenen Konzerntarifvertrag für Ärztinnen und Ärzte. Es besteht für Sie die Möglichkeit, an internen und externen Weiterbildungen teilzunehmen. Die Besetzung erfolgt im Rahmen der Erweiterung unseres Teams. Das ist der Sana-Konzern Die Sana Kliniken AG ist eine der großen privaten Klinikgruppen in Deutschland. An unseren 47 Standorten versorgen wir jährlich rund 1,8 Millionen Patienten in höchster medizinischer Qualität. Wir geben über 27.000 Mitarbeitern ein sicheres Arbeitsumfeld und viel Raum für Eigeninitiative. Wir leben Krankenhaus – gerne auch mit Ihnen. Ihre Bewerbung Bitte senden Sie Ihre Bewerbung per E-Mail oder Post an folgende Adresse: [email protected] Sana-Krankenhaus Rügen GmbH Personalabteilung Calandstraße 7/8 18528 Bergen auf Rügen Für weitere Fragen stehen Ihnen die Chefärzte der Medizinischen Klinik, Herr Dr. Möx sowie Herr Dr. Knitter, gerne zur Verfügung: Telefon 03838 391410 [email protected] oder [email protected] Weitere Informationen und viele gute Gründe, um im Sana-Krankenhaus Rügen zu arbeiten, finden Sie auf www.sana-ruegen.de Gut etablierte hausärztlich / internistische Gemeinschaftspraxis ( zwei Ärzte ) mit überdurchschnittlichem Privatanteil sucht Nachfolger für den ausscheidenden Seniorpartner. Gute Lage am Sachsenwald ( SH ) mit S-Bahn Anschluss nach Hamburg Tel : 0160/98254090 oder 0171/8451630 Für unsere HA-Gemeinschaftspraxis in Neumünster suchen wir zum 1.5.16 Elternzeitvertretung für 6-12 Monate, 6-20 h/wö. Tel: 0171-5118723 Suche in 2016 Nachfolger/in für alteingesessene hausärztliche Gemeinschaftspraxis mit 2 Partnern in Kiel Westufer. Angebote erbeten unter Chiffre 609 Schiffsärzte & Taucherärzte Einsätze 1-3 Mon. ab 06/16, sehr gut honoriert [email protected] Stellen- und Gelegenheitsanzeigen Annahme: Samira Rummler, [email protected] Berlin: Telefon 030/ 761 80-663, Telefax 030 / 761 80-621 Kiel: Tel: 0431/658 09 50, 0171 / 280 1947, [email protected] Stellenangebote/Stellengesuche Weiterbildungsassistent/-in Allgemeinmedizin gesucht. Ortsübergreifendes Hausarztzentrum vor den Toren Lübecks sucht gutgelaunten engagierten Arzt/Ärztin zur Weiterbildung im Fach Allgemeinmedizin zum April 2016. Wir sind ein nettes Team mit 5 ärztlichen Kollegen/-ginnen. Die Weiterbildungsermächtigung für 30 Monate liegt vor. Das Spektrum betrifft die übliche hausärztliche Versorgung : EKG, LUFU, SONO, ERGO, Kleine Chirurgie, DMP´s, Heimbetreuung und dem Schwerpunkt Pädiatrie in der Zweigpraxis. Über eine schnelle Bewerbung würden wir uns freuen. Hausarztzentrum Ratekau-Pansdorf in 23626 Ratekau, Bäderstraße 26, Tel: 04504/81810, Email: [email protected] Die B·A·D Gruppe betreut mit mehr als 3.000 Experten europaweit 250.000 Betriebe mit 4 Millionen Beschäftigten in den verschiedenen Bereichen der Gesundheitsvorsorge und der Arbeitssicherheit. Allein in Deutschland betreiben wir 200 Gesundheitszentren. Damit gehören wir mit unseren Tochtergesellschaften zu den größten europäischen Anbietern von Präventionsdienstleistungen. Arbeitsmediziner/Betriebsmediziner (m/w) oder Ärzte für die Weiterbildung (m/w) zum Facharzt für Arbeitsmedizin bundesweit (u. a. Dithmarschen | Elmshorn | Flensburg | Husum) – Voll- oder Teilzeit Kennziffer SHÄB Ärztinnen und Ärzten mit 24-monatiger Erfahrung in der Inneren Medizin und Allgemeinmedizin, Fachärzten für Arbeitsmedizin und Ärzten mit der Zusatzbezeichnung Betriebsmedizin bieten wir den Einstieg in ein expandierendes Unternehmen. Alle bundesweiten Stellen und weitere Informationen zur Arbeitsmedizin finden Sie unter: www.bad-gmbh.de/karriere »Als Führungskraft kann ich bei der B·A·D GmbH unternehmerisch tätig sein. Ich habe die Chance, Dienstleistungen mitzugestalten, Marktpotenziale aufzudecken und gemeinsam mit Kollegen passende Lösungen zu entwickeln. Dabei trage ich sowohl Verantwortung für meine Mitarbeiter als auch für die wirtschaftliche Entwicklung meiner Abteilung.« Dr. med. Paula Vogelheim, Fachärztin für Arbeitsmedizin, Leiterin Produktmanagement, B·A·D-Zentrale Unser Angebot für Sie – vielfältig, mitarbeiterorientiert und mehrfach ausgezeichnet: – Sie sind in einem attraktiven Umfeld in der Betreuung vielfältiger Branchen und Unternehmen tätig – Ihre Aufgaben reichen von der Gesundheitsvorsorge über die Reisemedizin bis hin zur arbeitsmedizinischen Begutachtung – Sie sind Teil eines Teams aus Ärzten, Fachkräften für Arbeitssicherheit, Psychologen und BGM Beratern und profitieren vom engen Erfahrungsaustausch – Sie gehören von Anfang an dazu – mit einer strukturierten Einarbeitung und einem speziellen Weiterbildungsangebot für Ärzte – Sie haben die Möglichkeit einer ausgewogenen Work-Life-Balance – mit flexiblen und familienfreundlichen Arbeitszeiten – Sie erhalten eine attraktive betriebliche Altersvorsorge, Unterstützung bei der Betreuung von Kindern und vieles mehr – Sie arbeiten von Beginn an in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis – Ihre Leistung wird durch ein hauseigenes attraktives Tarifsystem honoriert Unsere Mitarbeiter sind unser wertvollstes Kapital! Gehören Sie bald auch zu uns? Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung unter Angabe der o. g. Kennziffer per E-Mail an [email protected] oder an: B·A·D GmbH – Personalentwicklung/-gewinnung Marion Peters, Tel. 0228/40072-422 Herbert-Rabius-Straße 1, 53225 Bonn Stellen- und Gelegenheitsanzeigen Annahme: Samira Rummler, [email protected] Berlin: Telefon 030/ 761 80-663, Telefax 030 / 761 80-621 Kiel: Tel: 0431/658 09 50, 0171 / 280 1947, [email protected] Warum sollten Sie als WB-Ass. in Allgem.-Med. zuerst bei uns suchen? Im Reha-Zentrum Mölln der Deutschen Rentenversicherung Bund – Klinik Föhrenkamp (Hauptindikation: Gastroenterologie und Stoffwechsel), 193 Betten, ist die Stelle eines/einer Assistenzarztes/-ärztin in Voll- oder Teilzeit zum nächstmöglichen Termin zu besetzen. Zunächst für die Zeit des Arbeitsverbots während des Mutterschutzes/anschließender Elternzeit. Tätigkeit: > Leiten des Arbeitsablaufes einer Station > Durchführen aller üblichen klinischen Untersuchungen > Erstellen von Therapieplänen und Kontrolle der durchführenden Behandlungen > Führen der Krankengeschichten > Entwerfen von Entlassungsberichten > Durchführen von Sonderaufgaben Weiterbildungsermächtigungen: > 2 Jahre Innere Medizin > 1 Jahr Diabetologie > 1 Jahr Gastroenterologie > 1 Jahr Sozialmedizin > 6 Monate Orthopädie und Unfall-Chirurgie > 1 Jahr Orthopädie > 3 Jahre Physikalische und Rehabilitative Medizin Die Stellenausschreibung ist besonders geeignet für Ärzte und Ärztinnen die den Facharzt für Innere/ Allgemeine Medizin anstreben. Die Fort- und Weiterbildungen werden großzügig unterstützt. Bei Rückfragen steht Ihnen die Ärztliche Direktorin Frau Prof. Dr. med. Zietz (Tel.-Nr. 04542/802-160) zur Verfügung. Das Arbeitsverhältnis und die Eingruppierung ist bestimmt nach dem Tarifvertrag der Deutschen Rentenversicherung Bund (TV DRV-Bund). Wir haben uns die berufliche Förderung von Frauen zum Ziel gesetzt und freuen uns besonders über Bewerbungen von Frauen. Schwerbehinderte Menschen im Sinne von § 68 SGB IX werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Bewerbungen mit Lebenslauf, Lichtbild und ausführlichen Unterlagen bitten wir zu richten an: • • • • • 12 Vorgänger/innen waren mehr als zufrieden! Flexible Arbeitszeiten (gern auch Teilzeit) Breites Leistungsspektrum: Kardiologie/Onkologie bis Nat.-Heilverfahren Gutes Gehalt Kollegiales, freundliches Arbeitsklima in unserem Spitzenteam Bewerben Sie sich in unserer internistisch-hausärztlichen Gemeinschaftspraxis im aufstrebenden Zentrum Holsteins („entre deux mers“). Praxis am Kantplatz: Dr. S. Babinsky/Dr. L. Rawinski Max-Richter-Str. 17, 24537 Neumünster, Tel. 04321/853880 [email protected] Gesunde Nähe Klinik Eckernförde Seniorenhaus Eckernförde Klinik Rendsburg Seniorenhaus Jevenstedt Seniorenhaus Nortorf Die imland Klinik, akademisches Lehrkrankenhaus der ChristianAlbrechts-Universität zu Kiel, ist ein leistungsfähiges Schwerpunktkrankenhaus mit 777 Betten an den Standorten Rendsburg und Eckernförde. Wir sind Mitglied der 6K-Kooperation kommunaler Krankenhäuser mit über 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik verfügt über 142 stationäre und teilstationäre Behandlungsplätze sowie eine psychiatrische Institutsambulanz. Seit 2006 arbeitet die Klinik im Regionalbudget, einem Modellprojekt mit Aufhebung der Grenzen zwischen ambulantem, teilstationärem und stationärem Sektor, das eine innovative und patientenzentrierte psychiatrisch-psychotherapeutische Arbeit ermöglicht. Wir legen besonderen Wert auf eine offene, angenehme und kollegiale Arbeitsatmosphäre. Wir stellen ab sofort einen/eine Oberarzt/Oberärztin für unseren Behandlungsbereich für Menschen mit Psychosen mit einem offenen und einem geschützten Angebot ein. Als Leiterin/Leiter Ihres Behandlungsschwerpunktes entwickeln Sie mit ihrem Team Konzepte zur Deeskalation und Gewaltprävention weiter und etablieren psychedukativ-psychotherapeutische Angebote für Menschen mit Psychosen und in Krisensituationen. Die Vergütung richtet sich nach den Bestimmungen des TV-Ärzte/ VKA, hinzukommen die im öffentlichen Dienst üblichen sozialen Leistungen. Fort- und Weiterbildung werden großzügig gefördert. Auskünfte erteilt Ihnen gerne die Chefärztin der Klinik, Frau Dr. Schulz-Du Bois, unter der Telefonnummer 04331/200-8001. Deutsche Rentenversicherung Bund Frau Prof. Dr. med. Zietz Reha-Zentrum Mölln, Klinik Föhrenkamp Birkenweg 24, 23879 Mölln Tel.: 04542/802-161 oder Fax 04542/802-199 Wenn Sie interessiert sind, senden Sie bitte Ihre Bewerbungsunterlagen innerhalb von 14 Tagen nach Erscheinen der Anzeige an: imland GmbH, Personalabteilung Lilienstr. 20-28, 24768 Rendsburg Chiffre-Zuschriften senden Sie bitte unter Angabe der Chiffre-Nr. an: Quintessenz-Verlags GmbH, Ifenpfad 2-4, 12107 Berlin Stellen- und Gelegenheitsanzeigen Annahme: Samira Rummler, [email protected] Berlin: Telefon 030/ 761 80-663, Telefax 030 / 761 80-621 Kiel: Tel: 0431/658 09 50, 0171 / 280 1947, [email protected] Stellenangebote/Stellengesuche Wir suchen Kinderärztin / Kinderarzt zur Anstellung in einer Familienpraxis mit 3 internistisch/ allgemeinmedizinischen Kollegen/innen im grünen, östlichen Speckgürtel Hamburgs, 20 Minuten vom Hauptbahnhof entfernt. Sie haben Spaß an der selbstverantwortlichen Patientenversorgung, möchten aber auf ein kollegiales Umfeld zum Gedankenaustausch nicht verzichten? Sie möchten sich ganz um die kleinen Patientinnen und Patienten kümmern und sich keine Gedanken um Budgets, Banken und Kredite machen? Dann freuen wir uns auf Sie! Unverbindliche Kontaktaufnahme unter 0151 11322266 Das Sankt Elisabeth Krankenhaus in Kiel schreibt im Fachgebiet Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie zum nächst möglichen Termin Belegarztstellen gemäß § 103 (7) SBG V aus. Der Träger, die Lubinus-Stiftung in Kiel, plant, mit bereits im Planungsbereich niedergelassenen Ärzten dieser Fachrichtung Belegarztverträge abzuschließen. Facharzt / -ärztin für Chirurgie für große Gem.-prax. im Süden von S-H gesucht Große, moderne Praxis mit sehr guter Ausstattung. Nettes Team. Keine Nacht- und Wochenenddienste. Gute Operationsmöglichkeiten vorhanden. Wir freuen uns auf Ihre Zuschrift. Chiffre 610 FA/FÄ für Innere oder Allgemeinmedizin für große hausärztliche Praxis im Nordwesten HH´s ab sofort gesucht. Flexible Arbeitsplatzgestaltung und Urlaubsplanung. Optimale Verkehrsanbindung und Infrastruktur. Wir freuen uns auf Sie als neuen Kollegen/in. Leistungsstarke allgemeinmedizinische Praxis mit zukünftig verstärkter naturheilkundlicher Ausrichtung sowie TCM im Raum Wismar sucht im Anstellungsverhältnis oder als Praxispartner Facharzt für Allgemeinmedizin (m/w). Tel.: 0176 24925179 Allgemeinmediziner/Internist m/w in hausärztlicher Gemeinschaftspraxis mit überdurchschnittlichem Umsatz im Norden Hamburgs gesucht, zum 1.7.2016 oder früher wegen Aufgabe eines Praxispartners aus Altersgründen. Kontakt: [email protected] oder Tel.: 040/28577414 Der Quintessenz Verlag verabschiedet sich nach jahrzehntelanger, erfolgreicher Zusammenarbeit bei seinen Kunden. Wir bedanken uns für Ihre Treue und wünschen Ihnen alles Gute! Kontakt: Jürgen Marx, Kaufmännischer Direktor des Sankt Elisabeth Krankenhauses, Königsweg 8, 24103 Kiel, Fon: 0431-388-8241, Fax: 0431-388-82490, E-Mail: [email protected] [email protected] Verschiedenes AMT ist AB SOFORT: Ihr autorisierter SIEMENS Fachhändler vor Ort BERATUNG · KAUF · SERVICE · FINANZIERUNG Wir sind Ihr neuer Ansprechpartner für alle Fragen rund um Ihr SIEMENS Ultraschallsystem. AMT Abken Medizintechnik GmbH · Langenharmer Weg 219 · 22844 Norderstedt Tel. 040 - 180 10 282 · [email protected] · www.amt-abken.de Stellen- und Gelegenheitsanzeigen Annahme: Samira Rummler, [email protected] Berlin: Telefon 030/ 761 80-663, Telefax 030 / 761 80-621 Kiel: Tel: 0431/658 09 50, 0171 / 280 1947, [email protected] Praxisabgabe/-übergabe/-räume/-gesuche Ertragsstarke hausärztlich-internistische Gemeinschaftspraxis in Berlin-Spandau sucht wegen Altersübergang Kollegin oder Kollegen zur Mitarbeit und evtl. späterer Übernahme. Freundliches Team, gute Ausstattung. e-mail: [email protected] Gut eingeführte Praxis für Allgemeinmedizin mit 2 Arztsitzen abzugeben in HH Volksdorf Kontakt: 017654784022 oder Chiffre 608 Helle, gut eingerichtete Praxisräume 214qm in Innenstadt Lage,1.Etage, Fahrstuhl vorhanden, ab Januar frei. Geeignet für 2 bis 3 Ärzte.Vermietung provisionsfrei Tel.: 04351/752775 Fachberater Studienplatz Medizin Studienberatung und NC-Seminare Unser Ziel: Ohne ZVS schnell ins Studium (Medizin, Zahnmedizin, Tiermedizin, Biologie, Psychologie). Vorbereitung für Medizinertest und Auswahlgespräche. Info und Anmeldung. Chiffre-Zuschriften senden Sie bitte unter Angabe der Chiffre-Nr. an: Quintessenz-Verlags GmbH, Ifenpfad 2-4, 12107 Berlin K R U M B H OL Z K ÖN I G & PA RT N E R mbB Verein der NC-Studenten e.V. (VNC) Argelanderstr. 50, 53115 Bonn, Tel. 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Immer alles im Blick: das MLP-Leistungsspektrum. · Existenzgründungsberatung · MLP-Praxisanalayse und laufende BWL-Beratung · Banking und Finanzierung · Vermögensmanagement · Risikomanagement (Praxis/privat) · PKV-Optimierung MLP Finanzdienstleistungen AG Geschäftsstelle Kiel I Küterstraße 14-18, 24103 Kiel Tel 0431 • 98074 • 0 | Mail [email protected] www.mlp-kiel1.de 5 0 // T E L E F O N V E R Z E I C H N I S / I M P R E S S U M DE Z E M B E R 2 0 1 5 | AUS GA B E 1 2 K O N TA K T Z U R Ä R Z T E K A M M E R Ärztekammer Schleswig-Holstein Bismarckallee 8-12 23795 Bad Segeberg Telefon 04551 803 0 Fax 04551 803 188 [email protected] www.aeksh.de Vorstand Dr. Franz Bartmann (Präsident) Dr. Henrik Herrmann (Vizepräsident) Dr. Gisa Andresen Dr. Svante Gehring Petra Imme Dr. Thomas Schang Dr. Christian Sellschopp Telefon 04551 803 125 Fax 04551 803 180 [email protected] IMPRESSUM Geschäftsführung Dr. Carsten Leffmann (Ärztl. Geschäftsführer) Telefon 04551 803 125 Fax 04551 803 180 Karsten Brandstetter (Kaufm. Geschäftsführer) Telefon 04551 803 125 Fax 04551 803 180 [email protected] Herausgeber: Ärztekammer Schleswig-Holstein V. i. S. d. P.: Dr. Franz Joseph Bartmann Die Redaktion gehört zur Abteilung Kommunikation der Ärztekammer Redaktion: Dirk Schnack (Ltg.), Katja Willers, Anne Mey, Telefon 04551 803 127, -119 Weitere Mitarbeiter dieser Ausgabe: Esther Geißlinger, Horst Kreussler, Uwe Groenewold, Dr. Jens Dowideit und Dr. Annegret Krenz-Weinreich Zuschriften redaktioneller Art bitte an: Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt, Bismarckallee 8-12, 23795 Bad Segeberg, [email protected] Druck und Vertrieb: SDV Direct World GmbH, Tharandter Straße 23-35, 01159 Dresden Anzeigenverwaltung bis 31.12.2015: Quintessenz Verlags-GmbH, Ifenpfad 2-4, 12107 Berlin, Telefon 030 761 806 63, Fax 030 761 806 93 Konto: Commerzbank AG Berlin, IBAN: DE61100400000180215600 BIC: COBADEFFXXX Zurzeit ist die Anzeigenpreisliste Nr. 55/2015 gültig. Geschäftsleiter: Horst-Wolfgang Haase Anzeigen: Samira Rummler Herstellung: Ärztekammer Schleswig-Holstein Ärztliche Weiterbildung Leitung: Manuela Brammer Telefon 04551 803 328 Fax 04551 803 222 [email protected] Rechtsabteilung Leitung: Carsten Heppner (Justiziar) Telefon 04551 803 151 Fax 04551 803 339 [email protected] Qualitätsmanagement Leitung: Dr. Uta Kunze Telefon 04551 803 165 Fax 04551 803 265 [email protected] Die Zeitschrift erscheint elf Mal im Jahr jeweils zum 15. des Monats. Die Zeitschrift wird von allen Ärzten in Schleswig-Holstein im Rahmen ihrer Mitgliedschaft zur Ärztekammer bezogen. Der Bezugspreis ist mit dem Mitgliedsbeitrag abgegolten. Ab dem 1. Januar 2016 übernimmt der atlas Verlag die Anzeigenverwaltung für das Schleswig-Holsteinische Ärzteblatt. Sie erreichen den atlas Verlag unter folgender Adresse: Die Beiträge geben die Auffassung der namentlich genannten Autoren, nicht zwingend die der Redaktion wieder. Für unaufgefordert eingereichte Beiträge werden keine Honorare bezahlt. Die Redaktion behält sich das Recht vor, über die Veröffentlichung, die Gestaltung und ggf. redaktionelle Änderungen von Beiträgen zu entscheiden. Dies betrifft auch Leserbriefe. Die Redaktion freut sich über unverlangt eingesandte Manuskripte und bittet um Verständnis, dass umfangreiche Arbeiten aufgrund des redaktionellen Konzepts nicht berücksichtigt werden können. Wenn aus Gründen der Lesbarkeit die männliche Form eines Wortes genutzt wird, ist hiermit auch die weibliche Form gemeint. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung strafbar. 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