Ausgabe herunterladen - Ärztekammer Schleswig

Nr. 12
Dezember 2015
Bad Segeberg
68. Jahrgang
Herausgegeben von
der Ärztekammer
Schleswig-Holstein
Mit den Mitteilungen
der Kassenärztlichen
Vereinigung
Schleswig-Holstein
Ein Säugling auf einer Entbindungsstation. In Schleswig-Holstein gibt es davon immer weniger.
GEBURTSHILFE
T H E M E N
12
Ärztekammer
diskutiert über
die neue GOÄ
14
Parlamentarischer Abend der
KVSH
16
Jahrestreffen
der Praxen ohne
Grenzen
18
Ärzte helfen
Transitflüchtlingen
28
Neue Studie zu
Diabetes
Auf der Suche nach Qualität,
Routine und Wohnortnähe
Werdende Mütter gehen immer häufiger in große Zentren. Kleine Abteilungen
werden geschlossen. Zahl der Entbindungen ist landesweit rückläufig.
R
und 20.000 Kinder kommen jährlich in Schleswig-Holstein zur
Welt. Zu 98 Prozent wird in Krankenhäusern entbunden. Die Kliniken in Bad Oldesloe, Westerland,
Oldenburg und Wyk auf Föhr zählen nicht mehr dazu – ihre Träger
haben sich in den vergangenen Jahren
entschlossen, die Geburtshilfe-Stationen
nicht weiter zu betreiben.
Zum Teil waren die Entscheidungen
von massiven Protesten begleitet. Die
Verantwortlichen mussten sich öffentlich und vor Politikern rechtfertigen. Parallel zu dieser Entwicklung entschieden sich immer mehr werdende Mütter für die Entbindung in einem Krankenhaus mit hoher Fallzahl. Auch die
Sicherheit, die ein solches Zentrum im
Fall von Komplikationen bietet, spielt
bei dieser Entscheidung eine wichtige
Rolle. Wie weit aber sind angehende Eltern bereit, für diese Sicherheit zu fahren? Wie wohnortnah muss die Versorgung vorgehalten werden? Um solche
Fragen geht es auch in der politischen
Debatte um die Geburtshilfe-Stationen
in Schleswig-Holstein. Dabei muss berücksichtigt werden, dass die Zahl der
Entbindungen schon in den vergangenen Jahren rückläufig war und die Zahl
der gebärfähigen Frauen in SchleswigHolstein in den kommenden Jahren sinken wird. Flächendeckend ein wohnortnahes Angebot mit ausreichender Fallzahl in Schleswig-Holstein vorzuhalten,
ist also unrealistisch.
Richtig ist aber auch, dass die Entscheidung der Krankenhausträger nicht
frei von wirtschaftlichen Erwägungen
war. Die Zahl der Geburten in den geschlossenen Abteilungen war so gering,
dass sich ihr Betrieb mit den entsprechenden Vorhaltekosten nicht gerechnet hat. Schwer in Zahlen auszudrücken
ist dagegen der Imagegewinn, den ein
Krankenhausträger von einer qualitativ
hochwertigen Geburtshilfe hat.
Im Fall der kreiseigenen Imland-Klinik Eckernförde, wo die Geburtshilfe
aus mehreren Gründen ebenfalls zur
Disposition stand, entschlossen sich die
Verantwortlichen, das Angebot zu halten. Der heutige Geschäftsführer Dr.
Hans-Markus Johannsen ist froh darüber. Er gibt zu bedenken: „Wie geboren
und gestorben wird, ist so prägend, dass
es dort passieren sollte, wo die Menschen leben.“
 W EI T ER AUF SEI T E 6
E D I T O R I A L // 3
AUS GA B E 1 2 | DE Z E M B E R 2 0 1 5
Fürchtet Euch nicht ...
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
mit diesen Worten verkündet der Engel im Lukasevangelium den Hirten auf dem Felde
die Geburt des Messias in einer Krippe in einem Stall bei Bethlehem, einer Notunter­
kunft während einer wahren Völkerwanderung, ausgelöst durch einen Verwaltungser­
lass des damaligen Machthabers im fernen Rom, Kaiser Augustus. Alle Quartiere sind
mit zahlungskräftigen Gästen belegt, Mitleid mit einer Schwangeren und ihrem beglei­
tenden Mann, ausgezehrt von einer langen Wanderung, die sich vermutlich nicht auf
Verkehrswegen heutiger Prägung, sondern aufgrund der geophysikalischen Gegeben­
heiten auf gewundenen Wegen entlang des Jordantales über Tage bis Wochen erstreckt
haben dürfte, war offenbar keine Option für mögliche Wirtsleute.
Dieses Szenario wird uns allerdings weder während der kirchlichen Weihnachts­
rituale bewusst, noch ist es regelhaft Gegenstand künstlerischer Darstellungen, die sich
von den Umständen der Geburt Jesu Christi im Jahre Null unserer Zeitrechnung haben
inspirieren lassen.
Heute wäre das anders ... könnte man annehmen angesichts einer Welle der Hilfs­
bereitschaft und des ehrenamtlichen Engagements zur Bewältigung der Flüchtlings­
ströme, die seit der zweiten Jahreshälfte über Europa hinwegschwappen.
Wirklich?
Das eigentliche Drama spielt sich nicht vor unseren Augen, sondern in den Flücht­
lingslagern im Nahen Osten in fast 4.000 km Entfernung ab. Als das Flüchtlingshilfs­
werk der Vereinten Nationen (UNHCR) bzw. das World Food Programme (WFP) in
der ersten Jahreshälfte 2015 die Mittel zum Lebensunterhalt der Bürgerkriegsflüchtlin­
ge bei ausbleibenden Spendenmitteln drastisch kürzen mussten, blieb armen Familien
kein anderer Ausweg als die Rückkehr in die Bürgerkriegsgebiete nach dem zynischen
Motto: Lieber schnell in der Heimat sterben als langsam in Jordanien verhungern. Und
auf dem Treffen der Regierungschefs der EU-Staaten in Brüssel Ende September stellte
man fest, dass ausbleibende Zahlungen an das WFP nicht nur ein Phänomen der Golf­
staaten ist, sondern auch innerhalb der europäischen Staatengemeinschaft ein drama­
tischer Zahlungsrückgang einzelner Länder im Vergleich zu 2014 zu verzeichnen war.
Gewarnt vor dem Pulverfass und der möglichen Eskalation des dramatischen NordSüdgefälles haben Experten seit Jahrzehnten. Angesichts einer saturierten Gesellschaft
ohne unmittelbare Gewalterfahrung und der räumlichen Distanz der Konfliktherde –
Deutschland wird am Hindukusch verteidigt! – bedurfte es des unmittelbaren Kon­
taktes mit den Menschen auf der Verliererseite, die es bis zu uns geschafft haben, um
uns wachzurütteln für das Bewusstsein, dass sich hinter jeder Tagesschaumeldung und
den fast schon gewohnten Bildern reale Menschen mit all ihren Nöten und unsäglicher
Leiderfahrung verbergen.
Und genau diese gesellschaftliche Erfahrung ist es, die, neben der individuellen
Hilfs- und Spendenbereitschaft natürlich, Politiker und Staaten veranlassen kann, sich
ihrer globalen Verantwortung bewusst zu werden, ohne überwältigende Angst vor po­
pulistischen Gegenströmungen, die sie möglicherweise in Konflikt bringen könnten
mit ihren eigenen politischen Ambitionen im Hinblick auf das nächste Wahljahr.
Fürchtet Euch nicht ... sondern tut was! Traditionsgemäß ist die Weihnachtszeit geeig­
net, dass derartige Parolen nicht auf taube Ohren stoßen. Den Grundstein dafür hat das
Ereignis aus dem Jahr Null gelegt: die Frohe Botschaft aus Bethlehem!
Grafik: Adobe Stock Fiedels
Wir wünschen Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest
und ein frohes und vor allem gesundes neues Jahr!
Mit freundlichen kollegialen Grüßen
Ihre
Dr. med. Franz Joseph Bartmann
Präsident
Dr. med. Carsten Leffmann
Ärztlicher Geschäftsführer
Karsten Brandstetter
K au f m ä n n i s c h e r G e s c h ä f t s f ü h r e r
4 // N A C H R I C H T E N
DE Z E M B E R 2 0 1 5 | AUS GA B E 1 2
Inhalt
4
Rollende Arztpraxis soll Flüchtlinge versorgen
4
Neues Institut der Uni Lübeck
4
Deutschlandstipendien vergeben
5
Kooperation: Vom Fachwirt zum Bachelor
5
Kurz notiert
5
TI TE LTHEM A 6
Situation der Geburtshilfe in Schleswig-Holstein
6
Interview: „Wir haben zu kleine Kliniken“
10
GES UN DHEIT S P OLIT IK 12
Kammerversammlung: GOÄ und Notdienstumlage
12
Parlamentarischer Abend der KVSH
14
Praxen ohne Grenzen fordern politische Lösung
16
Schmerztherapeuten mit der „Fußfessel im Hamsterrad“
17
Ärzte helfen Transitflüchtlingen
18
KV-Abgeordnete: Das Gefühl von Machtlosigkeit
20
IM NOR DEN
21
Ärzte helfen Griechenland mit Medikamenten
21
Eppendorfer Dialog zur Gesundheitspolitik
22
Zukunftskongress an der Kieler Universität
24
„Serie: Neue Mitglieder der Kammerversammlung
36
P ERS ON A LIA 26
MEDIZ IN 28
Studie zu Diabetes wirft Fragen auf
28
MRE: Frühe Erkennung und regionale Vernetzung
30
ARZT & REC HT 32
Grenzen der Therapiefreiheit 32
Beste Bewertungen gehören nach oben
33
FOR TB ILDU NGEN/ A K A D E M I E / E C S 34
K AS S ENÄ RZT LIC HE V ER E I N I G U N G 37
ANZEIG EN
41
IMPR ES S UM / T ELEFONVE R Z E I C H N I S 50
Dr. Ulrich Berghof (Praxisnetz), Michael Hahn (DB Regio Bus), Markus Knöfler (Praxisnetz),
Prof. Jost Steinhäuser (Uni Lübeck), Dr. Renée Buck (Ministerium) vor der rollenden Arztpraxis.
Rollende Arztpraxis
Neues Uni-Institut
F
D
ür die medizinische Versorgung von
Flüchtlingen soll ab Februar eine rol­
lende Arztpraxis im Herzogtum Lau­
enburg eingesetzt werden. Die ärzt­
liche Besetzung des Fahrzeugs koordi­
niert das Praxisnetz Lauenburg. Das Pi­
lotprojekt ist zunächst auf ein Jahr be­
fristet und wird von der Uni Lübeck
evaluiert. Das Fahrzeug wird von der
DB Regio Bus gestellt, die das Auto von
der KV Niedersachsen gekauft hat. Zu­
vor war es als rollende Arztpraxis in der
Region Wolfenbüttel im Einsatz. Nach
welchem Fahrplan welche Standorte
angefahren werden, hängt von der Zahl
der teilnehmenden Ärzte ab. Die Netz­
ärzte selbst sind gespannt auf das Pro­
jekt. „Wir wissen nicht genau, was auf
uns zukommt“, sagte der Vorsitzende
Dr. Ulrich Berghof bei der Vorstellung
des Projektes in Mölln.
Rund zehn Ärzte – aktive Mitglie­
der des Netzes, aber auch Ärzte im Ru­
hestand – haben bereits Interesse an
den Einsätzen gezeigt. Bezahlt werden
sie aus den Mitteln, die das Land für die
medizinische Betreuung der Flüchtlin­
ge zur Verfügung stellt. Dr. Renée Buck
aus dem Landesgesundheitsministeri­
um hält die rollende Arztpraxis „pers­
pektivisch für eine Option, die Bevöl­
kerung mit zu versorgen.“ Das Pilot­
projekt biete die Chance zu lernen und
das Fahrzeug gegebenenfalls zu modi­
fizieren, sagte Buck. „Je größer die Lü­
cken in der Versorgung werden, des­
to schneller wächst die Akzeptanz unter
den Ärzten“, sagte sie. Schleswig-Hol­
steins KV-Vorsitzende Dr. Monika
Schliffke hält die Idee, die rollende
Arztpraxis für Flüchtlinge einzusetzen,
für richtig. Als Option für die GKVVersicherten bleibt sie aber weiterhin
skeptisch. (di)
ie Uni Lübeck hat ihr neues Insti­
tut für Medizinische Elektrotechnik
(IME) auf dem Werksgelände von
Dräger in der Moislinger Allee ein­
geweiht. Der auf Mess- und Regelungs­
technik ausgerichtete Lehrstuhl soll be­
stehende Lücken im Lehrangebot der
Uni schließen. Ermöglicht wird er unter
anderem durch eine Finanzierung von
Dräger und der Jürgen-Wessel-Stiftung.
Die Kooperation zwischen der Hoch­
schule und Dräger folgt laut Uni-Mit­
teilung „dem aktuellen Trend zur en­
geren Zusammenarbeit von Kliniken,
Forschung und Industrie mit dem Ziel
der Entwicklung innovativer Medizin­
technik“. Die Dräger-Beteiligung ist zu­
nächst für fünf Jahre vorgesehen. Der
Fortbestand des Instituts über diesen
Zeitpunkt hinaus ist durch die Uni gesi­
chert, die seit dem Jahresbeginn 2015 als
erste Hochschule in Schleswig-Holstein
offiziell Stiftungsuniversität ist.
Lübecks Vize-Präsident Prof. Thors­
ten Buzug sieht in dem industrienahen
Stiftungslehrstuhl deutschlandweiten
Modellcharakter. „Wir haben die Chance
einer doppelten Win-Win-Situation: Die
Universität profitiert durch die Finanzie­
rung der Professur und Dräger profitiert
durch die Nähe zur universitären For­
schung. Darüber hinaus profitieren aber
auch die Studierenden, die ihre Praktika
praxisnah absolvieren können und Lü­
beck insgesamt durch die Stärkung der
Wettbewerbsfähigkeit des Standortes.“
„Durch die räumliche Nähe zu Dräger
können hier einzigartige Synergien ge­
schaffen werden, ohne das unabhängige
Profil des Instituts zu verwässern“, sagte
Prof. Philipp Rostalski, der zum Direk­
tor des IME berufen wurde. Auch ande­
re Unternehmen seien willkommen, teil­
zunehmen. (PM/Red)
Titelbild: adobe stock Igor Stepovik
Foto: di
NAC HRIC HT EN
N A C H R I C H T E N // 5
AUS GA B E 1 2 | DE Z E M B E R 2 0 1 5
KURZ NOTIERT
Klinikum Itzehoe wird vergrößert
Nach mehr als zehn Jahren Vorbereitung fiel vergangenen
Monat der Startschuss für die Klinik-Erweiterung in Itzehoe.
Gegenüber dem Klinikgelände entsteht ein neues Zentrum
für psychosoziale Medizin mit einer psychiatrischen Tageskli­
nik. Außerdem stehen ein Bildungszentrum sowie ein Patien­
tenhotel, das von einem Investor gebaut werden soll, auf der
Wunschliste. Die neuen Kapazitäten sind nach Angaben von
Krankenhausdirektor Bernhard Ziegler erforderlich, weil „die
verfügbaren Stationen und Funktionseinheiten bereits jetzt
in hohem Maße ausgelastet sind“. Ohne die Erweiterung be­
fürchtet der Träger eine „Beeinträchtigung der Wettbewerbsund Wachstumsfähigkeit“. Mit der Fertigstellung des Neubaus
wird in einem Jahr gerechnet. (PM/Red)
108 Stipendiaten können sich dieses Jahr über das Deutschlandstipendium freuen.
350. Deutschlandstipendium in Kiel vergeben
P
assend zum Universitätsjubiläum
vergab die Christian-Albrechts-Uni­
versität (CAU) bei der feierlichen Ze­
remonie im Kieler Wissenschaftszen­
trum gemeinsam mit den diesjährigen
Stiftern symbolisch das 350. Deutsch­
landstipendium, welches unter den
diesjährigen Stipendiaten verlost und
an Lisa Müller (Fach Chemie) verlie­
hen wurde. In diesem Jahr stiften ins­
gesamt 44 Geber 107 Deutschland- und
ein Individualstipendium an der Kie­
ler Uni. Damit wurden seit Beginn des
Programms im Jahr 2011 insgesamt 428
Deutschlandstipendien mit einer För­
dersumme von mehr als 1,5 Millionen
Euro gestiftet. Für die Ärztekammer
Schleswig-Holstein überreichte der ärzt­
liche Geschäftsführer Dr. Carsten Leff­
mann die Förderurkunde an den Medi­
zinstudenten und neuen Stipendiaten
Jonas Hilmer. Bereits seit mehreren Jah­
ren beteiligt sich die Kammer wie auch
die Kassenärztliche Vereinigung an dem
Programm. Mit der Förderung würdigt
das Bundesministerium für Bildung und
Forschung gemeinsam mit privaten För­
derern Studierende für herausragende
Leistungen und besonderes gesellschaft­
liches Engagement. Die Fördersumme
von insgesamt 300 Euro monatlich wird
paritätisch von beiden Seiten getragen.
Zum 350. Geburtstag machte die Prof.
Dr. Werner Petersen-Stiftung ein beson­
deres Geschenk: Mit 35 Deutschland­
stipendien will sie besonders talentierte
Studierende der Natur- und Ingenieur­
wissenschaften fördern. (Red)
Kooperation: Vom Fachwirt zum Bachelor
Foto: Christina Kloodt
D
en Absolventen des geprüften Fachwirtes im Gesundheits- und Sozialwesen der
Ärztekammer Schleswig-Holstein eröffnen sich künftig neue Perspektiven: Im
Rahmen einer Kooperation mit dem Institut für Weiterbildung e. V. an der Fa­
kultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an der Universität Hamburg wer­
den ihnen auf den Bachelorstudiengang Sozialökonomie 54 der benötigten 180
ECTS (European Credit Transfer System) angerechnet. Dies entspricht Vorlesungsund Seminarleistungen von knapp zwei Semestern. Der Studiengang ist in der Han­
sestadt auch berufsbegleitend möglich und bietet so die Möglichkeit, sich parallel
beruflich weiterzuentwickeln. Der geprüfte Fachwirt im Gesundheits- und Sozial­
wesen der Ärztekammer Schleswig-Holstein bereitet auf eine Tätigkeit im Manage­
ment einer Gesundheitseinrichtung vor. Die Aufstiegsfortbildung umfasst 640 Un­
terrichtsstunden und die Absolventen erhalten mit dem Abschluss in vielen Bun­
desländern (u. a. in Schleswig-Holstein und Hamburg) die uneingeschränkte Hoch­
schulzugangsberechtigung. Das heißt, es kann auch ein Studium in jeder anderen
Fachrichtung an den Universitäten aufgenommen werden. Im Gegenzug ermög­
licht die Ärztekammer Schleswig-Holstein den Absolventen des Kontaktstudien­
ganges Sozial- und Gesundheitsmanagement, der berufsbegleitend an der Univer­
sität Hamburg angeboten wird, die Möglichkeit, die Prüfung zum Fachwirt im Ge­
sundheits- und Sozialwesen (ÄK) abzulegen und sich so doppelt zu qualifizieren.
Für diese Teilnehmer werden spezielle Prüfungsvorbereitungsseminare angeboten.
Mehr Infos: www.aeksh.de/koop-uni-hamburg. (Am)
KVSH fördert weitere Praxisnetze
Das Kieler Praxisnetz (RPN) und das Medizinische Qualitäts­
netz Westküste (MQW) werden von der Kassenärztlichen Ver­
einigung Schleswig-Holstein als förderungswürdig eingestuft.
Der Bescheid ist für die Netze mit einer Förderung in Höhe von
jeweils 100.000 Euro pro Jahr verbunden. Für die Anerken­
nung hatten sich die Netze umstrukturieren müssen. So wur­
den in Kiel u. a. ein eingetragener Verein gegründet, der elektro­
nische Austausch verstärkt und bei der Mitgliedschaft verschie­
dene Stufen eingeführt. Die Vorstände der beiden Netze verwie­
sen auf die mit der Zertifizierung verknüpften netzinternen An­
strengungen für eine bessere Zusammenarbeit. Sie erwarten,
dass diese Anstrengungen zu einer besseren Patientenversor­
gung führen. Zuvor hatte die KVSH wie berichtet bereits sechs
andere Netze als förderungswürdig eingestuft. (PM/Red)
HSK weiht neues Gebäude ein
Das Heinrich Sengelmann Krankenhaus (HSK) in BargfeldStegen hat einen Neubau mit 20 Zimmern in Betrieb genom­
men. Auf einem 5.800 Quadratmeter großen Grundstück sind
Räume für die allgemeinpsychiatrische Station entstanden, in
denen bis zu 26 Patienten aufgenommen und behandelt wer­
den können. Die Gesamtkapazität des Krankenhauses von
220 stationären Betten wurde nicht verändert, der Standard
aber erhöht. Bislang waren die Patienten im letztmals in den
90er Jahren renovierten Haus „Hamburg“ am Standort unter­
gebracht. Das HSK ist ein Krankenhaus für Psychiatrie, Psy­
chotherapie und Psychosomatik, gehört zum Unternehmens­
verbund der Evangelischen Stiftung Alsterdorf und hat einen
Versorgungsauftrag sowohl für den Kreis Stormarn als auch
für Hamburg. (PM/Red)
Rekordausgaben für Medikamente
600 Millionen Euro kosteten die Medikamente, die niederge­
lassene Ärzte im ersten Halbjahr 2015 in Schleswig-Holstein
für ihre Patienten verordnet haben. Dies sind rund 20 Milli­
onen Euro mehr als im Vorjahreszeitraum. Im Durchschnitt
bekam jeder gesetzlich Versicherte in Schleswig-Holstein im
ersten Halbjahr Arzneimittel im Wert von 246 Euro verordnet.
Die Zuzahlungen der Patienten betrugen 38 Millionen Euro.
Diese Zahlen nannte die AOK Nordwest, die sich auf Angaben
des GKV-Spitzenverbandes stützt. AOK-Chef Martin Litsch
macht für die steigenden Ausgaben die „Hochpreispolitik der
Pharmaindustrie“ verantwortlich. (PM/Red)
6 // T I T E L T H E M A
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GEBURTSKLINIKEN
Orte zum
Gebären
Das Wissen um die
technischen Möglichkeiten beruhigt – diese Mutter entschied
sich für die Geburtsklinik des Kieler Universitätsklinikums.
Foto: UKSH
Wohnortnah oder hoch technisiert? Die
Positionen im Streit um die Ausstattung und
Anzahl von Geburtskliniken sind konträr.
T I T E L T H E M A // 7
AUS GA B E 1 2 | DE Z E M B E R 2 0 1 5
Fotos: Esther Geisslinger/Imland
I
n der „Babygalerie“ auf der Homepage des Klinikums Nordfriesland
sind sie alle versammelt: Lönne, Lina,
Samu, Marleen und alle die übrigen
Kinder, die in den vergangenen Monaten an der Nordseeküste zur Welt
gekommen sind. Einige der Mädchen
und Jungen in der Fotogalerie sind etwas ganz Besonderes: die letzten Föhrer, die tatsächlich auf der Insel geboren
wurden. Denn zum 1. Oktober schloss
die Geburtsstation des Inselkrankenhauses. Werdende Mütter von Föhr wie
auch von der Nachbarinsel Amrum
müssen nun zum Gebären aufs Festland reisen. Damit folgt Föhr dem Beispiel von Sylt, dessen Geburtsklinik bereits im Jahr 2013 geschlossen hat. Auch
auf dem Festland gaben in jüngerer Vergangenheit mehrere kleine Häuser auf.
Die Konzentrationsprozesse in der Geburtshilfe könnten in den nächsten Jahren noch weitergehen – Politik, Ärzte
und Eltern stellen sich die Frage, wie viele Orte zum Gebären ein Flächenland
braucht und wem es überlassen bleibt,
diese Frage zu beantworten.
„Sicherheit ist das wichtigste Kriterium“, sagt Birte Pauls, Landtagsabgeordnete der SPD. Die gelernte IntensivKrankenschwester vertritt ihre Partei im
Sozialausschuss, der sich mit einem Bericht des Gesundheits- und Sozialministeriums zur Lage der Geburtshilfe befasst hat. Auch in diesem Bericht heißt
ein Kapitel „Safety first“ – Sicherheit zuerst. Warnend zitiert der Text die Statistiken, laut denen in Häusern mit weniger als 500 Geburten pro Jahr höhere
Sterberaten unter den Neugeborenen zu
erwarten sind und stellt grundsätzlich
fest: „Kleine und belegärztlich geführte
Geburtshilfen haben deutlich größere
Probleme, die Mindestvoraussetzungen
an die Strukturqualität zu erfüllen.“
Widerspruch kommt unter anderem
von Anita Klahn, die als FPD-Landtagsabgeordnete im Sozialausschuss sitzt:
„Schwangerschaft und Geburt sind keine Krankheit.“ Selbstverständlich sei es
wichtig, Mütter mit einem hohen Risiko
bestmöglich medizinisch zu versorgen,
aber eine erwartbar normale Geburt
müsse in „vertretbarer Entfernung zum
Wohnort“ stattfinden können. Die Zen­
tralisierungstendenz schaffe „allmählich
Zustände wie im Mittelalter: Da musste
man auch Tage vor einer Geburt losziehen, um Hilfe aufzutreiben“. Die Deutsche Gesellschaft für Hebammenwissenschaft e. V. spricht vom „lebensweltlichen Kontext der Frau“ und zitiert Studien, laut denen eine längere Fahrtzeit
zur Klinik mit Stress und damit schlechten Voraussetzungen für eine sanfte Geburt verbunden ist.
Die beiden Positionen sind schwer
zu vereinen. Die eine nimmt vor allem
die Risiken einer Entbindung in den
Blick, die sich am sichersten minimieren
Familiär und individuell: Einer der Kreißsäle im Krankenhaus Eckernförde, das zur kreiseigenen Imland-Klinik gehört.
lassen, wenn möglichst viel medizinisches Fachwissen plus Geräte bereitstehen. Die Gegenseite hält im Extremfall
sogar das Krankenhaus für überflüssig
und plädiert für Hausgeburten im eigenen Schlafzimmer oder in Geburtshäusern unter der Regie von Hebammen.
Die werdenden Eltern allerdings
entscheiden sich mit übergroßer Mehrheit für arztbegleitete Geburten. Weniger als ein Prozent der Kinder in Schleswig-Holstein, ca. 180, kommen pro Jahr
außerhalb von Krankenhäusern zur
Welt, so der Bericht des Gesundheitsministeriums. Mitgezählt sind auch die
Kinder, die ungeplant außerhalb des
Kreißsaals auf die Welt drängen, oft in
einem fahrbaren Untersatz auf dem Weg Ines Jahncke mit dem einen Tag alten Leonhard. Mutter und Kind erlebten eine entspannzur Klinik. Pro Jahr kommt das etwa
te Geburt in der Badewanne. Schon die größere
zweimal vor.
Schwester kam in Eckernförde zur Welt.
Die übrigen rund 20.000 Neugeborenen im Land tun ihren ersten Schrei in zehn Jahren um weitere 13 Prozent abeiner Klinik. In Schleswig-Holstein gibt nimmt, in infrastrukturschwachen Regies nach der Schließung der Föhrer Stati- onen wie Nordfriesland und Ostholstein
on zehn Geburtskliniken und elf Perina- könnte sogar ein Fünftel weniger Kinder
talzentren unterschiedlicher Stufen, in
zur Welt kommen.
denen für die Versorgung von Müttern
Zurzeit sieht die Bilanz zwischen
und Kindern ein Team von Fachleuten
den vorhandenen Angeboten fast ausgesowie Hightechgeräte bereitstehen.
glichen aus: 6.967 Kinder kamen im Jahr
Obwohl die Kliniken und Zentren
2014 in einem der fünf Perinatalzentren
Perinatalzentren
sich gleichmäßig im Land verteilen, ist
der Klasse 1, also der höchsten Stufe, zur
Level 1 gibt es in
Schleswig-Holstein:
ihre Belegung höchst unterschiedlich:
Welt. 7.035 Mädchen und Jungen wurden
In Kiel, Lübeck, Flens- Auf Föhr kamen im Vorjahr 64 Babys
in einer Geburtsklinik der Versorgungsburg, Itzehoe und
zur
Welt,
im
Marienkrankenhaus
Lüklasse 4 geboren. Für Häuser mit mittleHeide.
beck fast 1.900. Dennoch gilt ein wichrem Versorgungsgrad entschieden sich
tiger Trend für alle Häuser: Allgemein
etwa 6.600 Schwangere, dabei gingen
sinkt die Zahl der Geburten seit Jahrund 5.000 werdende Mütter in die vier
ren stetig, und der demografische Wan- Häuser der Kategorien 2, und die beidel geht weiter. Die Deutsche Gesellden Häuser der 3. Versorgungsstufe kaKinder wurden im
schaft für Gynäkologie und Geburtshil- men gemeinsam auf rund 1.600 Entbinvergangenen Jahr in
fe (DGGG) geht in einer Stellungnahdungen.
diesen fünf Häusern
geboren.
me zur Lage in Schleswig-Holstein daIn der Regel sind die Entscheidunvon aus, dass die Zahl in den nächsten
gen, in welchem Krankenhaus eine Ge-
Fünf
6.967
8 // T I T E L T H E M A
DE Z E M B E R 2 0 1 5 | AUS GA B E 1 2
DIE TE C H N I K H I N T E R DE R T Ü R
Die Klinik-Spitze in Kiel: Oberarzt Dr. André Farrokh, Pflegeteamleiterin Heike Schnepel-Behrends und Chefarzt Prof. Nicolai Maass (v. l.).
burt stattfinden soll, wohlüberlegt. Die
Erstgebärenden von heute sind im
Schnitt älter als früher und sie bereiten
sich sorgfältig auf ihre Niederkunft vor:
Sie vergleichen im Internet, lesen Tipps
frischgebackener Mütter. Und oft entscheiden sie sich bei der Wahl des Kreißsaals nicht für den nächsten, sondern
den mutmaßlich besten – je nach den eigenen Bedürfnissen. So begründet eine
Mutter in einer öffentlichen Klinik-Bewertung im Netz ihre Wahl für eine Klinik der mittleren Kategorie: „Die hohe
Anzahl von Geburten und die Hoffnung, trotzdem keine anonyme Nummer zu sein.“
Die Statistik gibt dieser Entscheidung Recht. In großen Zentren mit
mehreren Geburten täglich sinkt laut
Studien die Wahrscheinlichkeit, dass
ein Kind bei oder nach der Geburt stirbt.
Und wenn ein Krankenhaus das Level
eines Perinatalzentrums hat, stehen bei
Komplikationen Fachärzte für Mutter
und Kind parat, die in einem Notfall
sofort eingreifen. Was passieren kann,
wenn diese Hilfe fehlt, zeigt das Beispiel
Sylt: Dort erlitt im Jahr 2010 ein Kind
während der Geburt Schäden, die zu einer Behinderung führten, 2011 und 2012
starb je ein Neugeborenes.
Solche Fälle verunsichern Eltern,
und sie wählen im Zweifel noch häufiger das gut ausgestattete Zentrum. Gerade wer auf den Inseln oder auf dem
Land lebt, „stellt sich auch auf das Ereignis der Geburt ein“, erklärte Doris Scharrel, Landesvorsitzende des Berufsverbands der Frauenärzte in Schleswig-Holstein (Interview S. 10). Scharrel nannte als Beispiel die Schließung
der Helgoländer Geburtsstation im Jahr
2004 – „unproblematisch und fern der
Medien“. Schwangere reisen rechtzeitig
vor dem wahrscheinlichen Geburtstermin aufs Festland und wohnen bis zur
Niederkunft nahe der Klinik, genau wie
es nun für die Frauen von Sylt oder Föhr
vorgesehen ist.
„Die Mütter stimmen mit den Füßen
ab“, sagt Katja Rathje-Hoffmann, CDULandtagsabgeordnete und Mitglied im
Sozial- und Gesundheitsausschuss. „Das
müssen wir akzeptieren, dennoch wollen wir eine wohnortnahe Versorgung
und damit die kleineren Häuser erhalten.“
„Wir“ meint die Politik und deren
ausführenden Arm, die Verwaltung. Zuständig für die Krankenhausplanung ist
das Sozial- und Gesundheitsministerium. Das erklärt in seinem Bericht zur
Lage der Geburtshilfe: Zwar könnten
Länder, wenn auch mit einigen Schwierigkeiten, „nicht bedarfsgerechte“ Kliniken aus dem Krankenhausplan nehmen,
sie könnten aber keinen Träger zwingen,
einen „Versorgungsauftrag wahrzunehmen“ und eine Station zu erhalten. „Anders ausgedrückt: Der Umfang der tatsächlichen Behandlungen bestimmt die
Bettenkapazität und nicht umgekehrt.“
So richtig das sein mag, es gibt Kritik an dieser Position: „Das Land duckt
sich weg, statt eine klare Planung vorzugeben“, sagt ein Arzt, der seinen Namen nicht genannt wissen möchte. Viele Geburtshelfer fühlen sich allein gelassen. Denn nicht nur für die Hebammen,
die in den vergangenen Jahren oft lautstark protestierten, sondern auch für die
Belegärzte, die die Kreißsäle und Kapazitäten einer Klinik nutzen, oder die angestellten Krankenhausärzte ist Geburtshilfe eine gefährliche Angelegenheit geworden. Im Fall eines Fehlers drohen gewaltige Schadensersatzansprüche, und
dieses Damoklesschwert bleibt lange
Foto: UKSH
Zufrieden und erschöpft liegt die Frau im Bett, neben ihr ein in
Tücher gewickeltes Bündel, aus dem ein rotes Gesicht schaut. Eine
Krankenschwester schiebt Mutter und Neugeborenes aus dem
Kreißsaal und durch den Flur der Geburtsstation in der Frauenklinik des Universitätsklinikums in Kiel. Per Fahrstuhl geht es ein
Stockwerk höher in die Wöchnerinnenstation, während unten der
Kreißsaal aufgeräumt und für die nächste Frau vorbereitet wird.
Der Raum wirkt wenig spektakulär: Neutrale Farben, große Fenster, in der Mitte ein Bett, daneben Rollwagen für Hilfsmittel, ein
Sitzball ist in eine Ecke gerollt – nichts, das nach Hightech-Medizin aussieht. Das soll auch so sein, erklärt Dr. André Farrokh,
Oberarzt in der Geburtsklinik: Die Technik ist da, aber sie bleibt
verborgen, bis sie gebraucht wird. Farrohk klappt eine Tür im Eingangsbereich auf. Dahinter steht ein Baby­bett, an dem Geräte und
Monitore angebracht sind, eine rollende Intensivstation für die
Kleinsten. Allein dass diese Ausstattung vorhanden ist, beruhigt
viele werdende Mütter und Väter.
Über 1.400 Geburten pro Jahr, im rechnerischen Schnitt knapp
vier am Tag, finden in den Kreißsälen des UKSH Kiel statt. „Es
können auch mal acht sein“, sagt Prof. Nicolai Maass, Direktor
der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe. „Das ist der Vorteil einer Uni-Klinik: Wir haben die nötige Manpower.“
Eine der Frauen, die im UKSH entbunden hat, ist Anna-Leke
von Langendorff. Wegen einer Unverträglichkeit bestand ein Risiko bei der Geburt, damit stand ihre Entscheidung für das gut
ausgestattete Zentrum fest. Nun sitzt sie mit Söhnchen Justus im
Stillzimmer der Wöchnerinnenstation und ist zufrieden mit Geburt, Betreuung und Nachsorge. Nebenan stehen Wärmekästen, in denen Frühgeborene und zu klein geratene Kinder liegen.
Kinder, die besonders viel Hilfe brauchen, sind noch eine Tür
weiter untergebracht – die Neugeborenenintensivstation schließt
direkt an die Zimmer der Wöchnerinnen an.
Die Geburtsklinik steht an einem zentralen Platz auf dem Campus des UKSH, ein eleganter Backsteinbau mit langer Tradition.
Im Treppenhaus hängen impressionistische Portraits der Ärzte
der Klinik vom Anfang des 20. Jahrhunderts. In einem Flur steht
ein gynäkologischer Untersuchungsstuhl aus alter Zeit, daneben liegen Gerätschaften, die ehedem als modern galten, deren
Einsatz sich Schwangere des 21. Jahrhunderts vermutlich aber
nicht vorstellen mögen. Frauen, die sich heute für eine Geburt
im UKSH entscheiden, erwarten eine Versorgung auf höchstem
Niveau und Hilfe auch bei Notfällen wie der Versorgung extrem
kleiner Frühchen. Bei erwartbaren Problemen schicken Frauenärzte aus dem weiteren Umkreis ihre Patientinnen nach Kiel.
Dennoch betont Maass: „Nur für wenige Geburten braucht man
die Level-1-Ausstattung.“
Kommen also zu viele Frauen in die Uni-Klinik, wird zu viel
Technik verwendet? Maass wägt ab: „Ja, wir machen in gewisser
Weise zu viel“ – zu viele Kaiserschnitte, zu viele Untersuchungen, zu viel Gerätemedizin. „Aber es ist eben eine andere Geburtshilfe als früher“, nicht nur am UKSH Kiel, sondern überall: „Auf Untersuchungen zu verzichten, geht nicht mehr. Was,
wenn man einen Schaden übersieht?“
Schließlich bedeutet das grundsätzlich freudige Ereignis einer
Geburt auch immer ein Risiko, ein gesundheitliches für Mutter
und Kind, ein juristisches für Hebammen, Schwestern und Ärzte. „Die meisten Klagen gibt es im Zusammenhang mit der Geburtshilfe“, sagt Maass. Aber dass zu viele Frauen kämen, verneint der Chefarzt: „Wir sind als Uni-Klinik schließlich ein Lehrbetrieb, nicht nur für die Ärzte, auch für die Hebammen.“ Daher
seien die „normalen Fälle, die Frauen, die kommen, ohne Arzt
gebären und wieder gehen“, wichtig: „Wir dürfen nicht nur pathologische Fälle haben.“
So gibt es ausgerechnet im Maximalversorger UKSH den
Wunsch, Frauen eine möglichst technikfreie Geburtshilfe anzubieten. Angedacht ist sogar ein eigener Kreißsaal, der möglichst
nicht so nach Krankenhaus aussieht. (eg)
T I T E L T H E M A // 9
AUS GA B E 1 2 | DE Z E M B E R 2 0 1 5
Foto: Esther Geisslinger
hängen. Dr. Nicolai Maass, Professor am
UKSH Kiel, spitzt zu: „Wenn ein Schulzeugnis nicht stimmt, schauen die Eltern
in den Geburtsbericht, ob sich da ein
Schuldiger finden lässt.“
Betroffen sind im Klagefall nicht nur
die handelnden Personen im Kreißsaal,
sondern auch die Träger. So wurde im
Fall der Sylter Klinik ermittelt, ob den
Betreiber Asklepios eine Mitschuld am
Tod oder Geburtsschäden von Neugeborenen trifft.
Das Land, so lässt sich der vorliegende Bericht lesen, stemmt sich nicht gegen die Schließung weiterer kleiner Kliniken. Zu finden ist ein Bekenntnis nur
zu den elf Perinatalzentren an ihren jeweiligen Standorten, nicht aber zu den
kleineren Häusern. Argumentiert wird
mit der Entfernung zum nächsten Krankenhaus: Durchschnittlich 20, im Maximalfall 45 Minuten brauche eine werdenden Mutter von der Haustür in den
Kreißsaal – zumindest wenn die Inseln
herausgerechnet werden. Gesetzlich
vorgeschriebene Entfernungsgrenzen
gibt es nicht.
Der Erhalt einer Geburtshilfe kostet
einen berechenbaren Betrag, dem eine
ebenfalls leicht zu berechnende Zahl
von Geburten gegenübersteht, sie liegt
im höheren dreistelligen Bereich. Aber
das ist nur die halbe Wahrheit, auch für
die Geschäftsleute der Kliniken: Kaum
etwas berührt Menschen so wie eine Geburt – entsprechend wichtig ist ein solches Angebot für das Image der Klinik.
„Das Beispiel Geburtshilfe führt uns allen vor Augen, dass das Gesundheitswesen nicht unter wirtschaftlichen, sondern unter dem sozialen Aspekt der Daseinsvorsorge betrachtet werden muss“,
sagt Dr. Marret Bohn, gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen-Landtagsfraktion.
Wie groß das Interesse der Öffentlichkeit an der Geburtshilfe ist, zeigen
die Proteste, wenn Stationen oder Kliniken geschlossen werden. Im Fall Föhr
blieb der Kreis als Krankenhausträger
bei seinem Entschluss. Im Fall Eckernförde entschied sich die ebenfalls kreis­
eigene Imland-Klinik, das Angebot zu
halten. Der heutige Geschäftsführer Dr.
Hans-Markus Johannsen ist froh darüber: „Wie geboren und gestorben wird,
ist so prägend, dass es dort passieren
sollte, wo die Menschen leben.“
„Die Eltern lieben es“
„Wohnortnah, familiäre Atmosphäre –
aber mit einem hohen Standard in der
Versorgung“, so beschreibt Petra Struve, ärztliche Direktorin der kreiseigenen
Imland-Klinik, die Geburtshilfe
in Eckernförde. Das Haus entspricht
dem Level 4, hat also weniger medizinische Angebote als die Perinatalzentren.
Dennoch seien die Ansprüche hoch und
die Ergebnisse gut, ob bei Hygiene,
Drei der 13 Beleg-Hebammen des Eckernförder Krankenhauses, darunter Annkathrin Brien (l.)
und Nele Lüthje (r.) .
470.000
Frauen im gebärfähigen Alter gibt es derzeit in Schleswig-Holstein. Bis zum Jahr
2025 wird diese Zahl
unter 440.000 sinken.
29.046
Kinder wurden 1990
in Schleswig-Holstein
geboren. Im Jahr 2012
waren es nur noch
22.005. Die größten
Rückgänge gab es in
Neumünster und in
den Kreisen Dithmarschen, Steinburg und
Nordfriesland.
Krankheiten oder sonstigen Problemen, berichtet Gynäkologe Dr. Ralf Kröger und klopft vorsichtshalber an die
Tür zum Kreißsaal: „Toi, toi, toi.“ Über
600 Kinder kamen im vergangenen Jahr
in Eckernförde zur Welt, in diesem Jahr
könnte der Wert erneut steigen.
Dabei sah es vor einigen Jahren so
aus, als ob die Klinik schließen würde.
Der Grund waren Wechsel im Team, auf
einmal fehlten Ärzte, und angesichts der
dünnen Personaldecke „hatte die Klinikleitung wohl Angst, die Richtlinien
nicht erfüllen zu können“, meint Kröger.
„Und dann schien die Schließung der
einfachste Weg.“ Falsch gedacht: Wochenlang protestierten Eckernförder Eltern für „ihre“ Klinik, die Politik mischte sich ein. Der Kreis als Träger entschied sich, die Geburtshilfe zu behalten.
Schwangere, die erwartbar keine Risikogeburt vor sich hätten, sollten die Chance auf eine wohnortnahe Entbindung
haben, sagt Geschäftsführer Johannsen.
Werdende Eltern seien in Eckernförde
bestens aufgehoben, „und sie lieben es“.
Warme Farben herrschen in der Geburtsstation vor, an den Wänden hängen großformatige Fotos, der Fußboden zeigt Parkett-Optik. Vor allem die
Kreißsäle erinnern kaum an ein Krankenhaus: Von der Decke hängen Tuchschaukeln, in die sich die Gebärenden
hängen oder setzen können. Auf dem
breiten Bett liegt eine orangefarbene Decke. Die Fenster gehen auf ein Gewässer
hinaus, nicht die Ostsee, nur ein Noor,
aber viele Frauen freuten sich dennoch
über den Blick ins Grüne, versichert
Hebamme Annkathrin Brien. Ihr und
ihren Kolleginnen ist wichtig: „Wir stülpen den Frauen nichts über. Am Ende
sollen sie voller Stolz sagen: Ich habe
dieses Kind aus eigner Kraft geboren.“
Die Eckernförder Geburtsklinik
wird als Belegkrankenhaus geführt. Vier
niedergelassene Gynäkologen, darunter
Ralf Kröger, und 13 freiberufliche Heb-
„Die Mütter
stimmen mit
den Füßen ab.
Das müssen wir
akzeptieren.“
ammen begleiten in den Räumen der
Klinik ihre Patientinnen durch die Geburten. Das Team des Krankenhauses
mit Schwestern und Fachärzten steht bereit, inklusive des technischen Apparats
für die Versorgung für Mutter und Kind.
Hilfe gibt es 24 Stunden am Tag: „Wir
brauchen sie selten, aber das Wissen beruhigt ungemein“, sagt Kröger. Bei erwartbar schwierigen Geburten oder Risikopatientinnen gehe selbstverständlich
die Sicherheit vor: „Diese Frauen schicke ich nach Kiel“, sagt Kröger. „Ich bin
in solchen Fällen sehr froh, das UKSH in
erreichbarer Nähe zu haben.“
Grundsätzlich aber betrachtet der
Facharzt den Trend zur Zentralisierung
mit Skepsis. Die Konzentrationsprozesse hätten unter anderem dazu geführt,
dass mehr Schwangerschaften per Kaiserschnitt eingeleitet werden. Statt Technik und noch mehr Geräten sei das familiäre Umfeld wichtig: Ärzte, Hebammen und Krankenhausteam arbeiten seit
Jahren vertrauensvoll zusammen, „das
ist nett und entspannt, davon profitieren
die Frauen“, ist Kröger sicher. Der Erfolg
gibt ihm recht: Immer mehr Eltern entscheiden sich für Eckernförde. Und zunehmend sind Kielerinnen dabei, die
das kleine Haus den Perinatalzentren
der Landeshauptstadt vorziehen.
Esther Geisslinger
1 0 // T I T E L T H E M A
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INTERVIEW
„Wir haben zu
kleine Kliniken“
Doris Scharrel, Landesvorsitzende des Berufsverbands der Frauenärzte, über Risikominimierung bei
Geburten und die Struktur der Kliniken im Land.
I
n der emotional geführten Debatte
um die Standorte für Geburtskliniken mahnt Doris Scharrel zur Sachlichkeit. Entscheidend, so die Vorsitzende des Landesverbandes im
Berufsverband der Frauenärzte,
ist die Versorgungsqualität, und die
ist in Schleswig-Holstein über alle Level der Geburtskliniken im Land hoch.
Im Interview mit Esther Geißlinger
nimmt Scharrel auch zu den Entwicklungen der vergangenen Jahre in der
Geburtshilfe Stellung, etwa zur Sectiorate. Sie gibt zugleich zu bedenken, dass heute immer mehr werdende Mütter ein erhöhtes Risiko tragen
und dass es unter der Geburt schnell
zu Komplikationen kommen kann.
War die Schließung der Geburtsklinik Föhr für Sie ein Grund zur
Trauer?
Scharrel: Auf Föhr waren engagierte Frauenärzte tätig, aber letztlich
haben organisatorische Probleme und
die geringe Geburtenzahl zur Schließung geführt, ein Schritt, wie ihn auch
andere sehr kleine Kliniken vollzogen haben.
Das klingt sehr sachlich. Meist wird
die Debatte um die Geburtshilfe
hoch emotional geführt. Finden Sie
das angemessen?
Scharrel: Geburtshilfe ist ein Balanceakt. Da wird gerne emotional
argumentiert, was aber eigentlich
zählt ist die Qualität der Versorgung.
Schleswig-Holstein hat eine sehr gute
Ausstattung über alle Level der Geburtskliniken, dank der auch Risikoschwangerschaften versorgt werden
können. Es ist immer von der normalen Geburt die Rede, aber wer in
der Geburtshilfe arbeitet, weiß, wie
schnell es unter der Geburt zu Blutungen oder anderen Notfällen kommen kann.
Einer der Kernsätze der Debatte lautet: Schwangerschaft und Geburt sind
keine Krankheit. Sie halten dagegen,
dass inzwischen über 75 Prozent der
Schwangeren ein erhöhtes Risiko tragen. Also doch lauter Kranke?
Scharrel: Die Schwangerschaft selbst
ist keine Krankheit, und sie kann auch
bestens verlaufen, dennoch tragen erwiesenermaßen immer mehr Mütter ein
Risiko. Faktoren sind das Alter der Frauen, Übergewicht, Diabetes und Zustand
nach Sectio.
Es heißt, dass bei einer weiten Anreise
zur Geburtsklinik, etwa von den Inseln,
mehr Kaiserschnitte zu erwarten sind.
Wird da nicht für kommende Geburten
das Sectio-Risiko erst erzeugt?
Scharrel: Nach der Schließung der
Sylter Geburtsklinik habe ich mit Vertretern der Krankenkassen und des
MDK das Flensburger Krankenhaus besucht, das die Sylterinnen seit Jahren mit
Boarding-Verfahren vorgeburtlich betreut. Pressemeldungen sprachen von eigeburtshilfliche Abner Sectiorate von 100 Prozent bei dieteilungen wurden seit sen Schwangeren. Uns wurde versichert,
2000 geschlossen: Kaldass sich nichts geändert hat. Kaisertenkirchen, Kappeln,
schnitt gilt heute als normal, das ist so
Helgoland, Mölln,
eine Entwicklung, die man erst retro­
Brunsbüttel, Elmshorn, Förde-Klinik
spektiv wirklich betrachten kann.
11
Flensburg, Bad Oldesloe, Sylt, Oldenburg
Also reden wir in zehn Jahren nochmal
und Föhr.
33,4 %
betrug die Sectiorate im Jahr 2012 in
Schleswig-Holstein.
Am höchsten war sie
in belegärztlichen Geburtskliniken – ausgerechnet dort, wo
Frauen mit geringem Risiko entbinden
sollten.
drüber?
Scharrel: In dieser Zeit wird sich
bestimmt einiges tun, allein durch die
Flüchtlinge. Und ich sehe zurzeit übrigens in meiner Praxis mehr jüngere
Schwangere. Sehr angenehm, mal nicht
über Altersrisiken aufklären zu müssen.
Zurzeit liegt in Schleswig-Holstein die
Kaiserschnittrate bei etwa 32 Prozent,
ähnlich wie im Bundesschnitt. Zu viel,
zu wenig, genau richtig?
Scharrel: Für meine Begriffe zu viel.
Ich würde immer dafür plädieren, in der
Vorsorge in Richtung natürlicher Geburt zu beraten. Jede Schwangere hat zu
Beginn der Schwangerschaft Angst vor
der Geburt, das ist ganz natürlich und
legt sich meist zum Entbindungstermin.
Aber viele Frauen bestehen trotzdem auf
der Sectio, weil die Freundin das so unproblematisch fand oder der Termin
wählbar ist. Dass eine folgende Schwangerschaft mit einem erhöhten Risiko für
Mutter und Kind einhergeht, ist für die
Frau von untergeordnetem Interesse.
Wäre es nicht die Aufgabe der Frauenärzte, beratend zu steuern? Vermeiden
Ihre Kolleginnen und Kollegen Streit
mit den Patientinnen?
Scharrel: Teilweise mag das so
sein, aber es kommt noch etwas hinzu. Wenn die behandelnde Ärztin selbst
per Kaiserschnitt entbunden hat und
vielfach Kaiserschnitte macht, heißt es
leicht: Wenn es nach zwei Stunden keinen Geburtsfortschritt gibt, operieren
wir eben. Man muss es lernen, eine Frau
durch eine Geburt zu führen, man muss
auch das Vertrauen zu sich selbst entwickeln. Bei meiner ersten Beckenendlage habe ich auch gezittert, irgendwann
hat man es in den Fingern. Die Verantwortung liegt – das wird in der Debatte und gerade von Hebammen oft vergessen – beim behandelnden Arzt. Für
mich ist die normale Geburt etwas ganz
Tolles, und ich bemühe mich, die Frauen
schon in der Vorsorge dahin zu begleiten. Neue Medien wie die vom Berufsverband erstellte Mommy-App können
dabei helfen.
Zurück zur Struktur im Land. Was
wäre Ihr Vorschlag: weniger und besser
ausgestattete Zentren?
Scharrel: Es muss eine gute Versorgung für Risikoschwangere geben, aber
die muss nicht in jedem Ort vorgehalten
werden. Wenn eine Frau absehbar ein
800-Gramm-Kind bekommt, darf ich
T I T E L T H E M A // 1 1
AUS GA B E 1 2 | DE Z E M B E R 2 0 1 5
„Man muss es lernen,
eine Frau durch eine
Geburt zu führen,
man muss auch das
Vertrauen zu sich selbst
entwickeln.“
sie nicht in eine Klinik schicken, die dafür nicht ausgestattet ist. Hinzu kommt:
In der Glückseligkeit nach der Geburt
werden kleine Schäden manchmal nicht
sofort entdeckt. Doch es gibt die feinen
Indikatoren, die bei guter Diagnostik
Spätfolgen von Schulversagen bis zu einem erhöhten Infektionsrisiko verhindern können. Gerade heute, wo Eltern
oft nur das eine Kind haben – warum geben sie ihm nicht die besten Chancen?
Foto: Privat
Wenn der Geburtshelfer noch für die
Abiturnote zuständig sein soll, hängen Sie ein ganz schön scharfes Damoklesschwert über Ihre Kolleginnen und
Kollegen.
Scharrel: Es geht nicht darum, Kollegen für etwas haftbar zu machen, sondern das Bewusstsein für die Risiken zu
schärfen. Die Schwangere hat es selbst in
der Hand, ihrem Kind die besten Startchancen zu geben, indem sie Sport treibt
und richtig isst. Und die Ärzte dürfen
in der Beratung nie vergessen, dass sie
nicht nur das Wohl der Mutter, sondern auch das des Kindes im Blick haben müssen.
Nochmals die Frage: Hat SchleswigHolstein heute zu viele Geburtskliniken?
Scharrel: Wir haben zu kleine Geburtskliniken. Die Schließung in Föhr
ging doch unerwartet schnell, aber man
muss sich nur den Aufwand vorstellen:
Es muss das Team vorgehalten werden,
es muss jeden Tag geputzt und sterilisiert werden, auch wenn es nur an jedem
vierten Tag eine Geburt gibt.
Schauen wir mal auf das andere Ende
des Spektrums. Für Schleswig-Holsteins 20.000 Geburten im Jahr gibt es
fünf Perinatalzentren der Stufe 1, davon
drei Maximalversorger. Das ist nach internationalen Richtlinien eine deutliche Überkapazität. Sollten Häuser he­
runtergestuft werden?
Scharrel: Das ist das alte Problem
mit dem UKSH. Jedes Bundesland hat
eine große Uni, wir haben aus historischen Gründen zwei. Sicher haben beide
ihre Berechtigung, aber es ist eine gewisse Schieflage.
Tut die Politik, tut das Land mit seiner
Planungshoheit für die Gesundheitsfürsorge und die Krankenhausplanung
zu wenig, um die Prozesse zu steuern?
Scharrel: Man muss berücksichtigen, dass durch die Flüchtlinge andere Fragen im Vordergrund stehen. Aber
insgesamt bin ich froh, dass das Thema überhaupt auf der politischen Ebene angekommen ist. Noch vor Kurzem
sagte mir ein Abgeordneter – die Partei
tut nichts zur Sache – sinngemäß: Frau
Scharrel, Sie immer mit der Säuglingssterblichkeit, das kann ich keinem Wähler verkaufen. Heute bekennt sich Ministerin Alheit klar zu Qualität und hohen Standards. Das finde ich einen wichtigen Schritt.
ZUR PERSON
1.832
Geburten gab es im
vergangenen Jahr im
Städtischen Krankenhaus Kiel, das damit
nach eigenen Angaben größte Geburtsklinik im Land war.
40 %
der Gebärenden im
Städtischen Krankenhaus waren zwischen
30 und 35 Jahre alt,
21 Prozent waren älter. 0,5 Prozent waren
minderjährig.
Doris Scharrel ist Fachärztin für Geburtshilfe und Frauenheilkunde mit eigener
Praxis in Kronshagen bei Kiel. Ehrenamtlich ist sie als Landesvorsitzende des Berufsverbandes der Frauenärzte SchleswigHolsteins engagiert, gehört der Abgeordnetenversammlung der Kassenärztlichen
Vereinigung Schleswig-Holstein an und
ist fachärztliche Vorstandsvorsitzende des
Praxisnetzes Kiel.
Zudem sitzt Doris Scharrel im Aufsichtsrat der Ärztegenossenschaft Nord e. G.
und ist Moderatorin des „Hexentreffens“,
des Qualitätszirkels der Gynäkologinnen.
1 2 // G E S U N D H E I T S P O L I T I K
KAMMERVERSAMMLUNG
Reizthema
GOÄ-Reform
Die Delegierten sehen ihre Freiberuflichkeit in Gefahr und
berufen eine außerordentliche Kammerversammlung ein.
ebenfalls die Freiberuflichkeit in Gefahr: „Der Staat macht den letzten Deckel zu, den wir als freier Beruf noch haben.“ Eine mögliche Einschränkung des
Gebührenrahmens brachte Dr. Hans-Joachim Commentz als Kritikpunkt an:
„Es kann nicht sein, dass die privaten
Kassen uns alle Patienten schicken und
dann aufgrund der Menge, die sich daraus ergibt, uns die Begrenzung auferlegt wird. Wenn das Gesetz so zu interpretieren ist, dann müssen wir es ablehnen.“ Dr. Gerdt Hübner aus Eutin hielt
die Diskussion in diesem Rahmen für
„befremdlich“. Ein so emotionales Thema könne nicht „im Nebel“ diskutiert
werden: „Wir führen hier paranoide Debatten. Selbstverständlich brauchen wir
erstmal Informationen bevor man über
irgendwelche Ärztetage abstimmt.“
So einigten sich die Delegierten
schließlich auch darauf, eine außerordentliche Kammerversammlung nur
zum Thema GOÄ-Reform am 16. Dezember festzulegen und die beiden Verhandlungsführer Dr. Theodor Windhorst, Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, sowie den ehemaligen
BÄK-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rochell in Bad Segeberg zu empfangen. Die Delegierten behielten sich
vor, nach der Informationssitzung über
ein Votum für einen außerordentlichen
Ärztetag zu entscheiden.
Für Diskussionsstoff sorgte anschließend noch einmal TOP 10, der mit „Not„In der Gesundheitsgesetzgebung reihte sich eine wahre Perlenkette von
dienstumlage“ beschrieben war. HinterGesetzen und Gesetzgebungsverfahren aneinander“, ließ Dr. Franz Bartgrund ist ein Anliegen der Kassenärztmann, Präsident der schleswig-holsteinischen Ärztekammer, in seinem
lichen Vereinigung Schleswig-Holstein
Bericht zur Lage verlauten. Und so vermittelte er kurz und bündig den
aktuellen Sachstand zum Krankenhausstrukturgesetz, dem Anti-Kor(KVSH), zukünftig auch die privatärztruptionsgesetz, der aktuellen Entscheidung zum Verbot der geschäftsmä- lich niedergelassenen Ärzte am Notßigen Sterbehilfe und dem auf der Zielgeraden befindlichen E-Healthdienst und damit auch an der Notdienst­
Gesetz. Bezüglich des Gesetzentwurfes zur Bekämpfung von Korruptiumlage
zu beteiligen. Die Rede ist dabei
on im Gesundheitswesen kündigte Bartmann an, dass kaum etwas anderes bestraft werde, was nicht auch jetzt bereits berufsrechtlich verboten von 5,7 Millionen Euro, die jährlich anwäre. Auf Nachfrage versicherte der Präsident, dass die Ärztekammer
fallen und vor allem auf Vorhaltekosten
alles tun werde, um ihre Mitglieder vor ungerechtfertigten Anschuldizurückzuführen sind. Für alle niedergungen zu schützen und selbstverständlich auch ihre Beratungsfunktion
gelassenen Ärzte besteht mit dem Heilwahrnehmen werde, um „Fallen“ auszuweichen.
berufekammergesetz sowie der Berufsordnung in Schleswig-Holstein die gleiche rechtliche Verpflichtung, sich am
Foto: am
E
igentlich sollte es nur ein Abriss
des derzeitigen Sachstandes zur
GOÄ sein, den Kammerpräsident
Dr. Franz Bartmann bei der jüngsten Kammerversammlung Ende
November in seinem Bericht präsentieren wollte. Doch am Vormittag der Versammlung erreichte die Ärztekammer „eine Mail mit dem offiziellen
Emblem des Spifa und der Unterschrift
dessen stellvertretenden Vorsitzenden“,
Dr. Axel Schroeder. In dem offenen Brief
wird an die Delegierten appelliert, einen außerordentlichen Ärztetag zur offenen Debatte einer neuen GOÄ zu fordern. Trotz einer Informationsveranstaltung der Bundesärztekammer (BÄK)
am Vortag in Berlin mangele es weiterhin an Transparenz was die GOÄ-Novellierung betreffe: „Wir benötigen keine Debatte hinter geschlossenen Türen in einer so grundsätzlichen Angelegenheit eines freien Berufes.“ Bartmann
mahnte daraufhin zur Besonnenheit
und plädierte dafür, zunächst mehr Informationen einzuholen und das Angebot der BÄK, die Verhandlungsführer
zu einer Klausursitzung für alle Interessierten einzuladen, anzunehmen. „Ich
gebe vorsorglich zu bedenken, welches
Spektakel und Schauspiel wir in der Öffentlichkeit mit der Veranstaltung eines außerordentlichen Ärztetages bieten würden, bei dem es nach Wahrnehmung und Berichterstattung ausschließlich um ärztliches Honorar und Pfründe
ginge. Dann wäre auch die zweite ärztliche Bundesorganisation dort, wo die
KBV jetzt schon steht. Im Abseits – zermahlen zwischen den Mühlsteinen der
eigenen Organisationen und im weiteren kein verlässlicher und relevanter Ansprechpartner für die politischen Entscheidungsträger in Berlin“, so der Kammerpräsident. Jeder müsse sich darüber im Klaren sein, dass das jetzige
Verhandlungsergebnis die einzige Alternative zur Bürgerversicherung darstelle. „Ein Festhalten an der bisherigen
GOÄ und/oder eine komplette Neuverhandlung sind politisch nach der jahrelangen Vorgeschichte mit verbindlicher Einbindung des BMG reine politische Traumtänzerei.“ Trotz der mahnenden Worte wurde unter den Delegierten
mehrfach der Wunsch nach einem außerordentlichen Ärztetag geäußert. Das
Thema sei es wert. Vorstandmitglied Dr.
Christian Sellschopp schloss sich dieser
Meinung an: „Wir müssen klären, wie es
mit der Freiberuflichkeit der Ärzteschaft
weitergehen soll. Was ist die Arbeit eines Arztes wert?“ Bartmann räumte ein,
dass die bisherigen Informationen noch
spärlich seien, doch versuchte er auch
zu beschwichtigen: „Die Auswirkungen
sind nach meinem Gefühl längst nicht
so gravierend wie befürchtet.“ Raimund
Leineweber, niedergelassener Facharzt
für Allgemeinmedizin in Büchen, sieht
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G E S U N D H E I T S P O L I T I K // 1 3
AUS GA B E 1 2 | DE Z E M B E R 2 0 1 5
Notdienst zu beteiligen. Dies gilt also für
alle ca. 4.600 niedergelassenen Ärzte im
nördlichsten Bundesland, wovon etwa
400 rein privatärztlich tätig sind. Aktuell verteilen sich die Kosten nur über
die Vertragsärzte und werden von der
KVSH durch HVM-Vorabzug eingezogen. Die rein privatärztlich tätigen Ärzte sind allerdings nur der Kammer bekannt. Dr. Carsten Leffmann, ärztlicher Geschäftsführer der Kammer, stellte den Abgeordneten mehrere Varianten
der möglichen Beteiligung dieser Kollegen vor, wovon allerdings nur eine in der
Diskussion überwiegend als gerecht gewertet wurde: Diese Möglichkeit sieht
eine anteilige Verteilung gemäß dem Gesamteinkommen aus ärztlicher Tätigkeit
im niedergelassenen Bereich vor. Vertragsärzte kommen rechnerisch auf einen Anteil von 94 Prozent des Anteils
der Versorgungsvergütung, die Privatärzte auf sechs Prozent. Somit ergibt sich
für die rein privatärztlich tätigen Niedergelassenen ein niedrigerer Betrag. Für
diese Variante sprachen sich mit der anschließenden Tendenzabstimmung auch
die meisten Kammermitglieder, wie
Hans-Henning Harden, aus: „Wenn ich
so eine Notdienstumlage finanzieren
wollte, würde ich das einkommensabhängig machen, parallel zum Kammerbeitrag. Das finde ich am gerechtesten.
Das könnte man auch mit dem geringsten Verwaltungsaufwand machen.“ Delegierten-Vertreter und stellvertretender Vorsitzender der Abgeordnetenversammlung der KVSH, Dr. Uwe Bannert,
stimmte dem zwar zu, gab aber auch zu
Volle Aufmerksamkeit war bei der Kammerversammlung gefragt – insgesamt 14 Tagesordnungspunkte wurden bearbeitet.
bedenken: „Es ist den Körperschaften
nicht erlaubt, sich gegenseitig die Zahlen mitzuteilen. Es würde also bedeuten, dass das Verfahren, das die KV jetzt
macht, nur in Trägerschaft der Kammer zu realisieren wäre, d. h. das Konzept Notdienst wäre dann Kammeraufgabe. Darin liegt noch eine Veränderung, über die man sich auch Gedanken
machen muss.“ Auch die juristische Seite gestaltet sich schwierig, bislang gibt es
keinen Gebührentatbestand laut Gebührenordnung. Kammer-Justiziar Carsten
Heppner kündigte die Überprüfung dieser Variante in Absprache mit der Aufsichtsbehörde und der KVSH an, „denn
die Pflicht ist unabhängig davon, wie
Fotos: am
„E S KRACHT GE WALTIG AN DER
SCHNI T T ST E L L E “
Dr. Waltraud Anemüller, Oberärztin an der
Hautklinik des UKSH in Lübeck, brachte ein
Anliegen aus der Kammerversammlung vor.
Thema: die Schnittstelle zwischen Niedergelassenen und Kliniken. Als Schwachstellen
sieht Anemüller die Erreichbarkeit von Ansprechpartnern sowohl in der Klinik als auch
der Praxis. Sie würde sich eine Nummer bei
der Einweisung wünschen, wo die niedergelassenen Kollegen erreichbar sind. Wünschenswert wäre außerdem die Kontaktaufnahme mit der Klinik vor Einweisung, um bei
voller Belegung unnötige Wege für die Patienten zu vermeiden. Problematisch sei auch,
Dr. Waltraud Anemüller
dass viele Ärzte in Urlaubszeiten auf dem Anrufbeantworter auf Notfallambulanzen oder Kliniken statt auf einen Vertretungsarzt
verwiesen und dass viele Patienten, die keinen Termin beim niedergelassenen Dermatologen erhalten, in die Uniklinik kämen. Hier müsse man versuchen, die Patienten in gewisser Weise umzuerziehen. Gehring kündigte an, dass im Vorstand bereits
Überlegungen angestellt wurden, einen Unterausschuss im Berufsordnungsausschuss
zu gründen, der sich mit dieser Problematik befassen könnte: „Die Umsetzung muss
aber regional erfolgen.“ Man könne nur versuchen sinnvolle Vorschläge zu erarbeiten. Dr. Anke Haackert schlug vor, die Geheimnummern der Mediziner im Ärztekammer-Informationssystem (AKIS) einzustellen, da es sich um eine gesicherte Verbindung handelt und dort nur Mitglieder der Kammer Zugriff haben. Bartmann begrüßte den Vorschlag und kündigte eine juristische Prüfung dieser Lösung an. (am)
viele Patienten ich habe“. Bis zur Kammerversammlung im März 2016 soll versucht werden, eine beschlussreife Fassung vorzulegen.
Einen Beschluss fassen konnten die
Abgeordneten aber bezüglich des Sponsorings des Ärzteblattes. Vor dem Hintergrund eines neuen Anzeigendienstleisters stand zur Diskussion, welche Anbieter im Standesblatt Anzeigen
schalten dürfen, um zu dessen Finanzierung beizutragen. Die Mehrheit der Abgeordneten plädierte dafür, sich der ganzen Bandbreite des Anzeigengeschäftes
zu öffnen, sofern gewährleistet ist, dass
die Grenzen einer prozentualen Seitenanzahl gewahrt bleiben und Anzeigen klar als solche gekennzeichnet sind.
Oder wie Bartmann es zusammenfasste: „Ein Mitteilungsblatt, das Werbung
toleriert.“
Des Weiteren wurde der Haushalt
für 2016 in Höhe von rund 11,73 Millionen Euro verabschiedet und die Beitragssatzung 2016 mit dem konstanten Kammerbeitrag von 0,6 Prozent beschlossen. Dr. Svante Gehring, Vorsitzender des Berufsordnungsausschusses erklärte im Tätigkeitsbericht, dass
sich der Ausschuss zunehmend um die
Freiberuflichkeit sorge und diesem Thema im kommenden Jahr einen Schwerpunkt einräumen werde. Harald Spiegel,
Um einen Eindruck
Geschäftsführer der Versorgungseinvon der Arbeit der
richtung, stellte außerdem Änderungen
Abteilung Mediziniin der Satzung der VE vor, welche in eische Fachberufe und
ner der folgenden Ausgaben des SchlesEdmund-Christiani-Seminar zu erhal- wig-Holsteinischen Ärzteblattes thematen, wurde auf der
tisiert werden.
KammerversammNach Redaktionsschluss wurde belung ein neu produzierter Imagefilm ge- kannt, dass sich die Delegierten der Ärzzeigt. Dieser ist auch
tekammern Berlin, Baden-Württemauf der Facebook-Sei- berg und Brandenburg für einen außerte des Bildungszenordentlichen Ärztetag ausgesprochen
trums abzurufen:
haben. Dieser wird laut Satzung der BÄK
www.facebook.com/
einberufen, wenn mindestens drei Ärzaeksh.bildungszentrum/videos
tekammern es beantragen.
Anne Mey
Film ECS
1 4 // G E S U N D H E I T S P O L I T I K
DE Z E M B E R 2 0 1 5 | AUS GA B E 1 2
DIGITALISIERUNG
mit der Digitalisierung einhergehenden Wandel hat aber nicht nur Nachteile. „Man kann sehen, was in den anderen Branchen schiefgeht“, sagte Müschenich. Was aber durch Ignorieren eines so
umwälzenden Wandels wie der Digitalisierung passieren kann, machte Müschenich durch Aufzählung von inzwischen
vom Markt verschwundenen, einst als
Marktführer geltenden Firmen mit großen Namen deutlich: Brockhaus, Quelle, Kodak. Ersetzt durch Google, Amazon, Apple. Die Erstgenannten seien „kaputt gegangen, weil die Manager dieser
Firmen die Entwicklung unterschätzt haben“. Unterschätzt haben sie auch, so Müschenich, dass die Digitalisierung „mehr
ist als Technik, sie ist Kultur“.
Was sollten Akteure im Gesundheitswesen berücksichtigen, wenn sie
sich auf den Wandel einstellen wollen?
Die durch Digitalisierung erfolgreichen
Firmen stellen oft nur die Technik und
sind ohne Kernkompetenz. Neben dem
technischen Know-how stellen sie aber
konsequent den Kunden in den Mittelpunkt und sind schneller als der herkömmliche Markt.
Stichwort Schnelligkeit: Bislang
glänzt das deutsche Gesundheitswesen nicht gerade durch Geschwindigkeit in der Digitalisierung. Während Pioniere wie das von ihm genannte Lübecker Unternehmen Patientus mit ihren
Lösungen für Online-Sprechstunden in
Deutschland noch um ihre Marktposition ringen, drängen die Versicherten
in den USA die Krankenversicherungen gezielt in diese Richtung. Laut einer von Müschenich genannten Umfrage erwarten 80 Prozent der US-Amerikaner von ihrer Krankenversicherung,
dass sie Online-Sprechstunden bezahlt,
und wollen sich gezielt nur noch für solche Versicherungen entscheiden, die
diese Leistung im Programm haben. Der
Markt für Online-Sprechstunden wird
in den USA mittlerweile auf 13 Milliarden US-Dollar geschätzt. Müschenich
zählte noch weitere Unternehmen auf,
die mit ihren Ideen im Gesundheitswesen für Furore sorgen könnten – wenn
sie sich denn aus dem Regelungsdickicht
des Sozialgesetzbuches befreien können.
„Die Gründer in der digitalen Welt haben eines gemeinsam: Sie sind im positiven Sinne respektlos. Die kennen kein
Sozialgesetzbuch“, sagte Müschenich.
Und als Wettbewerber sehen sie nicht
der US-Amerikaner wählen nur noch
den Kollegen vor Ort, sondern sie denKrankenversicherunken global.
gen, die auch OnlineMüschenich erwartet, dass die mit
Sprechstunden bezahder
Digitalisierung
groß gewordenen
len. In Deutschland
Firmen in absehbarer Zeit massiv in das
stecken die OnlineSprechstunden noch
als lukrativ geltende Gesundheitswesen
in den Kinderschuhen investieren, auch in Deutschland. Mü– werden nach Überzeugung von Dr. Mar- schenich sieht „riesiges Spielgeld“, dass
die Konzerne für die Erprobung neukus Müschenich aber
kommen.
er Lösungen im Gesundheitswesen bereitstellen werden. Sich angesichts der
„Mikado geht
nicht mehr“
Schleswig-Holsteins
Gesundheits-Staatssekretärin Anette Langner: E-Health als Beitrag zur flächendeckenden Versorgung.
E
s hat Parlamentarische Abende
der Kassenärztlichen Vereinigung
Schleswig-Holstein gegeben, da
musste Dr. rer. nat. Ralph Ennenbach mit seinem Schlusswort Emotionen herausnehmen. Vor einem Jahr
gelang dies dem KV-Vorstand nach
einer intensiven Debatte zwischen Ärzten und Prof. Ferdinand Gerlach hervorragend, einige Jahre zuvor war ein Missverständnis mit der damaligen Landesgesundheitsministerin Gitta Trauernicht
auch durch die versöhnlich gemeinten
Schlussworte Ennenbachs nicht mehr
aufzulösen – es brodelte noch am Buffet.
In diesem Jahr waren die diplomatischen Künste Ennenbachs nicht erforderlich. Der diesjährige Gastvortrag durch
Dr. Markus Müschenich über die Digitalisierung in der Medizin führte bei vielen zu Nachdenklichkeit, manche teilten
Müschenichs Einschätzung nicht in jeder Konsequenz, die Botschaft des Gastredners an die Ärzte aber blieb weitgehend unstrittig. Dabei hatte Müschenich
zuvor weder das Gesundheitswesen allgemein noch speziell die Ärzte von Kritik
verschont. Der Vorsitzende des Bundesverbandes Internetmedizin hatte in deutlichen Worten geschildert, wie verschlafen viele Akteure und Verbände im deutschen Gesundheitswesen auf die Digitalisierung reagiert haben und wie weit man
hinter vielen anderen Branchen und Ländern zurückhängt. Vergleichsweise ausgeschlafen sind nach seiner Wahrnehmung bei diesem Thema noch die Krankenkassen, gefolgt von den Fachärzten.
Hausärzte haben nach seiner Einschätzung später reagiert. Und die Krankenhäuser? „Schlafen noch“, lautete Müschenichs Urteil. Die späte Reaktion auf den
80 %
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Parlamentarischer Abend der KVSH: Das Gesundheitswesen muss sich auf die digitale Welt einstellen.
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Marktmacht und des für deren Ausweitung zur Verfügung stehenden Kapitals
dafür zu entscheiden, den Wandel zu ignorieren, wäre aus seiner Sicht schlicht
fahrlässig. „Mikado funktioniert nicht
mehr“, sagte Müschenich.
Zugleich stellte er klar, dass nicht
jede digitale Lösung im Gesundheitswesen Sinn macht und nicht alles zu einem Erfolgsmodell werden kann. Bestes Beispiel: Die unüberschaubare Zahl
an App-Lösungen für die Gesundheit.
„Da ist viel Müll dabei“, räumte Müschenich ein. Das bedeutet aber nicht, dass
man die Apps allgemein für das Gesundheitswesen ignorieren dürfte. Bester Beleg: die große Zahl an Nutzern und die
zahlreichen Daten, die die Unternehmen
schon gesammelt haben. Für Ärzte gilt
nach seiner Ansicht: „Das heraussuchen,
was hilft, die medizinische Versorgung
zu verbessern.“
In der Diskussion wurde deutlich,
dass manchen Ärzten dabei die OriUS-Dollar – auf dieentierung fehlt. Ob die KV dabei helses Volumen bezifferfen kann, bezweifelte die Vorstandste Müschenich den
vorsitzende Dr. Monika Schliffke: „Wir
Markt für Onlineals Körperschaft können nicht sagen,
Sprechstunden in den
was gut oder schlecht ist. Das läuft besUSA.
ser über die direkte Kommunikation
zwischen den Ärzten.“ Bei aller Aufgeschlossenheit zum Thema sieht Schliffke auch klare Grenzen, was die Möglichkeiten der Digitalisierung im GesundEuro plus Mehrwertheitswesen angeht. Skeptisch ist sie etwa steuer kostet das vom
beim Thema Online-Therapie. Auch an- Bundesverband Internetmedizin angebotedere Ärzte machten ihre Skepsis deutne Siegel „Qualitätslich. „Daten allein reichen nicht, ein Arzt produkt Internetmemuss sie bewerten“, gab der Netzvorsitdizin“.
zende aus Neumünster, Dr. Johannes
Gastredner Dr. Markus Müschenich: Nichts wird bleiben, wie es ist – das sollten auch Ärzte akKandzora, zu bedenken.
zeptieren und sich in ihrem Alltag auf die digitale Welt einstellen.
Kinderonkologe Müschenich machte klar, dass auch er die ärztliche Leisten berücksichtigen, riet Langner. Auch
tung nicht für ersetzbar hält. „Es bleibt
noch genug Platz für uns.“ Aber er warn- sie warnte davor, allen Lösungen zu ver„Eine neue Art der Medizin – die Internetmedizin – verändert
trauen, und sprach sich für eine gesunde
te vor dem Irrglauben, dass es heute
die Welt von allen, die im Gesundheitswesen unterwegs sind.
nicht vorstellbare Lösungen in absehba- Skepsis aus: „Nicht alles bringt uns weirer Zeit nicht geben wird. Der Vorsitzen- ter. Das Handy, das Heilung durch digita- Vom Patienten bis zum Arzt und Therapeuten, von der Krankenkasse bis zum Medizintechnikunternehmen, vom Apotheles Handauflegen verspricht, kann nicht
de des Apothekerverbandes SchleswigHolstein, Dr. Peter Froese, stimmte Mü- unser Ziel sein. Es geht nicht darum, den ker bis zum Pharmakonzern. Die Geschwindigkeit dieser Entschenichs Einschätzung zu. Er erinnerte Arzt durch einen Automaten zu ersetzen“, wicklung birgt Chancen und Risiken“, heißt es auf der Homesagte Langner; der Besuch einer Arztpra- page des in den Räumen der Ärztegenossenschaft Nord in Bad
an die vielen Diskussionen, die die Akteure der Branche über den sogenannten xis bleibt für sie das erste Mittel. Mit sinn- Segeberg gegründeten Bundesverbandes Internetmedizin, dem
Unternehmen, Dienstleister und Einzelpersonen angehören.
vollen digitalen Ergänzungen zum Arztersten und zweiten Gesundheitsmarkt
Chancen sieht der Verband für „großartige Innovationen, die
besuch sieht sie das Gesundheitswesen
führen, wobei sie jedoch den für ihn
unseren Patienten nützen“. Risiken sieht er in Form von „nutzdritten Markt, das digitale Gesundheits- auf dem richtigen Weg.
Die anwesenden Parlamentarier aus losen Gesundheitstipps bis zu lebensgefährlichen Therapieanwesen, vernachlässigen. „Ob wir es woldem Bundes- und dem Landtag, darun- geboten“.
len oder nicht, die Digitalisierung wird
Der Bundesverband versteht sich als Plattform von Leister die meisten gesundheitspolitischen
uns einfach überrollen, wenn wir uns
tungserbringern, Kostenträgern und Anbietern von internetExperten der Parteien, hörten Müschenicht bewegen“, sagte Froese.
medizinischen Leistungen, der sich dafür einsetzt, „die Internichs Vortrag und der anschließenden
Anette Langner, Staatssekretärin im
netmedizin mit allen Beteiligten und insbesondere mit dem
Diskussion mit den Ärzten aufmerkLandesgesundheitsministerium, stellte
kostbaren Know-how und der Unabhängigkeit der approbiersam zu. Wolfgang Dudda aus der Piin ihrem Beitrag die Chancen der Digiten Ärzte“ voranzubringen. Ziele sind u. a. Leitlinien, Stanratenfraktion warnte vor dem Irrglautalisierung im Gesundheitswesen in den
dards und Grenzen für das Angebot der Internetmedizin zu
ben, dass die Akteure eine Wahl hätten
Vordergrund. Sie verwies insbesondeentwickeln, Qualitätszertifizierungen für Anbieter medizinioder dass sie in die Entscheidungen der
re auf die Möglichkeiten der Telemedischer Informationen und Leistungen im Internet zu schaffen,
zin etwa für die flächendeckende Versor- global agierenden Konzerne einbezodie Vernetzung der Anbieter und der Ärzte, die Einbindung
gen würden: „Die fragen nicht, was wir
gung. Ärzte, die der Entwicklung ablehund Verhandlungen mit den Kostenträgern. (Red)
wollen.“
nend gegenüber stehen, sollten das geDirk Schnack
änderte Nutzungsverhalten ihrer Patien-
13 Mrd.
4.000
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BUNDESVERBAND INTERNETMEDIZI N
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D
ie Praxen ohne Grenzen (PoG) haben bei einem Treffen in Rendsburg Unterstützung für Menschen
gefordert, die nicht krankenversichert sind. Insbesondere Kinder und Jugendliche gehören nach
Ansicht der PoG-Ärzte in eine
Krankenversicherung – unabhängig
vom Status der Eltern. Nach Schätzungen gibt es derzeit in Deutschland insgesamt rund 800.000 Menschen ohne
Krankenversicherung. Entsprechend
groß ist der Bedarf für unentgeltliche
medizinische Leistungen. Aus dieser
Idee heraus gründete der Bad Segeberger
Allgemeinmediziner und Pädiater Dr.
Uwe Denker vor fünf Jahren die bundesweit erste Praxis ohne Grenzen. Inzwischen ist nicht nur diese Praxis fest etabliert und wird von vielen hilfsbedürftigen Menschen aufgesucht. Auch in Pinneberg, Stockelsdorf, Neustadt, Rendsburg, Preetz, Husum und Flensburg gibt
es inzwischen Praxen ohne Grenzen, in
Dr. Uwe Denker
denen viele Ärzte aus Schleswig-Holstein ehrenamtlich arbeiten. In Hamburg hat sich ebenfalls eine Praxis ohne
Grenzen etabliert. Vergleichbare Einrichtungen existieren laut Denker außerdem in Solingen und Mainz, demnächst
auch in Remscheid und Karlsruhe.
Denker warnte in Rendsburg vor
der Einstellung, dass mit der wachsenden Zahl an Standorten die Probleme
für die Betroffenen behoben seien. Im
Gegenteil: Je mehr Standorte mit Praxen
ohne Grenzen, desto größer ist der Bedarf – und damit müsste eigentlich auch
der politische Druck steigen, Lösungen
zu finden. Denker wünscht sich, dass die
staatlichen Regelungen die Hilfsbedürftigen so gut auffangen, dass die Praxen
Menschen ohne Krankenversicherung ohne Grenzen schließen könnten: „Wir
brauchen mehr Unterstützung. fordern eine politische Lösung ein. Unser Ziel ist es, dass wir überflüssig werden. Wir dürfen nicht selbstverständlich
werden“, sagte Denker auf dem Treffen
in Rendsburg.
Menschen, die in den Praxen ohne
Grenzen Hilfe suchen, stammen Denker zufolge meist aus der Mittelschicht
und sind aus unterschiedlichen Gründen in wirtschaftliche Not geraten. Folge
ist meist, dass sie ihre Beiträge zur Krankenversicherung nicht mehr zahlen können. Deshalb suchen die Patienten keine Arztpraxen mehr auf und verschlimmern damit ihre Erkrankungen. In den
„Medizin in einem
PoG wird ihnen unbürokratisch geholreichen Land“ lautet der Untertitel zum fen. Allerdings stehen die Praxen vor
Buch „Praxis ohne
dem Problem, dass auch extrem teure BeGrenzen“, das in der
handlungen anfallen. Die Standorte sind
Edition Wartenau
finanziell sehr unterschiedlich aufgevon Dr. Uwe Denker
herausgegeben wurstellt, verzeichnen unterschiedlich hohe
de. Denker beschreibt Spendenaufkommen und verfügen nicht
darin die Entstehung
alle über eine gute Klinikanbindung,
der PoG und listet die
wichtigsten Forderun- über die solche Untersuchungen abgedeckt werden können. Die Flensburger
gen auf. ISBN
978-3-941308-12-1
PoG hat dafür die Regelung getroffen,
dass für einen Patienten maximal die
PRAXEN OHNE GRENZEN
Politische
Lösung
gefordert
Buch
Hälfte der gerade zur Verfügung stehenden Spendensumme ausgegeben werden
darf. Die Vertreter zeigten sich einig darin, dass im Extremfall eine Praxis ohne
Grenzen auch bis zur Zahlungsunfähigkeit gehen sollte, um einem erkrankten
Menschen zu helfen.
Die Ärzte in den PoG arbeiten unter unterschiedlichen Bedingungen, Träger und Ausstattung unterscheiden
sich. Die Hamburger Praxis ohne Grenzen verfügt über eine komplette Etage,
die ihr kostenfrei zur Verfügung gestellt
wird. Dort gibt es mehrere fachärztliche Behandlungen und eine Sozialberatung. Insgesamt 40 Ärzte sind dort engagiert. Während in der Metropole vorwiegend behandlungsbedürftige Ausländer in die Praxis ohne Grenzen kommen,
sind es in Schleswig-Holstein eher deutsche Mittelständler. Auch der Andrang
ist unterschiedlich. An einigen Standorten ist nur alle 14 Tage eine Sprechstunde erforderlich, die von ein bis drei Patienten angenommen wird. In Bad Segeberg spürt man dagegen den steigenden Bekanntheitsgrad an einem höheren Patientenaufkommen. Auch viele
Menschen aus anderen Bundesländern
und Ausländer kommen dorthin. „Wir
sind angekommen, dafür braucht man
vier bis fünf Jahre“, sagt Denker. Das gilt
auch für die Zusammenarbeit mit Fachärzten, Kliniken und anderen Gesundheitsberufen. Ärzte der meisten Standorte berichteten in Rendsburg von großer Unterstützungsbereitschaft. Lücken
gibt es trotzdem, so würde etwa die Stockelsdorfer PoG bei Bedarf gerne an einen Zahnarzt weitervermitteln, der unentgeltlich helfen könnte.
Neben der Finanzierung ihrer Arbeit müssen sich die Praxen ohne Grenzen auch mit Problemen beschäftigen,
denen sich jede Arztpraxis stellen muss.
Hygienebestimmungen, Gerätebetreiberverordnung, Haftpflichtversicherungen – hier wünschen sie die Ehrenamtler Unterstützung und Entgegenkommen. Schwer lösbar ist für sie die
Frage der Medikamentenabgabe. Zwar
gibt es jede Menge Spenden, aber die
strengen deutschen Verordnungen erschweren ihnen die Abgabe an die Patienten aus den PoG heraus. Auch die
hohe Mehrwertsteuer auf Medikamente in Deutschland (19 Prozent) sollte
nach Ansicht der PoG-Ärzte auf sieben
Prozent gesenkt werden. Solche Forderungen wollen die Ärzte aus den PoG
künftig stärker in die Öffentlichkeit tragen. „Wir müssen deutlicher werden“,
sagt Prof. Peter Ostendorf, Gründer der
Hamburger Praxis ohne Grenzen. Er
verweist auf den hohen Beitrag, den die
PoG für die Gesellschaft leisten und leitet daraus auch den Anspruch ab, dass
dies von öffentlichen Stellen honoriert
werden sollte.
Dirk Schnack
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re Angebot besteht für Schmerzpatienten vor allem in den Schwerpunktkrankenhäusern.
Die Rolle der Krankenkassen ist vor
allem geprägt von der Erwartung, dass
ärztliche Körperschaften, aber auch Netze und Berufsverbände mit Vorschlägen
zur Verbesserung der Versorgung auf
sie zukommen dürfen. Zumindest zeigte sich Sebastian Ziemann, Referatsleiter ambulante Versorgung beim Ersatzkassenverband Schleswig-Holstein offen für entsprechende Konzepte. Er stellte aber auch klar, dass die Kassen nicht
einfach zusätzliche Beitragsgelder erheKonsens unter Patienten, Ärzten und Politikern: Die Schmerzben können und dass das Sozialgesetzbuch den Krankenkassen erhebliche Beversorgung in Schleswig-Holstein sollte verbessert werden.
schränkungen auferlegt. Zum Konzept
der KVSH äußerte sich Ziemann nicht
konkreter, dies werde „geprüft“.
Die in Ärztekreisen schon seit Jahatentlösungen konnten die Teilren geführte Diskussion über die Einfür die keine Facharztbezeichnung ernehmer der Veranstaltung „Jenführung eines Facharztes für Schmerzforderlich ist.
seits der Schmerzgrenze“ vermedizin wurde in Kiel nicht entfacht.
Die KVSH hat ein Konzept erstellt,
gangenen Monat im Kieler LanBartmann stellte klar, dass es diesen
mit dem die Schmerztherapie im Bedeshaus nicht liefern. Die PiraFacharzt nach seiner Einschätzung nicht
darfsplan berücksichtigt werden soll.
tenfraktion als Veranstalter, aber
geben wird. Er sprach sich für eine beDazu soll zunächst festgestellt werauch Gesundheitspolitiker von
rufsbegleitend zu erwerbende Zusatzden, wie viele Versorgungsaufträge erCDU, Grünen und FDP ermunterten die füllt werden müssen. Einmal im Jahr soll
qualifikation aus. „Das muss sich aber
Schmerzpatienten, sich mit ihren Probauch finanziell lohnen“, verwies der
dann ermittelt werden, wie viele Versorlemen künftig offensiver an die ÖffentKammerpräsident auf eine weitere zu ergungsaufträge ausgefüllt sind, und die
lichkeit, aber auch an die Selbstverwalfüllende Anforderung, damit sich mehr
fehlenden Versorgungsaufträge sollen
tung und die Politik zu wenden.
Ärzte der Schmerzmedizin widmen.
zur Besetzung ausgeschrieben werden.
Wie ernst die VersorgungsprobleBartmann war an diesem Tag in
Ein auch von der Körperschaft schwer
me von Schmerzpatienten unter ÄrzDoppelfunktion vor Ort: Neben der
zu lösendes Problem: Es gibt wahrten genommen werden, zeigt deren star- scheinlich nicht genügend Ärzte, die
Ärztekammer vertrat er auch den Patike Beteiligung. Ärztekammer-Präsientenombudsverein Schleswig-Holstein,
sich darauf bewerben. Unsicher ist auch,
dent Dr. Franz Bartmann begleitete die
den er den Schmerzpatienten als Anob sich dies in den kommenden Jahren
komplette Tagesveranstaltung, und die
sprechpartner bei Problemen empfahl.
verbessert oder ob überhaupt der StanSchmerzspezialisten Dr. Harald Lucius
Dies ist aus seiner Sicht erfolgsverspredard gehalten werden kann. Leifeld prä(Schleswig), Dr. Jochen Leifeld (Rendschender als auf eine legitimierte Patiensentierte die Altersstruktur und stellte
burg) und Dr. Wolfgang Wabbel (Kiel)
tenvertretung im institutionalisierten
fest: „Die Zahl der Schmerzspezialisten
berichteten aus ihrem Arbeitsalltag und nimmt dramatisch ab.“
Gesundheitswesen zu hoffen. Diese von
den beschränkenden Rahmenbedingunden Patienten gewünschte und von den
Das könnte auch daran liegen, dass
gen. Neurochirurg Leifeld verweist seit
anwesenden Politikern Wolfgang Dudsich seine Kollegen „mit der Fußfessel
Jahren auf die schwierigen Bedingunda (Piraten), Karsten Jasper (CDU), Dr.
im Hamsterrad“ bewegen. Mit diesem
gen der Schmerztherapeuten. Die von
Marret Bohn (Grüne) und Anita Klahn
Vergleich spielte Leifeld auf Beschränihm im Landeshaus präsentierten Da(FDP) unterstützte Forderung ist nach
kungen in der Vergütung an, die für die
ten unterstrichen, dass sich an den Beden Erfahrungen Bartmanns kaum umSchmerztherapeuten gravierende finandingungen wenig verbessert hat. Betrof- zielle Nachteile gegenüber Kollegen besetzbar. Unter den Politikern bestand
fen sind in Schleswig-Holstein nach sei- deuten. Leifeld präsentierte Zahlen von
Konsens, dass mehr für die Schmerznen Angaben rund 79.000 Menschen,
patienten getan werden muss und dass
2013, wonach der Jahresumsatz niederfür die es schlicht zu wenig Schmerzspe- gelassener Schmerzmediziner 2013 in
die Veranstaltung ein wichtiger Schritt
zialisten gibt (siehe Spalte). Zum Menin die richtige Richtung – eine im KieDeutschland rund 203.000 Euro betrug.
Ärzte nehmen an der
gen- kommt ein Verteilungsproblem:
ler Landeshaus nicht selbstverständliche
Er lag damit über 100.000 unter dem
Schmerztherapie-VerDas Versorgungsangebot westlich der A7 Durchschnitt aller Fachgruppen. Sein
Einmütigkeit.
einbarung in Schlesist deutlich besser als östlich. Ein weiteNeben den vielen Hinweisen auf
Urteil über die Vergütung für ambulan- wig-Holstein teil, darres Problem, auf das Bianca Hartz, Leite- te Schmerztherapeuten: „Irrational und unter sind 15 ermäch- Versorgungsdefizite in der Schmerztherin des Teams Zulassung bei der KVSH,
uneinheitlich bis widersinnig.“ Nur eine tigte Klinikärzte. Die rapie wurde in der Veranstaltung auch
37 Ärzte erfüllen 30
hinwies: Mit dem Querschnittsfach
deutlich, dass die Patienten nicht mit jeAusbudgetierung könnte nach seiner
Versorgungsaufträge.
Schmerzmedizin beschäftigen sich Ärzte Ansicht den Leistungen gerecht werden
der Frage auf sich allein gestellt sind und
unterschiedlicher Fachrichtungen. Ein
dass sich einige von ihnen aktiv gegen
und zugleich die Nachwuchsfrage lösen.
Anästhesist, der in der Schmerzversordie Probleme wehren. Die eingetrageDass Krankenhäuser stärker als bisgung engagiert ist und seinen Kassennen Vereine Deutsche Schmerzliga und
lang in der ambulanten Versorgung in
arztsitz weitergibt, wird zwar durch eiSchmerzLos stellten sich im Rahmen
die Bresche springen könnten, ist unreanen Anästhesisten ersetzt – dieser muss
der Veranstaltung vor und berichteten
listisch. Nach Einschätzung von Patrick Ärzte in SchleswigHolstein dürfen die
aber nicht zwangsläufig in der Schmerz- Reimund von der Krankenhausgesellüber ihre Aktivitäten und ihre AngeboZusatzbezeichnung
versorgung tätig sein. Genauso verschaft Schleswig-Holstein (KGSH) lässt spezielle Schmerzthe- te, mit denen sie Patienten unterstützen
rapie führen.
hält es sich bei den übrigen Fachgrupkönnen.
sich dieses Angebot in naher Zukunft
pen. Betroffen sind davon alle Gebiete,
Dirk Schnack
nur schwer ausdehnen. Das stationä-
SCHMERZVERSORGUNG
„Fußfessel im
Hamsterrad“
P
37
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Kurze Hilfe mit
großem Effekt
Ärzte helfen Transitflüchtlingen in Kiel ehrenamtlich.
Tägliche Sprechstunde im Schwedenkai.
Dr. Peter Reibisch bei
einem Einsatz im Kieler Schwedenkai. Ein
Wickelraum wurde
zum Behandlungszimmer umfunktioniert.
Z
wei Mal zwei Quadratmeter klein
ist der Wickelraum im Schwedenkai in Kiel. Das ist vollkommen ausreichend für den eigentlichen Zweck. Seit einigen Wochen
aber herrscht täglich zwei Stunden lang Hochbetrieb in dem kleinen Raum, den die ehrenamtlich tätigen
Ärzte, die den Transitflüchtlingen in Kiel
medizinisch helfen, zu einem provisorischen Untersuchungszimmer umfunktioniert haben.
Der Transit nach Skandinavien ist
für viele Flüchtlinge in den vergangenen
Monaten zum Ziel geworden. In den
norddeutschen Fährhäfen war deshalb
die Zahl an Menschen, die auf ein Ticket
für die Fahrt nach Schweden, Norwegen
oder Finnland warteten, stark angestiegen. Aus Rostock wurde zum Redaktionsschluss von mehreren tausend Menschen berichtet, die auf eine Weiterfahrt
in den Norden warteten. Auch in Kiel
kommen in unregelmäßigen Schüben
viele Flüchtlinge an, die über das Wasser weiterreisen möchten. Die begrenzten Kontingente führten dazu, dass zunächst in den Terminals, später in von
der Stadt zur Verfügung gestellten Notunterkünften Flüchtlinge übernachteten.
Für jede Nacht erhalten die Flüchtlinge ein farbiges Armband, auf dem ihre
Wartezeit abgelesen werden kann. Einige Flüchtlinge tragen bis zu sechs solcher
Armbänder.
Die meisten wollen lieber heute als
morgen an ihr Ziel, sind von einer wochenlangen Flucht unter schwierigen
Bedingungen erschöpft.
Das Bündnis, das in Kiel die Flüchtlingshilfe organisiert, hatte Ärzte über
das Kieler MediBüro angesprochen und
um deren Hilfe gebeten. Einer von ihnen ist Dr. Peter Reibisch, der in Ellerbek als Hausarzt niedergelassen war.
Seit einiger Zeit schon ist der mittlerweile 71-Jährige im MediBüro aktiv, inzwischen ist er einmal pro Woche immer zwischen 15 und 17 Uhr im Schwedenkai ehrenamtlich im Einsatz. Jeden Montag kommt Reibisch nun mit
seiner über 40 Jahre alten Arzttasche
zum Terminal, um zu helfen. „Ich dachte zunächst, nach vier oder fünf Einsätzen wäre Schluss“, sagt Reibisch. Doch
der Hilfebedarf wurde stärker. Deshalb
sind Reibisch und seine Kollegen auch
im November noch im Einsatz, und sollte sich nach Redaktionsschluss nicht unvorhergesehen etwas ändern, wird dies
wohl auch noch zum Jahresende der Fall
sein. Dass den Transitflüchtlingen, die
ja schließlich in Kürze auf Dauer in einem Land mit guter Gesundheitsversorgung leben werden, noch vor Ort geholfen werden muss, steht für Reibisch außer Frage. Seine Einstellung: „Wer krank
in Deutschland ist, gehört behandelt.“
Dass dies allerdings auch noch Monate nach Beginn der Einsätze ausschließ-
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FLÜCHTLINGE
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lich ehrenamtlich erfolgt, hält er nicht
für richtig. So wie Reibisch kommt täglich ein ehrenamtlich tätiger Arzt zum
Schwedenkai. Sie organisieren ihre Einsätze selbst und sprechen sich ab, damit
eine tägliche Sprechstunde gewährleistet ist. Nach Ansicht von Reibisch müsste sich der Staat besser um die Kranken
unter den Transitflüchtlingen kümmern
und eine Hilfe organisieren.
An diesem Montag trifft Reibisch
wie jeder Arzt hier im Schwedenkai zunächst den 21-jährigen Mahmoud, der
vor einem Jahr aus Syrien nach Deutschland gekommen ist. Mahmoud hilft täglich als Übersetzer. Neben seiner Muttersprache Arabisch kann er Türkisch
und Deutsch. Türkisch hat er auf der
Flucht gelernt. Seit er in Deutschland
ist, lernt er jeden Tag die Sprache, die er
mittlerweile so gut beherrscht, dass er zu
einer wertvollen Stütze für die Transitflüchtlinge geworden ist. Sein Traum ist
es, in Kiel Medizin zu studieren.
Reibisch und Mahmoud holen zunächst aus einem Vorratsraum gespendete Medikamente und schließen dann
den Wickelraum auf, auf dessen Tür in
verschiedenen Sprachen „Arzt“ steht.
Sofort versammeln sich eine Reihe von
Patienten. Viele von ihnen sind von
der langen Flucht erschöpft und erkältet. Halsschmerzen und Fieber sind weit
verbreitet in diesen Tagen unter den
Flüchtlingen. Es gibt aber auch andere Situationen. „Ich hatte hier eine Frau
mit einem frisch entbundenen Säugling,
noch mit Nabelschnur“, berichtet Reibisch. Sein Angebot, sofort einen Klinik-
Übersetzer Mahmoud (links) und Arzt Dr. Peter Reibisch mit einem Patienten. Nur vier Quadratmeter stehen in dem provisorischen Untersuchungszimmer zur Verfügung.
ten sind froh, meistens bei offener Tür behandeln zu können. Manchmal aber sind
geschlossene Türen wichtig. Etwa bei der
Familie, die mit vier Kindern nach vierwöchiger Flucht aus Aleppo angekommen ist. Die Eltern sind mit der erkrankten ältesten Tochter gekommen, die abgehorcht werden muss. Als die Tür geschlossen ist, ist die Mutter kurz vor einem Zusammenbruch. Unter Tränen
berichtet sie, dass sie gar nicht nach Skandinavien wollen, sondern in Deutschland
bleiben wollen. Weil die Kieler Erstauf-
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„Wir machen sprechende
Medizin, das war in der Praxis
früher auch unser Schwerpunkt.“
platz zu organisieren, schlug die junge
Mutter aus – dann hätte ihr Ticket nach
Schweden seine Gültigkeit verloren.
Nur ein paar hundert Meter weiter im Oslo-Kai warten noch mehr Menschen auf die Fähre nach Norwegen. „Wir
wären froh, wenn wir hier auch eine ärztliche Betreuung hätten“, sagt eine Helferin. So schickt sie kranke Transitflüchtlinge in den Schwedenkai, wo Reibisch
und Mahmoud zwei Stunden lang ununterbrochen Patienten empfangen. Wo
Mahmoud weder auf Türkisch und Arabisch und Reibisch nicht auf Deutsch und
Englisch weiterkommen, wird ad hoc
Übersetzungshilfe organisiert. Bei Kurden wird eine junge Frau hinzugeholt, die
von Kurdisch auf Arabisch übersetzt, damit Mahmoud dann auf Deutsch übersetzen kann. In solchen Situationen wird
es voll im Wickelraum und alle Beteilig-
nahmeeinrichtung überfüllt war, wurden
sie zunächst in die Markthalle gebracht,
die Transitflüchtlingen zur Übernachtung dient. Sie hat noch mehr kranke
Kinder, die aber ohne die Aufnahme in
der Erstunterkunft gar nicht in die medizinische Betreuung kommen. Reibisch untersucht zunächst das Mädchen
und stellt der Familie dann eine Bescheinigung aus, dass sie aus ärztlicher Sicht
dringend in die Erstaufnahme gehören. Mehr kann er nicht tun. Die Frau aus
Aleppo klammert sich an seine Bescheinigung und bedankt sich ausführlich.
„Das war das erste Mal, dass Flüchtlinge hierher kommen, die gar nicht weiterreisen wollen“, berichtet Reibisch anschließend. Es stimmt ihn nachdenklich,
dass der Familie in der Erstunterkunft
nicht geholfen werden konnte. Kurze
Zeit später kommt ein weiterer Flücht-
MediBüro
Das MediBüro in Kiel
leistet Medizinische
Hilfe für Menschen
ohne Papiere und war
schon lange aktiv, bevor in diesem Jahr die
Zahl der Flüchtlinge
sprunghaft anstieg.
Das MediBüro ist auf
Spenden angewiesen (MediBüro Kiel
e. V.; IBAN DE87
210602370000647292,
BIC GENODEF1EDG)
ling, der in Deutschland bleiben möchte.
Immer wieder kommen auch Patienten,
die sich schon Helfer und Übersetzer
mitbringen, gegenseitige Hilfe ist ausgeprägt. Ein junger Mann aus Afghanistan
kommt in Begleitung eines Landsmannes, der schon länger in Kiel lebt. Der
Flüchtling macht nicht den Eindruck, als
wenn er ohne die Unterstützung in der
Lage wäre, sich Hilfe für seine Beschwerden zu holen. Blut im Stuhl, Schmerzen im Bauchraum und Rückenschmerzen plagen den Mann, der ebenfalls wochenlang unterwegs war. Reibisch kann
ihn über seinen Übersetzer beruhigen
und macht ihm Mut, dass es ihm in einigen Tagen schon besser gehen wird. Die
Darmspiegelung, die er empfiehlt, will
der Landsmann des Patienten in einer
Kieler Klinik organisieren.
Über die alles andere als optimalen
Bedingungen in dem beengten Raum
kommt von Reibisch keine Beschwerde – im Gegenteil. „Ich bin froh, dass wir
diesen Raum zur Verfügung gestellt bekommen haben“, sagt Reibisch. Auch
das große Engagement des Dolmetschers weiß der Arzt zu schätzen. Ohne
ihn, ist der Arzt sicher, wären viele Behandlungen für die Transitflüchtlinge
kaum möglich. Dass ihm keine Geräte
zur Verfügung stehen, ist für den Hausarzt kein Hindernis. „Wir machen sprechende Medizin, das war in der Praxis
früher auch unser Schwerpunkt.“
Eine Lösung für die kranken Transitflüchtlinge durch die öffentliche Hand,
wie von Reibisch gefordert, war bis Redaktionsschluss nicht in Sicht. Stattdessen nahm die Zahl der Flüchtlinge und
damit der Bedarf an ärztlicher Hilfe zu –
und damit auch die Belastung für die ehrenamtlich tätigen Helfer.
Dirk Schnack
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ten, für die KVSH und Vertragsärzte mit
ins Boot geholt wurden. Schliffke sprach
auch den freiwilligen Einsatz vieler Ärzte an. „Wir wissen, dass weiterhin viel
ehrenamtliche Hilfe geleistet wird und
auf diese Hilfe scheint die Politik absolut
zu bauen“, so Schliffke. Dauerhaft muss
nach ihrer Ansicht aber weiter nach
tragfesten Lösungen gesucht werden.
Dabei sind für die KV auch Zweigpraxen
und sogar Eigeneinrichtungen eine Option: „Eigeneinrichtungen sind auf einmal nicht mehr so weit weg. Wir müssen
für jede Region schauen, welche Lösung
möglich ist.“
Die Gesundheitspolitik auf Bundesebene erschwert der
Keine Option ist für die KVSH aber
das Ansinnen aus Krankenkassen und
KVSH die Arbeit. Tragfähige Konzepte für die medizinische
Politik, die Vergütung der mediziniVersorgung von Flüchtlingen werden noch vermisst.
schen Leistungen für Flüchtlinge in ein
Budget zu zwängen. Ennenbach verwies
zu diesem Punkt auf eine Kehrtwende
ie durch interne Querelen gein der Politik, wo es erste Tendenzen in
und die in Schleswig-Holstein am 25. Jaschwächte Kassenärztliche Bundie Richtung „keine Schlechterstellung
nuar starten werden, aber auch auf die
desvereinigung (KBV), die Ausder eigentlichen Versicherten“ gebe. BisDiskussion über die umstrittenen Poreinandersetzungen mit der Deutlang werden die medizinischen Leistuntalpraxen und auf die verpufften 118 Milschen Krankenhausgesellschaft
gen für Flüchtlinge aus Steuermitteln
lionen Euro für die Praxisassistentin(DKG) und die Gesundheitsgeunbudgetiert gezahlt – zu Recht, wie Ennen, die in vielen Ländern wie SchlesEuro beträgt der
setze der Bundesregierung hanenbach feststellte. Die medizinischen
wig-Holstein aufgrund der KBV-RegeBilanzgewinn der
ben den Kassenärztlichen VereinigunLeistungen für Flüchtlinge lassen sich
lungen praktisch nicht abgerufen werKVSH in 2014. Dagen auf Landesebene in diesem Jahr die
nach seiner Ansicht schon deshalb nicht
den können.
von resultieren rund
Arbeit erschwert. Wie schwer, zeigte der
Schliffke setzt trotz dieser wenig er- 930.000 Euro aus hö- mit einem Punktzahlvolumen belegen,
Bericht zur Lage der KV-Vorstandsvorweil sich die Nachfrage nicht vorhersemutigenden Bestandsaufnahme auf eine heren Erträgen und
1,35 Millionen Euro
sitzenden Dr. Monika Schliffke in der
hen lässt. Abgeordnete verwiesen in dieWende, die sich nach ihrer Beobachaus nicht verbrauchjüngsten KV-Abgeordnetenversammsem Zusammenhang auf die nicht plantung zumindest in der KBV abzeichnet. ten Finanzmitteln.
lung.
bare Zahl an nachkommenden Famili„Ganz langsam sehen wir für einiges eine
Schliffke beschrieb die derzeitige
enangehörigen der schon hier lebenden
gewisse Chance. Es bildet sich Kraft von
Rolle der eigenen Körperschaft so: „Viel
Flüchtlinge und auf den vergleichsweise
unten, aus den Reihen der KVen, den
mehr als ein gegen Windmühlen kämp- Reihen der VV-Vorsitzenden, aus den
hohen Aufwand u. a. durch Sprachbarrifender Don Quichotte sind wir nicht.“
eren. Die Abgeordneten stärkten ihrem
Verbänden“, sagte die KV-Vorsitzende.
Euro betragen die
Schliffke rechnete anschließend schoIn der Flüchtlingspolitik beobachRücklagen der KVSH Vorstand in dieser Frage den Rücken,
nungslos mit der KBV ab. Sie warf ihr
trotz einiger politischer Fallstricke. Entet Schliffke noch immer mehr Impro– die Grundlage, um
politische Konzeptionslosigkeit, fehlen- visation als geordnete Strukturen. „Alle den erforderlichen Er- nenbach hält den Punkt angesichts mögweiterungsbau ohne
de Zusammenarbeit in der Vorstands­
licher Diskussionen über eine vermeintVersuche wirken ziemlich halbgar und
Kredit und ohne Eretage, das „Aufbauschen eines im Allliche Besserstellung gegenüber den deutderen Wirkung muss erst noch bewiehöhung der Verwaltag irrelevanten Hausarzt-Facharztschen GKV-Versicherten für „politisch
sen werden“, sagte Schliffke. Zufrieden
tungskostenumlage
Konfliktes“, das „spionageartige Suchen
zeigte sie sich mit der medizinischen Be- stemmen zu können. gefährlich“ und sagte voraus: „Das kann
nach Verfehlungen anderer“, das „Zieuns Punkte kosten.“
treuung zumindest in den Unterkünfhen und Zerren an den Dezernaten“ und
In der gleichen Sitzung beschlossen
vieles mehr vor. Schliffke und ihr Vordie Abgeordneten die seit Langem disstandskollege Dr. rer. nat. Ralph Enkutierte räumliche Erweiterung der KV
Keine „blinde Verlängerung“ der Netzförderung durch die
nenbach sind zwar seit Jahren als Kritiin Bad Segeberg. Für rund zehn MillioKVSH – dies kündigte der Vorstand im Rahmen einer Diskussi- nen Euro sollen neue Büros für die rund
ker der KBV-Politik und insbesondere
on über die finanzielle Förderung von zertifizierten Netzen an.
von KV-Vorstand Regina Feldmann be300 Angestellten und ein neuer, flexibel
kannt. Schliffkes Beschreibung der aktu- Damit reagiert die KV auf den in diesem Ausmaß nicht erwarzu nutzender Sitzungssaal entstehen. Zuteten Andrang auf die Förderung. Bis Redaktionsschluss waellen KBV-Rolle aber ging über die bisgleich wird der in die Jahre gekommene
ren acht Arztnetze als förderungsfähig anerkannt worden, jedes Saal der Abgeordnetenversammlungen
herige Kritik hinaus und zeigte zudem
die Erkenntnis, gegen die aktuellen Ent- Netz erhält 100.000 Euro im Jahr. Die KV Schleswig-Holstein
in Bürofläche umgewandelt. Ziel ist, die
war die erste in Deutschland, die Förderkriterien verabschiedet
wicklungen auf Bundesebene kaum etInvestition ohne Kreditaufnahme und
hatte und Fördermittel an Netze ausschüttete. Die Entscheidung ohne Erhöhung der Verwaltungskostenwas ausrichten zu können.
Dies gilt auch für die Politik der gro- über die finanzielle Förderung liegt beim zweiköpfigen KV-Vor- umlage (2,3 Prozent) zu stemmen. Baustand, was für Diskussionen und bei abgewiesenen Netzen für
ßen Koalition. „Es macht grantig, weil
beginn wird voraussichtlich im Frühjahr
Unmut sorgt. Den Vorschlag, strittige Fälle künftig über die bewir nicht nur ein Gefühl von politischer
2017 sein, mit der Fertigstellung rechMachtlosigkeit haben, sondern momen- ratenden Haus- und Facharztausschüsse laufen zu lassen, lehnte net die KVSH frühestens im Herbst 2018.
der Vorstand ab; diese Form der Basisdemokratie beinhalte das Bevor die Bauarbeiten beginnen können,
tan tatsächlich machtlos sind und mehr
oder weniger neben dem Geschehen ste- Risiko einer „Klientelpolitik“. Der Linie des Vorstands, dass die
muss noch ein Fledermausgutachten abvon den Netzen vorzulegenden Interna nicht für die Öffentlichhen“, sagte Schliffke. Sie verwies in diegewartet werden. Die Zustimmung der
keit bestimmt seien, konnten einige Abgeordnete nicht folgen.
sem Zusammenhang u. a. auf die nach
Stadt liegt bereits vor. Die Erweiterung
Dr. Christiane Schwerk aus dem geförderten Netz in Kiel etwa
ihrer Meinung unsinnigen Terminserist an den Gebäudetrakt geplant, in dem
sagte: „Es gibt nichts, was wir für uns behalten wollen.“
vicestellen, die die KVen nach dem Wilbislang die Abgeordneten tagen.
len des Gesetzgebers einzurichten haben
Dirk Schnack
KVSH
Das Gefühl von
Machtlosigkeit
D
2,28 Mio.
18,2 Mio.
Z U KU NF T DE R NETZFÖRDERUNG OFFEN
I M N O R D E N // 2 1
AUS GA B E 1 2 | DE Z E M B E R 2 0 1 5
Foto: Privat
W
o früher Tabak getrocknet und
zu Zigaretten gerollt wurde,
stehen heute Regale dicht an
dicht: In ihnen lagern Medikamente in einer Menge und
Auswahl, wie eine große Universitätsklinik sie nicht besser vorhalten könnte. Die Schachteln
liegen in schlichten Kartons, auf denen
von Hand geschriebene Nummern stehen. In der alten Fabrikhalle organisieren Privatleute in der Kleinstadt Katerini, rund 80 Kilometer von Thessaloniki entfernt, eine Apotheke für sozial
Schwache. Die Medikamente werden
inzwischen an Ärzte überall im Land
verschickt, die sich ehrenamtlich um
Menschen kümmern, die keine Krankenversicherung mehr haben. Die Apotheke wird aus Spenden bestückt; neuerdings sind auch Hilfslieferungen aus
Schleswig-Holstein dabei. Den Anstoß gab Gert Kotter, Frauenarzt aus
Flensburg. Im Sommer kam er nach einem Blick in den Musterschrank seines
Sprechzimmers auf die Idee, die dort gesammelten Medikamentenproben in
die Gegenden der Welt zu senden, in
denen sie Leben verlängern und Menschen helfen können. Er wandte sich
an das Schleswig-Holsteinische Ärzteblatt und die bundesweit erscheinende
Ärzte­zeitung. Beide Medien veröffentlichten in ihren redaktionellen Teilen
den Spendenaufruf des Mediziners, der
in einer Flensburger frauenärztlichen
Gemeinschaftspraxis für Tumortherapie und Nachsorge zuständig ist. Der
Erfolg überraschte Kotter: Zehn Kartons
mit Tabletten, Salben und Ampullen kamen zusammen, zusätzlich Gehhilfen,
Spritzen, Messgeräte. Der Arzt wandte sich an die örtliche Deutsch-Griechische Gesellschaft. Und deren Vorsitzender Günther Wahlen erklärte sich bereit,
gemeinsam mit seiner Frau Carla-Maria die Medikamente persönlich abzuliefern. „Wir hatten bereits von der Apotheke in Katerini gehört, aber wir wollten uns davon überzeugen, dass es tatsächlich gut läuft“, sagt Wahlen. Nach
der Rückkehr ist er begeistert: „Erstaunlich, wie es gelingt, rein mit ehrenamtlichen Kräften und Spenden so ein System aufzuziehen und aufrecht zu erhalten.“
Sozial-Apotheken sind notwendig geworden, weil viele Griechen nicht
mehr krankenversichert sind: „Nach einem Jahr Arbeitslosigkeit endet das Arbeitslosengeld, dann haben viele kein
Geld mehr, die Versicherung zu zahlen“, erklärt Wahlen. Früher traf das nur
wenige, doch durch die Finanzkrise hat
sich die Lage verschärft. Wer krank ist,
kann immer noch zum Arzt gehen und
erhält eine Diagnose: „Nur Medikamente zu kaufen, gerade teure für Krebs oder
andere schwere Krankheiten, ist vielen
nicht möglich“, berichtet Wahlen.
HILFE FÜR GRIECHENLAND
„Das Potenzial
zum Helfen
ausschöpfen“
Ein Spendenaufruf des Flensburger Arztes Gert Kotter führte zu
einem Hilfstransport nach Griechenland. Es wird weiter gesammelt.
Ankunft in Katerini (rechts: Günther und Carla-Maria Wahlen).
Nicht nur für die Betroffenen, auch
für Ärzte sei es eine schwierige Lage, Patienten nicht helfen zu können, sagt Kotter: „Eine Katastrophe, Schwerkranke wieder wegschicken zu müssen, weil
Geld für Medikamente fehlt. Für mich
wäre es unerträglich, so zu arbeiten – ich
müsste meinen Beruf aufgeben.“ Mit seiner Spendeninitiative zeigt er, wie ohne
große Mühe wirksam geholfen werden kann: „Viele fragen sich angesichts
der Probleme in der Welt: Was kann ich
selbst tun?“, sagt Kotter. „Man muss den
Leuten die Chance geben, ihr Potenzial
zum Helfen auszuschöpfen.“
Die Sozial-Apotheke in Katerini
wurde vor allem von einem Mann aufgezogen – er ist weder Arzt noch Apotheker, sondern IT-Fachmann. Für Wahlen
Informationen und
ist auch wichtig, dass die Medikamente
Kontakt unter:
nicht nach Athen, sondern in eine kleiwww.dgg-flensnere Stadt gehen: „Jeder schaut auf die
burg.de
Telefon
Hauptstädte, die Provinz wird oft ver04608 971 0025
gessen.“ Aber die Sozial-Apotheke lieSpendenkonto:
IBAN DE43 2175 0000 fert schon längst über die Grenzen ihrer
Gemeinde hinaus: Jeder Arzt, der Teil
0017 1351 76
BIC NOLADE21NOS des ehrenamtlichen Hilfenetzes ist, kann
über eine Internet-Plattform schauen,
Kontakt
ob ein benötigtes Medikament vorhanden ist. Um die Präparate verschiedener
Hersteller und Herkunftsländer zu ordnen, hat die Apotheke ein eigenes Ordnungsverfahren nach Wirkstoffen erfunden. Die Medikamente werden dann
durch ein mithelfendes Busunternehmen oder durch Privatleute transportiert. In der Sozial-Apotheke geben nur
ausgebildete Kräfte und ehrenamtliche
Apotheker die Medikamente heraus. Um
für weitere Tätigkeiten genug Hilfskräfte zu haben, bieten die Organisatoren
der Apotheke armen Familien Essen im
Tausch gegen Arbeitsstunden an: „Das
klappt hervorragend“, sagt Wahlen.
Kotter und Wahlen wollen weiter helfen – schon jetzt liegen neue Spenden in
den Räumen der DGG in Flensburg. Allerdings lohnt nicht für jedes Päckchen
eine Fahrt nach Katerini – Hilfstransporte
kosten Geld. Mitglieder der DGG, die ohnehin nach Griechenland reisen, nehmen
Pakete mit. Medikamente, die eilig gebraucht werden, sollen per Post geschickt
werden, so Wahlen: „Wir brauchen dafür
neben Sachspenden auch Geld.“
Esther Geisslinger
2 2 // I M N O R D E N
DE Z E M B E R 2 0 1 5 | AUS GA B E 1 2
EPPENDORFER DIALOG
„Eine gute
Botschaft an alle
redlichen Ärzte“
Das künftige Antikorruptionsgesetz für
Heilberufe – Pro und Kontra.
D
Die sechs Referenten mit Moderator in der Eingangshalle des Hamburger Museums für Völkerkunde (erbaut 1912) vor
dem Aufgang zum historischen, holzgetäfelten Hörsaal, v. l. n. r: Dr. Stephan Hofmeister (KVHH), Prof. Dr. jur. Hen­
drik Schneider (Univ. Leipzig), Dina Michels (KKH), Moderator Prof. Dr. Achim Jockwig (Hochschule Fresenius), Thomas
Stritzl (MdB), Noah Krüger (GenStA Frankfurt/Main), Lutz Tisch (ABDA).
BÄK
Die Bundesärztekammer fürchtet keine
Flut von Strafanträgen der gesetzlichen
oder privaten Kranken- und Pflegekassen. „Auch den Kassen muss klar sein:
Je mehr Anzeigen sie
stellen, die als unbegründet abgewiesen werden, desto
stumpfer wird dieses
Schwert“, sagte Präsident Prof. Frank Ulrich Montgomery.
annimmt, dass er bei Bezug, Verordnung oder Abgabe von Arzneimitteln
und Medizinprodukten oder bei der
Zuführung von Patienten einen anderen in unlauterer Weise bevorzugt oder
in sonstiger Weise seine Berufsausübungspflichten verletzt. Ebenso soll
bestraft werden (aktive Bestechung),
wer einem Angehörigen eines Heilberufes entsprechende Vorteile anbietet,
verspricht oder gewährt.
Stritzl versuchte die Sorgen der
Heilberufe vor dem Generalverdacht
zu entkräften, viele Fortbildungen und
Kooperationen könnten zu staatsanwaltlichen Ermittlungen führen: „Die
neue Regelung wird die große Mehrzahl der Heilberufler weit weniger betreffen, als derzeit vermutet wird.“
Das bestätigte in gewisser Weise
auch Noah Krüger, Vertreter der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt/Main.
Das neue Gesetz erleichtere zwar endlich die Ermittlungen, weil die Staats-
anwaltschaft nicht mehr einen konkreten Schaden nachweisen müsse (wie
beim Betrugsvorwurf), jedoch: „Wir
werden keine Wunder erwarten können.“ Denn für den erforderlichen Anfangsverdacht sei die Staatsanwaltschaft auf Kontrollen der Kassenärztlichen Vereinigungen und Kassen angewiesen. Ferner dürfte es wie bisher oft
nicht gelingen, einen „Unrechtspakt“
zwischen Bestechenden und Bestochenen nachzuweisen. Und nicht beseitigt werde das „Vollzugsdefizit“ aufseiten der Kammern, KVen und sonstigen
Beteiligten, weil das unzulässige Verhalten nach den Berufsordnungen (vgl.
z. B. § 31 MBO) bzw. die Ordnungswidrigkeiten nach dem UWG oder Heilmittelwerbegesetz kaum verfolgt würden. Aus Sicht der staatsanwaltlichen
Praxis bietet die Schlüsselrolle des Arztes im Gesundheitssystem einen „starken Anreiz für Einflussnahmen auf das
Verordnungsverhalten“.
Foto: ADRIANE BECK & PARTNER GMBH
er 18. Eppendorfer Dialog zur Gesundheitspolitik am 4. November war anders als seine Vorgänger. Erstmals seit bald zehn Jahren nicht mehr im UKE, sondern
im Museum für Völkerkunde veranstaltet. Erstmals nicht von Prof.
Matthias Augustin, sondern von Prof.
Achim Jockwig (Hochschule Fresenius,
Hamburg) moderiert. Nicht zum ersten
Mal hatte der Eppendorfer Dialog ein
brisantes Thema ausgesucht, das diesmal zum Hauptsponsor, einem Pharmahersteller und BPI-Mitglied, in einem
gewissen Spannungsverhältnis zu stehen schien. Doch am Ende war dank der
kompetenten und engagierten Referenten mit ihren gegensätzlichen Positionen
klar, dass die Heilberufe mit dem eventuell noch zu modifizierenden Antikorruptionsgesetz werden leben müssen.
Drei von fünf Referenten und eine
Referentin beurteilten den Gesetzentwurf insgesamt positiv, darunter aus
dem Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages MdB Thomas Stritzl
(CDU) aus Kiel. Der frühere schleswigholsteinische Landtagsabgeordnete erklärte, der Gesetzgeber müsse auf den
Beschluss des Großen Senats für Strafsachen vom 29. März 2012 reagieren, in
dem dieser an sich unzulässige Zuwendungen an einen niedergelassenen Arzt
als nicht strafbar im Sinne der Bestechung nach § 299 StGB (kein „Beauftragter“ der Kassen) und noch weniger als Amtsträgerbestechung (§§ 331 ff.
StGB) ansah.
Eine solche strafrechtliche Besserstellung von niedergelassenen gegenüber öffentlich bediensteten oder Klinikärzten werde gemeinhin als ungerecht empfunden, so Stritzl. Daher soll
– so der zum Redaktionsschluss vorliegende Gesetzentwurf der Bundesregierung (RegE) – künftig jeder Arzt als
„Angehöriger eines Heilberufes“ mit
Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren bestraft werden, wenn er einen Vorteil dafür fordert, sich versprechen lässt oder
I M N O R D E N // 2 3
Foto: ADRIANE BECK & PARTNER GMBH
AUS GA B E 1 2 | DE Z E M B E R 2 0 1 5
Krügers Ausführungen dürften den
Ärzten unter den Teilnehmern des Eppendorfer Dialogs nicht gefallen haben.
„Das lukrative Geschäftsmodell, sich einen Arzt zu kaufen, ist gang und gäbe“,
behauptete Krüger etwa. Pharmaunternehmen und andere Marktteilnehmer gewährten niedergelassenen Ärzten umsatzabhängige materielle Zuwendungen mit dem Ziel, deren Verordnungsverhalten zu beeinflussen. Die
Straflosigkeit dieser Beeinflussung nie- MdB Thomas Stritzl
aus Kiel hält die Sordergelassener Vertragsärzte bedeute
gen der Ärzte vor einicht, dass solche Einflussnahme zuläs- nem Generalverdacht
sig sei, so Krüger.
für unbegründet:
„Die neue Regelung
Aus Sicht der Krankenkassen verwird die große Mehrwies Dina Michels, Korruptionsexperzahl der Heilberufler
tin und Autorin der KKH Kaufmänniweit weniger betrefsche Krankenkasse (Hannover) auf die
fen als derzeit vermutet wird.“
wichtige, aber eher gut gemeinte Verbotsnorm des § 128 SGB V: „Die geplanten Regelungen werden die weit verbreitete Alltagskorruption im Gesundche Regelung erfordere. Wenn diese aber
heitswesen erheblich zurückdrängen.“
Es gehe nicht um die bloße Empfehlung doch eingeführt würde, sei die Mindestvon Kollegen, nicht um erwünschte Ko- anforderung, dass sie eindeutig definiert
und unmissverständlich sei, um notoperationen, sondern um hochprofitawendige Kooperationen zu gewährleisble Fälle wie den eines Sanitätshausbeten. Durch die nach seiner Ansicht untreibers, der aus China günstig bezokonkrete Formulierung des Entwurfs
gene Bandagen als eigene Markenprovon § 299 a StGB sieht Hofmeister dieduktion ausgibt und bundesweit über
se Mindestanforderungen als nicht erHunderte von Arztpraxen durch kurz
füllt an.
angelernte 450-Euro-Kräfte abgeben
Genau dies forderte auch für die
lässt: „Die Ärzte erhalten hierfür bis
Apothekerschaft Lutz Tisch, Geschäftszu 50 Prozent Beteiligung je nach Anführer Recht der ABDA: Das Tatbezahl der monatlichen Verordnungen.“
standsmerkmal einer Verletzung der BeOder es gebe Ärzte in wirtschaftlichen
Schwierigkeiten, denen gezielt von Kli- rufsausübungspflicht (§ 299a I Nr. 2 und
niken oder fachärztlichen Zentren Prä- II StGB-RegE) sei zu unbestimmt. Wie
mien für jeden zugewiesenen Patienten solle entschieden werden, ob eine Medikamentenabgabe auf Einkaufskonditioversprochen würden. Das neue Gesetz
nen oder auf heilberufliche Überzeugung
sei eine gute Botschaft an alle Angehözurückzuführen sei? Hier bestehe Disrigen der Gesundheitsberufe, die unkussions- und Nachjustierungsbedarf.
lauteres Verhalten ablehnten, dass sie
In der Tat, unterstrich aus rechtswisauf der richtigen Seite stehen (vgl. Initisenschaftlicher Sicht Prof. Hendrik
ative www.mezis.de).
Schneider (Universität Leipzig), daDiese Differenzierung etwa zwischen redlichen und unredlichen Ärzten durch werde unberechenbares Strafrecht
geschaffen, das dem Bestimmtheitsmochte der Ärztevertreter Dr. Stephan
grundsatz widerspreche. Vor allem aber
Hofmeister (Vorstand Kassenärztliche
sei es falsch, Strafbarkeitslücken nicht
Vereinigung Hamburg) auf dem Podidurch eine Reform der bestehenden
um nicht nachvollziehen, sondern verKorruptionsnorm § 299 StGB zu schlietrat – wie bei Großorganisationen übßen, sondern durch ein unübersichtlilich – nach außen lieber den Einheitsgedanken: Alle Ärzte seien nach der Be- ches Sonderstrafrecht für bestimmte Berufsgruppen, die wenig Akzeptanz hierrufsordnung dem Einzelnen und dem
für aufbringen könnten.
Gemeinwohl verpflichtet. Dazu gehöre
Fazit: Wie kaum anders zu erwarals Basis zwischen Arzt und Patient Verten, waren die Meinungen Pro und Kontrauen, nicht aber eine Misstrauenskultra Antikorruptionsgesetzentwurf je
tur, wie sie durch ein Antikorruptionsgesetz gefördert werde. Hofmeister sieht nach Interessenlage sehr kontrovers.
die Ärzteschaft allein durch die Tatsache, Aber dennoch: Zumal wenn einige der
monierten Unzulänglichkeiten wie die
dass das Gesetz als notwendig erachtet
wird, einem Generalverdacht ausgesetzt. mangelnde Bestimmtheit nachgebesEr bezweifelte, dass die Zahl ethisch un- sert werden, dürften die beteiligten Gesundheitsberufe vor allem auch im Blick
zulässiger Einflussgrößen „wie materiauf eine realistische Handhabung in der
eller Zuwendungen, aber auch RegressPraxis mit der Neuregelung durchaus leoder Kostendruck“ so häufig im Verben können.
hältnis zur Vielzahl der Arzt-PatientenHorst Kreussler
Kontakte sei, dass dies eine strafrechtli-
EPPENDORFER DIALOG
Der „Eppendorfer Dialog zur Gesundheitspolitik“ hat sich nach
Einschätzung der Veranstalter zu einer „wichtigen Instanz innerhalb der gesundheitspolitischen Diskussion“ entwickelt. Seit
2006 setzen sich in diesem Rahmen die unmittelbar an der Entwicklung des deutschen Gesundheitssystems Beteiligten kritisch mit aktuellen Fragestellungen auseinander. Die Diskussionsrunden finden „auf Augenhöhe“ und interdisziplinär statt.
Die Themen sind so breit gefächert wie das Gesundheitswesen. Der „Experte Dr. Google“ wurde schon genauso behandelt wie die „medizinische Versorgung von morgen“, das AMNOG, Forschung für seltene Krankheiten, individuelle Gesundheitsleistungen oder Medizinprodukte. Die Referentenliste liest
sich wie ein Who‘s Who des deutschen Gesundheitswesens und
zeigt das breite Spektrum aus Vertretern von Patienten, Ärzteschaft, Krankenkassen, Industrie, Beratung und Politik. Zu ihnen zählten im Laufe der Jahre u. a. Prof. Frank Ulrich Montgomery (Präsident der Bundesärztekammer), Prof. Reinhard Burger (RKI), Prof. Wolf-Dieter Ludwig (Vorsitzender der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft), Prof. Jörg Debatin (damals UKE), der arztkritische Buchautor, Journalist und
Arzt Dr. Werner Bartens, Prof. Josef Hecken (GBA), Prof. Bertram Häussler vom IGES, Christoph Kranich von der Verbraucherzentrale Hamburg, Gesundheitsunternehmer Prof. Heinz
Lohmann, Dr. rer. pol. Wulf-Dietrich Leber vom GKV-Spitzenverband, Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia PrüferStorcks oder der online als „Dr. Johannes“ besonders unter Jüngeren bekannt gewordene Hamburger Arzt Dr. Johannes Wimmer. Wichtig ist, dass die Eingeladenen nicht nur referieren, sondern kontrovers diskutieren.
Nachdem die Veranstaltungen zunächst auf dem Gelände
des Universitätskrankenhauses Hamburg-Eppendorf (UKE)
stattfanden, gab es in diesem Jahr erstmals einen Eppendorfer
Dialog im Hamburger Museum für Völkerkunde an der Rothenbaumchaussee. Auch der Vorsitz hat inzwischen gewechselt. Bis
vor Kurzem war die Veranstaltung mit dem Namen von Dermatologe Prof. Matthias Augustin vom UKE-Lehrstuhl für Versorgungsforschung verbunden. Mit der jüngsten Veranstaltung ist
nun Prof. Achim Jockwig, Vizepräsident der Hochschule Fresenius und dort Dekan für den Fachbereich Gesundheit & Soziales, Chairman des Eppendorfer Dialogs. Eine Übersicht über alle
bislang behandelten Themen und die wichtigsten Inhalte aus
den 18 Veranstaltungen findet sich im Internet unter
www.eppendorferdialog.de (Red)
2 4 // I M N O R D E N
DE Z E M B E R 2 0 1 5 | AUS GA B E 1 2
KONGRESS
„Ein Leuchtturm
muss blinken
können“
Bei einem hochkarätigen, aber schwach besuchten Kongress
der Christian-Albrecht-Universität ging es um die „Medizin
der Zukunft“ und die Rolle der Universitätskliniken.
läumsjahrs, das die Universität aus Anlass ihres 350. Gründungsdatums ausgerufen hat.
Einig waren sich die Redner über die
besondere Bedeutung der Hochschulmedizin: „Hier findet sich das Amalgam
aus Versorgung, Forschung und Lehre“,
„Wir sind im Wandel“: Prof. Philip Rosenstiel beschrieb die Folgen der Datenrevolution für die
Medizin.
schließlich arbeiten sie dreifach und bekommen nur einfach bezahlt, wie eine
Doktorandin bei einem Kongress der
Christian-Albrecht-Universität (CAU)
beklagte.
Bei der Veranstaltung, die auf der
kleinen, feinen Bühne des Plenarsaals
im Kieler Landeshaus stattfand, stand
nichts weniger als „Die Medizin der Zukunft“ im Mittelpunkt, mit besonderem
Augenmerk auf der Hochschul-Medizin, speziell an den Universitätskliniken
in Schleswig-Holstein. Den Anstoß für
den Blick nach vorn bot ein Datum aus
der Vergangenheit: Der Zukunftskongress gehörte zum Programm des Jubi-
sagte Ralph Heyder, Generalsekretär des
Verbandes der Universitätsklinika.
Dass eben dieser Sprung zwischen
der Anwendung, der Vermehrung und
der Vermittlung von Wissen die große
Herausforderung der Zukunft ist, beschrieb Dr. Ernst Theodor Rietschel. Der
Chemiker mit dem Fachgebiet „Immunchemie und Biochemische Mikrobiologie“ wurde 1980 Professor an der Medizinischen Hochschule Lübeck und leitete das damalige Forschungsinstitut –
heute Forschungszentrum – Borstel. Zuletzt brachte er als Vorstandsvorsitzender das Berliner Institut für Gesundheitsforschung auf den Weg. Das BIH
„Das Wissen wächst,
trotzdem leiden immer
mehr Menschen.“
wie forschenden Mediziner. Zu begrenzt,
zu „reduktionistisch“ sei der Blick auf
Krankheit und Heilung, klagte Rietschel:
„Bei Krebs etwa liegt das Augenmerk allein auf Zellwachstum.“ Und die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
lenke den Blick eher noch weiter auf
das Detail: „Systemübergreifende Anträge finden so gut wie keinen Anklang,
es geht um Exzellenz im engen Fachgebiet.“ Sein Lösungsvorschlag ist einfach:
Es müsse Räume geben, an denen übergreifend gedacht, geforscht und gelehrt
wird. So ein Ort sei das BIH, ein zweiter könnte in Schleswig-Holstein entstehen, meint Rietschel: Die Unis Kiel und
Lübeck, das Forschungszentrum Borstel,
außeruniversitäre Partner und vielleicht
der „schleswig-holsteinische Vorort
Hamburg“ könnten ein Institut für Präzisionsmedizin aufbauen. Wichtig sei,
dass nicht nur eine virtuelle Plattform
entstehe, sondern ein echtes Gebäude.
„Schleswig-Holstein hätte mit so einer
Idee gute Chancen“, so der Forscher, der
20 bis 30 Millionen Euro für so ein Projekt veranschlagte. Er beschrieb das Berliner Modell, bei dem Nachwuchs-Fachärzte für einige Jahre am BIH arbeiten.
Die Ärztekammer Berlin rechnet diese
Zeit auf die Ausbildung an, sodass die
Euro würde es kosforschenden Ärzte ohne Zeitverlust aus
ten, ein Zentrum für
Translation und Prädem Institutsleben in die Praxis wechzisionsmedizin in
seln können. Die Sorge, es sei schwierig,
Schleswig-Holstein zu
Forscher und Fachleute in Schleswigerrichten. Vor allem
Holstein anzusiedeln, wischte Rietschel
in IT-Technik müsste
investiert werden.
vom Tisch: „Wenn es hier ein Zentrum
gibt, warum sollen sie nicht kommen?“
20 Mio.
Foto: Esther Geisslinger
H
ier der Arzt am Krankenbett, da
der Forscher im Labor, dazwischen der Professor im Hörsaal,
und alles in einer Person – Hochschulmediziner sind so etwas
wie die eierlegenden Wollmilchsäue des Wissenschaftsbetriebs,
(die Abkürzung beruht auf dem englischen Titel „Berlin Institut of Health“)
widmet sich der Translation, also der
Übertragung wissenschaftlicher Erkenntnisse auf die Praxis und im Gegenzug dem Transport von Erfahrungen aus
der ärztlichen Praxis zurück in die Labore. Das Ziel allen ärztlichen Handels sei,
frei nach Brecht, „die Mühsal der Existenz zu erleichtern“, sagte Rietschel. Genau daran hapere es aber: „Unser Wissen nimmt zwar ständig zu, aber gleichzeitig leiden immer mehr Menschen an
Krankheiten wie Krebs, Demenz oder
Diabetes.“
In zwei Bereichen machte er Mängel bei der Translation aus: einerseits in
den Strukturen, die durch das föderale
System der Bundesrepublik beeinflusst
werden, etwa was Datenaustausch oder
Krebsregister betrifft; andererseits in der
Herangehensweise der behandelnden
I M N O R D E N // 2 5
AUS GA B E 1 2 | DE Z E M B E R 2 0 1 5
Foto: Esther Geisslinger
D
ass die Medizin der Zukunft stärker
auf individuelle Therapien, also Präzisionsmedizin setzen wird, beschrieb
Dr. Philip Rosenstiel, Professor am
Institut für Klinische Molekularbiologie, der auch der Koordinator und Organisator des medizinischen Teils des Zukunftskongresses war. „Die Frage, warum ein bestimmter Mensch zu einem
bestimmten Zeitpunkt erkrankt, können wir bisher nicht beantworten“, sagte Rosenstiel. Dieses Eingeständnis präge
auch das Arzt-Patienten-Verhältnis neu:
„Wir müssen akzeptieren, dass wir vieles
nicht wissen. Wir sehen nur die Manifestation der Krankheit als plötzliches Ereignis.“ Um präzise und individuell helfen zu können, gehe es nun darum, den
Prozess zu erkennen, der zum auffallenden Ereignis und zur Manifestation der
Krankheit geführt hat. Möglich werde
das durch Big Data, also die Sammlung
von zahllosen Erkenntnissen, Verhaltensweisen und Gewohnheiten eines jeden Menschen. Die Datenrevolution laufe und werde die Medizin verändern, war
Rosenstiel sich sicher: „Wir sind bereits
mitten im Wandel.“
Wie das konkret aussehen kann,
schilderte Dr. Nicolai Maass, Professor
an der Klinik für Frauenheilkunde und
Geburtshilfe des UKSH Kiel, am Beispiel der onkologischen Versorgung. Bereits heute sei eine individuelle Diagnostik möglich, aus der eine individuelle Therapie entwickelt werden könne.
Und die Technik werde bezahlbar: „Eines Tages kommt der Genchip, auf dem
jeder sein Genom mit sich herumträgt.“
Maass warnte aber auch vor ethischen
Fragen angesichts neuer Möglichkeiten:
„Was nützt ein Test, wenn es keine Hilfe
gibt? Was sage ich einer jungen Frau,
die genetisch ein hohes Brustkrebsrisiko trägt?“
Das Verhältnis der technischen und
der finanziellen Möglichkeiten beleuchtete Ralph Heyder. Seit 2012 hätten die
deutschen Universitätskliniken gemeinsam ein Defizit von 100 Millionen Euro
angehäuft. Zwei Drittel der 32 Häuser
schreiben rote Zahlen, „das letzte Drittel kämpft“. Kein Wunder, so Heyder:
„Schließlich sollen wir leisten, was andere nicht anpacken, etwa die Behandlung seltener Krankheiten und die Versorgung komplexer Fälle.“ Schwierig
sei dabei die Rolle der Kliniken, die an
der Schnittstelle zwischen kassenfinanzierter Krankenversorgung und von den
Ländern geförderter Wissenschaft stehen. Zurzeit kommen rund drei Viertel
der Gelder für den Betrieb von den Kassen, den kleineren Rest bringen die Länder auf. Trennen ließen sich beide Säulen nicht: „Der Arzt und der Wissenschaftler sind ein und dieselbe Person,
und der Patient ist ein notwendiger Bestandteil des Systems.“ Heyder schlug
vor, durch ein neues Bezahlsystem den
Von Keimen und
Menschen berichtete
Dr. Sucharit Bhadki
von der Universität
Mainz.
„Geld verschieben zu
wollen, ist wie Fleisch in ein
Piranhabecken zu werfen.“
100 Mio.
Euro Defizit haben
die bundesweit 32
Universitätskliniken
seit 2012 gemeinsam
angehäuft.
Zwei Drittel der Kliniken schreiben heute
rote Zahlen.
Unikliniken ihr „Mehr“ an Aufgaben finanziell zu erstatten. In Richtung des
Bundes lobte er aktuelle Gesetzesverfahren zu Hochschulambulanzen und Notfallversorgung. Hier ginge vieles in die
richtige Richtung, bringe aber den Kliniken nicht sofort Geld. Es sei jetzt Sache
der Selbstverwaltung, etwas zu verbessern, so Heyder: „Leider haben die Entscheider kein Interesse an den Themen
der Universitätskliniken.“ Daher sei es
notwendig, dass der Bund in die Finanzierung einsteige.
„Die Universitätsklinik ist ein
Leuchtturm, und ein Leuchtturm muss
blinken können“, sagte Thomas Stritzl,
CDU-Bundestagsabgeordneter und
Mitglied im Gesundheitsausschuss des
Bundestages, warnte aber auch vor der
Hoffnung, die Finanzierung grundsätzlich überarbeiten zu können: „Jeder weiß, dass es in Deutschland zu viele
Krankenhausbetten gibt – aber sagen Sie
das mal in Ihrer Gemeinde.“ Im Bereich
Medizin nur einen Euro verschieben zu
wollen, sei wie einen Fleischbrocken in
ein Pirañabecken zu werfen. Immerhin
stellte er für den akademischen Mittelbau mehr Langzeitverträge in Aussicht,
um Nachwuchsforschern eine Perspektive zu bieten.
Über die Frage multiresistenter Keime sprach Dr. Sucharit Bhakdi, Professor am Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene der Universität
Mainz. Das Thema hat für Kiel seit dem
Frühjahr besondere Bedeutung. „Dabei
gibt es keine harten Daten, dass es überhaupt einen Ausbruch gegeben hat“, erklärte Bhakdi. Der Erreger Acinetobacter Baumannii, der in Kiel an mehreren
Patienten festgestellt wurde, gehört zu
den Keimen, die den menschlichen Körper seit Jahrtausenden per friedlicher
Übernahme besiedeln: „Wir haben die
Grenzen aufgemacht, im Gegenzug versprachen die Keime, keine Waffen einzusetzen“, so Bhakdi. Die Resistenz gegen das körperliche Immunsystem sei
also nicht neu. Aber die an sich harmlosen Erreger wurden gefährlich, „als
Menschen anfingen, Schläuche in Patienten zu stecken. Denn die Keime tragen Waffen, und auf der Intensivstation
benutzen sie sie.“ Erfolgreich im Kampf
gegen die Erreger seien Teams aus Mi­
krobiologen, Hygienefachleuten und
Ärzten, die einen Keimbefall schnell erkennen. Allerdings sei zu unterscheiden, für welche Keime ein aufwendiges „Search and Destroy“-Verfahren nötig sei. „Zum Beispiel tragen wir alle Staphylococcus albus in uns. Ihn zu jagen,
ist sinnfrei“, sagte Bhakdi. Ob Acinetobacter Baumannii tatsächlich Patienten befallen oder nur besiedelt habe, sei
auch nach dem Vorfall in Kiel nicht klar.
Der Kongress war als öffentliche
Veranstaltung geplant, die Zahl außeruniversitärer Besucher blieb aber klein,
eventuell auch wegen des Termins am
Wochenende. Insgesamt bot der Kongress allen Teilnehmern und Gästen eine
Gelegenheit, unaufgeregt und ergebnisoffen diskutieren zu können. So standen
am Ende der Reden und Debatten viele
neue Fragen und einige nicht ganz neue
Feststellungen. Philip Rosenstiel erinnerte daran, dass Vorhersagen besonders schwierig seien, wenn sie die Zukunft betreffen, und Stritzl wusste: „In
der Gesundheitspolitik hat man die Torte relativ oft im Gesicht.“
Esther Geisslinger
2 6 // P E R S O N A L I A
DE Z E M B E R 2 0 1 5 | AUS GA B E 1 2
Veröffentlicht sind nur die Namen der Jubilare,
die mit der Publikation einverstanden sind.
Dr. Peter Rolf, Groß Wittensee,
feiert am 01.01. seinen 75. Geburtstag.
Dr. Arnold Seufert, Ratekau,
feiert am 03.01. seinen 75. Geburtstag.
Dr. Ursula Völcker, Kiel,
feiert am 03.01. ihren 85. Geburtstag.
Dr. Volker Ortmann, Rondeshagen,
feiert am 04.01. seinen 85. Geburtstag.
Dr. Hans-Jürgen Stahl, Bosau,
feiert am 05.01. seinen 75. Geburtstag.
Dr. Dietrich Schatte, Garding,
feiert am 07.01. seinen 70. Geburtstag.
Dr. Daryoush Sharafat, Kiel,
feiert am 07.01. seinen 75. Geburtstag.
Dr. Fritz-Eike Dommerich, Neumünster,
feiert am 10.01. seinen 80. Geburtstag.
Dr. Adelheid Hamacher, Midlum/Föhr,
feiert am 11.01. ihren 80. Geburtstag.
Dr. Peter-Jörg Kraack, Lübeck,
feiert am 11.01. seinen 75. Geburtstag.
Dr. Hans-Jürgen Meißner, Heikendorf,
feiert am 11.01. seinen 70. Geburtstag.
Fritz Höynck, Flensburg,
feiert am 12.01. seinen 80. Geburtstag.
Dr. Wolfgang Boriss, Norderstedt,
feiert am 13.01. seinen 80. Geburtstag.
Dr. Karin Druschel-Echt, Hohenaspe,
feiert am 13.01. ihren 70. Geburtstag.
Dr. Klaus-Peter Müller, Wentorf,
feiert am 13.01. seinen 75. Geburtstag.
Dr. Hans-Erich Hefke, Mölln,
feiert am 15.01. seinen 75. Geburtstag.
Dr. Dietrich Lauterbach, Kronshagen,
feiert am 15.01. seinen 85. Geburtstag.
Dr. Peter Jöns, Scharbeutz,
feiert am 17.01. seinen 70. Geburtstag.
Dr. Joachim Mascher, Bargteheide,
feiert am 17.01. seinen 80. Geburtstag.
Dr. Onnen Schweers, Hennstedt/Dithm.,
feiert am 17.01. seinen 80. Geburtstag.
Dr. Albert Thiel, Heikendorf,
feiert am 19.01. seinen 75. Geburtstag.
Dr. Marion Thormählen, Itzehoe,
feiert am 19.01. ihren 70. Geburtstag.
Ursula Fittkau, Reinfeld,
feiert am 20.01. ihren 80. Geburtstag.
Dr. Hans Stopsack, Dersau,
feiert am 20.01. seinen 95. Geburtstag.
Dr. Hartwig Hoffmann, Flensburg,
feiert am 25.01. seinen 75. Geburtstag.
Dr. Erhard Jenner, Lübeck,
feiert am 25.01. seinen 80. Geburtstag.
Dr. Klaus Schaab, Altenholz-Klausdorf,
feiert am 26.01. seinen 75. Geburtstag.
Prof. Dr. Günter Lösch, Ratzeburg,
feiert am 27.01. seinen 85. Geburtstag.
Marianne Heermann, Geesthacht,
feiert am 29.01. ihren 75. Geburtstag.
Dr. Holger Peters, Elmshorn,
feiert am 29.01. seinen 75. Geburtstag.
Von Bad Bramstedt nach Hamburg
Dr. Jörg Beyerlein
PD Dr. Jörn Steinhagen
V
on Bad Bramstedt nach Hamburg sind Dr. Jörg Beyerlein und PD Dr. Jörn Steinhagen gewechselt. Seit November verantworten sie als leitende Ärzte das neu gegründete Departement für Wirbelsäulenchirurgie in der Klinik für Orthopädie, Unfall- und Wirbelsäulenchirurgie im Albertinen-Krankenhaus im Norden
Hamburgs. Die Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie verfügen über langjährige Erfahrung in der Wirbelsäulenchirurgie und waren zuletzt als leitende Ärzte
der Klinik für Wirbelsäulenchirurgie am Klinikum Bad Bramstedt tätig. Davor hatte Beyerlein die Stelle eines geschäftsführenden Oberarztes in der Orthopädischen
Wirbelsäulenchirurgie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) inne.
Steinhagen übte die Funktion des Leitenden Arztes der Abteilung für Wirbelsäulenchirurgie in der Endo-Klinik Hamburg aus. Schwerpunkte ihrer Tätigkeit sind nach
Angaben ihres neuen Arbeitgebers minimalinvasive und mikrochirurgische Eingriffe, Eingriffe an der Halswirbelsäule von vorne und von hinten, komplexe Wirbelsäulenrekonstruktionen sowie die Behandlung osteoporotischer Veränderungen der
Wirbelsäule. (PM/Red)
Stipendium für Lübecker Medizinstudentin
A
yla Koçak, Medizinstudentin im siebten Semester an der Lübecker Universität, wurde mit einem Stipendium der „Deutschen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs“ ausgezeichnet. Ein externes wissenschaftliches Gremium hat sich
nach Begutachtung der Bewerbungen für deutschlandweit zwei Stipendiatinnen entschieden. Aufgrund des anspruchsvollen Promotionsprojektes wurde die Arbeit der Lübecker Studentin ausgewählt. In der Sektion für Translationale Chirurgische Onkologie und Biomaterialbanken des UKSH am Campus Lübeck, geleitet von
Prof. Jens K. Habermann, wird sich Ayla Koçak mit der Identifikation brustkrebsassoziierter Genmutationen bei jungen Patientinnen im Alter von 18 bis 39 Jahren beschäftigen. Es besteht die Hoffnung, dass durch die Identifikation spezifischer prognostischer und prädiktiver Biomarker die Behandlung junger Brustkrebspatientinnen verbessert werden kann. In ihrer Arbeit wird Koçak Tumorproben mittels Next
Generation Sequencing (NGS) und Vielfarben-Fluoreszenz in-situ Hybridisierung
(Multi-FISH) auf mögliche Biomarker hin untersuchen. Einen Teil der praktischen
Arbeit des geförderten Promotionsvorhabens wird sie an den National Institutes
of Health in Bethesda, USA, durchführen. Die Doktorandin wird für ihre Projektdurchführung ein Jahr lang mit einer monatlichen Förderung in Höhe von 800 Euro
und einem Sachkostenzuschuss von 400 Euro unterstützt. Die Deutsche Stiftung für
junge Erwachsene mit Krebs ist eine bundesweit tätige Stiftung, die im vergangenen
Jahr von der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie ins Leben gerufen wurde. Ziel ist es, auf die besondere Situation von jungen, sich
mitten in ihrer Lebensplanung befindenden krebskranken Menschen aufmerksam
zu machen und die Wissenschaft und Forschung im Themenbereich „Junge Erwachsene mit Krebs“ zu fördern. (PM/Red)
Fotos: Albertinen-Diakoniewerk
G EB URT STAGE
P E R S O N A L I A // 2 7
AUS GA B E 1 2 | DE Z E M B E R 2 0 1 5
Lübeck ehrte Forscher
KURZ NOTIERT
Kaspari leitet neue Beatmungsstation
Dr. Miriam Kaspari leitet die neue Beatmungsstation/IMC
(Intermediate-Care-Einheit/Wachstation) im Malteser Krankenhaus St. Franziskus-Hospital in Flensburg. Die Station
ist zunächst mit sechs Betten ausgestattet. Kaspari ist leitende Oberärztin der Pneumologie und Leiterin des Lungenzentrums am St. Franziskus-Hospital. Zu ihrem Team gehören Ärzte, Atmungstherapeuten, speziell geschulte Pflegekräfte, Physiotherapeuten und Logopäden. Auch Sozialdienst
und Seelsorge werden bei Bedarf frühzeitig in die Betreuung
der Patienten eingebunden. Mit der Behandlung auf der Beatmungsstation sollen auch schwer kranke Patienten wieder auf
ein Leben zu Hause vorbereitet werden. (PM/Red)
Litsch wird AOK-Bundeschef
Preisträgerinnen und Preisträger 2015: Sarah Willkomm, Dr. Christina Lill, Dr. Saskia Bermbach,
Dr. Dierck Hillmann, Dr. Christina Loley und Dr. Nina Seibold (v. l. n. r.)
S
arah Willkomm, Dr. Saskia Bermbach, Dr. Dierck Hillmann, Dr. rer.
hum. biol. Christina Loley, Dr. Nina
Seibold und Dr. Christina Lill sind im
vergangenen Monat im Rahmen einer
Feierstunde im Rathaus der Hansestadt
als Nachwuchsforscher von der Uni Lübeck ausgezeichnet worden.
Seibold wurde für ihre Arbeit „Prognosefaktoren beim lokal fortgeschrittenen Plattenepithelkarzinom der KopfHals-Region“ mit dem Promotionspreis
der Schleswig-Holsteinischen Krebsgesellschaft ausgezeichnet. Sie untersuchte
Prognosefaktoren bei Patienten, die aufgrund eines fortgeschrittenen Tumors
der Kopf-Hals-Region bestrahlt wurden.
Ein Ansatz zur Verbesserung der Prognose dieser Patienten sind personalisierte Behandlungskonzepte, für die die
Kenntnis von Prognosefaktoren von wesentlicher Bedeutung ist. Seibold untersuchte in ihrer Arbeit klinische Faktoren
und präklinische Marker hinsichtlich ihres Einflusses auf die Behandlungsergebnisse. Loley erhielt den Professor-OttoRoth-Preis für ihre Doktorarbeit über
„Robuste Teststatistiken für autosomale
und X-chromosomale Assoziationsanalysen“. Der Preis ist nach dem ersten Fachchirurgen in Lübeck benannt.
Bis 1933 leitete er die chirurgische Abteilung im Allgemeinen Krankenhaus der
Hansestadt. Willkomm wurde mit dem
Heinrich-Dräger-Wissenschaftspreis
für ihre Fachveröffentlichung „Minimal
mechanistic model of siRNA-dependent
target RNA slicing by recombinant human Argonaute 2 protein“ ausgezeichnet. Zusammen mit Andrea Deerberg
und Tobias Restle hat sie das menschliche Argonaute 2 Protein mittels biochemischer Analyseverfahren untersucht.
Dieses Eiweißmolekül ist die Schlüsselkomponente eines komplexen Prozesses zur Regulation unserer Gene. Hillmann und Bermbach wurden jeweils
mit dem Universitätspreis in den Sektionen Informatik bzw. Medizin ausgezeichnet. Lill erhielt den Renate-MaaßForschungspreis für ihre Arbeit zur Aufklärung des genetischen Risikoprofils
des Parkinson-Krankheit und der Multiplen Sklerose. (PM/Red)
Foto: Guido Kollmeier Uni Lübeck
Neue Professur in Hamburg
P
rof. Rainer Kiefmann ist auf die Dr. Günther Buch-Stiftungsprofessur für Gerontoanästhesiologie im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) berufen worden. Kiefmann besetzt laut UKE damit die deutschlandweit erste Professur, die die Verbesserung der Behandlung älterer Patienten in der perioperativen
Medizin, also der Medizin im zeitlichen Umfeld eines chirurgischen Eingriffs, zum
Ziel hat. Die Professur ist auf fünf Jahre ausgelegt und mit insgesamt einer Millionen
Euro dotiert. Ziel der Stiftungsprofessur ist die Verbesserung der kognitiven Funktionen älterer Patienten nach einer Narkose. Im Fokus steht die Erforschung der POCD
(postoperative cognitive dysfunction) nach operativen Eingriffen mit und ohne Narkose. Die POCD ist ein klinisch relevantes Problem, das sich durch eine Beeinträchtigung kognitiver Leistungen nach einem chirurgischen Eingriff zeigen kann. Betroffen sein können hierbei u. a. Auffassungsfähigkeit und Lernfähigkeit. (PM/Red)
Der Vorstandsvorsitzende der AOK Nordwest, Martin Litsch,
wird Chef des AOK-Bundesverbandes. Die AOK berichtete
in einer Pressmitteilung von einem einstimmigen Votum des
Aufsichtsrates für Litsch, der den Verband schon einige Monate kommissarisch geführt hatte. Der 58-Jährige ist seit 2008
Vorstandsvorsitzender der AOK Westfalen-Lippe, die unter
seiner Führung mit Schleswig-Holstein zur AOK Nordwest
fusionierte. Litsch stammt aus Trier und hat Soziologie und
Ökonomie studiert. Schon bis 2002 war er beim AOK Bundesverband tätig. Für die AOK arbeitet Litsch bereits seit 1989.
(PM/Red)
Lothar Obst geht in den Ruhestand
Lothar Obst, langjähriger Kaufmännischer Direktor und Geschäftsführer des Krankenhauses Reinbek St. Adolf Stift, hat
seinen Abschied angekündigt. Im Juni 2016 wird der 59-jährige Klinikmanager in Pension gehen, der Klinikträger hat
die Stelle bereits bundesweit ausgeschrieben. Obst führt
das Reinbeker Krankenhaus seit 1997, damit ist er einer der
dienstältesten Klinikmanager im Land. Zuvor war er zwölf
Jahre lang für das frühere Städtische Krankenhaus in Mölln
verantwortlich. 16 Jahre lang war Obst auch Landesvorsitzender der Schleswig-Holsteinischen Krankenhausdirektoren (VKD) und 20 Jahre in Gremien der Krankenhausgesellschaft aktiv. Auch in der Kommunalpolitik war Obst lange
Zeit engagiert. (PM/Red)
WIR GEDENKEN DER VERSTORB EN EN
Dr. Christel Alte, Husby,
geboren am 24.05.1937, verstarb am 21.07.2015.
Dr. Wolfgang Bugs, Oelixdorf,
geboren am 17.01.1922, verstarb am 26.10.2015.
Dr. Dietrich Hussel, Lübeck,
geboren am 25.02.1943, verstarb am 31.10.2015.
Dr. Dietrich Noack, Neumünster,
geboren am 24.01.1943, verstarb am 01.11.2015.
Dr. Wilhelm Schrader, Bad Segeberg,
geboren am 06.07.1927, verstarb am 14.11.2015.
Wolfgang Löhr, Preetz,
geboren am 19.09.1948, verstarb am 15.11.2015.
2 8 // M E D I Z I N & W I S S E N S C H A F T
DE Z E M B E R 2 0 1 5 | AUS GA B E 1 2
DIABETES
ten bis in den anaeroben Bereich kräftig gestrampelt; konnten ihren Blutzuckerspiegel jedoch im Vergleich zu einem oGOTT ohne Belastung nicht senken. Tags drauf haben sie bei nur 30 Watt
knapp unterhalb der anaeroben Schwelle
erneut eine halbe Stunde geradelt – und
der Blutzuckerspiegel ging rapide bergab.
„30 Watt entspricht ungefähr der Belastung beim Spazieren gehen. Das unterstreicht die überragende Bedeutung von
körperlicher Aktivität unter Berücksichtigung der individuellen Fitness.“
Bei der Umstellung der Lebensgewohnheiten müsse auf die Situation jedes
Patienten individuell eingegangen werden. „Es gilt, langsam anzufangen; etwa
mit einem Ernährungstagebuch, einfachen Bewegungen und einem Schrittzähler. Wenn die Patienten gleich zu Beginn damit konfrontiert werden, künftig 150 Minuten Sport pro Woche treiben zu müssen, wirkt das abschreckend.
Die Ziele sollten realistisch und erreichbar sein.“
Vorbildlich umgesetzt, so Schütt,
werden viele Maßnahmen in dem landesweiten Präventionsprogramm „aha!“
(ab heute anders), das von Dr. Carsten
Petersen aus Schleswig initiiert wurde
und sich an Prä-Diabetiker wendet. Das
Programm war in einem Pilotprojekt im
Kreis Schleswig-Flensburg erfolgreich
getestet worden; im vergangenen Jahr hat
die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein einen Vertrag mit verschiedenen Krankenkassen geschlossen und
eine gesonderte Vergütung für teilnehmende Ärzte vereinbart. Weitere Infos
unter: www.ab-heute-anders.de.
Uwe Groenewold
Gefährliche
Botschaft für
Diabetiker
Diabetes Typ 2: Nicht alle Patienten profitieren
von Lebensstiländerung – oder doch?
O
ft helfen Bewegung, Ernährungsumstellung und Gewichtsabnahme, um das Risiko für Diabetes
Typ 2 zu senken. Neuere Untersuchungen zeigen jedoch, dass nicht
jeder gleich stark von einer Veränderung des Lebensstils profitiert.
Das Tübinger-Lebensstil-Interventionsprogramm (TULIP) und die darauf basierende deutschlandweite PrädiabetesLebensstil-Interventionsstudie (PLIS)
des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung untersuchen, warum manche Menschen trotz Gewichtsabnahme
und sogar bei Normalgewicht an Diabetes Typ 2 erkranken. Genetische Faktoren sowie der Anteil des Bauch- und Leberfetts scheinen hierbei eine besondere
Rolle zu spielen.
„Wir haben festgestellt, dass das Diabetesrisiko durch eine Änderung der Lebensgewohnheiten nicht immer sinkt“,
sagt Prof. Norbert Stefan, Leiter der Abteilung Klinisch-experimentelle Diabetologie der Medizinischen Klinik IV des
Universitätsklinikums Tübingen. Für
Prof. Morten Schütt, Bereichsleiter Diabetes & Stoffwechsel der Medizinischen
Klinik I am UKSH-Campus Lübeck, ist
das eine gefährliche Botschaft. Der Zugang zu den oft unbeliebten Themen Ernährungsumstellung und körperliche
Aktivität würde für Ärzte und Patienten
noch schwerer (siehe Interview).
Die Tübinger Experten vermuten,
dass genetische Variationen, die die Insulinwirkung und -produktion beeinflussen, der Grund für die unterschiedlichen
Erfolge bei den Patienten sind. Beispielsweise stehe ein Rezeptor des Fettgewebshormons Adiponektin im Blickpunkt;
ebenso spiele das Protein und Hepatokin
Fetuin-A, das bei Fettleber vermehrt ausgeschüttet wird, offensichtlich eine bedeutende Rolle. Denn es senke die Insulinwirkung in den Körperzellen und steigere die Produktion von Entzündungsstoffen. „Diese sogenannten Biomarker
können wir künftig eventuell dafür nutzen, das persönliche Diabetesrisiko besser vorherzusagen und zu ermitteln, welche Patienten von einer Umstellung des
Lebensstils tatsächlich profitieren“, prognostiziert Stefan.
Selbstverständlich gebe es individuelle genetische Unterschiede, die dazu
führen, dass Fettpolster bei manchen
langsam oder gar nicht schmelzen, bestätigt Schütt. Gleichwohl habe jeder
Mensch mit einer aktiven Gesundheitspflege die Chance, korrigierend auf sein
Erkrankungsrisiko einzugreifen. „NonResponder gibt es nicht! Jeder profitiert
auf individuelle Art von einer Lebensstiländerung.“ Wenn sich dies auch nicht
immer unmittelbar in Diabetes-relevanten Daten ablesen lasse, so sinke das Risiko für vorzeitigen Tod, Herz-KreislaufErkrankungen und Krebs in vielen Fällen, wie große Studien gezeigt haben.
In einer Beobachtungsstudie an 416.175
Menschen in Taiwan konnte bereits
durch 15 Minuten bewusste körperliche
Aktivität pro Tag im Vergleich mit körperlich Inaktiven die Sterblichkeit über
acht Jahre um 14 Prozent reduziert werden – und zwar unabhängig von Komorbiditäten wie Diabetes, arterieller Hypertonie, Adipositas oder Nikotinkonsum.
Wichtig sei dabei, mit moderater Belastung unter der anaeroben Schwelle
zu beginnen, wie Schütt betont. „Insbesondere Männer, denen ein Prä-Diabetes attestiert wurde, neigen dazu, nach
jahrelanger Inaktivität die Sportschuhe aus dem Keller zu holen und maßlos
zu übertreiben – das ist natürlich der falsche Weg.“ Zusammen mit seinem Kollegen Prof. Bernhard Schwaab, Curschmann-Klinik in Timmendorfer Strand,
hat Schütt frisch diagnostizierte Diabetiker zweimal aufs Fahrradergometer gesetzt und anschließend einen oralen Glukosetoleranztest (oGOTT) durchgeführt. Am ersten Tag haben sie bei einer
Belastung von rund 100 Watt 30 Minu-
15
Minuten körperliche
Aktivität pro Tag
kann laut einer Studie
aus Taiwan die Sterblichkeit gegenüber Inaktiven über acht Jahre um 14 Prozent reduzieren – unabhängig von Komorbiditäten.
Interview mit Prof. Morten Schütt,
Bereichsleiter Diabetes &
Stoffwechsel, Medizinische Klink I,
UKSH Campus Lübeck
Wie bewerten Sie die aktuelle Studie
aus Tübingen?
Prof. Morten Schütt: Die Suche
nach wissenschaftlicher Evidenz für einen gesunden Lebensstil erscheint zunächst absurd. In erster Linie handelt es
sich doch darum, eine ausgewogene, abwechslungsreiche Mischkost und körperliche Aktivität von moderater Intensität im Leben zu etablieren. Und bislang
konnte auch nicht gezeigt werden, dass
auf diese Weise ein gesundheitlicher
Schaden zu erwarten ist. Vielmehr wird
in Frage gestellt, ob sich der offensichtliche Aufwand durch diesen ehemals
normalen Lebensstil für den modernen
Menschen wirklich lohnt. Wenn wir uns
auf diese Frage einlassen, finden wir tatsächlich widersprüchliche und missverständliche Daten in der Literatur.
Bei der Bewertung der Daten sollte
jedoch grundsätzlich beachtet werden,
ob die Lebensstil-Effekte im Rahmen einer künstlich designten Studie erhoben
M E D I Z I N & W I S S E N S C H A F T // 2 9
AUS GA B E 1 2 | DE Z E M B E R 2 0 1 5
den. Für die Umsetzung benötigen wir
vor allem interdisziplinär zusammenarbeitende Teams, die sich professionell
mit dem Thema auseinandersetzen. In
die Diabetes-Therapie müssen etwa viel
mehr Physiotherapeuten und Diätassistenten einbezogen werden.
Prof. Morten Schütt: Niemand sollte sich oder seinen Patienten der Herausforderung eines gesunden Lebensstils entziehen. Die Vielzahl an Daten über den Einfluss körperlicher Aktivität auf die
Sterblichkeit rechtfertigen eine adäquate Berücksichtigung von Lebensstil-Interventionen und damit die Teilnahme an Programmen wie aha! oder DMP.
Foto: di
wurden oder aber aus der angewandten
Medizin, also der realen Welt stammen.
Weiterhin ist es wichtig, die Dauer der
Intervention zu beachten. Bei der angesprochenen Studie handelt es sich um einen Zeitraum von neun Monaten. In anderen Studien mit einer deutlich längeren Interventionsdauer (2,5 bis 6 Jahre)
konnte gezeigt werden, dass es durchaus
möglich ist, die Entstehung eines manifesten Diabetes bei Menschen mit einer
Glukosetoleranzstörung zu verhindern
oder zeitlich zu verzögern.
Lebensstiländerungen sind tatsächlich
also effektiver als in der Untersuchung
skizziert?
Prof. Schütt: Es ist anzunehmen, dass
auch in den weltweit durchgeführten Studien mit positivem Ergebnis Menschen
mit unterschiedlichen genetischen Merkmalen, die den Effekt von Lebensstil-Interventionen auf den Glukosestoffwechsel beeinflussen, teilgenommen haben.
Dass vor allem körperliche Aktivität einen positiven Einfluss auf die Glukosestoffwechselqualität und damit auch auf
den Umfang und die Art der Diabetestherapie hat, wurde aktuell eindrucksvoll anhand einer Auswertung der größten deutschen Datenbank für angewandte Diabetologie (DPV-Wiss) gezeigt. 65.666 Patienten mit einem Typ 2 Diabetes wurden
auf Basis der elektronischen Dokumentation im DPV-System in die Kategorien
inaktiv, sowie körperliche Aktivität einbis zweimal/Woche oder > zweimal/Woche unterteilt. Die Analyse dieser Daten
aus der realen Welt ergab, dass sowohl bei
jüngeren (20 bis 59 Jahre) als auch bei äl-
Zurück zur Medizin: Inwiefern reagieren Menschen unterschiedlich auf eine
Lebensstil-Intervention?
Prof. Schütt: Neben Lebensphasen,
körperlicher Fitness, BMI und Art der
Fettverteilung, Schlafqualität, psychischen Belastungssituationen und sozialer Deprivation spielen genetische Besonderheiten und auch das Geschlecht
eine Rolle, wie der Stoffwechsel auf Lebensstil-Veränderungen reagiert. In einer weiteren DPV-Datenbankanalyse
konnten wir zum Beispiel zeigen, dass
Frauen mit Typ 2 Diabetes durch Lebensstil-Interventionen signifikant
mehr Körpergewicht reduzieren, während Männer mit Typ 2 Diabetes eine signifikant höhere Reduktion des HbA1cWertes erreichen.
Sie betonen die Bedeutung von körperlicher Aktivität, warnen aber vor zu hoteren Menschen (60 bis 80 Jahre) die kör- her Belastung insbesondere zu Beginn
perliche Aktivität einen signifikanten re- der Intervention. Welche Erkenntnisduzierenden Effekt auf den HbA1c-Wert se liegen Ihnen in diesem Zusammenergab und zugleich eine deutlich gerinhang vor?
gere Notwendigkeit einer InsulintheraProf. Schütt: Ein herausragend
pie vorlag.
wichtiger Faktor, der die Daten von Interventionsstudien hinsichtlich des EfInwiefern bessert sich durch Training
fektes von körperlicher Aktivität auf
der Gesundheitszustand?
den Glukosestoffwechsel beeinflusst,
Prof. Schütt: Viel bedeutender als
ist die individuelle körperliche Fitness,
die Effekte auf den Glukosestoffwechsel die zum Zeitpunkt des Beginns der Inist der nachgewiesene positive Einfluss
tervention vorliegt. Besteht wie bei den
von körperlicher Aktivität auf Endpunk- meisten Menschen mit einer Glukosete wie vorzeitiger Tod, kardiovaskuläre
stoffwechselstörung ein niedriges NiEreignisse und Krebserkrankungen.
veau der körperlichen Fitness, wird beNiemand sollte sich oder seinen Patien- reits durch eine geringe Belastung eine
ten aufgrund von augenscheinlich nega- anaerobe Stoffwechsellage erreicht, die
tiven Studiendaten, die sich auf den Glu- sich negativ auf den Glukosestoffwechkosestoffwechsel beziehen, der Heraussel auswirkt. In Untersuchungen an Paforderung eines gesunden Lebensstils
tienten mit einer KHK und gerade diagentziehen. Auch wenn der tatsächliche
nostiziertem Typ 2 Diabetes konnten wir
Benefit individuell sehr unterschiedlich im Rahmen von Spiroergometrien und
sein kann: Allein die Vielzahl an Daten
oralen Glukosetoleranztests zeigen, dass
aus der realen Welt zum Einfluss körnur die aerobe körperliche Belastung
perlicher Aktivität auf die Sterblichkeit
knapp unterhalb der anaeroben Schwelrechtfertigen eine adäquate Berücksich- le über 30 Minuten Dauer einen redutigung von Lebensstil-Interventionen –
zierenden Effekt auf den postprandialen
und damit auch die Teilnahme an ProStoffwechsel hat. Insbesondere sollte die
grammen wie aha! oder DMP.
niedrige kardiopulmonale Leistungsfähigkeit bei Patienten mit KHK und Typ 2
Ist die Auseinandersetzung also überDiabetes beachtet werden. Es ist davon
flüssig?
auszugehen, dass in vielen Studien, in
Prof. Schütt: Tatsächlich sollte keidenen keine Spiroergometrien durchne Diskussion über den Sinn von gesun- geführt werden, Patienten dieses nieddem, ehemals normalem Lebensstil gerige Niveau der kardiopulmonalen Leisführt werden. Vielmehr sollte fachüber- tungsfähigkeit frühzeitig überschreigreifend und politisch unterstützt das
ten und somit keinen Effekt der körperThema Lebensstil-Interventionen adlichen Aktivität auf den Glukosestoffäquat in der angewandten Medizin und
wechsel sehen.
im täglichen Leben berücksichtigt werInterview Uwe Groenewold
65.666
Diabetiker Typ 2 wurden in Deutschland
in Kategorien ihrer
körperlichen Aktivität eingeteilt. Ergebnis: Aktivität hat einen signifikant reduzierenden Effekt auf
den HbA1c-Wert.
3 0 // M E D I Z I N & W I S S E N S C H A F T
MRE
Frühe Erkennung
und regionale
Vernetzung
Multiresistente Erreger (MRE) in der Geriatrie.
Ergebnisse aus Ostholstein.
Dr. Annegret Krenz-Weinreich vom LADR GmbH MVZ Plön und Dr. Jens Dowideit vom DRK
Krankenhaus Middelburg.
M
ultiresistente Keime (MRE)
stellen in der geriatrischen Klinik Personal, Patienten und Angehörige vor große Aufgaben.
Mithilfe einer Surveillance von
MRSA bei Aufnahme und Entlassung geht das DRK Krankenhaus Middelburg einen Weg, um die
Kontrolle über diese Keime zu bekommen und eine unter Hygienegesichtspunkten optimale geriatrische Behandlung zu ermöglichen. Ziel ist die frühe
Erkennung von MRSA-Trägern, um
rasch entsprechende Hygienemaßnahmen ergreifen und so die Ausbreitung
des Keimes verhindern zu können. Die
Abstrichergebnisse vor Entlassung geben einen Überblick über den Erfolg der
Maßnahmen und informieren weiterbehandelnde Ärzte und Pflegeeinrichtungen über den aktuellen Status.
Darüber hinaus identifizieren
wir gramnegative Erreger (3- und 4MRGN) in mikrobiologischen Isolaten von geriatrischen Patienten in der
Middelburger Geriatrie und analysieren ihre Häufigkeiten 2010 und 2014.
Das DRK Krankenhaus Middelburg
hat sich dem MRE-Netzwerk Östliches
Holstein angeschlossen, das mit sämtlichen Akteuren des regionalen Gesundheitswesens versucht, sich zur Surveillance, zur Risikoanalyse und Festlegung
von Handlungsmaßnahmen zu multiresistenten Keimen abzustimmen. So entstehen Strukturen zur Verbesserung der
Compliance der Mitarbeiter, zu Absprachen von Hygiene- und Sanierungsmaßnahmen und zur Entwicklung eines abgestimmten Antibiotikamanagements sowie zur Weitergabe aller zu
MRE erforderlichen Informationen.
2010
gelang in 5,4 Prozent der Isolate aller Zuweiser (Middelburg 5,6 Prozent)
der MRE-Nachweis.
Für MRSA betrug der
Nachweis 4,4 Prozent für alle Zuweiser
(Middelburg 4,8 Prozent). Bei 3-MGN
lag die Häufigkeit bei
0,8 Prozent. VRE war
in mikrobiologischen
Isolaten nicht nachweisbar.
MRE, von denen MRSA der „älteste Bekannte“ ist, haben seit Ende des
letzten Jahrtausends in Kliniken weltweit an Bedeutung gewonnen. Untersuchungen und Behandlungen bei MRSAKolonisierten sind zeitaufwendiger
und häufig schwieriger durchzuführen.
Kontakte durch medizinisches Personal
sind an ein zeit- und ressourcenaufwendiges Hygieneregime mit Kittel, Handschuhen und Mundschutz geknüpft.
Gerade ältere multimorbide Patienten
sind durch Isolationsmaßnahmen in ihrer Mobilität eingeschränkt und in Verständnis und Umsetzung der Hygienemaßnahmen oft überfordert. Geriatrische Komplexbehandlungen mit Physio-, Ergo- und Physikalischer Therapie sowie aktivierender Pflege lassen
sich unter MRSA-Hygienemaßnahmen
schwieriger organisieren und durchführen. Aus diesem Grund sollten auf Empfehlung der Gesundheitsministerkonferenz 2006 regionale Netzwerke gebildet werden, um die Weiterverbreitung
von Erregern mit speziellen Resistenzen und Multiresistenzen zu vermeiden.
Hier wurde erstmals ein abgestimmtes
Handeln innerhalb von etablierten Zuweiserstrukturen, d. h. von Krankenhaus, Reha-Einrichtung, Heim, Praxis
und anderen Betroffenen benannt, um
die Verbreitung von MRSA einzudämmen und die Kolonisations- und vor allem die Infektionshäufigkeit zu verringern.
Heute sprechen wir bei MRE auch
von Vancomycin-resistenten Enterokokken (VRE) und zunehmend auch
von multiresistenten gramnegativen Erregern (MRGN), die nach ihrer Resistenzlage in 3- und 4-MRGN differenziert werden. Letztere sind gegen praktisch alle Antibiotikagruppen resistent.
Entsprechend haben sich die Netzwerke
auf die Bekämpfung aller multiresistenten Erreger fokussiert.
Seit zweieinhalb Jahren existiert
in Middelburg eine intensive MRSASurveillance, in deren Rahmen sämtliche stationären geriatrischen Patienten
nach einem standardisierten Protokoll
bei Aufnahme und vor Entlassung auf
MRSA abgestrichen werden. Geschultes
Pflegepersonal streicht dabei mit einem
Tupfer Rachen und Nasenvorhöfe und
etwaige Wunden mit einem zweiten
Tupfer ab. Dabei zeigten sich zwischen
Juli 2013 und Juni 2014 96,3 Prozent von
insgesamt 815 stationär behandelten Patienten bei Aufnahme und bei Entlassung frei von MRSA. 2,7 Prozent wiesen
im Aufnahmeabstrich MRSA auf. Bei
rund zwei Dritteln von ihnen war dies
bekannt, bei einem Drittel nicht.
1,0 Prozent der Patienten akquirierten während des stationären Aufenthaltes in der Geriatrischen Klinik
MRSA. Von den bei Aufnahme MRSApositiven Patienten gelang während des
Foto: Privat
DE Z E M B E R 2 0 1 5 | AUS GA B E 1 2
M E D I Z I N & W I S S E N S C H A F T // 3 1
AUS GA B E 1 2 | DE Z E M B E R 2 0 1 5
durchschnittlich 20-tägigen stationären
Aufenthaltes bei gut jedem Dritten (acht
von 22 Patienten) mittels standardisierter Maßnahmen eine Dekolonisierung.
Hierzu gehören tägliche antiseptische
Waschungen und täglicher Wechsel von
Bettwäsche und Kleidung. Da 1,0 Prozent der bei Aufnahme negativ getesteten Patienten MRSA akquirierten und
ebenfalls 1,0 Prozent der bei Aufnahme
positiv untersuchten vor Entlassung in
drei aufeinanderfolgenden Abstrichen
negativ waren, zeigte sich die MRSA-Bilanz akquiriert zu dekolonisiert „neu­
tral“. In sämtlichen mikrobiologischen
Isolaten, die 2010 bzw. 2014 dem MVZ
Plön von sämtlichen kooperierenden
Kliniken und Praxen und aus der Middelburger Geriatrie zugesandt wurden,
haben wir die Häufigkeiten multiresistenter Keime analysiert und für das Jahr
2014 mit denen für 2010 verglichen (Ergebnisse siehe Tabelle). Aus diesen Zahlen kann man für den Bereich östliches
Holstein und speziell für die Geriatrische Klinik des DRK-Krankenhauses
Middelburg konstatieren, dass MRGNNachweis weiterhin ein seltener Befund ist.
Praktische Maßnahmen zur Bekämpfung von MRE, die zwischen allen
an der Behandlung kolonisierter Patienten beteiligten Akteuren abgestimmt
sind, spielen im klinischen Alltag eine
zentrale Rolle. Basis- und erweiterte
sowie bei gegebener Indikation Barrierepflege sind im Krankenhaus von Bedeutung. Aussagekräftige Informatio-
nen und Verfahrensempfehlungen, die
sich auf valide Laboruntersuchungen
stützen, richten sich an den weiterbehandelnden Hausarzt des MRE-positiven Patienten und ggf. die zuständige
Pflegeeinrichtung bzw. den ambulanten
Pflegedienst und im Einzelfall auch an
den Krankentransportdienst und an Taxiunternehmen. Aus dieser Verbundenheit entsteht das Konzept der regionalen
Vernetzung, in die auch das Gesundheitsamt in zentraler Bedeutung eingeschlossen ist. Die MRE-Netzwerkteilnehmer verfolgen in regelmäßigen Treffen und in enger Absprache das gemeinsame Ziel, multiresistente Keime einzudämmen und die Patientensicherheit zu
erhöhen.
Dr. Jens Dowideit und Dr.Annegret
Krenz-Weinreich
2010
2014
gelang in 4,8 Prozent der Isolate aller Zuweiser (Middelburg 4,5 Prozent)
der MRE-Nachweis.
Für MRSA betrug der
Nachweis 3,65 Prozent für alle Zuweiser (Middelburg 3,39
Prozent). Bei 3-MGN
lag die Häufigkeit bei
0,7 Prozent. VRE war
in Einzelfällen nachweisbar.
2014
MVZ
Geriatrie
MVZ
Geriatrie
MRE ges.
5,4
5,6
4,8
4,5
MRSA
4,4
4,8
3,65
3,39
VRE
0
0
0,15
0,3
3 MRGN
0,8
0,7
0,88
0,68
4 MRGN
0,2
0,1
0,1
0,08
Tab.: Vergleich der MRE-Raten (MRE/Probeneingang) des MVZ Plön und der Klinik für Geria­
trie im DRK-Krankenhaus Middelburg in den Jahren 2010 und 2014.
MR S A - S C R EEN I N G ERGE BNI SSE VO N PAT I E N TEN DER KLINIK FÜR
GE RIAT R I E I M D R K-KRANKE NHAU S MI DDE LBURG VON JULI 2013 BIS
J UNI 2 0 1 4
Aufnahmescreening negativ/Entlassungsscreening negativ
Aufnahmescreening positiv/Entlassungsscreening positiv
Aufnahmescreening negativ/Entlassungsscreening positiv
Aufnahmescreening positiv/Entlassungsscreening negativ
3 2 // A R Z T & R E C H T
DE Z E M B E R 2 0 1 5 | AUS GA B E 1 2
DER SCHLICHTUNGSFALL
Grenzen der
Therapiefreiheit
Aus der Praxis der Schlichtungsstelle für Arzthaftpflichtfragen
der norddeutschen Ärztekammern.
Kasuistik
Die linkshändige Patientin, zum Zeit­
punkt der Behandlung 65-jährig, wurde
im Januar 2010 wegen einer ausgepräg­
ten Daumensattelgelenksarthrose in ei­
ner chirurgischen Gemeinschaftspraxis
mit der Implantation einer Daumensat­
telgelenksprothese operativ behandelt.
Es entwickelte sich eine Lockerung der
Pfanne, die im Juni 2010 zu einem Pfan­
nenwechsel zwang, bei der die Pfanne
ausgewechselt und einzementiert wur­
de. Zwei Wochen später kam es zu einer
Prothesenluxation, die im Juli 2010 of­
fen reponiert wurde. Im weiteren Ver­
lauf trat eine zunehmende Bewegungs­
einschränkung der linken Hand und des
Daumens auf, sodass im Februar 2011 im
Krankenhaus die Prothese entfernt und
eine Sehneninterpositionsplastik vor­
genommen wurde, wodurch die Beweg­
lichkeit des Daumens gebessert werden
konnte.
Beanstandung der
ärztlichen Maßnahmen
Die Patientin äußerte erhebliche Zweifel
an der Sinnhaftigkeit des prothetischen
Gelenkersatzes. Die Chirurgen wiesen
den Vorwurf zurück. Bei der Implanta­
tion einer Totalendoprothese (TEP) des
Daumensattelgelenkes habe es sich um
ein adäquates Therapieverfahren gehan­
delt. Über mögliche Prothesenlocke­
rung und TEP-Luxation sei die Patientin
aufgeklärt worden.
Gutachten
Der Gutachter ist der Auffassung, un­
ter Berücksichtigung der Beschwerden,
des röntgenologischen Befundes einer
ausgeprägten Daumensattelgelenks­
arthrose und einer nicht erfolgreichen
konservativen Therapie habe eine Indi­
kation zu einer operativen Behandlung
bestanden. Denn eine Prothesenim­
plantation bewirkt zum einen den Er­
halt der Länge des Daumens und zum
anderen dessen Kraft. Prothesenim­
plantation sowie Pfannenwechsel seien
fachgerecht durchgeführt worden. Die
jeweiligen postoperativen Therapie­
maßnahmen seien nicht zu beanstan­
den. Jedoch sei die ausschließliche Ent­
scheidung für einen prothetischen Er­
satz des Daumensattelgelenkes ohne
aufklärende Hinweise auf alternative
bewährte operative Behandlungsmög­
lichkeiten zu beanstanden. Hierbei sei
vornehmlich die fehlende Information
der Patientin über alternative, nicht mit
einer Prothesenimplantation einherge­
hende operative Behandlungsmöglich­
keiten, die mit höchster Wahrschein­
lichkeit zu einer wesentlich kürzeren
Behandlungsdauer und zu einem besse­
ren funktionellen Ergebnis geführt hät­
ten, zu kritisieren.
Stellungnahmen zum Gutachten
Hierzu erklärten die Chirurgen, dass mit
der Patientin „selbstverständlich“ alle
möglichen Alternativen der operativen
Therapie besprochen worden seien und
sich die Patientin angesichts der geschil­
derten Vorteile für die Daumensattelge­
lenksprothese entschieden habe. Die Pa­
tientin übersandte eine Stellungnahme
des Hausarztes, der ihre Beeinträchti­
gungen beschreibt. Als Linkshänderin
belaste die völlig eingeschränkte Beweg­
lichkeit des Daumensattelgelenks die Pa­
tientin massiv.
Entscheidung der Schlichtungsstelle
Die Schlichtungsstelle stimmte dem
Gutachten vollinhaltlich zu. Zu dem
– auch nach Beurteilung der Schlich­
tungsstelle – nicht überzeugenden Ar­
gument eines Kraftverlustes nach einer
Resektions-Suspensions-Arthroplastik
dürfte ein solcher als Begründung einer
Prothesenimplantation bei einer 65-jäh­
rigen Patientin nicht von wesentlicher
Bedeutung für die Wahl eines protheti­
schen Daumensattelgelenkersatzes sein.
Aktuelle Publikationen, die eine Überle­
genheit des neuen Prothesenmodells ge­
§ 630e
Der § 630e BGB Aufklärungspflichten
lautet:
(1) Der Behandelnde
ist verpflichtet, den
Patienten über sämtliche für die Einwilligung wesentlichen
Umstände aufzuklären. Dazu gehören
insbesondere Art,
Umfang, Durchführung, zu erwartende Folgen und Risiken der Maßnahme
sowie ihre Notwendigkeit, Dringlichkeit,
Eignung und Erfolgsaussichten im Hinblick auf die Diagnose oder die Therapie.
Bei der Aufklärung ist
auch auf Alternativen
zur Maßnahme hinzuweisen, wenn mehrere medizinisch gleichermaßen indizierte und übliche Methoden zu wesentlich
unterschiedlichen Belastungen, Risiken
oder Heilungschancen
führen können.
genüber den bewährten, nicht prothe­
tischen Operationsverfahren nachwei­
sen, sind nicht bekannt und wurden we­
der vom Gutachter noch von den in An­
spruch genommenen Ärzten zitiert.
Zusammenfassend hätte bei der in
der entsprechenden Literatur angege­
benen Erfolgsquote von 70 bis 90 Pro­
zent bei einer Trapeziumexstirpation
mit Sehneninterposition oder -suspensi­
on der Metakarpalbasis I gegenüber der
erhöhten Komplikationsrate bei prothe­
tischem Gelenkersatz die Patientin auf
jeden Fall über die operativen Alterna­
tiven zum prothetischen Gelenkersatz
aufgeklärt werden müssen, um ihr eine
realistische Wahlmöglichkeit zu geben.
Dies ist nach den vorliegenden Unterla­
gen nicht geschehen, sodass die Schlich­
tungsstelle von einer fehlerhaften Auf­
klärung vor dem prothetischen Gelen­
kersatz ausgeht.
In den vorliegenden medizinischen
Unterlagen über die Behandlung in der
chirurgischen Gemeinschaftspraxis sind
im Rahmen der Aufklärung keinerlei
Hinweise auf mögliche alternative Be­
handlungsmaßnahmen erkennbar. Nach
Aktenlage wurde der prothetische Dau­
mensattelgelenksersatz als alternativ­
lose Behandlungsmöglichkeit der beste­
henden Daumensattelgelenksarthrose
der Patientin vorgeschlagen. Bei den im
Gutachten ausführlich beschriebenen
Komplikationsmöglichkeiten der Im­
plantation einer Daumensattelgelenk­
sprothese muss die präoperative Aufklä­
rung nach Aktenlage als unzureichend
beurteilt werden. Eine Wahlmöglichkeit
mit Entscheidung für eine weniger kom­
plikationsreiche operative Vorgehens­
weise war der Patientin damit genom­
men. In Anbetracht der guten Erfolgs­
aussichten der alternativen Operations­
methoden ist ein Entscheidungskonflikt
plausibel.
Gesundheitsschaden
Die mit dem Eingriff im Januar 2010
verbundenen Beeinträchtigungen der
Pfannenlockerung und Pfannenwech­
sel, Prothesenluxation und Re-Operati­
on, Sehneninterpositionsplastik, verblie­
bene, nahezu völlige Einschränkung der
Beweglichkeit des linken Daumensattel­
gelenks und Reduktion der groben Kraft
beim Faustschluss und Pinzettengriff
auf ein Viertel im Vergleich zur rechten
Hand waren daher als fehlerbedingter
Gesundheitsschaden festzustellen.
Fazit
Die Therapiefreiheit befreit den Arzt
nicht von seiner Aufklärungspflicht. Die
Beweislast für das Aufklärungsgespräch
trägt der Arzt. Über echte Behandlungs­
alternativen ist der Patient im Gespräch
aufzuklären.
Dr. Michael Schönberger,
Ass. jur. Kerstin Kols
A R Z T & R E C H T // 3 3
AUS GA B E 1 2 | DE Z E M B E R 2 0 1 5
URTEIL
Beste Bewertungen
gehören nach oben
Jameda zieht Berufung zurück. Urteil des
Landgerichts München ist rechtskräftig.
D
as Arztbewertungsportal jameda darf
Ärzte nicht nur deshalb oben plat­
zieren, weil sie dafür bezahlt haben.
Gekaufte Platzierungen müssen au­
ßerdem klar als Anzeigen gekennzeich­
net werden. Dies hatte das Landgericht
München bereits im März entschieden.
Nachdem das Portal seine Berufung ge­
gen das Urteil zurück genommen hat, ist
dieses nun rechtskräftig. Erstritten hatte
das Urteil die Zentrale zur Bekämpfung
des unlauteren Wettbewerbs mit Sitz in
Frankfurt am Main.
Der Kläger hatte argumentiert, dass
Nutzer bei der Suche nach den am bes­
ten platzierten Ärzten davon ausge­
hen, dass die oben stehenden Medi­
ziner stets die am besten bewerteten
sind. Die Gestaltung der beanstande­
ten Websites zeigten nicht hinreichend,
dass die Ergebnislisten durch gekaufte
Platzierungen beeinflusst seien. Dies
war aber der Fall – Ärzte konnten durch
kostenpflichtige Premiumpakete ihre
Platzierung verbessern, ohne dass dies
dem Nutzer ohne weiteres auffiel. So
war es möglich, dass dem Nutzer weni­
ger gut bewertete Ärzte über den bes­
ser bewerteten Ärzten angezeigt wur­
den. Jameda muss nun seine Darstel­
lung ändern. Experten halten das Ur­
teil der Münchener Richter für wegwei­
send und erwarten, dass auch andere
Bewertungsportale, die ähnlich verfah­
ren, ihre Darstellungen künftig ändern
werden. (red)
KURZ NOTIERT
Gewerberegistrat unterliegt
Der Verband Sozialer Wettbewerb war mit seiner Klage gegen
das Unternehmen GES Registrat GmbH vor dem Landgericht
Berlin erfolgreich. Das Unternehmen muss es künftig unter­
lassen, Schreiben mit Eintragungsofferten in ein „Gewerbe­
registrat“ zu versenden. Das in amtlicher Aufmachung ver­
schickte Schreiben fordert die Adressaten – unter ihnen wie
berichtet auch Ärzte – auf, ein „Eintragungsangebot zur Emp­
fehlung Ihres Betriebes“ anzunehmen. Das angebotene „Leis­
tungspaket“ kostete jährlich 598 Euro, was aber nur schwer zu
erkennen war. Bei einer Zuwiderhandlung drohen dem Un­
ternehmen ein Ordnungsgeld von bis zu 250.000 Euro oder
dem Geschäftsführer Ordnungshaft von bis zu sechs Mona­
ten. (red)
Geänderte Berufsordnung
Die Ärztekammer Schleswig-Holstein hat ihre Berufsordnung
mit Genehmigung der Aufsichtsbehörde mit Wirkung vom
4. November 2015 geändert. Die Änderungen waren von der
Kammerversammlung am 9. September 2015 beschlossen wor­
den. Mit den Änderungen wird in § 15 Abs. 3 Berufsordnung
u. a. die bei Forschung am Menschen zu beachtende Deklarati­
on von Helsinki nun auf die aktuelle Fassung bezogen. Darüber
hinaus wurde die Möglichkeit der befristeten Fortführung der
Arztpraxis eines verstorbenen Kammermitglieds auf die einge­
tragene Lebenspartnerschaft erweitert und die Dauer der Fort­
führung mit Blick auf die sozialrechtliche Regelung von drei auf
sechs Monate erweitert. Näheres, auch zu weiteren Änderungen
ist der Homepage der Ärztekammer (www.aeksh.de/amtliche_
bekanntmachungen) zu entnehmen. (red)
ANzeige
Grüne fordern staatliche Aufsicht
Eine positive Bilanz ihrer Arbeit haben Überwachungskom­
mission und Prüfungskommission, in gemeinsamer Träger­
schaft von Bundesärztekammer, Deutscher Krankenhausge­
sellschaft und GKV-Spitzenverband, nach Überprüfung aller
46 Transplantationszentren beziehungsweise 126 Transplan­
tationsprogramme in Deutschland für den Prüfzeitraum der
Jahre 2010 bis 2012 gezogen. „Nach Bekanntwerden des Göt­
tinger Transplantationsskandals im Sommer 2012 haben Po­
litik und Selbstverwaltung ein ganzes Maßnahmenbündel für
mehr Kontrolle und Transparenz in der Transplantationsme­
dizin auf den Weg gebracht. In vielen Transplantationszen­tren
ist ein Struktur- und Kulturwandel erkennbar. Heute kön­
nen wir sagen, dass diese Maßnahmen greifen“, sagte die Vor­
sitzende der Prüfungskommission, Anne-Gret Rinder, bei der
Vorstellung des Jahresberichts in Berlin.
Zu einem anderen Ergebnis kommt die Bundestagsfrak­
tion von Bündnis 90/Die Grünen. Sie fordert mehr staatliche
Aufsicht im Bereich der Organspende. Arzt Dr. Harald Terpe,
Obmann im Gesundheitsausschuss, und seine Fraktionskolle­
gin Elisabeth Scharfenberg sagten: „Die gesetzlichen Regelun­
gen zur Verteilung der Organe müssen präzisiert werden. Das
Ziel, die Bereitschaft zur Organspende zu erhöhen, kann nur
erreicht werden, wenn sichergestellt ist, dass es bei der Organ­
verteilung gerecht zugeht.“ Die Bundesregierung habe bislang
„nur wenig unternommen, um eine rechtsstaatliche Kontrolle
der Transplantationszentren zu etablieren.“ Dies geht nach
Ansicht der Grünen zu Lasten der betroffenen Patienten. Die
Partei vermisst „grundlegende Änderungen am System“, sie
bemängelt die nach ihrer Ansicht zu hohe Zahl an Transplan­
tationszentren in Deutschland und eine nach ihrer Einschät­
zung nicht unabhängige Kontrolle. (pm/red)
3 4 // F O R T B I L D U N G E N
DE Z E M B E R 2 0 1 5 | AUS GA B E 1 2
Fortbildungstermine Dezember 2015/Januar 2016
AKADEMIE FÜR MEDIZINISCHE FORT- UND WEITERBILDUNG
EDMUND-CHRISTIANI-SEMINAR
JANUAR 2016
DEZEMBER 2015/JANUAR 2016
8. JANUAR
Basiskurs Palliativmedizin,
Beginn: 16:00 Uhr Warteliste
AB 18. DEZEMBER Professionell kommunizieren und motivieren
9. JANUAR
Balint-Gruppe, Beginn: 9:30 Uhr
18. DEZEMBER
15. JANUAR
Akupunktur – Block A, Beginn: 15:00 Uhr
19. JANUAR
Fachkunde Strahlenschutz – RöV/Medizin,
Beginn: 9:00 Uhr Warteliste
19. JANUAR
Erwerb der Kenntnisse im Strahlenschutz nach RöV –
Theoretischer Teil, 9:00 - 12:00 Uhr
19. JANUAR
Grundkurs im Strahlenschutz nach RöV,
Beginn: 12:00 Uhr
23. JANUAR
23. JANUAR
28. JANUAR
Reisemedizinische Gesundheitsberatung,
Beginn: 9:00 Uhr
Der Marcumar-Patient in der ärztlichen Praxis
AB 18. DEZEMBER Communicating with English speaking patients
19. DEZEMBER
Grundlagen der Arzneimittelkunde und -versorgung
älterer Menschen
19. DEZEMBER
Kommunikation am Empfang
AB 8. JANUAR
Planen, Steuern und Organisieren betrieblicher
Prozesse
AB 8. JANUAR
Führen und Entwickeln von Personal
9. JANUAR
Telemedizinische Grundlagen
9. JANUAR
Hausbesuche und Versorgungsmanagement
9. JANUAR
Notfallsituationen in der ärztlichen Praxis
Hypnose Grundkurs, Beginn: 9:30 Uhr
Kindernotfälle – Kindertrainingszirkel (KiTZ) –
Atemwege/Atmung (A/B-Probleme),
17:00 – 21:00 Uhr Warteliste
30. JANUAR
Mediation in Klinik, Praxis und Instituten,
9:00 - 16:00 Uhr
AB 15. JANUAR
Hygiene/Aktuelle Richtlinien und Grundlagen
30. JANUAR
Notfalltherapie von Herzrhythmusstörungen in der
Praxis, 9:30 - 17:00 Uhr
AB 15. JANUAR
Fachzertifikat Ernährungsmedizin/Grundlagen
30. JANUAR
Autogenes Training – Grundkurs,
Beginn: 9:30 Uhr
AB 15. JANUAR
Fachzertifikat Notfallmanagement/Grundlagen
AB 15. JANUAR
Fachzertifikat Qualitätsmanagement
16. JANUAR
Modernes Wundmanagement
Hypnose Grundkurs
Es ist faszinierend, wie sich mit der Hypnotherapie eine Synthese aus ältesten Heilverfahren mit neuesten Erkenntnissen aus der Psychoneuro­
immunologie erschaffen lässt. Dem Therapeuten bietet sich damit ein
in seiner Vielfalt so bislang nicht bekanntes Instrument zur Behandlung
psychischer, psychosomatischer und adjuvant somatischer Erkrankungen. Der Grundkurs vermittelt kurz theoretische Hintergründe und bietet
aufgeschlossenen wie engagierten Kolleginnen und Kollegen viel Raum
zum Entdecken von Kreativität und Tranceerleben. Im Mittelpunkt dieses
hypnotischen Trance-Wochenendes steht das Erlernen und Entdecken
verschiedener Einleitungsmethoden. Sehr hilfreich für diesen Kurs sind
Neugierde, Offenheit und die Bereitschaft, sich einzulassen.
Termin: 23. Januar und 20. Februar 2016
Gebühr: 224 Euro
Information: 04551 8813 205 (Nina Brunken)
Akademie für medizinische Fort- und Weiterbildung
 Akademie für medizinische Fort- und Weiterbildung,
Esmarchstraße 4, 23795 Bad Segeberg, Leiterin: Helga Pecnik,
Telefon 04551 8813 166, [email protected]
 Edmund-Christiani-Seminar, Berufsbildungsstätte der Ärztekammer
Schleswig-Holstein, Esmarchstraße 2, 23795 Bad Segeberg, Ansprechpartnerinnen: Gabriele Steens Telefon 04551 8813 292 und Susanne
Korbs Telefon 04551 8813 283, sowie Marlies Petrick
Telefon 04551 8813 128 und Rabea Brunke Telefon 04551 8813 281,
[email protected]
F O R T B I L D U N G E N // 3 5
AUS GA B E 1 2 | DE Z E M B E R 2 0 1 5
Notfalltherapie von Herzrhythmus­
störungen in der Praxis
FORTBILDUNGSTERMINE AUS DEM NORDEN
JANUAR/FEBRUAR 2016
6. - 10.
JANUAR
45. Nordeuropäische Konferenz Marie Luise Elgeti, Hamburg,
für Beratung, Therapie und
[email protected]
Theologie
24 Punkte
12. JANUAR
Homöopathischer Rätselfall
2 Punkte
19. JANUAR
Es ist wie eine Strafe
2 Punkte
13. JANUAR
Umweltmedizinische
Gefährdungen im „echten
Norden“
2 Punkte
20. JANUAR
Qualität des Trinkwassers in
Schleswig-Holstein
2 Punkte
20. JANUAR
Narkose für Risikopatienten:
balancierte Anästhesie oder
TIVA?
3 Punkte
UKSH, Kiel, Klinik für
Anästhesiologie und Operative
Intensivmedizin,
Telefon 0431 597 2971,
[email protected]
22./23.
JANUAR
7. Lübecker Venentage
Punkte beantragt
UKSH, Klinik für
Dermatologie, Allergologie
und Venerologie, Lübeck,
Telefon 0451 500 6985,
[email protected]
23. JANUAR
Qualitätszirkel
„Psychotherapie“ der NGAT
6 Punkte
Curtius Klinik, Bad MalenteGremsmühlen,
[email protected]
23. JANUAR
Die Summe des
Leidens ist Weisheit –
psychosomatische Aspekte der
Organtransplantation
2 Punkte
4. FEBRUAR
Update Diabetes mellitus
3 Punkte
Ärzteverein Rendsburg,
Telefon 04331 663 966,
[email protected]
12. - 14.
FEBRUAR
Modul Basiskompetenz
Patiententrainer
20 Punkte
Fachklinik Sylt, Westerland,
Telefon 04651 852351,
[email protected]
14./15.
FEBRUAR
UND 15. - 18.
APRIL
26./27.
FEBRUAR
Ausbildung zum
Adipositastrainer
40 Punkte
Neue Wege der
Verlustverarbeitung/
Trauerbegleitung
23 Punkte von der
Psychotherapeutenkammer
ECP-GmbH, Bargteheide,
Telefon 04532 501653,
[email protected]
27. FEBRUAR
Regionale Grundschulung
Arbeitssicherheit
3 Punkte
Ärztegenossenschaft Nord eg,
Bad Segeberg,
Telefon 04551 9999 182,
[email protected]
Arbeitskreis Homöopathie der
CAU zu Kiel e. V.,
[email protected]
Christian-AlbrechtsUniversität zu Kiel,
Institut für Toxikologie
und Pharmakologie für
Naturwissenschaftler,
[email protected],
[email protected]
Weitere Informationen bei den Veranstaltern. Alle Angaben ohne Gewähr.
Die schnelle und sichere Diagnose und Differenzialtherapie von Herzrhythmusstörungen stellt an Ärzte im Rettungsdienst und in der Praxis hohe Anforderungen. Oft entscheidet nur die sofortige und präzise Diagnostik zusammen mit
der adäquaten Soforttherapie über das Überleben des Patienten. Dieser interaktive Kurs richtet sich an Ärzte im Rettungsdienst, in der Praxis und in der Klinik. Der Kurs soll helfen, lebensbedrohliche Arrhythmien zu erkennen und die richtigen
therapeutischen Optionen und Entscheidungen in der Notfalltherapie zu treffen. Neben einem praxisbezogenen Überblick
über den aktuellen Stand der Diagnostik und Therapieoptionen wird auch praktisch geübt. Inhalte: Repetitorium Herzrhythmusstörungen, Differenzialdiagnostik und -therapie von
bradykarden und tachykarden Arrhythmien, medikamentöse
antiarrhythmische Therapie/praxisorientierte Pharmakologie,
Richtlinien des ERC zu Notfalltherapie von Asystolie/Kammerflimmern, externe elektrische Kardioversion und Defibrillation, transthorakale Schrittmacherstimulation, Notfalltherapie bei Patienten mit permanentem Schrittmacher/Defibrillator, Fallbeispiele und praktische Übungen.
Termin: 30. Januar 2016
Gebühr: 104 Euro
Information: 04551 8813 145 (Birte Wachholz)
Akademie für medizinische Fort- und Weiterbildung
Autogenes Training – Grundkurs
Autogenes Training fördert den Abbau von Stress, funktionellen Störungen und Schlafstörungen sowie die Modulation
chronischer Schmerzen. Die inhaltliche Vermittlung entspricht den Grundsätzen der „Deutschen Gesellschaft für ärztliche Hypnose und Autogenes Training“. An zwei Samstagen
erfolgen die Vermittlung und die Einübung der Grundstufenübungen sowie deren praktische Einführung in spezifische
und Alltagssituationen. Schwierigkeiten und Hilfestellungen
werden besprochen, es soll ein reger Austausch von Übungserfahrungen erfolgen. Angeboten werden Protokollbögen (ATEVA/Krampen‚ 91) als eine struktur- und haltgebende Hilfe
zur Steigerung der Selbstwirksamkeit, was sich günstig bei der
späteren Vermittlung des Autogenen Trainings bei eigenen Patienten auswirken kann. Dieser Kurs wird als Baustein für den
Erwerb der Zusatzbezeichnung Psychotherapie – fachgebunden – von der Ärztekammer Schleswig-Holstein anerkannt.
Termin: 30. Januar und 27. Februar 2016
Gebühr: 224 Euro
Information: 04551 8813 205 (Nina Brunken)
Akademie für medizinische Fort- und Weiterbildung
Positive Resonanz für Ausbilderabend
Das Edmund-Christiani-Seminar (ECS) hat bei einer Veranstaltung am 21. Oktober ausbildende Ärzte über alle Facetten der
MFA-Ausbildung informiert. Neben den Ausbildern hatten sich
auch einige Berufsschullehrer eingefunden. Cornelia Mozr, Leiterin Medizinische Fachberufe und ECS, setzte folgende thematische Schwerpunkte: Rechtsgrundlagen, Tarifverträge, duale Ausbildung, Ausbildungsordnung, Aufgaben der Ärzteammer und der Zuständigen Stelle sowie entsprechende Ansprechpartner, Berufsschule, Überbetriebliche Ausbildung (ÜBA) und
Prüfungen. Außerdem stellte sie das Gästehaus Lohmühle vor.
Im Anschluss wurde diskutiert und Fragen zum Ausbildungsnachweis, zu Kündigungen und zum Umgang der Ärztekammer
mit Fehlzeiten beantwortet. Für das kommende Jahr ist der Ausbilderabend für den 28. September geplant. Über Details werden
Sie rechtzeitig informiert.
Medizinische Fachberufe und Edmund-Christiani-Seminar
3 6 // I M N O R D E N
DE Z E M B E R 2 0 1 5 | AUS GA B E 1 2
KAMMERVERSAMMLUNG
Interesse am
Menschen
M
anche Begegnungen hinterlassen einen bleibenden Eindruck.
So war es auch bei Dr. Antje Jaeger, die als Kind in der Hausärztin ihres Heimatdorfes ein
Vorbild fand: „Eine Frau, die
an den Menschen, ihrem Dorf
und an allem so interessiert war, die alle
gut versorgt hat. Alle fühlten sich von
der Kollegin angenommen und gesehen.
Das beeindruckte mich als Kind sehr
und bekräftigte meinen Wunsch, später
Ärztin zu werden.“ Dieses Gefühl will
die Allgemeinmedizinerin ihren Patienten und auch den jungen Kollegen weitervermitteln: „Die Medizin wird heute
immer technischer und ich habe Sorge,
dass die sprechende und manuelle Medizin, das Beobachten der Patienten und
sich Zeit für sie zu nehmen, hinten angestellt werden. Deswegen ist mir auch
die Ausbildung der Studenten wichtig.
Ich möchte ihnen ein Vorbild sein und
Freude am Arztberuf vermitteln. Da
meine Hausarztpraxis im Ausbildungsverbund des UKSH ist, freue ich mich
immer sehr über Studenten. Sie zu motivieren und an die Hand zu nehmen,
wenn sie sich die ersten Schritte trauen, ihnen praktische Tipps zu geben, die
in der Vorlesung manchmal nicht vermittelt werden – das macht mir wahnsinnig Spaß.“ Jaeger selbst hat einen Teil
ihres PJs in England absolviert, „unter
einfachen Bedingungen in einem alten
Krankenhaus in Liverpool“. Dort fühlte
sich die angehende Ärztin wertgeschätzt,
auch dadurch, dass ihr früh das Gefühl
vermittelt wurde, mit dem, was sie schon
gelernt hatte, viel bewirken zu können.
„Ich fühlte mich so wohl, dass ich am
liebsten dageblieben wäre.“ Zurück in
Deutschland habe sie diese Wertschätzung junger Kollegen häufig vermisst:
„Da galt manchmal mehr das Motto:
Geh mit in den OP, halt mal die Haken
und die Klappe.“ Ihren Beruf lernte sie
umso mehr zu schätzen, als sie Anfang
der 1990er Jahre mit ihrem Mann, auch
Arzt, zwei Jahre in der Entwicklungshilfe in Afrika tätig war. „Das war nochmal
ein Punkt, wo ich dachte, dass es gut ist,
DR. ANT JE JA EGER
Fachärztin für Allgemeinmedizin
Jahrgang 1960
seit 2006 in Kiel niedergelassen
Dr. Antje Jaeger ist seit 2013 Mitglied der
Kammerversammlung
einen Beruf zu haben, den man weltweit
ausüben kann.“
Die Faszination der Allgemeinmedizin erlebt Jaeger aber auch heute noch
täglich in ihrer Praxis: „Man bekommt
Patienten zunächst als unbeschriebene Blätter und lernt sie langsam kennen.
Dadurch, dass man Menschen sowohl
mit ihren medizinischen wie nicht-medizinischen Problemen begleitet, begegnet man sich auch immer wieder selbst.
Es gibt nicht den 08/15-Tag, weil da immer wieder andere Personen sitzen und
man stets auf unterschiedliche Weise gefordert wird.“
Ihre Erfahrungen will sie nun auch in
die Berufspolitik, in der ihr Mann schon
seit vielen Jahren aktiv ist, einbringen:
„Ich bin jetzt 55 Jahre alt, die Kinder sind
aus dem Haus, die Praxis läuft und es gibt
viele Dinge im Gesundheitswesen, die
mir nicht gefallen oder wo ich denke, dass
ich jetzt das Alter habe, um auch mal was
dazu sagen zu können. Ich habe mittlerweile Einblicke und Erfahrungen gesammelt, die dabei hilfreich sein könnten.“
Die politischen Reibereien und langwierigen Diskussionen in der Kammerversammlung empfindet Jaeger dabei hin
und wieder als mühsam, „aber so ist nun
mal Politik und es müssen alle Stimmen
gehört werden. Wir könnten schneller
zum Punkt kommen, wenn alle ein bisschen ehrlicher wären.“ Als positiv erachtet sie dagegen, welche Themen in dem
Gremium alle auf den Tisch kommen.
In ihrer Freizeit ist die in Kiel niedergelassene Ärztin am liebsten draußen in
der Natur und das auch gern schon früh
am Morgen: „Ich habe drei Pferde. Eins,
das gerade erwachsen geworden ist und
in die Ausbildung kommt, das alte Pony
meiner Kinder und ein Reitpferd. Damit verbringe ich viel Zeit. Da bin ich
auch mal morgens um fünf im Stall. Ich
bin ein Morgenmensch und brauche
das.“ Auch im Urlaub findet Jaeger ihre
Entspannung in der Aktivität, zum Beispiel bei mehrtägigen Radtouren mit ihrer Frauengruppe, die sie u. a. nach Masuren führten.
Anne Mey
Foto: ÄKSH
Aus- und Weiterbildung sind ihr wichtig: Dr. Antje Jaeger will dem medizinischen Nachwuchs die Liebe zum Arztberuf vermitteln und Vorbild sein.
M I T T E I L U N G E N D E R K A S S E N Ä R Z T L I C H E N V E R E I N I G U N G // 3 7
AUS GA B E 1 2 | DE Z E M B E R 2 0 1 5
Mitteilungen der
Kassenärztlichen
Vereinigung
Schleswig-Holstein
Bewerbungen richten Sie bitte an: Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein,
Zulassung/Praxisberatung, Bismarckallee
1-6, 23795 Bad Segeberg.
Der Bewerbung sind ein Auszug aus dem
Arztregister sowie ein unterschriebener
Lebenslauf beizufügen. Ferner ist ein polizeiliches Führungszeugnis der Belegart
„O“ (Behördenführungszeugnis) zu beantragen.
Die Bewerbung wird nicht durch eine
eventuell erfolgte Wartelisteeintragung
ersetzt!
Um Vertragsarztsitze/Vertragspsychotherapeutensitze können sich auch Vertragsärzte/Vertragspsychotherapeuten und
Medizinische Versorgungszentren bewerben, um einen anderen Arzt/eine andere
Ärztin bzw. mehrere Ärzte/Ärztinnen anzustellen. Der Arzt/die Ärztin/die Ärzte
muss bzw. müssen namentlich genannt
werden und die oben bezeichneten Unterlagen sind für ihn/sie einzureichen.
Es besteht die Möglichkeit, dass ein für
einen vollen Versorgungsauftrag ausgeschriebener Vertragsarztsitz/Vertragspsychotherapeutensitz von zwei Ärzten/
Ärztinnen übernommen wird, die den
Sitz übernehmen und ihren Versorgungsauftrag jeweils auf einen halben Versorgungsauftrag beschränken.
Um die Übernahme von ausgeschriebenen Vertragspsychotherapeutenpraxen
können sich Fachärzte für Psychotherapeutische Medizin, Fachärzte für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie,
Psychologische Psychotherapeuten, Kinder-und Jugendlichenpsychotherapeuten sowie Ärzte, die beabsichtigen, ausschließlich psychotherapeutisch tätig zu
werden, bewerben.
Öffentliche Ausschreibung von Vertragsarztsitzen gemäß § 103 Abs. 4 SGB V
Die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein schreibt auf Antrag von Ärzten/Psychotherapeuten deren Vertragsarztsitz zur Übernahme durch
einen Nachfolger aus, sofern es sich bei dem maßgeblichen Planungsbereich um ein für weitere Zulassungen gesperrtes Gebiet handelt.
Für nähere Informationen hierzu stehen Ihnen unter den Tel.-Nummern 04551-883 und den angegebenen Durchwahlen unsere Sachbearbeiter zur Verfügung:
-378
Kreis Pinneberg
-596
Stadt Neumünster/Kreis Rendsburg-Eckernförde, Kreis Herzogtum Lauenburg
-258
Stadt Lübeck
-462
Kreis Nordfriesland, Kreis Stormarn, Kreis Ostholstein
-634
Stadt Kiel, Kreis Plön, Kreis Segeberg
-427
Stadt Flensburg/Kreis Schleswig-Flensburg, Kreis Dithmarschen, Kreis Steinburg
FACHGEBIET/ARZTGRUPPE
PLANUNGSBEREICH*
PRAXISFORM
BEWERBUNGSFRIST**
AUSSCHREIBUNGSNUMMER
Frauenärzte
Stadt Kiel
EP
31.12.2015
11004/2015
Frauenärzte
Stadt Lübeck
EP
31.01.2016
10465/2015
Frauenärzte - halbe Zulassung -
Kreis Stormarn
EP
31.01.2016
11877/2015
Frauenärzte
Kreis Segeberg
EP
31.01.2016
11969/2015
Hausärzte
MB Metropolregion Südost
EP
31.12.2015
11879/2015
Hausärzte
MB Flensburg
EP
31.01.2016
10995/2015
Hausärzte
MB Lübeck
EP
31.01.2016
11294/2015
Hausärzte
MB Kiel
EP
31.01.2016
10991/2015
Internisten
- Umwandlung einer halben
Angestelltenstelle im Sonderbedarf -
SH Ost 103
BAG
31.12.2015
11900/2015
Internisten - halbe Zulassung -
SH Mitte 101
EP
31.01.2016
10760/2015
Internisten - Sonderbedarf/
halbe Zulassung -
SH Ost 103
EP
31.01.2016
11366/2015
Radiologen
SH Süd 104
BAG
31.12.2015
11484/2015
* Die Stadt Kiel und die Stadt Lübeck stellen jeweils einen Planungsbereich dar. Alle übrigen Planungsbereiche richten sich nach den Kreisgrenzen, außer der Kreisregion
Stadt Neumünster/Kreis Rendsburg-Eckernförde (NMS/RD-E) und der Kreisregion Stadt Flensburg/Kreis Schleswig-Flensburg (FL/SL-FL).
** Die Bewerbungsfrist ist eine Ausschlussfrist, das heißt es können nur Bewerbungen akzeptiert werden, die innerhalb der Bewerbungsfrist eingehen. Sollte innerhalb der Bewerbungsfrist keine Bewerbung eingehen, so gilt die Ausschreibung maximal für ein weiteres Jahr. Die Bewerbungsfrist ist gewahrt, wenn aus der Bewerbung eindeutig hervorgeht, auf welche Ausschreibung sich die Bewerbung bezieht, für welche Adresse die Zulassung beantragt wird, das beantragte Fachgebiet eindeutig angegeben ist, ein Arztregisterauszug beigefügt wurde und der Antrag unterschrieben ist.
3 8 // M I T T E I L U N G E N D E R K A S S E N Ä R Z T L I C H E N V E R E I N I G U N G
DE Z E M B E R 2 0 1 5 | AUS GA B E 1 2
Folgende Vertragsarztsitze/Vertragspsychotherapeutensitze waren bereits ausgeschrieben, jedoch hat sich innerhalb der Bewerbungsfrist niemand
beworben, sodass Sie sich um diese Sitze weiterhin bewerben können:
FACHGEBIET/ARZTGRUPPE
PLANUNGSBEREICH
PRAXISFORM
AUSSCHREIBUNGSNUMMER
Frauenärzte
Pinneberg
BAG
6828/2015
Hausärzte
MB Bad Oldesloe
EP
14781/2014
Hausärzte
MB Itzehoe
EP
12952/2014
Hausärzte
MB Itzehoe
BAG
2351/2015
Hausärzte
MB Itzehoe
EP
3376/2015
Hausärzte
MB Itzehoe
EP
2667/2015
Hausärzte
MB Itzehoe
EP
6611/2015
Hausärzte
MB Itzehoe
EP
6520/2015
Hausärzte
MB Metropolregion Südost
EP
12920/2014
Hausärzte
MB Metropolregion Südost
EP
1906/2015
Hausärzte
MB Metropolregion Südwest
EP
2218/2015
Hausärzte
MB Neumünster
BAG
11444/2014
Hausärzte
MB Neumünster
BAG
2431/2015
Hausärzte
MB Neustadt (Holstein)
BAG
151/2015
Hausärzte
MB Ratzeburg
EP
5390/2015
Hausärzte
MB Rendsburg
EP
2740/2015
Hausärzte
MB Rendsburg
EP
4866/2015
Hausärzte - halbe Zulassung -
MB Metropolregion Südost
EP
939/2015
HNO-Ärzte
Kiel
BAG
14771/2014
HNO-Ärzte
Nordfriesland
EP
3150/2015
Psychotherapeuten
- halbe Zulassung -
NMS/RD-E
EP
154/2015
Psychotherapeuten
- halbe Zulassung -
Stormarn
EP
763/2015
M I T T E I L U N G E N D E R K A S S E N Ä R Z T L I C H E N V E R E I N I G U N G // 3 9
AUS GA B E 1 2 | DE Z E M B E R 2 0 1 5
Folgende Ärzte/Psychotherapeuten wurden zugelassen und haben um Veröffentlichung gebeten:
NAME
ORT
FACHGRUPPE
BEGINN
NACHFOLGER VON
Dr. med. Sven Walloch
22851 Norderstedt, Ahrensweg 15
Allgemeinmedizin
01.10.2015 Dr. med. Peter
Aschermann
Dr. med. Jan-Philip Lübke
24143 Kiel, Willy-Brandt-Ufer 10
Orthopädie und
Unfallchirurgie
01.11.2015
Birte Eichler
24376 Kappeln, Konsul-LorentzenStraße 3
Frauenheilkunde und 02.01.2016 Dr. med. Reinold
Geburtshilfe
Hillebrand
Dr. med. Svenja Thiele
24537 Neumünster, Wasbeker
Straße 147 a
Frauenheilkunde und 04.01.2016 Cornelia Seifert
Geburtshilfe
Stefanie Bamberg
23812 Wahlstedt, Waldstraße 17
Frauenheilkunde und 01.04.2016 Ute Neumann
Geburtshilfe
Barbara Hähne
24242 Felde, Klein-Nordseer-Straße 5 a
Psychiatrie und
Psychotherapie
(ausschl. psychoth.
tätig)
01.04.2015
Prof. Dr. med. Morten Schütt
23552 Lübeck, Koberg 4
Hausärzte (Innere
Medizin)
04.01.2016 Dr. med.
Bernward Oepen
Folgende Ärzte/Psychotherapeuten/MVZ haben Anstellungsgenehmigungen erhalten und um Veröffentlichung gebeten:
NAME DES ANSTELLENDEN
ARZTES/MVZ
ORT
FACHGRUPPE
BEGINN
NAME DES ANGESTELLTEN
Dr. med. Torsten
Diederich
21465 Wentorf,
Echardusstieg 6 a
Allgemeinmedizin
01.01.2016
Manfred Köbsch
- ganztags -
BAG Thiele-Tewes/
Dr. Knepel-Stoll
22846 Norderstedt,
Rathausallee 7
Allgemeinmedizin
03.11.2015
Ernst Soldan
- vierteltags -
Johannes Puchner
25335 Elmshorn,
Koppeldamm 29
Hausärzte (Innere
Medizin)
01.10.2015
Sören Holz
- ganztags -
4 0 // M I T T E I L U N G E N D E R K A S S E N Ä R Z T L I C H E N V E R E I N I G U N G
DE Z E M B E R 2 0 1 5 | AUS GA B E 1 2
Augenklinik Rendsburg
MVZ GbR
24943 Flensburg,
Bismarckstraße 92 - 94
Augenheilkunde
01.10.2015
Dr. med. univ. Ingo
Manfreda
- ganztags -
Dr. med. Andre Plümer
25492 Heist, Lehmweg 51 a
Hausärzte (Innere
Medizin)
01.11.2015
Dr. med. Sabine Wedekind
- ganztags -
MVZ FEK Neumünster
GmbH
24534 Neumünster,
Parkstraße 26
Psychologische
Psychotherapeutin
17.09.2015
Melanie Kutscheid
- ganztags -
BAG Dres. med. Hollandt/
Kunisch/Mahlerwein
23909 Ratzeburg,
Am Markt 8
Hals-NasenOhrenheilkunde
09.11.2015
Dr. med. Janina Mathies
- halbtags -
ZoGeZ/Zollhaus
Gesundheitszentrum
Brücke MVZ GmbH
24340 Eckernförde,
Schiffbrücke 8
Psychologische
Psychotherapeutin
02.11.2015
Dipl.-Psych. Severine
Rösch
- halbtags -
Folgende Ärzte/Psychotherapeuten/MVZ haben die Genehmigung zur Verlegung ihrer Vertragspraxis erhalten und um Veröffentlichung gebeten:
NAME
FACHGRUPPE
VON
NACH
DATUM
Dr. med. Christine Zieron
Allgemeinmedizin
21465 Reinbek,
Liebigstraße 2
21465 Reinbek,
Sophienstraße 7
01.10.2015
Dr. med. Andrea Oelze
Nervenheilkunde
25421 Pinneberg,
Am Rathaus 2
25421 Pinneberg,
Bismarckstraße 6
02.11.2015
Dr. med. Holger Korkisch
Neurologie und Psychiatrie 25421 Pinneberg,
Am Rathaus 2
25421 Pinneberg,
Bismarckstraße 6
02.11.2015
Eva Scharffenberg
Frauenheilkunde und
Geburtshilfe
24534 Neumünster,
Plöner Straße 10
17.09.2015
24534 Neumünster,
Kuhberg 5 a
Die Abgeordnetenversammlung der KVSH hat in ihrer Sitzung am 18. November 2015 Änderungen im Honorarverteilungsmaßstab (HVM) mit
Wirkung zum 1. Januar 2016 beschlossen. Die aktuelle Fassung des HVM finden Sie auf unserer Homepage www.kvsh.de.
Auf Anforderung wird der Text der Bekanntmachung in Papierform zur Verfügung gestellt, Telefon 04551 883 486.
Stellen- und Gelegenheitsanzeigen
Annahme: Samira Rummler, [email protected]
Berlin: Telefon 030/ 761 80-663, Telefax 030 / 761 80-621
Kiel: Tel: 0431/658 09 50, 0171 / 280 1947, [email protected]
Stellenangebote/Stellengesuche
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Unsere Abteilung verfügt über jeweils drei Jahre Weiterbildungsbefugnis für den Bereich Basisweiterbildung Innere Medizin und die
komplette internistische Rheumatologie, physikalische Therapie und spezielle Schmerztherapie.
Unser Angebot
Sie erwartet ein professionelles Arbeitsumfeld in einem angenehmen, kollegialen Arbeitsklima mit geregelten Arbeitszeiten sowie
zahlreichen Weiterbildungsmöglichkeiten. Die Vergütung erfolgt nach dem TV-Ärzte HELIOS.
Das Ostseebad Damp bietet mit seiner Umgebung einen exzellenten Freizeitwert. Städte wie Hamburg und Kiel sind gut erreichbar.
Gerne unterstützen wir Sie auch bei der Wohnungssuche.
Unmittelbar am Ostseestrand gelegen können Sie am Standort auch vielfältige Möglichkeiten zur sportlichen Betätigung nutzen. Die
reizvolle Lage bietet zahlreiche Freizeitangebote für die ganze Familie.
Ihr Profil
Nach Ihrem erfolgreichen Studium bringen Sie Berufserfahrung im Bereich der Inneren Medizin mit oder sind Facharzt/Fachärztin für
Innere Medizin.
Erste Auskünfte erteilt Ihnen gern unser Chefarzt, Herr Dr. med. Joachim Georgi, unter Telefonnummer (04352) 80-61 46 oder per E-Mail
unter [email protected].
Bitte senden Sie uns Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen über unser unten genanntes Karriereportal.
HELIOS Ostseeklinik Damp GmbH · Personalleiterin, Frau Annelie Seide · Seute-Deern-Ring 20 · 24351 Damp
Details zur Stellenausschreibung, ein Portrait über Klinik und Region sowie Informationen zum Arbeitgeber HELIOS
finden Sie in unserem Karriereportal: www.helios-kliniken.de/jobs unter der Stellennummer 11039
Stellen- und Gelegenheitsanzeigen
Annahme: Samira Rummler, [email protected]
Berlin: Telefon 030/ 761 80-663, Telefax 030 / 761 80-621
Kiel: Tel: 0431/658 09 50, 0171 / 280 1947, [email protected]
Stellenangebote/Stellengesuche
Sie sind gerne
mittendrin und nah
am Menschen?
Kommen Sie zu Sana als
Facharzt/Fachärztin für Innere Medizin
mit der Entwicklungsoption in eine Oberarztfunktion
Das sind Ihre Stärken
Für die zu besetzende Stelle sind Sie Facharzt/Fachärztin für
Innere Medizin und beherrschen die gängigen internistischen
Verfahren in Diagnostik und Therapie. Sie verfügen über eine
hervorragende fachliche Kompetenz, Motivation und Initiative,
hohes persönliches Engagement sowie gute organisatorische
Fähigkeiten und Kollegialität.
Das sind unsere Stärken
Die Sana-Krankenhaus Rügen GmbH ist ein modernes Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung mit 206 Planbetten
in den Fachbereichen Innere Medizin, Chirurgie, Gynäkologie/
Geburtshilfe, Pädiatrie, Anästhesie und Intensivmedizin sowie
Belegbetten der HNO-Heilkunde und der Urologie. Als Akademisches Lehrkrankenhaus arbeiten wir eng mit der Ernst-MoritzArndt-Universität Greifswald zusammen.
Die Medizinische Klinik verfügt über 105 Planbetten. Es bestehen
Weiterbildungsermächtigungen zum Erwerb der Subspezialisierungen Gastroenterologie und Kardiologie sowie der Zusatzbezeichnung Spezielle Intensivmedizin.
Wir bieten Ihnen einen anspruchsvollen und vielseitigen Arbeitsplatz sowie ein kollegiales Arbeitsklima. Sie arbeiten in einem
3-Schichtmodell, mit dem maximal 4 aufeinanderfolgende Nachtdienste und mindestens 2 freie Wochenenden pro Monat verbunden sind. Es erwartet Sie eine leistungsgerechte Vergütung nach
einem attraktiven, mit dem Marburger Bund abgeschlossenen
Konzerntarifvertrag für Ärztinnen und Ärzte. Es besteht für Sie die
Möglichkeit, an internen und externen Weiterbildungen teilzunehmen.
Die Besetzung erfolgt im Rahmen der Erweiterung unseres Teams.
Das ist der Sana-Konzern
Die Sana Kliniken AG ist eine der großen privaten Klinikgruppen
in Deutschland. An unseren 47 Standorten versorgen wir jährlich
rund 1,8 Millionen Patienten in höchster medizinischer Qualität.
Wir geben über 27.000 Mitarbeitern ein sicheres Arbeitsumfeld
und viel Raum für Eigeninitiative. Wir leben Krankenhaus – gerne
auch mit Ihnen.
Ihre Bewerbung
Bitte senden Sie Ihre Bewerbung
per E-Mail oder Post an folgende
Adresse:
[email protected]
Sana-Krankenhaus Rügen GmbH
Personalabteilung
Calandstraße 7/8
18528 Bergen auf Rügen
Für weitere Fragen stehen Ihnen die
Chefärzte der Medizinischen Klinik,
Herr Dr. Möx sowie
Herr Dr. Knitter, gerne zur Verfügung:
Telefon 03838 391410
[email protected] oder
[email protected]
Weitere Informationen und
viele gute Gründe, um im
Sana-Krankenhaus Rügen
zu arbeiten, finden Sie auf
www.sana-ruegen.de
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hausärztlich / internistische Gemeinschaftspraxis
( zwei Ärzte )
mit überdurchschnittlichem Privatanteil sucht
Nachfolger für den
ausscheidenden
Seniorpartner. Gute
Lage am
Sachsenwald ( SH )
mit S-Bahn Anschluss
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Tel : 0160/98254090
oder 0171/8451630
Für unsere HA-Gemeinschaftspraxis in Neumünster suchen wir
zum 1.5.16 Elternzeitvertretung für 6-12
Monate, 6-20 h/wö.
Tel: 0171-5118723
Suche in 2016 Nachfolger/in für alteingesessene hausärztliche
Gemeinschaftspraxis
mit 2 Partnern in Kiel Westufer.
Angebote erbeten
unter Chiffre 609
Schiffsärzte
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Taucherärzte
Einsätze 1-3 Mon.
ab 06/16,
sehr gut honoriert
[email protected]
Stellen- und Gelegenheitsanzeigen
Annahme: Samira Rummler, [email protected]
Berlin: Telefon 030/ 761 80-663, Telefax 030 / 761 80-621
Kiel: Tel: 0431/658 09 50, 0171 / 280 1947, [email protected]
Stellenangebote/Stellengesuche
Weiterbildungsassistent/-in Allgemeinmedizin gesucht.
Ortsübergreifendes Hausarztzentrum vor den Toren Lübecks sucht gutgelaunten engagierten Arzt/Ärztin zur Weiterbildung im Fach
Allgemeinmedizin zum April 2016. Wir sind ein nettes Team mit 5 ärztlichen Kollegen/-ginnen. Die Weiterbildungsermächtigung für
30 Monate liegt vor. Das Spektrum betrifft die übliche hausärztliche Versorgung : EKG, LUFU, SONO, ERGO, Kleine Chirurgie,
DMP´s, Heimbetreuung und dem Schwerpunkt Pädiatrie in der Zweigpraxis.
Über eine schnelle Bewerbung würden wir uns freuen.
Hausarztzentrum Ratekau-Pansdorf in 23626 Ratekau, Bäderstraße 26, Tel: 04504/81810, Email: [email protected]
Die B·A·D Gruppe betreut mit mehr als 3.000 Experten europaweit 250.000 Betriebe mit
4 Millionen Beschäftigten in den verschiedenen Bereichen der Gesundheitsvorsorge und der Arbeitssicherheit. Allein in Deutschland betreiben wir 200
Gesundheitszentren. Damit gehören wir mit unseren Tochtergesellschaften
zu den größten europäischen Anbietern von Präventionsdienstleistungen.
Arbeitsmediziner/Betriebsmediziner (m/w) oder
Ärzte für die Weiterbildung (m/w)
zum Facharzt für Arbeitsmedizin
bundesweit (u. a. Dithmarschen | Elmshorn | Flensburg | Husum)
– Voll- oder Teilzeit
Kennziffer SHÄB
Ärztinnen und Ärzten mit 24-monatiger Erfahrung in der Inneren Medizin und Allgemeinmedizin, Fachärzten für Arbeitsmedizin und Ärzten mit der Zusatzbezeichnung Betriebsmedizin bieten wir den Einstieg in ein expandierendes Unternehmen.
Alle bundesweiten Stellen und weitere Informationen zur Arbeitsmedizin finden Sie
unter: www.bad-gmbh.de/karriere
»Als Führungskraft kann ich
bei der B·A·D GmbH unternehmerisch tätig sein. Ich habe die
Chance, Dienstleistungen mitzugestalten, Marktpotenziale
aufzudecken und gemeinsam
mit Kollegen passende Lösungen
zu entwickeln. Dabei trage ich
sowohl Verantwortung für meine
Mitarbeiter als auch für die wirtschaftliche Entwicklung meiner
Abteilung.«
Dr. med. Paula Vogelheim, Fachärztin
für Arbeitsmedizin, Leiterin Produktmanagement, B·A·D-Zentrale
Unser Angebot für Sie – vielfältig, mitarbeiterorientiert und mehrfach ausgezeichnet:
– Sie sind in einem attraktiven Umfeld in der Betreuung vielfältiger Branchen und Unternehmen tätig
– Ihre Aufgaben reichen von der Gesundheitsvorsorge über die Reisemedizin bis hin zur
arbeitsmedizinischen Begutachtung
– Sie sind Teil eines Teams aus Ärzten, Fachkräften für Arbeitssicherheit, Psychologen und
BGM Beratern und profitieren vom engen Erfahrungsaustausch
– Sie gehören von Anfang an dazu – mit einer strukturierten Einarbeitung und einem
speziellen Weiterbildungsangebot für Ärzte
– Sie haben die Möglichkeit einer ausgewogenen Work-Life-Balance – mit flexiblen und
familienfreundlichen Arbeitszeiten
– Sie erhalten eine attraktive betriebliche Altersvorsorge, Unterstützung bei der Betreuung
von Kindern und vieles mehr
– Sie arbeiten von Beginn an in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis
– Ihre Leistung wird durch ein hauseigenes attraktives Tarifsystem honoriert
Unsere Mitarbeiter sind unser wertvollstes Kapital! Gehören Sie bald auch zu uns?
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung unter Angabe der o. g. Kennziffer per E-Mail an
[email protected] oder an:
B·A·D GmbH – Personalentwicklung/-gewinnung
Marion Peters, Tel. 0228/40072-422
Herbert-Rabius-Straße 1, 53225 Bonn
Stellen- und Gelegenheitsanzeigen
Annahme: Samira Rummler, [email protected]
Berlin: Telefon 030/ 761 80-663, Telefax 030 / 761 80-621
Kiel: Tel: 0431/658 09 50, 0171 / 280 1947, [email protected]
Warum sollten Sie als WB-Ass. in Allgem.-Med.
zuerst bei uns suchen?
Im Reha-Zentrum Mölln der Deutschen Rentenversicherung Bund – Klinik Föhrenkamp (Hauptindikation: Gastroenterologie und Stoffwechsel),
193 Betten, ist die Stelle eines/einer
Assistenzarztes/-ärztin
in Voll- oder Teilzeit
zum nächstmöglichen Termin
zu besetzen.
Zunächst für die Zeit des Arbeitsverbots während des
Mutterschutzes/anschließender Elternzeit.
Tätigkeit:
> Leiten des Arbeitsablaufes einer Station
> Durchführen aller üblichen klinischen Untersuchungen
> Erstellen von Therapieplänen und Kontrolle der
durchführenden Behandlungen
> Führen der Krankengeschichten
> Entwerfen von Entlassungsberichten
> Durchführen von Sonderaufgaben
Weiterbildungsermächtigungen:
> 2 Jahre Innere Medizin
> 1 Jahr Diabetologie
> 1 Jahr Gastroenterologie
> 1 Jahr Sozialmedizin
> 6 Monate Orthopädie und Unfall-Chirurgie
> 1 Jahr Orthopädie
> 3 Jahre Physikalische und Rehabilitative Medizin
Die Stellenausschreibung ist besonders geeignet für
Ärzte und Ärztinnen die den Facharzt für Innere/
Allgemeine Medizin anstreben. Die Fort- und Weiterbildungen werden großzügig unterstützt.
Bei Rückfragen steht Ihnen die Ärztliche Direktorin
Frau Prof. Dr. med. Zietz (Tel.-Nr. 04542/802-160) zur
Verfügung.
Das Arbeitsverhältnis und die Eingruppierung ist
bestimmt nach dem Tarifvertrag der Deutschen
Rentenversicherung Bund (TV DRV-Bund). Wir haben
uns die berufliche Förderung von Frauen zum Ziel
gesetzt und freuen uns besonders über Bewerbungen
von Frauen. Schwerbehinderte Menschen im Sinne von
§ 68 SGB IX werden bei gleicher Eignung bevorzugt
berücksichtigt.
Bewerbungen mit Lebenslauf, Lichtbild und ausführlichen Unterlagen bitten wir zu richten an:
•
•
•
•
•
12 Vorgänger/innen waren mehr als zufrieden!
Flexible Arbeitszeiten (gern auch Teilzeit)
Breites Leistungsspektrum: Kardiologie/Onkologie bis
Nat.-Heilverfahren
Gutes Gehalt
Kollegiales, freundliches Arbeitsklima in unserem Spitzenteam
Bewerben Sie sich in unserer internistisch-hausärztlichen
Gemeinschaftspraxis im aufstrebenden Zentrum Holsteins
(„entre deux mers“).
Praxis am Kantplatz: Dr. S. Babinsky/Dr. L. Rawinski
Max-Richter-Str. 17, 24537 Neumünster, Tel. 04321/853880
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Gesunde Nähe
Klinik
Eckernförde
Seniorenhaus
Eckernförde
Klinik
Rendsburg
Seniorenhaus
Jevenstedt
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Nortorf
Die imland Klinik, akademisches Lehrkrankenhaus der ChristianAlbrechts-Universität zu Kiel, ist ein leistungsfähiges Schwerpunktkrankenhaus mit 777 Betten an den Standorten Rendsburg und
Eckernförde. Wir sind Mitglied der 6K-Kooperation kommunaler
Krankenhäuser mit über 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik verfügt
über 142 stationäre und teilstationäre Behandlungsplätze sowie eine
psychiatrische Institutsambulanz. Seit 2006 arbeitet die Klinik im
Regionalbudget, einem Modellprojekt mit Aufhebung der Grenzen
zwischen ambulantem, teilstationärem und stationärem Sektor, das
eine innovative und patientenzentrierte psychiatrisch-psychotherapeutische Arbeit ermöglicht. Wir legen besonderen Wert auf eine
offene, angenehme und kollegiale Arbeitsatmosphäre.
Wir stellen ab sofort einen/eine
Oberarzt/Oberärztin
für unseren Behandlungsbereich für Menschen mit Psychosen mit
einem offenen und einem geschützten Angebot ein.
Als Leiterin/Leiter Ihres Behandlungsschwerpunktes entwickeln Sie
mit ihrem Team Konzepte zur Deeskalation und Gewaltprävention
weiter und etablieren psychedukativ-psychotherapeutische Angebote für Menschen mit Psychosen und in Krisensituationen.
Die Vergütung richtet sich nach den Bestimmungen des TV-Ärzte/
VKA, hinzukommen die im öffentlichen Dienst üblichen sozialen
Leistungen. Fort- und Weiterbildung werden großzügig gefördert.
Auskünfte erteilt Ihnen gerne die Chefärztin der Klinik, Frau Dr.
Schulz-Du Bois, unter der Telefonnummer 04331/200-8001.
Deutsche Rentenversicherung Bund
Frau Prof. Dr. med. Zietz
Reha-Zentrum Mölln, Klinik Föhrenkamp
Birkenweg 24, 23879 Mölln
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Lilienstr. 20-28, 24768 Rendsburg
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Stellen- und Gelegenheitsanzeigen
Annahme: Samira Rummler, [email protected]
Berlin: Telefon 030/ 761 80-663, Telefax 030 / 761 80-621
Kiel: Tel: 0431/658 09 50, 0171 / 280 1947, [email protected]
Stellenangebote/Stellengesuche
Wir suchen Kinderärztin / Kinderarzt zur Anstellung in
einer Familienpraxis mit 3 internistisch/ allgemeinmedizinischen Kollegen/innen im grünen, östlichen Speckgürtel
Hamburgs, 20 Minuten vom Hauptbahnhof entfernt.
Sie haben Spaß an der selbstverantwortlichen Patientenversorgung, möchten aber auf ein kollegiales Umfeld zum
Gedankenaustausch nicht verzichten?
Sie möchten sich ganz um die kleinen Patientinnen und
Patienten kümmern und sich keine Gedanken um Budgets,
Banken und Kredite machen?
Dann freuen wir uns auf Sie!
Unverbindliche Kontaktaufnahme unter 0151 11322266
Das Sankt Elisabeth Krankenhaus in Kiel
schreibt im Fachgebiet Mund-, Kiefer- und
Gesichtschirurgie zum nächst möglichen
Termin Belegarztstellen
gemäß § 103 (7) SBG V aus. Der Träger, die
Lubinus-Stiftung in Kiel, plant, mit bereits im Planungsbereich
niedergelassenen Ärzten dieser Fachrichtung Belegarztverträge abzuschließen.
Facharzt / -ärztin für Chirurgie für große Gem.-prax.
im Süden von S-H gesucht
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hausärztliche Praxis im Nordwesten HH´s ab sofort gesucht.
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Verkehrsanbindung und Infrastruktur. Wir freuen uns auf Sie
als neuen Kollegen/in.
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verstärkter naturheilkundlicher Ausrichtung sowie TCM im Raum
Wismar sucht im Anstellungsverhältnis oder als Praxispartner
Facharzt für Allgemeinmedizin (m/w).
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Gemeinschaftspraxis mit überdurchschnittlichem Umsatz im
Norden Hamburgs gesucht, zum 1.7.2016 oder früher wegen
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23795 Bad Segeberg
Telefon 04551 803 0
Fax 04551 803 188
[email protected]
www.aeksh.de
Vorstand
Dr. Franz Bartmann (Präsident)
Dr. Henrik Herrmann (Vizepräsident)
Dr. Gisa Andresen
Dr. Svante Gehring
Petra Imme
Dr. Thomas Schang
Dr. Christian Sellschopp
Telefon 04551 803 125
Fax 04551 803 180
[email protected]
IMPRESSUM
Geschäftsführung
Dr. Carsten Leffmann
(Ärztl. Geschäftsführer)
Telefon 04551 803 125
Fax 04551 803 180
Karsten Brandstetter
(Kaufm. Geschäftsführer)
Telefon 04551 803 125
Fax 04551 803 180
[email protected]
Herausgeber: Ärztekammer Schleswig-Holstein
V. i. S. d. P.: Dr. Franz Joseph Bartmann
Die Redaktion gehört zur Abteilung
Kommunikation der Ärztekammer
Redaktion: Dirk Schnack (Ltg.),
Katja Willers, Anne Mey,
Telefon 04551 803 127, -119
Weitere Mitarbeiter dieser Ausgabe:
Esther Geißlinger, Horst Kreussler,
Uwe Groenewold, Dr. Jens Dowideit und
Dr. Annegret Krenz-Weinreich
Zuschriften redaktioneller Art bitte an:
Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt,
Bismarckallee 8-12, 23795 Bad Segeberg,
[email protected]
Druck und Vertrieb:
SDV Direct World GmbH,
Tharandter Straße 23-35,
01159 Dresden
Anzeigenverwaltung bis 31.12.2015:
Quintessenz Verlags-GmbH, Ifenpfad 2-4,
12107 Berlin, Telefon 030 761 806 63,
Fax 030 761 806 93
Konto: Commerzbank AG Berlin,
IBAN: DE61100400000180215600
BIC: COBADEFFXXX
Zurzeit ist die Anzeigenpreisliste
Nr. 55/2015 gültig.
Geschäftsleiter: Horst-Wolfgang Haase
Anzeigen: Samira Rummler
Herstellung: Ärztekammer Schleswig-Holstein
Ärztliche Weiterbildung
Leitung: Manuela Brammer
Telefon 04551 803 328
Fax 04551 803 222
[email protected]
Rechtsabteilung
Leitung: Carsten Heppner (Justiziar)
Telefon 04551 803 151
Fax 04551 803 339
[email protected]
Qualitätsmanagement
Leitung: Dr. Uta Kunze
Telefon 04551 803 165
Fax 04551 803 265
[email protected]
Die Zeitschrift erscheint elf Mal im Jahr jeweils zum 15. des Monats. Die Zeitschrift wird von allen Ärzten in Schleswig-Holstein
im Rahmen ihrer Mitgliedschaft zur Ärztekammer bezogen. Der
Bezugspreis ist mit dem Mitgliedsbeitrag abgegolten.
Ab dem 1. Januar 2016
übernimmt der atlas
Verlag die Anzeigenverwaltung für das
Schleswig-Holsteinische Ärzteblatt. Sie erreichen den atlas Verlag unter folgender
Adresse:
Die Beiträge geben die Auffassung der namentlich genannten
Autoren, nicht zwingend die der Redaktion wieder. Für unaufgefordert eingereichte Beiträge werden keine Honorare bezahlt.
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können. Wenn aus Gründen der Lesbarkeit die männliche Form
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gemeint. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und
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Geschäftsführung:
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Ärztliche Fortbildung und
Akademie für medizinische
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Leitung: Helga Pecnik
Telefon 04551 8813 166
Fax 04551 8813 194
[email protected]
Medizinische Fachberufe und
Edmund-Christiani-Seminar
Leitung: Cornelia Mozr
Telefon 04551 8813 0
Fax 04551 8813 234
[email protected]
Hauswirtschaft und Gästehaus
Leitung: Helena Willhöft
Telefon 04551 8813 178
Fax 04551 8813 234
[email protected]
Ärztliche Angelegenheiten
Leitung: Dr. Uta Kunze
Telefon 04551 803 165
Fax 04551 803 231
[email protected]
Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt
Leitender Redakteur: Dirk Schnack
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Mitgliederverzeichnis/Ärztestatistik
Leitung: Yvonne Rieb,
Christine Gardner
Telefon 04551 803 236, 04551 803 170
Fax 04551 803 220
[email protected]
Finanzbuchhaltung
Leitung: Kay Petruske
Telefon 04551 803 140
Fax 04551 803 239
[email protected]
IT-Abteilung
Leitung: Wolfgang Dahncke
Telefon 04551 803 184
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Personalabteilung
Leitung: Katrin Hartkopf
Telefon 04551 803 163
Fax 04551 803 163
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Facility Management
Leitung: Helge Timmermann
Telefon 04551 803 320
Fax 04551 803 318
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Patientenberatung
Telefon 04551 803 308
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Strahlenschutz/Ärztliche Stellen
Cornelia Ubert, Gabriele Kautz­Clasen
Telefon 04551 803 324, 04551 803 126
Fax 04551 803 231
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Krebsregister Schleswig-Holstein
Vertrauensstelle
Leitung: Mirja Wendelken
Telefon 04551 803 104
krebsregister­[email protected]
Versorgungseinrichtung der Ärztekammer Schleswig-Holstein
Bismarckallee 14­16
23795 Bad Segeberg
Geschäftsführer: Harald Spiegel
Telefon 04551 803 300
Fax 04551 803 150
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Stellen- und Gelegenheitsanzeigen
Annahme: Samira Rummler, [email protected]
Berlin: Telefon 030/ 761 80-663, Telefax 030 / 761 80-621
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• Finanz- und Lohnbuchhaltung
• Quartals-Auswertung Chef-Info sowie
betriebswirtschaftliche Beratung
Liquiditäts-, Rentabilitäts- und Steuerberechnung
• steuerliche Konzeption, Gestaltung und Betreuung von
(neuen) Kooperationsformen: MVZ, BAG und Ärztenetze
• Existenzgründung
Ihre fachlich kompetenten Ansprechpartner:
Anette Hoffmann-Poeppel - Steuerberaterin
Horst Stingl - Steuerberater
Am Dörpsdiek 2 • 24109 Kiel / Melsdorf
Tel. 0 43 40 / 40 70 0
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Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft
- Praxiswertgutachten
- Gutachten im Zugewinnausgleich
- Mediation Berufsausübungsgemeinschaft
- Begleitung bei Praxiskauf / Praxisverkauf
Horst Stingl
von der IHK zu Kiel öffentlich bestellter und vereidigter
Sachverständiger für die Bewertung von Unternehmen
im Gesundheitswesen, Betriebsanalysen und Betriebsunterbrechungsschäden
Am Dörpsdiek 2
24109 Kiel/Melsdorf
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Fachspezifische Steuerberatung für Heilberufe
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Betriebswirtschaftliche Beratung
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Unterstützende Begleitung von Existenzgründung
Finanz- und Lohnbuchführung
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SENIOREN-UMZÜGE MIT FEINGEFÜHL
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NEUE WEGE WAGEN ¬ Dr. Andrea Tine Roth MPH e.K. ¬ Industrieweg 19 ¬ 24955 Flensburg-Harrislee
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FÜR DIE HEILB ERUFE
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