2 Region Zürcher Unterländer Montag, 18. Mai 2015 Was tun, wenn man in ein Auto gezerrt wird? RORbas Bei einem Workshop zum richtigen Umgang in Konfliktsituationen lernten Jugendliche vom Profi, wie man sich in brenzligen Situationen verhält. Was soll man in gefährlichen Konfliktsituationen tun? Wie soll man sich verhalten, wenn man in eine Prügelei gerät? Und wie geht man am besten solchen Situatio nen aus dem Weg? Sieben Ju gendliche, vier Mädchen und drei Jungs, kamen am Samstagnach mittag in den Jugendtreff Mon key Cave, um Antworten auf die se Fragen zu erhalten. «Jugend im Umgang mit Gewalt und Kon flikt» lautete der Titel des Work shops, den die Jugendarbeiter Philippe Haldimann und Laura Meidel organisiert haben. Kursleiter Roland Hacker zeigt den beiden Jugendlichen Yasin Ejdr und Enisa Lushtat, wie man möglichst schnell Johanna Bossart wegkommt, ohne in einen Konflikt verwickelt zu werden. Die Tricks des Bodyguards «Viele Jungs, die bei uns verkeh ren, sind sehr an Kampfsport in teressiert. Also dachten wir, ein solcher Workshop könnte span nend sein», erklärte Meidel. Es gehe aber darum, der Jugend den richtigen Umgang mit Konfliktsi tuationen zu erklären, fügte Hal dimann hinzu. Im Vordergrund stehe dabei die Selbstverteidi gung. Für diese Aufgabe hatten sie wohl die Idealperson geholt: Ro land Hacker. Der Embracher ist zwar hauptberuflich Koch, doch seine Fähigkeiten im Bereich Ver teidigung und Schutz sind ganz und gar nicht alltäglich. Hacker ist KravMagaInstruktor und Personenschützer, er absolvierte Ausbildungen in Israel und Süd afrika und gibt regelmässig indi viduelle Kurse für die unter schiedlichsten Menschen. «War um soll ich mein Kind, meine Freundin weniger gut schützen Keine Lösung in Sicht als einen VIP?», lautet dabei sei ne Devise. Alltägliches richtig deuten Veranstaltungen für Jugendliche wie der Workshop des Jugend treffs liegen ihm ebenfalls sehr am Herzen. «Es ist ein sehr guter Ansatz. Hier geht es hauptsäch lich um deeskalierende Techni ken.» Solche zeigte er den sieben Jugendlichen zur Genüge: Richti ge Hüftdrehungen, um sich aus einem Würgegriff an einer Wand zu befreien, Griffe, um den Arm frei zu bekommen, das richtige Verhalten, wenn man ins Auto ge zerrt wird. «Mit den Beinen arbei ten, sich vom Auto wegstossen. Im Dunkeln nie nahe an Haus ecken laufen, sondern von weitem alles im Blickwinkel behalten», so die Tipps des Profis. Er betonte mehrmals: «Wenn Leib und Le ben bedroht sind, wehrt euch, wie ihr könnt.» Doch er warnte eben so oft vor unüberlegten Rauferei en. «Bevor ihr dreinschlägt, denkt an die Konsequenzen. In der Schweiz hat jede Prügelei ein rechtliches Nachspiel.» Oft dumm angemacht Die Jugendlichen waren vom Pro gramm angetan, auch weil sie al les selber testen konnten. Enisa Lushtak (14) sagte: «Es ist schon so, dass viele Jugendliche heute gewalttätig sind. Geht man am Abend nach Zürich, wird man von besoffenen Typen dumm ange macht.» Auch dem Freiensteiner Venhar Meziti (16) gefielen die Anwendungstechniken. «Es inte ressiert mich wirklich sehr, wie man sich in gefährlichen Situatio nen gewaltlos verteidigen kann. Man kommt sehr viel mit besoffe nen und gewaltbereiten Leuten in Kontakt.» Katarzyna Suboticki neeRacheRRied Parlament und Regierung sind sich uneinig, was die Verlegung der Strasse durchs Neeracherried angeht. Schon seit 2007 sieht der kanto nale Richtplan die Verlegung der Strasse durchs Neeracherried vor. Als sich jedoch in der Sache lange nichts mehr bewegte, verlangte der Kantonsrat 2013 in einem Postulat die Verlegung der Stras se und beauftragte den Regie rungsrat, dafür eine Kreditvorla ge auszuarbeiten. In der Budget debatte vom Dezember fasste das Parlament nach und strich der Baudirektion 2 Millionen Fran ken für die Sanierung der Staats strasse durch das Ried. Am Freitag hat nun der Regie rungsrat seinen Bericht zum Vor stoss veröffentlicht. Er will den Auftrag nicht ausführen oder, wie es jeweils heisst, der Regierungs rat beantragt das Postulat «als er ledigt abzuschreiben». Grund da für sind rechtliche Probleme. Denn die verlegte Strasse würde zwar ausserhalb des Moorschutz perimeters liegen, jedoch durch die Moorlandschaft von nationa ler Bedeutung führen. Als nächs ter Schritt soll nun deshalb das Vorhaben der der Eidgenössi schen Kommission für Natur und Heimatschutz (ENHK) vor gelegt werden. Massnahmen werden geprüft Die Baudirektion stellt sich auf den Standpunkt, das Parlament sei nicht befugt, festzulegen, wel che Strasse zu sanieren ist und welche nicht. Doch die Pläne im Neeracherried würden nicht gegen den Willen des Parlaments durchgezogen, wie Thomas Maag, Mediensprecher der Baudirek tion, am Samstag gegenüber der NZZ erklärte. Man prüfe jedoch, welche Massnahmen zwingend nötig seien. red Bedingungslose Liebe für verstossenen Sennenhund OpfikOn Das tierliebende Ehepaar Brigitta und Alan Houghton machte Bekanntschaft mit dem Verein Berner Sennenhunde in Not, adoptierte den schwierigen Sämi und geht heute mit ihm durch dick und dünn. Sämis Kompetenz ist das Schmu sen. Wenn der Berner Sennen hund unter dem Esstisch von Bri gitta und Alan Houghton liegt, so tut er das vorzugsweise auf den Füssen seiner Menschen. Wenn Sämi einen mit Kulleraugen, so leuchtend wie Bernstein, an blickt, so sollte eigentlich jedem warm ums Herz werden. «Manch mal denke ich, wenn der Sämi Anzeige NEIN Erbschaftssteuer zur neuen «Die Erbschaftssteuer ist ungerecht. Viele Eigentümer sparen für ihr Haus ein Leben lang, zahlen Steuern und verzichten dafür auf Vieles. Es ist falsch, wenn sich der Staat noch einmal daran bereichert.» <wm>10CAsNsjY0MDQx0TW2MDC0MAAAgzWERw8AAAA=</wm> <wm>10CFXKqQ4CQRRE0S96naqiqxeeJOMmCDK-zQTN_ysWh7jJFWff0wW_btv92B5JsNa4DHAgqV7smRILoYQpgb7SmrWx1T8frYMdWF8TcFDrM-phL41ZXufzDTrIQGFyAAAA</wm> Hans Egloff Nationalrat SVP Präsident HEV Schweiz Postfach, 8032 Zürich www.neue-erbschaftssteuer.ch doch nur aus seinem Lebens rucksäckchen plaudern könnte. Vom Guten und Schlechten. Und dann wieder denke ich, es ist bes ser so, dass er es nicht kann», sagt die Opfikerin Brigitta Houghton mit nachdenklicher Miene. Aus seinem Lebenslauf, den die Houghtons bei der «Adoption» mitgeliefert bekamen, geht her vor, dass der Hund hin und her ge schoben wurde. Zwar startete Sä mi in Belgien glücklich als Fami lienhund, doch irgendwann pass te er nicht mehr ins Schema. Sämi wechselte den Besitzer, dieser wechselte den Mann, Sämi stand gefühlsmässig wieder vor dem Nichts und wurde erneut umplat ziert. «Seine Würzelchen wurden mehrmals ausgerissen. Nach lan gem Hin und Her wurde zum Glück der Verein Berner Sennen hunde in Not auf ihn aufmerksam und nahm das Zepter in die Hand», sagt sein Frauchen heute. Der Verein greift Abgabehunde, Hunde aus Tierheimen oder aus gediente Zuchthunde aus Gebär fabriken auf. «Einige davon haben ihr Leben lang nur Beton unter den Füssen gespürt und noch nie einen Grashalm gesehen», sagt Brigitta Houghton. Der Verein sucht via Internet Pflegefamilien, welche diese Pfoten wieder auf päppeln, bevor sie hoffentlich endgültig einen neuen Besitzer finden. Seit Februar 2014 lebt Sämi bei den Houghtons in einer Garten wohnung in Opfikon, zusammen mit weiteren Tieren. Sein Herr chen Alan nennt Sämi mit briti schem Humor «Monster Sa muel», und das mit gutem Grund. Tolerante Nachbarn Anfangs hat Sämi gegriffen. «Als er mich zum ersten Mal mit einem Besen gesehen hat, ist er ausge flippt», erzählt Brigitta Houghton und beteuert sogleich, dass das in letzter Zeit stark gebessert habe. «Unsere Tierärztin Veronica Dieth hat uns moralisch und mit Tipps unterstützt», sagt sie. Aber wenn es an der Türe klingelt, bellt Sämi wie verrückt, seine 53 Kilo sind kaum mehr zu bremsen und nur Hartgesottene getrauen sich, den Fuss in sein Revier zu setzen. «Er hat Freude, wenn jemand kommt», beschwichtigt sein Frauchen und der Lärmbruder wedelt mit dem Schwanz. Sämi muss in seinem früheren Leben ein ganz toller Wächter ge wesen sein.«Wir haben grösstes Glück, dass unsere Nachbarn so tolerant reagieren», sagt die ehe malige Luftverkehrsangestellte, während Sämi in die gute Stube stürmt, mit mächtigen Zähnen ein Sofakissen packt, es durch die Luft wirbelt, auffängt und beginnt daran herumzukauen – Sämi hat echt Schwein gehabt. Ewige Treue Hätten ihn die Houghtons nicht aufgenommen und würden sie ihn nicht mit engelhafter Geduld und Liebe betreuen – Sämi würde sich wohl in irgendeinem Tier heim wünschen, nie geboren wor den zu sein. Berner Sennenhunde sind nämlich von Natur aus auf Menschen bezogen, treu und lieb. Auch wenn Berner Sennenhund Sämi noch seine Marotten hat, das Ehepaar Houghton, im Bild Brigitta, liebt ihn Balz Murer über alles und würde ihn nicht mehr hergeben. Sämi jedoch hatte seit dem Wel penalter keine Gelegenheit, diese positiven Merkmale seiner Rasse auszuleben. Die Houghton Fami ly hatte vor Sämi schon einmal einen Berner Sennenhund na mens Globi. «Globi sprang 2013 über den Regenbogen», sagt Bri gitta Houghton und zeigt auf sein Foto, das im Wohnzimmer immer noch einen Ehrenplatz hat. «Wir holten ihn als Welpen vom Züch ter», erklärt sie und schwärmt mit tränenden Augen, dass die Bezie hung harmonisch und perfekt war. Weshalb um alles in der Welt holt sich diese Frau dann als Nachfolger einen Problemhund, einen, dem die Experten im Ver ein sogar den Stempel «schwie rig» aufgedrückt hatten? «Es hat auch problemlose Hunde zur Aus wahl gehabt, doch mein Mann und ich haben diesen schwierigen Hund gewählt, weil so einer wie er so gut wie keine Chance hat, ein liebevolles Zuhause zu finden, wo er Hund sein darf – mit all seinen Marötteli. Wir bleiben ihm treu bis zum bitteren Ende», sagt sie. Brigitta Houghton greift unter den Tisch und gibt ihrem fünfjäh rigen «Monster» eine extra Strei cheleinheit. Beatrix Bächtold Der Verein Berner Sennenhunde in Not ist der älteste, europaweit arbeitende Tierschutzverein für Berner Sennenhunde. Er vermittelt in Not geratene Hunde dieser Rasse. Weitere Informationen unter www.berner-sennenhundein-not.ch.
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