„Prädikat besonders wertvoll“: Streuobstwiese und Wald Funktionierende Ökosysteme leisten einen unverzichtbaren Beitrag für das Wohlergehen der Menschen und ihrer Lebensumwelt von Dirk Bönsel Streuobstwiesen und Wald sind zwei sehr wichtige und prägende Lebensraumtypen im Frankfurter Stadtgebiet. Sie sind nicht „von Natur aus“ da, sondern wurden von Menschenhand geschaffen und geprägt. Vor allem aus Zeiten, in denen man Landwirtschaft noch extensiv betrieb, rühren kleinräumige Strukturen, die noch heute vielen Tieren, Pflanzen und letztlich auch uns Menschen zugute kommen. p Abb. 1 Blick über das Streuobst gebiet Berger Hang. Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dirk Bönsel 318 Streuobstwiesen Der Hausberg der Frankfurter, der Lohrberg, liegt im Norden der Stadt. Von hier aus hat man eine herrliche Aussicht auf die Stadt und so ist dieser Ort sehr beliebt für den Kurzausflug am Wochenende. Und genau hier liegt auch ein Teil der ausgedehnten Frankfurter Streuobstwiesen. Unter Streuobst versteht man die lockeren Anpflanzungen hochstämmiger Obstbäume unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Arten und Sorten auf Wiesen und Weiden, früher auch häufig auf Ackerflächen (Kornprobst 1994). Die Herleitung des Wortes „Streu“ ist umstritten und in der grauen Literatur kursieren sehr unterschiedliche Vermutungen. So wird behauptet, der Begriff beruhe darauf, dass: • die Obstbäume wie gestreut auf der Wiese verteilt stehen, • die Früchte reif von den Bäumen fallen und dann wie gestreut unter den Bäumen liegen bleiben, • die Obstbäume in verschiedensten Arten und Sorten willkürlich verteilt auf einer Wiese zusammenstehen. Forschung SENCKENBERG – natur • forschung • museum 145 (11/12) 2015 Die Herleitung aus einer Nutzung des gemähten Unterwuchses als Einstreu ist dagegen wenig plausibel, da das relativ gut wüchsige Schnittgut in der Regel als Viehfutter verwendet worden sein dürfte. sogar fast ausschließlich hier vor. Dazu gehört der Steinkauz (Athene noctua), dessen Brutbestand in Frankfurt landesweit bedeutend ist und dessen Überleben in Mitteleuropa an den Erhalt der Streuobstbestände gebunden ist. Möglicherweise hat sich der Begriff „Streuobstbau“ aus der Abgrenzung gegenüber dem in den 1950er Jahren aufkommenden intensiven Niederstammobstbau entwickelt. In einem naturschutzfachlichen Kontext sprach erstmals der Ornithologe Bruno Ullrich im Jahr 1975 von einer „Streuobstwiese“ (Ullrich 1975). Auch für den Erhalt von pflanzlicher Lebensgemeinschaften sind Streuobstbestände von Bedeutung. Dies gilt beispielsweise für die „typische“ Streuobstwiesengesellschaft, die Salbei-Glatthaferwiese, die in der modernen Landwirtschaft mit Düngung, Vielschnitt und Mähweide- oder Weidewirtschaft kaum noch Überlebenschancen hat. Naturschutzfachliche Bedeutung und Funktion Besonders wichtig für den urbanen Bereich ist, dass eine von Streuobst geprägte Landschaft mit ihrer vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt von den meisten Menschen als ästhetisch reizvoll empfunden wird und sich Menschen in solchen „schönen“ Naturräumen gerne zur Erholung auf halten. Streuobstbestände sind struktur- und artenreiche Lebensräume, die Elemente der lichten Wälder und des Wirtschaftsgrünlands aufweisen und damit für Lokalklima sowie für Boden- und Wasserschutz wichtig sind. Ihre besondere Bedeutung für den Naturschutz liegt darin, dass sie einen Ersatz- und Rückzugslebensraum für viele geschützte, seltene und gefährdete Pflanzenarten bieten (Abb. 1). Die Vogelwelt von Streuobstgebieten ist besonders artenreich, da hier Arten der offenen Agrarlandschaft, der Gärten, der Hecken- und Gebüsche und der Waldbereiche gleichzeitig zu finden sind. Typische Vertreter dieser Tiergruppe sind Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus), Neuntöter (Lanius collurio), Wendehals (Jynx torquilla), Klein- und Grünspecht (Picoides minor, Picus viridis). Einige kommen SENCKENBERG – natur • forschung • museum 145 (11/12) 2015 Schließlich sei noch auf die Bedeutung für die Erhaltung der Obstsortenvielfalt und damit auch der genetischen Obstvielfalt hingewiesen. Dies verdeutlicht beispielsweise auch die von BioFrankfurt pünktlich zum Start in die Apfelernte genannte Zahl „10 000“, die die geschätzte Anzahl der Obstbäume im größten zusammenhängenden Streuobstwiesengebiet Hessens am Rande von Frankfurt, dem Maintal-Berger Hang, beziffert. Darunter befinden sich etwa 170 verschiedene Apfel- und Birnensorten. Fors c hung p Abb. 2/3: Oben: Streuobstwiese zwischen Harheim und Nieder-Eschbach. Unten: Durch Bautätigkeit beeinträchtigter Streuobstbestand. Foto: Andreas Malten 319 Gefährdung und Schutz Streuobstbestände wurden so stark dezimiert, dass diese historisch gewachsene Nutzungsform und die zugehörigen Artengemeinschaften als gefährdet einzustufen sind (Heidt & Huck 1988). Zu den Gefährdungsursachen zählen u. a. Verluste durch Siedlungserweiterungen und Umwandlung in Ackerflächen. Aber auch durch fehlende Bewirtschaftung und Pflege gingen und gehen immer noch viele Streuobstlebensräume verloren. Durch Streuobstneuanlagen versucht man hier einen Ausgleich zu schaffen. Diese jungen Obstbestände werden jedoch durch ihre zunächst nur geringe Habitatausstattung erst nach Jahrzehnten ihre Funktionen im Naturhaushalt erfüllen können. p Abb. 4–6 Oben links: Primula veris (Arznei-Schlüsselblume). Links unten: Armeria elongata (Gewöhnliche Grasnelke). Rechts: Mespilus germanica (Mispel). 320 Streuobstbestände außerhalb der geschlossenen Bebauung sind in Hessen gesetzlich geschützt (§ 13 HAGBNatschG). Dies betrifft etwa 80 Prozent der Frankfurter Bestände. Streuobst in Frankfurt genutzte Apfel (Malus domestica) stellt traditonsgemäß die dominierende Baumart der Frankfurter Streuobstlebensräume dar. Weitere Arten sind Zwetschge (Prunus domestica), Kirsche (Prunus avium) und Birne (Pyrus communis). Seltener finden sich Walnuss (Juglans regia), Speierling (Sorbus domestica), Reineclaude (Prunus insititia var. italica) sowie Deutsche Mispel (Mespilus germanicus) als Begleiter in den Beständen. Als Grundlage für Strategien zur Erhaltung der Frankfurter Streuobstbestände wertete die Arbeitsgruppe Biotopkartierung im Jahre 2008 die vorliegenden Daten zum Biotoptyp Streuobst aus. Im Vordergrund stand die aktuelle Situation, also der qualitative Zustand der Streuobstwiesen und die Bewirtschaftungs- und Pflegedefizite. Wie Abbildung 8 zeigt, konzentrieren sich die Streuobstgebiete vor allem in den nördlichen Stadtteilen. Insgesamt waren zum damaligen Zeitpunkt im Rahmen der Biotopkartierung 1315 Streuobstbestände mit einer Fläche von 354,4 Hektar erfasst. In Frankfurt etablierte sich der Streuobstbau auch als Folgenutzung des Weinbaus, der hier im 18. und 19. Jahrhundert betrieben wurde. Der zur Most- und Apfelweinherstellung Forschung SENCKENBERG – natur • forschung • museum 145 (11/12) 2015 Hotspot Mitteleuropas unter Druck Die Hauptgefährdungsursachen, die zur Beeinträchtigung und Zerstörung des Lebensraumtyps Streuobstwiese in Frankfurt führen, sind: • Siedlungs- und Gewerbegebietserweiterungen, • Straßenbaumaßnahmen wie Ortsumgehungen und Straßenverbreiterungen, • Rodung und Umwandlung in Ackerflächen oder Intensivgrünland, • fehlende Erhaltungsmaßnahmen (Obstbaumschnitt, Nachpflanzung abgängiger Altbäume) infolge mangelnden Nutzungsinteresses, • Aufgabe der Unternutzung (mittelfristige Verbuschungsund Verwaldungstendenz), • Ersatz und Durchmischung von Streuobstbeständen durch bzw. mit Intensiv-Obstkulturen, • Beseitigung von Kleinstrukturen wie Holzhaufen, Rainen, Hecken und Totholz (Verlust der Lebensraumvielfalt), • Ostbaumkrankheiten wie Krebs, Birnengitterrost, Valsaund Monilia-Krankheit. Straßenbau sowie Umwandlung in Acker- oder Intensivgrünland reduziert worden. Besonders die Streuobstgürtel in Siedlungsnähe fallen immer noch neuen Baugebieten zum Opfer. Als Beispiele für derzeitige und zukünftige Siedlungserweiterungen auf Kosten von Streuobstflächen sind u. a. der Berger Nordring, der Preungesheimer Bogen, die Leuchte, die Riedbergbebauung sowie geplante Baugebiete bei Harheim und Bonames anzuführen. Ohne Nutzung verschwinden die Obstbäume Die Frankfurter Streuobstbestände sind in den letzten Jahrzehnten insbesondere durch Siedlungserweiterungen, Gravierendster Gefährdungsfaktor heutzutage ist bei uns die Nutzungsaufgabe. Immer mehr Streuobstbestände fallen brach, fehlende Obstbaumpflege und Überalterung führen zum Absterben zahlreicher Bäume, die nicht mehr durch Nachpflanzungen ersetzt werden. Im Unterwuchs machen sich dann zunächst Hochstauden wie Brennnessel (Urtica dioica) oder Kanadische Goldrute (Solidago canadensis) breit, es folgt die Garten-Brombeere (Rubus armeniacus), die letztendlich die Sukzession hin zu Gehölzlebensräumen einleitet. Zum Zeitpunkt der Auswertung konnten wir 506 Streuobstbestände auf einer Fläche von insgesamt 135 ha feststellen – im Durchschnitt waren die einzelnen Flächen also sehr klein. Etwa ein Drittel (38 %) dieser Flächen war im Erhebungsjahr SENCKENBERG – natur • forschung • museum 145 (11/12) 2015 Fors c hung p Abb. 7/8 Links: Gymnadenia conopsea (Mücken-Händelwurz). Rechts: Verteilung genutzter und brachliegender, verbuschter Streuobstbestände im Stadtgebiet. Karte: AG Biotopkartierung 321 2008 ungenutzt oder ungepflegt und deshalb akut gefährdet. Abbildung 8 verdeutlicht diese dramatische Situation. Brachliegende und durch Verbuschung gekennzeichnete Streuobstbestände sind in fast allen Obstanbaugebieten Frankfurts zu beobachten und ihr Anteil scheint stetig zuzunehmen. Sie finden sich dort, wo sich die Landwirtschaft im Rückzug befindet, bzw. an Standorten, die wegen bevorstehender Bautätigkeiten nicht mehr genutzt werden. Rettung dringend nötig Durch extensive Schafbeweidung und Mahd versucht man in bestimmten Gebietsteilen wie beispielsweise am Berger Südhang, die Landschaft offen zu halten. Die von der Stadt Frankfurt angebotene kostenfreie Verpachtung städtischer Streuobstwiesen gegen die Verpflichtung zur ordnungsgemäßen Pflege soll zum einen das Interesse am Obstanbau wiederbeleben und der zunehmenden Verbuschung entgegentreten. Letztendlich müssen aber weitere Anstrengungen zur Erhaltung und Förderung von Streuobstlebensräumen unternommen werden. Dazu gehören p Abb. 9/10 Links: Corydalis solida (Gefingerter Lerchensporn), ein typischer Frühblüher im Stadtwald. Rechts: Frühling im Stadtwald. 322 Die Frankfurter Streuobstbestände sind ein schönes Beispiel für die zahlreichen bedrohten Lebensräume, die zwar durch menschlichen Einfluss entstanden sind, aber aufgrund spezieller und in der Regel extensiver Nutzung eine besonders hohe Vielfalt beherbergen. Der Frankfurter Stadtwald Während die meisten Streuobstflächen nördlich der Stadt liegen, befinden sich die Waldgebiete im Süden. Frankfurt zählt mit einer Waldfläche von rund 3800 ha zu den waldreichsten Großstädten Deutschlands (Stadt Frankfurt am Main 2014). Diese Fläche entspricht 15,3 Prozent des Stadtgebiets. Fast 3400 ha davon liegen südlich des Mains und erstrecken sich als drei Kilometer breites und 16 Kilometer langes Band. Aufgrund der unterschiedlichen Geologie und Pedologie gliedert sich der Stadtwald in drei Teilräume, die von West nach Ost als Schwanheimer Wald, Unterwald und Oberwald bezeichnet werden. • Wiederbelebung und Förderung des Nutzungsinteresses (Förderprogramme), • Abbau von Pflegedefiziten am Obstbestand, • Bestandsverjüngung durch Nachpflanzung und Jungwuchspflege, • Erhaltung, Sicherung und Wiedereinführung einer sachgemäßen Unternutzung und • Förderung des Flächenverbunds und gezielte Erweiterung und Arrondierung. Der Schwanheimer Wald gehört zur Altaue des Mains und bildet ein bis zu zwei Kilometer breites Band zwischen Main und einer älteren Flussterrasse (Kelsterbacher Terrasse). Er besitzt aufgrund seiner Nass- und Feuchtstandorte mit Erlenbruchwäldern und (wechsel)feuchten Eichen-Hainbuchenwäldern eine große Bedeutung für die Artenvielfalt im Stadtwald. Der südlich angrenzende, auf der Kelsterbacher Terrasse gelegene Unterwald zieht sich gen Osten bis etwa zur Isenburger Schneise. Er lässt sich als trockenes, von Forschung SENCKENBERG – natur • forschung • museum 145 (11/12) 2015 sauren Flugsandböden geprägtes, floristisch artenarmes Waldgebiet charakterisieren, in dem die Eiche als dominante Baumart hervortritt. Buchenwälder dominieren den sich östlich anschließenden Oberwald. Sie wiederum sind durch die anstehenden tertiären Kalke und Tone floristisch reichhaltiger. Nördlich des Mains finden sich demgegenüber nur kleinere Waldflächen, von denen Nied- und Biegwald, Riederwald und Enkheimer Wald von besonderer Bedeutung sind, da es sich um Reste ehemaliger Auwälder handelt. Einteilung der Waldlebensräume p Der Kartierschlüssel der Biotopkartierung Frankfurt (Bönsel et al. 2007) gliedert die Waldlebensräume grob in Laubwälder trockener bis frischer sowie feuchter bis nasser Standorte (Abb. 6). Diese Waldtypen sind pflanzensoziologisch definiert und umfassen naturnahe Wirtschaftswälder, die weitgehend der potenziell natürlichen Vegetation entsprechen, d. h. sich auch ohne forstliche Eingriffe auf den jeweiligen Standorten einstellen dürften. Demgegenüber Abb. 11/12 Links: Paris quadrifolia (Einbeere) gehört zu den typischen Arten im Schwanheimer Wald. Rechts: Anemone ranunculoides (Gelbes Windröschen) wächst vor allem im östlichen Stadtwald. Tab. 1: Anzahl, Größe und Schutz naturnaher Waldbestände im Stadtgebiet (Stand 2011). Bezeichnung Zahl der kartierten Flächen Buchenwälder mittlerer bis basenreicher Standorte Biotop- Schutz fläche (ha) 127 273,25 FFH-LRT 9130 (Waldmeister-Buchenwald) Bodensaure Buchenwälder 98 153,52 FFH-LRT 9110 (Hainsimsen-Buchenwald) Eichen-Hainbuchenwälder 123 Eichenwälder Weichholz-Auwald Erlen- und Eschenwald der Auen und Quellbereiche Bruch- und Sumpfwälder Gesamt SENCKENBERG – natur • forschung • museum 145 (11/12) 2015 55 200,10 FFH-LRT 9160 (Eichen-Hainbuchenwald), BNatSchG 54,41 FFH-LRT 9190 (Bodensaure Eichenwälder auf Sandebenen mit Quercus robur) 6 6,61 FFH-LRT *91E0 (Auenwälder mit Alnus glutinosa u. Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae), BNatSchG 67 29,36 FFH-LRT *91E0 (Auenwälder mit Alnus glutinosa u. Fraxinus excelsior Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae), BNatSchG 8 484 3,94 BNatSchG 721,19 Fors c hung 323 t Abb. 13/14 Oben: Luzula luzuloides (Weiße Hainsimse), eine charakteristische Art bodensaurer Buchenwälder. Unten: Melampyrum pratense (Wiesen-Wachtelweizen), eine typische Art der Frankfurter Eichenwälder. steht eine Vielzahl forstlich geprägter Waldlebensraumtypen, die aus Laubbaumarten, Gemischen aus Laub- und Nadelhölzern sowie nur aus Nadelbäumen aufgebaut sind. Sie sind durch forstliche Pflanzungen und Pflege entstanden, in unterschiedlich starkem Ausmaß vom Menschen geprägt und würden in dieser Baumartenzusammensetzung natürlicherweise hier nicht vorkommen. Eine Auswertung der Waldlebensräume erfolgte im Jahre 2011. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf die naturnahen Waldtypen gelegt, die mit Ausnahme der Bruchwälder als sogenannte FFH-Lebensraumtypen im Anhang I der Fauna-Flora-Habitatrichtlinie der EU verzeichnet sind und größtenteils einem gesetzlichen Schutz nach § 30 BNatSchG unterliegen (vgl. Tab. 1). Naturnahe Wirtschaftswälder Zu den naturnahen Laubwaldtypen gehören neben Buchenwäldern unterschiedlicher Standortpräferenz auch Eichen-Hainbuchen- sowie Eichenwälder. Hinzu kommen Waldtypen auf feuchten bis nassen Standorten, zu denen Erlen-Eschen- und Weidenauwälder sowie Bruch- und Sumpfwälder zu rechnen sind. Unter den Feucht- und Nasswäldern im Stadtgebiet besitzen die Erlen-/Eschen-Auwälder den größten Anteil, während Weichholz-Auwälder sowie Bruch- und Sumpfwälder nur eine geringe Rolle spielen. Der Anteil der als naturnah einzustufenden Waldtypen beträgt rund 20 Prozent. Buchenwälder Tab. 2: Charakteristische Arten des Waldmeister-Buchenwalds Deutscher Name Wissenschaftlicher Name Bärlauch Allium ursinum Berg-Goldnessel Galeobdolon montanum Buschwindröschen Anemone nemorosa Dunkles Lungenkraut Pulmonaria obscura Einblütiges Perlgras Melica uniflora Gefingerter Lerchensporn Corydalis solida Gelbes Windröschen Anemone ranunculoides Wald-Flattergras Milium effusum Wald-Segge Carex sylvatica Zwiebeltragende Zahnwurz Cardamine bulbifera 324 Forschung Im Stadtwald sind fast alle Buchenwälder mehr oder weniger stark durch Immissionen geschädigt. Besonders die Bestände entlang der Autobahnen haben dadurch einen überdurchschnittlich hohen Anteil stehenden und liegenden Totholzes mit Baumhöhlen. Im Gebiet können zwei Typen von Buchenwäldern unterschieden werden. Der Unterschied ergibt sich durch die Bodenverhältnisse. Je nach pH-Wert und weiteren Eigenschaften des Bodens stellt sich die jeweilige Begleitflora der Buchenwälder ein. So lassen sich bereits anhand der vorgefundenen Pflanzen Aussagen zur Bodenbeschaffenheit treffen. Die Buchenwälder auf gut mit Nährstoffen versorgten, mitunter basenreichen Böden sind in Frankfurt ausschließ- SENCKENBERG – natur • forschung • museum 145 (11/12) 2015 lich durch den Waldmeister-Buchenwald (Galio odoratiFagetum) vertreten. Die Nachweiskarte (Abb. 6) zeigt ein kompaktes Verbreitungsbild des Biotoptyps, der im Wesentlichen auf Mergelböden des Frankfurter Oberwalds beschränkt ist. In der Krautschicht des Waldmeister-Buchenwalds sind eine Reihe nährstoff- und basenliebender Waldarten zu finden. Besonders schön, aber nur lokal anzutreffen, wie beispielsweise im Umfeld des Jacobiweihers, ist der Waldtyp in seiner Ausprägung mit reichen Beständen von Frühblühern (Tab. 2, Abb. 9, 10, 12). Auf nährstoff- und basenarmen (also bodensauren) Böden sind dagegen die Bestände des Hainsimsen-Buchenwalds (Luzulo-Fagetum) zu finden. Den größtenteils äußerst artenund strukturarm sowie hallenartig entwickelten Wäldern, deren Baumschicht von der Rotbuche (Fagus sylvatica) SENCKENBERG – natur • forschung • museum 145 (11/12) 2015 bestimmt wird, kann in geringen Anteilen auch Stiel-Eiche (Quercus robur) und Trauben-Eiche (Q. petraea) beigemischt sein. Eine Strauchschicht ist meist nicht entwickelt. In der nur spärlich vorhandenen, oftmals auch völlig fehlenden Krautschicht überwiegen Arten, die geringem Lichteinfall und niedrigen pH-Werten gegenüber unempfindlich sind (Tab. 3, Abb. 13). p Tab. 3: Charakteristische Arten des Hainsimsen-Buchenwalds Deutscher Name Wissenschaftlicher Name Draht-Schmiele Deschampsia flexuosa Pillen-Segge Carex pilulifera Weiße Hainsimse Luzula luzuloides Fors c hung Abb. 14–16 Der Niedwald gehört zu den naturnahen Wirtschaftswäldern im Stadtgebiet. Er ist bekannt für seine reichen Bärlauchvorkommen (Allium ursinum; u. links). Seltener anzutreffen ist der Berg-Ehrenpreis (Veronica montana; u. rechts). 325 u Abb. 17 Blick in den Bruchwald am Rohsee. Foto: Andreas Malten Eichen- und Eichen-Hainbuchenwälder Auf sauren bis stark sauren, nährstoff- und basenarmen Böden tritt die Rotbuche (Fagus sylvatica) stark zurück. Der Biotoptyp Eichenwald wird von Stiel- (Quercus robur) und Trauben-Eiche (Quercus petraea) dominiert. Lediglich Pionierbaumarten wie Hänge-Birke (Betula pendula) oder Eberesche (Sorbus aucuparia) sind örtlich stärker vertreten. Zudem tritt mancherorts als Begleitbaum die forstlich eingebrachte Wald-Kiefer (Pinus sylvestris) auf. Eine Strauchschicht fehlt weitgehend. Die Krautschicht zeichnet sich im Allgemeinen durch zahlreiche Säurezeiger aus, die unter dem meist lichten Kronendach der Eichen günstige Entwicklungsmöglichkeiten finden (Tab. 4, Abb. 14). Auf wechselfeuchten bis feuchten Standorten treten Faulbaum (Frangula alnus) und Pfeifengras (Molinia caerulea) hinzu. Das Pfeifengras bildet vereinzelt Massenbestände mit einer dichten, aber recht artenarmen Bodenschicht. Neben einer typischen Ausbildung auf eher trockenen Standorten kommt auf wechselfeuchten Böden auch die Subassoziation mit Pfeifengras vor, die vermutlich infolge Grundwasserabsenkung aus Eichen-Hainbuchen-Wäldern hervorgegangen ist. In stark aufgelichteten Beständen wurde in den letzten Jahren in verstärktem Maße eine Unterpflanzung vorgenommen. Zu den häufig angepflanzten Baumarten gehören neben den beiden Eichenarten v. a. Rotbuche, Hainbuche (Carpinus betulus) sowie Winter-Linde (Tilia cordata). Tab 4. Charakteristische Arten des Eichenwalds 326 Deutscher Name Wissenschaftlicher Name Draht-Schmiele Deschampsia flexuosa Gewöhnliches Habichtskraut Hieracium lachenalii Rotes Straußgras Agrostis capillaris Salbei-Gamander Teucrium scorodonia Savoyer Habichtskraut Hieracium sabaudum Wald-Geißblatt Lonicera periclymenum Weiches Honiggras Holcus mollis Wiesen-Wachtelweizen Melampyrum pratense Forschung Auf nährstoffreichen und meist deutlich basenreichen, feuchten, sandig-lehmigen bis lehmig-tonigen Böden, die einem dauernden Grund- bzw. Stauwassereinfluss unterliegen, entwickelt sich der Eichen-Hainbuchenwald. Bei Eichen-Hainbuchenwäldern handelt es sich um arten- und strukturreiche Mischwälder, deren Baumschicht sich im Wesentlichen aus Stiel-Eiche (Quercus robur), Hainbuche (Carpinus betulus) und Esche (Fraxinus excelsior) zusammensetzt. Die in der Regel üppig entwickelte Strauchschicht setzt sich aus Weißdornarten (Crataegus laevigata, C. macrocarpa), Hasel (Corylus avellana) sowie Gewöhnlichem Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus ) zusammen. In der Krautschicht findet sich eine Vielzahl nährstoff- und feuchtigkeitsliebender Arten (Abb. 11, 15, 16, Tab. 5). Feuchtwälder Sind die Bodenbedingungen noch feuchter als im EichenHainbuchenwald, können sich Bruch- und Sumpfwälder sowie verschiedene Auwaldtypen entwickeln. Bruch- und Sumpfwälder wachsen auf nassen, in der Regel torfigen Böden außerhalb des Überschwemmungsbe- SENCKENBERG – natur • forschung • museum 145 (11/12) 2015 reichs von Bächen und Flüssen. Die Wuchsorte sind gekennzeichnet durch hoch anstehendes, stagnierendes oder allenfalls langsam fließendes Grundwasser. Echte Bruchwälder wachsen auf mindestens 10 bis 20 cm mächtigem Bruchwaldtorf. Entsprechende Bestände auf Mineralböden werden als Sumpfwälder bezeichnet. Die meist artenarmen Bruchwaldbestände im Stadtgebiet weisen überwiegend eine relativ lückige Baumschicht auf, die von Schwarz-Erle (Alnus glutinosa) dominiert wird. Da einige angetroffene Bestände fast ganzjährig überschwemmt sind, beschränkt sich die sehr artenarme Krautvegetation dort weitgehend auf Wuchsorte an und auf aus dem Wasser herausragendem Totholz bzw. Baumstümpfen, so z. B. im Bereich des Rohsees. Vorkommen der Moor-Birke (Betula pubescens) konnten in Frankfurt nur vereinzelt nachgewiesen werden. Als weitere Baumarten treten außerdem Esche (Fraxinus excelsior) und örtlich Flatter-Ulme (Ulmus laevis) hinzu (Abb. 17). Zeitweise überflutete bzw. durch einen sehr hohen Grundwasserstand gekennzeichnete Erlen/Eschen-dominierte Wälder in Bachauen, Quellgebieten und anmoorigen Randbereichen von Flussauen werden dem Biotoptyp „Erlen- und Eschenwald der Auen und Quellbereiche“ zugeordnet. Sie SENCKENBERG – natur • forschung • museum 145 (11/12) 2015 besitzen keinen Bruchwaldcharakter (d. h. keine stagnierende Nässe). Die Standorte sind mäßig bis sehr nährstoffreich, daher finden sich in der Krautschicht oftmals nitrophile Hochstauden. In Frankfurt konzentrieren sich Au- und Quellwälder entlang des Luderbachs sowie an den Ufern von Nidda, Erlenbach und Eschbach (Abb. 18). Tab. 5: Charakteristische Arten des Eichen-Hainbuchenwalds Deutscher Name Wissenschaftlicher Name Aronstab Arum maculatum Bär-Lauch Allium ursinum Berg-Ehrenpreis Veronica montana Berg-Goldnessel Galeobdolon montanum Einbeere Paris quadrifolia Gewöhnliches Hexenkraut Circaea lutetiana Gold-Hahnenfuß Ranunculus auricomus p Große Sternmiere Stellaria holostea Wald-Knäuelgras Dactylis polygama Wald-Ziest Stachys sylvatica Abb. 18 Verbreitung naturnaher Wirtschaftswälder im Stadtgebiet von Frankfurt. Karte: AG Biotopkartierung Fors c hung 327 Weichholzauwälder sind dagegen als häufig überflutete, unterhalb der Linie des mittleren Hochwassers liegende Baumweidenwälder an Flüssen und Stillgewässern der Flussauen definiert. Sie sind heute häufig nur noch fragmentarisch als Ufergehölzsäume entlang der Gewässer anzutreffen. Der Kartierschlüssel gibt eine Mindestgröße von 25 m × 50 m vor, ab der von Baumweiden dominierte Ufergehölze dem Biotoptyp Weichholzauwald zugeordnet werden können. Kleinere Gehölzsäume werden als Weidenund Erlengehölze bzw. naturnahe, gewässerbegleitende Ufergehölzstreifen erfasst. Nur insgesamt sechs Kartierobjekte im Stadtgebiet – im Wesentlichen durch breitere Ufergehölzbestände entlang des Mains – mit einer Fläche von rund 6,6 Hektar konnten dem Biotoptyp Weichholzauwald zugeordnet werden. chen. Sie nehmen zusammengenommen rund 80 Prozent der städtischen Waldfläche ein. Teilt man die oben aufgeführten Typen nach ihrer naturschutzfachlichen Wertigkeit ein, so ergibt sich eine Rangliste, deren erste Stelle die struktur- und artenreichen Laubholzforste aus heimischen Arten einnehmen. In ihren Habitatqualitäten stehen sie den naturnahen Wirtschaftswäldern nahe. Stark forstwirtschaftlich geprägt passen ihre Baumartenzusammensetzung und Krautschicht – pflanzensoziologisch betrachtet – nicht zusammen. Wegen ihrer Strukturvielfalt (z. B. Mehrschichtigkeit, Totholz- oder Höhlenreichtum usw.) oder Altersstruktur sind sie jedoch aus Sicht des Arten- und Biotopschutzes als bedeutend einzustufen. Rechts: Verbreitung forstlich geprägter Waldtypen im Stadtgebiet. Karte: AG Biotopkartierung Unter die forstlich geprägten Waldlebensräume fallen die in Tab. 6 zusammengestellten Biotoptypen. Neben Beständen aus nicht heimischen Laubbaumarten handelt es sich um forstwirtschaftlich geprägte Laubwälder, Mischwälder aus Laub- und Nadelbäumen sowie reine Nadelwälder. Hinzu kommen unterschiedliche Typen von Aufforstungsflä- Monokulturen aus nicht heimischen Laubbäumen wie beispielsweise Rot-Eiche (Quercus rubra) bzw. solche aus Nadelbaumarten wie Fichte (Picea abies), Strobe (Pinus strobus) oder Douglasie (Pseudotsuga menziesii) sind aus naturschutzfachlicher Sicht von geringem Wert. Im Vergleich zu naturnahen Wirtschaftswäldern sind sie relativ artenarm, ihre Streu ist meist nur schwierig abbaubar und es findet nur eine geringe Besiedlung durch Insekten und Holzpilze statt (Abb. 19, Abb. 20). 328 Forschung SENCKENBERG – natur • forschung • museum 145 (11/12) 2015 p Abb. 19/20 Links: Blick in einen Roteichen-Jungbestand. Foto: Georg Zizka Forstlich geprägte Wälder Die Arbeit als Biotopkartierer hat den Reiz, mit den eigenen Untersuchungen aktiv an der Erhaltung und Entwicklung von Lebensräumen im Stadtgebiet mitzuwirken. Sie hat zudem den positiven Nebeneffekt, immer wieder Neues zu entdecken und dabei auch an Orte zu gelangen, an die sonst kaum ein Mensch hinkommt. Der Autor Dirk Bönsel studierte in Gießen Geografie mit den Nebenfächern Botanik und Bodenkunde (Studienschwerpunkte: Landschaftsökologie, Geobotanik, Vegetationskunde, Naturschutz). Seit 1997 arbeitet er bei Senckenberg in der Arbeitsgruppe Biotopkartierung und war an verschiedenen Sonderprojekten (Untersuchung der Gleisflächen von Haupt- und Güterbahnhof, Grundlagenerhebung zum Flughafenausbau, Flora Frankfurt) beteiligt. Seine derzeitigen Aufgaben sind neben der jährlichen Biotopkartierung ausgewählter Stadtbereiche Präzisierungskartierungen und Monitoringuntersuchungen sowie die GIS-basierte Auswertung der Kartierergebnisse. Kontakt: Dirk Bönsel, Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum, Senckenberganlage 25, D-60325 Frankfurt a. M.; [email protected] Wie die Beispiele Streuobst und Wald zeigen, stellt die Biotopkartierung in Frankfurt wichtige Basisdaten für natur- und landschaftsschutzorientiertes Handeln bereit. Sie kommt damit der Verpflichtung gemäß § 6 Bundesnaturschutzgesetz zur „Beobachtung von Natur und Landschaft“ nach. Die Ergebnisse der Erhebungen sind die Grundlage vieler Verfahren, in denen Belange des Natur- und Landschaftsschutzes berührt sind, darunter Eingriffs- und Ausgleichsplanungen, Bebauungs- sowie Pflege- und Entwicklungspläne. Daten aus der Biotopkartierung wurden zum Beispiel bei der Erarbeitung eines Pflegekonzepts für den Berger Nordhang, eines Rahmenpflegeplans für das Naturschutzgebiet „Harheimer Ried“ und eines Monitoringkonzepts für das im Stadtwald gelegene Heidegebiet „Lönswäldchen“ herangezogen (weitere Beispiele bei Zizka & Malten in diesem Heft). Sie dienen zudem als wichtige Bewertungshilfen bei geplanten Eingriffen in die Natur. Ein zukünftiger Arbeitsschwerpunkt der Biotopkartierung wird die Erhaltung und Entwicklung seltener, gefährdeter und geschützter Lebensräume und Arten sein. Die Erarbeitung eines Arten- und Biotopschutzkonzepts ist in Planung. Dirk Bönsel Tab. 6: Anzahl und Größe der forstlich geprägten Waldlebensräume Zahl der kartierten Flächen Biotopfläche (ha) Laubbaumbestände aus nicht einheimischen Arten 529 289,63 Forstlich geprägte Laubwälder, strukturarme Bestände 724 554,67 Forstlich geprägte Laubwälder, struktur- oder artenreiche Bestände 386 413,40 71 40,30 Forstlich geprägte strukturarme Mischwaldbestände 261 265,81 Forstlich geprägte struktur- oder artenreiche Mischwaldbestände 254 458,08 1010 718,80 Bezeichnung Mischwaldbestände aus überwiegend nicht einheimischen Arten Nadelwälder Aufforstungen, Schonungen aus einheimischen Laubbäumen 168 82,78 Aufforstungen, Schonungen aus Nadelbäumen 53 12,44 Aufforstungen, Schonungen, Mischbestände aus Laub- und Nadelgehölzen 36 19,74 Aufforstungen, Schonungen, aus nicht einheimische Gehölzarten Gesamt 25 5,70 3517 2861,35 Schriften Bönsel, D., Wagner, S. & Malten, A. (2007): Biotoptypenschlüssel der Stadtbiotopkartierung Frankfurt am Main. – 4, überarbeitete und ergänzte Fassung. 57 S. – URL: http://www.senckenberg.de/files/content/forschung/abteilung/botanik/phanerogamen1/biotoptypenFor schungs institut Senckenberg Frankfurt am Main. & Heidt, E. & Huck (1988): Lebensraum Obstwiese. – Naturschutzzentrum Hessen e. V. 25 S., Wetzlar. & Heimen, H. & Riehm, P. (1987): schlussel_2007.pdf. & Kornprobst, M. (1994): Lebensraumtyp Streuobst. – Der Streuobstbau. – Arbeitsbericht des Fachbereiches Stadtplanung und Landschaftsplanung 71; Kassel. Landschaftspflegekonzept Bayern, Band II.5 (Alpeninstitut Bremen GmbH; Projektleiter A. Ringler); Hrsg.: Bayerisches Staatsministerium für Landesentwicklung und & Manzke, W. (1993): Die Moosflora des FrankUmweltfragen (StMLU) und Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL), 221 S. München. & Rüblinger, B. 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SENCKENBERG – natur • forschung • museum 145 (11/12) 2015 Fors c hung 329
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