Wie kommen die Zucchini in die Steige

Wie kommen die Zucchini in die Steige - und wieder heraus?
Der Logistik-Kreislauf bei Mehrwegverpackungen für Obst- und Gemüse
Man sieht sie mittlerweile fast in jedem Supermarkt und auf vielen Märkten: grüne
klappbare Mehrwegsteigen, die dafür sorgen, dass Gemüse- wie Möhren, Gurken,
Tomaten und Radieschen sowie vielerlei Obstsorten heil am Einkaufsort ankommen.
Aber wie funktioniert eigentlich solch ein Mehrweg-System mit Produkten, die aus den
unterschiedlichsten Regionen Europas stammen können?
Start des Loops
1. Station
Bereitstellung beim
Erzeuger
2. Station
Befüllung durch
Erzeuger
3. Station
Kommissionierung
in Zentrallager
Zunächst entscheidet jede Handelsfirma
für ihre Filialen, dass ihr Obst und
Gemüse in umweltfreundlichen und
ressourcenschonenden Mehrweg-Steigen
angeliefert werden sollen. Daraufhin
bestellen die beauftragten Lieferanten die
benötigte Anzahl an Mehrwegsteigen bei
dem Pool-System, mit dem die jeweilige
Handelsfirma kooperiert. Der Produzent
bezahlt für die Steigen eine Nutzungsgebühr und einen Pfandbeitrag.
Daraufhin werden diese zum gewünschten Datum frisch gereinigt beim
Erzeuger angeliefert.
Der Erzeuger befüllt die Kisten mit seiner Ware, z.B.
Zucchini. Befüllt werden die Kisten auf Paletten
gestapelt. Damit das Gemüse möglichst lange frisch
bleibt, wird es gekühlt. Die Besondere Struktur der
Kisten mit ihren Schlitzen und Löchern ermöglicht
einen sparsamen Energieeinsatz.
Die Steigen werden in die Zentrallager des Lebensmitteleinzelhandels
geliefert. Für die angekommenen Kisten bezahlt der Handel das
Kistenpfand an den Produzenten. Im Zentrallager werden die Paletten für
den Einzelhandel kommissioniert.
Da Mehrweg-Steigen genormt sind,
können problemlos Steigen mit
Zucchini mit solchen für Radicchio
oder Äpfeln auf einer Palette
gestapelt werden, ohne dass die
Konstruktion wacklig wird oder die
Produkte zu Schaden kommen.
4. Station
Präsentation im
Handel
5. Station
für die Tafel
6. Station
Präsentation im
Handel
Auf den umsortierten, kommissionierten Paletten gelangen die
verschiedenen Gemüse- und Obstsorten in die Einzelhandelsgeschäfte. Dort werden sie in den
Mehrwegsteigen ansprechend präsentiert. Sind die Steigen leer,
werden sie zusammengeklappt und
zum Zentrallager zurückgebracht.
Häufig lässt der Verbraucher in
den Steigen „Restmengen mit
Schönheitsfehlern“ zurück. Schönheitsfehler beeinträchtigen nur die
ästhetische,
nicht
aber
die
inhaltliche Qualität. Wirklich Verdorbenes wird aussortiert und die
guten Lebensmittel an Bedürftige
weitergegeben.
Die Mehrwegverpackungen helfen
auch in diesem Stadium, die Ware
sicher zu transportieren und wohlbehalten abzugeben. – Und sie sorgen
dafür, dass am Ende kein Verpackungsmüll übrigbleibt.
Die Steigen kommen von den
Einzelhandelsgeschäften zurück in
die Zentrallager. Dort werden sie
vom
Pool-System
zurückgenommen und das Steigenpfand
wird gutgeschrieben. Die Steigen
werden in modernsten Hochleistungs-Reinigungsanlagen
intensiv gewaschen und für die
Wiederbefüllung unter Beachtung aller Hygienevorschriften bereit gemacht.
Nun sind die Steigen bereit für Ihren nächsten Einsatz. Etwa sechs Mal pro
Jahr und insgesamt 60 bis 100 Mal gehen sie auf die Reise, immer wieder
Neustart des Loops
neu beladen mit Salaten, Erdbeeren,
Orangen oder anderen Obst und
Gemüsesorten. Am Ende der letzten
Reise werden die Steigen aus dem
Kreislaufsystem ausrangiert, recycelt
und das Material für die Herstellung
neuer Kisten verwendet. So schließen
Mehrwegsysteme Materialkreisläufe
und schonen konsequent wertvolle
Ressourcen.
Weitere Informationen unter: [email protected]; www.stiftung-mehrweg.de
Bilder u.a. vom Bundesverband Deutsche Tafel e.V., Dagmar Schwelle