Auktion 265 13. November 2015 karlundfaber.de Alte Meister Kunst des 19. Jahrhunderts Vorherige Seite: Domenico Cresti, genannt Il Passignano, Allegorie Philipp Otto Runge, Flieder Philipp Otto Runge, Weinlaub Franz Anton Maulbertsch (zugeschrieben), Christus am Ölberg Joseph Mages, Maria als Fürbitterin der Notleidenden Heinrich Reinhold, Campagnalandschaft bei aufziehendem Gewitter Auktion 265 Alte Meister Kunst des 19. Jahrhunderts Old Masters 19th Century Art Albrecht Dürer, Bildnis des Ulrich Varnbüler Freitag, 13. November 2015, ab 11 Uhr AUKTION 265 – Alte Meister, Kunst des 19. Jahrhunderts AUCTION 265 – Old Masters, 19th Century Art Freitag, 13. November 2015 ab 11 Uhr (Los 1 – 165) und ab 14.30 Uhr (Los 1 66– 3 17) Friday, 13 November 2015 11 am (Lot 1 – 165) and 2.30 pm (Lot 166 – 317) AUKTIONATOR / AUCTIONEER Gemälde des 15.–18. Jahrhunderts Dr. Rupert Keim Öffentlich bestellter und vereidigter Auktionator / Publicly Appointed and Sworn Auctioneer Paintings 15th –18th Century EXPERTEN FÜR DIESE AUKTION / SPECIALISTS FOR THIS SALE Heike Birkenmaier, M.A. Leiterin Alte Meister / Director Old Masters + 49.89. 24 22 87 15 [email protected] Dr. Andrea Heesemann Leiterin Kunst des 19. Jahrhunderts / Director 19th Century Art + 49.89. 24 22 87 26 [email protected] VORBESICHTIGUNG IN MÜNCHEN PREVIEW MUNICH Freitag, 30. Oktober bis Mittwoch, 11. November, 10 bis 18 Uhr Samstag und Sonntag, 11 bis 17 Uhr Donnerstag, 12. November, 10 bis 14 Uhr Friday, 30 October to Wednesday, 11 November 2015, 11 am to 6 pm Saturday and Sunday, 11 am to 5 pm Thursday, 12 November, 10 am to 2 pm Karl & Faber Kunstauktionen GmbH Amiraplatz 3 · 80333 München T +49.89. 22 18 65 F +49.89.22 83 350 [email protected] karlundfaber.de INHALT / INDEX Gemälde des 19. Jahrhunderts Aquarelle und Zeichnungen des 15. – 18. Jahrhunderts Druckgraphik des 15. – 18. Jahrhunderts Zeichnungen und Druckgraphik des 19. Jahrhunderts Paintings 19th Century Watercolours and Drawings 15th – 18th Century Prints 15th – 18th Century Watercolours, Drawings and Prints 19th Century 41 95 143 177 November 2014 K A R L & F A B E R | 12 Italienisch 1 | Allegorische Darstellung der Göttin Fortuna. Öl auf Leinwand, doubliert. (Spätes 17. oder frühes 18. Jh.). 76 : 55 cm. Gerahmt. Provenienz: Seit Jahrzehnten in Privatbesitz, Bayern. Literatur zur Bildvorlage: Wencke Deiters und Sara Mateu, "Ansichtssache # 10. Das 'Glück' Michelangelos", hrsg. vom Kunsthistorischen Museum, Wien 2014. € 5.000/6.000 13 | K A R L & F A B E R November 2014 Emblematische Darstellung der Glücksgöttin Fortuna auf dem Rad, die ihre guten und schlechten Gaben verteilt. Ihrer Rechten entfallen Krone, Szepter und Lorbeerkranz - Symbole der Macht, Ehre und des Ruhmes. Aus der Linken fallen Dornen, die als Symbole des Schmerzes und des Leids gedeutet werden. Das Sujet ist in mehreren Versionen überliefert, die von Künstlern geschaffen wurden, die zwischen 1560 und 1580 in Florenz im Dienste der Medici tätig waren (vgl. die Darstellungen im KHM, Wien, Inv.nr. GG 1164; Sammlung Gianfranco Luzzetti, Florenz, Andrea del Minga zugeschr.; Privatsammlung, Paris, Maso da San Friano zugeschr.). Die Bildidee wurde meist mit Michelangelo in Verbindung gebracht, auch Giulio Romano wurde als Urheber genannt, dies ist jedoch nicht gesichert. Eine Zeichnung in den Uffizien, die immer wieder als Vorlage für den gemalten FortunaTypus diskutiert wird und früher Michelangelo zugeschrieben war, wird heute Alessandro Allori gegeben. Unser Bild ist wohl um 1700 oder kurz darauf entstanden. Verso mit alter Zuschreibung an Marcello Venusti (1515-1579). Domenico Riccio Brusasorci (auch Brusasorzi) 1516 - Verona - 1567 2 | Der heilige Paulus Eremita. Öl auf Holz. (1560er Jahre). 24 : 19 cm. Gerahmt. Für die Bestätigung der Eigenhändigkeit auf Grundlage eines digitalen Fotos und für freundliche Hinweise danken wir Davide Dossi, Darmstadt und Crosano di Bretonico. Provenienz: Seit Jahrzehnten in Privatbesitz, Norddeutschland. € 7.000/8.000 Unsere Darstellung ist eine kleinere Version des 1565 ausgeführten Altargemäldes mit den heiligen Einsiedlern Paulus Eremita und Antonius Abbas, das sich heute in der Pinacoteca di Brera, Mailand, befindet. Aus stilistischen Gründen datiert Davide Dossi unser Bild ebenfalls in die 60er Jahre des 16. Jhs. Der Legende nach hatte sich der heilige Paulus in der Thebanischen Wüste zu Gebet und Kontemplation in eine Felsenhöhle zurückgezogen und wurde dort von einem Raben versorgt, der ihm täglich ein Brot brachte. Als der heilige Antonius Abbas erfuhr, dass es noch einen besseren Einsiedler gebe, als er selbst zu sein glaubte, suchte er ihn auf und wurde von ihm freundschaftlich empfangen. Der Rabe brachte diesmal beiden ins Gespräch vertieften Eremiten einen Doppelwecken. Domenico Riccio, gen. Brusasorci entstammte einer bekannten Veroneser Künstlerfamilie. Nach Ausbildung in der Werkstatt seines Vaters hatte er vor allem in der Werkstatt Giovanni Francesco Carotos seine entscheidende Prägung erhalten. In seinem Werk finden sich auch Einflüsse der venezianischen Schule sowie von Giulio Romano, Parmigianino und Michelangelo. In Mantua arbeitete er an der Seite von Paolo Veronese an den Fresken des Palladianischen Palastes Iseppo Porto. Laut Vasari war er gleichzeitig auch ein großer Musiker: Brusasorci war Mitglied der Accademia Filarmonica in Verona. Auch als Lehrer erlangte er Bedeutung: zu seinen Schüler zählen sein Sohn Felice sowie Giovanni Battista Zelotti, Bernardino India und Paolo Farinati. Verso mit handschriftlichem Vermerk auf altem Etikett "Brusasorci d. Ältere, Verona (Dom: Ricci) 1494-1567. Laut Corrado Ricci" und Inventarnummer "K(?) W 721". November 2014 K A R L & F A B E R | 14 Michiel Coignet II. 1622 ? - Antwerpen - nach 1646 Deutsch 3 | Der heilige Hieronymus in der Einöde. Öl auf Kupfer. (1. Hälfte des 17. Jhs.). 21,3 : 28,4 cm. Gerahmt. € 1.700 15 | K A R L & F A B E R November 2014 4 | Die heilige Katharina von Alexandrien vor Kaiser Maxentius. Öl auf Kupfer, eingelassen in eine parkettierte Holztafel. 33 : 27,5 cm (Holztafel 34 : 28,6 cm). Gerahmt. Mit schriftlichem Gutachten von Dr. Ursula Härting, Hamm, datiert 18.9.2015. Provenienz: Privatbesitz, Norddeutschland. € 6.000/7.000 Das kleinformatige Kabinettbild ist eine interessante Neuentdeckung, die kürzlich von Ursula Härting als Werk des flämischen Kleinfigurenmalers Michiel Coignet II. (zeitgenössisch: Cuigniet, Congnet, Coiniet, Kouniet) identifiziert wurde. Zu sehen ist der eher selten dargestellte Disput der heiligen Katharina, die im Ornat der Königstochter von Zypern vor dem Kaiser steht. Der Legende nach widerlegte und bekehrte sie 50 Gelehrte seines Hofes im Streitgespräch um den christlichen Glauben. Von Engeln in einer Gloriole erhält sie Blumen, sie verweisen auf ihr Märtyrertum. Zu ihren Füßen liegen Schwert und Rad, Attribute ihres Martyriums. Die klassische Säulenarchitektur hinter ihr erinnert an den Petersplatz in Rom als Amtssitz von Maxentius. Werke von Coignet sind eine Seltenheit auf dem Kunstmarkt, sein Oeuvre wird noch erforscht. Aufgrund stilistischer Übereinstimmungen - Härting nennt den gelängten Figurentypus bei gleichartiger flimmriger Unschärfe und heller Farbwahl im Gewand der Hauptfigur - sowie Technik und Koloristik schreibt Härting ihm noch zwei weitere Werke zu (vgl. "Dido und Aeneas", Drouôt Richelieu, Paris, Auktion 5.4.1995, Los 69 sowie "Rede vor Tobit", Dorotheum, Wien, Auktion 21.3.2003, Los 160). November 2014 K A R L & F A B E R | 16 Johann Wilhelm Baur 1607 Straßburg - Wien 1642 5N | Ansicht des Campidoglio, Rom. Öl auf Kupfer. (1630er Jahre). 20 : 26,8 cm. Gerahmt. € 15.000/20.000 Die kontrastreiche, leuchtende Farbigkeit der kleinfigurigen Szene, die akribisch gezeichneten Figuren und minutiösen Details weisen die Darstellung als charakteristische Arbeit des Künstlers aus, der seine Lehrzeit um 1620 in der Werkstatt Friedrich Brentels in Straßburg verbracht hatte. Die für seine Entwicklung wesentlichen Eindrücke erhielt er bei seinem langjährigen Aufenthalt in den 1630er Jahren in Italien. Jaques Callot hat auf seine Kompositionsweise eingewirkt, und wohl auch Stefano della Bella, der 163336 in Rom arbeitete. Von Joachim von Sandrart, der mit ihm zwischen 1629 und 1635 in Rom bekannt war, stammen die meisten Informationen zu seinem Leben. Baur hatte wichtige Auftraggeber in Rom: Ihn beschäftigten u.a. der Herzog von Bracciano, die Familie der Colonna, der Marchese Giustiniani und Kardinal Mazarin. Seine miniaturhaft kleinen Ansichten von den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Roms, oft als Serie konzipiert und durch zahlreiche Studien vorbereitet, geben die Plätze und Gebäude topographisch und perspektivisch exakt wieder. Baurs Arbeiten stehen am Anfang einer Entwicklung, in deren Folge sich die Vedutenmalerei als autonomes Genre etablierte. Aufgrund der präzisen Wiedergabe und des kleinen Formats empfahlen sich diese Werke vor allem für eine neue Käuferschicht aus dem Ausland, zu deren Bildungskanon eine Romreise gehörte. 17 | K A R L & F A B E R November 2014 November 2014 K A R L & F A B E R | 18 Sebastiano Conca (Umkreis) 1680 Gaeta - Neapel 1764 6 | Maria mit dem Jesuskind auf einer Wolkenbank sitzend, umgeben von Engeln. Öl auf Leinwand, doubliert. (Um 1740). 64 : 48 cm. Gerahmt. Provenienz: Christie's, London, 11.2. 1966, Los 110 (als Solimena). € 3.000/4.000 Italienisch 7 | Drei Köpfe (Fragment aus einer "Beweinung Christi"?). Öl auf Leinwand, doubliert. (17. Jh.). 59,5 : 53,5 cm. Gerahmt. Provenienz: Seit Jahrzehnten in Privatbesitz, Bayern. € 2.000 19 | K A R L & F A B E R November 2014 Johann Heinrich Schönfeld (Umkreis) 1609 Biberach - Augsburg 1684 8 | Das Urteil des Paris. Öl auf Leinwand. (Um 1700). 73 : 54,5 cm. Gerahmt. Wir danken Dr. Ursula de Goede, RKD, Den Haag, für freundliche Hinweise. Provenienz: Seit Jahrzehnten in Privatbesitz, Bayern. € 2.500 Das Gemälde ist einem Künstler aus dem Umkreis oder der Nachfolge Johann Heinrich Schönfelds zuzuschreiben und zeigt den Einfluss italienischer Kunst. November 2014 K A R L & F A B E R | 20 Philips Angel I. (zugeschrieben) 1616 - Middelburg - 1683 9 | Hahn mit Hennen in einer Landschaft. Öl auf Holz. 27,2 : 25,1 cm. Gerahmt. Fred Meijer, RKD, Den Haag, hat das Gemälde auf Grund lage eines digitalen Fotos Philips Angel zugeschrieben, wofür wir danken. Provenienz: Privatbesitz, Bayern. € 2.200 Das Bild ist in den Motiven und der Behandlung von Stofflichkeiten einem Gemäldepaar von Philips Angel vergleichbar, das am 27.3.2015 bei Koller, Los 3100, versteigert wurde. Niederländisch 10 | Waldbodenstück mit einer "Verkündigung an die Hirten" im Hintergrund. Öl auf Leinwand, auf Hartfaserplatte aufgelegt. 160(5?). 34 : 40,5 cm. Schwer lesbar signiert und datiert "(...) de (..) fe[cit] 160(5?)" unten rechts. Gerahmt. Provenienz: Privatbesitz, Bayern. € 1.200 Fragment aus einem größeren Bildzusammenhang. 21 | K A R L & F A B E R November 2014 Georg Schultz II. (auch Scholtz) 1622- Breslau - 1677 11 | Vanitas-Stillleben mit Blumenstrauß, Totenschädel und Pergamenturkunde. Öl auf Leinwand, doubliert. (3. Viertel des 17. Jhs.). 54 : 67 cm. Signiert unten rechts. Gerahmt. Provenienz: Privatbesitz, Norddeutschland. € 4.000/5.000 In einer Mauernische versammelt der Maler unterschiedliche Vanitas-Symbole: Zunächst fällt der Totenschädel auf, links daneben liegt eine aufgeklappte Uhr, dahinter verglimmt der Docht einer umgefallenen Kerze. Die abgefallenen Blütenblätter vor einer Muschel weisen auf das baldige Welken des Blumenstraußes rechts hin. All diese Gegenstände sind Zeichen für die verrinnende Lebenszeit des Menschen. Gelehrsamkeit, darauf wird mit der Urkunde, dem Buch und dem mittelalterlichen Manuskript hingewiesen, darf über die Vergänglichkeit nicht hinwegtäuschen. Die Darstellung ruft dazu auf, sich nicht an Diesseitiges zu klammern, sondern das ewige Leben zu bedenken. Über den Künstler, dessen aktive Periode sich von circa 1650 bis 1677 erstreckt, ist bislang wenig bekannt. In erster Linie war er Porträtist, auch eine "Geburt Christi" wird ihm zugeschrieben. November 2014 K A R L & F A B E R | 22 Nicolaes Maes (Nachfolge) 1634 Dordrecht - Amsterdam 1693 14 | Bildnis eines vornehmen Herrn mit Spitzenkragen und Allongeperücke. Öl auf Leinwand, doubliert. (Um 1700). 30,5 : 26 cm. Provenienz: Privatbesitz, Norddeutschland. € 2.000 Haarlemer Schule 12 | Der Apostel Bartholomäus. Öl auf Holz. (3. Viertel des 17. Jhs.). 16 : 12,2 cm. Gerahmt. Provenienz: Privatbesitz, Norddeutschland. € 1.800 Guillam Dubois (zugeschrieben) 1623 oder 1625 - Haarlem - 1680 1634 Haarlem - London 1704 15 | Zwei Wanderer im Wald. Öl auf Holz, parkettiert. 53 : 44 cm. Gerahmt. Provenienz: Privatbesitz, Bayern. € 3.500/4.000 13 | Kartenspielende Bauern in einer Schenke. Öl auf Holz. 19,2 : 25 cm. Gerahmt Provenienz: Privatbesitz, Bayern. € 1.200 Guillam Dubois ist ein typischer Vertreter der Haarlemer Landschaftsmalerei in der Art des frühen Jacob van Ruisdael. Besonders geschätzt waren seine Waldlandschaften, von denen sich Beispiele in den Museen in Braunschweig, Berlin, Schwerin und Bordeaux erhalten haben. Egbert van Heemskerck 23 | K A R L & F A B E R November 2014 Verso auf dem Keilrahmen mit dem Prägestempel des Rahmenspanners "G. Morrill Liner" und einem roten Lacksiegel. November 2014 K A R L & F A B E R | 24 17 August Querfurt (zugeschrieben) 16 1696 Wolfenbüttel - Wien 1761 16 | Türken und Janitscharen im Kampf gegen die kaiserlichen Truppen Öl auf Leinwand. (2. Hälfte 18. Jh.). 21 : 27 cm. Gerahmt. € 1.500 Deutsch 17 | Landschaft mit orientalischen Reitern und einer hochgelegenen Stadt. Öl auf Leinwand, doubliert. (Erstes Viertel des 18. Jh.). 62: 86 cm. Gerahmt. € 3.000/4.000 Die Darstellung lässt an einen Künstler aus dem Umkreis oder der Nachfolge von Wilhelm von Bemmel denken, in dessen Spätwerk orientalische Reiter eine Rolle spielen. 25 | K A R L & F A B E R November 2014 Étienne Allegrain 1644 - Paris - 1736 18 | Pendants: Ideale Landschaften mit Ruinen und einem Fluss. Öl auf Leinwand, doubliert. Je 56 : 67 cm (im Oval). Jeweils gerahmt. Provenienz: Privatbesitz, Hamburg. € 5.000/6.000 Seine wichtigste Inspiration fand der Künstler im Werk von Nicolas Poussin, aber auch Gaspard Dughet und Francisque Millet übten einen Einfluss aus. Nach ihrem Vorbild komponierte er ideale Landschaften, die von warmem Licht erfüllt und von erzählerischer Staffage belebt sind. Werke des Künstlers befinden sich im Besitz der Schlösser von Versailles und Fontainebleau, außerdem in zahlreichen Museen, so in der St. Petersburger Eremitage, im New Yorker Metropolitan Museum of Art und in der Wiener Albertina. November 2014 K A R L & F A B E R | 26 Johann Wolfgang Baumgartner 1709 Kufstein - Augsburg 1761 19 | Die Flucht nach Ägypten. Öl auf Leinwand, doubliert. (2. Hälfte der 1740er Jahre). 50 : 93,5 cm. Gerahmt. Ausstellung: "Augsburger Rokoko. Begleitheft zur Ausstellung der Städtischen Kunstsammlungen", zusammengestellt von Norbert Lieb/Hannelore Müller, Städtische Kunstsammlungen Augsburg in den Räumen des Schaezler-Hauses, Augsburg, 23.6. bis 31.10.1956, erschienen im Verlag Städtische Kunstsammlungen Dresden, 1956. Provenienz: Seit Generationen in Privatbesitz, Süddeutschland. € 9.000/12.000 Vorliegende und nachfolgende Darstellung sind aufgrund des großen Formats, der präzisen malerischen Ausführung und der fehlenden ornamentalen Randgestaltung nicht als Vorlagen für eine Druckgraphik entstanden, sondern ursprünglich wohl Teil einer Serie mit Szenen aus der Kindheit Jesu, die als Kabinettbilder der privaten Andacht dienten. 1746 hatte Baumgartner das Bürgerrecht in Augsburg erhalten und war in die Malerzunft aufgenommen worden. Nun war es ihm erlaubt, auch als Maler von Ölbildern und Freskomalereien zu arbeiten. Sein Bestand an Gemälden ist jedoch relativ schmal. Befinden sich seine Altar- und Emporenbilder zumeist noch in den Kirchen vor Ort, sind von seinen Tafel- und Kabinettbildern kaum noch Werke bekannt, so dass vorliegende Gemälde eine absolute Rarität auf dem Kunstmarkt darstellen. 27 | K A R L & F A B E R November 2014 Johann Wolfgang Baumgartner 20 | Die heilige Familie (Der Aufenthalt in Ägypten). Öl auf Leinwand, doubliert. (2. Hälfte der 1740er Jahre). 50 : 93,5 cm. Gerahmt. Ausstellung: "Augsburger Rokoko. Begleitheft zur Ausstellung der Städtischen Kunstsammlungen", zusammengestellt von Norbert Lieb/Hannelore Müller, Städtische Kunst sammlungen Augsburg in den Räumen des SchaezlerHauses, Augsburg, 23.6. bis Ende Oktober 1956, erschienen im Verlag Städtische Kunstsammlungen Dresden, 1956. Provenienz: Seit Generationen in Privatbesitz, Süddeutschland. € 9.000/12.000 Auch diese Szene aus der Kindheit Jesu ist, wie vorhergehendes Los, reich mit erzählerischen Details ausgeschmückt. Maria am Spinnrocken und Christus sind durch Blickkontakt und analoge Körperhaltung eng aufeinander bezogen. Joseph wird als Schreinermeister geschildert, der mit dem Zurichten der Langholzkanten eines Bretts beschäftigt ist. Die vielen landschaftlichen Aus- und Durchblicke lassen bereits die spätere Meisterschaft des Künstlers in Bezug auf seine Raumkonstellationen erkennen, die sich vor allem in seinen Entwürfen für Druckgraphiken manifestiert. November 2014 K A R L & F A B E R | 28 Joseph Mages 1728 zu Imst - Augsburg 1769 21 | Maria als Fürbitterin der Notleidenden. Öl auf Leinwand, doubliert. (1750er Jahre). 68 : 41,7 cm. Signiert unten rechts. Gerahmt. Wir danken Dr. Angelika Dreyer, München, für freundliche Hinweise und die Bestätigung der Authentizität. Provenienz: Privatbesitz, Süddeutschland. € 14.000/18.000 Entwurf für ein Deckenbild. Für welche Kirche die Darstellung vorgesehen war, geht aus den bekannten Quellen derzeit nicht hervor. In der terrestrischen Zone haben sich Notleidende, darunter ein Gefangener mit Krücke, versammelt, um von Maria Trost und Hilfe zu erbitten, die auf einer Wolkenbank darüber erscheint. Unter den Notleidenden fällt besonders ein Fürbittender in rotem Manteltuch auf, der den rechten Arm eines Pestkranken hält, dessen Haltung der einer toten Christusfigur nachgebildet ist. Rechts neben diesem lagert eine bedürftige Frau mit Kind, weiter rechts ist eine Vornehme mit Goldschmuck zu sehen, die ebenfalls in Sorge um ihre Kinder erscheint. In der Mittelzone ist auf einer Wolke im Hintergrund eine Kirche mit Anbau zu sehen, wohl ein angeschlossenes Gasthaus oder das Priester- oder Bruderschaftshaus der Wallfahrtskirche. Die oberste Sphäre ist der Heiligen Dreifaltigkeit vorbehalten. Gottvater thront, umgeben von Putti, auf einer Wolke, über ihm erscheint die Taube des heiligen Geistes. Von Christus ausgehend, fällt ein Gnadenstrahl auf das Herz Mariens und wird dort umgelenkt und vervielfacht. Ein Strahl fällt auf die Kirche, weitere treffen auf die Gaben des großen Engels vor Maria: In seiner Linken hält er ein Füllhorn, aus dem Früchte auf die Notleidenden herabfallen. In der Rechten trägt er einen Untersatz mit Löffel und einer Glaskaraffe, die eine durchsichtige Substanz enthält: wohl ein heiliges Öl oder ein Heilwasser. Das Gefäß steht in einer Kausalität zur Kirche: Die Strahlen, die das Glas durchdringen, bringen Segen. Maria verweist mit ihrer Rechten auf die flammenden Herzen einer Bruderschaft, die ein Kinderengel vor ihr auf einer Schale darbietet. Somit dürfte es sich bei der Kirche um eine Bruderschaftskirche handeln. Möglicherweise hatte eine ortsansässige Bruderschaft die (Neu)ausstattung einer Wallfahrtskirche veranlasst mit Maria als Patronin der Bruderschaft und Mages mit der Ausgestaltung beauftragt. Bozzetti von Joseph Mages sind eine große Rarität auf dem Kunstmarkt. Diese qualitätvolle Arbeit ist eine interessante Wiederentdeckung. 29 | K A R L & F A B E R November 2014 November 2014 K A R L & F A B E R | 30 Franz Anton Maulbertsch (zugeschrieben) 1724 Langenargen - Wien 1796 22 | Christus am Ölberg. Öl auf Leinwand, im Randbereich doubliert. (Um 1750). 70 : 54 cm. Gerahmt. Provenienz: Privatbesitz, Österreich. € 18.000/24.000 Vorliegende Ölskizze dürfte als Kompositionsgrundlage für ein Altarbild gedient haben, das möglicherweise nicht ausgeführt wurde oder sich nicht erhalten ist. Im Zentrum der Darstellung kniet Christus, gestützt von einem Engel, und blickt auf den Kelch des Leidens, den ihm ein weiterer Engel offeriert. Links oben befindet sich das Kreuz als Symbol des nahenden Todes. Dem Kreuz gegenüber schwebt Gottvater in einer Engelsglorie und blickt auf seinen Sohn herab. Am vorderen Bildrand sitzen und liegen die schlafenden Jünger. Stilistisch ist eine Entstehung um 1750 anzunehmen: Die in Kurven aufgebaute Komposition, der dreiteilige Bildaufbau und die plastische Gestaltung der Figuren, die sich in der sicheren Formfindung und ihrer nachvollziehbaren körperlichen Herauslösung aus dem Malgrund zeigt, charakterisieren Maulbertschs Bildschöpfungen aus dieser Zeit. Stärkstes Indiz für die Autorschaft des Künstlers ist jedoch der spannungsreiche Umgang mit dem Licht. Es verläuft vom Hintergrund ausgehend nach vorne, beleuchtet aber nur die Gewänder Christi und des vorne schlafenden Jüngers, die als weiß reflektierende Flächen effektvoll im Dunkel aufblitzen. Die sparsame Farbgebung verstärkt noch den dramatischen Helldunkeleffekt, der sich besonders eindrucksvoll im vom Licht überstrahlten Kopf Christi manifestiert. Wie vor allem in der frühen Schaffenszeit von Maulbertsch von den späten 40er Jahren bis in die frühen 60er Jahre des 18. Jhs. begegnet man auch in vorliegender Darstellung der expressiven übersteigerten Ausnützung von Lichteffekten: Nicht so sehr von der Szene, sondern von der Lichtführung geht die starke Dramatik und suggestive Wirkung des Bildes aus. 31 | K A R L & F A B E R November 2014 November 2014 K A R L & F A B E R | 32 Franz Sigrist I. 1727 Alt-Breisach - Wien 1803 23R | Loth und seine Töchter. Öl auf Karton. 16,7 : 21,8 cm. Gerahmt. Provenienz: Sammlung Dr. Eberhard Hanfstaengl, München, verso mit dem Stempel (vgl. Lugt 1286); Hauswedell & Nolte, Hamburg, Auktion am 15.6. 1998, Los 196. € 3.000/3.500 Sigrist hat sich mit dem Sujet mehrfach befasst und dafür ganz unterschiedliche Lösungen entwickelt, vgl. Matschevon Wicht, K2 und K 20, mit Abb. 2 und 17. Süddeutsch-Österreichisch 24 | Der Engelsturz. Öl auf Leinwand, doubliert. (Um 1740-1760). 58 : 43 cm. Gerahmt. Provenienz: Privatbesitz, Österreich. € 4.000/5.000 Der furios gemalte Entwurf zu einem ovalen Deckenbild diente dem Künstler zur Erprobung von Komposition, Farbund Lichtdisposition. Ganz im Sinne des barocken Illusionismus werden die Grenzen zwischen Bild und Rahmung durch die überhängenden Wolken und Gliedmaßen der gefallenen Engel verschleiert. 33 | K A R L & F A B E R November 2014 Johann Christian Thomas Wink (auch Winck) 1738 Eichstätt - München 1797 25 | Die Opferung der Polyxena. Öl auf Leinwand, doubliert. Letztes Viertel des 18. Jh. 64,5 : 39 cm. Signiert auf der Stufe unten links unter halb des Knies des Soldaten und darunter "17 (..)" schwer lesbar datiert. Gerahmt. Provenienz: Privatbesitz, Österreich. € 4.000/6.000 Vorliegende Darstellung einer Opferungsszene ist ein charakteristisches Beispiel für den reifen Stil Winks, der sich in den 1770er Jahren durchsetzt. Die antiken Versatzstücke und die spürbare Verfestigung der Figuren und Gewänder deuten schon auf den beginnenden Klassizismus hin. Johann Christian Thomas Wink war der meistbeschäftigte Münchner Freskant der 2. Hälfte des 18. Jhs., seit 1769 war er Kurfürstlich Bayerischer Hofmaler. November 2014 K A R L & F A B E R | 34 George Desmarées (Umkreis) 1697 Gimo - München 1776 26 | Bildnis einer vornehmen Dame, wohl aus dem Umkreis des Münchner Hofes. Öl auf Leinwand, doubliert. 81 : 65 cm. Gerahmt. Provenienz: Seit Jahrzehnten in Privatbesitz, Bayern. € 1.000 Die Dargestellte weist eine gewisse Ähnlichkeit mit Maria Anna von Bayern, Markgräfin von Baden (1734-1776) auf. Da jedoch keine Insignien gezeigt werden, weder die obligatorischen Orden noch ein Hermelinumhang, und alle Herrschaftshinweise fehlen, ist diese Deutung nicht zutreffend. 27 | Bildnis des Kurfürsten Max III. Joseph von Bayern. Öl auf Leinwand, doubliert. 81,5 : 64,5 cm. Gerahmt. Für freundliche Hinweise danken wir Dr. Peter O. Krückmann, München. Provenienz: Seit Jahrzehnten in Privatbesitz, Bayern. € 1.300 Die Darstellung geht auf Desmarées zurück (Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Inventarnummer 4348). Es handelt sich um einen sehr verbreiteten Typus, der zuweilen auch abgewandelt wurde, indem auch der rechte Arm in einer Rüstung steckt (vgl. die Fassung bei Neumeister, A 305, Auktion 29.9.1999, Los 586). 35 | K A R L & F A B E R November 2014 Christian Stöcklin 1741 Genf - Frankfurt a. M. - 1795 28R | Blick in einen gotischen Chorumgang. Öl auf Holz. 16,5 : 13,5 cm. Gerahmt. € 1.200 Verso alt bezeichnet "Stecklein (...) Francfurt". 29R | Kircheninterieur. Öl auf Holz. 24,8 : 18 cm. Signiert unten rechts vom Taufbecken "C. Stöcklein". € 1.800 November 2014 K A R L & F A B E R | 36 Deutsch Christian Wilhelm Ernst Dietrich, gen. Dietricy 1712 Weimar - Dresden 1774 30 | Pendants: Zwei bärtige Alte mit Turban. Öl auf Holz. Je 24,5 : 17 cm. Gerahmt. € 1.400 In Rembrandts Manier. 37 | K A R L & F A B E R November 2014 31 | Mann mit Federhut und weißem Kragen. Öl auf Leinwand, doubliert. (18. Jh.). 44 : 35 cm. Gerahmt. € 1.000 32R | Zwei junge Damen in weißen Empire-Kleidern. Öl auf Papier, auf Leinen, auf Holz kaschiert. 31,5 : 40 cm. Gerahmt. € 1.800 November 2014 K A R L & F A B E R | 38 Adolf Ulrik Wertmüller Anton Graff 1736 Wintherthur - Dresden 1813 33 | Brustbild des Johann Christian Friedrich Bode (1733-1796). Öl auf Leinwand, doubliert. (Um 1785). 63 : 51,5 cm. Gerahmt. Provenienz: Christie's, London, 14.2.1969, Los 36; Privatbesitz, Norddeutschland. € 2.000 Die Identifizierung des Porträtierten erfolgte aufgrund e ines alten Etiketts auf dem Keilrahmen mit seinem Namen und den Lebensdaten. 39 | K A R L & F A B E R November 2014 1751 Stockholm - Wilmington/Delaware 1811 34 | Porträt einer Dame mit Schleier im gemalten Oval. Öl auf Leinwand, doubliert. (Um 1780). 51,5 : 45 cm. Provenienz: Christie's, London, 7.3.1969, Los 37. € 4.000/5.000 Seinen Stil, der den Übergang vom Rokoko zum Klassizismus in Schweden einleitete, bildete Wertmüller auf Reisen durch Frankreich und Italien in den 1770er Jahren heraus. Besonders als Bildnismaler wurde er sehr geschätzt, selbst von der französischen Königin Marie Antoinette schuf er ein repräsentatives Porträt. In diesem Bildnis einer unbekannten jungen Frau gibt er den klaren Zügen seines Modells mit einem durchsichtigen Schleier einen weichen Rahmen. November 2014 K A R L & F A B E R | 40 Gemälde des 19. Jahrhunderts Paintings 19 th Century Marie Louise Élisabeth Vigée-Le Brun (Nachfolge) 1755 - Paris - 1842 35 | Selbstbildnis in Dreiviertelfigur mit der Tochter Jeanne-Lucie auf dem Schoß. Öl auf Leinwand, doubliert. (Nach 1786). 104,5 : 84 cm. Gerahmt. Provenienz: Christie's, London, 24.1.1969, Los 16; Privatsammlung, Hamburg. € 2.000 Nach dem Gemälde im Louvre, Paris (Inv. Nr. 3069), das von einer Komposition Angelika Kauffmanns angeregt wurde. 41 | K A R L & F A B E R November 2014 November 2014 K A R L & F A B E R | 42 Johann Friedrich August Tischbein 1750 Maastricht - Heidelberg 1812 36 | Wilhelmine Rummel mit ihrer Tochter. Öl auf Leinwand, doubliert. 1805. 235 : 136 cm. Signiert und datiert links schräg unterhalb der Hand der Mutter. Stoll S. 197; Franke 366. Literatur: Albrecht Kurzwelly, "Das Bildnis in Leipzig", Leipzig 1912, S. 30, Abb. Tafel 72; Max Osborn, "Tischbein", in: Velhagen & Klasings Monats hefte, Oktober 1913, Jg. XXVIII, Bd. I, Heft 2, Abb. nach S. 208; Adolf Stoll, "Der Maler Johann Friedrich August Tischbein", Stuttgart 1923, S. 197; Weltkunst, 1962, Nr. 9, S. 20 und Nr. 12, S. 21; Ruth Pinnau, "Ein Porträtist des 'empfindsamen Klassizismus'", in: Kunst & Antiquitäten, 1983, Heft VI, S. 51 mit farb. Abbildung; Martin Franke, "Johann Friedrich August Tischbein Leben und Werk", Egelsbach 1993, S.132/133 und Nr. 366. Provenienz: Dr. Gustav und Wilhelm Crayen, Berlin; UFA, Berlin (als Leihgabe nach 1945 an die Düsseldorfer Kunstsammlungen); Kunsthaus Lempertz, Köln, Auktion 468, 17.-19.5.1962; Privatsammlung, Hamburg. € 30.000/40.000 43 | K A R L & F A B E R November 2014 Im Jahr 1800 traf Tischbein in Leipzig ein. Hier fand er, der gefeierte Porträtist und frisch bestellte Akademiedirektor, ein überwiegend bürgerliches Publikum vor, dessen wirtschaftliche Kraft mit einem neuen Selbstbewusstsein und Repräsentationsbedürfnis einherging. Zu diesem Kreis gebildeter, in ihrem Selbstbild durch die Zeitströmung der Empfindsamkeit geprägter Bürger gehörte Wilhelmine Rummel, geborene Hansen (1772-1841), die hier mit ihrer siebenjährigen Tochter Wilhelmina Caroline vor einem parkartigen Hintergrund dargestellt ist. Mit ausgebreiteten Armen steht die Mutter vor dem Betrachter, die eine Hand deutet auf die Stufen einer Treppe, die andere liegt schützend über der herbeieilenden Tochter. Ihr weist sie den Weg ins Haus und steht so als Mittlerin zwischen der Freiheit des Gartens, in dem die Kleine eben noch Blumen gepflückt hat, und der Abgeschlossenheit des Gebäudes. Allein schon durch die Verbundenheit zwischen den beiden Protagonisten strahlt das Doppelbildnis eine Stimmung von Innigkeit und feinem Empfinden aus. Gesteigert wird dies durch Details wie die schweren Lider und den träumerischen Ausdruck der Mutter, der im Kontrast zum direkten Blick steht, mit dem das Mädchen den Betrachter aufmerksam fixiert. Der schlanken, anmutig geneigten Silhouette der jungen Frau verleiht Tischbein durch den schwingenden roten Schal zusätzliche Eleganz, ein Attribut, das er in diesen Jahren wiederholt verwendet. Kunstvoll geschlungene Tücher bildeten ein beliebtes Accessoire in der Mode des Empire. Hier trägt der Schal, der wie durch einen Windstoß bewegt ist, zur Leichtigkeit der Komposition bei und unterstreicht die Beziehung zwischen Mutter und Tochter. November 2014 K A R L & F A B E R | 44 Bernhard von Neher d. J. 1806 Biberach an der Riß - Stuttgart 1886 37 | Noahs Dankopfer. Öl auf Leinwand, doubliert. 1861. 52 : 75,5 cm. Signiert und datiert im linken unteren Bereich. Gerahmt. Boetticher 9. Literatur: Friedrich Pecht, "Kunst und Kunstindustrie auf der Weltausstellung von 1867. Pariser Briefe", Leipzig 1867, S. 112/113; Adolf Rosenberg, "Geschichte der modernen Kunst", Leipzig, 1889, Bd. 2, erster Abschnitt, S. 287. Ausstellung: Weltausstellung, Paris, 1867. Provenienz: Sammlung Frau Hofrat von Jobst, Stuttgart (in ihrem Auftrag gemalt). € 12.000/15.000 Bernhard von Neher gehört zu den Künstlern, die der religiösen Malerei im 19. Jahrhundert neues Gewicht gaben. Geprägt zunächst vom Klassizismus seiner Stuttgarter Lehrer Philipp Friedrich von Hetsch und Johann Heinrich von Dannecker, fand er ab 1825 als Schüler des Peter von Cornelius an der Münchner Akademie zu seiner eigenen farbstarken und kraftvollen Variante des nazarenischen Stils. Ein Italienaufenthalt eröffnete ihm von 1828 bis 1832 die Möglichkeit, die verehrte Kunst der Hochrenaissance vor Ort zu studieren. – Bettet etwa Joseph Anton Koch die Opferszene in eine weite Landschaft ein (Frankfurt, Städel), so rückt Neher in seiner bühnenartigen Komposition ganz nahe an die Protagonisten heran und schildert sie in plastischer Durchgestaltung. Dabei verbindet er die Figuren durch die Verteilung der leuchtenden Farben, aber auch durch Gesten und Blicke, zu einem festen Bildgefüge. 45 | K A R L & F A B E R November 2014 November 2014 K A R L & F A B E R | 46 Friedrich Gauermann 1807 Scheuchenstein - Wien 1862 38 | Rast auf dem Rückweg von der Jagd. Öl auf Leinwand, doubliert, nach Philips Wouwerman. (Um 1825). 61,5 : 52 cm. Signiert "F. Gauerman" unten links. Gerahmt. Provenienz: Julia Boveri, Frankfurt; Beatrix Caspar-Boveri, Mannheim, seither in süd deutschem Privatbesitz. € 12.000/15.000 "Meisterhaft copierte er alte Künstler, vorzugsweise Wouwerman. Heutigen Tages werden Copien von ihm sehr hochgeschätzt (...)" schrieb Rudolf Eitelberger 1879 über Friedrich Gauermann (zit. nach: Wolfgang Krug, "Friedrich Gauermann", Wien-München 2001, S. 14). Bereits zur Zeit seines Studiums an der Wiener Akademie von 1824 bis 1827 schulte Gauermann seine Fähigkeiten an Werken niederländischer Künstler, die er in den Privatsammlungen des österreichischen Adels kopierte. Da seine Kopien von hoher Qualität und von Sammlern begehrt waren, stellten sie für ihn zu Beginn seiner Laufbahn einen wichtigen wirtschaftlichen Faktor dar. Wouwermans Vorlage für unser Bild hängt heute in der Salzburger Residenzgalerie (Inventarnummer 558), dorthin gelangte es aus der Sammlung des Wiener Grafen Czernin von Chudenitz. Gauermanns Kopie zeigt eine bemerkenswerte Virtuosität. Brillant arbeitet er die plastischen Werte der Komposition heraus, wobei sein Pinselstrich eine Präzision aufweist, die der Darstellung eine besondere Klarheit und Kontrastwirkung verleiht. Das Jagdthema lag Gauermann besonders am Herzen, er griff es später in zahlreichen eigenen Kompositionen wieder auf. 47 | K A R L & F A B E R November 2014 November 2014 K A R L & F A B E R | 48 Carl Robert Kummer (zugeschrieben) 1810 - Dresden - 1889 Friedrich Gauermann (zugeschrieben) 1807 Scheuchenstein - Wien 1862 39 | Naturstudie (Wildbach mit Felsbrocken). Öl auf Malpappe, aufgelegt. 21 : 29 cm. Gerahmt. € 1.600 49 | K A R L & F A B E R November 2014 40 | Felsiger Bachlauf. Öl auf Papier, auf Karton aufgelegt. 19,8 : 32 cm. Gerahmt. Provenienz: Privatsammlung, Süddeutschland, erworben aus fränkischem Adelsbesitz. € 1.400 Wohl eine von Kummers "frühen unkonventionellen Naturstudien" (Elisabeth Nüdling, "Carl Robert Kummer", Petersberg 2008, S. 299, vgl. Nr. 433), entstanden in der Zeit um 1829/30. Thomas Fearnley (zugeschrieben) 1802 Fredrickshald - München 1842 41 | Kormorane an felsiger Meeresküste. Öl auf Papier, auf Leinwand aufgezogen. 29 : 26,5 cm. Gerahmt. Provenienz: Kunsthandel Ernst Arnold, Dresden; Privatbesitz, Süddeutschland. € 8.000/10.000 Den entscheidenden Impuls in seiner künstlerischen Ausbildung verdankt Fearnley einem Landsmann: 1829 kommt er als Schüler zu Johan Christian Clausen Dahl nach Dresden. Die akademischen Regeln, die er zuvor in Kopenhagen erlernt hatte, verlieren nun ihre Gültigkeit, sein Zugriff auf das Motiv ist zupackend und spontan. Diese in der freien Natur entstandene Ölskizze fängt das unwirtliche stür mische Wetter an der Felsenküste, die spritzende Gischt und die flackernden Lichter mit breitem Pinsel ein. Die frei gesetzten türkisblauen und rötlichbraunen Farbakzente geben der Komposition Frische und Aktualität. November 2014 K A R L & F A B E R | 50 Carl Friedrich Heinzmann 1795 Stuttgart - München 1846 42 | Der Staffelsee. Öl auf Leinwand. 1819. 40 : 60 cm. Signiert und datiert unten links. Gerahmt. Provenienz: Jahrzehntelang in norddeutschem Privatbesitz. € 12.000/15.000 Ruhig und menschenleer liegt die liebliche Landschaft um den Staffelsee im klaren, frischen Morgenlicht. Nichts Schroffes, keine erzählerische Staffage stört den friedlichen Eindruck, selbst die Rehe, die sich dem kleinen Bach nähern, scheinen in ihrer Bewegung zu verharren. Diese frühe Komposition von Carl Heinzmann entstand kurz nach seiner Ausbildung bei Wilhelm von Kobell. Sein Einfluss zeigt sich in der Lichtführung und in der sorgfältigen Trennung der Raumzonen, die Heinzmann als kontrastierende farbliche Einheiten gestaltet. Heinzmanns technisch brillante, präzise Malweise mit ihrer ornamentalen Zusammenfassung der Details hat Siegfried Wichmann als "Münchner Filigranstil" bezeichnet. Die oberbayerische Landschaft, die von den Künstlern seit Ende des 18. Jahrhunderts verstärkt als Bildmotiv entdeckt wurde, ist das wichtigste Thema in Heinzmanns Werk, ihr widmete er auch etliche lithographische Ansichten. Gemälde Heinzmanns aus dieser frühen Schaffensperiode sind auf dem Kunstmarkt von großer Seltenheit. 51 | K A R L & F A B E R November 2014 November 2014 K A R L & F A B E R | 52 August Bromeis 1813 Wilhelmshöhe - Kassel 1881 Max Schmidt 1818 Berlin - Königsberg 1901 Karl Heilmayer 1829 - München - 1908 43 | Ein Hirte mit seiner Herde in der römischen Campagna. Öl auf Holz. 15,8 : 30,2 cm. Monogrammiert unten rechts. Gerahmt. Provenienz: Privatbesitz, Nordrhein-Westfalen. € 1.800 53 | K A R L & F A B E R November 2014 44 | Fischer vor der Küste von Korfu. Öl auf Leinwand, doubliert. 1847. 45 : 60 cm. Signiert und datiert unten rechts. Gerahmt. Provenienz: Seit Jahrzehnten in Privatbesitz, Süddeutschland. € 2.500 Nach seiner ersten großen Studienreise, die ihn bis nach Syrien und Palästina führte, bereiste der Künstler 1847 die Ionischen Inseln, deren zerklüftete Felsküsten er hier im dramatischen Abendlicht zeigt. 45 | Ideale Landschaft mit Schäfern in den Albaner Bergen. Öl auf Karton. 1843. 34,5 : 47,5 cm. Signiert unten rechts. Verso (eigenhändig?) datiert und bezeichnet "Rom". Gerahmt. € 5.000/7.000 Wichtige Anregungen erfuhr Bromeis durch seine Lehrer an der Münchner Akademie, vor allem durch Leo von Klenze, Friedrich von Gärtner und Domenico Quaglio. Die Jahre 1833 bis 1848 verbrachte er in Rom. In der vorliegenden Stimmungslandschaft mit ihren sorgfältig gestaffelten Raumzonen komponiert er ein eindrucksvolles Bild von den vulkanischen Felsformationen und der Weite der Albaner Berge. November 2014 K A R L & F A B E R | 54 Heinrich Reinhold 1788 Gera - Rom 1825 46 | Campagnalandschaft bei aufziehendem Gewitter. Öl auf leichtem Karton. (Um 1822-1824). 15,4 : 22 cm. Rechts unten mit eingeritztem Monogramm. Gerahmt. Mit einer Photoexpertise von Mathilde Fleißig, geb. R einhold; und einer schriftlichen Echtheitsbestätigung von Reinhard Spieß, Perleberg, vom 29.1.2001. Ausstellung: In den Jahren 2002 bis 2004 befand sich das Werk als Leihgabe im Schlossmuseum Weimar, Stiftung Weimarer Klassik. “Landschaftsträume", Jesuitenkolleg, Mindelheim, 13.5.-24.9.2006, farbige Abb. im Katalog auf S. 34. Provenienz: Privatbesitz, Ostdeutschland; seit Jahrzehnten in Privatsammlung, Süddeutschland. € 35.000/45.000 55 | K A R L & F A B E R November 2014 Als Heinrich Reinhold im Januar 1825 im Alter von nur 36 Jahren in Rom starb, wurde sein Verlust von der deutschen Künstlerkolonie tief betrauert. Nur wenige Monate zuvor hatte Friedrich Schinkel in seinem Atelier eine Reihe von Ölskizzen erworben, über die er am 28.10.1824 an seine Frau schrieb "Für mich und Dich habe ich denn im eigentlichsten Sinne etwas Wirkliches von Kunst mitgebracht, welches an sich selten, ja einzig ist (...). Es sind die Studien, welche der jetzt in Rom anwesende talentvollste junge Landschafter Reinhold an Ort und Stelle von mehreren Punkten um Neapel und Rom in Oelfarben auf Papier (...) gemacht hat, 12 Farbenskizzen, von denen die mehrsten aber wirkliche kleine Bildchen machen, und 4 Bleistiftzeichnungen" (zitiert nach Reinhard Spieß, "Heinrich Reinhold und die Zeitgenossen", Ausstellungskatalog "Heinrich Reinhold. Italienische Landschaften", Gera 1988, S. 22). - Die Ölskizze der Romantik entsteht nicht mehr, wie seit dem 16. Jahrhundert üblich, im Atelier als Vorbereitung einer größeren Komposition, sondern in der freien Natur; nun dient sie dazu, die flüchtigen Effekte von Licht und Atmosphäre festzuhalten. Kaum einer hat dieses Verfahren so innovativ erprobt und so konsequent in seinen Möglichkeiten ausgelotet wie Heinrich Reinhold. Es ist in erster Linie seine meisterliche Beherrschung dieses Mediums, von den Künstlerkollegen hochgeschätzt, der Reinhold seinen Rang als bedeutender, ja auf diesem Gebiet führender deutscher Künstler seiner Zeit verdankt. - Die vorliegende Ölskizze ist in der römischen Campagna entstanden, jener kargen Ebene, gesäumt von den Sabiner und den Albaner Bergen, deren melancholische Größe heute durch die städtische Zersiedelung verschwunden ist. Den einsamen, urwüchsigen Charakter dieser Landschaft, seit dem Mittelalter kaum besiedelt, schildert Reinhold mit zupackendem, expressivem Duktus. Das gedehnte Querformat bietet dem lebhaften Naturschauspiel von Wind, Wolken, Licht und Schatten eine breite Bühne. Mehr als die Hälfte der Komposition nimmt der dramatische Himmel ein, in dem sich eine schwarze Wolkenfront von links vor die Sonne schiebt. Unten schweift der Blick über die unterschiedlich beleuchteten Zonen, über Felsbrocken, die den unwirtlichen Charakter der Gegend fühlbar machen und R uinen, die von vergangener Größe zeigen, bis zur fernen Bergkette. Neben der Düsternis der schattigen Partien erscheint die kleine Erhebung im Mittelgrund, fast übernatürlich hell erleuchtet durch die die letzten Sonnenstrahlen, zum Greifen nahe. November 2014 K A R L & F A B E R | 56 Oswald Achenbach 1827 - Düsseldorf - 1905 47 | Hafen im Mondschein. Öl auf Papier, alt auf Karton aufgezogen. 26,2 : 21,4 cm. Signiert oben links. Gerahmt. Provenienz: Privatsammlung, Bayern. € 3.000/4.000 Mit raschem, sicheren Pinsel gefertigte Ölstudie, die die lebhaften Effekte des Mondlichts am nächtlichen Himmels und der kleinen Lichtquellen am Hafen mit großer malerischer Freiheit einfängt. Petrus van Schendel 1806 Terheijden bei Breda - Brüssel 1870 48 | Hafeneinfahrt bei Mondschein. Öl auf Holz. 1848. 15 : 20 cm. Signiert und datiert unten links. Gerahmt. Provenienz: Privatsammlung, Bayern. € 3.000/4.000 Van Schendel war schon zu Lebzeiten für die stimmungsvolle Darstellung nächtlicher Lichteffekte bekannt. Neben religiösen Historienbildern schuf der Künstler in erster Linie Szenen, in denen er das Licht aus künstlicher Quelle dem natürlichen Mondlicht gegenüberstellt. Der Kontrast zwischen dem gelblichen Schein des Leuchtturms und dem kühlen Licht des Mondes, vielfach gebrochen auf der leicht bewegten Wasserfläche, gibt diesem Werk seine Ausdruckskraft. Süddeutsch 49 | Besonnte Felswand mit Waldweg und Bachlauf. Öl auf Holz. Um 1850. 34,5 : 26 cm. Gerahmt. € 1.200 Die Holztafel verso mit dem Stempel "Adrian Brugger. Theatinerstr. 2. München". Adolf Obermüllner 1833 Wels - Wien 1898 50 | Blick auf den Gosausee und das Dachsteinmassiv. Öl auf Leinwand, doubliert. (18)68. 58 : 78,6 cm. Signiert, datiert und bezeichnet "München" unten rechts. Gerahmt. Provenienz: Privatbesitz, Süddeutschland. € 2.500 57 | K A R L & F A B E R November 2014 November 2014 K A R L & F A B E R | 58 Karl Millner 1825 Mindelheim - München 1895 51 | Besonnter Weg mit steiler Felswand an einem Gebirgssee (Lago Maggiore). Öl auf Leinwand, doubliert. 101 : 129 cm. Signiert unten rechts. Gerahmt. Wir danken Christian Schedler, Carl Millner-Galerie der Mindelheimer Museen, für freundliche Hinweise und die Bestätigung der Authentizität. Provenienz: Privatbesitz, Süddeutschland. € 12.000/15.000 Sein bevorzugtes Thema, die Hochgebirgslandschaft, hat sich Karl Millner erwandert. Auf ausgedehnten Touren durch die Alpen füllte er seine Skizzenbücher, um danach im Atelier aus diesen Eindrücken seine romantischen Gemälde zu komponieren. Die vorliegende Ansicht, wohl vom Lago Maggiore, kann als eines seiner Hauptwerke gelten. Sie vereint all das, was schon die Zeitgenossen an Millners Malerei schätzten: die detaillierte Schilderung schroffer, durch Wurzelwerk überwachsener Felswände, die spiegelnde Wasserfläche, eine in lebhaften Farben geschilderte Staffage und das warme Licht des späten Nachmittags, in dem sich schon das Abendrot ankündigt. Gerade in diesem Licht wird der Einfluss Carl Rottmanns deutlich, der für Millner seit seinen künstlerischen Anfängen ein entscheidendes Vorbild war. 59 | K A R L & F A B E R November 2014 November 2014 K A R L & F A B E R | 60 Adolf Heinrich Lier 1826 Herrnhut - Wahren 1882 52 | Landschaft mit Heuernte. Öl auf Leinwand. 1859. 84 : 98 cm. Signiert und datiert unten rechts. Gerahmt. Provenienz: Sammlung Karl Fischer-Böhler, München. € 14.000/18.000 Der bleibende Eindruck dieses Gemäldes ist der von Weite und Tiefe, von Luft und Licht. Kein kompositionelles Element begrenzt den Blick an den Seiten. Die Erschließung der Tiefe betreibt Lier mit verschiedenen Mitteln: Da ist der gewundene Weg, der links vorne seinen Ausgang nimmt, da sind die Licht- und Schattenzonen, die den Blick in die Ferne führen, dann die Maßstabssprünge der Staffage, welche die räumlichen Abstände nachvollziehbar machen und schließlich die farbliche Differenzierung von warmen Tönen des Vordergrunds zu den kühlen Farben von See und Bergkette. Frei schweift der Blick über die Darstellung, ohne sich an den über die Landschaft verstreuten Details, den Heuwagen links und rechts am Ufer, den heimkehrenden Bauern auf dem Weg, zu sehr aufzuhalten. Die eigentliche Handlung findet nicht dort, sondern am dramatisch sich verdüsternden Himmel und in den dahinhuschenden Lichtzonen auf der Erde statt. In seiner souveränden Beherrschung der Mittel gehört dieses Gemälde, entstanden noch vor den Parisreisen der 1860er Jahre, zu den Hauptwerken des Künstlers. 61 | K A R L & F A B E R November 2014 November 2014 K A R L & F A B E R | 62 Eugène Verboeckhoven 1798 Warneton - Brüssel 1881 Johann Adam Klein (zugeschrieben) 1786 Nördlingen - München 1862 53R | Studie zu einem Araber-Schimmel. Öl auf feinem Velinkarton. (Um 1830). 20,5 : 18,5 cm. Gerahmt. € 1.300 Carl Zimmermann 1863 Halberstadt - Goslar 1930 54 | “Fegender Hirsch". Öl auf Leinwand. (18)88. 95 : 73 cm. Signiert und datiert unten rechts. Verso betitelt. Gerahmt. € 1.200 Zimmermann war Schüler von Paul Friedrich Meyerheim und Eugen Bracht. Verso mit der Adresse des Künstlers. 63 | K A R L & F A B E R November 2014 55 | Winterlandschaft mit einer Schafherde. Öl auf Leinwand, doubliert. 1874. 45,5 : 71 cm. Signiert und datiert unten rechts. Gerahmt. Provenienz: Privatsammlung, Bayern. € 10.000/12.000 Naturgetreue Schilderung einer Schafherde, die von einem Schäfer mit erhobenem Stock und mit Unterstützung eines Hirtenhundes voran getrieben wird. Im Hintergrund geht die Sonne auf, es ist früh am Morgen. Das Licht wirft lange Schatten und wärmt die Häuserfassaden des kleinen Dorfes im Hintergrund. Die Kälte des Winters ist nahezu spürbar. Neben der liebevollen Schilderung der Tiere liegt der Reiz des Bildes auch in der virtuosen Darstellung unterschiedlicher Stofflichkeiten - der Frische des morgendlichen Winterhimmels, der Leichtigkeit des Schnees gegenüber dem dichten Winterfell der Schafe. - Verso auf dem Keilrahmen mit Resten eines Galerieetiketts. November 2014 K A R L & F A B E R | 64 Hans von Marées 1837 Elberfeld - Rom 1887 56 | Die eroberte Standarte. Öl auf Leinwand. 1860. 42 : 53 cm. Signiert und datiert unten rechts. Gerahmt. Meier-Graefe 59, Gerlach-Laxner 33. Literatur: Helmut Börsch-Supan, "Zur Herkunft der Kunst von Marées", in: Ausstellungskatalog "Hans von Marées", München 1988, S. 30 (mit Abb.). Ausstellung: Münchener Kunstverein 1861, 1908 und 1909 (verso mit Etikett); "Hans von Marées", Berlin 1909 Kat. Nr. 17. Provenienz: Albrecht Dürer-Verein, Nürnberg; Prinzregent Luitpold von Bayern, München; Kunstsalon Hermann Abels, Köln, verso mit dem Etikett. € 12.000/15.000 Als Hans von Marées im Winter 1857 im Anschluss an ein militärischen Pflichtjahr nach München kam, schuf er zunächst eine Reihe kleinformatiger Militärbilder, die sich durch ihre helle Farbigkeit auszeichneten. Nur wenige Beispiele haben sich erhalten. Das vorliegende Gemälde schildert eine Episode aus den Befreiungskriegen. Aus dem dunstigen Kampfgetümmel sprengt in heroischer Haltung nach links ein Krieger, die eroberte Flagge stolz in die Höhe gereckt. In der Überhöhung der kühnen Tat eines Einzelnen, deren Ausgang ungewiss bleibt - schon legt ein Soldat hinter ihm die Flinte an - spiegelt sich das romantisch geprägte ritterliche Ideal des jungen Künstlers. Dabei zeigt er vor allem in der Schilderung der Pferde bereits eine eindrucksvolle malerische Souveränität. 65 | K A R L & F A B E R November 2014 November 2014 K A R L & F A B E R | 66 Carl Spitzweg 1808 - München - 1885 57 | Die Neue Zeit. Öl auf Leinwand, doubliert. (Um 1850/55). 33,2 : 25,2 cm. Links unten monogrammiert "S im Rhombus". Gerahmt. Roennefarth 1405; Wichmann 484. Literatur: Siegfried Wichmann, "Carl Spitzweg auf der Reise nach Prag", München 1963, Transkription des Tagebuchs auf SS. 83-104; Siegfried Wichmann, "Carl Spitzweg. Kunst, Kosten und Konflikte", Frankfurt/Main und Berlin 1991, S. 341, Nr. 404. Provenienz: Galerie Fleischmann, München; Kunsthandlung Julius Schlesinger, Berlin; seit Jahrzehnten in Privatbesitz, Rheinland. € 80.000/100.000 Auch wenn Spitzweg in vielen seiner beliebten Kompositionen die biedermeierliche Idylle feierte, nahm er als interessierter, weltoffener Zeitgenosse Anteil an den gesellschaftlichen Umwälzungen seiner Epoche, an Industrialisierung und technischem Fortschritt. Hier macht er den Kontrast von alter und neuer Zeit humorvoll überspitzt zum Thema seiner Komposition. Den größten Teil des Bildes nimmt das schattige Grün des Laubwerks ein, unter dem sich ein Gnom - bei Spitzweg die Verkörperung elementarer Erdkräfte - an einem kleinen Gewässer ausruht. Das Gehen scheint dem Alten nicht leicht zu fallen, er benötigt dafür zwei Stöcke, die er seitlich abgelegt hat. Wie eine Vision betrachtet er die über den Viadukt im hellen Sonnenlicht dahineilende Eisenbahn, die ohne jede Beschwerlichkeit, ja fast immateriell die Entfernung zu durchmessen scheint. - Um die Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das Eisenbahnnetz auch in Deutschland stark ausgebaut. Dieser Entwicklung stand Spitzweg, der häufig reiste, durchaus aufgeschlossen gegenüber, ja er beklagte sogar in seinem Tagebuch von 1849, dass etwa die Dresdner Strecke nur schleppend fertiggestellt wurde. So zeichnet sich im Gesicht des Gnoms, auf dem ein kleiner Abglanz des hellen Sonnenlichts liegt, weniger Skepsis ab als andächtiges Staunen. 67 | K A R L & F A B E R November 2014 November 2014 K A R L & F A B E R | 68 Charles François Daubigny 1817 - Paris - 1878 58 | Les Bords de la Tamise, Temps gris. Öl auf Holz, parkettiert. 1866. 30 : 45 cm. Signiert und datiert unten rechts. Gerahmt. Hellebranth 752 (mit leicht abweichenden Maßen und dem Bildträger "Leinwand"). Literatur: Robert Hellebranth, "Charles-Francois Daubigny", Morges 1976, S. 248. Provenienz: Bernheim Jeune, Paris, 1922; Tooth, Scott & Sons, Montréal, 1928; Sammlung Schäfer, Schweinfurt; Privatbesitz, Norddeutschland. € 20.000/25.000 Der Umzug von Paris nach Auvers an der Oise im Jahr 1860 markiert den Beginn der reifen Phase in Daubignys Werk. Mehr als zuvor wird nun der Fluß, der ihm von der Kabine seines Malboots bei allen Wetterlagen zugänglich ist, sein bevorzugtes Thema. So wundert es nicht, dass es bei seinen Reisen nach London 1865 und 1866 vor allem die Themse ist, deren Reiz er malerisch erkundet. Längst schon hat er für sich den Reiz des Alltäglichen, Unspektakulären entdeckt, so auch in dieser Darstellung eines verhangenen Tages. Die Wolkendecke liegt schwer über dem Fluss, gestrichelt in tektonischer Festigkeit mit gebündelten Pinselstrichen in einer schier unendlichen Vielzahl von Nuancen zwischen Grau und Beige. Die vereinzelten Sonnenstrahlen, die sich noch einen Weg bahnen können, werden von der leicht bewegten Oberfläche des Flusses reflektiert. Unter diesem Himmel verliert alles auf und um den Fluss, die Boote, die Stadtsilhouette, an Plastizität und tauscht seine Lokal farbe in eine schemenhafte Dunkelheit ein, die der Komposition ein tektonisches Gerüst verleiht und dem subtilen Spiel der Grautöne einen starken Kontrast entgegensetzt. 69 | K A R L & F A B E R November 2014 November 2014 K A R L & F A B E R | 70 Carl Schlesinger 1825 Lausanne - Düsseldorf 1893 Carlo Grubacs 1812 - Venedig - 1870 59 | Venedig: Blick auf den Dogenpalast und Santa Maria della Salute. Öl auf Holz. 15,3 : 25 cm. Signiert unten links. Gerahmt. Provenienz: Privatsammlung, Bayern. € 3.000/4.000 Seine Heimatstadt bot dem Architekturmaler Carlo Grubacs eine Vielzahl von Motiven, die er in heller Palette und liebevoller Detailtreue wiedergab und mit erzählerischer Staffage anreicherte. Luigi Loir (zugeschrieben) 1845 Göritz/Oberösterreich - Paris 1916 60 | Nächtliche Szene, Porte de Clignancourt. Öl auf Karton. 32,5 : 39 cm. Gerahmt. € 2.200 71 | K A R L & F A B E R November 2014 61 | Liebespaar beim Angeln an einem Schweizer See. Öl auf Leinwand. 30 : 50 cm. Signiert unten rechts. Gerahmt. Provenienz: Privatsammlung, Bayern. € 4.000/5.000 Nach Studienjahren in Hamburg, Prag und Antwerpen ließ Schlesinger sich 1852 in Düsseldorf nieder, wo einige Jahre zuvor sein Bruder Felix seine Ausbildung erhalten hatte. Hauptinteresse galt der Darstellung von Landschaften, die er mit narrativer Staffage belebte. So zeigt auch das vorliegende Werk ein von Schlesinger favorisiertes Motiv, das ganz in der Tradition der Düsseldorfer Malerschule steht. Viggo Fauerholdt 1832 Kopenhagen - Düsseldorf 1883 62 | Küstenlandschaft mit einem Fischer, der seine Netze einholt. Öl auf Leinwand. 1879. Ca. 45 : 60 cm. Signiert und datiert sowie bezeichnet "Ddf" (Düsseldorf) unten links. Gerahmt. Provenienz: Privatbesitz, Süddeutschland. € 1.200 November 2014 K A R L & F A B E R | 72 Friedrich Voltz 1817 Nördlingen - München 1886 63 | Ein Kamel, stehend nach links. Öl auf Malkarton. (Um 1880). 31 : 39,5 cm. Signiert unten links. Verso mit dem Nachlassstempel. € 6.000/8.000 Als Tiermaler hochgeschätzt, widmete Voltz sein Werk fast ausnahmslos den typischen Motiven aus seiner oberbayerischen Heimat. So ist diese Darstellung von großer Seltenheit und wirkt in seinem Oeuvre geradezu exotisch. Sie ist wohl in seiner frühen Zeit entstanden: Boetticher nennt unter seiner Nr. 1 die Darstellung "Ein Kameel (sic) u. ein Esel im Stall, vor ihnen ein Hund u. zwei Affen, im Hintergr. ein Bär", datiert 1835; dieses Bild wurde laut Boetticher 1861 der Berliner Nationalgalerie geschenkt. 1848 malte der Künstler das Kamel noch ein weiteres Mal ("Fahrendes Volk mit Kamel, Äffchen und Tanzbär", Privatbesitz). In seiner Schilderung der charakteristischen Merkmale des Kamels legt Voltz in unserer Darstellung bereits große Souveränität an den Tag, verzichtet jedoch auf die Ausgestaltung der Umgebung und auf die Zufügung weiterer Tiere, so dass das mit einem großen Brandmal markierte Tier in dem aus unsichtbarer Quelle kommenden hellen Licht eine monumentale, fast surreale Präsenz erhält. 73 | K A R L & F A B E R November 2014 November 2014 K A R L & F A B E R | 74 Christian Friedrich Mali 1832 Broekhuizen bei Utrecht - München 1906 64 | Hütejunge mit Kühen und Schafen an einem Gebirgssee. Öl auf Leinwand, doubliert. 1895. 61 : 51 cm. Signiert, datiert und mit Ortsbezeichnung "München" unten rechts. Gerahmt. Provenienz: Privatsammlung, Bayern. € 3.000/4.000 Florent Nicolas Crabeels In Malis späten Werken spielt das Licht eine besondere Rolle. Die Sonnenstrahlen streifen gerade noch das Fell der Tiere im Vordergrund und tauchen die Szenerie in ein gleißendes, kühles Licht. Unterdessen ziehen im Hintergrund dunkle Wolken herauf, die ein Spannungsfeld zum hellen Vordergrund bilden. Das bäuerliche Leben gehört zu den bevorzugten Themen im Werk Crabeels. Die Anregungen dafür fand er in seiner unmittelbaren Umgebung: Crabeels lebte und arbeitete vornehmlich im kleinen Dorf Wechelderzande in der Provinz Antwerpen, das mit seinen malerischen Motiven auch andere Künstler in seinen Bann zog. Reinhold Braun 1821 Altensteig - München 1884 65 | Am Brunnen vor dem Dorf. Öl auf Leinwand, wachsdoubliert. 1858. 64 : 81 cm. Signiert, datiert und mit Ortsbezeichnung "Stuttgart" unten rechts. Gerahmt. Provenienz: Privatsammlung, Bayern. € 2.500 75 | K A R L & F A B E R November 2014 1829 - Antwerpen - 1896 66 | Bauerntanz. Öl auf Leinwand. 72,5 : 92 cm. Gerahmt. Provenienz: Privatbesitz, Österreich. € 4.000/6.000 Philipp Röth 1841 Darmstadt - München 1921 67 | Gänsemagd in oberbayerischer Flusslandschaft. Öl auf Malkarton, auf Leinwand aufgelegt. 36,5 : 55,5 cm. Signiert unten links. Gerahmt. Provenienz: Privatsammlung, Bayern. € 1.500 November 2014 K A R L & F A B E R | 76 Hans Thoma Hermann Baisch Heinrich Höfer 1825 Eisfeld/Thüringen - München 1878 68 | Vorgebirgslandschaft mit Schafen und Rindern. Öl auf Leinwand. 1860. 64 : 87,5 cm. Signiert, datiert und mit Ortsbezeichnung "München" unten links. Gerahmt. € 2.000 77 | K A R L & F A B E R November 2014 1846 Dresden - Karlsruhe 1894 69 | Kühe auf besonnter Lichtung am Waldrand. Öl auf Leinwand. 58 : 95 cm. Signiert und bezeichnet "München" unten rechts. Gerahmt. Provenienz: Privatsammlung, Bayern. € 1.800 1839 Bernau - Karlsruhe 1924 70 | Schwarzwaldlandschaft mit heimkehrender Kuhherde. Öl auf Leinwand. (18)82. 52 : 63 cm. Signiert mit dem ligierten Monogramm und datiert unten rechts. Gerahmt. Vgl. Thode S. 192 (kleinere Version). Provenienz: Privatbesitz, Bayern. € 9.000/12.000 "Schlichtere Motive sind kaum denkbar; welche Stimmungen aber entlockt ihnen der Künstler, welche Reize verleiht er ihnen durch die verschiedenartigen Erscheinungen der Wolken, des Lichtes und der Farben!" schreibt Henry Thode 1909 über die Schwarzwaldlandschaften Thomas, ein Urteil, das auch auf das vorliegende Werk zutrifft. Hier gibt Thoma eine sanfte, in der Mitte leicht abgesenkte Anhöhe wieder, deren Form er durch die seitlich aufragenden Nadelbäume noch stärker sinnlich erfahrbar macht. Es ist eine "paysage intime", ein fast beiläufig erscheinender Naturausschnitt ohne dramatische Kontraste, wie ihn Thoma auf seiner Frankreichreise im Jahr 1868 bei Gustave Courbet und den Malern der Schule von Barbizon kennengelernt hat. In lasierendem Farbauftrag schildert er die Buckel der Wiese, die Verwerfungen im Erdreich, das dunkle Laub der Bäume und die sich darüber zusammenballende Wolkenformation. Auf dem Kamm erkennt man die Silhouette eines Hirten, er wartet darauf, dass der Rest der Herde den Weg in die Senke findet, wo die ersten Kühe bereits gemächlich grasen. So entsteht ein ruhiges, meditatives Bild der Landschaft, in der sich Thoma Zeit seines Lebens zu Hause fühlte. November 2014 K A R L & F A B E R | 78 Franz von Stuck 1863 Tettenweis - München 1928 71N | Die Sinnlichkeit. Öl auf Leinwand. (Um 1897). 50,5 : 40,5 cm. Signiert oben rechts. Gerahmt. Voss 161/151 Literatur: Heinrich Voss, "Franz von Stuck. Werkkatalog der Gemälde mit einer Einführung in seinen Symbolismus", München 1973, S. 277, Nr. 161/151, mit Abb. auf S. 133. Claudia Gross-Roath, "Das Frauenbild bei Franz von Stuck", Weimar 1999, S. 215. Ausstellung: "Franz von Stuck und die Münchner Akademie", Museum für Moderne Kunst, Bozen, 15.6. - 19.8. 1990, Kat. Nr. 82, mit farb. Abb. auf S. 50. Provenienz: Kunsthandlung J.P. Schneider, Frankfurt (erworben direkt vom Künstler); Florence und Martin Flersheim, Frankfurt; erworben für das Deutsche Reich von der Kunsthändlerin M aria Almas-Dietrich; Central Collecting Point, München; Freistaat Bayern; Kunsthaus Lempertz, Köln, Auktion 472, 14.3.1963, Los 194; Sammlung Carl Laszlo, Basel; Privatbesitz, Schweiz. € 120.000/180.000 79 | K A R L & F A B E R November 2014 Der verführerisch entblößte Frauenkörper, umwunden von einer gewaltigen Schlange, ist die einflußreichste Bildschöpfung Franz von Stucks und gehört zu den Schlüsselmotiven des Symbolismus. In zahlreichen Varianten mit den Titeln "Die Sünde" oder "Die Sinnlichkeit“ zwischen 1891 und 1912 ausgeführt, erregte die Komposition weit über München hinaus Aufsehen, hinterließ Spuren selbst in Thomas Manns Novelle "Gladius Dei" und beeinflusste Maler wie Edvard Munch, dessen "Madonna" in vergleichbarer Weise das Sakrale erotisiert. Franz von Stuck reduziert die Geschichte vom Sündenfall auf Eva und die Schlange, die hier, miteinander verschlungen, zum archetypischen Inbegriff der Versuchung werden. Er greift damit einen in seiner Zeit verbreiteten Topos auf, welcher die Frau als Bedrohung des seinen Trieben hilflos ausgelieferten Mannes dämonisiert; Vorbilder finden sich etwa bei Gustave Moreau und Felicien Rops. Gleichzeitig spiegelt Stucks Gemälde das ambivalente Verhältnis seiner Epoche zur Sexualität, die einerseits tabuisiert, andererseits begehrt und im Kontext der Kunst konsumierbar wird. - Von besonderem Interesse ist bei dem vorliegenden Gemälde die Provenienz. Zuerst gehörte es dem jüdischen Ehepaar Florence und Martin Flersheim aus Frankfurt, das über eine bedeutende Sammlung zeitgenössischer deutscher und französischer Kunst verfügte und einzelne Künstler förderte. Martin Flersheim starb 1935, seiner Frau und ihrem Sohn Fritz gelang 1937 die Flucht nach New York, jedoch ohne ihre Kunstwerke; die "Sinnlichkeit" wurde über die Kunsthändlerin Maria AlmasDietrich, eine von Hitlers bevorzugen Lieferanten, vom Deutschen Reich für das geplante Führermuseum in Linz erworben. Bis zum Ende des Krieges nach Altaussee ausgelagert, gelangte das Bild nach Kriegsende in den Central Collecting Point nach München. Da den Alliierten die Herkunft aus der Flersheim-Sammlung nicht bekannt war, übergaben sie das Gemälde dem Freistaat Bayern, der es 1963 versteigern ließ. So gelangte es in die Sammlung des Baseler Psychoanalytikers Carl Laszlo, der als ungarischer Jude selber mehrere Konzentrationslager überlebt hatte. Bevor es zu einer Einigung mit den Erben Flersheims kommen konnte, verstarb Carl Laszlo. Sein Erbe entschied, dem Geist des Washingtoner Abkommens zu entsprechen, sodass das Bild nun nach der im Juni 2015 erfolgten vertraglichen Einigung von etwaigen Restitutionsansprüchen befreit ist. November 2014 K A R L & F A B E R | 80 Albert Schreyer Albert von Keller 1869 - Wien - 1945 1844 Gais - München 1920 72 | Porträt einer jungen Frau mit einer Rose im Haar. Öl auf Leinwand, doubliert. 57,5 : 48,5 cm. Monogrammiert unten rechts. Gerahmt. € 2.500 73 | Weiblicher Halbakt mit gemustertem Schal. Öl auf Leinwand. 1915. 72 : 49,5 cm. Signiert und datiert unten rechts. Gerahmt. Provenienz: Privatbesitz, Bayern. € 2.400 Auf dem Keilrahmen von fremder Hand bezeichnet. 81 | K A R L & F A B E R November 2014 Friedrich August von Kaulbach (zugeschrieben) 1850 München - Ohlstadt 1920 74N | Weiblicher Halbakt mit verbundenen Augen. Öl auf Leinwand. 56 : 40 cm. Gerahmt. € 1.500 November 2014 K A R L & F A B E R | 82 Otto Pilny Charles François Eustache 1820 Paris - Cherbourg 1870 75 | Nordafrikanische Landschaft mit Figuren. Öl auf Leinwand. 18 : 26 cm. Verso mit dem Nach lassstempel (Lugt 4495). Gerahmt. € 1.200 83 | K A R L & F A B E R November 2014 Lorenz Frölich 1820 Kopenhagen - Hellerup 1908 76 | Allegorie der Treue. Öl auf Leinwand. (Um 1845/50). 23,6 : 27,6 cm. Gerahmt. Provenienz: Sammlung Dr. Dr. Gustav Rau. € 1.800 1866 Budweis - Zürich 1936 77 | Eine Karawane mit zwei Sklavinnen. Öl auf Leinwand. 110 : 158 cm. Signiert unten rechts. Gerahmt. Provenienz: Koller, Zürich, Auktion 22.3.13, Los Nr. 3239; Privatsammlung, Rheinland-Pfalz. € 12.000/15.000 Otto Pilny ist einer der letzten Vertreter der Orientbegeisterung des 19. Jahrhunderts, einer Bewegung, die durch Napoleons Ägyptenfeldzug ausgelöst worden war. Dabei verließ er sich nicht auf überlieferte Bilder oder Erzählungen, sondern reiste ab 1889 mehrfach nach Nordafrika. Dort studierte er die regionalen Bräuche und fertigte Landschaftsskizzen entlang der Beduinenstraße zwischen Kairo und Tripolis an. Seine erfolgreichen Gemälde konzentrieren sich auf malerische Themen, in denen es meist – wie auch hier – um wehrlose junge Frauen in der Gewalt rauher Burschen geht, für die sie vor allem leicht verkäufliche Ware darstellen. Die vorliegende Komposition zeigt jedoch, dass er in seiner Pinselführung neuen Tendenzen durchaus aufgeschlossen ist. So gibt er die Landschaft in divisionistischer Technik wieder, mit der die Fläche durch deutlich von einander abgehobene, nebeneinander gesetzte Pinselstriche gestaltet wird. Auf diese Weise entsteht eine vibrierende Bewegung, die durch die lebhaften Töne der untergehenden Sonne noch gesteigert wird. November 2014 K A R L & F A B E R | 84 Walther Firle 1859 Breslau - München 1929 Jakob Fürchtegott Dielmann 1809 - Frankfurt/Main - 1885 78 | Die Gebetsstunde. Öl auf Leinwand. 1842. 28,5 : 22 cm. Signiert und datiert unten links. Gerahmt. Provenienz: Privatsammlung, Bayern. € 2.500 85 | K A R L & F A B E R November 2014 Wilhelm Roegge 1870 München - Oberaudorf 1946 79 | Lesendes Mädchen. Öl auf Leinwand. (18)95. 44 : 63 cm. Signiert und datiert unten rechts. Gerahmt. € 2.000 80 | Musikprobe im Haus des Künstlers in Seeshaupt am Starnberger See. Öl auf Leinwand. 116 : 91 cm. Signiert unten links. Gerahmt. € 5.000 / 7.000 Walter Firle gehört zu den beliebtesten deutschen Genremalern des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Gesangsproben in einem intimen Interieur, gemalt in gedecktem Kolorit, zählen wiederholt zu seinem Oeuvre. Gerade bei dieser kleinen Werkgruppe wird sein Gespür für die häusliche Idylle spürbar. November 2014 K A R L & F A B E R | 86 Agathe Roestel tätig zwischen 1863 und 1893 81 | Gisela von Österreich im mittelalterlichen Kostüm. Öl auf Leinwand. 116 : 84 cm. Signiert unten rechts. Gerahmt. Provenienz: Seit Jahrzehnten in Privatbesitz, Baden-Württemberg. € 9.000/12.000 Kaum eine Künstlerin, deren Werke auf dem Kunstmarkt so begehrt sind, ist bis heute so wenig erforscht wie Agathe Roestel. Die verlässlichste Quelle ist nach wie vor Friedrich von Boettichers Lexikon der "Malerwerke des 19. Jahrhunderts" (Leipzig, 1901), das zehn Bilder der Künstlerin aufführt, ausgestellt zwischen 1871 und 1893, danach gibt es nur noch spärliche Spuren, etwa den Hinweis auf ein datiertes Bildnis, das bereits 1863 entstand. Das vorliegende repräsentative Porträt, sicherlich eine Auftragsarbeit, liefert einen wichtigen Beitrag zum Erkenntnisstand über die Künstlerin und zeigt, wie sehr ihr Werk bereits zu ihren Lebzeiten geschätzt wurde. Der Adressaufkleber auf der Rückseite mit der Aufschrift "Agathe Roestel/40 Landwehrstr./Munich" gibt Aufschluss über den Standort ihres Ateliers, zudem muss sich das Gemälde im englischsprachigen Ausland befunden haben. - Die in ihren Genredarstellungen geschätzte Virtuosität der Künstlerin ist auch an diesem Gemälde ablesbar: In der Leichtigkeit des Pinselstrichs, der treffenden Charakterisierung des Gesichts mit dem sinnenden Ausdruck und der feinen Schilderung der Hände. Die 1856 geborene Erzherzogin von Österreich und Prinzessin von Bayern, von der überliefert ist, dass sie Kostümfeste schätzte, dürfte auf diesem Bildnis um die 18 Jahre alt gewesen sein, somit fiele es in Roestels Schaffensperiode der 1870er Jahre. 87 | K A R L & F A B E R November 2014 November 2014 K A R L & F A B E R | 88 Karl Stuhlmüller 1859 - München - 1930 84 | Winterlicher Viehmarkt im Dachauer Land. Öl auf Leinwand. 35 : 57 cm. Signiert und mit der Ortsangabe "München" unten rechts. Gerahmt. Provenienz: Privatsammlung, Bayern. € 2.500 Eugen Bracht 1842 Morges - Darmstadt 1921 Deutsch 82 | Berglandschaft mit hochgelegener Kirche und einem Hirten mit seiner Herde. Öl auf Holz. 14,7 : 19,1 cm. Gerahmt. € 900 Emil Rau 1858 Dresden - ? 1937 83 | Altes Bauernhaus. Öl auf Hartfaserplatte. 62 : 49 cm. Signiert unten rechts. Gerahmt. € 1.800 89 | K A R L & F A B E R November 2014 85 | Altes Jagdschloss. Öl auf Malkarton. (1916-18). 46 : 55 cm. Signiert unten rechts, bezeichnet "Altes Jagdschloss (...) bei (...)" verso. Gerahmt. Wir danken Herrn Dr. Manfred Großkinsky für die freundliche Unterstützung unserer Katalogisierung und für die Datierung der Arbeit. Provenienz: Privatbesitz, Polen. € 1.800 In lockerem Duktus und freier Pinselführung ausgeführte Komposition, deren Reiz gerade in dem kargen Motiv begründet liegt. Wie häufig in seinen Landschaften beschwört Bracht durch das historische Gebäude die Erinnerung an vergangene Kulturepochen herauf. November 2014 K A R L & F A B E R | 90 Hermann Ottomar Herzog 1832 Bremen - Philadelphia 1932 86 | Fischer an einem Gebirgssee bei aufziehendem Gewitter. Öl auf Leinwand. 1869. 29 : 39 cm. Signiert und datiert unten links. Gerahmt. Provenienz: Verso mit einem Etikett des Vorbesitzers "Charles, Comte de Flandre, Prince de Belgique"; Privatsammlung, Bayern. € 2.000 89 | Romantische Landschaft mit einer alten Mühle. Öl auf Leinwand, auf Malpappe aufgelegt. 24,5 : 31,5 cm. Gerahmt. Provenienz: Privatsammlung, Bayern. € 1.200 Friedrich Voltz Heinrich Franz Gaudenz von Rustige 1817 Nördlingen - München 1886 1810 Werl / Westfalen - Stuttgart 1900 87 | Hochgebirgslandschaft mit Staffage. Öl auf Leinwand, auf Holz aufgelegt. 42 : 32,8 cm. Signiert unten rechts. Gerahmt. Provenienz: Privatsammlung, Bayern. € 1.200 90 | Abendliche Winterlandschaft mit zwei Frauen auf dem Eis. Öl auf Malkarton. 22,6 : 28,8 cm. Signiert unten links. Gerahmt. Provenienz: Privatbesitz, Süddeutschland. € 1.000 Otto Friedrich Gebler 1838 Dresden - München 1917 88 | Lämmer und Hühner vor dem Stall. Öl auf Holz. 13,5 : 17 cm. Signiert unten rechts. Gerahmt. Provenienz: Privatsammlung, Bayern. € 1.000 91 | K A R L & F A B E R November 2014 Deutsch Ludwig Bolgiano 1866 - München - 1948 91 | Die Wittelsbacherbrücke über die Isar in München. Öl auf Malkarton. 16,1 : 22 cm. Signiert unten links. Gerahmt. € 900 November 2014 K A R L & F A B E R | 92 Ernst Andreas Johannes Lundström 1853 - Stockholm - 1931 Englisch 92 | Pendants: Stillleben mit erlegten Vögeln im gemalten Oval. Öl auf Leinwand. Je 61 : 51 cm. Einzeln gerahmt. Provenienz: Privatbesitz, Bayern. € 2.000 94 | Porträt eines Artisten. Öl auf Leinwand. 1880. 40,6 : 31,7 cm. Verso signiert, datiert und mit Ortsbezeichnung "Dysseldorf". Literatur: Ausst.-Kat. "Les peintres de l'Ecole de Grez, Art suédois en France", Centre Culturel Suédois de Paris, Paris 1991. € 1.000 Rechts unten mit "II" nummeriert. Ferdinand Leeke Deutsch 93 | Bildnis einer jungen Frau. Öl auf Leinwand. (Um 1840). 68 : 55,5 cm. Gerahmt. € 900 93 | K A R L & F A B E R November 2014 1859 Burg bei Magdeburg - Nürnberg 1923 95 | Siegfried in der Schmiede. Öl auf Leinwand, doubliert. 1900. 56 : 36 cm. Signiert "München 1900" und datiert unten rechts. Gerahmt. € 1.600 November 2014 K A R L & F A B E R | 94 Aquarelle und Zeichnungen des 15. – 18. Jahrhunderts Watercolours and Drawings 15th – 18th Century Karl von Enhuber 1811 Hof - München 1867 96 | Der Fliegenklatscher. Öl auf Malkarton. 1845. 17 : 12,5 cm. Monogrammiert und datiert unten links. Gerahmt. Provenienz: Privatsammlung, Bayern. € 1.200 Anton Seitz 1829 Roth - München 1900 97 | Das Zwiegespräch. Öl auf Holz. 24 : 19 cm. Gerahmt. Provenienz: Privatsammlung, Bayern. € 1.500 95 | K A R L & F A B E R November 2014 November 2014 K A R L & F A B E R | 96 Italienisch 98 | Bildnis eines lachenden Knaben. Schwarze und weiße Kreide, Rötel gewischt, auf verblasstem blauen Bütten im Rund. (Frühes 17. Jh.). Durchmesser 14,3 cm. Provenienz: Privatsammlung, Frankreich. € 700 Papier rechts und links außerhalb der Darstellung etwa 1-1,5 cm breit alt ergänzt und angerändert. Verso mit Resten eines alten Untersatzes, dort bezeichnet "from the (...)ez Collection". - Braunfleck im Haar, ansonsten gut. 99 | Recto: Studie eines sitzenden Putto - verso: Fünf Studien zum Kopf eines Putto. Rötel auf bräunlichem Bütten. (18. Jh.). 25,5 : 19 cm. € 2.400 Papier in den Rändern leicht knitterfaltig, vereinzelt braunfleckig. Im linken Rand mit einem winzigen Löchlein, verso mit Montageresten. Von schönem Gesamteindruck. Francesco Albani (zugeschrieben) 1578 - Bologna - 1660 100 | Die Himmelfahrt der hl. Maria Magdalena (?). Feder in Braun, weiß gehöht, auf graubraunem Bütten. (17. Jh.). 23,9 : 35,8 cm. € 3.500/4.000 recto 97 | K A R L & F A B E R November 2014 verso Unten links alt bezeichnet "Domenichino". - Papier leicht nachgedunkelt und etwas braunfleckig. Alt auf Sammlungsuntersatz aufgelegt. Von schönem Gesamteindruck. November 2014 K A R L & F A B E R | 98 102 recto 102 verso Tiziano Vecellio (Umkreis) 101 Um 1485 Pieve di Cadore - Venedig 1576 Cremonesisch 101 | Erscheinung Mariens mit dem Kinde. Feder in Braun, auf braunem Bütten. (17. Jh.). 17 : 14,8 cm. € 1.200 Aufgrund der Untersicht Entwurf für ein Deckenbild oder hoch angebrachtes Wandfresko. Zur Übertragung mit schwarzem Stift quadriert. - Altersbedingte Papiermängel. Italienisch 102 | Studienblatt zu Ajax, der sich in sein Schwert stürzt. Feder in Braun, auf Bütten. (17. Jh.). 18,4 : 14,5 cm. € 1.500 Verso mit einer Figurenkomposition in brauner Feder. - Mit leichten Papiermängeln und einer Fehlstelle in der linken unteren Ecke. Von schönem Gesamteindruck. 99 | K A R L & F A B E R November 2014 103R | Landschaft mit Hirten und einer Herde (Paesaggio con pastori e gregge). Feder in Braun, z.T. weiß gehöht, auf bräunlichem Bütten. (16. Jh.). 26,1 : 39 cm (innere Zeichnung), insgesamt 31,6 : 44,7 cm. Monogrammiert auf der Anstückung unten, rechts unterhalb des Steins (Nagler Monogrammisten Bd. V, Nr. 799). Wir danken Herrn Mag. Tobias Nickel, Wien, für die freundlichen Hinweise bei der Bestimmung des Blattes. Literatur zur Tizian-Zeichnung: Maria Agnese Chiari Moretto Wiel, "Saggi e memorie di storia dell'arte. Per un catalogo ragionato dei disegni di Tiziano", Florenz 1988, S. 72-73, Nr. A-21, Abb. 137 bis 142, S. 270-271. € 3.500/4.500 Vorliegendes Blatt lässt sich mit einer Tizian zugeschriebenen Zeichnung in der Albertina, Wien (Inv. Nr. 1477), in Verbindung bringen. Diese Zeichnung erfuhr so große Bewunderung, dass sie mehrfach in verschiedenen Techniken nachgeahmt oder kopiert wurde: Chiari Moretto (1988, S. 72f.) führt 12 Varianten und Kopien an. Dem Original am nächsten stehen die gleichseitigen Blätter aus dem Pariser Louvre (Inv. 5570) und dem Frankfurter Städel (Inv. Nr. 4428). "Vorliegendes, ebenfalls gleichseitiges Blatt ist eine bisher nicht bekannte und wichtige Ergänzung in der Rezeption des Tizian-Blattes" (Nickel). Die Zeichnung wurde im Randbereich angestückt und von anderer Hand vervollständigt. Für die innere ältere Zeichnung vermutet Nickel aufgrund der stilistischen Qualität eine Entstehung im Tizian-Kreis oder zumindest in der Nachfolge des 16. Jhs. Nachdem sie jedoch beschnitten wurde, kam es später zu der Anstückung, die nach Nickel wohl von einem Künstler herrührt, der eher der flämischen Schule zuzuordnen sei und genau wusste, wie Tizians Komposition zu vervollständigen war. Als Vorlage diente ihm jedoch nicht die Tizian zugeschriebene Zeichnung, sondern der Stich Valentin Lefebres von 1682. "Dafür spricht das unscheinbare vegetabile Detail in der linken unteren Ecke, das im Stich zu einer Pflanze gewachsen ist. Die ligierte Bezeichnung als Verweis auf Tizian und seine Erfindung liefert ebenfalls der Stich. Somit wäre man zusammenfassend geneigt zu vermuten, dass die Zeichnung möglicherweise im Besitz von Lefebre selbst war und von diesem 1682 ergänzt wurde." (Nickel). - Papier alt aufgelegt. Vereinzelt mit kleinen Bereibungen. Weißhöhungen teilweise oxidiert. Von schönem Gesamteindruck. November 2014 K A R L & F A B E R | 100 Italienisch 104 | Mariä Geburt. Feder in Braun, braun und grau laviert, schwarzer Stift, weiß gehöht, auf bräunlichem Bütten, zur Übertragung mit schwarzer Kreide quadriert. (16. Jh.). 54 : 38 cm. Provenienz: Christie's, New York, Auktion, 24.1.2001. € 10.000/15.000 Modello für ein Altar- oder Wandbild. Als Autor der ikonographisch interessanten Darstellung wurde Cherubino Alberti vorgeschlagen, doch ist die Technik mit der Weißhöhung für den Künstler eher ungewöhnlich. Die Darstellung dürfte vielmehr einem Künstler der Generation davor zuzuschreiben sein, wohl der sienesischen Schule. Horizontale Mittelfalte, linke untere Ecke angesetzt, kleine Randmängel, ansonsten gut und farbfrisch erhalten. 101 | K A R L & F A B E R November 2014 November 2014 K A R L & F A B E R | 102 Los 105 –114: Italienische Zeichnungen aus der Sammlung von Dr. Heinrich Geissler (1927–1990), Leiter der Graphischen Sammlung der Staatsgalerie Stuttgart von 1983 –1990. verso Francesco Vanni 1563 - Siena - 1610 recto 106 | Recto: Studien zur heiligen Katharina von Siena - Verso: Beinstudie. Rötel, z.T. braun laviert, auf Bütten. (Um 1596/1597). 20.8 : 21 cm. Bezeichnet "Francesco Vanni" unten mittig. Wir danken Dr. John Marciari, The Morgan Library, New York, für die Bestätigung der Eigenhändigkeit auf Grundlage eines digitalen Fotos und für den Hinweis auf die Druckgraphik von Pieter de Jode I. Provenienz: Sammlung Dr. Heinrich Geissler, Stuttgart; seitdem im Familienbesitz, Baden-Württemberg. € 2.000 Cecco Bravo (Francesco Montelatici) (zugeschrieben) 1601 Florenz - Innsbruck 1661 105 | Entwurf für ein Medici-Wappen unter der Großherzoglichen Krone. Schwarze und rote Kreide auf bräunlichem Bütten. (1630er Jahre). 11,3 : 9 cm. Provenienz: Sammlung Dr. Heinrich Geissler, Stuttgart; seitdem im Familienbesitz, Baden-Württemberg. € 1.200 Möglicherweise Entwurf für die Fresken im Erdgeschoss des Palazzo Pitti, Florenz. - Alt auf Bütten aufgelegt. Im Randbereich etwas fleckig und mit kleinen Fehlstellen. 103 | K A R L & F A B E R November 2014 Die Zeichnung ist eine interessante Neuentdeckung im Oeuvre von Francesco Vanni: es handelt sich um eine Vorstudie für die Darstellung der Hl. Katharina von Siena auf Blatt 2 der druckgraphischen Folge von 12 Bll: "Vita, mors, gesta, et miracula quaedam selecta B. Catherinae Senensis", für die Vanni die Zeichnungen lieferte und die 1597 von Pieter de Jode I. gestochen wurde (Hollstein, Bd. IX, S. 204, Nr. 71-82). Die Rückenfigur rechts und das Detail der Flechtfrisur wird dort seitenverkehrt unten links in der Figur der jungen Heiligen aufgenommen. Die Sitzfigur links, konzipiert wohl für eine weitere Episode aus dem Leben der Heiligen auf dem gleichen Blatt wurde verworfen. Das Kinderbein verso ist eine Vorstudie für den kleinen Bruder der Heiligen, der im Stich von ihr an der Hand geführt wird. - In den Ecken leicht knitterfaltig, rechte untere Ecke abgerissen, insgesamt leicht braunfleckig (Tintenfleckchen). Rijksmuseum, Amsterdam November 2014 K A R L & F A B E R | 104 Domenico Cresti, genannt Il Passignano 1559 Passignano - Florenz 1638 107 | Die Geburt Mariens. Feder in Braun, laviert (r.) bzw. Feder in Braun (v.) auf Bütten. (Frühes 17. Jh.). 29 : 21,5 cm. Alt montiert mit umlaufenden Rahmungsstreifen aus Papier mit grünen und schwarzen Zierlinien. Wir danken Prof. Dr. Miles Chappell, Williamsburg, für die freundliche Bestätigung der Eigenhändigkeit und den Katalogbeitrag. Mit schriftl. Gutachten vom 25. 09.2015. Provenienz: Wohl aus der Sammlung F.M.N. Gabburri (1675-1742), Florenz (vgl. Lugt 2992 b); Wohl aus Sammlung Ignazio Hugford (1703-1778); Sammlung Dr. Heinrich Geissler (1927-1990), Stuttgart; seitdem in Familienbesitz, Baden-Württemberg. € 5.000/6.000 Vorliegende Zeichnung, wie auch die drei folgenden Lose, sind bedeutsame Neuentdeckungen, die unseren Kenntnisstand über das Werk von Passignano erweitern und seine prägende Rolle in der Genese des Florentiner Frühbarocks belegen. Die Darstellung der Geburt Mariens zeigt drei leicht variierte Studien in Vorbereitung eines 1602 entstandenen Gemäldes für die Kirche Santa Maria in Impruneta bei Florenz. New discoveries, this drawing and cats. 108, 109, and 110 are significant additions to Passignano’s oeuvre and reflect well his formative role in the creation of the Baroque in Florentine painting. As Miles Chappell will observe in a forthcoming study, the four drawings comprise a group sharing the spontaneous and energetic style of the artist, media, type of compositional study, associations with early seventeenthcentury commissions, and a proposed provenance in the collections of F. M. N. Gabburri and Ignazio Hugford. The present drawing shows three slightly varied studies made in preparation for the painting of 1602, Passignano’s prestigious commission for Santa Maria, Impruneta, near Florence. For these associations and the provenance, the drawing is an important discovery for Passignano. Miles Chappell Mit Ziehfalten in den vier Ecken. Verso mit leichten Randmängeln, ansonsten gut. 105 | K A R L & F A B E R November 2014 November 2014 K A R L & F A B E R | 106 Domenico Cresti, genannt Il Passignano 108 | Mannalese. Feder in Braun auf Bütten. (Frühes 17. Jh.). 27,7 : 21 cm. Beziffert unten rechts mit schwarzer Kreide "81". Bezeichnet auf dem Untersatz "Gio Balducci p[er] la Congrega Maggiore in Firenze" in brauner Feder. Wir danken Prof. Dr. Miles Chappell, Williamsburg, für die freundliche Bestätigung der Eigenhändigkeit und den Katalogbeitrag. Mit schriftl. Gutachten vom 25.09.2015. Provenienz: Aufgrund der handschriftlichen Bezeichnung wohl aus der Sammlung F.M.N. Gabburri (1675-1742), Florenz (vgl. Lugt 2992 b); Wohl aus Sammlung Ignazio Hugford (1703-1778); Sammlung Dr. Heinrich Geissler (1927-1990), Stuttgart; seitdem in Familienbesitz, Baden-Württemberg. €5.000/6.000 Die alte Sammlerbezeichnung (möglicherweise von der Hand F. M. N. Gaburris) auf dem Untersatz legt nahe, dass man Giovanni Balducci für den Autor der Zeichnung hielt, der sie in Vorbereitung für einen Freskenzyklus in der Congrega Maggiore, auch bekannt als Oratorio dei Pretoni in Florenz, schuf. Aufgrund der zeichnerischen Handschrift ist sie aber Passignano zu geben, der unter einer Arkadenreihe Variationen zur Mannalese für eine nicht identifizierte Wanddekorationen erprobte: einzelne Motive haben einen Bezug zu Werken, die Passignano zwischen 1607 und 1625 in Rom und Florenz ausführte. This drawing is one of a hitherto unknown group of four discussed in cat. 107 and by Miles Chappell in a forthcoming study. The drawing was wrongly identified at an early date; perhaps for the scenes and vast fictive architecture, an early collector, possibly F. M. N. Gabburri, identified the drawing as a study by Giovanni Balducci for the “Congrega Maggiore” also known as the Oratorio dei Pretoni in Florence. The drawing shows Passignano’s style of draftsmanship and his variations on the Miracle of Manna in an arcade for an unidentified wall decoration. Motifs relate to paintings on the theme of Moses which Passignano carried out between around 1607 and 1625 in Rome and Florence. For these associations and the provenance, the drawing is an important discovery for Passignano. Miles Chappell An den vier Ecken alt auf Untersatz aufgelegt. Mit kleinen Randmängeln, Wurmlöchlein und einer Fehlstelle oben links, sonst altersgemäß gut erhalten. 107 | K A R L & F A B E R November 2014 November 2014 K A R L & F A B E R | 108 Domenico Cresti, genannt Il Passignano 109 | Die Himmelfahrt Mariens. Feder in Braun, z.T. laviert, auf Bütten. (Frühes 17. Jh.). 29 : 22 cm. Alt in brauner Feder bezeichnet auf dem Untersatz unten mittig "Passignano" über Ziffer "56" in schwarzer Kreide; unten rechts Ziffer "12" in roter Kreide. Wir danken Prof. Dr. Miles Chappell, Williamsburg, für die freundliche Bestätigung der Eigenhändigkeit und den Katalogbeitrag. Mit schriftl. Gutachten vom 25.09.2015. Provenienz: Aufgrund der handschriftlichen Bezeichnung wohl aus der Sammlung F.M.N. Gabburri (1675-1742), Florenz (vgl. Lugt 2992 b); Wohl aus der Sammlung Ignazio Hugford (1703-1778); Sammlung Dr. Heinrich Geissler (1927-1990), Stuttgart; seitdem in Familienbesitz, Baden-Württemberg. € 5.000/6.000 Vorzeichnung für ein Gemälde mit der Himmelfahrt Mariens, eine Ausführung ist nicht bekannt. Einzelne Motive erscheinen in Gemälden, die Passignano in seiner Frühzeit in Florenz und Rom schuf. This drawing is one of a hitherto unknown group of four discussed in cat. 107 and by Miles Chappell in a forthcoming study. The drawing appears to be for a specific depiction of the Assumption, with the apostles at the tomb, the Assumption of the Virgin in a glory of angels, and the Coronation by the Trinity though a painting of this composition is not known. Some of the motifs are observed in depictions from the early decades of his career in Florence and Rome. For these associations and the provenance, the drawing is an important discovery for Passignano. Miles Chappell An den vier Ecken alt auf Untersatz aufgelegt. Mit kleinen Randmängeln, Wurmlöchlein und einer Fehlstelle oben links, sonst altersgemäß gut erhalten. 109 | K A R L & F A B E R November 2014 November 2014 K A R L & F A B E R | 110 Domenico Cresti, genannt Il Passignano 110 | Recto: Allegorie - Verso: Die Vertreibung aus dem Paradies. Feder in Braun, laviert (r.) bzw. Feder in Braun (v.) auf Bütten. (Frühes 17. Jh.). 29,8 : 22.3 cm. In der Zeichnung (wohl vom Künstler) unterhalb der Figuren beschriftet: "Gloria", "Carita", "allegreza". Unten mittig von anderer Hand alt bezeichnet "Passignano". Alt montiert mit umlaufenden Rahmungsstreifen aus Papier mit grünen und schwarzen Zierlinien. Wir danken Prof. Miles Chappell, Williamsburg, für die freundliche Bestätigung der Eigenhändigkeit und den Katalogbeitrag. Mit schriftl. Gutachten vom 25.09.2015. Provenienz: Aufgrund der handschriftlichen Bezeichnung wohl aus der Sammlung F.M.N. Gabburri (1675-1742), Florenz (vgl. Lugt 2992 b); Wohl aus Sammlung Ignazio Hugford (1703-1778); Sammlung Dr. Heinrich Geissler (1927-1990), Stuttgart; seitdem in Familienbesitz, Baden-Württemberg. € 7.000/9.000 recto Die allegorische Darstellung der Caritas, flankiert von den Personifikationen der Freude und des Ruhmes in einer Kartusche, spielt möglicherweise auf die gute Herrschaft oder Regierung an. Es könnte sich hierbei um einen ersten Entwurf für Passignanos um 1608 entstandenes Gemälde in den Räumen der Tugenden im Palazzo Pitti handeln. Mit dem Sujet der Vetreibung aus dem Paradies hat sich Passignano seit 1602 beschäftigt (vgl. Pistoia, Dom; Florenz, Sammlung Corsini und Sotheby’s, New York, 11 Jan. 1996, Los 112). This drawing is one of a hitherto unknown group of four discussed in cat. 107 and by Miles Chappell in a forthcoming study. The drawing of allegorical personifications—identified as Charity flanked by Glory and Happiness and perhaps alluding to good leadership or government—in an elaborate frame may be an idea for Passignano’s paintings for the Rooms of Virtues of around 1608 in the Palazzo Pitti, Florence. The depiction of the Expulsion relates to the artist’s treatments of the theme from 1602 onward (Pistoia, Duomo; Florence, Corsini Collection, and Sotheby’s, New York, 11 Jan. 1996, n. 112). For these associations and the provenance, the drawing is an important discovery for Passignano. Miles Chappell Mit kleinen Quetschfältchen am Unterrand. Verso mit kleinen Randmängeln und bräunlichen Flecken in der rechten Blatthälfte. 111 | K A R L & F A B E R November 2014 verso November 2014 K A R L & F A B E R | 112 Italienisch Venezianisch 111 | Die Entführung der Europa. Rötel, braun und grau laviert, auf blau eingefärbtem Bütten. (17. Jh.). 19,3 : 29 cm. Provenienz: Sammlung Dr. Heinrich Geissler, Stuttgart; seitdem im Familienbesitz, Baden-Württemberg. € 2.000 Vereinzelt mit winzigen Löchlein, daher auf festes Bütten aufgelegt. Von schöner Erhaltung. 113 | K A R L & F A B E R November 2014 112 | Zwei schwebende Putti. Schwarzer Stift auf blau präpariertem Bütten mit Fragment eines Wz. (18. Jh.). 12 : 16,5 cm. Provenienz: Sammlung Dr. Heinrich Geissler, Stuttgart; seitdem im Familienbesitz, Baden-Württemberg. € 1.200 Unten links mit alter Zuschreibung an (Giovanni) "Lanfranco". - Am linken Rand alt auf Untersatz montiert. Etwas unregelmäßig beschnitten. Vertikale Mittelfalte. Im Randbereich mit Flecken und Randmängeln und kleinen Bereibungen. Altersgemäß erhalten. Francesco Simonini 1686 Parma - Florenz (?) 1753 113 | Ein Reitergefecht. Pinsel und Feder in Braun, über Bleistift, teilweise laviert in Braun und Grau, auf Bütten, aufgelegt. 16,3 : 36,3 cm. Provenienz: Sammlung Dr. Heinrich Geissler, Stuttgart; seitdem im Familienbesitz, Baden-Württemberg. € 900 114 | Ein Reiterzug. Pinsel und Feder in Braun, über Bleistift, teilweise laviert, auf Bütten, aufgelegt. 17,2 : 45,5 cm. Provenienz: Sammlung Dr. Heinrich Geissler, Stuttgart; seitdem im Familienbesitz, Baden-Württemberg. € 900 Mit Papiermängen, daher alt aufgelegt. Mit Papiermängeln, daher alt aufgelegt. November 2014 K A R L & F A B E R | 114 Neapolitanisch 115 | Der heilige Laurentius vor Kaiser Valerian. Feder in Braun, laviert, auf Bütten. (17.-18. Jh.). 21,3 : 25, 8 cm. € 3.000/4.000 115 | K A R L & F A B E R November 2014 Marco Alvise Pitteri (Schule) 1702 - Venedig - 1786 117 | Brustbild einer Nonne. Rötel auf Bütten mit Wz. "C & I Honig". 23 : 19,6 cm. € 1.300 An drei Ecken auf eine Zierunterlage montiert. Papier etwas unfrisch, vor allem im Rand. Von schönem Gesamteindruck. An der linken Kante mit kleineren Mängeln, Papier vereinzelt minimal braunfleckig, ansonsten gut. Venezianisch Italienisch 116R | Im Götterhimmel (Ganymed mit Venus und Amor). Feder in Braun, laviert, auf Bütten mit Wz. "Lilie im Doppelkreis". (18. Jh.). 21 : 35,8 cm. € 800 118 | Männlicher Akt. Rötel auf festem Bütten mit Wz. "Drei Halbmonde" (vgl. Heawood 867). 58,5 : 43 cm. € 700 Unten rechts schwer lesbar bezeichnet. - Von schöner Erhaltung. Papier etwas knitterfaltig, im Rand nachgedunkelt. Mit zwei horizontal verlaufenden Knickspuren, ansonsten gut. November 2014 K A R L & F A B E R | 116 Marten de Vos Um 1531 - Antwerpen - 1603 119 | Himmelfahrt Mariens. Feder in Braun, laviert und weiß gehöht, auf Bütten mit Wz. "Lilie". (Um 1587). 18,7 : 14,3 cm. Literatur: Armin Zweite, "Marten de Vos als Maler", Berlin 1980, S. S. 295, Nr. 71. Hollstein's Dutch & Flemish Etchings, Engravings and Woodcuts. 1450-1700. Bd. XLIV (Marten de Vos), S. 97, dort unter Nr. 420 erwähnt. Ausstellung: Ausst. Kat. "Handzeichnungen Alter Meister aus Schweizer Privatbesitz", Kunsthalle, Bremen 16.4. - 21.5. 1967 und Kunsthaus, Zürich, 21.10. - 16.12. 1967, mit Beiträgen von G. Busch, W. Sumowski und M. Gregori, Zürich 1967, Nr. 148. Provenienz: Verso mit einem nicht identifizierten Sammlerstempel (Graf Sparr?) (Lugt 178 c); Kurt Meissner, Zürich (1909-2004), verso mit dem Stempel (Lugt 4665); Galerie Siegfried Billesberger, Moosinning, Aquarelle, Zeichnungen und Graphik. 1500-1900, Kat. 1990, Nr. 7, mit Abb. S. 20; Privatbesitz, Süddeutschland. € 11.000/15.000 Rijksmuseum, Amsterdam Vorliegende qualitätvolle Zeichnung wurde in der Ausstellung Bremen/Zürich 1967 von J. Müller Hofstede dem Abraham van Diepenbeek zugeschrieben. Hans Mielke votierte mit Brief vom 23.10. 1986 für eine Zuschreibung an Marten de Vos. Diese Zuschreibung wurde auch von Ann Zwollo unter Hinweis auf eine sehr nah verwandte Zeichnung im Stedelijk Prentenkabinet, Antwerpen (Abb. in: Onze Kunst, 1903, I, 54), im Dezember 1989 bestätigt. In dem von Armin Zweite zusammengestellten Katalog der Gemälde wird die Zeichnung erwähnt, aber mit keinem der Werke in Verbindung gebracht. Inzwischen konnte die Zeichnung eindeutig Marten de Vos zugeordnet werden: Es ist die Vorzeichnung für den gleichnamigen, seitenverkehrten Stich der druckgraphischen Folge von 14 Bll.: Szenen aus dem Leben und der Passion von Christus und Maria (Hollstein, de Vos 420). Stecher des Blatts war Johannes Sadeler I.; de Vos wird in der Legende als Zeichner genannt. - Alt aufgelegt und mit zwei Einfassungslinien in brauner Feder und schwarzer Kreide. Von schöner Erhaltung. 117 | K A R L & F A B E R November 2014 November 2014 K A R L & F A B E R | 118 Deutsch 120N | 2 Bll.: Stillleben mit Rosenknospen, Weinbergschnecke, Raupe und Schmetterling - Stillleben mit Brombeerzweig, Eidechse, Walnuss und Schmetterling. Deckfarben auf Pergament. (Spätes 17. Jh.). 15,2 : 19,7 cm bzw. 15,5 : 19,8 cm. € 15.000/20.000 Kleinformatige, mit feinstem Pinsel detailgenau auf Pergament gemalte Tier- und Pflanzendarstellungen erfreuten sich in der 2. Hälfte des 17. Jhs. beim sammelnden Bürgertum großer Beliebtheit. Der Künstler vorliegender Darstellungen steht in der Tradition des Antwerpener Malers Jan van Kessel d.Ä., dessen kostbare Miniaturen Eingang in fürstliche Wunderkammern fanden. Die Stillleben reflektieren aber nicht nur das enzyklopädische Interesse ihrer Zeit, sondern sind darüberhinaus auch mit einer heilsgeschichtlichen Bedeutung aufgeladen. So ist die Rose in vorliegender Darstellung ein Symbol für Maria. Die Dornen verweisen auf die Kreuzigung, die durch die Auferstehung ihre Vollendung als Heilsgeschichte erfährt, worauf mit Raupe und Schmetterling auf dem Rosenzweig angespielt wird. Auch die Weinbergschnecke, die im Herbst ihr Haus mit einem Kalkdeckel verschließt, den sie im Frühjahr sprengt, galt früher als Auferstehungssymbol. Mit einer negativen Bedeutung konnotiert sind hingegen die gewöhnliche Schnecke, Spinne und Fliege. In der christlichen Kunst werden sie mit Krankheit, Tod und Verderben in Verbindung gebracht. Ebenso wie die Rose galt auch die Brombeere als ein Zeichen für Maria. Aufgrund der Dornen und des roten Fruchtsaftes ist sie auch ein Passionssymbol. Die Walnuss ist ein ChristusSymbol: die Schale repräsentiert das Holz des Kreuzes, der Kern die göttliche Natur Christi. Der Schmetterling, als Symbol des Heils und der Auferstehung, steht in Opposition zur Eidechse, die das Böse verkörpert. In beiden Bildkompositionen sind die Symbole von Gut und Böse vollkommen aus tariert. - Von schöner und farbfrischer Erhaltung. 119 | K A R L & F A B E R November 2014 November 2014 K A R L & F A B E R | 120 Abraham Meertens 1757 Middelburg - ? 1823 Deutsch 121N | Kirschzweig mit Zauneidechse. Tempera auf Pergament. (18. Jh.). 19,5 : 25,5 cm. € 8.000/10.000 Wie in vorherigem Los ist auch vorliegende zoologisch und botanisch exakt wiedergegebene Darstellung von religiösen Gedankenverbindungen nicht frei, sondern es ist gerade dieser Sinngehalt, der die Auswahl und Zusammenstellung von Pflanze und Tier bestimmt. Bei der Eidechse hndelt es sich um ein "unreines" Tier, von denen schon im 3. Buch Mose (Kap. II, Vers 29 ff.) die Rede ist. Ihr gegenübergestellt ist die "Paradiesfrucht" Kirsche. Der Künstler lässt im übertragenen Sinn die Prinzipien von Gut und Böse, vertreten durch Tier und Pflanze, einen Kampf um die menschliche Seele ausfechten. - Am Unterrand mit einem 1 cm langen Einriss, ansonsten von guter und farbfrischer Erhaltung. 121 | K A R L & F A B E R November 2014 122N | Ein Papagei und ein Fliegenschnäpper auf einem Ast vor einer Küste. Aquarell über Spuren eines schwarzen Stifts auf Velin. 34,5 : 24,5 cm. Bezeichnet unten rechts von späterer Hand "Maertens". € 3.000/4.000 Von schöner und farbfrischer Erhaltung. Sigmund Freudenberger 1745 - Bern - 1801 123R | Interieur mit Alkoven. Rötel auf Bütten. 17,4 : 22,3 cm. Unten mittig signiert "Freudberg". € 1.500 Verso angerändert, ansonsten gut erhalten. November 2014 K A R L & F A B E R | 122 125 124 Deutsch 124R | Büste Christi im Profil nach links. Aquarell über Feder in Braun und Schwarz, die Schrift tafel golden eingefasst, auf Bütten. (Um 1650-1670). 30,8 : 19,2 cm. € 800 Nach einem 1554 datierten Kupferstich von Virgil Solis (Bartsch 25, Le Blanc 27, O'Dell-Franke b 92). Der Text der Tafel weicht von dem der Vorlage ab. - Mit einer horizon talen Knickfalte oberhalb der Tafel. Mit kleineren Randmängeln, ansonsten gut und farbfrisch erhalten. 125 | Drei Szenen aus der Passion Christi. Feder in Braun, grau laviert, auf Bütten. (Um 1620). 24,6 : 40 cm. Provenienz: Recto mit einem nicht identifizierten Sammlerstempel unten rechts (nicht bei Lugt). € 1.200 Entwurf für ein dreiflügeliges Altarbild mit Geißelung, Kreuzigung und Dornenkrönung. - Verso im Randbereich mit winzigen Ausbesserungen und schwach knitterfaltig, ansonsten schön erhalten. 123 | K A R L & F A B E R November 2014 Deutsch 126 | David mit dem Haupt des Goliath. Feder in Braun, z.T. laviert, auf Bütten. (3. Viertel des 16. Jhs.). 22,6 : 18,5 cm. Provenienz: Sammlung Henry Hamal (aktiv in 2. Hälfte des 18. Jhs.), Liège, verso auf dem Untersatz handschriftlich (Lugt 1231). € 1.200 Alt auf Sammlungspassepartout aufgelegt, dort mit alter Zuschreibung an Salviati. - Im Bereich des Bodens mit zwei kleinen Löchlein. Insgesamt schwach fleckig, sonst in altersgemäß gutem Zustand. 127R | Der Tod des Seneca. Feder in Braun, braun und braungrau laviert und weiß gehöht, über Spuren schwarzer Kreide, auf bräunlichem Bütten. (2. Hälfte des 18. Jhs.). 40 : 57 cm. Provenienz: Laut Etikett auf der Rückseite des Passepartouts aus der Sammlung des Med. Rates Prof. Groth, München. € 1.100 Verso handschriftlich mit schwer lesbarem Besitzervermerk "...(... Wolter)". Oberfläche leicht berieben und insgesamt schwach knitterfaltig, daher alt aufgelegt. November 2014 K A R L & F A B E R | 124 Willem (Guillaume) de Heer Um 1637 - Amsterdam - 1681 128 | Tanzende Bauern vor einer Schenke. Feder in Braun auf Pergament. (Drittes Viertel des 17. Jhs.). 33,6 : 25,8 cm. Provenienz: Karl & Faber, Auktion November 1962, Los 185; seitdem im Familienbesitz, Rheinland. € 1.200 Vorliegende Arbeit ähnelt in Sujet und Duktus einer im Besitz des British Museum befindlichen Zeichnung mit einer Bauernhochzeit, Inv. Nr. 1846,0509.206. – Alt auf Sammlungsunterlage aufgelegt. Francesco Guardi (Umkreis) 1712 - Venedig - 1793 129 | Capriccio mit Blick auf die Giudecca in Venedig. Feder- und Pinsel in Braun, auf Bütten mit Wz. "Halbmond". 18,7 : 28,5 cm (34,6 : 25,1 cm (Blattgröße). € 800 Papier leicht faltig und gebräunt. Oben mit einem ca.1 cm langen Einriss. Von schönem Gesamteindruck. 130 Jean-Baptiste Oudry 1686 Paris - Beauvais 1755 130N | Blick auf einen Weg im Park von Arcueil, gesäumt von Orangenbäumchen in Kübeln, im Hintergrund eine Kate. Schwarze Kreide, z.T. gewischt und weiß gehöht, auf blauem Bütten. 29,5 : 45 cm. Provenienz: Sammlung Wolfhart Bürgi (1901-1989), Bern, recto mit dem Stempel. € 6.000/8.000 Im Schweriner Kupferstichkabinett gibt es vier vergleichbare, etwas größere Zeichnungen (ca, 35,5 : 57 cm) von gleicher Hand, die ebenfalls Blicke in einen Park mit angelegten Wegen, Pavillions und Wasserbecken zeigen. Es sollen Motive aus dem Park bei Arcueil sein, allerdings war dieser Park zu Oudrys Zeiten bereits aufgegeben, worauf der etwas verwilderte Zustand des Geländes in vorliegender Zeichnung hinweisen könnte. – Linke untere Ecke ergänzt, ca. 1,5 cm langer Einriss am linken Rand oben, kleiner Kratzer im Wiesengrund, verso mit einzelnen Papierausdünn ungen und Ausbesserungen im Randbereich. Von schönem Gesamteindruck. 125 | K A R L & F A B E R November 2014 Georg Philipp Rugendas 1666 - Augsburg - 1742 131 | Steigendes Pferd mit Reiter. Pinsel in Grau, grau und graubraun laviert, auf Bütten mit Wz. "Bekröntes Wappen mit Horn". 24,7 : 20,3 cm. € 500 Verso umlaufend angerändert. Kleine Knickfältchen am Oberrand, dort mit winzigem Löchlein, ansonsten sehr schön. November 2014 K A R L & F A B E R | 126 J. H. W. Tischbein 1751 Haina - Eutin 1829 132 | 2 Bll.: Ein Hirsch - Ein Bär. Schwarze Kreide auf Bütten. (Um 1795). 24 : 18,1 cm bzw. 22,2 : 18,1 cm. Provenienz: Herzöge von Oldenburg, Schloss Oldenburg; verso mit dem von Christie's, N.Y, anlässlich der Sonderauktion von Tischbeins Zeichnungen am 22.1.2003 angebrachten Stempel "J.H.W. Tischbein"; Christie's, N.Y., Auktion am 22.1.2003, aus Los 176; Privatbesitz, Hamburg. € 900 Vorstudien für eine Folge von Radierungen, die als "Têtes de différents animaux dessinées d'après nature pour donner une idée plus exacte de leur caractères", 1796 in Neapel erschien. Tischbein hatte sich, angeregt durch die Bekanntschaft mit Lavater in Zürich 1781/82, mit der Übertragung menschlicher Charaktereigenschaften in die Tierwelt beschäftigt und versucht, auch bei den Tieren spezifische, den Menschen vergleichbare Charaktereigenschaften sichtbar werden zu lassen. - Alt auf Sammlungspasssepartout aufgelegt. In gutem Zustand. Süddeutsch 133 | Christus mit den vier Evangelisten. Feder in Braun, grau laviert, auf bräunlichem Bütten mit angeschnittenem Wz. "Bekröntes Wappen". (2. Drittel des 18. Jhs.). 19,6 : 15,5 cm. Provenienz: Sammlung "CHS", verso mit dem nicht identifizierten Sammlerstempel (Lugt 4220). € 1.000 Mit einer vom Künstler ausgeführten Korrektur im Bereich des Matthäus (Papier dort ausgeschnitten und hinterlegt). Verso mit alter Zuschreibung an Carlo Maratti, doch dürfte der Künstler im Umfeld Johann Georg Bergmüllers beheimatet gewesen sein. - Verso minimal stockfleckig, ansonsten gut. 127 | K A R L & F A B E R November 2014 Johann Georg Bergmüller (Werkstatt) 1688 Türkheim - Augsburg 1762 134 | Der heilige Blasius. Feder in Braun und Schwarz über grauem Stift, grau laviert, auf Bütten. (Um 1728). 20,2 : 14,7 cm. Bezeichnet unten rechts von fremder Hand "Georg Bergmüller". Literatur: Ausst.Kat. "Meisterzeichnungen 1500-1900", Kunsthandel Bellinger, München 1987, Nr. 31 m. Abb.; Alois Epple, "Materialien zur Bermüller-Forschung", Heft 2/3. Überarbeitete Neuauflage. Türkheim 2003; Josef Straßer, "Johann Georg Bergmüller 1688-1762. Die Zeichnungen", hrsg. vom Salzburger Barockmuseum, München 2004, Za* 126, S. 166; Josef Straßer und Alois Epple, "Die Gemälde. Johann Georg Bergmüller 1688-1762, Lindenberg 2012, vgl. G 110, S. 129. Provenienz: Sammlung Fürst von Liechtenstein, Wien-Vaduz, mit dem Sammlungspassepartout; Kunsthandel Bellinger, London/ München; Privatbesitz, Süddutschland. € 1.200 Die Zeichnung gibt weitgehend Bergmüllers Altarbild für die Klosterkirche Rheinau wieder, das 1728 geliefert worden war. Nur im Bereich der Szene rechts im Hintergrund gibt es eine Abweichung, ferner fehlt die Rücksichtnahme auf die, wie bei Altarblattentwürfen Bergmüllers sonst übliche, charakteristische, mehrfach geschwungene Rahmenform. Auch aufgrund des Linienduktus hält Straßer die Zeichnung für eine Werkstattarbeit, möglicherweise von Johann Georg Wolcker, der an der Ausführung der beiden Seitenaltarblätter in Rheinau beteiligt war. - Mit kleinen, kaum sichtbaren Stockfleckchen, ansonsten schön. November 2014 K A R L & F A B E R | 128 136 Daniel Dupré 1752 - Amsterdam - 1817 135 135R | Der Janusbogen in Rom. Feder in Braun, bzw. Schwarzbraun, braun laviert, über Bleistift, auf Bütten. 1790. 21,1 : 25,8 cm. Verso am unteren Rand signiert, datiert und betitelt: "1.Chiesa di San Giorgio in Velabro./Arco di Giano a Roma/dl.DúPré del 1790". Provenienz: Sammlung Chr. van Eeghem, Amsterdam (in Familien besitz bis 2002), mit dem Stempel (nicht bei Lugt). € 2.000 Altersgemäß gut erhalten. 136R | Tempel des Herkules Victor in Rom. Feder in Braun, braun und grau laviert, auf Bütten, mit angeschnittenem Wz. "Bekröntes Wappen". (Um 1790). 19,8 : 26,2 cm. Verso am unteren Rand betitelt: "1. Chiesa di S. Maria del Sole, anticamente Tempio di Vesta a Roma". Provenienz: Sammlung Chr. van Eeghem, Amsterdam (in Familien besitz bis 2002), mit dem Stempel (nicht bei Lugt). € 2.200 Fälschlicherweise wurde früher die bekannte Tempelruine der Vesta oder der Kybele zugeschrieben. - Altersgemäß gut erhalten. 129 | K A R L & F A B E R November 2014 Luigi Basiletti 1780 - Brescia - 1859 137 | Liebespaar in einer Landschaft bei Frascati. Feder in Braun, laviert, auf Bütten, teilweise aufgelegt. 30,5 : 48 cm. Provenienz: Aus der Sammlung Friedrich Schöne, verso mit dem Sammlerstempel (Lugt 3622). € 1.100 Malerisch angelegte Landschaftsszenerie von guter zeichnerischer Qualität. Auf der Unterlage von fremder Hand mit der Ortsangabe versehen. – Leicht braunfleckig und mit altersbedingten Papiermängeln, ansonsten gut. Georg Abraham Hackert 1755 Prenzlau - Florenz 1805 138 | Ansicht des Kolosseums. Gouache, weiß gehöht, auf Bütten. (Um 1800). 42 : 57,5 cm. Provenienz: Privatbesitz, Norddeutschland. € 2.000 Umlaufend in Passepartout montiert. Vereinzelt mit kleinen Braunfleckchen, ansonsten gut erhalten. November 2014 K A R L & F A B E R | 130 Adam Ludwig Wirsing 1733 Meusel - Dresden 1797 139 | Passionsblume mit Schmetterling. Gouache auf Bütten. 25,4 : 21,2 cm. Signiert rückseitig unten rechts "A.L. Wirsing excudit Norim". € 1.800 N Mit kleinen Fehlstellen im Randbereich, daher rückseitig schmal angerändert und recto im dunklen Grund z.T. schwarz übermalt. 131 | K A R L & F A B E R November 2014 Sebastian Wegmayr (zugeschrieben) 1776 - Wien - 1857 140N | 2 Bll.: Fünf Margeriten mit roter Dahlie Gänseblümchen mit Schneeglöckchen, Glockenblumen und einer Libelle. Aquarell und Gouache auf Papier mit Wz.-Schriftzug "C & I HONIG" (1). Je ca. 35,5 : 24,7 cm. € 3.000 / 4.000 Mit kleinen Randmängeln, ansonsten farbfrisch und gut erhalten. November 2014 K A R L & F A B E R | 132 Französisch 143R | Liegender Mann mit Dreispitz. Bleistift auf Bütten mit Wz. "W mit angeschnittenem Wappen". (17)89. 11,5 : 18,1 cm. € 600 Leicht braunfleckig, minimaler Papierverlust in der linken oberen Ecke. Von schönem Gesamteindruck. 144 | Das Rendezvous im Park. Rötel auf Bütten. (18. Jh.). 21,6 : 16,8 cm. € 700 Jean-Frédéric Schall Mit leichten Papiermängeln, daher alt aufgelegt. Von schönem Gesamteindruck. 1752 Strasbourg - Paris 1825 141 | Flora. Pastell, weiß gehöht, teilweise laviert, auf Bütten. 40,3 : 28,6 cm (im Oval), (Blattgröße 49 : 37,8 cm). € 1.000 In einen Zierrahmen montiert, im unteren Rand bezeichnet. - Papier vereinzelt mit minimalen Braunfleckchen und leicht nachgedunkelt, ansonsten schön. Jacob de Wit 1695 - Amsterdam - 1754 142 | Himmelfahrt Mariens, verso Allegorie der Malerei. Feder in Braun, grau laviert, auf Bütten. 19,2 : 9,3 cm. Provenienz: Aus der Sammlung GD, verso mit dem Stempel (Lugt 754, 755). € 800 verso 133 | K A R L & F A B E R November 2014 Verso: Feder in Braun und schwarze Kreide. - Geringe Altersspuren, ansonsten sehr schön. Edmé Bouchardon 1698 Chaumont en Bassigny - Paris 1762 145 | Trauernde Justitia. Rötel, teils gewischt und weiß gehöht, auf bräun lichem Bütten mit Wz. " Stehende Figur im Profil im Wappenschild". 38,4 : 24,8 cm. € 600 Recto oben rechts in schwarzer Feder bezeichnet "no 22". Plastisch durchmodellierte Darstellung der Figur der trauernden Justitia aus dem Grabmal Urbans VIII. von Bernini in St. Peter in Rom. Nachdem Bouchardon 1722 den 1. Rompreis errungen hatte, ging er 1723 nach Rom, wo er neun Jahre lang blieb und mehrere Marmorkopien nach der Antike und eine Reihe von Bildnisbüsten schuf. In diesem Zeitraum dürfte auch die vorliegende Zeichnung entstanden sein. - Oben und links mit dem Büttenrand, dort drei kleine, mit dünnem Japanpapier verstärkte Partien. Zwei winzige Einrisse am rechten Rand. Minimal fleckig in der rechten unteren Ecke, sonst tadellos. November 2014 K A R L & F A B E R | 134 Christian Wilhelm Ernst Dietrich (zugeschrieben) Giovan Gioseffo dal Sole 1654 - Bologna - 1719 146 | Flucht nach Ägypten. Feder in Braun, laviert, auf Bütten mit Wz. "Bekrönter Anker im Kreis, darunter Buchstaben GMR". 24,2 : 18,4 cm. € 600 Aufgrund von Papiermängeln mit dünnem Japan hinterlegt, dort überarbeitet. Von schönem Gesamteindruck. 1712 Weimar - Dresden 1774 149 | Weiser mit einem Stundenglas. Bleistift, mit braun laviert, auf Bütten. 20,8 : 16,5 cm. Signiert oben rechts. Provenienz: Sammlung Dr. H. Stinnes, Köln, verso und recto auf der Zierunterlage mit dem roten Stempel (Lugt 1376 a). € 500 Verso mit einer Profilstudie in Rötel. - Im Passepartoutausschnitt leicht nachgedunkelt, im linken Rand auf eine blaue Zierunterlage montiert, ansonsten schön. Monorgammist "H. P. M." 147 | Putto mit Schalmei. Feder in Braun und Schwarz, grau laviert, auf feinem Bütten mit angeschnittenem Wz. "Bekröntes Wappen". (17. Jh.). 15,3 : 11,9 cm. Provenienz: Verso mit einem nicht identifizierten Sammlerstempel (nicht bei Lugt). € 500 Rückseitig handschriftlich mit einem Monogramm "HPM" (?). - Verso an linker Blattkante leicht wasserrandig. Mit einzelnen, dünnen Japanpapierhinterlegungen und minimal fleckig. Von schönem Gesamteindruck. Nach Abraham van Diepenbeeck 1596 Hertogenbosch - Antwerpen 1675 150N | Reiter. Feder in Braun auf festem bräunlichen Bütten. 28,2 : 18,8 cm. Provenienz: Sammlung F. Springell (geb. 1898), Prag und England, verso mit dem Stempel (Lugt 1049a); Privatbesitz, Schweiz. € 400 Nach einem Kupferstich A. van Diepenbeecks für das Buch "A General System of Horsemanship" von William Cavendish, Duke of Newcastle (1592-1676), zuerst 1658 in Antwerpen publiziert. - Kleine Verletzung der Papieroberfläche am rechten Rand; verso mit Klebespuren alter Montage entlang der Blattkanten, sonst gut. Bartholomäus Ignaz Weiss (zugeschrieben) 1740 - München - 1814 135 | K A R L & F A B E R November 2014 148 | Moses errichtet die eherne Schlange. Feder in Schwarz, über Bleistift, auf Bütten mit angeschnittenem Wz. "Wappen". 17,5 : 21,1 cm (Blattgröße). Provenienz: Sammlung Ingeborg Tremmel. € 600 Deutsch Darstellung aus dem Alten Testament (Exodus 21, 4-9), wohl aus einem Studienbuch. An der rechten oberen Ecke unleserlich mit Rötel bezeichnet. Verso Christus am Ölberg, Federzeichnung über Bleistift. - Leicht stockfleckig, an den Rändern unregelmäßig beschnitten. Am oberen Bildrand mit grüner Farbspur, am rechten Rand mit Montageresten, ansonsten schön. Dargestellt ist eine Szene aus dem Leben des böhmischen Kirchenreformators Johann Hus, der in seinen Predigten wiederholt die absolute Autorität des Papsttums anzweifelte, was er 1415, unter großer öffentlicher Anteilnahme, mit dem Ketzertod auf dem Scheiterhaufen bezahlte. Verso die Bleistiftstudie eines Kopfes. - Gleichmäßig braunfleckig, vereinzelt winzige Wurmlöchlein. 151 | Hus predigt dem Volk seine Lehren. Bleistift und Feder, grau laviert, auf chamoisfarbenem Bütten. (18. Jh.)19,5 : 18 cm. € 700 November 2014 K A R L & F A B E R | 136 Johann Heinrich Tischbein d. Ä. 1722 Haina - Kassel 1789 152 | Brustbild eines jungen Mannes in schwarzem Rock mit weißem Kragen. Schwarze Kreide, weiß gehöht, auf blauem Bütten mit Wz. "ED & C im Schild". (Um 1755). 31 : 23,5 cm. Signiert unten rechts. Provenienz: Privatbesitz, Hamburg. € 500 Am Oberrand oberhalb der Einfassung mit einem ca. 1,2 cm breiten, wohl vom Künstler angesetzten Papierstreifen. Papier minimal nachgedunkelt, sonst gut. Christian Wilhelm Ernst Dietrich (Nachfolge) 1712 Weimar - Dresden 1774 153N | Zwei bärtige Greise. Öl auf festem Velin, alt aufgelegt. Je ca. 8,9 : 5,9 cm. € 400 Mit leichten Bereibungen, ein Bl. unten links mit Farbverlust. 137 | K A R L & F A B E R November 2014 Friedrich Christian Reinermann 1764 Wetzlar - Frankfurt/Main 1835 154 | Schweizer Flusslandschaft. Aquarell über schwarzer Kreide auf festem Velin. 1806. 51,3 : 67,4 cm. Signiert und datiert auf dem Kahn. Provenienz: Antiquariat Robert Wölffle, München; Privatbesitz, Süddeutschland. € 1.200 Leicht braunfleckig. Verso an den Rändern mit Montage resten. Sonst sehr schön. Franz Kobell 1749 Mannheim - München 1822 155 | Landschaftsstudie mit Sträuchern. Pinsel in Braun, auf Bütten. 16,3 : 21,1 cm. € 900 Leicht knitterfaltig, vereinzelt mit winzigen Braunfleckchen, im linken oberen Rand leicht angeschmutzt. Allgemein gut erhalten. November 2014 K A R L & F A B E R | 138 Franz Kobell 156N | Album mit 48 Bll.: Landschaftszeichnungen. Feder in Braun bzw. Schwarz, teilweise über Bleistift, ein Bl. über rotem Stift, ein Bl. laviert, auf Bütten. Jeweils 15 - 16,3 cm : 19,5 - 21,2 cm. Provenienz: Privatbesitz, USA € 8.000 / 10.000 139 | K A R L & F A B E R November 2014 Es sind seine in großer Zahl ausgeführten Zeichnungen, die den kunsthistorischen Rang des Franz Kobell bestimmen. In Ihnen konzentriert er sich ganz und gar auf die Landschaft, wobei die Vedute nur eine untergeordnete Rolle spielt, auch der Staffage misst der Künstler keine besondere Bedeutung bei. Klaus Herbig hat festgestellt, "dass Kobell die in einer 200jährigen Tradition eingespielten Kompositionselemente von Landschaft allein um der Kombination willen immer wieder variiert. Das künstlerische Verfahren wird zum Selbstzweck." (Klaus Herbig, "Ein Strom lebhafter Phantasie", in: Ausstellungskatalog "Franz Kobell. Ein Zeichner zwischen Idylle und Realismus", Staatliche Graphische Sammlung, München 2005; S. 10-11). - Diese besonders schöne Sammlung von Zeichnungen gibt einen Einblick in Kobells Virtuosität, seine Phantasie und seine stilistische Bandbreite. In den südlichen Szenen ist der Einfluss von Claude Lorrain allgegenwärtig, es gibt jedoch auch Blätter, die in ihrer Strichführung kühn und modern, ja fast abstrakt wirken. - Alle Bll. mit Einfassungslinie. Alt an den linken Ecken (ein Bl. an allen vier Ecken) auf chamoisfarbenes Bütten montiert, dieses zum Album gebunden (Im O.-Pappeinband). Die Zeichnungen mit schwachen Braunfleckchen, allgemein von sehr guter Erhaltung. November 2014 K A R L & F A B E R | 140 Franz Kobell Franz Kobell 157 | Landschaft mit Blick auf eine Festung. Tuschfeder und -pinsel auf Velin. 16,2 : 23,2 cm. Provenienz: Sammlung Friedrich Amon, Genf; Privatbesitz, Norddeutschland. € 400 160 | 3 Bll.: Landschaften mit aufgehender Sonne (1) und Felsformationen. Feder in Braun bzw. Schwarzbraun, auf Bütten mit Wz. "Bekröntes Wappen" (1). Von 8,4 : 11 cm bis zu 9,6 : 16,1 cm. € 800 Sehr gut erhalten. 158 | 2 Bll.: Südliche Landschaften mit Burgen. Feder in Braun auf Bütten. 11,6 : 16,1 cm bzw. 9,6 : 16,2 cm. € 500 Charakteristische, südlich anmutende Studien, teils dicht schraffiert und klar konturiert. Beide Bll. mit einer Einfassungslinie in Bleistift. - An den oberen Ecken montiert, ein Bl. oben rechts mit einer kleinen Fehlstelle, ansonsten gut erhalten. 159 | 5 Bll.: Landschaften am Wasser. Feder in Braun, auf Bütten (4) bzw. auf Velin (1). Von 8,2 : 16,1 cm bis zu 10,9 : 16,1 cm. € 1.200 Jeweils mit einer Einfassungslinie in Bleistift. An den oberen Ecken auf die Unterlage montiert, Montagereste vereinzelt minimal durchscheinend, ansonsten gut erhalten. 141 | K A R L & F A B E R November 2014 Arkadische Landschaften, ein Bl. mit Figurenstaffage. Mit einer Einfassungslinie in Bleistift. - An den oberen Ecken montiert,Montagereste teilweise leicht durchscheinend.Ein Bl.im unteren Rand mit Tintenfrass.Von schönem Gesamteindruck. 161 | 3 Bll.: Landschaften mit Felsformationen, Bäumen und Staffage. Feder in Braun, auf Bütten. Von 9,4 : 16 cm bis zu 9,7 : 16,2 cm. € 700 Reizvolle Ansichten mit stimmungsvollem Kontrast von Fels und Vegetation. Mit einer Einfassungslinie in Bleistift. An den oberen Ecken auf die Unterlage montiert, recto teil weise minimal durchschlagend, sonst schön. 162 | 3 Bll.: Kleine Landschaften. Feder in Schwarzbraun, auf Bütten. Je ca. 9,1 : 11,3 cm. € 500 Jeweils an den oberen Ecken auf die Unterlage montiert, Klebstoff teilweise recto durchschlagend, ansonsten gut. November 2014 K A R L & F A B E R | 142 Druckgraphik des 15. – 18. Jahrhunderts Prints 15th – 18th Century Franz Kobell 163 | 4 Bll.: Ideale Landschaften. Feder in Braun, Schwarzbraun und Grau auf Velin. Von 11,7 : 16,8 cm bis zu 11,9 : 16,1 cm. € 700 Von unterschiedlicher Erhaltung, allgemein jedoch gut. 164 | 3 Bll.: Landschaften mit Blick auf ein Anwesen. Feder in Schwarzbraun, auf bräunlichem Bütten (1), bzw. Velin (2). von 11,2 : 17,7 cm bis zu 11,4 : 17,2 cm. € 700 Südliche Landschaften jeweils mit Staffage. - An den oberen Ecken auf die Unterlage montiert, Leim teilweise durchscheinend. Mit leichten Papiermängeln, ansonsten gut erhalten. 165 | 2 Bll.: "Thalkirchen" - "Oberföhring". Bleistift auf cremefarbenem Bütten mit Wz. "Bekröntes Wappen" bzw. "Fleur des Lis im Wappen" mit angeschnittenem Schriftzug "C. & H. H.". 17,1 : 28,6 cm und 14,5 : 26,4 cm. Ortsbezeichnet unten rechts bzw. unten links. € 500 Unten mittig bezeichnet "Franz Kobell Fecit". - Mit leichten Knickspuren. Ein Bl. mit kaum merklichen Braunfleckchen, ansonsten gut erhalten. 143 | K A R L & F A B E R November 2014 Albrecht Altdorfer Heinrich Aldegrever 1502 Paderborn - Soest 1555/1561 166 | Ornament mit zwei Sphinxen. Kupferstich auf Bütten. (1532). 2,4 : 7,3 cm (Blattgröße). Bartsch 240; The New Hollstein 240. € 400 Guter, kräftiger Druck, bis knapp auf Plattenkante geschnitten. - Mit leichten Papiermängeln, verso mit Montageresten, ansonsten schön. 167 | Ornament mit einem knienden Satyr. Kupferstich auf Bütten. (1532). 2,4 : 7,2 cm (Blattgröße). Bartsch 241; The New Hollstein 241. € 400 Guter Druck, teilweise mit Plattenton. Knapp auf bzw. innerhalb der Plattenkante geschnitten. - Verso mit Montageresten, altersbedingt gut. Albrecht Altdorfer um 1480 - Regensburg - 1538 168 | Herkules und die Muse. Kupferstich auf Bütten. (Um 1520/1525). 6,6 : 4,4 cm (Blattgröße 6,8 : 4,5 cm). Bartsch 28; The New Hollstein e.33 I (von II) ; Winzinger 160 I c (von II). Provenienz: Laut handschriftl. Vermerk auf dem Untersatz aus der Sammlung Nowell-Usticke; Privatsammlung, Süddeutschland. € 800 Mit dem Plattensprung, der bis über die Beine der Muse reicht. Kräftiger, klarer Abdruck, bis knapp vor die Plattenkante beschnitten. Die Darstellung wurde von einem italienischen Niello angeregt (Passavant I, S. 322, Nr. 656; Dutuit I., S. 196 b). - Verso mit kleinen Papierausdünnungen, ansonsten schön. 145 | K A R L & F A B E R November 2014 169 | Der Traum des Paris. Kupferstich auf Bütten. (Um 1515/1518). 6 : 4 cm (Blattgröße 6,1 : 4,1 cm). Bartsch 36; The New Hollstein e. 37; Winzinger 131 a (von c). Provenienz: Sammlung Wilhelm Eduard Drugulin (1825-1879), Leipzig, verso mit dem Stempel (Lugt 2612); Sammlung Albert W. Blum (1882-1952), Schweiz und Short Hills, verso mit dem Stempel (Lugt 79b) sowie verso mit einem weiteren, nicht identifizierten Sammlerstempel "D.U." (Lugt 796). € 1.500 Prachtvoller, tiefschwarzer und klarer Abdruck, in der unteren linken Ecke leicht auslassend. Mit winzigem Rändchen um die Plattenkante. - Verso mit Montageresten am oberen und linken Rand, sonst schön. 170 | Die Darstellung im Tempel. Holzschnitt auf Bütten. (Um 1513). 7,2 4,8 cm. Bartsch 12; Winzinger 37; The New Hollstein w. 12. € 500 Bl. 12 aus der Folge von 40 Bll.: Sündenfall und Erlösung des Menschengeschlechtes (...). Kräftiger und klar zeichnender Druck, auf die EInfassungslinie geschnitten. - Altersgemäß gut erhalten. Leonhard Beck 1475/80 - Augsburg - 1542 171N | Die Versammlung der vier Könige, im Vordergrund vier Männer. Holzschnitt auf Bütten. (1514/1516). 22,3 : 19,6 cm (Blattgröße). Bartsch VII/224; Hollstein 37; TIB 80/182. € 800 Aus dem "Weisskunig", der Geschichte von Kaiser Friedrich III. und seinem Sohn Maximilian I. - Im unteren Rand mit einem kleinen Einriss, in der linken unteren Ecke mit leichten Knickspuren, ansonsten schönes Exemplar. November 2014 K A R L & F A B E R | 146 Basilius Besler 1561 - Nürnberg - 1629 172 | 3 Bll. aus: Hortus Eystettensis. Kolorierter Kupferstich auf Bütten. (1613). Von 51,7 : 41,5 cm bis zu 54,8 : 43,7 cm (Blattgröße). Provenienz: Privatsammlung, Hamburg. € 1.200 Vorhanden: Nasturtium Indicum - Papaver Multiplex Albumoris Rubicundus - Campanula Minor Sylvestris flore coeruleo. Kräftige Drucke aus dem berühmten botanischen Werk, mit dem lateinischen Text und einem schönem Rand um die deutlich zeichnende Plattenkante. - Von unterschiedlicher Erhaltung. 173 | 3 Bll. aus: Hortus Eystettensis. Kolorierter Kupferstich auf Bütten. (1613). Von 53,7 42,8 cm bis zu 51,7 : 41,1 cm (Blattgröße). Provenienz: Privatsammlung, Hamburg. € 1.000 Vorhanden: Tulipa - Caltha Palustris Flore - Aloe Americana. Kräftige Drucke aus dem berühmten botanischen Werk. Verso mit dem lateinischen Text und einem guten Rand um die Plattenkante. Mit Papiermängeln, ein Bl. unten links beschnitten. 174 | 2 Bll. aus: Hortus Eystettensis. Kolorierter Kupferstich auf Bütten. (1613). 55,6 : 43,5 cm und 55 43,7 cm (Blattgröße). Provenienz: Privatsammlung, Hamburg. € 500 Vorhanden: Papaver flore pleno rubrum / Papaver Eraticum rubrum - Paeonia Bizanthina Maior. - Kräftige Drucke aus dem berühmten botanischen Werk, mit dem lateinischen Text und einem schönem Rand um die deutlich zeichnende Plattenkante. - Von unterschiedlicher Erhaltung. Beiliegt: Textblatt. Spectatori et Lectoro. Kupferstich auf Bütten. (1613). 55,1 : 43,8 cm (Blattgröße). 147 | K A R L & F A B E R November 2014 Basilius Besler 175 | 2 Bll. aus: Hortus Eystettensis. Kolorierter Kupferstich auf Bütten. (1613). 53,6 : 43,6 cm und 55,6 : 44 cm (Blattgröße). Provenienz: Privatsammlung, Hamburg. € 500 Vorhanden: Poma Amoris Fructu rubro - Folos Solis Prolifer. Kräftige Drucke aus dem berühmten botanischen Werk, mit dem lateinischen Text und einem schönem Rand um die deutlich zeichnende Plattenkante. - Von unterschiedlicher Erhaltung. 176 | 2 Bll. aus: Hortus Eystettensis. Kolorierter Kupferstich auf Bütten. (1613). 53 : 40,8 cm und 52,6 : 43,4 (Blattgröße). Provenienz: Privatsammlung, Hamburg. € 400 Vorhanden: Hyacinthus Stellatus Peruanus - Martagon Pompo. Schöne, dekorative Drucke aus dem berühmten botanischen Werk. Jeweils mit breitem Rand und mit dem lateinischen Text. - Vor allem im Rand mit Papiermängeln, vereinzelt braunfleckig, verso mit Montageresten. November 2014 K A R L & F A B E R | 148 181 179 Simone Cantarini (Il Pesarese) 1612 Oropezza bei Pesaro - Verona 1648 179 | Die heilige Familie mit dem Johannesknaben. Radierung auf Bütten. (Um 1640). 13,2 : 8,4 cm (Blattgröße 15,2 : 10,2 cm). Bartsch XIX, 12. € 400 180 Jacques Callot Prachtvoller, klarer Druck mit umlaufend ca. 1 cm breitem Ränd um die Plattenkante. - Leichte Gebrauchspuren und gleich mäßig mit winzigen Braunfleckchen, ansonsten gut erhalten. 1592 - Nancy - 1635 177 | Folge von 18 Bll.: Les grandes misères de la guerre (Les Misères et les mal-heurs de la guerre). Radierung auf Bütten, teils mit Wz."Bekröntes Wappen" (2), sowie mit angeschnitten Wz. (3) und mit Wz. "Tor". (1633). Bis zu 9 : 18,3 cm (Blattgröße). Lieure 1339 - 1355 II (von III), 1356 III (von IV). Literatur zur Folge: "Jaques Callot und sein Kreis. Werke aus dem Besitz der Albertina und Leihgaben aus den Uffizien", Graphische Sammlung, Albertina, Wien 1968. € 3.000/4.000 Kräftige und kontrastreiche Drucke, alle Bll. knapp auf bzw. innerhalb der Plattenkante geschnitten. Mit dem 6zeiligen Text am Unterrand, der Adresse von Israel und den Nummern unten rechts. Wohl die berühmteste Radierungsfolge Callots, die schon zu Lebzeiten des Künstlers sehr begehrt war. - Vereinzelt stockfleckig, Papier minimal nachgedunkelt. Stellenweise im Rand knitterfaltig. An den Ecken teilweise aufgelegt. Als komplette Folge sehr selten. 149 | K A R L & F A B E R November 2014 Luca Carlevaris 1663 Udine - Venedig 1729 178 | Porträt des Malers Claude Deruet mit seinem Sohn. Radierung auf Bütten, aufgelegt. (1632). 29,5 : 17,1 cm (Blattgröße 30,3 : 18,6 cm). Lieure 1296 II (von V). Meaume 505 III (von IV). € 1.500 Ausgezeichneter, kontrastreicher Druck des zweiten Zustandes, noch ohne den Schornstein auf dem großen Gebäude im Hintergrund und der Datierung unten rechts. Mit 4-5 mm breitem Rand um die deutlich druckende Plattenkante. Im Unterrand knapp innerhalb der Plattenkante beschnitten. - Papier überwiegend im Rand braunfleckig, ansonsten gut. - Selten. 180 | 7 Bll.: Venezianische Ansichten. Radierung auf Bütten. (1703). Je 21,8 : 29,1 cm (Blattgröße 29,6 : 39,8 cm). € 900 Spätere Abzüge aus der 104 Bll. umfassenden Folge: Le fabriche e vedute di Venetia. Die Folge war dem Dogen Alvise Mocenigo II. (1628-1709) gewidmet. Vorhanden: Veduta della Piazzetta - Cortile del Palazzo Ducale - Chiesa patriarcale di S. Pietro di Castello - Veduta della loggetta in Piazza di S. Marco - Veduta della Piazza di S. Marco - Chiesa di S. Giorgio Maggiore - Prucuratie Vecchie. - Von gutem Gesamteindruck. Beiliegt: Veduta della Piazza di S. Marco. Radierung, koloriert und weiß gehöht, auf Bütten mit Wz. "Doppelter Adler, bekröhnt und mit Reichsapfel". 28,3 : 40,2 cm (Blattgröße). Insgesamt 8 Bll. Giovanni Benedetto Castiglione (Il Grechetto) 1609 oder 1616 Genua - Mantua 1664 oder 1670 181N | Geburt Christi mit Gottvater und der Engelschar. Radierung auf Bütten mit Wz. (zweizeiliger Schriftzug). (Nach 1647). 20,3 : 40 cm (Blattgröße). € 2.500 Zarter Abdruck mit Rändchen um die Einfassungslinie. Mit kleinen Randmängeln, Ecken mit Knickspuren. November 2014 K A R L & F A B E R | 150 Giovanni Benedetto Castiglione (Il Grechetto) 182N | Einzug in die Arche Noah. Radierung auf Bütten mit Wz. (zweizeiliger Schriftzug). 20,5 : 40,3 cm (Blattgröße). Bartsch 1; Percy E 24, TIB (Commentary).001. Literatur: Stefano Ferrara/Paolo Bellini/Rosa D'Amico, "Incisori liguri e lombardi dal XV al XVIII secolo", Bologna 1977, Kat. Nr. 30 (mit ganzs. Abb.). € 1.500 Mit Rändchen um die Einfassungslinie. Rechte obere Ecke mit kleiner Ergänzung, linke untere Ecke mit winzigem Papierverlust. Kleinere Randmängel, Ecken knittrig. 183 | Kopf eines Mannes mit Federhut und Schal. Radierung auf Bütten mit angeschnittenem Wz. "Trauben". (Um 1645/1650). 17,8 : 15 cm (Blattgröße 25,6 : 18 cm). Bartsch XXI, S. 27, Nr. 31; Bellini/d'Amico, Bd. VI, Nr. 45. € 1.600 Aus der Folge der großen "Orientalischen Köpfe". Kräftiger und klarer Druck des zweiten Zustandes. Mit einem breiten Rand um die gut sichtbare Plattenkante. - Verso in den oberen Ecken mit Montagespuren, im Rand mit Knick spuren, ansonsten gut erhalten. 151 | K A R L & F A B E R November 2014 Giovanni Benedetto Castiglione (Il Grechetto) 184 | Kopf eines bärtigen Alten. Radierung auf Bütten. (Um 1645/1650). 18,1 : 15,1 cm (Blattgröße). Bartsch XXI, S. 27, Nr. 50; Bellini/d'Amico, Bd. VI, Nr. 43. € 1.300 Aus der Folge der großen "Orientalischen Köpfe". Ausgezeichneter, satter Druck. Auf bzw. knapp innerhalb der Plattenkante geschnitten. - Verso mit Montagespuren am oberen Rand und Papierausdünnungen in den Ecken. Insgesamt altersgemäß gut erhalten. 185 | Bildnis eines Orientalen im Profil nach rechts. Radierung auf Bütten, mit angeschnittenem Wz. "Trauben". (Um 1640/1650). 18,6 : 13,5 cm (Blattgröße 22,5 : 17,7 cm). Bartsch XXI, S. 27, Nr. 48; Bellini/d'Amico, Bd. VI, Nr. 41. € 1.000 Aus der Folge der großen "Orientalischen Köpfe". Kräftiger und klarer Druck, mit einem schönen breiten Rand um die Plattenkante. - Papier leicht nachgedunkelt und vereinzelt fleckig, ansonsten altersgemäß schön. November 2014 K A R L & F A B E R | 152 Christian Wilhelm Ernst Dietrich, gen. Dietricy 1712 Weimar - Dresden 1774 188 | 17 Bll.: Diverse Landschaften. Radierung auf Bütten. (1742), (1744) (5), (1745) (2), (1764). Von 5,1 : 12,1 cm bis zu 18,8 : 24,4 cm (Blattgröße). Linck u.a.: 157 I, 131 II, 132 IV, 133 wohl IV, 153 III, 148 II, 161 II. Provenienz: L. 148 und L. 157 aus Slg. J. A. Börner, Nürnberg, verso mit hs. Provenienzangabe in schwarzer Feder (Lugt 269 und 270). € 1.300 Ausgezeichnete, kräftige Drucke, z. T. mit einem schönen, breiten Rand um die gut sichtbare Plattenkante. Vorhanden u.a.: Der Sybillen-Tempel zu Tivoli (sehr selten) - Die Einsiedlerhütte auf der Anhöhe - Die zwei hölzernen Häuser am Wasser - Die Landschaft mit dem Basrelief - Die kleinen Wasserfälle bei Tivoli - Der Fluss zwischen hohen Felsufern - Die Landschaft mit dem hl. Wilhelm. - Alle Bll. von gutem Gesamteindruck. Beiliegt: 2 Bll. von J. M. Frey nach Dietricy. Vorhanden: Die Landschaft mit dem Basrelief (Linck 133) - Das Opfer des Pan (Linck 155; Gegenseite). Insgesamt 19 Bll.. Luca Ciamberlano Um 1570/1580 Urbino - tätig in Rom bis 1641 186 | Zwei Totenschädel. (Nil certius morte nil incertius die mortis). Kupferstich auf Bütten. 10,6 : 15,7 cm (Blattgröße 21,5 : 28.8 cm). € 2.000 Ausgezeichneter, tiefschwarzer und klarer Abdruck. Breitrandig. Äußerst selten. - Kleine Randmängel, ansonsten von schöner Erhaltung. Lucas Cranach d. Ä. 1472 Kronach - Weimar 1553 187N | Das Martyrium des heiligen Simon. Holzschnitt auf Bütten mit Wz. "Lilie". (1539). 16,1 : 12,6 cm (Blattgröße). Bartsch 46; Hollstein 62. € 1.000 Aus der Folge der Apostelmartyrien. Prachtvoller, klarer Abdruck, auf bzw. teilweise knapp innerhalb der Einfassungslinie geschnitten. Verso mit schönem Relief. Leichte Altersspuren, verso am oberen Rand mit brauner Tinte, recto leicht durchscheinend, sonst gutes Exemplar. 153 | K A R L & F A B E R November 2014 189 | 13 Bll.: Religiöse und mythologische Szenen. Radierung auf Bütten. (1734), (1740) (3), (1742), (1756), (1763) (3). Von 8,2 : 8 cm bis zu 21 : 29,5 cm (Blattgröße). Linck u.a.: 9 I, 10 III, 12 II, 28 III, 43-45 I. Provenienz: L. 28 aus der Sammlung Naudet, Paris, verso hand schriftlich (Lugt 1937). € 1.000 Gute, z. T. frühe Drucke, jeweils mit einem schönen Rand um die Plattenkante. Vorhanden u. a.: Die Wiederkehr des ver lorenen Sohnes - Die Flucht der heiligen Familie - Die Anbetung der Hirten - Die Geburt Christi - Die Folge von drei Bll.: Tritonen-Kämpfe. - Von unterschiedlicher Erhaltung. 190 | 8 Bll.: Diverse Kompositionen. Radierung auf Bütten mit Wz. "Fleur-de-Lis im bekrönten Wappen" (1). (1744) (2), (1745), (1756), (1763), (1764), (1769). Von 15 : 18,8 cm bis zu 32,5 : 44,4 cm. Linck 21 VIII, 27 IV, 123 III, 146 II, 148 IV, 158 III, 164 II, 172 III. Provenienz: L. 148 aus der Sammlung Max Machanék, verso mit dem Stempel (Lugt 1775) und mit dem Stempel "Dr. W.A." (nicht bei Lugt). € 800 Besonders schöne, z. T. seltene Abzüge. Vorhanden u. a.: Der verlorene Sohn bei dem Pächter - Die große Krankenheilung - Die Maultiertreiber-Herberge - Die Felsenschlucht - Der runde Turm. - Von unterschiedlicher Erhaltung. November 2014 K A R L & F A B E R | 154 Christian Wilhelm Ernst Dietrich, gen. Dietricy 191 | 7 Bll.: Bäuerliche Szenen. Radierung auf Bütten. (1732), (1739-1741), (1764). Von 8,2 : 7,9 cm bis zu 21,7 : 28 cm (Blattgröße). Linck u. a. 39/II, 40/II, 70/I, 75/I, 76/IV, 134/II. Provenienz: L. 76 aus der Sammlung Arthur Friedrich Theodor Bohnenberger, verso mit dem Stempel; L. 68 aus der Sammlung Bernhard Keller, verso mit dem Stempel (Lugt 384). € 600 Kräftige und gegensatzreiche Drucke, jeweils mit Plattenrand. Vorhanden u. a.: Der Satyr beim Bauern (nach Jordaens' Geschmack) - Der Satyr beim Bauern (nach Begas' Geschmack) - Der Rattengift-Verkäufer - Der Scherenschleifer - Der Kurzwarenhändler - Die zum Tor herauskommende Herde. - Von unterschiedlicher Erhaltung. Albrecht Dürer 192 | 12 Bll.: Kleine Blätter. Radierung auf Bütten. (1742) (3), (1744), (1757), (17621764). Von 4,7 : 4 cm bis zu 17 : 14 cm (Blattgröße). Linck u.a.: 81 I, 79 II-III, 84 I, 112 III, 115 III. € 600 Schöne, z. T. frühe, seltene Drucke. Teilweise mit einem breiten Rand um die gut sichtbare Plattenkante. Vorhanden u.a.: Der bettelnde blinde Krieger - Der ungarische RattengiftVerkäufer - Die beiden Bärenführer - Kopf eines bärtigen Mannes mit Pelzmütze - Drei von vorn gesehene Bauernköpfe. - Von unterschiedlicher Erhaltung. 155 | K A R L & F A B E R November 2014 1471 - Nürnberg - 1528 193 | Die Handwaschung des Pilatus. Kupferstich auf Bütten. (1512). 11,9 : 7,7 cm (Blattgröße). Bartsch 11; Meder 11 a-b (von c); Schoch/Mende/Scherbaum 53 a-b (von c). € 6.000/7.000 N Blatt 9 aus der Folge: Die Kupferstich-Passion. Ausgezeichneter, tiefschwarzer Druck, vor allem in der Architektur. Mit einem gleichmäßigen Rändchen um die Plattenkante. - Mit feiner Federretusche an der unteren Kante. Verso an der oberen Kante mit Montageresten. Altersgemäß sehr schön. 194N | Die Beweinung. Kupferstich auf Bütten. (1507). 11,7 : 7,2 cm (Blattgröße). Bartsch 14; Meder 14 a-b (von c); Schoch/Mende/Scherbaum 56 a-b (von c). € 6.000/7.000 Bl. 12 aus der Folge: Die Kupferstich-Passion. Das frühest entstandene Blatt der Folge, in einem brillanten und schwarz zeichnenden Abzug, umlaufend auf die Plattenkante beschnitten, im linken Rand knapp innerhalb. - Verso an den Kanten mit feinen Leimresten, ansonsten sehr schönes Exemplar. November 2014 K A R L & F A B E R | 156 Albrecht Dürer 195 | Maria mit dem Kinde am Baum. Kupferstich auf Bütten. (1513). 11,7 : 7,5 cm (Blattgröße). Bartsch 35; Meder 34 b-c; Schoch/Mende/Scherbaum 67 b-c (von e). Provenienz: Sammlung Charles Scarisbrick, verso mit dem Stempel (Lugt 522). € 3.500/4.000 Prachtvoller und harmonischer, bräunlicher Druck, mit den Wischlinien durch die Jahreszahl, aber vor den Wischlinien durch das Monogramm. Bis zur Einfassung beschnitten. - Im Randbereich mit mehreren kleinen, restaurierten Einrissen und am Unterrand mit zwei kleinen, hinterlegten Fehlstellen. 196 | Die Jungfrau mit dem Wickelkind. Kupferstich auf Bütten. (1520). 14,3 : 9,7 cm (Blattgröße). Bartsch 38; Meder 40 wohl b (von e); Schoch/Mende/Scherbaum 91 wohl b (von e). Provenienz: Doublette der Kunsthalle Bremen, verso mit dem Stempel (Lugt 293); Privatbesitz, Hessen. € 3.500/4.000 Kräftiger, bräunlicher Druck, bis auf die Einfassung beschnitten. - Verso mit leichten Bereibungen der Papieroberfläche und einem Wasserfleck. Montagereste am linken Rand, ansonsten schön. 157 | K A R L & F A B E R November 2014 Albrecht Dürer 197N | Der heilige Antonius vor der Stadt. Kupferstich auf Bütten ohne Wz. (1519). 9,8 : 14,4 cm (Blattgröße). Bartsch 58; Meder 51 wohl a-b (von d); Schoch/Mende/Scherbaum 87 wohl a-b (von d). € 25.000/30.000 Gleichmäßiger, silbriger Abdruck, mit einem vertikalen Kratzer oben rechts und vor den Kratzern links vom Kreuz. Mit einem winzigen Rändchen um die Einfassungslinie. Das Blatt entstand zusammen mit sechs kleinformatigen Stichen vor Dürers Reise in die Niederlande. Dargestellt ist nicht die populäre Versuchung des hl. Antonius in der Wüste, sondern außerhalb der Bildüberlieferung des Spätmittelalters, der Einsiedler Antonius, kauernd am Wegrand vor der Stadt und konzentriert in einem Buch lesend. Er ist Sinnbild der Vita contemplativa. Das Doppelkreuz mit dem kleinen Glöckchen, wie es die Aussätzigen zur Warnung trugen, ist sein einziges Attribut und deutet auf das wohltätige Wirken in den Siechkoben der Stadt hin (Scherbaum). Nach Mende diente das Blatt möglicherweise als Neujahrsgruß, verbunden mit Wünschen für ein langes Leben. - Verso mit dünnem Japanpapier hinterlegt, rechter Rand rückseitig schwach fleckig, ansonsten gut. November 2014 K A R L & F A B E R | 158 Albrecht Dürer 199 | Die Kreuztragung Christi. Holzschnitt auf Bütten mit schwer erkennbarem Wz. (wohl Meder Wz 304). (Um 1498/99). 40,9 : 29,6 cm (Blattgröße). Bartsch 10; Meder 119 III c (von III c); Schoch/Mende/ Scherbaum 160 III c (von III c). € 1.700 Bl. 7 aus der Folge: Die Große Passion. Aus der Augsburger Ausgabe von 1675. Mit den drei Lücken im Oberrand und dem Sprung bis zum Christuskopf. Die ganze linke Randleiste abgehobelt. - Papier nachgedunkelt und vereinzelt braunfleckig. Verso umlaufend montiert. Albrecht Dürer 198 | Phlipp Melanchthon. Kupferstich auf Bütten. (1526). 17,4 : 12,8 cm (Blattgröße 22,1 : 17,1 cm). Bartsch 105; Meder 104 c (von f); Schoch/Mende/Scherbaum 101 c (von f). Provenienz: Privatbesitz, Hessen. € 3.000/4.000 Ganz ausgezeichneter, klarer Druck mit sehr breitem Rand. Mit der punktierten Stirnschramme auf dem rechten Stirnhöcker und vor dem Kratzer rechts von der Jahreszahl. Selten so schön! Philipp Melanchthon (1497-1560) gehört zu den intellektuellen Ausnahmeerscheinungen seiner Zeit (Schoch): Bereits mit 15 Jahren schloss er sein Studium an den Universitäten von Heidelberg und Tübingen ab, mit 21 Jahren bekam 159 | K A R L & F A B E R November 2014 er eine Professur für Griechisch an der Universität in Wittenberg. Seit dieser Zeit war er auch ein enger Freund von Martin Luther, dessen Reformbewegungen er lebenslang unterstützte. Ein Schwerpunkt seiner Tätigkeit war die Reformierung des Schulwesens nach humanistischen Vorgaben. Dürer stellt ihn als schlicht gekleideten, asketischen Intellektuellen mit hoher Denkerstirn und genialisch zerzauster Frisur dar. In seiner Pupille spiegelt sich ein Fenster - ein Kunstgriff, den Dürer mehrfach in seinen gestochenen Porträts verwendete und der als Anspielung auf das Auge als Spiegel der Seele interpretiert wurde. Die Inschrift auf der Tafel lautet übersetzt betont bescheiden: "Dürer konnte die Züge des Philipp lebendig gestalten, doch die kundige Hand nicht seinen Geist erfassen". Verso mit Montageresten in der oberen und der unteren rechten Ecke. In sehr gutem Zustand. 200N | Die Geburt Christi. Holzschnitt auf Bütten mit Fragment eines Wasserzeichens (Kreuz). (Um 1510). 13,3 : 10,3 cm (Blattgröße). Bartsch 20; Meder 129 I (II von c); Schoch/Mende/Scherbaum 190 I (II von c). Provenienz: Sammlung Dr. Gerhard Güttler (1889-1966), Zloty Stok, Berlin, Bad Tölz, verso mit dem Stempel (Lugt 2807 b). € 4.000/5.000 Blatt 5 aus der Folge: Die Kleine Passion. Hervorragendes, klar druckendes Exemplar, vor der Textausgabe von 1511. Mit einem schönen, gleichmäßigen, ca. 2-3 mm breiten Rändchen um die Einfassungslinie. Verso mit einem gut erkennbarem Relief. - Die für diese Ausgabe geforderten Lücken geschlossen, die Blattkanten leicht verstärkt, ansonsten sehr schönes Exemplar. November 2014 K A R L & F A B E R | 160 Albrecht Dürer Albrecht Dürer 201N | Das letzte Abendmahl. Holzschnitt auf Bütten. (Um 1508/09). 13 : 10,1 cm (Blattgröße). Bartsch 24; Meder 133 I (von III d); Schoch/Mende/Scherbaum 194 I (von III d). Provenienz: Sammlung Dr. Gerhard Güttler (1889-1966), Zloty Stok, Berlin, Bad Tölz, verso mit dem violetten Stempel (Lugt 2807 b). € 4.000/5.000 161 | K A R L & F A B E R November 2014 Blatt 9 aus der Folge: Die Kleine Passion. Brillanter und klarer Frühdruck vor der Textedition von 1511. Ohne die vier Lücken unten bzw. ohne den für die Textausgabe geforderten ganzen Rand. Mit einem schönen Rändchen um die Einfassungslinie. - Von guter Erhaltung. 202 | Folge von 20 Bll.: Das Marienleben. Holzschnitt auf Bütten. (1502-1510). Von 30,2 : 20,6 cm bis zu 36 : 26,2 cm (Blattgröße). Bartsch 76; Meder 188 III e (von III f); Schoch/Mende/Scherbaum 166 III e (von III f). Bartsch 77; Meder 189 III d (von III g); Schoch/Mende/Scherbaum 167 III d (von III g). Bartsch 78; Meder 190 II (von III h); Schoch/Mende/Scherbaum 168 II (von III h). Bartsch 79; Meder 191 III e-f (von III i); Schoch/Mende/ Scherbaum 169 III e-f (von III i). Bartsch 80; Meder 192 III b (von h); Schoch/ Mende/Scherbaum 170 III b (von III h). Bartsch 81; Meder 193 II (von III h); Schoch/Mende/Scherbaum II (von III h). Bartsch 82; Meder 194 III b (von III h); Schoch/Mende/Scherbaum 172 III b (von III h). Bartsch 83; Meder 195 III f (von III f); Schoch/Mende/Scherbaum 173 III f (von III f). Bartsch 84; Meder 196 III g (von III g); Schoch/Mende/Scherbaum 174 III g (von III g). Bartsch 85; Meder 197 III f (von III g); Schoch/Mende/Scherbaum 175 III f (von III g). Bartsch 86; Meder 198 III h (von III h); Schoch/Mende/Scherbaum III h (von III h). Bartsch 87; Meder 199 III wohl e (von III f); Schoch/Mende/Scherbaum 177 III wohl e (von III f). Bartsch 88; Meder 200 III e (von III f); Schoch/Mende/ Scherbaum 178 III e (von III f). Bartsch 89; Meder 201 III d (von III f); Schoch/ Mende/Scherbaum 179 III d (von III f). Bartsch 90; Meder 202; Schoch/Mende/Scherbaum 180 III (von III). Bartsch 91; Meder 203 II (von III g); Schoch/ Mende/Scherbaum 181 II (von III g). Bartsch 92; Meder 204 III c (von III h); Schoch/Mende/Scherbaum 182 III c (von III h). Bartsch 93; Meder 205 III (von III). Schoch/Mende/Scherbaum 183 III (von III). Bartsch 94; Meder 206 III e (von III e); Schoch/Mende/Scherbaum 184 III e (von III e). Bartsch 95; Meder 207 I a (von III f); Schoch/Mende/Scherbaum 185 I a (von III f). Provenienz: Meder 188 aus der Sammlung Josef Klemm (1821-1882), Wien, verso mit dem Stempel (Lugt 1574) sowie dem Stempel von Graf F.J. Enzenberg (1802-1879), Innsbruck (Lugt 845). Meder 192 aus der Sammlung William Bell Scott (1811-1890), London, verso mit dem Stempel (Lugt 2607) sowie dem Stempel von Graf F.J. Enzenburg (Lugt 845). Meder 203 aus der Sammlung Dr. Christian David Ginsburg (1831-1914), Palmers's Green, verso mit dem Stempel (Lugt 1145). Meder 204 aus der Sammlung Richard Leendertz, Krefeld, verso mit dem Stempel (Lugt 1708). Meder 207 wurde vom Eigentümer 1999 beim Buch-und Kunstantiquariat E. und R. Kistner, Nürnberg, erworben, die übrigen im Buchantiquariat König, Nürnberg; alle Bll. seitdem in fränkischem Privatbesitz. € 30.000/40.000 November 2014 K A R L & F A B E R | 162 Die vollständige Folge mit dem Titelblatt. 1 Bl. Probeabzug vor dem Text, 3 Bll. mit dem rückseitigen Text der lateinischen Buchausgabe von 1511, 16 Bll. nach der lateinischen Buchausgabe. Die Folge enthält: 1. Titelblatt: Die Jungfrau auf der Mondsichel. (Um 1511). 30,2 : 20,9 cm (Blattgröße). Guter, kräftiger Druck, die Strahlen ungleichmäßig. Die unteren 3 Zeilen sind abgeschnitten. 2. Joachims Opfer wird vom Hohenpriester zurückgewiesen. (Um 1504). 30 : 21,2 cm (Blattgröße). Wz. "Doppeladler mit Blume" (Meder Wz. 222). Bräunlicher Druck, bis knapp vor die Einfassungslinie geschnitten. 3. Joachim auf dem Felde. (Um1504). 30 : 20,6 cm (Blattgröße). Verso mit dem lateinischen Text. Guter, scharfer Druck, auf Einfassungslinie geschnitten. 4. Joachim und Anna unter der Goldenen Pforte. (1504). 35,5 : 26 cm (Blattgröße). Wz. "Adler mit Blume" (Meder Wz. 222). Noch guter, gleichmäßiger Druck mit dem Defekt in den Wolken. Breitrandig. 5. Die Geburt Mariens. (Um 1503). 36 : 26,2 cm (Blattgröße). Wz. "Großes Stadttor" (Meder Wz. 260). Schwarzer, leuchtender Druck, mit dem gespaltenen Rand über den Stufen. Breitrandig. 6. Mariens Tempelgang. (Um 1503). 30,1 : 21,1 cm (Blattgröße). Wz. "Dreieck mit Blume" (Meder Wz. 127). Verso mit dem lateinischen Text. Prachtvoller, tiefschwarzer Abdruck, bis knapp vor die Einfassungslinie geschnitten. 7. Die Verlobung Mariens. (1504). 29,1 : 20,9 cm (Blattgröße). Wz. "Kleines Wäppchen" (Meder Wz. 256). Bräunlicher, kräftiger Abdruck mit der Lücke in der Haube der Kirchgängerin rechts. Schmales Rändchen um die Einfassungslinie. 8. Mariä Verkündigung. (Um 1503). 29,8 : 21,3 cm (Blattgröße). Wz. "Schild mit schrägem Balken" (Meder Wz. 246). Guter, kräftiger Druck mit den Defekten in der linken Pfeilerschattierung. Bis auf Einfassungslinie geschnitten. 9. Die Heimsuchung. (Um 1503). 29,8 : 21,2 cm (Blattgröße). Wz. "Schild mit schrägem Balken" (Meder Wz. 246). Grauer, etwas ungleichmäßiger Druck. Schmales Rändchen um die Einfassungslinie. 10. Die Geburt Christi. (Um 1502/1503). 30 : 21,3 cm (Blattgröße). Wz. "Schild mit schrägem Balken" (Meder Wz. 246). Grauer, leicht auslassender Druck mit dem schwarzen Fleck im Dach. Schmales Rändchen um die Einfassungslinie. 11. Die Beschneidung Christi. (Um 1504). 29,6 : 21,1 cm (Blattgröße). Wz. "Schild mit schrägem Balken" (Meder Wz. 246). Guter, gleichmäßiger Abdruck Abdruck. Schmales Rändchen um die Einfassungslinie. 12. Die Anbetung der Könige. (Um 1503). 30,5 : 21,4 cm (Blattgröße). Wz. schwer erkennbar. Noch guter, schwarzer Abdruck mit den zwei Ausbrüchen beim Ochsenkopf. Bis knapp vor die Einfassungslinie geschnitten. 13. Die Darstellung im Tempel. (Um 1505). 31,2 : 22,8 cm (Blattgröße). Wz. "Kreuz mit Schlange auf einem Kapellenhäuschen" (Meder Wz. 111). Überschwärzter Druck mit umlaufend bis zu 0,8 mm breitem Rand. 14. Die Flucht nach Ägypten. ( Um 1504). 30 : 21 cm (Blattgröße). Wz. "Adler mit Blume" (Meder Wz. 222). Noch kräf163 | K A R L & F A B E R November 2014 tiger und gegensatzreicher Abdruck, auf Einfassungslinie geschnitten. 15. Der Aufenthalt in Ägypten. (Um 1502). 29,5 : 20,9 (Blattgröße). Mit schwer erkennbarem Wz. Prachtvoller, schwarzer Abdruck, auf Einfassungslinie geschnitten. 16. Der zwölfjährige Jesus im Tempel. (Um 1503). 29,6 : 20,6 cm (Blattgröße). Verso mit dem lateinischen Text. Guter, kräftiger Abruck, bereits mit der Lücke im linken Bogen oben. An drei Seiten bis knapp vor die Einfassungslinie geschnitten, am Unterrand darüber hinaus. 17. Christus nimmt Abschied von seiner Mutter. (Um 1504). 30 : 21,2 cm (Blattgröße). Wz. "Kleines Stadttor" (Meder Wz. 273). Kräftiger, leicht überschwärzter Abdruck, auf Einfassungslinie geschnitten. 18. Der Tod Mariens. (1510). 29,3 : 21 cm (Blattgröße). Wz. "Kleines Stadtwappen" (ähnlich Meder Wz. 273). Kräftiger, in manchen Partien leicht auslassender Druck, bis zur Einfassungslinie geschnitten. 19. Mariä Himmelfahrt und Krönung. (1510). 35,5 : 26,8 cm (Blattgröße). Wz. "Adler mit Blume" (Meder Wz. 222). Klarer, gleichmäßiger Druck. Breitrandig. 20. Mariens Verehrung. (Um 1502). 29,3 : 21,5 cm (Blattgröße). Wz. "Hohe Krone" (Meder Wz. 20). Ganz ausgezeichneter, brillanter und tiefschwarzer Abdruck mit kleinem Rändchen um die Einfassungslinie. Selten so schön. "Dürers populärste Holzschnittfolge vereint eine ungebrochene Freude an der detaillierten erzählerischen Ausgestaltung des Geschehens mit dem Streben nach einer Rationalisierung der Darstellungsmittel. Gegenüber den früheren Holzschnitten erreicht der Künstler eine dichtere Modellierung und damit eine Tonigkeit, die an die malerischen Ausdruckswerte des Kupferstichs heranreicht" (H.W. Rott 1998). Dürer hat die Holzschnitte nicht in der Reihenfolge der Erzählung geschaffen. Vor seiner zweiten italienischen Reise waren 1505 offenbar bereits siebzehn Druckstöcke fertiggestellt, lediglich das Titelblatt und "Marientod" und "Himmelfahrt" folgten 1510. Die Darstellungen dokumentieren das Interesse Dürers an den theoretischen Problemen der Proportion und der Zentralperspektive. D. Kuhrmann (in: Dürer-Ausstellung München 1971/72) bezeichnet das Marienleben als "Musterbuch der Perspektive" , das verdeutlicht, wie es Dürer erst allmählich gelang, einen harmonischen Ausgleich zwischen der Erschließung des Bildraumes und der Ordnung der Motive in der Bildfläche zu erzielen. Inhaltlich liegen dem Marienleben, dessen Text erst nachträglich 1511 von dem Mönch Chelidonius nach den Darstellungen verfasst wurden, apokryphe Erzählungen zugrunde (Kindheitsevangelium des Pseudo-Matthäus und der Transitus des Pseudo-Melito). Von sehr guter bis altersgemäß guter Erhaltung. Ein Blatt aufgelegt. Teils mit kleinen Randmängeln, Fleckchen und vereinzelt mit alt hinterlegten Einrissen. Bei 5 Bll. Papier leicht nachgedunkelt. November 2014 K A R L & F A B E R | 164 Albrecht Dürer Albrecht Dürer 203 | Maria, als Königin der Engel (Maria von zwei Engeln gekrönt). Holzschnitt auf Bütten mit Wz. "Ochsenkopf mit Schlange und Kreuz" (vgl. Meder Wz. 68). (1518). 29,4 : 21 cm (Blattgröße). Bartsch 101; Meder 211 I b (von II g); Schoch/Mende/ Scherbaum 248 I b (von II g). € 4.000/5.000 165 | K A R L & F A B E R November 2014 Prachtvoller, in allen Details klar und gleichmäßig druckender Abzug vor dem Sprung und mit dem Wz. 68 wie von Meder für den Zustand I b gefordert. Knapp auf die Einfassungslinie geschnitten. Eine geglättete, horizontale Knickfalte. Im Rock Mariens mit einem winzigen, ca. 5mm breiten Löchlein. Unten rechts mit einem ca. 4 mm breiten Einriss. Verso zwei kleine dünne Stellen im Papier im linken Rand. Verso gebräunt und unten rechts mit einer hellen Stelle, ansonsten in gutem Zustand. 204 | Das Männerbad. Holzschnitt auf Bütten mit Wz. "Augsburger Kelch" (Meder Wz. 180). (Um 1496/1497). 39,2 : 29,1 cm (Blattgröße). Bartsch 128; Meder 266 d (von f); Schoch/Mende/Scherbaum 107 d (von f). Provenienz: Sammlung Reinhard Piper (1879-1953), München, verso mit dem Stempel (nicht bei Lugt); Privatbesitz, Nordbayern. € 4.000/5.000 Kräftiger, klar zeichnender Druck, bis auf die Einfassungslinie geschnitten. Der Holzschnitt wird in die erste Zeit nach Dürers Rückkehr aus Venedig datiert und verrät seine Auseinandersetzung mit der Kunst der italienischen Renaissance. Seit dieser Zeit hatte er sich intensiv mit der Idealproportion des menschlichen Körpers befasst und zahlreiche Aktstudien gezeichnet - zu vorliegender Darstellung hat sich aber keine zugehörige Zeichnung erhalten. Die Dargestellten sind nach Alter, Körperbau, Habitus und Temperament differenziert. Auch eine Deutung der "Fünf Sinne" wurde vorgeschlagen (Edgar Wind, 1938/39): So lauscht der Melancholiker dem Hall seiner Flöte, der Phlegmatiker erfreut sich am Wein, der Choleriker hält einen Schaber in der Hand und der Sanguiniker kann den Duft einer Blume einatmen. Der bärtige Mann am Brunnen links, der das Geschehen nachdenklich betrachtet, ist ein Selbstbildnis des Künstlers. - Horizontale Mittelfalte, ca. 3 cm langer, hinterlegter Riss am rechten Rand (im Bereich der Brüstung), verso entlang der Kanten mit Montageresten, am Unterrand leicht knitterfaltig, ansonsten gut. November 2014 K A R L & F A B E R | 166 Albrecht Dürer 205N | Bildnis des Ulrich Varnbüler. Chiaroscuro-Holzschnitt mit zwei Tonplatten (gelblichbraun und braun) und schwarzer Strichplatte auf Bütten mit Wz. "Kreis mit zwei Zirkelschlägen" (Meder Wz. 258). (1522). 43,4 : 32,8 cm (Blattgröße). Bartsch 155; Meder 256 III a (von III b); Schoch/Mende/Scherbaum 256 III a (von III b). €70.000/90.000 Ganz ausgezeichneter, brillanter und gleichmäßiger Abdruck des eindrucksvollen Porträts, oben mit den zwei großen Ausbrüchen in der Einfassungslinie, unten mit den sechs Lücken in der Einfassung. Bis knapp vor bzw. am linken Rand auf die Einfassungslinie geschnitten, die Adresse von Janssen am Unterrand, wie üblich, abgeschnitten. Selten so schön. Ulrich Varnbüler (1471- um 1544), kaiserlicher Protonotar am Reichskammergericht, war eng mit Willibald Pirckheimer und Dürer befreundet. Die Drei verbanden gemeinsame geistige Interessen. Während des Nürnberger Reichstages von 1522 porträtierte Dürer den humanistisch geboldeten Schweizer, der 1519 die deutsche Übersetzung einer Schrift des Erasmus von Rotterdam herausgegeben hatte. Auf Grundlage dieser Zeichnung (heute in der Albertina, Wien) verfertigte Dürer den großformatigen Holzschnitt als Zeugnis immerwährender Freundschaft (Strauss). So lautet der Text in der Kartusche am rechten Bildrand in deutscher Übersetzung: "Albrecht Dürer aus Nürnberg möchte durch dieses Bild den Geheim- und Hauptschreiber der römisch kaiserlichen Reichsregierung Ulrich mit dem Familien167 | K A R L & F A B E R November 2014 namen Varnbüler, den er außerordentlich liebt, auch der Nachwelt bekannt machen und versucht, ihn zu ehren." Varnbüler erscheint als kraftvolle, energiegeladene Persönlichkeit. Sein ausladender Körper scheint fast den vorgegebenen Bildraum zu sprengen, das modische Barett überschneidet die Titelzeile. "Das Bildnis stellt in vielerlei Hinsicht einen Höhepunkt in Dürers Kunst des gedruckten Porträts dar. Im Vergleich zu den Kupferstichporträts gelehrter Humanisten, adeliger Kirchenfürsten und Prinzen wirkt dieses Holzschnitt-Porträt monumental und übersteigt selbst den stattlichen Maßstab des (nur wenige Jahre zuvor entstandenen) für Kaiser Maximilian I." (Eichberger). Von dem Holzschnitt existieren keine zeitgenössischen Chiaroscuro-Abdrucke. Im Zuge der Dürer-Renaissance um 1600 gelangte der Holzstock im ausgehenden 16. Jahrhundert in die Niederlande in den Besitz des Verlegers Hendrick Hondius, der weitere Abdrucke der Schwarzlinienplatte verfertigte. Nach 1620 erwarb der Amsterdamer Verleger Willem Janssen (Blaeu) den Druckstock und schnitt zwei zusätzliche Stöcke, um das Porträt als Chiaroscuro-Holzschnitt herauszugeben. Durch das Herausschneiden der weißen Lichter aus den Tonplatten arbeitete er die plastischen Werte heraus und steigerte so signifikant die räumliche Wirkung des Drucks. Die Janssen-Ausgabe ist die einzige Auflage mit farbigen Tonplatten. Sehr selten: Strauss zählt insgesamt nur elf Chiaroscuro-Abzüge in Museumssammlungen. Horizontale Hängefalte. In sehr gutem und farbfrischen Zustand. November 2014 K A R L & F A B E R | 168 Wenzel Hollar 1585 - Utrecht - 1630 208N | Folge von 4 Bll.: Die vier Jahreszeiten in bäuerlichen Landschaften. Radierung, nach van de Velde, auf Bütten mit Wz. "Schlange mit Stab und Emblem" (2). Je ca. 10,4 : 15,5 cm (Blattgröße ca. 13,3 : 18,5 cm). Parthey 618-621; The New Hollstein 58-61. Provenienz: Sammlung Friedrich Schindler, Lindau, verso jeweils mit dem Stempel (Lugt 2351). €2.000 206N | Ceres sucht ihre Tochter. Radierung, nach Adam Elsheimer, auf Bütten. (1610). 29,1 : 23,5 cm (Blattgröße). Bartsch, Hollstein und Wurzbach 5. € 2.800 Kräftige, kontrastreiche Abzüge, jeweils mit schönem Rand um die deutlich zeichnende Plattenkante. Verso mit kleinen Ausdünnungen, meist von alter Montierung. "Aestas" mit druckbedingter Quetschfalte am linken Rand. Von schönem Gesamteindruck. Brillanter, tiefschwarzer und gegensatzreicher Druck, ohne Textrand. Auf Plattenkante geschnitten. Verso leicht fleckig, umlaufend angerändert. Von selten schöner Druckqualität. Melchior Küsel Hendrik Goudt 207 | Folge von 4 Bll.: Die vier Jahreszeiten. Radierung auf Bütten. (1641). Von 25,4 : 18,5 cm bis zu 25,4 : 19 cm (Blattgrößen). Parthey 610-613. € 1.200 209 | Gideon prüft sein Heer am Jordan. Kupferstich, nach Johann Heinrich Schönfeld, auf Bütten. (Um 1655/60). 25,5 : 34,3 cm (Blattgröße ca. 29,1 : 37,9 cm). Hollstein 1. Literatur: Krapf 66; Ausstellungskatalog, Johann Heinrich Schönfeld, Ulm 1967, Nr. 208, Abb. 213. € 600 Ausgezeichnete, kräftige Drucke mit einem ca. 3-4 mm schmalem Rand um die Plattenkante. - Papier leicht nachgedunkelt und vereinzelt braunfleckig. Ein Bl. in der rechten oberen Ecke mit Papierausdünnung und einem kleinen Löchlein. Leichte Knickspuren, ansonsten sehr schön. Ausgezeichneter, kräftiger und kontrastreicher Druck mit einem gleichmäßigen Rand um die deutlich druckende Plattenkante. - Mit einer geglätteten Bugfalte und zwei Quetschfalten vom Druck. Minimal stockfleckig, ansonsten altersgemäß in gutem Zustand. Wenzel Hollar 1607 Prag - London 1677 169 | K A R L & F A B E R November 2014 1626 - Augsburg - 1683 November 2014 K A R L & F A B E R | 170 Joseph Mulder 1659/60 - Amsterdam - um 1718 Hans Sebald Lautensack 1524 Bamberg - Wien 1563 210N | Bildnis des Johann Aventinus (Johann Turmair). Holzschnitt auf Bütten. (1554). 18,1 : 16,1 cm (Blattgröße). Bartsch IX, 1; Hollstein 48; Schmitt (Lautensack), Nr. 13. Provenienz: Sammlung Jacob Heinrich von Hefner-Alteneck (18111903), München, verso mit dem Stempel (Lugt 1254); Sammlung Paul Davidsohn, Grunewald-Berlin, verso mit dem Stempel (Lugt 654); C. G. Boerner, Leipzig, Auktion CXXIX, 3.5.-8.5.1920, (Sammlung Paul Davidsohn, I. Teil), Los 996. € 2.000 Prachtvoller, gleichmäßiger Abzug des seltenen Blattes. Im Versteigerungskatalog von C.G. Boerner als "vorzüglicher Druck" beschrieben. Bis zur Einfassungslinie beschnitten. In sehr gutem Zustand. Girolamo Francesco Maria Mazzola gen. Parmigiano 1503 Parma - Casalmaggiore 1540 211 | Die Geburt Christi. Radierung auf Bütten. (Um 1526). 12 : 7,8 cm (Blattgröße 12,2 : 8,5 cm). Bartsch XVI, 3; Gnann 18 II (von III); Mistrali 15 II. € 2.500 Guter, teilweise etwas zarter Druck, teilweise mit Plattenton. Mit den Schraffuren im Rücken des Hirten rechts und den noch sichtbaren horizontalen Linien hinter dem Rücken des hl. Joseph. Bis auf die untere Kante mit einem feinen Rändchen um die Einfassungslinie. - Mit Gebrauchspuren, Papier leicht nachgedunkelt, ansonsten gut erhalten. 171 | K A R L & F A B E R November 2014 212 | Ananas, aus: Metamorphosis insectorum Surinamensium. Kolorierter Kupferstich, nach Maria Sibylla Merian, auf Bütten. (1719). 46,2 : 34 cm (Blattgröße 52,8 : 36 cm). Provenienz: Privatsammlung, Hamburg. € 400 Papier nachgedunkelt und mit Braunflecken, verso am oberen und unteren Rand mit Montageresten. Adriaen van Ostade 1610 - Haarlem - 1685 213 | Der Maler. Radierung auf Bütten, aufgelegt. (1667?). 24 : 17,5 cm (Blattgröße). Hollstein 32 XII (von XII); Godefroy 32/XII (von XII). € 500 Ausgezeichneter Abdruck des letzten Zustandes, mit den verstärkten vertikalen Linien auf dem Treppenpfeiler. Umlaufend mit einem bis zu ca. 3 mm breitem Rändchen. Mit altersbedingten Gebrauchspuren, ansonsten gut. Magdalena de Passe 1600 Köln - Utrecht vor 1640 214 | 2 Bll.: Cephalus und Procris - Salmacis und Hermaphroditus. Radierung mit Kupferstich, nach Adam Elsheimer, bzw. J. C. Pynas, auf Bütten. 17,6 : 23,4 cm bzw. 17,4 : 23 cm (Blattgröße). Hollstein 5 II (von II) bzw. 7. € 800 Kräftige gegensatzreiche Drucke. Beide Bll. an der unteren Kante beschnitten, ansonsten mit einem feinen Rändchen um die Plattenkante. - Von unterschiedlicher Erhaltung. November 2014 K A R L & F A B E R | 172 François Perrier, gen. Bourguignon 1590 Salins - Paris 1650 215 | Die Marter des heiligen Sebastian. Radierung auf Bütten. (1633). 31,9 : 21,8 cm (Blattgröße). Robert-Dumesnil 9 I (von III); Le Blanc 16 I (von III). € 400 Ausgezeichneter Druck mit der für den ersten Zustand notwendigen Adresse von "Le Blond". Links mit einem schmalen Rändchen um die Plattenkante, ansonsten knapp auf bzw. innerhalb geschnitten. - Alt aufgelegt, in altersgemäß gutem Zustand. Giovanni Battista Piranesi Rembrandt Harmensz van Rijn 1720 Venedig - Rom 1778 1606 Leiden - Amsterdam 1669 216 | Teatro di Marcello. Radierung auf festem Bütten mit Wz. "Fleurs-de-lis im Kreis". (1757). 40,4 : 55 cm (Blattgröße ca. 55 : 75,5 cm). Focillon 818; Hind 33 IV (von VII); Wilton-Ely 24. € 600 218 | Selbstbildnis mit dem federgeschmückten Barett. Radierung auf Bütten. (1638). 13,4 : 10,3 cm (Blattgröße 14,8 : 12 cm). Bartsch 20; White/Boon 20; Hinterding/Rutgers (The New Hollstein) 170 IV (von IV). € 1.200 In allen Details deutlich zeichnender Druck aus: Vedute di Roma. - Mit einer geglätteten Bugfalte und minimalen Randmängeln. Papier leicht angeschmutzt und mit vereinzelten Braunflecken. Insgesamt von schöner Erhaltung. Guter, gleichmäßiger Abdruck mit umlaufend circa 0,8 mm breitem Rand. Mit der von H.L. Basan nachgezogenen Signatur. - Zwei schwache vertikale Knickfalten, verso mit einer kleinen Papierausdünnung in der oberen rechten Ecke, ansonsten schön. Johann Gottlieb (Theophilus) Prestel 1739 Grönenbach - Frankfurt/Main 1808 217 | Selbstbildnis im Oval. Radierung in Crayonmanier auf Bütten. (1777). 26 : 19,6 cm (Blattgröße 32,4 : 26,8 cm). Nagler 2. € 500 Das ausdrucksvolle und lebendig wiedergegebene Selbstbildnis in einem guten Druck mit einem breiten Rand um die Plattenkante. Selten. - Leichte Papiermängel im Rand. 173 | K A R L & F A B E R November 2014 219 | Der Perser. Radierung auf Bütten. (1632). 11 : 7,9 cm (Blattgröße). Bartsch 152; White/Boon 152; Hinterding/Rutgers (The New Hollstein) 110 II (von III). € 1.500 Guter, silbriger, etwas späterer Abdruck mit leichtem Plattenton. Vor den parallelen Linien im Pelz. Umlaufend mit 1 mm breitem Rändchen. Selten. - Mit leichter Knickspur in der oberen linken Ecke. Gut erhalten. November 2014 K A R L & F A B E R | 174 Thomas Salmon 1679 - Meppershall, Bedfordshire - 1767 220 | 2 Bll.: Ansichten von Venedig. Kupferstich auf Bütten mit Wz. "Dreifacher Halbmond" (2) und Schriftzug "FF PALAZZUOLI" (1). Je ca. 26 : 55,7 cm. € 400 Vorhanden: Veduta della Piazza e delle Procuratie di S. Marco verso la Chiesa Ducale in Venezia. - Veduta della Piazza di S. Marco verso l'Orologio, in Venezia. - Von unterschiedlicher Erhaltung. Joachim von Sandrart d. Ä. 1606 Frankfurt a. M. - Nürnberg 1688 221 | Teutsche Academie der Bau-, Bild- und Mahlerey-Künste. 105 Bl. mit zahlreichen, teilweise ganzseitigen Kupfer stichen auf Bütten. Nürnberg, 1675-1680. Folio. Leder auf Holzdeckel-Einband ca. 38,2 : 25,5 cm. € 500 Erste enzyklopädische Kunstgeschichte in deutscher Sprache. Sandrart machte in diesem opus magnum zum ersten Mal das vorhandene künstlerbiographische, kunsttheoretische und kunstpraktische Wissen von der Antike bis zur Gegenwart in einem deutschsprachigen und opulent illustrierten Kompendium verfügbar. Vorbilder und Quelle aus denen Sandrat mehrfach wörtlich zitiert waren vor allem G. Vasaris "Vite de’ piu eccellenti architetti, pittori e scultori italiani" (1550) und K. v. Manders "Schilder-Boek" (1604). Von heutigem Quellenwert sind vor allem die Künstlerbiographien, die Sandrat selbst von den Künstlern seiner Zeit verfasste. - Fleckig und vereinzelt mit Einrissen und einer Fehlseite. Heftung und Bünde teilweise intakt. Einband mit Bereibungen und Verschmutzungen. Nur noch eine der originalen Schließen erhalten. Nach Jan van der Straet (Stradanus) 1523 Brüssel - Florenz 1605 223 | 2 Bll.: Afer - Danus. Kupferstich auf Bütten. 25,3 : 30,8 cm und 25,1 : 30 cm. Alvin 1573. € 400 Späte Abzüge aus der Folge von vierzig Blatt: "Das Gestüt des Juan von Österreich", von verschiedenen Künstlern nach J. Stradanus gestochen, darunter H. Wierix oder A. Collaert. Verlegt von Philip Galle um 1578. Jeweils mit einem schönen Rand um die Plattenkante. - Leichte Papiermängel, ansonsten gut. Pieter Sluyter Jan van de Velde II. 1675 - Amsterdam - nach 1713 1593 Delft - Enkhuizen 1641 222 | Banane mit Eulenfalter und Raupe aus: Metamorphosis insectorum Surinamensium. Kolorierter Kupferstich auf Bütten, nach Maria Sibylla Merian. (1719). 39,6 : 29,2 cm (Blattgröße 49 : 32,6 cm). Provenienz: Privatsammlung, Hamburg. € 400 224 | 6 Bll.: Landschaften. Radierung auf feinem Bütten mit Wz. "Narrenkappe" (3). Je ca. 15,3 : 28,1 cm (Blattgröße je ca. 31 : 39,5 cm). Hollstein 356; 357; 358; 359; 360; 361 II (von II). € 1.000 Papier nachgedunkelt und gleichmäßig braunfleckig. Verso mit Montageresten. 175 | K A R L & F A B E R November 2014 224 223 Ausgezeichnete, gegensatzreiche Drucke des zweiten Zustandes aus der Folge von insgesamt 36 Bll. inkl. Titel. Jeweils mit einem schönen breiten Rand um die Plattenkante. - Von unterschiedlicher Erhaltung, altersgemäß jedoch schön. November 2014 K A R L & F A B E R | 176 Aquarelle, Zeichnungen und Druckgraphik des 19. Jahrhunderts Watercolours, Drawings and Prints 19th Century Joseph Georg Winter 1751 - München - 1789 225 | 8 Bll. aus: "Viech=Stücke - Nach verschiedenen Meistern radiert". Radierung auf Velin. (1783-1784). 13 : 17,5 cm bis 14 : 18,4 cm. (Blattgröße je 21,6 : 28,2 cm). Nagler 12. € 300 Die komplette Folge mit dem Titelblatt. - Papier etwas braunfleckig, ansonsten gut. Michael Wolgemut 1434 - Nürnberg - 1519 226 | 3 Bll. aus: Die Schedel'sche Weltchronik. Holzschnitt auf Bütten. (1493). 45,5 cm : 30,5 cm (2) und 41 : 29 cm (Blattgröße). € 400 Vorhanden: Totentanz (Septima etas mundi. - Imago mortis, Blatt CCLXIIII) - zwei Bll aus: der Welt (Tercia etas mundi, Blatt XXXI und Blatt XXVII). Kräftige und klare Drucke der lateinischen Ausgabe. - Von unterschiedlicher Erhaltung. Insgesamt gut. 177 | K A R L & F A B E R November 2014 November 2014 K A R L & F A B E R | 178 Francisco de Goya 230 1746 Fuendetodos - Bordeaux 1828 227N | Si quebró el Cantaro. Radierung, Aquatinta und Kaltnadel auf Bütten. (1799). 20,5 : 15 cm (Blattgröße 30 : 20,3 cm). Harris 60 III 1. € 2.500 Blatt 25 der Folge "Los Caprichos". Sehr schöner, kontrastreicher Abzug der ersten Ausgabe, die Aquatinta in zwei Tönen feinkörnig und gleichmäßig druckend. Verso mit dem Stempel der Calcografia Nacional. Goya kommentierte das Motiv mit den Worten "Der Sohn macht Unfug und die Mutter ist unbeherrscht. Was ist schlimmer?". - Im Rand geringfügig beschnitten. Mit vereinzelten Braunfleckchen, sonst gut erhalten. 179 | K A R L & F A B E R November 2014 Francisco de Goya 229 | Disparate general. Radierung und Aquatinta auf Velin. 24,5 : 36 cm (Blattgröße 31,5 : 48,2 cm). Harris 256 III 2 (von 9). € 900 Blatt 9 der Folge "Proverbios" mit der Nummer. Guter, kräftger Druck, nur partiell wie üblich minimal ungleich, mit schönem Ton und breitem Rand. - Im oberen Rand in den Ecken mit Montageresten und zwei hinterlegten Einrissen, etwas braunfleckig, sonst gut. 228 | Valor varonil de la célebre Pajuelera en la de Zaragoza. Radierung und Aquatinta auf Bütten mit Wz. "Van der Ley (Fortuna auf der Kugel)" (vgl. Churchill 193). (1816). 25 : 35,2 cm (Blattgröße 28,1 : 45,6 cm). Harris 225 III 4 (von 7). € 700 230N | Dos a Uno, meten la Paja en el Culo (Que Guerrero!). Radierung und Aquatinta auf Japan. (1816-1824). 24,5 : 35,5 cm (Blattgröße 27,3 : 38 cm). Harris 266 II (von III). € 2.500 Blatt 22 der Folge "La Tauromaquia". Erschienen in der Calcografia de los Rios 1905 in der Ausgabe von Pérez Agua. Am oberen Rand leicht beschnitten, vereinzelt etwas braunfleckig, ansonsten schön. Eines der vier zusätzlichen Blätter für die Folge "Los Pro verbios". Brillianter Probedruck vor der Schrift, entstanden laut Harris vor 1877. - Mit vereinzelten Wurmlöchlein. Schwach braunfleckig, sonst gut. 229 November 2014 K A R L & F A B E R | 180 234 Pierre Puvis de Chavannes (Umkreis) 1824 Lyon - Paris 1898 231 | Liebespaar. Schwarze Kreide auf grauem Velin. 19,2 : 25,7 cm (Blattgröße). Provenienz: Buch- und Kunstantiquariat August Laube, Zürich. € 400 Alt auf eine blaue Sammelunterlage montiert, dort von fremder Hand mit den Lebensdaten Puvis de Chavannes bezeichnet. - Mit schwachem Lichtrand und leicht braunfleckig; etwas knitterfaltig und rissig in den linken Ecken, ansonsten schön. 233 Bonaventura Genelli 1798 Berlin - Weimar 1868 232 | 3 Bll.: Aktstudien (2) - Weibliche Gewandstudie. Bleistift auf Velin, weiß gehöht (1), mit Wz. "J. WHATMAN 1856" (1). 25,4 : 19 cm, 12,5 : 19,6 cm bzw. 15,4 : 13,2 cm (Blattgröße). Provenienz: Die Aktstudien ehemals aus der Sammlung Prof. Hans-Siegfried und Jutta Schuster, Köln; Sammlung Johannes Lehmann, Leipzig. € 1.000 Das Inkarnat bzw. die plastisch erscheinenden Drapierfalten mittels zarter Wischspuren fein modelliert. Bei der Gewandstudie handelt es sich wohl um einen Vorentwurf zu einer schwebenden Muse auf dem 1862 entstandenen Gemälde "Herkules und Omphale" (Schack-Galerie, München, Inv.-Nr. 11550). - Von unterschiedlicher Erhaltung, insgesamt jedoch gut. Die Echtheit wurde mündlich von Frau Dr. Eva Christine Nielsen bestätigt. 181 | K A R L & F A B E R November 2014 Bonaventura Genelli 233R | Studie zu Apoll unter den Hirten. Bleistift auf cremefarbenem Velin. 19,9 : 25,2 cm. Literatur: Ausst.: Zeichnungen des 18. und 19. Jahrhunderts, Galerie Fred Jahn, München 2006, Nr. 17. € 1.500 Die ersten Entwürfe zu diesem Thema entstanden bereits 1829 in Rom, als Genelli noch häufig mit Joseph Anton Koch zusammentraf. Genelli schuf bis in die 1850er Jahre verschiedene Variationen dieses Motivs. Zeichnerische Studien befinden sich in dem Museum der Bildenden Künste in Leipzig (Inv.-Nr. 76 und 77) sowie in den staatlichen Kunstsammlungen in Weimar. - Altersgemäß gut erhalten, verso in den oberen Ecken montiert. 234 | 3 Bll.: Philosophen sprechen zum Volk - Entwürfe für ein Gemälde. Feder in Braun und Bleistift auf chamoisfarbenem Zeichenpapier. 20,8 : 33,8 cm, 15,6 : 9,4 cm bzw. 12,1 : 9,4 cm (Blattgröße). € 800 Genelli hat verschiedene Zeichnungen gefertigt, in denen u.a. die Philosophen Aesop und Homer zum Volk sprechen. Ein Bl. verso mit Karikaturen von verschiedenen Männerköpfen sowie drei Figuren auf einem Wagen, ein Bl. mit einer Bleistiftskizze einer knieenden Figur bzw. einer Blume mit hs. Farbangaben. - Ein Bll. an den Ecken zu einem Achteck beschnitten (1) sowie rechts unten „Rom“ bezeichnet, links unten in Rot beziffert. Mit leichten Papiermängeln, ins gesamt von gutem Gesamteidruck. November 2014 K A R L & F A B E R | 182 Philipp Otto Runge 1777 Wolgast - Hamburg 1810 235 | Kornblume. Weißer Scherenschnitt auf graublauem Papier. 25 : 11 cm. Vgl. Richter 80. Provenienz: Sammlung Heinrich Joachim Herterich, Hamburg; Sammlung Otto Speckter, Hamburg; seither in Familienbesitz. € 40.000/50.000 "Wir haben nie eines zu Gesicht bekommen, aber der Beschreibung nach müssen wir sie zu dem Besten rechnen, und vielleicht sind sie die einzigen Stücke, wo ein höherer Sinn in dieser zierlichen Schnitzerei wirklich ausgedruckt worden; über den Geschmack, das Sinnreiche, die Fülle und die Lieblichkeit dieses Märchenmalers kann nur Eine Stimme sein." schrieb der Berliner Schriftsteller und Diplomat Karl August Varnhagen von Ense in seinem 1814 erschienenen Aufsatz "Vom Ausschneiden" über Runges Scherenschnitte (zit. nach: Hersg. Konrad Feilchenfeldt und Ursula Wiedenmann, "Karl August Varnhagen von Ense, Biographien, Aufsätze, Skizzen, Fragmente", Frankfurt/Main, 1990, S. 387). Schon zu Lebzeiten des Künstlers hochgeschätzt, verkörpern diese Werke Runges heute in besonderer Weise den Geist und das Lebensgefühl der Romantik; Jörg Traeger bezeichnet sie als "Keimzelle der deutschen romantischen Kunst" (In: Cornelia Richter, "Philipp Otto Runge: Ich weiß eine schöne Blume", München, 1981, S. 7). Schon früh übte sich der Künstler in dieser zu seiner Zeit weit verbreiteten Kunst. In seinen Weißschnitten verzichtet er auf die sonst übliche ziselierte Binnengestaltung, sondern setzt ganz auf das Gleichgewicht der Flächen, die auch Projektionsfläche für die ausgestaltende Phantasie sind. Durch Überschneidungen - hier des mittleren Blatts mit den Stängeln - schafft er den Eindruck von Raum und Volumen, ohne die ornamentale Gesamtwirkung zu vernachlässigen. Dabei dienen seine Scherenschnitte Runge dazu, aus der Erscheinungsvielfalt der individuellen Blumen und Blätter das Charakteristische herauszudestillieren und in der Fläche zu abstrahieren. Diese Betonung des Umrisses, diese Abstraktion sind Stilmerkmale, die auch in seinem malerischen und zeichnerischen Werk eine große Rolle spielen. Gleichzeitig fängt er die Pflanze als lebendiges Wesen mit individuellen Merkmalen ein: Im Fall der Kornblume sind es die gezackten Köpfe, zwei voll, zwei noch kaum erblüht, die auf zarten Stängeln lasten, anmutig unterfangen von schlanken lanzettförmigen Blättern, die Bewegung suggerieren. Nur ein kleiner Teil der Scherenschnitte Runges hat sich bis heute erhalten. Dieses und die beiden folgenden Exemplare sind die letzten drei Silhouetten aus einer Sammlung, die sich bis zum Freundeskreis des Künstlers zurückverfolgen lässt. Wir danken Professor Konradt Feilchenfeldt für freundliche Hinweise zur Katalogisierung. 183 | K A R L & F A B E R November 2014 November 2014 K A R L & F A B E R | 184 185 | K A R L & F A B E R November 2014 Philipp Otto Runge Philipp Otto Runge 236 | Flieder. Weißer Scherenschnitt auf blaugrauem Papier. 25,5 : 11 cm. Vgl. Richter 158. Provenienz: Sammlung Heinrich Joachim Herterich, Hamburg; Sammlung Otto Speckter, Hamburg; seither in Familienbesitz. € 40.000/50.000 237 | Weinlaub. Weißer Scherenschnitt auf blaugrauem Papier. 25,8 : 11,2 cm. Vgl. Richter 180. Provenienz: Sammlung Heinrich Joachim Herterich, Hamburg; Sammlung Otto Speckter, Hamburg; seither in Familienbesitz. € 40.000/50.000 November 2014 K A R L & F A B E R | 186 Alexander Straehuber 1814 Mondsee - München 1882 Ferdinand von Olivier 1785 Dessau - München 1841 238 | Landschaft mit der Flucht nach Ägypten. Schwarze Kreide auf graublauem Papier. 26 : 37,2 cm. Rechts unten monogrammiert. € 900 Mit zwei schwachen Knickspuren und vereinzelt mit Braunfleckchen. Verso am oberen Rand zwei Papierstreifen von alter Montage. Friedrich Overbeck 1789 Lübeck - Rom 1869 239 | Die Grablegung Christi. Bleistift auf Bütten mit Wz. "Lilie im Kreis". 1853. 17,8 : 16,3 cm. Mit dem ligierten Monogramm und datiert unten rechts (eigenhändig?). Provenienz: Unten links mit Sammlerstempel (Lugt 2347, wohl Comte Saint-Germain, Wien); verso mit weiterem, nicht identifiziertem Sammlerstempel (Lugt 2008b); Privat besitz, Norddeutschland. € 800 Verso mit angeschnittener Zeichnung (Liegender). Die qualitätvolle Zeichnung mit Braunfleckchen. 187 | K A R L & F A B E R November 2014 240 | Das Dankopfer des Noah. Bleistift auf chamoisfarbenem Velin. 12,9 : 8,8 cm (Blattgröße 20,2 : 14,5 cm). Provenienz: Sammlung Gustav Engelbrecht, Hamburg, unten rechts mit dem Stempel (Lugt 1148); Sammlung Adalbert Freiherr von Lanna, Prag, verso mit dem Stempel (Lugt 2773). € 1.200 Straehuber schuf in den 1840er Jahren mehrere religiöse Zeichnungen als Illustrationsentwürfe für die Cotta'sche Bilderbibel von 1848. - Leicht gebräunt. Ecken mit winzigen, fachmännisch geschlossenen Löchlein, sonst sehr schön. Hans Gustav Dittenberger 1794 Neuenweg/Baden - Moskau 1879 241N | Ein habsburgischer Monarch auf dem Weg zur Kaiserkrönung. Feder in Grau, grau laviert, mit Spuren von Deckweiß auf Velin. 1828. 28 : 33,6 cm. Monogrammiert und datiert unten rechts. € 900 Peter Heinrich Lambert von Hess 1792 Düsseldorf - München 1871 242R | Die Überfahrt auf dem Tegernsee. Bleistift auf cremefarbenem Bütten. 14,2 : 17,8 cm. Signiert unten rechts. € 400 Mit einem Braunfleck im linken Rand, verso an der oberen Kante mit Montageresten, ansonsten schön. November 2014 K A R L & F A B E R | 188 246 245 Carl Friedrich Freiherr von Rumohr Wilhelm von Kobell 1785 Reinhardsgrimma - Dresden 1843 1766 Mannheim - München 1853 243 | 5 Bll.: Figürliche Darstellungen. Radierung auf Velin (3) bzw. Bütten (2). (1812) (1). Von 9,6 : 10 cm bis 15,5 : 11,1 cm (Blattgröße). Nagler 2, 3, 4, 6, nicht bei Nagler. € 500 245 | 3 Bll.: Soldatenstudien. Bleistift, weiß gehöht, auf blaugrauem Velin. Von 14,2 : 7,1 cm bis zu 18,9 : 10,1 cm. Nicht bei Wichmann. Provenienz: Sammlung Karl-Heinrich Senger, ein Bl. recto und verso mit dem Stempel (Lugt 3555). € 900 Vorhanden: Büsten und Köpfe, nach dem Regimentsbarbier Maus und anderen (3) - Der Tanz von Bauern im Hofe - Priester um das Bett eines Sterbenden. Teilweise etwas spätere Drucke, jedoch vereinzelt mit Plattenton und Nadelproben im breiten Rand. Die Plattenkante gut sichtbar. - An den Ecken mit Braunflecken aufgrund alter Montage, ansonsten gut. Johann Adam Klein 1792 Nürnberg - München 1875 244 | 4 Bll.: Soldatenszenen. Radierung auf Velin mit Wz. Schriftzug (1). (1816). Von 14,4 : 16,4 cm (Blattgröße 20,4 :23,7 cm) bis zu 15 : 17,5 cm (Blattgröße 20,4 : 23,7 cm). Jahn 172 II; 173 II; 174 II; 175 II. € 400 Ausgezeichnete Drucke, jeweils mit breitem Rand um die Plattenkante. - Von unterschiedlicher Erhaltung. 189 | K A R L & F A B E R November 2014 Papier leicht stockfleckig und gebräunt. Allgemein gut erhalten. 246 | Das Pferde-Rennen zur Vermählungsfeier ... des Kronprinzen von Baiern ... zu München am 17. October im Jahre 1810. Radierung auf Velin. (1811). 40,4 : 63,5 cm (Blattgröße). Goedl-Roth 20 II (von II); Lessing 59. € 600 Nach dem gleichnamigen Gemälde im Stadtmuseum, München (vgl. Lessing 58). Im Hintergrund die Silhouette von München, links die Frauenkirche. Aus dem Pferderennen von 1810 ist das heutige Oktoberfest hervorgegangen. Mit dem Text und einem gleichmäßigen Rand um die Plattenkante.- Geringe Papiermängel. Im Rand mit zwei ca. 1 cm langen Einrissen. November 2014 K A R L & F A B E R | 190 Wilhelm von Kobell 247R | Landschaft mit einem pflügenden Bauern mit Kind und Hund. Aquarell über schwarzem Stift auf Bütten. 1786. 8,9 : 11 cm. Datiert unten rechts. Nicht bei Wichmann. Provenienz: Sammlung Johann Nepomuk Seiler, München, verso mit dem Stempel (Lugt 3976). € 500 Verso von fremder Hand bezeichnet. An den oberen Ecken auf die Unterlage montiert. Schwach fleckig, alt mit Einfassungslinie versehen, sonst gut erhalten. Carl Spitzweg 1808 - München - 1885 248 | Offizier und Frau mit Tragekorb. Bleistift auf cremefarbenem Velin. 20,6 : 27,7 cm (Blattgröße). Unten rechts mit Nachlassstempel (vgl. Lugt 2307). € 900 Im Passepartoutausschnitt minimal gebräunt und mit einem kleinen Löchlein rechts neben der Darstellung, im unteren Rand mit leichten Fingerspuren, ansonsten gut erhalten. 191 | K A R L & F A B E R November 2014 Adrian Ludwig Richter 1803 - Dresden - 1884 Johann Georg von Dillis 249 | Zwei schlafende Knaben (Studie). Pinsel in Grau und Spuren von schwarzem Stift auf feinem Bütten. 16 : 17,5 cm. € 600 250 | Junges Mädchen, auf einer Wiese schlafend. Braune Feder über Bleistift auf Velin. (Um 1850). 7-7,5 : 11,3 cm. Provenienz: Sammlung M. Wigand, Leipzig, verso mit dem Stempel (Lugt 2623); Privatsammlung, Norddeutschland. € 900 Mit einer horizontalen Knickfalte im oberen Bereich. Papier leicht nachgedunkelt und vereinzelt braunfleckig. Verso im unteren Rand mit Montageresten, Recto durchscheinend. Von schönem Gesamteindruck. Einfühlsame Zeichnung des romantischen, von Richter wiederholt gezeichneten Motivs, rückseitig mit flüchtigen Bleistiftskizzen. Leicht unregelmäßig gebräunt. Verso mit Montageresten. 1759 Grüngiebing - München 1841 November 2014 K A R L & F A B E R | 192 Adrian Ludwig Richter 251 | 4 Bll.: Titelbilder zu Dramen von William Shakespeare. Bleistift, braune Feder und Aquarell auf leichtem Karton. (Um 1850). Von 11,5 : 7,5 cm bis zu 12,3 : 8 cm (Blattgröße). Vgl. Hoff/Budde 3158, 3160, 3170. € 1.200 Wohl Vorlagen für die Stahlstiche, die verschiedene Stecher für die zwölfbändige Ausgabe von Shakespeares dramatischen Werken, erschienen im Reimer-Verlag, Berlin 1850/51, anfertigten. Zehn der Zeichnungen lieferte Richter, zwei Anton Burger, da Richter offenbar die Gesamtmenge nicht rechtzeitig fertigstellen konnte. Von den hier enthaltenen Zeichnungen fanden drei Verwendung ("König Richard III", "Der Sturm", "König Lear"), das Blatt "König Heinrich V" jedoch nicht. - Leicht gebräunt, "König Lear" mit Bleistiftspur in der rechten unteren Ecke, sonst schön. 193 | K A R L & F A B E R November 2014 Heinrich Bürkel 1802 Pirmasens - München 1869 252 | Ochsengespann an einem Brunnen in der Campagna. Bleistift, teilweise gewischt und weiß gehöht, auf Bütten. 21 : 34,2 cm (Blattgröße). Verso mit dem Nachlassstempel (nicht bei Lugt). € 500 Oben links schwer leserlich bezeichnet. Verso mit einer kleinen Skizze von zwei Kühen. - Im Rand mit leichten Gebrauchsspuren, kaum merklich braunfleckig, ansonsten gut erhalten. 253 | 2 Bll.: Waldstück mit Holzfällern, einen ferdewagen beladend - Sennerin beim Kuhmelken auf P einer Alm bei Partenkirchen. Bleistift, teilweise gewischt, weiß gehöht (1), auf Bütten bzw. auf Velin. 18,6 : 26,7 cm und 19,3 : 28 cm (Blatt größe). Ein Bl. mit dem Nachlassstempel (Lugt 1293 b) unten rechts. € 500 Verso jeweils mit dem gestempelten Schriftzug des Nachlasses (nicht bei Lugt). Ein Bl. oben rechts mit der Orts bezeichnung "Partenkirchen". - Von unterschiedlicher Erhaltung, allgemein gut. November 2014 K A R L & F A B E R | 194 Johann Jakob Dorner d. Ä. (zugeschrieben) 1741 Ehrenstetten - München 1813 254 | Wasserfall mit Felsbrocken. Feder in Schwarz und Pinsel in Braun über Bleistift auf bräunlichem Bütten mit Wz. "Van der Ley". 30,7 : 40,8 cm. € 900 Papier minimal nachgedunkelt und mit kleineren Randmängeln, ansonsten in gutem Zustand. Simon Warnberger 1769 Pullach bei München - München 1847 255 | Ein Teich mit felsiger Uferböschung vor Seenlandschaft. Bleistift, braun laviert, auf bräunlichem Velin. 21,8 : 29 cm. Provenienz: Sammlung Fritz Hasselmann, verso mit dem Stempel (Lugt 1012); Privatbesitz, Berlin. € 400 Etwas braunfleckig und mit kleinen Randmängeln. Beiliegt: Joseph Hauber, Porträt Simon Warnberger, Radierung auf Velin, 21 : 15,2 cm (Blattgröße 34,5 : 26 cm). Insgesamt 2 Bll. 195 | K A R L & F A B E R November 2014 Johann Christian Reinhart 1761 Hof - Rom 1847 256 | Dorfansicht mit Bauern, Rastenden und Wanderern. Feder und Pinsel in Braun über Spuren von Bleistift auf Bütten mit schwer erkennbarem Wz. (Vor 1789). 17,2 : 24,7 cm. Signiert unten rechts. Wir danken Dr. F. Carlo Schmid für die freundliche Be stätigung der Eigenhändigkeit. Provenienz: Seit Jahrzehnten in süddeutschem Privatbesitz. € 4.000/5.000 Ein gewundener Weg erschließt Breite und Tiefe dieser klassisch ausgewogenen Komposition: Rechts zeichnen sich die Silhouetten zweier Männer ab, die einen Hügel hinunterschreiten, ein Wanderer ist bereits vor dem Haus in der Bildmitte angekommen. Vorbei an einem kleinen Gewässer im rechten Vordergrund führt sich der Weg nun links um die Häuser in die Ferne. Dominiert wird die Komposition durch die mächtige Baumgruppe, die fast bis zum oberen Bildrand reicht, ihr Blattwerk sorgt für reizvolle Effekte von Licht und Schatten. - Mit schwarzer Einfassungslinie. Papier verso mit Ausdünnungen, sonst gut erhalten. November 2014 K A R L & F A B E R | 196 Johann Gottlieb Samuel Rösel 1768 Breslau - Potsdam 1843 257 | Die Kirche zum Spieß bei Ems an der Lahn. Feder und Pinsel in Braun und Bleistift auf Velin. 16 : 23,4 cm (Blattgröße 20,5 : 26,5 cm). Monogrammiert unten rechts. Verso (eigenhändig?) betitelt. € 800 Alt, wohl vom Künstler, mit Einfassungslinien versehen und Rand grau laviert. Sehr gut erhalten. 258 | Die erste Brücke über den Rhein (...) in Graubünden. Feder und Pinsel in Braun und Bleistift auf Velin. 16,1 : 23,4 cm (Blattgröße 20,7 : 26,8 cm). Monogrammiert unten rechts. Verso (eigenhändig?) betitelt. € 800 Alt, wohl vom Künstler, mit Einfassungslinien versehen, Rand grau laviert, dort geringfügig angeschmutzt, sonst sehr schön. 259 Friedrich Wilhelm Moritz 1783 Herborn - Neuchâtel 1855 259 | Bauernhaus bei Untersee im Berner Oberland, im Hintergrund die Jungfrau. Aquarell über Bleistift auf Velin. 1817. 19,8 : 28 cm. Signiert und datiert unten links. € 1.200 260 Vorlage zu der Aquatintaradierung "Maison de paysan près d'Unterseen". - In sehr gutem Zustand. Johann Ludwig Bleuler 1792 Feuerthalen - Laufen-Uhwiesen 1850 260R | Ansicht von Andeer am Oberrhein (Schweiz). Feder und Pinsel in Sepia, weiß gehöht, über Bleistift, auf Velin. 19,1 : 29,2 cm. Literatur: Otto Henkell (Hrsg.), "Johann Ludwig Bleuler, Der Rhein, Eine malerische Reise vor 150 Jahren", Neuauflage Bruckmann, München, 1982, Abb. Nr. 14 (Vue d' Andéer en venant de Splugen prise à gauche de Barenbourg). € 1.700 Vorlage zur Ansicht Nr. 14 aus dem Album: "Die Rheingegend in 80 malerischen Ansichten von Quellen bis zur Mündung in Aquatinta geätzt", Schaffhausen 1826. - Einzelne Ausdünnungen, verso fachmännisch verstärkt, ansonsten gut erhalten. 197 | K A R L & F A B E R November 2014 November 2014 K A R L & F A B E R | 198 Wilhelm Scheuchzer 1803 Zürich - München 1866 Wilhelm Scheuchzer 261 | Die Burgruine Haibach im bayrischen Wald. Aquarell über Bleistift auf cremefarbenem Velin. 1860. 21 : 29,5 cm. Datiert und ortsbezeichnet unten links. € 1.800 262 | Burg Golling in Golling an der Salzach. Aquarell über Bleistift auf cremefarbenem Velin. 16,2 : 23,4 cm. Ortsbezeichnet unten rechts. € 1.800 Leicht braunfleckig, in den oberen Ecken mit Resten von alter Montage, ansonsten schön. An den oberen Ecken montiert. Im Rand leicht nachgedunkelt, ansonsten in gutem Zustand. 199 | K A R L & F A B E R November 2014 November 2014 K A R L & F A B E R | 200 Friedrich von Olivier 1791 - Dessau - 1859 Johann Friedrich August Tischbein 1750 Maastricht - Heidelberg 1812 263 | Brustbild der Caroline Tischbein. Pastell auf Papier. (Um 1798). 63 : 49 cm. Gerahmt. Provenienz: Sotheby's, London, Auktion am 24.11.1983, Los 497; Privatbesitz, Norddeutschland. € 2.000 Caroline Tischbein, verheiratete Wilken (1783-1843), war die älteste Tochter des Künstlers und selbst als Zeichnerin in Heidelberg und Berlin tätig. Friedrich Wasmann (zugeschrieben) 1805 Hamburg - Meran 1886 264 | Bildnis einer jungen Frau mit Zopffrisur. Schwarze Kreide und Bleistift auf hellgrauem Velin. 29,8 : 24,5 cm. € 500 Schwach fleckig, sonst gut. 201 | K A R L & F A B E R November 2014 265 | Kopf eines jungen Mannes im Profil. Bleistift auf cremefarbenem Velin. 11,9 : 7,4cm. Provenienz: Sammlung Benno Moser, unten links mit dem Stempel (Lugt 1828 a); nicht identifizierte Sammlung, unten links mit dem Trockenstempel (Lugt 83 a). € 1.200 Charakteristische Darstellung, geschildert mit spitzem Bleistift, teilweise leicht gewischt. - An den oberen Ecken montiert, vereinzelt leicht fleckig, ansonsten gut erhalten. Friedrich Preller d.Ä. 1804 Eisenach - Weimar 1878 266R | Porträt eines Herren mit Kappe im Dreiviertelprofil. Bleistift auf Velin. 1856. 26,8 : 21,7 cm. Monogrammiert, datiert und bezeichnet "Bothfeld d. 21 Juli" unten rechts. Provenienz: C. G. Boerner, Düsseldorf; Sammlung Wandersleb, Bad Helmstedt. € 1.700 Eventuell handelt es sich bei dem Dargestellten um Johann Friedrich Wilhelm Hertel, Pfarrer der evangelischen Gemeinde in Bothfeld bei Merseburg. - Im Passepartoutausschnitt leicht nachgedunkelt. Der obere Rand mit Kratz spuren, ansonsten schön. November 2014 K A R L & F A B E R | 202 Wilhelm Georgy 1819 Magdeburg - Weimar 1887 Jean Pierre Vallet 1809 Rom - Tours 1886 267R | Lesender junger Mann. Kreide in Schwarz, partiell farbig laviert, auf creme farbenem Velin. 29,3 : 23,4 cm. Unten mittig signiert. Provenienz: Hazlitt, Gooden & Fox, London, Katalog "Nineteenth Century French Drawings", 1980, Kat. Nr. 20, Abb. 21; Privatsammlung, London; Kunsthandel Dr. Martin Moeller, Hamburg 1997, Kat. Nr. 29 mit Abb.; Slg. Dr. J. Asch, Hannover. € 1.300 Leicht braunfleckig und im Passepartoutausschnitt minimal nachgedunkelt. Von schönem Gesamteindruck. Anton von Werner 1843 Frankfurt/Oder - Berlin 1915 268 | Brustbildnis der Sängerin Alberta Ferlesi. Bleistift auf Velin. 1868. 23,6 : 18 cm. Monogrammiert und datiert unten rechts. Provenienz: Privatsammlung, Süddeutschland. € 500 Im Passepartoutausschnitt leicht nachgedunkelt, verso am oberen Rand mit Montagespuren, ansonsten gut erhalten. 203 | K A R L & F A B E R November 2014 269R | 2 Bll.: Arbeitender Bauer - Stillleben mit Ananas. Bleistift auf Velin. 5,8 : 7,1 cm und 11,4 : 6,7 cm. Jeweils unten links mit dem Atelierstempel (nicht bei Lugt). € 400 Ein Bl. aufgelegt, ansonsten gut. Joseph Selleny 1824 Mödling - Inzersdorf 1875 270R | Vegetation mit Kakteen, Yucca und dick blättrigen Echeverien. Pinsel in Grau, teilweise farbig laviert, über Bleistift, auf Velin. (Um 1859/60). 36,2 : 20,7 cm. Signiert unten links. € 1.800 Vom Winter 1859 bis März 1860 nahm Selleny als Begleitung von Erzherzog Ferdinand Maximilian an einer Expedition nach Südamerika teil. Auf dieser naturwissenschaftlichen Forschungsreise fertigte der Künstler zahlreiche Zeichnungen an, beispielweise die Darstellungen von Städten, Alltagsszenen der Reisenden und Aufnahmen der südamerikanischen Pflanzenwelt. Dabei hielt Selleny, ganz im Sinne Alexander von Humboldts, die Pflanzen in der sie umgebenden Landschaft fest. - Am oberen Rand und in der Mitte punktuell auf dem Unterlagekarton befestigt, mit einer kleinen Ergänzung in der oberen linken Ecke. Minimal im Passepartoutausschnitt gebräunt, sonst farbfrisch und schön erhalten. November 2014 K A R L & F A B E R | 204 272 Jacob Philipp Hackert (Umkreis) 1737 Prenzlau - San Piero di Careggio bei Florenz 1807 271 | Italienische Flusslandschaft. Feder in Braun bzw. Schwarzbraun über Bleistift und Kreide auf Bütten. 13,3 : 20,4 cm. Bezeichnet "Ph. Hackert del." unten links. Provenienz: Verso mit einem nicht identifizierten Sammlerstempel (Lugt 2008 b). € 500 271 Verso mit einer Felsenstudie in Bleistift. – Vereinzelt minimal fleckig, an den oberen Ecken montiert, ansonsten gut erhalten. Michael Gustaf Graf von Anckarswärd 1792 Kalmar - Stockholm 1878 272R | Ansicht von Bagni di Lucca. Feder in Braun, braun laviert, über Bleistift auf Velin. 1821. 27,2 : 40,3 cm. Signiert und datiert unten links. Provenienz: Sammlung Kapitän Hagdahl, 1891, mit rückseitiger Aufschrift. € 1.500 Im Passepartoutausschnitt leicht nachgedunkelt, verso am oberen Rand mit Montageresten, ansonsten gut erhalten. 205 | K A R L & F A B E R November 2014 Thomas Miles Richardson (zugeschrieben) 1784 - Newcastle-on-Tyne - 1848 273 | Blick auf den Monte San Salvatore am Luganer See. Bleistift, grau laviert, auf Velin. 1829. 24,5 : 34,3 cm. Links unten datiert und bezeichnet "N. 119 Ferry and mountain of S. Salvador Lake of Lugano". Provenienz: Sammlung Friedrich Amon, Genf; Privatbesitz, Norddeutschland. € 400 Verso in den Ecken mit Montageresten. Obere linke Ecke mit Fragment eines Stempels, untere linke Ecke mit w inziger Knickspur. Im Passepartoutausschnitt geringfügig gebräunt, sonst sehr schön. Pierre Francois Lehoux 1803 - Paris - 1892 274R | Küstenlandschaft bei Neapel. Aquarell über Bleistift auf Velin. 19,5 : 34,4 cm. Monogrammiert unten rechts. € 500 Oben links mit einer Knickspur, oben mittig mit einem Braunfleck, ansonsten schön. November 2014 K A R L & F A B E R | 206 Franz Knebel 1809 La Sarraz - Rom 1877 277 | Das Forum Borianum und der Vestatempel in Rom. Auarell über Bleistift, weiß gehöht, auf Velin. 1846. 28 : 39 cm. Signiert unten links, unten mittig datiert und mit Ortsbezeichnung "Rom". € 4.000/5.000 Carl Wagner 1796 Rossdorf - Meiningen 1867 275 | Blick auf den Pisco Montano (Fischfelsen) und den Monte S. Angel mit dem Tempel des Jupiter Anxur bei Terracina. Bleistift auf festem Bütten. (1823). 29 : 42,5 cm. Bezeichnet in der Mitte des rechten Randes "Terracina d. 5 May" und über der Tempelanlage "Burg des Roderich". € 900 Auf der Reise nach Neapel entstanden, die Wagner vom 2. Mai bis 28. September 1823 zusammen mit Götzloff, Grosspietsch, Roch und Thomas unternommen hat. - Geringfügig fleckig, sonst schön. 207 | K A R L & F A B E R November 2014 Friedrich Eisenlohr 1805 Lörrach - Karlsruhe 1855 276 | Blick auf das Kolosseum. Bleistift auf Velin, alt montiert auf blauen Karton. (18)27. 19,2 : 25,5 cm. Datiert und bezeichnet "Roma" unten rechts. Verso auf der Unterlage mit dem Nachlassstempel. € 1.200 Sehr gut erhalten. Mehrere Versionen schuf Knebel von dieser Ansicht, fasziniert vom Kontrast zwischen den antiken Monumenten und der zeitgenössischen, oft bäuerlichen Staffage. Der gebürtige Schweizer war bereits 1829 nach Rom gezogen und blieb dort bis zu seinem Tod, seine Ansichten von den Sehenswürdigkeiten der Stadt, häufig in Aquarelltechnik ausgeführt, erfreuten sich bei den Reisenden auf der "Grand Tour" großer Beliebtheit. - Papier leicht nachgedunkelt und vereinzelt mit winzigen Braunfleckchen. Verso umlaufend mit Klebespuren, ansonsten sehr schön. November 2014 K A R L & F A B E R | 208 Georg Heinrich Busse August Christian Geist 1810 Bennemühlen bei Hannover - Hannover 1868 1835 Würzburg - München 1868 278 | Ansicht der Stadt Pompeji. Radierung auf Velin. (1840). 51 : 66,5 cm (Blattgröße). Andresen 17/II-III (von III). € 500 279 | Campagnalandschaft. Bleistift, Aquarell und Deckweiß auf bräunlichem Velin. (18)66. 20,2 : 25 cm. Verso signiert und datiert "Roma Sept. 66". Provenienz: Privatbesitz, Berlin. € 600 Kräftiger, gegensatzreicher Druck von der größten Platte des Künstlers. Mit der dritten Zeile in der Unterschrift und der Jahreszahl unten rechts. - Papier leicht braunfleckig und mit kleineren Mängeln im Randbereich, ansonsten gut erhalten. 209 | K A R L & F A B E R November 2014 Papier etwas nachgedunkelt. Verso in den Ecken Papierreste von alter Montage. Georg Balder 1810 Zürich - Freiburg im Breisgau 1882 280 | 3 Bll.: Brasilianische Szenen. Aquarell über Bleistift auf Velin. (Mitte 19. Jh.). 12,1 : 14 cm, 8,7 : 14,8 cm und 10,3 : 13,9 cm. € 800 Arbeiten aus einem Skizzenbuch. Verso: ein Bl. mit einer Aquarellstudie zu zwei Lastenträgern, ein Bl. mit einer Baumstudie und ein Bl. mit einer Strassenszene. - Vereinzelt leicht braunfleckig, ansonsten gut erhalten. 281 | 2 Bll.: Studienblatt mit brasilianischen Szenen Gutsbesitzer in Damenbegleitung. Aquarell über Bleistift auf Velin. (Mitte 19. Jh.). 22,1 : 28,4 cm und 14,3 : 12,7 cm. Ein Bl. unten rechts bezeichnet "für Minheiro (Brasilianer)". € 600 Ein Bl. verso mit einer Gewand- und Figurenstudie in Aquarell und Bleistift. - Papier minimal nachgedunkelt und kaum merklich braunfleckig. Von schönem Gesamteindruck. November 2014 K A R L & F A B E R | 210 Otto von Faber du Faur 1828 Ludwigsburg - München 1901 282 | Ausreitender Araberzug. Aquarell auf festem Velin. (Um 1865). 18,3 : 13,3 cm. Unten mittig mit dem Monogrammstempel. Verso mit dem Nachlassstempel und dem Monogrammstempel. € 800 Verso von fremder Hand bezeichnet. In gutem Zustand. 211 | K A R L & F A B E R November 2014 Michael Zeno Diemer Carl Wuttke Edmund Darch Lewis 1849 Trebnitz/Schlesien - München 1927 1835 - Philadelphia, Pennsylvania - 1910 283 | Orientalische Gasse. Aquarell auf leichtem Karton. 21,8 : 17 cm. Signiert unten links. € 400 284 | Narrangansett Bay, Rhode Island. Aquarell, weiß gehöht, auf Velinkarton. (19)01. 18,7 : 38,8 cm. Signiert und datiert unten rechts. € 1.000 Gut erhalten. Papier gleichmäßig leicht gebräunt, ansonsten gut erhalten. 1867 München - Oberammergau 1939 285 | Blick auf Počitelj am Unterlauf der Neretva. Aquarell und Bleistift auf Velinkarton. "1.V.17". 33,5 : 50,5 cm. Signiert, datiert und ortsbezeichnet "Počitel" unten links. € 1.000 Mit kleineren Knickspuren in den Ecken und minimal braunfleckig, ansonsten gut erhalten. November 2014 K A R L & F A B E R | 212 Camille Pissarro 1830 St.-Thomas-des-Antilles - Paris 1903 286 | Rouen, Quai de la Bourse. Aquarell auf Velin. (18)98. 18,4 : 25,5 cm. Signiert unten rechts, datiert und bezeichnet "Rouen Mars 98" unten links. Gerahmt. Provenienz: Sammlung Jeffrey Archer, England; The Jeffrey Archer Sale, Christie's, London, 28.6.2011, Los 57; Privatbesitz, Norddeutschland. € 30.000/40.000 Auf der Suche nach neuen Anregungen reiste Pissarro im Jahr 1883 auf Rat seines Freundes Claude Monet zum ersten Mal nach Rouen. Es blieb nicht bei einem Besuch: Fasziniert von der Vielzahl neuer Motive, den malerischen Gassen mit ihrer alten Bausubstanz, dem Schiffsverkehr auf dem Unterlauf der Seine, traf er im Frühjahr 1898 schon zum vierten Mal dort ein. In diesem Aquarell lässt er die mittelalterliche Stadt hinter sich und schildert die geschäftigen Aktivitäten am Quai de la Bourse. Dazu hat er einen erhöhten Betrachterstandpunkt gewählt, oft malt er in diesen Jahren von einem Hotelzimmer aus. Grundton der Komposition ist ein transparentes Violett, Kontraste setzt der Künstler mit verschiedenen Brauntönen und dem Grün der Hügelkette im Hintergrund. Dabei lotet er die Aquarelltechnik souverän in all ihren Möglichkeiten aus, um die atmosphärischen Bedingungen - die Rauschwaden, die Wasserlachen auf dem Kai, die Spiegelungen auf dem Fluss - wiederzugeben. 213 | K A R L & F A B E R November 2014 November 2014 K A R L & F A B E R | 214 Leopold Rottmann 1812 Heidelberg - München 1881 287 | Gebirgstal mit Wasserfall ("Stuhlbach Riss"). Aquarell auf festem Velin. 1857. 41 : 32,6 cm. Signiert und datiert unten mittig, bezeichnet unten links. € 1.500 Papier gleichmäßig leicht nachgedunkelt, verso mit Resten von alter Montage, ansonsten von guter Erhaltung. Johann Gottfried Steffan Wilhelm Reinhardt 288 | Landschaft mit felsigem Bachbett. Bleistift, laviert in Grau und Braun, auf grauem Velin. (18)57. 48,4 : 62 cm. Datiert unten rechts. € 500 289 | Kohlenmeiler an der Isar. Bleistift, weiß gehöht, auf festem Velin. 1850. 14,5 : 22,5 cm. Signiert und datiert unten links. Provenienz: Privatsammlung, Süddeutschland. € 500 Unten rechts von fremder Hand in Bleistift bezeichnet. Schräge Knickfalte in der linken Blatthälfte, sowie vier bis zu 3 cm lange, hinterlegte Einrisse im Oberrand. Papier minimal nachgedunkelt. Verso am oberen Rand mit Resten von alter Montage, recto leicht durchschlagend. Von schönem Gesamteindruck. 1815 Bayreuth - München 1881 215 | K A R L & F A B E R November 2014 1815 Wädenswil - München 1905 Carl Wilhelm Müller 1839 - Dresden - 1904 290 | Felsschlucht bei Partenkirchen. Bleistift und Pinsel in Grau auf Velin. 27 : 37,6 cm. Unten rechts mit Ortsbezeichnung. € 800 Die ausdrucksvolle Zeichnung mit winzigen Braunfleckchen, den Gesamteindruck nicht störend. November 2014 K A R L & F A B E R | 216 Friedrich Voltz 1817 Nördlingen - München 1886 291 | Kühe unter Bäumen. Bleistift auf cremefarbenem Velin. 15 : 18 cm. Signiert unten rechts. Provenienz: Aus der Sammlung Rud. Ph. Goldschmidt, verso mit dem Stempel (Lugt 2926). € 400 Verso mit einer Studienzeichnung zu Katzenköpfen. - In den Ecken verso mit Montageresten, Papier mit geringen Altersspuren, ansonsten gut. Josef Wopfner 1843 Schwaz - München 1927 292 | Kähne mit Heufracht auf dem Chiemsee. Bleistift auf bräunlichem, transparentem Velin. 1880. 17,5 : 24 cm. Unten links mit Stempelsignatur, unten rechts wohl eigenhändig datiert. Provenienz: Privatsammlung, Süddeutschland. € 500 An den Kanten mit kleinen Resten von alter Montage, ansonsten schön. 293 | Der neue Schlossbau auf Herrenchiemsee. Bleistift auf cremefarbenem Velin. 20,2 : 25 cm. Unten mittig monogrammiert und betitelt, unten rechts mit Stempelsignatur. Provenienz: Privatsammlung, Süddeutschland. € 500 Am unteren Rand mit einer weiteren Bleistiftskizze. Mit kleineren Papiermängeln. Insgesamt schön. 217 | K A R L & F A B E R November 2014 Josef Wenglein 1845 München - Bad Tölz 1919 294 | Voralpenlandschaft. Bleistift, mit Weiß gehöht, auf Bütten mit Wz. "ED & C in Kartusche". 22,2 : 31,6 cm. € 400 Unten rechts mit einer Ortsbezeichnung. - Papier leicht nachgedunkelt, am oberen Rand mit kleineren Papierausdünnungen durch die Montage, ansonsten gut erhalten. Carl Voss 1856 Rom - München 1921 295 | Spaziergänger bei Goppertshofen nahe Dachau. Bleistift auf Maschinenbütten. 1906. 30,5 : 42,5 cm. Signiert, datiert und ortsbezeichnet unten links. € 400 Linker und unterer Rand mit bräunlichen Verfärbungen und fachmännisch restaurierten Rissen. Rudolf Hirth du Frênes 1846 Gräfentonna - Miltenberg 1916 296 | Junger Reisigsammler. Bleistift auf hellgrauem Velin. 25,5 : 20 cm. Signiert unten rechts. € 400 Geringe Erhaltungsmängel. Von schönem Gesamteindruck. November 2014 K A R L & F A B E R | 218 300 300 Giovanni Segantini (Umkreis) 297N | Schäfer mit Herde in Alpenlandschaft. Pastell auf Velin. Ca. 49,8 : 58,8 cm. Bezeichnet "G Segantini" (ligiert) unten links. Gerahmt. Quinsac (31). Provenienz: Galerie Cassirer, Berlin; Kunsthaus Lempertz, Köln, 1959; Sammlung Georg Schäfer, Schweinfurt; Privatbesitz, Schweiz. € 5.000/6.000 Quinsac betrachtet das Pastell trotz der guten Provenienz nicht als Werk von der Hand Segantinis. Verso: Figuren- und Tierstudien in Blei vor angedeuteter Pastell-Landschaft. - Farbschicht durch alte Verglasung leicht berieben. Mit Stecknadellöchlein an den Rändern. Linke obere Ecke abgetrennt; weitere zwei Risse am oberen Rand. 299 Dresdner Schule 299R | Zwei Besucherinnen einer romantischen Ruine. Aquarell und Feder in Schwarz auf cremefarbenem Velin. (Um 1840). 24,2 : 20,4 cm. € 1.400 Altersgemäß gut erhalten. Franz Alt 1821 - Wien - 1906 Franz Eybl (zugeschrieben) 1806 - Wien - 1880 298 | Junge Südtiroler Bäuerin, auf einer Bank vor dem Haus sitzend. Aquarell, über Bleistift, teilweise mit Gummi arabicum gehöht, auf festem Velin. 21,8 : 18,5 cm. € 1.400 Bildmäßig ausgefühtes Aquarell von leuchtender Farbigkeit. - In gutem Zustand. 219 | K A R L & F A B E R November 2014 300 | Pendants: Die Klavierstunde - die Zeichenstunde. Aquarell über Bleistift, weiß gehöht, auf Velin. 1849 und 1850. 16,9 : 20 cm bzw. 17 : 20,2 cm. Signiert, datiert und mit Ortsbezeichnung "Czech." unten links. Provenienz: Seit der Entstehung in Familienbesitz. € 1.800 Die Dargestellte ist Gisella Gräfin Silva-Tarouca, Enkel tochter des Dichters Friedrich Leopold zu Stolberg-Stolberg. - Alt auf Karton montiert, ansonsten sehr gut erhalten. November 2014 K A R L & F A B E R | 220 Jean-Lubin Vauzelle 1776 - Angerville - nach 1837 Italienisch 301 | Nach einer Wanddekoration von Giovanni da Udine im Vatikan. Aquarell und Bleistift auf Velin. 31 : 40 cm. € 400 Unten rechts in Bleistift bezeichnet "Vigna di Papa Giulio. Giov. da Udine". Mit kleinen Papiermängeln im Rand, ansonsten farbfrisch erhalten. 304R | Blick in das Mittelschiff des Doms zu Mailand. Aquarell über schwarzem Stift auf Velin. 27,4 : 21,6 cm. Signiert unten rechts. € 2.000 Jean-Lubin Vauzelle lernte u.a. im Atelier von Hubert Robert in Paris, dort spezialisierte er sich neben der Landschafts- und Genremalerei besonders auf Architekturdarstellungen in Aquarelltechnik. - Verso mit Montageresten, ansonsten sehr schön. Süddeutsch Antonio Basoli (zugeschrieben) 1774 Castel Guelfo - Bologna 1848 302 | Architekturstudie zu einem Altar. Feder in Braun, grau laviert, über Bleistift auf Bütten. 29,2 : 24,6 cm. € 700 Verso mit einer Wandstudie. Unten links mit einer Quetschfalte und einer Papierfehlstelle außerhalb des Passepartouts. Papier etwas braunfleckig, ansonsten gut. 305R | Entwurf für ein Schloss in Bayern im neugotischen Stil. Aquarell über Bleistift auf Velin. 46 : 42 cm. € 900 Mit Einfassungslinie in Schwarz. Alt auf Velin aufgezogen, dort mit weiterer Einfassungslinie. Links oben mit zwei Rissen, rechts oben mit einer Knickspur. Alfred Waterhouse 1830 Liverpool - Yattendon/Berkshire 1905 Carl Scharold 1811 - Würzburg - 1865 303 | Die Ruhmeshalle mit der Bavaria in München. Aquarell über Bleistift auf Velin. 1850. 15,3 : 22 cm. Verso signiert, datiert und betitelt. € 800 Rechte untere Ecke mit kleiner, fachmännisch ausgeführter Restaurierung. Von schönem Gesamteindruck. 221 | K A R L & F A B E R November 2014 306 | Blick in eine gotische Ruine. Bleistift, Aquarell und Deckweiß auf festem, gräulichem Velin. "24 May 69". 38 : 26,8 cm. Unten rechts signiert und datiert. € 500 Unten rechts bezeichnet "Durscamps (?)". Alt aufgelegt. Papier leicht nachgedunkelt und etwas braunfleckig. An der oberen Kante mit zwei kleinen Einrissen. Verso mit Montageresten. Von schönem Gesamteindruck. November 2014 K A R L & F A B E R | 222 310 308 Frederick Marryat 309 1792 London - Langham 1848 307 Luigi Sabatelli 1772 Florenz - Mailand 1850 Johann Georg Wille (zugeschrieben) 1715 Biebertal bei Gießen - Paris 1808 307R | Schlafender Hund. Bleistift auf Bütten. 7,8 : 10,2 cm. € 400 Verso in Bleistift bezeichnet. - Mit leichten Knickspuren, allgemein gut. 223 | K A R L & F A B E R November 2014 308 | Studienblatt mit Löwenpaar, Satyr, Nymphe und Geier. Schwarze Kreide auf Bütten mit Wz. "Bekröntes Wappen mit Schriftzug HBLUM". 27,3 : 42 cm. € 2.000 Geringe Altersspuren, die obere rechte Ecke angesetzt, dort leicht überarbeitet, sowie drei kleine Hinterlegungen in Japan. Von schönem Gesamteindruck. 309R | Studie eines Nasenaffen ("Nasalis larvatus..."). Tuschfeder auf chamoisfarbenem Velin von "JWHATMAN. 1844". (Um 1844/45). 18,5 : 23,4 cm. Signiert unten rechts und unten mittig mit der vollen lateinischen Bezeichnung. € 800 Marryat war 1815 zum kommandierenden Fregattenkapitän der Britischen Marine ernannt worden. Seine abenteuerlichen und exotischen Reiseerlebnisse hielt er nach seinem Abschied 1830 in zahlreichen Romanen, Skizzenbüchern und -blättern für die Nachwelt fest. - Stellenweise mit Randmängeln und kleineren Papierausdünnungen in den Ecken, sonst gut. Paul Friedrich Meyerheim 1842 - Berlin - 1915 310R | Studien eines Eichhörnchens. Öl, partiell fixiert, auf Velin. 32 : 41,9 cm. Provenienz: Verso mit zwei nicht identifizierbaren Sammlerstempeln (Lugt 3549 bzw. Lugt 3574). € 2.200 Mit kleineren Papiermängeln, allgemein gut. November 2014 K A R L & F A B E R | 224 Max Klinger 1857 Leipzig - Großjena 1920 313R | Ex Libris Landrat Dr. von Dietel. Radierung auf Bütten mit Wz. "Krone mit Bogen und Kreuz". (19)16. 13,9 : 11,4 cm (Blattgröße 31 : 20,7 cm). Signiert und datiert unten rechts. Singer 302 IV (von V). Provenienz: Sammlung Dr. H. Stinnes, Köln, recto unten links mit dem violetten Stempel (Lugt 1376a). € 300 Ausgezeichneter und kräftiger vollendeter Probedruck mit den kleinen Punkten im Stern, den der Löwe in der Helmzier hält. - Mit leichten Papiermängeln an der Kante, ansonsten sehr schön. Fernando II., König von Portugal 1816 Wien - Lissabon 1885 Gaston Bernheim-Jeune 1870 - Paris - 1953 311R | Porträt einer Katze. Öl auf Leinwand, auf Karton kaschiert. 16,3 : 21,9 cm. Signiert oben rechts. € 500 Mit einer Widmung an "A. Mits (?). Vauthrin" oben rechts. 225 | K A R L & F A B E R November 2014 312 | Der Tod des Katers Murr. Radierung auf festem Kupferdruckpapier. 13,6 : 15 cm (Blattgröße 36,3 : 55 cm). Béraldi Bd. VI S. 96. € 400 Das einzige von Béraldi genannte Blatt des vielseitig begabten Königs. Am linken und rechten Rand jeweils mit einer Faltspur, geringfügig fleckig, sonst sehr schön. 314 | 3 Bll.: Märztage I, II und III. Radierung und Aquatinta auf aufgewalztem China. (1883). 45,4 : 35,5 cm bzw. 45 : 31 cm (Blattgröße jeweils 56 : 47,5 cm). Singer 154-156 VII (von VII). Provenienz: Sammlung Jörg Traeger, Regensburg; Privatbesitz, Süddeutschland. € 900 Prachtvolle Drucke aus Opus IX (Dramen). Leicht gebräunt und mit schwachen Braunfleckchen, sonst schön. November 2014 K A R L & F A B E R | 226 Ignatius Taschner 1871 Kissingen - Mitterndorf bei Dachau 1913 315 | Entwurf der Einladungskarte zur Bauernkirmes 1899. Tusche, Bleistift, farbige Kreide, Deckweiß und Aquarell auf braunem Velin. (1899). 34 : 17,5 cm. Literatur: Norbert und Ursel Berger, "Ignatius Taschner. Ein Künstlerleben zwischen Jugendstil und Neoklassizismus." München 1992, S. 162, Abb. Nr. 197. € 500 Mit Handhabungsspuren, unten rechts mit einer kleinen Fehlstelle. Von schönem Gesamteindruck. Beiliegt: Entwurf der Einladungskarte zur Bauernkirmes 1899. Lithographie auf graugrünem Velin. (1899). 43 : 21 cm. Franz Graf von Pocci 1807 - München - 1876 316R | Ich schell mein Horn im Jammerston (…). Aquarell über Bleistift auf bräunlichem Velin. 1872. 41,4 : 33 cm. Signiert und datiert unten rechts. € 500 Wortlaut der Legende: "Ich schell mein Horn im Jammerston. Mein Freud ist mir verschwunden. Ich hab gejagt, muß abelon (sic). Das Wild flieht vor den Hunden". - Im Passepartoutausschnitt leicht nachgedunkelt, im Rand vereinzelt mit Knickspuren. Verso in den oberen Ecken mit Montage spuren, ansonsten gut erhalten. 227 | K A R L & F A B E R November 2014 Franz von Stuck 1863 Tettenweis - München 1928 317 | Stehender weiblicher Akt, eine Hand an der Brust. Bleistift, schwarze und weiße Kreide auf braunem Papier, alt auf Karton aufgezogen. 53,2 : 27 cm. Signiert unten rechts. € 3.000/4.000 Die an die Brust gelegte Hand ist ein wiederkehrendes Motiv in Stucks Gemälden, etwa in der “Versuchung" (Voss 52/119), der "Verwundeten Amazone" (Voss 265/201) und in "Susanna und die beiden Alten" (Voss 439/36). Sie kann Erschrecken oder Verführung signalisieren. - Etwas braunfleckig, zwei größere Flecken (aus dem Atelier?) rechts außerhalb der Darstellung, sonst gut. November 2014 K A R L & F A B E R | 228 Versteigerungsbedingungen / Conditions of Sale § 1 ALLGEMEINES § 1GENERAL 1.Diese Versteigerungsbedingungen werden im Auktionssaal ausgehängt; sie sind im Versteigerungskatalog abgedruckt, ggf. auch im Internet veröffentlicht. Mit Erteilung eines Auftrages oder Abgabe eines Gebotes erkennt der Käufer die Versteigerungsbedingungen und ihre Geltung für die Auktion ausdrücklich an. 2.Die Versteigerung, die öffentlich i. S. v. §§ 383 III, 474 I 2 BGB ist, wird vorbereitet, durchgeführt und abgewickelt von der Karl & Faber Kunstauktionen GmbH (im Folgenden »Karl & Faber«). Karl & Faber versteigert die Kunstwerke grundsätzlich als Kommissionär im eigenen Namen für Rechnung des unbenannt bleibenden Einlieferers. Ein von Karl & Faber bestimmter Auktionator leitet die Versteigerung im Namen und für Rechnung von Karl & Faber; Ansprüche anlässlich der Versteigerung richten sich ausschließlich gegen Karl & Faber und nicht gegen den Auktionator. Im Eigentum von Karl & Faber befindliche Gegenstände (sog. Eigenware) sind mit “‡“ besonders gekennzeichnet. 1.These Terms of Auction are displayed in the auction room; they are published in each auction catalogue, and also on the Internet, if appropriate. By placing an order or making a bid, the buyer expressly acknowledges these Terms of Auction and the validity thereof for the auction. 2.The auction, which is public as contemplated in §§ 383 III, 474 I 2 BGB, is prepared, held and handled by Karl & Faber Kunstauktionen GmbH (referred to hereinafter as „Karl & Faber“). As a matter of principle, Karl & Faber auctions the works of art as a commission agent, acting in its own name and for the account of the unnamed party supplying the object. An Auctioneer appointed by Karl & Faber holds the auction in the name and for the account of Karl & Faber. Claims pertaining to the auction shall be directed to Karl & Faber, and not to the Auctioneer. Objects which are the property of Karl & Faber (so-called Own Goods) are specially marked with “‡”. § 2 BIETEN UND AUKTION § 2BIDDING AND AUCTION 1. Alle Bieter haben ihren Namen und ihre Anschrift rechtzeitig vor der Auktion mitzuteilen. Karl & Faber behält sich vor, dem Haus unbekannte Bieter um die Vorlage eines gültigen Personalausweises, Reisepasses oder ähnlichen Personaldokumentes zu bitten. Gegebenenfalls werden Bieternummern vergeben. Will ein Bieter Gebote im Namen eines Dritten abgeben, hat er dies vor Versteigerungsbeginn unter Angaben von Namen und Anschrift des Vertretenen und unter Vorlage einer schriftlichen Vollmacht mitzuteilen. Andernfalls kommt der Kaufvertrag bei Zuschlag mit dem Bieter zustande. 2.Die im Katalog von Karl & Faber angegebenen Schätzpreise (ggf. unterer und oberer Schätzpreis) sind in Euro beziffert. Sie dienen als Anhaltspunkte für den Verkehrswert des Versteigerungsgutes. Der Aufrufpreis wird vom Auktionator festgelegt; gesteigert wird nach seinem Ermessen, im Regelfall um jeweils 10 % des vorangegangenen Gebotes in Euro. Karl & Faber behält sich vor, Katalognummern zu verbinden, zu trennen und, wenn ein besonderer Grund vorliegt, in einer anderen als der im Katalog vorgesehenen Reihenfolge aufzurufen oder zurückzuziehen. 3.Gebote können auch schriftlich oder telefonisch abgegeben werden; Bieten über Internet ist nur zulässig, wenn dies über von Karl & Faber zur Verfügung gestellte Online-Dienste erfolgt. Schriftliche oder telefonische Gebote werden nur zugelassen, wenn der Bieter mindestens 24 Stunden vor Beginn der Versteigerung bei Karl & Faber ihre Zulassung beantragt hat. Der Antrag muss das Kunstwerk unter Aufführung von Katalognummer und Katalogbezeichnung benennen. Im Zweifel ist die Katalognummer maßgeblich; Unklarheiten gehen zu Lasten des Bieters. Telefonische Gebote werden erst ab einem Schätzpreis von € 1.000.– entgegengenommen. Mit dem Antrag zum telefonischen Bieten erklärt sich der Bieter mit der Aufzeichnung von Telefongesprächen einverstanden. Für die Bearbeitung von schriftlichen, telefonischen oder internet basierten Geboten übernimmt Karl & Faber keinerlei G ewähr. Insbesondere h aftet Karl & Faber nicht für Übermittlungsfehler oder das Zustandekommen und die Aufrechterhaltung von Telefon- oder Internetverbindungen. Dies gilt nicht, soweit Karl & Faber einen Fehler wegen Vorsatzes oder grober Fahrlässigkeit zu vertreten hat. 4.Der Zuschlag wird erteilt, wenn nach dreimaligem Aufruf eines Gebots kein höheres Gebot (Übergebot) abgegeben wird. Wenn mehrere Personen dasselbe Gebot abgeben und nach dreimaligem Aufruf kein höheres Gebot erfolgt, entscheidet das Los. Ein Zuschlag kann in Einzelfällen unter Vorbehalt erteilt werden, auf den der Auktionator ausdrücklich hinweist. Ein solcher Zuschlag wird nur wirksam, wenn Karl & Faber das Gebot innerhalb von 8 Wochen nach dem Tage der Versteigerung schriftlich durch entsprechende Rechnungslegung bestätigt; der Bieter bleibt solange an sein Gebot gebunden. Karl & Faber kann innerhalb einer Auktion einen Zuschlag zurücknehmen und das Kunstwerk erneut ausbieten, wenn ein rechtzeitig abgegebenes höheres Gebot irrtümlich übersehen und dies vom Bieter unverzüglich beanstandet worden ist oder wenn sonst Zweifel über den Zuschlag bestehen. Übt Karl & Faber dieses Recht aus, wird der ursprüngliche Zuschlag unwirksam. Karl & Faber hat das Recht, den Zuschlag zu verweigern oder ein Gebot abzulehnen, wenn ein besonderer Grund vorliegt. Ein besonderer Grund liegt insbesondere vor, wenn ein Bieter Karl & Faber unbekannt ist und nicht spätestens bis zum Beginn der Versteigerung Sicherheit geleistet hat. Wird ein Gebot abgelehnt, bleibt das vorangegangene Gebot wirksam. Der Zuschlag verpflichtet den Bieter zur Abnahme und Zahlung. 1.All bidders shall communicate their name and address in a timely manner before the auction. Karl & Faber reserves the right to request bidders unknown to the company to present a valid identity card, passport, or similar identifying documentation. Bidder numbers shall be issued, if appropriate. If a bidder wants to make bids in the name of a third party, then he must give notice to this effect before the auction begins, stating the name and ad dress of the party he is representing and submitting a written proxy. The sales contract shall otherwise, upon the fall of the hammer, be brought about with the bidder. 2.The estimate prices specified in the catalogue of Karl & Faber (where appropriate, the upper and lower estimated value) are stated in Euros. They serve as a guide for the market value of the object being auctioned. The starting price is fixed by the Auctioneer; bids shall be placed at the Auctioneer’s discretion, each price shall, as a rule, be 10 % above the preceding bid. Karl & Faber reserves the right to combine or to split catalogue numbers, or – if there is special reason for doing so – to call them in an order other than that given in the catalogue or to withdraw them. 3.Bids may also be made in writing or by telephone. Bidding over the Internet is only permissible if done via the online services provided by Karl & Faber. Bids made in writing or by telephone shall be only admitted if the bidder has submitted an application for the admission of such bids to Karl & Faber at least 24 hours before commencement of the auction. The request must stipulate the work of art, stating the catalogue number and the catalogue name. If there is any doubt, the catalogue number shall be decisive; any uncertainties shall be for the detriment of the bidder. Telephone bids shall be accepted only as of an estimated price of € 1,000. With the requesting of permission to make bids by telephone, the bidder agrees to telephone calls being recorded. Karl & Faber shall not assume any guarantee for the handling of written or internet based bids or bids made by telephone. Karl & Faber shall, in particular, not be liable for errors in transmission or for the establishment and for maintaining telephone or internet connections. This shall not apply if Karl & Faber is responsible for a mistake due to intent or gross negligence. 4.The hammer shall fall, after a bid has been called three times, if no higher bid is made. If several persons make the same bid and no higher bid is made after it has been called three times, then the case shall be decided by drawing lots. A bid may be accepted subject to reservation in individual cases, which the Auctioneer shall point out in each case. Any such acceptance of a bid shall only take effect if Karl & Faber confirms the bid in writing by presenting a statement of account within 8 weeks of the date of the auction; the bidder shall be bound by his bid for the duration of this period of time. Karl & Faber may withdraw its acceptance of a bid during an auction and call for new bids for the work of art at the same auction, if a higher bid made in good time has been overlooked by mistake and the relevant bidder has objected to such immediately, or if there is doubt of any other nature regarding the acceptance of a bid. If Karl & Faber exercises this right, then the acceptance of the original bid shall cease to be effective. Karl & Faber shall be entitled to refuse the acceptance of a bid or to reject a bid if there is special reason on hand for doing so. A special reason shall be on hand in particular, if a bidder is unknown to Karl & Faber and has not provided security at the latest, by the time the auction begins. If a bid is rejected, then the preceding bid shall remain in effect. The acceptance of a bid shall oblige the bidder to acceptance and payment. 228 | K A R L & F A B E R November 2014 5.Schriftliche Gebote gelten als in der Versteigerung bereits abgegebene Gebote. Gehen mehrere gleich hohe schriftliche Gebote für ein und dasselbe Kunstwerk ein, erhält das zuerst eingetroffene Gebot den Zuschlag, wenn kein höheres Gebot vorliegt oder abgegeben wird. Bei gleichem Eingangstag entscheidet das Los. Jedes schriftliche Gebot wird von Karl & Faber nur mit dem Betrag in Anspruch genommen, der erforderlich ist, um ein anderes abgegebenes Gebot zu überbieten. Ein schriftliches Gebot, das auf dem dafür vorgesehenen Formblatt abzugeben ist, muss vom Bieter unterzeichnet sein und den für das Kunstwerk gebotenen Preis (ohne Aufgeld, Folgerechtsgebühr und Umsatzsteuer) nennen. 5. Written bids shall be deemed bids already made at the auction. If Karl & Faber receives several written bids to the same amount for one and the same work of art, then the bid received first shall be accepted, if no higher bid has been submitted or is made. Karl & Faber shall only avail itself of each written bid up to the amount which is necessary in order to outbid an other bid which has been made. A written bid, which is to be submitted using the form sheet provided for such purpose, must be signed by the bidder and stipulate the hammer price (without premium, fee for droit de suite, and value added tax due) offered for the work of art. § 3 PAYMENT § 3 BEZAHLUNG 1.Der Kaufpreis besteht aus dem Hammerpreis zuzüglich Aufgeld. Zusätzlich wird auf den Hammerpreis – wo anfällig – zur Abgeltung des gemäß § 26 UrhG zu entrichtenden Folgerechts eine umsatzsteuerfreie Gebühr von 1,8 % des Hammerpreises erhoben. 2.Es wird, was die Umsatzsteuer betrifft, je nach rechtzeitig vor der Rechnungsstellung zu machender Vorgabe des Einlieferers differenzbesteuert oder regelbesteuert verkauft. a) Regelbesteuerte Kunstwerke werden mit “R“ hinter der Katalognummer gekennzeichnet. Als Aufgeld wird in diesen Fällen pro Einzelobjekt beim Käufer erhoben: auf einen Zuschlagspreis bis einschließlich 100.000 Euro 25 %, auf einen Zuschlagspreis über 100.000 Euro bis einschließlich 500.000 Euro für den überschreitenden Betrag 23 %, auf einen Zuschlagspreis über 500.000 Euro für den diesen überschreitenden Betrag 18 %. Ist ein Käufer vorsteuerabzugsberechtigt und hat er seinen Wohnsitz innerhalb der EU, wird auf den Zuschlagspreis und das Aufgeld die gesetzliche MwSt. von 19 % erhoben und so ausgewiesen. b) Bei Anwendung des § 25 a Umsatzsteuergesetz (Differenzbesteuerung) erhöht sich beim nicht vorsteuerabzugsberechtigten Käufer das Aufgeld um die nicht separat ausgewiesene Umsatzsteuer, die in Höhe von 19 % nur auf das Aufgeld erhoben wird. Die oben unter § 3 Ziff. 2 a) aufgeführte Staffelung beträgt dann 29,75 %, 27,37 % und 21,42 %. Differenzbesteuerte Kunstobjekte, die mit “N“ hinter der Katalognummer gekennzeichnet sind, haben ihren Ursprung in einem Land außerhalb der EU. Für solche Kunstobjekte wird zusätzlich zum Aufgeld die verauslagte Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von 7 % des Hammerpreises berechnet. 3.Die vorgenannten Sätze für die Umsatzsteuer sowie die Gegenstände, auf die sie anfällt, entsprechen dem derzeitigen Rechtszustand und der aktuellen Praxis der Finanzverwaltung. Es können sich insoweit Änderungen ergeben, die an den Käufer weitergegeben werden müssen. Nehmen Käufer mit Wohnsitz außerhalb der EU das ersteigerte Kunstwerk selbst in Staaten außerhalb der EU mit, haben sie Sicherheit in Höhe der gesetzlichen Umsatzsteuer zu leisten. Diese wird erstattet, wenn der Käufer Karl & Faber innerhalb eines Monats nach Erhalt des Kunstwerks den deutschen zollamtlichen Ausfuhr- und Abnehmernachweis vorlegt. Im Ausland anfallende (Einfuhr-)Umsatzsteuer und Zölle trägt in jedem Fall der Käufer. Während oder unmittelbar nach der Auktion ausgestellte Rechnungen ergehen vorbehaltlich der Nachprüfung. 4.Soweit der Käufer nach diesen Versteigerungsbedingungen oder dem Gesetz Erstattung von Kosten und / oder Zinsen schuldet, kann Karl & Faber diese zusätzlich zu den in § 3, Ziff. 1, 2 a, b, 3 genannten Beträgen liquidieren. Der Kaufpreis ist mit dem Zuschlag fällig. Zahlungsverzug tritt, auch bei abwesendem Käufer, zwei Wochen nach Z uschlag, frühestens jedoch eine Woche nach Rechnungsdatum ein. Ab Eintritt des Zahlungsverzugs des Käufers verzinst sich der Kaufpreis unbeschadet etwaiger weiterer Schadensersatzansprüche mit monatlich 1 % pro angefangenem Monat. Vier Wochen nach Eintritt des Zahlungsverzugs ist Karl & Faber berechtigt, dem Einlieferer Namen und Adresse des Käufers zu nennen. 5. Der Käufer kann gegenüber Karl & Faber nur mit unbestrittenen oder rechtskräftig festgestellten Forderungen aufrechnen. 6. Unbare Zahlungen werden erfüllungshalber angenommen. Bei Zahlung in ausländischer Währung geht ein etwaiger Kursverlust zu Lasten des Käufers. Alle Steuern, Kosten und Gebühren der unbaren Zahlung (inklusive der Karl & Faber belasteten Bankspesen) gehen zu Lasten des Käufers. Karl & Faber ist nicht verpflichtet, das ersteigerte Kunstwerk vor vollständiger Bezahlung aller vom Käufer geschuldeten Beträge h erauszugeben. 1.The purchase price consists of the hammer price plus premium. In addition, a fee that is not liable to VAT and amounts to 1.8 % of the hammer price shall be charged – where due – to compensate for droit de suite pursuant to Copyright Act § 26. 2.As regards VAT, sales are made subject to the gross margin scheme or subject to regular taxation, depending on the consignor’s specifications to be provided in a timely fashion before the invoice is issued. a) Artworks subject to regular taxation are marked “R“ after the catalogue number. In these cases, the buyer shall be charged a premium for each individual object as follows: 25 % on a hammer price up to and including 100,000 Euro; 23 % on the amount exceeding a hammer price of over 100,000 Euro and up to and including 500,000 Euro; and 19 % on the amount exceeding 500,000 Euro. If the buyer is entitled to deduct input tax and has his place of residence within the EU, then statutory value added tax at a rate of 19% shall be levied on the hammer price and the premium and shall be indicated separately. b) If Turnover Tax Act § 25 a applies (gross margin scheme), the premium payable by buyers not entitled to deduct input tax is increased by 19 % turnover tax, which is only charged on the premium and is not indicated separately. The percentage rates applying according to § 3 Item 2 a) above are then 29.75 %, 27.37 % and 21.42 %. An “N“ behind the catalogue number indicates that the work of art originates from a country outside of the EU. For such objects, the advanced import tax will be charged at a rate of 7 % of the hammer price in addition to the premium. 3.The rates of turnover tax given above and the objects on which it is incurred, comply with the current state of legislation and the current practice applied for financial accounting. Changes may therefore arise in this respect, which will then be passed on to the buyer. If buyers resident outside the EU take the work of art they have bought by auction with them to countries outside the EU by themselves, they must provide security amounting to the statutory value added tax. This will be refunded if the buyer submits the exportand purchase certificate issued by the German customs authorities to Karl & Faber within one month of receiving the work of art. (Import) sales tax and customs due abroad are in any event payable by the buyer. Invoices issued during or immediately after an auction are issued subject to review. 4.Karl & Faber shall, in as far as the buyer is committed by these Terms of Auction or by legal prescription to reimburse costs and / or interest, be entitled to liquidate such in addition to the amounts as stipulated in Item § 3, Ziff. 1, 2 a, b, 3. The purchase price shall fall due for payment upon the fall of the hammer. Default of payment shall commence two weeks after a bid has been accepted, also in the case of absent buyers, at the earliest, however, one week after the date of invoice. The purchase price shall, upon the occurrence of default of payment and notwithstanding any further claims for damages, bear monthly interest at a rate of 1 % per commenced month. Four weeks after the occurrence of default of payment, Karl & Faber shall be entitled to disclose the name and the address of the buyer to the Consignor. 5.The buyer may only offset such claims with respect to Karl & Faber, which are undisputed or have been finally determined by a court of law. 6.Non-cash payments shall be accepted as conditional payment. If payments are effected in foreign currencies, then any exchange rate losses shall be borne by the buyer. All taxes, costs and fees for non-cash payments (including the bank charges charged to Karl & Faber) shall be borne by the buyer. Karl & Faber is under no obligation to hand over the work of art which has been bought at an auction until all the amounts owed by the buyer have been paid in full. November 2014 K A R L & F A B E R | 229 Versteigerungsbedingungen / Conditions of Sale § 4 ABHOLUNG UND TRANSPORT; GEFAHRÜBERGANG § 4 COLLECTION AND TRANSPORTATION; PASSING OF RISK 1.Der Käufer hat seine Erwerbung unverzüglich, spätestens jedoch zwei Wochen nach vollständiger Bezahlung seiner Verbindlichkeiten abzuholen, danach gerät er auch ohne Mahnung in Verzug. Ab diesem Zeitpunkt, spätestens aber ab Übergabe des Kunstwerkes an den Käufer, geht die Gefahr eines zufälligen Untergangs oder zufälliger Verschlechterung des Kunstwerkes auf den Käufer über. 2.Unbeschadet der Regelungen in § 4 Ziff. 1 lagert und versichert Karl & Faber das Kunstwerk (in Höhe des Kaufpreises) während eines Zeitraumes von 1 Monat ab dem Tag der Auktion. Danach hat Karl & Faber das Recht, aber nicht die Pflicht, das Kunstwerk im Namen und auf Rechnung des Käufers bei einer Kunstspedition einzulagern und auf dessen Kosten versichern zu lassen. Wünscht der Käufer die Durchführung des Transportes des Kunstwerkes, hat er dies Karl & Faber schriftlich mitzuteilen. Karl & Faber organisiert den Transport zum Käufer sowie eine entsprechende Versicherung auf dessen Kosten und, soweit der Käufer als Unternehmer handelt, auf dessen Gefahr. Karl & Faber kann hierfür einen angemessenen Vorschuss verlangen. 1.The buyer shall collect his acquisition without delay, or at the latest, two weeks after having paid his liabilities in full amount; he shall, after such time, be in default even if no reminder is conveyed. As of this date, or in any event as of the time when the work of art is handed over to the buyer, the risk of accidental destruction or of accidental deterioration of the work of art shall pass on to the buyer. 2.Karl & Faber shall, notwithstanding the provisions of § 4 Item 1 above, store the work of art and insure it (at its purchase price) for a period of one month as of the date of the auction. Thereafter, Karl & Faber shall be entitled but not obliged to store the work of art at an art forwarding agency and to have it insured in the name and for the account of the buyer. If the buyer wishes to have the transportation of the work of art carried out, then he shall notify Karl & Faber thereof in writing. Karl & Faber shall organize suitable means of transportation to transfer the work of art to the buyer, and also appropriate insurance at the latter’s expense and – insofar at the buyer is acting as an entrepreneur – at the latter’s risk. Karl & Faber may request an adequate advance payment for such purpose. § 5 EIGENTUMSÜBERGANG, FOLGEN DES RÜCKTRITTS BEI ZAHLUNGSVERZUG § 5PASSING OF TITLE, CONSEQUENCES OF WITHDRAWAL ON DEFAULT OF PAYMENT 1. Das Eigentum an dem zugeschlagenen Kunstwerk geht erst nach vollständiger Zahlung aller Karl & Faber geschuldeter Beträge auf den Käufer über. 2.Ist der Käufer in Zahlungsverzug, kann Karl & Faber nach Setzen einer Nachfrist vom Vertrag zurücktreten; wird dieses Recht ausgeübt, erlöschen alle Rechte des Käufers am ersteigerten Kunstwerk. In einem solchen Fall ist Karl & Faber berechtigt, vom Käufer Schadensersatz in Höhe des entgangenen Entgelts (Abgeld und Aufgeld) sowie angefallener Kosten für Katalogabbildungen zu verlangen. Darüber hinaus haftet der Käufer für Transport-, Lager- und Versicherungskosten bis zur Rückgabe oder, nach Wahl von Karl & Faber, bis zur erneuten Versteigerung des Kunstwerkes. Wird das Kunstwerk in der nächsten oder übernächsten Auktion versteigert, haftet der Käufer außerdem für jeglichen Mindererlös. Auf einen Mehrerlös hat er keinen Anspruch. Karl & Faber hat das Recht, den Käufer von weiteren Geboten in der Versteigerung auszuschließen. 1.The ownership to the acquired work of art shall only pass on to the buyer after the complete payment of all amounts owed to Karl & Faber. 2.If the buyer is in default of payment, then Karl & Faber may rescind the contract after having granted an additional period of respite; if such right is exercised, then all the rights of the buyer in respect of the work of art bought by auction shall expire and become void. Karl & Faber shall in such case be entitled to claim compensation of damages from the buyer in the amount of lost remuneration for the work of art (seller’s commission and buyer’s premium), and any costs incurred for catalogue illustrations. The buyer shall, in addition, be liable for transportation-, storage- and insurance costs until the work of art is returned or – as Karl & Faber may select – is put up for renewed auction. If the work of art is sold at the next auction or at the auction following next thereupon, then the buyer shall furthermore also be liable for any shortfall in proceeds. He shall not be entitled to any surplus in proceeds. Karl & Faber shall have the right to exclude the buyer from making further bids at the auction. § 6 VORBESICHTIGUNG, KATALOGANGABEN UND HAFTUNG DES VERSTEIGERERS 1.Sämtliche zur Versteigerung gelangenden Kunstwerke können im Rahmen der Vorbesichtigung geprüft und besichtigt werden. Sie sind durchgehend gebraucht und haben einen ihrem Alter und ihrer Provenienz entsprechenden Zustand, insbesondere Erhaltungszustand. Beanstandungen dieses Zustandes werden im Katalog nur erwähnt, wenn sie nach Auffassung von Karl & Faber den optischen Gesamteindruck des Kunstwerkes nicht unerheblich beeinträchtigen. In a llen Fällen ist jedoch der tatsächliche Zustand des Kunstwerkes zum Zeitpunkt seines Zuschlages vereinbarte Beschaffenheit im Sinne der g esetzlichen Bestimmungen. Weitergehende Ansprüche des Käufers sind ausgeschlossen, vgl. § 6 Ziff. 2. 2.Alle Angaben im Katalog oder in einer entsprechenden Internet-Präsentation beinhalten lediglich Meinungsäußerungen, die nach bestem W issen und Gewissen gemacht werden. Diese Angaben begründen weder eine Garantie noch eine Beschaffenheitsvereinbarung. Das Gleiche gilt für Kata logabbildungen; sie dienen dem Zweck, dem Interessenten eine ungefähre Vorstellung vom Kunstwerk zu verschaffen und sind w eder Bestandteil e iner Garantie noch Bestandteil einer Beschaffenheitsvereinbarung. Karl & Faber behält sich vor, Katalogangaben über die zu versteigernden Kunstwerke vor der Auktion zu berichtigen. Diese Berichtigung kann durch schriftlichen Aushang am Ort der Versteigerung oder mündlich durch den Auktionator unmittelbar vor der Versteigerung des Kunstwerkes erfolgen. In einem solchen Fall treten die berichtigten Angaben an die Stelle der Katalogbeschreibung. Mit diesen Maßgaben sind alle Ansprüche gegen Karl & Faber, insbesondere Schadensersatzansprüche wegen Rechts- und Sachmängeln sowie aus sonstigen Gründen (Verlust / Beschädigung) a usgeschlossen. Dies gilt nicht, soweit solche Ansprüche auf vorsätzlich em oder grob fahrlässigem Handeln von Karl & Faber (einschließlich ihrer Erfüllungsgehilfen) beruhen, ihre Ursache in der Verletzung von 230 | K A R L & F A B E R November 2014 § 6PRELIMINARY VIEWING, CATALOGUE DETAILS, LIABILITY OF THE AUCTION HOUSE vertraglichen Kardinalpflichten haben oder Schäden wegen Verletzung des Lebens, des Körpers oder der Gesundheit betreffen. 3.Karl & Faber verpflichtet sich jedoch, auf rechtzeitiges (siehe § 6 Ziff. 4) Verlangen des Käufers Ansprüche aus dem Innenverhältnis mit dem Einlieferer diesem gegenüber – ggf. auch gerichtlich – geltend zu machen, wenn der Käufer nachgewiesen hat, dass Katalogangaben über die Urheberschaft und die Technik des ersteigerten Kunstwerkes unrichtig sind und auch nicht mit der anerkannten Meinung der Experten am Tag der Auktion übereinstimmten. Im Falle erfolgreicher Inanspruchnahme des Kommittenten erstattet Karl & Faber dem Käufer den Kaufpreis, wenn keine Ansprüche Dritter an dem Kunstwerk bestehen und das Kunstwerk am Sitz von Karl & Faber in unverändertem Zustand zurückgegeben wird. 4.Etwaige Ansprüche gegenüber Karl & Faber verjähren ein Jahr nach Übergabe des Kunstwerkes an den Käufer. Dies gilt nicht für die in § 6 Ziff. 2 letzter Satz geregelten Ansprüche; sie verjähren innerhalb der gesetzlichen Fristen. § 7 NACHVERKAUF Diese Versteigerungsbedingungen gelten für den freihändigen Verkauf nach Beendigung der Auktion (sog. Nachverkauf) entsprechend. Karl & Faber kann für derartige Veräußerungen insbesondere die in § 3 geregelten Entgelte und Umlagen erheben. Auf den Nachverkauf, der Bestandteil der Auktion ist, finden die Bestimmungen über Verkäufe im Fernabsatz gemäß §§ 312 b) ff. keine Anwendung. § 8 SCHLUSSBESTIMMUNGEN Es gilt ausschließlich das Recht der Bundesrepublik Deutschland. Das Übereinkommen der Vereinten Nationen über Verträge über den interna tionalen Warenkauf (CISG) findet keine Anwendung. Erfüllungsort und Gerichtsstand, soweit dieser zulässig vereinbart werden kann, ist München. Sollten eine oder mehrere Bestimmungen dieser Versteigerungsbedingungen unwirksam sein oder werden, bleibt die Gültigkeit der übrigen Be stimmungen davon unberührt. Diese Versteigerungsbedingungen regeln sämtliche Beziehungen zwischen dem Käufer und Karl & Faber. Allgemeine Geschäftsbedingungen des Käufers haben keine Geltung. Mündliche Nebenabreden bestehen nicht. Änderungen dieser Versteigerungsbeding ungen bedürfen der Schriftform, das gilt auch für die Abbedingung des Schriftformerfordernisses. Soweit die Versteigerungsbedingungen in mehreren Sprachen vorliegen, ist stets die deutsche Fassung maßgebend. 1.All the works of art put up for auction may be inspected and viewed in the context of the preliminary viewing. They are altogether used, and the condition they are in, particularly their state of preservation, corresponds with their age and provenance. Objections to this condition shall only be referred to in the catalogue if, in the opinion of Karl & Faber, they sub-stantially impair the overall visual impression of the work of art. The actual condition of the work of art at the time of the fall of the hammer shall, how-ever, in all cases be the agreed quality as defined by statutory regulations, cf. § 6 Item 2. 2.All the details given in the catalogue or in a corresponding Internet presentation are merely expressions of opinion made in accordance with best of knowledge and belief. These details do not constitute a legally binding confirmatory commitment regarding quality and nature, nor any such guarantee or an agreement on quality and characteristics. The same applies for the illustrations in the catalogue; these illustrations serve for the purpose of giving interested customers an impression of the work of art; they are not part of an agreement regarding quality and nature and do not constitute an integral part of a guarantee or an integral part of an agreement on quality and characteristics. Karl & Faber reserves the right to correct catalogue details regarding the works of art to be sold by auction before the auction. Such correction may be made by way of a written notice displayed at the place where the auction is held, or it may be given verbally by the Auctioneer immediately before the work of art is sold by auction. The corrected details shall, in any such case, apply in lieu of the description in the catalogue. All claims against Karl & Faber shall be excluded with and by these provisions, particularly all claims for damage compensation due to defects of quality and of title, as well as for other reasons [loss / damage]. This shall not apply, in as far as such claims are based on intentional or grossly negli- Stand: Januar 2015 gent actions of Karl & Faber [including its vicarious agents], or if they are based on the infringement or breach of essential contractual duties, or if they concern damages due to the injury of life, body or health. 3.Karl & Faber undertakes, upon the timely request of the buyer (cf. § 6 Item 4), to assert the rights and claims provided for under the internal relationship with the Consignor against such Consignor – also before court if necessary – if the buyer has proven that the details given in the catalogue regarding the origination and the technique of the work of art bought at the auction are incorrect and were also not in agreement with the recognized opinion of experts on the date of the auction. If claims are successfully asserted against the Consignor, then Karl & Faber shall refund the purchase price to the buyer if there are no third-party rights on hand to the work of art, and if the work of art is returned in unchanged condition at the registered headquarters of Karl & Faber. 4.Any and all claims asserted against Karl & Faber shall become statutebarred one year after the work of art has been handed over to the buyer. This shall not apply for the claims regulated by the provisions stipulated in § 6 Item 2., last sentence; these shall become statute-barred within the periods as provided for by law. § 7 POST-AUCTION SALE These Terms of Auction shall also apply mutatis mutandis for the subsequent offhand sale of works of art (socalled Afteror PostAuction Sale) on the open market. Karl & Faber may, for such sales, particularly impose and charge the considerations and allocations regulated in § 3. For this off-hand sale, which is part of the auction, the Distance Selling Regulations according to §§ 312 b) et seqq. BGB does not apply. § 8 FINAL PROVISIONS The laws of the Federal Republic of Germany shall apply exclusively. The United Nations Convention on the International Sale of Goods (CISG) shall not apply. Munich shall be the place of performance and venue, insofar as the same may be admissibly agreed. If one or several provisions of these Terms of Auction should be or become invalid, then the validity of the remaining other provisions shall not affected thereof. T hese Terms of Auction shall govern all relations between the buyer and Karl & Faber. General terms and conditions of business of the buyer shall not apply. No verbal ancillary agreements have been concluded. Amendments to these Terms of Auction are to be made in writing; this shall also apply for the relinquishment and waiver of this writing requirement. If the Conditions of Sale are avaiable in several languages, the German version shall always prevail. Revised: February 2015 Karl & Faber Kunstauktionen ist Partner von Art Loss Register. Sämtliche Gegenstände in diesem Katalog, sofern sie eindeutig identifizierbar sind und einen Schätzwert von mind. EUR 1.000 haben, wurden vor der Versteigerung mit dem Datenbankbestand des Registers individuell abgeglichen. Karl & Faber Auctions is a member of the Art Loss Register. All works in this catalogue, as far as they are uniquely identifiable and have an estimate of at least EUR 1,000 have been checked against the database of the Register prior to the auction. November 2014 K A R L & F A B E R | 231 Allgemeine Informationen / General Information KATALOGE CATALOGUES Katalogversand Sollten Sie noch nicht Abonnent von Karl & Faber sein, schicken wir Ihnen gerne unsere aktuellen Kataloge zu, die Sie telefonisch unter +49 (0)89 22 18 65 bestellen und gegen Rechnung bezahlen können. Catalogue Mailing Karl & Faber will be pleased to mail a copy of their latest catalogue to clients who are not regular subscribers. To receive a catalogue, please contact the order department at +49 89 22 18 65. Payment is due on receipt of the invoice. Zustandsberichte Wir achten sehr auf detailgenaue und sorgfältig erstellte Katalogbeschreibungen. Auf Wunsch senden wir Ihnen zu einzelnen Objekten jedoch einen zusätzlichen Zustandsbericht. Catalogue Descriptions and Condition Reports Catalogue descriptions of the works of art included in the catalogue are compiled with the greatest care and attention to detail. Condition reports and additional information regarding individual lots are available upon request. KÄUFE BUYING AT KARL & FABER Saalbieter Sollten Sie eine Sitzplatzreservierung wünschen, freuen wir uns, diese bis zum Tag vor der Auktion entgegenzunehmen. Sie erhalten am Empfang am Tage der jeweiligen Auktion dann sofort Ihre Bieterkarte. Saleroom Bidding We will be pleased to register requests for seat reservations up to one day prior to the auction. Bidding numbers are available for collection at the reception desk on the day of the auction. Schriftliche und telefonische Gebote Sollten Sie auf einer Auktion nicht persönlich erscheinen können, besteht die Möglichkeit der Abgabe eines schriftlichen oder telefonischen Gebots. Gebote über E-Mail können nicht angenommen werden. Schriftliche Gebote können Sie uns per Post oder per Fax mit dem im Anschluss (oder sich auf unserer Website als pdf-Datei) befindlichen Antrag mitteilen. Werden Gebote telefonisch abgegeben, so müssen sie vor der Auktion schriftlich oder per Fax bestätigt werden. In jedem Falle bitten wir Sie um Eingang der Mitteilung bis spätestens 24 Stunden vor der Auktion. Aufträge uns unbekannter Kunden werden grundsätzlich nur dann ausgeführt, wenn ein Scheck in entsprechender Höhe mit dem Auftrag übersandt oder Sicherheit gegeben wird. Die angegebenen Höchstgebote werden nur so weit in Anspruch genommen, bis die Mindestpreise erreicht oder durch einen Saalbieter bzw. andere schriftliche Aufträge überboten sind. Absentee and Telephone Bids Clients who are unable to attend the auction in person are invited to submit written bids or to register in advance for telephone bidding facilities. Absentee and telephone bids must be submitted at least 24 hours prior to the commencement of the auction. We do not accept bids via email. When making a written bid, please use the Absentee Bids Form bound in at the back of the catalogue. The Form can also be downloaded from our website in PDF format. Bids submitted by telephone must be confirmed in writing or via fax before the commencement of the auction. We may request any new clients to provide proof of identity and references. We will make every effort to purchase lots for as little as possible. The maximum bid placed by the bidder will only be exploited if this is required to meet the amount of the confidential reserve (minimum price) agreed with the seller, or when placing bids in response to other bidders (saleroom, absentee or telephone bidders). Vorbesichtigung Eine Vorbesichtigung aller zum Verkauf stehenden Objekte findet in unseren Räumen in der Woche vor der Auktion statt. Die genauen Daten entnehmen Sie bitte den Hinweisen auf den Umschlagklappen. Unsere Experten freuen sich, Ihre Fragen zu beantworten. Viewing All lots are available for examination before the auction takes place. The preview exhibition is held in the galleries in the week preceding the sale. Please refer to the title page of the Auction Catalogue for details of the auction schedule. For assistance and further information, please contact our specialists. Ausruf Der Ausruf (Mindestzuschlagspreis) wird vom Auktionator festgelegt. Er erfolgt grundsätzlich zu etwa 75% des – wenn festgelegt: unteren – Schätzpreises, sofern nicht bereits höhere schriftliche Gebote vorliegen oder der Einlieferer einen Mindestzuschlagspreis (sog. Limit) mit Karl & Faber vereinbart hat. Auctioneer’s Practice The auctioneer may open the bidding at his discretion. The starting price (= minimum hammer price) will generally be 75% of the – if applicable lower – estimate. Any limits to be applied instead of these minimum hammer prices previously explained must be agreed in writing between the Client and the Auctioneer. Kaufpreis Auf den Zuschlag wird ein Aufgeld von 29,75 % bis einschließlich 100.000 Euro (bei Zuschlägen über 100.000 Euro bis einschließlich 500.000 Euro ein Aufgeld von 27,37 %, für den überschreitenden B etrag von 21,42 %) inklusive 19 % MwSt. ohne separaten Ausweis berechnet. Wird auf Weisung des Einlieferers oder aus anderen Gründen nach der Regelbesteuerung abgerechnet, dann wird auf einen Zuschlagspreis bis 100.000 Euro pro Einzelobjekt ein Aufgeld von 25 % (bei Zuschlägen über 100.000 Euro bis einschließlich 500.000 Euro von 23 %, auf einen Zuschlagspreis über 500.000 Euro für den diesen überschreitenden Betrag 18 %) zuzüglich 19 % MwSt., erhoben. Regelbesteuerte Katalognummern sind mit einem „R“ hinter der Katalognummer gekennzeichnet. Kunstobjekte, die mit „N“ hinter der Katalognummer gekennzeichnet sind, haben ihren Herkunft in einem Land außerhalb der EU (Irrtum vorbehalten). Für solche Kunstobjekte wird zusätzlich zum Aufgeld die verauslagte Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von 7 % des Hammerpreises berechnet. Zusätzlich wird auf den Hammerpreis und das Aufgeld – wo anfällig – zur Abgeltung des gemäß § 26 UrhG zu entrichtenden Folgerechts eine Gebühr von 1,8 % (eventuell zzgl. MwSt.) vom Hammerpreis erhoben. Purchase Price A buyer’s premium of 29,75 per cent up to and including Euro 100.000 (27,37 % on the amount above Euro 100.000 and up to and including 500.000 Euro, 21,42 % on the amount exceeding Euro 500.000) which includes 19% statutory VAT is payable in addition to the hammer price. The VAT amount is not indicated separately on the invoice. In the case of works in respect of which the Consignor requires settlement under the standard taxation scheme (Regel besteuerung), a buyer’s premium to the amount of 25 % is payable on the hammer price per individual object (23 % on the amount including Euro 500.000, 18 % on the amount over Euro 500.000) and the statutory VAT of 19 per cent is added to the sum of the hammer price and the p remium. Objects sold under the standard taxation scheme (Regelbesteuerung) are marked by “R“ following their catalogue number (errors expected). An “N“ behind the catalogue number in dicates that the work of art originates from a country outside of the EU. In addition, a fee that is not liable to VAT and amounts to 1.8% of the hammer price shall be charged – where due – to compensate for droit de suite pursuant to Copyright Act § 26. Zahlung Zahlungen sind grundsätzlich in bar zu leisten. Es kann auch mit EC-Karte, Überweisung oder – von uns bekannten Käufern – mit Scheck gezahlt werden. Die Zahlung ist mit dem Zuschlag fällig. Ein etwaiger Kursverlust bei Zahlungen in ausländischer Währung und etwaige Gebühren bei unbarer Zahlung gehen zu Lasten des Käufers. Erw orb ene Objekte können nur nach Payment Purchases can be paid by cash in Euro, by EC card or via wire transfer. In certain cases cheques will also be accepted. The purchase price shall become payable upon the fall of the hammer. If payments are made in a foreign currency, any exchange loss, and all costs, charges and taxes in this connection (including bank expenses charged to Karl & Faber) shall be borne by the purchaser. Pur- 232 | K A R L & F A B E R November 2014 vollständig erfolgter Zahlung an den Käufer ausgehändigt werden. Während oder unm ittelbar nach der Auktion ausgestellte Rechnungen unterliegen der Nachprüfung und können berichtigt werden. Bei Zahlungsverzug können auf den Rechn ungsb etrag je angeb roche nen Monat 1% Verzugszins berechnet werden. chases shall be retained by Karl & Faber until the full purchase price plus any related charges have been paid. Invoices issued during or immediately after the auction are subject to review and may be corrected. In default of payment, we reserve the right to impose a late charge of 1 per cent of the total purchase price calculated per month or part thereof from the date of sale. Abholung Vollständig bezahlte Objekte können bereits während der Auktion abgeholt werden. Bei späterer Abholung würden wir uns um Benachrichtigung freuen, damit für Sie keine Wartezeiten entstehen. Collection of Property During the auction, property may be released for collection once payment has been cleared. For their own convenience, clients wishing to collect lots after the sale are requested to telephone in advance to arrange this. NACH DER AUKTION AFTER THE AUCTION Versand Nach Erhalt einer schriftlichen Versandanweisung, welche bei uns angefordert werden kann, werden wir den Versand sofort durchführen. Während des Transports zu Ihnen sind die erworbenen Objekte grundsätzlich bis zu gewissen Maxima über uns versichert. Bei Versendungen in Länder außerhalb der EU werden gegebenenfalls notwendige Ausfuhrpapiere von uns vorbereitet. Shipping of Property Clients will receive a Shipping Instruction Form with their invoice. Forms can also be provided on request. Please return the completed form to our accounting department. Once payment has been cleared, arrangements can be made for the shipping of purchases. Intransit insurance can be organized if required. Karl & Faber will provide relevant export documentation for non-EU shipments. Auktionsergebnisse Auf Wunsch schicken wir Ihnen die Ergebnislisten zu. Vorläufige Ergebnislisten werden innerhalb von drei Werktagen nach der Auktion erstellt und stehen Ihnen entweder auf unserer Website zur Verfügung oder werden Ihnen nach telefonischer Anforderung zugesandt. Unsere Abonnenten erhalten die Ergebnisliste mit der Zusendung des folgenden Katalogs. Results Printed lists of auction results are available on request. Preliminary price lists are published three working days after the sale. Results can be viewed on the Internet, downloaded from our website or mailed on request. Catalogue subscribers will receive a list of sale results with the next auction catalogue. Nachverkauf Bis mindestens acht Wochen nach der Auktion können unverkaufte Objekte bei uns besichtigt und zum Limitpreis zuzüglich Aufgeld erworben werden. After-Sale Exhibition An exhibition of unsold lots is held in the galleries for a period of at least eight weeks after the auction. Works can be viewed and inspected at our premises during this time. EINLIEFERUNGEN SELLING AT KARL & FABER Schätzungen Wenn Sie uns zu unseren Geschäftszeiten (Montag bis Freitag 10.00 bis 18.00 Uhr) besuchen, geben wir Ihnen gerne unverbindliche und kostenlose mündliche Schätzungen für Ihre Objekte. Sollte es Ihnen nicht möglich sein, persönlich bei uns zu erscheinen, können wir Ihre Objekte auch anhand von Fotos schätzen. Hierzu benötigen wir zusätzlich alle Ihnen zur Verfügung stehenden Angaben zu dem jeweiligen Objekt wie Größe, Zustand, Signaturen u. Ä. Auf Wunsch suchen unsere Experten Sie für Schätzungen ganzer Sammlungen oder wertvoller Einzelstücke auch zu Hause auf. Provision Gerne informieren wir Sie über unsere aktuellen Einlieferungsbedingungen per Brief, Fax oder E-Mail. Versicherung Alle eingelieferten Objekte sind ab Übernahme durch uns versichert. Transport Auf Wunsch kümmern wir uns gerne um einen fachgerechten und günstigen Transport für die uns anvertrauten Objekte. Zeitpunkt Ihre Einlieferungen nehmen wir jederzeit gerne entgegen. Wir integrieren diese in unsere nächstmögliche Auktion. Grundsätzlich können wir Ihre Objekte bis acht Wochen vor der folgenden Auktion in diese aufnehmen. Im Übrigen dürfen wir auf unsere ausführlichen Versteigerungsbedingungen verweisen. Property Evaluation Works of art may be brought directly to our galleries for evaluation. Our office hours are Monday to Friday 10am to 6pm. Our experts will be pleased to give informal verbal auction estimates and advice. There is no charge for this service. Clients who are not able to visit our galleries or who would like preliminary estimates of property which is not portable are requested to send lists and photographs or, in the case of large collections, a representative selection of photographs. Please include the dimensions, medium, details of signature, condition and provenance of items and any other relevant information. Preliminary evaluation visits by our experts can also be arranged if required. Commission Rates We will gladly inform you about our terms and conditions for consignments by letter, fax or email. Insurance On delivery of property consigned to Karl & Faber for auction, insurance coverage is offered. Shipping We will be pleased to assist in making arrangements for the shipping and packing of works of art for consignment to Karl & Faber, making every effort to arrange specialist packing and shipping services at moderate prices. Schedule We are always pleased to accept consignments and will endeavour to include property in the earliest suitable auction sale. Clients who have property they wish to sell should calculate a run-up period of eight weeks prior to the date of each auction sale to ensure inclusion. For further information, please refer to the preceding Conditions of Sale and any oral announcements or written notices posted. The above is intended to help in understanding the auction purchasing process as well as the procedures for selling property at Karl & F aber. November 2014 K A R L & F A B E R | 233 Künstlerverzeichnis / Artists’ Index Achenbach, O. 47 Albani, F. (zugeschrieben) 100 Aldegrever, H. 166, 167 Allegrain, É 18 Alt, F. 300 Altdorfer, A. 168 –170 Anckarswärd, M. G. 272 Angel, Ph. I. (zugeschrieben) 9 Baisch, H. 69 Balder, G. 280, 281 Basiletti, L. 137 Basoli, A. (zugeschrieben) 302 Baumgartner, J.W. 19, 20 Baur, J.W. 5 Beck, L. 171 Bergmüller, J. (Werkstastt) 134 Bernheim-Jeune, G. 311 Besler, B. 172 –176 Bleuler, J.L. 260 Bolgiano, L. 91 Bouchardon, E. 145 Bracht, E. 85 Braun, R. 65 Bravo, C. (zugeschrieben) 105 Bromeis, A. 45 Brusasorci, D. 2 Bürkel, H. 252, 253 Busse, G.H. 278 Callot, J. 177, 178 Cantarini, S. 179 Carlevaris, L. 180 Castiglione, G.B. 181–185 Ciamberlano, L. 186 Coignet, M. II. 4 Conca, S. (Umkreis) 6 Crabeels, F. 66 Cranach, L. 187 Cremonesisch101 Daubigny, C. 58 Desmarées, G. (Umkreis) 26 Deutsch 3, 17, 31, 32, 82, 89, 93, 120, 121, 124–127, 151 Dielmann, J. F. 78 Diemer, M. 285 Diepenbeeck, A. (nach) 150 Dietrich, C. W. (nach) 153 Dietrich, C. W. E. (zugeschrieben) 149 Dietrich, C.W.E. 30, 188–192 Dillis, J.G. von 249 Dittenberger, G. 241 Dorner, J. I. (zugeschrieben) 254 Dresden299 Dubois, G. (zugeschrieben) 15 Dupré, D. 135, 136 Dürer, A. 193–205 Eisenlohr, F. 276 Englisch92 Enhuber, K. 96 Eustache, C. F. 75 Eybl, F. (zugeschrieben) 298 Faber, du Faur O. 282 Fauerholdt, V. 62 Fearnley, T. (zugeschrieben) 41 Fernando, II. 312 Firle, W. 80 Französisch 143, 144 Frênes, R. 296 Freudenberger, S. 123 Frölich, L. 76 Gauermann, F. 38 Gauermann, F. (zugeschrieben) 39 Gebler, O.F. 88 Geist, A. Chr. 279 Genelli, B. 232 –234 Georgy, W. 269 Goudt, H. 206 Goya227–230 Graff A. 33 Grubacs, C. 59 Guardi, F. (Umkreis) 129 Haarlemer Schule 12 Hackert, G. 138 Hackert, J.P. (Umkreis) 271 Heemskerck, E. Van 13 Heer, W. de 128 Heilmayer, K. 43 Heinzmann, C. 42 Herzog, H. O. 86 Hess, P. 242 Höfer, H. 68 Hollar, W. 207, 208 Italienisch 1, 7, 98, 99, 102, 104, 112, 118, 301 Kaulbach, F.A. (zugeschrieben) 74 Keller, A. 73 Klein, A. (zugeschrieben) 53 Klein, J. 244 Klinger, M. 313, 314 Knebel, F. 277 Kobell, F. 155–165 Kobell, W. 245–247 Kummer, C.R. (zugeschrieben) 40 Küsel, M. 209 Lautensack, H.S. 210 Leeke, F. 95 Lehoux, P. F. 274 Lewis, E. D. 284 Lier, A. 52 Loir, L. (zugeschrieben) 60 Lundström, E. 94 Maes, N. (Nachfolge) 14 Mages, J. 21 Mali, C. 64 Marées, H. 56 Marryat, F. 309 Maulbertsch, F. (zugeschrieben) 22 Mazzola, G. F. 211 Meertens, A. 122 Meyerheim, P.F. 310 Millner, C. 51 Monorgammist "H. P.M." 147 Moritz, F. W. 259 Mulder, J. 212 Müller, C.W. 290 Neapolitanisch115 Neher, B. 37 Niederlädisch10 Obermüllner, A. 50 Olivier, F. 238 Olivier, Fr. 265 Ostade, A. van 213 Oudry, J.-B. 130 Overbeck, F. 239 Passe, M. De 214 Passignano, (Cresti Domenico) 107–110 Perrier, F. 215 Pilny, O. 77 Piranesi, G.B. 216 Pissarro, C. 286 Pitteri, M. (Schule) 117 Pocci, F. 316 Preller, F. d.Ä. 266 Prestel, J.G. 217 Puvis, de Chav. (Umkreis) 231 Querfurt, A. (zugeschrieben) 16 Rau, Em. 83 Reinermann, F. 154 Reinhardt, W. 288 Reinhart, J. 256 Reinhold, H. 46 Rembrandt 218, 219 Richardson, T. (zugeschrieben) 273 Richter, L. 250, 251 Roegge, W. 79 Roestel, A. 81 Rösel S. 257, 258 Röth, P. 67 Rottmann, L. 287 Rugendas, G. 131 Rumohr, C. F. 243 Runge, P. 235–237 Rustige, H. 90 Sabatelli, L. 308 Salmon, T. 220 Sandrat, J. 221 Schall, J. 141 Scharold, C. 303 Schendel, P. 48 Scheuchzer, W. 261, 262 Schlesinger, C. 61 Schmidt, Max 44 Schöfeld, J.H. (Umkreis) 8 Schreyer, Alb. 72 Schultz, Georg II. 11 Segantini-Umkreis297 Seitz, A. 97 Selleny, J. 270 Sigrist, F. 23 Simonini, F. 113, 114 Sluyter, P. 222 Sole, Dal G.G. 146 Spitzweg, C. 57, 248 Steffan, J. 289 Stöcklin, Chr. 28, 29 Straehuber, A. 240 Straet, J. van (nach) 223 Stuck, F. 71, 317 Stuhlmüller, K. 84 Süddeutsch 49, 133, 305 Süddeutsch-Österreichisch24 Taschner, I. 315 Thoma, H. 70 Tischbein, J.H.W. 132 Tischbein, J.d.Ä. 152 Tischbein, J.F.A 36, 263 Tizian, (Umkreis) 103 Vallet, J.P. 267 Vanni, F. 106 Vauzelle, J-L. 304 Velde, van J. 224 Venezianisch 111, 116 Verboeckhoven, E. 55 Vigée-Le, Brun (Nachfolge) 35 Voltz, F. 63, 87, 291 Vos, de M. 119 Voss, C. 295 Wagner, C. 275 Warnberger, S. 255 Wasmann, F. (zugeschrieben) Waterhouse, A. Wegmayr, S. (zugeschrieben) Weiss, B. (zugeschrieben) Wenglein, J. Werner, A. Wertmüller, A.U. Wille, J. G. (zugeschrieben) Wink, J. Chr. T. Winter, J.G. Wirsing, A.L. Wit, J. de Wolgemut, M. Wopfner, J. Wopfner, J. Wuttke, C. Zimmermann, C. 264 306 140 148 294 268 34 307 25 225 139 142 226 292 293 283 54 Auktion 266 Moderne Kunst Donnerstag, 3. Dezember 2015 Alexej von Jawlensky, Große Variation, nach dem Frühlingsregen Nr. 3, 1916 Auktion 266 Zeitgenössische Kunst Freitag, 4. Dezember 2015 Gerhard Richter, Vorhang, 2012 Katalog ab Anfang November erhältlich. REPRÄSENTANZEN / REPRESENTATIVES Tegernsee Christiane Zapp +49.179.242 10 38 [email protected] Rheinland Stefanie Lippe-Schaal, M.A. +49.211.468495 71 [email protected] Hamburg Erika Wiebecke, M.A. + 49.40.22 60 64 43 [email protected] Schweiz, Gabrielle J. Fehse, +41 61 272 12 13, [email protected] Karl & Faber Kunstauktionen GmbH Amiraplatz 3 • 80333 München T +49 89 22 18 65 • F +49 89 228 33 50 [email protected] • www.karlundfaber.de AUKTIONEN NR. AUCTION NO. DATUM DATE VORNAME, NAME FIRST NAME, SURNAME FIRMA (MwSt.-ID.-Nr.) COMPANY (VAT- ID-No.) STRASSE STREET PLZ, ORT, LAND POST CODE, CITY, COUNTRY TELEFON PHONE FAX FAX MOBIL MOBILE EMAIL ICH BIETE AUF UNTEN STEHENDE KATALOGNUMMERN I BID ON THE LOT(S) LISTED BELOW KATALOGISIERUNG / CATALOGUING Heike Birkenmaier, M.A. (15. – 18. Jahrhundert) Dr. Andrea Heesemann (19. Jahrhundert) Katharina Wieland, M.A. Der Ausruf erfolgt bei allen Katalognummern grundsätzlich zu etwa 75 % des (unteren) Schätzpreises, sofern kein Limit vorliegt. Alle Schätzpreise sind in Euro. The starting price for all lots will generally be 75 per cent of the (lower) estimate, provided there is no reserve. All estimates are in Euros. ABBILDUNGEN / ILLUSTRATIONS Vorderseite außen: Franz von Stuck, Die Sinnlichkeit. Rückseite innen: Domenico Cresti, genannt il Passignano, Die Geburt Mariens. Rückseite außen: J.F.A. Tischbein, Wilhelmine Rummel mit ihrer Tochter. KATALOGPREISE / CATALOGUE PRICES Alte Meister und Kunst des 19. Jahrhunderts / Old Masters and 19th Century Art Moderne Kunst / Modern Art Zeitgenössische Kunst / Contemporary Art Je € 20,– (zzgl. Portokosten / plus p. & p.) Jahresabonnement / Annual Subscription Alle Kataloge / All catalogues: € 80,– Deutschland / Germany € 100,– Europa / Europe € 150,– Welt / Non-EU countries TELEFONISCH SCHRIFTLICH BY PHONE WRITTEN BID(S) Mindestgebot: Im Interesse der Einlieferer können Gebote unter zwei Drittel des (unteren) Schätzpreises nicht berücksichtigt werden. Wir bitten Neukunden, uns eine Kopie ihres Personalausweises zukommen zu lassen. Minimum bid: in the interest of the consigners we will not accept bids below two thirds of the (lower) estimate. New clients: please provide us with a copy of your passport/identity card. Bei Aufträgen ist die angegebene Allgemeine Losnummer verbindlich, der Auftraggeber erkennt die Versteigerungsbedingungen an und nimmt davon Kenntnis, dass ersteigertes Auktionsgut erst nach erfolgter Bezahlung ausgeliefert wird. Wenn nicht gegenteilig vermerkt, gelten die hier niedergelegten Aufträge ausschließlich des Aufgeldes und der Mehrwertsteuer (vgl. Ziff. §3 der Versteigerungs bedingungen). I understand that the specified catalogue number provided on this bidding form is binding. I agree to be bound by the Conditions of Sale and understand that any objects purchased at auction will only be released after payment has been received. If not stated otherwise, the maximum bidding price excludes the premium and VAT (see para. 3 of the Conditions of Sale). Unter Anerkennung der im Katalog abgedruckten Allgemeinen Versteigerungsbedingungen biete ich: Please bid on my behalf for the following lot(s): Los-Nr. Lot no. Bei schriftlichen Geboten: maximal bis € For written bids: maximum bid to € Künstler / Titel Artist / Title GESCHÄFTSFÜHRER / MANAGING DIRECTOR Dr. Rupert Keim Karl & Faber Kunstauktionen GmbH Amiraplatz 3 · 80333 München T +49 89 22 18 65 · F +49 89 22 83 350 [email protected] · www.karlundfaber.de IMPRESSUM / IMPRINT Gestaltung: von Gross / Lingemann / Schoenberg Gestaltung Werkbeschreibung: Rose Pistola, Büro für Gestaltung Fotografie / Lithografie: Arne Schultz, Myrzik & Jarisch Datenbasiertes Publishing: Linus Batisweiler Produktionsleitung: Diana Lasheva Druck: omb2 Print GmbH, München BITTE MIT MWST-AUSWEIS (REGELBESTEUERUNG) / BITTE ANKREUZEN UNTERSCHRIFT SIGNATURE SHOW VAT SEPARATELY / PLEASE TICK DATUM DATE Sollten Sie umseitig weitere Aufträge vermerken, bitten wir um separate Unterzeichnung auf der Rückseite. If you continue overleaf, please sign separately on the reverse. Karl & Faber Kunstauktionen GmbH Amiraplatz 3 • 80333 München T +49 89 22 18 65 • F +49 89 228 33 50 [email protected] • www.karlundfaber.de Los-Nr. Lot no. Künstler / Titel Artist / Title Bei schriftlichen Geboten: maximal bis € For written bids: maximum bid to € Bei erfolgreichem Gebot geht Ihnen mit der Rechnung automatisch eine Versandanweisung zu, die Sie uns bitte ausgefüllt zurückschicken. Should you be successful in your bidding you will automatically receive a shipping request form with your invoice. Please complete and return the form to us. UNTERSCHRIFT SIGNATURE DATUM DATE
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