Alte Meister Kunst des 19. Jahrhunderts

Auktion 265
13. November 2015
karlundfaber.de
Alte Meister
Kunst des 19. Jahrhunderts
Vorherige Seite: Domenico Cresti, genannt Il Passignano, Allegorie
Philipp Otto Runge, Flieder
Philipp Otto Runge, Weinlaub
Franz Anton Maulbertsch (zugeschrieben), Christus am Ölberg
Joseph Mages, Maria als Fürbitterin der Notleidenden
Heinrich Reinhold, Campagnalandschaft bei aufziehendem Gewitter
Auktion 265
Alte Meister
Kunst des 19. Jahrhunderts
Old Masters
19th Century Art
Albrecht Dürer, Bildnis des Ulrich Varnbüler
Freitag, 13. November 2015, ab 11 Uhr
AUKTION 265 – Alte Meister, Kunst des 19. Jahrhunderts
AUCTION 265 – Old Masters, 19th Century Art
Freitag, 13. November 2015
ab 11 Uhr (Los 1 – 165) und
ab 14.30 Uhr (Los 1 66– 3 17)
Friday, 13 November 2015
11 am (Lot 1 – 165) and
2.30 pm (Lot 166 – 317)
AUKTIONATOR / AUCTIONEER
Gemälde des 15.–18. Jahrhunderts
Dr. Rupert Keim
Öffentlich bestellter und
vereidigter Auktionator /
Publicly Appointed and
Sworn Auctioneer
Paintings 15th –18th Century
EXPERTEN FÜR DIESE AUKTION / SPECIALISTS FOR THIS SALE
Heike Birkenmaier, M.A.
Leiterin Alte Meister /
Director Old Masters
+ 49.89. 24 22 87 15
[email protected]
Dr. Andrea Heesemann
Leiterin Kunst des 19. Jahrhunderts /
Director 19th Century Art
+ 49.89. 24 22 87 26
[email protected]
VORBESICHTIGUNG IN MÜNCHEN
PREVIEW MUNICH
Freitag, 30. Oktober bis Mittwoch, 11. November, 10 bis 18 Uhr
Samstag und Sonntag, 11 bis 17 Uhr
Donnerstag, 12. November, 10 bis 14 Uhr
Friday, 30 October to Wednesday, 11 November 2015, 11 am to 6 pm
Saturday and Sunday, 11 am to 5 pm
Thursday, 12 November, 10 am to 2 pm
Karl & Faber Kunstauktionen GmbH
Amiraplatz 3 · 80333 München
T +49.89. 22 18 65
F +49.89.22 83 350
[email protected]
karlundfaber.de
INHALT / INDEX
Gemälde des 19. Jahrhunderts
Aquarelle und Zeichnungen des 15. – 18. Jahrhunderts
Druckgraphik des 15. – 18. Jahrhunderts
Zeichnungen und Druckgraphik des 19. Jahrhunderts
Paintings 19th Century
Watercolours and Drawings 15th – 18th Century
Prints 15th – 18th Century
Watercolours, Drawings and Prints 19th Century
41
95
143
177
November 2014 K A R L & F A B E R | 12
Italienisch
1 | Allegorische Darstellung der Göttin Fortuna.
Öl auf Leinwand, doubliert. (Spätes 17. oder frühes ­
18. Jh.). 76 : 55 cm. Gerahmt.
Provenienz:
Seit Jahrzehnten in Privatbesitz, Bayern.
Literatur zur Bildvorlage:
Wencke Deiters und Sara Mateu, "Ansichtssache # 10.
Das 'Glück' Michelangelos", hrsg. vom Kunsthistorischen
Museum, Wien 2014.
€ 5.000/6.000
13 | K A R L & F A B E R November 2014
Emblematische Darstellung der Glücksgöttin Fortuna auf
dem Rad, die ihre guten und schlechten Gaben verteilt. Ihrer
Rechten entfallen Krone, Szepter und Lorbeerkranz - Symbole der Macht, Ehre und des Ruhmes. Aus der Linken fallen
Dornen, die als Symbole des Schmerzes und des Leids gedeutet werden.
Das Sujet ist in mehreren Versionen überliefert, die von
Künstlern geschaffen wurden, die zwischen 1560 und 1580
in Florenz im Dienste der Medici tätig waren (vgl. die Darstellungen im KHM, Wien, Inv.nr. GG 1164; Sammlung Gianfranco Luzzetti, Florenz, Andrea del Minga zugeschr.;
Privatsammlung, Paris, Maso da San Friano zugeschr.). Die
Bildidee wurde meist mit Michelangelo in Verbindung gebracht, auch Giulio Romano wurde als Urheber genannt,
dies ist jedoch nicht gesichert. Eine Zeichnung in den Uffizien, die immer wieder als Vorlage für den gemalten FortunaTypus diskutiert wird und früher Michelangelo zugeschrieben war, wird heute Alessandro Allori gegeben. Unser Bild
ist wohl um 1700 oder kurz darauf entstanden. Verso mit
alter Zuschreibung an Marcello Venusti (1515-1579).
Domenico Riccio Brusasorci
(auch Brusasorzi)
1516 - Verona - 1567
2 | Der heilige Paulus Eremita.
Öl auf Holz. (1560er Jahre). 24 : 19 cm. Gerahmt.
Für die Bestätigung der Eigenhändigkeit auf Grundlage
eines digitalen Fotos und für freundliche Hinweise danken
wir Davide Dossi, Darmstadt und Crosano di Bretonico.
Provenienz:
Seit Jahrzehnten in Privatbesitz, Norddeutschland.
€ 7.000/8.000
Unsere Darstellung ist eine kleinere Version des 1565
ausgeführten Altargemäldes mit den heiligen Einsiedlern
Paulus Eremita und Antonius Abbas, das sich heute in der
Pinacoteca di Brera, Mailand, befindet. Aus stilistischen
Gründen datiert Davide Dossi unser Bild ebenfalls in die
60er Jahre des 16. Jhs. Der Legende nach hatte sich der heilige Paulus in der Thebanischen Wüste zu Gebet und Kontemplation in eine Felsenhöhle zurückgezogen und wurde
dort von einem Raben versorgt, der ihm täglich ein Brot
brachte. Als der heilige Antonius Abbas erfuhr, dass es noch
einen besseren Einsiedler gebe, als er selbst zu sein glaubte, suchte er ihn auf und wurde von ihm freundschaftlich
empfangen. Der Rabe brachte diesmal beiden ins Gespräch
vertieften Eremiten einen Doppelwecken.
Domenico Riccio, gen. Brusasorci entstammte einer bekannten Veroneser Künstlerfamilie. Nach Ausbildung in der
Werkstatt seines Vaters hatte er vor allem in der Werkstatt
Giovanni Francesco Carotos seine entscheidende Prägung
erhalten. In seinem Werk finden sich auch Einflüsse der
venezianischen Schule sowie von Giulio Romano, Parmigianino und Michelangelo. In Mantua arbeitete er an der Seite von Paolo Veronese an den Fresken des Palladianischen
Palastes Iseppo Porto. Laut Vasari war er gleichzeitig auch
ein großer Musiker: Brusasorci war Mitglied der Accademia
Filarmonica in Verona. Auch als Lehrer erlangte er Bedeutung: zu seinen Schüler zählen sein Sohn Felice sowie Giovanni Battista Zelotti, Bernardino India und Paolo Farinati.
Verso mit handschriftlichem Vermerk auf altem Etikett
"Brusasorci d. Ältere, Verona (Dom: Ricci) 1494-1567. Laut
Corrado Ricci" und Inventarnummer "K(?) W 721".
November 2014 K A R L & F A B E R | 14
Michiel Coignet II.
1622 ? - Antwerpen - nach 1646
Deutsch
3 | Der heilige Hieronymus in der Einöde.
Öl auf Kupfer. (1. Hälfte des 17. Jhs.). 21,3 : 28,4 cm.
Gerahmt.
€ 1.700
15 | K A R L & F A B E R November 2014
4 | Die heilige Katharina von Alexandrien vor
Kaiser Maxentius.
Öl auf Kupfer, eingelassen in eine parkettierte Holztafel.
33 : 27,5 cm (Holztafel 34 : 28,6 cm). Gerahmt.
Mit schriftlichem Gutachten von Dr. Ursula Härting,
Hamm, datiert 18.9.2015.
Provenienz:
Privatbesitz, Norddeutschland.
€ 6.000/7.000
Das kleinformatige Kabinettbild ist eine interessante Neuentdeckung, die kürzlich von Ursula Härting als Werk des
flämischen Kleinfigurenmalers Michiel Coignet II. (zeitgenössisch: Cuigniet, Congnet, Coiniet, Kouniet) identifiziert
wurde. Zu sehen ist der eher selten dargestellte Disput der
heiligen Katharina, die im Ornat der Königstochter von Zypern vor dem Kaiser steht. Der Legende nach widerlegte und
bekehrte sie 50 Gelehrte seines Hofes im Streitgespräch
um den christlichen Glauben. Von Engeln in einer Gloriole
erhält sie Blumen, sie verweisen auf ihr Märtyrertum. Zu ihren Füßen liegen Schwert und Rad, Attribute ihres Martyriums. Die klassische Säulenarchitektur hinter ihr erinnert an
den Petersplatz in Rom als Amtssitz von Maxentius.
Werke von Coignet sind eine Seltenheit auf dem Kunstmarkt, sein Oeuvre wird noch erforscht. Aufgrund stilistischer Übereinstimmungen - Härting nennt den gelängten
Figurentypus bei gleichartiger flimmriger Unschärfe und
heller Farbwahl im Gewand der Hauptfigur - sowie Technik und Koloristik schreibt Härting ihm noch zwei weitere
Werke zu (vgl. "Dido und Aeneas", Drouôt Richelieu, Paris,
Auktion 5.4.1995, Los 69 sowie "Rede vor Tobit", Dorotheum,
Wien, Auktion 21.3.2003, Los 160).
November 2014 K A R L & F A B E R | 16
Johann Wilhelm Baur
1607 Straßburg - Wien 1642
5N | Ansicht des Campidoglio, Rom.
Öl auf Kupfer. (1630er Jahre). 20 : 26,8 cm. Gerahmt.
€ 15.000/20.000
Die kontrastreiche, leuchtende Farbigkeit der kleinfigurigen
Szene, die akribisch gezeichneten Figuren und minutiösen
Details weisen die Darstellung als charakteristische Arbeit
des Künstlers aus, der seine Lehrzeit um 1620 in der Werkstatt Friedrich Brentels in Straßburg verbracht hatte. Die
für seine Entwicklung wesentlichen Eindrücke erhielt er
bei seinem langjährigen Aufenthalt in den 1630er Jahren
in Italien. Jaques Callot hat auf seine Kompositionsweise
eingewirkt, und wohl auch Stefano della Bella, der 163336 in Rom arbeitete. Von Joachim von Sandrart, der mit ihm
zwischen 1629 und 1635 in Rom bekannt war, stammen die
meisten Informationen zu seinem Leben. Baur hatte wichtige Auftraggeber in Rom: Ihn beschäftigten u.a. der Herzog
von Bracciano, die Familie der Colonna, der Marchese Giustiniani und Kardinal Mazarin. Seine miniaturhaft kleinen
Ansichten von den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Roms,
oft als Serie konzipiert und durch zahlreiche Studien vorbereitet, geben die Plätze und Gebäude topographisch und
perspektivisch exakt wieder. Baurs Arbeiten stehen am Anfang einer Entwicklung, in deren Folge sich die Vedutenmalerei als autonomes Genre etablierte. Aufgrund der präzisen
Wiedergabe und des kleinen Formats empfahlen sich diese
Werke vor allem für eine neue Käuferschicht aus dem Ausland, zu deren Bildungskanon eine Romreise gehörte.
17 | K A R L & F A B E R November 2014
November 2014 K A R L & F A B E R | 18
Sebastiano Conca (Umkreis)
1680 Gaeta - Neapel 1764
6 | Maria mit dem Jesuskind auf einer Wolkenbank
sitzend, umgeben von Engeln.
Öl auf Leinwand, doubliert. (Um 1740). 64 : 48 cm.
Gerahmt.
Provenienz:
Christie's, London, 11.2. 1966, Los 110 (als Solimena).
€ 3.000/4.000
Italienisch
7 | Drei Köpfe (Fragment aus einer "Beweinung Christi"?).
Öl auf Leinwand, doubliert. (17. Jh.). 59,5 : 53,5 cm.
Gerahmt.
Provenienz:
Seit Jahrzehnten in Privatbesitz, Bayern.
€ 2.000
19 | K A R L & F A B E R November 2014
Johann Heinrich Schönfeld (Umkreis)
1609 Biberach - Augsburg 1684
8 | Das Urteil des Paris.
Öl auf Leinwand. (Um 1700). 73 : 54,5 cm. Gerahmt.
Wir danken Dr. Ursula de Goede, RKD, Den Haag,
für freundliche Hinweise.
Provenienz:
Seit Jahrzehnten in Privatbesitz, Bayern.
€ 2.500
Das Gemälde ist einem Künstler aus dem Umkreis oder der
Nachfolge Johann Heinrich Schönfelds zuzuschreiben und
zeigt den Einfluss italienischer Kunst.
November 2014 K A R L & F A B E R | 20
Philips Angel I. (zugeschrieben)
1616 - Middelburg - 1683
9 | Hahn mit Hennen in einer Landschaft.
Öl auf Holz. 27,2 : 25,1 cm. Gerahmt.
Fred Meijer, RKD, Den Haag, hat das Gemälde auf Grund­
lage eines digitalen Fotos Philips Angel zugeschrieben,
wofür wir danken.
Provenienz:
Privatbesitz, Bayern.
€ 2.200
Das Bild ist in den Motiven und der Behandlung von Stofflichkeiten einem Gemäldepaar von Philips Angel vergleichbar, das am 27.3.2015 bei Koller, Los 3100, versteigert wurde.
Niederländisch
10 | Waldbodenstück mit einer "Verkündigung an die
Hirten" im Hintergrund.
Öl auf Leinwand, auf Hartfaserplatte aufgelegt. 160(5?).
34 : 40,5 cm. Schwer lesbar signiert und datiert "(...) de
(..) fe[cit] 160(5?)" unten rechts. Gerahmt.
Provenienz:
Privatbesitz, Bayern.
€ 1.200
Fragment aus einem größeren Bildzusammenhang.
21 | K A R L & F A B E R November 2014
Georg Schultz II. (auch Scholtz)
1622- Breslau - 1677
11 | Vanitas-Stillleben mit Blumenstrauß, Totenschädel
und Pergamenturkunde.
Öl auf Leinwand, doubliert. (3. Viertel des 17. Jhs.).
54 : 67 cm. Signiert unten rechts. Gerahmt.
Provenienz:
Privatbesitz, Norddeutschland.
€ 4.000/5.000
In einer Mauernische versammelt der Maler unterschiedliche Vanitas-Symbole: Zunächst fällt der Totenschädel auf,
links daneben liegt eine aufgeklappte Uhr, dahinter verglimmt der Docht einer umgefallenen Kerze. Die abgefallenen Blütenblätter vor einer Muschel weisen auf das baldige
Welken des Blumenstraußes rechts hin. All diese Gegenstände sind Zeichen für die verrinnende Lebenszeit des
Menschen. Gelehrsamkeit, darauf wird mit der Urkunde,
dem Buch und dem mittelalterlichen Manuskript hingewiesen, darf über die Vergänglichkeit nicht hinwegtäuschen.
Die Darstellung ruft dazu auf, sich nicht an Diesseitiges zu
klammern, sondern das ewige Leben zu bedenken.
Über den Künstler, dessen aktive Periode sich von circa
1650 bis 1677 erstreckt, ist bislang wenig bekannt. In erster
Linie war er Porträtist, auch eine "Geburt Christi" wird ihm
zugeschrieben.
November 2014 K A R L & F A B E R | 22
Nicolaes Maes (Nachfolge)
1634 Dordrecht - Amsterdam 1693
14 | Bildnis eines vornehmen Herrn mit Spitzenkragen
und Allongeperücke.
Öl auf Leinwand, doubliert. (Um 1700). 30,5 : 26 cm.
Provenienz:
Privatbesitz, Norddeutschland.
€ 2.000
Haarlemer Schule
12 | Der Apostel Bartholomäus.
Öl auf Holz. (3. Viertel des 17. Jhs.). 16 : 12,2 cm. Gerahmt.
Provenienz:
Privatbesitz, Norddeutschland.
€ 1.800
Guillam Dubois (zugeschrieben)
1623 oder 1625 - Haarlem - 1680
1634 Haarlem - London 1704
15 | Zwei Wanderer im Wald.
Öl auf Holz, parkettiert. 53 : 44 cm. Gerahmt.
Provenienz:
Privatbesitz, Bayern.
€ 3.500/4.000
13 | Kartenspielende Bauern in einer Schenke.
Öl auf Holz. 19,2 : 25 cm. Gerahmt
Provenienz:
Privatbesitz, Bayern.
€ 1.200
Guillam Dubois ist ein typischer Vertreter der Haarlemer
Landschaftsmalerei in der Art des frühen Jacob van Ruisdael. Besonders geschätzt waren seine Waldlandschaften,
von denen sich Beispiele in den Museen in Braunschweig,
Berlin, Schwerin und Bordeaux erhalten haben.
Egbert van Heemskerck
23 | K A R L & F A B E R November 2014
Verso auf dem Keilrahmen mit dem Prägestempel des Rahmenspanners "G. Morrill Liner" und einem roten Lacksiegel.
November 2014 K A R L & F A B E R | 24
17
August Querfurt (zugeschrieben)
16
1696 Wolfenbüttel - Wien 1761
16 | Türken und Janitscharen im Kampf gegen
die kaiserlichen Truppen
Öl auf Leinwand. (2. Hälfte 18. Jh.). 21 : 27 cm. Gerahmt.
€ 1.500
Deutsch
17 | Landschaft mit orientalischen Reitern und
einer hochgelegenen Stadt.
Öl auf Leinwand, doubliert. (Erstes Viertel des 18. Jh.).
62: 86 cm. Gerahmt.
€ 3.000/4.000
Die Darstellung lässt an einen Künstler aus dem Umkreis
oder der Nachfolge von Wilhelm von Bemmel denken, in
dessen Spätwerk orientalische Reiter eine Rolle spielen.
25 | K A R L & F A B E R November 2014
Étienne Allegrain
1644 - Paris - 1736
18 | Pendants: Ideale Landschaften mit Ruinen und
einem Fluss.
Öl auf Leinwand, doubliert. Je 56 : 67 cm (im Oval).
Jeweils gerahmt.
Provenienz:
Privatbesitz, Hamburg.
€ 5.000/6.000
Seine wichtigste Inspiration fand der Künstler im Werk
von Nicolas Poussin, aber auch Gaspard Dughet und Francisque Millet übten einen Einfluss aus. Nach ihrem Vorbild
komponierte er ideale Landschaften, die von warmem Licht
erfüllt und von erzählerischer Staffage belebt sind. Werke
des Künstlers befinden sich im Besitz der Schlösser von
Versailles und Fontainebleau, außerdem in zahlreichen Museen, so in der St. Petersburger Eremitage, im New Yorker
Metropolitan Museum of Art und in der Wiener Albertina.
November 2014 K A R L & F A B E R | 26
Johann Wolfgang Baumgartner
1709 Kufstein - Augsburg 1761
19 | Die Flucht nach Ägypten.
Öl auf Leinwand, doubliert. (2. Hälfte der 1740er Jahre).
50 : 93,5 cm. Gerahmt.
Ausstellung:
"Augsburger Rokoko. Begleitheft zur Ausstellung der
Städtischen Kunstsammlungen", zusammengestellt von
Norbert Lieb/Hannelore Müller, Städtische Kunstsammlungen Augsburg in den Räumen des Schaezler-Hauses,
Augsburg, 23.6. bis 31.10.1956, erschienen im Verlag
Städtische Kunstsammlungen Dresden, 1956.
Provenienz:
Seit Generationen in Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 9.000/12.000
Vorliegende und nachfolgende Darstellung sind aufgrund
des großen Formats, der präzisen malerischen Ausführung
und der fehlenden ornamentalen Randgestaltung nicht als
Vorlagen für eine Druckgraphik entstanden, sondern ursprünglich wohl Teil einer Serie mit Szenen aus der Kindheit
Jesu, die als Kabinettbilder der privaten Andacht dienten.
1746 hatte Baumgartner das Bürgerrecht in Augsburg erhalten und war in die Malerzunft aufgenommen worden.
Nun war es ihm erlaubt, auch als Maler von Ölbildern und
Freskomalereien zu arbeiten. Sein Bestand an Gemälden
ist jedoch relativ schmal. Befinden sich seine Altar- und
Emporenbilder zumeist noch in den Kirchen vor Ort, sind
von seinen Tafel- und Kabinettbildern kaum noch Werke bekannt, so dass vorliegende Gemälde eine absolute Rarität
auf dem Kunstmarkt darstellen.
27 | K A R L & F A B E R November 2014
Johann Wolfgang Baumgartner
20 | Die heilige Familie (Der Aufenthalt in Ägypten).
Öl auf Leinwand, doubliert. (2. Hälfte der 1740er Jahre).
50 : 93,5 cm. Gerahmt.
Ausstellung:
"Augsburger Rokoko. Begleitheft zur Ausstellung der
Städtischen Kunstsammlungen", zusammengestellt von
Norbert Lieb/Hannelore Müller, Städtische Kunst­
sammlungen Augsburg in den Räumen des SchaezlerHauses, Augsburg, 23.6. bis Ende Oktober 1956, erschienen
im Verlag Städtische Kunstsammlungen Dresden, 1956.
Provenienz:
Seit Generationen in Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 9.000/12.000
Auch diese Szene aus der Kindheit Jesu ist, wie vorhergehendes Los, reich mit erzählerischen Details ausgeschmückt.
Maria am Spinnrocken und Christus sind durch Blickkontakt und analoge Körperhaltung eng aufeinander bezogen.
­Joseph wird als Schreinermeister geschildert, der mit dem
Zurichten der Langholzkanten eines Bretts beschäftigt ist.
Die vielen landschaftlichen Aus- und Durchblicke lassen bereits die spätere Meisterschaft des Künstlers in Bezug auf
seine Raumkonstellationen erkennen, die sich vor allem in
seinen Entwürfen für Druckgraphiken manifestiert.
November 2014 K A R L & F A B E R | 28
Joseph Mages
1728 zu Imst - Augsburg 1769
21 | Maria als Fürbitterin der Notleidenden.
Öl auf Leinwand, doubliert. (1750er Jahre). 68 : 41,7 cm.
Signiert unten rechts. Gerahmt.
Wir danken Dr. Angelika Dreyer, München, für
freundliche Hinweise und die Bestätigung der Authentizität.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 14.000/18.000
Entwurf für ein Deckenbild. Für welche Kirche die Darstellung vorgesehen war, geht aus den bekannten Quellen derzeit nicht hervor.
In der terrestrischen Zone haben sich Notleidende, darunter ein Gefangener mit Krücke, versammelt, um von Maria
Trost und Hilfe zu erbitten, die auf einer Wolkenbank darüber erscheint. Unter den Notleidenden fällt besonders
ein Fürbittender in rotem Manteltuch auf, der den rechten
Arm eines Pestkranken hält, dessen Haltung der einer toten Christusfigur nachgebildet ist. Rechts neben diesem
lagert eine bedürftige Frau mit Kind, weiter rechts ist eine
Vornehme mit Goldschmuck zu sehen, die ebenfalls in Sorge um ihre Kinder erscheint. In der Mittelzone ist auf einer
Wolke im Hintergrund eine Kirche mit Anbau zu sehen, wohl
ein angeschlossenes Gasthaus oder das Priester- oder Bruderschaftshaus der Wallfahrtskirche. Die oberste Sphäre
ist der Heiligen Dreifaltigkeit vorbehalten. Gottvater thront,
umgeben von Putti, auf einer Wolke, über ihm erscheint
die Taube des heiligen Geistes. Von Christus ausgehend,
fällt ein Gnadenstrahl auf das Herz Mariens und wird dort
umgelenkt und vervielfacht. Ein Strahl fällt auf die Kirche,
weitere treffen auf die Gaben des großen Engels vor Maria:
In seiner Linken hält er ein Füllhorn, aus dem Früchte auf
die Notleidenden herabfallen. In der Rechten trägt er einen
Untersatz mit Löffel und einer Glaskaraffe, die eine durchsichtige Substanz enthält: wohl ein heiliges Öl oder ein Heilwasser. Das Gefäß steht in einer Kausalität zur Kirche: Die
Strahlen, die das Glas durchdringen, bringen Segen. Maria
verweist mit ihrer Rechten auf die flammenden Herzen
einer Bruderschaft, die ein Kinderengel vor ihr auf einer
Schale darbietet. Somit dürfte es sich bei der Kirche um
eine Bruderschaftskirche handeln. Möglicherweise hatte
eine ortsansässige Bruderschaft die (Neu)ausstattung einer Wallfahrtskirche veranlasst mit Maria als Patronin der
Bruderschaft und Mages mit der Ausgestaltung beauftragt.
Bozzetti von Joseph Mages sind eine große Rarität auf dem
Kunstmarkt. Diese qualitätvolle Arbeit ist eine interessante
Wiederentdeckung.
29 | K A R L & F A B E R November 2014
November 2014 K A R L & F A B E R | 30
Franz Anton Maulbertsch (zugeschrieben)
1724 Langenargen - Wien 1796
22 | Christus am Ölberg.
Öl auf Leinwand, im Randbereich doubliert. (Um 1750).
70 : 54 cm. Gerahmt.
Provenienz:
Privatbesitz, Österreich.
€ 18.000/24.000
Vorliegende Ölskizze dürfte als Kompositionsgrundlage für
ein Altarbild gedient haben, das möglicherweise nicht ausgeführt wurde oder sich nicht erhalten ist. Im Zentrum der
Darstellung kniet Christus, gestützt von einem Engel, und
blickt auf den Kelch des Leidens, den ihm ein weiterer Engel offeriert. Links oben befindet sich das Kreuz als Symbol
des nahenden Todes. Dem Kreuz gegenüber schwebt Gottvater in einer Engelsglorie und blickt auf seinen Sohn herab. Am vorderen Bildrand sitzen und liegen die schlafenden
Jünger. Stilistisch ist eine Entstehung um 1750 anzunehmen: Die in Kurven aufgebaute Komposition, der dreiteilige
Bildaufbau und die plastische Gestaltung der Figuren, die
sich in der sicheren Formfindung und ihrer nachvollziehbaren körperlichen Herauslösung aus dem Malgrund zeigt,
charakterisieren Maulbertschs Bildschöpfungen aus dieser Zeit. Stärkstes Indiz für die Autorschaft des Künstlers
ist jedoch der spannungsreiche Umgang mit dem Licht. Es
verläuft vom Hintergrund ausgehend nach vorne, beleuchtet aber nur die Gewänder Christi und des vorne schlafenden Jüngers, die als weiß reflektierende Flächen effektvoll
im Dunkel aufblitzen. Die sparsame Farbgebung verstärkt
noch den dramatischen Helldunkeleffekt, der sich besonders eindrucksvoll im vom Licht überstrahlten Kopf Christi
manifestiert. Wie vor allem in der frühen Schaffenszeit von
Maulbertsch von den späten 40er Jahren bis in die frühen
60er Jahre des 18. Jhs. begegnet man auch in vorliegender
Darstellung der expressiven übersteigerten Ausnützung
von Lichteffekten: Nicht so sehr von der Szene, sondern von
der Lichtführung geht die starke Dramatik und suggestive
Wirkung des Bildes aus.
31 | K A R L & F A B E R November 2014
November 2014 K A R L & F A B E R | 32
Franz Sigrist I.
1727 Alt-Breisach - Wien 1803
23R | Loth und seine Töchter.
Öl auf Karton. 16,7 : 21,8 cm. Gerahmt.
Provenienz:
Sammlung Dr. Eberhard Hanfstaengl, München, verso mit
dem Stempel (vgl. Lugt 1286);
Hauswedell & Nolte, Hamburg, Auktion am 15.6. 1998, Los 196.
€ 3.000/3.500
Sigrist hat sich mit dem Sujet mehrfach befasst und dafür
ganz unterschiedliche Lösungen entwickelt, vgl. Matschevon Wicht, K2 und K 20, mit Abb. 2 und 17.
Süddeutsch-Österreichisch
24 | Der Engelsturz.
Öl auf Leinwand, doubliert. (Um 1740-1760). 58 : 43 cm.
Gerahmt.
Provenienz:
Privatbesitz, Österreich.
€ 4.000/5.000
Der furios gemalte Entwurf zu einem ovalen Deckenbild
diente dem Künstler zur Erprobung von Komposition, Farbund Lichtdisposition. Ganz im Sinne des barocken Illusionismus werden die Grenzen zwischen Bild und Rahmung
durch die überhängenden Wolken und Gliedmaßen der gefallenen Engel verschleiert.
33 | K A R L & F A B E R November 2014
Johann Christian Thomas Wink
(auch Winck)
1738 Eichstätt - München 1797
25 | Die Opferung der Polyxena.
Öl auf Leinwand, doubliert. Letztes Viertel des 18. Jh.
64,5 : 39 cm. Signiert auf der Stufe unten links unter­
halb des Knies des Soldaten und darunter "17 (..)" schwer
lesbar datiert.
Gerahmt.
Provenienz:
Privatbesitz, Österreich.
€ 4.000/6.000
Vorliegende Darstellung einer Opferungsszene ist ein charakteristisches Beispiel für den reifen Stil Winks, der sich
in den 1770er Jahren durchsetzt. Die antiken Versatzstücke und die spürbare Verfestigung der Figuren und Gewänder deuten schon auf den beginnenden Klassizismus hin.
Johann Christian Thomas Wink war der meistbeschäftigte
Münchner Freskant der 2. Hälfte des 18. Jhs., seit 1769 war
er Kurfürstlich Bayerischer Hofmaler.
November 2014 K A R L & F A B E R | 34
George Desmarées (Umkreis)
1697 Gimo - München 1776
26 | Bildnis einer vornehmen Dame, wohl aus dem
Umkreis des Münchner Hofes.
Öl auf Leinwand, doubliert. 81 : 65 cm. Gerahmt.
Provenienz:
Seit Jahrzehnten in Privatbesitz, Bayern.
€ 1.000
Die Dargestellte weist eine gewisse Ähnlichkeit mit Maria
Anna von Bayern, Markgräfin von Baden (1734-1776) auf.
Da jedoch keine Insignien gezeigt werden, weder die obligatorischen Orden noch ein Hermelinumhang, und alle Herrschaftshinweise fehlen, ist diese Deutung nicht zutreffend.
27 | Bildnis des Kurfürsten Max III. Joseph von Bayern.
Öl auf Leinwand, doubliert. 81,5 : 64,5 cm. Gerahmt.
Für freundliche Hinweise danken wir Dr. Peter O. Krückmann, München.
Provenienz:
Seit Jahrzehnten in Privatbesitz, Bayern.
€ 1.300
Die Darstellung geht auf Desmarées zurück (Bayerische
Staatsgemäldesammlungen, Inventarnummer 4348). Es
handelt sich um einen sehr verbreiteten Typus, der zuweilen
auch abgewandelt wurde, indem auch der rechte Arm in einer Rüstung steckt (vgl. die Fassung bei Neumeister, A 305,
Auktion 29.9.1999, Los 586).
35 | K A R L & F A B E R November 2014
Christian Stöcklin
1741 Genf - Frankfurt a. M. - 1795
28R | Blick in einen gotischen Chorumgang.
Öl auf Holz. 16,5 : 13,5 cm. Gerahmt.
€ 1.200
Verso alt bezeichnet "Stecklein (...) Francfurt".
29R | Kircheninterieur.
Öl auf Holz. 24,8 : 18 cm. Signiert unten rechts vom
Taufbecken "C. Stöcklein".
€ 1.800
November 2014 K A R L & F A B E R | 36
Deutsch
Christian Wilhelm Ernst Dietrich, gen. Dietricy
1712 Weimar - Dresden 1774
30 | Pendants: Zwei bärtige Alte mit Turban.
Öl auf Holz. Je 24,5 : 17 cm. Gerahmt.
€ 1.400
In Rembrandts Manier.
37 | K A R L & F A B E R November 2014
31 | Mann mit Federhut und weißem Kragen.
Öl auf Leinwand, doubliert. (18. Jh.). 44 : 35 cm. Gerahmt.
€ 1.000
32R | Zwei junge Damen in weißen Empire-Kleidern.
Öl auf Papier, auf Leinen, auf Holz kaschiert. 31,5 : 40 cm.
Gerahmt.
€ 1.800
November 2014 K A R L & F A B E R | 38
Adolf Ulrik Wertmüller
Anton Graff
1736 Wintherthur - Dresden 1813
33 | Brustbild des Johann Christian Friedrich Bode
(1733-1796).
Öl auf Leinwand, doubliert. (Um 1785). 63 : 51,5 cm.
Gerahmt.
Provenienz:
Christie's, London, 14.2.1969, Los 36; Privatbesitz,
Norddeutschland.
€ 2.000
Die Identifizierung des Porträtierten erfolgte aufgrund e
­ ines
alten Etiketts auf dem Keilrahmen mit seinem Namen und
den Lebensdaten.
39 | K A R L & F A B E R November 2014
1751 Stockholm - Wilmington/Delaware 1811
34 | Porträt einer Dame mit Schleier im gemalten Oval.
Öl auf Leinwand, doubliert. (Um 1780). 51,5 : 45 cm.
Provenienz:
Christie's, London, 7.3.1969, Los 37.
€ 4.000/5.000
Seinen Stil, der den Übergang vom Rokoko zum Klassizismus in Schweden einleitete, bildete Wertmüller auf Reisen
durch Frankreich und Italien in den 1770er Jahren heraus.
Besonders als Bildnismaler wurde er sehr geschätzt, selbst
von der französischen Königin Marie Antoinette schuf er ein
repräsentatives Porträt. In diesem Bildnis einer unbekannten jungen Frau gibt er den klaren Zügen seines Modells mit
einem durchsichtigen Schleier einen weichen Rahmen.
November 2014 K A R L & F A B E R | 40
Gemälde des 19. Jahrhunderts
Paintings 19 th Century
Marie Louise Élisabeth Vigée-Le Brun
(Nachfolge)
1755 - Paris - 1842
35 | Selbstbildnis in Dreiviertelfigur mit der Tochter
Jeanne-Lucie auf dem Schoß.
Öl auf Leinwand, doubliert. (Nach 1786). 104,5 : 84 cm.
Gerahmt.
Provenienz:
Christie's, London, 24.1.1969, Los 16;
Privatsammlung, Hamburg.
€ 2.000
Nach dem Gemälde im Louvre, Paris (Inv. Nr. 3069), das von
einer Komposition Angelika Kauffmanns angeregt wurde.
41 | K A R L & F A B E R November 2014
November 2014 K A R L & F A B E R | 42
Johann Friedrich August Tischbein
1750 Maastricht - Heidelberg 1812
36 | Wilhelmine Rummel mit ihrer Tochter.
Öl auf Leinwand, doubliert. 1805. 235 : 136 cm. Signiert
und datiert links schräg unterhalb der Hand der Mutter.
Stoll S. 197; Franke 366.
Literatur:
Albrecht Kurzwelly, "Das Bildnis in Leipzig", Leipzig 1912,
S. 30, Abb. Tafel 72;
Max Osborn, "Tischbein", in: Velhagen & Klasings Monats­
hefte, Oktober 1913, Jg. XXVIII, Bd. I, Heft 2, Abb. nach S. 208;
Adolf Stoll, "Der Maler Johann Friedrich August ­Tischbein",
Stuttgart 1923, S. 197;
Weltkunst, 1962, Nr. 9, S. 20 und Nr. 12, S. 21;
Ruth Pinnau, "Ein Porträtist des 'empfindsamen
­Klassizismus'", in: Kunst & Antiquitäten, 1983, Heft VI,
S. 51 mit farb. Abbildung;
Martin Franke, "Johann Friedrich August Tischbein ­Leben und Werk", Egelsbach 1993, S.132/133 und Nr. 366.
Provenienz:
Dr. Gustav und Wilhelm Crayen, Berlin;
UFA, Berlin (als Leihgabe nach 1945 an die Düsseldorfer
Kunstsammlungen);
Kunsthaus Lempertz, Köln, Auktion 468, 17.-19.5.1962;
Privatsammlung, Hamburg.
€ 30.000/40.000
43 | K A R L & F A B E R November 2014
Im Jahr 1800 traf Tischbein in Leipzig ein. Hier fand er, der
gefeierte Porträtist und frisch bestellte Akademiedirektor,
ein überwiegend bürgerliches Publikum vor, dessen wirtschaftliche Kraft mit einem neuen Selbstbewusstsein und
Repräsentationsbedürfnis einherging. Zu diesem Kreis
gebildeter, in ihrem Selbstbild durch die Zeitströmung der
Empfindsamkeit geprägter Bürger gehörte Wilhelmine
Rummel, geborene Hansen (1772-1841), die hier mit ihrer siebenjährigen Tochter Wilhelmina Caroline vor einem
parkartigen Hintergrund dargestellt ist. Mit ausgebreiteten
Armen steht die Mutter vor dem Betrachter, die eine Hand
deutet auf die Stufen einer Treppe, die andere liegt schützend über der herbeieilenden Tochter. Ihr weist sie den Weg
ins Haus und steht so als Mittlerin zwischen der Freiheit
des Gartens, in dem die Kleine eben noch Blumen gepflückt
hat, und der Abgeschlossenheit des Gebäudes. Allein schon
durch die Verbundenheit zwischen den beiden Protagonisten strahlt das Doppelbildnis eine Stimmung von Innigkeit
und feinem Empfinden aus. Gesteigert wird dies durch Details wie die schweren Lider und den träumerischen Ausdruck der Mutter, der im Kontrast zum direkten Blick steht,
mit dem das Mädchen den Betrachter aufmerksam fixiert.
Der schlanken, anmutig geneigten Silhouette der jungen
Frau verleiht Tischbein durch den schwingenden roten
Schal zusätzliche Eleganz, ein Attribut, das er in diesen Jahren wiederholt verwendet. Kunstvoll geschlungene Tücher
bildeten ein beliebtes Accessoire in der Mode des Empire.
Hier trägt der Schal, der wie durch einen Windstoß bewegt
ist, zur Leichtigkeit der Komposition bei und unterstreicht
die Beziehung zwischen Mutter und Tochter.
November 2014 K A R L & F A B E R | 44
Bernhard von Neher d. J.
1806 Biberach an der Riß - Stuttgart 1886
37 | Noahs Dankopfer.
Öl auf Leinwand, doubliert. 1861. 52 : 75,5 cm.
Signiert und datiert im linken unteren Bereich. Gerahmt.
Boetticher 9.
Literatur:
Friedrich Pecht, "Kunst und Kunstindustrie auf der Weltausstellung von 1867. Pariser Briefe", Leipzig 1867,
S. 112/113;
Adolf Rosenberg, "Geschichte der modernen Kunst",
Leipzig, 1889, Bd. 2, erster Abschnitt, S. 287.
Ausstellung:
Weltausstellung, Paris, 1867.
Provenienz:
Sammlung Frau Hofrat von Jobst, Stuttgart
(in ihrem Auftrag gemalt).
€ 12.000/15.000
Bernhard von Neher gehört zu den Künstlern, die der religiösen Malerei im 19. Jahrhundert neues Gewicht gaben.
­Geprägt zunächst vom Klassizismus seiner Stuttgarter Lehrer Philipp Friedrich von Hetsch und Johann Heinrich von
Dannecker, fand er ab 1825 als Schüler des Peter von Cornelius an der Münchner Akademie zu seiner eigenen farbstarken und kraftvollen Variante des nazarenischen Stils. Ein
Italienaufenthalt eröffnete ihm von 1828 bis 1832 die Möglichkeit, die verehrte Kunst der Hochrenaissance vor Ort zu
studieren. – Bettet etwa Joseph Anton Koch die Opfer­szene
in eine weite Landschaft ein (Frankfurt, Städel), so rückt
Neher in seiner bühnenartigen Komposition ganz nahe an
die Protagonisten heran und schildert sie in plastischer
Durchgestaltung. Dabei verbindet er die Figuren durch die
Verteilung der leuchtenden Farben, aber auch durch Gesten
und Blicke, zu einem festen Bildgefüge.
45 | K A R L & F A B E R November 2014
November 2014 K A R L & F A B E R | 46
Friedrich Gauermann
1807 Scheuchenstein - Wien 1862
38 | Rast auf dem Rückweg von der Jagd.
Öl auf Leinwand, doubliert, nach Philips Wouwerman.
(Um 1825). 61,5 : 52 cm. Signiert "F. Gauerman" unten
links. Gerahmt.
Provenienz:
Julia Boveri, Frankfurt;
Beatrix Caspar-Boveri, Mannheim, seither in süd­
deutschem Privatbesitz.
€ 12.000/15.000
"Meisterhaft copierte er alte Künstler, vorzugsweise Wouwerman. Heutigen Tages werden Copien von ihm sehr
hochgeschätzt (...)" schrieb Rudolf Eitelberger 1879 über
Friedrich Gauermann (zit. nach: Wolfgang Krug, "Friedrich Gauermann", Wien-München 2001, S. 14). Bereits zur
Zeit seines Studiums an der Wiener Akademie von 1824
bis 1827 schulte Gauermann seine Fähigkeiten an Werken
niederländischer Künstler, die er in den Privatsammlungen
des österreichischen Adels kopierte. Da seine Kopien von
hoher Qualität und von Sammlern begehrt waren, stellten
sie für ihn zu Beginn seiner Laufbahn einen wichtigen wirtschaftlichen Faktor dar. Wouwermans Vorlage für unser Bild
hängt heute in der Salzburger Residenzgalerie (Inventarnummer 558), dorthin gelangte es aus der Sammlung des
Wiener Grafen Czernin von Chudenitz. Gauermanns Kopie
zeigt eine bemerkenswerte Virtuosität. Brillant arbeitet er
die plastischen Werte der Komposition heraus, wobei sein
Pinselstrich eine Präzision aufweist, die der Darstellung
eine besondere Klarheit und Kontrastwirkung verleiht. Das
Jagdthema lag Gauermann besonders am Herzen, er griff es
später in zahlreichen eigenen Kompositionen wieder auf.
47 | K A R L & F A B E R November 2014
November 2014 K A R L & F A B E R | 48
Carl Robert Kummer (zugeschrieben)
1810 - Dresden - 1889
Friedrich Gauermann (zugeschrieben)
1807 Scheuchenstein - Wien 1862
39 | Naturstudie (Wildbach mit Felsbrocken).
Öl auf Malpappe, aufgelegt. 21 : 29 cm. Gerahmt.
€ 1.600
49 | K A R L & F A B E R November 2014
40 | Felsiger Bachlauf.
Öl auf Papier, auf Karton aufgelegt. 19,8 : 32 cm. Gerahmt.
Provenienz:
Privatsammlung, Süddeutschland, erworben aus
­fränkischem Adelsbesitz.
€ 1.400
Wohl eine von Kummers "frühen unkonventionellen Naturstudien" (Elisabeth Nüdling, "Carl Robert Kummer",
­Petersberg 2008, S. 299, vgl. Nr. 433), entstanden in der
Zeit um 1829/30.
Thomas Fearnley (zugeschrieben)
1802 Fredrickshald - München 1842
41 | Kormorane an felsiger Meeresküste.
Öl auf Papier, auf Leinwand aufgezogen. 29 : 26,5 cm.
Gerahmt.
Provenienz: Kunsthandel Ernst Arnold, Dresden;
Privatbesitz, Süddeutschland. € 8.000/10.000
Den entscheidenden Impuls in seiner künstlerischen Ausbildung verdankt Fearnley einem Landsmann: 1829 kommt
er als Schüler zu Johan Christian Clausen Dahl nach Dresden. Die akademischen Regeln, die er zuvor in Kopenhagen
erlernt hatte, verlieren nun ihre Gültigkeit, sein Zugriff auf
das Motiv ist zupackend und spontan. Diese in der freien
Natur entstandene Ölskizze fängt das unwirtliche stür­
mische Wetter an der Felsenküste, die spritzende Gischt
und die flackernden Lichter mit breitem Pinsel ein. Die frei
gesetzten türkisblauen und rötlichbraunen Farbakzente geben der Komposition Frische und Aktualität.
November 2014 K A R L & F A B E R | 50
Carl Friedrich Heinzmann
1795 Stuttgart - München 1846
42 | Der Staffelsee.
Öl auf Leinwand. 1819. 40 : 60 cm. Signiert und datiert
unten links. Gerahmt.
Provenienz:
Jahrzehntelang in norddeutschem Privatbesitz.
€ 12.000/15.000
Ruhig und menschenleer liegt die liebliche Landschaft
um den Staffelsee im klaren, frischen Morgenlicht. Nichts
Schroffes, keine erzählerische Staffage stört den friedlichen Eindruck, selbst die Rehe, die sich dem kleinen Bach
nähern, scheinen in ihrer Bewegung zu verharren. Diese
frühe Komposition von Carl Heinzmann entstand kurz nach
seiner Ausbildung bei Wilhelm von Kobell. Sein Einfluss zeigt
sich in der Lichtführung und in der sorgfältigen Trennung der
Raumzonen, die Heinzmann als kontrastierende farbliche
Einheiten gestaltet. Heinzmanns technisch brillante, präzise Malweise mit ihrer ornamentalen Zusammenfassung der
Details hat Siegfried Wichmann als "Münchner Filigranstil"
bezeichnet. Die oberbayerische Landschaft, die von den
Künstlern seit Ende des 18. Jahrhunderts verstärkt als Bildmotiv entdeckt wurde, ist das wichtigste Thema in Heinzmanns Werk, ihr widmete er auch etliche lithographische
Ansichten. Gemälde Heinzmanns aus dieser frühen Schaffensperiode sind auf dem Kunstmarkt von großer Seltenheit.
51 | K A R L & F A B E R November 2014
November 2014 K A R L & F A B E R | 52
August Bromeis
1813 Wilhelmshöhe - Kassel 1881
Max Schmidt
1818 Berlin - Königsberg 1901
Karl Heilmayer
1829 - München - 1908
43 | Ein Hirte mit seiner Herde in der
römischen Campagna.
Öl auf Holz. 15,8 : 30,2 cm.
Monogrammiert unten rechts. Gerahmt.
Provenienz:
Privatbesitz, Nordrhein-Westfalen.
€ 1.800
53 | K A R L & F A B E R November 2014
44 | Fischer vor der Küste von Korfu.
Öl auf Leinwand, doubliert. 1847. 45 : 60 cm. Signiert und
datiert unten rechts. Gerahmt.
Provenienz:
Seit Jahrzehnten in Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 2.500
Nach seiner ersten großen Studienreise, die ihn bis nach
Syrien und Palästina führte, bereiste der Künstler 1847 die
Ionischen Inseln, deren zerklüftete Felsküsten er hier im
dramatischen Abendlicht zeigt.
45 | Ideale Landschaft mit Schäfern in den
Albaner Bergen.
Öl auf Karton. 1843. 34,5 : 47,5 cm. Signiert unten rechts.
Verso (eigenhändig?) datiert und bezeichnet "Rom". Gerahmt.
€ 5.000/7.000
Wichtige Anregungen erfuhr Bromeis durch seine Lehrer
an der Münchner Akademie, vor allem durch Leo von Klenze, Friedrich von Gärtner und Domenico Quaglio. Die ­Jahre
1833 bis 1848 verbrachte er in Rom. In der vor­liegenden
Stimmungslandschaft mit ihren sorgfältig gestaffelten
Raum­zonen komponiert er ein eindrucksvolles Bild von
den vulkanischen Felsformationen und der Weite der
­Albaner Berge.
November 2014 K A R L & F A B E R | 54
Heinrich Reinhold
1788 Gera - Rom 1825
46 | Campagnalandschaft bei aufziehendem Gewitter.
Öl auf leichtem Karton. (Um 1822-1824). 15,4 : 22 cm.
Rechts unten mit eingeritztem ­Monogramm. Gerahmt.
Mit einer Photoexpertise von Mathilde Fleißig,
geb. R
­ einhold; und einer schriftlichen Echtheitsbestätigung
von Reinhard Spieß, Perleberg, vom 29.1.2001.
Ausstellung:
In den Jahren 2002 bis 2004 befand sich das Werk
als Leihgabe im Schlossmuseum Weimar, Stiftung
Weimarer Klassik.
“Landschaftsträume", Jesuitenkolleg, Mindelheim,
13.5.-24.9.2006, farbige Abb. im Katalog auf S. 34.
Provenienz:
Privatbesitz, Ostdeutschland; seit Jahrzehnten in
Privatsammlung, Süddeutschland.
€ 35.000/45.000
55 | K A R L & F A B E R November 2014
Als Heinrich Reinhold im Januar 1825 im Alter von nur 36
Jahren in Rom starb, wurde sein Verlust von der deutschen
Künstlerkolonie tief betrauert. Nur wenige Monate zuvor
hatte Friedrich Schinkel in seinem Atelier eine Reihe von Ölskizzen erworben, über die er am 28.10.1824 an seine Frau
schrieb "Für mich und Dich habe ich denn im eigentlichsten
Sinne etwas Wirkliches von Kunst mitgebracht, welches an
sich selten, ja einzig ist (...). Es sind die Studien, welche der
jetzt in Rom anwesende talentvollste junge Landschafter
Reinhold an Ort und Stelle von mehreren Punkten um Neapel und Rom in Oelfarben auf Papier (...) gemacht hat, 12
Farbenskizzen, von denen die mehrsten aber wirkliche kleine
Bildchen machen, und 4 Bleistiftzeichnungen" (zitiert nach
Reinhard Spieß, "Heinrich Reinhold und die Zeitgenossen",
Ausstellungskatalog "Heinrich Reinhold. Italienische Landschaften", Gera 1988, S. 22). - Die Ölskizze der Romantik
entsteht nicht mehr, wie seit dem 16. Jahrhundert üblich, im
Atelier als Vorbereitung einer größeren Komposition, sondern
in der freien Natur; nun dient sie dazu, die flüchtigen Effekte von Licht und Atmosphäre festzuhalten. Kaum einer hat
dieses Verfahren so innovativ erprobt und so konsequent in
seinen Möglichkeiten ausgelotet wie Heinrich Reinhold. Es ist
in erster Linie seine meisterliche Beherrschung dieses Mediums, von den Künstlerkollegen hochgeschätzt, der Reinhold
seinen Rang als bedeutender, ja auf diesem Gebiet führender
deutscher Künstler seiner Zeit verdankt. - Die vorliegende Ölskizze ist in der römischen Campagna entstanden, jener kargen Ebene, gesäumt von den Sabiner und den Albaner Bergen, deren melancholische Größe heute durch die städtische
Zersiedelung verschwunden ist. Den einsamen, urwüchsigen
Charakter dieser Landschaft, seit dem Mittelalter kaum besiedelt, schildert Reinhold mit zupackendem, expressivem
Duktus. Das gedehnte Querformat bietet dem lebhaften
Naturschauspiel von Wind, Wolken, Licht und Schatten eine
breite Bühne. Mehr als die Hälfte der Komposition nimmt der
dramatische Himmel ein, in dem sich eine schwarze Wolkenfront von links vor die Sonne schiebt. Unten schweift der Blick
über die unterschiedlich beleuchteten Zonen, über Felsbrocken, die den unwirtlichen Charakter der Gegend fühlbar machen und R
­ uinen, die von vergangener Größe zeigen, bis zur
fernen Bergkette. Neben der Düsternis der schattigen Partien
erscheint die kleine Erhebung im Mittelgrund, fast übernatürlich hell erleuchtet durch die die letzten Sonnenstrahlen,
zum Greifen nahe.
November 2014 K A R L & F A B E R | 56
Oswald Achenbach
1827 - Düsseldorf - 1905
47 | Hafen im Mondschein.
Öl auf Papier, alt auf Karton aufgezogen. 26,2 : 21,4 cm.
Signiert oben links. Gerahmt.
Provenienz:
Privatsammlung, Bayern.
€ 3.000/4.000
Mit raschem, sicheren Pinsel gefertigte Ölstudie, die die lebhaften
Effekte des Mondlichts am nächtlichen Himmels und der kleinen
Lichtquellen am Hafen mit großer malerischer Freiheit einfängt.
Petrus van Schendel
1806 Terheijden bei Breda - Brüssel 1870
48 | Hafeneinfahrt bei Mondschein.
Öl auf Holz. 1848. 15 : 20 cm. Signiert und datiert unten links.
Gerahmt.
Provenienz:
Privatsammlung, Bayern.
€ 3.000/4.000
Van Schendel war schon zu Lebzeiten für die stimmungsvolle
­Darstellung nächtlicher Lichteffekte bekannt. Neben religiösen
Historienbildern schuf der Künstler in erster Linie Szenen, in denen er das Licht aus künstlicher Quelle dem natürlichen Mondlicht
gegenüberstellt. Der Kontrast zwischen dem gelblichen Schein
des Leuchtturms und dem kühlen Licht des Mondes, vielfach
gebrochen auf der leicht bewegten Wasserfläche, gibt diesem
­
Werk seine Ausdruckskraft.
Süddeutsch
49 | Besonnte Felswand mit Waldweg und Bachlauf.
Öl auf Holz. Um 1850. 34,5 : 26 cm. Gerahmt.
€ 1.200
Die Holztafel verso mit dem Stempel "Adrian Brugger.
Theatinerstr. 2. München".
Adolf Obermüllner
1833 Wels - Wien 1898
50 | Blick auf den Gosausee und das Dachsteinmassiv.
Öl auf Leinwand, doubliert. (18)68. 58 : 78,6 cm.
Signiert, datiert und bezeichnet "München" unten
rechts. Gerahmt.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 2.500
57 | K A R L & F A B E R November 2014
November 2014 K A R L & F A B E R | 58
Karl Millner
1825 Mindelheim - München 1895
51 | Besonnter Weg mit steiler Felswand an einem
Gebirgssee (Lago Maggiore).
Öl auf Leinwand, doubliert. 101 : 129 cm.
Signiert unten rechts. Gerahmt.
Wir danken Christian Schedler, Carl Millner-Galerie der
Mindelheimer Museen, für freundliche Hinweise und die
Bestätigung der Authentizität.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 12.000/15.000
Sein bevorzugtes Thema, die Hochgebirgslandschaft, hat
sich Karl Millner erwandert. Auf ausgedehnten Touren durch
die Alpen füllte er seine Skizzenbücher, um danach im Atelier aus diesen Eindrücken seine romantischen Gemälde zu
komponieren. Die vorliegende Ansicht, wohl vom Lago Maggiore, kann als eines seiner Hauptwerke gelten. Sie vereint
all das, was schon die Zeitgenossen an Millners Malerei
schätzten: die detaillierte Schilderung schroffer, durch Wurzelwerk überwachsener Felswände, die spiegelnde Wasserfläche, eine in lebhaften Farben geschilderte Staffage und
das warme Licht des späten Nachmittags, in dem sich schon
das Abendrot ankündigt. Gerade in diesem Licht wird der
Einfluss Carl Rottmanns deutlich, der für Millner seit seinen
künstlerischen Anfängen ein entscheidendes Vorbild war.
59 | K A R L & F A B E R November 2014
November 2014 K A R L & F A B E R | 60
Adolf Heinrich Lier
1826 Herrnhut - Wahren 1882
52 | Landschaft mit Heuernte.
Öl auf Leinwand. 1859. 84 : 98 cm.
Signiert und datiert unten rechts. Gerahmt.
Provenienz:
Sammlung Karl Fischer-Böhler, München.
€ 14.000/18.000
Der bleibende Eindruck dieses Gemäldes ist der von Weite
und Tiefe, von Luft und Licht. Kein kompositionelles Element begrenzt den Blick an den Seiten. Die Erschließung
der Tiefe betreibt Lier mit verschiedenen Mitteln: Da ist der
gewundene Weg, der links vorne seinen Ausgang nimmt, da
sind die Licht- und Schattenzonen, die den Blick in die Ferne
führen, dann die Maßstabssprünge der Staffage, welche die
räumlichen Abstände nachvollziehbar machen und schließlich die farbliche Differenzierung von warmen Tönen des
Vordergrunds zu den kühlen Farben von See und Bergkette. Frei schweift der Blick über die Darstellung, ohne sich an
den über die Landschaft verstreuten Details, den Heuwagen
links und rechts am Ufer, den heimkehrenden Bauern auf
dem Weg, zu sehr aufzuhalten. Die eigentliche Handlung findet nicht dort, sondern am dramatisch sich verdüsternden
Himmel und in den dahinhuschenden Lichtzonen auf der
Erde statt. In seiner souveränden Beherrschung der Mittel
gehört dieses Gemälde, entstanden noch vor den Parisreisen der 1860er Jahre, zu den Hauptwerken des Künstlers.
61 | K A R L & F A B E R November 2014
November 2014 K A R L & F A B E R | 62
Eugène Verboeckhoven
1798 Warneton - Brüssel 1881
Johann Adam Klein (zugeschrieben)
1786 Nördlingen - München 1862
53R | Studie zu einem Araber-Schimmel.
Öl auf feinem Velinkarton. (Um 1830). 20,5 : 18,5 cm.
Gerahmt.
€ 1.300
Carl Zimmermann
1863 Halberstadt - Goslar 1930
54 | “Fegender Hirsch".
Öl auf Leinwand. (18)88. 95 : 73 cm. Signiert und datiert
unten rechts. Verso betitelt. Gerahmt.
€ 1.200
Zimmermann war Schüler von Paul Friedrich Meyerheim
und Eugen Bracht. Verso mit der Adresse des Künstlers.
63 | K A R L & F A B E R November 2014
55 | Winterlandschaft mit einer Schafherde.
Öl auf Leinwand, doubliert. 1874. 45,5 : 71 cm.
Signiert und datiert unten rechts. Gerahmt.
Provenienz:
Privatsammlung, Bayern.
€ 10.000/12.000
Naturgetreue Schilderung einer Schafherde, die von einem
Schäfer mit erhobenem Stock und mit Unterstützung eines
Hirtenhundes voran getrieben wird. Im Hintergrund geht
die Sonne auf, es ist früh am Morgen. Das Licht wirft lange
Schatten und wärmt die Häuserfassaden des kleinen Dorfes
im Hintergrund. Die Kälte des Winters ist nahezu spürbar.
Neben der liebevollen Schilderung der Tiere liegt der Reiz
des Bildes auch in der virtuosen Darstellung unterschiedlicher Stofflichkeiten - der Frische des morgendlichen Winterhimmels, der Leichtigkeit des Schnees gegenüber dem
dichten Winterfell der Schafe. - Verso auf dem Keilrahmen
mit Resten eines Galerieetiketts.
November 2014 K A R L & F A B E R | 64
Hans von Marées
1837 Elberfeld - Rom 1887
56 | Die eroberte Standarte.
Öl auf Leinwand. 1860. 42 : 53 cm.
Signiert und datiert unten rechts. Gerahmt.
Meier-Graefe 59, Gerlach-Laxner 33.
Literatur:
Helmut Börsch-Supan, "Zur Herkunft der Kunst von
Marées", in: Ausstellungskatalog "Hans von Marées",
München 1988, S. 30 (mit Abb.).
Ausstellung:
Münchener Kunstverein 1861, 1908 und 1909 (verso
mit Etikett);
"Hans von Marées", Berlin 1909 Kat. Nr. 17.
Provenienz:
Albrecht Dürer-Verein, Nürnberg; Prinzregent Luitpold von
Bayern, München;
Kunstsalon Hermann Abels, Köln, verso mit dem Etikett.
€ 12.000/15.000
Als Hans von Marées im Winter 1857 im Anschluss an
ein militärischen Pflichtjahr nach München kam, schuf
er zunächst eine Reihe kleinformatiger Militärbilder, die
sich durch ihre helle Farbigkeit auszeichneten. Nur wenige
Beispiele haben sich erhalten. Das vorliegende Gemälde
schildert eine Episode aus den Befreiungskriegen. Aus dem
dunstigen Kampfgetümmel sprengt in heroischer Haltung
nach links ein Krieger, die eroberte Flagge stolz in die Höhe
gereckt. In der Überhöhung der kühnen Tat eines Einzelnen, deren Ausgang ungewiss bleibt - schon legt ein Soldat hinter ihm die Flinte
­­
an - spiegelt sich das romantisch
geprägte ritterliche Ideal des jungen Künstlers. Dabei zeigt
er vor allem in der Schilderung der Pferde bereits eine eindrucksvolle malerische Souveränität.
65 | K A R L & F A B E R November 2014
November 2014 K A R L & F A B E R | 66
Carl Spitzweg
1808 - München - 1885
57 | Die Neue Zeit.
Öl auf Leinwand, doubliert. (Um 1850/55). 33,2 : 25,2 cm.
Links unten monogrammiert "S im Rhombus". Gerahmt.
Roennefarth 1405; Wichmann 484.
Literatur:
Siegfried Wichmann, "Carl Spitzweg auf der Reise nach
Prag", München 1963, Transkription des Tagebuchs auf
SS. 83-104;
Siegfried Wichmann, "Carl Spitzweg. Kunst, Kosten und
Konflikte", Frankfurt/Main und Berlin 1991,
S. 341, Nr. 404.
Provenienz:
Galerie Fleischmann, München;
Kunsthandlung Julius Schlesinger, Berlin;
seit Jahrzehnten in Privatbesitz, Rheinland.
€ 80.000/100.000
Auch wenn Spitzweg in vielen seiner beliebten Kompositionen die biedermeierliche Idylle feierte, nahm er als interessierter, weltoffener Zeitgenosse Anteil an den gesellschaftlichen Umwälzungen seiner Epoche, an Industrialisierung
und technischem Fortschritt. Hier macht er den Kontrast
von alter und neuer Zeit humorvoll überspitzt zum Thema
seiner Komposition. Den größten Teil des Bildes nimmt das
schattige Grün des Laubwerks ein, unter dem sich ein Gnom
- bei Spitzweg die Verkörperung elementarer Erdkräfte - an
einem kleinen Gewässer ausruht. Das Gehen scheint dem
Alten nicht leicht zu fallen, er benötigt dafür zwei Stöcke,
die er seitlich abgelegt hat. Wie eine Vision betrachtet er die
über den Viadukt im hellen Sonnenlicht dahineilende Eisenbahn, die ohne jede Beschwerlichkeit, ja fast immateriell die
Entfernung zu durchmessen scheint. - Um die Mitte des 19.
Jahrhunderts wurde das Eisenbahnnetz auch in Deutschland stark ausgebaut. Dieser Entwicklung stand Spitzweg,
der häufig reiste, durchaus aufgeschlossen gegenüber, ja er
beklagte sogar in seinem Tagebuch von 1849, dass etwa die
Dresdner Strecke nur schleppend fertiggestellt wurde. So
zeichnet sich im Gesicht des Gnoms, auf dem ein kleiner Abglanz des hellen Sonnenlichts liegt, weniger Skepsis ab als
andächtiges Staunen.
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November 2014 K A R L & F A B E R | 68
Charles François Daubigny
1817 - Paris - 1878
58 | Les Bords de la Tamise, Temps gris.
Öl auf Holz, parkettiert. 1866. 30 : 45 cm.
Signiert und datiert unten rechts. Gerahmt.
Hellebranth 752 (mit leicht abweichenden Maßen
und dem Bildträger "Leinwand").
Literatur:
Robert Hellebranth, "Charles-Francois Daubigny",
Morges 1976, S. 248.
Provenienz:
Bernheim Jeune, Paris, 1922;
Tooth, Scott & Sons, Montréal, 1928;
Sammlung Schäfer, Schweinfurt;
Privatbesitz, Norddeutschland.
€ 20.000/25.000
Der Umzug von Paris nach Auvers an der Oise im Jahr 1860
markiert den Beginn der reifen Phase in Daubignys Werk.
Mehr als zuvor wird nun der Fluß, der ihm von der Kabine
seines Malboots bei allen Wetterlagen zugänglich ist, sein
bevorzugtes Thema. So wundert es nicht, dass es bei seinen
Reisen nach London 1865 und 1866 vor allem die Themse
ist, deren Reiz er malerisch erkundet. Längst schon hat er für
sich den Reiz des Alltäglichen, Unspektakulären entdeckt,
so auch in dieser Darstellung eines verhangenen Tages. Die
Wolkendecke liegt schwer über dem Fluss, gestrichelt in
tektonischer Festigkeit mit gebündelten Pinselstrichen in
einer schier unendlichen Vielzahl von Nuancen zwischen
Grau und Beige. Die vereinzelten Sonnenstrahlen, die sich
noch einen Weg bahnen können, werden von der leicht bewegten Oberfläche des Flusses reflektiert. Unter diesem
Himmel verliert alles auf und um den Fluss, die Boote, die
Stadtsilhouette, an Plastizität und tauscht seine Lokal­
farbe in eine schemenhafte Dunkelheit ein, die der Komposition ein tektonisches Gerüst verleiht und dem subtilen
Spiel der Grautöne einen starken Kontrast entgegensetzt.
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November 2014 K A R L & F A B E R | 70
Carl Schlesinger
1825 Lausanne - Düsseldorf 1893
Carlo Grubacs
1812 - Venedig - 1870
59 | Venedig: Blick auf den Dogenpalast und
Santa Maria della Salute.
Öl auf Holz. 15,3 : 25 cm. Signiert unten links. Gerahmt.
Provenienz:
Privatsammlung, Bayern.
€ 3.000/4.000
Seine Heimatstadt bot dem Architekturmaler Carlo Grubacs eine Vielzahl von Motiven, die er in heller Palette und
liebevoller Detailtreue wiedergab und mit erzählerischer
­
Staffage anreicherte.
Luigi Loir (zugeschrieben)
1845 Göritz/Oberösterreich - Paris 1916
60 | Nächtliche Szene, Porte de Clignancourt.
Öl auf Karton. 32,5 : 39 cm. Gerahmt.
€ 2.200
71 | K A R L & F A B E R November 2014
61 | Liebespaar beim Angeln an einem Schweizer See.
Öl auf Leinwand. 30 : 50 cm. Signiert unten rechts.
Gerahmt.
Provenienz:
Privatsammlung, Bayern.
€ 4.000/5.000
Nach Studienjahren in Hamburg, Prag und Antwerpen ließ
Schlesinger sich 1852 in Düsseldorf nieder, wo einige ­Jahre
zuvor sein Bruder Felix seine Ausbildung erhalten hatte. Hauptinteresse galt der Darstellung von Landschaften,
die er mit narrativer Staffage belebte. So zeigt auch das
­vorliegende Werk ein von Schlesinger favorisiertes Motiv,
­­das ganz in der Tradition der Düsseldorfer Malerschule steht.
Viggo Fauerholdt
1832 Kopenhagen - Düsseldorf 1883
62 | Küstenlandschaft mit einem Fischer, der seine
Netze einholt.
Öl auf Leinwand. 1879. Ca. 45 : 60 cm. Signiert und datiert
sowie bezeichnet "Ddf" (Düsseldorf) unten links. Gerahmt.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 1.200
November 2014 K A R L & F A B E R | 72
Friedrich Voltz
1817 Nördlingen - München 1886
63 | Ein Kamel, stehend nach links.
Öl auf Malkarton. (Um 1880). 31 : 39,5 cm.
Signiert unten links. Verso mit dem Nachlassstempel.
€ 6.000/8.000
Als Tiermaler hochgeschätzt, widmete Voltz sein Werk fast
ausnahmslos den typischen Motiven aus seiner oberbayerischen Heimat. So ist diese Darstellung von großer Seltenheit und wirkt in seinem Oeuvre geradezu exotisch. Sie ist
wohl in seiner frühen Zeit entstanden: Boetticher nennt unter seiner Nr. 1 die Darstellung "Ein Kameel (sic) u. ein Esel
im Stall, vor ihnen ein Hund u. zwei Affen, im Hintergr. ein
Bär", datiert 1835; dieses Bild wurde laut Boetticher 1861
der Berliner Nationalgalerie geschenkt. 1848 malte der
Künstler das Kamel noch ein weiteres Mal ("Fahrendes Volk
mit Kamel, Äffchen und Tanzbär", Privatbesitz). In seiner
Schilderung der charakteristischen Merkmale des Kamels
legt Voltz in unserer Darstellung bereits große Souveränität
an den Tag, verzichtet jedoch auf die Ausgestaltung der Umgebung und auf die Zufügung weiterer Tiere, so dass das mit
einem großen Brandmal markierte Tier in dem aus unsichtbarer Quelle kommenden hellen Licht eine monumentale,
fast surreale Präsenz erhält.
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November 2014 K A R L & F A B E R | 74
Christian Friedrich Mali
1832 Broekhuizen bei Utrecht - München 1906
64 | Hütejunge mit Kühen und Schafen an einem
Gebirgssee.
Öl auf Leinwand, doubliert. 1895. 61 : 51 cm.
Signiert, datiert und mit Ortsbezeichnung "München"
unten rechts. Gerahmt.
Provenienz:
Privatsammlung, Bayern.
€ 3.000/4.000
Florent Nicolas Crabeels
In Malis späten Werken spielt das Licht eine besondere Rolle.
Die Sonnenstrahlen streifen gerade noch das Fell der Tiere im
Vordergrund und tauchen die Szenerie in ein gleißendes, kühles Licht. Unterdessen ziehen im Hintergrund dunkle Wolken
herauf, die ein Spannungsfeld zum hellen Vordergrund bilden.
Das bäuerliche Leben gehört zu den bevorzugten Themen
im Werk Crabeels. Die Anregungen dafür fand er in seiner
unmittelbaren Umgebung: Crabeels lebte und arbeitete vornehmlich im kleinen Dorf Wechelderzande in der Provinz
Antwerpen, das mit seinen malerischen Motiven auch andere
Künstler in seinen Bann zog.
Reinhold Braun
1821 Altensteig - München 1884
65 | Am Brunnen vor dem Dorf.
Öl auf Leinwand, wachsdoubliert. 1858. 64 : 81 cm. Signiert, datiert und mit Ortsbezeichnung "Stuttgart" unten
rechts. Gerahmt.
Provenienz:
Privatsammlung, Bayern.
€ 2.500
75 | K A R L & F A B E R November 2014
1829 - Antwerpen - 1896
66 | Bauerntanz.
Öl auf Leinwand. 72,5 : 92 cm. Gerahmt.
Provenienz:
Privatbesitz, Österreich.
€ 4.000/6.000
Philipp Röth
1841 Darmstadt - München 1921
67 | Gänsemagd in oberbayerischer Flusslandschaft.
Öl auf Malkarton, auf Leinwand aufgelegt. 36,5 : 55,5 cm.
Signiert unten links. Gerahmt.
Provenienz:
Privatsammlung, Bayern.
€ 1.500
November 2014 K A R L & F A B E R | 76
Hans Thoma
Hermann Baisch
Heinrich Höfer
1825 Eisfeld/Thüringen - München 1878
68 | Vorgebirgslandschaft mit Schafen und Rindern.
Öl auf Leinwand. 1860. 64 : 87,5 cm. Signiert, datiert und
mit Ortsbezeichnung "München" unten links. Gerahmt.
€ 2.000
77 | K A R L & F A B E R November 2014
1846 Dresden - Karlsruhe 1894
69 | Kühe auf besonnter Lichtung am Waldrand.
Öl auf Leinwand. 58 : 95 cm. Signiert und bezeichnet
"München" unten rechts. Gerahmt.
Provenienz:
Privatsammlung, Bayern.
€ 1.800
1839 Bernau - Karlsruhe 1924
70 | Schwarzwaldlandschaft mit heimkehrender
Kuhherde.
Öl auf Leinwand. (18)82. 52 : 63 cm. Signiert mit dem
ligierten Monogramm und datiert unten rechts. Gerahmt.
Vgl. Thode S. 192 (kleinere Version).
Provenienz:
Privatbesitz, Bayern.
€ 9.000/12.000
"Schlichtere Motive sind kaum denkbar; welche Stimmungen aber entlockt ihnen der Künstler, welche Reize verleiht
er ihnen durch die verschiedenartigen Erscheinungen der
Wolken, des Lichtes und der Farben!" schreibt Henry Thode
1909 über die Schwarzwaldlandschaften Thomas, ein Urteil,
das auch auf das vorliegende Werk zutrifft. Hier gibt Thoma
eine sanfte, in der Mitte leicht abgesenkte Anhöhe wieder,
deren Form er durch die seitlich aufragenden Nadelbäume
noch stärker sinnlich erfahrbar macht. Es ist eine "paysage intime", ein fast beiläufig erscheinender Naturausschnitt
ohne dramatische Kontraste, wie ihn Thoma auf seiner
Frankreichreise im Jahr 1868 bei Gustave Courbet und den
Malern der Schule von Barbizon kennengelernt hat. In lasierendem Farbauftrag schildert er die Buckel der Wiese, die
Verwerfungen im Erdreich, das dunkle Laub der Bäume und
die sich darüber zusammenballende Wolkenformation. Auf
dem Kamm erkennt man die Silhouette eines Hirten, er wartet darauf, dass der Rest der Herde den Weg in die Senke
findet, wo die ersten Kühe bereits gemächlich grasen. So
entsteht ein ruhiges, meditatives Bild der Landschaft, in der
sich Thoma Zeit seines Lebens zu Hause fühlte.
November 2014 K A R L & F A B E R | 78
Franz von Stuck
1863 Tettenweis - München 1928
71N | Die Sinnlichkeit.
Öl auf Leinwand. (Um 1897). 50,5 : 40,5 cm.
Signiert oben rechts. Gerahmt.
Voss 161/151
Literatur:
Heinrich Voss, "Franz von Stuck. Werkkatalog der Gemälde­
mit einer Einführung in seinen Symbolismus", München
1973, S. 277, Nr. 161/151, mit Abb. auf S. 133.
Claudia Gross-Roath, "Das Frauenbild bei Franz von
Stuck", Weimar 1999, S. 215.
Ausstellung:
"Franz von Stuck und die Münchner Akademie", Museum
für Moderne Kunst, Bozen, 15.6. - 19.8. 1990, Kat. Nr. 82,
mit farb. Abb. auf S. 50.
Provenienz:
Kunsthandlung J.P. Schneider, Frankfurt (erworben direkt
vom Künstler);
Florence und Martin Flersheim, Frankfurt;
erworben für das Deutsche Reich von der Kunsthändlerin
M
­ aria Almas-Dietrich;
Central Collecting Point, München;
­Freistaat Bayern;
Kunsthaus Lempertz, Köln, Auktion 472, 14.3.1963, Los 194;
Sammlung Carl Laszlo, Basel;
Privatbesitz, Schweiz.
€ 120.000/180.000
79 | K A R L & F A B E R November 2014
Der verführerisch entblößte Frauenkörper, umwunden von
einer gewaltigen Schlange, ist die einflußreichste Bildschöpfung Franz von Stucks und gehört zu den Schlüsselmotiven des Symbolismus. In zahlreichen Varianten mit den
Titeln "Die Sünde" oder "Die Sinnlichkeit“ zwischen 1891
und 1912 ausgeführt, erregte die Komposition weit über
München hinaus Aufsehen, hinterließ Spuren selbst in Thomas Manns Novelle "Gladius Dei" und beeinflusste Maler
wie Edvard Munch, dessen "Madonna" in vergleichbarer
Weise das Sakrale erotisiert. Franz von Stuck reduziert die
Geschichte vom Sündenfall auf Eva und die Schlange, die
hier, miteinander verschlungen, zum archetypischen Inbegriff der Versuchung werden. Er greift damit einen in seiner
Zeit verbreiteten Topos auf, welcher die Frau als Bedrohung
des seinen Trieben hilflos ausgelieferten Mannes dämonisiert; Vorbilder finden sich etwa bei Gustave Moreau und
Felicien Rops. Gleichzeitig spiegelt Stucks Gemälde das
ambivalente Verhältnis seiner Epoche zur Sexualität, die
einerseits tabuisiert, andererseits begehrt und im Kontext
der Kunst konsumierbar wird. - Von besonderem Interesse
ist bei dem vorliegenden Gemälde die Provenienz. Zuerst
gehörte es dem jüdischen Ehepaar Florence und Martin
Flersheim aus Frankfurt, das über eine bedeutende Sammlung zeitgenössischer deutscher und französischer Kunst
verfügte und einzelne Künstler förderte. Martin Flersheim
starb 1935, seiner Frau und ihrem Sohn Fritz gelang 1937
die Flucht nach New York, jedoch ohne ihre Kunstwerke; die
"Sinnlichkeit" wurde über die Kunsthändlerin Maria AlmasDietrich, eine von Hitlers bevorzugen Lieferanten, vom Deutschen Reich für das geplante Führermuseum in Linz erworben. Bis zum Ende des Krieges nach Altaussee ausgelagert,
gelangte das Bild nach Kriegsende in den Central Collecting
Point nach München. Da den Alliierten die Herkunft aus der
Flersheim-Sammlung nicht bekannt war, übergaben sie das
Gemälde dem Freistaat Bayern, der es 1963 versteigern ließ.
So gelangte es in die Sammlung des Baseler Psychoanalytikers Carl Laszlo, der als ungarischer Jude selber mehrere
Konzentrationslager überlebt hatte. Bevor es zu einer Einigung mit den Erben Flersheims kommen konnte, verstarb
Carl Laszlo. Sein Erbe entschied, dem Geist des Washingtoner Abkommens zu entsprechen, sodass das Bild nun nach
der im Juni 2015 erfolgten vertraglichen Einigung von etwaigen Restitutionsansprüchen befreit ist.
November 2014 K A R L & F A B E R | 80
Albert Schreyer
Albert von Keller
1869 - Wien - 1945
1844 Gais - München 1920
72 | Porträt einer jungen Frau mit einer Rose im Haar.
Öl auf Leinwand, doubliert. 57,5 : 48,5 cm.
Monogrammiert unten rechts. Gerahmt.
€ 2.500
73 | Weiblicher Halbakt mit gemustertem Schal.
Öl auf Leinwand. 1915. 72 : 49,5 cm.
Signiert und datiert unten rechts. Gerahmt.
Provenienz:
Privatbesitz, Bayern.
€ 2.400
Auf dem Keilrahmen von fremder Hand bezeichnet.
81 | K A R L & F A B E R November 2014
Friedrich August von Kaulbach
(zugeschrieben)
1850 München - Ohlstadt 1920
74N | Weiblicher Halbakt mit verbundenen Augen.
Öl auf Leinwand. 56 : 40 cm. Gerahmt.
€ 1.500
November 2014 K A R L & F A B E R | 82
Otto Pilny
Charles François Eustache
1820 Paris - Cherbourg 1870
75 | Nordafrikanische Landschaft mit Figuren.
Öl auf Leinwand. 18 : 26 cm. Verso mit dem Nach­
lassstempel (Lugt 4495). Gerahmt.
€ 1.200
83 | K A R L & F A B E R November 2014
Lorenz Frölich
1820 Kopenhagen - Hellerup 1908
76 | Allegorie der Treue.
Öl auf Leinwand. (Um 1845/50). 23,6 : 27,6 cm. Gerahmt.
Provenienz:
Sammlung Dr. Dr. Gustav Rau.
€ 1.800
1866 Budweis - Zürich 1936
77 | Eine Karawane mit zwei Sklavinnen.
Öl auf Leinwand. 110 : 158 cm. Signiert unten rechts.
Gerahmt.
Provenienz:
Koller, Zürich, Auktion 22.3.13, Los Nr. 3239;
Privat­sammlung, Rheinland-Pfalz.
€ 12.000/15.000
Otto Pilny ist einer der letzten Vertreter der Orientbegeisterung des 19. Jahrhunderts, einer Bewegung, die durch Napoleons Ägyptenfeldzug ausgelöst worden war. Dabei verließ er sich nicht auf überlieferte Bilder oder Erzählungen,
sondern reiste ab 1889 mehrfach nach Nordafrika. Dort studierte er die regionalen Bräuche und fertigte Landschaftsskizzen entlang der Beduinenstraße zwischen Kairo und
Tripolis an. Seine erfolgreichen Gemälde konzentrieren sich
auf malerische Themen, in denen es meist – wie auch hier
– um wehrlose junge Frauen in der Gewalt rauher Burschen
geht, für die sie vor allem leicht verkäufliche Ware darstellen. Die vorliegende Komposition zeigt jedoch, dass er in seiner Pinselführung neuen Tendenzen durchaus aufgeschlossen ist. So gibt er die Landschaft in divisionistischer Technik
wieder, mit der die Fläche durch deutlich von einander abgehobene, nebeneinander gesetzte Pinselstriche gestaltet
wird. Auf diese Weise entsteht eine vibrierende Bewegung,
die durch die lebhaften Töne der untergehenden Sonne noch
gesteigert wird.
November 2014 K A R L & F A B E R | 84
Walther Firle
1859 Breslau - München 1929
Jakob Fürchtegott Dielmann
1809 - Frankfurt/Main - 1885
78 | Die Gebetsstunde.
Öl auf Leinwand. 1842. 28,5 : 22 cm.
Signiert und datiert unten links. Gerahmt.
Provenienz:
Privatsammlung, Bayern.
€ 2.500
85 | K A R L & F A B E R November 2014
Wilhelm Roegge
1870 München - Oberaudorf 1946
79 | Lesendes Mädchen.
Öl auf Leinwand. (18)95. 44 : 63 cm. Signiert und datiert
unten rechts. Gerahmt.
€ 2.000
80 | Musikprobe im Haus des Künstlers in Seeshaupt
am Starnberger See.
Öl auf Leinwand. 116 : 91 cm. Signiert unten links. Gerahmt.
€ 5.000 / 7.000
Walter Firle gehört zu den beliebtesten deutschen Genremalern des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Gesangsproben
in einem intimen Interieur, gemalt in gedecktem Kolorit, zählen wiederholt zu seinem Oeuvre. Gerade bei dieser kleinen
Werkgruppe wird sein Gespür für die häusliche Idylle spürbar.
November 2014 K A R L & F A B E R | 86
Agathe Roestel
tätig zwischen 1863 und 1893
81 | Gisela von Österreich im mittelalterlichen Kostüm.
Öl auf Leinwand. 116 : 84 cm. Signiert unten rechts. Gerahmt.
Provenienz:
Seit Jahrzehnten in Privatbesitz, Baden-Württemberg.
€ 9.000/12.000
Kaum eine Künstlerin, deren Werke auf dem Kunstmarkt
so begehrt sind, ist bis heute so wenig erforscht wie Agathe
­Roestel. Die verlässlichste Quelle ist nach wie vor Friedrich
von Boettichers Lexikon der "Malerwerke des 19. Jahrhunderts" (Leipzig, 1901), das zehn Bilder der Künstlerin aufführt, ausgestellt zwischen 1871 und 1893, danach gibt es
nur noch spärliche Spuren, etwa den Hinweis auf ein datiertes Bildnis, das bereits 1863 entstand. Das vorliegende repräsentative Porträt, sicherlich eine Auftragsarbeit,
liefert einen wichtigen Beitrag zum Erkenntnisstand über
die Künstlerin und zeigt, wie sehr ihr Werk bereits zu ihren
Lebzeiten geschätzt wurde. Der Adressaufkleber auf der
Rückseite mit der Aufschrift "Agathe Roestel/40 Landwehrstr./Munich" gibt Aufschluss über den Standort ihres Ateliers, zudem muss sich das Gemälde im englischsprachigen
Ausland befunden haben. - Die in ihren Genredarstellungen
geschätzte Virtuosität der Künstlerin ist auch an diesem
Gemälde ablesbar: In der Leichtigkeit des Pinselstrichs, der
treffenden Charakterisierung des Gesichts mit dem sinnenden Ausdruck und der feinen Schilderung der Hände.
Die 1856 geborene Erzherzogin von Österreich und Prinzessin von Bayern, von der überliefert ist, dass sie Kostümfeste
schätzte, dürfte auf diesem Bildnis um die 18 Jahre alt gewesen sein, somit fiele es in Roestels Schaffensperiode der
1870er Jahre.
87 | K A R L & F A B E R November 2014
November 2014 K A R L & F A B E R | 88
Karl Stuhlmüller
1859 - München - 1930
84 | Winterlicher Viehmarkt im Dachauer Land.
Öl auf Leinwand. 35 : 57 cm. Signiert und mit der
Ortsangabe "München" unten rechts. Gerahmt.
Provenienz:
Privatsammlung, Bayern.
€ 2.500
Eugen Bracht
1842 Morges - Darmstadt 1921
Deutsch
82 | Berglandschaft mit hochgelegener Kirche und
einem Hirten mit seiner Herde.
Öl auf Holz. 14,7 : 19,1 cm. Gerahmt.
€ 900
Emil Rau
1858 Dresden - ? 1937
83 | Altes Bauernhaus.
Öl auf Hartfaserplatte. 62 : 49 cm. Signiert unten rechts.
Gerahmt.
€ 1.800
89 | K A R L & F A B E R November 2014
85 | Altes Jagdschloss.
Öl auf Malkarton. (1916-18). 46 : 55 cm. Signiert unten
rechts, bezeichnet "Altes Jagdschloss (...) bei (...)" verso.
Gerahmt.
Wir danken Herrn Dr. Manfred Großkinsky für die
­freundliche Unterstützung unserer Katalogisierung und
für die Datierung der Arbeit.
Provenienz:
Privatbesitz, Polen.
€ 1.800
In lockerem Duktus und freier Pinselführung ausgeführte
Komposition, deren Reiz gerade in dem kargen Motiv begründet liegt. Wie häufig in seinen Landschaften beschwört
Bracht durch das historische Gebäude die Erinnerung an
vergangene Kulturepochen herauf.
November 2014 K A R L & F A B E R | 90
Hermann Ottomar Herzog
1832 Bremen - Philadelphia 1932
86 | Fischer an einem Gebirgssee bei aufziehendem
Gewitter.
Öl auf Leinwand. 1869. 29 : 39 cm. Signiert und datiert
unten links. Gerahmt.
Provenienz:
Verso mit einem Etikett des Vorbesitzers "Charles, Comte
de Flandre, Prince de Belgique";
Privatsammlung, Bayern.
€ 2.000
89 | Romantische Landschaft mit einer alten Mühle.
Öl auf Leinwand, auf Malpappe aufgelegt. 24,5 : 31,5 cm.
Gerahmt.
Provenienz:
Privatsammlung, Bayern.
€ 1.200
Friedrich Voltz
Heinrich Franz Gaudenz von Rustige
1817 Nördlingen - München 1886
1810 Werl / Westfalen - Stuttgart 1900
87 | Hochgebirgslandschaft mit Staffage.
Öl auf Leinwand, auf Holz aufgelegt. 42 : 32,8 cm.
Signiert unten rechts. Gerahmt.
Provenienz:
Privatsammlung, Bayern.
€ 1.200
90 | Abendliche Winterlandschaft mit zwei Frauen
auf dem Eis.
Öl auf Malkarton. 22,6 : 28,8 cm. Signiert unten links.
Gerahmt.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 1.000
Otto Friedrich Gebler
1838 Dresden - München 1917
88 | Lämmer und Hühner vor dem Stall.
Öl auf Holz. 13,5 : 17 cm. Signiert unten rechts. Gerahmt.
Provenienz:
Privatsammlung, Bayern.
€ 1.000
91 | K A R L & F A B E R November 2014
Deutsch
Ludwig Bolgiano
1866 - München - 1948
91 | Die Wittelsbacherbrücke über die Isar in München.
Öl auf Malkarton. 16,1 : 22 cm. Signiert unten links.
Gerahmt.
€ 900
November 2014 K A R L & F A B E R | 92
Ernst Andreas Johannes Lundström
1853 - Stockholm - 1931
Englisch
92 | Pendants: Stillleben mit erlegten Vögeln im
­gemalten Oval.
Öl auf Leinwand. Je 61 : 51 cm. Einzeln gerahmt.
Provenienz:
Privatbesitz, Bayern.
€ 2.000
94 | Porträt eines Artisten.
Öl auf Leinwand. 1880. 40,6 : 31,7 cm. Verso signiert,
datiert und mit Ortsbezeichnung "Dysseldorf".
Literatur:
Ausst.-Kat. "Les peintres de l'Ecole de Grez, Art suédois
en France", Centre Culturel Suédois de Paris, Paris 1991.
€ 1.000
Rechts unten mit "II" nummeriert.
Ferdinand Leeke
Deutsch
93 | Bildnis einer jungen Frau.
Öl auf Leinwand. (Um 1840). 68 : 55,5 cm. Gerahmt.
€ 900
93 | K A R L & F A B E R November 2014
1859 Burg bei Magdeburg - Nürnberg 1923
95 | Siegfried in der Schmiede.
Öl auf Leinwand, doubliert. 1900. 56 : 36 cm. Signiert
"München 1900" und datiert unten rechts. Gerahmt.
€ 1.600
November 2014 K A R L & F A B E R | 94
Aquarelle und Zeichnungen
des 15. – 18. Jahrhunderts
Watercolours and Drawings
15th – 18th Century
Karl von Enhuber
1811 Hof - München 1867
96 | Der Fliegenklatscher.
Öl auf Malkarton. 1845. 17 : 12,5 cm. Monogrammiert und
datiert unten links. Gerahmt.
Provenienz:
Privatsammlung, Bayern.
€ 1.200
Anton Seitz
1829 Roth - München 1900
97 | Das Zwiegespräch.
Öl auf Holz. 24 : 19 cm. Gerahmt.
Provenienz:
Privatsammlung, Bayern.
€ 1.500
95 | K A R L & F A B E R November 2014
November 2014 K A R L & F A B E R | 96
Italienisch
98 | Bildnis eines lachenden Knaben.
Schwarze und weiße Kreide, Rötel gewischt, auf
­verblasstem blauen Bütten im Rund. (Frühes 17. Jh.).
Durchmesser 14,3 cm.
Provenienz:
Privatsammlung, Frankreich.
€ 700
Papier rechts und links außerhalb der Darstellung etwa
1-1,5 cm breit alt ergänzt und angerändert. Verso mit Resten eines alten Untersatzes, dort bezeichnet "from the
(...)ez Collection". - Braunfleck im Haar, ansonsten gut.
99 | Recto: Studie eines sitzenden Putto - verso:
Fünf Studien zum Kopf eines Putto.
Rötel auf bräunlichem Bütten. (18. Jh.). 25,5 : 19 cm.
€ 2.400
Papier in den Rändern leicht knitterfaltig, vereinzelt braunfleckig. Im linken Rand mit einem winzigen Löchlein, verso
mit Montageresten. Von schönem Gesamteindruck.
Francesco Albani (zugeschrieben)
1578 - Bologna - 1660
100 | Die Himmelfahrt der hl. Maria Magdalena (?).
Feder in Braun, weiß gehöht, auf graubraunem Bütten.
(17. Jh.). 23,9 : 35,8 cm.
€ 3.500/4.000
recto
97 | K A R L & F A B E R November 2014
verso
Unten links alt bezeichnet "Domenichino". - Papier leicht
nachgedunkelt und etwas braunfleckig. Alt auf Sammlungsuntersatz aufgelegt. Von schönem Gesamteindruck.
November 2014 K A R L & F A B E R | 98
102 recto
102 verso
Tiziano Vecellio (Umkreis)
101
Um 1485 Pieve di Cadore - Venedig 1576
Cremonesisch
101 | Erscheinung Mariens mit dem Kinde.
Feder in Braun, auf braunem Bütten. (17. Jh.). 17 : 14,8 cm.
€ 1.200
Aufgrund der Untersicht Entwurf für ein Deckenbild oder hoch
angebrachtes Wandfresko. Zur Übertragung mit schwarzem
Stift quadriert. - Altersbedingte Papiermängel.
Italienisch
102 | Studienblatt zu Ajax, der sich in sein Schwert stürzt.
Feder in Braun, auf Bütten. (17. Jh.). 18,4 : 14,5 cm.
€ 1.500
Verso mit einer Figurenkomposition in brauner Feder. - Mit
leichten Papiermängeln und einer Fehlstelle in der linken
unteren Ecke. Von schönem Gesamteindruck.
99 | K A R L & F A B E R November 2014
103R | Landschaft mit Hirten und einer Herde
(Paesaggio con pastori e gregge).
Feder in Braun, z.T. weiß gehöht, auf bräunlichem Bütten.
(16. Jh.). 26,1 : 39 cm (innere Zeichnung), insgesamt
31,6 : 44,7 cm.
Monogrammiert auf der Anstückung unten, rechts unterhalb des Steins (Nagler Monogrammisten Bd. V, Nr. 799).
Wir danken Herrn Mag. Tobias Nickel, Wien, für die
freundlichen Hinweise bei der Bestimmung des Blattes.
Literatur zur Tizian-Zeichnung:
Maria Agnese Chiari Moretto Wiel, "Saggi e memorie di
storia dell'arte. Per un catalogo ragionato dei disegni di
Tiziano", Florenz 1988, S. 72-73, Nr. A-21, Abb. 137 bis
142, S. 270-271.
€ 3.500/4.500
Vorliegendes Blatt lässt sich mit einer Tizian zugeschriebenen Zeichnung in der Albertina, Wien (Inv. Nr. 1477), in
Verbindung bringen. Diese Zeichnung erfuhr so große Bewunderung, dass sie mehrfach in verschiedenen Techniken nachgeahmt oder kopiert wurde: Chiari Moretto (1988,
S. 72f.) führt 12 Varianten und Kopien an. Dem Original am
nächsten stehen die gleichseitigen Blätter aus dem Pariser
Louvre (Inv. 5570) und dem Frankfurter Städel (Inv. Nr. 4428).
"Vorliegendes, ebenfalls gleichseitiges Blatt ist eine bisher
nicht bekannte und wichtige Ergänzung in der Rezeption
des Tizian-Blattes" (Nickel). Die Zeichnung wurde im Randbereich angestückt und von anderer Hand vervollständigt.
Für die innere ältere Zeichnung vermutet Nickel aufgrund
der stilistischen Qualität eine Entstehung im Tizian-Kreis
oder zumindest in der Nachfolge des 16. Jhs. Nachdem sie
jedoch beschnitten wurde, kam es später zu der Anstückung, die nach Nickel wohl von einem Künstler herrührt,
der eher der flämischen Schule zuzuordnen sei und genau
wusste, wie Tizians Komposition zu vervollständigen war.
Als Vorlage diente ihm jedoch nicht die Tizian zugeschriebene Zeichnung, sondern der Stich Valentin Lefebres von
1682. "Dafür spricht das unscheinbare vegetabile Detail in
der linken unteren Ecke, das im Stich zu einer Pflanze gewachsen ist. Die ligierte Bezeichnung als Verweis auf Tizian und seine Erfindung liefert ebenfalls der Stich. Somit
wäre man zusammenfassend geneigt zu vermuten, dass die
Zeichnung möglicherweise im Besitz von Lefebre selbst war
und von diesem 1682 ergänzt wurde." (Nickel). - Papier alt
aufgelegt. Vereinzelt mit kleinen Bereibungen. Weißhöhungen teilweise oxidiert. Von schönem Gesamteindruck.
November 2014 K A R L & F A B E R | 100
Italienisch
104 | Mariä Geburt.
Feder in Braun, braun und grau laviert, schwarzer Stift,
weiß gehöht, auf bräunlichem Bütten, zur Übertragung mit
schwarzer Kreide quadriert. (16. Jh.). 54 : 38 cm.
Provenienz:
Christie's, New York, Auktion, 24.1.2001.
€ 10.000/15.000
Modello für ein Altar- oder Wandbild. Als Autor der ikonographisch interessanten Darstellung wurde Cherubino Alberti vorgeschlagen, doch ist die Technik mit der Weißhöhung
für den Künstler eher ungewöhnlich. Die Darstellung dürfte
vielmehr einem Künstler der Generation davor zuzuschreiben sein, wohl der sienesischen Schule.
Horizontale Mittelfalte, linke untere Ecke angesetzt, kleine
Randmängel, ansonsten gut und farbfrisch erhalten.
101 | K A R L & F A B E R November 2014
November 2014 K A R L & F A B E R | 102
Los 105 –114:
Italienische Zeichnungen aus der Sammlung von Dr. Heinrich Geissler (1927–1990),
Leiter der Graphischen Sammlung der Staatsgalerie Stuttgart von 1983 –1990.
verso
Francesco Vanni
1563 - Siena - 1610
recto
106 | Recto: Studien zur heiligen Katharina
von Siena - Verso: Beinstudie.
Rötel, z.T. braun laviert, auf Bütten. (Um 1596/1597).
20.8 : 21 cm. Bezeichnet "Francesco Vanni" unten mittig.
Wir danken Dr. John Marciari, The Morgan Library,
New York, für die Bestätigung der Eigenhändigkeit auf
­Grundlage eines digitalen Fotos und für den Hinweis auf
die ­Druckgraphik von Pieter de Jode I.
Provenienz:
Sammlung Dr. Heinrich Geissler, Stuttgart; seitdem im
Familienbesitz, Baden-Württemberg.
€ 2.000
Cecco Bravo (Francesco Montelatici)
(zugeschrieben)
1601 Florenz - Innsbruck 1661
105 | Entwurf für ein Medici-Wappen unter
der Großherzoglichen Krone.
Schwarze und rote Kreide auf bräunlichem Bütten.
(1630er Jahre). 11,3 : 9 cm.
Provenienz:
Sammlung Dr. Heinrich Geissler, Stuttgart; seitdem im
Familienbesitz, Baden-Württemberg.
€ 1.200
Möglicherweise Entwurf für die Fresken im Erdgeschoss
des Palazzo Pitti, Florenz. - Alt auf Bütten aufgelegt. Im
Randbereich etwas fleckig und mit kleinen Fehlstellen.
103 | K A R L & F A B E R November 2014
Die Zeichnung ist eine interessante Neuentdeckung im
­Oeuvre von Francesco Vanni: es handelt sich um eine Vorstudie für die Darstellung der Hl. Katharina von Siena auf
Blatt 2 der druckgraphischen Folge von 12 Bll: "Vita, mors,
gesta, et miracula quaedam selecta B. Catherinae Senensis", für die Vanni die Zeichnungen lieferte und die 1597
von Pieter de Jode I. gestochen wurde (Hollstein, Bd. IX, S.
204, Nr. 71-82). Die Rückenfigur rechts und das Detail der
Flecht­frisur wird dort seitenverkehrt unten links in der Figur der jungen Heiligen aufgenommen. Die Sitzfigur links,
konzipiert wohl für eine weitere Episode aus dem Leben der
Heiligen auf dem gleichen Blatt wurde verworfen. Das Kinderbein verso ist eine Vorstudie für den kleinen Bruder der
Heiligen, der im Stich von ihr an der Hand geführt wird. - In
den Ecken leicht knitterfaltig, rechte untere Ecke abgerissen, insgesamt leicht braunfleckig (Tintenfleckchen).
Rijksmuseum, Amsterdam
November 2014 K A R L & F A B E R | 104
Domenico Cresti, genannt Il Passignano
1559 Passignano - Florenz 1638
107 | Die Geburt Mariens.
Feder in Braun, laviert (r.) bzw. Feder in Braun (v.) auf
Bütten. (Frühes 17. Jh.). 29 : 21,5 cm. Alt montiert mit
umlaufenden Rahmungsstreifen aus Papier mit grünen
und schwarzen Zierlinien.
Wir danken Prof. Dr. Miles Chappell, Williamsburg, für
die freundliche Bestätigung der Eigenhändigkeit und den
Katalogbeitrag. Mit schriftl. Gutachten vom 25. 09.2015.
Provenienz:
Wohl aus der Sammlung F.M.N. Gabburri (1675-1742),
Florenz (vgl. Lugt 2992 b);
Wohl aus Sammlung Ignazio Hugford (1703-1778);
Sammlung Dr. Heinrich Geissler (1927-1990), Stuttgart;
seitdem in Familienbesitz, Baden-Württemberg.
€ 5.000/6.000
Vorliegende Zeichnung, wie auch die drei folgenden Lose, sind
bedeutsame Neuentdeckungen, die unseren Kenntnisstand
über das Werk von Passignano erweitern und seine prägende
Rolle in der Genese des Florentiner Frühbarocks belegen. Die
Darstellung der Geburt Mariens zeigt drei leicht variierte Studien in Vorbereitung eines 1602 entstandenen Gemäldes für
die Kirche Santa Maria in Impruneta bei Florenz.
New discoveries, this drawing and cats. 108, 109, and 110
are significant additions to Passignano’s oeuvre and reflect
well his formative role in the creation of the Baroque in Florentine painting. As Miles Chappell will observe in a forthcoming study, the four drawings comprise a group sharing the
spontaneous and energetic style of the artist, media, type of
compositional study, associations with early seventeenthcentury commissions, and a proposed provenance in the collections of F. M. N. Gabburri and Ignazio Hugford. The present
drawing shows three slightly varied studies made in preparation for the painting of 1602, Passignano’s prestigious commission for Santa Maria, Impruneta, near Florence. For these
associations and the provenance, the drawing is an important discovery for Passignano.
Miles Chappell
Mit Ziehfalten in den vier Ecken.
Verso mit leichten Randmängeln, ansonsten gut.
105 | K A R L & F A B E R November 2014
November 2014 K A R L & F A B E R | 106
Domenico Cresti, genannt Il Passignano
108 | Mannalese.
Feder in Braun auf Bütten. (Frühes 17. Jh.). 27,7 : 21 cm.
Beziffert unten rechts mit schwarzer Kreide "81".
Bezeichnet auf dem Untersatz "Gio Balducci p[er] la
Congrega Maggiore in Firenze" in brauner Feder.
Wir danken Prof. Dr. Miles Chappell, Williamsburg, für die
freundliche Bestätigung der Eigenhändigkeit und den
­Ka­talogbeitrag. Mit schriftl. Gutachten vom 25.09.2015.
Provenienz:
Aufgrund der handschriftlichen Bezeichnung wohl
aus ­der Sammlung F.M.N. Gabburri (1675-1742),
Florenz (vgl. Lugt 2992 b);
Wohl aus Sammlung Ignazio Hugford (1703-1778);
Sammlung Dr. Heinrich Geissler (1927-1990), Stuttgart;
seitdem in Familienbesitz, Baden-Württemberg.
€5.000/6.000
Die alte Sammlerbezeichnung (möglicherweise von der
Hand F. M. N. Gaburris) auf dem Untersatz legt nahe, dass
man Giovanni Balducci für den Autor der Zeichnung hielt,
der sie in Vorbereitung für einen Freskenzyklus in der
Congrega Maggiore, auch bekannt als Oratorio dei Pretoni in Florenz, schuf. Aufgrund der zeichnerischen Handschrift ist sie aber Passignano zu geben, der unter einer
­Ark­adenreihe Variationen zur Mannalese für eine nicht identifizierte Wanddekorationen erprobte: einzelne Motive haben einen Bezug zu Werken, die Passignano zwischen 1607
und 1625 in Rom und Florenz ausführte.
This drawing is one of a hitherto unknown group of four discussed in cat. 107 and by Miles Chappell in a forthcoming
study. The drawing was wrongly identified at an early date;
perhaps for the scenes and vast fictive architecture, an early collector, possibly F. M. N. Gabburri, identified the drawing
as a study by Giovanni Balducci for the “Congrega Maggiore” also known as the Oratorio dei Pretoni in Florence. The
drawing shows Passignano’s style of draftsmanship and
his variations on the Miracle of Manna in an arcade for an
unidentified wall decoration. Motifs relate to paintings on
the theme of Moses which Passignano carried out between
around 1607 and 1625 in Rome and Florence. For these associations and the provenance, the drawing is an important
discovery for Passignano.
Miles Chappell
An den vier Ecken alt auf Untersatz aufgelegt. Mit kleinen
Randmängeln, Wurmlöchlein und einer Fehlstelle oben
links, sonst altersgemäß gut erhalten.
107 | K A R L & F A B E R November 2014
November 2014 K A R L & F A B E R | 108
Domenico Cresti, genannt Il Passignano
109 | Die Himmelfahrt Mariens.
Feder in Braun, z.T. laviert, auf Bütten. (Frühes 17. Jh.).
29 : 22 cm. Alt in brauner Feder bezeichnet auf dem
­Untersatz unten mittig "Passignano" über Ziffer "56" in
schwarzer Kreide; unten rechts Ziffer "12" in roter Kreide.
Wir danken Prof. Dr. Miles Chappell, Williamsburg, für die
freundliche Bestätigung der Eigenhändigkeit und den
­Ka­talogbeitrag. Mit schriftl. Gutachten vom 25.09.2015.
Provenienz:
Aufgrund der handschriftlichen Bezeichnung wohl
aus der Sammlung F.M.N. Gabburri (1675-1742),
Florenz (vgl. Lugt 2992 b);
Wohl aus der Sammlung Ignazio Hugford (1703-1778);
Sammlung Dr. Heinrich Geissler (1927-1990), Stuttgart;
seitdem in Familienbesitz, Baden-Württemberg.
€ 5.000/6.000
Vorzeichnung für ein Gemälde mit der Himmelfahrt Mariens, eine Ausführung ist nicht bekannt. Einzelne Motive
­erscheinen in Gemälden, die Passignano in seiner Frühzeit
in Florenz und Rom schuf.
This drawing is one of a hitherto unknown group of four discussed
in cat. 107 and by Miles Chappell in a forth­coming study. The
drawing appears to be for a specific depiction of the Assumption, with the apostles at the tomb, the Assumption of the Virgin in a glory of angels, and the Coronation by the Trinity though
a painting of this composition is not known. Some of the motifs
are observed in ­depictions from the early decades of his career
in Florence and Rome. For these associations and the provenance, the drawing is an important discovery for Passignano.
Miles Chappell
An den vier Ecken alt auf Untersatz aufgelegt. Mit kleinen
Randmängeln, Wurmlöchlein und einer Fehlstelle oben links,
sonst altersgemäß gut erhalten.
109 | K A R L & F A B E R November 2014
November 2014 K A R L & F A B E R | 110
Domenico Cresti, genannt Il Passignano
110 | Recto: Allegorie - Verso: Die Vertreibung
aus dem Paradies.
Feder in Braun, laviert (r.) bzw. Feder in Braun (v.) auf
­Bütten. (Frühes 17. Jh.). 29,8 : 22.3 cm. In der Zeichnung
(wohl vom Künstler) unterhalb der Figuren beschriftet:
"Gloria", "Carita", "allegreza". Unten mittig von anderer Hand alt bezeichnet "Passignano". Alt montiert mit
­umlaufenden Rahmungsstreifen aus Papier mit grünen
und schwarzen Zierlinien.
Wir danken Prof. Miles Chappell, Williamsburg, für die
freundliche Bestätigung der Eigenhändigkeit und den
Katalogbeitrag. Mit schriftl. Gutachten vom 25.09.2015.
Provenienz:
Aufgrund der handschriftlichen Bezeichnung wohl
aus der Sammlung F.M.N. Gabburri (1675-1742),
Florenz (vgl. Lugt 2992 b);
Wohl aus Sammlung Ignazio Hugford (1703-1778);
Sammlung Dr. Heinrich Geissler (1927-1990), Stuttgart;
seitdem in Familienbesitz, Baden-Württemberg.
€ 7.000/9.000
recto
Die allegorische Darstellung der Caritas, flankiert von den
Personifikationen der Freude und des Ruhmes in einer Kartusche, spielt möglicherweise auf die gute Herrschaft oder
Regierung an. Es könnte sich hierbei um einen ersten Entwurf für Passignanos um 1608 entstandenes Gemälde in
den Räumen der Tugenden im Palazzo Pitti handeln.
Mit dem Sujet der Vetreibung aus dem Paradies hat sich
Passignano seit 1602 beschäftigt (vgl. Pistoia, Dom; Florenz,
Sammlung Corsini und Sotheby’s, New York, 11 Jan. 1996,
Los 112).
This drawing is one of a hitherto unknown group of four discussed in cat. 107 and by Miles Chappell in a forthcoming
study. The drawing of allegorical personifications—identified as Charity flanked by Glory and Happiness and perhaps
alluding to good leadership or government—in an elaborate frame may be an idea for Passignano’s paintings for the
Rooms of Virtues of around 1608 in the Palazzo Pitti, Florence. The depiction of the Expulsion relates to the artist’s
treatments of the theme from 1602 onward (Pistoia, Duomo;
Florence, Corsini Collection, and Sotheby’s, New York, 11 Jan.
1996, n. 112). For these associations and the provenance,
the drawing is an important discovery for Passignano.
Miles Chappell
Mit kleinen Quetschfältchen am Unterrand. Verso mit kleinen Randmängeln und bräunlichen Flecken in der rechten
Blatthälfte.
111 | K A R L & F A B E R November 2014
verso
November 2014 K A R L & F A B E R | 112
Italienisch
Venezianisch
111 | Die Entführung der Europa.
Rötel, braun und grau laviert, auf blau eingefärbtem
­Bütten. (17. Jh.). 19,3 : 29 cm.
Provenienz:
Sammlung Dr. Heinrich Geissler, Stuttgart; seitdem im
Familienbesitz, Baden-Württemberg.
€ 2.000
Vereinzelt mit winzigen Löchlein, daher auf festes Bütten
aufgelegt. Von schöner Erhaltung.
113 | K A R L & F A B E R November 2014
112 | Zwei schwebende Putti.
Schwarzer Stift auf blau präpariertem Bütten mit Fragment eines Wz. (18. Jh.). 12 : 16,5 cm.
Provenienz:
Sammlung Dr. Heinrich Geissler, Stuttgart; seitdem im
Familienbesitz, Baden-Württemberg.
€ 1.200
Unten links mit alter Zuschreibung an (Giovanni) "Lanfranco".
- Am linken Rand alt auf Untersatz montiert. Etwas unregelmäßig beschnitten. Vertikale Mittelfalte. Im Randbereich mit
Flecken und Randmängeln und kleinen Bereibungen. Altersgemäß erhalten.
Francesco Simonini
1686 Parma - Florenz (?) 1753
113 | Ein Reitergefecht.
Pinsel und Feder in Braun, über Bleistift, teilweise laviert
in Braun und Grau, auf Bütten, aufgelegt. 16,3 : 36,3 cm.
Provenienz:
Sammlung Dr. Heinrich Geissler, Stuttgart; seitdem im
Familienbesitz, Baden-Württemberg.
€ 900
114 | Ein Reiterzug.
Pinsel und Feder in Braun, über Bleistift, teilweise laviert,
auf Bütten, aufgelegt. 17,2 : 45,5 cm.
Provenienz:
Sammlung Dr. Heinrich Geissler, Stuttgart; seitdem im
Familienbesitz, Baden-Württemberg.
€ 900
Mit Papiermängen, daher alt aufgelegt.
Mit Papiermängeln, daher alt aufgelegt.
November 2014 K A R L & F A B E R | 114
Neapolitanisch
115 | Der heilige Laurentius vor Kaiser Valerian.
Feder in Braun, laviert, auf Bütten. (17.-18. Jh.).
21,3 : 25, 8 cm.
€ 3.000/4.000
115 | K A R L & F A B E R November 2014
Marco Alvise Pitteri (Schule)
1702 - Venedig - 1786
117 | Brustbild einer Nonne.
Rötel auf Bütten mit Wz. "C & I Honig". 23 : 19,6 cm.
€ 1.300
An drei Ecken auf eine Zierunterlage montiert. Papier etwas
unfrisch, vor allem im Rand. Von schönem Gesamteindruck.
An der linken Kante mit kleineren Mängeln, Papier ver­einzelt
minimal braunfleckig, ansonsten gut.
Venezianisch
Italienisch
116R | Im Götterhimmel (Ganymed mit Venus und Amor).
Feder in Braun, laviert, auf Bütten mit Wz. ­
"Lilie im Doppelkreis". (18. Jh.). 21 : 35,8 cm.
€ 800
118 | Männlicher Akt.
Rötel auf festem Bütten mit Wz. "Drei Halbmonde" (vgl.
Heawood 867). 58,5 : 43 cm.
€ 700
Unten rechts schwer lesbar bezeichnet. - Von schöner
­Erhaltung.
Papier etwas knitterfaltig, im Rand nachgedunkelt. Mit zwei
horizontal verlaufenden Knickspuren, ansonsten gut.
November 2014 K A R L & F A B E R | 116
Marten de Vos
Um 1531 - Antwerpen - 1603
119 | Himmelfahrt Mariens.
Feder in Braun, laviert und weiß gehöht, auf Bütten
mit Wz. "Lilie". (Um 1587). 18,7 : 14,3 cm.
Literatur:
Armin Zweite, "Marten de Vos als Maler", Berlin 1980,
S. S. 295, Nr. 71.
Hollstein's Dutch & Flemish Etchings, Engravings
and Woodcuts. 1450-1700. Bd. XLIV (Marten de Vos),
S. 97, dort unter Nr. 420 erwähnt.
Ausstellung:
Ausst. Kat. "Handzeichnungen Alter Meister aus Schweizer
Privatbesitz", Kunsthalle, Bremen 16.4. - 21.5. 1967 und
Kunsthaus, Zürich, 21.10. - 16.12. 1967, mit Beiträgen von
G. Busch, W. Sumowski und M. Gregori, Zürich 1967, Nr. 148.
Provenienz:
Verso mit einem nicht identifizierten Sammlerstempel
(Graf Sparr?) (Lugt 178 c);
Kurt Meissner, Zürich (1909-2004), verso mit dem Stempel
(Lugt 4665);
Galerie Siegfried Billesberger, Moosinning, Aquarelle,
Zeichnungen und Graphik. 1500-1900, Kat. 1990, Nr. 7,
mit Abb. S. 20;
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 11.000/15.000
Rijksmuseum, Amsterdam
Vorliegende qualitätvolle Zeichnung wurde in der Ausstellung Bremen/Zürich 1967 von J. Müller Hofstede dem Abraham van Diepenbeek zugeschrieben. Hans Mielke votierte
mit Brief vom 23.10. 1986 für eine Zuschreibung an Marten
de Vos. Diese Zuschreibung wurde auch von Ann Zwollo
unter Hinweis auf eine sehr nah verwandte Zeichnung im
Stedelijk Prentenkabinet, Antwerpen (Abb. in: Onze Kunst,
1903, I, 54), im Dezember 1989 bestätigt. In dem von Armin
Zweite zusammengestellten Katalog der Gemälde wird die
Zeichnung erwähnt, aber mit keinem der Werke in Verbindung gebracht. Inzwischen konnte die Zeichnung eindeutig
Marten de Vos zugeordnet werden: Es ist die Vorzeichnung
für den gleichnamigen, seitenverkehrten Stich der druckgraphischen Folge von 14 Bll.: Szenen aus dem Leben und
der Passion von Christus und Maria (Hollstein, de Vos 420).
Stecher des Blatts war Johannes Sadeler I.; de Vos wird in
der Legende als Zeichner genannt. - Alt aufgelegt und mit
zwei Einfassungslinien in brauner Feder und schwarzer
Kreide. Von schöner Erhaltung.
117 | K A R L & F A B E R November 2014
November 2014 K A R L & F A B E R | 118
Deutsch
120N | 2 Bll.: Stillleben mit Rosenknospen, Weinbergschnecke, Raupe und Schmetterling - Stillleben mit
Brombeerzweig, Eidechse, Walnuss und Schmetterling.
Deckfarben auf Pergament. (Spätes 17. Jh.).
15,2 : 19,7 cm bzw. 15,5 : 19,8 cm.
€ 15.000/20.000
Kleinformatige, mit feinstem Pinsel detailgenau auf Pergament gemalte Tier- und Pflanzendarstellungen erfreuten
sich in der 2. Hälfte des 17. Jhs. beim sammelnden Bürgertum großer Beliebtheit. Der Künstler vorliegender Darstellungen steht in der Tradition des Antwerpener Malers Jan
van Kessel d.Ä., dessen kostbare Miniaturen Eingang in
fürstliche Wunderkammern fanden. Die Stillleben reflektieren aber nicht nur das enzyklopädische Interesse ihrer
Zeit, sondern sind darüberhinaus auch mit einer heilsgeschichtlichen Bedeutung aufgeladen. So ist die Rose in
vorliegender Darstellung ein Symbol für Maria. Die Dornen
verweisen auf die Kreuzigung, die durch die Auferstehung
ihre Vollendung als Heilsgeschichte erfährt, worauf mit
Raupe und Schmetterling auf dem Rosenzweig angespielt
wird. Auch die Weinbergschnecke, die im Herbst ihr Haus
mit einem Kalkdeckel verschließt, den sie im Frühjahr
sprengt, galt früher als Auferstehungssymbol. Mit einer negativen Bedeutung konnotiert sind hingegen die gewöhnliche Schnecke, Spinne und Fliege. In der christlichen Kunst
werden sie mit Krankheit, Tod und Verderben in Verbindung
gebracht.
Ebenso wie die Rose galt auch die Brombeere als ein Zeichen
für Maria. Aufgrund der Dornen und des roten Fruchtsaftes
ist sie auch ein Passionssymbol. Die Walnuss ist ein ChristusSymbol: die Schale repräsentiert das Holz des Kreuzes, der
Kern die göttliche Natur Christi. Der Schmetterling, als Symbol des Heils und der Auferstehung, steht in Opposition zur
Eidechse, die das Böse verkörpert. In beiden Bildkompositionen sind die Symbole von Gut und Böse vollkommen aus­
tariert. - Von schöner und farbfrischer Erhaltung.
119 | K A R L & F A B E R November 2014
November 2014 K A R L & F A B E R | 120
Abraham Meertens
1757 Middelburg - ? 1823
Deutsch
121N | Kirschzweig mit Zauneidechse.
Tempera auf Pergament. (18. Jh.). 19,5 : 25,5 cm.
€ 8.000/10.000
Wie in vorherigem Los ist auch vorliegende zoologisch und
botanisch exakt wiedergegebene Darstellung von religiösen
Gedankenverbindungen nicht frei, sondern es ist gerade
dieser Sinngehalt, der die Auswahl und Zusammenstellung
von Pflanze und Tier bestimmt. Bei der Eidechse hndelt es
sich um ein "unreines" Tier, von denen schon im 3. Buch
Mose (Kap. II, Vers 29 ff.) die Rede ist. Ihr gegenübergestellt
ist die "Paradiesfrucht" Kirsche. Der Künstler lässt im übertragenen Sinn die Prinzipien von Gut und Böse, vertreten
durch Tier und Pflanze, einen Kampf um die menschliche
Seele ausfechten. - Am Unterrand mit einem 1 cm langen
Einriss, ansonsten von guter und farbfrischer Erhaltung.
121 | K A R L & F A B E R November 2014
122N | Ein Papagei und ein Fliegenschnäpper auf einem
Ast vor einer Küste.
Aquarell über Spuren eines schwarzen Stifts auf Velin.
34,5 : 24,5 cm. Bezeichnet unten rechts von späterer
Hand "Maertens".
€ 3.000/4.000
Von schöner und farbfrischer Erhaltung.
Sigmund Freudenberger
1745 - Bern - 1801
123R | Interieur mit Alkoven.
Rötel auf Bütten. 17,4 : 22,3 cm.
Unten mittig signiert "Freudberg".
€ 1.500
Verso angerändert, ansonsten gut erhalten.
November 2014 K A R L & F A B E R | 122
125
124
Deutsch
124R | Büste Christi im Profil nach links.
Aquarell über Feder in Braun und Schwarz, die Schrift­
tafel golden eingefasst, auf Bütten. (Um 1650-1670).
30,8 : 19,2 cm.
€ 800
Nach einem 1554 datierten Kupferstich von Virgil Solis
(Bartsch 25, Le Blanc 27, O'Dell-Franke b 92). Der Text der
Tafel weicht von dem der Vorlage ab. - Mit einer hori­­zon­
talen Knickfalte oberhalb der Tafel. Mit kleineren Randmängeln, ansonsten gut und farbfrisch erhalten.
125 | Drei Szenen aus der Passion Christi.
Feder in Braun, grau laviert, auf Bütten. (Um 1620).
24,6 : 40 cm. Provenienz:
Recto mit einem nicht identifizierten Sammlerstempel
unten rechts (nicht bei Lugt).
€ 1.200
Entwurf für ein dreiflügeliges Altarbild mit Geißelung, Kreuzigung und Dornenkrönung. - Verso im Randbereich mit winzigen Ausbesserungen und schwach knitterfaltig, ansonsten
schön erhalten.
123 | K A R L & F A B E R November 2014
Deutsch
126 | David mit dem Haupt des Goliath.
Feder in Braun, z.T. laviert, auf Bütten.
(3. Viertel des 16. Jhs.). 22,6 : 18,5 cm.
Provenienz:
Sammlung Henry Hamal (aktiv in 2. Hälfte des 18. Jhs.),
Liège, verso auf dem Untersatz handschriftlich (Lugt 1231).
€ 1.200
Alt auf Sammlungspassepartout aufgelegt, dort mit alter
Zuschreibung an Salviati. - Im Bereich des Bodens mit zwei
kleinen Löchlein. Insgesamt schwach fleckig, sonst in altersgemäß gutem Zustand.
127R | Der Tod des Seneca.
Feder in Braun, braun und braungrau laviert und weiß
gehöht, über Spuren schwarzer Kreide, auf bräunlichem
Bütten. (2. Hälfte des 18. Jhs.). 40 : 57 cm.
Provenienz:
Laut Etikett auf der Rückseite des Passepartouts aus der
Sammlung des Med. Rates Prof. Groth, München.
€ 1.100
Verso handschriftlich mit schwer lesbarem Besitzervermerk
"...(... Wolter)". Oberfläche leicht berieben und insgesamt
schwach knitterfaltig, daher alt aufgelegt.
November 2014 K A R L & F A B E R | 124
Willem (Guillaume) de Heer
Um 1637 - Amsterdam - 1681
128 | Tanzende Bauern vor einer Schenke.
Feder in Braun auf Pergament.
(Drittes Viertel des 17. Jhs.). 33,6 : 25,8 cm.
Provenienz:
Karl & Faber, Auktion November 1962, Los 185;
seitdem im Familienbesitz, Rheinland.
€ 1.200
Vorliegende Arbeit ähnelt in Sujet und Duktus einer im
Besitz des British Museum befindlichen Zeichnung mit
einer Bauernhochzeit, Inv. Nr. 1846,0509.206. – Alt auf
­
Sammlungsunterlage aufgelegt.
Francesco Guardi (Umkreis)
1712 - Venedig - 1793
129 | Capriccio mit Blick auf die Giudecca in Venedig.
Feder- und Pinsel in Braun, auf Bütten mit Wz.
"Halbmond". 18,7 : 28,5 cm (34,6 : 25,1 cm (Blattgröße).
€ 800
Papier leicht faltig und gebräunt. Oben mit einem ca.1 cm
­langen Einriss. Von schönem Gesamteindruck.
130
Jean-Baptiste Oudry
1686 Paris - Beauvais 1755
130N | Blick auf einen Weg im Park von Arcueil,
­gesäumt von Orangenbäumchen in Kübeln,
im Hintergrund eine Kate.
Schwarze Kreide, z.T. gewischt und weiß gehöht, ­
auf blauem Bütten. 29,5 : 45 cm.
Provenienz:
Sammlung Wolfhart Bürgi (1901-1989), Bern, recto mit
dem Stempel.
€ 6.000/8.000
Im Schweriner Kupferstichkabinett gibt es vier vergleichbare, etwas größere Zeichnungen (ca, 35,5 : 57 cm) von
gleicher Hand, die ebenfalls Blicke in einen Park mit angelegten Wegen, Pavillions und Wasserbecken zeigen. Es
sollen Motive aus dem Park bei Arcueil sein, allerdings war
dieser Park zu Oudrys Zeiten bereits aufgegeben, worauf
der etwas verwilderte Zustand des Geländes in vorliegender
Zeichnung hinweisen könnte. – Linke untere Ecke ergänzt,
­ca. 1,5 cm langer Einriss am linken Rand oben, kleiner Kratzer im Wiesengrund, verso mit einzelnen Papierausdünn­
ungen und Ausbesserungen im Randbereich. Von schönem
Gesamteindruck.
125 | K A R L & F A B E R November 2014
Georg Philipp Rugendas
1666 - Augsburg - 1742
131 | Steigendes Pferd mit Reiter.
Pinsel in Grau, grau und graubraun laviert, auf Bütten mit
Wz. "Bekröntes Wappen mit Horn". 24,7 : 20,3 cm.
€ 500
Verso umlaufend angerändert. Kleine Knickfältchen am
Oberrand, dort mit winzigem Löchlein, ansonsten sehr schön.
November 2014 K A R L & F A B E R | 126
J. H. W. Tischbein
1751 Haina - Eutin 1829
132 | 2 Bll.: Ein Hirsch - Ein Bär.
Schwarze Kreide auf Bütten. (Um 1795).
24 : 18,1 cm ­bzw. 22,2 : 18,1 cm.
Provenienz:
Herzöge von Oldenburg, Schloss Oldenburg;
verso mit dem von Christie's, N.Y, anlässlich der
­Sonderauktion von Tischbeins Zeichnungen am 22.1.2003
angebrachten Stempel "J.H.W. Tischbein"; Christie's, N.Y.,
Auktion am 22.1.2003, aus Los 176; Privatbesitz, Hamburg.
€ 900
Vorstudien für eine Folge von Radierungen, die als "Têtes de
différents animaux dessinées d'après nature pour ­donner
une idée plus exacte de leur caractères", 1796 in Neapel
erschien. Tischbein hatte sich, angeregt durch die Bekanntschaft mit Lavater in Zürich 1781/82, mit der Übertragung
menschlicher Charaktereigenschaften in die Tierwelt beschäftigt und versucht, auch bei den Tieren spezifische, den
Menschen vergleichbare Charaktereigenschaften sichtbar
werden zu lassen. - Alt auf Sammlungspassse­partout aufgelegt. In gutem Zustand.
Süddeutsch
133 | Christus mit den vier Evangelisten.
Feder in Braun, grau laviert, auf bräunlichem Bütten
mit angeschnittenem Wz. "Bekröntes Wappen".
(2. Drittel des 18. Jhs.). 19,6 : 15,5 cm.
Provenienz:
Sammlung "CHS", verso mit dem nicht identifizierten
Sammlerstempel (Lugt 4220).
€ 1.000
Mit einer vom Künstler ausgeführten Korrektur im Bereich
des Matthäus (Papier dort ausgeschnitten und hinterlegt).
­Verso mit alter Zuschreibung an Carlo Maratti, doch dürfte der
Künstler im Umfeld Johann Georg Bergmüllers beheimatet
gewesen sein. - Verso minimal stockfleckig, ansonsten gut.
127 | K A R L & F A B E R November 2014
Johann Georg Bergmüller (Werkstatt)
1688 Türkheim - Augsburg 1762
134 | Der heilige Blasius.
Feder in Braun und Schwarz über grauem Stift, grau
laviert, auf Bütten. (Um 1728). 20,2 : 14,7 cm. Bezeichnet
unten rechts von fremder Hand "Georg Bergmüller".
Literatur:
Ausst.Kat. "Meisterzeichnungen 1500-1900", Kunsthandel
Bellinger, München 1987, Nr. 31 m. Abb.; Alois Epple,
"Materialien zur Bermüller-Forschung", Heft 2/3. Überarbeitete Neuauflage. Türkheim 2003; Josef Straßer,
"Johann Georg Bergmüller 1688-1762. Die ­Zeichnungen",
hrsg. vom Salzburger Barockmuseum, ­München 2004, Za*
126, S. 166; Josef Straßer und Alois Epple, "Die Gemälde.
Johann Georg Bergmüller 1688-1762, Lindenberg 2012,
vgl. G 110, S. 129.
Provenienz:
Sammlung Fürst von Liechtenstein, Wien-Vaduz, mit dem
Sammlungspassepartout; Kunsthandel Bellinger, London/
München; Privatbesitz, Süddutschland.
€ 1.200
Die Zeichnung gibt weitgehend Bergmüllers Altarbild für die
Klosterkirche Rheinau wieder, das 1728 geliefert worden
war. Nur im Bereich der Szene rechts im Hintergrund gibt
es eine Abweichung, ferner fehlt die Rücksichtnahme auf
die, wie bei Altarblattentwürfen Bergmüllers sonst übliche,
charakteristische, mehrfach geschwungene Rahmenform.
Auch aufgrund des Linienduktus hält Straßer die Zeichnung
für eine Werkstattarbeit, möglicherweise von Johann Georg
Wolcker, der an der Ausführung der beiden Seitenaltarblätter in Rheinau beteiligt war. - Mit kleinen, kaum sichtbaren
Stockfleckchen, ansonsten schön.
November 2014 K A R L & F A B E R | 128
136
Daniel Dupré
1752 - Amsterdam - 1817
135
135R | Der Janusbogen in Rom.
Feder in Braun, bzw. Schwarzbraun, braun laviert, über
Bleistift, auf Bütten. 1790. 21,1 : 25,8 cm. Verso am unteren
Rand signiert, datiert und betitelt: "1.Chiesa di San Giorgio
in Velabro./Arco di Giano a Roma/dl.DúPré del 1790".
Provenienz:
Sammlung Chr. van Eeghem, Amsterdam (in Familien­
besitz bis 2002), mit dem Stempel (nicht bei Lugt).
€ 2.000
Altersgemäß gut erhalten.
136R | Tempel des Herkules Victor in Rom.
Feder in Braun, braun und grau laviert, auf Bütten, mit
angeschnittenem Wz. "Bekröntes Wappen". (Um 1790).
19,8 : 26,2 cm. Verso am unteren Rand betitelt: "1. Chiesa
di S. Maria del Sole, anticamente Tempio di Vesta a
Roma".
Provenienz:
Sammlung Chr. van Eeghem, Amsterdam (in Familien­
besitz bis 2002), mit dem Stempel (nicht bei Lugt).
€ 2.200
Fälschlicherweise wurde früher die bekannte Tempelruine
der Vesta oder der Kybele zugeschrieben. - Altersgemäß gut
erhalten.
129 | K A R L & F A B E R November 2014
Luigi Basiletti
1780 - Brescia - 1859
137 | Liebespaar in einer Landschaft bei Frascati.
Feder in Braun, laviert, auf Bütten, teilweise aufgelegt.
30,5 : 48 cm.
Provenienz:
Aus der Sammlung Friedrich Schöne, verso mit dem
Sammlerstempel (Lugt 3622).
€ 1.100
Malerisch angelegte Landschaftsszenerie von guter zeichnerischer Qualität. Auf der Unterlage von fremder Hand mit
der Ortsangabe versehen. – Leicht braunfleckig und mit
­altersbedingten Papiermängeln, ansonsten gut.
Georg Abraham Hackert
1755 Prenzlau - Florenz 1805
138 | Ansicht des Kolosseums.
Gouache, weiß gehöht, auf Bütten. (Um 1800). 42 : 57,5 cm.
Provenienz:
Privatbesitz, Norddeutschland.
€ 2.000
Umlaufend in Passepartout montiert. Vereinzelt mit kleinen
Braunfleckchen, ansonsten gut erhalten.
November 2014 K A R L & F A B E R | 130
Adam Ludwig Wirsing
1733 Meusel - Dresden 1797
139 | Passionsblume mit Schmetterling.
Gouache auf Bütten. 25,4 : 21,2 cm. Signiert rückseitig
unten rechts "A.L. Wirsing excudit Norim".
€ 1.800
N
Mit kleinen Fehlstellen im Randbereich, daher rück­seitig
schmal angerändert und recto im dunklen Grund z.T.
schwarz übermalt.
131 | K A R L & F A B E R November 2014
Sebastian Wegmayr (zugeschrieben)
1776 - Wien - 1857
140N | 2 Bll.: Fünf Margeriten mit roter Dahlie Gänseblümchen mit Schneeglöckchen, Glockenblumen
und einer Libelle.
Aquarell und Gouache auf Papier mit Wz.-Schriftzug
"C & I HONIG" (1). Je ca. 35,5 : 24,7 cm.
€ 3.000 / 4.000
Mit kleinen Randmängeln, ansonsten farbfrisch und
gut erhalten.
November 2014 K A R L & F A B E R | 132
Französisch
143R | Liegender Mann mit Dreispitz.
Bleistift auf Bütten mit Wz. "W mit angeschnittenem
­Wappen". (17)89. 11,5 : 18,1 cm.
€ 600
Leicht braunfleckig, minimaler Papierverlust in der linken
oberen Ecke. Von schönem Gesamteindruck.
144 | Das Rendezvous im Park.
Rötel auf Bütten. (18. Jh.). 21,6 : 16,8 cm.
€ 700
Jean-Frédéric Schall
Mit leichten Papiermängeln, daher alt aufgelegt. ­
Von schönem Gesamteindruck.
1752 Strasbourg - Paris 1825
141 | Flora.
Pastell, weiß gehöht, teilweise laviert, auf Bütten. 40,3 :
28,6 cm (im Oval), (Blattgröße 49 : 37,8 cm).
€ 1.000
In einen Zierrahmen montiert, im unteren Rand bezeichnet.
- Papier vereinzelt mit minimalen Braunfleckchen und leicht
nachgedunkelt, ansonsten schön.
Jacob de Wit
1695 - Amsterdam - 1754
142 | Himmelfahrt Mariens, verso Allegorie der Malerei.
Feder in Braun, grau laviert, auf Bütten. 19,2 : 9,3 cm.
Provenienz:
Aus der Sammlung GD, verso mit dem Stempel (Lugt 754, 755).
€ 800
verso
133 | K A R L & F A B E R November 2014
Verso: Feder in Braun und schwarze Kreide. - Geringe Altersspuren, ansonsten sehr schön.
Edmé Bouchardon
1698 Chaumont en Bassigny - Paris 1762
145 | Trauernde Justitia.
Rötel, teils gewischt und weiß gehöht, auf bräun­
lichem Bütten mit Wz. " Stehende Figur im Profil im
­Wappenschild". 38,4 : 24,8 cm.
€ 600
Recto oben rechts in schwarzer Feder bezeichnet "no 22".
Plastisch durchmodellierte Darstellung der Figur der trauernden Justitia aus dem Grabmal Urbans VIII. von Bernini in
St. Peter in Rom. Nachdem Bouchardon 1722 den 1. Rompreis errungen hatte, ging er 1723 nach Rom, wo er neun
Jahre lang blieb und mehrere Marmorkopien nach der Antike und eine Reihe von Bildnisbüsten schuf. In diesem Zeitraum dürfte auch die vorliegende Zeichnung entstanden
sein. - Oben und links mit dem Büttenrand, dort drei kleine,
mit dünnem Japanpapier verstärkte Partien. Zwei winzige
Einrisse am rechten Rand. Minimal fleckig in der rechten
unteren Ecke, sonst tadellos.
November 2014 K A R L & F A B E R | 134
Christian Wilhelm Ernst Dietrich
(zugeschrieben)
Giovan Gioseffo dal Sole
1654 - Bologna - 1719
146 | Flucht nach Ägypten.
Feder in Braun, laviert, auf Bütten mit Wz. "Bekrönter
­Anker im Kreis, darunter Buchstaben GMR". 24,2 : 18,4 cm.
€ 600
Aufgrund von Papiermängeln mit dünnem Japan hinterlegt,
dort überarbeitet. Von schönem Gesamteindruck.
1712 Weimar - Dresden 1774
149 | Weiser mit einem Stundenglas.
Bleistift, mit braun laviert, auf Bütten. 20,8 : 16,5 cm.
Signiert oben rechts.
Provenienz:
Sammlung Dr. H. Stinnes, Köln, verso und recto auf der
Zierunterlage mit dem roten Stempel (Lugt 1376 a).
€ 500
Verso mit einer Profilstudie in Rötel. - Im Passepartoutausschnitt leicht nachgedunkelt, im linken Rand auf eine
blaue Zierunterlage montiert, ansonsten schön.
Monorgammist "H. P. M."
147 | Putto mit Schalmei.
Feder in Braun und Schwarz, grau laviert, auf feinem
­Bütten mit angeschnittenem Wz. "Bekröntes Wappen". ­
(17. Jh.). 15,3 : 11,9 cm.
Provenienz:
Verso mit einem nicht identifizierten Sammlerstempel
(nicht bei Lugt).
€ 500
Rückseitig handschriftlich mit einem Monogramm "HPM"
(?). - Verso an linker Blattkante leicht wasserrandig. Mit einzelnen, dünnen Japanpapierhinterlegungen und minimal
fleckig. Von schönem Gesamteindruck.
Nach Abraham van Diepenbeeck
1596 Hertogenbosch - Antwerpen 1675
150N | Reiter.
Feder in Braun auf festem bräunlichen Bütten. 28,2 : 18,8 cm.
Provenienz:
Sammlung F. Springell (geb. 1898), Prag und England,
­verso mit dem Stempel (Lugt 1049a); Privatbesitz, Schweiz.
€ 400
Nach einem Kupferstich A. van Diepenbeecks für das Buch
"A General System of Horsemanship" von William Cavendish, Duke of Newcastle (1592-1676), zuerst 1658 in Antwerpen publiziert. - Kleine Verletzung der Papieroberfläche
am rechten Rand; verso mit Klebespuren alter Montage
entlang der Blattkanten, sonst gut.
Bartholomäus Ignaz Weiss (zugeschrieben)
1740 - München - 1814
135 | K A R L & F A B E R November 2014
148 | Moses errichtet die eherne Schlange.
Feder in Schwarz, über Bleistift, auf Bütten mit angeschnittenem Wz. "Wappen". 17,5 : 21,1 cm (Blattgröße).
Provenienz:
Sammlung Ingeborg Tremmel.
€ 600
Deutsch
Darstellung aus dem Alten Testament (Exodus 21, 4-9),
wohl aus einem Studienbuch. An der rechten oberen Ecke
unleserlich mit Rötel bezeichnet. Verso Christus am Ölberg,
Federzeichnung über Bleistift. - Leicht stockfleckig, an den
Rändern unregelmäßig beschnitten. Am oberen Bildrand
mit grüner Farbspur, am rechten Rand mit Montageresten,
ansonsten schön.
Dargestellt ist eine Szene aus dem Leben des böhmischen
Kirchenreformators Johann Hus, der in seinen Predigten
wiederholt die absolute Autorität des Papsttums anzweifelte, was er 1415, unter großer öffentlicher Anteilnahme,
mit dem Ketzertod auf dem Scheiterhaufen bezahlte. Verso
die Bleistiftstudie eines Kopfes. - Gleichmäßig braunfleckig,
vereinzelt winzige Wurmlöchlein.
151 | Hus predigt dem Volk seine Lehren.
Bleistift und Feder, grau laviert, auf chamoisfarbenem
Bütten. (18. Jh.)19,5 : 18 cm.
€ 700
November 2014 K A R L & F A B E R | 136
Johann Heinrich Tischbein d. Ä.
1722 Haina - Kassel 1789
152 | Brustbild eines jungen Mannes in schwarzem
Rock mit weißem Kragen.
Schwarze Kreide, weiß gehöht, auf blauem Bütten mit Wz.
"ED & C im Schild". (Um 1755). 31 : 23,5 cm.
Signiert unten rechts.
Provenienz:
Privatbesitz, Hamburg.
€ 500
Am Oberrand oberhalb der Einfassung mit einem ca. 1,2 cm
breiten, wohl vom Künstler angesetzten Papierstreifen. Papier minimal nachgedunkelt, sonst gut.
Christian Wilhelm Ernst Dietrich
(Nachfolge)
1712 Weimar - Dresden 1774
153N | Zwei bärtige Greise.
Öl auf festem Velin, alt aufgelegt. Je ca. 8,9 : 5,9 cm.
€ 400
Mit leichten Bereibungen, ein Bl. unten links mit ­Farbverlust.
137 | K A R L & F A B E R November 2014
Friedrich Christian Reinermann
1764 Wetzlar - Frankfurt/Main 1835
154 | Schweizer Flusslandschaft.
Aquarell über schwarzer Kreide auf festem Velin. 1806.
51,3 : 67,4 cm. Signiert und datiert auf dem Kahn.
Provenienz:
Antiquariat Robert Wölffle, München;
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 1.200
Leicht braunfleckig. Verso an den Rändern mit Montage­
resten. Sonst sehr schön.
Franz Kobell
1749 Mannheim - München 1822
155 | Landschaftsstudie mit Sträuchern.
Pinsel in Braun, auf Bütten. 16,3 : 21,1 cm.
€ 900
Leicht knitterfaltig, vereinzelt mit winzigen Braunfleckchen,
im linken oberen Rand leicht angeschmutzt. Allgemein gut
erhalten.
November 2014 K A R L & F A B E R | 138
Franz Kobell
156N | Album mit 48 Bll.: Landschaftszeichnungen.
Feder in Braun bzw. Schwarz, teilweise über Bleistift,
ein Bl. über rotem Stift, ein Bl. laviert, auf Bütten.
Jeweils 15 - 16,3 cm : 19,5 - 21,2 cm.
Provenienz:
Privatbesitz, USA
€ 8.000 / 10.000
139 | K A R L & F A B E R November 2014
Es sind seine in großer Zahl ausgeführten Zeichnungen, die den
kunsthistorischen Rang des Franz Kobell bestimmen. In Ihnen
konzentriert er sich ganz und gar auf die Landschaft, wobei die
Vedute nur eine untergeordnete Rolle spielt, auch der Staffage
misst der Künstler keine besondere Bedeutung bei. Klaus Herbig hat festgestellt, "dass Kobell die in einer 200jährigen Tradition eingespielten Kompositionselemente von Landschaft
allein um der Kombination willen immer wieder variiert. Das
künstlerische Verfahren wird zum Selbstzweck." (Klaus Herbig, "Ein Strom lebhafter Phantasie", in: Ausstellungskatalog
"Franz Kobell. Ein Zeichner zwischen Idylle und Realismus",
Staatliche Graphische Sammlung, München 2005; S. 10-11).
- Diese besonders schöne Sammlung von Zeichnungen gibt
einen Einblick in Kobells Virtuosität, seine Phantasie und seine
stilistische Bandbreite. In den südlichen Szenen ist der Einfluss von Claude Lorrain allgegenwärtig, es gibt jedoch auch
Blätter, die in ihrer Strichführung kühn und modern, ja fast abstrakt wirken. - Alle Bll. mit Einfassungslinie. Alt an den linken
Ecken (ein Bl. an allen vier Ecken) auf chamoisfarbenes Bütten
montiert, dieses zum Album gebunden (Im O.-Pappeinband).
Die Zeichnungen mit schwachen Braunfleckchen, allgemein
von sehr guter Erhaltung.
November 2014 K A R L & F A B E R | 140
Franz Kobell
Franz Kobell
157 | Landschaft mit Blick auf eine Festung.
Tuschfeder und -pinsel auf Velin. 16,2 : 23,2 cm.
Provenienz:
Sammlung Friedrich Amon, Genf; Privatbesitz,
Norddeutschland.
€ 400
160 | 3 Bll.: Landschaften mit aufgehender Sonne (1)
und Felsformationen.
Feder in Braun bzw. Schwarzbraun, auf Bütten mit Wz.
­"Bekröntes Wappen" (1). Von 8,4 : 11 cm bis zu 9,6 : 16,1 cm.
€ 800
Sehr gut erhalten.
158 | 2 Bll.: Südliche Landschaften mit Burgen.
Feder in Braun auf Bütten. 11,6 : 16,1 cm bzw. 9,6 : 16,2 cm.
€ 500
Charakteristische, südlich anmutende Studien, teils dicht
schraffiert und klar konturiert. Beide Bll. mit einer Einfassungslinie in Bleistift. - An den oberen Ecken montiert, ein
Bl. oben rechts mit einer kleinen Fehlstelle, ansonsten gut
erhalten.
159 | 5 Bll.: Landschaften am Wasser.
Feder in Braun, auf Bütten (4) bzw. auf Velin (1).
Von 8,2 : 16,1 cm bis zu 10,9 : 16,1 cm.
€ 1.200
Jeweils mit einer Einfassungslinie in Bleistift. An den oberen Ecken auf die Unterlage montiert, Montagereste vereinzelt minimal durchscheinend, ansonsten gut erhalten.
141 | K A R L & F A B E R November 2014
Arkadische Landschaften, ein Bl. mit Figurenstaffage. Mit einer Einfassungslinie in Bleistift. - An den oberen Ecken montiert,Montagereste teilweise leicht durchscheinend.Ein Bl.im
unteren Rand mit Tintenfrass.Von schönem Gesamteindruck.
161 | 3 Bll.: Landschaften mit Felsformationen, Bäumen
und Staffage.
Feder in Braun, auf Bütten. Von 9,4 : 16 cm bis zu 9,7 : 16,2 cm.
€ 700
Reizvolle Ansichten mit stimmungsvollem Kontrast von
Fels und Vegetation. Mit einer Einfassungslinie in Bleistift.
An den oberen Ecken auf die Unterlage montiert, recto teil­
weise minimal durchschlagend, sonst schön.
162 | 3 Bll.: Kleine Landschaften.
Feder in Schwarzbraun, auf Bütten. Je ca. 9,1 : 11,3 cm.
€ 500
Jeweils an den oberen Ecken auf die Unterlage montiert,
Klebstoff teilweise recto durchschlagend, ansonsten gut.
November 2014 K A R L & F A B E R | 142
Druckgraphik des 15. – 18. Jahrhunderts
Prints 15th – 18th Century
Franz Kobell
163 | 4 Bll.: Ideale Landschaften.
Feder in Braun, Schwarzbraun und Grau auf Velin.
Von 11,7 : 16,8 cm bis zu 11,9 : 16,1 cm.
€ 700
Von unterschiedlicher Erhaltung, allgemein jedoch gut.
164 | 3 Bll.: Landschaften mit Blick auf ein Anwesen.
Feder in Schwarzbraun, auf bräunlichem Bütten (1), bzw.
Velin (2). von 11,2 : 17,7 cm bis zu 11,4 : 17,2 cm.
€ 700
Südliche Landschaften jeweils mit Staffage. - An den oberen
Ecken auf die Unterlage montiert, Leim teilweise durchscheinend. Mit leichten Papiermängeln, ansonsten gut erhalten.
165 | 2 Bll.: "Thalkirchen" - "Oberföhring".
Bleistift auf cremefarbenem Bütten mit Wz. "Bekröntes
Wappen" bzw. "Fleur des Lis im Wappen" mit angeschnittenem Schriftzug "C. & H. H.". 17,1 : 28,6 cm und 14,5 :
26,4 cm. Ortsbezeichnet unten rechts bzw. unten links.
€ 500
Unten mittig bezeichnet "Franz Kobell Fecit". - Mit leichten
Knickspuren. Ein Bl. mit kaum merklichen Braunfleckchen,
ansonsten gut erhalten.
143 | K A R L & F A B E R November 2014
Albrecht Altdorfer
Heinrich Aldegrever
1502 Paderborn - Soest 1555/1561
166 | Ornament mit zwei Sphinxen.
Kupferstich auf Bütten. (1532). 2,4 : 7,3 cm (Blattgröße).
Bartsch 240; The New Hollstein 240.
€ 400
Guter, kräftiger Druck, bis knapp auf Plattenkante geschnitten. - Mit leichten Papiermängeln, verso mit Montageresten,
ansonsten schön.
167 | Ornament mit einem knienden Satyr.
Kupferstich auf Bütten. (1532). 2,4 : 7,2 cm (Blattgröße).
Bartsch 241; The New Hollstein 241.
€ 400
Guter Druck, teilweise mit Plattenton. Knapp auf bzw. innerhalb der Plattenkante geschnitten. - Verso mit Montageresten, altersbedingt gut.
Albrecht Altdorfer
um 1480 - Regensburg - 1538
168 | Herkules und die Muse.
Kupferstich auf Bütten. (Um 1520/1525). 6,6 : 4,4 cm
(Blattgröße 6,8 : 4,5 cm).
Bartsch 28; The New Hollstein e.33 I (von II) ; Winzinger
160 I c (von II).
Provenienz:
Laut handschriftl. Vermerk auf dem Untersatz aus der
Sammlung Nowell-Usticke; Privatsammlung, Süddeutschland.
€ 800
Mit dem Plattensprung, der bis über die Beine der Muse
reicht. Kräftiger, klarer Abdruck, bis knapp vor die Plattenkante beschnitten. Die Darstellung wurde von einem italienischen Niello angeregt (Passavant I, S. 322, Nr. 656; Dutuit
I., S. 196 b). - Verso mit kleinen Papierausdünnungen, ansonsten schön.
145 | K A R L & F A B E R November 2014
169 | Der Traum des Paris.
Kupferstich auf Bütten. (Um 1515/1518). 6 : 4 cm
(Blattgröße 6,1 : 4,1 cm).
Bartsch 36; The New Hollstein e. 37; Winzinger 131 a (von c).
Provenienz:
Sammlung Wilhelm Eduard Drugulin (1825-1879), Leipzig,
verso mit dem Stempel (Lugt 2612); Sammlung Albert W.
Blum (1882-1952), Schweiz und Short Hills, verso mit dem
Stempel (Lugt 79b) sowie verso mit einem weiteren, nicht
identifizierten Sammlerstempel "D.U." (Lugt 796).
€ 1.500
Prachtvoller, tiefschwarzer und klarer Abdruck, in der unteren linken Ecke leicht auslassend. Mit winzigem Rändchen
um die Plattenkante. - Verso mit Montageresten am oberen
und linken Rand, sonst schön.
170 | Die Darstellung im Tempel.
Holzschnitt auf Bütten. (Um 1513). 7,2 4,8 cm.
Bartsch 12; Winzinger 37; The New Hollstein w. 12.
€ 500
Bl. 12 aus der Folge von 40 Bll.: Sündenfall und Erlösung des
Menschengeschlechtes (...). Kräftiger und klar zeichnender
Druck, auf die EInfassungslinie geschnitten. - Altersgemäß
gut erhalten.
Leonhard Beck
1475/80 - Augsburg - 1542
171N | Die Versammlung der vier Könige, im Vordergrund vier Männer.
Holzschnitt auf Bütten. (1514/1516).
22,3 : 19,6 cm (Blattgröße).
Bartsch VII/224; Hollstein 37; TIB 80/182.
€ 800
Aus dem "Weisskunig", der Geschichte von Kaiser Friedrich
III. und seinem Sohn Maximilian I. - Im unteren Rand mit einem kleinen Einriss, in der linken unteren Ecke mit leichten
Knickspuren, ansonsten schönes Exemplar.
November 2014 K A R L & F A B E R | 146
Basilius Besler
1561 - Nürnberg - 1629
172 | 3 Bll. aus: Hortus Eystettensis.
Kolorierter Kupferstich auf Bütten. (1613).
Von 51,7 : 41,5 cm bis zu 54,8 : 43,7 cm (Blattgröße).
Provenienz:
Privatsammlung, Hamburg.
€ 1.200
Vorhanden: Nasturtium Indicum - Papaver Multiplex Albumoris Rubicundus - Campanula Minor Sylvestris flore
coeruleo. Kräftige Drucke aus dem berühmten botanischen
Werk, mit dem lateinischen Text und einem schönem Rand
um die deutlich zeichnende Plattenkante. - Von unterschiedlicher Erhaltung.
173 | 3 Bll. aus: Hortus Eystettensis.
Kolorierter Kupferstich auf Bütten. (1613).
Von 53,7 42,8 cm bis zu 51,7 : 41,1 cm (Blattgröße).
Provenienz:
Privatsammlung, Hamburg.
€ 1.000
Vorhanden: Tulipa - Caltha Palustris Flore - Aloe Americana. Kräftige Drucke aus dem berühmten botanischen Werk.
Verso mit dem lateinischen Text und einem guten Rand um
die Plattenkante. Mit Papiermängeln, ein Bl. unten links beschnitten.
174 | 2 Bll. aus: Hortus Eystettensis.
Kolorierter Kupferstich auf Bütten. (1613).
55,6 : 43,5 cm und 55 43,7 cm (Blattgröße).
Provenienz:
Privatsammlung, Hamburg.
€ 500
Vorhanden: Papaver flore pleno rubrum / Papaver Eraticum
rubrum - Paeonia Bizanthina Maior. - Kräftige Drucke aus
dem berühmten botanischen Werk, mit dem lateinischen
Text und einem schönem Rand um die deutlich zeichnende
Plattenkante. - Von unterschiedlicher Erhaltung.
Beiliegt:
Textblatt. Spectatori et Lectoro. Kupferstich auf Bütten.
(1613). 55,1 : 43,8 cm (Blattgröße).
147 | K A R L & F A B E R November 2014
Basilius Besler
175 | 2 Bll. aus: Hortus Eystettensis.
Kolorierter Kupferstich auf Bütten. (1613).
53,6 : 43,6 cm und 55,6 : 44 cm (Blattgröße).
Provenienz:
Privatsammlung, Hamburg.
€ 500
Vorhanden: Poma Amoris Fructu rubro - Folos Solis Prolifer. Kräftige Drucke aus dem berühmten botanischen Werk,
mit dem lateinischen Text und einem schönem Rand um die
deutlich zeichnende Plattenkante. - Von unterschiedlicher
Erhaltung.
176 | 2 Bll. aus: Hortus Eystettensis.
Kolorierter Kupferstich auf Bütten. (1613).
53 : 40,8 cm und 52,6 : 43,4 (Blattgröße).
Provenienz:
Privatsammlung, Hamburg.
€ 400
Vorhanden: Hyacinthus Stellatus Peruanus - Martagon
Pompo. Schöne, dekorative Drucke aus dem berühmten
botanischen Werk. Jeweils mit breitem Rand und mit dem
lateinischen Text. - Vor allem im Rand mit Papiermängeln,
vereinzelt braunfleckig, verso mit Montageresten.
November 2014 K A R L & F A B E R | 148
181
179
Simone Cantarini (Il Pesarese)
1612 Oropezza bei Pesaro - Verona 1648
179 | Die heilige Familie mit dem Johannesknaben.
Radierung auf Bütten. (Um 1640). 13,2 : 8,4 cm
­(Blattgröße 15,2 : 10,2 cm).
Bartsch XIX, 12.
€ 400
180
Jacques Callot
Prachtvoller, klarer Druck mit umlaufend ca. 1 cm breitem Ränd
um die Plattenkante. - Leichte Gebrauchspuren und gleich­
mäßig mit winzigen Braunfleckchen, ansonsten gut erhalten.
1592 - Nancy - 1635
177 | Folge von 18 Bll.: Les grandes misères de la
guerre (Les Misères et les mal-heurs de la guerre).
Radierung auf Bütten, teils mit Wz."Bekröntes Wappen"
(2), sowie mit angeschnitten Wz. (3) und mit Wz. "Tor".
(1633). Bis zu 9 : 18,3 cm (Blattgröße).
Lieure 1339 - 1355 II (von III), 1356 III (von IV).
Literatur zur Folge:
"Jaques Callot und sein Kreis. Werke aus dem Besitz der
Albertina und Leihgaben aus den Uffizien", Graphische
Sammlung, Albertina, Wien 1968.
€ 3.000/4.000
Kräftige und kontrastreiche Drucke, alle Bll. knapp auf bzw.
innerhalb der Plattenkante geschnitten. Mit dem 6zeiligen
Text am Unterrand, der Adresse von Israel und den Nummern unten rechts.
Wohl die berühmteste Radierungsfolge Callots, die schon
zu Lebzeiten des Künstlers sehr begehrt war. - Vereinzelt
stockfleckig, Papier minimal nachgedunkelt. Stellenweise
im Rand knitterfaltig. An den Ecken teilweise aufgelegt. Als
komplette Folge sehr selten.
149 | K A R L & F A B E R November 2014
Luca Carlevaris
1663 Udine - Venedig 1729
178 | Porträt des Malers Claude Deruet mit seinem Sohn.
Radierung auf Bütten, aufgelegt. (1632). 29,5 : 17,1 cm
(Blattgröße 30,3 : 18,6 cm).
Lieure 1296 II (von V). Meaume 505 III (von IV).
€ 1.500
Ausgezeichneter, kontrastreicher Druck des zweiten Zustandes, noch ohne den Schornstein auf dem großen
­Gebäude im Hintergrund und der Datierung unten rechts.
Mit 4-5 mm breitem Rand um die deutlich druckende Plattenkante. Im Unterrand knapp innerhalb der Plattenkante
beschnitten. - Papier überwiegend im Rand braunfleckig,
ansonsten gut. - Selten.
180 | 7 Bll.: Venezianische Ansichten.
Radierung auf Bütten. (1703). Je 21,8 : 29,1 cm
(Blattgröße 29,6 : 39,8 cm).
€ 900
Spätere Abzüge aus der 104 Bll. umfassenden Folge: Le fabriche e vedute di Venetia. Die Folge war dem Dogen Alvise
Mocenigo II. (1628-1709) gewidmet. Vorhanden: Veduta della Piazzetta - Cortile del Palazzo Ducale - Chiesa patriarcale
di S. Pietro di Castello - Veduta della loggetta in Piazza di S.
Marco - Veduta della Piazza di S. Marco - Chiesa di S. Giorgio
Maggiore - Prucuratie Vecchie. - Von gutem Gesamteindruck.
Beiliegt: Veduta della Piazza di S. Marco. Radierung, koloriert
und weiß gehöht, auf Bütten mit Wz. "Doppelter Adler, bekröhnt und mit Reichsapfel". 28,3 : 40,2 cm (Blattgröße).
Insgesamt 8 Bll.
Giovanni Benedetto Castiglione
(Il Grechetto)
1609 oder 1616 Genua - Mantua 1664 oder 1670
181N | Geburt Christi mit Gottvater und der Engelschar.
Radierung auf Bütten mit Wz. (zweizeiliger Schriftzug).
(Nach 1647). 20,3 : 40 cm (Blattgröße).
€ 2.500
Zarter Abdruck mit Rändchen um die Einfassungslinie. Mit
kleinen Randmängeln, Ecken mit Knickspuren.
November 2014 K A R L & F A B E R | 150
Giovanni Benedetto Castiglione
(Il Grechetto)
182N | Einzug in die Arche Noah.
Radierung auf Bütten mit Wz. (zweizeiliger Schriftzug).
20,5 : 40,3 cm (Blattgröße).
Bartsch 1; Percy E 24, TIB (Commentary).001.
Literatur:
Stefano Ferrara/Paolo Bellini/Rosa D'Amico, "Incisori liguri
e lombardi dal XV al XVIII secolo", Bologna 1977, Kat. Nr.
30 (mit ganzs. Abb.).
€ 1.500
Mit Rändchen um die Einfassungslinie. Rechte obere Ecke
mit kleiner Ergänzung, linke untere Ecke mit winzigem
­Papierverlust. Kleinere Randmängel, Ecken knittrig.
183 | Kopf eines Mannes mit Federhut und Schal.
Radierung auf Bütten mit angeschnittenem Wz. "Trauben".
(Um 1645/1650). 17,8 : 15 cm (Blattgröße 25,6 : 18 cm).
Bartsch XXI, S. 27, Nr. 31; Bellini/d'Amico, Bd. VI, Nr. 45.
€ 1.600
Aus der Folge der großen "Orientalischen Köpfe". Kräftiger
und klarer Druck des zweiten Zustandes. Mit einem breiten Rand um die gut sichtbare Plattenkante. - Verso in
den oberen Ecken mit Montagespuren, im Rand mit Knick­
spuren, ansonsten gut erhalten.
151 | K A R L & F A B E R November 2014
Giovanni Benedetto Castiglione
(Il Grechetto)
184 | Kopf eines bärtigen Alten.
Radierung auf Bütten. (Um 1645/1650).
18,1 : 15,1 cm (Blattgröße).
Bartsch XXI, S. 27, Nr. 50; Bellini/d'Amico, Bd. VI, Nr. 43.
€ 1.300
Aus der Folge der großen "Orientalischen Köpfe". Ausgezeichneter, satter Druck. Auf bzw. knapp innerhalb der
Plattenkante geschnitten. - Verso mit Montagespuren am
oberen Rand und Papierausdünnungen in den Ecken. Insgesamt altersgemäß gut erhalten.
185 | Bildnis eines Orientalen im Profil nach rechts.
Radierung auf Bütten, mit angeschnittenem Wz.
­"Trauben". (Um 1640/1650). 18,6 : 13,5 cm
(Blattgröße 22,5 : 17,7 cm).
Bartsch XXI, S. 27, Nr. 48; Bellini/d'Amico, Bd. VI, Nr. 41.
€ 1.000
Aus der Folge der großen "Orientalischen Köpfe". Kräftiger
und klarer Druck, mit einem schönen breiten Rand um die
Plattenkante. - Papier leicht nachgedunkelt und vereinzelt
fleckig, ansonsten altersgemäß schön.
November 2014 K A R L & F A B E R | 152
Christian Wilhelm Ernst Dietrich,
gen. Dietricy
1712 Weimar - Dresden 1774
188 | 17 Bll.: Diverse Landschaften.
Radierung auf Bütten. (1742), (1744) (5), (1745) (2), (1764).
Von 5,1 : 12,1 cm bis zu 18,8 : 24,4 cm (Blattgröße).
Linck u.a.: 157 I, 131 II, 132 IV, 133 wohl IV, 153 III, 148 II, 161 II.
Provenienz:
L. 148 und L. 157 aus Slg. J. A. Börner, Nürnberg, verso mit hs.
Provenienzangabe in schwarzer Feder (Lugt 269 und 270).
€ 1.300
Ausgezeichnete, kräftige Drucke, z. T. mit einem schönen, breiten Rand um die gut sichtbare Plattenkante. Vorhanden u.a.:
Der Sybillen-Tempel zu Tivoli (sehr selten) - Die Einsiedlerhütte
auf der Anhöhe - Die zwei hölzernen Häuser am Wasser - Die
Landschaft mit dem Basrelief - Die kleinen Wasserfälle bei Tivoli - Der Fluss zwischen hohen Felsufern - Die Landschaft mit
dem hl. Wilhelm. - Alle Bll. von gutem Gesamteindruck.
Beiliegt: 2 Bll. von J. M. Frey nach Dietricy. Vorhanden: Die
Landschaft mit dem Basrelief (Linck 133) - Das Opfer des
Pan (Linck 155; Gegenseite).
Insgesamt 19 Bll..
Luca Ciamberlano
Um 1570/1580 Urbino - tätig in Rom bis 1641
186 | Zwei Totenschädel.
(Nil certius morte nil incertius die mortis).
Kupferstich auf Bütten. 10,6 : 15,7 cm
(Blattgröße 21,5 : 28.8 cm).
€ 2.000
Ausgezeichneter, tiefschwarzer und klarer Abdruck. Breitrandig. Äußerst selten. - Kleine Randmängel, ansonsten von
schöner Erhaltung.
Lucas Cranach d. Ä.
1472 Kronach - Weimar 1553
187N | Das Martyrium des heiligen Simon.
Holzschnitt auf Bütten mit Wz. "Lilie". (1539).
16,1 : 12,6 cm (Blattgröße).
Bartsch 46; Hollstein 62.
€ 1.000
Aus der Folge der Apostelmartyrien. Prachtvoller, klarer
Abdruck, auf bzw. teilweise knapp innerhalb der Einfassungslinie geschnitten. Verso mit schönem Relief. Leichte
Altersspuren, verso am oberen Rand mit brauner Tinte,
recto leicht durchscheinend, sonst gutes Exemplar.
153 | K A R L & F A B E R November 2014
189 | 13 Bll.: Religiöse und mythologische Szenen.
Radierung auf Bütten. (1734), (1740) (3), (1742), (1756),
(1763) (3). Von 8,2 : 8 cm bis zu 21 : 29,5 cm (Blattgröße).
Linck u.a.: 9 I, 10 III, 12 II, 28 III, 43-45 I.
Provenienz:
L. 28 aus der Sammlung Naudet, Paris, verso hand­
schriftlich (Lugt 1937).
€ 1.000
Gute, z. T. frühe Drucke, jeweils mit einem schönen Rand um
die Plattenkante. Vorhanden u. a.: Die Wiederkehr des ver­
lorenen Sohnes - Die Flucht der heiligen Familie - Die Anbetung der Hirten - Die Geburt Christi - Die Folge von drei
Bll.: Tritonen-Kämpfe. - Von unterschiedlicher Erhaltung.
190 | 8 Bll.: Diverse Kompositionen.
Radierung auf Bütten mit Wz. "Fleur-de-Lis im bekrönten Wappen" (1). (1744) (2), (1745), (1756), (1763), (1764),
(1769). Von 15 : 18,8 cm bis zu 32,5 : 44,4 cm.
Linck 21 VIII, 27 IV, 123 III, 146 II, 148 IV, 158 III, 164 II, 172 III.
Provenienz:
L. 148 aus der Sammlung Max Machanék, verso mit dem
Stempel (Lugt 1775) und mit dem Stempel "Dr. W.A."
(nicht bei Lugt).
€ 800
Besonders schöne, z. T. seltene Abzüge. Vorhanden u. a.: Der
verlorene Sohn bei dem Pächter - Die große Krankenheilung
- Die Maultiertreiber-Herberge - Die Felsenschlucht - Der
runde Turm. - Von unterschiedlicher Erhaltung.
November 2014 K A R L & F A B E R | 154
Christian Wilhelm Ernst Dietrich,
gen. Dietricy
191 | 7 Bll.: Bäuerliche Szenen.
Radierung auf Bütten. (1732), (1739-1741), (1764).
Von 8,2 : 7,9 cm bis zu 21,7 : 28 cm (Blattgröße).
Linck u. a. 39/II, 40/II, 70/I, 75/I, 76/IV, 134/II.
Provenienz:
L. 76 aus der Sammlung Arthur Friedrich Theodor Bohnenberger, verso mit dem Stempel; L. 68 aus der Sammlung
Bernhard Keller, verso mit dem Stempel (Lugt 384).
€ 600
Kräftige und gegensatzreiche Drucke, jeweils mit Plattenrand. Vorhanden u. a.: Der Satyr beim Bauern (nach Jordaens' Geschmack) - Der Satyr beim Bauern (nach Begas' Geschmack) - Der Rattengift-Verkäufer - Der Scherenschleifer
- Der Kurzwarenhändler - Die zum Tor herauskommende
Herde. - Von unterschiedlicher Erhaltung.
Albrecht Dürer
192 | 12 Bll.: Kleine Blätter.
Radierung auf Bütten. (1742) (3), (1744), (1757), (17621764). Von 4,7 : 4 cm bis zu 17 : 14 cm (Blattgröße).
Linck u.a.: 81 I, 79 II-III, 84 I, 112 III, 115 III.
€ 600
Schöne, z. T. frühe, seltene Drucke. Teilweise mit einem breiten Rand um die gut sichtbare Plattenkante. Vorhanden u.a.:
Der bettelnde blinde Krieger - Der ungarische RattengiftVerkäufer - Die beiden Bärenführer - Kopf eines bärtigen
Mannes mit Pelzmütze - Drei von vorn gesehene Bauernköpfe. - Von unterschiedlicher Erhaltung.
155 | K A R L & F A B E R November 2014
1471 - Nürnberg - 1528
193 | Die Handwaschung des Pilatus.
Kupferstich auf Bütten. (1512). 11,9 : 7,7 cm (Blattgröße).
Bartsch 11; Meder 11 a-b (von c);
Schoch/Mende/Scherbaum 53 a-b (von c).
€ 6.000/7.000
N
Blatt 9 aus der Folge: Die Kupferstich-Passion. Ausgezeichneter, tiefschwarzer Druck, vor allem in der Architektur. Mit
einem gleichmäßigen Rändchen um die Plattenkante. - Mit
feiner Federretusche an der unteren Kante. Verso an der
oberen Kante mit Montageresten. Altersgemäß sehr schön.
194N | Die Beweinung.
Kupferstich auf Bütten. (1507). 11,7 : 7,2 cm (Blattgröße).
Bartsch 14; Meder 14 a-b (von c);
Schoch/Mende/Scherbaum 56 a-b (von c).
€ 6.000/7.000
Bl. 12 aus der Folge: Die Kupferstich-Passion. Das frühest entstandene Blatt der Folge, in einem brillanten und
schwarz zeichnenden Abzug, umlaufend auf die Plattenkante beschnitten, im linken Rand knapp innerhalb. - Verso
an den Kanten mit feinen Leimresten, ansonsten sehr schönes Exemplar.
November 2014 K A R L & F A B E R | 156
Albrecht Dürer
195 | Maria mit dem Kinde am Baum.
Kupferstich auf Bütten. (1513). 11,7 : 7,5 cm (Blattgröße).
Bartsch 35; Meder 34 b-c;
Schoch/Mende/Scherbaum 67 b-c (von e).
Provenienz:
Sammlung Charles Scarisbrick, verso mit dem Stempel
(Lugt 522).
€ 3.500/4.000
Prachtvoller und harmonischer, bräunlicher Druck, mit den
Wischlinien durch die Jahreszahl, aber vor den Wischlinien durch das Monogramm. Bis zur Einfassung beschnitten. - Im Randbereich mit mehreren kleinen, restaurierten
Einrissen und am Unterrand mit zwei kleinen, hinterlegten
Fehlstellen.
196 | Die Jungfrau mit dem Wickelkind.
Kupferstich auf Bütten. (1520). 14,3 : 9,7 cm (Blattgröße).
Bartsch 38; Meder 40 wohl b (von e);
Schoch/Mende/Scherbaum 91 wohl b (von e).
Provenienz:
Doublette der Kunsthalle Bremen, verso mit dem Stempel
(Lugt 293); Privatbesitz, Hessen.
€ 3.500/4.000
Kräftiger, bräunlicher Druck, bis auf die Einfassung beschnitten. - Verso mit leichten Bereibungen der Papieroberfläche und einem Wasserfleck. Montagereste am linken
Rand, ansonsten schön.
157 | K A R L & F A B E R November 2014
Albrecht Dürer
197N | Der heilige Antonius vor der Stadt.
Kupferstich auf Bütten ohne Wz. (1519).
9,8 : 14,4 cm (Blattgröße).
Bartsch 58; Meder 51 wohl a-b (von d);
Schoch/Mende/Scherbaum 87 wohl a-b (von d).
€ 25.000/30.000
Gleichmäßiger, silbriger Abdruck, mit einem vertikalen Kratzer oben rechts und vor den Kratzern links vom Kreuz. Mit
einem winzigen Rändchen um die Einfassungslinie.
Das Blatt entstand zusammen mit sechs kleinformatigen
Stichen vor Dürers Reise in die Niederlande. Dargestellt ist
nicht die populäre Versuchung des hl. Antonius in der Wüste,
sondern außerhalb der Bildüberlieferung des Spätmittelalters, der Einsiedler Antonius, kauernd am Wegrand vor der
Stadt und konzentriert in einem Buch lesend. Er ist Sinnbild
der Vita contemplativa. Das Doppelkreuz mit dem kleinen
Glöckchen, wie es die Aussätzigen zur Warnung trugen, ist
sein einziges Attribut und deutet auf das wohltätige Wirken
in den Siechkoben der Stadt hin (Scherbaum). Nach Mende
diente das Blatt möglicherweise als Neujahrsgruß, verbunden mit Wünschen für ein langes Leben. - Verso mit dünnem
Japanpapier hinterlegt, rechter Rand rückseitig schwach
fleckig, ansonsten gut.
November 2014 K A R L & F A B E R | 158
Albrecht Dürer
199 | Die Kreuztragung Christi.
Holzschnitt auf Bütten mit schwer erkennbarem Wz.
(wohl Meder Wz 304). (Um 1498/99). 40,9 : 29,6 cm
­(Blattgröße).
Bartsch 10; Meder 119 III c (von III c); Schoch/Mende/
Scherbaum 160 III c (von III c).
€ 1.700
Bl. 7 aus der Folge: Die Große Passion. Aus der Augsburger
Ausgabe von 1675. Mit den drei Lücken im Oberrand und
dem Sprung bis zum Christuskopf. Die ganze linke Randleiste abgehobelt. - Papier nachgedunkelt und vereinzelt
braunfleckig. Verso umlaufend montiert.
Albrecht Dürer
198 | Phlipp Melanchthon.
Kupferstich auf Bütten. (1526). 17,4 : 12,8 cm
(Blattgröße 22,1 : 17,1 cm).
Bartsch 105; Meder 104 c (von f);
Schoch/Mende/Scherbaum 101 c (von f).
Provenienz:
Privatbesitz, Hessen.
€ 3.000/4.000
Ganz ausgezeichneter, klarer Druck mit sehr breitem Rand. Mit
der punktierten Stirnschramme auf dem rechten Stirnhöcker
und vor dem Kratzer rechts von der Jahreszahl. Selten so schön!
Philipp Melanchthon (1497-1560) gehört zu den intellektuellen Ausnahmeerscheinungen seiner Zeit (Schoch): Bereits
mit 15 Jahren schloss er sein Studium an den Universitäten von Heidelberg und Tübingen ab, mit 21 Jahren bekam
159 | K A R L & F A B E R November 2014
er eine Professur für Griechisch an der Universität in Wittenberg. Seit dieser Zeit war er auch ein enger Freund von
Martin Luther, dessen Reformbewegungen er lebenslang
unterstützte. Ein Schwerpunkt seiner Tätigkeit war die Reformierung des Schulwesens nach humanistischen Vorgaben. Dürer stellt ihn als schlicht gekleideten, asketischen
Intellektuellen mit hoher Denkerstirn und genialisch zerzauster Frisur dar. In seiner Pupille spiegelt sich ein Fenster
- ein Kunstgriff, den Dürer mehrfach in seinen gestochenen
Porträts verwendete und der als Anspielung auf das Auge
als Spiegel der Seele interpretiert wurde. Die Inschrift auf
der Tafel lautet übersetzt betont bescheiden: "Dürer konnte die Züge des Philipp lebendig gestalten, doch die kundige
Hand nicht seinen Geist erfassen".
Verso mit Montageresten in der oberen und der unteren
rechten Ecke. In sehr gutem Zustand.
200N | Die Geburt Christi.
Holzschnitt auf Bütten mit Fragment eines Wasserzeichens (Kreuz). (Um 1510). 13,3 : 10,3 cm (Blattgröße).
Bartsch 20; Meder 129 I (II von c);
Schoch/Mende/Scherbaum 190 I (II von c).
Provenienz:
Sammlung Dr. Gerhard Güttler (1889-1966), Zloty Stok,
Berlin, Bad Tölz, verso mit dem Stempel (Lugt 2807 b).
€ 4.000/5.000
Blatt 5 aus der Folge: Die Kleine Passion. Hervorragendes,
klar druckendes Exemplar, vor der Textausgabe von 1511.
Mit einem schönen, gleichmäßigen, ca. 2-3 mm breiten
Rändchen um die Einfassungslinie. Verso mit einem gut erkennbarem Relief. - Die für diese Ausgabe geforderten Lücken geschlossen, die Blattkanten leicht verstärkt, ansonsten sehr schönes Exemplar.
November 2014 K A R L & F A B E R | 160
Albrecht Dürer
Albrecht Dürer
201N | Das letzte Abendmahl.
Holzschnitt auf Bütten. (Um 1508/09).
13 : 10,1 cm (Blattgröße).
Bartsch 24; Meder 133 I (von III d);
Schoch/Mende/Scherbaum 194 I (von III d).
Provenienz:
Sammlung Dr. Gerhard Güttler (1889-1966), Zloty Stok,
­Berlin, Bad Tölz, verso mit dem violetten Stempel (Lugt
2807 b).
€ 4.000/5.000
161 | K A R L & F A B E R November 2014
Blatt 9 aus der Folge: Die Kleine Passion. Brillanter und klarer Frühdruck vor der Textedition von 1511. Ohne die vier
­Lücken unten bzw. ohne den für die Textausgabe geforderten ganzen Rand. Mit einem schönen Rändchen um die Einfassungslinie. - Von guter Erhaltung.
202 | Folge von 20 Bll.: Das Marienleben.
Holzschnitt auf Bütten. (1502-1510).
Von 30,2 : 20,6 cm bis zu 36 : 26,2 cm (Blattgröße).
Bartsch 76; Meder 188 III e (von III f); Schoch/Mende/Scherbaum 166 III e
(von III f). Bartsch 77; Meder 189 III d (von III g); Schoch/Mende/Scherbaum
167 III d (von III g). Bartsch 78; Meder 190 II (von III h); Schoch/Mende/Scherbaum 168 II (von III h). Bartsch 79; Meder 191 III e-f (von III i); Schoch/Mende/
Scherbaum 169 III e-f (von III i). Bartsch 80; Meder 192 III b (von h); Schoch/
Mende/Scherbaum 170 III b (von III h). Bartsch 81; Meder 193 II (von III h);
Schoch/Mende/Scherbaum II (von III h). Bartsch 82; Meder 194 III b (von III
h); Schoch/Mende/Scherbaum 172 III b (von III h). Bartsch 83; Meder 195 III
f (von III f); Schoch/Mende/Scherbaum 173 III f (von III f). Bartsch 84; Meder
196 III g (von III g); Schoch/Mende/Scherbaum 174 III g (von III g). Bartsch
85; Meder 197 III f (von III g); Schoch/Mende/Scherbaum 175 III f (von III g).
Bartsch 86; Meder 198 III h (von III h); Schoch/Mende/Scherbaum III h (von
III h). Bartsch 87; Meder 199 III wohl e (von III f); Schoch/Mende/Scherbaum
177 III wohl e (von III f). Bartsch 88; Meder 200 III e (von III f); Schoch/Mende/
Scherbaum 178 III e (von III f). Bartsch 89; Meder 201 III d (von III f); Schoch/
Mende/Scherbaum 179 III d (von III f). Bartsch 90; Meder 202; Schoch/Mende/Scherbaum 180 III (von III). Bartsch 91; Meder 203 II (von III g); Schoch/
Mende/Scherbaum 181 II (von III g). Bartsch 92; Meder 204 III c (von III h);
Schoch/Mende/Scherbaum 182 III c (von III h). Bartsch 93; Meder 205 III (von
III). Schoch/Mende/Scherbaum 183 III (von III). Bartsch 94; Meder 206 III e
(von III e); Schoch/Mende/Scherbaum 184 III e (von III e). Bartsch 95; Meder
207 I a (von III f); Schoch/Mende/Scherbaum 185 I a (von III f).
Provenienz:
Meder 188 aus der Sammlung Josef Klemm (1821-1882), Wien, verso ­mit dem
Stempel (Lugt 1574) sowie dem Stempel von Graf F.J. Enzenberg (1802-1879),
Innsbruck (Lugt 845).
Meder 192 aus der Sammlung William Bell Scott (1811-1890), London, verso
mit dem Stempel (Lugt 2607) sowie dem Stempel von Graf F.J. Enzenburg
(Lugt 845).
Meder 203 aus der Sammlung Dr. Christian David Ginsburg (1831-1914),
Palmers's Green, verso mit dem Stempel (Lugt 1145).
Meder 204 aus der Sammlung Richard Leendertz, Krefeld, verso mit dem
Stempel (Lugt 1708).
Meder 207 wurde vom Eigentümer 1999 beim Buch-und Kunstantiquariat
E. und R. Kistner, Nürnberg, erworben, die übrigen im Buchantiquariat König,
Nürnberg; alle Bll. seitdem in fränkischem Privatbesitz.
€ 30.000/40.000
November 2014 K A R L & F A B E R | 162
Die vollständige Folge mit dem Titelblatt. 1 Bl. Probeabzug
vor dem Text, 3 Bll. mit dem rückseitigen Text der lateinischen Buchausgabe von 1511, 16 Bll. nach der lateinischen
Buchausgabe.
Die Folge enthält:
1. Titelblatt: Die Jungfrau auf der Mondsichel. (Um 1511).
30,2 : 20,9 cm (Blattgröße). Guter, kräftiger Druck, die Strahlen ungleichmäßig. Die unteren 3 Zeilen sind abgeschnitten.
2. Joachims Opfer wird vom Hohenpriester zurückgewiesen.
(Um 1504). 30 : 21,2 cm (Blattgröße). Wz. "Doppeladler mit
Blume" (Meder Wz. 222). Bräunlicher Druck, bis knapp vor
die Einfassungslinie geschnitten.
3. Joachim auf dem Felde. (Um1504). 30 : 20,6 cm (Blattgröße). Verso mit dem lateinischen Text. Guter, scharfer Druck,
auf Einfassungslinie geschnitten.
4. Joachim und Anna unter der Goldenen Pforte. (1504).
35,5 : 26 cm (Blattgröße). Wz. "Adler mit Blume" (Meder Wz.
222). Noch guter, gleichmäßiger Druck mit dem Defekt in
den Wolken. Breitrandig.
5. Die Geburt Mariens. (Um 1503). 36 : 26,2 cm (Blattgröße).
Wz. "Großes Stadttor" (Meder Wz. 260). Schwarzer, leuchtender Druck, mit dem gespaltenen Rand über den Stufen.
Breitrandig.
6. Mariens Tempelgang. (Um 1503). 30,1 : 21,1 cm (Blattgröße). Wz. "Dreieck mit Blume" (Meder Wz. 127). Verso mit dem
lateinischen Text. Prachtvoller, tiefschwarzer Abdruck, bis
knapp vor die Einfassungslinie geschnitten.
7. Die Verlobung Mariens. (1504). 29,1 : 20,9 cm (Blattgröße).
Wz. "Kleines Wäppchen" (Meder Wz. 256). Bräunlicher, kräftiger Abdruck mit der Lücke in der Haube der Kirchgängerin
rechts. Schmales Rändchen um die Einfassungslinie.
8. Mariä Verkündigung. (Um 1503). 29,8 : 21,3 cm (Blattgröße). Wz. "Schild mit schrägem Balken" (Meder Wz. 246). Guter, kräftiger Druck mit den Defekten in der linken Pfeilerschattierung. Bis auf Einfassungslinie geschnitten.
9. Die Heimsuchung. (Um 1503). 29,8 : 21,2 cm (Blattgröße).
Wz. "Schild mit schrägem Balken" (Meder Wz. 246). Grauer,
etwas ungleichmäßiger Druck. Schmales Rändchen um die
Einfassungslinie.
10. Die Geburt Christi. (Um 1502/1503). 30 : 21,3 cm (Blattgröße). Wz. "Schild mit schrägem Balken" (Meder Wz. 246).
Grauer, leicht auslassender Druck mit dem schwarzen Fleck
im Dach. Schmales Rändchen um die Einfassungslinie.
11. Die Beschneidung Christi. (Um 1504). 29,6 : 21,1 cm
(Blattgröße). Wz. "Schild mit schrägem Balken" (Meder Wz.
246). Guter, gleichmäßiger Abdruck Abdruck. Schmales
Rändchen um die Einfassungslinie.
12. Die Anbetung der Könige. (Um 1503). 30,5 : 21,4 cm
(Blattgröße). Wz. schwer erkennbar. Noch guter, schwarzer
Abdruck mit den zwei Ausbrüchen beim Ochsenkopf. Bis
knapp vor die Einfassungslinie geschnitten.
13. Die Darstellung im Tempel. (Um 1505). 31,2 : 22,8 cm
(Blattgröße). Wz. "Kreuz mit Schlange auf einem Kapellenhäuschen" (Meder Wz. 111). Überschwärzter Druck mit umlaufend bis zu 0,8 mm breitem Rand.
14. Die Flucht nach Ägypten. ( Um 1504). 30 : 21 cm (Blattgröße). Wz. "Adler mit Blume" (Meder Wz. 222). Noch kräf163 | K A R L & F A B E R November 2014
tiger und gegensatzreicher Abdruck, auf Einfassungslinie
geschnitten.
15. Der Aufenthalt in Ägypten. (Um 1502). 29,5 : 20,9 (Blattgröße). Mit schwer erkennbarem Wz. Prachtvoller, schwarzer Abdruck, auf Einfassungslinie geschnitten.
16. Der zwölfjährige Jesus im Tempel. (Um 1503). 29,6 :
20,6 cm (Blattgröße). Verso mit dem lateinischen Text. Guter, kräftiger Abruck, bereits mit der Lücke im linken Bogen
oben. An drei Seiten bis knapp vor die Einfassungslinie geschnitten, am Unterrand darüber hinaus.
17. Christus nimmt Abschied von seiner Mutter. (Um 1504).
30 : 21,2 cm (Blattgröße). Wz. "Kleines Stadttor" (Meder Wz.
273). Kräftiger, leicht überschwärzter Abdruck, auf Einfassungslinie geschnitten.
18. Der Tod Mariens. (1510). 29,3 : 21 cm (Blattgröße). Wz.
"Kleines Stadtwappen" (ähnlich Meder Wz. 273). Kräftiger,
in manchen Partien leicht auslassender Druck, bis zur Einfassungslinie geschnitten.
19. Mariä Himmelfahrt und Krönung. (1510). 35,5 : 26,8 cm
(Blattgröße). Wz. "Adler mit Blume" (Meder Wz. 222). Klarer,
gleichmäßiger Druck. Breitrandig.
20. Mariens Verehrung. (Um 1502). 29,3 : 21,5 cm (Blattgröße). Wz. "Hohe Krone" (Meder Wz. 20). Ganz ausgezeichneter, brillanter und tiefschwarzer Abdruck mit kleinem Rändchen um die Einfassungslinie. Selten so schön.
"Dürers populärste Holzschnittfolge vereint eine ungebrochene Freude an der detaillierten erzählerischen Ausgestaltung des Geschehens mit dem Streben nach einer Rationalisierung der Darstellungsmittel. Gegenüber den früheren
Holzschnitten erreicht der Künstler eine dichtere Modellierung und damit eine Tonigkeit, die an die malerischen
Ausdruckswerte des Kupferstichs heranreicht" (H.W. Rott
1998). Dürer hat die Holzschnitte nicht in der Reihenfolge
der Erzählung geschaffen. Vor seiner zweiten italienischen
Reise waren 1505 offenbar bereits siebzehn Druckstöcke
fertiggestellt, lediglich das Titelblatt und "Marientod" und
"Himmelfahrt" folgten 1510. Die Darstellungen dokumentieren das Interesse Dürers an den theoretischen Problemen der Proportion und der Zentralperspektive. D. Kuhrmann (in: Dürer-Ausstellung München 1971/72) bezeichnet
das Marienleben als "Musterbuch der Perspektive" , das
verdeutlicht, wie es Dürer erst allmählich gelang, einen
harmonischen Ausgleich zwischen der Erschließung des
Bildraumes und der Ordnung der Motive in der Bildfläche
zu erzielen. Inhaltlich liegen dem Marienleben, dessen Text
erst nachträglich 1511 von dem Mönch Chelidonius nach
den Darstellungen verfasst wurden, apokryphe Erzählungen
zugrunde (Kindheitsevangelium des Pseudo-Matthäus und
der Transitus des Pseudo-Melito).
Von sehr guter bis altersgemäß guter Erhaltung. Ein Blatt
aufgelegt. Teils mit kleinen Randmängeln, Fleckchen und
vereinzelt mit alt hinterlegten Einrissen. Bei 5 Bll. Papier
leicht nachgedunkelt.
November 2014 K A R L & F A B E R | 164
Albrecht Dürer
Albrecht Dürer
203 | Maria, als Königin der Engel (Maria von zwei
Engeln gekrönt).
Holzschnitt auf Bütten mit Wz. "Ochsenkopf mit Schlange
und Kreuz" (vgl. Meder Wz. 68). (1518).
29,4 : 21 cm (Blattgröße).
Bartsch 101; Meder 211 I b (von II g); Schoch/Mende/
Scherbaum 248 I b (von II g).
€ 4.000/5.000
165 | K A R L & F A B E R November 2014
Prachtvoller, in allen Details klar und gleichmäßig druckender Abzug vor dem Sprung und mit dem Wz. 68 wie von
Meder für den Zustand I b gefordert. Knapp auf die Einfassungslinie geschnitten. Eine geglättete, horizontale Knickfalte. Im Rock Mariens
mit einem winzigen, ca. 5mm breiten Löchlein. Unten rechts
mit einem ca. 4 mm breiten Einriss. Verso zwei kleine dünne
Stellen im Papier im linken Rand. Verso gebräunt und unten
rechts mit einer hellen Stelle, ansonsten in gutem Zustand.
204 | Das Männerbad.
Holzschnitt auf Bütten mit Wz. "Augsburger Kelch" (Meder Wz. 180). (Um 1496/1497). 39,2 : 29,1 cm (Blattgröße).
Bartsch 128; Meder 266 d (von f); Schoch/Mende/Scherbaum 107 d (von f).
Provenienz:
Sammlung Reinhard Piper (1879-1953), München, verso
mit dem Stempel (nicht bei Lugt); Privatbesitz, Nordbayern.
€ 4.000/5.000
Kräftiger, klar zeichnender Druck, bis auf die Einfassungslinie geschnitten. Der Holzschnitt wird in die erste Zeit
nach Dürers Rückkehr aus Venedig datiert und verrät seine Auseinandersetzung mit der Kunst der italienischen
Renaissance. Seit dieser Zeit hatte er sich intensiv mit der
Idealproportion des menschlichen Körpers befasst und
zahlreiche Aktstudien gezeichnet - zu vorliegender Darstellung hat sich aber keine zugehörige Zeichnung erhalten. Die
Dargestellten sind nach Alter, Körperbau, Habitus und Temperament differenziert. Auch eine Deutung der "Fünf Sinne"
wurde vorgeschlagen (Edgar Wind, 1938/39): So lauscht
der Melancholiker dem Hall seiner Flöte, der Phlegmatiker
erfreut sich am Wein, der Choleriker hält einen Schaber in
der Hand und der Sanguiniker kann den Duft einer Blume
einatmen. Der bärtige Mann am Brunnen links, der das Geschehen nachdenklich betrachtet, ist ein Selbstbildnis des
Künstlers. - Horizontale Mittelfalte, ca. 3 cm langer, hinterlegter Riss am rechten Rand (im Bereich der Brüstung),
verso entlang der Kanten mit Montageresten, am Unterrand
leicht knitterfaltig, ansonsten gut.
November 2014 K A R L & F A B E R | 166
Albrecht Dürer
205N | Bildnis des Ulrich Varnbüler.
Chiaroscuro-Holzschnitt mit zwei Tonplatten (gelblichbraun und braun) und schwarzer Strichplatte auf Bütten
mit Wz. "Kreis mit zwei Zirkelschlägen" (Meder Wz. 258).
(1522). 43,4 : 32,8 cm (Blattgröße).
Bartsch 155; Meder 256 III a (von III b);
Schoch/Mende/Scherbaum 256 III a (von III b).
€70.000/90.000
Ganz ausgezeichneter, brillanter und gleichmäßiger Abdruck
des eindrucksvollen Porträts, oben mit den zwei großen Ausbrüchen in der Einfassungslinie, unten mit den sechs Lücken
in der Einfassung. Bis knapp vor bzw. am linken Rand auf
die Einfassungslinie geschnitten, die Adresse von Janssen
am Unterrand, wie üblich, abgeschnitten. Selten so schön.
Ulrich Varnbüler (1471- um 1544), kaiserlicher Protonotar
am Reichskammergericht, war eng mit Willibald Pirckheimer und Dürer befreundet. Die Drei verbanden gemeinsame
geistige Interessen. Während des Nürnberger Reichstages
von 1522 porträtierte Dürer den humanistisch geboldeten Schweizer, der 1519 die deutsche Übersetzung einer
Schrift des Erasmus von Rotterdam herausgegeben hatte.
Auf Grundlage dieser Zeichnung (heute in der Albertina,
Wien) verfertigte Dürer den großformatigen Holzschnitt als
Zeugnis immerwährender Freundschaft (Strauss). So lautet
der Text in der Kartusche am rechten Bildrand in deutscher
Übersetzung: "Albrecht Dürer aus Nürnberg möchte durch
dieses Bild den Geheim- und Hauptschreiber der römisch
kaiserlichen Reichsregierung Ulrich mit dem Familien167 | K A R L & F A B E R November 2014
namen Varnbüler, den er außerordentlich liebt, auch der
Nachwelt bekannt machen und versucht, ihn zu ehren."
Varnbüler erscheint als kraftvolle, energiegeladene Persönlichkeit. Sein ausladender Körper scheint fast den vorgegebenen Bildraum zu sprengen, das modische Barett
überschneidet die Titelzeile. "Das Bildnis stellt in vielerlei
Hinsicht einen Höhepunkt in Dürers Kunst des gedruckten
Porträts dar. Im Vergleich zu den Kupferstichporträts gelehrter Humanisten, adeliger Kirchenfürsten und Prinzen
wirkt dieses Holzschnitt-Porträt monumental und übersteigt selbst den stattlichen Maßstab des (nur wenige Jahre
zuvor entstandenen) für Kaiser Maximilian I." (Eichberger).
Von dem Holzschnitt existieren keine zeitgenössischen
Chiaroscuro-Abdrucke. Im Zuge der Dürer-Renaissance um
1600 gelangte der Holzstock im ausgehenden 16. Jahrhundert in die Niederlande in den Besitz des Verlegers Hendrick Hondius, der weitere Abdrucke der Schwarzlinienplatte verfertigte. Nach 1620 erwarb der Amsterdamer Verleger
Willem Janssen (Blaeu) den Druckstock und schnitt zwei
zusätzliche Stöcke, um das Porträt als Chiaroscuro-Holzschnitt herauszugeben. Durch das Herausschneiden der
weißen Lichter aus den Tonplatten arbeitete er die plastischen Werte heraus und steigerte so signifikant die räumliche Wirkung des Drucks.
Die Janssen-Ausgabe ist die einzige Auflage mit farbigen
Tonplatten. Sehr selten: Strauss zählt insgesamt nur elf
Chiaroscuro-Abzüge in Museumssammlungen.
Horizontale Hängefalte. In sehr gutem und farbfrischen
Zustand.
November 2014 K A R L & F A B E R | 168
Wenzel Hollar
1585 - Utrecht - 1630
208N | Folge von 4 Bll.: Die vier Jahreszeiten in
­bäuerlichen Landschaften.
Radierung, nach van de Velde, auf Bütten mit Wz.
"Schlange mit Stab und Emblem" (2). Je ca. 10,4 : 15,5 cm
(Blattgröße ca. 13,3 : 18,5 cm).
Parthey 618-621; The New Hollstein 58-61.
Provenienz:
Sammlung Friedrich Schindler, Lindau, verso jeweils mit
dem Stempel (Lugt 2351).
€2.000
206N | Ceres sucht ihre Tochter.
Radierung, nach Adam Elsheimer, auf Bütten. (1610).
29,1 : 23,5 cm (Blattgröße).
Bartsch, Hollstein und Wurzbach 5.
€ 2.800
Kräftige, kontrastreiche Abzüge, jeweils mit schönem Rand
um die deutlich zeichnende Plattenkante. Verso mit kleinen
Ausdünnungen, meist von alter Montierung. "Aestas" mit
druckbedingter Quetschfalte am linken Rand. Von schönem
Gesamteindruck.
Brillanter, tiefschwarzer und gegensatzreicher Druck, ohne
Textrand. Auf Plattenkante geschnitten. Verso leicht fleckig,
umlaufend angerändert. Von selten schöner Druckqualität.
Melchior Küsel
Hendrik Goudt
207 | Folge von 4 Bll.: Die vier Jahreszeiten.
Radierung auf Bütten. (1641).
Von 25,4 : 18,5 cm bis zu 25,4 : 19 cm (Blattgrößen).
Parthey 610-613.
€ 1.200
209 | Gideon prüft sein Heer am Jordan.
Kupferstich, nach Johann Heinrich Schönfeld, auf Bütten.
(Um 1655/60).
25,5 : 34,3 cm (Blattgröße ca. 29,1 : 37,9 cm).
Hollstein 1.
Literatur:
Krapf 66; Ausstellungskatalog, Johann Heinrich Schönfeld,
Ulm 1967, Nr. 208, Abb. 213.
€ 600
Ausgezeichnete, kräftige Drucke mit einem ca. 3-4 mm schmalem Rand um die Plattenkante. - Papier leicht nachgedunkelt und vereinzelt braunfleckig. Ein Bl. in der rechten
oberen Ecke mit Papierausdünnung und einem kleinen
Löchlein. Leichte Knickspuren, ansonsten sehr schön.
Ausgezeichneter, kräftiger und kontrastreicher Druck mit
einem gleichmäßigen Rand um die deutlich druckende
Plattenkante. - Mit einer geglätteten Bugfalte und zwei
Quetschfalten vom Druck. Minimal stockfleckig, ansonsten
altersgemäß in gutem Zustand.
Wenzel Hollar
1607 Prag - London 1677
169 | K A R L & F A B E R November 2014
1626 - Augsburg - 1683
November 2014 K A R L & F A B E R | 170
Joseph Mulder
1659/60 - Amsterdam - um 1718
Hans Sebald Lautensack
1524 Bamberg - Wien 1563
210N | Bildnis des Johann Aventinus (Johann Turmair).
Holzschnitt auf Bütten. (1554). 18,1 : 16,1 cm (Blattgröße).
Bartsch IX, 1; Hollstein 48; Schmitt (Lautensack), Nr. 13.
Provenienz:
Sammlung Jacob Heinrich von Hefner-Alteneck (18111903), München, verso mit dem Stempel (Lugt 1254);
Sammlung Paul Davidsohn, Grunewald-Berlin, verso mit
dem Stempel (Lugt 654); C. G. Boerner, Leipzig, Auktion
CXXIX, 3.5.-8.5.1920, (Sammlung Paul Davidsohn, I. Teil),
Los 996.
€ 2.000
Prachtvoller, gleichmäßiger Abzug des seltenen Blattes. Im
Versteigerungskatalog von C.G. Boerner als "vorzüglicher
Druck" beschrieben. Bis zur Einfassungslinie beschnitten. In sehr gutem Zustand.
Girolamo Francesco Maria Mazzola
gen. Parmigiano
1503 Parma - Casalmaggiore 1540
211 | Die Geburt Christi.
Radierung auf Bütten. (Um 1526). 12 : 7,8 cm
(Blattgröße 12,2 : 8,5 cm).
Bartsch XVI, 3; Gnann 18 II (von III); Mistrali 15 II.
€ 2.500
Guter, teilweise etwas zarter Druck, teilweise mit Plattenton.
Mit den Schraffuren im Rücken des Hirten rechts und den
noch sichtbaren horizontalen Linien hinter dem Rücken des
hl. Joseph. Bis auf die untere Kante mit einem feinen Rändchen um die Einfassungslinie. - Mit Gebrauchspuren, Papier
leicht nachgedunkelt, ansonsten gut erhalten.
171 | K A R L & F A B E R November 2014
212 | Ananas, aus: Metamorphosis insectorum
­Surinamensium.
Kolorierter Kupferstich, nach Maria Sibylla Merian, auf
Bütten. (1719). 46,2 : 34 cm (Blattgröße 52,8 : 36 cm).
Provenienz:
Privatsammlung, Hamburg.
€ 400
Papier nachgedunkelt und mit Braunflecken, verso am oberen
und unteren Rand mit Montageresten.
Adriaen van Ostade
1610 - Haarlem - 1685
213 | Der Maler.
Radierung auf Bütten, aufgelegt. (1667?). 24 : 17,5 cm
(Blattgröße).
Hollstein 32 XII (von XII); Godefroy 32/XII (von XII).
€ 500
Ausgezeichneter Abdruck des letzten Zustandes, mit den
verstärkten vertikalen Linien auf dem Treppenpfeiler. Umlaufend mit einem bis zu ca. 3 mm breitem Rändchen. Mit
altersbedingten Gebrauchspuren, ansonsten gut.
Magdalena de Passe
1600 Köln - Utrecht vor 1640
214 | 2 Bll.: Cephalus und Procris - Salmacis und
­Hermaphroditus.
Radierung mit Kupferstich, nach Adam Elsheimer, bzw.
J. C. Pynas, auf Bütten. 17,6 : 23,4 cm bzw. 17,4 : 23 cm
(Blattgröße).
Hollstein 5 II (von II) bzw. 7.
€ 800
Kräftige gegensatzreiche Drucke. Beide Bll. an der unteren
Kante beschnitten, ansonsten mit einem feinen Rändchen
um die Plattenkante. - Von unterschiedlicher Erhaltung.
November 2014 K A R L & F A B E R | 172
François Perrier, gen. Bourguignon
1590 Salins - Paris 1650
215 | Die Marter des heiligen Sebastian.
Radierung auf Bütten. (1633). 31,9 : 21,8 cm (Blattgröße).
Robert-Dumesnil 9 I (von III); Le Blanc 16 I (von III).
€ 400
Ausgezeichneter Druck mit der für den ersten Zustand
notwendigen Adresse von "Le Blond". Links mit einem
schmalen Rändchen um die Plattenkante, ansonsten knapp
auf bzw. innerhalb geschnitten. - Alt aufgelegt, in altersgemäß gutem Zustand.
Giovanni Battista Piranesi
Rembrandt Harmensz van Rijn
1720 Venedig - Rom 1778
1606 Leiden - Amsterdam 1669
216 | Teatro di Marcello.
Radierung auf festem Bütten mit Wz. "Fleurs-de-lis im
Kreis". (1757). 40,4 : 55 cm (Blattgröße ca. 55 : 75,5 cm).
Focillon 818; Hind 33 IV (von VII); Wilton-Ely 24.
€ 600
218 | Selbstbildnis mit dem federgeschmückten Barett.
Radierung auf Bütten. (1638).
13,4 : 10,3 cm (Blattgröße 14,8 : 12 cm).
Bartsch 20; White/Boon 20; Hinterding/Rutgers ­
(The New Hollstein) 170 IV (von IV).
€ 1.200
In allen Details deutlich zeichnender Druck aus: Vedute
di Roma. - Mit einer geglätteten Bugfalte und minimalen
Randmängeln. Papier leicht angeschmutzt und mit vereinzelten Braunflecken. Insgesamt von schöner Erhaltung.
Guter, gleichmäßiger Abdruck mit umlaufend circa 0,8 mm
breitem Rand. Mit der von H.L. Basan nachgezogenen Signatur. - Zwei schwache vertikale Knickfalten, verso mit
einer kleinen Papierausdünnung in der oberen rechten
Ecke, ­ansonsten schön.
Johann Gottlieb (Theophilus) Prestel
1739 Grönenbach - Frankfurt/Main 1808
217 | Selbstbildnis im Oval.
Radierung in Crayonmanier auf Bütten. (1777).
26 : 19,6 cm (Blattgröße 32,4 : 26,8 cm).
Nagler 2.
€ 500
Das ausdrucksvolle und lebendig wiedergegebene Selbstbildnis in einem guten Druck mit einem breiten Rand um die
Plattenkante. Selten. - Leichte Papiermängel im Rand.
173 | K A R L & F A B E R November 2014
219 | Der Perser.
Radierung auf Bütten. (1632). 11 : 7,9 cm (Blattgröße).
Bartsch 152; White/Boon 152; Hinterding/Rutgers
(The New Hollstein) 110 II (von III).
€ 1.500
Guter, silbriger, etwas späterer Abdruck mit leichtem Plattenton. Vor den parallelen Linien im Pelz. Umlaufend mit
1 mm breitem Rändchen. Selten. - Mit leichter Knickspur in
der oberen linken Ecke. Gut erhalten.
November 2014 K A R L & F A B E R | 174
Thomas Salmon
1679 - Meppershall, Bedfordshire - 1767
220 | 2 Bll.: Ansichten von Venedig.
Kupferstich auf Bütten mit Wz. "Dreifacher Halbmond" ­(2)
und Schriftzug "FF PALAZZUOLI" (1). Je ca. 26 : 55,7 cm.
€ 400
Vorhanden: Veduta della Piazza e delle Procuratie di S.
Marco verso la Chiesa Ducale in Venezia. - Veduta della
Piazza di S. Marco verso l'Orologio, in Venezia. - Von unterschiedlicher Erhaltung.
Joachim von Sandrart d. Ä.
1606 Frankfurt a. M. - Nürnberg 1688
221 | Teutsche Academie der Bau-, Bild- und
­Mahlerey-Künste.
105 Bl. mit zahlreichen, teilweise ganzseitigen Kupfer­
stichen auf Bütten. Nürnberg, 1675-1680. Folio.
Leder auf Holzdeckel-Einband ca. 38,2 : 25,5 cm.
€ 500
Erste enzyklopädische Kunstgeschichte in deutscher Sprache. Sandrart machte in diesem opus magnum zum ersten
Mal das vorhandene künstlerbiographische, kunsttheoretische und kunstpraktische Wissen von der Antike bis zur
Gegenwart in einem deutschsprachigen und opulent illustrierten Kompendium verfügbar. Vorbilder und Quelle aus
denen Sandrat mehrfach wörtlich zitiert waren vor allem
G. Vasaris "Vite de’ piu eccellenti architetti, pittori e scultori italiani" (1550) und K. v. Manders "Schilder-Boek" (1604).
Von heutigem Quellenwert sind vor allem die Künstlerbiographien, die Sandrat selbst von den Künstlern seiner Zeit
verfasste. - Fleckig und vereinzelt mit Einrissen und einer
Fehlseite. Heftung und Bünde teilweise intakt. Einband mit
Bereibungen und Verschmutzungen. Nur noch eine der originalen Schließen erhalten.
Nach Jan van der Straet (Stradanus)
1523 Brüssel - Florenz 1605
223 | 2 Bll.: Afer - Danus.
Kupferstich auf Bütten. 25,3 : 30,8 cm und 25,1 : 30 cm.
Alvin 1573.
€ 400
Späte Abzüge aus der Folge von vierzig Blatt: "Das Gestüt
des Juan von Österreich", von verschiedenen Künstlern
nach J. Stradanus gestochen, darunter H. Wierix oder A.
Collaert. Verlegt von Philip Galle um 1578. Jeweils mit einem schönen Rand um die Plattenkante. - Leichte Papiermängel, ansonsten gut.
Pieter Sluyter
Jan van de Velde II.
1675 - Amsterdam - nach 1713
1593 Delft - Enkhuizen 1641
222 | Banane mit Eulenfalter und Raupe aus:
­Metamorphosis insectorum Surinamensium.
Kolorierter Kupferstich auf Bütten, nach Maria Sibylla
Merian. (1719). 39,6 : 29,2 cm (Blattgröße 49 : 32,6 cm).
Provenienz:
Privatsammlung, Hamburg.
€ 400
224 | 6 Bll.: Landschaften.
Radierung auf feinem Bütten mit Wz. "Narrenkappe" (3).
Je ca. 15,3 : 28,1 cm (Blattgröße je ca. 31 : 39,5 cm).
Hollstein 356; 357; 358; 359; 360; 361 II (von II).
€ 1.000
Papier nachgedunkelt und gleichmäßig braunfleckig. ­Verso
mit Montageresten.
175 | K A R L & F A B E R November 2014
224
223
Ausgezeichnete, gegensatzreiche Drucke des zweiten Zustandes aus der Folge von insgesamt 36 Bll. inkl. Titel. Jeweils
mit einem schönen breiten Rand um die Plattenkante. - Von
unterschiedlicher Erhaltung, altersgemäß jedoch schön.
November 2014 K A R L & F A B E R | 176
Aquarelle, Zeichnungen und Druckgraphik
des 19. Jahrhunderts
Watercolours, Drawings and Prints
19th Century
Joseph Georg Winter
1751 - München - 1789
225 | 8 Bll. aus: "Viech=Stücke - Nach verschiedenen
Meistern radiert".
Radierung auf Velin. (1783-1784).
13 : 17,5 cm bis 14 : 18,4 cm. (Blattgröße je 21,6 : 28,2 cm).
Nagler 12.
€ 300
Die komplette Folge mit dem Titelblatt. - Papier etwas
braunfleckig, ansonsten gut.
Michael Wolgemut
1434 - Nürnberg - 1519
226 | 3 Bll. aus: Die Schedel'sche Weltchronik.
Holzschnitt auf Bütten. (1493). 45,5 cm : 30,5 cm (2) und
41 : 29 cm (Blattgröße).
€ 400
Vorhanden: Totentanz (Septima etas mundi. - Imago mortis,
Blatt CCLXIIII) - zwei Bll aus: der Welt (Tercia etas mundi,
Blatt XXXI und Blatt XXVII). Kräftige und klare Drucke der
lateinischen Ausgabe. - Von unterschiedlicher Erhaltung.
Insgesamt gut.
177 | K A R L & F A B E R November 2014
November 2014 K A R L & F A B E R | 178
Francisco de Goya
230
1746 Fuendetodos - Bordeaux 1828
227N | Si quebró el Cantaro.
Radierung, Aquatinta und Kaltnadel auf Bütten. (1799).
20,5 : 15 cm (Blattgröße 30 : 20,3 cm).
Harris 60 III 1.
€ 2.500
Blatt 25 der Folge "Los Caprichos". Sehr schöner, kontrastreicher Abzug der ersten Ausgabe, die Aquatinta in zwei Tönen feinkörnig und gleichmäßig druckend. Verso mit dem
Stempel der Calcografia Nacional. Goya kommentierte das
Motiv mit den Worten "Der Sohn macht Unfug und die Mutter ist unbeherrscht. Was ist schlimmer?". - Im Rand geringfügig beschnitten. Mit vereinzelten Braunfleckchen, sonst
gut erhalten.
179 | K A R L & F A B E R November 2014
Francisco de Goya
229 | Disparate general.
Radierung und Aquatinta auf Velin. 24,5 : 36 cm
(Blattgröße 31,5 : 48,2 cm).
Harris 256 III 2 (von 9).
€ 900
Blatt 9 der Folge "Proverbios" mit der Nummer. Guter, kräftger Druck, nur partiell wie üblich minimal ungleich, mit
schönem Ton und breitem Rand. - Im oberen Rand in den
Ecken mit Montageresten und zwei hinterlegten Einrissen,
etwas braunfleckig, sonst gut.
228 | Valor varonil de la célebre Pajuelera en la de
Zaragoza.
Radierung und Aquatinta auf Bütten mit Wz. "Van der Ley
(Fortuna auf der Kugel)" (vgl. Churchill 193). (1816).
25 : 35,2 cm (Blattgröße 28,1 : 45,6 cm).
Harris 225 III 4 (von 7).
€ 700
230N | Dos a Uno, meten la Paja en el Culo
(Que Guerrero!).
Radierung und Aquatinta auf Japan. (1816-1824).
24,5 : 35,5 cm (Blattgröße 27,3 : 38 cm).
Harris 266 II (von III).
€ 2.500
Blatt 22 der Folge "La Tauromaquia". Erschienen in der
Calcografia de los Rios 1905 in der Ausgabe von Pérez Agua.
Am oberen Rand leicht beschnitten, vereinzelt etwas braunfleckig, ansonsten schön.
Eines der vier zusätzlichen Blätter für die Folge "Los Pro­
verbios". Brillianter Probedruck vor der Schrift, ent­standen
laut Harris vor 1877. - Mit vereinzelten Wurmlöchlein.
Schwach braunfleckig, sonst gut.
229
November 2014 K A R L & F A B E R | 180
234
Pierre Puvis de Chavannes (Umkreis)
1824 Lyon - Paris 1898
231 | Liebespaar.
Schwarze Kreide auf grauem Velin.
19,2 : 25,7 cm (Blattgröße).
Provenienz:
Buch- und Kunstantiquariat August Laube, Zürich.
€ 400
Alt auf eine blaue Sammelunterlage montiert, dort von
fremder Hand mit den Lebensdaten Puvis de Chavannes
bezeichnet. - Mit schwachem Lichtrand und leicht braunfleckig; etwas knitterfaltig und rissig in den linken Ecken,
ansonsten schön.
233
Bonaventura Genelli
1798 Berlin - Weimar 1868
232 | 3 Bll.: Aktstudien (2) - Weibliche Gewandstudie.
Bleistift auf Velin, weiß gehöht (1), mit Wz. "J. WHATMAN
1856" (1). 25,4 : 19 cm, 12,5 : 19,6 cm bzw. 15,4 : 13,2 cm
(Blattgröße).
Provenienz:
Die Aktstudien ehemals aus der Sammlung ­
Prof. Hans-Siegfried und Jutta Schuster, Köln;
Sammlung Johannes Lehmann, Leipzig.
€ 1.000
Das Inkarnat bzw. die plastisch erscheinenden Drapierfalten mittels zarter Wischspuren fein modelliert. Bei der
­Gewandstudie handelt es sich wohl um einen Vorentwurf zu
einer schwebenden Muse auf dem 1862 entstandenen Gemälde "Herkules und Omphale" (Schack-Galerie, München,
Inv.-Nr. 11550). - Von unterschiedlicher Erhaltung, insgesamt jedoch gut.
Die Echtheit wurde mündlich von Frau Dr. Eva Christine
­Nielsen bestätigt.
181 | K A R L & F A B E R November 2014
Bonaventura Genelli
233R | Studie zu Apoll unter den Hirten.
Bleistift auf cremefarbenem Velin. 19,9 : 25,2 cm.
Literatur:
Ausst.: Zeichnungen des 18. und 19. Jahrhunderts,
Galerie Fred Jahn, München 2006, Nr. 17.
€ 1.500
Die ersten Entwürfe zu diesem Thema entstanden bereits
1829 in Rom, als Genelli noch häufig mit Joseph Anton Koch
zusammentraf. Genelli schuf bis in die 1850er Jahre verschiedene Variationen dieses Motivs. Zeichnerische Studien befinden sich in dem Museum der Bildenden Künste in
Leipzig (Inv.-Nr. 76 und 77) sowie in den staatlichen Kunstsammlungen in Weimar. - Altersgemäß gut erhalten, verso in
den oberen Ecken montiert.
234 | 3 Bll.: Philosophen sprechen zum Volk - Entwürfe
für ein Gemälde.
Feder in Braun und Bleistift auf chamoisfarbenem
­Zeichenpapier. 20,8 : 33,8 cm, 15,6 : 9,4 cm bzw.
12,1 : 9,4 cm (Blattgröße).
€ 800
Genelli hat verschiedene Zeichnungen gefertigt, in denen
u.a. die Philosophen Aesop und Homer zum Volk sprechen.
Ein Bl. verso mit Karikaturen von verschiedenen Männerköpfen sowie drei Figuren auf einem Wagen, ein Bl. mit einer
Bleistiftskizze einer knieenden Figur bzw. einer Blume mit
hs. Farbangaben. - Ein Bll. an den Ecken zu einem Achteck
beschnitten (1) sowie rechts unten „Rom“ bezeichnet, links
unten in Rot beziffert. Mit leichten Papiermängeln, ins­
gesamt von gutem Gesamteidruck.
November 2014 K A R L & F A B E R | 182
Philipp Otto Runge
1777 Wolgast - Hamburg 1810
235 | Kornblume.
Weißer Scherenschnitt auf graublauem Papier. 25 : 11 cm.
Vgl. Richter 80.
Provenienz:
Sammlung Heinrich Joachim Herterich, Hamburg;
Sammlung Otto Speckter, Hamburg; seither in Familienbesitz.
€ 40.000/50.000
"Wir haben nie eines zu Gesicht bekommen, aber der Beschreibung nach müssen wir sie zu dem Besten rechnen,
und vielleicht sind sie die einzigen Stücke, wo ein höherer
Sinn in dieser zierlichen Schnitzerei wirklich ausgedruckt
worden; über den Geschmack, das Sinnreiche, die Fülle und
die Lieblichkeit dieses Märchenmalers kann nur Eine Stimme sein." schrieb der Berliner Schriftsteller und Diplomat
Karl August Varnhagen von Ense in seinem 1814 erschienenen Aufsatz "Vom Ausschneiden" über Runges Scherenschnitte (zit. nach: Hersg. Konrad Feilchenfeldt und Ursula
Wiedenmann, "Karl August Varnhagen von Ense, Biographien, Aufsätze, Skizzen, Fragmente", Frankfurt/Main, 1990,
S. 387). Schon zu Lebzeiten des Künstlers hochgeschätzt,
verkörpern diese Werke Runges heute in besonderer Weise
den Geist und das Lebensgefühl der Romantik; Jörg Traeger
bezeichnet sie als "Keimzelle der deutschen romantischen
Kunst" (In: Cornelia Richter, "Philipp Otto Runge: Ich weiß
eine schöne Blume", München, 1981, S. 7).
Schon früh übte sich der Künstler in dieser zu seiner Zeit
weit verbreiteten Kunst. In seinen Weißschnitten verzichtet
er auf die sonst übliche ziselierte Binnengestaltung, sondern setzt ganz auf das Gleichgewicht der Flächen, die auch
Projektionsfläche für die ausgestaltende Phantasie sind.
Durch Überschneidungen - hier des mittleren Blatts mit den
Stängeln - schafft er den Eindruck von Raum und Volumen,
ohne die ornamentale Gesamtwirkung zu vernachlässigen.
Dabei dienen seine Scherenschnitte Runge dazu, aus der Erscheinungsvielfalt der individuellen Blumen und Blätter das
Charakteristische herauszudestillieren und in der Fläche zu
abstrahieren. Diese Betonung des Umrisses, diese Abstraktion sind Stilmerkmale, die auch in seinem malerischen und
zeichnerischen Werk eine große Rolle spielen. Gleichzeitig
fängt er die Pflanze als lebendiges Wesen mit individuellen
Merkmalen ein: Im Fall der Kornblume sind es die gezackten Köpfe, zwei voll, zwei noch kaum erblüht, die auf zarten
Stängeln lasten, anmutig unterfangen von schlanken lanzettförmigen Blättern, die Bewegung suggerieren.
Nur ein kleiner Teil der Scherenschnitte Runges hat sich
bis heute erhalten. Dieses und die beiden folgenden Exemplare sind die letzten drei Silhouetten aus einer Sammlung, die sich bis zum Freundeskreis des Künstlers zurückverfolgen lässt.
Wir danken Professor Konradt Feilchenfeldt für freundliche
Hinweise zur Katalogisierung.
183 | K A R L & F A B E R November 2014
November 2014 K A R L & F A B E R | 184
185 | K A R L & F A B E R November 2014
Philipp Otto Runge
Philipp Otto Runge
236 | Flieder.
Weißer Scherenschnitt auf blaugrauem Papier.
25,5 : 11 cm.
Vgl. Richter 158.
Provenienz:
Sammlung Heinrich Joachim Herterich, Hamburg;
Sammlung Otto Speckter, Hamburg; seither in Familienbesitz.
€ 40.000/50.000
237 | Weinlaub.
Weißer Scherenschnitt auf blaugrauem Papier.
25,8 : 11,2 cm.
Vgl. Richter 180.
Provenienz:
Sammlung Heinrich Joachim Herterich, Hamburg;
Sammlung Otto Speckter, Hamburg; seither in Familienbesitz.
€ 40.000/50.000
November 2014 K A R L & F A B E R | 186
Alexander Straehuber
1814 Mondsee - München 1882
Ferdinand von Olivier
1785 Dessau - München 1841
238 | Landschaft mit der Flucht nach Ägypten.
Schwarze Kreide auf graublauem Papier. 26 : 37,2 cm.
Rechts unten monogrammiert.
€ 900
Mit zwei schwachen Knickspuren und vereinzelt mit Braunfleckchen. Verso am oberen Rand zwei Papierstreifen von alter Montage.
Friedrich Overbeck
1789 Lübeck - Rom 1869
239 | Die Grablegung Christi.
Bleistift auf Bütten mit Wz. "Lilie im Kreis". 1853.
17,8 : 16,3 cm. Mit dem ligierten Monogramm und datiert
unten rechts (eigenhändig?).
Provenienz:
Unten links mit Sammlerstempel (Lugt 2347, wohl
Comte Saint-Germain, Wien); verso mit weiterem, nicht
­identifiziertem Sammlerstempel (Lugt 2008b); Privat­
besitz, Norddeutschland.
€ 800
Verso mit angeschnittener Zeichnung (Liegender). Die qualitätvolle Zeichnung mit Braunfleckchen.
187 | K A R L & F A B E R November 2014
240 | Das Dankopfer des Noah.
Bleistift auf chamoisfarbenem Velin. 12,9 : 8,8 cm
(Blattgröße 20,2 : 14,5 cm).
Provenienz:
Sammlung Gustav Engelbrecht, Hamburg, unten rechts
mit dem Stempel (Lugt 1148); Sammlung Adalbert Freiherr von Lanna, Prag, verso mit dem Stempel (Lugt 2773).
€ 1.200
Straehuber schuf in den 1840er Jahren mehrere religiöse
Zeichnungen als Illustrationsentwürfe für die Cotta'sche
Bilderbibel von 1848. - Leicht gebräunt. Ecken mit winzigen,
fachmännisch geschlossenen Löchlein, sonst sehr schön.
Hans Gustav Dittenberger
1794 Neuenweg/Baden - Moskau 1879
241N | Ein habsburgischer Monarch auf dem Weg zur
Kaiserkrönung.
Feder in Grau, grau laviert, mit Spuren von Deckweiß auf
Velin. 1828. 28 : 33,6 cm. Monogrammiert und datiert
unten rechts.
€ 900
Peter Heinrich Lambert von Hess
1792 Düsseldorf - München 1871
242R | Die Überfahrt auf dem Tegernsee.
Bleistift auf cremefarbenem Bütten. 14,2 : 17,8 cm.
Signiert unten rechts.
€ 400
Mit einem Braunfleck im linken Rand, verso an der oberen
Kante mit Montageresten, ansonsten schön.
November 2014 K A R L & F A B E R | 188
246
245
Carl Friedrich Freiherr von Rumohr
Wilhelm von Kobell
1785 Reinhardsgrimma - Dresden 1843
1766 Mannheim - München 1853
243 | 5 Bll.: Figürliche Darstellungen.
Radierung auf Velin (3) bzw. Bütten (2). (1812) (1).
Von 9,6 : 10 cm bis 15,5 : 11,1 cm (Blattgröße).
Nagler 2, 3, 4, 6, nicht bei Nagler.
€ 500
245 | 3 Bll.: Soldatenstudien.
Bleistift, weiß gehöht, auf blaugrauem Velin.
Von 14,2 : 7,1 cm bis zu 18,9 : 10,1 cm.
Nicht bei Wichmann.
Provenienz:
Sammlung Karl-Heinrich Senger, ein Bl. recto und
verso mit dem Stempel (Lugt 3555).
€ 900
Vorhanden: Büsten und Köpfe, nach dem Regimentsbarbier
Maus und anderen (3) - Der Tanz von Bauern im Hofe - Priester um das Bett eines Sterbenden. Teilweise etwas spätere
Drucke, jedoch vereinzelt mit Plattenton und Nadelproben im
breiten Rand. Die Plattenkante gut sichtbar. - An den Ecken
mit Braunflecken aufgrund alter Montage, ansonsten gut.
Johann Adam Klein
1792 Nürnberg - München 1875
244 | 4 Bll.: Soldatenszenen.
Radierung auf Velin mit Wz. Schriftzug (1). (1816).
Von 14,4 : 16,4 cm (Blattgröße 20,4 :23,7 cm) bis zu
15 : 17,5 cm (Blattgröße 20,4 : 23,7 cm).
Jahn 172 II; 173 II; 174 II; 175 II.
€ 400
Ausgezeichnete Drucke, jeweils mit breitem Rand um die
Plattenkante. - Von unterschiedlicher Erhaltung.
189 | K A R L & F A B E R November 2014
Papier leicht stockfleckig und gebräunt.
Allgemein gut erhalten.
246 | Das Pferde-Rennen zur Vermählungsfeier ...
des Kronprinzen von Baiern ... zu München am
17. October im Jahre 1810.
Radierung auf Velin. (1811). 40,4 : 63,5 cm (Blattgröße).
Goedl-Roth 20 II (von II); Lessing 59.
€ 600
Nach dem gleichnamigen Gemälde im Stadtmuseum, München (vgl. Lessing 58). Im Hintergrund die Silhouette von München, links die Frauenkirche. Aus dem Pferderennen von 1810
ist das heutige Oktoberfest hervorgegangen. Mit dem Text
und einem gleichmäßigen Rand um die Plattenkante.- Geringe Papiermängel. Im Rand mit zwei ca. 1 cm langen Einrissen.
November 2014 K A R L & F A B E R | 190
Wilhelm von Kobell
247R | Landschaft mit einem pflügenden Bauern mit
Kind und Hund.
Aquarell über schwarzem Stift auf Bütten. 1786.
8,9 : 11 cm. Datiert unten rechts.
Nicht bei Wichmann.
Provenienz:
Sammlung Johann Nepomuk Seiler, München, verso mit
dem Stempel (Lugt 3976).
€ 500
Verso von fremder Hand bezeichnet. An den oberen Ecken
auf die Unterlage montiert. Schwach fleckig, alt mit Einfassungslinie versehen, sonst gut erhalten.
Carl Spitzweg
1808 - München - 1885
248 | Offizier und Frau mit Tragekorb.
Bleistift auf cremefarbenem Velin. 20,6 : 27,7 cm (Blattgröße). Unten rechts mit Nachlassstempel (vgl. Lugt 2307).
€ 900
Im Passepartoutausschnitt minimal gebräunt und mit einem
kleinen Löchlein rechts neben der Darstellung, im unteren
Rand mit leichten Fingerspuren, ansonsten gut erhalten.
191 | K A R L & F A B E R November 2014
Adrian Ludwig Richter
1803 - Dresden - 1884
Johann Georg von Dillis
249 | Zwei schlafende Knaben (Studie).
Pinsel in Grau und Spuren von schwarzem Stift auf feinem Bütten. 16 : 17,5 cm.
€ 600
250 | Junges Mädchen, auf einer Wiese schlafend.
Braune Feder über Bleistift auf Velin. (Um 1850).
7-7,5 : 11,3 cm.
Provenienz:
Sammlung M. Wigand, Leipzig, verso mit dem Stempel
(Lugt 2623); Privatsammlung, Norddeutschland.
€ 900
Mit einer horizontalen Knickfalte im oberen Bereich. Papier
leicht nachgedunkelt und vereinzelt braunfleckig. Verso im
unteren Rand mit Montageresten, Recto durchscheinend.
Von schönem Gesamteindruck.
Einfühlsame Zeichnung des romantischen, von Richter
wiederholt gezeichneten Motivs, rückseitig mit flüchtigen
­Bleistiftskizzen. Leicht unregelmäßig gebräunt. Verso mit
Montageresten.
1759 Grüngiebing - München 1841
November 2014 K A R L & F A B E R | 192
Adrian Ludwig Richter
251 | 4 Bll.: Titelbilder zu Dramen von ­
William Shakespeare.
Bleistift, braune Feder und Aquarell auf leichtem
Karton. (Um 1850). Von 11,5 : 7,5 cm bis zu 12,3 : 8 cm
­(Blattgröße).
Vgl. Hoff/Budde 3158, 3160, 3170.
€ 1.200
Wohl Vorlagen für die Stahlstiche, die verschiedene Stecher für die zwölfbändige Ausgabe von Shakespeares dramatischen Werken, erschienen im Reimer-Verlag, Berlin
1850/51, anfertigten. Zehn der Zeichnungen lieferte Richter,
zwei Anton Burger, da Richter offenbar die Gesamtmenge
nicht rechtzeitig fertigstellen konnte. Von den hier enthaltenen Zeichnungen fanden drei Verwendung ("König Richard
III", "Der Sturm", "König Lear"), das Blatt "König Heinrich V"
jedoch nicht. - Leicht gebräunt, "König Lear" mit Bleistiftspur in der rechten unteren Ecke, sonst schön.
193 | K A R L & F A B E R November 2014
Heinrich Bürkel
1802 Pirmasens - München 1869
252 | Ochsengespann an einem Brunnen in der
­Campagna.
Bleistift, teilweise gewischt und weiß gehöht, auf Bütten.
21 : 34,2 cm (Blattgröße). Verso mit dem Nachlassstempel
(nicht bei Lugt).
€ 500
Oben links schwer leserlich bezeichnet. Verso mit einer kleinen Skizze von zwei Kühen. - Im Rand mit leichten Gebrauchsspuren, kaum merklich braunfleckig, ansonsten gut erhalten.
253 | 2 Bll.: Waldstück mit Holzfällern, einen
­ ferde­wagen beladend - Sennerin beim Kuhmelken auf
P
einer Alm bei Partenkirchen.
Bleistift, teilweise gewischt, weiß gehöht (1), auf Bütten
bzw. auf Velin. 18,6 : 26,7 cm und 19,3 : 28 cm (Blatt­
größe). Ein Bl. mit dem Nachlassstempel (Lugt 1293 b)
unten rechts.
€ 500
Verso jeweils mit dem gestempelten Schriftzug des Nachlasses (nicht bei Lugt). Ein Bl. oben rechts mit der Orts­
bezeichnung "Partenkirchen". - Von unterschiedlicher Erhaltung, allgemein gut.
November 2014 K A R L & F A B E R | 194
Johann Jakob Dorner d. Ä.
(zugeschrieben)
1741 Ehrenstetten - München 1813
254 | Wasserfall mit Felsbrocken.
Feder in Schwarz und Pinsel in Braun über Bleistift auf
bräunlichem Bütten mit Wz. "Van der Ley". 30,7 : 40,8 cm.
€ 900
Papier minimal nachgedunkelt und mit kleineren
­Rand­mängeln, ansonsten in gutem Zustand.
Simon Warnberger
1769 Pullach bei München - München 1847
255 | Ein Teich mit felsiger Uferböschung vor
Seenlandschaft.
Bleistift, braun laviert, auf bräunlichem Velin. 21,8 : 29 cm.
Provenienz:
Sammlung Fritz Hasselmann, verso mit dem Stempel
(Lugt 1012); Privatbesitz, Berlin.
€ 400
Etwas braunfleckig und mit kleinen Randmängeln.
Beiliegt: Joseph Hauber, Porträt Simon Warnberger,
Radierung auf Velin, 21 : 15,2 cm (Blattgröße 34,5 : 26 cm).
Insgesamt 2 Bll.
195 | K A R L & F A B E R November 2014
Johann Christian Reinhart
1761 Hof - Rom 1847
256 | Dorfansicht mit Bauern, Rastenden und
Wanderern.
Feder und Pinsel in Braun über Spuren von Bleistift auf
Bütten mit schwer erkennbarem Wz. (Vor 1789).
17,2 : 24,7 cm. Signiert unten rechts.
Wir danken Dr. F. Carlo Schmid für die freundliche Be­
stätigung der Eigenhändigkeit.
Provenienz:
Seit Jahrzehnten in süddeutschem Privatbesitz.
€ 4.000/5.000
Ein gewundener Weg erschließt Breite und Tiefe dieser klassisch ausgewogenen Komposition: Rechts zeichnen sich
die Silhouetten zweier Männer ab, die einen Hügel hinunterschreiten, ein Wanderer ist bereits vor dem Haus in der
Bildmitte angekommen. Vorbei an einem kleinen Gewässer
im rechten Vordergrund führt sich der Weg nun links um die
Häuser in die Ferne. Dominiert wird die Komposition durch
die mächtige Baumgruppe, die fast bis zum oberen Bildrand
reicht, ihr Blattwerk sorgt für reizvolle Effekte von Licht und
Schatten. - Mit schwarzer Einfassungslinie. Papier verso mit
Ausdünnungen, sonst gut erhalten.
November 2014 K A R L & F A B E R | 196
Johann Gottlieb Samuel Rösel
1768 Breslau - Potsdam 1843
257 | Die Kirche zum Spieß bei Ems an der Lahn.
Feder und Pinsel in Braun und Bleistift auf Velin.
16 : 23,4 cm (Blattgröße 20,5 : 26,5 cm). Monogrammiert
unten rechts. Verso (eigenhändig?) betitelt.
€ 800
Alt, wohl vom Künstler, mit Einfassungslinien versehen und
Rand grau laviert. Sehr gut erhalten.
258 | Die erste Brücke über den Rhein (...) in
Graubünden.
Feder und Pinsel in Braun und Bleistift auf Velin.
16,1 : 23,4 cm (Blattgröße 20,7 : 26,8 cm). Monogrammiert
unten rechts. Verso (eigenhändig?) betitelt.
€ 800
Alt, wohl vom Künstler, mit Einfassungslinien versehen, Rand
grau laviert, dort geringfügig angeschmutzt, sonst sehr schön.
259
Friedrich Wilhelm Moritz
1783 Herborn - Neuchâtel 1855
259 | Bauernhaus bei Untersee im Berner Oberland,
im Hintergrund die Jungfrau.
Aquarell über Bleistift auf Velin. 1817. 19,8 : 28 cm.
Signiert und datiert unten links.
€ 1.200
260
Vorlage zu der Aquatintaradierung "Maison de paysan près
d'Unterseen". - In sehr gutem Zustand.
Johann Ludwig Bleuler
1792 Feuerthalen - Laufen-Uhwiesen 1850
260R | Ansicht von Andeer am Oberrhein (Schweiz).
Feder und Pinsel in Sepia, weiß gehöht, über Bleistift,
auf Velin. 19,1 : 29,2 cm.
Literatur:
Otto Henkell (Hrsg.), "Johann Ludwig Bleuler, Der Rhein,
Eine malerische Reise vor 150 Jahren", Neuauflage
Bruckmann, München, 1982, Abb. Nr. 14 (Vue d' Andéer en
venant de Splugen prise à gauche de Barenbourg).
€ 1.700
Vorlage zur Ansicht Nr. 14 aus dem Album: "Die Rhein­gegend
in 80 malerischen Ansichten von Quellen bis zur Mündung
in Aquatinta geätzt", Schaffhausen 1826. - Einzelne Ausdünnungen, verso fachmännisch verstärkt, ansonsten gut
erhalten.
197 | K A R L & F A B E R November 2014
November 2014 K A R L & F A B E R | 198
Wilhelm Scheuchzer
1803 Zürich - München 1866
Wilhelm Scheuchzer
261 | Die Burgruine Haibach im bayrischen Wald.
Aquarell über Bleistift auf cremefarbenem Velin. 1860.
21 : 29,5 cm. Datiert und ortsbezeichnet unten links.
€ 1.800
262 | Burg Golling in Golling an der Salzach.
Aquarell über Bleistift auf cremefarbenem Velin.
16,2 : 23,4 cm. Ortsbezeichnet unten rechts.
€ 1.800
Leicht braunfleckig, in den oberen Ecken mit Resten von
­alter Montage, ansonsten schön.
An den oberen Ecken montiert. Im Rand leicht nach­ge­dunkelt,
ansonsten in gutem Zustand.
199 | K A R L & F A B E R November 2014
November 2014 K A R L & F A B E R | 200
Friedrich von Olivier
1791 - Dessau - 1859
Johann Friedrich August Tischbein
1750 Maastricht - Heidelberg 1812
263 | Brustbild der Caroline Tischbein.
Pastell auf Papier. (Um 1798). 63 : 49 cm. Gerahmt.
Provenienz:
Sotheby's, London, Auktion am 24.11.1983, Los 497;
Privatbesitz, Norddeutschland.
€ 2.000
Caroline Tischbein, verheiratete Wilken (1783-1843), war die
älteste Tochter des Künstlers und selbst als Zeichnerin in
Heidelberg und Berlin tätig.
Friedrich Wasmann (zugeschrieben)
1805 Hamburg - Meran 1886
264 | Bildnis einer jungen Frau mit Zopffrisur.
Schwarze Kreide und Bleistift auf hellgrauem Velin.
29,8 : 24,5 cm.
€ 500
Schwach fleckig, sonst gut.
201 | K A R L & F A B E R November 2014
265 | Kopf eines jungen Mannes im Profil.
Bleistift auf cremefarbenem Velin. 11,9 : 7,4cm.
Provenienz:
Sammlung Benno Moser, unten links mit dem Stempel
(Lugt 1828 a); nicht identifizierte Sammlung, unten
links mit dem Trockenstempel (Lugt 83 a).
€ 1.200
Charakteristische Darstellung, geschildert mit spitzem
­Bleistift, teilweise leicht gewischt. - An den oberen Ecken
montiert, vereinzelt leicht fleckig, ansonsten gut erhalten.
Friedrich Preller d.Ä.
1804 Eisenach - Weimar 1878
266R | Porträt eines Herren mit Kappe im
­Drei­viertelprofil.
Bleistift auf Velin. 1856. 26,8 : 21,7 cm. Monogrammiert,
datiert und bezeichnet "Bothfeld d. 21 Juli" unten rechts.
Provenienz:
C. G. Boerner, Düsseldorf; Sammlung Wandersleb, Bad
Helmstedt.
€ 1.700
Eventuell handelt es sich bei dem Dargestellten um Johann Friedrich Wilhelm Hertel, Pfarrer der evangelischen
Gemeinde in Bothfeld bei Merseburg. - Im Passepartoutausschnitt leicht nachgedunkelt. Der obere Rand mit Kratz­
spuren, ansonsten schön.
November 2014 K A R L & F A B E R | 202
Wilhelm Georgy
1819 Magdeburg - Weimar 1887
Jean Pierre Vallet
1809 Rom - Tours 1886
267R | Lesender junger Mann.
Kreide in Schwarz, partiell farbig laviert, auf creme­
farbenem Velin. 29,3 : 23,4 cm. Unten mittig signiert.
Provenienz:
Hazlitt, Gooden & Fox, London, Katalog "Nineteenth
Century French Drawings", 1980, Kat. Nr. 20, Abb. 21;
Privatsammlung, London; Kunsthandel Dr. Martin ­Moeller,
Hamburg 1997, Kat. Nr. 29 mit Abb.; Slg. Dr. J. Asch, Hannover.
€ 1.300
Leicht braunfleckig und im Passepartoutausschnitt minimal nachgedunkelt. Von schönem Gesamteindruck.
Anton von Werner
1843 Frankfurt/Oder - Berlin 1915
268 | Brustbildnis der Sängerin Alberta Ferlesi.
Bleistift auf Velin. 1868. 23,6 : 18 cm.
Monogrammiert und datiert unten rechts.
Provenienz:
Privatsammlung, Süddeutschland.
€ 500
Im Passepartoutausschnitt leicht nachgedunkelt, verso am
oberen Rand mit Montagespuren, ansonsten gut erhalten.
203 | K A R L & F A B E R November 2014
269R | 2 Bll.: Arbeitender Bauer - Stillleben mit Ananas.
Bleistift auf Velin. 5,8 : 7,1 cm und 11,4 : 6,7 cm.
Jeweils unten links mit dem Atelierstempel (nicht bei Lugt).
€ 400
Ein Bl. aufgelegt, ansonsten gut.
Joseph Selleny
1824 Mödling - Inzersdorf 1875
270R | Vegetation mit Kakteen, Yucca und dick­
blättrigen Echeverien.
Pinsel in Grau, teilweise farbig laviert, über Bleistift, auf
Velin. (Um 1859/60). 36,2 : 20,7 cm. Signiert unten links.
€ 1.800
Vom Winter 1859 bis März 1860 nahm Selleny als Begleitung von Erzherzog Ferdinand Maximilian an einer Expedition nach Südamerika teil. Auf dieser naturwissenschaftlichen Forschungsreise fertigte der Künstler zahlreiche
Zeichnungen an, beispielweise die Darstellungen von Städten, Alltagsszenen der Reisenden und Aufnahmen der südamerikanischen Pflanzenwelt. Dabei hielt Selleny, ganz im
Sinne Alexander von Humboldts, die Pflanzen in der sie
umgebenden Landschaft fest. - Am oberen Rand und in der
Mitte punktuell auf dem Unterlagekarton befestigt, mit einer kleinen Ergänzung in der oberen linken Ecke. Minimal
im Passepartoutausschnitt gebräunt, sonst farbfrisch und
schön erhalten.
November 2014 K A R L & F A B E R | 204
272
Jacob Philipp Hackert (Umkreis)
1737 Prenzlau - San Piero di Careggio bei Florenz 1807
271 | Italienische Flusslandschaft.
Feder in Braun bzw. Schwarzbraun über Bleistift und
Kreide auf Bütten. 13,3 : 20,4 cm.
Bezeichnet "Ph. Hackert del." unten links.
Provenienz:
Verso mit einem nicht identifizierten Sammlerstempel
(Lugt 2008 b).
€ 500
271
Verso mit einer Felsenstudie in Bleistift. – Vereinzelt
­minimal fleckig, an den oberen Ecken montiert, ansonsten
gut erhalten.
Michael Gustaf Graf von Anckarswärd
1792 Kalmar - Stockholm 1878
272R | Ansicht von Bagni di Lucca.
Feder in Braun, braun laviert, über Bleistift auf Velin.
1821. 27,2 : 40,3 cm. Signiert und datiert unten links.
Provenienz:
Sammlung Kapitän Hagdahl, 1891, mit rückseitiger Aufschrift.
€ 1.500
Im Passepartoutausschnitt leicht nachgedunkelt, verso am
oberen Rand mit Montageresten, ansonsten gut erhalten.
205 | K A R L & F A B E R November 2014
Thomas Miles Richardson (zugeschrieben)
1784 - Newcastle-on-Tyne - 1848
273 | Blick auf den Monte San Salvatore am Luganer
See.
Bleistift, grau laviert, auf Velin. 1829. 24,5 : 34,3 cm.
Links unten datiert und bezeichnet "N. 119 Ferry
and mountain of S. Salvador Lake of Lugano".
Provenienz:
Sammlung Friedrich Amon, Genf; Privatbesitz,
Norddeutschland.
€ 400
Verso in den Ecken mit Montageresten. Obere linke Ecke mit
Fragment eines Stempels, untere linke Ecke mit w
­ inziger
Knickspur. Im Passepartoutausschnitt geringfügig gebräunt, sonst sehr schön.
Pierre Francois Lehoux
1803 - Paris - 1892
274R | Küstenlandschaft bei Neapel.
Aquarell über Bleistift auf Velin. 19,5 : 34,4 cm.
Monogrammiert unten rechts.
€ 500
Oben links mit einer Knickspur, oben mittig mit einem
Braunfleck, ansonsten schön.
November 2014 K A R L & F A B E R | 206
Franz Knebel
1809 La Sarraz - Rom 1877
277 | Das Forum Borianum und der Vestatempel in Rom.
Auarell über Bleistift, weiß gehöht, auf Velin. 1846. 28 :
39 cm. Signiert unten links, unten mittig datiert und mit
Ortsbezeichnung "Rom".
€ 4.000/5.000
Carl Wagner
1796 Rossdorf - Meiningen 1867
275 | Blick auf den Pisco Montano (Fischfelsen) und
den Monte S. Angel mit dem Tempel des Jupiter Anxur
bei Terracina.
Bleistift auf festem Bütten. (1823). 29 : 42,5 cm. Bezeichnet in der Mitte des rechten Randes "Terracina d. 5 May"
und über der Tempelanlage "Burg des Roderich".
€ 900
Auf der Reise nach Neapel entstanden, die Wagner vom 2.
Mai bis 28. September 1823 zusammen mit Götzloff, Grosspietsch, Roch und Thomas unternommen hat. - Geringfügig
fleckig, sonst schön.
207 | K A R L & F A B E R November 2014
Friedrich Eisenlohr
1805 Lörrach - Karlsruhe 1855
276 | Blick auf das Kolosseum.
Bleistift auf Velin, alt montiert auf blauen Karton. (18)27.
19,2 : 25,5 cm. Datiert und bezeichnet "Roma" unten
rechts. Verso auf der Unterlage mit dem Nachlassstempel.
€ 1.200
Sehr gut erhalten.
Mehrere Versionen schuf Knebel von dieser Ansicht, fasziniert vom Kontrast zwischen den antiken Monumenten und
der zeitgenössischen, oft bäuerlichen Staffage. Der gebürtige Schweizer war bereits 1829 nach Rom gezogen und blieb
dort bis zu seinem Tod, seine Ansichten von den Sehenswürdigkeiten der Stadt, häufig in Aquarelltechnik ausgeführt,
erfreuten sich bei den Reisenden auf der "Grand Tour" großer Beliebtheit. - Papier leicht nachgedunkelt und vereinzelt
mit winzigen Braunfleckchen. Verso umlaufend mit Klebespuren, ansonsten sehr schön.
November 2014 K A R L & F A B E R | 208
Georg Heinrich Busse
August Christian Geist
1810 Bennemühlen bei Hannover - Hannover 1868
1835 Würzburg - München 1868
278 | Ansicht der Stadt Pompeji.
Radierung auf Velin. (1840). 51 : 66,5 cm (Blattgröße).
Andresen 17/II-III (von III).
€ 500
279 | Campagnalandschaft.
Bleistift, Aquarell und Deckweiß auf bräunlichem Velin.
(18)66. 20,2 : 25 cm. Verso signiert und datiert ­"Roma
Sept. 66".
Provenienz:
Privatbesitz, Berlin.
€ 600
Kräftiger, gegensatzreicher Druck von der größten Platte
des Künstlers. Mit der dritten Zeile in der Unterschrift und
der Jahreszahl unten rechts. - Papier leicht braunfleckig
und mit kleineren Mängeln im Randbereich, ansonsten gut
erhalten.
209 | K A R L & F A B E R November 2014
Papier etwas nachgedunkelt. Verso in den Ecken Papierreste­
von alter Montage.
Georg Balder
1810 Zürich - Freiburg im Breisgau 1882
280 | 3 Bll.: Brasilianische Szenen.
Aquarell über Bleistift auf Velin. (Mitte 19. Jh.).
12,1 : 14 cm, 8,7 : 14,8 cm und 10,3 : 13,9 cm.
€ 800
Arbeiten aus einem Skizzenbuch. Verso: ein Bl. mit einer
Aquarellstudie zu zwei Lastenträgern, ein Bl. mit einer
Baumstudie und ein Bl. mit einer Strassenszene. - Vereinzelt leicht braunfleckig, ansonsten gut erhalten.
281 | 2 Bll.: Studienblatt mit brasilianischen Szenen Gutsbesitzer in Damenbegleitung.
Aquarell über Bleistift auf Velin. (Mitte 19. Jh.).
22,1 : 28,4 cm und 14,3 : 12,7 cm. Ein Bl. unten rechts
bezeichnet "für Minheiro (Brasilianer)".
€ 600
Ein Bl. verso mit einer Gewand- und Figurenstudie in Aquarell und Bleistift. - Papier minimal nachgedunkelt und kaum
merklich braunfleckig. Von schönem Gesamteindruck.
November 2014 K A R L & F A B E R | 210
Otto von Faber du Faur
1828 Ludwigsburg - München 1901
282 | Ausreitender Araberzug.
Aquarell auf festem Velin. (Um 1865). 18,3 : 13,3 cm.
Unten mittig mit dem Monogrammstempel. Verso mit dem
Nachlassstempel und dem Monogrammstempel.
€ 800
Verso von fremder Hand bezeichnet. In gutem Zustand.
211 | K A R L & F A B E R November 2014
Michael Zeno Diemer
Carl Wuttke
Edmund Darch Lewis
1849 Trebnitz/Schlesien - München 1927
1835 - Philadelphia, Pennsylvania - 1910
283 | Orientalische Gasse.
Aquarell auf leichtem Karton. 21,8 : 17 cm.
Signiert unten links.
€ 400
284 | Narrangansett Bay, Rhode Island.
Aquarell, weiß gehöht, auf Velinkarton. (19)01.
18,7 : 38,8 cm. Signiert und datiert unten rechts.
€ 1.000
Gut erhalten.
Papier gleichmäßig leicht gebräunt, ansonsten gut erhalten.
1867 München - Oberammergau 1939
285 | Blick auf Počitelj am Unterlauf der Neretva.
Aquarell und Bleistift auf Velinkarton. "1.V.17".
33,5 : 50,5 cm. Signiert, datiert und ortsbezeichnet
­"Počitel" unten links.
€ 1.000
Mit kleineren Knickspuren in den Ecken und minimal braunfleckig, ansonsten gut erhalten.
November 2014 K A R L & F A B E R | 212
Camille Pissarro
1830 St.-Thomas-des-Antilles - Paris 1903
286 | Rouen, Quai de la Bourse.
Aquarell auf Velin. (18)98. 18,4 : 25,5 cm. Signiert unten
rechts, datiert und bezeichnet "Rouen Mars 98" unten
links. Gerahmt.
Provenienz:
Sammlung Jeffrey Archer, England;
The Jeffrey Archer Sale, Christie's, London, 28.6.2011, Los 57;
Privatbesitz, Norddeutschland.
€ 30.000/40.000
Auf der Suche nach neuen Anregungen reiste Pissarro im
Jahr 1883 auf Rat seines Freundes Claude Monet zum ersten Mal nach Rouen. Es blieb nicht bei einem Besuch: Fasziniert von der Vielzahl neuer Motive, den malerischen Gassen
mit ihrer alten Bausubstanz, dem Schiffsverkehr auf dem
Unterlauf der Seine, traf er im Frühjahr 1898 schon zum
vierten Mal dort ein. In diesem Aquarell lässt er die mittelalterliche Stadt hinter sich und schildert die geschäftigen Aktivitäten am Quai de la Bourse. Dazu hat er einen erhöhten
Betrachterstandpunkt gewählt, oft malt er in diesen Jahren
von einem Hotelzimmer aus. Grundton der Komposition ist
ein transparentes Violett, Kontraste setzt der Künstler mit
verschiedenen Brauntönen und dem Grün der Hügelkette im
Hintergrund. Dabei lotet er die Aquarelltechnik souverän in
all ihren Möglichkeiten aus, um die atmosphärischen Bedingungen - die Rauschwaden, die Wasserlachen auf dem Kai,
die Spiegelungen auf dem Fluss - wiederzugeben.
213 | K A R L & F A B E R November 2014
November 2014 K A R L & F A B E R | 214
Leopold Rottmann
1812 Heidelberg - München 1881
287 | Gebirgstal mit Wasserfall ("Stuhlbach Riss").
Aquarell auf festem Velin. 1857. 41 : 32,6 cm. Signiert und
datiert unten mittig, bezeichnet unten links.
€ 1.500
Papier gleichmäßig leicht nachgedunkelt, verso mit Resten
von alter Montage, ansonsten von guter Erhaltung.
Johann Gottfried Steffan
Wilhelm Reinhardt
288 | Landschaft mit felsigem Bachbett.
Bleistift, laviert in Grau und Braun, auf grauem Velin.
(18)57. 48,4 : 62 cm. Datiert unten rechts.
€ 500
289 | Kohlenmeiler an der Isar.
Bleistift, weiß gehöht, auf festem Velin. 1850.
14,5 : 22,5 cm. Signiert und datiert unten links.
Provenienz:
Privatsammlung, Süddeutschland.
€ 500
Unten rechts von fremder Hand in Bleistift bezeichnet. Schräge Knickfalte in der linken Blatthälfte, sowie vier bis
zu 3 cm lange, hinterlegte Einrisse im Oberrand.
Papier minimal nachgedunkelt. Verso am oberen Rand mit
Resten von alter Montage, recto leicht durchschlagend. Von schönem Gesamteindruck.
1815 Bayreuth - München 1881
215 | K A R L & F A B E R November 2014
1815 Wädenswil - München 1905
Carl Wilhelm Müller
1839 - Dresden - 1904
290 | Felsschlucht bei Partenkirchen.
Bleistift und Pinsel in Grau auf Velin.
27 : 37,6 cm. Unten rechts mit Ortsbezeichnung.
€ 800
Die ausdrucksvolle Zeichnung mit winzigen Braunfleckchen,
den Gesamteindruck nicht störend.
November 2014 K A R L & F A B E R | 216
Friedrich Voltz
1817 Nördlingen - München 1886
291 | Kühe unter Bäumen.
Bleistift auf cremefarbenem Velin. 15 : 18 cm.
Signiert unten rechts.
Provenienz:
Aus der Sammlung Rud. Ph. Goldschmidt, verso mit dem
Stempel (Lugt 2926).
€ 400
Verso mit einer Studienzeichnung zu Katzenköpfen. - In
den Ecken verso mit Montageresten, Papier mit geringen
­Altersspuren, ansonsten gut.
Josef Wopfner
1843 Schwaz - München 1927
292 | Kähne mit Heufracht auf dem Chiemsee.
Bleistift auf bräunlichem, transparentem Velin. 1880.
17,5 : 24 cm. Unten links mit Stempelsignatur, unten
rechts wohl eigenhändig datiert.
Provenienz:
Privatsammlung, Süddeutschland.
€ 500
An den Kanten mit kleinen Resten von alter Montage,
ansonsten schön.
293 | Der neue Schlossbau auf Herrenchiemsee.
Bleistift auf cremefarbenem Velin. 20,2 : 25 cm.
Unten mittig monogrammiert und betitelt, unten rechts
mit Stempelsignatur.
Provenienz:
Privatsammlung, Süddeutschland.
€ 500
Am unteren Rand mit einer weiteren Bleistiftskizze. Mit kleineren Papiermängeln. Insgesamt schön.
217 | K A R L & F A B E R November 2014
Josef Wenglein
1845 München - Bad Tölz 1919
294 | Voralpenlandschaft.
Bleistift, mit Weiß gehöht, auf Bütten mit Wz. "ED & C
in Kartusche". 22,2 : 31,6 cm.
€ 400
Unten rechts mit einer Ortsbezeichnung. - Papier leicht
nachgedunkelt, am oberen Rand mit kleineren Papierausdünnungen durch die Montage, ansonsten gut erhalten.
Carl Voss
1856 Rom - München 1921
295 | Spaziergänger bei Goppertshofen nahe Dachau.
Bleistift auf Maschinenbütten. 1906. 30,5 : 42,5 cm.
­Signiert, datiert und ortsbezeichnet unten links.
€ 400
Linker und unterer Rand mit bräunlichen Verfärbungen
und fachmännisch restaurierten Rissen.
Rudolf Hirth du Frênes
1846 Gräfentonna - Miltenberg 1916
296 | Junger Reisigsammler.
Bleistift auf hellgrauem Velin. 25,5 : 20 cm.
Signiert unten rechts.
€ 400
Geringe Erhaltungsmängel. Von schönem Gesamteindruck.
November 2014 K A R L & F A B E R | 218
300
300
Giovanni Segantini (Umkreis)
297N | Schäfer mit Herde in Alpenlandschaft.
Pastell auf Velin. Ca. 49,8 : 58,8 cm.
Bezeichnet ­­"G Segantini" (ligiert) unten links. Gerahmt.
Quinsac (31).
Provenienz:
Galerie Cassirer, Berlin; Kunsthaus Lempertz, Köln, 1959;
Sammlung Georg Schäfer, Schweinfurt; Privatbesitz,
Schweiz.
€ 5.000/6.000
Quinsac betrachtet das Pastell trotz der guten Provenienz
nicht als Werk von der Hand Segantinis.
Verso: Figuren- und Tierstudien in Blei vor angedeuteter
­Pastell-Landschaft. - Farbschicht durch alte Verglasung
leicht berieben. Mit Stecknadellöchlein an den Rändern. Linke
­obere Ecke abgetrennt; weitere zwei Risse am oberen Rand.
299
Dresdner Schule
299R | Zwei Besucherinnen einer romantischen Ruine.
Aquarell und Feder in Schwarz auf cremefarbenem Velin.
(Um 1840). 24,2 : 20,4 cm.
€ 1.400
Altersgemäß gut erhalten.
Franz Alt
1821 - Wien - 1906
Franz Eybl (zugeschrieben)
1806 - Wien - 1880
298 | Junge Südtiroler Bäuerin, auf einer Bank vor dem
Haus sitzend.
Aquarell, über Bleistift, teilweise mit Gummi arabicum
gehöht, auf festem Velin. 21,8 : 18,5 cm.
€ 1.400
Bildmäßig ausgefühtes Aquarell von leuchtender Farbigkeit.
- In gutem Zustand.
219 | K A R L & F A B E R November 2014
300 | Pendants: Die Klavierstunde - die Zeichenstunde.
Aquarell über Bleistift, weiß gehöht, auf Velin. 1849
und 1850. 16,9 : 20 cm bzw. 17 : 20,2 cm. Signiert, datiert
und mit Ortsbezeichnung "Czech." unten links.
Provenienz:
Seit der Entstehung in Familienbesitz.
€ 1.800
Die Dargestellte ist Gisella Gräfin Silva-Tarouca, Enkel­
tochter des Dichters Friedrich Leopold zu Stolberg-Stolberg.
- Alt auf Karton montiert, ­ansonsten sehr gut erhalten.
November 2014 K A R L & F A B E R | 220
Jean-Lubin Vauzelle
1776 - Angerville - nach 1837
Italienisch
301 | Nach einer Wanddekoration von Giovanni da
Udine im Vatikan.
Aquarell und Bleistift auf Velin. 31 : 40 cm.
€ 400
Unten rechts in Bleistift bezeichnet "Vigna di Papa Giulio.
Giov. da Udine". Mit kleinen Papiermängeln im Rand, ansonsten farbfrisch erhalten.
304R | Blick in das Mittelschiff des Doms zu Mailand.
Aquarell über schwarzem Stift auf Velin. 27,4 : 21,6 cm.
Signiert unten rechts.
€ 2.000
Jean-Lubin Vauzelle lernte u.a. im Atelier von Hubert Robert in Paris, dort spezialisierte er sich neben der Landschafts- und Genremalerei besonders auf Architekturdarstellungen in Aquarelltechnik. - Verso mit Montageresten,
ansonsten sehr schön.
Süddeutsch
Antonio Basoli (zugeschrieben)
1774 Castel Guelfo - Bologna 1848
302 | Architekturstudie zu einem Altar.
Feder in Braun, grau laviert, über Bleistift auf Bütten.
29,2 : 24,6 cm.
€ 700
Verso mit einer Wandstudie. Unten links mit einer Quetschfalte und einer Papierfehlstelle außerhalb des Passepartouts.
­Papier etwas braunfleckig, ansonsten gut.
305R | Entwurf für ein Schloss in Bayern im
­neu­gotischen Stil.
Aquarell über Bleistift auf Velin. 46 : 42 cm.
€ 900
Mit Einfassungslinie in Schwarz. Alt auf Velin aufgezogen,
dort mit weiterer Einfassungslinie. Links oben mit zwei
Rissen, rechts oben mit einer Knickspur.
Alfred Waterhouse
1830 Liverpool - Yattendon/Berkshire 1905
Carl Scharold
1811 - Würzburg - 1865
303 | Die Ruhmeshalle mit der Bavaria in München.
Aquarell über Bleistift auf Velin. 1850. 15,3 : 22 cm. Verso
signiert, datiert und betitelt.
€ 800
Rechte untere Ecke mit kleiner, fachmännisch ausgeführter
Restaurierung. Von schönem Gesamteindruck.
221 | K A R L & F A B E R November 2014
306 | Blick in eine gotische Ruine.
Bleistift, Aquarell und Deckweiß auf festem, gräulichem
Velin. "24 May 69". 38 : 26,8 cm.
Unten rechts signiert und datiert.
€ 500
Unten rechts bezeichnet "Durscamps (?)". Alt aufgelegt.
Papier leicht nachgedunkelt und etwas braunfleckig. An der
oberen Kante mit zwei kleinen Einrissen. Verso mit Montageresten. Von schönem Gesamteindruck.
November 2014 K A R L & F A B E R | 222
310
308
Frederick Marryat
309
1792 London - Langham 1848
307
Luigi Sabatelli
1772 Florenz - Mailand 1850
Johann Georg Wille (zugeschrieben)
1715 Biebertal bei Gießen - Paris 1808
307R | Schlafender Hund.
Bleistift auf Bütten. 7,8 : 10,2 cm.
€ 400
Verso in Bleistift bezeichnet. - Mit leichten Knickspuren,
allgemein gut.
223 | K A R L & F A B E R November 2014
308 | Studienblatt mit Löwenpaar, Satyr, Nymphe
und Geier.
Schwarze Kreide auf Bütten mit Wz. "Bekröntes Wappen
mit Schriftzug HBLUM". 27,3 : 42 cm.
€ 2.000
Geringe Altersspuren, die obere rechte Ecke angesetzt,
dort leicht überarbeitet, sowie drei kleine Hinterlegungen
in Japan. Von schönem Gesamteindruck.
309R | Studie eines Nasenaffen ("Nasalis larvatus...").
Tuschfeder auf chamoisfarbenem Velin von "JWHATMAN.
1844". (Um 1844/45). 18,5 : 23,4 cm. Signiert unten
rechts und unten mittig mit der vollen lateinischen
­Bezeichnung.
€ 800
Marryat war 1815 zum kommandierenden Fregattenkapitän
der Britischen Marine ernannt worden. Seine abenteuerlichen und exotischen Reiseerlebnisse hielt er nach seinem
Abschied 1830 in zahlreichen Romanen, Skizzenbüchern
und -blättern für die Nachwelt fest. - Stellenweise mit
Randmängeln und kleineren Papierausdünnungen in den
Ecken, sonst gut.
Paul Friedrich Meyerheim
1842 - Berlin - 1915
310R | Studien eines Eichhörnchens.
Öl, partiell fixiert, auf Velin. 32 : 41,9 cm.
Provenienz:
Verso mit zwei nicht identifizierbaren Sammlerstempeln
(Lugt 3549 bzw. Lugt 3574).
€ 2.200
Mit kleineren Papiermängeln, allgemein gut.
November 2014 K A R L & F A B E R | 224
Max Klinger
1857 Leipzig - Großjena 1920
313R | Ex Libris Landrat Dr. von Dietel.
Radierung auf Bütten mit Wz. "Krone mit Bogen und
Kreuz". (19)16. 13,9 : 11,4 cm (Blattgröße 31 : 20,7 cm).
Signiert und datiert unten rechts.
Singer 302 IV (von V).
Provenienz:
Sammlung Dr. H. Stinnes, Köln, recto unten links mit dem
violetten Stempel (Lugt 1376a).
€ 300
Ausgezeichneter und kräftiger vollendeter Probedruck mit
den kleinen Punkten im Stern, den der Löwe in der Helmzier
hält. - Mit leichten Papiermängeln an der Kante, ansonsten
sehr schön.
Fernando II., König von Portugal
1816 Wien - Lissabon 1885
Gaston Bernheim-Jeune
1870 - Paris - 1953
311R | Porträt einer Katze.
Öl auf Leinwand, auf Karton kaschiert. 16,3 : 21,9 cm.
Signiert oben rechts.
€ 500
Mit einer Widmung an "A. Mits (?). Vauthrin" oben rechts.
225 | K A R L & F A B E R November 2014
312 | Der Tod des Katers Murr.
Radierung auf festem Kupferdruckpapier. 13,6 : 15 cm
(Blattgröße 36,3 : 55 cm).
Béraldi Bd. VI S. 96.
€ 400
Das einzige von Béraldi genannte Blatt des vielseitig begabten Königs. Am linken und rechten Rand jeweils mit einer Faltspur, geringfügig fleckig, sonst sehr schön.
314 | 3 Bll.: Märztage I, II und III.
Radierung und Aquatinta auf aufgewalztem China. (1883).
45,4 : 35,5 cm bzw. 45 : 31 cm
(Blattgröße jeweils 56 : 47,5 cm).
Singer 154-156 VII (von VII).
Provenienz:
Sammlung Jörg Traeger, Regensburg;
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 900
Prachtvolle Drucke aus Opus IX (Dramen). Leicht gebräunt
und mit schwachen Braunfleckchen, sonst schön.
November 2014 K A R L & F A B E R | 226
Ignatius Taschner
1871 Kissingen - Mitterndorf bei Dachau 1913
315 | Entwurf der Einladungskarte zur ­
Bauernkirmes 1899.
Tusche, Bleistift, farbige Kreide, Deckweiß und Aquarell
auf braunem Velin. (1899). 34 : 17,5 cm.
Literatur:
Norbert und Ursel Berger, "Ignatius Taschner. Ein Künstlerleben zwischen Jugendstil und Neoklassizismus."
München 1992, S. 162, Abb. Nr. 197.
€ 500
Mit Handhabungsspuren, unten rechts mit einer kleinen
Fehlstelle. Von schönem Gesamteindruck.
Beiliegt:
Entwurf der Einladungskarte zur Bauernkirmes 1899.
­Lithographie auf graugrünem Velin. (1899). 43 : 21 cm.
Franz Graf von Pocci
1807 - München - 1876
316R | Ich schell mein Horn im Jammerston (…).
Aquarell über Bleistift auf bräunlichem Velin. 1872.
41,4 : 33 cm. Signiert und datiert unten rechts.
€ 500
Wortlaut der Legende: "Ich schell mein Horn im Jammerston. Mein Freud ist mir verschwunden. Ich hab gejagt, muß
abelon (sic). Das Wild flieht vor den Hunden". - Im Passepartoutausschnitt leicht nachgedunkelt, im Rand vereinzelt
mit Knickspuren. Verso in den oberen Ecken mit Montage­
spuren, ansonsten gut erhalten.
227 | K A R L & F A B E R November 2014
Franz von Stuck
1863 Tettenweis - München 1928
317 | Stehender weiblicher Akt, eine Hand an der Brust.
Bleistift, schwarze und weiße Kreide auf braunem Papier, alt
auf Karton aufgezogen. 53,2 : 27 cm. Signiert unten rechts.
€ 3.000/4.000
Die an die Brust gelegte Hand ist ein wiederkehrendes Motiv
in Stucks Gemälden, etwa in der “Versuchung" (Voss 52/119),
der "Verwundeten Amazone" (Voss 265/201) und in "Susanna und die beiden Alten" (Voss 439/36). Sie kann Erschrecken oder Verführung signalisieren. - Etwas braunfleckig,
zwei größere Flecken (aus dem Atelier?) rechts außerhalb der
­Darstellung, sonst gut.
November 2014 K A R L & F A B E R | 228
Versteigerungsbedingungen / Conditions of Sale
§ 1 ALLGEMEINES
§ 1GENERAL
1.Diese Versteigerungsbedingungen werden im Auktionssaal ausgehängt; sie sind
im Versteigerungskatalog abgedruckt, ggf. auch im Internet veröffentlicht. Mit
Erteilung eines Auftrages oder Abgabe eines Gebotes erkennt der Käufer die
Versteigerungsbedingungen und ihre Geltung für die Auktion ausdrücklich an.
2.Die Versteigerung, die öffentlich i. S. v. §§ 383 III, 474 I 2 BGB ist, wird vorbereitet,
durchgeführt und abgewickelt von der Karl & Faber Kunstauktionen GmbH (im
Folgenden »Karl & Faber«). Karl & Faber versteigert die Kunstwerke grundsätzlich als Kommissionär im eigenen Namen für Rechnung des unbenannt bleibenden Einlieferers. Ein von Karl & Faber bestimmter Auktionator leitet die
Versteigerung im Namen und für Rechnung von Karl & Faber; Ansprüche anlässlich der Versteigerung richten sich ausschließlich gegen Karl & Faber und
nicht gegen den Auktionator. Im Eigentum von Karl & Faber befindliche Gegenstände (sog. Eigenware) sind mit “‡“ besonders gekennzeichnet.
1.These Terms of Auction are displayed in the auction room; they are published in each auction catalogue, and also on the Internet, if appropriate. By
placing an order or making a bid, the buyer expressly acknowledges these
Terms of Auction and the validity thereof for the auction.
2.The auction, which is public as contem­plated in §§ 383 III, 474 I 2 BGB, is
prepared, held and handled by Karl & Faber Kunst­auktionen GmbH (referred to hereinafter as „Karl & Faber“). As a matter of principle, Karl & Faber
auctions the works of art as a commission agent, acting in its own name
and for the account of the unnamed party supplying the object. An Auctioneer ap­pointed by Karl & Faber holds the auction in the name and for the
account of Karl & Faber. Claims pertaining to the auction shall be ­directed
to Karl & Faber, and not to the Auctioneer. Objects which are the property of
Karl & Faber (so-called Own Goods) are specially marked with “‡”.
§ 2 BIETEN UND AUKTION
§ 2BIDDING AND AUCTION
1. Alle Bieter haben ihren Namen und ihre Anschrift rechtzeitig vor der Auktion
mitzuteilen. Karl & Faber behält sich vor, dem Haus unbekannte Bieter um
die Vorlage eines gültigen Personalausweises, Reisepasses oder ähnlichen
Personal­dokumentes zu bitten. Gegebenenfalls werden Bieternummern vergeben. Will ein Bieter Gebote im Namen eines Dritten abgeben, hat er dies
vor Versteigerungsbeginn unter Angaben von Namen und Anschrift des
Vertretenen und unter Vorlage einer schriftlichen Vollmacht mitzuteilen. Andernfalls kommt der Kaufvertrag bei Zuschlag mit dem Bieter zustande.
2.Die im Katalog von Karl & Faber angegebenen Schätzpreise (ggf. unterer
und oberer Schätzpreis) sind in Euro beziffert. Sie dienen als Anhaltspunkte für den Verkehrswert des Versteigerungsgutes. Der Aufrufpreis wird vom
Auktionator festgelegt; gesteigert wird nach seinem Ermessen, im Regelfall
um jeweils 10 % des vorangegangenen Gebotes in Euro. Karl & Faber behält
sich vor, Katalognummern zu verbinden, zu trennen und, wenn ein besonderer Grund vorliegt, in einer anderen als der im Katalog vorgesehenen
Reihenfolge aufzurufen oder zurück­zuziehen.
3.Gebote können auch schriftlich oder telefonisch abgegeben werden; Bieten
über Internet ist nur zulässig, wenn dies über von Karl & Faber zur Verfügung gestellte Online-Dienste erfolgt. Schriftliche oder telefonische Gebote werden nur zugelassen, wenn der Bieter mindestens 24 Stunden vor
Beginn der Versteigerung bei Karl & Faber ihre Zulassung beantragt hat.
Der Antrag muss das Kunstwerk unter Aufführung von Katalognummer und
Katalogbezeichnung benennen. Im Zweifel ist die Katalognummer maßgeblich; Unklarheiten gehen zu Lasten des Bieters. Telefonische Gebote werden erst ab einem Schätzpreis von € 1.000.– entgegengenommen. Mit dem
Antrag zum telefonischen Bieten erklärt sich der Bieter mit der Aufzeichnung von Telefongesprächen einverstanden. Für die Bearbeitung von
schriftlichen, telefonischen oder internet­
basierten Geboten übernimmt
Karl & Faber keinerlei G
­ ewähr. Insbesondere h­ aftet Karl & Faber nicht für
Übermittlungsfehler oder das Zustandekommen und die Aufrechterhaltung
von Telefon- oder Internetverbindungen. Dies gilt nicht, ­soweit Karl & Faber
­einen Fehler wegen Vorsatzes oder grober Fahrlässigkeit zu vertreten hat.
4.Der Zuschlag wird erteilt, wenn nach dreimaligem Aufruf eines Gebots kein
­höheres Gebot (Übergebot) abgegeben wird. Wenn mehrere Personen dasselbe Gebot abgeben und nach dreimaligem Aufruf kein höheres Gebot
erfolgt, entscheidet das Los. Ein Zuschlag kann in Einzelfällen unter Vorbehalt erteilt werden, auf den der Auktionator ausdrücklich hinweist. Ein solcher Zuschlag wird nur wirksam, wenn Karl & Faber das Gebot innerhalb
von 8 Wochen nach dem Tage der Versteigerung schriftlich durch entsprechende Rechnungslegung bestätigt; der Bieter bleibt solange an sein Gebot gebunden. Karl & Faber kann innerhalb einer Auktion einen Zuschlag
zurücknehmen und das Kunstwerk erneut ausbieten, wenn ein rechtzeitig
abgegebenes höheres Gebot irrtümlich übersehen und dies vom Bieter unverzüglich beanstandet worden ist oder wenn sonst Zweifel über den Zuschlag bestehen. Übt Karl & Faber dieses Recht aus, wird der ursprüngliche
­Zuschlag unwirksam. Karl & Faber hat das Recht, den Zuschlag zu verweigern oder ein Gebot abzulehnen, wenn ein besonderer Grund vorliegt. Ein
besonderer Grund liegt insbesondere vor, wenn ein Bieter Karl & Faber unbekannt ist und nicht spätestens bis zum Beginn der Versteigerung Sicherheit geleistet hat. Wird ein Gebot abgelehnt, bleibt das vorangegangene
Gebot wirksam. Der Zuschlag verpflichtet den ­Bieter zur Abnahme und
Zahlung.
1.All bidders shall communicate their name and address in a timely manner
before the auction. Karl & Faber reserves the right to request bidders unknown to the company to present a valid iden­tity card, passport, or similar
identifying documentation. Bidder num­bers shall be issued, if appropriate. If
a bidder wants to make bids in the name of a third party, then he must give
notice to this effect before the auction begins, stating the name and ad­
dress of the party he is representing and submitting a written proxy. The
sales contract shall otherwise, upon the fall of the hammer, be brought
about with the bidder.
2.The estimate prices specified in the catalogue of Karl & Faber (where appropriate, the upper and lower estimated value) are stated in Euros. They
serve as a guide for the market value of the object being auctioned. The
starting price is fixed by the Auc­tioneer; bids shall be placed at the Auctioneer’s discretion, each price shall, as a rule, be 10 % above the preceding
bid. Karl & Faber reserves the right to combine or to split catalogue numbers, or – if there is special reason for doing so – to call them in an order
other than that given in the catalogue or to withdraw them.
3.Bids may also be made in writing or by telephone. Bidding over the Internet is
only permissible if done via the online services provided by Karl & Faber. Bids
made in writing or by telephone shall be only admitted if the bidder has submitted an application for the admission of such bids to Karl & Faber at least
24 hours before commencement of the auction. The request must stipulate
the work of art, stating the catalogue number and the catalogue name. If
there is any doubt, the cata­logue number shall be decisive; any uncertainties
shall be for the detriment of the bidder. Telephone bids shall be accepted
only as of an estimated price of € 1,000. With the requesting of per­mission to
make bids by telephone, the bidder agrees to telephone calls being recorded.
Karl & Faber shall not assume any guarantee for the handling of written or
internet based bids or bids made by telephone. Karl & Faber shall, in particular, not be liable for errors in transmission or for the establishment and for
maintaining telephone or internet connections. This shall not apply if
Karl & Faber is responsible for a mistake due to intent or gross negligence.
4.The hammer shall fall, after a bid has been called three times, if no higher
bid is made. If several persons make the same bid and no higher bid is made
after it has been called three times, then the case shall be decided by drawing lots. A bid may be accepted subject to reservation in individual cases,
which the Auctioneer shall point out in each case. Any such acceptance of
a bid shall only take effect if Karl & Faber confirms the bid in writing by
presenting a statement of account within 8 weeks of the date of the auction; the bidder shall be bound by his bid for the duration of this period of
time. Karl & Faber may withdraw its acceptance of a bid during an auction
and call for new bids for the work of art at the same auction, if a higher bid
made in good time has been overlooked by mistake and the relevant bidder
has objected to such immediately, or if there is doubt of any other nature
regarding the acceptance of a bid. If Karl & Faber exercises this right, then
the acceptance of the original bid shall cease to be effective. Karl & Faber
shall be entitled to refuse the acceptance of a bid or to reject a bid if there
is special reason on hand for doing so. A special reason shall be on hand in
particular, if a bidder is unknown to Karl & Faber and has not provided security at the latest, by the time the auction begins. If a bid is rejected, then the
preceding bid shall remain in effect. The ac­cep­tance of a bid shall oblige
the bidder to acceptance and payment.
228 | K A R L & F A B E R November 2014
5.Schriftliche Gebote gelten als in der Versteigerung bereits abgegebene Gebote. Gehen mehrere gleich hohe schriftliche Gebote für ein und dasselbe
Kunstwerk ein, erhält das zuerst eingetroffene Gebot den Zuschlag, wenn
kein höheres Gebot vorliegt oder abgegeben wird. Bei gleichem Eingangstag entscheidet das Los. Jedes schriftliche Gebot wird von Karl & Faber nur
mit dem Betrag in Anspruch genommen, der erforderlich ist, um ein anderes abgegebenes Gebot zu überbieten. Ein schriftliches Gebot, das auf dem
dafür vorgesehenen Formblatt abzugeben ist, muss vom Bieter unterzeichnet sein und den für das Kunstwerk gebotenen Preis (ohne Aufgeld, Folgerechtsgebühr und Umsatzsteuer) nennen.
5.
Written bids shall be deemed bids already made at the auction. If
Karl & Faber receives several written bids to the same amount for one and
the same work of art, then the bid received first shall be accepted, if no
higher bid has been submitted or is made. Karl & Faber shall only avail itself
of each written bid up to the amount which is necessary in order to outbid
an other bid which has been made. A written bid, which is to be submitted
using the form sheet provided for such purpose, must be signed by the
bidder and stipulate the hammer price (without premium, fee for droit de
suite, and value added tax due) offered for the work of art.
§ 3 PAYMENT
§ 3 BEZAHLUNG
1.Der Kaufpreis besteht aus dem Hammerpreis zuzüglich Aufgeld. ­Zusätzlich
wird auf den Hammerpreis – wo anfällig – zur Abgeltung des gemäß § 26
UrhG zu entrichtenden Folgerechts eine umsatzsteuer­freie Gebühr von
1,8 % des Hammerpreises erhoben.
2.Es wird, was die Umsatzsteuer betrifft, je nach rechtzeitig vor der Rechnungsstellung zu machender Vorgabe des Einlieferers differenzbesteuert
oder regelbesteuert verkauft.
a) Regelbesteuerte Kunstwerke werden mit “R“ hinter der Katalognummer
gekennzeichnet. Als Aufgeld wird in diesen Fällen pro ­
Einzelobjekt
beim Käufer erhoben: auf einen Zuschlagspreis bis einschließlich 100.000
Euro 25 %, auf einen Zuschlagspreis über 100.000 Euro bis einschließlich
500.000 Euro für den überschreitenden Betrag 23 %, auf einen Zuschlagspreis über 500.000 Euro für den diesen überschreitenden Betrag 18 %. Ist
ein Käufer vorsteuerabzugsberechtigt und hat er seinen Wohnsitz innerhalb der EU, wird auf den Zuschlagspreis und das Aufgeld die gesetzliche
MwSt. von 19 % erhoben und so ausgewiesen.
b) Bei Anwendung des § 25 a Umsatzsteuergesetz (Differenzbesteuerung)
erhöht sich beim nicht vorsteuerabzugsberechtigten Käufer das Aufgeld
um die nicht separat ausgewiesene Umsatzsteuer, die in Höhe von 19 % nur
auf das Aufgeld erhoben wird. Die oben unter § 3 Ziff. 2 a) aufgeführte Staffelung beträgt dann 29,75 %, 27,37 % und 21,42 %. Differenzbesteuerte
Kunstobjekte, die mit “N“ hinter der Katalognummer gekennzeichnet sind,
haben ihren Ursprung in einem Land außerhalb der EU. Für solche Kunstobjekte wird zusätzlich zum Aufgeld die verauslagte Einfuhr­umsatzsteuer
in Höhe von 7 % des Hammerpreises berechnet.
3.Die vorgenannten Sätze für die Umsatzsteuer sowie die Gegenstände, auf
die sie anfällt, entsprechen dem derzeitigen Rechts­zustand und der aktuellen Praxis der Finanzverwaltung. Es können sich insoweit Änderungen ergeben, die an den Käufer weitergegeben werden müssen. Nehmen Käufer
mit Wohnsitz außerhalb der EU das ersteigerte Kunstwerk selbst in Staaten
außerhalb der EU mit, haben sie Sicherheit in Höhe der gesetzlichen Umsatzsteuer zu leisten. Diese wird erstattet, wenn der Käufer Karl & Faber
innerhalb eines Monats nach Erhalt des Kunstwerks den deutschen zollamtlichen Ausfuhr- und Abnehmernachweis vorlegt. Im Ausland anfallende
(Einfuhr-)Umsatzsteuer und Zölle trägt in jedem Fall der Käufer. Während
oder unmittelbar nach der Auktion ausgestellte Rechnungen ergehen vorbehaltlich der Nachprüfung.
4.Soweit der Käufer nach diesen Versteigerungsbedingungen oder dem Gesetz Erstattung von Kosten und / oder Zinsen schuldet, kann Karl & Faber
diese zusätzlich zu den in § 3, Ziff. 1, 2 a, b, 3 genannten Beträgen liquidieren. Der Kaufpreis ist mit dem Zuschlag fällig. Zahlungsverzug tritt, auch
bei abwesendem ­Käufer, zwei Wochen nach Z
­ uschlag, frühestens jedoch
eine Woche nach Rechnungsdatum ein. Ab Eintritt des Zahlungsverzugs
des Käufers verzinst sich der Kaufpreis unbeschadet etwaiger weiterer
Schadensersatzansprüche mit monatlich 1 % pro angefangenem Monat.
Vier Wochen nach Eintritt des Zahlungsverzugs ist Karl & Faber berechtigt,
dem Einlieferer Namen und Adresse des Käufers zu nennen.
5.
Der Käufer kann gegenüber Karl & Faber nur mit unbestrittenen oder
rechtskräftig festgestellten Forderungen aufrechnen.
6. Unbare Zahlungen werden erfüllungshalber angenommen. Bei Zahlung in
ausländischer Währung geht ein etwaiger Kursverlust zu Lasten des Käufers. Alle Steuern, Kosten und Gebühren der unbaren Zahlung (­inklusive
der Karl & Faber belasteten Bankspesen) gehen zu Lasten des Käufers.
Karl & Faber ist nicht verpflichtet, das ersteigerte Kunstwerk vor vollständiger Bezahlung aller vom Käufer geschuldeten Beträge h­ erauszugeben.
1.The purchase price consists of the hammer price plus premium. In addition,
a fee that is not liable to VAT and amounts to 1.8 % of the hammer price
shall be charged – where due – to compensate for droit de suite pursuant
to Copyright Act § 26.
2.As regards VAT, sales are made subject to the gross margin scheme or
subject to regular taxation, depending on the consignor’s specifications to
be provided in a timely fashion before the invoice is issued.
a) Artworks subject to regular taxation are marked “R“ after the catalogue
number. In these cases, the buyer shall be charged a premium for each individual object as follows: 25 % on a hammer price up to and including
100,000 Euro; 23 % on the amount exceeding a hammer price of over
100,000 Euro and up to and including 500,000 Euro; and 19 % on the
amount exceeding 500,000 Euro. If the buyer is entitled to deduct input tax
and has his place of residence within the EU, then statutory value added tax
at a rate of 19% shall be levied on the hammer price and the premium and
shall be indicated separately.
b) If Turnover Tax Act § 25 a applies (gross margin scheme), the premium
payable by buyers not entitled to deduct input tax is increased by 19 %
turnover tax, which is only charged on the premium and is not indicated
separately. The percentage rates applying according to § 3 Item 2 a) above
are then 29.75 %, 27.37 % and 21.42 %. An “N“ behind the catalogue number
indicates that the work of art originates from a country outside of the EU.
For such objects, the advanced import tax will be charged at a rate of 7 % of
the hammer price in addition to the premium.
3.The rates of turnover tax given above and the objects on which it is incurred, comply with the current state of legislation and the current practice applied for financial accounting. Changes may therefore arise in this
respect, which will then be passed on to the buyer. If buyers resident outside the EU take the work of art they have bought by auction with them to
countries outside the EU by themselves, they must provide security
amounting to the statutory value added tax. This will be refunded if the
buyer submits the export­and purchase certificate issued by the German
customs authorities to Karl & Faber within one month of receiving the work
of art. (Import) sales tax and customs due abroad are in any event payable
by the buyer. Invoices issued during or immediately after an auction are
issued subject to review.
4.Karl & Faber shall, in as far as the buyer is committed by these Terms of
Auction or by legal prescription to reimburse costs and / or interest, be entitled to liquidate such in addition to the am­ounts as stipulated in Item § 3,
Ziff. 1, 2 a, b, 3. The purchase price shall fall due for payment upon the fall of
the hammer. Default of payment shall commence two weeks after a bid has
been accepted, also in the case of absent buyers, at the earliest, however,
one week after the date of in­voice. The purchase price shall, upon the occurrence of default of payment and notwithstanding any further claims for
damages, bear monthly interest at a rate of 1 % per commenced month. Four
weeks after the occurrence of default of payment, Karl & Faber shall be entitled to disclose the name and the address of the buyer to the Consignor.
5.The buyer may only offset such claims with respect to Karl & Faber, which
are undisputed or have been finally determined by a court of law.
6.Non-cash payments shall be accepted as conditional payment. If payments
are effected in foreign currencies, then any ex­chan­ge rate losses shall be
borne by the buyer. All taxes, costs and fees for non-cash payments (including the bank charges char­ged to Karl & Faber) shall be borne by the
buyer. Karl & Faber is under no obligation to hand over the work of art which
has been bought at an auction until all the amounts owed by the buyer
have been paid in full.
November 2014 K A R L & F A B E R | 229
Versteigerungsbedingungen / Conditions of Sale
§ 4 ABHOLUNG UND TRANSPORT; GEFAHRÜBERGANG
§ 4 COLLECTION AND TRANSPORTATION; PASSING OF RISK
1.Der Käufer hat seine Erwerbung unverzüglich, spätestens jedoch zwei Wochen nach vollständiger Bezahlung seiner Verbindlichkeiten abzuholen,
danach gerät er auch ohne Mahnung in Verzug. Ab diesem Zeitpunkt, spätestens aber ab Übergabe des Kunstwerkes an den Käufer, geht die Gefahr
eines zufälligen Untergangs oder zufälliger Verschlechterung des Kunstwerkes auf den Käufer über.
2.Unbeschadet der Regelungen in § 4 Ziff. 1 lagert und versichert Karl & Faber
das Kunstwerk (in Höhe des Kaufpreises) während eines Zeit­raumes von 1
Monat ab dem Tag der Auktion. Danach hat Karl & ­Faber das Recht, aber
nicht die Pflicht, das Kunstwerk im Namen und auf Rechnung des Käufers
bei einer Kunstspedition einzulagern und auf dessen Kosten versichern zu
lassen. Wünscht der Käufer die Durchführung des Transportes des Kunstwerkes, hat er dies Karl & Faber schriftlich mitzuteilen. Karl & Faber organisiert den Transport zum Käufer sowie eine entsprechende Versicherung
auf dessen Kosten und, soweit der Käufer als Unternehmer handelt, auf
dessen Gefahr. Karl & Faber kann hierfür einen angemessenen Vorschuss
verlangen.
1.The buyer shall collect his acquisition without delay, or at the latest, two
weeks after having paid his liabilities in full amount; he shall, after such
time, be in default even if no reminder is con­veyed. As of this date, or in any
event as of the time when the work of art is handed over to the buyer, the
risk of accidental destruction or of accidental deterioration of the work of
art shall pass on to the buyer.
2.Karl & Faber shall, notwithstanding the provisions of § 4 Item 1 above, store
the work of art and insure it (at its purchase price) for a period of one
month as of the date of the auction. There­after, Karl & Faber shall be entitled but not obliged to store the work of art at an art forwarding agency and
to have it insured in the name and for the account of the buyer. If the buyer
wishes to have the transportation of the work of art carried out, then he
shall notify Karl & Faber thereof in writing. Karl & Faber shall organize suitable means of transportation to transfer the work of art to the buyer, and
also appropriate insurance at the latter’s expense and – i­nsofar at the buyer is acting as an entrepreneur – at the latter’s risk. Karl & Faber may request an adequate ad­vance payment for such purpose.
§ 5 EIGENTUMSÜBERGANG,
FOLGEN DES RÜCKTRITTS BEI ZAHLUNGSVERZUG
§ 5PASSING OF TITLE, CONSEQUENCES OF WITHDRAWAL
ON DEFAULT OF PAYMENT
1.
Das Eigentum an dem zugeschlagenen Kunstwerk geht erst nach
­vollständiger Zahlung aller Karl & Faber geschuldeter Beträge auf den
Käufer über.
2.Ist der Käufer in Zahlungsverzug, kann Karl & Faber nach Setzen ­einer
Nachfrist vom Vertrag zurücktreten; wird dieses Recht ausgeübt, ­erlöschen
alle Rechte des Käufers am ersteigerten Kunstwerk. In einem solchen Fall
ist Karl & Faber berechtigt, vom Käufer Schadensersatz in Höhe des entgangenen Entgelts (Abgeld und Aufgeld) sowie angefallener Kosten für
Katalogabbildungen zu verlangen. Darüber hinaus haftet der Käufer für
Transport-, Lager- und Versicherungskosten bis zur Rückgabe oder, nach
Wahl von Karl & Faber, bis zur erneuten Versteigerung des Kunstwerkes.
Wird das Kunstwerk in der nächsten oder übernächsten Auktion versteigert, haftet der Käufer außerdem für jeglichen Mindererlös. Auf einen
Mehrerlös hat er keinen Anspruch. Karl & Faber hat das Recht, den Käufer
von weiteren Geboten in der Versteigerung auszuschließen.
1.The ownership to the acquired work of art shall only pass on to the buyer
after the complete payment of all amounts owed to Karl & Faber.
2.If the buyer is in default of payment, then Karl & Faber may rescind the
contract after having granted an additional period of respite; if such right is
exercised, then all the rights of the buyer in respect of the work of art
bought by auction shall ex­pire and become void. Karl & Faber shall in such
case be entitled to claim compensation of damages from the buyer in the
amount of lost remuneration for the work of art (seller’s commission and
buyer’s premium), and any costs incurred for catalogue illustrations. The
buyer shall, in addition, be lia­ble for transportation-, storage- and insurance
costs until the work of art is returned or – as Karl & Faber may select – is
put up for renewed auction. If the work of art is sold at the next auction or
at the auction following next thereupon, then the buyer shall furthermore
also be liable for any shortfall in proceeds. He shall not be entitled to any
surplus in proceeds. Karl & Faber shall have the right to exclude the buyer
from making further bids at the auction.
§ 6 VORBESICHTIGUNG, KATALOGANGABEN UND
HAFTUNG DES VERSTEIGERERS
1.Sämtliche zur Versteigerung gelangenden Kunstwerke können im Rahmen
der Vorbesichtigung geprüft und besichtigt werden. Sie sind durchgehend
gebraucht und haben einen ihrem Alter und ihrer Provenienz entsprechenden Zustand, insbesondere Erhaltungszustand. ­Beanstandungen dieses
Zustandes werden im Katalog nur erwähnt, wenn sie nach Auffassung von
Karl & Faber den optischen Gesamteindruck des Kunstwerkes nicht unerheblich beeinträchtigen. In a­ llen Fällen ist jedoch der tatsächliche Zustand
des Kunstwerkes zum Zeitpunkt seines Zuschlages vereinbarte Beschaffenheit im Sinne der g­ esetzlichen Bestimmungen. Weitergehende Ansprüche des Käufers sind ausgeschlossen, vgl. § 6 Ziff. 2.
2.Alle Angaben im Katalog oder in einer entsprechenden Internet-Präsentation beinhalten lediglich Meinungsäußerungen, die nach bestem W
­ issen
und Gewissen gemacht werden. Diese Angaben begründen ­weder eine Garantie noch eine Beschaffenheitsvereinbarung. Das Gleiche gilt für Kata­
logabbildungen; sie dienen dem Zweck, dem Interessenten eine ungefähre
Vorstellung vom Kunstwerk zu verschaffen und sind w
­ eder Bestandteil
e iner Garantie noch Bestandteil einer Beschaffenheitsvereinbarung.
­
Karl & Faber behält sich vor, Katalogangaben über die zu versteigernden
Kunstwerke vor der Auktion zu berichtigen. Diese Berichtigung kann durch
schriftlichen Aushang am Ort der Versteigerung oder mündlich durch den
Auktionator unmittelbar vor der Versteigerung des Kunstwerkes erfolgen.
In einem solchen Fall treten die berichtigten Angaben an die Stelle der Katalogbeschreibung. Mit diesen Maßgaben sind alle Ansprüche gegen
Karl & Faber, insbe­sondere Schadensersatzansprüche wegen Rechts- und
Sachmängeln sowie aus sonstigen Gründen (Verlust / Beschädigung)
­a usgeschlossen. Dies gilt nicht, soweit solche Ansprüche auf vorsätzlich­
em oder grob fahrlässigem Handeln von Karl & Faber (einschließlich
ihrer Erfüllungsgehilfen) beruhen, ihre Ursache in der Verletzung von
230 | K A R L & F A B E R November 2014
§ 6PRELIMINARY VIEWING, CATALOGUE DETAILS,
LIABILITY OF THE AUCTION HOUSE
vertraglichen Kardinalpflichten haben oder Schäden wegen Verletzung des
Lebens, des Körpers oder der Gesundheit betreffen.
3.Karl & Faber verpflichtet sich jedoch, auf rechtzeitiges (siehe § 6 Ziff. 4)
Verlangen des Käufers Ansprüche aus dem Innenverhältnis mit dem Einlieferer diesem gegenüber – ggf. auch gerichtlich – ­geltend zu machen, wenn
der Käufer nachgewiesen hat, dass Katalog­angaben über die ­Urheberschaft
und die Technik des ersteigerten Kunstwerkes unrichtig sind und auch
nicht mit der anerkannten Meinung der Experten am Tag der Auktion übereinstimmten. Im Falle erfolgreicher Inanspruchnahme des Kommittenten
erstattet Karl & Faber dem Käufer den Kaufpreis, wenn keine Ansprüche
Dritter an dem Kunstwerk bestehen und das Kunstwerk am Sitz von
Karl & Faber in unverändertem Zustand zurückgegeben wird.
4.Etwaige Ansprüche gegenüber Karl & Faber verjähren ein Jahr nach Übergabe des Kunstwerkes an den Käufer. Dies gilt nicht für die in § 6 Ziff. 2
letzter Satz geregelten Ansprüche; sie verjähren innerhalb der gesetzlichen
Fristen.
§ 7 NACHVERKAUF
Diese Versteigerungsbedingungen gelten für den freihändigen Verkauf
nach Beendigung der Auktion (sog. Nachverkauf) entsprechend. Karl & Faber
kann für derartige Veräußerungen insbesondere die in § 3 geregelten
­Entgelte und Umlagen erheben. Auf den Nachverkauf, der Bestandteil der
Auktion ist, finden die Bestimmungen über Verkäufe im Fernabsatz gemäß
§§ 312 b) ff. keine Anwendung.
§ 8 SCHLUSSBESTIMMUNGEN
Es gilt ausschließlich das Recht der Bundesrepublik Deutschland. Das
Übereinkommen der Vereinten Nationen über Verträge über den interna­
tionalen Warenkauf (CISG) findet keine Anwendung. Erfüllungsort und Gerichtsstand, soweit dieser zulässig verein­bart werden kann, ist München.
Sollten eine oder mehrere Bestimmungen dieser Versteigerungsbedingungen unwirksam sein oder werden, bleibt die Gültigkeit der übrigen Be­
stimmungen davon unberührt. Diese Versteigerungsbedingungen regeln
sämtliche Beziehungen zwischen dem Käufer und Karl & Faber. Allgemeine
Geschäftsbedingungen des Käufers haben keine Geltung. Mündliche Nebenabreden bestehen nicht. Änderungen dieser Versteigerungsbeding­
ungen bedürfen der Schriftform, das gilt auch für die Abbedingung des
Schriftformerfordernisses. Soweit die Versteigerungsbedingungen in mehreren Sprachen vorliegen, ist stets die deutsche Fassung maßgebend.
1.All the works of art put up for auction may be inspected and viewed in the
context of the preliminary viewing. They are al­to­gether used, and the condition they are in, particularly their state of preservation, corresponds with
their age and provenance. Ob­jections to this condition shall only be referred
to in the catalogue if, in the opinion of Karl & Faber, they sub-stantially impair
the overall visual impression of the work of art. The actual condition of the
work of art at the time of the fall of the hammer shall, how-ever, in all cases
be the agreed quality as defined by statutory regulations, cf. § 6 Item 2.
2.All the details given in the catalogue or in a corresponding Inter­net presentation are merely expressions of opinion made in ac­cordance with best of
knowledge and belief. These details do not constitute a legally binding confirmatory commitment re­garding quality and nature, nor any such guarantee or an agreement on quality and characteristics. The same applies for
the illustrations in the catalogue; these illus­trations serve for the purpose of
giving interested customers an im­pression of the work of art; they are not
part of an agreement regarding quality and nature and do not constitute an
integral part of a guarantee or an integral part of an agreement on quality
and characteristics. Karl & Faber reserves the right to correct catalogue details regarding the works of art to be sold by auction before the auction.
Such correction may be made by way of a written notice displayed at the
place where the auction is held, or it may be given verbally by the Auctioneer immediately before the work of art is sold by auction. The corrected
details shall, in any such case, apply in lieu of the description in the catalogue. All claims against Karl & Faber shall be excluded with and by these
provisions, particularly all claims for da­mage compensation due to defects
of quality and of title, as well as for other reasons [loss / damage]. This shall
not apply, in as far as such claims are based on intentional or grossly negli-
Stand: Januar 2015
gent actions of Karl & Faber [in­cluding its vicarious agents], or if they are
based on the in­frin­gement or breach of essential contractual duties, or if
they con­cern damages due to the injury of life, body or health.
3.Karl & Faber undertakes, upon the timely request of the buyer (cf. § 6 Item
4), to assert the rights and claims provided for under the internal relationship with the Consignor against such Con­signor – also before court if necessary – if the buyer has proven that the details given in the catalogue regarding the origination and the technique of the work of art bought at the
auction are in­cor­rect and were also not in agreement with the recognized
opinion of experts on the date of the auction. If claims are successfully asserted against the Consignor, then Karl & Faber shall refund the purchase
price to the buyer if there are no third-party rights on hand to the work of
art, and if the work of art is re­turned in un­changed condition at the registered headquarters of Karl & Faber.
4.Any and all claims asserted against Karl & Faber shall be­come statutebarred one year after the work of art has been handed over to the buyer.
This shall not apply for the claims re­gulated by the provisions stipulated in
§ 6 Item 2., last sentence; these shall become statute-barred within the periods as provided for by law.
§ 7 POST-AUCTION SALE
These Terms of Auction shall also apply mutatis mutandis for the subsequent off­hand sale of works of art (so­called After­or Post­Auction Sale) on
the open market. Karl & Faber may, for such sales, particularly impose and
charge the considerations and allocations regulated in § 3. For this off-hand
sale, which is part of the auction, the Distance Selling Regulations according to §§ 312 b) et seqq. BGB does not apply.
§ 8 FINAL PROVISIONS
The laws of the Federal Republic of Germany shall apply exclusively. The
United Nations Convention on the International Sale of Goods (CISG) shall
not apply. Munich shall be the place of per­for­mance and venue, insofar as
the same may be admissibly agreed. If one or several provisions of these
Terms of Auction should be or become invalid, then the validity of the remaining other pro­visions shall not affected thereof. T
­ hese Terms of Auc­tion
shall go­vern all relations between the buyer and Karl & Faber. General terms
and conditions of business of the buyer shall not apply. No verbal ancillary
agreements have been concluded. Amend­ments to these Terms of Auction
are to be made in wri­ting; this shall also apply for the relinquishment and
waiver of this writing requirement. If the Conditions of Sale are avaiable in
several languages, the German version shall always prevail.
Revised: February 2015
Karl & Faber Kunstauktionen ist Partner von Art Loss Register. Sämtliche Gegenstände in diesem Katalog,
sofern sie eindeutig identifizierbar sind und einen Schätzwert von mind. EUR 1.000 haben, wurden vor der
Versteigerung mit dem Datenbankbestand des Registers individuell abgeglichen.
Karl & Faber Auctions is a member of the Art Loss Register. All works in this catalogue, as far as they are
uniquely identifiable and have an estimate of at least EUR 1,000 have been checked against the database
of the Register prior to the auction.
November 2014 K A R L & F A B E R | 231
Allgemeine Informationen / General Information
KATALOGE
CATALOGUES
Katalogversand
Sollten Sie noch nicht Abonnent von Karl & Faber sein, schicken wir Ihnen gerne
unsere aktuellen Kataloge zu, die Sie telefonisch unter +49 (0)89 22 18 65
bestellen und gegen Rechnung bezahlen können.
Catalogue Mailing
Karl & Faber will be pleased to mail a copy of their latest catalogue to clients
who are not regular subscribers. To receive a catalogue, please contact the
order department at +49 89 22 18 65. Payment is due on receipt of the invoice.
Zustandsberichte
Wir achten sehr auf detailgenaue und sorgfältig erstellte Katalog­beschreibungen.
Auf Wunsch senden wir Ihnen zu einzelnen Ob­jekten jedoch einen zusätzlichen
Zustandsbericht.
Catalogue Descriptions and Condition Reports
Catalogue descriptions of the works of art included in the catalogue are compiled with the greatest care and attention to detail. Condition reports and additional information regarding individual lots are available upon request.
KÄUFE
BUYING AT KARL & FABER
Saalbieter
Sollten Sie eine Sitzplatzreservierung wünschen, freuen wir uns, diese bis zum
Tag vor der Auktion entgegenzunehmen. Sie erhalten am Empfang am Tage der
jeweiligen Auktion dann sofort Ihre Bieter­karte.
Saleroom Bidding
We will be pleased to register requests for seat reservations up to one day prior to
the auction. Bidding numbers are available for collection at the reception desk on
the day of the auction.
Schriftliche und telefonische Gebote
Sollten Sie auf einer Auktion nicht persönlich erscheinen können, be­steht die
Möglichkeit der Abgabe eines schriftlichen oder telefonischen Gebots. Gebote
über E-Mail können nicht angenommen werden.
Schriftliche Gebote können Sie uns per Post oder per Fax mit dem im Anschluss
(oder sich auf unserer Website als pdf-Datei) befindlichen Antrag mitteilen.
Werden Gebote telefonisch abgegeben, so müssen sie vor der Auktion schriftlich oder per Fax bestätigt werden. In jedem Falle bitten wir Sie um Eingang der
Mitteilung bis spätestens 24 Stun­den vor der Auktion. Aufträge uns unbekannter Kunden werden grundsätzlich nur dann ausgeführt, wenn ein Scheck in entsprechender Höhe mit dem Auftrag übersandt oder Sicherheit gegeben wird.
Die angegebenen Höchstgebote werden nur so weit in An­spruch genommen,
bis die Mindestpreise erreicht oder durch einen Saalbieter bzw. andere schriftliche Auf­träge überboten sind.
Absentee and Telephone Bids
Clients who are unable to attend the auction in person are invited to submit written bids or to register in advance for telephone bidding ­facilities. Absentee and
telephone bids must be submitted at least 24 hours prior to the commencement
of the auction. We do not accept bids via email. When making a written bid, please
use the Absentee Bids Form bound in at the back of the catalogue. The Form can
also be downloaded from our website in PDF format. Bids submitted by telephone
must be confirmed in writing or via fax before the commencement of the auction.
We may request any new clients to provide proof of identity and references.
We will make every effort to purchase lots for as little as possi­ble. The maximum
bid placed by the bidder will only be exploited if this is required to meet the
amount of the confidential reserve (minimum price) agreed with the seller, or
when placing bids in response to other bidders (saleroom, absentee or telephone bidders).
Vorbesichtigung
Eine Vorbesichtigung aller zum Verkauf stehenden Objekte findet in unseren
Räumen in der Woche vor der Auktion statt. Die ge­nauen Daten entnehmen Sie
bitte den Hinweisen auf den Umschlagklappen. Unsere Experten freuen sich,
Ihre Fragen zu beantworten.
Viewing
All lots are available for examination before the auction takes place. The preview
exhibition is held in the galleries in the week preceding the sale. Please refer to
the title page of the Auction Catalogue for ­details of the auction schedule. For
assistance and further information, please contact our specialists.
Ausruf
Der Ausruf (Mindestzuschlagspreis) wird vom Auktionator festgelegt. Er erfolgt
grundsätzlich zu etwa 75% des – wenn festgelegt: unteren – Schätzpreises, sofern nicht bereits höhere schriftliche Ge­bote vorliegen oder der Einlieferer einen
Mindestzuschlagspreis (sog. Limit) mit Karl & Faber vereinbart hat.
Auctioneer’s Practice
The auctioneer may open the bidding at his discretion. The starting price (= minimum
hammer price) will generally be 75% of the – if applicable lower – estimate. Any limits
to be ap­plied instead of these minimum hammer prices previously explained must be
agreed in writing between the Client and the Auctioneer.
Kaufpreis
Auf den Zuschlag wird ein Aufgeld von 29,75 % bis einschließlich 100.000 Euro
(bei Zuschlägen über 100.000 Euro bis einschließlich 500.000 Euro ein Aufgeld
von 27,37 %, für den überschreitenden B
­ etrag von 21,42 %) inklusive 19 % MwSt.
ohne separaten Ausweis berechnet. Wird auf Weisung des Ein­lieferers oder aus
anderen Gründen nach der Regelbesteuerung abgerechnet, dann wird auf einen
Zuschlagspreis bis 100.000 Euro pro Einzelobjekt ein Aufgeld von 25 % (bei Zuschlägen über 100.000 Euro bis einschließlich 500.000 Euro von 23 %, auf einen
Zuschlagspreis über 500.000 Euro für den diesen überschreitenden Betrag 18 %)
zuzüglich 19 % MwSt., erhoben. Regelbesteuerte Katalognummern sind mit einem „R“ hinter der Katalognummer gekennzeichnet. Kunstobjekte, die mit „N“
hinter der Katalognummer gekennzeichnet sind, haben ihren Herkunft in einem
Land außerhalb der EU (Irrtum vorbehalten). Für solche Kunstobjekte wird zusätzlich zum Aufgeld die verauslagte Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von 7 % des
Hammerpreises berechnet. Zusätzlich wird auf den Hammerpreis und das Aufgeld – wo anfällig – zur Abgeltung des gemäß § 26 UrhG zu entrichtenden Folgerechts eine Gebühr von 1,8 % (eventuell zzgl. MwSt.) vom Hammerpreis erhoben.
Purchase Price
A buyer’s premium of 29,75 per cent up to and including Euro 100.000 (27,37 %
on the amount above Euro 100.000 and up to and including 500.000 Euro,
21,42 % on the amount exceeding Euro 500.000) which includes 19% statutory
VAT is payable in addition to the hammer price. The VAT amount is not indicated separately on the invoice. In the case of works in respect of which the
Consignor requires settlement under the standard tax­ation scheme (Regel­
besteuerung), a buyer’s premium to the amount of 25 % is payable on the hammer price per individual object (23 % on the amount including Euro 500.000,
18 % on the amount over Euro 500.000) and the statutory VAT of 19 per cent is
added to the sum of the hammer price and the p­ remium. Objects sold under the
standard taxation scheme (Regelbesteuerung) are marked by “R“ following their
catalogue number (errors expected). An “N“ behind the catalogue number in­
dicates that the work of art originates from a country outside of the EU. In addition, a fee that is not liable to VAT and amounts to 1.8% of the hammer price
shall be charged – where due – to compensate for droit de suite pursuant to
Copyright Act § 26.
Zahlung
Zahlungen sind grundsätzlich in bar zu leisten. Es kann auch mit EC-Karte,
Überweisung oder – von uns bekannten Käufern – mit Scheck gezahlt werden. Die Zahlung ist mit dem Zuschlag fällig. Ein etwaiger Kursverlust bei
Zahlungen in ausländischer Währung und etwaige Gebühren bei unbarer
Zahlung gehen zu Lasten des Käufers. Er­w or­b ene Objekte können nur nach
Payment
Purchases can be paid by cash in Euro, by EC card or via wire transfer. In certain
cases cheques will also be accepted. The purchase price shall become payable
upon the fall of the hammer. If payments are made in a foreign currency, any
exchange loss, and all costs, charges and taxes in this connection (including
bank expenses charged to Karl & Faber) shall be borne by the purchaser. Pur-
232 | K A R L & F A B E R November 2014
vollständig erfolgter Zahlung an den Käufer ausgehändigt werden. Während
oder un­m ittelbar nach der Auktion ausgestellte Rechnungen unterliegen
der Nachprüfung und können berichtigt werden. Bei Zahlungsverzug
­können auf den Rech­n ungs­b etrag je ange­b roch­e nen Monat 1% Verzugszins
berechnet werden.
chases shall be retained by Karl & Faber until the full purchase price plus any
related charges have been paid. Invoices issued during or immediately after the
auction are subject to review and may be corrected. In default of payment, we
reserve the right to impose a late charge of 1 per cent of the total purchase price
calculated per month or part thereof from the date of sale.
Abholung
Vollständig bezahlte Objekte können bereits während der Auktion abgeholt
werden. Bei späterer Abholung würden wir uns um Benachrichtigung freuen,
damit für Sie keine Wartezeiten entstehen.
Collection of Property
During the auction, property may be released for collection once payment has
been cleared. For their own convenience, clients wish­ing to collect lots after the
sale are requested to telephone in ad­vance to ­arrange this.
NACH DER AUKTION
AFTER THE AUCTION
Versand
Nach Erhalt einer schriftlichen Versandanweisung, welche bei uns angefordert
werden kann, werden wir den Versand sofort durchführen. Während des Transports zu Ihnen sind die erworbenen Ob­jekte grundsätzlich bis zu gewissen Maxima über uns versichert. Bei Versendungen in Länder außerhalb der EU werden gege­benenfalls notwendige Aus­­­fuhr­pa­piere von uns vorbereitet.
Shipping of Property
Clients will receive a Shipping Instruction Form with their invoice. Forms can
also be provided on request. Please return the completed form to our accounting department. Once payment has been cleared, arrangements can be made
for the shipping of purchases. Intransit insurance can be organized if required.
Karl & Faber will provide relevant export documentation for non-EU shipments.
Auktionsergebnisse
Auf Wunsch schicken wir Ihnen die Ergebnislisten zu. Vorläufige Er­gebnislisten
werden innerhalb von drei Werk­tagen nach der Auktion erstellt und stehen Ihnen entweder auf unserer Website zur Verfügung oder werden Ihnen nach telefonischer Anforderung zugesandt. Unsere Abon­nen­ten erhalten die Ergebnisliste mit der Zusendung des folgenden Katalogs.
Results
Printed lists of auction results are available on request. Preliminary price
lists are published three working days after the sale. Results can be viewed
on the Internet, downloaded from our website or mailed on request. Catalogue subscribers will receive a list of sale results with the next auction
catalogue.
Nachverkauf
Bis mindestens acht Wochen nach der Auktion können unverkaufte Objekte bei
uns besichtigt und zum Limitpreis zuzüglich Aufgeld erworben werden.
After-Sale Exhibition
An exhibition of unsold lots is held in the galleries for a period of at least eight
weeks after the auction. Works can be viewed and inspected at our premises
­during this time.
EINLIEFERUNGEN
SELLING AT KARL & FABER
Schätzungen
Wenn Sie uns zu unseren Geschäftszeiten (Montag bis Freitag 10.00 bis 18.00
Uhr) besuchen, geben wir Ihnen gerne un­verbindliche und kostenlose mündliche Schätzungen für Ihre Objekte.
Sollte es Ihnen nicht möglich sein, persönlich bei uns zu erscheinen, können
wir Ihre Objekte auch anhand von Fotos schätzen. Hierzu benötigen wir zusätzlich alle Ihnen zur Verfügung stehenden An­gaben zu dem jeweiligen Objekt wie Größe, Zustand, Signaturen u. Ä. Auf Wunsch suchen unsere Experten
Sie für Schät­zungen ganzer Sammlungen oder wertvoller Einzelstücke auch zu
Hause auf.
Provision
Gerne informieren wir Sie über unsere aktuellen Ein­lieferungs­be­dingungen per
Brief, Fax oder E-Mail.
Versicherung
Alle eingelieferten Objekte sind ab Übernahme durch uns versichert.
Transport
Auf Wunsch kümmern wir uns gerne um einen fachgerechten und günstigen
Transport für die uns anvertrauten Objekte.
Zeitpunkt
Ihre Einlieferungen nehmen wir jederzeit gerne entgegen. Wir integrieren diese
in unsere nächstmögliche Auktion. Grundsätzlich können wir Ihre Objekte bis
acht Wochen vor der folgenden Auk­tion in diese aufnehmen.
Im Übrigen dürfen wir auf unsere ausführlichen Ver­steigerungs­bedingungen
verweisen.
Property Evaluation
Works of art may be brought directly to our galleries for evaluation. Our office
hours are Monday to Friday 10am to 6pm. Our experts will be pleased to give
informal verbal auction estimates and advice. There is no charge for this service.
Clients who are not able to visit our galleries or who would like preliminary
­estimates of property which is not portable are requested to send lists and
­photographs or, in the case of large collections, a representative selection of
photographs. Please include the dimensions, medium, details of signature, condition and provenance of items and any other relevant information. Preliminary
evaluation visits by our experts can also be arranged if required.
Commission Rates
We will gladly inform you about our terms and conditions for consignments by
letter, fax or email.
Insurance
On delivery of property consigned to Karl & Faber for auction, insurance coverage is offered.
Shipping
We will be pleased to assist in making arrangements for the shipping and packing of works of art for consignment to Karl & Faber, making every effort to
­arrange specialist packing and shipping services at moderate prices.
Schedule
We are always pleased to accept consignments and will endeavour to include
property in the earliest suitable auction sale. Clients who have property they
wish to sell should calculate a run-up period of eight weeks prior to the date of
each auction sale to ensure inclusion.
For further information, please refer to the preceding Conditions of Sale and any
oral announcements or written notices posted. The above is intended to help in
understanding the auction purchasing process as well as the procedures for
selling property at Karl & F­ aber.
November 2014 K A R L & F A B E R | 233
Künstlerverzeichnis / Artists’ Index
Achenbach, O.
47
Albani, F. (zugeschrieben)
100
Aldegrever, H.
166, 167
Allegrain, É
18
Alt, F.
300
Altdorfer, A.
168 –170
Anckarswärd, M. G.
272
Angel, Ph. I. (zugeschrieben)
9
Baisch, H.
69
Balder, G.
280, 281
Basiletti, L.
137
Basoli, A. (zugeschrieben)
302
Baumgartner, J.W.
19, 20
Baur, J.W.
5
Beck, L.
171
Bergmüller, J. (Werkstastt)
134
Bernheim-Jeune, G.
311
Besler, B.
172 –176
Bleuler, J.L.
260
Bolgiano, L.
91
Bouchardon, E.
145
Bracht, E.
85
Braun, R.
65
Bravo, C. (zugeschrieben)
105
Bromeis, A.
45
Brusasorci, D.
2
Bürkel, H.
252, 253
Busse, G.H.
278
Callot, J.
177, 178
Cantarini, S.
179
Carlevaris, L.
180
Castiglione, G.B.
181–185
Ciamberlano, L.
186
Coignet, M. II.
4
Conca, S. (Umkreis)
6
Crabeels, F.
66
Cranach, L.
187
Cremonesisch101
Daubigny, C.
58
Desmarées, G. (Umkreis)
26
Deutsch
3, 17, 31, 32, 82, 89,
93, 120, 121, 124–127, 151
Dielmann, J. F.
78
Diemer, M.
285
Diepenbeeck, A. (nach)
150
Dietrich, C. W. (nach)
153
Dietrich, C. W. E. (zugeschrieben)
149
Dietrich, C.W.E.
30, 188–192
Dillis, J.G. von
249
Dittenberger, G.
241
Dorner, J. I. (zugeschrieben)
254
Dresden299
Dubois, G. (zugeschrieben)
15
Dupré, D.
135, 136
Dürer, A.
193–205
Eisenlohr, F.
276
Englisch92
Enhuber, K.
96
Eustache, C. F.
75
Eybl, F. (zugeschrieben)
298
Faber, du Faur O.
282
Fauerholdt, V.
62
Fearnley, T. (zugeschrieben)
41
Fernando, II.
312
Firle, W.
80
Französisch
143, 144
Frênes, R.
296
Freudenberger, S.
123
Frölich, L.
76
Gauermann, F.
38
Gauermann, F. (zugeschrieben)
39
Gebler, O.F.
88
Geist, A. Chr.
279
Genelli, B.
232 –234
Georgy, W.
269
Goudt, H.
206
Goya227–230
Graff A.
33
Grubacs, C.
59
Guardi, F. (Umkreis)
129
Haarlemer Schule
12
Hackert, G.
138
Hackert, J.P. (Umkreis)
271
Heemskerck, E. Van
13
Heer, W. de
128
Heilmayer, K.
43
Heinzmann, C.
42
Herzog, H. O.
86
Hess, P.
242
Höfer, H.
68
Hollar, W.
207, 208
Italienisch
1, 7, 98, 99, 102, 104,
112, 118, 301
Kaulbach, F.A. (zugeschrieben)
74
Keller, A.
73
Klein, A. (zugeschrieben)
53
Klein, J.
244
Klinger, M.
313, 314
Knebel, F.
277
Kobell, F.
155–165
Kobell, W.
245–247
Kummer, C.R. (zugeschrieben)
40
Küsel, M.
209
Lautensack, H.S.
210
Leeke, F.
95
Lehoux, P. F.
274
Lewis, E. D.
284
Lier, A.
52
Loir, L. (zugeschrieben)
60
Lundström, E.
94
Maes, N. (Nachfolge)
14
Mages, J.
21
Mali, C.
64
Marées, H.
56
Marryat, F.
309
Maulbertsch, F. (zugeschrieben)
22
Mazzola, G. F.
211
Meertens, A.
122
Meyerheim, P.F.
310
Millner, C.
51
Monorgammist "H. P.M."
147
Moritz, F. W.
259
Mulder, J.
212
Müller, C.W.
290
Neapolitanisch115
Neher, B.
37
Niederlädisch10
Obermüllner, A.
50
Olivier, F.
238
Olivier, Fr.
265
Ostade, A. van
213
Oudry, J.-B.
130
Overbeck, F.
239
Passe, M. De
214
Passignano, (Cresti Domenico) 107–110
Perrier, F.
215
Pilny, O.
77
Piranesi, G.B.
216
Pissarro, C.
286
Pitteri, M. (Schule)
117
Pocci, F.
316
Preller, F. d.Ä.
266
Prestel, J.G.
217
Puvis, de Chav. (Umkreis)
231
Querfurt, A. (zugeschrieben)
16
Rau, Em.
83
Reinermann, F.
154
Reinhardt, W.
288
Reinhart, J.
256
Reinhold, H.
46
Rembrandt
218, 219
Richardson, T. (zugeschrieben)
273
Richter, L.
250, 251
Roegge, W.
79
Roestel, A.
81
Rösel S.
257, 258
Röth, P.
67
Rottmann, L.
287
Rugendas, G.
131
Rumohr, C. F.
243
Runge, P.
235–237
Rustige, H.
90
Sabatelli, L.
308
Salmon, T.
220
Sandrat, J.
221
Schall, J.
141
Scharold, C.
303
Schendel, P.
48
Scheuchzer, W.
261, 262
Schlesinger, C.
61
Schmidt, Max
44
Schöfeld, J.H. (Umkreis)
8
Schreyer, Alb.
72
Schultz, Georg II.
11
Segantini-Umkreis297
Seitz, A.
97
Selleny, J.
270
Sigrist, F.
23
Simonini, F.
113, 114
Sluyter, P.
222
Sole, Dal G.G.
146
Spitzweg, C.
57, 248
Steffan, J.
289
Stöcklin, Chr.
28, 29
Straehuber, A.
240
Straet, J. van (nach)
223
Stuck, F.
71, 317
Stuhlmüller, K.
84
Süddeutsch
49, 133, 305
Süddeutsch-Österreichisch24
Taschner, I.
315
Thoma, H.
70
Tischbein, J.H.W.
132
Tischbein, J.d.Ä.
152
Tischbein, J.F.A
36, 263
Tizian, (Umkreis)
103
Vallet, J.P.
267
Vanni, F.
106
Vauzelle, J-L.
304
Velde, van J.
224
Venezianisch
111, 116
Verboeckhoven, E.
55
Vigée-Le, Brun (Nachfolge)
35
Voltz, F.
63, 87, 291
Vos, de M.
119
Voss, C.
295
Wagner, C.
275
Warnberger, S.
255
Wasmann, F. (zugeschrieben)
Waterhouse, A.
Wegmayr, S. (zugeschrieben)
Weiss, B. (zugeschrieben)
Wenglein, J.
Werner, A.
Wertmüller, A.U.
Wille, J. G. (zugeschrieben)
Wink, J. Chr. T.
Winter, J.G.
Wirsing, A.L.
Wit, J. de
Wolgemut, M.
Wopfner, J.
Wopfner, J.
Wuttke, C.
Zimmermann, C.
264
306
140
148
294
268
34
307
25
225
139
142
226
292
293
283
54
Auktion 266
Moderne Kunst
Donnerstag, 3. Dezember 2015
Alexej von Jawlensky, Große Variation, nach dem Frühlingsregen Nr. 3, 1916
Auktion 266
Zeitgenössische Kunst
Freitag, 4. Dezember 2015
Gerhard Richter, Vorhang, 2012
Katalog ab Anfang November erhältlich.
REPRÄSENTANZEN / REPRESENTATIVES
Tegernsee
Christiane Zapp
+49.179.242 10 38
[email protected]
Rheinland
Stefanie Lippe-Schaal, M.A.
+49.211.468495 71
[email protected]
Hamburg
Erika Wiebecke, M.A.
+ 49.40.22 60 64 43
[email protected]
Schweiz, Gabrielle J. Fehse, +41 61 272 12 13, [email protected]
Karl & Faber Kunstauktionen GmbH
Amiraplatz 3 • 80333 München
T +49 89 22 18 65 • F +49 89 228 33 50
[email protected] • www.karlundfaber.de
AUKTIONEN NR. AUCTION NO.
DATUM DATE
VORNAME, NAME FIRST NAME, SURNAME
FIRMA (MwSt.-ID.-Nr.) COMPANY (VAT- ID-No.)
STRASSE STREET
PLZ, ORT, LAND POST CODE, CITY, COUNTRY
TELEFON PHONE
FAX FAX
MOBIL MOBILE
EMAIL
ICH BIETE AUF UNTEN STEHENDE KATALOGNUMMERN
I BID ON THE LOT(S) LISTED BELOW
KATALOGISIERUNG / CATALOGUING
Heike Birkenmaier, M.A. (15. – 18. Jahrhundert)
Dr. Andrea Heesemann (19. Jahrhundert)
Katharina Wieland, M.A.
Der Ausruf erfolgt bei allen Katalognummern ­grundsätzlich zu etwa 75 % des (unteren) Schätz­preises,
sofern kein Limit vorliegt. Alle Schätzpreise sind in Euro.
The starting price for all lots will generally be 75 per cent of the (lower) estimate,
provided there is no reserve. All estimates are in Euros.
ABBILDUNGEN / ILLUSTRATIONS
Vorderseite außen:
Franz von Stuck, Die Sinnlichkeit.
Rückseite innen:
Domenico Cresti, genannt il Passignano, Die Geburt Mariens.
Rückseite außen:
J.F.A. Tischbein, Wilhelmine Rummel mit ihrer Tochter.
KATALOGPREISE / CATALOGUE PRICES
Alte Meister und Kunst des 19. Jahrhunderts /
Old Masters and 19th Century Art
Moderne Kunst / Modern Art
Zeitgenössische Kunst / Contemporary Art
Je € 20,– (zzgl. Portokosten / plus p. & p.)
Jahresabonnement / Annual Subscription
Alle Kataloge / All catalogues:
€ 80,– Deutschland / Germany
€ 100,– Europa / Europe
€ 150,– Welt / Non-EU countries
TELEFONISCH
SCHRIFTLICH
BY PHONE
WRITTEN BID(S)
Mindestgebot: Im Interesse der Einlieferer können Gebote unter zwei Drittel des
(unteren) Schätzpreises nicht berücksichtigt werden.
Wir bitten Neukunden, uns eine Kopie ihres Personalausweises zukommen zu lassen.
Minimum bid: in the interest of the consigners we will not accept bids below two
thirds of the (lower) estimate.
New clients: please provide us with a copy of your passport/identity card.
Bei Aufträgen ist die angegebene Allgemeine Losnummer verbindlich, der Auftraggeber erkennt die Versteigerungsbedingungen an und nimmt davon Kenntnis, dass ersteigertes Auktionsgut erst nach erfolgter Bezahlung ausgeliefert wird. Wenn nicht
gegenteilig vermerkt, gelten die hier niedergelegten Aufträge ausschließlich des Aufgeldes und der Mehrwertsteuer (vgl. Ziff. §3 der Versteigerungs bedingungen).
I understand that the specified catalogue number provided on this bidding form is
binding. I agree to be bound by the Conditions of Sale and understand that any objects
purchased at auction will only be released after payment has been received. If not stated
otherwise, the maximum bidding price excludes the premium and VAT (see para. 3 of
the Conditions of Sale).
Unter Anerkennung der im Katalog abgedruckten Allgemeinen
Versteigerungsbedingungen biete ich:
Please bid on my behalf for the following lot(s):
Los-Nr.
Lot no.
Bei schriftlichen Geboten: maximal bis €
For written bids: maximum bid to €
Künstler / Titel
Artist / Title
GESCHÄFTSFÜHRER / MANAGING DIRECTOR
Dr. Rupert Keim
Karl & Faber Kunstauktionen GmbH
Amiraplatz 3 · 80333 München
T +49 89 22 18 65 · F +49 89 22 83 350
[email protected] · www.karlundfaber.de
IMPRESSUM / IMPRINT
Gestaltung: von Gross / Lingemann / Schoenberg
Gestaltung Werkbeschreibung: Rose Pistola, Büro für Gestaltung
Fotografie / Lithografie: Arne Schultz, Myrzik & Jarisch
Datenbasiertes Publishing: Linus Batisweiler
Produktionsleitung: Diana Lasheva
Druck: omb2 Print GmbH, München
BITTE MIT MWST-AUSWEIS (REGELBESTEUERUNG) / BITTE ANKREUZEN
UNTERSCHRIFT SIGNATURE
SHOW VAT SEPARATELY / PLEASE TICK
DATUM DATE
Sollten Sie umseitig weitere Aufträge vermerken, bitten wir um separate Unterzeichnung auf der Rückseite. If you continue overleaf, please sign separately on the reverse.
Karl & Faber Kunstauktionen GmbH
Amiraplatz 3 • 80333 München
T +49 89 22 18 65 • F +49 89 228 33 50
[email protected] • www.karlundfaber.de
Los-Nr.
Lot no.
Künstler / Titel
Artist / Title
Bei schriftlichen Geboten: maximal bis €
For written bids: maximum bid to €
Bei erfolgreichem Gebot geht Ihnen mit der Rechnung automatisch eine
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Should you be successful in your bidding you will automatically receive a shipping
request form with your invoice. Please complete and return the form to us.
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DATUM DATE