Alte Meister Kunst des 19. Jahrhunderts

Auktion 268
29. April 2016
karlundfaber.de
Alte Meister
Kunst des 19. Jahrhunderts
12 . 2015 Karl & Faber
3
Vorherige Seite: Heinrich Bürkel, Blick auf Rom vom Monte Mario
Giuseppe Bernardino Bison, Der Tod des Hippolyt
Joseph Heintz d.Ä. (Nachfolge), Diana und Aktäon
Johann Georg von Dillis, Mutter mit Kindern in Grottaferrata
Rembrandt Harmensz van Rijn, Bildnis des Predigers Cornelis Claesz Anslo
Auktion 268
Alte Meister
Kunst des 19. Jahrhunderts
Old Masters
19th Century Art
Franz Anton Maulbertsch, Christus auf dem Ölberg
Freitag, 29. April 2016, ab 11 Uhr
Auktion 268 – Alte Meister, Kunst des 19. Jahrhunderts
Auction 268 – Old Masters, 19th Century Art
Freitag, 29. April 2016
ab 11 Uhr (Los 1 – 1 81) und
ab 14.30 Uhr (Los 1 8 2– 3 56)
Friday, 29 April 2016
11 am (Lot 1 – 1 81) and
2.30 pm (Lot 1 8 2 – 3 56)
AUKTIONATOR / AUCTIONEER
Gemälde des 15. – 18. Jahrhunderts
Dr. Rupert Keim
Öffentlich bestellter und
vereidigter Auktionator /
Publicly Appointed and
Sworn Auctioneer
Paintings 15th –18th Century
Experten für diese Auktion / Specialists for this sale
Heike Birkenmaier, M.A.
Leiterin Alte Meister /
Director Old Masters
+ 49.89. 24 22 87 15
[email protected]
Dr. Peter Prange
Leiter Kunst des 19. Jahrhunderts/
Director 19th Century Art
+ 49.89. 24 22 87 26
[email protected]
Vorbesichtigung in München
Preview Munich
Donnerstag, 21. April bis Mittwoch, 27. April, 10 bis 18 Uhr
Samstag und Sonntag, 11 bis 17 Uhr
Donnerstag, 28. April, 10 bis 14 Uhr
Thursday, 21 April to Wednesday, 27 April, 10 am to 6 pm
Saturday and Sunday, 11 am to 5pm
Thursday, 28 April, 10 am to 2 pm
Karl & Faber Kunstauktionen GmbH
Amiraplatz 3 · 80333 München
T +49.89. 22 18 65
F +49.89.22 83 350
[email protected]
karlundfaber.de
INHALT / INDEX
Gemälde des 19. Jahrhunderts
Paintings 19th Century
Aquarelle und Zeichnungen des 15. – 18. JahrhundertsWatercolours and Drawings 15th – 18th Century
Druckgraphik des 15. – 18. Jahrhunderts
Prints 15th – 18th Century
Aquarelle, Zeichnungen und Druckgraphik des 19. JahrhundertsWatercolours, Drawings and Prints 19th Century
35
79
1 23
175
Louis de Caullery
um 1579/81 Caulery/Cambrai - Antwerpen 1621
2 | Elegante musizierende Gesellschaft im Park, im
Hintergrund ein Fluss.
Öl auf Holz. 40 : 54,6 cm. Gerahmt.
Das Gemälde ist unter der Abbildungsnummer
1001197253 beim RKD, Den Haag, verzeichnet.
Provenienz:
Galerie d'Art Saint-Honoré, Paris (1997); Christie's,
­London, Auktion 2.12.2008, Los 10; Privatsammlung,
Süddeutschland.
€ 8.000/10.000
Antwerpener Meister
1 | Landschaft mit Venus und Adonis.
Öl auf Holz. (1. H. 17. Jh.). 36 : 23,5 cm. Gerahmt.
Wir danken Ellis Dullaart, RKD, Den Haag, für die
­freundliche Auskunft.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 3.000/4.000
12 | K a r l & F a b e r April 2016
Vorliegende Tafel dürfte ursprünglich Teil eines Antwerpener
Kunstkabinettschrankes gewesen sein (zum Aufbau dieser
Schränke, s. RKD, Abbildungsnummer 0000170960). In stilistischer Hinsicht erinnert die Tafel an Werke von Izaak van Oosten
und Abraham Govaerts, doch kommen beide wohl nicht als
Urheber unseres Bildes in Frage. Die Szene zeigt den Moment
vor dem Aufbruch des Adonis zur Jagd und wird in den Metamorphosen des Ovid (10, 503-739) beschrieben. Sujets aus
den Metamorphosen wurden im 17. Jh. in den Niederlanden
gerne speziell zur Dekoration von Kunstkammerschränken
gewählt. - Verso mit einer nicht identifizierten Beschlagmarke.
Louis de Caullery, der dem Umkreis von Frans Francken
d.J. zuzurechnen ist, ist neben seinen Stadtansichten von
Rom und Venedig vor allem als Maler galanter Szenen mit
Darstellungen von Banketten und Festen in Erscheinung
getreten. Häufig kommt diesen Szenen auch eine allegorische Bedeutung zu. Hier könnte eine Allegorie des Gehörs
versinnbildlicht sein.
Eine fast identische, dem Künstler zugeschriebene Version
befindet sich im Museum Narodowe w Poznaniu, Posen,
Inv.-Nr. 126.
April 2016 K a r l & F a b e r | 13
Cornelis van Poelenburgh (Umkreis)
um 1594/95 - Utrecht - 1667
3 | Ruhe auf der Flucht nach Ägypten.
Öl auf Kupfer, parkettiert. (3. Viertel des 17. Jhs.).
46 : 67 cm. Monogrammiert "BB" auf dem Stein unterhalb
des Mantels Mariens. Gerahmt.
Literatur zur Vorlage:
Marcel Roethlisberger, Bartholomeus Breenbergh, New York
1991; Nicolette Sluijter-Seiffert, Cornelis van Poelenburch
1594/5-1667, Amsterdam 2016.
Provenienz:
Galerie Frye & Sohn, Münster; Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 4.000/5.000
14 | K a r l & F a b e r April 2016
Cornelis van Poelenburgh gehört zu den Ersten innerhalb
der holländischen Landschaftsmaler, die in ihren kleinen,
meist mit antiken Ruinen, Hirten, religiösen oder mythologischen Figuren staffierten Landschaften das Licht des Südens eindrucksvoll zu schildern vermochten. Mit dem Sujet
der "Flucht nach Ägypten" hat er sich wiederholt beschäftigt (vgl. die Darstellung in der Gemäldegalerie Alte Meister,
Dresden, Inv. Nr. 1239). Unser Bild wiederholt sein Gemälde
in der Eremitage in St. Petersburg (Inv. Nr. 1063, Sluijter 47);
eine weitere, nahezu gleich große Kopie ist abgebildet in:
Roethlisberger, Breenbergh, Nr. 358.
Joseph Heintz d.Ä. (Nachfolge)
1564 Basel - Prag 1609
4N | Diana und Aktäon.
Öl auf Leinwand, doubliert. (1 H. des 17. Jh.).
200 : 108 cm. Gerahmt.
Literatur zur Vorlage:
Jürgen Zimmer, Joseph Heintz der Ältere als Maler,
­Weißenhorn 1971, S. 94, Kat.Nr. A 16, mit Abb. 40.
Provenienz:
Sammlung Carl Laszlo, Basel; Privatbesitz, Schweiz.
€ 7.000/9.000
Der Erzählung in Ovids Metamorphosen (III, 138-253) entsprechend trifft der Jäger Aktäon auf der Jagd auf die unbekleidete Göttin Diana, die in Begleitung ihrer Nymphen in
einer Quelle badet. Er wird dies mit einer Verwandlung in einen Hirsch bezahlen, wie das Geweih auf seinem Kopf bereits
andeutet. Das Sujet war im ausgehenden 16. und 17. Jahrhundert außerordentlich beliebt, da es einen mythologischen
Vorwand für die Darstellung sinnlicher Frauenkörper bot.
Die Darstellung folgt einem kleinformatigen, um 1590-1595
entstandenen Gemälde auf Kupfer von Joseph Heintz d. Ä. im
Kunsthistorischen Museum, Wien (Inv. Nr. 1115), das spätestens 1601 von Aegidius Sadeler gestochen wurde (Hollstein,
Sadeler 105). Von der außerordentlichen Wertschätzung dieser Komposition im 17. Jahrhundert zeugt die große Anzahl
zeitgenössischer Wiederholungen: Man lobte "die eigenwertige Erfindung der Akte, deren Reichtum an individueller
Charakterisierung und die geistvolle Anordnung" (J. Zimmer,
S. 94). Die meisten Darstellungen sind nach der Druckgraphik
entstanden: Dort greift die Nymphe am linken Bildrand nach
dem Tuch im Baum, während sie auf dem Gemälde von Heintz
den Bogen spannt - ein Detail, das der Stecher wohl missverstanden hatte.
April 2016 K a r l & F a b e r | 15
Deutsch
5 | Bildnis einer Frau in halber Figur.
Öl auf Holz. (16. Jh.). 34 : 25,2 cm. Gerahmt.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 4.000/5.000
Ursprünglich wohl Gegenstück zu einem männlichen Porträt.
Lucas van Leyden (Nachfolge)
1494 - Leiden - 1533
16 | K a r l & F a b e r April 2016
Theobald Michau
1676 Tournai - Antwerpen 1765
6 | Die musizierenden Alten.
Öl auf Holz. (Um 1550). 14,4 : 7,6 cm.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 2.500
7 | Hügelige Landschaft mit Kirchgängern im Abendrot.
Öl auf Holz. 24,5 : 32 cm. Signiert unten links. Gerahmt.
Provenienz.
Gemälde-Galerie Abels, Köln;
Privatbesitz, Rheinland.
€ 9.000/10.000
Die Darstellung folgt weitgehend einem Kupferstich des Lucas van Leyden aus dem Jahr 1524 (The New Hollstein, 155).
Doch anders als in der Vorlage belebt der niederländische
Künstler mit feinem, strichelnden Duktus die Natur: Botanisch exakt bestimmbare Pflanzen sprießen aus dem Boden, Vögel und Schmetterlinge bevölkern die Szenerie, die
Bäume sind belaubt und tragen Äpfel. Nicht in einer winterlichen Landschaft wie bei van Leyden, sondern im Sommer
wird musiziert.
Qualitätvolle und miniaturhaft fein ausgeführte Arbeit des
in Brüssel und Antwerpen tätigen Landschaftsmalers. Das
Gemälde ist kompositionell in zwei unterschiedliche Hälften
geteilt. Die rechte Hälfte wird beherrscht von einem Hügel,
der von einer Kirche und einem Gehöft bekrönt wird. Die linke Hälfte gewährt Einblick in ein Flusstal mit baumbestandenem Ufer, nach hinten schließt eine weite Ebene mit der
Silhouette einer Stadt die Darstellung ab. Darüber wölbt
sich ein rötlicher, von dünnen Wolken durchzogener Abend-
himmel, dessen rötlicher Widerschein von den Mauern des
Kirchleins reflektiert wird. Das Augenmerk des Künstlers
gilt der liebevollen Schilderung der engen, ländlichen Idylle.
Auf dem Weg zur Kirche herrscht reger Betrieb. Eine Frau
mit Krückstock und Kind auf dem Rücken, gefolgt von einem
Jungen in zerlumpter Kleidung, hält gestikulierend den Pfarrer der Gemeinde an, vielleicht eine Zigeunerin, die ihm aus
der Hand lesen möchte oder einfach nur ein Almosen fordert.
Dahinter ist ein Schweinehirt zu sehen, der seine Schweine
vor sich her treibt; vorne rechts ein Mann, der sich auf ein
kleines Schwätzchen mit einer Marktfrau eingelassen hat.
An der oberen Biegung des Pfades eine Gruppe von mehreren Personen, die mit vollen Körben heimwärts strebt. Mit
seinen kleinformatigen, emailhaft glatten Landschaftsszenen hatte der Künstler großen Erfolg; seine bunt staffierten
Darstellungen gehen letztlich auf Jan Brueghel d.Ä. zurück.
April 2016 K a r l & F a b e r | 17
Francesco Trevisani
1656 Capodistria - Rom 1746
8 | Apoll und Marsyas.
Öl auf Kupfer. (Um 1680). 24,7 : 20,6 cm. Gerahmt.
Literatur:
Frank R. DiFederico, Francesco Trevisani EighteenthCentury Painter in Rome. A Catalogue Raisonné,
­Washington 1977, S. 79, (unter: III C Unlocated Paintings);
Decio Gioseffi, L'opera di Francesco Trevisani, in:
Pagine Istriane, IV, (1950), S. 107-116.
Provenienz:
Sammlung Dr. Eberhard Hanfstaengl (1886-1973), München;
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 3.000/4.000
Zu vorliegendem Kabinettbild existiert eine großformatige
Ausführung auf Leinwand, die zusammen mit dem Gegenstück (Apoll und Pan) beim Dorotheum, Wien, am 7.4.2006,
Los 53, versteigert wurde. Thieme/Becker, Bd. 33, S. 389-390
erwähnt, dass die beiden Gegenstücke laut Pascoli für den
Marchese Torri gemalt wurden. Zu der Darstellung des Apoll
und Marsyas hat sich auch die Kreidevorzeichnung erhalten.
Sie wurde bei Weinmüller, München, Auktion XXIV, 20./21. 5.
1941, Los 763 (als S. Rosa) versteigert. Unterschiede sind
hier vor allem in der Armhaltung des jungen Pan und in den
Hintergrundfiguren zu konstatieren.
Neapolitanisch
9 | Die Anbetung der Hirten.
Öl auf Leinwand, doubliert. (Um 1700). 47,5 : 30 cm.
Gerahmt.
Provenienz:
Sammlung Dr. Eberhard Hanfstaengl (1886-1973), München;
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 1.800
Verso auf dem Keilrahmen handschriftlich bezeichnet:
"Francesco Solimena. Skizze zum Altargemälde in Sta.
Maria Donnalbina, Neapel, um 1700".
18 | K a r l & F a b e r April 2016
Italienisch
10 | Der Traum des Scipio.
Öl auf Leinwand, doubliert. (17. Jh.). 48,5 : 82,5 cm.
Gerahmt.
Provenienz:
Sammlung Dr. Eberhard Hanfstaengl (1886-1973), München;
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 3.000/4.000
Unser Gemälde gibt ein selten dargestelltes Thema wieder:
Inhalt ist die fiktive Erzählung des Scipio Aemilianus minor
(185-129 v. Chr.), von dem Cicero im sechsten Buch von "De re
publica" berichtet. Darin beschreibt der jüngere Scipio einen
Traum, den er anlässlich eines Besuchs beim König Massinissa von Numidien gehabt hatte. In diesem Traum war ihm sein
Großvater Scipio Africanus maior erschienenen und hatte ihm
die Zukunft vorausgesagt. Er offenbarte ihm Jenseitsvorstellungen, berichtete ihm von der Gemeinschaft der in den
Himmel zurückgekehrten Staatsmänner und riet ihm, immer
gerecht zu sein. Den Wert irdischen Ruhms relativierte er: Das
Römische Reich sei im Vergleich mit dem Kosmos ein winziger Punkt; wichtig sei allein das Streben nach dem Göttlichen.
Die Erzählung erfuhr auch eine Umsetzung in die Musik: 1772
komponierte Mozart die gleichnamige Oper.
April 2016 K a r l & F a b e r | 19
Joost Cornelisz Droochsloot
1586 - Utrecht - 1666
11 | Belebte Landstraße mit Reiter und Wanderern vor
einem Kastell.
Öl auf Holz. 1634. 41 : 64,5 cm. Signiert und datiert unten
links. Gerahmt.
Wir danken Ellis Dullaart, RKD, Den Haag, für die freundliche Bestätigung der Eigenhändigkeit. Das Gemälde ist unter
der Abbildungsnummer 272783 beim RKD verzeichnet.
Provenienz:
Sammlung R. Liffers, Den Haag (1942);
Leo Spik (Union), Berlin, Auktion am 10./11.6.1942,
Los 16, mit Abb. auf Tafel II;
seitdem in Familienbesitz, Bayern.
€ 8.000/10.000
20 | K a r l & F a b e r April 2016
Der Utrechter Maler Joost Cornelisz Droochsloot hatte sich auf
Dorflandschaften spezialisiert, die in der Art des Esaias van
de Velde ausgeführt sind. Hier führt eine breite, bildparallel
angeordnete Landstraße zu einer ruinösen Wasserburg, deren Zugang eine kleine Holzbrücke sichert. Die Szenerie ist mit
mehreren derben, bäuerlichen Figuren und einem vornehmen
Reiter staffiert, deren geschäftiges Treiben vom Künstler mit
großer Liebe zum Detail geschildert wird.
Jacob Willemsz de Wet d.Ä.
um 1610 - Haarlem - 1671 oder 1672
12 | Der Großmut des Scipio.
Öl auf Holz. (1630er Jahre). 45 : 55 cm. Gerahmt.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 6.000/8.000
Auf den Stufen eines prächtigen Ehrenhofs steht in reicher Kleidung der römische Feldherr Scipio und gibt die als
Kriegspreis festgenommene junge Frau an ihren keltischen
Verlobten Allucius zurück. Links hinter dem Paar befinden
sich die dankbaren Eltern, das von ihnen angebotene Lösegeld in Form von kostbaren Gold- und Silbergeräten auf dem
Teppich rechts wird Allucius als Hochzeitsgeschenk erhalten. Die Darstellung verrät den Einfluss Rembrandts, dessen Schüler de Wet zwischen 1630 und 1632 in Amsterdam
gewesen sein soll. In Bezug auf kompositionelle Anordnung
und Gestaltung der Arkadenreihe dürfte sich de Wet an dessen 1631 entstandenem Gemälde "Die Lobpreisung Simeons" im Mauritshuis, Den Haag, orientiert haben.
April 2016 K a r l & F a b e r | 21
Pieter de Molijn (Umkreis)
1595 London - Haarlem 1661
13 | Flusslandschaft mit Reitern und Pferden
in einem Boot.
Öl auf Holz. 38,5 : 61,5 cm. (2. Drittel des 17. Jhs.).
Gerahmt.
Wir danken Ellis Dullaart, RKD, Den Haag,
für die ­freundliche Auskunft.
Provenienz:
Kunsthandel de Gier, Amsterdam (1958) (als Jan van
Goyen); möglicherweise Kunsthandel M. Porkay, München
(1958); Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 2.500
E. Dullaart, RKD, Den Haag, hat das Gemälde dem Umkreis von Pieter de Molijn zugeordnet und nennt in der
­Datenbank des RKD als Vergleichsbeispiel das Werk mit der
Ab­bildungsnummer 0000040840 (Email vom 1.3.2016).
22 | K a r l & F a b e r April 2016
Barend Gael
um 1635 Haarlem - Amsterdam nach 1681
14 | Halt vor der Herberge.
Öl auf Leinwand, doubliert. 41 : 49 cm. Gerahmt.
Mit einem Gutachten von Walther Bernt (in Kopie) vom
6.9.1955.
Provenienz:
"(…) Tableaux des Galeries du Prince A.S. Vlassoff. 1900",
­verso handschriftlich auf dem Spannrahmen sowie mit
einem roten Sammler-Lacksiegel; Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 5.000/6.000
Barend Gael war Schüler des Philips Wouwerman, dessen Einfluss vor allem in seinen Reiterfiguren und Pferden
sichtbar wird. Seine meist voll staffierten, schräg in die Bildtiefe hineinführenden Landschaften zeigen die Orientierung
an seinen Haarlemer Malerkollegen Claes Molenaer und
Roelof van Vries. Zu seinen bevorzugten Themen gehören
Jagdgesellschaften vor einem Wirtshaus unter hohen Bäumen, meist mit einem Schimmel davor, die Bauernfiguren
erinnern an die der beiden Ostades.
April 2016 K a r l & F a b e r | 23
Italienisch
15 | Maria mit Kind in der Glorie, dem hl. Antonius
und der hl. Lucia.
Öl auf Leinwand, doubliert. (18. Jh.). 31,5 : 25,4 cm.
Gerahmt.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 1.200
Vittorio Maria Bigari (zugeschrieben)
1692 - Bologna - 1776
16 | Die Geburt Christi.
Öl auf Leinwand, auf Presspappe aufgezogen. (Um 1750).
22,4 : 13,4 cm. Gerahmt.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 700
Verso mit ehemaliger Zuschreibung an Bonaventura Lamberti
(1653-1721).
24 | K a r l & F a b e r April 2016
17 | Die drei Parzen.
Öl auf bräunlichem Bütten. 29 : 17,2 cm. Gerahmt.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 1.200
Verso mit der Studie zu einem Silen in schwarzer Kreide,
weiß gehöht. Rückseitig unten rechts bezeichnet " Trabelligi
(?) 298/198".
Venezianisch
18 | Apotheose eines Feldherren.
Öl auf Leinwand, doubliert. (Um 1760/70).
41,5 : 33 cm (41 : 32,3 cm im Oval). Gerahmt.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 1.500
Ölstudie für ein Deckengemälde.
April 2016 K a r l & F a b e r | 25
Süddeutsch-Österreichisch
19 | Ein Fürst huldigt der Madonna mit Kind.
Öl auf Leinwand, doubliert. (18. Jh.). 22,8 : 17,5 cm.
Gerahmt.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 1.500
26 | K a r l & F a b e r April 2016
Johann Chrysostomus Winck
1725 - Eichstätt - 1795
Süddeutsch
20 | Krankenheilung.
Öl auf Kupfer. 40,5 : 25,8 cm. Signiert rechts unten auf
dem Stein. Gerahmt.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 2.400
21 | Die Himmelfahrt Mariens.
Öl auf Leinwand, doubliert. (18. Jh.). 30,5 : 21 cm.
Gerahmt.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 1.200
22 | Feuerprobe.
Öl auf Leinwand, auf Holz aufgezogen. (1760er Jahre).
23 : 18,2 cm. Gerahmt.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 1.500
April 2016 K a r l & F a b e r | 27
Januarius Zick
1730 München - Koblenz 1797
23 | Saul bei der Hexe von Endor.
Öl auf Leinwand, doubliert. (Um 1752/1753).
33,5 : 44,5 cm. Gerahmt.
Literatur:
Josef Straßer, Januarius Zick 1720-1797. Gemälde.
Graphiken. Fresken, Weißenhorn, 1994, S. 355, ­
Kat.-Nr. G 39, mit s/w Abb. 342.
Provenienz:
Kunsthandel, Hamburg (1974); Sammlung Dr. E. Hanf­
staengl, München;
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 7.000/9.000
Die Szene visualisiert eine Begebenheit aus dem AT (1.Sam.,
28,7 -19): Saul, der von den Philistern bedrängt wurde, und
von Gott keine Antwort erhalten hatte, sucht nachts verkleidet die Wahrsagerin von Endor auf, um sich von ihr den Geist
Samuels heraufbeschwören zu lassen. Dieser erscheint in
einen Mantel gehüllt und kündigt ihm für den nächsten Tag
28 | K a r l & F a b e r April 2016
seinen Tod durch die Hand der Philister an. Beleuchtet vom
fahlen Licht einer Fackel deutet die halbnackte Hexe mit einem Zweig auf die greise Figur des Propheten, der sich aus
seinem Grab erhebt. Vor ihr hat sich Saul geblendet auf den
Boden geworfen, rechts beobachten Begleiter des Saul die
gespenstische Szene.
Von der Darstellung gibt es eine vergrößerte Fassung (Straßer
G 40), die sich in der Handhaltung Samuels und der Anordung
der Gegenstände auf dem Tisch geringfügig unterscheidet,
doch ist in vorliegendem Bild der Duktus skizzenhafter, so dass
es sich möglicherweise um den Entwurf für G 40 handelt. Zu
der Darstellung existiert eine Vorzeichnung auf blauem Papier
(Straßer Z 12), der die ausgeführten Gemälde fast vollständig
folgen. Eine weitere Fassung der Szene befindet sich im
Martin-von Wagner-Museum der Universität Würzburg (Inv.
Nr. F 501), die aber in der Komposition größere Unterschiede
aufweist. Zu diesem Werk gibt es im selben Museum ein Gegenstück mit der Darstellung von David und Abigail im Zelt
Sauls.
Franz Anton Maulbertsch
1724 Langenargen - Wien 1796
24 | Christus auf dem Ölberg.
Öl auf Leinwand, doubliert. (Um 1768-1769). 44,5 : 34 cm.
Gerahmt.
Literatur:
Klara Garas, Franz Anton Maulbertsch 1724-1796, Wien
1960, S. 218, Kat.-Nr. 238, mit s/w Abb. 202; Tafel CXLIV.
Ausstellung:
Ausst.-Kat. Malerei und Plastik des 18. Jahrhunderts in
Bayern und Grenzlanden, Kunstverein München, München
1913, Kat.-Nr. 122.
Provenienz:
Hugo Helbing, München, Auktion 11/1922, Los 90;
Sammlung Dr. Eberhard Hanfstaengl, München;
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 12.000/15.000
Nach Stil und Art der Ausführung datiert Garas den Bozzetto für ein Wand- oder Altarbild in die zweite Hälfte der
1760er Jahre, in der Maulbertschs Ausdruckskraft einen
Höhepunkt erreicht.
Das Gemälde illustriert jene dramatische Episode des Neuen Testaments, in der sich Christus am Fuß des Ölbergs in
der Nacht vor der Kreuzigung zurückgezogen hatte und mit
seinem Schicksal ringt. Der himmlischen, in gleißendes
Licht getauchten Sphäre mit dem tröstenden Engel und
dem Putto mit dem Kelch des Leidens ist in den dunklen
Partien das irdische Sein mit dem zusammengesunkenen
Christus und den sich von links nähernden Soldaten ent­
gegengestellt.
April 2016 K a r l & F a b e r | 29
Deutsch oder Niederländisch
25 | Loth und seine Töchter.
Öl auf Holz. (2. Hälfte des 18. Jhs.). 25,2 : 20,2 cm.
Gerahmt.
€ 2.000
Verso mit altem Klebeetikett (als W. van Mieris) und ­alter
­Inventarnummer "467" auf Papierschild.
Niederländisch
26 | Feldlager mit Marketenderin.
Öl auf Holz. (18. Jh.). 31,2 : 40,8 cm. Gerahmt.
Provenienz:
Leo Spik (Union), Berlin, 10./11.6.1942, Los 50 (als
­­
Holländischer Meister); seitdem in Familienbesitz, Bayern.
€ 1.500
In der Art von Philips Wouwerman.
30 | K a r l & F a b e r April 2016
Johann Christian Klengel
1751 Kesselsdorf - Dresden 1824
27N | Klingstein - Porphyrfelsen bei Aussig.
Öl auf Holz. (Um 1800). Ca. 29,5 : 39,5 cm. Gerahmt.
Fröhlich M 151
Literatur:
Anke Fröhlich, "Glücklich gewählte Natur ..." Der Dresdner
Landschaftsmaler Johann Christian Klengel (1751-1824),
Hildesheim, Zürich, New York 2005, S. 118, Nr. M 151, mit
s/w Abb.
Provenienz:
Privatbesitz, Schweiz
€ 3.000/4.000
Italienisch
28 | Blick auf eine befestigte südliche Stadt oberhalb
eines Flusses.
Öl auf Holz. (Um 1700). 23 : 19 cm. Gerahmt.
€ 1.500
April 2016 K a r l & F a b e r | 31
Karel Borchaert Voet
1670 Zwolle - Dordrecht um 1744/1745
29 | Früchtestillleben mit Ananas, Weintrauben,
Aloe vera und Erythrina.
Öl auf Leinwand, doubliert. 66 : 53 cm. Gerahmt.
Wir danken Fred Meijer, RKD, Den Haag, für die
­Identifizierung des Künstlers.
Provenienz:
Aus süddeutschem Adelsbesitz.
€ 6.000/7.000
Fred Meijer hat das Gemälde auf Grundlage eines digitalen
Fotos dem Dordrechter Maler Karel Borchaert Voet zugeschrieben (Email vom 12.2.2016). Nur wenige Gemälde und
Zeichnungen konnten bislang für das Oeuvre des Künstlers
nachgewiesen werden. Exotische Früchte, Pflanzen und Blumenstillleben gehörten zu seinen bevorzugten Sujets. Wahl
und malerische Behandlung der Bildmotive haben ihren Ursprung in naturwissenschaftlich versierten Darstellungen
von Fauna und Flora, die schon in den Gemälden von Ambrosius
Bosschaert d. Ä. anzutreffen sind. 1735 gab Voet in der Nachfolge von Sibylla Maria Merians "Verwandlung der Surinamischen Insekten" einen Prachtband über Insekten heraus.
Vorliegendes Stillleben mit exotischen Pflanzen verdankt seine
geheimnisvolle Schönheit zum Teil dem Streiflicht des dämmernden Abends, das die Ananas und den farbigen Blütenstand von Aloe vera und Kapuzinerkresse zusammen mit den
hellen Flügeln der Kohlweißlinge vor einem bereits dunklen
Hintergrund stark aufleuchten lässt. Die Konzentration auf
einige wenige Motive trägt ganz wesentlich zur Steigerung
der Wirkung des Gemäldes bei. Die Komposition ist sorgfältig austariert: so entspricht dem diagonal angeordneten
Stängel der Aloe vera die Kapuzinerkresse unten rechts, der
links unten angeordneten rot-orange changierenden Blüte ist
der Blütenkopf der Erythrina zugeordnet. Licht und Schatten
­betonen einzelne Aspekte der Pflanzen und gewichten das
Gesamtbild nach einzelnen malerischen Teilformen.
Meijer vermutet, dass vorliegendes Gemälde identisch mit
dem zweiten Bild eines Loses ist, das in einem Auktionskatalog vom 21.-22.5.1799 (J.L.H. Wassenaar van Ruyven,
Den Haag, Bosboom), unter der Nr. 42/43 als "een stuk met
Anenas druiven (...)" verzeichnet ist (https://rkd.nl/explore/excerpts/597164). Zwar weichen die Maße des Bildes
­geringfügig ab, dies kann aber daran liegen, dass man das
Gemälde damals innerhalb des Rahmenausschnitts ausgemessen hatte.
32 | K a r l & F a b e r April 2016
April 2016 K a r l & F a b e r | 33
Gemälde des 19. Jahrhunderts
Paintings 19th Century
Johann Amandus Winck
um 1748 Eichstätt - München 1817
30 | Früchtestillleben mit Apfel, Birne, Nüssen und
einer Schnecke.
Öl auf Leinwand, doubliert. 14 : 17,8 cm.
Unleserlich signiert unten mittig. Gerahmt.
Provenienz:
Neumeister, München, Auktion 315, 20.3.2002, Los 563;
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 1.200
Catharina Treu (verehel. König)
1743 Bamberg - Mannheim 1811
31 | Früchtestillleben mit hellen und dunklen Trauben.
Öl auf Kupfer. 1807. 22 : 17 cm. Signiert unten rechts
"C.König", datiert unten links. Gerahmt.
Provenienz:
Sammlung "Senatspräsident i.R. Conradi, Darmstadt,
Mathildenstraße 13", laut Klebeetikett verso auf dem
Rahmen; Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 2.300
Gemälde der 1769 zur kurfürstlichen Kabinettmalerin am
Hofe Carl Theodors in Mannheim berufenen Catharina Treu,
die stets mit dem Namen ihres Mannes signierte, waren zu
Lebzeiten der Künstlerin begehrt. Sie fand ihre Auftraggeber
im damaligen europäischen Hochadel: Großherzog Ludwig I.
von Hessen-Darmstadt, Markgräfin Karoline Luise von Baden und selbst Zar Alexander I. von Rußland erwarben Gemälde bei ihr. Heute ist sie zu Unrecht beinahe vergessen,
es befinden sich nur noch etwa 30 Gemälde in deutschen
Museen und Privatbesitz. Im Œuvre der Malerin überwiegen
Stillleben, die in der Tradition der niederländischen Meister
des 17. Jahrhunderts stehen und an denen der Kurpfälzische
Hofarchitekt Nicolas de Pigage „beaucoup de vérité et de
finesse de touche“ bewunderte.
34 | K a r l & F a b e r April 2016
April 2016 K a r l & F a b e r | 35
Adolf Ignatjewitsch Ladurner
um 1798 Paris - St. Petersburg 1856
34 | Bildnis des Grafen Alexander N. Tolstoy.
Öl auf Malpappe. (1830er Jahre). 32,4 : 19,7 cm.
Gerahmt.
Provenienz:
Carl Johann von Seidlitz (1798-1885), Leibarzt des Grafen
Alexander N. Tolstoy, seitdem in Familienbesitz.
€ 5.000/ 7.000
Johann Wilhelm Preyer
1803 Rheydt/Gladbach - Düsseldorf 1889
32 | Weintrauben.
Öl auf Karton, auf Pappe aufgezogen. 17,5 : 13 cm.
Gerahmt.
€ 4.000/6.000
Der Düsseldorfer Johann Wilhelm Preyer steht wie kein
anderer Maler des 19. Jahrhunderts für die Wiederbelebung des Früchtestilllebens in der Tradition der niederländischen Feinmalerei des 17. Jahrhunderts. Im Gegensatz aber zu den niederländischen Stillleben, die immer
auch als „memento mori“ fungierten, verzichtet Preyer auf
diesen Aspekt und lässt allein die Virtuosität seiner Ma36 | K a r l & F a b e r April 2016
lerei sprechen. Das kleinformatige Gemälde mit der Darstellung einer Weintraube verdeutlicht seine besondere
Fähigkeit zur Wiedergabe der Stofflichkeit der Trauben im
Licht, und ist ein Beispiel für die besonderen haptischen
Qualitäten, die Preyers Werke bei Sammlern seiner Zeit,
zu denen u. a. auch König Ludwig I. von Bayern gehörte,
begehrt machten.
Anonym
33 | Porträt einer jungen Dame.
Öl auf Leinwand, doubliert. 60,8 : 47,5 cm. Gerahmt.
€ 1.500
Graf Alexander N. Tolstoy (1793 St. Petersburg – Nizza 1866)
war Staatsrat, Stallmeister und Oberschenk am Hofe des
Zaren Nikolai I. Das Portrait entstand wohl in Paris, wo sich
Graf Tolstoy aufgrund seiner schwachen Gesundheit in Begleitung seines Hausarztes aufhielt. Ladurner, Lieblings­
maler von Kaiser Nikolai I., reiste in den späten 1830er
Jahren nach Paris. Die zivile Kleidung des Dargestellten
ist ein Indiz für die Entstehung des Porträts während einer Auslandsreise. - Verso auf der Rahmenrückseite von
fremder Hand bezeichnet.
April 2016 K a r l & F a b e r | 37
Friedrich Otto Georgi
1819 Leipzig - Dresden 1874
37 | Der Stier in der Wüste.
Öl auf Karton. 28 : 21,3 cm. Gerahmt.
€ 2.500
Georg Philipp Schmitt (zugeschrieben)
Spesbach/Rheinpfalz 1808 - 1873 Heidelberg
35 | Selbstbildnis
Öl auf Leinwand, doubliert. 48,2 : 41,3 cm. Gerahmt.
€ 4.500/5.000
Vor einer kargen Bergsilhouette präsentiert sich ein Mann
mittleren Alters in ernster Pose, die an Porträts der Renaissance erinnert. Die Kopfbedeckung deutet auf einen
Künstler, der im Vergleich mit anderen Bildnissen als der
Heidelberger Maler Georg Philipp Schmitt zu identifizieren ist. Schmitt gehörte dem Heidelberger Romantikerkreis an und gibt sich besonders in seinen religiösen Gemälden als Spätnazarener zu erkennen. An ihre
strenge Auffassung schließt auch unser Porträt in seiner
38 | K a r l & F a b e r April 2016
klaren, sachlichen Auffassung an, weshalb in ihm vielleicht ein Selbstporträt Schmitts vorliegt. Seine späteren
Selbstporträts zeichnen sich durch eine ähnliche Ernsthaftigkeit aus, wenn auch bei insgesamt weicherer Modellierung. Die härtere, strengere Ausführung unseres Porträts spricht für eine frühere Entstehung bereits um 1840.
Für freundliche Auskünfte danken wir Jens Stöcker, Kaiserslautern, und Annette Frese, Heidelberg.
Ludwig Grundtvig
1836 Nykøbing Falster - Frederiksberg 1901
36 | Sitzender Araber.
Öl auf Leinwand. 1900. 40,6 : 32,5 cm.
Signiert und datiert oben links. Gerahmt.
€ 1.500
Als Schüler seines Vater Traugott Georgi und der Kunstakademie zunächst in Leipzig, dann in Dresden beteiligte sich
Otto bereits 1834 an der dortigen Akademieausstellung mit
zwei Tierstücken. In den folgenden Jahren betätigte sich
Otto als Maler von Tierstücken und Landschaften, doch trat
1842 die entscheidende Wendung in seiner künstlerischen
Laufbahn ein: Er begleitete die vom preußischen König Friedrich Wilhelm IV. entsandte Expedition nach Ägypten und Palästina als Zeichner. Die entstandenen Studien verarbeitete
er nach seiner Rückkehr in Gemälden oder in disziplinierten
Aquarellen von zarter Farbigkeit (vgl. Los 331), die seinen Ruf
als Maler des Orients begründeten. Die vorliegende Ölstudie
fasziniert durch einen spontanen, dabei kraftvollen Duktus,
der Georgis malerisches Potential offenbart. Sie ist sicher vor
Ort während der Expedition entstanden.
April 2016 K a r l & F a b e r | 39
Joseph Rebell
1787 Wien - Dresden 1828
40 | Blick auf Rom.
Öl auf Pappe. 20,6 : 27,8 cm. Signiert (?) unten links.
Gerahmt.
€ 3.500/4.500
Carl Rottmann (Umkreis)
Julius Lange
1797 Handschuhsheim b. Heidelberg - München 1850
1817 Darmstadt - München 1878
38 | Bei Rocca Canterano (?)
Öl auf Papier, auf Pappe aufgezogen. 13,7 : 18,6 cm.
Gerahmt.
€ 2.500
39 | Der Lago d'Iseo bei Brescia.
Öl auf Papier, auf Pappe aufgezogen. 24,8 : 39 cm.
Gerahmt.
€ 2.500
Verso mit alter Ortsbezeichnung.
Verso mit alter Ortsbezeichnung.
40 | K a r l & F a b e r April 2016
Verso auf altem Klebeetikett Rebell zugeschrieben und
1821 datiert.
Die reizvolle Ölskizze – wahrscheinlich ein nächtlicher
Blick auf eine Stadt – trägt auf der Vorderseite die Künstlerbezeichnung „Rebel“ und auf der Rückseite ein altes,
wahrscheinlich aus der Zeit stammendes Etikett mit der
Zuschreibung an Joseph Rebell und der Datierung „4. Mai
1821“ sowie der Ortsbezeichnung „Rom“. Auch wenn sich
unsere Ölskizze in der Farbigkeit unterscheidet, schließt
sie in der offenen, dabei aber immer gegenständlich bleibenden Malweise an eine vollsignierte kleinformatige Öl-
skizze Rebells an, die jüngst bei Grisebach in Berlin versteigert wurde (Auktion 237, 3.6.2015, Los 184). Rebell
ist bisher nicht als Maler von Ölskizzen bekannt, doch
müssen sie existiert haben. Davon berichtet der 1819 aus
Nürnberg nach Rom gekommene Johann Adam Klein, der
in seiner Autobiographie schreibt, es sei neben Franz Ludwig Catel Rebell gewesen, der ihm geraten habe, Studien in
Öl zu malen. Es ist davon auszugehen, dass wie von Catel
auch von Rebell solche Ölskizzen existieren, und es spricht
viel dafür, dass sich in unserer Ölskizze eines dieser Exemplare erhalten hat.
April 2016 K a r l & F a b e r | 41
Jakob Wilhelm Huber
Carl Morgenstern
1787 Düsseldorf - Zürich 1871
1811 - Frankfurt/Main - 1893
41 | Ansicht von Agrigent.
Öl auf Leinwand. 1822. 34,2 : 47,3 cm. Signiert und datiert
unten links. Gerahmt.
€ 6.000/8.000
Die 1822 entstandene Ansicht des Hafens von Agrigent geht
zurück auf einen mehrmonatigen Aufenthalt Jakob Wilhelm
Hubers auf Sizilien um 1814. Die Lebensgeschichte Hubers
liegt weitgehend im Dunkeln, doch hielt er sich mehrere
Jahre in Rom auf, von wo er auch zur Reise nach Sizilien
aufbrach. Um 1820 lebte er in Neapel, wo seine Landschaften besonders von reisenden Engländern geschätzt waren.
Dies dürfte auch für unser Gemälde gelten, das bereits nach
42 | K a r l & F a b e r April 2016
seiner Übersiedelung 1821 in die Schweiz entstand. In ihm
wirft Huber einen pittoresken Blick auf das Städtchen mit
dem Hafen, von dem gerade ein ländliches Paar mit ihren
Maultieren den Hügel ersteigt. Wie so oft in dieser Zeit wird
der Blick auf die berühmten antiken Monumente, die noch
im ausgehenden 18. Jahrhundert die Künstler in Agrigent
angezogen hatten, durch die Schilderung der Landschaft
und des Volkslebens abgelöst.
42 | Italienische Landschaft am Comer See.
Öl auf Leinwand, auf Presspappe aufgezogen.
20,5 : 30,7 cm. Gerahmt.
Mit schriftlichem Gutachten von Dr. Christian Ring,
­Seebüll, 12.5.2014.
€ 4.000/4.500
Der Frankfurter Carl Morgenstern schuf in seinen spätromantischen Gemälden ein stimmungsvolles Italienbild.
Nachdem er in den 30er Jahren die klassischen Orte Italiens
wie Rom, Neapel und Sizilien bereist hatte, besuchte er in
den 50er und 60er Jahren wiederholt die oberitalienischen
Seen. Auf den dort entstandenen Gemälden, wozu auch unsere kleine Ölskizze zählt, entwirft Morgenstern das Bild einer harmonischen Verbindung zwischen Mensch und Natur,
die durch das künstlerische Interesse an den Erschein­ungen
von Farbe und Licht des Südens ideal überhöht wird.
April 2016 K a r l & F a b e r | 43
Heinrich Bürkel
1802 Pirmasens - München 1869
43 | Blick auf Rom vom Monte Mario.
Öl auf Leinwand, doubliert. (Um 1855). 60,6 : 93,7 cm.
Gerahmt.
Provenienz:
Vermächtnis von Ludwig von Reithoffer, 1912, an die
Österreichische Galerie, Wien (bis 1953). - Privatbesitz,
Süddeutschland.
Literatur:
Franz Martin Haberditzl, Galerie des Neunzehnten
­Jahrhunderts im Oberen Belvedere, Wien 1924, S. XXI,
Nr. 48, Abb.
Galerie des Neunzehnten Jahrhunderts im oberen
­Belvedere. Verzeichnis der Kunstwerke, Wien 1929, S. 4, Nr. 48.
Luigi von Buerkel, Heinrich Bürkel 1802-1869. Ein
­Malerleben der Biedermeierzeit, München 1940, S. 151,
Nr. 702, Abb. S. 111.
Sammlung Max Geiger, München 1967, S. 11 f., Nr. 11
Hans-Peter Bühler/Albrecht Krückl, Heinrich Bürkel,
mit Werkverzeichnis der Gemälde, München 1989, S. 287,
Nr. 532, Abb.
€ 40.000/60.000
Insgesamt vier Mal hat Heinrich Bürkel Italien besucht
(1827, 1830, 1838 und 1853), wo er sich neben dem Studium der Landschaft wie viele andere deutsche Künstler
auch der Schilderung des ländlichen Lebens widmete.
Nach dem letzten Italienaufenthalt entstanden in München in dichter zeitlicher Folge bis 1860 mehrere großformatige Gemälde, die von einer auf dem Monte Mario gelegenen Osteria aus den Blick auf die unterhalb liegende
Stadt Rom zeigen. Von Bürkel selbst als „das große Rom“
bezeichnet, vereinigt er in diesen Kompositionen geschickt
Genreszene und Stadtvedute. Im Mittelpunkt unserer Fassung steht das lebhafte Treiben vor einer Osteria, die sich
als „Spaccio di vino a minuto con cucina famosa“ preist.
Vor ihr verweilen zwei Hirten mit ihren Maultieren, auf den
Stufen sitzt eine Mutter in der Tracht der Albaner Landfrauen mit ihren beiden kleinen Kindern, während unter
dem Dach der Padrone eine vornehmere Gesellschaft bedient. Neben der Osteria sind drei Landleute in geschäftigem ­Gespräch vertieft, argwöhnisch beäugt von einem auf
seinem ­Maultier vorbeiziehenden Mönch. Mit großer Liebe zum Detail schildert Bürkel das römische Volksleben,
doch ist sein Blick auch nicht frei von Ironie und Humor. Ein
­Kritiker schrieb damals, Bürkels Gemälde zeichnen "sich
durch eine fest ausgeprägte, das Detail mit liebevoller
44 | K a r l & F a b e r April 2016
Sorgfalt und Farbenklarheit behandelnde Manier aus uns
entwickeln in der Darstellung des volkstümlichen Lebens in
Italien eine feine Beobachtungsgabe und munteren Humor."
Unterhalb dieser pittoresken Szenerie breitet Bürkel die
Silhouette der Stadt Rom aus, die im Dunst des sommerlichen Lichts schemenhaft in der Ebene erscheint. Bürkel
beschreibt die Stadt als panoramaartige, atmosphärisch
verdichtete Ansicht, links beginnend mit Santa Maria Maggiore über das Kolosseum, Pantheon, Engelsburg bis hin zu
St. Peter am rechten Rand. Dahinter geht der Blick bis in die
Albaner Berge und das in der Ferne liegende Meer.
Die jetzt aus Privatbesitz aufgetauchte Fassung des „großen
Roms“ ist eine von heute vier bekannten Versionen der Komposition (Bühler/Krückl 530-533). Bürkel selbst hatte 1860
in einer Zusammenstellung insgesamt sieben Varianten erwähnt, von denen er eine auch nach Wien verkaufte. Wahrscheinlich handelt es sich dabei um unsere Fassung, die sich
bis 1953 in der Österreichischen Galerie im Belvedere befand,
doch dann u. a. gegen ein Gemälde von Ferdinand Waldmüller eingetauscht wurde. Seitdem befand sich das Gemälde in Privatbesitz. Obwohl die Gemälde Bürkels Spätwerk
­zuzuordnen sind, haben sie nichts von der ihm eigenen malerischen Kraft und atmosphärischen Schilderung verloren.
In ihnen zieht Bürkel gleichsam die Bilanz seiner römischen
Jahre und entfaltet noch einmal das liebevolle Bild des römischen Landlebens vor der Kulisse der „ewigen“ Stadt.
April 2016 K a r l & F a b e r | 45
Florian Großpietsch (zugeschrieben)
1789 Protzau in Schlesien - Berlin 1841
44 | 2 Bll.: Italienische Landschaft.
Öl auf Papier, auf Pappe aufgezogen. 12,3 : 31,3 cm und
9,5 : 19 cm. Gerahmt.
€ 2.500
46 | K a r l & F a b e r April 2016
Die beiden kleinen Ölskizzen sind auf dem Verso Florian
Großpietsch zugeschrieben, dem Interpreten Joseph Anton
Kochs, der dessen Zeichnungen kongenial in das Medium
der Radierung umsetzte. Die hohe künstlerische Qualität
der kleinen Ölgemälde lässt Großpietschs Autorschaft als
denkbar erscheinen, doch ist sein Werk noch zu unerforscht
für ein endgültiges Urteil. Die Finesse der malerischen Durcharbeitung, und wie abstrahierende Flächigkeit und die Staffelung der Gründe miteinander verbunden sind, lassen einen
Maler aus dem unmittelbaren Umfeld Kochs vermuten.
Carl Robert Kummer
1810 - Dresden - 1889
45 | Schottische Landschaft bei Sonnenuntergang.
Öl auf Leinwand. 1874 (?). 25 : 34,5 cm. Signiert und
datiert unten rechts. Gerahmt.
€ 3.500/4.500
Das Gemälde Carl Robert Kummers verleugnet seine Herkunft aus der Dresdner Romantik nicht: Der stimmungsvolle
Sonnenuntergang bei gleichzeitig realistisch anmutender
Wiedergabe der Natur erinnert beispielsweise an Gemälde
von Carl Gustav Carus. Mit Carus verbindet Kummer auch
das Reiseziel Schottland, das Carus 1844, Kummer wenige Jahre später 1851 besuchte. Dort entdeckte Kummer
jene atmosphärischen Natur- und Lichterscheinungen,
die seiner spätromantischen Landschaftsmalerei im Sinne der Stimmungslandschaft so sehr entsprachen. Nach
seiner Rückkehr nach Dresden schuf er in seinem Atelier noch zahlreiche Gemälde mit Motiven aus Schottland,
zu denen auch unsere kleinformatige Ölstudie gehört.
Wir danken Frau Dr. Elisabeth Nüdling, Fulda, für die Bestätigung der Authentizität des Gemäldes.
April 2016 K a r l & F a b e r | 47
Friedrich Preller d.Ä.
1804 Eisenach - Weimar 1878
47 | Stürmische Felsenküste in Norwegen
Öl auf Leinwand. 21,2 : 31,4 cm. Signiert unten links.
Gerahmt.
€ 4.000/5.000
Adelsteen Normann
1848 Bodö - Kristiania 1918
46 | Norwegische Fjordlandschaft.
Öl auf Leinwand. (18)74. 58 : 37,5 cm. Signiert und datiert
unten links. Gerahmt.
Provenienz:
Privatbesitz, Norddeutschland.
€ 3.000/4.000
Der Norweger Adelsteen Normann war 1869 im Alter von 23
Jahren nach Düsseldorf gekommen, um dort an der Akademie zunächst bei Oswald Achenbach, danach bei Eugen
Dücker zu studieren. Nach Beendigung des Studiums 1873
besuchte Normann regelmäßig seine nordische Heimat, in
der er seine Motive fand. Der künstlerische Erfolg stellte
sich schnell ein; bereits 1873 war er mit Gemälden auf der
Weltausstellung in Wien vertreten, 1874 stellte er in London
und Berlin aus. Aus diesem Jahr stammt auch unser Ge48 | K a r l & F a b e r April 2016
mälde, in dem Normann das stimmungsvolle Bild einer norwegischen, noch weitgehend unberührten Fjordlandschaft
schildert. Nur ein Fischer, der sein Ruderboot vertäut, und
ein Segelboot sind Zeugen des sich selbst überlassenen
Fjordes, in dessen spiegelglattem Wasser sich der Himmel
spiegelt. Aus dem Kontrast zwischen dem blauen Himmel
und den naturalistisch aufgelockerten, in erdigen Farben
gehaltenen Felsenformationen bezieht das Gemälde seinen
malerischen Reiz.
Friedrich Preller hat wie kein anderer die heroisch-ideale
Landschaftskunst in der Tradition Joseph Anton Kochs
bis weit in die zweite Jahrhunderthälfte getragen. In seinen Fresken mit Szenen aus der Odyssee im „Römischen
Haus“ seines Mäzens Haertel hatte Preller für die klassizistische Landschaftskunst auch in Deutschland einen
Platz gefunden, und noch Mitte der 1870er Jahre schuf er
nach einem erneuten Italienaufenthalt kurz vor seinem
Tod ein Portefeuille von Zeichnungen, die als Hommage an
die heroisch-ideale Landschaft in der Umgebung Olevanos zu verstehen sind.
Gleichzeitig hat Preller aber seinen Horizont nach Norden
erweitert. Auf den Spuren von Niederländern des 17. Jahrhundert wie Allart van Everdingen bereiste er zusammen
mit zweien seiner Schüler und Ferdinand Bellermann 1840
das damals noch weitgehend unerschlossene Norwegen.
Dort war er fasziniert von der rauen Küste, deren Darstellung neben Motiven aus Italien zu seinem zentralen künstlerischen Bezugspunkt wurde. Immer wieder hat sich Preller
gleichsam abgearbeitet an den Felsen von Skudesnaes an
der norwegischen Westküste, deren Standhaftigkeit gegen
die raue Gewalt des Meeres er zwischen Pathos und Erhabenheit kraftvoll schildert. Es sind laute Gemälde, die das
Tosen des Sturms und das wilde Anbranden der Wellen
hörbar zu machen scheinen. Die Unbändigkeit, mit der sich
die Gischt aufbäumt, erzählt von der Ohnmacht und Faszination angesichts der Naturgewalten. In solchen Gemälden
wird Preller romantisierender Realist, der in der Tradition
der Meeresbilder der Dresdner Romantik, namentlich Johan
Christian Clausen Dahls, steht.
April 2016 K a r l & F a b e r | 49
Johann Theodor Goldstein
1798 Warschau - Dresden 1871
49 | Die Gotthardstraße bei Amsteg.
Öl auf Leinwand. 19,5 : 24,1 cm. Monogrammiert unten
links. Gerahmt.
Literatur:
Verzeichniß der vom 1. April 1832 an in der Königlich
Sächsischen Akademie der Künste zu Dresden öffentlich
ausgestellten Kunstwerke, Dresden 1832, S. 52, Nr. 659;
Boetticher I, 1, Nr. 10.
€ 3.000/4.000
Österreich um 1840
48 | Berglandschaft mit Felsen.
Öl auf Leinwand. 34,5 : 45 cm. Gerahmt
€ 3.000/4.000
In Österreich hat Friedrich Gauermann seit etwa 1820/30
eine ganze Schar von Künstlerkollegen um sich versammelt,
die sich dem direkten Naturstudium verschrieben hatten. Um
eine solche Plein-air-Studie handelt es sich auch bei dem
kleinformatigen Gemälde, dessen Maler bisher noch nicht
bestimmt werden konnte. Die hohe malerische Qualität allerdings, mit der der Künstler besonders der Morphologie der
50 | K a r l & F a b e r April 2016
Gesteinsformationen nachspürt, spricht für eine Entstehung
im Umkreis bzw. der Nachfolge Gauermanns, der gemeinsam
mit seinen Freunden und Kollegen oft Expeditionen in die
Berge unternahm. Als Autor könnte etwa der Wiener Landschaftsmaler Franz Steinfeld d. J. in Frage kommen, der die
Landschaftsmalereiklasse an der Akademie leitete und dort
namhafte österreichische Landschafter unterwies.
Der Maler Johann Theodor Goldstein ist noch zu entdecken.
Der aus Warschau gebürtige Goldstein bildete sich wahrscheinlich in Berlin unter dem Einfluss Schinkels zum Architekturmaler aus; seine anfangs entstandenen Architekturstücke im „gotischen“ und „griechischen“ Geschmack lassen die
Nähe zur Kunst Schinkels erkennen. Auf wiederholten Reisen
in die Schweiz und nach Italien entdeckte er die Reize der dortigen Landschaft. Er übersiedelte 1821 nach Dresden, wo er in
dem kunstsinnigen Kronprinzen Friedrich August und Johann
Gottlieb von Quandt potente Gönner fand. Seit 1828 wandte
er sich fast ausschließlich der Bergwelt der Schweiz und der
Landschaft Italiens zu, in denen besonders der Einfluss seines
Dresdner Kollegen Johan Christian Clausen Dahl spürbar ist. In
der hohen malerischen Qualität und der luziden Farbigkeit der
Ansicht einer Brücke der berühmten, zwischen 1820 und 1830
ausgebauten Gotthard-Chaussee im Schweizer Hochmassiv,
die 1832 in der Dresdner Akademie unter dem Titel „Straße
über den St. Gotthard in der Nähe vom Amsteg“ ausgestellt
wurde, offenbart sich ein malerisches Talent, das heute zu Unrecht weitgehend unbekannt ist.
April 2016 K a r l & F a b e r | 51
Thomas Ludwig Herbst
1848 - Hamburg - 1915
Albertus Verhoesen
52 | Kuhkopf.
Öl auf Papier, auf Karton aufgezogen. (Um 1880). 33 : 27 cm.
Unten rechts mit dem Nachlassstempel (nicht bei Lugt).
Gerahmt.
Literatur:
Carsten Meyer-Tönnesmann, Thomas Herbst 1848-1915.
Werkverzeichnis der Gemälde, Ölstudien und Aquarelle,
München 2015, S. 205, Nr. 467, Abb.
Ausstellung:
Thomas Herbst: Ein deutscher Impressionist, Stiftung
Ahlers Pro Arte / Kestner Pro Arte, Hannover,
19.01.-03.03.2007 (ohne Katalog).
Provenienz:
Galerie Herold, Hamburg;
Privatsammlung, Norddeutschland.
€ 900
1806 - Utrecht - 1881
50 | Viehstück.
Öl auf Holz. 13 : 16,6 cm. Signiert unten links. Gerahmt.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 1.200
Eugène Verboeckhoven
1798 Warneton - Brüssel 1881
51 | Ochse mit Ziege und Schaf in weiter Landschaft.
Öl auf Holz. 1847. 27,1 : 20,2 cm. Signiert und datiert
unten rechts. Gerahmt.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 1.500
52 | K a r l & F a b e r April 2016
53 | Stehendes Kalb.
Öl auf Karton. (Um 1900). 18 : 16,5 cm.
Unten rechts mit dem Nachlassstempel. Gerahmt.
Literatur:
Carsten Meyer-Tönnesmann, Thomas Herbst 1848-1915.
Werkverzeichnis der Gemälde, Ölstudien und Aquarelle,
München 2015, S. 199, Nr. 438, Abb.
Ausstellung:
Thomas Herbst: Ein deutscher Impressionist, Stiftung
Ahlers Pro Arte / Kestner Pro Arte, Hannover,
19.01.- 03.03.2007 (ohne Katalog).
Provenienz:
Galerie Herold, Hamburg;
Privatsammlung, Norddeutschland.
€ 500
Verso von fremder Hand datiert sowie bezeichnet "posthum
restauriert von Eitner".
April 2016 K a r l & F a b e r | 53
Jacob Emanuel Gaisser
1825 Augsburg - München 1899
54 | Musketiere bei einer Schachpartie.
Öl auf Holz. 30 : 23,8 cm. Signiert unten rechts. Gerahmt.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 2.000
Eine von mehreren Variationen dieses Themas.
Albert von Keller
1844 Gais - München 1920
55N | Weiblicher Rückenakt.
Öl auf Leinwand, auf Pappe aufgezogen. (Um 1908).
25,8 : 13,7 cm. Gerahmt.
Provenienz:
Privatbesitz, Schweiz.
€ 1.500
54 | K a r l & F a b e r April 2016
Ernst Christian Moser
1815 - Graz - 1867
56 | Der Besuch in der Dachstube.
Öl auf Leinwand. 67 : 54 cm. Gerahmt.
Provenienz:
Privatbesitz, Österreich.
€ 8.000/10.000
In einem armseligen Dachstübchen überreicht ein junges
Mädchen einer auf dem Bettrand sitzenden, kranken Frau
eine Geldspende. Im Vordergrund spielen ihre beiden Kinder, während rechts eine ältere Frau, wohl die Mutter der
Kranken, am Spinnrad sitzt. Insgesamt von einer zurückhaltenden, dabei gleichwohl delikaten Farbigkeit mit wenigen Akzenten, erzählt der Grazer Ernst Christian Moser in
großer Klarheit und Strenge der Form, in der der malerische
Einfluss Georg Ferdinand Waldmüllers greifbar ist. Das Ge-
mälde schildert eine für die Epoche des Biedermeiers in
­Österreich charakteristische Begebenheit, in der eine verlassene Familie durch eine junge Wohltäterin unterstützt
wird. Eine weitere Version des Gemäldes, im gleichen Format
und 1846 entstanden, befindet sich im Universal­museum
Joanneum in Graz als Dauerleihgabe der Österreichischen
Galerie Wien. Unser Gemälde ist wahrscheinlich mit jener
un­signierten Version identisch, die sich in den 1960er Jahren in Privatbesitz in Philadelphia befand.
April 2016 K a r l & F a b e r | 55
Österreich um 1840
57 | Die Mühle in den Bergen.
Öl auf Leinwand. 42,7 : 52,3 cm. Gerahmt.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 1.500
Deutsch
58 | Der Hinterhalt.
Öl auf Holz. (Um 1860). 26,8 : 34,8 cm. Gerahmt.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 3.000/4.000
59
Carl Rottmann
1797 Handschuhsheim b. Heidelberg - München 1850
59 | Alpenlandschaft im Abendlicht.
Öl auf Pappe. 19,6 : 28 cm. Gerahmt.
€ 4.000/5.000
Christian Ezdorf
1801 Pößneck a. O. - München 1851
60 | Voralpine Flusslandschaft mit Kiefern und
­Personen am Lagerfeuer.
Öl auf Holz. 24 : 36,5 cm. Monogrammiert unten links.
€ 3.000/4.000
Die malerisch reizvolle Schilderung einer Flußlandschaft
mit am Lagerfeuer sitzenden Landleuten dürfte eines der
Flusstäler des Alpenvorlandes darstellen. Ezdorf, der schon
früh nach München gekommen war und an der Akademie
studierte, hatte sich in seiner Farbgebung und dem dramatischen Helldunkel seiner Gemälde früher als andere Maler
in München selbständig an den großen holländischen Malern des 17. Jahrhunderts orientiert, vor allem an Allart van
Everdingen und Jakob van Ruisdael, deren Vorbild für die
Ausbildung seines malerischen Stils entscheidend waren.
Eine in der Komposition ähnliche Ansicht, die 2000 bei Fischer in Luzern versteigert wurde (9.11.2000, Los 1119), ist
„1831“ datiert; auch unsere kleinformatige Skizze dürfte in
den 1830er Jahren entstanden sein.
56 | K a r l & F a b e r April 2016
60
April 2016 K a r l & F a b e r | 57
Monogrammist "HD"
63 | Weite Küstenlandschaft.
Öl auf Leinwand. 70 : 93 cm. Monogrammiert unten links
mit Ortsbezeichnung (?). Gerahmt.
€ 4.000/5.000
Christian Ernst Bernhard Morgenstern
1805 Hamburg - München 1867
Süddeutsch
61 | Der Inn bei Brannenburg.
Öl auf Papier, auf Leinwand aufgelegt. (1)862.
29,1 : 37,7 cm. Signiert und datiert unten links. Gerahmt.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 1.500
62 | Seenlandschaft mit Staffage.
Öl auf Leinwand, auf Malpappe aufgelegt. 19,2 : 33 cm.
Gerahmt.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 600
58 | K a r l & F a b e r April 2016
Flach breitet sich eine karge Landschaft mit wenigen Bäumen am Meer aus, im Hintergrund ist schemenhaft eine
Bergkette erkennbar. Im Vordergrund tut sich eine von Felsen gesäumte Schlucht auf, in der klein heimkehrende Fischer erscheinen, während in der Ebene ein Hirte seine
Schafe hütet. Die pittoreske Staffage kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die dramatisch verdichtete Landschaft der Hauptakteur ist: Ein Gewittersturm zieht über sie
hinweg, das aufgewühlte Meer brandet an, darüber türmen
sich mächtige Wolkenformationen auf, die stellenweise vom
Sonnenlicht beleuchtet werden.
Der Maler, der durch die dramatische Lichtregie der Landschaft insgesamt einen heroisch-archaischen Charakter zu
verleihen vermagt, bedient sich dabei verschiedener Bild­
elemente, die aus dem Motivschatz des Münchner Malers
Carl Rottmann stammen, dem das Gemälde auch in seinem
Stimmungsgehalt verwandt ist. Es stammt von dem bisher
unbekannten, wohl in München tätigen Monogrammisten
„HD“. Seine hohe künstlerische Qualität machen wahrscheinlich, dass es sich bei dem talentierten, jedoch noch
nicht identifizierten Maler um einen Künstler aus dem unmittelbaren Umkreis Rottmanns handelt.
April 2016 K a r l & F a b e r | 59
Carl Spitzweg
1808 - München - 1885
64 | Der Adlerjäger.
Öl auf Holz. 39,3 : 21,7 cm. Monogrammiert
mit S im Rhombus unten rechts. Gerahmt.
Literatur:
Günther Roennefahrt, Carl Spitzweg. Beschreibendes
Verzeichnis seiner Gemälde, Ölstudien und Aquarelle,
München 1960, S. 177 f., Nr. 415.
Siegfried Wichmann, Carl Spitzweg. Verzeichnis der Werke,
Stuttgart 2002, S. 446 f., Nr. 1135, Abb.
Ausstellungen:
Ausst.-Kat. Berlin, Nationalgalerie,
Sonderaus­stellung, 1886, Nr. 95
Ausst.-Kat. Prag, Rudolfinum,
Spitzweg Ausstellung, 1887, Nr. 98
Galerie Wimmer + Co, München 1919, Nr. 26/A
Neue Galerie, Schönemann + Lampl, Carl Spitzweg,
München 1927, Nr. 16
Ausst.-Kat.Carl Spitzweg. Vor und hinter den Kulissen,
Murnau Schloßmuseum, 2009, Nr. 59
Provenienz:
Neumeister, Auktion 118, 20.3.1969, Los 1396; Sotheby's
London, 12.11.2008, Los 154; Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 60.000/80.000
Kaum auf dem kleinformatigen Gemälde sichtbar, steht
unten auf dem Felssattel ein Jäger mit dem Gewehr im
­Anschlag. Über ihm steigt senkrecht eine mächtige, teilweise
bewachsene Felswand auf, während
sich unter ihm eine tiefe Schlucht
im aufsteigenden Nebel öffnet. Das
kleinformatige Gemälde zählt ­
zu
einer ganzen Werkgruppe von Motiven mit dem Thema „Adlerjäger“
(Wichmann 2002, Nr. 1124 –1137),
die Siegfried Wichmann zufolge um
1865/70 entstanden sind. Zur Figur
des Jägers befindet sich eine vorbereitende Bleistiftzeichnung in Frankfurter Privatbesitz, doch
ist er nicht die Hauptfigur. Diese ist ganz deutlich die romantisch überhöhte Landschaft, die den Jäger in sich aufnimmt.
Das nächtliche, durch den Nebel brechende Licht, das einen
Teil der Felswand bereits hell erleuchtet, hat den Jäger noch
nicht erreicht. Er ist noch in das geheimnisvolle Dunkel gehüllt, in dem er angesichts der übermächtigen, erhabenen
Natur verloren und orientierungslos wirkt – dies umso mehr,
60 | K a r l & F a b e r April 2016
wenn man bedenkt, dass es sich um ein sogenanntes Vexierbild handelt: Dreht man das Gemälde in das Querformat,
entsteht eine neue, gleichwertige Landschaft, in der der
­Jäger allerdings deplaziert wirkt.
Spitzwegs kleines Gemälde ist ein
beredtes Beispiel für seinen „Blick
nach Innen“ (Otto von Simson), m
­ it
dem er sich auch in der Landschaft
dem monumentalen Anspruch der
Münchner Historienmalerei widersetzte. Er war nicht nur der hu­morige
Schilderer des Biedermeiers, sondern auch ein Landschaftsmaler
ersten Ranges. Angeregt durch die Freundschaft zu Eduard
Schleich d. Ä., mit dem er viele Reisen u. a. auch nach Paris unternahm, rückte die Landschaft spätestens seit den
1850er Jahren zunehmend ins Bewusstsein Spitzwegs. Die
fein abgestimmten Tonwerte offenbaren höchste malerische Qualität und erzeugen zusammen mit dem symbolisch
aufgeladenen Licht jenen atmosphärischen Reiz, der in der
Münchner Malerei des 19. Jahrhunderts unerreicht blieb.
April 2016 K a r l & F a b e r | 61
65
66
Oswald Achenbach (zugeschrieben)
Alois Bach
1809 Eschlkam i.d. Oberpfalz - München 1893
67
Eduard Schleich d.Ä.
66 | Oberbayerische Landschaft.
Öl auf Holz. 1871. 11,4 : 39,7 cm.
Signiert und datiert unten rechts. Gerahmt.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 1.200
1812 Haarbach - München 1874
Eduard Schleich d.Ä.
65 | Landschaft mit Windmühlen.
Öl auf Holz. 14,4 : 35,4 cm. Signiert unten rechts.
Gerahmt.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 1.500
67 | Bayrische Seenlandschaft mit Kirche.
Öl auf Holz. 16 : 24,8 cm. Signiert unten links.
Gerahmt.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 1.500
62 | K a r l & F a b e r April 2016
1827 - Düsseldorf - 1905
68 | Römische Campagna.
Öl auf Leinwand, auf Holz aufgelegt. 21,1 : 15,7 cm.
Gerahmt.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 1.500
Unten links gestempelt "O A".
Georges Michel
1763 - Paris - 1843
69 | Landschaft mit Wanderer bei aufziehendem Gewitter.
Öl auf Papier, auf Holz aufgelegt. 26,1 : 33,3 cm. Gerahmt.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 1.500
April 2016 K a r l & F a b e r | 63
Fritz von Uhde
1848 Wolkenburg - München 1911
72 | Der Kirchgang.
Öl auf Leinwand, auf Pappe aufgezogen. 36 : 41,6 cm.
Gerahmt.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 3.000/4.000
Wir danken Dr. Gerd-Helge Vogel für die Bestätigung der
­Authentizität des Gemäldes.
Narcisse Diaz de La Peña
Ernest Guillemer
1807 Bordeaux - Menton 1876
1839 Senlis - ? 1913, tätig in Paris
70 | Die Reisigsammlerin im Wald.
Öl auf Holz. 26,6 : 19,8 cm. Signiert (?) unten rechts.
Gerahmt.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 3.000/4.000
71 | Sommerliche Landschaft mit Reiter.
Öl auf Holz. 13 : 22,5 cm. Signiert unten links.
Gerahmt.
Provenienz:
Privatbesitz, Deutschland.
€ 1.200
64 | K a r l & F a b e r April 2016
Middleton Jameson
1851 - Edinburgh - ? 1919
73 | Die Heimfahrt.
Öl auf Leinwand. 1888. 41,5 : 27,5 cm. Signiert und
­datiert unten links. Verso bezeichnet "Homeward bound".
­Gerahmt.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 1.800
April 2016 K a r l & F a b e r | 65
Jean-François Raffaëlli
1850 - Paris - 1924
74 | Printemps de Paris.
Öl auf Leinwand, doubliert. (Um 1880). 51,5 : 61,5 cm.
Signiert unten rechts. Gerahmt.
Provenienz:
Karl & Faber, Auktion 142, 28./29.11.1975, Los 572;
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 50.000/60.000
Jean-François Raffaëlli war bereits zu Lebzeiten ein geschätzter Maler und seine Werke sind bis heute auf dem
Kunstmarkt begehrt. Raffaëlli, der zunächst mit einer Karriere als Sänger und Schauspieler geliebäugelt hatte, begann
erst im Alter von 20 Jahren zu malen. 1870 mit einem Werk
auf dem Salon vertreten, wurden vor allem Schriftsteller wie
Émile Zola auf ihn aufmerksam, der ihn bewunderte und
förderte. Erst nach diesem Erfolg, 1871, besuchte Raffaëlli
für drei Monate die Malklasse von Jean-Léon Gérôme, doch
nachhaltigen Einfluss erfuhr er von den Impressionisten,
besonders von Claude Monet, dem er auch Anregungen für
sein eigenartiges System von Pinseltupfen verdankt, das
Ludwig Hevesi einmal als „Fliegenfüße und Kleckschen“
­bezeichnet hat. Sie sind charakteristisch für seine lebendigen, heiteren Ansichten aus den Vorstädten von Paris, die
seinen Ruf als Schilderer des vibrierenden Großstadtlebens
begründeten.
Diesen seit den 1890er Jahren entstandenen luftigen, farbenfrohen Blicken auf das Treiben in der Großstadt gingen
ernstere Schilderungen voraus, die in ihrer Eindringlichkeit
aber nicht zurückstehen. Auf dem wohl um 1880 entstandenem Gemälde „Printemps de Paris“ beobachtet Raffaëlli den
Kommunionszug von sieben kleinen Mädchen, deren weiße
Kleider sich von der sandigen, fast monochromen Farbigkeit des übrigen Gemäldes abheben. Das Gemälde wird von
verschiedenen Bewegungsimpulsen bestimmt – da sind zunächst die nach links ziehenden Mädchen, die von anderen
Passanten hinterfangen werden, die z. T. in die entgegengesetzte Richtung gehen. Die so entstehende friesartige Anordnung der Figuren wird abgeschwächt durch die vertikal
aufstrebenden Bäume und die abschließenden Häuserfassaden, die dem Gemälde tektonischen Halt geben. Raffaëlli schafft eine wohl durchdachte Komposition von großer
Ernsthaftigkeit, in der die gegenläufigen Richtungsimpulse
zum Ausgleich geführt werden. Die Strenge der Komposition
findet ihre Entsprechung in den dargestellten Charakteren:
Raffaëlli schildert kein heiteres Flanieren, er gestattet seinen Protagonisten kein Verweilen; sie sind auf dem Weg, auf
ihrem Lebensweg in einer sich verändernden Stadt.
66 | K a r l & F a b e r April 2016
April 2016 K a r l & F a b e r | 67
Michael Sachs
1836 Hadamar - Partenkirchen 1893
76 | Die Küste bei Sorrent mit Blick auf den Vesuv.
Öl auf Leinwand. 1880. 68,5 : 93 cm. Signiert und datiert
unten links. Gerahmt.
€ 5.000/6.000
Ludwig Theodor Choulant
1827 - Dresden - 1900
75 | Blick über das Forum Romanum in Rom.
Öl auf Leinwand. 35 : 45 cm. Signiert unten links.
Gerahmt.
€ 5.000/7.000
Das Gemälde des Dresdners Ludwig Theodor Choulant
ist ein typisches Erzeugnis der beginnenden Kommerzialisierung des Tourismus. Gemälde dieser Art waren beim
aufstrebenden Bürgertum, das das Reisen entdeckte,
als Souvenir begehrt. Die Vegetation, der Blick auf die
antiken Stätten, nicht zuletzt das südliche Licht – dies
alles duftig in Szene gesetzt, sind es Elemente, die die
Erwartungshaltung einer zahlungskräftigen Klientel erfüllten. Choulant hatte eigentlich eine Ausbildung zum
Architekten u. a. als Schüler Gottfried Sempers genossen,
68 | K a r l & F a b e r April 2016
doch verlegte er sein Schaffen nach einem ausgedehnten Aufenthalt in Italien 1850/51, als er Venedig, Florenz,
Rom und auch Sizilien besuchte, auf malerische Ansichten aus Italien, zumeist als Aquarell, seltener in Öl ausgeführt. Insbesondere mit seinen Venedig-Ansichten war
Choulant seit Mitte der 1850er Jahren erfolgreich und auf
zahlreichen Ausstellungen vertreten; unsere Ansicht des
Forum Romanums in Rom ist wahrscheinlich identisch
mit einer "Partie des Forums", die 1873 auf der Weltausstellung in Wien und 1874 in Dresden gezeigt wurde.
Dieses Gemälde von Michael Sachs ist eine Entdeckung,
war der in Partenkirchen anssäsige Sachs doch bisher allenfalls als Maler konventioneller Alpenlandschaften bekannt. Hier zeigt er sich als südländisch inspirierter Maler,
der die Steilküste von Sorrent mit ihren spektakulären Felsen in den Blick nimmt. Im Zentrum seines Gemäldes steht
ein Felsentor, in dessen Bogen im Hintergrund der rauchende Vesuv erscheint. Effektvoll kontrastiert das türkisblaue
Wasser und der diese Farbigkeit reflektierende Himmel mit
den schroffen, schlaglichtartig beleuchteten weißen Felsen.
Sachs war Schüler von Oswald Achenbach, dessen Einfluss
deutlich spürbar ist. Über Sachs' Biographie ist wenig bekannt, doch war er bis mindestens 1880 in Partenkirchen
ansässig, wo er von den nahen Alpen inspiriert wurde. Nach
1880 verlieren sich seine Spuren, doch könnte das jetzt neu
entdeckte Gemälde ein Hinweis auf einen Aufenthalt am
Golf von Neapel nach 1880 sein.
April 2016 K a r l & F a b e r | 69
Franz von Stuck
1863 Tettenweis - München 1928
77 | Tänzerinnen.
Gipsrelief, gold und schwarz gefasst. 62,2 : 100,2 cm.
Rechts unten bezeichnet. Gerahmt.
€ 25.000/30.000
Franz von Stucks Relief der „Serpentinentänzerinnen“ spiegelt seine Auseinandersetzung mit den modernen Formen
des „freien“ Tanzes wieder, wie er Ende des 19. Jahrhunderts
durch die Amerikanerinnen Loïe Fuller und Isadora Duncan
propagiert wurde. Fuller hatte mit ihrem Tanz „Serpentine“,
den sie in weite weiße Gewänder gehüllt aufführte, europaweit Aufsehen erregt, und Duncan versuchte, den Tanz der
griechischen Antike wiederzubeleben. Duncan hatte Stuck
1902 in seinem Atelier besucht, und verschiedene Arbeiten
ähnlicher Tanzmotive lassen vermuten, dass Stuck, wenn
er eine Aufführung des Schleiertanzes der Fuller nicht gesehen hat, so doch aus Abbildungen und Berichten kannte.
Die Wiederbelebung des Tanzes aus dem Geiste der Antike und als Ausdruck dionysischer Lebensfreude stieß
auf das Interesse Stucks, da er seinen künstlerischen
Vorstellungen von Form und Fläche nahekam, die er in
­
der Form des flachen Reliefs umzusetzen versucht. Auf
seinem Relief tanzen zwei Mädchen, in wallende Gewänder gehüllt, aufeinander zu. Symmetrie und ornamentale
­Linienführung bedingen auf dem Relief einander, das deutliche Anklänge an die griechische Epoche der Archaik zeigt.
Das Relief entstand 1895 im Zusammenhang mit den Planungen für die Ausstattung seiner Künstlervilla in München.
Er verwendete es dort zweimal: Als leicht getöntes Gips­
relief auf rotem Hintergrund im Musiksalon und als gering­
fügig größeres Bronzerelief, das er an der Gartenmauer anbringen ließ. Stucks Relief gingen mehrere Studien voraus
– so existieren zwei Skizzen und eine Serie von Foto­grafien,
die seine Tochter Mary als „Serpentinentänzerin“ zeigen.
Stuck schuf von dem Gipsrelief später zahlreiche Exem­
plare, mit denen er auch fremde Privaträume ausstattete.
Über das Ausstattungsstück hinaus blieb das Interesse an
Formen des Tanzes bzw. an der exotischen Tänzerin eine
kontinuierliche Konstante in seinem Werk, mit der Stuck
über die Rolle der Varieté-Tänzerinnen im Fin de Siècle
­reflektierte. Seine Porträts der Tänzerin Saharet, mit der er
persönlich bekannt war, zeigen sie als verführerische Frau,
die mit ihrer offen zur Schau getragenen erotischen Ausstrahlung am Rande der bürgerlichen Gesellschaft steht.
70 | K a r l & F a b e r April 2016
April 2016 K a r l & F a b e r | 71
August Fischer
1854 - Kopenhagen - 1921
78 | Blick vom Pegnitzufer in Nürnberg auf die Synagoge.
Öl auf Leinwand. 1891. 64,5 : 92,5 cm. Signiert, datiert
und ortsbezeichnet unten links. Gerahmt.
Provenienz:
Privatsammlung, Süddeutschland.
€ 4.000/5.000
Errichtet nach Plänen von Adolf Wolff, wurde die Synagoge
am Hans-Sachs-Platz in Nürnberg 1874 eingeweiht. Bereits
im August 1938, vor den Novemberprogromen, erzwang Julius Streicher, Gauleiter der NSDAP für Mittelfranken, den Abriss. Obwohl das Grundstück nach dem Krieg verfügbar war,
wurde der jüdische Sakralbau nicht wieder aufgebaut. - August Fischer blickt von der Insel Schütt auf das malerische
Konglomerat mittelalterlicher Häuser am Flussufer, das von
den Kuppeln der Synagoge überragt wird. Während diese
sich auf einer wesentlich kleineren Version (Sotheby's, New
York, 19.12.2007, Los 230) durch ihre Farbigkeit stärker von
der Umgebung a
­ bheben, lässt sie der Künstler hier durch die
zurückhaltenden Grautöne stärker zurücktreten. So fügen
sie sich harmonisch in ein idyllisches Gesamtbild, das durch
die Staffage einen zusätzlich friedlich-beschaulichen Charakter erhält.
Ferdinand Jodl
1805 - München - 1882
79 | Die Promenadestraße mit der Frauenkirche in
München.
Öl auf Leinwand. 1864. 42 : 35,5 cm. Signiert und datiert
unten rechts, verso betitelt. Gerahmt.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 1.000
72 | K a r l & F a b e r April 2016
Eugen Bracht
1842 Morges - Darmstadt 1921
80 | Altstadtkapelle bei Mühlheim an der Donau.
Öl auf Leinwand. (1917). 80 : 90 cm. Signiert unten links.
Auf der Rückseite mit WVZ Nr., betitelt und datiert.
­Gerahmt
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 5.000/6.000
Eugen Bracht wurde in die Romantik geboren, ist durch den
Naturalismus gegangen und schließlich zum Impressionismus gelangt, wie er rückschauend einmal von sich selbst
sagte. Bei allen verschiedenen Strömungen, die er selbst
mitgestaltete, blieb die Naturwiedergabe mit den Mitteln
des Pleinairismus der höchste Anspruch seiner Malerei.
Dies gilt im besonderen Maße für sein Spätwerk, für das er
die Motive auf regelmäßigen Studienreisen zunächst in Mitteldeutschland fand. Auslandsreisen waren aufgrund der
Kriegsverhältnisse nicht mehr möglich, so dass sich Bracht,
der immer weit gereist war, auf die deutsche Landschaft
beschränken musste. 1917 verlagerte er seine Reisen nach
Süddeutschland, sein bevorzugtes Studiengebiet wurde die
Schwäbische Alb in Württemberg. Dort besuchte er auch
Mühlheim an der Donau mit der aus dem Mittelalter stammenden Galluskapelle, die Bracht zum Hauptgegenstand
seiner Komposition machte. Eingebettet in eine Flusslandschaft und das aufsteigende Hochufer der Donau verbleibt
die Kapelle auch farblich im Gegenständlichen, während
sich die Landschaft in einer freieren, ausdrucksstarken
Malweise spätimpressionistisch vom Gegenstand zu lösen
beginnt.
April 2016 K a r l & F a b e r | 73
Toni von Stadler
1850 Gollersdorf - 1917 München
81 | Im Isartal.
Öl auf Holz. 1908. 24,5 : 24 cm.
Signiert und datiert unten links. Gerahmt.
Provenienz:
Sammlung Prof. Albrecht, München;
Sammlung Julius H. Böhler, München;
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 800
74 | K a r l & F a b e r April 2016
Paul Thiem
Ludwig Sckell
Josef Wenglein
1858 Berlin - Starnberg 1922
1833 Schloss Berg/Starnberger See - Pasing 1912
1845 München - Bad Tölz 1919
82 | Ansicht von Dingolfing.
Öl auf Leinwand. 73,2 : 57,3 cm.
Signiert unten rechts. Gerahmt.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 800
83 | An der Loisach bei Schlehdorf.
Öl auf Holz. 20,5 : 27,1 cm. Signiert unten links.
Gerahmt.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 1.000
84 | Landschaft mit Kuhherde und Hirtenjungen.
Öl auf Leinwand, doubliert. 1881. 30 : 50 cm. Signiert,
­datiert und ortsbezeichnet "München" unten links. Gerahmt.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 1.200
April 2016 K a r l & F a b e r | 75
Josef Wopfner
1843 Schwaz - München 1927
85 | Kuherde am Chiemseeufer.
Öl auf Malpappe, auf Holz aufgelegt. 6,5 : 19,1 cm.
Signiert unten rechts. Gerahmt.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 800
Ludwig Willroider
1845 Villach - Bernried 1910
86 | Bayerische Seenlandschaft mit Kuhherde
und einem Angler.
Öl auf Holz. 1873. 8,5 : 23,5 cm. Verso signiert und
datiert (?). Gerahmt.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 700
76 | K a r l & F a b e r April 2016
Josef Wenglein
1845 München - Bad Tölz 1919
87 | Isarlandschaft.
Öl auf Leinwand. (18)95. 20 : 39 cm. Signiert und datiert
unten rechts. Gerahmt.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 1.500
88 | Herbstliche Moorlandschaft.
Öl auf Papier, auf Karton aufgelegt. 18 : 30,8 cm. Gerahmt.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 1.200
Verso mit dem Etikett des Kunstvereins München.
April 2016 K a r l & F a b e r | 77
Aquarelle und Zeichnungen
des 15. – 18. Jahrhunderts
Thomas Ludwig Herbst
1848 - Hamburg - 1915
89 | Kleiner Bootshafen.
Öl auf Papier, auf Karton aufgezogen. (Um 1890).
23 : 28 cm. Verso mit dem Nachlassstempel (nicht bei
Lugt). Gerahmt.
Literatur:
Carsten Meyer-Tönnesmann, Thomas Herbst 1848-1915.
Werkverzeichnis der Gemälde, Ölstudien und Aquarelle,
München 2015, S. 328, Nr. 1043, Abb.
Ausstellung:
Thomas Herbst: Ein deutscher Impressionist,
Stiftung Ahlers Pro Arte / Kestner Pro Arte, Hannover,
19.01.-03.03.2007 (ohne Katalog).
Provenienz:
Galerie Herold, Hamburg;
Privatsammlung, Norddeutschland.
€ 1.200
Verso auf dem Rahmen von fremder Hand datiert.
90 | Wassertrog.
Öl auf Leinwand, auf Karton aufgezogen. (Um 1880).
19,5 : 24,3 cm. Verso mit dem Nachlassstempel (nicht bei
Lugt). Gerahmt.
Literatur:
Carsten Meyer-Tönnesmann, Thomas Herbst 1848-1915.
Werkverzeichnis der Gemälde, Ölstudien und Aquarelle,
München 2015, S. 332, Nr. 1061, Abb.
Ausstellung:
Thomas Herbst: Ein deutscher Impressionist, Stiftung
Ahlers Pro Arte / Kestner Pro Arte, Hannover,
19.01.-03.03.2007 (ohne Katalog).
Provenienz:
Galerie Herold, Hamburg;
Privatsammlung, Norddeutschland.
€ 1.000
Verso von fremder Hand auf der Rahmenleiste datiert.
78 | K a r l & F a b e r April 2016
Watercolours and Drawings
15th – 18th Century
Piero Cesarei (zugeschrieben)
um 1530 Perugia - Spoleto 1602
91 | Ein Fischer beim Einholen seiner Netze.
Feder in Braun, laviert, auf Bütten im Rund.
7,9 cm (im Durchmesser).
Wir danken Prof. Marco Ciampolini, Siena, für die
­freundliche Auskunft bei der Katalogisierung des Loses.
Provenienz:
Sammlung Achille de Clemente (1874-1940), Florenz,
recto mit dem Stempel (Lugt 521 b); Privatbesitz,
­Süddeutschland.
€ 500
Wohl Entwurf für ein Emblem. - Am Oberrand mit kleiner
Fehlstelle und Einriss, daher entlang der Blattkanten alt
hinterlegt.
80 | K a r l & F a b e r April 2016
Orazio Farinati (Umkreis)
1559 ? - Verona nach 1616
Luca Cambiaso
1527 Moneglia bei Genua - Madrid 1585
92 | Apoll und Amor.
Feder in Braun auf Bütten. 24,7 : 21 cm. Betitelt "Apoll e
Cupido" verso.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 1.200
An den Ecken abgeschrägt. Vereinzelt schwach fleckig und
mit kleinen Randmängeln, ansonsten gut.
93N | Apostel.
Pinsel in Braun, weiß gehöht, auf blauem Bütten. (17. Jh.).
38,5 : 22,7 cm.
Provenienz:
Sammlung Alessandro Maggiori, Faenza und Rom, verso
handschriftl. (Lugt 3005 b).
€ 1.000
Verso handschriftl. bezeichnet: "Appartenuto ad Alessandro Maggiori, il quale le compró in Roma nel 1803". - Mit
mehreren kleinen Wurmlöchlein, daher alt auf Bütten
aufgelegt.
Veronesisch
94R | Ein kniender Engel und zwei Handstudien.
Pinsel in Braun, weiß gehöht, auf blau grundiertem
­Bütten. (16. Jh.) 25,4 : 19,3 cm.
€ 600
Mit einer Einfassungslinie in Schwarz. - Unten links mit einer kleinen Fehlstelle, vereinzelt mit winzigen Braunfleckchen. Verso mit Montageresten, ansonsten altersgemäß gut.
April 2016 K a r l & F a b e r | 81
Belisario Corenzio
um 1560 Achaia - Neapel um 1643
Giovanni Battista Franco (zugeschrieben)
1498 - Venedig - 1561
95R | Gaius Fabricius Luscinus weist die Schätze des
Pyrrhus zurück.
Schwarze Kreide und Feder in Braun, laviert und weiß
gehöht, auf Bütten. (1540). 26,6 : 43 cm. Bezeichnet und
datiert unten rechts "Matúrino f. 1540".
Wir danken Dr. Linda Wolk-Simon, Fairfield, für die
­freundliche Unterstützung bei der Katalogisierung dieses
Loses.
Provenienz:
Sammlung Fritz Hasselmann, München, verso mit ­dem
Stempel (Lugt 1012); Hugo Helbing, München, Auktion
24.11.1892, Los 665 (als Maturino).
€ 2.500
Linda Wolk-Simon hat auf Grundlage eines digitalen Fotos
für vorliegende Zeichnung eine Zuschreibung an Battista
Franco vorgeschlagen, für den allerdings der umfangreiche
Gebrauch der schwarzen Kreide nicht unbedingt typisch sei.
Die Zeichnung zeige auch Anklänge an Arbeiten Francesco
Salviatis, der als Urheber ebenfalls nicht ganz ausgeschlossen werden kann. Die Datierung rechts unten gebe wohl das
82 | K a r l & F a b e r April 2016
Entstehungsdatum der Zeichnung wieder. Wahrscheinlich
handelt es sich um die Kopie nach einem Fresko auf einer
Wandfassade, vielleicht des Palazzo Gaddi, die von Polidoro
und Maturino gestaltet wurde. - Kleines Löchlein im Hinterkopf des Knienden, daher alt auf Sammlungsuntersatz aufgelegt. Leicht knitterfaltig in oberer rechter Ecke, vereinzelt
mit oxidiertem Bleiweiß, ansonsten gut.
96 | Sklavenhandel in einem Hafen.
Feder in Braun über Rötelkreide, braun laviert, mit
­Tusch­espuren, auf Bütten. 19,5 : 26,3 cm.
Literatur:
Vitzthum, Walther, "Neapolitan Seicento Drawings in
Florida, in: Burlington Magazine, 103, 1961, S. 313-317,
Abb. 22.
Derselbe, "The Anthony Blunt Collection. Exhibition
­Catalogue 1964", in: Master Drawings 3, 1965, S. 405-407.
Galerie Siegfried Billesberger, Moosinning, Aquarelle,
Zeichnungen und Graphik. 1500-1900, Kat. 1990, ­
Nr. 15, mit Abb. S. 31.
Ausstellung:
"Handzeichnungen alter Meister aus Schweizer
­Privatbesitz". Kunsthaus Zürich (21.10.1967–16.12.1967)
­und Kunsthalle Bremen (16.4.1967-21.5.1967), Zürich
1967, Kat. Nr. 92.
Provenienz:
Verso auf dem Untersatz mit einem nicht identifizierten
Sammlerstempel "P" (Lugt 2059);
Sammlung Prof. J. Isaacs, London;
Sammlung Kurt Meissner (1909-2004), Zürich, recto auf
dem Untersatz mit dem Stempel (Lugt 4666);
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 7.000/8.000
Die Bestimmung dieser Zeichnung erfolgte durch Mina
Gregori und Walther Vitzthum. Dieser rechnete sie zu einer Folge von Darstellungen zur Geschichte des Don Juan
d'Austria, von der weitere Blätter in den Courtauld Galleries, der John Witt Collection, der Sir Anthony Blunt
Collection sowie in der Biblioteca Nacional in Madrid aufbewahrt werden. Vitzthum weist auf den Einfluss des späten florentinischen Cinquecento hin, welcher besonders
in den Zeichnungen der Don Juan d'Austria-Serie spürbar
wird (Vitzthum 1961, S. 313).
Charakteristisch für den Stil Corenzios ist die deutliche
Konturierung der Figuren in Verbindung mit einer gewissen Linearität in der Binnenzeichnung, welche durch eine
relativ breite Pinselschraffur hervorgerufen wird, die keine
Rücksicht auf die Binnenmodellierung nimmt.
Am Oberrand mit zwei kleinen, hinterlegten Fehlstellen,
daher alt auf Sammlungsuntersatz aufgelegt. Im Unterrand mit zwei Quetschfalten. Vereinzelt kleine Tintenfleckchen, ansonsten gut.
April 2016 K a r l & F a b e r | 83
Leonardo da Vinci (Nachfolge)
1452 Vinci - Amboise 1519
97 | Kopfstudie eines jungen Mannes.
Rötel und schwarze Kreide, z.T. gewischt, auf Bütten.
(2. Hälfte des 16. Jhs.). 30 : 22,3 cm.
Provenienz:
Sammlung Cav. Gian-Carlo Rossi, Rom, verso mit
dem Stempel (Lugt 2212);
Gutekunst, Stuttgart, Auktion (Nachlassver­­steigerung
Rossi) 17.3.1886, Los 1484;
Sammlung Johann Otto Wessner (1851-1921), ­
St. Gallen, verso handschriftl. (Lugt 2562 a);
Schweizer Zollstempel verso "R.DOGANA INTER­
NAZIONALE DI CHIASSO 4 FEB 26";
süddeutscher Adelsbesitz.
€ 10.000/12.000
Links unten alt bezeichnet "L. da Vinci". Die Technik der
­Rötelkreide in Verbindung mit schwarzer Kreide wurde im
Florenz der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts gerne ­ver­wendet.
Bei dem Zeichner dürfte es sich um einen Florentiner
Künstler gehandelt haben, der unter dem starken Einfluss
Leonardos stand. Möglicherweise handelt es sich um die
Studie zu einem Engel oder dem hl. Johannes oder um die
­Dokumentation eines nicht mehr bekannten Werks.
Obere Ecken abgeschrägt. Vereinzelt mit kleinen Bereibungen und vor allem im Randbereich mit kleinen Papierausdünnungen und Löchlein, verso hinterlegt. Mit einzelnen
kleinen Braunfleckchen, ­ansonsten in altersgemäß guter Erhaltung.
84 | K a r l & F a b e r April 2016
April 2016 K a r l & F a b e r | 85
Stefano della Bella
1610 - Florenz - 1664
98 | Theaterfigurine.
Pinsel in Grau und Feder in Braun über Bleistift auf
­Bütten. (Um 1650). 24,6 : 9,7 cm.
Literatur:
Vgl.: Anthony Blunt, The drawings of G. B. Castiglione and
Stefano Della Bella in the collection of Her Majesty the
Queen at Windsor Castle, London 1954, Kat. Nr. 23, Abb 6.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 1.200
Verso mit einer weiteren Studie von drei Tänzerinnen in
brauner Feder. - Umlaufend in das Passepartout montiert,
mit geringen Altersspuren, ansonsten gut.
Italienisch
101R | Zwei Frauen an einem Tempel bei Nacht.
Rötel, laviert, auf Bütten. (Frühes 17. Jh.). 11,3 : 14,1 cm.
€ 400
Mit einem unauffälligen bräunlichen Fleck in der Säule
rechts oben. Verso mit kleinen Ausdünnungen in den Ecken,
ansonsten gut.
Antonio Balestra
Italienisch
99 | Groteskenentwurf.
Feder in Braun, grau laviert, über schwarzem Stift auf
Bütten. (17/18. Jh.). 31 : 16,7 cm.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 800
1666 - Verona - 1740
102R | Der Hl. Aloisius (Luigi) von Gonzaga mit der
­Marienerscheinung.
Feder und Pinsel in Braun über schwarzer Kreide auf
Bütten. 32,6 : 22,5 cm.
€ 700
Obere rechte Ecke angesetzt, leichte Flecken vor allem
verso, ansonsten altersgemäß gut.
Mit geringen Braunflecken und zwei winzigen Fehlstellen im
­linken Rand außerhalb der Darstellung.
Bernardino Poccetti
100R | Recto: Männlicher Kopf im Profil - Verso: Maskaron.
Feder in Braun auf Bütten. (1. Hälfte des 17. Jhs.). 32,2 : 23 cm.
€ 600
Entwurfsskizzen, wohl für eine Brunnenplastik. - Mit drei
durch Tintenfraß bedingten Papierausbrüchen im Bereich
des Barthaars. Im Randbereich minimal stockfleckig.
86 | K a r l & F a b e r April 2016
1548 - Florenz - 1612
103R | Die Steinigung des Hl. Stephanus.
Feder in Braun, braun laviert, über Rötel auf Bütten.
12,6 : 18,3 cm.
€ 800
Ganzseitig aufgelegt, ansonsten altersgemäß gut erhalten.
April 2016 K a r l & F a b e r | 87
Peter Wtewael
1596 - Utrecht - 1660
Theodorus Wilkens
104 | Das Gelübde des Prinzen Wilhelm von Oranien.
Feder in Braun und Schwarz, weiß gehöht und grau
­laviert, auf Papier ohne erkennbares Wz. 18,6 : 24,1 cm.
Literatur:
O. Benesch, Die Zeichnungen der niederländischen Schulen des XV. und XVI. Jahrhunderts, Graphische Sammlung
Albertina, Wien 1928, Nrn. 412-417, vgl. Nr. 415, Tafel 106;
E. McGrath, A Netherlandish History by Joachim Wtewael
in: Journal of the Warburg and Courtauld Institutes, XXXVIII, London 1975, S. 182-217.
€ 3.000/4.000
Umlaufend mit Einfassungslinie in Feder; links unten alt
bezeichnet "Joachim Uijtenwael Fecit"; verso Namenszug
von fremder Hand. Wohl Kopie des Peter Wtewael nach dem
Vorbild seines Vaters, Joachim Wtewael (oder Uytewael,
­
1566 - Utrecht - 1638), aus dem Zyklus der allegorischen
88 | K a r l & F a b e r April 2016
um 1690 - Amsterdam - um 1748
Historie der Niederlande. Blätter aus diesem Zyklus befinden sich u.a. in der Sammlung der National Gallery of Canada,
­Ottawa. - Papier leicht nachgedunkelt und mit minimalen
Handhabungsspuren, links oben die Spitze der Ecke angesetzt, ansonsten gut.
105 | Italienische Landschaft mit Kloster und Brunnen.
Feder in Braun über schwarzem Stift, auf Bütten mit
angeschnittenem Wz. "Lilie im Wappen mit angehängter
Vier". 1733. 34,5 : 24,5 cm. Monogrammiert unten rechts,
datiert unten links.
Literatur:
Galerie Siegfried Billesberger, Moosinning, Zeichnungen
und Graphik. 16.-19. Jahrhundert, Kat. 20/1989, Nr. 26,
mit Abb. S. 43.
Provenienz:
Sammlung Henry Hamal, Liège, verso handschriftlich
(Lugt 1231);
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 4.000/5.000
Verso mit Skizze des Klostergebäudes in schwarzem Stift.
Dort am Oberrand alt bezeichnet "Th. Wit fecit" und unten
"Ex coll: H: Hamal Leod:".
Vorliegende Zeichnung entstand in Wilkens römischer Zeit
und dürfte kein Capriccio, sondern, wie der Vergleich mit anderen Zeichnungen des Künstlers nahelegt, einen wirklichkeitsgetreu wiedergegebenen Landschaftsausschnitt darstellen. So trägt eine im Louvre aufbewahrte Zeichnung fast
identischen Formats eine detaillierte Bildunterschrift mit
Ortsbezeichnung (Louvre, Inv. Nr. 23141). Einen ganz ähnlichen Landschaftsausschnitt zeigt eine Zeichnung von 1729
im Louvre: Dort rahmen ebenfalls zwei Bäume das Blatt
links im Vordergrund, der Weg rechts ist hell beschienen, der
Blick richtet sich auf ansteigende Hügel mit figürlicher Staffage und Gebäuden im Mittelgrund. Die effektvollen Lichtkontraste vermitteln gekonnt die mittägliche Atmosphäre
einer südlichen Landschaft. - Verso entlang der Blattkanten
mit Montageresten, ansonsten schön.
April 2016 K a r l & F a b e r | 89
Willem van Leen
1753 Dordrecht - Delfshaven 1825
Flämisch
106 | Flusslandschaft mit Felsen und Häusern.
Feder in Braun, laviert, auf Bütten mit angeschnittenem
Wz. 16(10?). 8,8 : 14 cm. Oben links schwer leserlich
bezeichnet und datiert.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 1.400
Obere linke Ecke ergänzt, Papier mit leichten Altersspuren,
ansonsten schön.
109 | Blumenvase auf einem Sockel, rechts ein
­Vogelnest mit Eiern.
Feder in Braun über Spuren von schwarzem Stift,
aquarelliert, auf Bütten mit angeschnittenem Wz. "? im
Doppelkreis". 13,4 : 9 cm. Monogrammiert oben links.
Wir danken Erik Löffler, RKD, Den Haag, für die
­freund­liche Auskunft bei der Katalogisierung des Loses.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 900
Van Leen steht in der Nachfolge Jan van Huysums. Als
Vergleichsbeipiel führt Löffler die Zeichnung van Leens
im ­Hessischen Landesmuseum, Darmstadt (Inv.Nr. 1075),
an. - Mit kleiner Papierbereibung am Unterrand und leicht
braun­fleckig, ansonsten gut erhalten.
Abraham Bloemaert (Nachfolge)
1564 Dordrecht - Utrecht 1651
107 | Venus mit Amor und Mars.
Feder in Braun, grau laviert, auf Bütten mit Wz. "W".
(1. Hälfte des 17. Jhs.). 21,7 : 16,6 cm.
€ 600
Papier mit leichten Alterungsspuren, ansonsten gut erhalten.
Jan Luyken
1649 - Amsterdam - 1712
108 | Bibeltitelblattvorzeichnung
(Briefe an die Thessaloniker).
Feder in Braun, laviert, auf Bütten. 18,8 : 13,6 cm.
€ 700
Im Mittelfeld mit der Darstellung des schreibenden Paulus, darunter mit der Szene der Auferstehung der Toten. ­Horizontale Mittelfalte und kleine Randmängel.
90 | K a r l & F a b e r April 2016
Spanisch
110R | Junger Mann, einen Krug tragend.
Kreide in Schwarz und Rot auf Bütten. 31 : 20,8 cm.
€ 400
Oben rechts bezeichnet "2 RI" und mit "16" nummeriert. Ganzseitig aufgelegt, ansonsten altersgemäß gut.
Nach Adriaen van Ostade
1610 - Haarlem - 1685
111 | Bauer mit Pfeife von hinten, auf Schemel kniend.
Feder in Braun, grau laviert, auf Bütten. (18. Jh.).
7,8 : 4,4 cm. Bezeichnet mit dem Monogramm Ostades.
€ 400
Im Passepartoutausschnitt gebräunt und mit kleinen Randmängeln. Altersgemäß erhalten.
April 2016 K a r l & F a b e r | 91
113
Hans Friedrich Schorer
um 1585 - Augsburg - nach 1654
115R | Ceres mit Getreidegarbe.
Feder in Braun, braun laviert, auf Bütten. 14,4 : 11,6 cm
(im Oval). Unten links monogrammiert.
€ 900
Niederländisch
112
112 | Weite Landschaft mit einer Kirche im Hintergrund.
Pinsel in Braun auf Bütten. (17. Jh.). 9,8 : 15,4 cm.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 500
Mit einer Einfassungslinie in brauner Feder. - Mit winzigen
Braunfleckchen, umlaufend in das Passepartout montiert,
ansonsten gut erhalten.
113 | Römische Campagnalandschaft.
Feder in Braun, grau laviert, auf Bütten. (17. Jh.). 6,2 : 11,8 cm.
€ 900
Vereinzelt kaum merklich braunfleckig, ansonsten alters­
gemäß gut erhalten.
114 | Fischer an einer Bootsanlegestelle vor einem
Torturm.
Pinsel in Schwarz und Grau auf Bütten. (18. Jh.). 13,1 : 17 cm.
€ 500
114
92 | K a r l & F a b e r April 2016
Kleine Randmängel, sonst schön erhalten.
Mit Alterungsspuren, teilweise aufgelegt und mit Rötel
ergänzt, insgesamt gut.
Deutsch
116 | Der Schmerzensmann, sitzend.
Feder in Schwarz auf Bütten. (17. Jh.). 14 : 10,1 cm.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 400
Mit mehreren kleinen Fehlstellen am Unterrand, daher alt
aufgelegt. Auf dem Untersatz handschriftlich bezeichnet
"Rafaele Biterso".
Süddeutsch
117 | 2 Bll.: Hl. Hieronymus und hl. Gregor
Feder in Schwarz und Pinsel in Grau auf Bütten. (Um 1600).
16,1 : 7,8 cm und 16,2 : 8 cm.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 1.000
Verso mit Zuschreibung an Peter Candid. - Verbräunungen,
­sonst gut erhalten.
April 2016 K a r l & F a b e r | 93
Jean Jouvenet (zugeschrieben)
1644 Rouen - Paris 1717
Italienisch
118 | Brunnenentwurf
Rötel auf Bütten mit Wz. "DI". (17. Jh.). 21,5 : 16 cm.
Provenienz:
Wolfhart F. Bürgi (1901-1989), Bern, recto mit dem
­Stempel (Lugt 3400); Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 600
121R | Moses teilt das Wasser.
Schwarze Kreide, leicht weiß gehöht, auf bräunlichem
Bütten. 32,4 : 24,6 cm. Zur Übertragung quadriert.
Provenienz:
Sammlung Jean-Pierre-Victor Mazies (1836 - 1889?), recto
mit dem Stempel (Lugt 1919);
Sammlung Albert Finot (1853 - 1941), recto mit dem
Stempel (Lugt 3627); sowie mit einem weiteren nicht
­identifizierbarem Sammlerstempel recto unten rechts,
(nicht bei Lugt).
€ 400
Von guter Erhaltung.
Ganzseitig aufgelegt und mit Übertragungslinien.
Carlo Marchionni (zugeschrieben)
1702 - Rom - 1786
Französisch
119R | Weibliche Rückenfigur in einer Landschaft.
Bleistift, Feder und Pinsel in Braun auf Bütten.
28,4 : 19,4 cm (Blattgröße 47,2 : 37,3 cm).
Literatur:
Vgl.: Album C. der Marchionni- Zeichnungen, Louvre, Paris.
€ 800
122 | Vanitas-Allegorie.
Schwarze Kreide, aquarelliert und weiß gehöht, auf
­Bütten. (Um 1700). 19,7 : 15,2 cm.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 400
Ganzseitig aufgelegt, ansonsten altersgemäß gut erhalten.
Auf Sammlungsuntersatz mit Zierlinienumrahmung aufgelegt, verso mit Zuschreibung an Guerin. - In gutem Zustand.
Rosalba Carriera (Nachfolge)
1675 - Venedig - 1757
120 | Brustbild eines jungen Mannes.
Pastell auf Bütten. (18. Jh.) 24,1 : 18,4 cm.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 900
Ganzseitig aufgelegt, ansonsten altersgemäß gut erhalten.
94 | K a r l & F a b e r April 2016
Niklas II Lavreince (Lafrensen)
1737 - Stockholm - 1807
123R | Ein Paar in einem Interieur.
Gouache, weiß gehöht, auf Bütten. 23,6 : 16,1 cm.
€ 1.000
Ganzseitig auf eine Zierunterlage montiert, altersgemäß gut
erhalten.
April 2016 K a r l & F a b e r | 95
Französisch
126 | Baumlandschaft mit einem kleinen Dorf im Hintergrund.
Pinsel in Grau und Schwarz und schwarze Kreide,
weiß gehöht, auf Velin. 32,2 : 45,4 cm.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 500
Wohl nach einer Vorlage von Jacques D'Arthois. - Ganzseitig
aufgelegt.
Jean Baptiste Maréchal
2. Hälfte des 18. Jahrhunderts
127 | Römische Landschaft.
Aquarell und Gouache auf Bütten. 28,2 : 38,3 cm.
Provenienz:
Sammlung Christian Humann, Paris;
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 800
Im Rand mit Alterungs- und Gebrauchspuren, P
­ apier leicht
nachgedunkelt, ansonsten gut erhalten.
Italienisch
128 | Entwurf für eine Portalbekrönung und ein Giebelfeld.
Feder in Braun, grau laviert, auf Bütten. (17. Jh.). 13,4 : 18,9 cm.
Provenienz:
verso auf dem Untersatz mit einem nicht identifizierten
­Sammlerstempel im Oval (nicht bei Lugt);
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 500
Jean Simon Barthélemy (zugeschrieben)
1743 Laon - Paris 1811
124 | Im Wald.
Rötel, z.T. gewischt, auf Velin. 36,7 : 29,2 cm.
€ 1.300
Von schöner Erhaltung.
Antoine Dieu
1662 - Paris - 1727
125R | Die Kreuzabnahme.
Rötel und schwarze Kreide auf Bütten mit Wz.-Schriftzug
"HN mit Herz". 25,7 : 17,9 cm.
€ 300
Mit leichten Gebrauchspuren, insgesamt schön.
96 | K a r l & F a b e r April 2016
Aus zwei Einzelblättern zusammenmontiert. - Kleine Rand­
mängel, daher alt entlang der Blattkanten auf Bütten aufgelegt.
Francisco Vieira genannt O Portuense
1765 Porto - Madeira 1805/1806
129 | Galatea und Polyphem.
Schwarze Kreide und Pinsel in Braun, auf Bütten, die
­Konturen gegriffelt. 20 : 27,5 cm. Signiert verso.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 600
Die Signatur "Fran Vieira inventò" von späterer Hand schwer
lesbar verändert und mit einem vorangestellten "Marco" ergänzt. - Etwas unregelmäßig beschnitten und im Randbereich
leicht knitterfaltig und fleckig. Verso mit Montageresten in den
Ecken, ansonsten gut.
April 2016 K a r l & F a b e r | 97
Pier Leone Ghezzi
1674 - Rom - 1755
132R | Porträtbüste des Signore Cesariani.
Feder in Grauschwarz auf Bütten mit Wz. "Sechszackiger
Stern im Kreis". 1720. 13,9 : 13,4 cm. Signiert und datiert
unten links.
€ 500
Verso mit handschriftlichen Notizen zum Künstler. - Mit
Stock­flecken und Vergilbungen, sonst gut erhalten.
Luigi Crespi
1708 - Bologna - 1779
Giovanni Agostino Ratti
133R | Bildnis eines Herrn in Oval.
Bleistift auf Bütten mit Wz. "Anker im Kreis und Stern".
20,8 : 18 cm (unreglmäßig beschnitten).
€ 800
1699 Savona - Genua 1755
130R | 2 Bll.: Abraham sieht die drei Engel - Die Engelsleiter.
Feder in Braun und Schwarz, grau laviert, und schwarze
Kreide auf Bütten. (Nach 1720). 47 : 31,8 cm bzw.
46,7 : 32,2 cm.
Literatur:
Giuseppe Buscaglia, Giovanni Agostino Ratti pittore
incisore ceramista, Fondazione Agostino de Mari Cassa di
Risparmio, Savona 2004, Nr. I 14 und I 15 mit Abb S. 201.
€ 1.200
Im Unterrand bezeichnet. Entstanden nach den gleichnamigen Gemälden von Giovanni Lanfranco (1582 - 1647) und
Giovanni Baglione (1571 -1643). Ratti fertigte nach diesen
Zeichnungen auch Radierungen von der Gegenseite an. - Im
Rand mit Gebrauchspuren und mit Braunflecken. Erhaltungszustand in Anbetracht der Größe der Blätter gut.
98 | K a r l & F a b e r April 2016
Mit Gebrauchsspuren, unten rechts Papierauslass.
Italienisch
131 | Entwurf für ein Kuppelfresko, auf eine Ansicht hin
konzipiert.
Feder in Grau, grau und dunkelgrau laviert, auf Bütten.
(18. Jh.). 23,4 cm (im Durchmesser).
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 900
Verso mit einer Baumstudie in Bleistift von anderer Hand. Auf
Rahmenabdeckung mit alter Zuschreibung an D. Piola oder Joseph Ignaz Appiani. - Rückseitig mit Leim- und ­Montageresten
im Randbereich, ansonsten schön.
Bolognesisch
134 | Der hl. Petronius von Bologna.
Rötel auf Bütten. (Um 1700). 27,4 : 19,4 cm.
Provenienz:
Sammlung de Burlet, Basel, verso mit dem Stempel
(nicht bei Lugt); Unten rechts mit einem nicht identifizier­
barem S
­ ammlerstempel; Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 600
Verso im Rand mit leichter Papierausdünnung, mit Tintenfleckchen und geringen Alterungsspuren.
April 2016 K a r l & F a b e r | 99
Die Jungfrau mit Kind in der Glorie,
Öl auf Leinwand, 118 : 61 cm,
The Toledo Museum of Art, USA
Pompeo Girolamo Batoni
1708 Lucca - Rom 1787
Giuseppe Bernardino Bison
135 | Der Tod des Hippolyt.
Feder in Braun über schwarzem Stift, braun laviert,
auf blauem Bütten mit angeschnittenem Wz. "Stern in
­doppeltem Spitzoval". 17,8 : 26,8 cm.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 1.500
136 | Studie zu zwei fliegenden Engeln.
Rötel, weiß gehöht, auf ockergelb grundiertem Bütten.
(1747). 30,6 : 21,2 cm.
Literatur zum Gemälde:
Anthony M. Clark, Pompeo Batoni - A complete Catalogue
of his Works with an Introductory Text, Oxford 1985, ­
Kat. Nr. 111 und 112, mit s/w Abb. 107 und 108.
Provenienz:
Privatbesitz, Norddeutschland.
€ 2.500
Zu dem Sujet existiert noch eine weitere Studie, die bei
Christie's, London, Los 71, am 15.12.1999 versteigert wurde.
Sie unterscheidet sich vor allem in der Kopfhaltung der Pferde und der Figur des Hippolyt. - Im Passepartoutausschnitt
leicht nachgedunkelt. Mit leichten Knickspuren. Verso mit
einer kleinen Papierausdünnung, die Ecken hinterlegt.
Vorliegende Zeichnung ist eine Studie für die beiden Kinderengel unten links im Gemälde "Die Jungfrau mit Kind in der Glorie",
Toledo Museum of Art, vgl. auch den Bozzetto zum Gemälde in:
The Art Museum, Princeton University. Nach Clark sind bislang
sechs Rötelstudien auf gelb grundiertem Papier bekannt, die
weitere Detailstudien enthalten. Eine davon befindet sich in der
1762 Palmanova - Mailand 1844
100 | K a r l & F a b e r April 2016
National Gallery of Scotland, eine weitere in der Witt Collection,
Courtauld Institute Galleries, London. Zwischenzeitlich wurde
ein weiteres Blatt bei Christie's, Paris, am 29.3.12, Los 24, versteigert. Den Aufbewahrungsort der übrigen Studien kennt man
derzeit nicht. - Kleine Randmängel, daher alt auf Bütten aufgelegt. Von schöner Erhaltung.
April 2016 K a r l & F a b e r | 101
Deutsch
137 | Entwurf zu einem Frontispiz.
Pinsel in Grau und Feder in Braun über schwarzer Kreide
auf Bütten. (18. Jh.). 19 : 11,9 cm
(Blattgröße 27,7 : 21,8 cm).
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 500
Mit geringen Altersspuren, ­im Rand knitterfaltig, insgesamt
gut erhalten.
102 | K a r l & F a b e r April 2016
Johann Christian Thomas Wink
(zugeschrieben)
Giuseppe Zais
1739 Eichstätt - München 1797
1709 Forno di Canale - Treviso 1784
138R | Entwurf für ein Deckenfresko.
Feder in Braun, braun und grau laviert, auf Bütten.
45,7 : 19,8 cm.
€ 900
139 | Südliche Landschaft mit Rastenden.
Feder in Braun, grau laviert, auf Bütten mit Wz. "Wappen".
23,7 : 35 cm.
Provenienz:
Sammlung Vinzent Mayer (1831-1918), New York, Freiburg, verso mit dem Stempel (Lugt 2525); Privatbesitz,
Süddeutschland.
€ 1.200
Entlang der Einfassungslinie ausgeschnitten und auf ein verso
mit Bühnenbildentwürfen bezeichnetes Büttenpapier aufgelegt. Auf blauen Untersatz montiert, dort mit alter Zuschreibung an "Christ:Wink". - Horizontale Mittelfalte, am Unterrand
ein ca. 2 cm langer hinterlegter Einriss, ansonsten gut.
Von schöner Erhaltung.
April 2016 K a r l & F a b e r | 103
Anton Raffael Mengs
1728 Aussig/Böhmen - Rom 1779
141 | Die Anbetung der Hirten.
Schwarze Kreide, weiß gehöht, auf blau getöntem Papier.
33,8 : 23 cm.
Literatur:
Steffi Roettgen, Anton Raphael Mengs 1728-1779, Band I,
Das malerische und zeichnerische Werk, München 1999,
S. 48, Nr. WK 2.
Provenienz:
Unbekannte Versteigerung, Den Haag, 1928; seit
­Jahrzehnten in Privatbesitz, Hamburg.
€ 3.000/4.000
Januarius Zick
1730 München - Koblenz 1797
140 | Die Auferstehung Christi
Pinsel in Schwarz, weiß gehöht, auf blauem Papier.
20,3 : 13,3 cm. - Von guter Erhaltung.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 800
104 | K a r l & F a b e r April 2016
Vorliegende unvollendete Zeichnung steht in Zusammenhang
mit dem Gemälde gleichen Themas in der Staatlichen Kunsthalle, Karlsruhe, Inv. Nr. 384, das als Grisaille ausgeführt ist.
Nach Roettgen stellt diese Komposition eine der zahlreichen
Variationen des Themas der Anbetung dar, die Mengs in Zusammenhang mit seinen spanischen Aufträgen konzipierte.
Die Ausführung als Grisaille deute darauf hin, dass sich um ein
zur Umsetzung in größere Dimensionen bestimmtes Modello
handelte (Roettgen, S. 47-48). Unsere Zeichnung war bislang
nur durch ein Foto, ehemals im Besitz von Hermann Voss, dokumentiert und ist jetzt erstmalig seit fast neun Jahrzehnten
wieder auf dem Markt.
Alt aufgelegt. Insgesamt schwach braunfleckig, ansonsten gut.
April 2016 K a r l & F a b e r | 105
Jacob Wilhelm Mechau
Christian Wilhelm Ernst Dietrich, gen.
Dietricy
1745 Leipzig - Dresden 1808
1712 Weimar - Dresden 1774
142 | "Il Ponte della Coria a Tivoli".
Feder in Braun, laviert, auf Bütten. 1783. 32,5 : 45,5 cm.
Signiert und datiert unten rechts, betitelt oben links.
Provenienz:
Verso mit einem nicht identifizierten Sammlerstempel "K"
(nicht bei Lugt).
€ 2.200
143 | Flusslandschaft mit badenden Nymphen.
Gouache auf Velin. (Um 1754). 50,4 : 69 cm.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 3.000
Vorliegende großformatige Zeichnung entstand in Mechaus
Dresdner Atelier wohl nach Skizzen, die er als Pensionär
des sächsischen Kürfürsten zwischen 1776 und 1780 bei
seinem ersten römischen Aufenthalt vor Ort gefertigt hatte.
- Alt auf Sammlungsuntersatz aufgelegt. Im Himmel leicht
stockfleckig. Von schöner Erhaltung.
106 | K a r l & F a b e r April 2016
Ein kleines Ölbild mit badenden Nymphen in gleicher landschaftlicher Komposition und identischen Staffagefiguren be­
findet sich in der Gemäldegalerie Alte Meister, Dresden (vgl.
Ausst.-Kat. Mit freier Hand. Deutsche Zeichnungen vom Barock bis zur Romantik aus dem Städelschen Kunstinstitut, bearbeitet v. Mareike Henning, Frankfurt am Main 2003, S. 68, mit
Abb.).- Papier leicht nachgedunkelt, verso etwas braunfleckig
und mit leichten Handhabungsspuren, ansonsten gut.
April 2016 K a r l & F a b e r | 107
14 4
J. H. W. Tischbein
14 5
1751 Haina - Eutin 1829
147R | Ein Mann wird von Frauen in einen Schweinestall
getrieben.
Pinsel und Feder in Schwarz, aquarelliert und weiß
­gehöht, auf Bütten. 20,3 : 22,5 cm.
Provenienz:
Herzöge von Oldenburg, Schloss Oldenburg;
Christie's, N.Y., Auktion am 22.1.2003, aus Los 186, verso
mit dem von Christie's anlässlich der Sonderauktion von
Tischbeinzeichnungen angebrachten Stempel "J.H.W.
Tischbein".
€ 1.200
Deutsch
144 | Alter Mann, in einem Buch lesend.
Gouache in Grau und Weiß auf blaugrauem Bütten. (Um
1700). 31,2 : 25 cm.
Provenienz:
Sammlung Johann Otto Wessner (1851-1921), St. Gallen,
verso handschriftl. (Lugt 2562 a);
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 500
14 6
Leicht knitterfaltig, mit einer horizontalen Knickspur,
­ansonsten gut.
Nach einem 1975 wiederentdeckten Gemälde von Pieter
Breughel I, veräußert bei Christie's London, 10. Juli 2002,
Los 37. - Verso mit Montageresten, ansonsten gut erhalten.
Daniel Nicolas Chodowiecki
Johann Gottlieb Glume
Johann Heinrich Tischbein d.Ä.
1726 Danzig - Berlin 1801
1711 - Berlin - 1778
1722 Haina/Hessen - Kassel 1789
145 | Junge Frau, zum Gebet niederkniend.
Rötel auf Bütten. (Um 1760). 17 : 13,4 cm.
Monogrammiert unten rechts.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 2.500
146 | Junge Dame in tänzerischer Pose.
Rötel auf Bütten mit Wz. "Bekröntes Wappen".
31,5 : 20,7 cm. Signiert verso unten links.
Provenienz:
Sammlung "HL", verso mit dem Stempel (nicht bei Lugt);
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 800
148 | Minerva erscheint dem Prinzen Telemach.
Feder in Schwarz, grau laviert, auf Bütten. 1780.
12,8 : 17,6 cm. Signiert und datiert unten rechts.
€ 1.200
Charakteristische Studie, die anmutige Frauengestalt teilweise plastisch ausgeführt. - Mit leichten Handhabungsspuren, ansonsten sehr schön.
108 | K a r l & F a b e r April 2016
Mit leichten Gebrauchspuren, verso mit Resten von alter
Montage, ansonsten gut.
Wohl Entwurfszeichnung zum Telemach-Zyklus für die Zimmer der landgräflichen Wohnung Wilhelms VIII. im Obergeschoß von Schloß Wilhelmsthal. - Ganzseitig auf eine
Zierunterlage montiert, vereinzelt minimal braunfleckig,
ansonsten gut erhalten.
April 2016 K a r l & F a b e r | 109
Deutsch
149 | 5 Bll.: Emblemata.
Feder in Braun, aquarelliert, auf Bütten. (18.Jh.).
Je ca. 9 cm (Durchmesser).
€ 1.000
Jeweils in schwarzer Feder auf der Unterlage nummeriert.
- Ganzseitig aufgelegt und leicht fleckig, ansonsten schön.
150 | Das Hofkonzert.
Bleistift und Feder in Schwarz, teilweise laviert, auf
­Bütten. (Um 1780). 9,9 : 12,4 cm.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 500
Im linken Rand unter dem Passepartout mit drei winzigen
Fehlstellen, ansonsten mit leichten Alterungsspuren.
Markus Dinkel
1762 Eiken im Fricktal - Bern 1832
151 | Bildnis des Johann Caspar Lavater.
Bleistift und Aquarell auf Bütten. 19 : 12,8 cm. ­
Signiert und datiert unten rechts.
Literatur:
Thieme/Becker IX, S. 309
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 800
Am oberen Rand kleine Klebespuren, sonst in altersgemäß
gutem Zustand.
Francesco Novelli
1764 - Venedig - 1836
152 | Italienische Marktszene.
Aquarell und Goldfarbe auf Velin. 9,3 : 13,4 cm.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 800
Mit einer schwarzen Einfassungslinie. Von alter Hand im
Passepartout unten mittig bezeichnet. - An der oberen Kante verso montiert. Altersgemäß sehr schön.
110 | K a r l & F a b e r April 2016
Deutsch
153R | 21 Bll.: Ethnologische Darstellungen.
Aquarell über Bleistift auf Bütten. (18. Jh.).
Je ca. 30 : 21 cm. 8 Bll. unten mittig bezeichnet.
€ 2.500
Vorhanden u.a.: "Canadier" - "Abysinus" - "Guinea" - "Incola" - "Malabaricus" - "Franzoss" - "Russus". - Teilweise
ganz­seitig auf Büttenpapier aufgelegt, ansonsten von unterschiedlicher Erhaltung.
Italienisch
154 | 4 Bll.: Quodlibet.
Feder, Aquarell und Deckfarben, über Kreide, auf Velin.
(Ende 18. Jh.). Je ca. 37 : 49,5 cm.
Ausstellung:
Ruhestörung. Streifzüge durch die Welten der Collage.
Kunstmuseum Ahlen, 28.09.2013 - 26.01.2014, ­Bönen
2013, S. 131.
Provenienz:
F. Payer Antiquitäten, Zürich;
Privatsammlung, Norddeutschland.
€ 1.400
Ein Quodlibet aus verschiedenen anschaulichen Blättern
in Form von druckgraphischer Imitation, Spielkarten, Landschaften, Briefe und Tierdarstellungen. - Von unterschiedlicher Erhaltung.
April 2016 K a r l & F a b e r | 111
Johann Elias Ridinger
157 | 2 Bll.: Jäger erschießt Luchs - "Doch auch der
Vögel Wuth ...".
Schwarze Kreide und Feder in Braun, auf Velin. 1734 (1).
32 : 23,1 cm bzw. 35 : 23,4 cm. Ein Bl. unten mittig datiert
und bezeichnet.
€ 1.200
Johann Elias Ridinger
1698 Ulm - Augsburg 1767
155 | 2 Bll.: "Zwei Auer-Ochsen detto von ..." - Gejagtes
Wildschwein.
Feder in Braun und Schwarz auf Bütten bzw. auf Velin, zur
Über­tragung gegriffelt bzw. punktiert. 1778 (1). 27,3 : 37,7 cm
und 45,8 : 57,3 cm. Ein Bl. signiert und datiert unten mittig.
€ 1.600
Ein Bl. Entwurfszeichnung zu einem Kupferstich aus der
Folge: "Zu den besonderen Ereignissen u: Vorfallenheiten
bey der Jagd". - Von unterschiedlicher Erhaltung.
Beiliegt:
Martin E. Ridinger, "Zwey Auer-Ochsen detto von den Bären
überfallen". Kupferstich auf Bütten, 32,1 : 48,4 cm (Blattgröße),
(Thienemann 362).
Insgesamt 3 Bll.
156 | "Ein Hirsch mit einem Stück Wild und Hirsch Kalb
in der Ruhe".
Schwarze Kreide, weiß gehöht, auf blauem Velin. (1744).
33 : 33 cm. Unten mittig bezeichnet.
€ 500
Entwurfszeichnung zu dem gleichnamigen Kupferstich aus
der Folge: "Die wundersamsten Hirsche und andere Thiere
oder die Folge von 100 Blättern". - Papier leicht nachgedunkelt und mit Handhabungsspuren, ansonsten gut.
Beiliegt:
Derselbe, "Ein Hirsch mit einem Stück Wild ...". Kupferstich
auf Bütten, (1744), 48 : 34 cm (Blattgröße), (Thienemann 275).
Derselbe, Entwurfszeichnung zu Hirschen. Bleistift auf Bütten, 23,2 : 27,2 cm.
Insgesamt 3 Bll.
112 | K a r l & F a b e r April 2016
Entwurfszeichnungen zu den entsprechenden Kupferstichen aus der Folge: "Die wundersamsten Hirsche und andere Thiere oder die Folge von 100 Blättern" bzw. aus der
Folge: "Zu den besonderen Ereignissen u: Vorfallenheiten
bey der Jagd". - Ein Bl. verso gerötelt. Von unterschiedlicher
Erhaltung.
Beiliegt:
Derselbe, "Doch auch der Vögel Wuth rächt sich ...". Kupferstich auf Bütten, 41,1 : 31 cm (Blattgröße), (Thienemann
366).
Derselbe, "Ist dieser große Luchs da er ein Haupt Schwein
angefallen ...". Kupferstich auf Bütten, 50,9 : 35,3 cm
­(Blattgröße), (Thienemann 283).
Derselbe, Ein Reh wird von Füchsen angegriffen. Schwarze
Kreide auf Velin, 34,5 : 23,1 cm.
Insgesamt 5 Bll.
158 | 2 Bll.. "Wohl tressierter Hüener-Hund" - "Der
arme Hase ...".
Schwarze Kreide, laviert (1), auf Velin. 1739, (1757).
Je 35 : 23,5 cm. Ein Bl. unten mittig datiert und bezeichnet.
€ 1.200
Entwurfszeichnungen zu den gleichnamigen Kupferstichen
aus der Folge: "Die wundersamsten Hirsche und andere
Thiere oder die Folge von 100 Blättern" bzw. aus der Folge:
"Zu den besonderen Ereignissen u: Vorfallenheiten bey der
Jagd". - Von unterschiedlicher Erhaltung.
Beiliegt:
Martin E. Ridinger, "Wohl tressierter Hüener-Hund wie er
Rebhüener vorsteht ...". Kupferstich auf Bütten, (1766), 50 :
32,5 cm (Blattgröße), (Thienemann 328).
Martin E. Ridinger, "Der arme Hase wird der Sonnenscheuen
Eule...". Kupferstich auf Bütten, 51,6 : 35,2 cm (Blattgröße),
(Thienemann 346).
Johann E. Ridinger, Zwei Enten. Bleistift auf Velin, 17,6 : 21,1
cm, verso mit einer weiteren Entenstudie in schwarzer Kreide.
Insgesamt 5 Bll.
April 2016 K a r l & F a b e r | 113
Johann Elias Ridinger
159 | 5 Bll.: Verschiedene Darstellungen von Schwänen.
Schwarzer Stift auf Velin. 1728 (1). Von ca. 31,2 : 24 cm
bis zu ­ca. 35 : 24 cm. Ein Bl. unten mittig datiert und
bezeichnet.
€ 1.800
Entwurfszeichnungen zu den entsprechenden Kupfer­stichen
aus der Folge: "Zu den besonderen Ereignissen u: Vorfallenheiten bey der Jagd". - Von unterschiedlicher Erhaltung.
Beiliegt:
Martin E. Ridinger, "Im Tyrol am Inn-See Begab sich ...".
Kupferstich auf Velin, 32,5 : 50,3 cm (Blattgröße), (Thienemann 374).
Martin E. Ridinger, "Im amergau-See in Bayren wurde
mir von einem Jäger erzaehlet ...". Kupferstich auf Velin,
34,5 : 42,6 cm (Blattgröße), (Thienemann 375).
Martin E. Ridinger, "Da ich Joseph Wagner bey dem Mondschein ...". Kupferstich auf Velin, 35,7 : 26 cm (Blattgröße),
(Thienemann 344).
Insgesamt 8 Bll.
160 | 2 Bll.: "Seht hier ein feines Bild des Glücks ...".
Schwarze Kreide auf Velin. 1740 (1). Je 35 : 23,5 cm.
Ein Bl. unten mittig signiert und datiert.
€ 900
Entwurfszeichnungen zu dem gleichnamigen Kupferstich aus
der Folge: "Zu den besonderen Ereignissen u: Vorfallenheiten
bey der Jagd". - Von unterschiedlicher Erhaltung.
Beiliegt:
Martin E. Ridinger, "Seht hier ein feines Bild das Glücks des
Hofes doch!". Kupferstich auf Bütten, 51,5 : 35 cm (Blatt­
größe), (Thienemann 347).
Insgesamt 3 Bll.
161 | 2 Bll.: "Der Steinbock wird erschreckt." - "Der
listige Luchs".
Schwarze Kreide auf Velin. Je 34,7 : 23,7 cm.
Jeweils unten mittig bezeichnet.
€ 1.000
Entwurfszeichnungen zu den gleichnamigen Kupferstichen
aus der Folge: "Zu den besonderen Ereignissen u: Vorfallenheiten bey der Jagd". - Von unterschiedlicher Erhaltung.
Beiliegt:
Derselbe, "Der böse listige Luchs empfängt seinen Lohn ...".
Kupferstich auf Velin, 35,6 : 27,3 cm (Blattgröße), (Thienemann 364).
Derselbe, "Der Steinbock wird erschreckt durch eines Luchsen List ...". Kupferstich auf Velin, 35,7 : 27 cm (Blattgröße),
(Thienemann 363).
Derselbe, Die Bärenjagd (Entwurfszeichnung). Bleistift auf
Bütten, 24 : 33 cm.
Insgesamt 5 Bll.
114 | K a r l & F a b e r April 2016
162
163
Johann Elias Ridinger
162 | "Der schlafende Löw".
Schwarze Kreide auf Bütten. 1760. 24,1 : 29 cm. Signiert
und datiert oben mittig.
Provenienz:
Beilage: Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen,
Berlin, verso mit dem Stempel (Lugt 1606) sowie mit dem
Tilgungsstempel (Lugt 2398);
Sammlung K.F.F. von Nagler (1770-1846), Berlin, verso mit
dem Stempel (Lugt 2529).
€ 600
Entwurfszeichnung zu dem entsprechenden Kupferstich
aus der Folge: "Acht Blatt Loewen". - Mit Handhabungs­
spuren sowie verso an den Ecken auf eine Unterlage montiert.
Beiliegt:
Derselbe, "Der schlafende Löw". Kupferstich auf Bütten,
48,8 : 34,1 cm (Blattgröße), (Thienemann 521).
Insgesamt 2 Bll.
163 | Entwurfszeichnung zum "Wilden Kuder".
Feder in Braun auf Bütten mit Wz. "Bekröntes Wappen".
19,5 : 25 cm.
€ 400
Entwurfszeichnung zu dem entsprechenden Kupferstich
aus der Folge: "Abbildung Der Jagtbaren Thiere mit der­
selben angefügten Faehrten und Spuhren...". - Papier
angeschnitten und leicht braunfleckig.
Beiliegt:
Derselbe, "Spuhr vom Wilden Kuder...". Kupferstich auf
­Bütten, 50,8 : 34,3 cm (Blattgröße), (Thienemann 180).
Derselbe, 2 Bll.: Entwurfszeichnungen. Bleistift auf Velin,
1718 (1), 10 : 17,3 cm und 17,3 : 11,7 cm, ein Bl. signiert
­unten mittig.
Insgesamt 4 Bll.
164
164 | 7 Bll.: Verschiedene Jagdszenen.
Bleistift (1), Rötel und schwarze Kreide (1), schwarze
­Kreide (3) und Feder in Braun (2), auf Bütten, ein Bl. zur
Übertragung gegriffelt. 1734 (1). Von 17,2 : 25,1 cm bis zu
28,5 : 43 cm. Ein Bl. unten mittig datiert und bezeichnet.
€ 2.000
Vorhanden: Das Stellen der Hirsche durch Jagdhunde (3) Kaninchenjagd (2) - Bärenjagd (2). - Von unterschiedlicher
Erhaltung.
April 2016 K a r l & F a b e r | 115
Johann Elias Ridinger
165 | 2 Bll.: Vespasian zu Pferd - Ein Edelmann zu
Pferd.
Rötel, laviert (1), auf Bütten. 26,3 : 19 cm und 48 : 37,5 cm.
Ein Bl. unten links signiert bzw. oben links bezeichnet, das
andere Bl. verso signiert.
1000
Ein Bl. Entwurfszeichnung zu Thienemann 641. - Von unterschiedlicher Erhaltung.
Beiliegt: Derselbe, Pferdebeinstudien. Schwarze Kreide,
­laviert, auf Bütten, 33 : 20,5 cm.
Insgesamt 3 Bll.
166 | 16 Bll.: Entwurfszeichnungen zu Vögeln.
Schwarze Kreide, Rötel und Pinsel in Braun (1), auf Bütten, bzw. auf blaugrauem Velin (1). Datiert 1739, 1740 (2),
1745 und 1747. Von 19,6 : 20,7 cm bis zu 30,2 : 48,5 cm.
Signiert und datiert unten rechts (1), bzw. unten links (4).
€ 4.000/5.000
4 Bl. Entwurfszeichnungen zu dem Kupferstich "Seht hier
ein feines Bild des Glücks...", aus der Folge: "Zu den besonderen Ereignissen u: Vorfallenheiten bey der Jagd". (Thienemann 347). Ansonsten vorhanden: Vogel Strauß (1) - Reiher
(4) - Tukan (1) - Tauben (1) - Falken (1) - Falken und Reiher
(4) - Steinadler (4). - Von unterschiedlicher Erhaltung.
167 | 3 Bll.: Entwurfszeichnungen zu Hunden und Katzen.
Schwarze Kreide und Bleistift (2), weiß gehöht (1), auf
Bütten. 1724 (1). Von 15,5 : 20,3 cm bis zu 42,9 : 26,4 cm.
Ein Bl. unten mittig signiert und datiert.
1000
Vorhanden: Kopf eines Windhundes - Jagdhunde mit einem
erlegten Hasen und einem Schwan - Studienblatt mit zwei
Katzenköpfen. - Von unterschiedlicher Erhaltung.
116 | K a r l & F a b e r April 2016
Johann Elias Ridinger
168 | 8 Bll: verschiedene Tierdarstellungen.
Rötel (1), Feder in Braun und Bleistift, auf Bütten (6)
und Velin (2). Von 17,3 : 6,7 cm bis zu 43 : 27,1 cm. Ein Bl.
unten links mit einer angeschnittenen Signatur.
€ 1.400
Vorhanden: Entwurfszeichnung zu einem Hirsch - Stehendes Reh - Junger Hirsch - Studienblatt mit fünf Hirschen,
verso mit einer Jagdszene - Hirsch von Jagdhunden umringt
- "Im Walde bei Stahrenberg...". Entwurfszeichnung zu
Thienemann 293 (2), ein Bl. verso mit einer weiteren Studie
zu Hirschen - Liegender Hirsch. - Von unterschiedlicher Erhaltung.
169 | 5 Bll.: Entwurfszeichnungen zu unterschiedlichen
wilden Tieren.
Bleistift auf Velin (1), bzw. auf Bütten (4), mit Wz. "Bekröntes Wappen mit Fleur-de-Lis" (1). Von 16 : 29,8 cm bis zu
27,4 : 43 cm.
€ 1.200
Vorhanden: Wölfe - Luchs (2) - Löwe - Gürteltier. - Von
unterschiedlicher Erhaltung.
April 2016 K a r l & F a b e r | 117
Johann Elias Ridinger (zugeschrieben)
1698 Ulm - Augsburg 1767
170 | 4 Bll.: Unterschiedliche Jagdszenen.
Feder und Pinsel in Braun, weiß gehöht, auf Bütten.
Je ca. 16 : 21,6 cm.
€ 4.000/5.000
Bildmäßig ausgeführte Kompositionen aus einer Folge
von Jagddarstellungen. Jeweils an den Ecken auf eine alte
Sammlungsunterlage montiert, dort von fremder Hand mit
"J. E. Ridinger" bezeichnet und in brauner Feder nummeriert. Jeweils mit einer Einfassungslinie in dunkelbrauner
Feder.- Von unterschiedlicher Erhaltung. Insgesamt schön.
118 | K a r l & F a b e r April 2016
Johann Elias Ridinger (zugeschrieben)
171 | 4 Bll.: Unterschiedliche Jagdszenen.
Feder und Pinsel in Braun, weiß gehöht, auf Bütten.
Je ca. 16 : 21,6 cm.
4.000/5.000
Voll ausgeführte Darstellungen aus einer Folge von Jagd­
szenen. An den Ecken auf eine alte Sammlungsunterlage
montiert, links unterhalb der Darstellung in brauner Feder
nummeriert. Jeweils mit einer Einfassungslinie in dunkelbrauner Feder.- Von unterschiedlicher Erhaltung. Insgesamt schön.
April 2016 K a r l & F a b e r | 119
174
17 7
Dresden
Franz Edmund Weirotter (zugeschrieben)
1730 Innsbruck - Wien 1771
172 | Eine strohgedeckte Hütte mit Holzbündeln.
Rötel auf bräunlichem Bütten. 15 : 24,3 cm.
€ 400
Mit einer Einfassungslinie in braunem Pinsel. Im Unterrand
bezeichnet. - Vereinzelt braunfleckig, ansonsten altersgemäß gut erhalten.
17 3
17 2
120 | K a r l & F a b e r April 2016
173 | Angler vor einer Wassermühle.
Feder in Schwarz, braun laviert, auf cremefarbenem
­Bütten. 23 : 36,2 cm.
€ 1.200
175 | Feldweg um eine Anhöhe mit Figuren.
Pinsel in Braun, über Bleistift, auf Velin. (Um 1780-1800).
42 : 54,1 cm.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 800
Vorliegendes Blatt könnte dem Umkreis von Johann Friedrich Alexander Thiele oder Johann Christian Klengel zugeordnet werden. - Mit einem geglätteten Mittelfalz, an den
Rändern mit Altersspuren, ansonsten schön.
Deutsch
Verso unten rechts bezeichnet. Ganzseitig in ein Zierpassepartout montiert. Papier leicht nachgedunkelt, ansonsten
gut erhalten.
176R | Küstenlandschaft mit Staffage.
Feder und Pinsel in Grau auf Bütten mit Wz. "Posthorn".
(um 1750-80). 13,8 : 21 cm. - Stockfleckig, sonst gut
erhalten.
€ 500
Peter Speeth
Christoph Nathe
1772 Mannheim - Odessa 1831
1753 Niederbielau bei Görlitz - Schadewalde bei Marklissa 1806
174 | Entwurf für einen Tanzsaal.
Feder in Schwarz und Pinsel in Grau, Schwarz und Braun
auf Velin mit Wz. "J HONIG & ZOONEN". 63,5 : 92,1 cm.
Signiert unten rechts.
€ 1.500
177 | Romantische Flusslandschaft mit Obelisk.
Feder in Braun, Pinsel in Braun und Blaugrün auf Bütten
mit Wz. "J & I HONIG". 1779. 31,3 : 37 cm.
Signiert und datiert unten rechts.
€ 1.500
17 5
17 6
April 2016 K a r l & F a b e r | 121
Johann Jakob Dietzsch
1713 - Nünberg - 1776
178R | Landschaft mit ländlicher Staffage.
Schwarze Kreide, grau laviert, auf Bütten. 17,5 : 21 cm.
Provenienz:
Sammlung, Heinrich Wilhelm Campe (1770-1862), Leipzig,
recto mit dem Trockenstempel (Lugt 1391).
€ 500
Leicht stockfleckig, sonst von guter Erhaltung.
Druckgraphik des 15. – 18. Jahrhunderts
Prints 15th – 18th Century
Ferdinand Kobell
1740 Mannheim - München 1799
179 | Baumreiche Landschaft.
Feder in Braun auf Bütten. 21,7 : 36,3 cm.
€ 600
An drei Seiten mit dem Büttenrand. Am rechten Rand mit
Spuren von Tintenfraß.
Christian Wilhelm Ernst Dietrich, gen.
Dietricy
1712 Weimar - Dresden 1774
180 | An einem Fluss rastender Wanderer.
Kreide und Kohle in Schwarz, grau laviert, auf Bütten mit
Teil eines Wz.-Schriftzugs "H BULM". 1758. 54,4 : 40,5 cm.
Signiert und datiert oben links.
Provenienz:
Sammlung Jules Dupan, Genf, unten links mit dem Stempel (Lugt 1440);
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 800
Mit geringen Handhabungsspuren, von schönem Gesamteindruck.
Franz Kobell
1749 Mannheim - München 1822
181R | "Schlehdorf".
Bleistift, weiß gehöht, auf bräunlichem Velin. 1818.
27,5 : 37,5 cm. Signiert verso, datiert und ortsbezeichnet
unten rechts.
€ 500
Im Passepartoutausschnitt etwas gebräunt.
122 | K a r l & F a b e r April 2016
April 2016 K a r l & F a b e r | 123
Heinrich Aldegrever
1502 Paderborn - Soest 1555/1561
182 | Fortuna.
Kupferstich auf Bütten. (1555). 11,4 : 8,1 cm (Blattgröße).
Bartsch und Hollstein 143.
Ausstellung:
Schwarz auf Weiß. Druck-Graphik im Wandel der Zeit
von Rembrandt bis Dieter Roth, Stiftung Ahlers Pro Arte /
Kestner Pro Arte, Hannover, 28.09.2013-05.01.2014.
Provenienz:
Staatliche Graphische Sammlung, Veste Coburg, verso
zweimal mit dem Stempel (Lugt 451a);
Karl & Faber, Auktion 249, 26.4.2013, Los1;
Kunsthandlung Helmut H. Rumbler, Frankfurt a.M.;
Privatsammlung, Norddeutschland.
€ 2.000
Prachtvoller Abdruck, vor der Adresse von Martin Petri. Auf
Plattenkante geschnitten. - Mit einer restaurierten Fehlstelle im Weiß des Hintergrunds am oberen Rand rechts und
einer kleinen Papierausdünnung an der linken Blattkante,
ansonsten schön. Selten!
183 | Der Fahnenträger in einer Landschaft.
Kupferstich auf Bütten. (1540). 11,7 : 7,2 cm (Blattgröße).
Bartsch 177; Hollstein und New Hollstein 177.
Ausstellungen:
Schwarz auf Weiß. Druck-Graphik im Wandel der Zeit
von Rembrandt bis Dieter Roth, Stiftung Ahlers Pro Arte /
Kestner Pro Arte, Hannover, 28.09.2013-05.01.2014.
Provenienz:
Sammlung P. Mariette, verso mit dem Stempel (Lugt 1789);
Doublette der Albertina, verso mit dem Stempel (Lugt
Suppl. 5e und 5h);
Kunsthandlung Helmut H. Rumbler, Frankfurt a.M.;
Privatsammlung, Norddeutschland.
€ 1.500
Hervorragender, kräftiger und gegensatzreicher Druck. An
drei Seiten mit einem feinen Rändchen um die Platten­kante,
unten ca. 2-3 mm beschnitten. - Altersgemäß in gutem Zustand.
124 | K a r l & F a b e r April 2016
Heinrich Aldegrever
184N | Völlerei.
Original-Kupferdruckplatte. (1552). 10,3 : 6,3 cm.
Bartsch 128; Hollstein 128.
Provenienz:
Sammlung Robert Scholtz (1834-1912), Budapest.
€ 6.000/7.000
Fünfte Darstellung aus der Folge: Die sieben Todsünden. Am
Unterrand mit der zweizeiligen lateinischen Inschrift. Unikat.
- Mit altersbedingten Gebrauchspuren; am rechten Rand etwas fingerfleckig; recto wie verso mit winzigen Kratzspuren;
verso mit Patina und einer Sammlungsmarke mit hs. Nr. "755".
185N | Habsucht.
Original-Kupferdruckplatte. (1552). 10,5 : 6,3 cm.
Bartsch 129; Hollstein 129.
Provenienz:
Sammlung Robert Scholtz (1834-1912), Budapest.
€ 6.000/7.000
Sechste Darstellung aus der Folge: Die sieben Todsünden.
Am Unterrand mit der zweizeiligen lateinischen Inschrift.
Unikat. - Vor allem am linken Rand mit altersbedingten
Gebrauchspuren; mit vertikal verlaufenden Resten alter
Druckfarbe, recto wie verso mit winzigen Kratzspuren, verso mit Patina und einer Sammlungsmarke mit hs. Nr. "756".
April 2016 K a r l & F a b e r | 125
Albrecht Altdorfer
um 1480 - Regensburg - 1538
186
186N | Der heilige Hieronymus in der Grotte.
Kupferstich auf Bütten. (Um 1520). 10,4 : 6,2 cm (Blattgröße).
Bartsch 21; The New Hollstein e.23; Winzinger 135.
Provenienz:
Mit einem nicht identifizierten Sammlerstempel verso
(Lugt 2695).
€ 1.500
Ausgezeichneter, homogener Druck, auf Plattenkante geschnitten.
- Die rechte obere Ecke überarbeitet, minimale Alterungsspuren,
insgesamt gutes Exemplar.
Hans Sebald und Bartel Beham
1500 Nürnberg - Frankfurt a. M. 1550 /
1502 Nürnberg - Bologna 1540
187
188
126 | K a r l & F a b e r April 2016
187 | 2 Bll.: Die Buße des heiligen Chrysostomos.
Kupferstich auf Bütten. (1525-28). Blattgröße jeweils ­
5,5 : 7,6 cm.
Bartsch 43; Pauli und Hollstein 70 II und IV (von VIII).
Ausstellung:
Schwarz auf Weiß. Druck-Graphik im Wandel der Zeit
von Rembrandt bis Dieter Roth, Stiftung Ahlers Pro Arte /
Kestner Pro Arte, Hannover, 28.09.2013-05.01.2014.
Provenienz:
Zweiter Zustand: Sammlung Lanna, Prag, verso mit dem
Stempel (Lugt 2773) und Dr. E. von Rath, Bonn, verso mit
dem Stempel (Lugt 2721);
Hauswedell & Nolte, Hamburg, Auktion 445: Nürnberger
Kleinmeister. Eine Privatsammlung, 06.06.2013, Los 623
(dort vom jetzigen Besitzer erworben);
Privatsammlung, Norddeutschland.
€ 1.200
Zwei frühe, schöne Zustandsdrucke, die von Bartel Beham
gestochen wurden. Ab dem vierten Zustand stammen die
Überarbeitungen von Sebald, der die Platte nach dem Tod
des Bruders übernommen hatte. Vorhanden ist ein zartes,
harmonisch druckendes Exemplar des zweiten Zustandes
von B. Beham und ein kräftiger, satter Druck mit den Überarbeitungen durch Sebald mit der Einfassungslinie und vor
der Inschrift und dem Monogramm. - Der vierte Zustand mit
einem geglätteten vertikalen Knick und schwach nachgedunkelt, ansonsten schön. Selten!
189
Hans Sebald Beham
1500 Nürnberg - Frankfurt 1550
188 | Judith, im Fensterbogen sitzend.
Kupferstich auf Bütten. (1547). 7,4 : 4,8 cm (Blattgröße).
Bartsch 12; Hollstein und Pauli 13 III (von IV).
Provenienz:
Christie's, London, Auktion 7480, 05.12.2006, Los 1 ­
(dort vom jetzigen Besitzer erworben);
Privatsammlung, Norddeutschland.
€ 500
Guter, gleichmäßiger Druck, auf bzw. knapp innerhalb der
Plattenkante geschnitten. - Am unteren Rand mit einer winzigen Ausbesserung, verso mit einem Braunfleck und vereinzelten minimalen Bereibungen, ansonsten gut erhalten.
Augustin Hirschvogel
1503 Nürnberg - Wien 1553
189N | Flusslandschaft mit zwei durch eine Brücke
verbundenen Gebäuden.
Radierung auf Bütten. (1545). 15,6 : 18,7 cm (Blattgröße
16,3 : 19,5 cm).
Bartsch und Schwarz 66; Hollstein 39.
€ 20.000/25.000
Prachtvoller Abdruck mit Plattenton. Umlaufend mit bis zu 4
mm breitem Rändchen. - Die rechte untere Ecke wieder angesetzt und hinterlegt. Unauffälliger Braunfleck im Bereich
der Häuser, ansonsten schön erhalten. Sehr selten!
April 2016 K a r l & F a b e r | 127
Hans Sebald Lautensack
Hans Sebald Lautensack
1524 Bamberg - Wien 1563
190 | Landschaft mit einer Burg.
Radierung auf feinem Bütten. 17,2 : 11,7 cm (Blattgröße).
Hollstein 15; Schmitt 62.
€ 6.000/8.000
N
Sehr guter Abdruck, im unteren linken Bereich leicht auslassend. Mit schmalem Rändchen um die Plattenkante. - Von
schöner Erhaltung.
128 | K a r l & F a b e r April 2016
191N | Landschaft mit Tobias am Fluss
(Der "Donaustrudel." bei Grein).
Radierung auf Bütten. 19,2 : 29,2 cm (Blattgröße).
Hollstein 44; Schmitt 79.
€ 4.000/5.000
Prachtvoller Abdruck, bis auf bzw. knapp vor die Einfassungslinie geschnitten. - Mit zwei druckbedingten vertikalen Quetschfalten und einer diagonalen Knickfalte in der unteren rechten
Ecke. Verso vereinzelt mit schwachen Braunflecken, recto
leicht durchschlagend, ansonsten gut.
192N | Der Engel tröstet Hagar.
Radierung auf Bütten. 19,3 : 29,4 cm (Blattgröße).
Hollstein 40; Schmidt 81.
€ 5.000/6.000
Prachtvoller Abdruck, bis knapp vor bzw. auf die Einfassungslinie beschnitten. - Vereinzelt mit Braunflecken, am Unterrand
mit kleinen Japanpapierhinterlegungen, ansonsten in gutem
Zustand.
April 2016 K a r l & F a b e r | 129
Lucas Cranach d. Ä.
1472 Kronach - Weimar 1553
193N | Die Versuchung des heiligen Antonius.
Holzschnitt auf Bütten mit Wz. "Trauben" und Gegen­
zeichen am Unterrand. (1506). 41,3 : 28,1 cm (Blattgröße).
Hollstein 76 II (von II).
€ 25.000/30.000
Sehr guter, kräftiger und gleichmäßiger Abdruck vor dem
diagonalen Sprung, der durch die rechte Spitze des kursächsischen Wappenschildes verläuft. Mit umlaufend ca.
1-3 mm schmalem Rändchen. Sehr selten!
Die Legenda aurea des Jacobus de Voragine berichtet von
Peinungen durch Dämonen, denen der Heilige in der Wüste ausgesetzt war, aber auch von Entrückungen und Versuchungen, um ihn vom christlichen Glauben abzubringen.
Die Komposition ist vom gleichnamigen und ikonographisch
neuartigen Kupferstich Martin Schongauers angeregt, der
die Peinigung in die Lüfte verlegt hatte. In der Gebäudegruppe des Mittelgrundes wurde eine Abbildung des inzwischen
zerstörten Antoniter-Hauses in Lichtenburg bei Prettin vermutet (Schade, Cranach-Kat., Bukarest 1973, Nr. 4).
Mit der üblichen horizontalen Hängefalte, kleiner hinterlegter Einriss in der oberen linken Ecke, äußere Spitze der
rechten unteren Ecke abgeschnitten. Im Weiß des Himmels
oberhalb der Turmspitze schwach braunfleckig, ansonsten
von sehr schöner Erhaltung.
130 | K a r l & F a b e r April 2016
April 2016 K a r l & F a b e r | 131
Albrecht Dürer
1471 - Nürnberg - 1528
194N | Vier Engel, die Winde aufhaltend.
Holzschnitt auf Bütten mit schwer erkennbarem Wz.
"Waage im Kreis (?)". (Um 1497/98). 38,5 : 28,2 cm
(Blattgröße).
Bartsch 66; Meder 169 I (von III); Schoch/Mende/
Scherbaum 117 I (von III).
€ 40.000/ 50.000
V. Figur aus der Folge: Die Apokalypse. Ganz ausgezeichneter, klarer und scharfer Probedruck vor dem Text. Bis knapp
vor die Einfassungslinie geschnitten. Druckexemplare vor
dem Text sind sehr selten.
Meder nennt kein Wasserzeichen für die Probedrucke, doch erscheint bei dem Exemplar der Sammlung Josefowitz (Christie's,
London, Auktion am 29.6.1988, Los 41 bzw. Christie's, New York,
Auktion am 29.1.2013, Los 12) an gleicher Stelle (mittlere Wolke) ein ebenfalls schwer erkennbares Wasserzeichen, das als
"möglicherweise Waage im Kreis (Meder Wz. 170a)" beschrieben wurde.
Mit der Apokalypse, zwei Jahre vor der Wende des halben
Jahrtausends in einer von Endzeiterwartungen geprägten
Zeit herausgegeben, begründete sich "durch die bezwingende Kraft der Bildfindungen" (Schoch/Mende/Scherbaum)
Dürers Ruhm in ganz Mitteleuropa. Noch in der Mitte des 16.
Jahrhunderts zollte Vasari dem Werk hohes Lob: "Der Dürer
der Apokalypse ist für viele von uns Künstlern ein helles Licht
gewesen, die sich dann der Überfülle des Reichtums seiner
schönsten Phantasien und Erfindungen bedient haben" (zitiert nach: Schoch/Mende/Scherbaum, Bd. II, S. 59). Dürer
selbst rechnete offenbar mit dem großen Erfolg der Folge,
denn er gab im Eigenverlag sowohl eine deutsche als auch
eine lateinische Ausgabe heraus, um eine möglichst breite
132 | K a r l & F a b e r April 2016
Käuferschicht anzusprechen. Seinen Stolz auf die von ihm
entworfenen und auf den Holzstock übertragenen Darstellungen dokumentiert er mit der Anbringung seines Monogramms - die Kennzeichnung von Holzschnitten mit dem
eigenen Künstlersignet war damals ein Novum.
Die Szene zeigt links die vier Windengel (Apok. VII,1): Die
zwei im Vordergrund bereits in ruhender Stellung, die hinteren noch damit beschäftigt, ihre Kontrahenten in den
Wolken zu beschwichtigen. Rechts ist die Versiegelung (Bezeichnung) der Knechte Gottes dargestellt. Ein Engel, der
als Hinweis auf die Eucharistie einen Kelch in der Hand hält,
zeichnet einen Auserwählten mit dem Kreuz auf der Stirn
aus; die Figuren dahinter repräsentieren die je 1200 aus
den zwölf Stämmen Israels. Der oben schwebende Engel mit
dem Kreuz spielt auf den im Text (Apok. VIII, 2-3) beschriebenen "Engel mit dem Siegel des lebendigen Gottes" an, der
die vier Engel anweist, keinen Schaden an Erde, Meer und
den Bäumen anzurichten, bis die "Versiegelung der Knechte
Gottes" abgeschlossen ist.
Geglättete horizontale Mittelfalte mit drei parallel verlaufenden, druckbedingten Quetschfalten, recto kaum sichtbar. Verso vereinzelt schwach fleckig (durch Abklatsch von
Druckfarbe), kleine Papierausdünnung in unterer rechter
Ecke, ansonsten in sehr gutem Zustand. Selten so schön!
April 2016 K a r l & F a b e r | 133
Albrecht Dürer
195N | Die Verkündigung.
Holzschnitt auf Bütten mit angeschnittenem Wz. "Hohe
Krone" (Meder Wz. 20). (Um 1510). 13,1 : 10 cm (Blattgröße).
Bartsch 20; Meder 128 I (von II c); Schoch/Mende/
Scherbaum 189 I (von II c).
Provenienz:
Sammlung Dr. Gerhard Güttler (1889-1966), Zloty Stok,
Berlin, Bad Tölz, verso mit dem Stempel (Lugt 2807 b);
C. G. Boerner, Auktion 12. Mai 1928.
€ 4.000/5.000
Blatt 4 aus der Folge: Die Kleine Passion. Ausgezeichneter,
kräftiger und klarer Frühdruck, vor dem Text. Mit einer kaum
sichtbaren Lücke über der linken Flügelspitze und einer
kleinen Lücke über dem Monogramm. Mit einem schönem
ca. 2-3 mm breiten Rändchen um die Einfassungslinie. - Im
oberen mittleren Rand mit leichter Ausdünnung unter winzigem Papierauslass außerhalb der Einfassung, ansonsten
gut erhalten.
196N | Die Geißelung Christi.
Holzschnitt auf Bütten ohne Wz. (Um 1509). 12,8 : 9,8 cm
(Blattgröße).
Bartsch 33; Meder 142 I (von II c); Schoch/Mende/Scherbaum
203 I (von II c).
Provenienz:
Sammlung Dr. Gerhard Güttler (1889-1966), Zloty Stok,
Berlin, Bad Tölz, verso mit dem Stempel (Lugt 2807 b);
C. G. Boerner, Auktion 12. Mai 1928.
€ 3.000/4.000
Blatt 18 aus der Folge: Die Kleine Passion. Hervorragender
tiefschwarzer Abdruck, vor dem Text. Mit der winzigen Randlücke unter dem linken Fuß Christi. Knapp außerhalb der Einfassungslinie geschnitten. - Verso mit minimalen Braunfleckchen und Spuren von alter Montage, ansonsten sehr schönes
Exemplar.
134 | K a r l & F a b e r April 2016
Albrecht Dürer
197N | Christus wird an das Kreuz genagelt.
Holzschnitt auf Bütten ohne Wz. (Um 1509). 13,1 : 10,1 cm
(Blattgröße).
Bartsch 39; Meder 148 I (von II d); Schoch/Mende/
Scherbaum 209 I (von II d).
Provenienz:
Sammlung Dr. Gerhard Güttler (1889-1966), Zloty Stok,
Berlin, Bad Tölz, verso mit dem Stempel (Lugt 2807 b);
Sammlung Richard Fischer (1809-90), Hill Top, Midhurst,
verso mit dem Stempel (Lugt 2204);
C. G. Boerner, Auktion 12. Mai 1928.
€ 4.000/5.000
Blatt 24 aus der Folge: Die Kleine Passion. Hervorragender,
kräftiger und kontraststarker Druck, vor dem Text, mit der
feinen Lücke unten rechts. Mit einem 2-3 mm breiten Rand
um die Einfassungslinie. - Verso minimale Gebrauchspuren,
ansonsten sehr schönes Exemplar.
198N | Die Grablegung.
Holzschnitt auf Bütten ohne Wz. (Um 1509/10).
12,9 : 9,8 cm (Blattgröße).
Bartsch 44; Meder 153 I (von II d); Schoch/Mende/Scherbaum 214 I (von II d).
Provenienz:
Sammlung Dr. Gerhard Güttler (1889-1966), Zloty Stok,
Berlin, Bad Tölz, verso mit dem Stempel (Lugt 2807 b);
C. G. Boerner, Auktion 12. Mai 1928.
€ 3.000/4.000
Blatt 29 aus der Folge: Die Kleine Passion. Sehr guter, klarer und kräftiger Druck, vor dem Text. Mit einer schwach erkennbaren Lücke am Grabstein im rechten Rand und in der
rechten unteren Ecke sowie einer kleinen Lücke im linken
oberen Rand. Knapp außerhalb der Einfassungslinie geschnitten.- Verso mit einer kleinen Papierausdünnung oben
links, in der linken Einfassugnslinie mit zwei winzigen Papierauslässen, ansonsten sehr schönes Exemplar.
April 2016 K a r l & F a b e r | 135
Albrecht Dürer
199 | Die Heimsuchung.
Holzschnitt auf Bütten mit Wz. "Kreuz mit Schlange und
Häuschen" (Meder Wz. 111). (1503/1504). 30,1 : 21,3 cm
(Blattgröße).
Bartsch 84; Meder 196 III f (von III g); Schoch/Mende/
Scherbaum 174 III f (von III g).
€ 1.300
Bl. 9 aus der Folge: Das Marienleben. Noch guter und
kräftiger Druck mit dem ausgebrochenen Eck oben links
und dem für den Zustand (f) geforderten Wasserzeichen.
- Verso teilweise verstärkt, im linken Rand mit einem winzigen Einriss. Altersgemäß gut erhalten.
136 | K a r l & F a b e r April 2016
200N | Mariens Tempelgang.
Holzschnitt auf Bütten mit Wz. "Ochsenkopf" (Meder Wz.
62). (Um 1503). 29,4 : 20,9 cm (Blattgröße).
Bartsch 81; Meder 193 I b (von III h); Schoch/Mende/
Scherbaum 171 I b (von III h).
Provenienz:
Sammlung Vinzent Mayer (1831-1918), New York, ­Freiburg,
verso mit dem Stempel (Lugt 2525).
€ 10.000/12.000
Bl. 6 aus der Folge: Das Marienleben. Klarer, lichter Frühdruck vor der lateinischen Buchausgabe von 1511, verso mit
schönem Relief. Bis zur Einfassungslinie geschnitten. - Papier schwach nachgedunkelt. Kaum sichtbare, horizontale
Mittelfalte, verso am rechten Rand etwa 2 cm weit hinterlegt.
Am Unterrand mit kleinen Randmängeln, ansonsten gut.
April 2016 K a r l & F a b e r | 137
Albrecht Dürer
201N | Melencolia I.
Kupferstich auf feinem Bütten mit Wz. "Krüglein" ­
(Meder Wz. 158). (1514). 24 : 19 cm (Blattgröße 32,5 : 25,5 cm).
Bartsch 74; Meder 75 II b/c (von II f); Schoch/Mende/
Scherbaum 71 II b/c (von II f).
Provenienz:
Schlesisches Museum der Bildenden Künste, Breslau,
verso mit dem Stempel (Lugt 2371 b);
Privatsammlung, Boston (wohl seit den 1960er oder
1970er Jahren);
Paul McCarron Fine Prints, New York (dort um 1997 ­
vom jetzigen Eigentümer erworben);
Privatsammlung, Texas.
€ 60.000/70.000
Scharfer, dunkler, gratiger und in allen Feinheiten klar zeichnender Abzug. Abdrucke mit einem derart breiten Rand wie
bei vorliegendem Exemplar sind auf dem Markt von größter
Seltenheit.
Die "Melencolia I" gehört zusammen mit den beiden anderen Meisterstichen "Ritter, Tod und Teufel" und "Hieronymus
im Gehäuse" zu den Ikonen der Kunst der frühen Neuzeit.
Kein anderes druckgraphisches Werk ist so ausführlich erforscht, interpretiert und gedeutet worden wie die Melancholie: Der Bestand an Sekundärliteratur umfasst unzählige
Regalmeter. Seit seinem Erscheinen im Jahr 1514 hat man
nicht aufgehört, über die Bedeutung des Stichs zu spekulieren, ohne zu einem allgemein verbindlichen Ergebnis
gekommen zu sein. Heute erkennt man in der "Melencolia
ein geistiges Selbstporträt des Künstlers" (Mende). Nach
antiker Lehre zählte die Melancholie zu den vier menschlichen Temperamenten. Aristoteles ordnete sie bedeutenden
Männern, v.a. Künstlern, zu. Ihr Planet ist der Saturn, dessen
ursprünglich negative Eigenschaften im italienischen Neuplatonismus, vor allem durch Marsilio Ficino (1433-1499)
zur Befähigung zu außerordentlichen schöpferischen Leistungen umgedeutet wurden. Die literarische Umwandlung dieser Eigenschaften ins Positive findet in Dürers Kupferstich
eine adäquate bildliche Umsetzung. "Die Hauptfigur ist eine
Apotheose des genialischen und denkenden Menschen.
Erkenntnisgewinn bezahlt dieser mit Schwermut, dunklen
Träumen und Einsamkeit. Die handlungsunfähige, flügellahme weibliche Gestalt, mit einem geschlossenen Buch im
Schoß und einem in dieser Position sinnlosen Zirkel in der
Rechten, verkörpert zeitlos den Intellektuellen. Ihm steht
kein Gott bei." (Mende).
Im Passepartoutausschnitt minimal nachgedunkelt. Mit einer dunkleren Papierfaser und einem winzigen hellen Fleck
in der Kugel, kleiner Braunfleck auf dem linken Oberarm der
weiblichen Figur. Vereinzelt winzige Braunfleckchen im Weiß
des Papierrands, ansonsten von sehr schöner Erhaltung.
138 | K a r l & F a b e r April 2016
April 2016 K a r l & F a b e r | 139
Albrecht Dürer
202 | Galoppierender Reiter (Der kleine Kurier).
Kupferstich auf Bütten. (Um 1496). 11,2 : 8,1 cm
(Blattgröße).
Bartsch 80; Meder 79/a (von e); Schoch/Mende/
Scherbaum 10/a (von e).
Ausstellung:
Schwarz auf Weiß. Druck-Graphik im Wandel der Zeit
von Rembrandt bis Dieter Roth. Stiftung Ahlers Pro Arte /
­Kestner Pro Arte, Hannover, 28.09.2013 - 05.01.2014.
Provenienz:
Sammlung P. Mariette, 1692, verso mit dem Stempel
(Lugt 1788);
Verso mit einem nicht identifizierten Sammlerstempel
­"Waage" (nicht bei Lugt);
Gutekunst & Klipstein, 1927, Lagerkatalog 24, Nr. 61;
Galerie Helmut R. Rumbler, Frankfurt a. M. (dort vom
­jetzigen Besitzer am 20.07.2010 erworben);
Privatsammlung, Norddeutschland.
€ 10.000/12.000
140 | K a r l & F a b e r April 2016
Brillanter, gratiger und klarer Frühdruck des ersten Zustandes. Mit leichtem Plattenton gedruckt, rauh zeichnender
Plattenkante und einem schmalen, glechmäßigen Papierrändchen. Vor dem langen Kritzel vertikal zum Pferdebauch
und einer Schrägen unter den Burgen und vor allen später
auftretenden Wischspuren.
Der Kupferstich zählt zu den schönsten profanen Darstellungen Dürers. Er gehört zu einer Gruppe von sechs kleinen
Druckgraphiken mit Genremotiven, die alle um 1496/97
entstanden sind, und mit denen Dürer an einem Markt
teilhaben wollte, den vor ihm schon Schongauer und van
Meckenem bedient hatten. Darüberhinaus hatte der "Kleine Kurier" v­ ielleicht auch die Funktion einer Mustervorlage
für Künstler. - Verso minimal braunfleckig, selten so schön.
Albrecht Dürer
203N | Christus am Kreuz.
Kupferstich auf Bütten. (1508). 13,3 : 9,8 cm (Blattgröße).
Bartsch 24; Meder 23 a (von e); Schoch/Mende/Scherbaum
61 a (von e).
€ 18.000/20.000
Tiefschwarzer und klarer Druck, am Ober- und Unterrand
mit kleinem Rändchen um die Einfassungslinie, seitlich auf
Einfassung geschnitten.
Verso mit einer kleinen Papierausdünnung im Gewand des
Johannes, im Bereich des Himmels und im Kopfschleier Mariens. Mit kleinen Randmängeln, verso am rechten Rand mit
Montageresten, ansonsten gut.
April 2016 K a r l & F a b e r | 141
Albrecht Dürer
204 | Das tanzende Bauernpaar.
Kupferstich auf Bütten. (1514). 11,4 : 7,3 cm (Blattgröße).
Bartsch 91; Meder 88 c (von e); Schoch/Mende/Scherbaum
77 c (von e).
€ 800
Gleichmäßiger, guter Druck, vor dem Plattenschmutz und
den feinen Stricheln in der Luft. - Verso mit Papierausdünnungen, unten rechts mit einem kleinen Einriss, umlaufend
angerändert.
205 | Der Schmerzensmann, sitzend.
Eisenradierung auf Bütten. (1515). 11,4 : 7 cm (Blattgröße).
Bartsch 22; Meder 22 III (von III); Schoch/Mende/Scherbaum
78 III (von III).
Provenienz:
Sammlung M. F. Oppenheim (1888-1949), Amsterdam,
verso mit dem Stempel (Lugt 1999a);
Sammlung Geh. Rat G. Pierner, Hersburck, verso mit dem
Stempel (nicht bei Lugt).
€ 600
Gleichmäßiger Druck des letzten Zustands, mit dem ergänzten Steinsitz. - Im linken Rand mit einem kleinen Einriss,
sowie mit zwei hinterlegten Stellen. Oben links mit einem
weiteren kleinen Löchlein.
142 | K a r l & F a b e r April 2016
Albrecht Dürer
206N | Christus am Ölberg.
Eisenradierung auf Bütten. (1515). 22 : 15,4 cm
(Blatt­größe).
Bartsch 19; Meder 19 I b (von II e); Schoch/Mende/Scherbaum
80 I b (von II e).
€ 18.000/20.000
Ganz ausgezeichneter, kontrastreicher und tiefschwarzer Abdruck vor den Rostflecken und mit rein gewischten Schlaglichtern. Vereinzelt mit leichtem Plattenton. Die leicht getrübte
Stelle im Stein unten rechts ist schon schwach erkennbar. Selten so schön: Nach Schoch sind "in frühen Drucken die Lichteffekte durch den Kontrast von Plattenton und gezielt ausgewischten Partien gesteigert" (Schoch, S. 202). An drei Seiten
auf Einfassungslinie geschnitten, am Oberrand knapp darüber.
Verso schwach braunfleckig und mit kleinen Papieraus­
dünnungen in den Ecken. Insgesamt in gutem Zustand.
April 2016 K a r l & F a b e r | 143
Daniel Hopfer
1470 Kaufbeuren - Augsburg 1536
208N | Drei alte Frauen schlagen einen Teufel.
Eisenradierung auf Bütten mit Wz. "Hohe Krone".
22,6 : 15,8 cm (Blattgröße).
Bartsch 71; Hollstein 80; Metzger 85 I (von III).
€ 20.000/25.000
Christoph Jamnitzer
1563 - Nürnberg - 1618
207N | 2 Bll.: Grotesken mit Kinderköpfen.
Radierung auf Bütten mit Wz. "Bekröntes Wappen". (1610).
15,3 : 19,3 cm bzw. 14,7 : 19 cm (Blattgröße).
Andresen 53 bzw. 54; Warncke 942 bzw. 986. Hollstein, ­aus 1.
€ 2.500
Ausgezeichnete, kräftige und satte Drucke aus dem "NeÜw.
Grottessken Buch", Nürnberg. - Mit geringen Papiermängeln,
insgesamt jedoch gut. - Sehr selten.
144 | K a r l & F a b e r April 2016
Ausgezeichneter, kräftiger Abdruck des seltenen ersten Zustands, auf Plattenkante geschnitten.
Ein literarischer Vorwurf der dargestellten Szene ist nicht
bekannt. Nach Metzger handelt es sich im weitesten Sinn
­
um eine Parodie auf den Topos der "Weibermacht". Selbst der
Teufel kann sich der geballten Kraft dieser drei Furien nicht
erwehren. Für den Entwurf seines phantastischen Leibes
hat Hopfer sich wohl an Kupferstichen Martin Schongauers
­(Antonius-Versuchung und dem hl. Michael) orientiert.
Vereinzelt mit kleinen Rostfleckchen in der Platte. ­­Selten ­so
schön.
April 2016 K a r l & F a b e r | 145
Martin Schongauer
um 1450 Colmar - Breisach 1491
209N | Ein Bischofsstab.
Kupferstich auf Bütten mit angeschnittenem Wz. "Kleiner
Ochsenkopf mit Stirnkreis und Antoniuskreuz" (­Lehrs Wz.
34). (Um 1475 -1480). 14,4 : 10,9 cm.
Bartsch 106; Lehrs 105; Falk/Hirthe 105; Schmitt 105.
€ 25.000/30.000
Ganz ausgezeichneter, tiefschwarzer, nur an den Rändern der
oberen Krabben leicht auslassender Abdruck. Der Stich ist
innerhalb der Darstellung beschnitten: es fehlt der gesamte
Schaft unterhalb des Maßwerks über Margarethe, König und
Barbara (ca. 13 cm). Das Papier um das eingerollte Blattwerk
der Krümme ist in Form eines Oktogons beschnitten.
Nach Tilman Falk könnte der Stich nicht nur als Vorlage für
Maler, sondern auch für Goldschmiede gedient haben. Dafür
spricht, dass trotz der Einansichtigkeit die dreidimensionale Konstruktion völlig geklärt ist. Es ist aber auch nicht ganz
auszuschließen, dass der Stich ein ehemals existierendes
Werk wiedergegeben haben könnte.
Ikonographisch lassen sich allerdings keine Anhaltspunkte dafür gewinnen. Martin Schongauer war mit dem Goldschmiedehandwerk bestens vertraut. Man nimmt an, dass
er eine erste Lehrzeit in der väterlichen Goldschmiedewerkstatt verbracht hatte. Abdrucke des Bischofsstabs sind äußerst selten: Lehrs, V, S. 358, zählt noch etwa 35 Exemplare weltweit, die meisten davon im Besitz von Museen, viele
davon sind silhouettiert bzw. ohne Schaft. Auf dem Kunstmarkt wurde in den letzten 30 Jahren lediglich ein weiteres
Exemplar angeboten. Nach Lehrs haben sich "Abdrücke allerersten Ranges anscheinend nicht erhalten", wahrscheinlicher aber ist, dass es aufgrund von Schwierigkeiten beim
Drucken (langgestrecktes Hochformat der Platte) niemals
solche gab. Von allergrößter Seltenheit.
Kaum sichtbare vertikale Mittelfalte, verso vereinzelt schwach
fleckig, kleines Nadellöchlein, ansonsten sehr gut erhalten.
146 | K a r l & F a b e r April 2016
April 2016 K a r l & F a b e r | 147
Lucas van Leyden
1494 - Leiden - 1533
210N | Die Auferweckung des Lazarus.
Kupferstich auf feinem Bütten mit Wz. "Gotisches P"
­(Filedt Kok Wz. 9 b). (1508). 28,5 : 20,3 cm (Blattgröße).
Bartsch42; Hollstein 42 I (von II); The New Hollstein 42 a
(von c).
€ 25.000/30.000
Ganz ausgezeichneter, brillanter Abdruck mit schönem Plattenton, der für die frühesten Abzüge charakteristisch ist. Mit
dem von Filedt Kok für diesen Zustand geforderten Wasserzeichen. Frühdrucke von van Leydens Kupferstichen sind sehr
selten. Bis knapp vor die Einfassungslinie geschnitten. - Verso vereinzelt mit kaum sichtbaren Braunflecken. Horizontale
Mittelfalte geglättet und vereinzelt mit kleinen Japanpapier­
hinterlegungen, ansonsten in guter Erhaltung.
148 | K a r l & F a b e r April 2016
April 2016 K a r l & F a b e r | 149
Aegidius Sadeler
um 1570 Antwerpen - Prag 1629
213 | Drei Frauen vom Grabe Christi zurückkehrend.
Kupferstich, nach Bartholomäus Spranger, auf Bütten mit
Wz. "Bekrönter Adler". (1600). 51,6 : 36,4 cm (Blattgröße
61,7 : 42,1 cm).
Hollstein 60 II (von II).
€ 600
Ausgezeichneter, gratiger Druck mit der Adresse Marco
Sadelers. Mit einem breiten Rand um die gut sichtbare
Plattenkante. - Papier etwas nachgedunkelt und mit geringen Alterungsspuren. Insgesamt noch sehr gut erhalten.
Claude Mellan
1598 Abbeville - Paris 1688
214 | 4 Bll.: Religiöse Szenen.
Kupferstich auf Bütten mit Wz." Haus mit Herz im Rund";
"Geistlicher Hut"; "Blume im Rechteck". (1627), (1648),
(1661) und (1674). Von 37,5 : 26,2 cm bis zu
53,9 : 40 cm (Blattgröße).
Nagler 81, 92 (?); 96, nicht bei Nagler.
€ 700
Hendrick Goltzius
1558 Mühlbrecht bei Venlo - Haarlem 1617
211N | Pietà.
Kupferstich auf Bütten mit Wz. "Bekröntes Wappen".
(1596). 18,6 : 13 cm (Blattgröße 20,1 : 14,6 cm).
Bartsch 41; Hirschmann 50 II (von II); Hollstein 50 I (von II).
Provenienz:
Sammlung Emanuel Levy, New York, verso mit dem Stempel (Lugt 876).
€ 4.000/5.000
Sehr schöner, kräftiger, gleichmäßiger und transparenter Druck mit einem breiten Rand um die gut sichtbare
Plattenkante. Datiert mittig rechts im Stein, wie für den
zweiten Zustand vorgegeben. - Verso vereinzelt mit Montageresten und kleineren Randmängeln, ansonsten sehr
schönes Exemplar.
150 | K a r l & F a b e r April 2016
Gute, kräftige Drucke, teilweise mit einem schönen Rändchen
um die Plattenkante. - Von unterschiedlicher Erhaltung.
212 | 2 Bll. aus der Folge: Das Jüngste Gericht.
Kupferstich, nach Stradanus, auf Bütten. (Um 1578).
Je 26,2 cm (Durchmesser).
Hollstein, aus 325-328 II (von II); Hirschmann 326/II ­
(von II) bzw. 327 II (von II).
€ 800
Vorhanden: Die Trennung der Guten und der Bösen - Die
Himmelfahrt der Seligen. Prachtvolle Drucke, knapp innerhalb des Plattenrandes beschnitten. - Je mit einem
winzigen Löchlein, 1 Bl. mit geglätteter Mittelfalte, daher
alt aufgelegt. Mit Gebrauchspuren, ansonsten gut.
Adrian van der Cabel
um 1631 Rijswijk - Lyon 1705
215 | 5 Bll. aus der Folge: Premier Livre des Paisages
du Sieur ­Vendrecable.
Radierung auf Bütten. Von 21,7 : 17,2 cm bis zu
22,4 : 18,4 cm (Blattgröße).
Hollstein 8 III (von III); 9-12 II (von III).
€ 300
Ausgezeichnete, kräftige Drucke, mit einem feinen Rändchen um die Plattenkante. 4 Bll. vor der Adresse von Audran.
- Von unterschiedlicher Erhaltung.
April 2016 K a r l & F a b e r | 151
Claude Lorrain (Claude Gellée)
um 1600 Chamagne - Rom 1682
216 | Le chevrier (Der Ziegenhirt).
Radierung auf Bütten. (1663). 16,5 : 22,4 cm
(Blattgröße 17,6 : 23,1 cm).
Robert-Dumesnil 19/III (von III); Mannocci 44 V (von V).
€ 700
Guter Abdruck des fünften Zustands, von der überarbeiteten Platte mit dem entfernten Strich, der durch die ­zweite
Ziege von rechts verlief. Mit einem schönen Rand um die
Einfassungslinie. - Im rechten oberen Rand mit einem Einriss, im Rand umlaufend aufgelegt, ansonsten schön.
217 | Unterhaltung zwischen Schäfer und Schäferin in
einer Landschaft.
Radierung auf Bütten. (Um 1651). 19,4 : 25,6 cm
(Blattgröße 20,1 : 26 cm).
Robert-Dumesnil 21/V (von V); Mannocci 41 VII (von VII).
€ 700
Ausgezeichneter Abdruck des siebten und letzten Zustands,
mit der gelöschten Nummer unten rechts. Mit einem kleinen
Rändchen um die Einfassungslinie. - Verso im Rand umlaufend aufgelegt, ansonsten schön.
Michel Corneille II.
1642 - Paris - 1708
218 | Mythologische Szene mit Jupiter.
Kupferstich und Radierung auf Bütten mit Wz. "Trauben
im Kreis". 26,5 : 39 cm (Blattgröße).
€ 500
Kräftiger und satter Druck, teilweise mit Grat. Mit einem
gleichmäßigen Rand um die Einfassungslinie. - Am oberen
Rand mit kleineren Papiermängeln, verso mit Montage­
resten, ansonsten altersgemäß gut erhalten.
Valentin Lefebure
um 1642 Brüssel - Venedig zwischen 1680 und 1682
219 | Flußlandschaft mit einem kleinen Dorf im Hintergrund.
Radierung auf Bütten. 33,8 : 44,7 cm (Blattgröße).
€ 300
Satter, kräftiger Druck, mit einem gleichmäßigen Rändchen
um die Einfassungslinie. - Geglättete Mittelfalte, mit leichten
Randmängeln, an den Ecken auf eine Unterlage montiert.
152 | K a r l & F a b e r April 2016
Ugo da Carpi
Um 1480 Carpi - Bologna 1532
220N | Der Tod des Ananias.
Chiaroscuro-Holzschnitt von vier Platten in Braun, zwei
Blautönen und Schwarz, nach Raffael, auf feinem Bütten.
(Um 1518). 24,6 : 38 cm (Blattgröße).
Bartsch XII, S. 46, Nr. 27/II (von III); Le Blanc, 1, S. 595, Nr. 9.
€ 3.000/4.000
Ganz ausgezeichneter, zeitgenössischer Abdruck mit der
Aufschrift auf der obersten Treppenstufe. Bis knapp vor die
Einfassungslinie geschnitten.
Der Farbholzschnitt gibt seitenverkehrt Raffaels gleichnamigen Karton für die monumentale Teppichserie mit Darstellungen von Taten des Petrus und des Paulus gemäß
der Apostelgeschichte wieder. Die Teppiche wurden in der
Brüsseler Werkstatt des Pieter van Aelst gewebt, ein Teil von
ihnen konnte 1519 in der Sixtina öffentlich ausgestellt werden. - Geglättete vertikale Mittelfalte, vereinzelt mit winzigen Nadellöchlein und Haarrissen im Papier. Verso teils mit
Leimresten, ansonsten sehr gut erhalten.
April 2016 K a r l & F a b e r | 153
Jacopo de Barbari
um 11440/1450 Venedig - Mecheln um 1516
221N | Die heilige Familie mit der heiligen Elisabeth und
dem Johannesknaben.
Kupferstich auf Bütten mit Wz. "Gotisches P mit Vierblatt"
(ähnlich Briquet 8652, dort datiert um 1494-97).
13,1 : 16,5 cm (Blattgröße).
Hind V; Part II, Nr. 5; TIB Vol. 24, Part 4, Nr. 004.
€ 1.800
Prachtvoller Abdruck, auf Plattenkante geschnitten. Der
Stich zählt zu den frühesten Arbeiten des Künstlers und
ist sehr selten: Hind zählt 17 Abzüge. - Kleine Randmängel,
­ansonsten schön.
Giorgio Ghisi
1520 - Mantua - 1582
222 | Der Tod der Procris.
Kupferstich auf Bütten, nach Giulio Romano. (Um 1540).
39,6 : 56,7 cm (Blattgröße 44,9 : 61,7 cm).
Bartsch 61; Lewis/Lewis 5 VIIII (von X).
€ 1.000
Differenzierter und gleichmäßiger Druck, mit der Adresse
Philippe Thomassins. Mit einem gleichmäßigen Rand um die
gut sichtbare Pattenkante. Laut Hartt hatte Romano vorliegende Komposition gemeinsam mit drei weiteren, von denen
sich jedoch keine Kupferstiche Ghisis erhalten haben, für die
Dekoration des Jagdzimmers der Gonzaga in Marmirolo
geschaffen. Die gegengleiche Zeichnung Romanos befindet sich im Städelschen Kunstinstitut, Frankfurt. - Geringe
­Alterungsspuren und etwas braunfleckig sowie mit einer
unaffällig geglätteten Mittelfalte. In Anbetracht der Blattgröße sehr schönes Exemplar.
154 | K a r l & F a b e r April 2016
Enea Vico
1523 Parma - Ferrara 1567
223N | 3 Bll.: Ex gemmis et cameis antiquorum aliquot
monumenta.
Kupferstich auf Bütten mit Wz. "Anker im Kreis" und
"Wappen mit Stern und Pfeil". (Um 1555).
Je ca. 30,4 : 43 cm (Blattgröße).
Bartsch 102-133, jeweils I (von wohl III).
€ 2.800
Insgesamt 37 reizvolle Darstellungen antiker Kameen und
Gemmen auf drei Bögen gedruckt. Hervorragende und gleichmäßige Drucke vor der Zerschneidung der Platte und mit zarten Wischspuren. Die vollständige Folge liegt in einem sehr
frühen Druckzustand vor. Später wurden die Darstellungen
von Philippe Thomassin überarbeitet und mit Nummern sowie einem Titelblatt unter dem Titel:" Ex antiquis cameorum
et gemmae delineata liber secundus et ab Enea Vica parmen
incis...". publiziert. Die kleinen Gemmendarstellungen wurden
zum Teil nicht auseinander geschnitten und zusammen als
Paare gedruckt, weshalb die Gesamtzahl der Motive nicht mit
den Bartsch-Nummern übereinstimmt. - Unauffällig geglättete Mittelfalte, vor allem im Rand mit geringen Knickspuren,
ein Bl. in der linken oberen Ecke angesetzt, insgesamt schön.
- Rarissimum.
April 2016 K a r l & F a b e r | 155
Giulio Bonasone
Annibale Carracci
tätig in Bologna und Rom zwischen 1531 und 1574
1560 Bologna - Rom 1609
224 | Der Triumph der Liebe.
Kupferstich auf Bütten mit Wz. "Leiter im Rund mit Stern"
(Briquet 5924). (1545). 28,9 : 40,8 cm (Blattgröße).
Bartsch 106; Massari 47.
Provenienz:
Sammlung Robert Balmanno (1780-1866), London und
New York, verso mit dem Stempel (Lugt 213);
Sammlung Richard Jung (1911-1986), Freiburg im Breisgau, verso mit dem Stempel (Lugt 3791).
€ 1.600
227 | Susanna im Bade.
Kupferstich auf Bütten. (Um 1590-1595). 34,8 : 31,2 cm
(Blattgröße).
Bohlin 14 III (von IV).
Provenienz:
Sammlung Justinus Kerner, Budapest, verso mit dem
Stempel (Lugt 1567 b).
€ 500
Ausgezeichneter, kräftiger und lebendiger Druck mit einem
­feinen Rändchen um die Plattenkante, rechts unten knapp innerhalb der Plattenkante geschnitten. - Mit einem geglätteten
Mittelfalz, oben mittig mit einer kaum wahrnehmbaren Restaurierung, ansonsten gut erhalten in Anbetracht des großen
Formats. Selten.
Marco Dente, gen. Marco da Ravenna
? Ravenna - Rom 1527
225 | Bauszene nach dem Relief der Trajan-Säule in Rom.
Kupferstich auf Bütten mit Wz. "Armbrust im Kreis".
29 : 36,6 cm (Blattgröße 33,4 : 41,1 cm).
Bartsch 205.
Provenienz:
Sammlung des Kupferstichkabinetts, Staatliche Museen
zu Berlin, verso mit dem Stempel (1606) sowie mit dem
Veräußerungsstempel (vgl. Lugt 234) und dem Doublettenstempel (Lugt 2922).
€ 500
Guter, kräftiger Druck, mit leichtem Plattenton und der Schrift
unten rechts, sowie mit einem schönen Rand um die gut sichtbare Plattenkante. - Papier leicht braunfleckig und überwiegend
im Rand mit Gebrauchspuren. Verso in den Ecken mit Resten
alter Montage, ansonsten altersgemäß gut erhalten.
Francisco Villamena
1566 Assisi - Rom 1624
226 | Der heilige Franz mit dem Kruzifix in der Wüste.
Kupferstich auf Bütten. 48 : 34,4 cm (Blattgröße).
Nagler 36.
Provenienz:
Pierre Mariette II., verso handschriftlich mit dem Ankaufsdatum "1678" (Lugt 1788).
€ 1.200
Ganz ausgezeichneter, brillanter und tiefschwarzer Abdruck,
bis auf die Einfassung geschnitten. Sehr selten. - Mit ge­
glätteter Mittelfalte, kleinen Randmängeln, ansonsten gut.
156 | K a r l & F a b e r April 2016
Gleichmäßiger Druck mit dem Künstlernamen unten links, bis
kurz vor die Einfassungslinie geschnitten. Mit geglätteter horizontaler Faltspur und kleinen Randmängeln, sonst gut erhalten.
Stefano della Bella
1610 - Florenz - 1664
228 | Le Vase de Medici.
Radierung auf Bütten mit Wz. "Blume im Rund". (1656).
30,5 : 27,3 cm (Blattgröße 32 : 28,5cm).
De Vesme 832 II.
Provenienz:
Kunsthandlung Helmut H. Rumbler, Frankfurt a. M. ­
(dort vom jetzigen Besitzer erworben);
Privatsammlung, Norddeutschland.
€ 1.500
Vom ersten Zustand existiert nur ein Exemplar. Besonders
reizvolles Motiv mit dem zeichnenden Prinz Cosimo III. - Mit
einem gleichmäßigen Rand um die deutlich sichtbare Plattenkante. Leicht gebräunt und vereinzelt braunfleckig. Im linken
Rand mit einem winzigen Löchlein, rechts oben mit einem winzigen Randeinriss, ansonsten schönes Exemplar.
Guglielmo Cortese, gen. Il Borgognone
1628 Saint Hippolyte - Rom 1679
229 | Die Auferweckung des Lazarus.
Kupferstich, nach Tintoretto, auf Bütten mit Wz.
­"Fleur-des-Lis im Rund", . 33 : 38,3 cm (Blattgröße).
Dumesnil Bd. I, 1.
Provenienz:
Sammlung des Kupferstichkabinetts, Staatliche Museen
zu Berlin, verso mit dem Stempel (1606), sowie mit dem
Veräußerungsstempel (Lugt 2482);
Sammlung Baron H. A. von Derschau, Nürnberg, verso mit
dem Stempel (Lugt 2510).
€ 700
Satter, kräftiger Druck, teilweise mit Plattenton. Mit einem
schönen Rändchen um die Einfassungslinie. - Mit einer sorgfältig geglätteten Mittelfalte, vereinzelt leicht braunfleckig.
Altersgemäß jedoch in gutem Zustand.
April 2016 K a r l & F a b e r | 157
Carlo Cesio
1626 Antrodoco - Rieti 1686
230 | Der heilige Andreas auf dem Gang zur Richtstätte.
Kupferstich, nach Guido Reni, auf Bütten. (Um 1660).
30,2 : 43,8 cm (Blattgröße).
Bartsch 3; Le Blanc 11.
€ 300
Gleichmäßig druckendes Exemplar, mit einem feinen
­Rändchen um die Plattenkante. - Mit einer geglätteten Mittel­
falte, im Rand mit leichten Papiermängeln, ansonsten altersgemäß gut erhalten.
Pietro Testa
1611 Lucca - Rom 1650
231 | Die sieben Weisen Griechenlands am Tische in
Unterredung.
Radierung auf Bütten. (1648). 26,5 : 38,7 cm (Blattgröße).
Nagler 18.
€ 300
Guter, gleichmäßiger Druck mit der gelöschten Adresse von
Arnoldus van Westerhout unten rechts. Bis auf die Plattenkante beschnitten. - Vereinzelt mit unauffälligen Fleckchen.
Hieronymus Ferroni
1687 Mailand - (?) um 1730
232 | Joshua befiehlt der Sonne stillzustehen.
Radierung, nach Carlo Maratti, auf Bütten. (Um 1715).
42,6 : 30 cm (Blattgröße).
Bartsch 2.
€ 300
Guter, gegensatzreicher Druck, mit einem schönen Rand
um die Plattenkante. Im unteren rechten Rand alt bezeichnet.- Leicht braunfleckig, ansonsten altersgemäß in gutem
Zustand.
158 | K a r l & F a b e r April 2016
Rembrandt Harmensz van Rijn
1606 Leiden - Amsterdam 1669
233 | Selbstbildnis mit Mütze und offenem Mund.
Radierung mit brauner Tusche, laviert, auf Bütten. (1630).
5,2 : 4,6 cm (Blattgröße).
Bartsch 320; White/Boon 320; Hinterding/Rutgers (The
New Hollstein) 69 II (von II).
Ausstellung:
Schwarz auf Weiß. Druck-Graphik im Wandel der Zeit
von Rembrandt bis Dieter Roth, Stiftung Ahlers Pro Arte /
Kestner Pro Arte, Hannover, 28.09.2013-05.01.2014, Kat.
S. 12 (Abb.).
Provenienz:
Sammlung Herzog von Arenberg, Brüssel und Nordkirchen
(Westfalen);
Galerie J. H. Bauer, Hannover;
Privatsammlung, Norddeutschland.
€ 13.000/15.000
Ausgezeichneter, klarer und transparenter Druck des zweiten
Zustands. Das kleine Selbstbildnis gehört zu einer Reihe von
frühen Selbstbildnissen, die Rembrandt zwischen 1626 und
1630 radierte. Rembrandt wählte einen nahen Betrachterstandpunkt und einen engen Bildausschnitt, der lediglich seinen Kopf und seine linke Schulter bis hin zur Brust wiedergibt.
Er zeigt sich leicht nach vorne gebeugt, den Kopf dem Betrachter zugewandt, den er mit weit geöffneten Augen, hochgezogenen Augenbrauen und leicht geöffnetem Mund überrascht,
fast erstaunt ansblickt. Körperhaltung und Mimik erwecken
den Eindruck einer Momentaufnahme - ein kurzer spontaner
Augenblick, in dem sich der Künstler im Bild erfasst. Schon zu
Lebzeiten waren Rembrandts radierte Selbstbildnisse begehrte Sammlerobjekte. - Im unteren rechten Rand 6 mm auf Plattenkante geschnitten, ansonsten mit einem schönen Rändchen von 1-1,5 mm. Mittig verso auf die Unterlage montiert,
ansonsten schön. Sehr selten!
April 2016 K a r l & F a b e r | 159
Rembrandt Harmensz van Rijn
Rembrandt Harmensz van Rijn
234N | Selbstbildnis mit dem federgeschmückten
­Barett.
Radierung auf feinem Bütten mit angeschnittenem ­Wz.
"Trauben". (1638). 13,5 : 10,3 cm
(Blattgröße 13,7 : 10,6 cm).
Bartsch 20; White/Boon 20; Hinterding/Rutgers
(The New Hollstein) 170 III (von IV).
€ 7.000/8.000
Prachtvoller, tiefschwarzer und fein differenzierender Abdruck, umlaufend mit schmalem, etwas ungleichmäßig
beschnittenem Rändchen. - Mit kleinem Papierverlust am
Unterrand, knapp 0,5 mm weit in die Darstellung reichend.
Ca. 2 mm langer, hinterlegter Einriss am Oberrand, kaum
sichtbar braunfleckig in den oberen Ecken, ansonsten gut.
235N | Selbstbildnis mit Saskia.
Radierung auf Bütten. (1636). 10,8 : 9,7 cm (Blattgröße).
Bartsch 19; White/Boon 19; Hinterding/Rutgers (The New
Hollstein) 158 III (von IV).
Provenienz:
Sammlung Joseph-Marius Agassis, Lyon, verso mit dem
Stempel (Lugt 69).
€ 4.000/5.000
Guter, gleichmäßiger Druck, mit der Fehlätzung rechts von
Rembrandt, aber vor den weiteren Überarbeitungen. An drei
Seiten mit einem feinen Rändchen um die Plattenkante, an der
oberen Kante knapp innerhalb geschnitten. - Verso im oberen
Rand mit leichten Papiermängeln, ansonsten gut erhalten.
160 | K a r l & F a b e r April 2016
236N | Der Apotheker Abraham Francken.
Radierung auf Bütten ohne Wz. (Um 1657). 15,8 : 20,9 cm
(Blattgröße 16,6 : 21,3 cm).
Bartsch 273; White/Boon 273/VII (von X); Hinterding/
Rutgers (The New Hollstein) 301 VII (von XII).
Provenienz:
Sammlung Arenberg, Brüssel und Nord-Kirchen
­(West­falen), verso mit dem blauen Stempel (Lugt 567).
€ 10.000/12.000
Tiefschwarzer, gratiger und lebendig wirkender Druck des
7. Zustands. Mit dem Kratzer in der linken Wange und den
Überarbeitungen auf der Rückseite des Blattes. Die Landschaft im Fenster kaum geschwärzt. Mit einem 2-3 mm
breiten Rändchen um die gut sichtbare Plattenkante. Die
einzige Porträtradierung Rembrandts im Querformat. Verso im rechten oberen Rand mit leichter Papierausdünnung, vereinzelt minimal braunfleckig, ansonsten altersgemäß sehr gut erhalten.
237N | Jan Uytenbogaert, der Goldwäger.
Radierung auf Bütten. (1639). 25,1 : 20,5 cm (Blattgröße).
Bartsch 281; White/Boon 281/II (von II); Hinterding/Rutgers (The New Hollstein) 172 III (von III).
€ 6.000/7.000
Guter, tiefschwarzer Druck des letzten Zustands, mit den
Überarbeitungen in der Platte z. B. vor dem linken Knie des
Knaben und der Unterseite des Holzbretts über der Waage.
Auf Plattenkante geschnitten. - Papier leicht nachgedunkelt, verso am oberen Rand mit Montageresten, ansonsten
altersgemäß in gutem Zustand.
April 2016 K a r l & F a b e r | 161
Rembrandt Harmensz van Rijn
Rembrandt Harmensz van Rijn
238N | Bildnis des Predigers Cornelis Claesz Anslo.
Radierung auf Bütten. (1641). 18,5 : 15,7 cm (Blattgröße).
Bartsch 271; White/Boon 271/II (von II); Hinterding/Rutgers
(The New Hollstein) 197 III (von V).
€ 20.000/30.000
Hervorragender, tiefschwarzer und samtiger Abdruck mit
dem verlängerten Tisch und den Überarbeitungen. Schmales Rändchen um die Plattenkante.
Die Darstellung zeigt den Tuchhändler und MennonitenPrediger Cornelis Claesz Anslo (1592-1646) in Halbfigur
hinter einem Tisch mit Büchern sitzend, rechts hinter ihm
an der Wand ein leerer Nagel, darunter ein Bild, das mit der
Rückseite zum Betrachter abgestellt ist. Die Bücher verleihen Anslo Autorität, die Schreibfeder in der Hand weist
ihn als Verfasser theologischer Schriften aus. Rembrandt
162 | K a r l & F a b e r April 2016
hat seinen Auftraggeber gemäß dem mennonitischen bzw.
dem allgemein reformatorischen Grundsatz porträtiert,
nach dem nicht dem Bild, sondern dem Wort und somit der
Schrift der Vorrang in der Vermittlung der göttlichen Heilsbotschaft gebührt.
Verso entlang der Blattkanten umlaufend mit Papierausdünnungen bzw. Leimresten alter Montage, diese mit dünnem Japanpapier schmal hinterlegt. Rückseitig vereinzelt
mit schwachen Tintenfleckchen, recto leicht durchschlagend. Kleine Bereibung in linker oberer Ecke, ansonsten gut.
239N | Bildnis des Predigers Cornelis Claesz Anslo.
Radierung auf festem Bütten. (1641). 18,8 : 15,8 cm
(Blattgröße 19,4 : 16,5 cm).
Bartsch 271; White/Boon 271/II (von II); Hinterding/Rutgers
(The New Hollstein) 197 IV (von V).
€ 10.000/12.000
Guter, gleichmäßiger Abdruck mit dem weißen Streifen im
Unterrand. Der obere Teil der Wand im Hintergrund ohne
Druckfarbe gedruckt. Umlaufend mit ca. 2 mm breitem Rändchen um die Plattenkante.
Kleiner Braunfleck oberhalb der linken Schulter. Verso in den
Ecken mit leichten Papierausdünnungen und Montageresten, diese recto minimal sichtbar. Gut erhalten.
April 2016 K a r l & F a b e r | 163
Rembrandt Harmensz van Rijn
240N | Die Auferweckung des Lazarus (große Platte).
Radierung auf Bütten ohne Wz. (Um 1632). 38,5 : 27,3 cm
(Blattgröße).
Bartsch 73; White/Boon 73 IX (von X); Hinterding/Rutgers
(The New Hollstein) 113 VIII (von IX).
€ 4.000/5.000
Sehr guter, in ausdrucksvollen Gegensätzen entwickelter
Druck mit einem ca. 1 cm breiten Rand um die Platten­kante.
Vor den Überarbeitungen im Hals der Frau mit den ausgestreckten Armen und den verstärkten Schattierungen im
Gewand Christi. - Altersgemäß in gutem Zustand.
241N | Der verlorene Sohn.
Radierung auf Bütten mit einem angeschnittenen Wz.
(1636). 15,5 : 13,4 cm (Blattgröße 16,7 : 14,5 cm).
Bartsch 91; White/Boon 91; Hinterding/Rutgers (The New
Hollstein) 159 II (von III).
€ 3.000/4.000
Kräftiger und harmonischer Druck des 2. Zustands, mit
den weiteren Arbeiten im Torbogen und den hinzugefügten
Schatten an den Stufen und unter dem Bein des verlorenen
Sohnes. Mit einem schönen Rändchen um die Plattenkante.
- Altersgemäß in gutem Zustand.
164 | K a r l & F a b e r April 2016
Rembrandt Harmensz van Rijn
242N | Medea oder die Hochzeit des Jason und ­
der Creusa.
Radierung auf Bütten. (1648). 23,2 : 17,6 cm
(Blattgröße 23,6 : 18 cm).
Bartsch 112 und White/Boon 112 V (von V); Hinterding/
Rutgers (The New Hollstein) 241 V (von V).
€ 10.000/12.000
Prachtvoller, klarer Abdruck von der verkleinerten Platte (die
Verse und Signatur im Unterrand entfernt). Umlaufend mit
schmalem Rändchen um die Plattenkante. - Papier leicht
nachgedunkelt und vereinzelt mit schwachen Stockfleckchen
in der Architektur. Ca. 0,5 cm langer, hinterlegter Einriss am
linken Rand. Verso mit einer geglätteten, diagonalen Knickspur
und kleinen Papierausdünnungen und Montageresten in den
Ecken und am Oberrand. Insgesamt von guter Erhaltung.
April 2016 K a r l & F a b e r | 165
Rembrandt Harmensz van Rijn
243N | Die kleine Flucht nach Ägypten.
Radierung auf Bütten. (1632). 8,9 : 6,3 cm (Blattgröße).
Bartsch 52; White/Boon 52; Hinterding/Rutgers (The New
Hollstein) 117 wohl I (von IV).
€ 12.000/14.000
Ganz ausgezeichneter, silbriger Frühdruck, knapp innerhalb
der Darstellung beschnitten. Frühe Abzüge wie vorliegender
mit der von Rembrandt angewendeten "Sulphur-tint-Methode", bei der mit einer Schwefelpaste winzige Punkte in
die Platte geätzt wurden (vor allem im oberen Teil der Darstellung sichtbar), sind selten. - Von schöner Erhaltung.
Rembrandt Harmensz van Rijn
244 | Die Flucht nach Ägypten (Nachtstück).
Radierung auf Bütten. (1651). 12,7 : 10,9 cm (Blattgröße).
Bartsch 53; White/Boon 53/VI (von X); Hinterding/Rutgers
(The New Hollstein) 262 VI (von X).
Provenienz:
Sammlung B. Vesselovsky (19. Jh.), Kurator des druckgraphischen Kabinetts der Eremitage, St. Petersburg, (Lugt 312 a).
€ 6.000/7.000
245N | Die Anbetung der Hirten (Nachtstück).
Radierung auf Bütten. (Um 1652). 15,1 : 19,8 cm
(Blattgröße).
Bartsch 46; White/Boon 46/VII-VIII (von VIII); Hinterding/
Rutgers (The New Hollstein) 300 VII-VIII (von VIII).
Provenienz:
Sammlung F. Koch (1770-1832), Mannheim, verso mit dem
Stempel (Lugt 1020).
€ 2.500
Ausgezeichneter und kräftiger Druck, mit den Überarbeitungen an Josephs rechter Hand und dem Ärmel, jedoch vor
den erneuten Überarbeitungen der Platte. Knapp auf Plattenkante geschnitten.- Verso mit Resten von alter Montage
im Rand, ansonsten sehr schönes Exemplar.
Kräftiger, homogener Druck mit den Überarbeitungen im
Auge der Maria und dem Hut Josephs. - Knapp auf Plattenkanten geschnitten. - Papier leicht nachgedunkelt und
vereinzelt braunfleckig, verso mit Montageresten, alters­
gemäß gut erhalten.
N
166 | K a r l & F a b e r April 2016
246N | Die Anbetung der Hirten mit der Lampe.
Radierung auf Bütten. (Um 1654). 10,6 : 13,3 cm
(Blattgröße).
Bartsch 45; White/Boon 45/II (von II); Hinterding/Rutgers
(The New Hollstein) 279 III (von III).
€ 2.500
Schönes, satt druckendes Exemplar, mit dem überarbeiteten Druckauslass in der rechten oberen Ecke. Um die Einfassungslinie mit einem schönen Rändchen. - Aufgrund von
leichten Papiermängeln angerändert. Altersgemäß gut.
April 2016 K a r l & F a b e r | 167
Rembrandt Harmensz van Rijn
249N | Die Alte mit der Kürbisflasche.
Radierung auf Bütten. (Um 1629). 10 : 4,8 cm (Blattgröße).
Bartsch 168; White/Boon 168; Hinterding/Rutgers (The
New Hollstein) 40 II (von II).
€ 4.000/5.000
Rembrandt Harmensz van Rijn
247N | Ein Bettler, seine Hände an einer Schale wärmend.
Radierung auf Bütten. (Um 1630). 7,7 : 4,5 cm (Blattgröße).
Bartsch 173; White/Boon 173; Hinterding/Rutgers (The
New Hollstein) 44 II (von II).
€ 8.000/9.000
Guter, gleichmäßiger Abdruck mit den kurzen diagonalen
Linien im Nacken des Bettlers, knapp unterhalb des Kinns.
Der Kratzer über den Knien kaum sichtbar. Auf bzw. teilweise innerhalb der Plattenkante geschnitten. - An der oberen
und unteren Kante minimal gewellt, vereinzelt mit winzigen
Braunfleckchen, ansonsten sehr schön.
168 | K a r l & F a b e r April 2016
Hervorragender, satter Druck, mit den diagonalen Überarbeitungen im Schatten der Füße und der horizontalen Linie im unteren Rand der Platte. An drei Seiten auf die Plattenkante geschnitten, an der unteren Kante innerhalb. Die
obere rechte Ecke mit leichtem Plattenton. - Verso mit einer
kleinen Papierausdünnung im linken Rand, vereinzelt kaum
merklich braunfleckig. Im rechten Rand mit Montageresten,
ansonsten sehr gut erhalten.
248N | Ein Bettler mit einem hohen Hut, auf einen Stock
gelehnt.
Radierung auf feinem Bütten. (1639). 9 : 4,9 cm (Blattgröße).
Bartsch 133; White/Boon 133; Hinterding/Rutgers (The
New Hollstein) 178 I-II (von II).
€ 3.000/4.000
250 | Rembrandts Mutter, mit der Hand auf der Brust.
Radierung auf Bütten. (1631). 9,5 : 6,7 cm (Blattgröße).
Bartsch 349; White/Boon 349 II (von II); Hinterding/Rutgers (The New Hollstein) 87 II (von VI).
Provenienz:
Sammlung J. L. H. Le Seco, genannt Des Tournelles
­(1818-1882), verso mit dem Stempel (Lugt 1336);
Christie's, London, Auktion 7365: Rembrandt 400 - An
important private collection, 5.12.2006, Los 111 (dort vom
jetzigen Besitzer erworben);
Privatsammlung, Norddeutschland.
€ 2.500
Kräftig und klar zeichnender Druck dieses seltenen Blattes.
Mit einem Punkt in der Ecke oben rechts. Umlaufend mit einem 3-4 mm breiten Rändchen um die deutlich druckende
Plattenkante. - An den Ecken mit minimalen Spuren von alter Montage, ansonsten sehr gut.
Ausgezeichneter, satter Druck des zweiten Zustands, vor
den Überarbeitungen von Claude-Henri Watelet. Mit einem
feinen Rändchen um die Pattenkante. - Im oberen rechten
Rand mit einem kleinen Braunfleck, ansonsten altersgemäß gut erhalten.
April 2016 K a r l & F a b e r | 169
Gian Domenico Tiepolo
1727 - Venedig - 1804
252 | Die Wahrheit triumphiert über den Trug.
Radierung, nach G.B. Tiepolo, auf Bütten. 41 : 48,7 cm
(Blattgröße 49 : 70,5 cm).
Nagler Bd. 18, Nr. 42; Rizzi (1971) 111 I (von II).
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 800
Prachtvoller, gleichmäßiger Druck, vor der Nummer oben
links, mit dem vollen Rand. Selten. Nach dem um 17401750 ausgeführten Deckenbild für den Palazzo Manin in
Venedig, jetzt in der Sammlung Contini-Bonacossi in
Florenz (Morassi 1962, S. 12). - Vertikale Mittelfalte. Entlang der Blattkanten ca. 1 cm breit umgefaltet. Mit kleinen Randmängeln, ansonsten gut erhalten.
Rembrandt Harmensz van Rijn
251N | Drei Frauenköpfe, die eine schlafend.
Radierung auf Bütten. (1637). 15 : 10,2 cm (Blattgröße).
Bartsch 368; White/Boon 368; Hinterding/Rutgers (The
New Hollstein) 161 II-III (von III).
€ 4.000/5.000
Noch guter Druck mit den Überarbeitungen an der Wange und am Hals der unteren Figur. Umlaufend mit bis
zu 0,6 mm breitem Rändchen um die deutlich druckende Plattenkante. Die radierten Skizzenblätter mit einzelnen Figuren und Köpfen bilden eine Besonderheit in
­Rembrandts druckgraphischem Werk. Sie stehen in der
Tradition von gezeichneten Skizzenblättern, auf denen
170 | K a r l & F a b e r April 2016
John Baptist Jackson
1701 - England - um 1780
das scheinbar zufällige Nebeneinander ungleichartiger
Figuren und Motive beabsichtigt war. Bei den Sammlern
im 17. Jahrhundert erfreuten sich diese Blätter besonderer Wertschätzung. - Im linken Rand mit zwei druckbedingten Quetschfalten, an allen vier Ecken aufgrund von
alter Montage Papier leicht ausgedünnt, ansonsten in
gutem Zustand.
253 | Die Darbringung im Tempel.
Chiaroscuro-Holzschnitt, nach Paolo Veronese, auf Bütten.
(1739). 46,5 : 37 cm (Blattgröße).
Nagler 15; Le Blanc 3.
€ 300
Papier leicht nachgedunkelt, verso aufgrund von Papiermängeln mittig hinterlegt, umlaufend beschnitten.
April 2016 K a r l & F a b e r | 171
Louis Marin Bonnet
1743 - Paris - 1793
256 | Sitzender weiblicher Akt.
Radierung in Rötelmanier auf Bütten, nach Louis Lagrenée.
48,2 : 34,1 cm (Blattgröße 50,9 : 36,7 cm).
€ 400
Gaetano Gandolfi
1734 Matteo della Decima - Bologna 1802
254 | 2 Bll.: Die Anbetung der Hirten.
Aquatintaradierung in Orangerot und in Schwarz auf
Bütten. 21 : 16,5 (Blattgröße) bzw. 22,3 : 17 cm ­(Blattgröße
27,8 : 21,7 cm).
Nicht bei De Vesme.
Provenienz:
Verso mit einem nicht identifizierten Sammlerstempel
"KM im Kreis" (nicht bei Lugt).
€ 2.000
172 | K a r l & F a b e r April 2016
Papier leicht nachgedunkelt und mit Handhabungsspuren.
An den Ecken auf eine Unterlage montiert.
Christian Bernhard Rode
1725 - Berlin - 1797
257 | Joseph gibt sich den Brüdern zu erkennen.
Radierung auf Bütten. (1776). 30,5 : 40 cm
(Blattgröße 35 : 49,7 cm).
Nagler 9; Jacobs 9.
€ 300
Ganz ausgezeichnete Frühdrucke, Bl. 2 von der ungereinigten Platte. Bl. 1 innerhalb der Plattenkante beschnitten, Bl.
2 mit breitem Rand. Sehr selten. - Bl. 2 schwach stockfleckig
im weißen Rand, ansonsten schön.
Ausgezeichneter, fein differenzierender Abzug mit breitem
Rand. - Verso an der oberen Kante mit Montageresten. Im
Rand mit kleineren Papiermängeln. Insgesamt gut.
255 | Die heilige Familie.
Aquatintaradierung in Braun auf Bütten. 20,7 : 14,8 cm
(Blattgröße 30,5 : 22,5 cm).
De Vesme 4.
Provenienz:
Verso mit einem nicht identifizierten Sammlerstempel
"KM im Kreis" (nicht bei Lugt).
€ 1.200
1726 Danzig - Berlin 1801
Ganz ausgezeichneter Frühdruck mit dem Büttenrand. - Im
weißen Rand schwach fleckig und mit kleinen Quetschfältchen, ansonsten schön.
Ausgezeichneter, fein nuancierter Druck mit breitem Rand.
- Verso vereinzelt mit Papierausdünnungen und minimalen
­Randmängeln, ansonsten schön.
Daniel Nicolas Chodowiecki
258 | Cabinet d'un peintre. Das Familienblatt des
Künstlers.
Radierung auf festem Velin. (1771). 18 : 23,1 cm
(Blattgröße 22 : 26,7 cm).
Engelmann 75; Bauer 136.
€ 800
April 2016 K a r l & F a b e r | 173
Aquarelle, Zeichnungen und Druckgraphik
des 19. Jahrhunderts
Watercolours, Drawings and Prints
19th Century
Jean Jacques de Boissieu
1736 - Lyon - 1810
259 | La grande Forêt. - Im Wald.
Radierung auf Bütten. (1798). 47 : 59,2 cm. (Blattgröße).
Nagler 3; Le Blanc 107.
€ 400
Kräftiger, kontrastreicher Druck mit einem ca. 1- 1,7 cm
breinen Rand um die Einfassungslinie. Das Hauptblatt
des Künstlers. Laut Nagler selten. Kleine Randmängel, an­
sonsten gut.
Carl Wilhelm Kolbe d. Ä.
1759 Berlin - Dessau 1835
260 | Die Wasserfahrt
Radierung auf Bütten. 34,8 : 37,6 cm. Signiert unten
rechts. Oben links nummeriert.
Martens 209.
€ 500
Bis an den Rand ­beschnitten, sonst in gutem Zustand.
174 | K a r l & F a b e r April 2016
April 2016 K a r l & F a b e r | 175
Heinrich Bürkel
1802 Pirmasens - München 1869
Friedrich von Olivier
1791 - Dessau - 1859
261R | Villa Barberini.
Bleistift, Pinsel in Braun auf Velin. 14,6 : 20,8 cm.
Mit Ortsbezeichnung.
€ 1.800
263 | Römische Strassenszene vor dem Palatin.
Pinsel in Grau über Bleistift auf Velin. (Um 1830/32).
21 : 29,9 cm. Verso mit dem Nachlassstempel (Lugt 314 c).
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 1.200
Bürkel reiste 1830 für zwei Jahre nach Italien. In dieser Zeit
entstanden zwei Ölgemälde mit vergleichbarer Darstellung
(vgl. Hans-Peter Bühler/Albrecht Krückl, Nr. 571 und 572).
- Mit Lichtrand und etwas braunfleckig, ansonsten schön.
Wohl aus einem Skizzenbuch. - In altersgemäß gutem
Zustand, ­stellenweise leichte Stockflecken.
Clemens von Zimmermann
Woldemar Hottenroth
1802 Blasewitz bei Dresden - Wachwitz bei Dresden 1894
262R | Studie eines Sitzenden im Mantel.
Bleistift auf Velin. (18)30. 24 : 18,4 cm. Datiert und mit
Ortsbezeichnung unten rechts.
€ 1.200
Leicht stockfleckig, sonst in altersgemäß gutem Zustand.
176 | K a r l & F a b e r April 2016
1788 Düsseldorf - München 1869
264 | Campagnalandschaft mit betender Hirtenfamilie.
Aquarell über Bleistift, auf cremefarbenem Velin. 1834.
20,3 : 25 cm. Monogrammiert und datiert unten links.
€ 600
Verso von fremder Hand in Bleistift bezeichnet. - Papier minimal nachgedunkelt, verso vereinzelt mit winzigen Braunfleckchen und mit Resten von alter Montage, ansonsten schön.
April 2016 K a r l & F a b e r | 177
Heinrich Reinhold
1788 Gera - Rom 1825
Franz Kaisermann
1765 Yverdon - Rom 1833
265 | Italienische Flusslandschaft mit Kühen und Hirten.
Aquarell auf Velin. 27,5 : 35,3 cm.
Provenienz:
Kunsthandel Dr. Striehl, Lauterbach; Privatbesitz, Rheinland.
€ 1.500
Unten kleiner Einriss, sonst in gutem Zustand.
266 | Blick auf den Vestatempel in Tivoli.
Umrissradierung und Aquarell auf Bütten. 29 : 45,1 cm.
Signiert unten rechts.
€ 1.500
Sehr guter Zustand, farbfrisch erhalten.
178 | K a r l & F a b e r April 2016
267 | Blick auf Olevano.
Bleistift auf Transparentpapier, aufgezogen. (Um 1823).
20,2 : 34,7 cm.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 2.500
Zeichnungen auf Transparentpapier haben im zeichnerischen
Werk Heinrich Reinholds eine besondere Bedeutung. Es handelt sich dabei zumeist um Kopien nach Zeichnungen des von
ihm verehrten Joseph Anton Koch – unsere Zeichnung geht
zurück auf Kochs Ansicht von Olevano mit Hirten und Selbstbildnis in Dresden -, dessen Landschaftskompositionen für
die Generation Reinholds vorbildlich waren. Aus ihnen entwickelte Reinhold seine eigene, vom Naturalismus geprägte
Landschaftsauffassung. Reinholds Blatt besticht durch die
Reinheit der Linie, die nah und fern die gleiche zeichnerische
Sorgfalt zukommen lässt. - Papier minimal nachgedunkelt,
im Rand mit leichten Handhabungs- und Alterungsspuren,
verso mit Resten alter Montage, ansonsten schön.
Louis Gurlitt
1812 Altona - Naundorf 1897
268 | "Civitella vor Olevano".
Bleistift auf Velin mit Wz. "P.M". 1845.
32 : 53,7 cm. Signiert, datiert und ortsbezeichnet unten
rechts.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 1.200
Unten rechts mit dem Nachlassstempel und der Nummer
"45". - Mit leichten Alterungsspuren, insgesamt jedoch gut
erhalten.
April 2016 K a r l & F a b e r | 179
Johann Georg von Dillis
Fritz Bamberger
1814 Würzburg - Neuenhain 1873
269 | Blick auf den Gardasee.
Bleistift, aquarelliert, auf feinem Velin. 13,7 : 27,5 cm.
Ortsbezeichnet unten rechts.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 800
Leicht braunfleckig und mit minimalen Alterungsspuren,
­ansonsten sehr schön.
180 | K a r l & F a b e r April 2016
Johann Georg von Dillis
1759 Grüngiebing - München 1841
270 | Italienische Landschaft mit Aquädukt.
Bleistift, Feder in Braun auf Bütten. 10,9 : 17,4 cm.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 500
Leichter Lichtrand, sonst gut erhalten.
271 | Mutter mit Kindern in Grottaferrata.
Aquarell und Feder in Schwarz über schwarzer Kreide, auf
Bütten mit Wz. "Adler in bekröntem Wappenschild". 1795.
17 : 21,1 cm.
Datiert und mit Ortsbezeichnung "in Italia a grotta f­ errata"
unten rechts. Daneben in der Ecke mit "13" nummeriert.
Literatur:
Marianne Bernhard, Deutsche Romantik: Hand­
zeichnungen, Herrsching o. J., Bd.1, Abb. S. 203.
Ausstellung:
Ausst.-Kat. Johann Georg Dillis 1759-1841. Landschaft
und Menschenbild, Bayerische Staatsgemäldesammlung,
Neue Pinakothek, München 1992, S. 256, Kat. Nr. 121,
mit farb. Abb.
Provenienz:
Dillis-Nachlass, Sammlung Einsele (verso mit dem
­Stempel und der Numerierung);
Karl & Faber, Auktion 201, 29.5.2001, Los 142;
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 7.000/9.000
Zart aquarellierte Studie, die das lebhafte Interesse des
Künstlers an den Menschen seiner Umgebung widerspiegelt. In liebevoller und fürsorglicher Zuneigung wendet sich
die Mutter ihrem Jüngsten zu. Die Arbeit entstand vermutlich während Dillis' erstem Italienaufenthalt. Die gleiche
Ortsbezeichnung befindet sich auf einer Reihe von Aquarellen mit vergleichbaren Familienszenen (vgl. Ausst. Kat.
München 1992, Nr. 122). - Vereinzelt mit winzigen, kaum
merk­lichen Braunflecken, ansonsten gut erhlaten.
April 2016 K a r l & F a b e r | 181
Oswald Achenbach
1827 - Düsseldorf - 1905
274 | Blick vom Meer in Richtung einer Steilküste.
Bleistift auf dünnem bräunlichen Velin. 20,6 : 32,8 cm.
Signiert unten links.
€ 400
Skizzenbuchblatt. - Die vier Ecken ergänzt.
Englisch
Ernst Graner
1865 Werdau - Wien 1943
272 | Blick auf die Piazza della Signoria in Florenz.
Aquarell auf Karton. 35,8 : 19,3 cm. Signiert unten links.
Gerahmt.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 800
Im Passepartoutausschnitt leicht nachgedunkelt, an den
Ecken auf die Unterlage montiert, ansonsten schön.
Giacomo Soldi (zugeschrieben)
Botticino 1806 - 1836 Brescia
273 | Ansicht von Neapel im Mondschein.
Gouache auf Velin. 16 : 24,3 cm.
€ 500
276 | Entwurf für eine Wanddekoration.
Bleistift, Pinsel in Grau, weiß gehöht auf Velin. 18 : 22,5
cm. Bezeichnet unten links.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 400
Unten rechts schwer leserlich bezeichnet, verso mit Ortsangabe. - Mit Gebrauchspuren, verso mit Resten von alter Montage.
Lichtrand und unten rechts leichter Wasserschaden, sonst
gut erhalten.
Italienisch
182 | K a r l & F a b e r April 2016
275 | Südliche Landschaft mit Staffage.
Aquarell über Bleistift auf Bütten. (Um 1840). 17,3 : 25,4 cm.
€ 500
April 2016 K a r l & F a b e r | 183
Gustav Friedrich Papperitz
1813 - Dresden - 1861
279 | Bogenbrücke über den Rio Vinalopo in Elche
mit Palmenhain.
Aquarell und Gouache auf Papier. 1851. 41,4 : 55,3 cm.
Signiert und datiert sowie ortsbezeichnet unten links.
€ 4.500/5.500
Louis Gurlitt
1812 Altona - Naundorf 1897
277 | Der Hafen von Cattaro in Dalmatien.
Bleistift, weiß gehöht, auf cremefarbenem Velin. (18)52.
31 : 48 cm. Signiert, datiert und ortsbezeichnet unten links.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 800
Papier leicht nachgedunkelt und mit leichten Alterungs­
spuren, insgesamt gut.
184 | K a r l & F a b e r April 2016
Fritz Bamberger
1814 Würzburg - Neuenhain 1873
278 | "Gibraltar 5. Feb. 1850".
Aquarell und Bleistift auf feinem Velin. 1850. 10,3 : 19,4
cm. Datiert und ortsbezeichnet unten rechts.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 800
Vereinzelt leicht braunfleckig, ansonsten gut erhalten.
Für den gebürtigen Dresdener Gustav Friedrich Papperitz
war Reisen ein Lebenselixier. Reisen nach Norwegen und
Italien folgte 1851 ein längerer Aufenthalt in Spanien, von
dem zahlreiche Ölstudien und Gemälde Zeugnis ablegen,
die Papperitz seit 1852 auf den jährlichen Ausstellungen
der Akademie in Dresden zeigte. Im Mai 1851 hielt er sich
mehrere Wochen im andalusischen Elche westlich von Alicante auf, das bereits damals wegen seiner ausgedehnten
Palmenhaine bekannt war. Seit dem 18. Jahrhundert zur
Dattelzucht kultiviert, prägen die verschiedenen Palmenhaine, deren berühmtester „La Palmera“ 2000 in die Liste
des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen wurde,
noch heute das Stadtbild. Papperitz‘ Blick auf den die Stadt
durchziehenden Rio Vinalopo und den angrenzenden Palmenhain ist erfüllt vom südlichen Licht, das zu den existenziellen Erfahrungen nordischer Künstler zählt. Von einem
niedrigen Augenpunkt aufgenommen, zieht sich der Blick
durch das Flusstal auf die mittelalterliche Bogenbrücke
und die Stadt, während sich links oberhalb des Flusses die
Palmen auftürmen. Es ist das stimmungsvolle Bild einer
Gegend, deren Charakter schon damals gleichermaßen von
Wasserarmut und üppiger Vegetation geprägt war.
April 2016 K a r l & F a b e r | 185
Francisco de Goya
1746 Fuendetodos - Bordeaux 1828
Englisch
280 | Ansicht von Cadiz.
Aquarell über Bleistift, auf Velin. 1836. 13,6 : 21 cm.
Datiert und mit "Cadix" bezeichnet unten links.
€ 500
An den Ecken alt auf eine Unterlage montiert, ansonsten
altersgemäß gut erhalten.
Carl Friedrich Werner
1808 Weimar - Leipzig 1894
281 | Ansicht von Cuenca in Spanien mit Staffage.
Aquarell und Gouache auf Velin. 28,9 : 26 cm.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 800
Der Künstler hielt sich im Winter 1856/1857 in Spanien auf. Umlaufend in eine Zierleiste montiert, Papier vereinzelt mit kleinen Braunfleckchen und leicht nachgedunkelt. Insgesamt gut.
186 | K a r l & F a b e r April 2016
282N | "Dios la perdone: Y era su madre."
Radierung, Aquatinta und Kaltnadel auf Bütten.
(Um 1799). 19,8 : 14,9 cm (Blattgröße 32 : 22 cm).
Harris 51 III 1 (von 12).
€ 4.000/5.000
Blatt 16 aus der Folge: Los Caprichos. Mit Schrift und Nummer sowie dem für die erste Ausgabe typischen Ätzfleck unter dem "e" von "madre". - Mit breitem Rand um die Plattenkante. Hervorragender, kontrastreicher Druck. Büttenrand
unbeschnitten, links vier Heftlöcher einer ehemaligen Bindung, im Rand leichte Stockflecken, untere Ecke rechts alter
Knick, sonst in altersgemäß gutem Zustand.
283 | Si Marina Bayló, tome lo que halló.
Radierung und Aquatinta auf Bütten. (1902).
24,5 cm : 34,7 cm (Blattgröße 30 : 43,7 cm).
Harris 259 III 4 (von 9).
€ 1.300
Blatt 12 der Folge "Los Provebios". Breitrandiger schwarzer
Druck mit der Nummer, in den Linien präzise, Aquatinta nur
schwach sichtbar. - Verso leicht braunfleckig, Papier leicht
nachgedunkelt, verso umlaufend montiert, ansonsten gut
erhalten.
April 2016 K a r l & F a b e r | 187
Camille Pissarro
Camille Pissarro
1830 St.-Thomas-des-Antilles - Paris 1903
284N | "La Rue des Arpents à Rouen".
Radierung und Kaltnadel auf Bütten von "Van Gelder".
1883. 16,3 : 11,2 cm. (Blattgröße 28 : 22,5 cm).
Signiert, betitelt, datiert und bezeichnet: "3e Etat"
Delteil XVII, 68, 3.
€ 8.000/10.000
Sehr feiner, früher Druck. Einer von neun zu Lebzeiten des
Künstlers erschienener Abdruck.
188 | K a r l & F a b e r April 2016
Auf der Suche nach neuen Motiven hielt sich Pissarro im
Herbst 1883 länger in Rouen auf. Dort entstanden neben
Gemälden im Ganzen wohl 20 Radierungen, in denen er
die alten, engen Straßen mit ihren Fachwerkhäusern, von
hohen Kirchtürmen überragt, festhielt. Teilweise direkt auf
die Platte geritzt, entstanden atmosphärisch dichte Stadt­
ansichten, die durch ihren Reichtum an Ausdrucksmöglich­
keiten der graphischen Mittel faszinieren. - Mit leichtem
Lichtrand, sonst gut erhalten.
285N | "Rue Saint-Lazare à Paris".
Kreidelithographie auf Chine collé, auf kräftigem Velin aufgewalzt. (1897). 20,8 : 14,2 cm. (Blattgröße 34,6 : 27,4 cm).
Signiert, betitelt und bezeichnet: "Ep defi no 13".
Delteil XVII, 184
€ 10.000/12.000
Nr. 13 von 27 Abdrucken auf Chine collé. - Guter Druck mit
breitem Rand, im Rand verschiedene, hinterklebte Risse.
April 2016 K a r l & F a b e r | 189
Camille Pissarro
1830 St.-Thomas-des-Antilles - Paris 1903
286N | Deux Bagneuses.
Radierung und Kaltnadel auf Velin. 1895. 12,8 : 18 cm.
(Blattgröße 15,3 : 20,3 cm).
Delteil XVII, 116, 3
€ 12.000/15.000
Vom Künstler auf dem Rand oben links bezeichnet:
"3e etat no 1". - Einer von vier nummerierten Abdrucken des
3. Zustands. Sehr feiner Druck mit den Fingerabdrücken des
Künstlers im breiten Rand.
Zwischen 1894 und 1896 schuf Camille Pissarro eine Reihe
von Druckgraphiken, die nicht nur durch die dabei angewandten Drucktechniken eine Besonderheit im Werk des
Landschaftsmalers Pissarros darstellen, sondern auch
durch die Wahl der Thematik: Sie zeigen badende Frauen,
weibliche Akte, die allein, zu zweit oder in Gruppen sich
im seichten Wasser erfrischen. Pissarro schrieb dazu im
April 1894 aus Eragny: „Es ist sehr unsicheres Wetter für
einen Maler, und ich werke im Atelier herum. Ich habe eine
ganze Serie von romantischen ‚gedruckten Zeichnungen‘
gemacht, die mir ganz amüsant erscheinen: eine Menge
Badende in allen möglichen Posen in paradiesischen Landschaften, auch Innenräume, Badende bei der Toilette etc.;
solche Motive male ich, wenn ich nicht hinaus kann. Dies
ist auch amüsant in Hinsicht auf die Valeurs – Schwarz
und Weiß -, die den Ton für die Bilder abgeben.“ (vgl. Janine Bailly-Herzberg, Correspondance de Camille Pissarro,
Bd. III, Paris 1988, S. 445). Pissarro, der zwar das akademische Aktzeichnen gelernt hatte, zeichnete erst in den
1890er Jahren wieder vermehrt Aktstudien, so existiert zur
vorderen Badenden eine genaue Vorzeichnung in Oxford
(vgl. Richard Brettell/Christopher Lloyd, A Catalogue of the
Drawings by Camille Pissarro in the Ashmolean Museum
Oxford, Oxford 1980, Nr. 257), die durch ihre unklassische
Pose auffällt. Pissarro selbst wies anlässlich des Druckes
der Platte im Januar 1894 darauf hin: „Vielleicht ein wenig
zu viel Natur; es sind Bäuerinnen in ihrer ganzen, kräftiggesunden Körperlichkeit, ich fürchte, Zartbesaitete wird
das schockieren, aber ich glaube, es sind meine besten
Sachen.“ (vgl. Correspondance, Bd. III, S. 420). - Mit kleinem
Knick in der Ecke unten links und Quetschfalte rechts.
190 | K a r l & F a b e r April 2016
Auguste Renoir
1841 Limoges - Cagnes-sur-Mer 1919
287N | La Danse à la campagne.
Vernis mou auf Velin. (1890). 22,1 : 13,6 cm.
(Blattgröße 32,6 : 25,1 cm). Mit Renoirs Signaturstempel
Lugt 2137 a unten rechts.
Delteil XVII, 2
€ 7.000/8.000
Guter Druck mit breitem Rand, leicht angebräunt.
Henri de Toulouse-Lautrec
1864 Albi - Schloss Malromé 1901
288N | Jeanne Granier.
Kreidelithographie auf Velin. (1896). 38,6 : 31,3 cm.
Mit dem roten Signaturstempel Lugt 1338 unten links.
Delteil X, 154; Wittrock 250.
€ 3.000/4.000
Einer von 40 Abzügen für die 1913 bei Les XX erschienene
Edition von dreizehn Schauspielerbildnissen. - Mit breitem
Rand, im unteren Bereich einige Stockflecken, sonst gut
­erhalten.
April 2016 K a r l & F a b e r | 191
Pierre Antoine Mongin
Henri Joseph Harpignies
1762 - Versailles - 1826
1819 Valenciennes - Saint-Privé 1916
289N | Gutshaus in einer Waldlichtung.
Schwarze Kreide auf blauem Velin, teilweise weiß gehöht.
29,5 : 46 cm.
€ 2.500
291N | Stimmungsvolle Flusslandschaft
bei Mondschein.
Aquarell und Gouache auf Karton. 1868. 16,6 : 25,6 cm.
Signiert und datiert unten links.
Provenienz:
Charles Paul Desavary (1837-1885); Hôtel Drouot, Paris,
15.3.1979, Los 13; Paul Prouté, Paris.
€ 4.500/5.000
Gebräunter Lichtrand, sonst gut erhalten.
Jean-Antoine-Siméon Fort
1793 Valende - Paris 1861
290 | Berglandschaft mit Staffage.
Aquarell auf Velin. 1838. 18,4 : 25,8 cm. Signiert und
datiert unten links.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 400
Ganzseitig aufgelegt, unten links mit einem kleinen Einriss.
Papier mit leichten Alterungsspuren.
192 | K a r l & F a b e r April 2016
Der Ort der stimmungsvollen Landschaft bei Mondschein
konnte bisher noch nicht bestimmt werden. Sie fasziniert
durch das lebhafte Spiel der Reflexionen und Spiegel­ungen
der Bäume und des Mondlichts im Wasser sowie dem
Kontrast der dunkel gehaltenen Vegetation, die sich im
­
Vor­
dergrund silhouettenhaft von der übrigen Landschaft
abhebt. Harpignies führte die von Camille Corot begründete Landschaftsmalerei fort, mit dem zusammen er 1860
nach Italien gereist war. Sein Einfluß macht sich neben der
Wahl des Sujets vor allem in der dunklen, erdigen Farbigkeit
­bemerkbar. - Unten kleiner Einriss, sonst in gutem Zustand.
April 2016 K a r l & F a b e r | 193
Constantin Guys
1802 Vlissingen/Holland - Paris 1892
Französisch
292 | Sitzender Satyr mit Panflöte.
Bleistift, weiß gehöht, auf bräunlichem Bütten. 16,8 : 10,9 cm.
€ 500
Mit leichten Gebrauchspuren, verso mit Montagestreifen,
ansonsten gut.
194 | K a r l & F a b e r April 2016
293 | Zwei Kurtisanen.
Pinsel in Grau auf Velin. 24,5 : 21,4 cm.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 500
Im Unterrand des Passepartouts von fremder Hand bezeichnet. Verso an der oberen Kante auf die Unterlage montiert,
im Rand mit leichten Gebrauchsspuren, ansonsten gut.
Französisch
294 | Zwei Frauen, sich umfassend.
Feder in Braun auf Bütten mit Wz. "bekröntes Bourbonenwappen". 25 : 13,3 cm.
€ 500
Mit Gebrauchsspuren, Ecke unten rechts angesetzt.
295 | "Tuileries Paris".
Feder, grau laviert, auf Bütten mit Teilen eines Wz. "SUR".
17 : 10,3 cm. Unten rechts bezeichnet.
€ 500
Unten rechts schwer leserlich mit "Franzani" bezeichnet. Umlaufend in ein Zierpassepartout montiert, mit minimalen
Gebrauchsspuren, ansonsten schön.
April 2016 K a r l & F a b e r | 195
Henri de Toulouse-Lautrec
1864 Albi - Schloss Malromé 1901
Französisch
296 | Der Stierkampf.
Pinsel in Braun über Bleistift, weiß gehöht, auf graublauem Bütten. 33 : 21,7 cm.
€ 500
298 | Recto: Zwei weibliche Profilstudien.
Verso: Im Theater.
Bleistift auf Velin. 11,3 : 18,8 cm. Mit dem Stempel Lugt
1338 unten links.
Provenienz:
Charles de Tolnay (1899-1981), Florenz; Privatbesitz,
Rheinland.
€ 2.500
Aus einem SKizzenbuch stammend.
Verso bezeichnet "Etude pour 1 huile file des Bouchers". Mit Handhabungsspuren und stellenweise braunfleckig.
Auguste Rodin (zugeschrieben)
Constantin Guys
1802 Vlissingen/Holland - Paris 1892
297 | Junge Frau, auf einem Esel reitend.
Aquarell über Bleistift auf dünnem Velin. 32 : 24,5 cm.
Provenienz:
Verso handschriftlich "ex coll. B Paris".
€ 500
Mit drei horizontalen Knickspuren. Im Randbereich mit
Klebespuren alter Montierung.
196 | K a r l & F a b e r April 2016
1840 Paris - Meudon 1917
299 | Zwei Akte in gebeugter Pose.
Bleistift und Feder in Braun, laviert, auf bräunlichem
Velin. 9 : 11,5 cm.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 800
Ganzseitig auf die Unterlage montiert, dort im oberen Rand
wohl von fremder Hand bezeichnet: "déchiré par la fourche
contemple ses blessures". - Mit geringen Alterungsspuren.
April 2016 K a r l & F a b e r | 197
Samuel Gränicher
1758 Zofingen - Dresden 1813
302R | 3 Bll.: Studien nach Philips Wouwermans und
Melchior Hondecoeter.
Bleistift auf Bütten. Von 12,3 : 18 bis zu 13 : 19,2 cm.
Signiert unten rechts.
€ 600
In altersgemäß gutem Zustand.
Schweizer Schule
303 | Blick auf den Genfer See.
Gouache auf Velin. (Um 1850). 6,5 : 14 cm.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 400
Johann Ludwig Bleuler
1792 Feuerthalen - Laufen-Uhwiesen 1850
Verso an der linken Kante auf eine Unterlage montiert,
ansonsten gut erhalten.
300 | 4 Bll: Rheinansichten.
Farbige Aquatintaradierung, teilweise handkoloriert auf
Velin. 28,8 : 40,8 cm (Blattgröße je 45,2 : 32,2 cm).
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 1.200
301 | 4 Bll: Rheinansichten.
Farbige Aquatintaradierung, teilweise handkoloriert auf
Velin. 28 : 36 cm bzw. 28,8 : 40,8 cm (Blattgröße je
45,2 : 32,2 cm).
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 1.200
Vorhanden: Nr. 51 Vue de Rudesheim et du Joanisberg Prise
de Bingen. - Nr. 53 Le Château de Rheinstein, Appartenant a
S.A.R. le Prince Frederic de Prusse. - Nr. 66 Vue de Neuwied
Prise prés de ka Ruine de Freidericstein Nommé Teufelstein. Nr. 79 Vue de Schewenigen. - Von farbfrischer Erhaltung, an
den Rändern leicht gebräunt.
Vorhanden: Nr. 58 Vue de St. Goarshausen et de la Ruine de
Katzenellenbogen. - Nr. 59 Vue de St.Goar et de la Ruine de
Rheinfels vers le Rocher de Lourley. - Nr. 62 Vue du Château
de Marksbourg vers Braubach. - Nr. 63 Vue du Château de
Stolzenfels. - Von farbfrischer Erhaltung, an den ­Rändern
leicht gebräunt.
198 | K a r l & F a b e r April 2016
Friedrich Salathé
1793 Binningen bei Basel - Paris 1858
304 | Fluss mit Felsbrocken und Brücke.
Feder in Schwarz, aquarelliert auf Velin. 24,8 : 19,7 cm.
Verso mit dem Nachlassstempel (nicht bei Lugt).
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 500
Leicht lichtrandig und mit minimalen Alterungsspuren,
ansonsten gut.
April 2016 K a r l & F a b e r | 199
Lorenzo Quaglio II.
1793 - München - 1869
307 | Landschaft bei Berchtesgaden mit dem Watzmann.
Aquarell auf Velin. 1867. 24,6 : 33,6 cm. Signiert und
datiert unten links.
Provenienz:
Sammlung König Ludwig II. von Bayern, verso mit dem
Nachlassstempel (nicht bei Lugt);
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 1.500
Die reizvolle, farbfrische Ansicht von Berchtesgaden - erkennbar sind die Augustinerchorherrenkirche St. Martin,
rechts daneben St. Andreas sowie links außen die Frauenkirche - mit dem Watzmann hat Quaglio in einer formatgleichen, im gleichen Jahr vor der Natur aufgenommenen Bleistiftzeichnung vorbereitet (Paluch, Nr. 584). Bereits 1837
hatte Quaglio ein großformatiges Ölgemälde mit der Ansicht
von Berchtesgaden angefertigt, das 1906 versteigert wurde,
bis heute aber nicht mehr aufgetaucht ist (Paluch, V 188). An den Ecken ins Passepartout montiert, kaum merkliche
Alterungsspuren, ansonsten sehr schön.
Johannes Stanislaus Schaffroth
1765 - Baden-Baden - 1851
305R | Die Erfindung der "Verstandes Inoculation".
Aquarell, weiß gehöht auf Bütten. 1826. 48 : 60 cm.
­Signiert und datiert mittig links.
€ 1.000
Mit leichten Handhabungsspuren und Wurmlöchlein,
ansonsten gut erhalten.
200 | K a r l & F a b e r April 2016
Angelo Quaglio d. Ä.
1778 - München - 1815
306 | Bühnenbildentwurf.
Bleistift, Feder in Braun und Aquarell, stellenweise mit
Gold gehöht, auf Bütten. 20,2 : 29 cm.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 1.000
Farbfrisch, in sehr gutem Zustand.
Carl August Lebschée
1800 Schmiegel/Posen - München 1877
308 | Kleine Hütte mit Bauernfamilie.
Aquarell über Bleistift auf Velin. 1835. 18,9 : 23,7 cm.
Signiert, datiert und mit Ortsbezeichnung "München"
unten links.
€ 800
Farbfrisch und altersgemäß sehr gut erhalten.
April 2016 K a r l & F a b e r | 201
Wilhelm von Kobell
1766 Mannheim - München 1853
309 | Studie eines Pferdes, daneben Wiederholung
des Kopfes.
Aquarell und Gouache auf Bütten mit angeschnittenem
Wz. 21,3 : 27,7 cm.
Vgl. Wichmann 1582.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 1.200
Verso von fremder Hand in Bleistift bezeichnet. - Papier
gleichmäßig braunfleckig, ansonsten gut erhalten.
Leo von Klenze
1784 Bockenem - München 1864
310 | Entwurf zur Staffage der "Idealen Ansicht der
Stadt Athen".
Bleistift und Rötel auf Velin. 16,1 : 23,4 cm.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 800
Vorzeichnung zu der auf dem Areopag versammelten Menschengruppe in Klenzes "Idealer Ansicht der Stadt Athen",
die Ludwig I. 1852 im Tausch gegen ein früheres Klenze-Gemälde erwarb (heute Neue Pinakothek, München). - Leicht
nachgedunkelt, links mit einem winzigen Braunfleck, ansonsten gut erhalten.
202 | K a r l & F a b e r April 2016
Wilhelm von Kobell
311 | Fürstliche Reitergruppe vor einer Stadt.
Bleistift auf Bütten mit Wz. "FL und Lilie", quadriert, an
den Konturen durchgegriffelt und verso geschwärzt, aus
zwei Bögen zusammengesetzt. 29,5 : 45,8 cm.
Nicht bei Wichmann.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 1.200
Rechts kleiner Riss, leicht stockfleckig, sonst in alters­
gemäß gutem Zustand.
312 | Skizzen nach Offizieren zu Pferd.
Bleistift auf Bütten mit Wz. "F. A.". (Um 1808). 22,4 : 35,5 cm.
Wichmann 929.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 1.000
Detailstudie zu "Die Belagerung von Kosel" (Neue Pinakothek, München, Inv. Nr. 3822). Mit Büttenrand, verso von
fremder Hand bezeichnet: "L 133". - Mit minimalen Alterungsspuren, umlaufend in das Passepartout montiert, ansonsten in gutem Zustand.
April 2016 K a r l & F a b e r | 203
Johann Adam Klein
1792 Nürnberg - München 1875
313 | In der Menagerie zu Schönbrunn.
Feder in Schwarz auf Velin. 16,1 : 21,3 cm.
Provenienz:
Laut Notiz auf dem Passepartout Sammlung Conrad Jahn
(1815-1870), Gotha (Lugt 1397 b) und Arthur Rühmann.
€ 1.200
Das Blatt mit einem in Hof stehenden Kamel und zwei
­Dromedaren ist die gleichseitige Vorzeichnung zur Radierung Jahn 185. Laut Titel auf der 1817 entstandenen
­Radierung hat Klein das Kamel und die zwei Dromedare
"in der Menagerie zu Schönbrunn" in Wien nach der Natur ­gezeichnet. - Ausriss an der Ecke oben rechts, sonst in
altersgemäß gutem Zustand.
Friedrich Voltz
Max Joseph Wagenbauer
1775 Öxing bei Grafing - München 1829
315 | Blick ins Isartal.
Aquarell über schwarzer Kreide, leicht weiß gehöht, auf
Bütten. 22,2 : 28,7 cm.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 1.400
Verso von fremder Hand auf dem Passepartout bezeichnet
und betitelt. Mit einer Einfassungslinie in Schwarz. - Umlaufend ins Passepartout montiert, von schönem Gesamteindruck.
1817 Nördlingen - München 1886
314 | Stehendes Kamel nach rechts.
Bleistift auf hellgrauem Velin. (Um 1835). 28,2 : 23,4 cm.
Signiert unten rechts. Verso mit dem Nachlassstempel.
€ 700
Verso mit einer kleinen Bleistiftstudie. - Im Rand minimal
nachgedunkelt und mit leichten Handhabungsspuren. Links
oben mit einem kleinen Braunfleck, verso vereinzelt mit
Montageresten, insgesamt schön.
204 | K a r l & F a b e r April 2016
316 | Landschaft mit einer alten Eiche.
Bleistift auf bräunlichem Bütten. 24,4 : 18,7 cm.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 600
Verso von fremder Hand bezeichnet. Papier leicht nachgedunkelt und mit minimalen Spuren von der Handhabung.
Von schönem Gesamteindruck.
April 2016 K a r l & F a b e r | 205
Carl Friedrich Heinzmann
1795 Stuttgart - München 1846
318 | Ansicht von München, von Föhring aus gesehen.
Aquarell und Feder in Braun auf Velin. 1835. 6,8 : 13,3 cm
(Untersatz 9 : 15,8 cm). Monogrammiert unten links,
­datiert unten rechts.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 600
Auf dem Originaluntersatz bezeichnet: "Heinzmann, Ansicht
von München bey Föhring aufgenommen.". - In den Ecken
auf die Unterlage montiert, ansonsten altersgemäß gut.
Josef Willroider
1838 Villach - München 1915
319 | 4 Bll.: "Bernried".
Bleistift auf Velin. (190)6, (190)7 und (190)8 (2).
Von 11,5 : 17,5 cm bis zu 11,5 : 18,5 cm. 3 Bll. signiert
unten rechts, ein Bl. signiert unten Mitte, 4 Bll. orts­
bezeichnet und datiert unten links.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 1.200
Von unterschiedlicher Erhaltung.
Johann Georg von Dillis
Hippolyt von Klenze
1759 Grüngiebing - München 1841
1849 München - Mittelberg im Walserthal - 1892
317R | Wolkenstudie.
Schwarze und weiße Kreide auf blauem Bütten mit
schwer erkennbarem Wz. 22 : 36,5 cm.
Provenienz:
Aus dem Nachlass des Künstlers;
Historischer Verein von Oberbayern, verso mit dem roten
Stempel und der Inv. Nr. 441 (nicht bei Lugt);
Privatsammlung, München;
Thomas Le Claire Kunsthandel, Hamburg;
Karl & Faber, Auktion 227, 4.12.2009, Los 204.
€ 3.000/3.500
320 | Weg zum Achental.
Bleistift, Pinsel in Braun auf Velin. (Um 1870). 22,6 : 30 cm.
Signiert unten rechts.
Provenienz:
Galerie Arnoldi-Livie, München;
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 400
Dillis beschäftigte sich in der Zeit von 1819 bis 1824 intensiv
mit dem Studium der Wolken. Hier faszinierte ihn vor allen
Dingen das Spiel des Lichts und die sich ständig ändernde
Atmosphäre. Dabei bevorzugte er als Unterlage blaues Bütten, auf dessen feiner Rippenstruktur er mit der porösen
Kreide zarte Effekte erzielen konnte. Dillis sah seine Wolkenstudien als eigenständige Werke, benutzte sie jedoch
auch als Formenfundus für Gemälde. Allein in seinem Nachlass befand sich ein großes Konvolut von ca. 150 Wolkenstudien. - Minimal knittrig und verblasst. Verso in den oberen
Ecken Montagespuren, sonst in gutem Zustand.
206 | K a r l & F a b e r April 2016
Mit minimalen Gebrauchsspuren, ansonsten gut erhalten.
Carl Millner
1825 Mindelheim - München 1895
321 | "Insola St. Johann am Lago-maggiore".
Bleistift, auf bräunlichem Bütten, mit Wz. "Bekröntes
Wappen mit Fleur-des-lis". "15. Oct 1870". 30,2 : 47,7 cm.
Signiert und datiert unten links, betitelt unten mittig.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 400
.
Im Rand Handhabungsspuren, von schönem Gesamteindruck.
April 2016 K a r l & F a b e r | 207
Eugen Adam
1817 - München - 1880
322 | Studie zu einem Kroaten.
Bleistift, aquarelliert, weiß gehöht, auf braungrauem Velin.
22,5 : 33,3 cm.
€ 500
Verso von fremder Hand bezeichnet. Im Passepartoutausschnitt minimal nachgedunckelt und mit Lichtrand, ansonsten gut erhalten.
Heinrich Adam
1787 Nördlingen - München 1862
323 | Landschaft mit einem Unterstand.
Aquarell auf Velin. 11 : 19,7 cm. Signiert unten rechts.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 600
Mit einer Einfassungslinie in Schwarz. - Papier leicht nachgedunkelt, ansonsten gut erhalten.
Leopold Rottmann (zugeschrieben)
1812 Heidelberg - München 1881
324 | Baumstudien.
Bleistift auf bräunlichem Bütten. (18)67. 36 : 44,1 cm.
Datiert unten rechts.
€ 500
Verso bezeichnet. - Im rechten und linken Rand mit einem
hinterlegten Einriss, ansonsten schön.
208 | K a r l & F a b e r April 2016
Michael Lueger
1804 - München - 1883
325 | 2 Bll.: Ansichten aus dem Schlosspark
Nymphenburg.
Feder in Braun, Aquarell und Gouache auf Velin. 1839 und
1842. 17,9 : 23,6 bzw. 17,3 : 21,9 cm.
Signiert und datiert unten links bzw. unten rechts.
Provenienz:
Ein Bl. aus der Sammlung König Ludwigs II. von Bayern,
verso mit dem Stempel (nicht bei Lugt);
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 1.200
Papier leicht nachgedunkelt, ansonsten in gutem Zustand.
Anton Doll
1826 - München - 1887
326 | 2 Bll.: Münchner Stadtszenen.
Aquarell auf Velin. Je ca. 26,2 : 26 cm. Jedes Blatt unten
links signiert und mit Ortsbezeichnung "München".
Provenienz:
Sammlung Philipp Pfister, Regierungsrat König Ludwig II,
verso jeweils mit dem Stempel (Lugt 2026); dessen Nachlassauktion Hugo Helbing, München, 27.10.1904, Los 511;
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 1.200
Dargestellt ist die Pagerie an der Maxburgstrasse, im Hintergrund die Frauenkirche bzw. der Wilhelmsbogen an der Maxburg im ehemaligen Zustand von Osten. - Im Passepartoutausschnitt leicht nachgedunkelt, verso an der oberen Kante auf
die Unterlage montiert, ansonsten altersgemäß gut erhalten.
April 2016 K a r l & F a b e r | 209
Süddeutsch
327 | Landschaft mit See und einer Klosteranlage.
Aquarell über Bleistift auf Papier mit angeschnittenem
Wz. "Pro Patria". 18,2 : 36,2 cm.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 800
Mit minimalen Alterungsspuren, ansonsten gut erhalten.
Friedrich Wagner
1803 Nürnberg - München 1876
328R | Recto: Ansicht von Nürnberg - verso: Schlucht.
Bleistift. 19,3 : 14,5 cm. Rückseitig signiert (?).
Provenienz:
Fritz Hasselmann, München, verso mit dem Stempel
(Lugt 1012). Hugo Helbing, München, Auktion 24.11.1892,
Los 960.
€ 400
In altersgemäßem Zustand, mit Lichtrand.
Caspar Johann Nepomuk Scheuren
1810 Aachen – Düsseldorf 1887
330R | Schiffe vor Ostende.
Aquarell auf Velin. (18)44. 5,2 : 12,8 cm. Datiert und mit
Ortsbezeichnung auf dem Untersatzpapier.
€ 800
Farbfrisch erhalten.
Deutsch
329 | Ein Sommertag.
Feder in Braun, aquarelliert und weiß gehöht, auf Bütten.
(Um 1800). 15,5 cm : 21 cm.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 500
Mit minimalen Alterungsspuren, verso umlaufend mit
­Montagestreifen, ansonsten sehr schön.
210 | K a r l & F a b e r April 2016
Friedrich Otto Georgi
1819 Leipzig - Dresden 1874
331R | Oase in der Wüste.
Aquarell auf Velin. 1871. 25,6 : 20,1 cm. Signiert und
datiert unten links.
€ 800
Guter Erhaltungszustand.
April 2016 K a r l & F a b e r | 211
Adolph von Menzel
1815 Breslau - Berlin 1905
332 | Porträt des Hans von Bülow.
Bleistift, teilweise gewischt, auf Velin. 8,1 : 13,4 cm. Oben
rechts monogrammiert.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 1.200
Ausgeschnitten und ganzseitig aufgelegt.
Beiliegt:
Visitenkarte Menzels, beschrieben "Herzliche Wünsche /
zum 4ten März 91 / Menzel".
Johann Gottfried Schadow
1764 - Berlin - 1850
333 | Studie zur Büste der Prinzessin Friederike.
Öl und schwarze Kreide auf rotbraunem Velin. 14,6 : 10,8 cm.
Signiert unten links.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 500
Skizze zu der 1794 entstandenen Büste der Prinzessin Friederike, Gemahlin des Prinzen Louis von Preußen, geb. Prinzessin von Mecklenburg-Strelitz und jüngste Schwester der
preußischen Königin Luise. - Papier leicht nachgedunkelt,
ansonsten schön.
Anton Alexander von Werner
1843 Frankfurt/Oder - Berlin 1915
334 | Selbstporträt mit Hund.
Bleistift auf Velin. (Um 1880). 17,8 : 11 cm.
­Monogrammiert unten links.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 500
Verso mit drei Hundestudien in Bleistift. - Im Passepar­
toutausschnitt nachgedunkelt, an der linken Kante mit einem winzigen Einriss, ansonsten gut.
212 | K a r l & F a b e r April 2016
Johan Christian Clausen Dahl
1788 Bergen - Dresden 1857
335R | 2 Bll.: Opferstein im Herthawald und Segelboote
im Kleinen Haff.
Bleistift, Feder in Braun auf feinem Velin. (18)43. 13,1 : 6,9 cm
und 7,5 : 13,2 cm. Datiert und mit Ortsbezeichnung.
€ 1.500
Bl. 1: Verso mit Notizen vom Künstler. - Entstanden während
einer Reise nach Rügen im August 1843. - In altersgemäß
gutem Zustand.
336R | 2 Bll: Fischerhütte in Binz und Fischerbootstelle
bei Bergen.
Bleistift, Feder in Braun auf feinem Velin. (18)43. 7,1 : 13,2 cm
und 7,2 : 13,4 cm. Datiert und mit Ortsbezeichnung.
€ 1.500
Entstanden während einer Reise nach Rügen im August 1843.
- In altersgemäß gutem Zustand.
April 2016 K a r l & F a b e r | 213
Johan Christian Clausen Dahl
Friedrich Preller d.Ä.
1788 Bergen - Dresden 1857
1804 Eisenach - Weimar 1878
337R | Die Staffelsheimer Linde beim Staffelsberg.
Bleistift auf Velin. 1849. 20,2 : 26 cm. Datiert und mit
Ortsbezeichnung unten rechts.
€ 2.000
339 | Hochgebirgslandschaft mit Wanderern.
Bleistift, aquarelliert, auf Velin von "J. Whatman". 57 : 75,8 cm.
Provenienz:
Laut alter Notiz auf dem Verso Sammlung Hammelsbeck,
Köln (nicht bei Lugt);
Auktion Karl & Faber, 4. November 1958, Los 387;
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 2.500
Die heute nicht mehr existierende Staffelsteiner Linde in
Oberfranken war im 19. Jahrhundert nicht nur wegen ihres
Umfanges von über 20 Metern und ihres Alters von über
1000 Jahren eine Berühmtheit, sondern auch wegen des
Fundes eines Gedichts in ihrem ausgehöhlten Stamm, das
als "Lied der Linde" bekannt wurde. - In gutem Zustand.
August Richter
1801 Dresden - Pirna 1873
338R | Aussicht vom Porsberg auf den Lilienstein und
den Königstein.
Bleistift und schwarze Kreide, Pinsel in Blau auf Velin.
1849. 21,4 : 27,1 cm. Signiert und datiert unten rechts.
€ 800
Leicht vergilbt, sonst gut erhalten.
214 | K a r l & F a b e r April 2016
Verso alt bezeichnet. - Mit geringen Gebrauchspuren,
jedoch allgemein gut.
340 | Wolkenhimmel über Dächern.
Bleistift und Pinsel in Braun auf bräunlichem Velin.
10,1 : 16,9 cm.
Provenienz:
Verso mit einem nicht identifizierten Sammlerstempel
(Lugt 4305);
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 400
Verso von alter Hand bezeichnet. - Mit geringen Gebrauchspuren, insgesamt gut erhalten.
April 2016 K a r l & F a b e r | 215
Oswald Achenbach
1827 - Düsseldorf - 1905
Robert Erbe
1844 Gera - Oberlößnitz 1903
Unten Mitte kleiner Einriss, rechts kleine Papierauslassungen, vertikale Knickfalten, sonst in gutem Zustand.
Von der Tochter Cäcilie Achenbach unten rechts bezeichnet.
Verso mit einer lavierten Landschaftsstudie mit Farbangaben in Bleistift. Diese unten links "23. August 1843" datiert.
- Unten mittig mit einem hinterlegten Einriss, kaum merkliche Alterungsspuren. Insgesamt schön.
Beiliegt:
Alte Rahmenrückseite mit Hinweis auf die Signatur der
Tochter Cäcilie Achenbach.
Karl Maximilian Krüger
Österreich
341R | Die Kapelle im Wald.
Feder in Braun und Schwarz auf Velin. 23,8 : 28,5 cm.
Signiert (?) unten rechts.
€ 500
1834 Lübbenau - Gohlis 1880
342 | Kräuterstück.
Feder in Schwarz und Pinsel in Braun, Grau und Blau auf
Velin. 27,2 : 32,2 cm.
€ 600
R
Von guter Erhaltung.
216 | K a r l & F a b e r April 2016
343 | Mühle bei Oberndorf.
Aquarell über Bleistift auf Bütten mit Wz. "J. Honig & Zoonen".
"28.7.43". 29,3 : 38,5 cm. Datiert und ortsbezeichnet
unterhalb der Mühle.
Provenienz:
Aus dem Besitz der Tochter Cäcilie Achenbach;
Privatbesitz, Düsseldorf;
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 800
344 | Interieur der Domkirche St. Stephan zu Wien.
Aquarell über Bleistift auf Velin. 1847. 35,7 : 26,3 cm.
Verso bezeichnet und datiert.
€ 500
Mit leichten Handhabungsspuren, verso Papier leicht fleckig
und mit Resten von alter Montage, ansonsten gut erhalten.
April 2016 K a r l & F a b e r | 217
Rudolf von Alt
1812 - Wien - 1905
Ferdinand von Olivier
1785 Dessau - München 1841
345 | Donnerstag. Berchtesgaden und der Watzmann.
Lithographie auf cremefarbenem Velin. (1822/23).
21,7 : 27,8 cm (Blattgröße 34,8 : 40 cm).
Literatur:
Thieme-Becker, Bd. 26, S. 2; Grote, S. 216-217 und 225 mit
Abb. S. 134.
Provenienz:
Familiennachlass der Brüder Olivier, München.
€ 5.000/6.000
218 | K a r l & F a b e r April 2016
Differenzierter Abzug des seltenen Blattes aus der bei A.
Kunike in Wien herausgegebenen Folge: "Sieben Gegenden
aus Salzburg und Berchtesgaden nach den sieben Tagen der
Woche, verbunden durch zwey allegorische Blätter". Olivier hatte zunächst geplant, Radierungen zu schaffen, dann
aber bei den Probeabzügen der Motive von "Montag" und
"Dienstag" festgestellt, dass die Zartheit und Leichtigkeit
der Zeichnung dabei verlorenging. So wählte er das noch
junge Medium der Lithographie und überwachte persönlich
das Ausdrucken jedes Blattes, um genau die gewünschte
duftige Wirkung zu erzielen. Die Folge gilt als Pionierleistung
der Lithographie. Selten.- Schwach fleckig und mit Handhabungsspuren, vor allem im Randbereich. Eine winzige Bereibung links im Bereich des Himmels. Von schönem Gesamteindruck.
346 | Grein an der Donau mit Schloss Greinburg.
Bleistift und Aquarell auf cremefarbenem Velin. 18,4 : 26,8
cm. Rechts unten signiert und mit der Ortsbezeichnung
"Grein". Links unten nummeriert "N. 357 Grein".
Literatur:
Katalog der Galerie Christian M. Nebehay, Wien, Aquarelle
& Ölbilder XVIII.-XX. Jahrhundert, Wien 1971, Kat. Nr. 15
mit Abb.
Walter Koschatzky: Rudolf von Alt, Salzburg 1976, S. 262,
Nr. 32/07.
Provenienz:
Verso mit dem violetten Nachlassstempel (Lugt 7).
­Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 7.000/9.000
Rudolf von Alts kleines Aquarell lässt sich nur vor dem Hintergrund der zu seiner Zeit in Österreich üblichen Vedutenmalerei einschätzen, die detailverliebt Landschaft als Topografie erfasste. Wie viel freier wirkt dagegen Alts Aquarell!
Ihm geht es nicht um die genaue topografische Schilderung
von Grein an der Donau, sondern um die Erfassung einer momentanen Situation und Stimmung, allerdings ohne sie idealistisch zu überhöhen, wie dies noch Praxis der Romantiker
war. Dazu gehört auch der Eindruck des scheinbaren „Unvollendetseins“, doch ist dieses „non finito“ künstlerisches Konzept; es unterliegt einem bestimmten Rhythmus zwischen
Stehenlassen des Bleistifts, aquarellierten Partien und dem
Weiß des Papiers. Die Voraussetzungen für Alts berühmte Aquarellkunst, deren Rang sich bereits in unserem 1832
entstandenen Aquarell andeutet, liegen in Vorbildern wie
Thomas Ender und auch Joseph Rebell, vor allem aber in der
frühen Schulung durch den Vater Jakob, dessen Lithografien
Alt kolorierte. Unser frühes Aquarell bestätigt die Einschätzung von Otto Benesch, dem ehemaligen Direktor der Albertina in Wien: „Diese Technik der zeichnenden Aquarellmalerei
war neu und seit Dürers Tagen unbekannt. (…) Sie erhebt sich
turmhoch über das bloß deskriptive der Vedutisten und wird
zum Ausdruck souveräner künstlerischer Gestaltung.“
April 2016 K a r l & F a b e r | 219
Joseph Maria Olbrich
1867 Opava - Düsseldorf 1908
347 | Damenschlafzimmer in der Villa Olbrich.
Bleistift, Aquarell und Gouache, weiß gehöht auf Papier.
(1900). 22 : 19,5 cm. Monogrammiert unten rechts.
Literatur:
Joseph Maria Olbrich: Das Haus Olbrich, Berlin 1901,
Wasmuth-Mappe I, 10.
Ausstellung:
Ausst.-Kat. Ein Dokument Deutscher Kunst – Darmstadt
1901-1976, Mathildenhöhe Darmstadt 1977, Bd. 4, S. 187,
Nr. 528.
Ausst.-Kat. Jugendstil, Palais des Beaux Arts, Brüssel
1977, S. 32, Nr. 3, Abb.
Ausst.-Kat. Joseph Maria Olbrich 1867-1908, Mathildenhöhe Darmstadt 1983, S. 172, Nr. 130, Farbabb.
Ausst.-Kat. Joseph Maria Olbrich 1867-1908. ­Architekt
und Gestalter der frühen Moderne, Mathildenhöhe
­Darmstadt/Leopold Musem Wien 2010, S. 162, Abb. 5.
Provenienz:
Nachlass Joseph Maria Olbrich; seitdem im Besitz der
Nachfahren.
€ 30.000/35.000
Joseph Maria Olbrich war zu seiner Zeit das, was man heute einen Designer nennen würde. In für die Wiener Kunst um
1900 nicht untypischer Weise hat er einen erweiterten Kunstbegriff vertreten, der die Grenzen zwischen den Gattungen
auflöste. Olbrichs Werk ist ein „Gesamtkunstwerk“, in dem
verschiedene Künste wie Architektur, Kunsthandwerk usw.
miteinander vereint sind und einander ergänzen. Olbrich,
bekannt geworden durch das 1897 erbaute Ausstellungsgebäude der Wiener Secession, war 1899 von Großherzog Ernst
Ludwig von Hessen-Darmstadt nach Darmstadt berufen worden, wo er der Künstlerkolonie Mathildenhöhe vorstand. Für
sie war Olbrich als Architekt tätig – so stammt der Entwurf für
das Ernst-Ludwig-Haus von ihm -, er lieferte aber auch Entwürfe für Keramik, Möbel und Musikinstrumente.
Folgerichtig entwarf Olbrich für sein eigenes, seit 1901 am
Südhang der Mathildenhöhe errichtetes Wohnhaus nicht nur
die Architektur sondern auch die Ausstattung und Einrichtung. Es präsentierte sich als Gesamtkunstwerk, in dem
alle Räume so individuell gestaltet waren, dass „bis unters
Dach, das Ganze eine Reihe von Stimmungen“ darstellte,
wie Olbrich selbst sagte. Im Obergeschoß, das ausschließlich dem Wohnen diente, befand sich das Schlafzimmer
seiner Ehefrau Claire, das mit einer Wandbespannung aus
gelber Sorrenter Seide und mit elfenbeinfarben getönten
Ahornmöbeln „als Ausdruck der Frische beim Erwachen
nach der Ruhe“ ausgestattet war. Olbrichs Zeichnung von
diesem Schlafzimmer ist mehr als ein Entwurf, es ist das
bildhafte Schaubild eines edlen Ambientes, das bereits
in der Zeichnung durch die ausgefeilte Farbigkeit und die
Kombination verschiedener Zeichentechniken wie Aquarell
und Gouache eine vollständige Vorstellung von der ausgeführten Einrichtung gibt. - Von farb­frischer Erhaltung.
220 | K a r l & F a b e r April 2016
April 2016 K a r l & F a b e r | 221
Max Klinger
1857 Leipzig - Großjena 1920
Moritz von Schwind
1804 Wien - München 1871
348 | Heimkehr vom Kreuzzug.
Aquarell über Bleistift auf chamoisfarbenem Velin. ­
(Um 1834/35). Ca. 7,2 : 12,4 cm. Rechts unten signiert.
Ausstellung:
Ausst. Kat. "Moritz von Schwind-Meister der Spätromantik",
Staatliche Kunsthalle Karlsruhe 12.10.1996-6.1.1997,
Museum der bildenden Künste Leipzig, 27.2.-20.4.1997, Gerd
Hatje Verlag, Ostfildern-Ruit 1996, Kat. Nr. 123, mit der Abb.
S. 132, auf dem Rahmen verso mit dem Ausstellungsetikett.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 1.200
1834 bekam Schwind, durch Vermittlung Quaglios, den Auftrag, Freskenentwürfe für das von Max von Bayern neuerbaute Schloss Hohenschwangau zu fertigen. Enttäuscht
musste er im Anschluss hinnehmen, dass die spätere Ausführung dieser Ideen von ganz anderen Künstlern vorgenommen wurde, die ihre eigenen Ideen in seine Entwürfe
einfließen ließen. Im Schwind-Album des Wittelsbacher
Ausgleichsfonds, das die Hohenschwangauentwürfe bewahrt, finden sich weitere Varianten des Motivs (vgl. Weigmann 129). - Schwach fleckig und verblasst; alt ganz auf
eine Zierunterlage aufgelegt.
222 | K a r l & F a b e r April 2016
Adrian Ludwig Richter
1803 - Dresden - 1884
349 | "Wo möcht ich sein?".
Bleistift auf Velin. 6,2 : 11 cm.
€ 500
Vorzeichnung zum Holzschnitt "Wo möcht ich sein" in "Alte
und neue Studentenlieder", erschienen 1844 (vgl. Wolf
Stubbe: Das Ludwig Richter Album. Sämtliche Holzschnitte,
München 1968, Bd. 1, S. 593). - In gutem Zustand.
Österreich um 1850
351 | “Nächtliche Lektüre“.
Feder in Schwarz und Pinsel in Grau auf Velin, vom Künstler auf Karton montiert. 20 : 21 cm (Velin) bzw. 32,4 : 26
cm (Karton). 1879. Signiert unten links auf dem Papier
sowie dem Karton, datiert und bezeichnet "Bruxelles"
unten rechts (Papier) sowie unten links (Karton), betitelt
unten mittig (Karton).
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 2.500
Diese Komposition mit ihrem rätselhaften Motiv belegt, über
welch zeichnerische Virtuosität und expressive Kraft bereits
der junge Künstler verfügte. Klinger lebte seit April 1879 als
Schüler des Historienmalers Emile Wauters in Brüssel. Papier etwas stockfleckig sowie mit kleinen Wasserflecken
am oberen Rand; Zeichnung mit kleinen Bereibungen. Karton leicht gebräunt, unter dem alten Passepartout stärker.
Franz von Lenbach
1836 Schrobenhausen - München 1904
350 | Das Messerschleifen.
Bleistift auf bräunlichem Velin. 11,1 : 14 cm
(Blattgröße 16,5 : 20 cm).
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 400
352 | Porträt einer Dame.
Farbige Kreiden auf Presspappe. 58 : 46 cm. Bezeichnet
unten rechts.
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.
€ 1.200
Mit geringen Alterungsspuren, ansonsten gut erhalten.
In gutem Zustand.
April 2016 K a r l & F a b e r | 223
Thomas Ludwig Herbst
1848 - Hamburg - 1915
Eugen Dücker
1841 Kuressaare - Düsseldorf 1916
353 | 2 Bll.: Strand an der Nordsee - Herbststimmung.
Aquarell und Gouache über Bleistift, teilweise weiß
gehöht, auf Velinkarton. 30 : 39,6 cm bzw. 27,4 : 37 cm.
Jeweils signiert unten rechts.
Provenienz:
Galerie G. Paffrath, Düsseldorf.
€ 1.000
Ein Bl. verso von fremder Hand bezeichnet. - Leicht lichtrandig und minimal nachgedunkelt. Verso umlaufend mit Montageband, ansonsten gut erhalten.
224 | K a r l & F a b e r April 2016
354 | 2 Bll.: "Bentheim" - In den Dünen.
Aquarell und Gouache über Bleistift, ein Bl. weiß gehöht, auf
Velinkarton. 27 : 37,3 cm bzw. 27 : 36,4 cm. Ein Bl. signiert
unten rechts und betitelt unten links, das andere signiert
unten links, verso mit dem Nachlassstempel.
Provenienz:
Galerie G. Paffrath, Düsseldorf.
€ 1.000
Mit geringem Lichtrand und leicht nachgedunkelt, verso
umlaufend mit Montageresten, ansonsten schön.
Philipp Röth
1841 Darmstadt - München 1921
355 | Landschaft am Weiher.
Pinsel in Schwarz, schwarze Kreide, Deckweiß auf grünem
Papier. 15,1 : 16,9 cm. Signiert unten rechts.
€ 400
Gut erhalten.
356 | Pferdekarren auf sonnigem Weg.
Bleistift auf cremefarbenem Velin. 14,2 : 18,4 cm. Unten
rechts mit dem geprägten Nachlassstempel.
Literatur:
Bernd Küster, Thomas Herbst 1848-1915.
Ein deutscher Impressionist, Bremen 1999, Abb. S. 88.
Provenienz:
Privatsammlung, Norddeutschland.
€ 300
Mit leichten Papiermängeln, ansonsten schön.
Beiliegt: Derselbe, Kälber an der Tränke. Lithographie auf
Velin, 19,5 : 31,7 cm, eines von 30 Exemplaren, signiert auf
der Unterlage unten rechts.
April 2016 K a r l & F a b e r | 225
Versteigerungsbedingungen / Conditions of Sale
§ 1 Allgemeines
§ 1General
1.Diese Versteigerungsbedingungen werden im Auktionssaal ausgehängt; sie sind
im Versteigerungskatalog abgedruckt, ggf. auch im Internet veröffentlicht. Mit
Erteilung eines Auftrages oder Abgabe eines Gebotes erkennt der Käufer die
Versteigerungsbedingungen und ihre Geltung für die Auktion ausdrücklich an.
2.Die Versteigerung, die öffentlich i. S. v. §§ 383 III, 474 I 2 BGB ist, wird vorbereitet,
durchgeführt und abgewickelt von der Karl & Faber Kunstauktionen GmbH (im
Folgenden »Karl & Faber«). Karl & Faber versteigert die Kunstwerke grundsätzlich als Kommissionär im eigenen Namen für Rechnung des unbenannt bleibenden Einlieferers. Ein von Karl & Faber bestimmter Auktionator leitet die
Versteigerung im Namen und für Rechnung von Karl & Faber; Ansprüche anlässlich der Versteigerung richten sich ausschließlich gegen Karl & Faber und
nicht gegen den Auktionator. Im Eigentum von Karl & Faber befindliche Gegenstände (sog. Eigenware) sind mit “‡“ besonders gekennzeichnet.
1.These Terms of Auction are displayed in the auction room; they are published in each auction catalogue, and also on the Internet, if appropriate. By
placing an order or making a bid, the buyer expressly acknowledges these
Terms of Auction and the validity thereof for the auction.
2.The auction, which is public as contem­plated in §§ 383 III, 474 I 2 BGB, is
prepared, held and handled by Karl & Faber Kunst­auktionen GmbH (referred to hereinafter as „Karl & Faber“). As a matter of principle, Karl & Faber
auctions the works of art as a commission agent, acting in its own name
and for the account of the unnamed party supplying the object. An Auctioneer ap­pointed by Karl & Faber holds the auction in the name and for the
account of Karl & Faber. Claims pertaining to the auction shall be ­directed
to Karl & Faber, and not to the Auctioneer. Objects which are the property of
Karl & Faber (so-called Own Goods) are specially marked with “‡”.
§ 2 Bieten und Auktion
§ 2Bidding and Auction
1. Alle Bieter haben ihren Namen und ihre Anschrift rechtzeitig vor der Auktion
mitzuteilen. Karl & Faber behält sich vor, dem Haus unbekannte Bieter um
die Vorlage eines gültigen Personalausweises, Reisepasses oder ähnlichen
Personal­dokumentes zu bitten. Gegebenenfalls werden Bieternummern vergeben. Will ein Bieter Gebote im Namen eines Dritten abgeben, hat er dies
vor Versteigerungsbeginn unter Angaben von Namen und Anschrift des
Vertretenen und unter Vorlage einer schriftlichen Vollmacht mitzuteilen. Andernfalls kommt der Kaufvertrag bei Zuschlag mit dem Bieter zustande.
2.Die im Katalog von Karl & Faber angegebenen Schätzpreise (ggf. unterer
und oberer Schätzpreis) sind in Euro beziffert. Sie dienen als Anhaltspunkte für den Verkehrswert des Versteigerungsgutes. Der Aufrufpreis wird vom
Auktionator festgelegt; gesteigert wird nach seinem Ermessen, im Regelfall
um jeweils 10 % des vorangegangenen Gebotes in Euro. Karl & Faber behält
sich vor, Katalognummern zu verbinden, zu trennen und, wenn ein besonderer Grund vorliegt, in einer anderen als der im Katalog vorgesehenen
Reihenfolge aufzurufen oder zurück­zuziehen.
3.Gebote können auch schriftlich oder telefonisch abgegeben werden; Bieten
über Internet ist nur zulässig, wenn dies über von Karl & Faber zur Verfügung gestellte Online-Dienste erfolgt. Schriftliche oder telefonische Gebote werden nur zugelassen, wenn der Bieter mindestens 24 Stunden vor
Beginn der Versteigerung bei Karl & Faber ihre Zulassung beantragt hat.
Der Antrag muss das Kunstwerk unter Aufführung von Katalognummer und
Katalogbezeichnung benennen. Im Zweifel ist die Katalognummer maßgeblich; Unklarheiten gehen zu Lasten des Bieters. Telefonische Gebote werden erst ab einem Schätzpreis von € 1.000.– entgegengenommen. Mit dem
Antrag zum telefonischen Bieten erklärt sich der Bieter mit der Aufzeichnung von Telefongesprächen einverstanden. Für die Bearbeitung von
schriftlichen, telefonischen oder internet­
basierten Geboten übernimmt
Karl & Faber keinerlei ­Gewähr. Insbesondere h­ aftet Karl & Faber nicht für
Übermittlungsfehler oder das Zustandekommen und die Aufrechterhaltung
von Telefon- oder Internetverbindungen. Dies gilt nicht, ­soweit Karl & Faber
­einen Fehler wegen Vorsatzes oder grober Fahrlässigkeit zu vertreten hat.
4.Der Zuschlag wird erteilt, wenn nach dreimaligem Aufruf eines Gebots kein
­höheres Gebot (Übergebot) abgegeben wird. Wenn mehrere Personen dasselbe Gebot abgeben und nach dreimaligem Aufruf kein höheres Gebot
erfolgt, entscheidet das Los. Ein Zuschlag kann in Einzelfällen unter Vorbehalt erteilt werden, auf den der Auktionator ausdrücklich hinweist. Ein solcher Zuschlag wird nur wirksam, wenn Karl & Faber das Gebot innerhalb
von 8 Wochen nach dem Tage der Versteigerung schriftlich durch entsprechende Rechnungslegung bestätigt; der Bieter bleibt solange an sein Gebot gebunden. Karl & Faber kann innerhalb einer Auktion einen Zuschlag
zurücknehmen und das Kunstwerk erneut ausbieten, wenn ein rechtzeitig
abgegebenes höheres Gebot irrtümlich übersehen und dies vom Bieter unverzüglich beanstandet worden ist oder wenn sonst Zweifel über den Zuschlag bestehen. Übt Karl & Faber dieses Recht aus, wird der ursprüngliche
­Zuschlag unwirksam. Karl & Faber hat das Recht, den Zuschlag zu verweigern oder ein Gebot abzulehnen, wenn ein besonderer Grund vorliegt. Ein
besonderer Grund liegt insbesondere vor, wenn ein Bieter Karl & Faber unbekannt ist und nicht spätestens bis zum Beginn der Versteigerung Sicherheit geleistet hat. Wird ein Gebot abgelehnt, bleibt das vorangegangene
Gebot wirksam. Der Zuschlag verpflichtet den ­Bieter zur Abnahme und
Zahlung.
1.All bidders shall communicate their name and address in a timely manner
before the auction. Karl & Faber reserves the right to request bidders unknown to the company to present a valid iden­tity card, passport, or similar
identifying documentation. Bidder num­bers shall be issued, if appropriate. If
a bidder wants to make bids in the name of a third party, then he must give
notice to this effect before the auction begins, stating the name and ad­
dress of the party he is representing and submitting a written proxy. The
sales contract shall otherwise, upon the fall of the hammer, be brought
about with the bidder.
2.The estimate prices specified in the catalogue of Karl & Faber (where appropriate, the upper and lower estimated value) are stated in Euros. They
serve as a guide for the market value of the object being auctioned. The
starting price is fixed by the Auc­tioneer; bids shall be placed at the Auctioneer’s discretion, each price shall, as a rule, be 10 % above the preceding
bid. Karl & Faber reserves the right to combine or to split catalogue numbers, or – if there is special reason for doing so – to call them in an order
other than that given in the catalogue or to withdraw them.
3.Bids may also be made in writing or by telephone. Bidding over the Internet is
only permissible if done via the online services provided by Karl & Faber. Bids
made in writing or by telephone shall be only admitted if the bidder has submitted an application for the admission of such bids to Karl & Faber at least
24 hours before commencement of the auction. The request must stipulate
the work of art, stating the catalogue number and the catalogue name. If
there is any doubt, the cata­logue number shall be decisive; any uncertainties
shall be for the detriment of the bidder. Telephone bids shall be accepted
only as of an estimated price of € 1,000. With the requesting of per­mission to
make bids by telephone, the bidder agrees to telephone calls being recorded.
Karl & Faber shall not assume any guarantee for the handling of written or
internet based bids or bids made by telephone. Karl & Faber shall, in particular, not be liable for errors in transmission or for the establishment and for
maintaining telephone or internet connections. This shall not apply if
Karl & Faber is responsible for a mistake due to intent or gross negligence.
4.The hammer shall fall, after a bid has been called three times, if no higher
bid is made. If several persons make the same bid and no higher bid is made
after it has been called three times, then the case shall be decided by drawing lots. A bid may be accepted subject to reservation in individual cases,
which the Auctioneer shall point out in each case. Any such acceptance of
a bid shall only take effect if Karl & Faber confirms the bid in writing by
presenting a statement of account within 8 weeks of the date of the auction; the bidder shall be bound by his bid for the duration of this period of
time. Karl & Faber may withdraw its acceptance of a bid during an auction
and call for new bids for the work of art at the same auction, if a higher bid
made in good time has been overlooked by mistake and the relevant bidder
has objected to such immediately, or if there is doubt of any other nature
regarding the acceptance of a bid. If Karl & Faber exercises this right, then
the acceptance of the original bid shall cease to be effective. Karl & Faber
shall be entitled to refuse the acceptance of a bid or to reject a bid if there
is special reason on hand for doing so. A special reason shall be on hand in
particular, if a bidder is unknown to Karl & Faber and has not provided security at the latest, by the time the auction begins. If a bid is rejected, then the
preceding bid shall remain in effect. The ac­cep­tance of a bid shall oblige
the bidder to acceptance and payment.
5.Schriftliche Gebote gelten als in der Versteigerung bereits abgegebene Gebote. Gehen mehrere gleich hohe schriftliche Gebote für ein und dasselbe
Kunstwerk ein, erhält das zuerst eingetroffene Gebot den Zuschlag, wenn
kein höheres Gebot vorliegt oder abgegeben wird. Bei gleichem Eingangstag entscheidet das Los. Jedes schriftliche Gebot wird von Karl & Faber nur
mit dem Betrag in Anspruch genommen, der erforderlich ist, um ein anderes abgegebenes Gebot zu überbieten. Ein schriftliches Gebot, das auf dem
dafür vorgesehenen Formblatt abzugeben ist, muss vom Bieter unterzeichnet sein und den für das Kunstwerk gebotenen Preis (ohne Aufgeld, Folgerechtsgebühr und Umsatzsteuer) nennen.
5.
Written bids shall be deemed bids already made at the auction. If
Karl & Faber receives several written bids to the same amount for one and
the same work of art, then the bid received first shall be accepted, if no
higher bid has been submitted or is made. Karl & Faber shall only avail itself
of each written bid up to the amount which is necessary in order to outbid
an other bid which has been made. A written bid, which is to be submitted
using the form sheet provided for such purpose, must be signed by the
bidder and stipulate the hammer price (without premium, fee for droit de
suite, and value added tax due) offered for the work of art.
§ 3 Payment
§ 3 Bezahlung
1.Der Kaufpreis besteht aus dem Hammerpreis zuzüglich Aufgeld. ­Zusätzlich
wird auf den Hammerpreis – wo anfällig – zur Abgeltung des gemäß § 26
UrhG zu entrichtenden Folgerechts eine Umlage von 1,8 % des Hammerpreises und des Aufgeldes, eventuell zzg. MwSt., erhoben.
2.Es wird, was die Umsatzsteuer betrifft, je nach rechtzeitig vor der Rechnungsstellung zu machender Vorgabe des Einlieferers differenzbesteuert
oder regelbesteuert verkauft.
a) Regelbesteuerte Kunstwerke werden mit “R“ hinter der Katalognummer
gekennzeichnet. Als Aufgeld wird in diesen Fällen pro ­Einzelobjekt
beim Käufer erhoben: auf einen Zuschlagspreis bis einschließlich 100.000
Euro 25 %, auf einen Zuschlagspreis über 100.000 Euro bis einschließlich
500.000 Euro für den überschreitenden Betrag 23 %, auf einen Zuschlagspreis über 500.000 Euro für den diesen überschreitenden Betrag 18 %. Ist
ein Käufer vorsteuerabzugsberechtigt und hat er seinen Wohnsitz innerhalb der EU, wird auf den Zuschlagspreis und das Aufgeld die gesetzliche
MwSt. von 19 % erhoben und so ausgewiesen.
b) Bei Anwendung des § 25 a Umsatzsteuergesetz (Differenzbesteuerung)
erhöht sich beim nicht vorsteuerabzugsberechtigten Käufer das Aufgeld
um die nicht separat ausgewiesene Umsatzsteuer, die in Höhe von 19 % nur
auf das Aufgeld erhoben wird. Die oben unter § 3 Ziff. 2 a) aufgeführte Staffelung beträgt dann 29,75 %, 27,37 % und 21,42 %. Differenzbesteuerte
Kunstobjekte, die mit “N“ hinter der Katalognummer gekennzeichnet sind,
haben ihren Ursprung in einem Land außerhalb der EU. Für solche Kunstobjekte wird zusätzlich zum Aufgeld die verauslagte Einfuhr­umsatzsteuer
in Höhe von 7 % des Hammerpreises berechnet.
3.Die vorgenannten Sätze für die Umsatzsteuer sowie die Gegenstände, auf
die sie anfällt, entsprechen dem derzeitigen Rechts­zustand und der aktuellen Praxis der Finanzverwaltung. Es können sich insoweit Änderungen ergeben, die an den Käufer weitergegeben werden müssen. Nehmen Käufer
mit Wohnsitz außerhalb der EU das ersteigerte Kunstwerk selbst in Staaten
außerhalb der EU mit, haben sie Sicherheit in Höhe der gesetzlichen Umsatzsteuer zu leisten. Diese wird erstattet, wenn der Käufer Karl & Faber
innerhalb eines Monats nach Erhalt des Kunstwerks den deutschen zollamtlichen Ausfuhr- und Abnehmernachweis vorlegt. Im Ausland anfallende
(Einfuhr-)Umsatzsteuer und Zölle trägt in jedem Fall der Käufer. Während
oder unmittelbar nach der Auktion ausgestellte Rechnungen ergehen vorbehaltlich der Nachprüfung.
4.Soweit der Käufer nach diesen Versteigerungsbedingungen oder dem Gesetz Erstattung von Kosten und / oder Zinsen schuldet, kann Karl & Faber
diese zusätzlich zu den in § 3, Ziff. 1, 2 a, b, 3 genannten Beträgen liquidieren. Der Kaufpreis ist mit dem Zuschlag fällig. Zahlungsverzug tritt, auch
bei abwesendem ­Käufer, zwei Wochen nach Z
­ uschlag, frühestens jedoch
eine Woche nach Rechnungsdatum ein. Ab Eintritt des Zahlungsverzugs
des Käufers verzinst sich der Kaufpreis unbeschadet etwaiger weiterer
Schadensersatzansprüche mit monatlich 1 % pro angefangenem Monat.
Vier Wochen nach Eintritt des Zahlungsverzugs ist Karl & Faber berechtigt,
dem Einlieferer Namen und Adresse des Käufers zu nennen.
5.
Der Käufer kann gegenüber Karl & Faber nur mit unbestrittenen oder
rechtskräftig festgestellten Forderungen aufrechnen.
6. Unbare Zahlungen werden erfüllungshalber angenommen. Bei Zahlung in
ausländischer Währung geht ein etwaiger Kursverlust zu Lasten des Käufers. Alle Steuern, Kosten und Gebühren der unbaren Zahlung (­inklusive
der Karl & Faber belasteten Bankspesen) gehen zu Lasten des Käufers.
Karl & Faber ist nicht verpflichtet, das ersteigerte Kunstwerk vor vollständiger Bezahlung aller vom Käufer geschuldeten Beträge h­ erauszugeben.
1.The purchase price consists of the hammer price plus premium. In addition,
a fee that is not liable to VAT and amounts to 1.8 % of the hammer price and
premium shall be charged – where due – to compensate for droit de suite
pursuant to Copyright Act § 26.
2.As regards VAT, sales are made subject to the gross margin scheme or
subject to regular taxation, depending on the consignor’s specifications to
be provided in a timely fashion before the invoice is issued.
a) Artworks subject to regular taxation are marked “R“ after the catalogue
number. In these cases, the buyer shall be charged a premium for each individual object as follows: 25 % on a hammer price up to and including
100,000 Euro; 23 % on the amount exceeding a hammer price of over
100,000 Euro and up to and including 500,000 Euro; and 19 % on the
amount exceeding 500,000 Euro. If the buyer is entitled to deduct input tax
and has his place of residence within the EU, then statutory value added tax
at a rate of 19% shall be levied on the hammer price and the premium and
shall be indicated separately.
b) If Turnover Tax Act § 25 a applies (gross margin scheme), the premium
payable by buyers not entitled to deduct input tax is increased by 19 %
turnover tax, which is only charged on the premium and is not indicated
separately. The percentage rates applying according to § 3 Item 2 a) above
are then 29.75 %, 27.37 % and 21.42 %. An “N“ behind the catalogue number
indicates that the work of art originates from a country outside of the EU.
For such objects, the advanced import tax will be charged at a rate of 7 % of
the hammer price in addition to the premium.
3.The rates of turnover tax given above and the objects on which it is incurred, comply with the current state of legislation and the current practice applied for financial accounting. Changes may therefore arise in this
respect, which will then be passed on to the buyer. If buyers resident outside the EU take the work of art they have bought by auction with them to
countries outside the EU by themselves, they must provide security
amounting to the statutory value added tax. This will be refunded if the
buyer submits the export­and purchase certificate issued by the German
customs authorities to Karl & Faber within one month of receiving the work
of art. (Import) sales tax and customs due abroad are in any event payable
by the buyer. Invoices issued during or immediately after an auction are
issued subject to review.
4.Karl & Faber shall, in as far as the buyer is committed by these Terms of
Auction or by legal prescription to reimburse costs and / or interest, be entitled to liquidate such in addition to the am­ounts as stipulated in Item § 3,
Ziff. 1, 2 a, b, 3. The purchase price shall fall due for payment upon the fall of
the hammer. Default of payment shall commence two weeks after a bid has
been accepted, also in the case of absent buyers, at the earliest, however,
one week after the date of in­voice. The purchase price shall, upon the occurrence of default of payment and notwithstanding any further claims for
damages, bear monthly interest at a rate of 1 % per commenced month. Four
weeks after the occurrence of default of payment, Karl & Faber shall be entitled to disclose the name and the address of the buyer to the Consignor.
5.The buyer may only offset such claims with respect to Karl & Faber, which
are undisputed or have been finally determined by a court of law.
6.Non-cash payments shall be accepted as conditional payment. If payments
are effected in foreign currencies, then any ex­chan­ge rate losses shall be
borne by the buyer. All taxes, costs and fees for non-cash payments (including the bank charges char­ged to Karl & Faber) shall be borne by the
buyer. Karl & Faber is under no obligation to hand over the work of art which
has been bought at an auction until all the amounts owed by the buyer
have been paid in full.
Versteigerungsbedingungen / Conditions of Sale
§ 4 Abholung und Transport; Gefahrübergang
§ 4 Collection and Transportation; Passing of Risk
1.Der Käufer hat seine Erwerbung unverzüglich, spätestens jedoch zwei Wochen nach vollständiger Bezahlung seiner Verbindlichkeiten abzuholen,
danach gerät er auch ohne Mahnung in Verzug. Ab diesem Zeitpunkt, spätestens aber ab Übergabe des Kunstwerkes an den Käufer, geht die Gefahr
eines zufälligen Untergangs oder zufälliger Verschlechterung des Kunstwerkes auf den Käufer über.
2.Unbeschadet der Regelungen in § 4 Ziff. 1 lagert und versichert Karl & Faber
das Kunstwerk (in Höhe des Kaufpreises) während eines Zeit­raumes von 1
Monat ab dem Tag der Auktion. Danach hat Karl & ­Faber das Recht, aber
nicht die Pflicht, das Kunstwerk im Namen und auf Rechnung des Käufers
bei einer Kunstspedition einzulagern und auf dessen Kosten versichern zu
lassen. Wünscht der Käufer die Durchführung des Transportes des Kunstwerkes, hat er dies Karl & Faber schriftlich mitzuteilen. Karl & Faber organisiert den Transport zum Käufer sowie eine entsprechende Versicherung
auf dessen Kosten und, soweit der Käufer als Unternehmer handelt, auf
dessen Gefahr. Karl & Faber kann hierfür einen angemessenen Vorschuss
verlangen.
1.The buyer shall collect his acquisition without delay, or at the latest, two
weeks after having paid his liabilities in full amount; he shall, after such
time, be in default even if no reminder is con­veyed. As of this date, or in any
event as of the time when the work of art is handed over to the buyer, the
risk of accidental destruction or of accidental deterioration of the work of
art shall pass on to the buyer.
2.Karl & Faber shall, notwithstanding the provisions of § 4 Item 1 above, store
the work of art and insure it (at its purchase price) for a period of one
month as of the date of the auction. There­after, Karl & Faber shall be entitled but not obliged to store the work of art at an art forwarding agency and
to have it insured in the name and for the account of the buyer. If the buyer
wishes to have the transportation of the work of art carried out, then he
shall notify Karl & Faber thereof in writing. Karl & Faber shall organize suitable means of transportation to transfer the work of art to the buyer, and
also appropriate insurance at the latter’s expense and – i­nsofar at the buyer is acting as an entrepreneur – at the latter’s risk. Karl & Faber may request an adequate ad­vance payment for such purpose.
§ 5 Eigentumsübergang,
Folgen des Rücktritts bei Zahlungsverzug
§ 5Passing of Title, Consequences of Withdrawal
on Default of Payment
1.
Das Eigentum an dem zugeschlagenen Kunstwerk geht erst nach
­vollständiger Zahlung aller Karl & Faber geschuldeter Beträge auf den
Käufer über.
2.Ist der Käufer in Zahlungsverzug, kann Karl & Faber nach Setzen e­ iner
Nachfrist vom Vertrag zurücktreten; wird dieses Recht ausgeübt, ­erlöschen
alle Rechte des Käufers am ersteigerten Kunstwerk. In einem solchen Fall
ist Karl & Faber berechtigt, vom Käufer Schadensersatz in Höhe des entgangenen Entgelts (Abgeld und Aufgeld) sowie angefallener Kosten für
Katalogabbildungen zu verlangen. Darüber hinaus haftet der Käufer für
Transport-, Lager- und Versicherungskosten bis zur Rückgabe oder, nach
Wahl von Karl & Faber, bis zur erneuten Versteigerung des Kunstwerkes.
Wird das Kunstwerk in der nächsten oder übernächsten Auktion versteigert, haftet der Käufer außerdem für jeglichen Mindererlös. Auf einen
Mehrerlös hat er keinen Anspruch. Karl & Faber hat das Recht, den Käufer
von weiteren Geboten in der Versteigerung auszuschließen.
1.The ownership to the acquired work of art shall only pass on to the buyer
after the complete payment of all amounts owed to Karl & Faber.
2.If the buyer is in default of payment, then Karl & Faber may rescind the
contract after having granted an additional period of respite; if such right is
exercised, then all the rights of the buyer in respect of the work of art
bought by auction shall ex­pire and become void. Karl & Faber shall in such
case be entitled to claim compensation of damages from the buyer in the
amount of lost remuneration for the work of art (seller’s commission and
buyer’s premium), and any costs incurred for catalogue illustrations. The
buyer shall, in addition, be lia­ble for transportation-, storage- and insurance
costs until the work of art is returned or – as Karl & Faber may select – is
put up for renewed auction. If the work of art is sold at the next auction or
at the auction following next thereupon, then the buyer shall furthermore
also be liable for any shortfall in proceeds. He shall not be entitled to any
surplus in proceeds. Karl & Faber shall have the right to exclude the buyer
from making further bids at the auction.
§ 6 Vorbesichtigung, Katalogangaben und
Haftung des Versteigerers
1.Sämtliche zur Versteigerung gelangenden Kunstwerke können im Rahmen
der Vorbesichtigung geprüft und besichtigt werden. Sie sind durchgehend
gebraucht und haben einen ihrem Alter und ihrer Provenienz entsprechenden Zustand, insbesondere Erhaltungszustand. ­Beanstandungen dieses
Zustandes werden im Katalog nur erwähnt, wenn sie nach Auffassung von
Karl & Faber den optischen Gesamteindruck des Kunstwerkes nicht unerheblich beeinträchtigen. In ­allen Fällen ist jedoch der tatsächliche Zustand
des Kunstwerkes zum Zeitpunkt seines Zuschlages vereinbarte Beschaffenheit im Sinne der g­ esetzlichen Bestimmungen. Weitergehende Ansprüche des Käufers sind ausgeschlossen, vgl. § 6 Ziff. 2.
2.Alle Angaben im Katalog oder in einer entsprechenden Internet-Präsentation beinhalten lediglich Meinungsäußerungen, die nach bestem W
­ issen
und Gewissen gemacht werden. Diese Angaben begründen ­weder eine Garantie noch eine Beschaffenheitsvereinbarung. Das Gleiche gilt für Kata­
logabbildungen; sie dienen dem Zweck, dem Interessenten eine ungefähre
Vorstellung vom Kunstwerk zu verschaffen und sind w
­ eder Bestandteil
e iner Garantie noch Bestandteil einer Beschaffenheitsvereinbarung.
­
Karl & Faber behält sich vor, Katalogangaben über die zu versteigernden
Kunstwerke vor der Auktion zu berichtigen. Diese Berichtigung kann durch
schriftlichen Aushang am Ort der Versteigerung oder mündlich durch den
Auktionator unmittelbar vor der Versteigerung des Kunstwerkes erfolgen.
In einem solchen Fall treten die berichtigten Angaben an die Stelle der Katalogbeschreibung. Mit diesen Maßgaben sind alle Ansprüche gegen
Karl & Faber, insbe­sondere Schadensersatzansprüche wegen Rechts- und
Sachmängeln sowie aus sonstigen Gründen (Verlust / Beschädigung)
­a usgeschlossen. Dies gilt nicht, soweit solche Ansprüche auf vorsätzlich­
em oder grob fahrlässigem Handeln von Karl & Faber (einschließlich
ihrer Erfüllungsgehilfen) beruhen, ihre Ursache in der Verletzung von
§ 6Preliminary Viewing, Catalogue Details,
Liability of the Auction House
vertraglichen Kardinalpflichten haben oder Schäden wegen Verletzung des
Lebens, des Körpers oder der Gesundheit betreffen.
3.Karl & Faber verpflichtet sich jedoch, auf rechtzeitiges (siehe § 6 Ziff. 4)
Verlangen des Käufers Ansprüche aus dem Innenverhältnis mit dem Einlieferer diesem gegenüber – ggf. auch gerichtlich – ­geltend zu machen, wenn
der Käufer nachgewiesen hat, dass Katalog­angaben über die ­Urheberschaft
und die Technik des ersteigerten Kunstwerkes unrichtig sind und auch
nicht mit der anerkannten Meinung der Experten am Tag der Auktion übereinstimmten. Im Falle erfolgreicher Inanspruchnahme des Kommittenten
erstattet Karl & Faber dem Käufer den Kaufpreis, wenn keine Ansprüche
Dritter an dem Kunstwerk bestehen und das Kunstwerk am Sitz von
Karl & Faber in unverändertem Zustand zurückgegeben wird.
4.Etwaige Ansprüche gegenüber Karl & Faber verjähren ein Jahr nach Übergabe des Kunstwerkes an den Käufer. Dies gilt nicht für die in § 6 Ziff. 2
letzter Satz geregelten Ansprüche; sie verjähren innerhalb der gesetzlichen
Fristen.
§ 7 Nachverkauf
Diese Versteigerungsbedingungen gelten für den freihändigen Verkauf
nach Beendigung der Auktion (sog. Nachverkauf) entsprechend. Karl & Faber
kann für derartige Veräußerungen insbesondere die in § 3 geregelten
­Entgelte und Umlagen erheben. Auf den Nachverkauf, der Bestandteil der
Auktion ist, finden die Bestimmungen über Verkäufe im Fernabsatz gemäß
§§ 312 b) ff. keine Anwendung.
§ 8 Schlussbestimmungen
Es gilt ausschließlich das Recht der Bundesrepublik Deutschland. Das
Übereinkommen der Vereinten Nationen über Verträge über den interna­
tionalen Warenkauf (CISG) findet keine Anwendung. Erfüllungsort und Gerichtsstand, soweit dieser zulässig verein­bart werden kann, ist München.
Sollten eine oder mehrere Bestimmungen dieser Versteigerungsbedingungen unwirksam sein oder werden, bleibt die Gültigkeit der übrigen Be­
stimmungen davon unberührt. Diese Versteigerungsbedingungen regeln
sämtliche Beziehungen zwischen dem Käufer und Karl & Faber. Allgemeine
Geschäftsbedingungen des Käufers haben keine Geltung. Mündliche Nebenabreden bestehen nicht. Änderungen dieser Versteigerungsbeding­
ungen bedürfen der Schriftform, das gilt auch für die Abbedingung des
Schriftformerfordernisses. Soweit die Versteigerungsbedingungen in mehreren Sprachen vorliegen, ist stets die deutsche Fassung maßgebend.
Stand: März 2016
1.All the works of art put up for auction may be inspected and viewed in the
context of the preliminary viewing. They are al­to­gether used, and the condition they are in, particularly their state of preservation, corresponds with
their age and provenance. Ob­jections to this condition shall only be referred
to in the catalogue if, in the opinion of Karl & Faber, they sub-stantially impair
the overall visual impression of the work of art. The actual condition of the
work of art at the time of the fall of the hammer shall, how-ever, in all cases
be the agreed quality as defined by statutory regulations, cf. § 6 Item 2.
2.All the details given in the catalogue or in a corresponding Inter­net presentation are merely expressions of opinion made in ac­cordance with best of
knowledge and belief. These details do not constitute a legally binding confirmatory commitment re­garding quality and nature, nor any such guarantee or an agreement on quality and characteristics. The same applies for
the illustrations in the catalogue; these illus­trations serve for the purpose of
giving interested customers an im­pression of the work of art; they are not
part of an agreement regarding quality and nature and do not constitute an
integral part of a guarantee or an integral part of an agreement on quality
and characteristics. Karl & Faber reserves the right to correct catalogue details regarding the works of art to be sold by auction before the auction.
Such correction may be made by way of a written notice displayed at the
place where the auction is held, or it may be given verbally by the Auctioneer immediately before the work of art is sold by auction. The corrected
details shall, in any such case, apply in lieu of the description in the catalogue. All claims against Karl & Faber shall be excluded with and by these
provisions, particularly all claims for da­mage compensation due to defects
of quality and of title, as well as for other reasons [loss / damage]. This shall
not apply, in as far as such claims are based on intentional or grossly negli-
gent actions of Karl & Faber [in­cluding its vicarious agents], or if they are
based on the in­frin­gement or breach of essential contractual duties, or if
they con­cern damages due to the injury of life, body or health.
3.Karl & Faber undertakes, upon the timely request of the buyer (cf. § 6 Item
4), to assert the rights and claims provided for under the internal relationship with the Consignor against such Con­signor – also before court if necessary – if the buyer has proven that the details given in the catalogue regarding the origination and the technique of the work of art bought at the
auction are in­cor­rect and were also not in agreement with the recognized
opinion of experts on the date of the auction. If claims are successfully asserted against the Consignor, then Karl & Faber shall refund the purchase
price to the buyer if there are no third-party rights on hand to the work of
art, and if the work of art is re­turned in un­changed condition at the registered headquarters of Karl & Faber.
4.Any and all claims asserted against Karl & Faber shall be­come statutebarred one year after the work of art has been handed over to the buyer.
This shall not apply for the claims re­gulated by the provisions stipulated in
§ 6 Item 2., last sentence; these shall become statute-barred within the periods as provided for by law.
§ 7 Post-Auction Sale
These Terms of Auction shall also apply mutatis mutandis for the subsequent off­hand sale of works of art (so­called After­or Post­Auction Sale) on
the open market. Karl & Faber may, for such sales, particularly impose and
charge the considerations and allocations regulated in § 3. For this off-hand
sale, which is part of the auction, the Distance Selling Regulations according to §§ 312 b) et seqq. BGB does not apply.
§ 8 Final Provisions
The laws of the Federal Republic of Germany shall apply exclusively. The
United Nations Convention on the International Sale of Goods (CISG) shall
not apply. Munich shall be the place of per­for­mance and venue, insofar as
the same may be admissibly agreed. If one or several provisions of these
Terms of Auction should be or become invalid, then the validity of the remaining other pro­visions shall not affected thereof. ­These Terms of Auc­tion
shall go­vern all relations between the buyer and Karl & Faber. General terms
and conditions of business of the buyer shall not apply. No verbal ancillary
agreements have been concluded. Amend­ments to these Terms of Auction
are to be made in wri­ting; this shall also apply for the relinquishment and
waiver of this writing requirement. If the Conditions of Sale are avaiable in
several languages, the German version shall always prevail.
Revised: March 2016
Karl & Faber Kunstauktionen ist Partner von Art Loss Register. Sämtliche Gegenstände in diesem Katalog,
sofern sie eindeutig identifizierbar sind und einen Schätzwert von mind. EUR 1.000 haben, wurden vor der
Versteigerung mit dem Datenbankbestand des Registers individuell abgeglichen.
Karl & Faber Auctions is a member of the Art Loss Register. All works in this catalogue, as far as they are
uniquely identifiable and have an estimate of at least EUR 1,000 have been checked against the database
of the Register prior to the auction.
Allgemeine Informationen / General Information
Kataloge
Catalogues
Katalogversand
Sollten Sie noch nicht Abonnent von Karl & Faber sein, schicken wir Ihnen gerne
unsere aktuellen Kataloge zu, die Sie telefonisch unter +49 (0)89 22 18 65
bestellen und gegen Rechnung bezahlen können.
Catalogue Mailing
Karl & Faber will be pleased to mail a copy of their latest catalogue to clients
who are not regular subscribers. To receive a catalogue, please contact the
order department at +49 89 22 18 65. Payment is due on receipt of the invoice.
Zahlung gehen zu Lasten des Käufers. Er­w or­b ene Objekte können nur nach
vollständig erfolgter Zahlung an den Käufer ausgehändigt werden. Während
oder un­m ittelbar nach der Auktion ausgestellte Rechnungen unterliegen
der Nachprüfung und können berichtigt werden. Bei Zahlungsverzug
­können auf den Rech­n ungs­b etrag je ange­b roch­e nen Monat 1% Verzugszins
berechnet werden.
Zustandsberichte
Wir achten sehr auf detailgenaue und sorgfältig erstellte Katalog­beschreibungen.
Auf Wunsch senden wir Ihnen zu einzelnen Ob­jekten jedoch einen zusätzlichen
Zustandsbericht.
Catalogue Descriptions and Condition Reports
Catalogue descriptions of the works of art included in the catalogue are compiled with the greatest care and attention to detail. Condition reports and additional information regarding individual lots are available upon request.
Abholung
Vollständig bezahlte Objekte können bereits während der Auktion abgeholt
werden. Bei späterer Abholung würden wir uns um Benachrichtigung freuen,
damit für Sie keine Wartezeiten entstehen.
Käufe
Buying at Karl & Faber
NACH DER AUKTION
Saalbieter
Sollten Sie eine Sitzplatzreservierung wünschen, freuen wir uns, diese bis zum
Tag vor der Auktion entgegenzunehmen. Sie erhalten am Empfang am Tage der
jeweiligen Auktion dann sofort Ihre Bieter­karte.
Saleroom Bidding
We will be pleased to register requests for seat reservations up to one day prior to
the auction. Bidding numbers are available for collection at the reception desk on
the day of the auction.
Schriftliche und telefonische Gebote
Sollten Sie auf einer Auktion nicht persönlich erscheinen können, be­steht die
Möglichkeit der Abgabe eines schriftlichen oder telefonischen Gebots. Gebote
über E-Mail können nicht angenommen werden.
Schriftliche Gebote können Sie uns per Post oder per Fax mit dem im Anschluss
(oder sich auf unserer Website als pdf-Datei) befindlichen Antrag mitteilen.
Werden Gebote telefonisch abgegeben, so müssen sie vor der Auktion schriftlich oder per Fax bestätigt werden. In jedem Falle bitten wir Sie um Eingang der
Mitteilung bis spätestens 24 Stun­den vor der Auktion. Aufträge uns unbekannter Kunden werden grundsätzlich nur dann ausgeführt, wenn ein Scheck in entsprechender Höhe mit dem Auftrag übersandt oder Sicherheit gegeben wird.
Die angegebenen Höchstgebote werden nur so weit in An­spruch genommen,
bis die Mindestpreise erreicht oder durch einen Saalbieter bzw. andere schriftliche Auf­träge überboten sind.
Absentee and Telephone Bids
Clients who are unable to attend the auction in person are invited to submit written bids or to register in advance for telephone bidding ­facilities. Absentee and
telephone bids must be submitted at least 24 hours prior to the commencement
of the auction. We do not accept bids via email. When making a written bid, please
use the Absentee Bids Form bound in at the back of the catalogue. The Form can
also be downloaded from our website in PDF format. Bids submitted by telephone
must be confirmed in writing or via fax before the commencement of the auction.
We may request any new clients to provide proof of identity and references.
We will make every effort to purchase lots for as little as possi­ble. The maximum
bid placed by the bidder will only be exploited if this is required to meet the
amount of the confidential reserve (minimum price) agreed with the seller, or
when placing bids in response to other bidders (saleroom, absentee or telephone bidders).
Versand
Nach Erhalt einer schriftlichen Versandanweisung, welche bei uns angefordert
werden kann, werden wir den Versand sofort durchführen. Während des Transports zu Ihnen sind die erworbenen Ob­jekte grundsätzlich bis zu gewissen Maxima über uns versichert. Bei Versendungen in Länder außerhalb der EU werden gege­benenfalls notwendige Aus­­­fuhr­pa­piere von uns vorbereitet.
Vorbesichtigung
Eine Vorbesichtigung aller zum Verkauf stehenden Objekte findet in unseren
Räumen in der Woche vor der Auktion statt. Die ge­nauen Daten entnehmen Sie
bitte den Hinweisen auf der Service-Seite. Unsere Experten freuen sich, Ihre
Fragen zu beantworten.
Viewing
All lots are available for examination before the auction takes place. The preview
exhibition is held in the galleries in the week preceding the sale. Please refer to
the title page of the Auction Catalogue for ­details of the auction schedule. For
assistance and further information, please contact our specialists.
Ausruf
Der Ausruf (Mindestzuschlagspreis) wird vom Auktionator festgelegt. Er erfolgt
grundsätzlich zu etwa 75% des – wenn festgelegt: unteren – Schätzpreises, sofern nicht bereits höhere schriftliche Ge­bote vorliegen oder der Einlieferer einen
Mindestzuschlagspreis (sog. Limit) mit Karl & Faber vereinbart hat.
Auctioneer’s Practice
The auctioneer may open the bidding at his discretion. The starting price (= minimum
hammer price) will generally be 75% of the – if applicable lower – estimate. Any limits
to be ap­plied instead of these minimum hammer prices previously explained must be
agreed in writing between the Client and the Auctioneer.
Kaufpreis
Auf den Zuschlag wird ein Aufgeld von 29,75 % bis einschließlich 100.000 Euro
(bei Zuschlägen über 100.000 Euro bis einschließlich 500.000 Euro ein Aufgeld
von 27,37 %, für den überschreitenden B
­ etrag von 21,42 %) inklusive 19 % MwSt.
ohne separaten Ausweis berechnet. Wird auf Weisung des Ein­lieferers oder aus
anderen Gründen nach der Regelbesteuerung abgerechnet, dann wird auf einen
Zuschlagspreis bis 100.000 Euro pro Einzelobjekt ein Aufgeld von 25 % (bei Zuschlägen über 100.000 Euro bis einschließlich 500.000 Euro von 23 %, auf einen
Zuschlagspreis über 500.000 Euro für den diesen überschreitenden Betrag 18 %)
zuzüglich 19 % MwSt., erhoben. Regelbesteuerte Katalognummern sind mit einem „R“ hinter der Katalognummer gekennzeichnet. Kunstobjekte, die mit „N“
hinter der Katalognummer gekennzeichnet sind, haben ihren Herkunft in einem
Land außerhalb der EU (Irrtum vorbehalten). Für solche Kunstobjekte wird zusätzlich zum Aufgeld die verauslagte Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von 7 % des
Hammerpreises berechnet. Zusätzlich wird auf den Hammerpreis und das Aufgeld – wo anfällig – zur Abgeltung des gemäß § 26 UrhG zu entrichtenden Folgerechts eine Gebühr von 1,8 % (eventuell zzgl. MwSt.) vom Hammerpreis und dem
Aufgeld erhoben.
Purchase Price
A buyer’s premium of 29,75 per cent up to and including Euro 100.000 (27,37 %
on the amount above Euro 100.000 and up to and including 500.000 Euro,
21,42 % on the amount exceeding Euro 500.000) which includes 19% statutory
VAT is payable in addition to the hammer price. The VAT amount is not indicated separately on the invoice. In the case of works in respect of which the
Consignor requires settlement under the standard tax­ation scheme (Regel­
besteuerung), a buyer’s premium to the amount of 25 % is payable on the hammer price per individual object (23 % on the amount including Euro 500.000,
18 % on the amount over Euro 500.000) and the statutory VAT of 19 per cent is
added to the sum of the hammer price and the p­ remium. Objects sold under the
standard taxation scheme (Regelbesteuerung) are marked by “R“ following their
catalogue number (errors expected). An “N“ behind the catalogue number in­
dicates that the work of art originates from a country outside of the EU. In addition, a fee that is not liable to VAT and amounts to 1.8% of the hammer price and
premium shall be charged – where due – to compensate for droit de suite pursuant to Copyright Act § 26.
chases shall be retained by Karl & Faber until the full purchase price plus any
related charges have been paid. Invoices issued during or immediately after the
auction are subject to review and may be corrected. In default of payment, we
reserve the right to impose a late charge of 1 per cent of the total purchase price
calculated per month or part thereof from the date of sale.
Collection of Property
During the auction, property may be released for collection once payment has
been cleared. For their own convenience, clients wish­ing to collect lots after the
sale are requested to telephone in ad­vance to ­arrange this.
After the Auction
Zahlung
Zahlungen sind grundsätzlich in bar zu leisten. Es kann auch mit EC-Karte,
Überweisung oder – von uns bekannten Käufern – mit Scheck gezahlt werden. Die Zahlung ist mit dem Zuschlag fällig. Ein etwaiger Kursverlust bei
Zahlungen in ausländischer Währung und etwaige Gebühren bei unbarer
Payment
Purchases can be paid by cash in Euro, by EC card or via wire transfer. In certain
cases cheques will also be accepted. The purchase price shall become payable
upon the fall of the hammer. If payments are made in a foreign currency, any
exchange loss, and all costs, charges and taxes in this connection (including
bank expenses charged to Karl & Faber) shall be borne by the purchaser. Pur-
Auktionsergebnisse
Auf Wunsch schicken wir Ihnen die Ergebnislisten zu. Vorläufige Er­gebnislisten
werden innerhalb von drei Werk­tagen nach der Auktion erstellt und stehen Ihnen entweder auf unserer Website zur Verfügung oder werden Ihnen nach telefonischer Anforderung zugesandt. Unsere Abon­nen­ten erhalten die Ergebnisliste mit der Zusendung des folgenden Katalogs.
Shipping of Property
Clients will receive a Shipping Instruction Form with their invoice. Forms can
also be provided on request. Please return the completed form to our accounting department. Once payment has been cleared, arrangements can be made
for the shipping of purchases. Intransit insurance can be organized if required.
Karl & Faber will provide relevant export documentation for non-EU shipments.
Results
Printed lists of auction results are available on request. Preliminary price
lists are published three working days after the sale. Results can be viewed
on the Internet, downloaded from our website or mailed on request. Catalogue subscribers will receive a list of sale results with the next auction
catalogue.
Nachverkauf
Bis mindestens acht Wochen nach der Auktion können unverkaufte Objekte bei
uns besichtigt und zum Limitpreis zuzüglich Aufgeld erworben werden.
After-Sale Exhibition
An exhibition of unsold lots is held in the galleries for a period of at least eight
weeks after the auction. Works can be viewed and inspected at our premises
­during this time.
EINLIEFERUNGEN
Selling at Karl & Faber
Schätzungen
Wenn Sie uns zu unseren Geschäftszeiten (Montag bis Freitag 10.00 bis 18.00
Uhr) besuchen, geben wir Ihnen gerne un­verbindliche und kostenlose mündliche Schätzungen für Ihre Objekte.
Sollte es Ihnen nicht möglich sein, persönlich bei uns zu erscheinen, können
wir Ihre Objekte auch anhand von Fotos schätzen. Hierzu benötigen wir zusätzlich alle Ihnen zur Verfügung stehenden An­gaben zu dem jeweiligen Objekt wie Größe, Zustand, Signaturen u. Ä. Auf Wunsch suchen unsere Experten
Sie für Schät­zungen ganzer Sammlungen oder wertvoller Einzelstücke auch zu
Hause auf.
Property Evaluation
Works of art may be brought directly to our galleries for evaluation. Our office
hours are Monday to Friday 10am to 6pm. Our experts will be pleased to give
informal verbal auction estimates and advice. There is no charge for this service.
Clients who are not able to visit our galleries or who would like preliminary
­estimates of property which is not portable are requested to send lists and
­photographs or, in the case of large collections, a representative selection of
photographs. Please include the dimensions, medium, details of signature, condition and provenance of items and any other relevant information. Preliminary
evaluation visits by our experts can also be arranged if required.
Provision
Gerne informieren wir Sie über unsere aktuellen Ein­lieferungs­be­dingungen per
Brief, Fax oder E-Mail.
Commission Rates
We will gladly inform you about our terms and conditions for consignments by
letter, fax or email.
Versicherung
Alle eingelieferten Objekte sind ab Übernahme durch uns versichert.
Insurance
On delivery of property consigned to Karl & Faber for auction, insurance coverage is offered.
Transport
Auf Wunsch kümmern wir uns gerne um einen fachgerechten und günstigen
Transport für die uns anvertrauten Objekte.
Zeitpunkt
Ihre Einlieferungen nehmen wir jederzeit gerne entgegen. Wir integrieren diese
in unsere nächstmögliche Auktion. Grundsätzlich können wir Ihre Objekte bis
acht Wochen vor der folgenden Auk­tion in diese aufnehmen.
Im Übrigen dürfen wir auf unsere ausführlichen Ver­steigerungs­bedingungen
verweisen.
Shipping
We will be pleased to assist in making arrangements for the shipping and packing of works of art for consignment to Karl & Faber, making every effort to
­arrange specialist packing and shipping services at moderate prices.
Schedule
We are always pleased to accept consignments and will endeavour to include
property in the earliest suitable auction sale. Clients who have property they
wish to sell should calculate a run-up period of eight weeks prior to the date of
each auction sale to ensure inclusion.
For further information, please refer to the preceding Conditions of Sale and any
oral announcements or written notices posted. The above is intended to help in
understanding the auction purchasing process as well as the procedures for
selling property at Karl & F­ aber.
Künstlerverzeichnis / Artists’ Index
Achenbach, O.
274, 343
Achenbach, O. (zugeschrieben)
68
Adam, E.
322
Adam, H.
323
Aldegrever, H.
182–185
Alt, R.
346
Altdorfer, A.
186
Anonym33
Antwerpener Meister
1
Bach, A.
66
Balestra, A.
102
Bamberger, F.
269, 278
Barbari, de J.
221
Barthélemy, J.S. (zugeschrieben)
124
Batoni, P.G.
136
Beham, H. und B.
187
Beham, H.S.
188
Bella, S. della
98, 228
Bigari, V.M. (zugeschrieben)
17
Bison, G.B.
135
Bleuler, J.L.
300, 301
Bloemaert, A. (Nachfolge)
107
Boissieu, J.
259
Bolognesisch134
Bonasone, G.
224
Bonnet, L.
256
Bracht, E.
80
Bürkel, H.
43, 263
Cabel, A. van der
215
Cambiaso, L.
92
Carpi, da U.
220
Carracci, An.
227
Carriera, R. (Nachfolge)
120
Caullery, L.
2
Cesarei, P. (zugeschrieben)
91
Cesio, C.
230
Chodowiecki, D.
145, 258
Choulant, L.T.
75
Corenzio, B.
96
Corneille, M.
218
Cortese, Gu.
229
Cranach, L.
193
Crespi, L.
133
Dahl, J.C.
335–337
Dente, M.
225
Deutsch
5, 58, 116, 137, 144, 149,
150, 153, 177, 329
Deutsch oder Niederländisch
25
Diaz de La Peña, N.
70
Dietrich, C.W.E.
143, 180
Dietzsch, J.J.
178
Dieu, A.
125
Dillis, J.G. von
270, 271, 317
Dinkel, M.
151
Doll, A.
326
Dresden176
Droochsloot, J.C.
11
Dücker, E.
353, 354
Dürer, A.
194–206
Englisch
275, 280
Erbe, R.
341
Ezdorf, C.
60
Farinati, O. (Umkreis)
93
Ferroni, H.
232
Fischer, Aug.
78
Flämisch106
Fort, S.
290
Franco, G.B. (zugeschrieben)
95
Französisch
122, 126, 292, 294-296
Gael, B.
14
Gaisser, J.
54
Gandolfi, G.
254, 255
Georgi, F.
37, 331
Ghezzi, P.L.
132
Ghisi, G.
222
Glume, J.G.
146
Goldstein, J.T.
49
Goltzius, H.
211, 212
Goya
282, 283
Graner, E.
272
Gränicher, S.
302
Großpietsch, F. (zugeschrieben)
44
Grundtvig, L.
36
Guillemer, E.
71
Gurlitt, L.
268, 277
Guys, C.
293, 297
Harpignies, H.
291
Heintz, J. d.Ä. (Nachfolge)
4
Heinzmann, C.
318
Herbst, T.
52, 53, 89, 90, 356
Hirschvogel, A.
189
Hopfer, D.
208
Hottenroth, W.
262
Huber, J.W.
41
Italienisch 10, 15, 16, 28, 99, 100, 101, 118,
128, 131, 154, 273
Jackson, J.B.
253
Jameson, M.
73
Jamnitzer, Chr.
207
Jodl, F.
79
Jouvenet, J. (zugeschrieben)
121
Kaisermann, F.
265, 266
Keller, A.
55
Klein, J.
313
Klengel, J.C.
27
Klenze, H.
320
Klenze, L.
310
Klinger, M.
351
Kobell, Franz
181
Kobell, Ferdinand
179
Kobell, W.
309, 311, 312
Kolbe, C.
260
Krüger, K.M.
342
Kummer, C.R.
45
Ladurner, A.
34
Lange, J.
39
Lautensack, H.S.
190–192
Lavreince, N.
123
Lebschée, C.
308
Leen, van, W.
109
Lefebure, V.
219
Lenbach, F.
352
Leonardo, (Nachfolge)
97
Leyden, van L.
210
Leyden, van L. (Nachfolge)
6
Lorrain, C.
216, 217
Lueger, M.
325
Luyken, J.
108
Marchionni, C. (zugeschrieben)
119
Maréchal, J.
127
Maulbertsch, F.
24
Mechau, J.W.
142
Mellan, C.
214
Mengs, A.
141
Menzel, A.
332
Michau, T.
7
Michel, G.
69
Millner, C.
321
Molijn, P. de (Umkreis)
13
Mongin, P. A.
289
Monogrammist "HD"
63
Morgenstern, C.
42
Morgenstern, Chr.
61
Moser, E. Chr.
56
Nathe, C.
175
Neapolitanisch9
Niederländisch
26, 112–114
Normann, A.
46
Novelli, F.
152
Olbrich, J.M.
347
Olivier, Ferdinand
345
Olivier, Friedrich
261
Ostade, A. van (nach)
111
Österreich, um 1840
47, 48
Österreich
344, 350
Papperitz, G.F.
279
Pissarro, C.
284–286
Poccetti, B.
103
Poelenburgh, C. (Umkreis)
3
Preller, F. d.Ä.
47, 339, 340
Preyer, J.W.
32
Quaglio, A. d.Ä.
306
Quaglio, L.
307
Raffaëlli, J.
74
Ratti, A.
130
Rebell, J.
40
Reinhold, H.
267
Rembrandt233–251
Renoir, A.
287
Richter, A.
338
Richter, L.
349
Ridinger, J.E.
155–169
Ridinger, J.E. (zugeschrieben)
170, 171
Rode, C.
257
Rodin, A. (zugeschrieben)
299
Röth, P.
355
Rottmann, C.
59
Rottmann, L. (zugeschrieben)
324
Rottmann, C. (Umkreis)
38
Sachs, M.
76
Sadeler, A.
213
Salathé, F.
304
Schadow, J.
333
Schaffroth, J. S.
305
Scheuren, C.
330
Schleich, d.Ä.
65,67
Schmitt, G.P. (zugeschrieben)
35
Schongauer, M.
209
Schorer, H.F.
115
Schweiz303
Schwind, M.
348
Sckell, L. 83
Soldi, G. (zugeschrieben)
276
Spanisch110
Speeth, P.
172
Spitzweg, C.
64
Stadler, T. von
81
Stuck, F.
77
Süddeutsch
21, 22, 62, 117, 327
Süddeutsch-Österreichisch19
Testa, P.
231
Thiem, P.
82
Tiepolo, G.D.
252
Tischbein, J.H.W.
147
Tischbein, J.H.
148
Toulouse-Lautrec, H.
288,298
Treu, C. 31
Trevisani, F.
8
Uhde, F.
72
Venezianisch18
Verboeckhoven, E.
51
Verhoesen, A.
50
Veronesisch94
Vico, E.
223
Vieira, F.
129
Villamena, F.
226
Voet, K.B.
29
Voltz, F.
314
Wagenbauer, M.J.
315, 316
Wagner, F.
328
Weirotter, F.E. (zugeschrieben) 173, 174
Wenglein, J.
84, 87, 88
Werner, A.
334
Werner, C.F.
281
Wet, de J.W.
12
Wilkens, Th.
105
Willroider, J.
319
Willroider, L.
86
Winck, J.Chry.
20
Winck, J.A.
30
Winck, J.C.T. (zugeschrieben)
138
Wopfner, J.
85
Wtewael, P.
104
Zais, G.
139
Zick, J.
23, 140
Zimmermann, C.
264
Auktion 270
Freitag, 10. Juni 2016
Auktion 271
Donnerstag, 9. Juni 2016
Auktion 269
Donnerstag und Freitag, 9. /10. Juni 2016
Kunst nach 1945 und Zeitgenössische Kunst
SPACE ODDITY
Sonderauktion mit Fotografien der NASA
1950er – 1980 er Jahre
Moderne Kunst
Adolf Erbslöh, Frühling, 1909
Sigmar Polke, Freundinnen I, 1967
Kataloge ab Mitte Mai erhältlich.
Repräsentanzen / Representatives
Tegernsee
Christiane Zapp
+49.179. 242 10 38
[email protected]
Rheinland
Stefanie Lippe-Schaal, M.A.
+49.211. 46 84 95 71
[email protected]
Schweiz
Gabrielle J. Fehse
+41.612. 72 12 13
[email protected]
USA
Dr. Sabine Caroline Wilson
+ 1.917. 328 10 15
[email protected]
Hamburg
Erika Wiebecke, M.A.
+ 49.40.22 60 64 43
[email protected]
Katalogisierung / Cataloguing
Heike Birkenmaier, M.A. (15. – 18. Jahrhundert)
Dr. Peter Prange (19. Jahrhundert)
Katharina Wieland, M.A.
Karl & Faber Kunstauktionen GmbH
Amiraplatz 3 • 80333 München
T +49.89.22 18 65 • F +49.89.228 33 50
[email protected] • www.karlundfaber.de
Auktionen Nr. auction no.
Datum date
Vorname, Name first name, surname
Firma (MwSt.-ID.-Nr.) company (VAT- ID-No.)
Strasse street
PLZ, Ort, Land post code, city, country
Telefon Phone
Fax Mobil Mobile
EMail
ICH BIETE AUF UNTEN STEHENDE KATALOGNUMMERN
I BID ON THE LOT(S) LISTED BELOW
Telefonisch
Der Ausruf erfolgt bei allen Katalognummern g­ rundsätzlich zu etwa 75 % des (unteren) Schätz­preises,
sofern kein Limit vorliegt. Alle Schätzpreise sind in Euro.
The starting price for all lots will generally be 75 per cent of the (lower) estimate,
provided there is no reserve. All estimates are in Euros.
Katalogpreise / Catalogue prices
Alte Meister und Kunst des 19. Jahrhunderts /
Old Masters and 19th Century Art
Moderne Kunst / Modern Art
Kunst nach 1945 u. Zeitgenössische Kunst /
Post War / Contemporary Art
Je € 20,– (zzgl. Portokosten / plus p. & p.)
Schriftlich
By Phone
Written Bid(S)
Mindestgebot: Im Interesse der Einlieferer können Gebote unter zwei Drittel des
(unteren) Schätzpreises nicht berücksichtigt werden.
Wir bitten Neukunden, uns eine Kopie ihres Personalausweises zukommen zu lassen.
Minimum bid: in the interest of the consigners we will not accept bids below two
thirds of the (lower) estimate.
New clients: please provide us with a copy of your passport/identity card.
Bei Aufträgen ist die angegebene Losnummer verbindlich, der Auftraggeber erkennt
die Versteigerungsbedingungen an und nimmt davon Kenntnis, dass ersteigertes
­Auktionsgut erst nach erfolgter Bezahlung ausgeliefert wird. Wenn nicht gegenteilig
vermerkt, gelten die hier niedergelegten Aufträge ausschließlich des Aufgeldes und der
Mehrwertsteuer (vgl. Ziff. §3 der Versteigerungs bedingungen).
I understand that the specified catalogue number provided on this bidding form is
binding. I agree to be bound by the Conditions of Sale and understand that any objects
purchased at auction will only be released after payment has been received. If not stated
otherwise, the maximum bidding price excludes the premium and VAT (see para. 3 of
the Conditions of Sale).
Unter Anerkennung der im Katalog abgedruckten Allgemeinen
Versteigerungsbedingungen biete ich:
Please bid on my behalf for the following lot(s):
Los-Nr.
Lot no.
Bei schriftlichen Geboten: maximal bis €
For written bids: maximum bid to €
Künstler / Titel
Artist / Title
ABBILDUNGEN / Illustrations
Vorderseite außen:
Jean-François Raffaëlli, Printemps de Paris
Rückseite außen:
Albrecht Dürer, Melencolia I.
Jahresabonnement / Annual Subscription
Alle Kataloge / All catalogues:
€ 80,– Deutschland / Germany
€ 100,– Europa / Europe
€ 150,– Welt / Non-EU countries
Geschäftsführer / Managing Director
Dr. Rupert Keim
Karl & Faber Kunstauktionen GmbH
Amiraplatz 3 · 80333 München
T +49.89. 22 18 65 · F +49.89.22 83 350
[email protected]
karlundfaber.de
Impressum / Imprint
Gestaltung: Office Schoenberg von Gross Lingemann (OFF)
Gestaltung Werkbeschreibung: Rose Pistola, Büro für Gestaltung
Fotografie / Lithografie: Arne Schultz, Myrzik & Jarisch
Datenbasiertes Publishing: Linus Batisweiler
Produktionsleitung: Diana Lasheva
Druck: omb2 Print GmbH, München
bitte mit MwSt-Ausweis (Regelbesteuerung) / bitte ankreuzen
Unterschrift signature
show VAT separately / please tick
Datum date
Sollten Sie umseitig weitere Aufträge vermerken, bitten wir um separate Unterzeichnung auf der Rückseite. If you continue overleaf, please sign separately on the reverse.
Karl & Faber Kunstauktionen GmbH
Amiraplatz 3 • 80333 München
T +49.89.22 18 65 • F +49.89.228 33 50
[email protected] • www.karlundfaber.de
Los-Nr.
Lot no.
Künstler / Titel
Artist / Title
Bei schriftlichen Geboten: maximal bis €
For written bids: maximum bid to €
Bei erfolgreichem Gebot geht Ihnen mit der Rechnung automatisch eine
­Versand­anweisung zu, die Sie uns bitte ausgefüllt zurückschicken.
Should you be successful in your bidding you will automatically receive a shipping
request form with your invoice. Please complete and return the form to us.
Unterschrift signature
Datum date
Carl Spitzweg, Der Adlerjäger