Rotronic schützt historisch und juristisch sensible Dokumente und

Rotronic schützt historisch und juristisch
sensible Dokumente und Daten.
Rund 40‘000 Laufmeter Dokumente und Daten lagern bei der archîvbern, einem Unternehmen der Berner Archiv AG. Viele davon sind Zeitzeugen und weiterhin juristisch relevant. So zum Beispiel Anlagenpläne, Grundbücher oder Gerichtsakten. Über ein Logger-System von Rotronic werden Raumtemperatur
und Luftfeuchtigkeit permanent überwacht und es ermöglicht der spezialisierten archîvbern, die vollständigen Archivdaten aus einer Hand anzubieten.
Seit 2006 bietet die ISO-9001
zertifizierte archîvbern Firmen,
Verwaltungen, Kanzleien und Privatpersonen die komplette Betreuung von physischen Akten an.
Dr. phil. Christophe von Werdt, Geschäftsführer dieser KMU, bringt
es auf den Punkt: „Die Prioritäten
im Geschäftsalltag unserer Kunden liegen selten auf der Archivbetreuung. Realistisch betrachtet
wird diese Arbeit als notwendiges
Übel taxiert und dennoch ist unseren Kunden bewusst, dass eine
korrekte Archivierung insbesondere juristisch von grosser Relevanz ist. Deshalb lagern sie diese
Arbeiten zu uns aus.“
Dabei gilt es, archivierte Materialien fachgerecht zu lagern.
Fachgerecht bedeutet, möglichst
jedwedes Schadenrisiko – zum
Beispiel Diebstahl oder Materialabbau – durch geeignete Massnahmen auf ein Minimum zu
reduzieren. Gianclaudio Mordasini, stellvertretender Geschäftsleiter und Leiter Technik der
docuSAVE , ist langjähriger Partner und Berater der archîvbern in
Fragen der Schadensprävention.
Er ist davon überzeugt, „dass der
finanzielle Aufwand für die Sanierung beschädigter Dokumente bei
weitem die Investition in ein professionelles Monitoring System
zur Schadensprävention übersteigt. Sowohl bei der Kurz- als
auch bei der Langzeitarchivierung
von Dokumenten ist ein permanent überwachtes stabiles Klima
von zentraler Bedeutung.“ Eine
fachgerechte Datenlagerung verlangt Temperaturen zwischen
14 °C und 18 °C und eine Luftfeuchtigkeit von 45 % bis 55 %.
Damit diese Werte eingehalten
werden, müssen sie ständig überwacht werden.
Anwendergeschichte
Liegen die Klimawerte ausserhalb
dieser empfohlenen Richtwerte,
besteht die Gefahr der Schimmelpilzbildung. „Schimmelpilzsporen
bilden einen festen Bestandteil
des Hausstaubs und der Umgebungsluft. Sie sind allgegenwärtig
und daher auch in allen Archivund Bibliotheksmagazinen vorhanden. [...] unter entsprechenden Bedingungen können sie sich
schnell vermehren und dadurch
eine Gefahr für den Menschen [...]
und für das Archivgut [...] darstellen.* “ Eine dieser „entsprechenden Bedingungen“ sind nicht optimale Klimawerte.
Hardware und realisierte die Umsetzung. Hansjörg Spahr, Key Account Manager im Bereich Measurement Solutions bei Rotronic,
präsentierte anlässlich eines Firmenbesuchs der Firma docuSAVE
die technischen Möglichkeiten
der Rotronic-Datenlogger und der
dazugehörigen bedienerfreundlichen Software HW4. Aufgrund
der Referenzen von Bibliotheken,
des Preis-Leistungsverhältnisses
und der Erfahrung im Bereich Präzisionsmessung sprach docuSAVE
eine Empfehlung für den Einsatz
der HL-1D-Datenlogger von Rotronic aus. archîvbern entschied sich
auf Basis dieser Empfehlung für
Blick auf historische Dokumente bei der Berner Archiv AG
Zeit für ein neues
Monitoring System
archîvbern stand vor der Herausforderung, ihre alten Datenlogger durch ein neues, effektives
Monitoring System zu ersetzen.
Gianclaudio Mordasini begleitete die Archivierungsspezialisten
in diesem Prozess, evaluierte die
* Empfehlungen der Bundeskonferenz der Kommunalarchive 3/14 beim Deutschen Städtetag
28./29.09.2010, Dresden
die Messgeräte aus Bassersdorf.
Gianclaudio Mordasini: „Wir realisieren technisch hochstehende
Lösungen. Bei Belastungstests haben die Rotronic-Geräte sehr gut
abgeschnitten und das hat abgesehen vom Preis-Leistungsverhältnis und dem zuverlässigen Support unsere Kundin überzeugt.“
Zurzeit wird das Mapping für eine
ideale Platzierung der Messgeräte
durchgeführt. Während eines Jahres werden an bestimmten Punkten in den Archivräumlichkeiten
Messgeräte platziert, um die optimale Position zu evaluieren. Die
Datenlogger werden mit einer Batterie gespeist und speichern die
Log-Daten auf einem Chip. Über
einen USB-Mini-Anschluss mit entsprechendem Kabel werden diese
mit einem Laptop oder PC abgelesen und über die anwenderfreundliche Software HW4, die von Rotronic zur Messung der Daten und für
die Alarmierung entwickelt wurde,
ausgewertet. Durch das Ablesen
via USB-Mini-Anschluss werden
die Log-Punkte nicht verschoben
und die Werte punktgenau erfasst.
Die Software clustert die Daten,
wertet sie aus und ermöglicht auf
Wunsch verschiedene geschützte
Formate.
Regelmässige Datenerhebung
Es wurde entschieden, alle 5 Minuten die Höhe der Luftfeuchtigkeit
und die Temperatur an den Messpunkten zu erfassen und zu verarbeiten. Diese Daten zeigen exakt,
wie sich Luftfeuchtigkeit und Temperatur in allen Teilen des Gebäudes entwickeln. Die Software
ermöglicht zudem die Alarmierung
per SMS und E-Mail, sobald definierte Richtwerte überschritten
werden. Im Fall von archîvbern
steht jedoch die regelmässige
Datenerhebung im Vordergrund,
damit die Klimasteuerung rechtzeitig angepasst und konstante
Bedingungen in den Archivräumlichkeiten gewährleistet werden
können.
Anwendergeschichte
Für Christophe von Werdt sind das Mapping und das
leicht verständliche Handling des Monitorings besonders wichtig: „Um die hohe Qualität unserer Dienstleistungen zu garantieren, müssen die Messgeräte für
unsere Mitarbeiter einfach zu handhaben sein. Darüber hinaus müssen für einige Kunden aus vertraglichen Gründen Veränderungen des Raumklimas genau
dokumentiert werden.“
Gianclaudio Mordasini ergänzt: „Es darf nicht unterschätzt werden, wie viele unterschiedliche MikroKlimata innerhalb eines Raumes vorkommen können.
Beispielsweise bei Fenstern, Türen, Dachluken, Lüftungen oder zwischen Wänden und Regalen. Deshalb
dient die perfekte Positionierung der Datenlogger der
Vermeidung teurer Schäden, die beispielsweise durch
Schimmelpilz verursacht werden können.“
v.l.n.r. Dr. Christophe von Werdt (archîvbern),
Barbara Mordasini Voser (docuSAVE), Hansjörg Spahr(Rotronic),
Gianclaudio Mordasini (docuSAVE)
Die Datenlogger müssen perfekt positioniert werden
Projektverlauf: Effiziente Zusammenarbeit
docuSAVE beauftragte Rotronic mit der Lieferung der
Datenlogger für archîvbern. Dank der kontinuierlichen
Projektleitung durch Hansjörg Spahr und der technischen Beratung durch Peter Müller als kompetente
Kontaktpersonen gestaltete sich die Zusammenarbeit
mit Rotronic reibungslos. Die besondere Herausforderung bei diesem Projekt lag darin, verschiedene
Mikro-Klimata zu detektieren und die relevanten
Messpunkte für das Mapping festzulegen.
Bevor die endgültige Fixinstallation erfolgen kann,
sind aktuell 24 Mess-Stationen im Archiv in Kehrsatz
für das Mapping im Einsatz. archîvbern setzt ausserdem bereits weitere Geräte für einen Testbetrieb der
BKW im AKW Mühleberg ein. Auch docuSAVE nutzt
das Monitoring System von Rotronic bei einem stetig
wachsenden Teil ihrer Kunden. Darunter befinden sich
namhafte Unternehmen wie beispielsweise Lloyd‘s of
London.
Anwendergeschichte
Die Datenlogger
Eine langfristige und permanente Aufzeichnung der Messdaten
von Feuchtigkeit und Temperatur
ist für Archive, Bibliotheken, für
Sammlungen und Ausstellungen
von Kunst- und Wertgegenständen, in der Pharma-, Life Science-,
Food & Beverage Industrie, bei
Produktionsprozessen, der Lagerung, in Testanlagen und vielen
anderen Bereichen von höchster Wichtigkeit. Die Datenlogger
zeichnen jede Veränderung der
Feuchtigkeits- oder Temperaturwerte auf. Rotronic wertet mit Hilfe
seiner entwickelten HW4 Software
die Daten aus.
Diese liefern wertvolle Informationen hinsichtlich der Klimasituation und der Umstände, die einen
Einfluss auf die Personen, die sich
in den betroffenen Räumen aufhalten, und auf den Zustand des
zu schützenden Materials haben.
Die bei archîvbern eingesetzten
Datenlogger HL-1D
haben einen USBMini-Anschluss,
über welchen die Einstellungen,
insbesondere das Log-Intervall
und die Alarmierung sowie der Daten-Download vorgenommen wer-
den können. Gespeichert werden
je 16‘000 Datensätze für Temperatur und Feuchte. Das Aufzeichnungsintervall ist frei wählbar, von
30 Sekunden bis 24 Stunden.
Bei einem Intervall von 5 Minuten
liegt die Batterielebensdauer bei
etwa drei Jahren, was einem ausgezeichneten Wert entspricht und
den Mehrwert dieses Datenloggers zusätzlich steigert. Eingesetzt
werden diese Datenlogger vor
allem für Mappings, in Archiven,
Bibliotheken, Reinräumen, Lager-,
Produktions- und Serverräumen,
in Wohn- und Büroräumlichkeiten
sowie im Transportwesen.
docuSAVE
• 1997 Gründung unter dem Namen „aquawork“.
• 2001 Namensänderung in „docuS AV E “ und Eintrag im Handelsregister.
• 2002 bis heute Einsatz bei Gross- und Kleinkatastrophen in der Schweiz und im Ausland zur Sicherung, Trocknung
und Wiederherstellung wasser- oder brandgeschädigter Dokumente jeder Art, Kunst- und Kulturgüter, Fotos, Videomagnetbänder und
ähnlich sensibler Materialien.
• 2006/7 Einsatz der neu entwickelten dynamischen Vakuumgefriertrocknungsanlage für Papier, Leder, Pergament und weitere
sensible Materialien.
• 2008 Entwicklung vollautomatischer Vakuumgefriertrocknungsanlagen.
• ab 2010 Entwicklung eines Reinigungskonzepts für die Behandlung von Schimmelpilzen an Dokumenten.
• 2012 Gründung der Partnerfirma „artSAVE gmbh“, Sicherheits- und Risikoanalyse, Präventivmassnahmen, Notfallmanagement
für Kunst- und Kulturgüter.
archîvbern (Berner Archiv AG)
• 2006 Gründung durch Archivfachleute und Historiker.
• 2007 Bezug der Liegenschaft in Kehrsatz.
• 2008 Zuschlag nach WTO-Ausschreibung des Kantons Bern für externe Archivierung und Bewirtschaftung aller Akten
der dezentralen Verwaltungen und der erstinstanzlichen Gerichte.
• 2009 Gründung der IG swissarchîve als Dienstleistungsplattform führender Archivunternehmen.
• 2010 Übernahme der Archivakten von Grundbuchämtern. Aufbau von archîvzürich, einem Lizenznehmer der Berner Archiv AG.
Einführung des vom Datenschutz geprüften Konzepts zur pseudonymisierten Archivierung von Patientendaten unter dem Label:
KgArchiv-Schweiz.
• 2011 Zertifizierung nach ISO9001/2008. Übernahme von Grossarchiven zur externen Betreuung.
• 2013 Inbetriebnahme des Scancenters. GoodPriv@cy-Zertifizierung.
• 2014 Fusion mit dem Archivdienstleister archiva GmbH. Einführung des digitalen Langzeitarchivs.
Rotronic AG, Grindelstrasse 6, 8303 Bassersdorf, www.rotronic.ch