Antonio de Felipe „too much...Born in the USA”, 2009, Acryl auf Leinwand, 100 x 100 cm „True Blood, 2010, Acryl auf Leinwand, 100 x 100 cm (von links nach rechts) PRESSEMITTEILUNG Vernissage: Mittwoch, 20. Februar 2013 ab 19:00 Uhr in der Galerie Terminus (nur für Presse und geladene Gäste) Ausstellungsdauer: 21. Februar bis 14. März 2013 Die Galerie Terminus eröffnet das neue Jahr mit der Einzelausstellung des spanischen Pop Art Künstlers Antonio de Felipe. Dieser war bereits 2002 im Rahmen der Ausstellung „Cinemaspop“ und 2005 mit der Serie „Mythos Marilyn“ zu Gast in der Galerie. Schon damals wurde de Felipe von den Medien als junger Wilder der spanischen Pop Art Szene gefeiert. In der diesjährigen Ausstellung werden Werke aus seiner neuen Serie „LPOP“ gezeigt, in der sich de Felipe mit Ikonen aus der Welt der Popmusik auseinandersetzt und berühmte Musikcover neu interpretiert. Die Filmbranche nennt Filme, die von einem anderen Regisseur neu interpretiert werden, Remake. Gleiches gilt für den Remix eines Musikstücks. Die Pop Branche ist großartig im Recyceln, im Zitieren und Rearrangieren. Etwas, das Pop Art-Künstler von Anfang an begriffen haben und ebenso genüsslich karikieren wie das Show Business die Vorbilder kreiert. So widmet sich der Maler de Felipe in seinem Bild „True Blood“ dem Cover des dritten Albums von Madonna „True Blue”, mit dem sie endgültig den Pop-Olymp stürmte und ihren Status als Queen of Pop begründete. Auf dem Foto sieht man die junge Sängerin mit zurückgeworfenem Kopf, der Hals biegt sich nach hinten, Haut und Haare in hellem Ton, die Augen geschlossen, die roten Lippen leicht geöffnet. Alles in diesem Bild – von der Frisur über Haltung und Make-up – erinnert unterschwellig an eine andere Ikone: die blonde Leinwandgöttin Marilyn Monroe. Hatte der Fotograf Herb Ritts ihr Bild im Kopf, als er Madonna 1986 ablichtete? Keiner kann es genau sagen. Diese Darstellungsweise ist auch von der Kunst Andy Warhols inspiriert. Dessen Technik, FilmStills bekannter Stars und Sternchen aus ihrem eigentlichen Kontext zu lösen, wurde zu seiner eigenen, wieder erkennbaren Handschrift, die wiederum von anderen Künstlern zitiert werden kann. De Felipe legt über diese Motivschichten eine weitere, indem er Madonnas weißen Schwanenhals mit zwei blutigen Bissspuren eines Vampirs ziert. Wer hierin nur den Verweis auf die Blutsauger der Musik Branche sieht, greift zu kurz. Denn wer würde nicht gerne mal Madonnas verführerischen Schwanenhals „anknabbern”? Und existiert nicht auch eine sehr erfolgreiche Fernsehserie mit Namen „True Blood“, in der nichts anderes getan wird, als schönen Menschen das Blut auszusaugen? Eine ähnlich ironische und zeitkritische Überzeichnung erhält das bekannte Albumcover von Bruce Springsteen. In der ursprünglichen Fotografie von Annie Leibovic sieht man den Sänger von hinten, in Bluejeans und weißem Hemd vor der rot-weiß gestreiften, amerikanischen Flagge. In seiner Hosentasche steckt eine rote Baseballmütze. Das ganze Arrangement drückt uramerikanisches Selbstverständnis aus. Es ist nicht weiter erstaunlich, dass de Felipe das Arrangement mit zusätzlichen amerikanischen Zeichen füllt: auf der roten Mütze prangt nun ein Coca Cola Logo, in der linken Hosentasche des Sängers steckt eine Micky Mouse und in der freien Hand hält er einen Hotdog. Man erkennt: Hier ist der Künstler endgültig zur Werbefläche gewandelt und die uramerikanischen Werte wurden von der Konsumwelt vereinnahmt. De Felipe unterzieht also bekannten und im kollektiven Gedächtnis verankerten Bildern einer Art Aktualisierung. Kunstwerke werden so zu unabgeschlossenen Projekten, in denen man im Rahmen eines kollektiven, kreativen Prozesses ganz selbstverständlich auf Vorbilder und Werke anderer Künstler zurückgreifen kann. Allen ist klar: In einer schönen Oberfläche kann man sich selbst und alles andere unendlich spiegeln und dabei bleibt immer noch Raum für einen weiteren Kommentar und eine neue Wendung. Der Künstler lebt und arbeitet in Madrid, Spanien. Es werden ca. 30 Arbeiten auf Leinwand präsentiert. Die Preise bewegen sich zwischen 5.500 Euro und 33.000 Euro. GALERIE TERMINUS GmbH Promenadeplatz 1, 80333 München Telefon 0 89 - 29 61 87 · Telefax 0 89 - 22 08 38 [email protected] Öffnungszeiten: Mo – Fr 10.00 bis 19.00 Uhr; Sa 11.00 bis 16.00 Uhr Weitere Informationen finden Sie unter: www.galerie-terminus.de
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