Klinikfiir Interne Medizin 11 IId Seuchenlehre der veteriniirmedizinischen Uniuersitiit Wiell Idiopathisches Headshaking beim Pferd - Gedanken zu möglicher Ätiologie und Therapieansätzen . BIANCA SCHWARZ P'dkllScherTierdrzt 89 3.208 114 (1008); 0 SchluterscheVerlagsge<ellschdh mbH &(0 KC..ISSN 003J 681 X ZUSAMMENFASSUNG: ») Hinter Head haking beim Pferd können vi I v rschiedene Erkrankung n stecken, weshalb eine int n iv Aufarbeitung der betroffenen Pferde nötig i t. Trotzd m kann in 90 % der Fälle keine Diagno e ge teilt werden. eben Zahnproblemen, Luft ack rkrankungen, tc. kommen auch photische Headshaker oder Fälle mit all rgi her oder va ornotori eher Rhinitis vor. Auch eine euriti de . trigeminu ist möglich. Ver chiedene Theorien exi tieren zur Ätiologie des bislang als idiopathi eh bezeichneten Head ha kings. B i all diesen Theorien steht der . trigeminu im Mittelpunkt. Ähnlich wie b im Menschen könnte es beim Pferd eine Trigeminusneuralgie geben. In der Hurnanm dizin sind neben der Trigeminusneuralgie noch andere Ge ichts chmerzsyndrome bekannt, wobei die wichtigsten die Trigeminusneuropathi und die po therpetische euralgi ind. SCHLÜSSELWÖRTER: Trigeminusneuralgie, ihischer Schmerz. Pferd, idiopathisches Headshaking, postherpetische Neuralgie, nellropa- Einleitung ~ "Headshaking" beim Pferd stellt keine rkrankung ~ als olche dar, ond rn ollte als Symptom ver tanden werden, hinter dem ich ver chieden te Erkrankungen verbergen können (Mills et al. 2002). Beim Headshaking handelt es sich um unkontrollierbare, repetitive, vertikale, aber auch horizontal od r Rotation b wegungen von Kopf und Hals, die sich mit chlirnrner beim Reiten oder Longieren des Pferd äußern, aber auch in Ruhe, d. h. im Stall oder auf der Kopp I om Pferd gezeigt werden können (Lane et Mair 19 7, Mair et Lane 1990). Weitere Anzeichen sind Schnauben, Pru ten sowie häufiges Reiben der üstem an den Beinen od r anderen Gegenständen; ymptome, die auf eine Irritation im Bereich der Na e-abnormalen Sinneseindruck (Parä thesien, Dy thesien) oder Schmerz - hindeuten (Mair et Lane 1990, ewton 2005). Trotz intensiver Aufarbeitung (siehe Tabelle 1) kann in den misten Fällen keine Diagnose gestellt werden. Bei etwa 90 % aller Headshaker konnte in einer Studie mit 100 Pferden keine dem Head haking zugrund liegende Ursache gefunden werden (Lane et Mair 1987). Viele ver chiedene Diagno en kommen al mögliche ätiologi che Faktoren ä Idiopathic headshaking in horses Thoughts on potential etiology and therapeutic approaches SUMMARY: ») Different disea e can cau e headshaking in hor e . Therefore an int n ive work up i needed. But in 90 % of all ca es no diagno i can be reached. Head haking can be caused by tooth problerns, di ea e of the guttural pouche , etc. but also photic head hak r or ca es with allergie or va omotor rhiniti are reported. euritis of the trigeminal nerve i p ibl a weil. Different theories exi t regarding the etiology of idiopathic h ad haking. All these theorie have the trigeminal nerve in common. Trigeminal n uralgia imilar to th human disea could exi tin horse . Ln human medicine further facial pain yndrome are known: th mo t important being the trigeminal neuropathy and the po t herpetic neuralgia. KEYWOROS: Horse, idiopatliic headshaking, trigeminal neuralgia, post herpetic neurnlgia, neuropailiic pain. in Frage: Zahnprobleme. progressives Siebb inhärnatorn, Luftsackerkrankungen. Augenerkrankungen, Ohrmilben. inusitis.O teoarthropathie de Temporomandibularder Temporohyoidgelenks, Befall mit Larven von Trombicula autumnali ,etc. (Cook 1979, Lane et Mair 1987, Mair 1994). Beim sogenannten "photi ehen Head haker" kommt e vermutlich durch Sonnenlicht zu einer tmangeme en n Stimulation der sen ori ehen Fa em des . trigeminu , ähnlich dem "photic neez "beim Menschen (Madigan et B 111997). Der Mechani mu ,der das iesen bei Sonnenlicht beim Menschen au lö t, i t nicht genau bekannt, es wird j doch eine "optic-trigeminal ummation" vermutet. Photi che Head haker zeigen eine Be enmg der ymptome mit g tönten Kontaktlinsen, UV-Filtern oder Therapie mit Cyproheptadin (Madigan et al. 1995). In einer amerikanischen tudie mit 25 Pferden führte eine Behandlung mit Cyproheptadin, in m anticholingergenSerotoninantagonist und Hi tamin (Hl) Blocker in 76 % zu iner Verbesserung d r Symptome, wobei ich allerding bei nur 6 von 25 Pferd n die ymptome deutlich verbes erten (Madigan et Bell 1997). Die vasomotorische Rhini ti beruht auf einer Irnbalance d rauton menKontrolledernasalenMuko aundistdurch profu en erö en a enau flußcharakterisiert(McGorum et Dixon 1990). DER PRAKTISCHE TIERARZT.9 Heft 3.108 2'3 (2008 ~ ORIGINALIEN TABELLE 1: Aufnrbeifung Ausschluss organischer eines .Headsltakers", Ursachen Klinische und Neurologische Beurteilung 209 PFERDE Untersuchung des Pferdes unter Bedingungen bei denen es die Symp- tomatik zeigt Überprüfung Zaumzeug/Sattel Evtl. Begutachtung unter anderem Reiter Röntgen: Kopf (Sinus, Zähne) und Hals Endoskopie Nasopharynx, Untersuchung Luftsäcke, Trachea bis Carina der Maulhöhle Ophthalmologische (ggf. mit Endoskopie) ABBILDUNG Untersuchung Otoskopie (ggf. mit Endoskop) Evtl. weiterführende Szintlgraphie Untersuchungen: Serologie und Virusisolation Evtl. Mukosabiopsien Ultraschall, CT, MRT, oder PCRfür EHV-l und-4 (Histologie) Evtl. Lokalanästhetikum-Spray aus Nasopharynx in Nasenhöhle oder Spülung der Nasenhöhle mit Lokalanästhetikums pischer Kontrolle unter endosko- Anästhesie des N. maxillaris (.posterior nerve bleck") oder ethmoidal Anästhesie des N. infraorbitalis Identifikation Verwendung Nasen-Augen- Maske und getönte Kontaktlinsen ~ Aueh über Pferde mit allergi eher Rhinitis (Lane et Mair 19 7) oder euriti de . infraorbitalis (Cook 1980) wird berichtet. Generell sollte darauf geachtet werden auch Gebiß und Sattel zu überprüfen, sowie das Pferd unter einem anderen Reiter zu beurteilen um Verhalten auffälligkeiten auszu chlie sen (Cook 1979). Idiopathisches Headshaking Headshaking wird dann als idiopathisch klassifiziert, wenn keine verursachenden Faktoren gefunden werden können. Bei der Aufarbeiturig eines Headshakers, oft aber auch aufgrund der Anamnese können "Triggerfaktoren" für das Head<;haking identifizieren werden, wie z. B. Pollen, Regen oder nnen chein ( ewton et al. 2000). Viele Pferde versuchen aktiv z. B. Wind zu meiden, indem ie die ü tern chließen, so genannte "nostril clarnper" (Knottenbelt 2007) oder verstecken ihre a e in anderer Pferde chweife oder in Trögen (Madigan et al. 1995). Auch eine Mu kelhypertrophie des M. levator na olabialis kann gelegentlich beobachtet werden ( lew ton 2005). G nerell können Head haker in aisonal und nicht-saisonal betroffene Pferde unterteilt werden ( ewton et al. 2000). Aufgrund de oft ai onalen Auftretens sowie der Irriation im Bereich der üstern und der ase wurde zunächst eine allergi ehe Genese vermutet, jedoch war in diesen Fällen eine Behandlung mit Kortiko teroiden und auch Antihi taminika meist nicht wirksam (Lane et Mair 1987, Mair et al. 1992). Trotz des häufigen, weltweiten Vorkommens herrscht über die Ätiopathogenese der Erkrankung(en) noch Unklarheit, weshalb sich bisher auch leider keine Behandlung als erfolgreich erwiesen hat (Mair et Lane 1990, Madigan et al. 1995, Mills et Taylor 2003). Bei manch n Pferden verbessert sich das Headshaking mit nasalen Okklusion masken oder auch getönten Kontaktlinsen (Madigan et al. 1995, Mills et Taylor 2003). Hierbei wird jedoch nur der Triggermechanismu ausgeschaltet, nicht aber die eigentlich Ur ache. Auch ver chiedene Medikamente, wie Cyproheptadin, arbamazepin oder Hydroxyzin zeigen bei manchen Pferden DER PRAKTISCHE TIERARZT 89 Hel. gute Ergebnisse (Madigan et Bell 1997, wton et al. 2000). Eben 0 waren Kombinationen der Medikamente erfolgreich: so zeigten 80 % der Fälle eine deutliche Y, rbes erung der Symptome mit ein r Kombination von Carbamazepin und yproheptadin ( ewton et al. 2000). Hypothesen zur Ätiopathogenese von Triggerfaktoren von Nasennetz, nasale Okklusionsmaske, l L08 111 1008 1: Der Tngennuusnen: (Kapfnerv V) beim Pferd. Bezüglich der Au lö ung und Ent tehung de Head ha king gibt e ver ehiedene Hypothe en, die alle eines gemeinsam haben: den . trigeminu (siehe Abb. 1). Da klini ehe Bild de Head haking , vor allem die Reakti n, die häufig als "wie von iner Biene gestochen" oder ~ p Unser Futter sichert eine optimale Versorgung für Pferde mit Headshaking, Hufrehe, Mauke, PSSM oder PSSM-Neigung, Kotwasserproblemen, Ekzemneigung, Tying-up-Syndrom und vieles mehr. Wir können Ihnen helfen! SCHARNEBECKER MÜHLE Dienstleistung und Handelsgesellschaft mbH Tel 04136-91240, Fax 04136-912424 Gewerbegebiet In Scharnebeck www.scharnebeckermuehle.de 211 ~ "wie bei einer Fliege oder Biene in der ase" beschrieben wird, zeigt grundlegende Ähnlichkeit mit der humanen Trigeminus euralgie (Tic douloureux) ( ewton et al. 2000, ewton 2005, Knottenbelt 2007). Die e mani festiert sich als "Elektro check" -ähnliche, faziale Schmerzattacke. wobei der Schmerz auf da Gebiet eines oder mehrerer Trigeminu äste be chränkt ist, zumeist ind der zweite und dritte Ast de · trigeminus betroffen ( . maxillaris und . mandibularis) (Spend I 2006). Durch kalt n Wind, Kau n oder ander Faktoren getriggert, kann sich der Schmerz alvenartig nach Intervallen völliger Schmerz fr iheit wiederholen (A hkenazi et Levin 2004, pendel 2006). Die Hypothe e, da eich beim Head haking de Pferde um eine ähnliche Erkrankung handelt wird dadurch untermauert, das 65 % der betroffenen Pferd in einer Studie auf eine Anaesthesie de caudalen nasalen Zweigs de N. maxillari ("posterior ethmodial ner e bleck") mit einer 90-100 %-igen Verbes erung der ymptome reagierten ( ewton et al. 2000). Auch am Foramen infraorbitale. wo der erv aus dem lnfraorbital.kanal au tritt, kann ine Anae thesie duchgeführt werden Nilkin 1997, ewton et al. 2000). ln einer Studie von Mair "'-warjedoch bei nur 3 von 19 idiopathi ehen Head hakern die bilaterale Anae the ie de . infraorbitalis positiv. Bei acht Pferden zeigte der Block keinen Effekt, b i acht Pferden verschlechterte sich die Symptomatik (Mair 1999). Die unterschiedlichen Ergebnis e der zwei Anaesthesien lassen sich eventuell darauf zurückführen, dass beim Block des ervens am For, infraorbitale di Pathologie des erven rostral des Foramens liegen mu . Beim "posteriorethm idal bleck" ist auch der Teil de erven ausgeblockt, welch r die asen- und Maulhöhle en ibel ver orgt. ewton et al. vermuten, dass die Triggerzone häufig in der caudal n asenhöhJe liegt ( ewton et al. 2000, ewton 2005). 0 wird zum Bei piel bei Pferden, di ein deutliche Verbe senmg mit asennetz zeigen angenommen, da hier eine Verwirbelung de Luftstroms in der caudalen a enhöhle den Triggerfaktor darstellt (Knottenbelt 2007, ewton 2005). Ähnlich verhält es ich wohl mit den zwei J ferden, bei denen sich die Symptomatik nach Tracheostomie ehr deutlich bessert ( ewton et al. 2000, Newton 2005). 8 % der idiopathischen Headshaker zeig n in einer 'tudie eine deutliche Reduktion der ymptome mit Carbarnazepin- Therapie; ein Medikament, welche auch bei d r humanen Trigeminusneuralgie angewendet wird ( ewton et al. 2000, Sp nde12006). Carbamazepin, ein Antiepileptikum, blockiert die atriumkanäle exzitatori eher Bahnen und verhindert 0 die Entstehung von ektopi chenAktion potenialen (SpendeI2006). Die Dauer der Wirkung allerding scheint beim Pferd zeitlich begrenzt zu ein ( ewton et al. 2000), was der therapeutischen Wirkung in der Humanmedizin ähnelt, in der das Medikament anfänglich in 90 % der Fä lle die Schmerza ttacken kontrollieren kann, langfri tig jedoch entwickeln 50 % der Patienten eine Therapiere istenz o dass eine chirurgi ehe Therapie nötig wird ( pendel 2006). Weiterhin problemati eh ist beim Pferd sicherlich auch die ehr kurze Halbwert zeit von Carbamazepin: 1-2 Stunden im Gegensatz zu 20-55 Stunden b im Men chen, sowie die individuelle Variation, was bedeutet, das die Dosis häufig individuell ermittelt werden mu ( ewton 2001, ewton 2005). Die neurochirurgischen Behandlungsmethoden der Trigeminusneuralgie in der Humanmedizin werden angeführt von der mikrovaskulären Dekompre sion de · trigeminus im Kleinhirnbrückenwinkel (Spendel 2006). B im Pferd konnte bi h r di Dem elini ierung des · trigeminu durch vaskulär Kompre ion, wie ie beim DER PRAKTISCHE TIERARZT 81 Heft 1 LOH 111 008 Lntero-Iaternl obliques RÖl1tgel1bild nach Einsatz VOll Plnin beide Infrnorbitnlkntlöle ZIIr Sklerosierung des Neroens. ABBILDUNG 2: tinuruspiralen Menschen durch die A. po teriorcerebellari vorliegen kann, noch nicht nachgewiesen werden ( ewton 2005). Beim Pferd findet ich - verglich n mit dem Men ehen - eine ander anatomi ehe Situation: die A. posterior c rebellari cheint beim Pferd nicht in unmittelbarer ähe des . tri geminu zu verlaufen ( ewton 2005). Allerding verläuft die A. infraorbitalis entlang de ervens im Infraorbitalkanal (Knottenbelt 2007). Bei fünf Fällen idiopathischer Headshaker konnte ewton keine zugrundeliegen Pathologie des . trigeminus im V rgleich mit 10 Kontrollpferden finden ( ewton 2001). Andere Therapien, die in der Humanmedizin angewendet w rden, sind p rkutane Verfahren, welche die Destruktion de erv zum Ziel haben: durch therrni ehe, mechanische oder ehern i he hädigung de erven (Thermokoagula- ~ 212 PE ERD E ~ ORIGINAIIEN tion, Ballonkompr s ion, Glyzerinrhizolyse) (SpendeI2006). Daneben werden auch die radiochirurgi ehe Behandlung (11 gamma knife") und elektri ch timulation verfahren eingesetzt (SpendeI2006). Eine bilaterale eurektomie de . infraorbitali an der Stelle des Au tritt aus dem For. infraorbitale bewirkte bei drei von 19 Fällen eine komplette Resolution der Headshaking-Symptomatik (üb r drei bis fünf Jahr ), bei weiteren drei Pferd n kam es zu einer vorüb rg h nden Verbesserung ( echs bi 20 Monate). Interessanterw ie bestand bei diesen Pferden keine Korrelation zwi chen der Reaktion auf die Anae the ie des . infraorbitali und dem Ergebnis der eurektornie (Mair 1999). Eine bedeutende Langzeitkomplikation die er Operation kann, wi auch bei anderen Neurektomien, die Bildung ei.n ch.merzhaften Neuroms s in (Mair 1999). Die Clyzerinrhizoly ,die etwa abgewandelt in den päten 90er Jahren auch bei einzelnen Pferden angewendet wurde ( ewton et aJ. 2002), wei t in der Humanmedizin eine Erfolg rate von 90 % auf, allerding mit iner Rezidivrate von 50-70 % (SpendeI2006). Bei der Glyz rin- der Phenolrhizolyse wird die Lö ung d r jeweiligen Substanz mit einer adel in den lnfraorbitalkanal eingebracht und auf Höhe des For. maxillar platziert. Ziel ist hierbei die Sklero i rung des erven ( ewton et aJ. 2000), allerding konnte in aUen Fällen - wie auch in der Humanmedizin ehr häufig - nur eine temporäre Verbe rung erzielt werden: Von 5 Fällen zeigten zwei ein komplette Ver chwinden der Headshaking-Symptome, allerding nur für sech Wochen. Die anderen drei Fäll zeigten eine 90 %-ige Verbe erwlg für ca. 6-9 Monate ( ewton et al. 2000). Eine weitere Operationsm thode i t die partielle Rhizotomie des ervu infraorbitalis weit kaudal im anali infraorbitali, unterstützt durch die Sklero e de erv durch unter Fluoroskopie eingeführte Platinum piralen, welche eine mechanische Kompressi n bewirken ollen (siehe Abb. 2) (Knottenbelt 2007). Eine ebenwirkung, die nach der Operation auftreten kann, besteht im Blutigreiben der üsterngegend, welche sich meist in den er t n Wochen po t operationem gibt (Knottenbelt2007, Mair 1999). Dabei handelt es sich wahr cheinlich um eine Reaktion der Pferde auf die Hypästhe i und Hypalge ie im Trigeminusbereich, wie si auch bereits von Mai! bei 16 von 19 Pferden nach Neurektomie des . infraorbitalis beobacht t wurd (Mair 1999). Auch in der Humanmedizin werden bei der Hälfte aller Pa ti nten nach Glyzerinrhizolyse Hypästhesi n Gegen HEADSHAKING DAS NASENNETZ Original ;.I· ' I' ~. . \ I: Für die Diagnosehilfe 11:Als Soforthilfe zum Überbrücken bis zur Heilung Durch straffes Anlegen (nicht nur loses Aufliegen) um das Maul verschwinden sofort alle Symptome des Shakens, weil der Juckreiz unterbunden wird und das Pferd kann normal wieder gearbeitet und geritten werden. Claudia Tischer Lanze 27 29491Prezelle Bestellung und Infos: www.headshaking-nasennetz.de mail: [email protected] Tel.: 05848619 und Hypalge ien beobachtet (Paulus et al. 2002, Spendel 2006). Die Behandlung der Pferde rfolgt syrnptomati eh mit SAlDs und edativa. Eine Differentialdiagno e der humanen Trigeminu neuralgi i t die Trigeminusneuropathie.lm Gegen atz zu den anfall artigen Schmerzattacken der Trigeminu neuralgie besteht bei der Trigeminu neuropathie ein Dauersehrnerz. d r weUenartig an- und abschwellen kann. In der Anamnese d er Pa tien ten findet sich hä u fig ein Ge ich tstra uma (Spendel 2006). Auch bei Pferden mit Head ha king berichten Besitzer manchmal von einem Trauma (Knottenbelt 2007, ewton 2005), wie etwa einem Schlag an den Kopf d Pferde, den ie mit dem Beginn de Headshakings gleich etzen. Eine weit re Form des neuropathi chen Ge icht chmerze beim Men chen i t die postherpetische euralgie. Sie i t die relativ häufige Komplikation einer Herpe Zo ter Infektion wobei da Risiko einer Erkrankung mit zunehmendem Alter streigt, 0 liegt z, B. da Risik eine über 70-jäh.rigen Patienten mit unbehandeltem Herpe Zo ter bei 73 % päter an postherpeti cher euralgie zu leiden (A hkenazi et Levin 2004). Kutane Allodynie, Par- un Dy ä thesien charakterisieren da Krankheit bild, welches ntsteht, wenn die Akti ierungsschwelle von peripheren en arischen euronen sinkt. ln der Folge einer Reaktivierung de Varicella Zo ter Viru kommt e zu peripheren rvenlä ionen (Dem elinisierung) (Ashkenazi et Levin 2004, Paulu et aJ.2002). ewton et aJ. führten in ihrer Studie unter anderem eine EHV 1- und 4-Serologie und EHV-Viru i olation durch. Alle 20 Fälle erwiesen sich als negativ ( ewton et al. 2000). Sowohl Trizyklische Antidepres iva al auch Gabapentin werden bei der po terheptischen euralgie de Menschen mit Erfolg eingesetzt (A hkenazi et Levin 2004). Leider gibt e nur anekdoti che Berichte zum Ein atz dieser Medikamente b im Pferd. eben die en häufig ten Gesicht neuralgieformen beim Menschen gibt e noch zahlreiche andere, sel tenere Gesichtsschmerzformen, wie das .Buming-Mouth Syndrome" bei welch m die betroffenen Menschen an brennenden Mißempfindungen im Mundbereich leiden (Paulu et al. 2002). All nicht zu kJa si.fizierenden chm rzsyndrom im Ge icht bereich werden als atypischer Ge ichtsschmei angesprochen (Paulus et aJ. 2002). Umstritten mu deshalb ein, inwieweit es überhaupt idiopathische Head haker gibt. Sehr wahr cheinlich ist, dass wir über neuropathische Schmerzen und deren Ätiologie beim Tier und peziell beim Pferd noch viel zu wenig wissen. Deshalb bleibt da Aufarbeiten eine Head haker nach wi v r IIllnrewarding and fru trating" (Madigan 1995). Die ollt aber nicht davon abhalten, in alle Richtungen weiter zu for chen um zuminde t etwas Licht ins Dunkel zu bringen. Vom ethi chen Standpunkt au ge ehen, mu s man sich sicher auch die Frage stellen, ob Pferde mit Ijl hochgradiger Headshaking S mptomatik leiden. ~ Dieser Artikel entstand Im Rahmen eines Forschungaufenthal s am Philip Leverhulme Large Arurnal Hospital der Unlversityofl.iverpool. Der Aufenthalt wurde finanziert durch den.European Veterinary Award for Small Animal Medicine 2005·. Fürdie hervorragende Zusammenarbeit und Unterstützung möchte ich vor allem Prof.D. Knottenbelt und V.Roberts danken. Anschrift der Verfasser: Dr. Bianca Schwarz, Klinik für Interne Medizin und Seuchenlehre, Veterinärmedizinische Universität Wien, Veterinärplatz 1. A-1210 Wien. 0043-1-25077-6059, bianca. [email protected] DER PRAKTISCHE TIERARZT 89 Hell 3. 208 213 '20081
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