VERLEGEANLEITUNG Porotherm Ziegeldecken TRANSPORT Die Deckenträger sind durch ihre Vorspannung weitgehend transportunempfindlich, dennoch empfiehlt es sich, die Träger stets hochkant zu tragen! Sollten beim Transport Träger beschädigt worden sein, dürfen diese nicht verlegt, sondern müssen gegen einwandfreie ausgetauscht werden! Nicht verwendet werden dürfen Träger, die n am Ende Spaltrisse zeigen, n sich entlang der Stabachse verwinden oder n beschädigt sind (Risse, Brüche durch unsachgemäßes Manipulieren) DECKENAUFLAGER Die Deckenträger müssen an jedem Ende mind. 12 cm auf dem Mauerwerk aufliegen (bei hochwärmedämmenden Ziegel – wie z.B. der Porotherm H.i Klasse – 25 cm). Zwischen Träger und Mauerwerk ist eine Lage Bitumenpappe einzulegen. Der annähernd richtige Abstand der Träger ergibt sich durch das Maß der Einlage- bzw. Unterdruckziegel und wird durch das Einlegen eines Einlageziegels an beiden Trägerenden gefunden. Wenn zwei Träger auf einer Mittelmauer zusammenstoßen, können sie versetzt angeordnet werden. MONTAGEUNTERSTELLUNG Die Deckenträger müssen beim Verlegen im Abstand von mind. 1,75 m vor dem Einlegen der Einlageziegel unterstellt werden. Dabei ist darauf zu achten, dass alle Träger ordnungsgemäß aufliegen. In der Mitte des Deckenfeldes sind die Träger etwa 1/250 der Stützweite zu überhöhen. Bei Verwendung von Unterdruckziegel sind die Unterstellweiten zu reduzieren bzw. den örtlichen Gegebenheiten anzupassen. Überhöhung Trägerlänge (m) 2,00 3,00 4,00 5,00 6,00 7,00 8,00 1 Stützweite (m) 1,88 2,88 3,88 4,88 5,88 6,88 7,88 Überhöhung (cm) 0,8 1,2 1,6 2,0 2,4 2,8 3,2 EINLAGEZIEGEL Um ein Ausweichen der Träger zu vermeiden, sind die Einlageziegel parallel zu den Wänden, auf denen die Deckenträger aufliegen, reihenweise zu verlegen. Im Bereich der Roste über den tragenden Mauern dürfen keine Einlageziegel verlegt werden. BÜGEL Die Bügel der Deckenträger sind nach dem Verlegen der Decke so gegen die Auflager hin geneigt aufzubiegen, dass die Oberkante der Bügel etwa 2,5 cm unter der Decken-Oberkante liegt. ROSTAUSBILDUNG Über allen tragenden und aussteifenden Wänden sind Roste auszubilden. Die Bewehrung hat lt. ÖNORM B1996-3 2cm2 zu betragen. Das sind je 2 ø 8 mm oben und unten. Zur Fixierung der oberen Bewehrung empfehlen sich Distanzbügel. KAPPEISEN Die Berechnung der Trägerbewehrung erfolgt unter der Annahme der freien Drehbarkeit des Endlauflagers. Zur Abdeckung einer unbeabsichtigten Einspannung über dem Endlauflager ist folgende Bewehrung (sogenannte Kappeisen) vorzusehen: n 1 ø 8 mm (BSt 550) für Ziegeldecke EZ 60/17 und EZ 45/17 mit Aufbeton. n 1 ø 10 mm (BSt 550) für Ziegeldecke EZ 45/21 mit Aufbeton. Die Kappeisen sind an allen Trägerenden 2,5 cm unter der Deckenoberkante einzubauen und müssen mit einem Haken um die obere, äußere Rosteinlage greifen. Sie müssen mind. 1/6 der Stützweite in das Deckenfeld reichen, mind. jedoch 80 cm. QUERRIPPEN Querrippen sind, falls erforderlich, im Verlegeplan angegeben und gemäß Verlegeplan entsprechend zu bewehren. Die Querrippen dienen zur Lastverteilung auf mehrere Träger sowie zum Ausgleich verschiedener Durchbiegung bei unterschiedlichen Trägerlängen. 2 QUERBEWEHRUNG Die Querbewehrung bewirkt eine Lastverteilung und soll in der Mitte des Aufbetons verlegt werden. Sie muss mind. 1,0 cm2/m betragen und ist in den Maurerrosten zu verankern. Bei der Verwendung von Baustahlgittermatten der Typen A oder CS ist darauf zu achten, dass die Hauptbewehrung quer zur Trägerrichtung verlegt wird. Angaben zur Bewehrung finden Sie am Verlegeplan und in der Bewehrungsliste. n n Bewehrungsmatte: Schlaufenmatte: AQ 42 CQS 50 (längs 1,39 cm2/m, quer 1,39 cm2/m) (längs 1,31 cm2/m, quer 1,31 cm2/m) M 550 M 550 TRÄGEREINBINDUNG Die Einbindung der Träger in einen Wechsel oder deckenebene Oberzüge erfolgt durch Zulagegitter, die durch die aufgebogenen Klappbügel gesteckt werden und mit dem freien Ende in die Bewehrung eingebunden werden. WICHTIG: Lassen Sie vor dem Betonieren die verlegte Bewehrung von einem Fachmann überprüfen (Bewehrungsabnahme). NÄSSEN Alle mit dem Beton in Berührung kommenden Flächen der Deckenträger und Einlageziegel sind von Verschmutzungen zu reinigen, gründlich zu nässen und matt antrocknen zu lassen. Zur Gewährleistung eines einwandfreien Verbundes zwischen Trägern und Beton ist besonders auf die Sauberkeit der Trägeroberfläche zu ach en: n Säubern der Träger-Oberseite (mit Druckluft). n Gut und lange vornässen (bereits am Vortag). n Vor dem Betonieren nochmals nässen und mit Druckluft Wassersäcke frei blasen. BETONIEREN Die Dicke des Aufbetons muss mind. 4 cm betragen und ist mit einer normgemäßen Querbewehrung zu versehen. Der Beton für die Ziegeldecke muss mind. folgenden Kriterien entsprechen: Festigkeitsklasse: C20/25 Konsistenz: F45 Größtkorn: GK16 Expositionsklasse: XC1 Innenräume mit üblicher Luftfeuchte in Wohngebäuden. XC2 Innenräume mit hoher Luftfeuchte in gewerblichen Küchen, in Wäschereien und in Viehställen 3 VERPUTZEN Die Untersicht der Decken ist in jedem Fall zu verputzen. Auf die gereinigte und reichlich genässte Untersicht ist zuerst ein Zementvorspritz (1:4) und darauf eine mind. 15 mm dicke Schicht Putzmörtel aufzubringen (z.B. Kalkgips- oder Kalkzementputz). BENÜTZUNG Eine Belastung der Decke darf erst erfolgen, wenn der Beton seine volle Festigkeit erreicht hat. Die Ziegeldecke darf nur durch vorwiegend ruhende Lasten beansprucht werden. Die Unterstellungen dürfen erst nach ausreichender Erhärtung des Betons entfernt werden. Gemäß ÖNORM B4710-1 darf das Entfernen der Unterstellung bzw. tragender Schalungen bei Verwendung eines CEM I 32,5 R oder 42,5 N und einer Betonfestigkeitsklasse C20/25 nach 20 Tagen erfolgen. Dabei sind die Tage in Abhängigkeit von der mittleren Tagestemperatur wie folgt in Rechnung zu stellen: Mittlere Tagestemperatur In Rechnung zu stellende Tagesanzahl Bei konstanten Verhältnissen sind das über +20°C 1,3 Tage pro Tag 15 Tage zw. +12°C und +20°C 1,0 Tage pro Tag 20 Tage zw. +5°C und +12°C 0,7 Tage pro Tag 28 Tage zw. 0°C und +5°C 0,3 Tage pro Tag 66 Tage unter 0°C Verlängerung der Aufschalfrist um 1 Tag pro Tag unter 0°C Bei mehreren übereinander liegenden Decken hat das Entfernen der Unterstellung von oben nach unten zu erfolgen. Während der Montage und des Betonierens ist auf eine Verteilung der Einzel- lasten, (z.B. Schubkarren) zu achten. An den Deckenträgern dürfen keinesfalls Stemmarbeiten ausgeführt werden. Die Träger dürfen weder durch Bohrlöcher, noch durch eingeschossene Metallstifte verletzt werden! Die Befestigung von Beleuchtungskörpern, Holzdecken oder ähnlichem darf ausschließlich an den Einlageziegeln erfolgen. Die Porotherm Ziegeldecke entspricht der Rippendecke gemäß Baustoffli e ÖA. Durch ein System der werkseigenen Produktionskontrolle und einer laufenden Fremdüberwachung durch eine akkreditierte Prüf- und Überwachungsstelle wird eine gleich bleibende Qualität der Porotherm Ziegeldecke sicher gestellt. Deckendetails finden Sie im Internet zum Download auch unter www.wienerberger.at Wienerberger Ziegelindustrie GmbH Hauptstraße 2 2332 Hennersdorf T 01 605 03-0 F 01 605 03-99 E office@wienerb ger.at www.wienerberger.at 4 2M 4/12 GR 53001 ZULASSUNG
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