wohltuend. menschlich. Ausgabe 4 / 2015 caritas dortmund Caritas Dortmund Caritasverband Dortmund e.V., Caritas-Altenhilfe Dortmund GmbH, Caritas Dienstleistungsbetriebe GmbH Kurz berichtet Auszeichnung für Nachbarschaftstreff Erst mit Touristen unterwegs, jetzt Heimat auf Zeit für Flüchtlinge. Foto: nordstadtblogger.de Zuflucht im sicheren Hafen Der Verein zur Förderung der freiwilligen Tätigkeit e. V. bedankt sich beim Nachbarschaftstreff im Althoffblock mit dem Projekt „Kunst und Kultur im Nachbarschaftstreff“ für die Teilnahme an dem diesjährigen Wettbewerb „Engagement anerkennen“ zum Thema „Kulturelles Engagement in Dortmund“. Mit einer Urkunde wird der Nachbarschafstreff zudem als ein Projekt ausgezeichnet, das mit Kunst und Kultur das Leben in Dortmund bereichert. Zwei Schiffe für Flüchtlinge / Caritasverband jetzt auch „auf See“ aktiv E ine „Arche Noah“ für Flüchtlinge betreibt die Caritas seit 1. November in Dortmund. Wie in der biblischen Geschichte ein Schiff zum Zufluchtsort wird, so werden im Dortmunder Hafen zwei Schiffe zur Heimat auf Zeit. Bis zu 180 Flüchtlinge kommen auf den zwei ehemaligen Flusskreuzfahrtschiffen „Solaris“ und „Diana“ unter. Betrieben wird die ungewöhnliche Flüchtlingsunterkunft im Auftrag der Stadt vom Caritasverband Dortmund, der damit sein Engagement für Flüchtlinge auch „aufs Wasser“ ausdehnt. „Das biblische Symbol der Arche als Zufluchtsort ist Christen, Juden und Muslimen gleichermaßen vertraut“, erklärt Manfred von Kölln, Abteilungsleiter Soziale Dienste beim Caritasverband Dortmund, die interne Namenswahl. Vom „Ambiente“ her seien die Schiffe zwar „etwas antiquiert“. Doch nach näherer Es geht nicht um die Wahl, ob die Menschen ein besseres Leben haben oder nicht. Es geht um Leben und Tod. Egal, was passiert, die Menschen werden weiterhin fliehen“. Kristina Zammit, Jesuit Refugee Service Betrachtung der Kabinen für zwei bis drei Personen mit integrierter Dusche und WC, ist er sicher: „Das alles ist wesentlich besser als das Wohnen in Zelten, Containern und Turnhallen.“ Und das sei ein großer Vorteil, denn die Zahl der Menschen, die auf ihrer Flucht hier landen, bleibt weiter hoch. Dabei kommt der Caritas ihr Engagement in der ehemaligen Hauptschule am Ost- Liebe Leserinnen, liebe Leser, an dieser Stelle möchte ich heute Danke sagen. Danke denjenigen, die sich in unserer Stadt ehrenamtlich bzw. freiwillig für Flüchtlinge engagieren. Die Hilfsbereitschaft der Menschen ist nach wie vor ungebrochen. Als wir Anfang dieses Jahres die Betreuung von 120 Flüchtlingen in der früheren Hauptschule am Ostpark übernahmen, meldeten sich innerhalb kurzer Zeit weit über 100 Menschen. Mehrere Helfergruppen entstanden mit Angeboten wie Kinderbetreuung, Deutschkurse, Hauswirtschaft, Freizeitgestaltung, Behördenbegleitung und Auszugshilfen. Doch die vielen Helfer, die immer noch eine konkrete Einsatzmöglichkeit suchen, brauchen inzwischen selbst Unterstützung. Deshalb haben wir jetzt einen „Ehrenamtskoordinator“ eingestellt (S. 4), der Ansprechpartner ist für all diejenigen, die sich engagieren möchten, aber nicht wissen, wann, wo und wie. Mit Information, Beratung und Begleitung werden Kontakte zu den Übergangseinrichtungen hergestellt und Strukturen für eine passgenaue Hilfe aufgebaut. Ihr Georg Rupa, Vorstandsvorsitzender park in Dortmund zugute. „Learning by doing“, beschreibt Christoph Gehrmann, Leiter des Fachdienstes für Integration und Migration, die Vorgehensweise. Zudem gab es bereits vor dem Start zahlreiche Anfragen von Menschen, die sich für Flüchtlinge ehrenamtlich engagieren wollen. Wie wichtig diese Unterstützung als Rückhalt ist, hat die Caritas am Ostpark erfahren. „Dort gibt es für 120 Bewohner 80 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, die sich mit Unterstützung von Christina Lüdeke (S. 3) weitgehend selbst organisieren“, freut sich Manfred von Kölln. Außergewöhnlichen Besuch bekamen die Flüchtlinge, als Weihbischof Matthias König (Foto) zum Abschluss seiner Firmreise die Gelegenheit nutzte, sich vor Ort ein Bild zu machen. weiter auf Seite 2 > Oberbürgermeister Ullrich Sierau überreichte die Urkunde an Gerlind Domnick (2.v.r.) und ihr Team. Foto: Gaye Suse Kromer Sparkasse spendet für Caritas-Hospiz Die Sparkasse hat der Caritas eine Spende in Höhe von 8200 Euro überreicht. Das Geld geht an das Hospiz im Bruder-Jordan-Haus und wird zur Anschaffung einer Küchenzeile sowie von Terrassenmöbeln verwendet. Die Spende wurde durch den Sparkassen-Kundenbetreuer Bernd Kompe (2.v.l.) an Ursula Schaper (l.), Brigitte Skorupka (M.), Kirsten Eichenauer (2.v.r.) und Reinhard Ellbracht (r.) übergeben. Spenden sind immer nötig. Foto: RN/Barz Caritas bittet um Sachspenden Für einkommensschwache Familien in Dortmund suchen wir ständig gut erhaltene Damen-, Herren- und Kinderkleidung sowie Schuhe. Ebenso benötigen wir Möbel für die Grundausstattung von Wohnungen. Die Sachspenden bitten wir nur noch in unserem Caritas-Dienstleistungszentrum in Eving abzugeben. Bei größeren Mengen kann nach Absprache unter Tel. (0231) 98 12 999-21 (Kleiderspenden) bzw. Tel. (0231) 98 12 999-28 (Möbelspenden) auch eine Abholung erfolgen. CARITAS KONKRET > Fortsetzung von Seite 1 Beeindruckt zeigte er sich von der Hilfe und Motivation der zahlreichen Ehrenamtlichen sowie vom Schicksal und der Dankbarkeit der Flüchtlinge. Ein paar Kilometer weiter – im Nordosten der Stadt – ist der Caritasverband ebenfalls aktiv. Im ehemaligen Pfarrhaus an der Werimboldstraße in Kurl werden unbegleitete jugendliche Flüchtlinge betreut. Möglich wurde dies, weil der Pfarrer im Ruhestand, Xaver Rampsel, auszog und Gemeindereferentin Ulrike Nagel ihr Büro AKTUEL L ES verlegte. Schnell waren sich Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand einig: Hier sollen Flüchtlinge eine sichere Bleibe finden. Neun Jugendliche zwischen acht und 18 Jahren leben hier seit Mitte Oktober. „Sie werden rund um die Uhr betreut, sodass immer eine pädagogische Begleitung vor Ort ist“, erläutert Maria Rengshausen, Leiterin der Wohngruppe St. Johannes. Um die wachsende Zahl unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge kümmern sich seit kurzem auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im bisher leer Zahlen & Fakten ■■ Nach aktuellen Statistiken des UNHCR befinden sich 2015 fast 60 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht. Mehr als 80 Prozent bleiben in ihrer Region oder in Nachbarstaaten. ■■ Deutschland wird bis Ende 2015 über 900.000 Flüchtlinge aufgenommen haben. Diese Zahl kann sich 2016 verdoppeln ■■ Syrien steht bei den Herkunftsländern mit fast 23 Prozent an der Spitze, gefolgt von Albanien (16,3 Prozent) und dem Kosovo (13,3 Prozent). ■■ Die NRW-Landesregierung geht davon aus, dass das Land bis Ende 2015 rund 200.000 Menschen aufgenommen hat. 2014 waren es insgesamt 40.000. ■■ In Dortmund werden bis Ende 2015 geschätzt 6000 Plätze für erwachsene Flüchtlinge gebraucht, rund 1200 unbegleitete jugendliche Flüchtlinge werden erwartet. Sie sorgten für 40 zusätzliche Plätze in Lütgendortmund. stehenden Haus 2 des Wohn- und Pflegezentrums St. Barbara in Lütgendortmund. In Kooperation mit der Jugendhilfe St. Elisabeth der Kath. St-JohannesGesellschaft konnten hier kurzfristig 40 Wohnplätze geschaffen werden, die bis Ende 2016 zur Verfügung stehen. Anschließend wird das Haus umgebaut. Nach jüngsten Prognosen sollen bis zum Jahresende 1200 unbegleitete jugendliche Flüchtlinge in Dortmund sein. Bis zur Volljährigkeit sollen die Jugendlichen hier und in den anderen Einrichtungen fit gemacht werden für ein eigenständiges Leben. Ebenso wie im Kolpinghaus, wo 24 Jugendliche untergebracht sind. Für dessen Leiter, Wolfgang van der Sanden, ist es übrigens nichts Ungewöhnliches, Flüchtlinge zu beherbergen. „Unsere Gäste kommen aus der ganzen Welt und die Flüchtlinge sind für uns ganz normale Gäste.“ Die häufigsten Foto: Schütze Herkunftsländer sind auch hier Syrien, Albanien, der Irak, Eritrea sowie Afghanistan. Obwohl bereits zahlreiche Wohnplätze geschaffen wurden, ist der Bedarf nach wie vor groß. Ein weiteres Engagement der Caritas wird am Wischlinger Weg in Huckarde sein. „Dort werden voraussichtlich im Frühjahr 2016 mobile Wohneinheiten für 380 Flüchtlinge aufgebaut“, erklärt Christoph Gehrmann. Kontakt: Tel. (0231) 86 10 80-0 [email protected] Wir helfen Flüchtlingen in Dortmund – Helfen Sie uns Empfänger: Caritasverband Dortmund e.V. IBAN: DE83 4405 0199 0001 0594 24 BIC:DORTDE33XXX Stichwort: „Flüchtlingshilfe“ Gemeindecaritas mit neuer Leitung N ach über 30-jähriger Tätigkeit im Fachdienst „Gemeindecaritas/Koordination der Caritas im Dekanat Dortmund“ verabschiedeten wir kürzlich Paul Becker in den Ruhestand. In all den Jahren hat Paul Becker zusammen mit seinem Team maßgeblich dazu beigetragen, dass die ehrenamtliche Caritasarbeit in den Gemeinden ausgebaut und gestärkt wurde. Die enge Zusammenarbeit von Caritas und Pastoral war für ihn immer ein wichtiges Anliegen. So stehen die Initiativen „Karitas unterwegs“ und „Forum Caritas und Pastoral“ beispielhaft für das Bemühen, ehrenamtliche und hauptberufliche Caritasarbeit mit den Katholischen Kirchengemeinden zu verknüpfen – ganz im Sinne des Zukunftsbildes des Erzbistums Paderborn. Beckers Nachfolgerin ist Brigitte Duve, bisher als Leiterin der Sozialen Betreuung im Altenzentrum St. Antonius und mit einem Stellenanteil schon in der Gemeindecaritas tätig gewesen. Paul Becker ein herzliches Dankeschön und Brigitte Duve unsere besten Wünsche für die neue Aufgabe. Aufgenommen in die neue Messdienerschar wurden auch vier Bewohner des Wohnhauses St. Hedwig. Foto: Gemeinde St. Urbanus Leben im Pastoralen Raum Zwei Caritas-Wohnhäuser feierten Jubiläen S ie sind fester Bestandteil ihrer Gemeinden: die Wohnhäuser St. Hedwig und St. Gabriel. Hier leben erwachsene Menschen mit einer geistigen Beeinträchtigung. Und die feierten ein doppeltes Jubiläum. Denn das Wohnhaus St. Gabriel in Brackel besteht seit zehn, St. Hedwig in Huckarde sogar seit 30 Jahren. „Damit ist St. Hedwig eine der ältesten Einrichtungen der Behindertenhilfe der Caritas Dortmund“, erklärt Abteilungsleiterin Elke Krause. 24 Menschen leben hier. Wie eng die Verbundenheit mit der Gemeinde St. Urbanus ist, wurde in einem gemeinsamen Gottesdienst deutlich. Vier Bewohner sind zudem eng in das Messdieneramt eingebunden. Sie gehören dazu Stabwechsel in der Gemeindecaritas. Foto: Caritas Auch im Wohnhaus St. Gabriel leben 24 Menschen mit einer geistigen Beeinträchtigung und gehören fest zum Ortskern Brackel. Und die Einbindung in das Gemeindeleben von St. Clemens ist nicht mehr wegzudenken. Dies wurde sehr sonders deutlich zum Ausdruck brachte. Es war deshalb keine Frage, dass sich alle zunächst im Gemeindesaal des FranzStock-Hauses trafen. Zum gemeinsamen Leben des Wohnhauses mit der Gemeinde gehört auch die Beteiligung am alljährlichen Christkindlmarkt. Dort verkaufen die Bewohner Muffins und Honigmilch. Oder der vor einigen Jahren aufgebaute Kontakt zwischen einer Firmgruppe und den Bewohnern, aus dem sich regelmäßige Treffen entwickelten. Gefeiert wurde in St. Hedwig … Foto: Stephan Schütze deutlich im Rahmen des Jubiläumsfestes, an dem viele Gäste aus der Gemeinde teilnahmen. So haben es sich die Mitglieder des Kirchenchores nicht nehmen lassen, den feierlichen Gottesdienst durch wunderschöne Lieder mitzugestalten. Mit viel Herzblut und unter Einbeziehung der Bewohner feierte Gemeindereferentin Angelika von Kölln den Dankgottesdienst, der die enge Verbundenheit be- … und auch in St. Gabriel. Foto: W.D. Krause CARITAS KONKRET AKTUEL L ES Tante Inge strickt auch hier „Projekt gemeinsam“ setzt auf Teamarbeit von Jung und Alt E in geheimnisvolles Geräusch im Gemeindezentrums Heilig Geist im Jungferntal. Es ist das Klackern von aneinanderstoßenden Stricknadeln. Hin und wieder wird es von einem Lachen übertönt. Die anwesenden Damen sprechen eher leise, man merkt: Sie haben Spaß, aber sie sind auch konzentriert. Heute heißt es: Tante Inge strickt! Nur – eine Tante Inge gibt es hier gar nicht! „Tante Inge strickt“, das ist der Name einer Initiative aus Berlin, erklärt Kristina Sobiech. Sie ist Sozialarbeiterin der Caritas im „Projekt gemeinsam“. „Das Prinzip ist so einfach wie genial: Man lädt Menschen an einen Ort zum Stricken ein, ältere Menschen, junge Menschen. Die kommen miteinander ins Gespräch und wenn es richtig gut läuft, entstehen Tandems, also ein jüngerer und ein älterer Mensch entwickeln eine Beziehung, die über ein einmaliges Treffen wie dem im Gemeindezentrum hinaus geht.“ Das Jungferntal in Dortmund ist ein recht schwieriges Pflaster. 1965 entstand hier Wohnraum für Arbeiter. Vor 50 Jahren galt der Ortsteil als Vorzeigesiedlung, unter jungen Menschen waren die da- Kristina Sobiech beim Selbstversuch. Während ihrer Schulzeit hat die Sozialarbeiterin zum letzten Mal eine Stricknadel in der Hand gehalten. Obwohl Elfi Siegmund (l.) seit Jahren keine Stricknadel mehr angefasst hat, kennt sie manchen Trick, den sie Cornelia Vlasak beibringen kann. Fotos: Christian Lukas mals modernen Wohnungen begehrt. Doch die jungen Menschen von einst sind heute im fortgeschrittenen Rentenalter. Hohes Alter – wenig Kontakte Die Siedlung ist nach wie vor gepflegt. Aber das hohe Alter führt zur Vereinsamung vieler. Kristina Sobiechs Arbeit besteht darin, Kontakte zu knüpfen. Auf jeden Fall begeistert von der Idee ist Elfi Siegmund. 69 Jahre ist sie alt und ihre Ausrüstung mit Strickliesel, diversen Nadeln und feiner Wolle sieht professionell aus. Allein: „Ich habe seit Jahrzehnten nicht mehr gestrickt.“ Als ihre Tochter klein war, „oh, da habe ich Berge an Wolle abgearbeitet.“ Allerdings ist ihre Tochter heute 42. Gute Tipps gibt es von Wilma Pawloski. „Ich bin 81“, erzählt sie – und sie ist ein Vollprofi an der Stricknadel. „Ach“, winkt sie ab, „ich stricke halt einfach gerne.“ Doch wie viele Socken, Kinderpullover, Schals, Jacken sie im Leben gestrickt hat, weiß sie dann tatsächlich nicht einmal annähernd zu beziffern. „Sehr, sehr viele auf jeden Fall.“ Katharina Greb indes hat mit der Handarbeit noch ihre Probleme. Daher ist sie ins Jungferntal gekommen: Um den älteren Damen mal über die Schulter zu schauen. Mit 27 ist sie die zweitjüngste Besucherin an diesem Freitag. Über die katholische Hochschulgemeinde hat die Lehramtsstudentin vom Treffen erfahren. Wie auch Anna Streppel, die mit 22 die Jüngste im Kreise der rund zwölf Frauen ist. Seit der Grundschule hat sie keine Stricknadel mehr in der Hand gehalten. Diesmal sind die beiden jungen Frauen eher Beobachterinnen. Kristina Sobiech hat damit gerechnet: „Anfangs muss man sich ja erst einmal beschnuppern.“ Das Stricken verfügt allerdings über eine kommunikative Eigendynamik. Alter spielt dabei keine Rolle. Und man weiß nie, wozu Tante Inge noch fähig ist. Vielleicht backt sie demnächst Plätzchen oder mixt Cocktails. Wir werden sehen. Kontakt: Tel. (0231) 77 63 52 66 [email protected] Gesichter der Caritas Mirka Jöllenbeck „Duale Studentin“ in der Flüchtlingshilfe Freiburg, Kenia, Bayreuth, Dortmund. Mirka Jöllenbeck (25) war schon immer viel unterwegs und ist seit einem Jahr bei uns. Nach einem Erststudium „Kultur und Gesellschaft Afrikas“ in Bayreuth und Aufenthalt in Afrika hat sie sich verstärkt mit der Flüchtlingsarbeit beschäftigt und begann 2014 an der FH Dortmund den neuen dualen Studiengang „Soziale Arbeit“ mit dem Schwerpunkt Armutsund Flüchtlingsmigration. „Der Kontakt mit den Menschen macht mir Freude“, sagt sie auf Deutsch. Könnte sie aber auch auf Englisch, Französisch und Suaheli. Christina Lüdeke Koordinatorin in der Flüchtlingshilfe Kaum war bekannt, dass in der früheren Hauptschule am Ostpark eine Flüchtlingsunterkunft entsteht, war sie als Nachbarin sofort dabei: Binnen kurzer Zeit knüpfte Christina Lüdeke (46) über die „sozialen Netzwerke“ ein echtes Netz der Hilfe. „Ganz unterschiedliche Menschen machen mit – vom Studenten bis zur Rentnerin“, erzählt sie. Neben ihrem Beruf als Projektleiterin in einer Medienagentur hält sie die Fäden in der Hand, wenn es darum geht, die Menschen in der Unterkunft und die ehrenamtlichen Helfer zu begleiten. Schulsozialarbeit im grünen Bereich 81 Stellen bis Sommer 2018 gesichert O berbürgermeister Ullrich Sierau und Schuldezernentin Daniela Schneckenburger haben die Kooperationsverträge zur befristeten Fortsetzung der Schulsozialarbeit bis zum 31. Juli 2018 in Anwesenheit der Träger – dazu gehört auch der Caritasverbandes Dortmund – sowie von Vertretern aller Schulformen unterschrieben. Gleichzeitig erneuerte der Verwaltungsvorstand seine Forderung, eine regelhafte Finanzierung des Bundes sicherzustellen und die Kommunen von der dem Bund obliegenden Integrationsleistung zu entlasten. Dieser Appell hat Wirkung gezeigt. Knapp acht Millionen Euro erhält Dortmund und damit ist die Weiterbeschäftigung der 81 Schulsozialarbeiter bis zum Sommer 2018 gesi- chert. „Die Schulsozialarbeit ist unerlässlich für die Schulen. Daher muss die Frage nach einer unbefristeten Finanzierung endgültig und abschließend geklärt werden“, betonte Sierau. Die Caritas ist Träger der Schulsozialarbeit an der MartinLuther-King-Gesamtschule Dorstfeld, der Gesamtschule Brünninghausen sowie der Max-Wittmann-Förderschule Eving. Sportfest mit Flüchtlingen B Die Kooperationsverträge sind unterzeichnet. Foto: Dortmund-Agentur / Alicia Jütte ewohner der Caritas-Flüchtlingsunterkunft in der ehemaligen Hauptschule am Ostpark in Körne genossen den Sportnachmittag der DJK Saxonia. Bei diesem Fest übergab der Verein eine durch Spendengelder organisierte Ausrüstung, die unter anderem aus Trikots und Sportschuhen bestand. Dies ist nur eine von vielen Aktionen in Dortmund, die zeigen, wie Integration und ein friedliches Miteinander unterschiedlicher Kulturen gelingen kann. Foto: DJK Saxonia CARITAS KONKRET AKTUEL L ES Kurz berichtet Nachruf Franz Josef Klein Rückkehrberatung für eine sichere Heimkehr Mit den hohen Flüchtlingszahlen steigt auch die Nachfrage derjenigen, die hier für sich keine Perspektive sehen. Deshalb haben wir kürzlich eine „Rückkehrberatung“ eingerichtet. Ratsuchende werden bei der Passbeschaffung, der Organisation ihrer Heimreise und deren Finanzierung und bei allen damit verbundenen Angelegenheiten umfassend beraten und unterstützt. Näheres dazu in unserer nächsten Ausgabe. Kontakt: Tel. (0231) 86 10 80-0 Ordensleute machten Ausflug nach Herzfeld Einmal im Jahr lädt der Caritas-Vorstand die in den Seniorenheimen tätigen Ordensangehörigen zu einem gemeinsamen Ausflug ein, um für das Engagement im Bereich Seelsorge Danke zu sagen. Ziel war in diesem Jahr die Wallfahrtsbasilika St. Ida zu Herzfeld, der älteste Wallfahrtsort Westfalens. Hier wurde im Rahmen eines Gottesdienstes dem Leben und Wirken der Hl. Ida gedacht. Ehemaliger Vorstandsvorsitzender Caritasverband Dortmund e.V. A Immer gut beraten durch das Reiseteam der Caritas Für Menschen im besten Alter Caritas Reisen 2016 mit Zielen in ganz Europa D gramm. 2015 wurde es als serviceoriener Caritasverband bietet auch im tiertes Unternehmen mit dem Zertifikat kommenden Jahr wieder Reisen „Service-Qualität Deutschland Stufe 1“ zu ausgesuchten Zielen innerhalb ausgezeichnet. Seniorengerechte FlugDeutschlands und Europas an. reisen führen ferner 2016 zu den spaUnterwegs sind die Teilnehmer in Genischen Inseln Fuertevenmeinschaft Gleichgesinnter und tura, Mallorca und Ibiza, in Begleitung erfahrener zur Insel Ischia, nach KroReiseleiter. Der Urlaubsatien und Bulgarien. katalog 2016 für „MenJede Gruppe wird von schen im besten Alter“ einer geschulten Reiseliegt seit dem 23. Novemam leitung begleitet. Diese ber druckfrisch vor. Ob ns ei m ge ... reisen im besten Erholung, Fitness oder steht als AnsprechpartAlter ner zur Verfügung, orgaKultur – das Angebot ist nisiert Ausflüge, Grupvielfältig und sorgfältig ausgewählt. penabende sowie Bewegungsangebote und Auf jeden Fall wieder gestaltet das Prodabei ist eine Flugreise gramm gemeinsam mit nach Rom, bei der eine Auden Teilnehmern. Es dienz beim Papst vorgesebesteht aber kein Gruppenzwang. hen ist – vorausgesetzt, er Der neue Katalog ist erhältlich bei Cariweilt in Rom und macht nicht gerade seltas Reisen in der Silberstraße 28a und im ber Urlaub. Busreisen in ganz DeutschCaritas Service Center, Wißstraße 32. land, Flug- und Busreisen ins EuropäAuf Wunsch wird der Katalog auch zugeische Ausland, Städtereisen nach Rom schickt. Alle Reiseteilnehmer, die bereits und Bamberg sowie ein umfassendes Anin den vergangenen zwei Jahren mit Cagebot an Reisen über Weihnachten und ritas Reisen unterwegs waren, erhalten Silvester ergeben ein Angebot, bei dem den Katalog automatisch per Post. für Jeden etwas dabei ist. Nach wie vor und nahezu ganzjährig ist das caritaseigene „Gästehaus GermaKontakt: Tel. (0231) 18 71 51-11 nia“ auf der Insel Wangerooge im [email protected] Urlaub 2016 Ein Ausflug als Dankeschön. Foto: Caritas Neue Dienststelle „Schulische Angebote“ Angesichts vielfältiger neuer Aufgaben im Rahmen Flüchtlingshilfe haben wir den Fachdienst „Soziale Fachberatung / Integration und Migration“ entlastet und die Arbeitsfelder „Offene Ganztagsschule und Schulsozialarbeit“ in einer neuen Dienststelle „Schulische Angebote“ zusammengefasst. Leiterin ist Anke Sturat, die bisher die pädagogische Fachberatung inne hatte und jetzt auch die personelle und wirtschaftliche Verantwortung trägt. Kontakt: Tel. (0231) 86 10 80-0. Impressum Caritas konkret erscheint 2015 am 1. März, 1. Juni, 1. September und 1. Dezember Auflage: 8500 Exemplare Herausgeber: Caritasverband Dortmund e.V. Propsteihof 10, 44137 Dortmund, Tel. (0231) 1848-160, Fax (0231) 1848-201, [email protected] Redaktion: Manfred von Kölln (verantwortlich), Wolfgang Maas, Barbara Genster, Hanno Sandmann Layout: Peter Johansmeier, www.yodesigns.de Druck: Bonifatius Druckerei, Paderborn Unser Spendenkonto: Sparkasse Dortmund IBAN DE83 4405 0199 0001 0594 24 BIC DORTDE33XXX MOMENT MAL Advent Angekommen. Willkommen? Viele sind es. Werden es mehr? Sind sie willkommen? Wollen wir, dass sie kommen? Freuen oder fürchten wir uns? Advent. Zeit der Erwartung! Zeit der Ankunft, Zeit des Willkommens! Zeit der Freude, dass ER kommt, der schon als Kind auf der Flucht war! Willkommen! MvK m 14. Oktober wurde im Alter von 77 Jahren unser ehemaliger Vorstandsvorsitzender Franz Josef Klein zum Herrn heimgerufen. Herr Klein war von 1986 bis 1995 ehrenamtlich als Vorstandsvorsitzender des Caritasverbandes Dortmund e.V. sowie als Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Caritas-Altenhilfe Dortmund GmbH tätig. Mit Kompetenz und Schaffensfreude hat Herr Klein Strukturen gestaltet sowie die Arbeit und Anliegen der Caritas Dortmund unterstützt. Seine offene und freundliche Art hat die Menschen angesprochen und Vertrauen geschaffen. Herr Klein war aber auch ein starker und unnachgiebiger Partner wenn es darum ging, christliche Werte zum Wohle der Menschen in unserer Stadt und darüber hinaus zu erhalten bzw. umzusetzen. Wir sind dankbar für sein Wirken. Neu: Koordinator für Ehrenamtliche in der Flüchtlingshilfe D er anhaltend hohe Zustrom von Flüchtlingen stellt die Stadt Dortmund und die Systeme der Wohlfahrtspflege vor große Herausforderungen. Viele Menschen sind bereit, sich ehrenamtlich bzw. freiwillig zu engagieren, benötigen aber Beratung und Begleitung. Sie mussten in den letzten Wochen immer wieder „vertröstet“ werden, weil noch nicht klar war, wer wann wo und wie zum Einsatz kommen kann. In Dortmund gibt es mittlerweile 15 Flüchtlingsunterkünfte und weitere sind geplant (siehe www.dortmund.de). Zum 1. Dezember hat der Caritasverband Dortmund Andreas Schulz als „Ehrenamtskoordinator für Flüchtlinge“ eingestellt. Zusammen mit Kirchengemeinden, Flüchtlingsinitiativen, Sportverbänden und Vereinen wird er für die caritative Flüchtlingshilfe ein Netzwerk aufbauen und den Einsatz, die Beratung und Begleitung der Freiwilligen koordinieren. Kontakt: Tel. (0231) 18 48-3 33 [email protected]
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