„Auf Zion hoch gegründet steht Gottes heilige Stadt, dass sie der Welt verkündet, was Gott gesprochen hat, Herr, wir rühmen dich, wir bekennen dich, denn du hast uns bestellt zu Zeugen in der Welt!“ P. Heinrich Walter, damals noch Generaloberer der Patres, griff in seiner Predigt die Ursprünge der Priesterberufung der drei Jubilare auf. Er sagte, dass die Drei in Pater Kentenich einen „Vater“ gefunden hätten, einen Vater, der Beispiel, Sicherheit und Orientierung gab. „Wer ei- nen Vater hat, will ihm nacheifern, will selber zum Vater für andere werden und will etwas gestalten. Damals, als die Drei bei den Schönstatt-Patres eingetreten sind, ist die Gemeinschaft, gerade gegründet, total am Anfang gestanden. So haben sie mitgewirkt an der Gemeinschaftsgründung, ganz im Sinn der Lesung des Festtages: ‚Komm, ich will dir die Braut zeigen, die heilige Stadt Jerusalem auf dem hohen Berg, erfüllt von der Herrlichkeit Gottes’.“ Nach der Eucharistiefeier waren alle Gäste ins Vater haus auf dem Berg Sion zum Mittagessen und zu einer anschließenden Gratulationsrunde eingeladen, bei der die drei Jubilare mit Liedern und verschiedenen Reden und Ehrungen ganz persönlich gewürdigt wurden: Pater Noethen stellte in seiner Laudatio Pater Hug als vielseitigen Dozenten und Kentenich-Forscher, sowie als geistlichen Begleiter mit ausgeprägtem sozialem Gespür dar. Pater Erhard sprach über das Leben von Pater Locher – angefangen von der Schulzeit, über seine erzieherische Tätigkeit bei den Patres bis hin zu seiner jetzigen Tätigkeit im sogenannten „Sion-Institut“ im Vaterhaus auf Berg Sion. Pater Ritter schließlich gab ein Zeugnis über Pater Brath, der seit vielen Jahren ein kontemplatives Leben als Anbetungspater auf dem Berg Sion führt. Drei ganz originelle Mitbrüder, die in unterschiedlicher Weise mit ihren jeweiligen Fähigkeiten dem Leben dienen dürfen und die wir an diesem Tag mit Freude und Liebe dankbar feiern konnten! Den Abschluss des Tages bildete eine gemütliche Kaffeerunde in drei Gruppen, damit jeder Jubilar mit der eigenen Familie, Verwandten und Freunden persönlich den Tag nachklingen lassen konnte. P. Michael Hagan Das Geheimnis der Schatzinsel Eindrücke von einem Zeltlager der SchönstattMannesjugend der Erzdiözese Freiburg D iesen Sommer hatte ich die Chance, mein erstes Zeltlager der Schönstatt-Mannesjugend (SMJ) in Deutschland zu erleben und mitzugestalten. Im wunderschönen Morretal in der Nähe von Buchen (Odenwald) sind wir am 12. August mit einer Besatzung von fast 90 Personen auf eine erlebnisreiche „Reise durch ein weites Meer“ aufgebrochen. Das „Geheimnis der Schatzinsel“ sollte uns in den nächsten Tagen rundum beschäftigen. Unser Ziel war klar: Wir sollten den „Schatz“ finden, der auf einer kleinen unbekannten „Insel“ vergraben war. Am ersten Tag mussten wir unseren Kahn „Oliver“ für die Seefahrt flott machen. Mit den Bauarbeiten war die Crew den ganzen Tag beschäftigt. Wir mussten die Kommandobrücke bauen, die Masten aufrichten, die Segel bemalen und aufrichten, die Kombüse einrichten, usw. Eine Gruppe hat sogar einen tollen Anker für unser Schiff angefertigt. Manche „Matrosen“ waren mit dem Aufbau des Zeltlagerheiligtums, das sich im Bug des Kahns befand, beschäftigt. Dort fand am Abend der erste Teil der großen Segnungsfeier unseres Schiffes statt, in der wir besonders um den Schutz Marias und den Segen Gottes für unsere Zeltlager-Entdeckungsreise gebeten haben. Dass die Gottesmutter, unser „Meeresstern“, mit uns an Bord gewesen ist und unsere ganze „Seefahrt“ beschützt hat, haben wir mehrmals während des Zeltlagers hautnah erfahren. Ein besonderes Erlebnis war für uns, als an einem Abend nach einem kräftigen Sturm der Bach Morre so kräftig anstieg, dass das Wasser über die Ufer zu treten und den Lagerplatz zu überschwemmen drohte. Als wir bereits am Überlegen waren, ob wir nicht das ganze Zeltlager evakuieren müssten, begann der Wasserstand plötzlich zu sinken. Unsere Brücke, die wir am Tag davor gebaut hatten, war zwar fortgeschwemmt, aber das Bildchen der MTA, das jemand über der Brücke an einem Baum aufgehängt hatte, wurde gerettet. War das nicht ein Zeichen dafür, dass die Gottesmutter unsere Bitte ernstgenommen hat? Mit unserem Lagersong „Gott muss ein Seemann sein, keiner geht verloren, er lässt die Mannschaft nie allein!“ fuhren wir von einer „Insel“ zur anderen und entdeckten immer wieder Teile einer Schatzkarte, die uns letztlich den Weg zum „Schatz“ zeigen sollte. Unsere Zeltlagergeschichte half uns, dabei die eigenen Schätze, die Gott in uns hineingelegt hat, neu zu entdecken und sie für andere fruchtbar zu machen. Das war der eigentliche „rote Faden“ des Zeltlagers, der sich in der Gestaltung der Gottesdienste und der Gruppenstunden und vor allem in der sogenannten „Entdeckerzeit“ konkretisierte. In der Entdeckerzeit hatten die Matrosen die Möglichkeit, ihre musikalischen, gestalterischen, sportlichen, sprachlichen und anderen Fähigkeiten auszuprobieren und zu entfalten. Als wir am Ende des Zeltlagers die „Schatztruhe“, die unter der Lagerfeuerstelle vergraben war, gefunden haben, waren nicht nur Goldmünzen darin, sondern auch kleine Tagebücher mit persönlichen Notizen. Jeder Gruppenleiter schrieb seinem Gruppenkind in das Tagebuch auf, was er an ihm schätzt, welche Fähigkeiten und Talente er bei ihm sieht und was er ihm für die nächste Zeit wünscht. Die größte Freude kam bei uns, den „Captains“ auf, als die Matrosen beim Abschlussgottesdienst erzählten, dass die gemeinsamen Erlebnisse und Erfahrungen während des Zeltlagers und vor allem neue Freundschaften für sie der eigentliche Schatz sind, den sie mit nach Hause nehmen wollen. Das Zeltlager hat mir große Freude gemacht und ich bin sehr dankbar, dass wir ein tolles Team von „Captains“ hatten, die sich mit ganz viel Energie für das Wachstum der nächsten Generationen der SchönstattMannesjugend einsetzen. Ich persönlich konnte im Zeltlager viele neue „Schätze“ entdecken, die ich in meiner pastoralen Praxis gut nutzen und weiter entfalten kann. Jiří Landa SCHÖNSTATT– PATRES Deutschland GESCHÄFTSSTELLE Berg Sion 6 56179 Vallendar 0261-63973 ÖFFNUNGSZEITEN Dienstag, Mittwoch von 9.00 bis 13.00 Uhr. Ansprechpartnerin: Pia Braun [email protected] www.schoenstatt-patres.de SPENDENKONTO Schönstatt-Patres Darlehnskasse Münster · BLZ 400 602 65 · Kto.-Nr. 10700 BIC: GENODEM1DKM · IBAN: DE 79 4006 0265 0000 0107 00 n o i S g r e B om v Herbst 2015 „SION IM AUFBRUCH“ Liebe Angehörige und Freunde der Schönstatt-Patres! „SION IM AUFBRUCH“ — Dieses Motto, geprägt auf dem 5. Generalkapitel der Schönstatt-Patres, das im August diesen Jahres im Vaterhaus auf Berg Sion stattfand, steht nicht nur als Überschrift über die zurückliegenden Wochen, sondern vor allem auch als Wegweisung hinein in die kommenden Jahre unserer Gemeinschaft. Bewegte und bewegende Wochen liegen hinter uns: * Sozusagen als Auftakt und zugleich Abrundung der 50-jährigen Gründungsgeschichte der Gemeinschaft der Schönstatt-Patres feierten am 1. August drei unserer Mitbrüder ihr „Goldenes Priesterjubiläum“: P. Peter Locher, P. Heinrich Hug und P. Andreas Brath (siehe dazu den Bericht von P. Michael Hagan in diesem „Brief vom Berg Sion“). * Wenige Tage später begann das schon erwähnte und lange geplante Generalkapitel der Sionsgemeinschaft, an dem 41 Patres und zahlreiche Helfer aus 15 Ländern und 4 Kontinenten teilnahmen. Knapp 4 Wochen lang analysierten und diskutierten die versammelten Vertreter der Gemeinschaft in drei Konferenzsprachen – deutsch, englisch und spanisch – die bisherige Entwicklung in den 50 Jahren unserer Geschichte und suchten gemeinsam nach den Wegen, auf denen Gott uns in der kommenden Zeit führen möchte. Die aktuelle Situation der weltweiten Gemeinschaft, viele Ereignisse in Kirche und Gesellschaft sowie die Anliegen und Wünsche unserer Mitbrüder, die in zahlreichen Anträgen an das Generalkapitel zum Ausdruck kamen, waren uns dabei wichtige Anhaltspunkte. Das daraus entstandene Leitwort „Sion im Aufbruch“ signalisiert die Bereitschaft der Schönstatt-Patres, die uns von Pater Kentenich übertragene Aufgabe auch in Zukunft unter den gewandelten Zeitverhältnissen beherzt und voller Zuversicht und Freude zu erfüllen. * Eine zentrale Aufgabe des Generalkapitels war nach zwölf Jahren auch die Wahl einer neuen Generalleitung. Als neuer Generaloberer der Schönstatt-Patres wurde P. Juan Pablo Catoggio aus Argentinien für die nächsten 6 Jahre gewählt. Mit ihm zusammen tragen P. Antonio Bracht aus Brasilien, P. Losé Luis Zabala aus Chile, P. Raúl Espina, ebensfalls aus Chile, und P. Heinrich Walter, der bisherige Generalobere aus Deutschland, die Verantwortung für die internationale Patresgemeinschaft. * Gegen Ende des Generalkapitels, am 30. August, dem Weihetag des Heiligtums auf Berg Sion (1970), begingen wir miteinander in großer Dankbarkeit die Feier des 50. Gründungsjubiläums unserer Gemeinschaft. Neben dem festlichen Gottesdienst auf Berg Sion mit vielen Patres von überallher, war ein weiterer Höhepunkt dieses Tages eine Begegnung mit dem Vorsitzenden der deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Marx, mit dem wir ein längeres Gespräch führten über die Situation der Kirche und den Beitrag Schönstatts und besonders der Schönstatt-Patres für den Weg der Kirche in die Zukunft. * Zwei Tage später fuhren die Mitglieder des General kapitels nach Rom zu einer Begegnung mit Papst Franziskus, der uns am 3. September in einer längeren Privataudienz empfing und uns hilfreiche Anregungen für unseren priesterlichen Dienst aus der Kraft unseres schönstättischen Charismas mit auf den Weg gab. Es war für uns alle eine sehr schöne und ermutigende Begegnung mit dem Papst in einer familienhaften Atmosphäre (siehe dazu auch Berichte auf www.schoenstatt.de und www.schoenstatt.org). * Ein weiterer letzter Höhepunkt in diesen Wochen war schließlich die feierliche Aufnahme unserer 6 Novizen – drei aus Deutschland und drei aus Indien – in die Gemeinschaft der Schönstatt-Patres durch die sogenannte „Vertragsweihe“, mit der die zweijährige Einführungszeit (Noviziat) ihren Abschluss fand. Wir sind sehr dankbar für diese jungen Mitbrüder, die nun auf dem Weg zum Priestertum ihre theologischen Studien an verschiedenen Orten – größtenteils in München – fortsetzen werden. Es war wirklich eine gesegnete Zeit, die wir in der zurückliegenden Wochen erleben durften. Dafür danken wir unserem Gott von ganzem Herzen: „Großes hat an uns getan der Allmächtige; heilig ist sein Name.“ (Lk 1, 49). Danken möchten wir aber auch Ihnen allen, die Sie uns immer wieder mit Ihren materiellen Gaben und vor allem mit Ihrem Gebet unterstützen und begleiten. Wir haben diese Unterstützung besonders während der Zeit unseres Generalkapitels deutlich wahrnehmen und spüren dürfen. Ihnen ein ganz herzliches „Vergelt’s Gott“ dafür! In bleibender gegenseitiger Verbundenheit grüße ich Sie dankbar und froh vom Berg Sion aus und erbitte Ihnen den Segen Gottes in Fülle. Ihr P. Theo Breitinger, Provinzial „Dreimal 50 Jahre Dienst für Gott und an den Menschen“ Feier des Goldenen Priesterjubiläums von P. Heinrich Hug, P. Peter Locher und P. Andreas Brath A m 1. August 2015 hat die Gemeinschaft der Schönstatt-Patres mit einem festlichen Gottesdienst in der Pilgerkirche in Schönstatt das Goldene Priesterjubiläum von P. Heinrich Hug, P. Peter Locher und P. Andreas Brath gefeiert: „Drei Mal 50 Jahre Dienst für Gott und an den Menschen“ ! Der Tag war für alle Anwesenden – die Patres, darunter viele, die aus aller Welt bereits zum Generalkapitel der Schönstatt-Patres angereist waren, dazu die Familien und Freunde – ein Tag der Freude, des Dankes und des Lobes. Wir konnten etwas von der Freude der „Heiligen Stadt“ fühlen, besonders als wir das Lied gesungen haben:
© Copyright 2024 ExpyDoc