Swiss Art Awards 2015 - Bundesamt für Kultur

Swiss Art Awards 2015
16.–21. Juni 2015
Messe Basel, Halle 4
Eine Ausstellung des Bundesamtes für Kultur
Preisverleihung 15. Juni 2015, 17.30 Uhr
Vernissage 15. Juni 2015, 19 Uhr
Sperrfrist 15. Juni, 10 Uhr
swissartawards.ch
swissartawards.ch/mobile
#swissartawards
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Swiss Art Awards 2015
Ausstellung
16.–21. Juni 2015
Messe Basel, Halle 4
Öffnungszeiten
jeweils von 10 bis 19 Uhr. Eintritt frei.
Programm
Montag, 15. Juni
17.30–19 Uhr: Preisverleihung Swiss Art Awards und
Schweizer Grand Prix Kunst / Prix Meret Oppenheim
2015, in Anwesenheit von Bundesrat Alain Berset und
der Direktorin des Bundesamtes für Kultur Isabelle
Chassot (nur mit Einladung)
19–22 Uhr: Vernissage
ab 22 Uhr: Party im Volkshaus Basel
Donnerstag, 18. Juni
Performances and Readings
15.00 – 17.00 Uhr: Guillaume Pilet, la mesure harmonique
17.00 – 17.30 Uhr: Martina-Sofie Wildberger
(Kiefer Hablitzel): RE- mit Sébastien Hoffmann,
Lysann König und Steven Schoch
17.30 – 18.00 Uhr: Garrett Nelson Lektüre-Performance,
Lacking a Body of Work, a reading around characters,
bodies of work, poetry and boredom.
18.00 – 18.30 Uhr: Köhle / Vermot, performative
Diskussion mit Screening, It depends entirely upon the
hue of the lighting, 2015
Täglich (Dienstag, 16. Juni – Sonntag, 21. Juni)
10 – 11.30 Uhr: kostenloses Frühstück
11 und 16 Uhr: Öffentliche Führungen Does Switzerland
make the better Art? — Swiss Art Awards 2015
im Blick der Kunstförderung
Treffpunkt: Sitzbank der LVPH-Architekten in der
Ausstellung Swiss Art Awards
Informationen
Journal
Aktuelle Informationen zu den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Swiss Art Awards, rund um die Ausstellung
und zum Programm finden sich auf dem Blog zur Ausstellung unter: www.swissartawards.ch
Mobile App
Die Mobile App bietet Einblick in die Portfolios der
ausstellenden Teilnehmerinnen und Teilnehmer,
Informationen zum Begleitprogramm der Swiss Art
Awards sowie den Ausstellungsplan – insbesondere
zur Nutzung vor Ort im kostenlosen WLAN unter:
www.swissartawards.ch/mobile
Weitere Informationen zum Schweizer Wettbewerb
für Kunst unter: www.bak.admin.ch
Katalog Swiss Art Awards 2015
Im Herbst 2015 erscheint ein Katalog, herausgegeben
vom Bundesamt für Kultur, in dem die Arbeiten der
Gewinnerinnen und Gewinnern der Swiss Art Awards
2015 präsentiert werden.
Publikation Schweizer Grand Prix Kunst / Prix Meret
Oppenheim 2015
Zum diesjährigen Schweizer Grand Prix Kunst/Prix Meret
Oppenheim 2015 erscheint anlässlich der Eröffnung der
Ausstellung Swiss Art Awards eine vom Bundesamt für
Kultur herausgegebene Publikation mit Portraits und Interviews mit der Gewinnerin und den Gewinnern.
Auskünfte zu den Preisträgerinnen und Preisträgern
sowie der Ausstellung Swiss Art Awards 2015
Léa Fluck, Kunstförderung, Sektion Kulturschaffen,
Bundesamt für Kultur
+ 41 78 616 22 67 / [email protected]
Auskünfte zur Preispolitik des Bundes
Danielle Nanchen, Sektion Kulturschaffen,
Bundesamt für Kultur
+41 58 464 9823 / [email protected]
Pressekontakt
BUREAU N, Julia Albani
+41 76 729 43 21 / [email protected]
Pressebilder
Hochauflösendes Bildmaterial zu den in der Ausstellung
gezeigten Arbeiten sowie den Preisträgerinnen und
Preisträgern der Swiss Art Awards sowie des Schweizer
Grand Prix Kunst / Prix Meret Oppenheim stehen unter
folgendem Link zum Download zur Verfügung (Hochauflösendes Bildmaterial der Preisverleihung steht dort ab
dem 16. Juni, 12 Uhr zur Verfügung):
http://www.bak.admin.ch/SAA2015
Team
Bundesamt für Kultur: Léa Fluck, Manuela Schlumpf
Technik: Urs Baumgartner, Sabrina Giger, Roger Klausen,
Daniel Wernli • Infodesk: Annina Beck, Valentina Pusterla
Architektur: Vécsey Schmidt Architekten, Basel •
Art Direction & Design: Gregor Huber & Ivan Sterzinger,
Zürich • Web-Design: Manuel Goller, Berlin •
Mobile App: Gael Hugo, Paris
Redaktion Journal
BUREAU N – Julia Albani, Karim Crippa, Stefanie Lockwood, mit Beiträgen des Kunsthistorischen Instituts der
Universität Zürich und dem Studienbereich Kunstgeschichte der Universität Fribourg, im Rahmen der Lehrveranstaltung Tour de Suisse. Kunst und ihre Institutionen in der Schweiz.
Swiss Art Awards 2015
Die Schweizer Kunstpreise 2015 werden am 15. Juni in
Anwesenheit von Bundesrat Alain Berset und der
Direktorin des Bundesamts für Kultur, Isabelle Chassot, in
Basel verliehen. Auf Empfehlung der Eidgenössischen
Kunstkommission zeichnet das Bundesamt für Kultur neun
KünstlerInnen, ein Architekturbüro und eine Vermittlerin
aus. Zeitgleich werden die Preisträgerin und die Preisträger
des Schweizer Grand Prix Kunst / Prix Meret Oppenheim
2015 geehrt. Ausgezeichnet werden dieses Jahr die Künstler Christoph Büchel und Olivier Mosset, der Kurator Urs
Stahel und das Architektenduo Staufer/Hasler. Die Arbeiten der PreisträgerInnen sowie der Teilnehmenden der
zweiten Runde am Schweizer Kunstwettbewerb werden
in der parallel zur Art Basel stattfindenden Ausstellung
Swiss Art Awards 2015 präsentiert.
Bereits seit zwei Jahrzehnten ist die Ausstellung Swiss Art
Awards fester Bestandteil des kulturellen Programms in
Basel während der Messen im Juni. Organisiert vom BAK
ermöglicht diese nicht nur einem breiten Publikum aktuelle Schweizer Kunst sowie Architekturprojekte an einem
Ort konzentriert zu sehen, sondern erlaubt zugleich auch
dem hiesigen Kulturschaffen einen Auftritt vor einem internationalen Fachpublikum.
Die Teilnahme am Schweizer Kunstwettbewerb steht
SchweizerInnen und in der Schweiz wohnhaften Kunstschaffenden und ArchitektInnen sowie Kunst- und ArchitekturvermittlerInnen offen. Die Eidgenössische Kunstkommission bildet die Jury. Der Wettbewerb erfolgt in zwei
Runden. In der ersten Runde legen die Teilnehmenden der
Kommission ein Dossier vor. Die ausgewählten Bewerberinnen und Bewerber werden zu einer zweiten Runde eingeladen, wo sie im Rahmen der öffentlichen Ausstellung
Swiss Art Awards ihre Arbeit vorstellen. In diesem Rahmen
werden 11 Preisträgerinnen und Preisträger bestimmt, die
je einen mit 25’000 Franken dotierten Preis erhalten. Einer
dieser Preise besteht anstelle des Preisgeldes aus einem
sechsmonatigen Aufenthalt in Mexiko Stadt im Frühjahr
2016. Somit eröffnet das Bundesamt für Kultur im Rahmen
der Schweizer Kunstpreise und des 70. Geburtstages der
diplomatischen Beziehungen Mexiko-Schweiz in diesem
Jahr eine neue Perspektive für schweizerische
Kunstschaffende.
In den kommenden drei Jahren verantworten die beiden
Grafiker Gregor Huber und Ivan Sterzinger aus Zürich die
Art Direction der Swiss Art Awards. Ihr Konzept folgt einem thematisch fokussierten Dreischritt: Vermarktung
(2015), Migration (2016) und Förderung (2017). In diesem
Jahr startet das Gestaltungskonzept und die Kommunikationskampagne mit der Frage nach Rhetorik, Vermarktung
und Selbstvermarktung in der Kunst.
In einem ersten Schritt haben die Grafiker Kommunikationsmittel von 25 internationalen Kunstmuseen und
Kunstmessen analysiert und die meist verwendeten Adjektive herausgefiltert und gemäss ihrer Häufigkeit gelistet. Diese wurden im selben Selektionsverfahren denjenigen Adjektiven gegenübergestellt, die innerhalb der im
Rahmen des Schweizerischen Kunstwettbewerbs eingereichten Künstlerportfolios verwendet wurden. Die Ende
Jahr erscheinende Publikation zu den Swiss Art Awards
2015 wird diese Recherchearbeit vertiefen und Essays von
verschiedenen Autoren zum Thema beinhalten.
Der Eidgenössischen Kunstkommission unter dem Vorsitz
von Nadia Schneider Willen gehören Giovanni Carmine,
Julie Enckell Julliard, Anne-Julie Raccoursier, Andreas
Reuter, Anselm Ignaz Stalder und Noah Stolz an.
Die beratenden Experten in diesem Jahr sind Mireille Adam Bonnet (Architektur), Raffael Dörig (digitale Künste), Latifa Echakhch (bildende Kunst), Gabriela Mazza (Architektur) und Julika Rudelius (bildende Kunst).
Zum dritten Mal wurde eine Ausstellungsarchitektur spezifisch für den Ort entwickelt. Das Basler Architekturbüro
Vécsey Schmidt Architekten wurde mit der Gestaltung
des Raumes beauftragt, um den Exponaten der Teilnehmenden der zweiten Runde der Swiss Art Awards einen
optimalen Rahmen zu bieten.
Swiss Art Awards 2015
Gewinnerinnen und Gewinner
Kunst
Mathis Altmann (1987, lebt und arbeitet in Zürich)
Mathis Altmann zeigt drei Skulpturen als drei Mikrokosmen, in denen sich die wirtschaftlichen Fragen der aktuellen Welt konzentrieren. Anhand von wiederverwerteten
Strukturen — Dusch- oder Spülbeckenabflüssen —
erschafft er Puppenhäuser ohne Glanz, in denen die
Träume
der
Kindheit
einer
unterirdischen,
besorgniserregenden Leere gewichen sind. Auf einer
Außenseite der Arbeit ermutigt eine Werbetafel zu
Investitionen und Profit. Anderswo lässt sich der Teufel
unter einem roten Licht wie der Moralapostel unserer
Triebe wiederfinden. In dem er mit verschiedenen
Maßstäben spielt, das Sichtbare dem Verborgenen
gegenüberstellt und den Reichtum der Armut, erfindet
Mathis Altmann die archäologischen Überreste einer
ruinierten Gesellschaft.
Gilles Aubry (1973, lebt und arbeitet in Berlin)
Ausgehend von den Aufnahmen traditioneller marokkanischer Musik von Paul Bowles aus dem Jahr 1959 unternimmt Gilles Aubry seit 2013 eine umfassende Recherche
in Zusammenarbeit mit Musikern und zahlreichen Gesprächspartnern rund um die Rezeption dieser Aufnahmen
im heutigen Marokko, im Hinblick auf den zeitgenössischen Diskurs zur Erhaltung des kulturellen Erbes, Er inszeniert in der ausgestellten Klanginstallation die Elemente seiner Recherche neben einer Projektion eines Films
ohne Bilder. Die Arbeit beschäftigt sich mit politischer Unsichtbarkeit in dem sie Korrespondenzen zwischen der
Figur des Paul Bowles als unsichtbarer Zeuge, dem Schleier als Strategie des Widerstands von lokalen Sängerinnen
gegen den Kolonialismus und dem Mythos der
pythagoreischen Schleier, angeeignet von den Vätern der
konkreten Musik in Frankreich in den 1950er Jahren, zeigt.
Andreas Dobler (1963, lebt und arbeitet in Zürich)
Futurismo FFS ist ein typisches Beispiel im Werk von Andreas Dobler, einem Künstler, der wie wenige andere die
Fähigkeit besitzt, Themen und Genres in überraschender
Manier zu kombinieren. Auf den in der Ausstellung gezeigten Leinwänden wird eine Welt dargestellt, die sich zwischen Science-Fiction, künstlerischen Meta-Ebenen und
volkstümlichem Symbolismus bewegt. Es sind die Fähigkeiten, diese Elemente mit einer guten Dosis Ironie und
meisterhaften Technik zu durchmischen, die faszinieren
und berühren. Andreas Dobler vertritt eine einzigartige
Position in der schweizerischen Kulturlandschaft und
schafft es wie kaum ein anderer, Brücken zwischen verschiedenen Generationen und Kunstszenen zu schlagen,
die unversöhnlich scheinen.
Gilles Furtwängler (1982, lebt und arbeitet in Lausanne)
Gilles Furtwängler setzt seine Erkundungen der Sprache
fort, in Form von Skulptur, Sound und visuell, mit drei
gleichgroßen Arbeiten die drei Teile eines Ganzen formen.
Mit Bezug auf grossformatige, abgenutzte Plakate wurden
die Werke direkt auf die Wand angebracht, wobei die
Buchstaben mit Leim geschrieben sind, bevor sie mit
Asche, Kurkuma und schwarzem Tee gewaschen wurden.
Mit dem präzisen Einsatz von Mitteln aus dem häuslichen
Bereich bringt der Künstler die Worte und den Rhythmus
der Sätze zum Klingen, spielt mit der Veränderung der
Größe der Buchstaben und deren Anordnung auf der
Wand. Unter Verwendung des Zeitablaufs und dem Gebrauch zu oft gehörter Wörter blickt Furtwängler auf die
Volkskunst zurück und erfindet eine visuelles Slam, zugleich gemischt und globalisiert.
Julia Geröcs (1978, lebt und arbeitet in Zürich)
Julia Geröcs, die sich in ihren Performances mit verborgenen und tabuisierten Emotionen auseinander setzt,
zeigt eine Videoarbeit mit dem Titel Das Exchange Programm (2015). Darin erzählen vier Frauen in kurzen Episoden über eine Reise, die sie im Rahmen eines kulturellen
Austausches im Anschluss an ein Hochschulseminar unternommen haben. Sie sprechen dabei nicht nur über ihre
Begegnungen mit buddhistischen Mönchen, sondern
auch über ihr eigenes Verhalten angesichts der kulturellen
Differenz. Die Arbeit überzeugt durch ihr intelligent und
präzis komponiertes Zusammenspiel zwischen Text, stilisierten Bewegungsabläufen der Schauspielerinnen und
der Interaktion mit einem textilen Requisit. Vor allem aber
beeindruckt die Schärfe und Qualität der Texte, welche
das Thema institutionalisierter, interkultureller Begegnungen aus je vier subjektiven Perspektiven beleuchtet
und so auf den Punkt bringt.
Tobias Kaspar (1984, lebt und arbeitet in Rom)
In der Installation THE STREET (Chinatown) kombiniert
Tobias Kaspar augenscheinlich heterogene Elemente wie
Leinwände aus High-Tech Textilien, ein architektonisches
Relikt eines Filmsets und Cocktail-Stäbchen, die wie Pfeile in der Wand stecken. Für den Betrachter, der sich Zeit
nimmt, alle Indizien zu lesen, entwickeln die gezeigten Objekte, auch wenn nicht explizit erkennbar, einen komplexen Diskurs über die existierenden Beziehungen zwischen
Pop-Kultur und Konsum, zwischen Mode und Kunst, zwischen kinematographischer Illusion und Skulptur. Tobias
Kaspar entpuppt sich somit ohne zu urteilen als kritischer
Beobachter sowohl der zeitgenössischen Realität als auch
der Kunstwelt, in der er sich selber bewegt.
.
Mélodie Mousset (1981, lebt und arbeitet
in Los Angeles und Lausanne)
Seit mehreren Jahren nimmt Mousset anatomische Erkundungen an ihrem Körper vor. Mit Hilfe von bildgebenden
Verfahren aus der Medizin hat sie ihr Inneres erforscht und
ihre Organe nachgebildet. Zweigeteilt werden diese zu Protagonisten eines breit gefächerten künstlerischen Werks.
Über die Selbstreferenz ihres Körpers löst sie sich von der
autobiografischen Sphäre. Humorvoll und ästhetisch geht
sie aktuelle Fragen der Biotechnologie und des data
kidnapping an. Über die virtuelle Welt, die sich physisch wie
ein Videospiel erleben lässt, kann eine Reise in den Körper
der Künstlerin unternommen werden, wobei die Grenzen
zwischen dem Innen und Aussen verschwimmen. Skin Disposal macht die Haut zu einer Handelsware. Das Gold des
Organhalters adelt diese Zurschaustellung. Die drei Selbstporträts haben die Jury durch den Umgang mit dem Raum
und den Materialien Silikon, Beton und Bronze überzeugt.
Yves Scherer (1987, lebt und arbeitet in Berlin
und New York)
Yves Scherer überzeugt mit einer räumlich angelegten
Malerei. Ungewöhnlich, aber präzise im Raum installiert,
umgibt uns Mermaid Lagoon wie eine wilde Teenagerfantasie aus einem Jugendzimmer. Mit seinem Panoramabild
untersucht der Künstler die Faszination des Starkultes,
indem er aktuelle Protagonisten wie Emma Watson und
Kirsten Stewart als Kunstfiguren auftreten und in unterschiedliche Rollen ihres filmischen Schaffens schlüpfen
lässt. Clever übersetzt er damit ein mediales und popkulturelles Phänomen in das Medium Malerei und spielt mit
den Gegensatzpaaren analog und digital, innen und aussen, privat und öffentlich.
Jessica Pooch (1982, lebt und arbeitet
in Berlin und Zürich)
Jessica Pooch untersucht in ihrer künstlerischen Arbeit das
Verhältnis von Körper und architektonischem Raum. Für
ihre beeindruckend präzise Installation Your Structure Is
My Skin (2015) verwendet sie standardisierte Module aus
der Sanitärtechnik und schafft mit diesem Material von
grossem Wiedererkennungswert eine ungewöhnliche
Raumstruktur, die beim Betreten ein starkes körperliches
Empfinden auslöst. Wir befinden uns in einem Raum, der
im Alltag dazu dient, ein Minimum an Intimität zu gewährleisten, sehen uns aber mit einer parzellierten, jedoch offen
Situation konfrontiert, in der wir von spitzen Abwehr-Spikes
an den Wänden potenziell bedroht werden: eine eindrückliche Arbeit, die sich mit der Frage beschäftigt, wie wir uns
in unserem Alltag in räumlichen Strukturen verhalten und
mit Objekten im Raum interagieren.
Swiss Art Awards 2015
Gewinnerinnen und Gewinner
Architektur
Conen Sigl Architekten, Zürich, gegründet 2011
(Maria Conen, 1979, und Raoul Sigl, 1978, leben und
arbeiten in Zürich)
Conen Sigl Architekten befassen sich in ihrer Rauminstallation mit den Grundelementen der Architektur: Decke,
Boden, Wand und Stütze. Die gelungene Kombination dieser Elemente schafft einen stimmungsvollen Raum, in welchem die schwarzen Flächen in der Wahrnehmung ähnlich
einem Vexierbild zwischen Ecke und Stütze pendeln. Die
zentrale Stütze aus rohem Holz akzentuiert die Mitte und
verbindet sich gleichzeitig durch den schwarzen Anstrich
nach oben mit der dunklen Decke. Quadratische Öffnungen in dieser Decke öffnen den Blick in die Halle und binden
die Umgebung geschickt ein. Die vier Grundelemente wirken so über ihre eigentliche, historische Funktion hinaus
und verweben sich in einer interessanten Art zu einer reichen und vielfältigen Rauminstallation. Durch ein geschicktes Spiel zwischen Präsenz und Absenz vermitteln
die Architekten ein überraschendes Raumgefühl. Ergänzt
wird die Installation mit sorgfältig geschaffenen Plänen, in
welchen die Bedeutung dieser Elemente in eigenen Projekten untersucht und dargestellt wird.
Kritik
Edition
Ausstellung
Nadine Wietlisbach (1982, lebt und arbeitet in Luzern)
Mit Nadine Wietlisbach wird eine engagierte Kuratorin und
Publizistin ausgezeichnet, die für die Kunstszene in der
Zentralschweiz seit einigen Jahren eine wichtige Rolle
spielt. Mit viel Energie, Herzblut und langem Atem leitet
sie seit 2007 den unabhängigen Projektraum sic! Raum für
Kunst in Luzern, der nationalen wie internationalen
KünstlerInnen die Möglichkeit zur Realisierung neuer
Projekte bietet und gibt als Erweiterung der Ausstellungen
die experimentelle Publikation Lack-Lack heraus. In
Luzern wie auch in Stans, wo sie seit 2012 parallel auch als
Kuratorin am Nidwaldner Museum tätig ist, bietet sie
regionalen Künstlern eine interessante Plattform und
vermittelt dem Publikum mit Begeisterung neue
Positionen.
Stellungnahme von Bundesrat Alain Berset
Vorsteher des Eidgenossischen Departements
des Innern EDI
Sperrfrist 15. Juni 2015, 17.30 Uhr
Kunst lässt sich handeln, aber sie lässt sich nie ganz kommerzialisieren. Etwas Widerständiges bleibt trotz allem
Ästhetischen. Zum Glück. Denn wir brauchen die Kunst,
um uns zu verstehen. Die Kunst fragt. Medien, Politik, Wirtschaft: Sie antworten häufig nur. Oder wissen es bereits.
Oder glauben es zu wissen.
Je unsicherer die Zeiten, desto wichtiger werden Fragen.
Je unübersichtlicher die Verhältnisse, desto entscheidender
wird die Selbstbefragung. Und die Zeiten sind unsicher.
Geopolitische Krisen, wirtschaftliche Verwerfungen.
Das Unbehagen lässt sich nur überwinden, wenn
man seine Gründe versteht – sonst lähmt sie unsere Gesellschaft. Sonst nimmt ein Nostalgie-Kult überhand, der
sich ja heute schon vielerorts breit macht. Und der bemerkenswert immun ist gegen die Kritik, dass es die beschworene goldene Vergangenheit ja gar nie gab. Karl Valentin
karikierte diese Haltung so: „Früher war sogar die Zukunft
besser“.
Wir brauchen die Hinterfragung durch die Kunst,
damit wir erkennen: Wer wir sind. Was uns verbindet. Was
uns bewegt.
Swiss Art Awards 2015
In Zahlen
Teilnehmerinnen und Teilnehmer der 2. Runde
Für die diesjährige Ausgabe des 1899 initiierten Preises
wählte die Eidgenössische Kunstkommission aus 390 Einsendungen (von 441 Personen) 46 Projekte von Schweizerinnen und Schweizern und in der Schweiz lebenden
Kunstschaffenden sowie 4 Architektur- und 11 Vermittlungsprojekte aus.
Das Durchschnittsalter der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie der Gewinnerinnen und Gewinner beträgt
35 Jahre. Der jüngste Teilnehmer und Gewinner wurde 1987
geboren (Yves Scherer, Kunst), der älteste Teilnehmer und
Gewinner wurde 1963 geboren (Andreas Dobler, Kunst).
Die Geschlechterverteilung in diesem Jahr ist wie
folgt: 37% Frauen sowie 63% Männer. Im Bereich der Kunst
nehmen 35% Frauen und 65% Männer teil, in der
Architektur 17% Frauen sowie 83% Männer, die Kategorie
Kritik, Edition, Ausstellung teilt sich in 50% Frauen und
50% Männer auf. Die Preisträger und Preisträgerinnen
teilen sich in 42% Frauen und 58% Männer auf.
Kunst (46)
Mathis Altmann (Zürich), Gilles Aubry (Berlin), Baltensperger
+ Siepert (Zürich), Pauline Beaudemont (Genf), Mark
Boulos (Genf), Bianca Brunner (Zürich, London), Ceel
Mogami de Haas (Genf), Chloé Delarue (Genf), Andreas
Dobler (Zürich), Othmar Farré (Basel), Karim Forlin (Genf),
Christopher Füllemann (Zürich), Gilles Furtwängler
(Lausanne), Julia Geröcs (Zürich), Jérémie Gindre (Genf),
Simon Haenni (Genf), Patrick Hari (Zürich), Tarik Hayward
(Lausanne), Anne Hildbrand (Lausanne), Matthias Huber
(Basel), Karin Hueber (Zürich), Thomas Julier (Zürich, Brig),
Tobias Kaspar (Rom), Georg Keller (Zürich), Köhle / Vermot
Petit-Outhenin (Zürich), Doris Lasch (Basel), Maude
Léonard-Contant (Luzern), Tobias Madison (Zürich),
Michael Meier & Christoph Franz (Zürich), Jon Merz (Basel,
Berlin), Mélodie Mousset (Lausanne, Los Angeles), Garrett
Nelson (Basel), Sophie Nys (Zürich), Guillaume Pilet
(Lausanne), Jessica Pooch (Zürich), Christian Ratti (Zürich),
Rico & Michael (Zürich), Kilian Rüthemann (Basel), Vanessa
Safavi (Villars-sur-Glâne, Berlin), Yves Scherer (New York,
Berlin), Sabine Schlatter (Zürich), Kerstin Schroedinger
(Zürich), Una Szeemann / Bohdan Stehlik (Lugano), Lena
Maria Thüring (Zürich), UBERMORGEN (Wien, St. Moritz),
Pedro Wirz (São Paulo)
Die Sprachregionen sind unter den diesjährigen
Teilnehmerinnen und Teilnehmern wie folgt vertreten:
Kunst – DE : 61 %, FR : 35%, IT : 4%
Architektur – DE : 83%, FR : 17%
Kritik, Edition, Ausstellung – DE : 70%, FR : 30%
Gesamt – DE : 70%, FR : 29%, IT : 1%.
Bei den Preisträgern gestaltet sich die Verteilung
wie folgt: DE: 75 % sowie FR : 25%
Architektur (4)
bernath+widmer (Zürich), CIRIACIDISLEHNERER Architekten (Zürich), Conen Sigl Architekten (Zürich), LVPH Architectes / Paul Humbert (Freiburg)
Kritik, Edition, Ausstellung (11)
Madeleine Amsler und Marie-Eve Knoerle (Genf), bblackboxx (Basel), Camenzind (Zürich), Chri Frautschi, lokal-int
(Biel/Bienne), Jeanne Graff (Jouxtens), Samuel Gross
(Genf), Elise Lammer (Berlin), Schwarzwaldallee (Basel),
Izet Sheshivari – Boabooks (Genf), Benjamin Sommerhalder – Nieves Zines (Zürich), Nadine Wietlisbach (Luzern)
Schweizer Grand Prix Kunst /
Prix Meret Oppenheim
Das Bundesamt für Kultur (BAK) zeichnet mit dem diesjährigen Grand Prix Kunst / Prix Meret Oppenheim fünf
herausragende Schweizer Kulturschaffende aus: die
Künstler Christoph Büchel und Oliver Mosset, den Kurator
Urs Stahel sowie das Architektenduo Staufer/Hasler. Sie
werden am 15. Juni 2015 zusammen mit den diesjährigen
Preisträgerinnen und Preisträgern der Schweizer Kunstpreise geehrt.
Der Schweizer Grand Prix Kunst / Prix Meret Oppenheim wurde im Jahr 2001 ins Leben gerufen, um künstlerisches und architektonisches Schaffen zu ehren. Er
zeichnet Kunst- und Architekturschaffende, Kuratorinnen
und Kuratoren sowie Forschende aus, deren Ansätze einen nachhaltigen Einfluss auf unsere Wahrnehmung ausgeübt und die Auseinandersetzung mit der Kunst und der
Architektur massgeblich bereichert haben. Das Wirken
der Preisträgerinnen und Preisträger hat den kulturellen
Dialog in der Schweiz und über die Landesgrenzen hinaus
angeregt und die Normen sowie Formen der Kunst infrage gestellt, um so gut wie möglich auf die Herausforderungen unserer Zeit antworten zu können. Die Auszeichnung von je 40‘000 Franken wird vom Bundesamt für
Kultur auf Empfehlung der Eidgenössischen Kunstkommission vergeben.
Zum ersten Mal wird der Schweizer Grand Prix Kunst /
Prix Meret Oppenheim parallel zur Art Basel verliehen, vor
der Eröffnung der Ausstellung Swiss Art Awards 2015. In
der Ausstellung sind filmische Portraits der fünf Ausgezeichneten der Schweizer Grand Prix Kunst/ Prix Meret
Oppenheim zu sehen.
Christoph Büchel
Christoph Büchel (1966, Basel) ist einer der führenden zeitgenössischen Künstler der Schweiz. Er ist international
bekannt für seine konzeptionellen Projekte und komplexen Installationen im Großformat. Büchel bezieht sich oft
auf aktuelle Ereignisse sowie politische Entwicklungen
und interpretiert Massenmedienquellen und Alltagssituationen neu. Büchels zwanghaft präzise Darstellungen der
Realität erscheinen realer als die Realität selbst. Oft ist die
Welt, die er geschaffen hat, voll funktionsfähig und die
Besucher vergessen, dass sie sich in einer Kunstinstitution befinden, aber körperlich in andere Zusammenhänge
projiziert werden. Büchel wurde ausgewählt, um Island auf
der 56. Internationalen Kunstausstellung – La Biennale di
Venezia in diesem Jahr zu vertreten.
Olivier Mosset
Olivier Mosset (1944, Bern) zählt zu den einflussreichsten
Schweizer Künstlern. In den 1960er Jahren gehörte er in
Paris der Künstlergruppe BMPT an, die Begriffe der Autorschaft und Originalität in Frage stellte. Später in New
York widmete sich Mosset dem Schaffen monochromer
Malerei und war Mitbegründer der New York Radical
Painting Group. Spätestens mit seiner Teilnahme am
Schweizer Pavillon auf der Venedig Biennale 1990 hat
Mosset das Schaffen einer jüngeren Künstlergeneration
beeinflusst, sowohl in der Schweiz als auch über die
Grenzen hinaus. Mit seinen monochromen und
geometrischen Bildern steht Mosset in der Tradition der
Malerei, die das Wesen der Malerei ergründet und immer
wieder neu definiert. Kurator Bob Nickas bezeichnet die
Werke Mosset’s Bilder ... von Malerei selbst.
Urs Stahel
Als Mitbegründer der international einzigartigen Institution für Fotografie, dem Fotomuseum Winterthur, hat Urs
Stahel (1953, Zürich) einen Meilenstein errichtet. In Zusammenarbeit mit dem Verleger Walter Keller und dem
Stifter George Reinhart hat Stahel einen der weltweit
wichtigsten Orte für die Kunst-Fotografie geschaffen und
diesen 20 Jahre lang erfolgreich geleitet. 2013 hat Stahel
sein Amt als Direktor niedergelegt, um seither als Kurator,
u. a. für die Plattform Paris Photo (November 2014), die
neue Institution MAST in Bologna oder das Fotofestival
Mannheim Ludwigshafen Heidelberg (September 2015)
sowie als Autor, Berater und als Dozent (ZHdK Zürich, Universität Zürich) tätig zu sein.
Staufer/Hasler
Das Architektenduo Astrid Staufer (1963, Lausanne) und
Thomas Hasler (1957, Uzwil) ist bekannt für seine soliden
Bauprojekte von höchster Qualität. Ihre Arbeit orientiert
sich am Lokalen und bezieht so die unmittelbare Umgebung
mit ein. Das Duo arbeitet seit 20 Jahren zusammen. Zu ihren
bekanntesten Bauten gehören die Kantonsschule in Wil,
das Bundesverwaltungsgericht in St. Gallen, das Brandhaus in Zürich-Opfikon sowie diverse Schulen, Verwaltungsbauten, Kinos, Bars und Privathäuser. Staufer/Hasler
unterrichteten an der ETH Zürich und an der ETH Lausanne;
aktuell haben sie eine Professur an der TU Wien inne. Beide
forschen und publizieren regelmässig zu Themen auf den
Feldern von Architektur, Konstruktion und Städtebau.
Publikation
Anlässlich der Preisverleihung am 15. Juni 2015 gibt das
Bundesamt für Kultur die Publikation Schweizer Grand Prix
Kunst / Prix Meret Oppenheim 2015 heraus, in der die
Preisträgerin und Preisträger portraitiert und mittels Interviews vorgestellt werden. Die Interviews führten Lionel
Bovier und Christophe Cherix mit Olivier Mosset, Martin
Jaeggi mit Urs Stahel und Beat Schläpfer mit Staufer/Hasler. Christoph Büchel erarbeitete einen künstlerischen
Beitrag für die Publikation.
Redaktion: Manuela Schlumpf
Gestaltung: Marietta Eugster
Fotografien: Mathilde Agius
Umfang: 72 Seiten. ISBN: 978-3-9524209-9-7
Die Publikation erscheint in drei Sprachen
(Deutsch, Englisch und Französisch), ist kostenfrei
in der Ausstellung erhältlich sowie per Email an:
[email protected] zu bestellen.
Jury Swiss Art Awards 2015
Schweizer Grand Prix Kunst /
Prix Meret Oppenheim 2015
Die Jury besteht aus den sieben Mitgliedern der vom Bundesrat gewählten Eidgenössischen Kunstkommission sowie fünf eingeladenen Expertinnen und Experten. Die Mitglieder der Eidgenössischen Kunstkommission und die
Experten begutachten in einem ersten Schritt die zum
Wettbewerb eingereichten Dossiers und treffen eine Auswahl für die zweite Runde. In der zweiten Runde werden
die Kunstwerke beurteilt und die Preise gesprochen. Die
Jury ist ebenfalls für die Nominierung der Preisträgerinnen
und Preisträger des Prix Meret Oppenheim zuständig.
Eidgenössische Kunstkommission
Nadia Schneider Willen ist freie Kuratorin und leitet die
Adolf Wölfli-Stiftung im Kunstmuseum Bern. Seit 2012 ist
sie Präsidentin der Eidgenössischen Kunstkommission;
zuvor war sie mehrere Jahre Mitglied derselben. Unter anderem war sie als Konservatorin für moderne und zeitgenössische Kunst am Musée d’art et d’histoire in Genf tätig,
leitete und kuratierte das Kunsthaus Glarus (2001–2007)
und engagierte sich in den 1990er Jahren kuratorisch im
Projektraum Kombirama und im Kleinen Helmhaus in Zürich. Sie hat zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen
mit internationalen und Schweizer KünstlerInnen kuratiert.
Nadia Schneider Willen wurde 1971 geboren und lebt in
Zürich.
Giovanni Carmine ist seit 2013 Mitglied der Eidgenössischen Kunstkommission und seit 2007 Direktor der Kunst
Halle Sankt Gallen. Zuvor war er als freier Kurator und
Kunstkritiker tätig. An der 55. Biennale di Venezia 2013 kuratierte Carmine den Schweizer Pavillon. 2011 war er im
Rahmen der 54. Biennale di Venezia künstlerischer Koordinator der Ausstellung ILLUMInations sowie Co-Editor
des Biennale Katalogs. Seine Ausstellung Unloaded war
2002 in Schweizer Militärbunkern zu besichtigen. Giovanni Carmine lebt in St. Gallen und Zürich. Er wurde 1975 in
Bellinzona geboren.
Julie Enckell Julliard ist seit November 2013 Mitglied der
Eidgenössischen Kunstkommission. Sie hat in Lausanne,
Rom und Paris studiert und mit ihrer Doktorarbeit 2004
über die italienische Kunst des Mittelalters abgeschlossen.
2001 erhielt sie ein Diplom an der Haute Ecole d’Art et de
Design, Genf, im Fachbereich Critical Curatorial Cybermedia
(CCC). Nach einem Lehrauftrag an der Genfer Universität
war sie von 2007 bis 2012 Kuratorin für moderne und
zeitgenössische Kunst am Musée Jenisch in Vevey –seit
2013 ist sie dessen Direktorin. Mitglied der Eidgenössischen
Kunstkommission und der Schweizer Gesellschaft für
Gravur. Sie arbeitet ebenfalls als Art Advisor für die
Collection Nestlé. Seit zehn Jahren beschäftigt sich Julie
Enckell Julliard mit verschiedenen Recherchen zur
Zeichnung, in Form von Publikationen und Ausstellungen.
Julie Enckell Julliard wurde 1974 in Lausanne geboren.
Der Schweizer Architekt Andreas Reuter ist seit 2012 Mitglied der Eidgenössischen Kunstkommission, zuvor war er
Experte für den Bereich Architektur. Reuter wurde 1964 in
Mainz (D) geboren und beendete sein Studium 1991 an der
ETH in Zürich. Danach arbeitete er für verschiedene Architekten in Zürich, Basel und Berlin, unter anderem für Herzog & de Meuron, bis er 1997 gemeinsam mit Dominique
Salathé das eigene, preisgekrönte Architekturbüro sabarchitekten gründete. Andreas Reuter lebt in Basel.
Anne-Julie Raccoursier ist seit 2015 Mitglied der
Eidgenössischen Kunstkommission. Nach Studien an der
Ecole Supérieure d’Art Visuel in Genf und am California
Institute of the Arts in Los Angeles stellte sie unter anderem
im Kunsthaus Langenthal (Loop Line, 2011), Palais de Tokyo,
Paris (2011); o.T. Raum, Luzern (Crazy Horse, 2009); Katharinen, St. Gallen (Woodstock, 2008) und Musée Cantonal
des Beaux-Arts, Lausanne (Non-stop Fun, 2008) aus. Ausgewählte Gruppenausstellungen: Is It (Y)Ours?, Museum
Bärengasse, Zürich (2014); A House Full Of Music Strategien in Musik und Kunst, Mathildenhöhe, Darmstadt
(2012); Optical Shift, Illusion and Deception, B-05 Art and
Design Centre, Montabaur (2010) und Shifting Identities,
CAC Vilnius und Kunsthaus Zürich (2009). Raccoursier
unterrichtet im Studienbereich CCC-Research-Based
Master Programme - Critical Curatorial Cybermedia an
der Haute Ecole d’Art et de Design (HEAD) in Genf und im
Master in Public Sphere an der École Cantonale d’Art du
Valais (ECAV). Raccoursier wurde 1974 in Lausanne
geboren. Sie lebt und arbeitet in Genf.
Anselm Stalder ist seit 2012 Mitglied der Eidgenössischen
Kunstkommission. Er lebt und arbeitet als Künstler in Basel.
Seit 1980 kreisen seine Arbeiten um Fragen von Bildmöglichkeit, Ausstellung als Medium, Dehnung der Sprache,
Peripherie als Handlungsort. Diese Fragen werden medial
breit gefächert und sind dem Gedankensprung mehr verpflichtet als stilistischen Logiken. Anselm Stalder unterrichtet an der Hochschule der Künste Bern im Studienbereich Fine Arts.
Noah Stolz ist seit 2009 Mitglied der Eidgenössischen
Kunstkommission. Er arbeitet als freier Kurator, Produzent
und Kritiker. Seine Texte erscheinen unter anderem im
Mousse Magazine, bei Kaleidoscope und im Kunstbulletin.
2004 gründete er La Rada, einen unabhängigen Raum für
zeitgenössische Kunst in Locarno, dessen Programm er
bis 2009 verantwortete. Gegenwärtig arbeitet Noah Stolz
für das Projekt Stella Maris, eine Plattform für Produktion
und Vertrieb, die in Zusammenarbeit mit zahlreichen
Schweizer wie internationalen Institutionen initiiert und
realisiert wurde.
Die Eidgenössische Kunstkommission wird für die
Schweizer Kunstpreise von fünf Expertinnen und Experten
beraten. Die Expertinnen für Architektur beraten die
Eidgenössische Kunstkommission in dieser Kategorie
ebenfalls für den Schweizer Grand Prix Kunst / Prix Meret
Oppenheim.
Mireille Adam Bonnet (Architektur)
Mireille Adam Bonnet, geboren 1964, ist seit 2013 beratende
Expertin der Eidgenössischen Kunstkommission. Sie ist
Co-Leiterin des 2000 mit Pierre Bonnet gegründeten
Architekturbüros atelier bonnet architectes. Sie studierte
an der ETH Lausanne und war unter anderem als diplomierte
Designerin und Schneiderin tätig. Mireille Adam Bonnet
unterrichtete 2012 als Gastprofessorin an der ETH
Lausanne und ist seit 2008 Mitglied des Bundes Schweizer
Architekten (BAS), seit 2012 sitzt sie im Komitee der Genfer
Sektion des BAS. Sie lebt und arbeitet in Genf.
Raffael Dörig (Digitale Künste)
Raffael Dörig leitet das Kunsthaus Langenthal (seit 2012).
Er lehrt ausserdem an der Haute Ecole d’Art et de Design
HEAD in Genf. Von 2005 bis 2011 war er am
Medienkunstforum [plug.in] und dem Haus für
elektronische Künste in Basel tätig. Er war Mitgründer und
-leiter von Shift, dem Festival der elektronischen Künste
(2007–2011). Dörig ist 1976 in St. Gallen geboren und
studierte Kunstgeschichte, Medienwissenschaft und
Germanistik an der Universität Basel.
Latifa Echakhch (Bildende Kunst)
Latifa Echakhch wurde 1974 in El Khnansa, Marokko
geboren. Die Künstlerin lebt und arbeitet in Martigny. Sie
stellte unter anderem im Kunstmuseum Linz (2015), Centre
Pompidou, Paris (2014); Hammer Museum, Los Angeles
(2013); Portikus, Frankfurt am Main und Kunsthaus Zürich
(beide 2012) und der Kunsthalle Fridericianum, Kassel
(2009) aus. Ausgewählte Gruppenausstellungen: Work
Hard, Swiss Institute, New York City (2015); Bielefeld
Contemporary, Zeitgenössische Kunst aus Privatsammlungen, Bielefelder Kunstverein (2014); EXPO 1: New
York, MoMA PS1, New York City (2013); ILLUMInazioni/
ILLUMInations, Biennale di Venezia (2011); After Architects,
Kunsthalle Basel (2010). 2013 wurde Latifa Echakhch mit
dem Prix Marcel Duchamp ausgezeichnet. Sie ist
Gastdozentin an der Haute École d’Art et de Design (HEAD)
in Genf.
Gabriela Mazza (Architektur)
Gabriela Mazza, geboren 1973 in Biel, ist seit 2014 beratende
Expertin der Eidgenössischen Kunstkommission. Nach
dem Architekturstudium an der ETH Lausanne gründete
sie 2006 das Architekturbüro mazzapokora in Zürich. Zuvor
war die sie bei :mlzd Architekten in Biel sowie bei Herzog
& de Meuron Architekten in Basel tätig. Gabriela Mazza war
als Assistentin bei Charles Tashima sowie Staufer / Hasler
an der ETH Lausanne tätig. 2010 wurde sie mit dem Swiss
Art Award ausgezeichnet. Seit 2011 ist sie Mitglied der
Kantonalen Kommission zur Pflege der Orts- und
Landschaftsbilder OLK Biel Seeland.
Julika Rudelius (Bildende Kunst)
Julika Rudelius wurde 1968 in Köln geboren. Sie ist seit 2014
beratende Expertin der Eidgenössischen Kunstkommission.
Die Künstlerin stellte unter anderem im Museum for Arts
and Design, New York (2012); Libreria Borges - Institute for
Contemporary Art, Guangzhou (2011); und in der Ursula
Blickle Stiftung, Kraichtal (2010) aus. Auswahl
Gruppenausstellungen: From Holland With Love,
Niederländisches Fotomuseum, Rotterdam (2013);
Catchphrases and the Powers of Language, Kunsthaus
Basel, Basel (2012); Role Images - Role Playing, Museum
der Moderne, Salzburg (2011); She Devil 5, MACRO Museo
d’Arte Contemporanea di Roma, Rom (2011); Das ist die
Lebenswelt, Neuer Aachener Kunstverein, Aachen (2010).
Rudelius lebt und arbeitet in Amsterdam und New York. Sie
unterrichtet an der HfG Offenbach.
Historie der Preise
Schweizer Kunstpreise und
Schweizer Grand Prix Kunst / Prix Meret Oppenheim
1896 1899 1944 1945–62 1963 1967 1970–71 1972–78 1979 1979–80 1981–83 1984 1985 1986 1987–88 1989 1990 1991 1992 1993 seit 1994 2001 2015 Hans Auer, Mitglied der Eidgenössischen
Kunstkommission, schlägt vor, es solle ein
Betrag festgesetzt werden für Reiseund Studienstipendien an Künstler, die
ihre besondere Befähigung und Reife
bereits deutlich an den Tag gelegt haben.
Er begründet seinen Vorschlag damit, dass
das Durchschnittsniveau der Schweizer
Kunst im allgemeinen unleugbar hinter
demjenigen anderer Länder, die sich schon
seit Jahrhunderten eine systematische
Kunstpflege erfreuen, weit zurückstehe.
Vergabe der ersten Eidgenössischen
Kunststipendien an Schweizer Künstler
Erste öffentliche Ausstellung der Arbeiten
der Stipendiaten im Kunstmuseum Bern
Ausstellung der Werke der TeilnehmerInnen
in der Kunsthalle Bern
Erste offizielle und öffentliche Vernissage in
der Kunsthalle Bern
Ausstellung in der Messe Basel
(vgl. Gründung Art Basel 1970)
Ausstellung im Helmhaus Zürich
Ausstellung im Expo Beaulieu und Mudac
Musée des Arts Décoratifs, Lausanne
Aufgrund der zunehmenden an Anzahl
Eingaben (1978 : 700) wird ein System von zwei Runden eingeführt, fortan werden in
der Ausstellung nur noch TeilnehmerInnen der zweiten Runde gezeigt
Ausstellung im Artecasa, Lugano
Ausstellung im Kongresshaus Montreux
Ausstellung im Aargauer Kunsthaus, Aarau
Ausstellung im Artecasa, Lugano
Ausstellung im Aargauer Kunsthaus, Aarau
Ausstellung im Kongresshaus Montreux
Ausstellung im Kongresshaus Montreux,
Kunstmuseum Luzern
Ausstellung im Kunsthaus Zug
Ausstellung im Kunstmuseum Solothurn
Ausstellung im Kunstmuseum St. Gallen
Ausstellung im CentrePasquArt, Biel
Ausstellung der Teilnehmerinnen und
Teilnehmer der zweiten Runde während der
Art Basel auf dem Messegelände
Der Schweizer Grand Prix Kunst / Prix Meret
Oppenheim wird ins Leben gerufen und zum ersten Mal vergeben
Erstmals wird der Schweizer Grand Prix
Kunst / Prix Meret Oppenheim
zusammen mit den Schweizer Kunstpreisen parallel zur Art Basel
vergeben
Preistragerinnen und Preistrager
Schweizer Kunstpreise (Auswahl)
Schweizer Grand Prix Kunst / Prix Meret Oppenheim
John Armleder 1977, 1978, 1979
Silvia Bächli 1982, 1984
Marc Bauer 2001, 2005, 2006
Olaf Breuning 1998, 1999, 2000
Christoph Büchel 1993, 1997, 1998
Stefan Burger 2008, 2009
Balthasar Burkhard 1983, 1984
Valentin Carron 2000, 2001
Claudia Comte 2014
Philippe Decrauzat 2004
Helmut Federle 1969, 1972, 1981
Urs Fischer 1993, 1994
Fischli/Weiss 1982, 1985
Sylvie Fleury 1992, 1993, 1994
Franz Gertsch 1971
Fabrice Gygi 1996, 1997, 1998
Teresa Hubbard / Alexander Birchler 1997, 1999
Zilla Leutenegger 2005
Urs Lüthi 1972, 1973, 1974
Lutz & Guggisberg 1999, 2001, 2002
Fabian Marti 2010
Christian Marclay 1988
Olivier Mosset 2001
Victorine Müller 2000
Shahryar Nashat 2001, 2002, 2003
Yves Netzhammer 2000, 2002, 2006
Uriel Orlow 2008, 2009, 2012
Mai-Thu Perret 2004, 2006
Elodie Pong 2006
Markus Raetz 1963, 1965
Ugo Rondinone 1991, 1994, 1995
Pamela Rosenkranz 2008, 2010
Kilian Rüthemann 2009
Mario Sala 2003, 2005
Vittorio Santoro 2001
Adrian Schiess 1981, 1985, 1988
Shirana Shahbazi 2004, 2005
Roman Signer, 1972, 1974, 1977
Niele Toroni 1964, 1966
Andro Wekua 2003
Ingrid Wildi 1999, 2000, 2001
2014 2013
2012 2011 2010 2009 2008 2007 2006 2005 2004 2003 2002 2001 Anton Bruhin, Catherine Quéloz, Pipilotti Rist, pool Architekten
Thomas Huber, Quintus Miller & Paola Maranta, Marc-Olivier Wahler
Bice Curiger, Niele Toroni, Günther Vogt
John Armleder, Patrick Devanthéry &
Inès Lamunière, Silvia Gmür, Ingeborg Lüscher, Guido Nussbaum
Gion A. Caminada, Yan Duyvendak, Claudia & Julia Müller, Annette Schindler, Roman Signer
Ursula Biemann, Roger Diener, Christian
Marclay, Muda Mathis & Sus Zwick,
Ingrid Wildi Merino
edition fink (Georg Rutishauser), Mariann Grunder, Manon, Mario Pagliarani, Arthur Rüegg
Véronique Bacchetta, Kurt W. Forster,
Peter Roesch, Anselm Stalder
Dario Gamboni, Markus Raetz,
Catherine Schelbert, Robert Suermondt,
Rolf Winnewisser, Peter Zumthor
Miriam Cahn, Alexander Fickert & Katharina Knapkiewicz, Johannes Gachnang, Gianni Motti, Václav Požárek, Michel Ritter
Christine Binswanger & Harry Gugger, Roman Kurzmeyer, Peter Regli, Hannes Rickli
Silvia Bächli, Rudolf Blättler, Hervé Graumann, Harm Lux, Claude Sandoz
Ian Anüll, Hannes Brunner, Marie José Burki,
Relax (Marie-Antoinette Chiarenza,
Daniel Croptier, Daniel Hauser), Renée Levi
Peter Kamm, Ilona Rüegg, George Steinmann