Swiss Art Awards 2015 16.–21. Juni 2015 Messe Basel, Halle 4 Eine Ausstellung des Bundesamtes für Kultur Preisverleihung 15. Juni 2015, 17.30 Uhr Vernissage 15. Juni 2015, 19 Uhr Sperrfrist 15. Juni, 10 Uhr swissartawards.ch swissartawards.ch/mobile #swissartawards SWISS SWISS SWISS SWISS SWISS SWISS SWISS SWISS SWISS SWISS ART ART ART ART ART ART ART ART ART ART AWARDS AWARDS AWARDS AWARDS AWARDS AWARDS AWARDS AWARDS AWARDS AWARDS Swiss Art Awards 2015 Ausstellung 16.–21. Juni 2015 Messe Basel, Halle 4 Öffnungszeiten jeweils von 10 bis 19 Uhr. Eintritt frei. Programm Montag, 15. Juni 17.30–19 Uhr: Preisverleihung Swiss Art Awards und Schweizer Grand Prix Kunst / Prix Meret Oppenheim 2015, in Anwesenheit von Bundesrat Alain Berset und der Direktorin des Bundesamtes für Kultur Isabelle Chassot (nur mit Einladung) 19–22 Uhr: Vernissage ab 22 Uhr: Party im Volkshaus Basel Donnerstag, 18. Juni Performances and Readings 15.00 – 17.00 Uhr: Guillaume Pilet, la mesure harmonique 17.00 – 17.30 Uhr: Martina-Sofie Wildberger (Kiefer Hablitzel): RE- mit Sébastien Hoffmann, Lysann König und Steven Schoch 17.30 – 18.00 Uhr: Garrett Nelson Lektüre-Performance, Lacking a Body of Work, a reading around characters, bodies of work, poetry and boredom. 18.00 – 18.30 Uhr: Köhle / Vermot, performative Diskussion mit Screening, It depends entirely upon the hue of the lighting, 2015 Täglich (Dienstag, 16. Juni – Sonntag, 21. Juni) 10 – 11.30 Uhr: kostenloses Frühstück 11 und 16 Uhr: Öffentliche Führungen Does Switzerland make the better Art? — Swiss Art Awards 2015 im Blick der Kunstförderung Treffpunkt: Sitzbank der LVPH-Architekten in der Ausstellung Swiss Art Awards Informationen Journal Aktuelle Informationen zu den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Swiss Art Awards, rund um die Ausstellung und zum Programm finden sich auf dem Blog zur Ausstellung unter: www.swissartawards.ch Mobile App Die Mobile App bietet Einblick in die Portfolios der ausstellenden Teilnehmerinnen und Teilnehmer, Informationen zum Begleitprogramm der Swiss Art Awards sowie den Ausstellungsplan – insbesondere zur Nutzung vor Ort im kostenlosen WLAN unter: www.swissartawards.ch/mobile Weitere Informationen zum Schweizer Wettbewerb für Kunst unter: www.bak.admin.ch Katalog Swiss Art Awards 2015 Im Herbst 2015 erscheint ein Katalog, herausgegeben vom Bundesamt für Kultur, in dem die Arbeiten der Gewinnerinnen und Gewinnern der Swiss Art Awards 2015 präsentiert werden. Publikation Schweizer Grand Prix Kunst / Prix Meret Oppenheim 2015 Zum diesjährigen Schweizer Grand Prix Kunst/Prix Meret Oppenheim 2015 erscheint anlässlich der Eröffnung der Ausstellung Swiss Art Awards eine vom Bundesamt für Kultur herausgegebene Publikation mit Portraits und Interviews mit der Gewinnerin und den Gewinnern. Auskünfte zu den Preisträgerinnen und Preisträgern sowie der Ausstellung Swiss Art Awards 2015 Léa Fluck, Kunstförderung, Sektion Kulturschaffen, Bundesamt für Kultur + 41 78 616 22 67 / [email protected] Auskünfte zur Preispolitik des Bundes Danielle Nanchen, Sektion Kulturschaffen, Bundesamt für Kultur +41 58 464 9823 / [email protected] Pressekontakt BUREAU N, Julia Albani +41 76 729 43 21 / [email protected] Pressebilder Hochauflösendes Bildmaterial zu den in der Ausstellung gezeigten Arbeiten sowie den Preisträgerinnen und Preisträgern der Swiss Art Awards sowie des Schweizer Grand Prix Kunst / Prix Meret Oppenheim stehen unter folgendem Link zum Download zur Verfügung (Hochauflösendes Bildmaterial der Preisverleihung steht dort ab dem 16. Juni, 12 Uhr zur Verfügung): http://www.bak.admin.ch/SAA2015 Team Bundesamt für Kultur: Léa Fluck, Manuela Schlumpf Technik: Urs Baumgartner, Sabrina Giger, Roger Klausen, Daniel Wernli • Infodesk: Annina Beck, Valentina Pusterla Architektur: Vécsey Schmidt Architekten, Basel • Art Direction & Design: Gregor Huber & Ivan Sterzinger, Zürich • Web-Design: Manuel Goller, Berlin • Mobile App: Gael Hugo, Paris Redaktion Journal BUREAU N – Julia Albani, Karim Crippa, Stefanie Lockwood, mit Beiträgen des Kunsthistorischen Instituts der Universität Zürich und dem Studienbereich Kunstgeschichte der Universität Fribourg, im Rahmen der Lehrveranstaltung Tour de Suisse. Kunst und ihre Institutionen in der Schweiz. Swiss Art Awards 2015 Die Schweizer Kunstpreise 2015 werden am 15. Juni in Anwesenheit von Bundesrat Alain Berset und der Direktorin des Bundesamts für Kultur, Isabelle Chassot, in Basel verliehen. Auf Empfehlung der Eidgenössischen Kunstkommission zeichnet das Bundesamt für Kultur neun KünstlerInnen, ein Architekturbüro und eine Vermittlerin aus. Zeitgleich werden die Preisträgerin und die Preisträger des Schweizer Grand Prix Kunst / Prix Meret Oppenheim 2015 geehrt. Ausgezeichnet werden dieses Jahr die Künstler Christoph Büchel und Olivier Mosset, der Kurator Urs Stahel und das Architektenduo Staufer/Hasler. Die Arbeiten der PreisträgerInnen sowie der Teilnehmenden der zweiten Runde am Schweizer Kunstwettbewerb werden in der parallel zur Art Basel stattfindenden Ausstellung Swiss Art Awards 2015 präsentiert. Bereits seit zwei Jahrzehnten ist die Ausstellung Swiss Art Awards fester Bestandteil des kulturellen Programms in Basel während der Messen im Juni. Organisiert vom BAK ermöglicht diese nicht nur einem breiten Publikum aktuelle Schweizer Kunst sowie Architekturprojekte an einem Ort konzentriert zu sehen, sondern erlaubt zugleich auch dem hiesigen Kulturschaffen einen Auftritt vor einem internationalen Fachpublikum. Die Teilnahme am Schweizer Kunstwettbewerb steht SchweizerInnen und in der Schweiz wohnhaften Kunstschaffenden und ArchitektInnen sowie Kunst- und ArchitekturvermittlerInnen offen. Die Eidgenössische Kunstkommission bildet die Jury. Der Wettbewerb erfolgt in zwei Runden. In der ersten Runde legen die Teilnehmenden der Kommission ein Dossier vor. Die ausgewählten Bewerberinnen und Bewerber werden zu einer zweiten Runde eingeladen, wo sie im Rahmen der öffentlichen Ausstellung Swiss Art Awards ihre Arbeit vorstellen. In diesem Rahmen werden 11 Preisträgerinnen und Preisträger bestimmt, die je einen mit 25’000 Franken dotierten Preis erhalten. Einer dieser Preise besteht anstelle des Preisgeldes aus einem sechsmonatigen Aufenthalt in Mexiko Stadt im Frühjahr 2016. Somit eröffnet das Bundesamt für Kultur im Rahmen der Schweizer Kunstpreise und des 70. Geburtstages der diplomatischen Beziehungen Mexiko-Schweiz in diesem Jahr eine neue Perspektive für schweizerische Kunstschaffende. In den kommenden drei Jahren verantworten die beiden Grafiker Gregor Huber und Ivan Sterzinger aus Zürich die Art Direction der Swiss Art Awards. Ihr Konzept folgt einem thematisch fokussierten Dreischritt: Vermarktung (2015), Migration (2016) und Förderung (2017). In diesem Jahr startet das Gestaltungskonzept und die Kommunikationskampagne mit der Frage nach Rhetorik, Vermarktung und Selbstvermarktung in der Kunst. In einem ersten Schritt haben die Grafiker Kommunikationsmittel von 25 internationalen Kunstmuseen und Kunstmessen analysiert und die meist verwendeten Adjektive herausgefiltert und gemäss ihrer Häufigkeit gelistet. Diese wurden im selben Selektionsverfahren denjenigen Adjektiven gegenübergestellt, die innerhalb der im Rahmen des Schweizerischen Kunstwettbewerbs eingereichten Künstlerportfolios verwendet wurden. Die Ende Jahr erscheinende Publikation zu den Swiss Art Awards 2015 wird diese Recherchearbeit vertiefen und Essays von verschiedenen Autoren zum Thema beinhalten. Der Eidgenössischen Kunstkommission unter dem Vorsitz von Nadia Schneider Willen gehören Giovanni Carmine, Julie Enckell Julliard, Anne-Julie Raccoursier, Andreas Reuter, Anselm Ignaz Stalder und Noah Stolz an. Die beratenden Experten in diesem Jahr sind Mireille Adam Bonnet (Architektur), Raffael Dörig (digitale Künste), Latifa Echakhch (bildende Kunst), Gabriela Mazza (Architektur) und Julika Rudelius (bildende Kunst). Zum dritten Mal wurde eine Ausstellungsarchitektur spezifisch für den Ort entwickelt. Das Basler Architekturbüro Vécsey Schmidt Architekten wurde mit der Gestaltung des Raumes beauftragt, um den Exponaten der Teilnehmenden der zweiten Runde der Swiss Art Awards einen optimalen Rahmen zu bieten. Swiss Art Awards 2015 Gewinnerinnen und Gewinner Kunst Mathis Altmann (1987, lebt und arbeitet in Zürich) Mathis Altmann zeigt drei Skulpturen als drei Mikrokosmen, in denen sich die wirtschaftlichen Fragen der aktuellen Welt konzentrieren. Anhand von wiederverwerteten Strukturen — Dusch- oder Spülbeckenabflüssen — erschafft er Puppenhäuser ohne Glanz, in denen die Träume der Kindheit einer unterirdischen, besorgniserregenden Leere gewichen sind. Auf einer Außenseite der Arbeit ermutigt eine Werbetafel zu Investitionen und Profit. Anderswo lässt sich der Teufel unter einem roten Licht wie der Moralapostel unserer Triebe wiederfinden. In dem er mit verschiedenen Maßstäben spielt, das Sichtbare dem Verborgenen gegenüberstellt und den Reichtum der Armut, erfindet Mathis Altmann die archäologischen Überreste einer ruinierten Gesellschaft. Gilles Aubry (1973, lebt und arbeitet in Berlin) Ausgehend von den Aufnahmen traditioneller marokkanischer Musik von Paul Bowles aus dem Jahr 1959 unternimmt Gilles Aubry seit 2013 eine umfassende Recherche in Zusammenarbeit mit Musikern und zahlreichen Gesprächspartnern rund um die Rezeption dieser Aufnahmen im heutigen Marokko, im Hinblick auf den zeitgenössischen Diskurs zur Erhaltung des kulturellen Erbes, Er inszeniert in der ausgestellten Klanginstallation die Elemente seiner Recherche neben einer Projektion eines Films ohne Bilder. Die Arbeit beschäftigt sich mit politischer Unsichtbarkeit in dem sie Korrespondenzen zwischen der Figur des Paul Bowles als unsichtbarer Zeuge, dem Schleier als Strategie des Widerstands von lokalen Sängerinnen gegen den Kolonialismus und dem Mythos der pythagoreischen Schleier, angeeignet von den Vätern der konkreten Musik in Frankreich in den 1950er Jahren, zeigt. Andreas Dobler (1963, lebt und arbeitet in Zürich) Futurismo FFS ist ein typisches Beispiel im Werk von Andreas Dobler, einem Künstler, der wie wenige andere die Fähigkeit besitzt, Themen und Genres in überraschender Manier zu kombinieren. Auf den in der Ausstellung gezeigten Leinwänden wird eine Welt dargestellt, die sich zwischen Science-Fiction, künstlerischen Meta-Ebenen und volkstümlichem Symbolismus bewegt. Es sind die Fähigkeiten, diese Elemente mit einer guten Dosis Ironie und meisterhaften Technik zu durchmischen, die faszinieren und berühren. Andreas Dobler vertritt eine einzigartige Position in der schweizerischen Kulturlandschaft und schafft es wie kaum ein anderer, Brücken zwischen verschiedenen Generationen und Kunstszenen zu schlagen, die unversöhnlich scheinen. Gilles Furtwängler (1982, lebt und arbeitet in Lausanne) Gilles Furtwängler setzt seine Erkundungen der Sprache fort, in Form von Skulptur, Sound und visuell, mit drei gleichgroßen Arbeiten die drei Teile eines Ganzen formen. Mit Bezug auf grossformatige, abgenutzte Plakate wurden die Werke direkt auf die Wand angebracht, wobei die Buchstaben mit Leim geschrieben sind, bevor sie mit Asche, Kurkuma und schwarzem Tee gewaschen wurden. Mit dem präzisen Einsatz von Mitteln aus dem häuslichen Bereich bringt der Künstler die Worte und den Rhythmus der Sätze zum Klingen, spielt mit der Veränderung der Größe der Buchstaben und deren Anordnung auf der Wand. Unter Verwendung des Zeitablaufs und dem Gebrauch zu oft gehörter Wörter blickt Furtwängler auf die Volkskunst zurück und erfindet eine visuelles Slam, zugleich gemischt und globalisiert. Julia Geröcs (1978, lebt und arbeitet in Zürich) Julia Geröcs, die sich in ihren Performances mit verborgenen und tabuisierten Emotionen auseinander setzt, zeigt eine Videoarbeit mit dem Titel Das Exchange Programm (2015). Darin erzählen vier Frauen in kurzen Episoden über eine Reise, die sie im Rahmen eines kulturellen Austausches im Anschluss an ein Hochschulseminar unternommen haben. Sie sprechen dabei nicht nur über ihre Begegnungen mit buddhistischen Mönchen, sondern auch über ihr eigenes Verhalten angesichts der kulturellen Differenz. Die Arbeit überzeugt durch ihr intelligent und präzis komponiertes Zusammenspiel zwischen Text, stilisierten Bewegungsabläufen der Schauspielerinnen und der Interaktion mit einem textilen Requisit. Vor allem aber beeindruckt die Schärfe und Qualität der Texte, welche das Thema institutionalisierter, interkultureller Begegnungen aus je vier subjektiven Perspektiven beleuchtet und so auf den Punkt bringt. Tobias Kaspar (1984, lebt und arbeitet in Rom) In der Installation THE STREET (Chinatown) kombiniert Tobias Kaspar augenscheinlich heterogene Elemente wie Leinwände aus High-Tech Textilien, ein architektonisches Relikt eines Filmsets und Cocktail-Stäbchen, die wie Pfeile in der Wand stecken. Für den Betrachter, der sich Zeit nimmt, alle Indizien zu lesen, entwickeln die gezeigten Objekte, auch wenn nicht explizit erkennbar, einen komplexen Diskurs über die existierenden Beziehungen zwischen Pop-Kultur und Konsum, zwischen Mode und Kunst, zwischen kinematographischer Illusion und Skulptur. Tobias Kaspar entpuppt sich somit ohne zu urteilen als kritischer Beobachter sowohl der zeitgenössischen Realität als auch der Kunstwelt, in der er sich selber bewegt. . Mélodie Mousset (1981, lebt und arbeitet in Los Angeles und Lausanne) Seit mehreren Jahren nimmt Mousset anatomische Erkundungen an ihrem Körper vor. Mit Hilfe von bildgebenden Verfahren aus der Medizin hat sie ihr Inneres erforscht und ihre Organe nachgebildet. Zweigeteilt werden diese zu Protagonisten eines breit gefächerten künstlerischen Werks. Über die Selbstreferenz ihres Körpers löst sie sich von der autobiografischen Sphäre. Humorvoll und ästhetisch geht sie aktuelle Fragen der Biotechnologie und des data kidnapping an. Über die virtuelle Welt, die sich physisch wie ein Videospiel erleben lässt, kann eine Reise in den Körper der Künstlerin unternommen werden, wobei die Grenzen zwischen dem Innen und Aussen verschwimmen. Skin Disposal macht die Haut zu einer Handelsware. Das Gold des Organhalters adelt diese Zurschaustellung. Die drei Selbstporträts haben die Jury durch den Umgang mit dem Raum und den Materialien Silikon, Beton und Bronze überzeugt. Yves Scherer (1987, lebt und arbeitet in Berlin und New York) Yves Scherer überzeugt mit einer räumlich angelegten Malerei. Ungewöhnlich, aber präzise im Raum installiert, umgibt uns Mermaid Lagoon wie eine wilde Teenagerfantasie aus einem Jugendzimmer. Mit seinem Panoramabild untersucht der Künstler die Faszination des Starkultes, indem er aktuelle Protagonisten wie Emma Watson und Kirsten Stewart als Kunstfiguren auftreten und in unterschiedliche Rollen ihres filmischen Schaffens schlüpfen lässt. Clever übersetzt er damit ein mediales und popkulturelles Phänomen in das Medium Malerei und spielt mit den Gegensatzpaaren analog und digital, innen und aussen, privat und öffentlich. Jessica Pooch (1982, lebt und arbeitet in Berlin und Zürich) Jessica Pooch untersucht in ihrer künstlerischen Arbeit das Verhältnis von Körper und architektonischem Raum. Für ihre beeindruckend präzise Installation Your Structure Is My Skin (2015) verwendet sie standardisierte Module aus der Sanitärtechnik und schafft mit diesem Material von grossem Wiedererkennungswert eine ungewöhnliche Raumstruktur, die beim Betreten ein starkes körperliches Empfinden auslöst. Wir befinden uns in einem Raum, der im Alltag dazu dient, ein Minimum an Intimität zu gewährleisten, sehen uns aber mit einer parzellierten, jedoch offen Situation konfrontiert, in der wir von spitzen Abwehr-Spikes an den Wänden potenziell bedroht werden: eine eindrückliche Arbeit, die sich mit der Frage beschäftigt, wie wir uns in unserem Alltag in räumlichen Strukturen verhalten und mit Objekten im Raum interagieren. Swiss Art Awards 2015 Gewinnerinnen und Gewinner Architektur Conen Sigl Architekten, Zürich, gegründet 2011 (Maria Conen, 1979, und Raoul Sigl, 1978, leben und arbeiten in Zürich) Conen Sigl Architekten befassen sich in ihrer Rauminstallation mit den Grundelementen der Architektur: Decke, Boden, Wand und Stütze. Die gelungene Kombination dieser Elemente schafft einen stimmungsvollen Raum, in welchem die schwarzen Flächen in der Wahrnehmung ähnlich einem Vexierbild zwischen Ecke und Stütze pendeln. Die zentrale Stütze aus rohem Holz akzentuiert die Mitte und verbindet sich gleichzeitig durch den schwarzen Anstrich nach oben mit der dunklen Decke. Quadratische Öffnungen in dieser Decke öffnen den Blick in die Halle und binden die Umgebung geschickt ein. Die vier Grundelemente wirken so über ihre eigentliche, historische Funktion hinaus und verweben sich in einer interessanten Art zu einer reichen und vielfältigen Rauminstallation. Durch ein geschicktes Spiel zwischen Präsenz und Absenz vermitteln die Architekten ein überraschendes Raumgefühl. Ergänzt wird die Installation mit sorgfältig geschaffenen Plänen, in welchen die Bedeutung dieser Elemente in eigenen Projekten untersucht und dargestellt wird. Kritik Edition Ausstellung Nadine Wietlisbach (1982, lebt und arbeitet in Luzern) Mit Nadine Wietlisbach wird eine engagierte Kuratorin und Publizistin ausgezeichnet, die für die Kunstszene in der Zentralschweiz seit einigen Jahren eine wichtige Rolle spielt. Mit viel Energie, Herzblut und langem Atem leitet sie seit 2007 den unabhängigen Projektraum sic! Raum für Kunst in Luzern, der nationalen wie internationalen KünstlerInnen die Möglichkeit zur Realisierung neuer Projekte bietet und gibt als Erweiterung der Ausstellungen die experimentelle Publikation Lack-Lack heraus. In Luzern wie auch in Stans, wo sie seit 2012 parallel auch als Kuratorin am Nidwaldner Museum tätig ist, bietet sie regionalen Künstlern eine interessante Plattform und vermittelt dem Publikum mit Begeisterung neue Positionen. Stellungnahme von Bundesrat Alain Berset Vorsteher des Eidgenossischen Departements des Innern EDI Sperrfrist 15. Juni 2015, 17.30 Uhr Kunst lässt sich handeln, aber sie lässt sich nie ganz kommerzialisieren. Etwas Widerständiges bleibt trotz allem Ästhetischen. Zum Glück. Denn wir brauchen die Kunst, um uns zu verstehen. Die Kunst fragt. Medien, Politik, Wirtschaft: Sie antworten häufig nur. Oder wissen es bereits. Oder glauben es zu wissen. Je unsicherer die Zeiten, desto wichtiger werden Fragen. Je unübersichtlicher die Verhältnisse, desto entscheidender wird die Selbstbefragung. Und die Zeiten sind unsicher. Geopolitische Krisen, wirtschaftliche Verwerfungen. Das Unbehagen lässt sich nur überwinden, wenn man seine Gründe versteht – sonst lähmt sie unsere Gesellschaft. Sonst nimmt ein Nostalgie-Kult überhand, der sich ja heute schon vielerorts breit macht. Und der bemerkenswert immun ist gegen die Kritik, dass es die beschworene goldene Vergangenheit ja gar nie gab. Karl Valentin karikierte diese Haltung so: „Früher war sogar die Zukunft besser“. Wir brauchen die Hinterfragung durch die Kunst, damit wir erkennen: Wer wir sind. Was uns verbindet. Was uns bewegt. Swiss Art Awards 2015 In Zahlen Teilnehmerinnen und Teilnehmer der 2. Runde Für die diesjährige Ausgabe des 1899 initiierten Preises wählte die Eidgenössische Kunstkommission aus 390 Einsendungen (von 441 Personen) 46 Projekte von Schweizerinnen und Schweizern und in der Schweiz lebenden Kunstschaffenden sowie 4 Architektur- und 11 Vermittlungsprojekte aus. Das Durchschnittsalter der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie der Gewinnerinnen und Gewinner beträgt 35 Jahre. Der jüngste Teilnehmer und Gewinner wurde 1987 geboren (Yves Scherer, Kunst), der älteste Teilnehmer und Gewinner wurde 1963 geboren (Andreas Dobler, Kunst). Die Geschlechterverteilung in diesem Jahr ist wie folgt: 37% Frauen sowie 63% Männer. Im Bereich der Kunst nehmen 35% Frauen und 65% Männer teil, in der Architektur 17% Frauen sowie 83% Männer, die Kategorie Kritik, Edition, Ausstellung teilt sich in 50% Frauen und 50% Männer auf. Die Preisträger und Preisträgerinnen teilen sich in 42% Frauen und 58% Männer auf. Kunst (46) Mathis Altmann (Zürich), Gilles Aubry (Berlin), Baltensperger + Siepert (Zürich), Pauline Beaudemont (Genf), Mark Boulos (Genf), Bianca Brunner (Zürich, London), Ceel Mogami de Haas (Genf), Chloé Delarue (Genf), Andreas Dobler (Zürich), Othmar Farré (Basel), Karim Forlin (Genf), Christopher Füllemann (Zürich), Gilles Furtwängler (Lausanne), Julia Geröcs (Zürich), Jérémie Gindre (Genf), Simon Haenni (Genf), Patrick Hari (Zürich), Tarik Hayward (Lausanne), Anne Hildbrand (Lausanne), Matthias Huber (Basel), Karin Hueber (Zürich), Thomas Julier (Zürich, Brig), Tobias Kaspar (Rom), Georg Keller (Zürich), Köhle / Vermot Petit-Outhenin (Zürich), Doris Lasch (Basel), Maude Léonard-Contant (Luzern), Tobias Madison (Zürich), Michael Meier & Christoph Franz (Zürich), Jon Merz (Basel, Berlin), Mélodie Mousset (Lausanne, Los Angeles), Garrett Nelson (Basel), Sophie Nys (Zürich), Guillaume Pilet (Lausanne), Jessica Pooch (Zürich), Christian Ratti (Zürich), Rico & Michael (Zürich), Kilian Rüthemann (Basel), Vanessa Safavi (Villars-sur-Glâne, Berlin), Yves Scherer (New York, Berlin), Sabine Schlatter (Zürich), Kerstin Schroedinger (Zürich), Una Szeemann / Bohdan Stehlik (Lugano), Lena Maria Thüring (Zürich), UBERMORGEN (Wien, St. Moritz), Pedro Wirz (São Paulo) Die Sprachregionen sind unter den diesjährigen Teilnehmerinnen und Teilnehmern wie folgt vertreten: Kunst – DE : 61 %, FR : 35%, IT : 4% Architektur – DE : 83%, FR : 17% Kritik, Edition, Ausstellung – DE : 70%, FR : 30% Gesamt – DE : 70%, FR : 29%, IT : 1%. Bei den Preisträgern gestaltet sich die Verteilung wie folgt: DE: 75 % sowie FR : 25% Architektur (4) bernath+widmer (Zürich), CIRIACIDISLEHNERER Architekten (Zürich), Conen Sigl Architekten (Zürich), LVPH Architectes / Paul Humbert (Freiburg) Kritik, Edition, Ausstellung (11) Madeleine Amsler und Marie-Eve Knoerle (Genf), bblackboxx (Basel), Camenzind (Zürich), Chri Frautschi, lokal-int (Biel/Bienne), Jeanne Graff (Jouxtens), Samuel Gross (Genf), Elise Lammer (Berlin), Schwarzwaldallee (Basel), Izet Sheshivari – Boabooks (Genf), Benjamin Sommerhalder – Nieves Zines (Zürich), Nadine Wietlisbach (Luzern) Schweizer Grand Prix Kunst / Prix Meret Oppenheim Das Bundesamt für Kultur (BAK) zeichnet mit dem diesjährigen Grand Prix Kunst / Prix Meret Oppenheim fünf herausragende Schweizer Kulturschaffende aus: die Künstler Christoph Büchel und Oliver Mosset, den Kurator Urs Stahel sowie das Architektenduo Staufer/Hasler. Sie werden am 15. Juni 2015 zusammen mit den diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträgern der Schweizer Kunstpreise geehrt. Der Schweizer Grand Prix Kunst / Prix Meret Oppenheim wurde im Jahr 2001 ins Leben gerufen, um künstlerisches und architektonisches Schaffen zu ehren. Er zeichnet Kunst- und Architekturschaffende, Kuratorinnen und Kuratoren sowie Forschende aus, deren Ansätze einen nachhaltigen Einfluss auf unsere Wahrnehmung ausgeübt und die Auseinandersetzung mit der Kunst und der Architektur massgeblich bereichert haben. Das Wirken der Preisträgerinnen und Preisträger hat den kulturellen Dialog in der Schweiz und über die Landesgrenzen hinaus angeregt und die Normen sowie Formen der Kunst infrage gestellt, um so gut wie möglich auf die Herausforderungen unserer Zeit antworten zu können. Die Auszeichnung von je 40‘000 Franken wird vom Bundesamt für Kultur auf Empfehlung der Eidgenössischen Kunstkommission vergeben. Zum ersten Mal wird der Schweizer Grand Prix Kunst / Prix Meret Oppenheim parallel zur Art Basel verliehen, vor der Eröffnung der Ausstellung Swiss Art Awards 2015. In der Ausstellung sind filmische Portraits der fünf Ausgezeichneten der Schweizer Grand Prix Kunst/ Prix Meret Oppenheim zu sehen. Christoph Büchel Christoph Büchel (1966, Basel) ist einer der führenden zeitgenössischen Künstler der Schweiz. Er ist international bekannt für seine konzeptionellen Projekte und komplexen Installationen im Großformat. Büchel bezieht sich oft auf aktuelle Ereignisse sowie politische Entwicklungen und interpretiert Massenmedienquellen und Alltagssituationen neu. Büchels zwanghaft präzise Darstellungen der Realität erscheinen realer als die Realität selbst. Oft ist die Welt, die er geschaffen hat, voll funktionsfähig und die Besucher vergessen, dass sie sich in einer Kunstinstitution befinden, aber körperlich in andere Zusammenhänge projiziert werden. Büchel wurde ausgewählt, um Island auf der 56. Internationalen Kunstausstellung – La Biennale di Venezia in diesem Jahr zu vertreten. Olivier Mosset Olivier Mosset (1944, Bern) zählt zu den einflussreichsten Schweizer Künstlern. In den 1960er Jahren gehörte er in Paris der Künstlergruppe BMPT an, die Begriffe der Autorschaft und Originalität in Frage stellte. Später in New York widmete sich Mosset dem Schaffen monochromer Malerei und war Mitbegründer der New York Radical Painting Group. Spätestens mit seiner Teilnahme am Schweizer Pavillon auf der Venedig Biennale 1990 hat Mosset das Schaffen einer jüngeren Künstlergeneration beeinflusst, sowohl in der Schweiz als auch über die Grenzen hinaus. Mit seinen monochromen und geometrischen Bildern steht Mosset in der Tradition der Malerei, die das Wesen der Malerei ergründet und immer wieder neu definiert. Kurator Bob Nickas bezeichnet die Werke Mosset’s Bilder ... von Malerei selbst. Urs Stahel Als Mitbegründer der international einzigartigen Institution für Fotografie, dem Fotomuseum Winterthur, hat Urs Stahel (1953, Zürich) einen Meilenstein errichtet. In Zusammenarbeit mit dem Verleger Walter Keller und dem Stifter George Reinhart hat Stahel einen der weltweit wichtigsten Orte für die Kunst-Fotografie geschaffen und diesen 20 Jahre lang erfolgreich geleitet. 2013 hat Stahel sein Amt als Direktor niedergelegt, um seither als Kurator, u. a. für die Plattform Paris Photo (November 2014), die neue Institution MAST in Bologna oder das Fotofestival Mannheim Ludwigshafen Heidelberg (September 2015) sowie als Autor, Berater und als Dozent (ZHdK Zürich, Universität Zürich) tätig zu sein. Staufer/Hasler Das Architektenduo Astrid Staufer (1963, Lausanne) und Thomas Hasler (1957, Uzwil) ist bekannt für seine soliden Bauprojekte von höchster Qualität. Ihre Arbeit orientiert sich am Lokalen und bezieht so die unmittelbare Umgebung mit ein. Das Duo arbeitet seit 20 Jahren zusammen. Zu ihren bekanntesten Bauten gehören die Kantonsschule in Wil, das Bundesverwaltungsgericht in St. Gallen, das Brandhaus in Zürich-Opfikon sowie diverse Schulen, Verwaltungsbauten, Kinos, Bars und Privathäuser. Staufer/Hasler unterrichteten an der ETH Zürich und an der ETH Lausanne; aktuell haben sie eine Professur an der TU Wien inne. Beide forschen und publizieren regelmässig zu Themen auf den Feldern von Architektur, Konstruktion und Städtebau. Publikation Anlässlich der Preisverleihung am 15. Juni 2015 gibt das Bundesamt für Kultur die Publikation Schweizer Grand Prix Kunst / Prix Meret Oppenheim 2015 heraus, in der die Preisträgerin und Preisträger portraitiert und mittels Interviews vorgestellt werden. Die Interviews führten Lionel Bovier und Christophe Cherix mit Olivier Mosset, Martin Jaeggi mit Urs Stahel und Beat Schläpfer mit Staufer/Hasler. Christoph Büchel erarbeitete einen künstlerischen Beitrag für die Publikation. Redaktion: Manuela Schlumpf Gestaltung: Marietta Eugster Fotografien: Mathilde Agius Umfang: 72 Seiten. ISBN: 978-3-9524209-9-7 Die Publikation erscheint in drei Sprachen (Deutsch, Englisch und Französisch), ist kostenfrei in der Ausstellung erhältlich sowie per Email an: [email protected] zu bestellen. Jury Swiss Art Awards 2015 Schweizer Grand Prix Kunst / Prix Meret Oppenheim 2015 Die Jury besteht aus den sieben Mitgliedern der vom Bundesrat gewählten Eidgenössischen Kunstkommission sowie fünf eingeladenen Expertinnen und Experten. Die Mitglieder der Eidgenössischen Kunstkommission und die Experten begutachten in einem ersten Schritt die zum Wettbewerb eingereichten Dossiers und treffen eine Auswahl für die zweite Runde. In der zweiten Runde werden die Kunstwerke beurteilt und die Preise gesprochen. Die Jury ist ebenfalls für die Nominierung der Preisträgerinnen und Preisträger des Prix Meret Oppenheim zuständig. Eidgenössische Kunstkommission Nadia Schneider Willen ist freie Kuratorin und leitet die Adolf Wölfli-Stiftung im Kunstmuseum Bern. Seit 2012 ist sie Präsidentin der Eidgenössischen Kunstkommission; zuvor war sie mehrere Jahre Mitglied derselben. Unter anderem war sie als Konservatorin für moderne und zeitgenössische Kunst am Musée d’art et d’histoire in Genf tätig, leitete und kuratierte das Kunsthaus Glarus (2001–2007) und engagierte sich in den 1990er Jahren kuratorisch im Projektraum Kombirama und im Kleinen Helmhaus in Zürich. Sie hat zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen mit internationalen und Schweizer KünstlerInnen kuratiert. Nadia Schneider Willen wurde 1971 geboren und lebt in Zürich. Giovanni Carmine ist seit 2013 Mitglied der Eidgenössischen Kunstkommission und seit 2007 Direktor der Kunst Halle Sankt Gallen. Zuvor war er als freier Kurator und Kunstkritiker tätig. An der 55. Biennale di Venezia 2013 kuratierte Carmine den Schweizer Pavillon. 2011 war er im Rahmen der 54. Biennale di Venezia künstlerischer Koordinator der Ausstellung ILLUMInations sowie Co-Editor des Biennale Katalogs. Seine Ausstellung Unloaded war 2002 in Schweizer Militärbunkern zu besichtigen. Giovanni Carmine lebt in St. Gallen und Zürich. Er wurde 1975 in Bellinzona geboren. Julie Enckell Julliard ist seit November 2013 Mitglied der Eidgenössischen Kunstkommission. Sie hat in Lausanne, Rom und Paris studiert und mit ihrer Doktorarbeit 2004 über die italienische Kunst des Mittelalters abgeschlossen. 2001 erhielt sie ein Diplom an der Haute Ecole d’Art et de Design, Genf, im Fachbereich Critical Curatorial Cybermedia (CCC). Nach einem Lehrauftrag an der Genfer Universität war sie von 2007 bis 2012 Kuratorin für moderne und zeitgenössische Kunst am Musée Jenisch in Vevey –seit 2013 ist sie dessen Direktorin. Mitglied der Eidgenössischen Kunstkommission und der Schweizer Gesellschaft für Gravur. Sie arbeitet ebenfalls als Art Advisor für die Collection Nestlé. Seit zehn Jahren beschäftigt sich Julie Enckell Julliard mit verschiedenen Recherchen zur Zeichnung, in Form von Publikationen und Ausstellungen. Julie Enckell Julliard wurde 1974 in Lausanne geboren. Der Schweizer Architekt Andreas Reuter ist seit 2012 Mitglied der Eidgenössischen Kunstkommission, zuvor war er Experte für den Bereich Architektur. Reuter wurde 1964 in Mainz (D) geboren und beendete sein Studium 1991 an der ETH in Zürich. Danach arbeitete er für verschiedene Architekten in Zürich, Basel und Berlin, unter anderem für Herzog & de Meuron, bis er 1997 gemeinsam mit Dominique Salathé das eigene, preisgekrönte Architekturbüro sabarchitekten gründete. Andreas Reuter lebt in Basel. Anne-Julie Raccoursier ist seit 2015 Mitglied der Eidgenössischen Kunstkommission. Nach Studien an der Ecole Supérieure d’Art Visuel in Genf und am California Institute of the Arts in Los Angeles stellte sie unter anderem im Kunsthaus Langenthal (Loop Line, 2011), Palais de Tokyo, Paris (2011); o.T. Raum, Luzern (Crazy Horse, 2009); Katharinen, St. Gallen (Woodstock, 2008) und Musée Cantonal des Beaux-Arts, Lausanne (Non-stop Fun, 2008) aus. Ausgewählte Gruppenausstellungen: Is It (Y)Ours?, Museum Bärengasse, Zürich (2014); A House Full Of Music Strategien in Musik und Kunst, Mathildenhöhe, Darmstadt (2012); Optical Shift, Illusion and Deception, B-05 Art and Design Centre, Montabaur (2010) und Shifting Identities, CAC Vilnius und Kunsthaus Zürich (2009). Raccoursier unterrichtet im Studienbereich CCC-Research-Based Master Programme - Critical Curatorial Cybermedia an der Haute Ecole d’Art et de Design (HEAD) in Genf und im Master in Public Sphere an der École Cantonale d’Art du Valais (ECAV). Raccoursier wurde 1974 in Lausanne geboren. Sie lebt und arbeitet in Genf. Anselm Stalder ist seit 2012 Mitglied der Eidgenössischen Kunstkommission. Er lebt und arbeitet als Künstler in Basel. Seit 1980 kreisen seine Arbeiten um Fragen von Bildmöglichkeit, Ausstellung als Medium, Dehnung der Sprache, Peripherie als Handlungsort. Diese Fragen werden medial breit gefächert und sind dem Gedankensprung mehr verpflichtet als stilistischen Logiken. Anselm Stalder unterrichtet an der Hochschule der Künste Bern im Studienbereich Fine Arts. Noah Stolz ist seit 2009 Mitglied der Eidgenössischen Kunstkommission. Er arbeitet als freier Kurator, Produzent und Kritiker. Seine Texte erscheinen unter anderem im Mousse Magazine, bei Kaleidoscope und im Kunstbulletin. 2004 gründete er La Rada, einen unabhängigen Raum für zeitgenössische Kunst in Locarno, dessen Programm er bis 2009 verantwortete. Gegenwärtig arbeitet Noah Stolz für das Projekt Stella Maris, eine Plattform für Produktion und Vertrieb, die in Zusammenarbeit mit zahlreichen Schweizer wie internationalen Institutionen initiiert und realisiert wurde. Die Eidgenössische Kunstkommission wird für die Schweizer Kunstpreise von fünf Expertinnen und Experten beraten. Die Expertinnen für Architektur beraten die Eidgenössische Kunstkommission in dieser Kategorie ebenfalls für den Schweizer Grand Prix Kunst / Prix Meret Oppenheim. Mireille Adam Bonnet (Architektur) Mireille Adam Bonnet, geboren 1964, ist seit 2013 beratende Expertin der Eidgenössischen Kunstkommission. Sie ist Co-Leiterin des 2000 mit Pierre Bonnet gegründeten Architekturbüros atelier bonnet architectes. Sie studierte an der ETH Lausanne und war unter anderem als diplomierte Designerin und Schneiderin tätig. Mireille Adam Bonnet unterrichtete 2012 als Gastprofessorin an der ETH Lausanne und ist seit 2008 Mitglied des Bundes Schweizer Architekten (BAS), seit 2012 sitzt sie im Komitee der Genfer Sektion des BAS. Sie lebt und arbeitet in Genf. Raffael Dörig (Digitale Künste) Raffael Dörig leitet das Kunsthaus Langenthal (seit 2012). Er lehrt ausserdem an der Haute Ecole d’Art et de Design HEAD in Genf. Von 2005 bis 2011 war er am Medienkunstforum [plug.in] und dem Haus für elektronische Künste in Basel tätig. Er war Mitgründer und -leiter von Shift, dem Festival der elektronischen Künste (2007–2011). Dörig ist 1976 in St. Gallen geboren und studierte Kunstgeschichte, Medienwissenschaft und Germanistik an der Universität Basel. Latifa Echakhch (Bildende Kunst) Latifa Echakhch wurde 1974 in El Khnansa, Marokko geboren. Die Künstlerin lebt und arbeitet in Martigny. Sie stellte unter anderem im Kunstmuseum Linz (2015), Centre Pompidou, Paris (2014); Hammer Museum, Los Angeles (2013); Portikus, Frankfurt am Main und Kunsthaus Zürich (beide 2012) und der Kunsthalle Fridericianum, Kassel (2009) aus. Ausgewählte Gruppenausstellungen: Work Hard, Swiss Institute, New York City (2015); Bielefeld Contemporary, Zeitgenössische Kunst aus Privatsammlungen, Bielefelder Kunstverein (2014); EXPO 1: New York, MoMA PS1, New York City (2013); ILLUMInazioni/ ILLUMInations, Biennale di Venezia (2011); After Architects, Kunsthalle Basel (2010). 2013 wurde Latifa Echakhch mit dem Prix Marcel Duchamp ausgezeichnet. Sie ist Gastdozentin an der Haute École d’Art et de Design (HEAD) in Genf. Gabriela Mazza (Architektur) Gabriela Mazza, geboren 1973 in Biel, ist seit 2014 beratende Expertin der Eidgenössischen Kunstkommission. Nach dem Architekturstudium an der ETH Lausanne gründete sie 2006 das Architekturbüro mazzapokora in Zürich. Zuvor war die sie bei :mlzd Architekten in Biel sowie bei Herzog & de Meuron Architekten in Basel tätig. Gabriela Mazza war als Assistentin bei Charles Tashima sowie Staufer / Hasler an der ETH Lausanne tätig. 2010 wurde sie mit dem Swiss Art Award ausgezeichnet. Seit 2011 ist sie Mitglied der Kantonalen Kommission zur Pflege der Orts- und Landschaftsbilder OLK Biel Seeland. Julika Rudelius (Bildende Kunst) Julika Rudelius wurde 1968 in Köln geboren. Sie ist seit 2014 beratende Expertin der Eidgenössischen Kunstkommission. Die Künstlerin stellte unter anderem im Museum for Arts and Design, New York (2012); Libreria Borges - Institute for Contemporary Art, Guangzhou (2011); und in der Ursula Blickle Stiftung, Kraichtal (2010) aus. Auswahl Gruppenausstellungen: From Holland With Love, Niederländisches Fotomuseum, Rotterdam (2013); Catchphrases and the Powers of Language, Kunsthaus Basel, Basel (2012); Role Images - Role Playing, Museum der Moderne, Salzburg (2011); She Devil 5, MACRO Museo d’Arte Contemporanea di Roma, Rom (2011); Das ist die Lebenswelt, Neuer Aachener Kunstverein, Aachen (2010). Rudelius lebt und arbeitet in Amsterdam und New York. Sie unterrichtet an der HfG Offenbach. Historie der Preise Schweizer Kunstpreise und Schweizer Grand Prix Kunst / Prix Meret Oppenheim 1896 1899 1944 1945–62 1963 1967 1970–71 1972–78 1979 1979–80 1981–83 1984 1985 1986 1987–88 1989 1990 1991 1992 1993 seit 1994 2001 2015 Hans Auer, Mitglied der Eidgenössischen Kunstkommission, schlägt vor, es solle ein Betrag festgesetzt werden für Reiseund Studienstipendien an Künstler, die ihre besondere Befähigung und Reife bereits deutlich an den Tag gelegt haben. Er begründet seinen Vorschlag damit, dass das Durchschnittsniveau der Schweizer Kunst im allgemeinen unleugbar hinter demjenigen anderer Länder, die sich schon seit Jahrhunderten eine systematische Kunstpflege erfreuen, weit zurückstehe. Vergabe der ersten Eidgenössischen Kunststipendien an Schweizer Künstler Erste öffentliche Ausstellung der Arbeiten der Stipendiaten im Kunstmuseum Bern Ausstellung der Werke der TeilnehmerInnen in der Kunsthalle Bern Erste offizielle und öffentliche Vernissage in der Kunsthalle Bern Ausstellung in der Messe Basel (vgl. Gründung Art Basel 1970) Ausstellung im Helmhaus Zürich Ausstellung im Expo Beaulieu und Mudac Musée des Arts Décoratifs, Lausanne Aufgrund der zunehmenden an Anzahl Eingaben (1978 : 700) wird ein System von zwei Runden eingeführt, fortan werden in der Ausstellung nur noch TeilnehmerInnen der zweiten Runde gezeigt Ausstellung im Artecasa, Lugano Ausstellung im Kongresshaus Montreux Ausstellung im Aargauer Kunsthaus, Aarau Ausstellung im Artecasa, Lugano Ausstellung im Aargauer Kunsthaus, Aarau Ausstellung im Kongresshaus Montreux Ausstellung im Kongresshaus Montreux, Kunstmuseum Luzern Ausstellung im Kunsthaus Zug Ausstellung im Kunstmuseum Solothurn Ausstellung im Kunstmuseum St. Gallen Ausstellung im CentrePasquArt, Biel Ausstellung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der zweiten Runde während der Art Basel auf dem Messegelände Der Schweizer Grand Prix Kunst / Prix Meret Oppenheim wird ins Leben gerufen und zum ersten Mal vergeben Erstmals wird der Schweizer Grand Prix Kunst / Prix Meret Oppenheim zusammen mit den Schweizer Kunstpreisen parallel zur Art Basel vergeben Preistragerinnen und Preistrager Schweizer Kunstpreise (Auswahl) Schweizer Grand Prix Kunst / Prix Meret Oppenheim John Armleder 1977, 1978, 1979 Silvia Bächli 1982, 1984 Marc Bauer 2001, 2005, 2006 Olaf Breuning 1998, 1999, 2000 Christoph Büchel 1993, 1997, 1998 Stefan Burger 2008, 2009 Balthasar Burkhard 1983, 1984 Valentin Carron 2000, 2001 Claudia Comte 2014 Philippe Decrauzat 2004 Helmut Federle 1969, 1972, 1981 Urs Fischer 1993, 1994 Fischli/Weiss 1982, 1985 Sylvie Fleury 1992, 1993, 1994 Franz Gertsch 1971 Fabrice Gygi 1996, 1997, 1998 Teresa Hubbard / Alexander Birchler 1997, 1999 Zilla Leutenegger 2005 Urs Lüthi 1972, 1973, 1974 Lutz & Guggisberg 1999, 2001, 2002 Fabian Marti 2010 Christian Marclay 1988 Olivier Mosset 2001 Victorine Müller 2000 Shahryar Nashat 2001, 2002, 2003 Yves Netzhammer 2000, 2002, 2006 Uriel Orlow 2008, 2009, 2012 Mai-Thu Perret 2004, 2006 Elodie Pong 2006 Markus Raetz 1963, 1965 Ugo Rondinone 1991, 1994, 1995 Pamela Rosenkranz 2008, 2010 Kilian Rüthemann 2009 Mario Sala 2003, 2005 Vittorio Santoro 2001 Adrian Schiess 1981, 1985, 1988 Shirana Shahbazi 2004, 2005 Roman Signer, 1972, 1974, 1977 Niele Toroni 1964, 1966 Andro Wekua 2003 Ingrid Wildi 1999, 2000, 2001 2014 2013 2012 2011 2010 2009 2008 2007 2006 2005 2004 2003 2002 2001 Anton Bruhin, Catherine Quéloz, Pipilotti Rist, pool Architekten Thomas Huber, Quintus Miller & Paola Maranta, Marc-Olivier Wahler Bice Curiger, Niele Toroni, Günther Vogt John Armleder, Patrick Devanthéry & Inès Lamunière, Silvia Gmür, Ingeborg Lüscher, Guido Nussbaum Gion A. Caminada, Yan Duyvendak, Claudia & Julia Müller, Annette Schindler, Roman Signer Ursula Biemann, Roger Diener, Christian Marclay, Muda Mathis & Sus Zwick, Ingrid Wildi Merino edition fink (Georg Rutishauser), Mariann Grunder, Manon, Mario Pagliarani, Arthur Rüegg Véronique Bacchetta, Kurt W. Forster, Peter Roesch, Anselm Stalder Dario Gamboni, Markus Raetz, Catherine Schelbert, Robert Suermondt, Rolf Winnewisser, Peter Zumthor Miriam Cahn, Alexander Fickert & Katharina Knapkiewicz, Johannes Gachnang, Gianni Motti, Václav Požárek, Michel Ritter Christine Binswanger & Harry Gugger, Roman Kurzmeyer, Peter Regli, Hannes Rickli Silvia Bächli, Rudolf Blättler, Hervé Graumann, Harm Lux, Claude Sandoz Ian Anüll, Hannes Brunner, Marie José Burki, Relax (Marie-Antoinette Chiarenza, Daniel Croptier, Daniel Hauser), Renée Levi Peter Kamm, Ilona Rüegg, George Steinmann
© Copyright 2025 ExpyDoc